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1 / März 2011  www.eco-life.ch

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ecolife

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Das Schweizer Magazin  für Nachhaltigkeit

bewusst schön leben

Gute Pflänzchen Mit diesen Kräutern wird Teetrinken zum grossen Genuss Rassige Esche Mit diesem feinen Schlitten wird die Abfahrt zum Gaudi Gesunder Dreck Mit diesem Moorbad wird aus der Wanne eine Wohlfühloase

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Der Visionär

Frank M. Rinderknecht erfindet das Auto neu. Immer wieder.


Kompaktklasse neu definiert. Der neue Toyota Auris Hybrid.

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136 PS (100 kW)

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Luna 100 kW (136 PS), Gesamtverbrauch 3,9 l/100 km, Ø CO₂-Ausstoss 89 g/km, Energieeffizienz-Kategorie A. Ø CO₂-Ausstoss aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 188 g/km. Treibstoffverbrauch gemessen nach den Vorschriften der EG-Richtlinie 80/1268/EWG. Die Verbrauchsangaben sind europäische Treibstoff-Normverbrauchs-Angaben, die zum Vergleich der Fahrzeuge dienen. In der Praxis können diese je nach Fahrstil, Zuladung, Topographie und Jahreszeit teilweise deutlich abweichen. Wir empfehlen ausserdem den Eco-Drive-Fahrstil zur Schonung der Ressourcen.


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Kein Spinner mehr Erstaunlich, aber wahr: Die Farbe Grün dominiert dieses Jahr den Autosalon in Genf. Es wird darüber diskutiert, welche alternativen Antriebstechnologien sich durchsetzen könnten, wie sie funktionieren, wie gut verfügbar die dafür nötigen Ressourcen sind, und es wird auch etwas philosophiert: Wie werden sich die Menschen in der Zukunft fortbewegen? Ein Mann macht sich schon seit vielen Jahren seine Gedanken zu diesen Themen: Frank M. Rinderknecht. Deshalb ist er auch der Mann, der es auf die erste neu gestaltete Titelseite von ecoLife geschafft hat. Rinderknecht gilt als Visionär. Als Tüftler. Als Vordenker in Sachen Mobilität. Einige Zeit wurde er hinter vorgehaltener Hand als Spinner bezeichnet. Heute ist sein Know-how gefragt wie nie. Denn wie sich herausstellte, hatte Rinderknecht schlicht und einfach recht. Wir brauchen mobile Lösungen, die ökologisch sinnvoll sind. Und so denken mittlerweile auch die Macherinnen und Macher aller grossen Autohersteller der Welt über das optimale Öko-Auto der Zukunft nach. Der Autosalon in Genf stellt ihnen mit dem «Pavillon Vert» und den «Essais Verts» grosszügige Plattformen zur Verfügung. Vertreten sind dort klingende Namen wie Chevrolet, Mercedes, Mitsubishi, Nissan, Renault, Tata, Think oder smart. Das ist gut. Es beweist, dass das grosse Umdenken stattgefunden hat. Der Abschied vom Benzinmotor hat definitiv begonnen. Noch bieten Benziner eine Reihe wichtiger Vorteile. Aber die Suche nach Alternativen läuft auf Hochtouren. Mittlerweile brauchen wir uns nicht mehr als Utopisten verschreien zu lassen, wenn wir in dieser Ausgabe von ecoLife eine Reihe von Elektroautos vorstellen. Denn fast alle sind nun als Grossserien zu haben. Viele Fragen sind noch offen. Klar. Allein das Thema Elektromobilität beweist dies. Wir wollen auch keinen Glaubenskampf entfachen. Sondern spannende Diskussionen fördern. Schön, wenn es uns mit dem vorliegenden Heft erneut gelingt. Auf unserem Webportal www.eco-life.ch sind Sie zur Diskussion herzlichst eingeladen.

Reto Wüthrich, Chefredaktor ecoLife


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Mehr

auf Seite 47 oder unter eco-lifgreiff.c: h Suchbe Indienreise

ecoThemen FOKUS AUTO 12 Der mobile Visionär Frank M. Rinderknecht ist CEO von Rinspeed. Aus dieser Werkstatt kommen viele spannende Ideen für das Auto der Zukunft. Für ihn gehts dabei um die Frage, wie wir uns sinnvoll fortbewegen. 20 Urbane Geisesblitze Wie sieht Mobilität im urbanen Raum aus? Darüber denken nicht nur Raumplanerinnen und Städteentwickler nach. Sondern auch Autohersteller. Ein Beispiel dafür ist die Marke smart. 22 Unter Strom Auch wenn nicht alle Fragen geklärt sind: Die grossen Auto­ hersteller glauben an das Elektroauto. LEBEN 26 Surrend in den Frühling E-Scooter sind ideale fahrbare Untersätze für einen entspannten Frühlingsbeginn. Neue Modelle sorgen für viel Spass. 30 Happy im Moorbad Einfach nur Wellness. Und kein Pipapo. Das gönnte sich die eco­ Life-Autorin und machte es sich in der Wanne gemütlich.


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22 Elektroautos: Noch vor nicht allzu langer Zeit waren Elektroautos das Ergebnis von Tüfteleien einiger Idealisten. Doch diesen Frühling lancieren nun auch die ganz gros­ sen Autohersteller ihre E-Modelle. 42 Bio-Garten: Hektik haben wir im Alltag schon genug. Immer mehr Menschen ent­ wickeln in ihrem Garten eine ganz neue Ge­ lassenheit – zum Wohl der Natur. 48 Dieter Moor: Dieser Mann pendelt mit ei­ ner völligen Selbstverständlichkeit zwischen Mistgabel und Medienglamour. Der Aargauer Dieter Moor ist TV-Moderator beim deut­ schen Sender ARD und unterhält mit seiner Frau zusammen einen Biobauernhof an sei­ nem Wohnort in Deutschland.

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32 Heisse Wunderheiler Lindenblüte, Minze, Thymian und Co. machen sich im Garten gut, sind aber auch wunderbare Zutaten für einen leckeren Tee. WIRTSCHAFT 36 Vontobel spart Energie Die Bank Vontobel hat es ihren Mitarbeitenden nicht nur leicht gemacht. Ins Grübeln haben sie die Energiewochen aber zweifellos gebracht. Anregungen für KMU. UMWELT 40 Aus Esche und auf Mass Richtig Spass beim Schlitteln kommt nur mit einem vernünfti­ gen Schlitten oder Rodel auf. Ein Kenner für handwerklich ge­ lungene Schlitten ist Ruedi Meier. In seinem Holzatelier in Fehr­ altdorf fertigt der Schreiner individuelle Flitzer. 42 Naturoasen fürs Glück Wo Schmetterlinge und Bienen ihren Nektar finden, Raupen ihr geliebtes Blattgrün und die Vögel energiereiche Samen und Beeren, da kann der Mensch seine Seele baumeln lassen. Der Erholungsraum Naturgarten erwacht aus dem Winterschlaf.

SERVICE 7 Editorial Reto Wüthrich, Chefredaktor: Reisen tut gut 10 ecoTicker Kurzmeldungen für ein besseres Leben 45 Vorschau / Impressum 46 ecoLife-Projektreise nach Indien Erleben Sie Indien von einer völlig neuen Seite. 48 Persönlich Dieter Moor, TV-Moderator und Biobauer


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ecoTicker Schön und gut «Ich möchte Menschen begeistern, die Wert auf Nachhaltigkeit, Fairness und ökologische Aspekte legen, aber auch hinsichtlich Design, Qualität und Zeitgeist keine Kompromisse eingehen.» Das sagt Gerhard Friesacher, der eben in Zürich und Bern unter dem Namen «Changemaker» zwei Shops eröffnet hat. Lustvolles Einkaufen, das Sinn macht, lautet die Vision. In den ästhetisch hochstehen­ den Shops findet man laut Friesacher keine Massen­ ware oder grossen Labels. Taschen mit Leder­ teilen von alten Turngeräten, Schals aus Nepal, Vintage-Schmuck aus Trouvaillen vom Flohmarkt oder Salatschüsseln aus nachhaltig angebautem Bambus. Hinter allen Produkten stehen Menschen, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen und der Umwelt Sorge tra­ gen. Changemaker Shop Zürich, Marktgasse 10.

Sprudeln mit Chip SodaStream, der Trinkwassersprudler für den Haushalt, stellt mit dem Modell Fizz eine technische Neuerung vor. Der jüngste Spross der SodaStream-Familie ist mit einer Digitalanzeige ausgerüstet. Ein Chip informiert einerseits über die fünfstufige Anzeige, wie weit der Kohlensäureverbrauch fortgeschritten ist, andererseits visua­ lisiert eine dreistufige Anzeige den erreichten Kohlensäure-Anreicherungsgrad im zubereiteten Getränk. Damit kann je nach Wunsch leicht, mittel oder stark gesprudelt werden. Und auf einen Blick ist klar, wann der Kohlensäurezylinder ausgetauscht werden muss. ­SodaStream machts möglich, Sprudelwasser in unbegrenzter Menge und in wenigen Sekunden frisch aus dem Wasserhahn herzustellen. Das ist komfortabel, weil keine schweren Flaschen geschleppt ­werden müssen. Und es ist umweltfreundlich, weil es so eine Alternative zu den Milliarden an Plastikflaschen gibt, deren Transport und Entsorgung die Umwelt belasten.

Changemaker Shop Bern, Spitalgasse 38. Changemaker Onlineshop, www.changemaker.ch

Grüner saugen Espresso ohne Strom Dies ist die wohl simpelste Espressomaschine der Welt: Presso braucht keinen Strom, sondern alleine Muskelkraft. So funktiontiert es: Espressopulver in den Kolben geben, heisses Wasser einfüllen und nun mittels der beiden Hebel das Wasser durch das Pulver pressen. Das formschöne Retrodesign und die überraschende Technik machen diese Espressomaschine zu einem Glanzpunkt in jeder Küche. Dank dem mitgelieferten manuellen Milchschäumer muss auch niemand auf seinen morgendlichen Latte oder Cappuccino verzichten. In der Schweiz exklusiv erhältlich bei www.rrrevolve.ch

Mit s-bag Green erweitert Electrolux den globalen Stan­ dard im Bereich der Staub­ saugerbeutel um ein neues Produkt, das die gewohnte Leistung bringt, aber auch noch umweltfreundlich ist. Denn er besteht aus unge­ bleichter Maisstärke, natürli­ chem Kautschuk und recycelter Pappe. Das Rohma­ terial ist also biologisch abbaubar. Die Verpackung besteht vollumfänglich aus recyceltem Material und verrottet in der Natur innerhalb von nur 15 Wochen. Bei der Herstellung werden bis zu 65 Prozent weniger Erdöl eingesetzt und die Menge der in die Atmosphäre abgegebenen Treibhausgase ist bis zu 68 Prozent ­geringer. Zudem hat der s-bag Green eine bis zu 50 Prozent längere Lebensdauer als andere Staub­ saugerbeutel aus Papier und ist TÜV-zertifiziert. Der Beutel passt in Staubsauger von Electrolux, AEG, Philips, Volta, Tornado und Zanussi. s-bag Green, ab 12.50 Franken, www.electrolux.ch


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Wohnen im Weggeworfenen Aus PET, altem Holz, entsorgtem Glas, Stoffresten oder weggeworfenen Metallteilen lassen sich neue, einzigartige Möbel und Wohnaccessoires fertigen. Oft sehen diese nicht nur gut aus, sondern unterstützen gleichzeitig die Idee ­einer nachhaltigen Produktion. Diesem Prinzip von «Eco­ design» haben sich zahlreiche Designer verschrieben. Einer der bekanntesten ist der Niederländer Piet Hein Eek. Er entwirft, formt und fertigt seit vielen Jahren erfolgreich echte Unikate aus Weggeworfenem. Seine ­Tische, Sofas, Kommoden und Leuchten sind wahre Liebhaberstücke und werden in seiner Werkstatt bei Eindhoven in aufwändiger Handarbeit nach den Vorstellungen des Kunden gefertigt. Der Schweizerin Cora Ruoss ist es zu verdanken, dass die international begehrten Designstücke neu auch in der Schweiz erhältlich sind. Sie bietet sie – neben Produkten anderer Designer und Marken – ab sofort exklusiv im Showroom von «ecodesign home» im aufstrebenden Zürcher Quartier Binz an. www.ecodesignhome.ch

Fährt Bond bald mit Erdgas? Die Schweizer Schau­ spielerin Yangzom Brauen ist neu Botschafterin von Erdgas. Hier in ecoLife posiert sie mit dem erd­ gasbetriebenen Fiat 500 in der bekannten Villa Balbaniello am Comer­ see, wo Filme wie «Casino Royale» gedreht worden sind. «Ich finde, James Bond sollte sich für Nachhaltigkeit engagieren und auf al­ ternative Energie setzen – zum Beispiel auf Erdgas », sagt Yangzom Brauen.

Warme Kids Beim Sport und in der Freizeit hat Merinowol­ le längst Fuss gefasst. Die Schafwolle ist atmungsaktiv, nimmt Feuch­ tigkeit auf, wirkt je nach Körpertemperatur als Ventilator oder Heiz­ körper und fühlt sich auf der Haut weich und leicht an. Ideal eigentlich für Ba­ bys und Kinder. Fein & Klein importiert exklusiv in der Schweiz die aus Neusee­ land stammende hoch­ wertige Baby-und Kinder­ bekleidung Marselme und verkauft diese im Web­ shop. Das Sortiment um­ fasst Bodies, Leggins, Shirts, Mützen und mehr aus 100 Prozent Merino­ wolle für Babys und Kinder von 0 bis 8 Jahren in drei Farbkombinationen. www.feindundklein.ch

Verlockende Düfte Das holländische Unternehmen greenland widmet sich seit 20 Jahren der Entwicklung ebenso attraktiver wie umweltbewusster Pro­­d­ukte zur Körperpflege. Mit den Körperpflegelinien «pure & white» (in Bioqualität), «fruit emotions», «balm & butter» und «milky» ­bietet greenland Neuheiten für Frauen, die ihren Körper gerne stilvoll mit natürlichen Mitteln pflegen und verwöhnen. Und sie überzeugen auch rein optisch. Das greenland-Design wurde schon mehrfach ausgezeichnet. www.greenlandshop.ch


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Mobiler Visionär Das Auto der Zukunft kommt vielleicht aus der Schweiz. In allen Landesteilen wird an frischen Ideen getüftelt. Ein Mann mischt bei den neuen Mobilitäts­ konzepten immer ganz vorne mit: Frank M. Rinderknecht, der starke Mann hinter Rinspeed. Fabrice Müller


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Zuerst

wurde er belächelt: Als Frank M. Rinder­ knecht am Autosalon 2001 in Genf als erster Aussteller ein grünes Konzeptauto mit Kompogas­ antrieb präsentierte, wollte noch niemand etwas von Nach­ haltigkeit in der Automobilbranche wissen. Und als «grün» gelten wollte erst recht keiner. «Heute ist das Gegenteil der Fall», stellt der 55-Jährige fest und freut sich, dass er zu den wichtigen Treibern der heutigen Ökobewegung im Auto­ mobilbereich zählt. Sein Unternehmen Rinspeed AG, 1977 gegründet, hat sich mit heute fünf fest angestellten und drei freien Mitar­ beitenden auf die Entwicklung von Nachhaltigkeitskonzep­ ten, Prototypen- sowie Klein- und Sonderserienbau spezia­ lisiert. «Ich möchte der Welt einen möglichst positiven Fuss­ abdruck von mir hinterlassen. Da ich ein Mensch bin, der lieber antizipiert als reagiert, engagiere ich mich besser zu früh als zu spät für nachhaltige Mobilität», betont Frank M. Rinderknecht.

hole mir meine Inspirationen aus der Natur, der Kunst oder auch aus Gesprächen mit meinem Team sowie anderen Men­ schen. Dabei versuche ich stets, die Wünsche und Bedürf­ nisse der Menschen zu spüren.» Angetrieben wird Frank M. Rinderknecht vom Spass am Entwickeln, von der Freude an der kreativen und visionären Arbeit. Konkrete Ziele setzt sich der Innovator nicht. Er verlässt sich auf seine Nase und seinen Bauch, verfolgt mit seinem Team jedoch eine klare Linie. Rinderknecht ist sich bewusst, dass manche Ideen aus seinem Unternehmen erst einmal für Kopfschütteln sorgen und auf Ablehnung stossen. «Das ist mir egal. Vieles passiert nicht von heute auf morgen. Wir denken in grösseren Zeit­ einheiten und wollen vor allem mit unseren Ideen und Bot­ schaften die Leute zum Nachdenken anregen.» Dies habe er zum Beispiel im Gespräch mit SBB-Chef Andreas Meyer er­ reicht, als es darum ging, diesem das Rinspeed-Konzept «UC?» schmackhaft zu machen. Visionäres Konzept

Inspiration aus der Natur

Als Missionar mit Mahnfin­ ger sehe er sich aber nicht. In erster Linie ist er Vordenker, Trendsetter und Visionär. Und auch mal bereit, die eigene Meinung über Bord zu werfen. Rinderknecht ist stets offen für Neues. «Inspiration setzt einen offenen Geist voraus. Ich

Das Ziel des «Urban Commuter»Pendlerfahrzeugs ist eine verzahnte Mobilität zwischen in­ dividuellem und öffentlichem Verkehr. Denn UC? ist mehr als ein Elektrofahrzeug; es steht für ein umfassendes Mobili­ tätskonzept. So ist der 2,60 Meter kurze Flitzer vollgestopft mit Internettechnologie, die es ermöglicht, direkt aus dem


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Dieses Auto setzt neue Massstäbe punkto Mobilität. Denn der UC? ist mehr als ein Elektrofahrzeug. Er kann sogar in einem Intercity-Zug ­verreisen.


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Und auf dem aufblasbaren Dach hats erst noch eine Strandszene, die ein Künstler gemalt hat... Mit dem Elektroauto BamBoo will Rinspeed die Leichtigkeit des Lebens zelebrieren.


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Ideen für die Zukunft Fahrzeug einen Platz im nächsten Intercity-Zug zu reservie­ ren, wo der UC? unkompliziert in einen speziellen Waggon verladen werden kann. Längere Strecken können damit stau- und stressfrei überbrückt werden. Im Zug stehen La­ destationen zur Verfügung, so dass man am Endbahnhof mit vollen Batterien wieder losfährt. Das Leichtbaugefährt bringt 130 Newtonmeter Kraft auf die Strasse, ist 120 Stun­ denkilometer schnell und hat eine Reichweite von 105 Kilo­ metern. «Leider gibt es aus Sicht der SBB noch zu viele Hür­ den, um diese Vision in die Tat umzusetzen. Vieles ist je­ doch eine Frage der Einstellung. Es wird die Zeit kommen, in der wir unsere Mo­ bilitätsgewohnhei­ ten komplett um­ stellen müssen», so Rinderknecht. Emotionen wecken

Mit seinem Ide­ en und Entwicklun­ gen möchte Frank M. Rinder­ knecht bei den Menschen positive Emotionen wecken. Dann seien sie eher bereit umzusteigen. Die Technik überlässt er gerne den Spezialisten, dafür konzentriert er sich auf das Design und die Kommunikation. Für den diesjährigen Au­ tosalon in Genf hat sich Rinderknecht einmal mehr etwas Aussergewöhnliches einfallen lassen: James Rizzi – uner­ müdlicher und populärer Schaffer zeitgenössischer Pop-Art mit Wohnsitz New York – legt seine künstlerische Hand am Messestand und der jüngsten Rinspeed-Schöpfung BamBoo an. So ziert das aufblasbare Dach des BamBoo eine hand­ gemalte Strandszene. Im Innenraum bestehen verschiedene Teile aus Bambusfasern. Dieses offene Gefährt weckt laut Rinspeed den Wunsch nach Sommer, Sonne und Strand, Leichtigkeit und Unbeschwertheit. Rinderknecht: «Wir ­haben ihn entworfen für Geniesser, die das Ausser­ gewöhnliche suchen, die anders sein und leben wollen.» Der BamBoo soll nach dem Wunsch seiner Erschaffer kein Einzelstück bleiben, son­ dern seinen Weg – entweder als elek­trische oder aber auch als konventionell betriebene Version – in die Serienproduktion finden. www.rinspeed.com

Catecar Der Genfer Flughafen sowie einige West­ schweizer Städte zeigen grosses Interesse an den Druckluftfahrzeugen von Catecar. Das M ­ odell «Air­ pod» der in Reconvilier (BE) sitzenden Unternehmung ist speziell für den Stadtverkehr konzipiert und kann Personen sowie Waren transportieren. Der Druckluft­ motor wird mittels einer in das Fahrzeug geladenen Druckluftreserve betrieben. Je nach Strecken und Ge­ schwindigkeit beträgt die Reichweite des «Airpod» über 200 Kilometer. Der Kompressor kann in rund vier Stun­ den wieder aufgefüllt werden. An einer Servicestation soll dies laut Hersteller bloss zwei Minuten dauern. Für die Wartung und den Kundendienst soll ab April ein Netz von 200 Catecar-Werkstätten eingerichtet werden. www.catecar.ch

mindset Das 2007 gegründete Unter­ nehmen mindset setzt auf Sonnenenergie und Leichtbau. Das junge Team in St. Niklausen am Vierwaldstättersee hat ein Fahrzeug entwi­ ckelt, dessen Herz ein Elektromotor mit LithiumIonen-Batterie ist, was leises, schnelles und umweltbewusstes Fahren ohne Emissionen verspricht. Mit dem Einbau eines Aggrega­ tes («Range Extender») wird der mindest zum HybridFahrzeug. Der Generator lädt kontinuierlich die Batterie auf und ermöglicht längere Reisen. Mit seinem Aufbau aus Aluminium, der schlanken Kunststoffkarosserie und seiner betonten Aerodynamik gleicht das Leichtbaufahrzeug ­einem modernen Sportwagen. www.mindset.ch E-Tracer Aus dem Hause Peraves in Winterthur stammt der E-Tracer: Es ist eine Symbiose aus Kleinwagen, Motorrad, Liegevelo, wird batterie-elektrisch betrieben und sieht unverschämt schnittig aus. Der E-Tracer fährt für etwas mehr als ei­ nen Franken Strom zwischen 60 und 120 Kilometer weit. Das ­Geheimnis der im Gegensatz zu anderen Elektrofahr­ zeugen dreimal so grossen Reich­ weite liegt laut dem Unterneh­ men in der Multiplikation aus niedrigem Luftwiderstand und kleiner Stirnfläche. Hinzu kommen ein zwei- bis dreimal geringerer Rollwiderstand und das viel niedrigere Gewicht als etwa bei einem Sportwagen. www.peraves.ch


„Grüezi, Bio-Kontrolle!“ Wer kontrolliert eigentlich, ob in einem Produkt Bio drin ist, wo Bio draufsteht? Eine Antwort führt zur bio.inspecta AG. Das Unternehmen mit Sitz im aargauischen Frick ist eine der Firmen, die auch einen grossen Teil der Migros-Bio-Produkte überprüft. Ihr Auftreten gleicht dem eines TV-Detektivs. Notizblock, kritischer Blick, viele Fragen. Ihr Einsatzgebiet: Backstuben, Fabrikhallen, Kuhställe, Äcker und Vorratskammern in der Schweiz. Die Inspektoren der Kontroll- und Zertifizierungsstellen wie der bio-inspecta AG kontrollieren die Produkte, die den Konsumenten mit dem Zusatz „Bio“ verkauft werden. Im Auftrag von Labels wie der Knospe von Bio Suisse oder Migros Bio werden Hersteller, Lieferanten und Verarbeitungsbetriebe überprüft. Die Inspektoren kommen sowohl angemeldet als auch unangemeldet. Bei ihrer Beurteilung folgen sie der strengen BioVerordnung des Bundes und den Richtlinien privater Labels. Die Migros hat weitere Standards definiert, die für Migros-Bio-Produkte eingehalten werden müssen. Ueli Steiner, der Geschäftsführer von bio.inspecta umschreibt

Neues Bio-Logo der Migros Die Bio-Produkte der Migros werden aus hochwertigen Rohstoffen hergestellt. Die Schweizer Produkte stammen von Landbau-Betrieben, die nach den Richtlinien von Bio Suisse zertifiziert sind. Import-Produkte entsprechen der europäischen Bio-Verordnung. Die Einhaltung der Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen geprüft. Infos: www.migros.ch

die Aufgaben seiner Leute so: „Es wird alles kontrolliert, vom Feld bis auf den Teller.“ Man kann sich die Bio-Kontrolle wie eine Perlenkette vorstellen. Eine Perle nach der anderen wird aufgereiht. Keine Plastikperle darf unter die Süsswasserperlen geraten. Der Verschluss kommt erst dran, wenn alles stimmt. Eine Bio-Inspektion ist in erster Linie eine Kontrolle des Warenflusses. Sie folgt der Frage: Was kommt rein, was geht raus? Nehmen wir das Beispiel Getreide, das zu Brot wird: Der Bauer, der das Getreide liefert, muss dem Müller neben seinem Bio-Zertifikat die genaue Angabe der Menge vorlegen. In Stichproben wird das Getreide auch auf Rückstände geprüft. Der Müller muss belegen, wie viele Tonnen Bio-Mehl er dem Kunden geliefert hat. Noch von der Theke der Migros-Hausbäckerei aus kann der Inspektor den Weg des Bio-Brotes zurückverfolgen.


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Wie

sieht die Zukunft im urbanen Raum aus? Wie be­ wegen wir uns darin? Diese Fragen stellen sich nicht nur Raumplaner, Städteentwickler oder Verkehrsex­ pertinnen. Sie ist auch für Autohersteller relevant. «Diese Fragen sind schon immer der Motor für die Marke smart ge­ wesen», sagt Marc Langenbrinck, Managing Director von smart. Dabei gehts um mehr als nur Marketing: Letzten Herbst stellte smart in Zürich zehn nationale Projekte und ein internationales Projekt aus den Bereichen Gesellschaft, Design, Architektur, Medien, Wissenschaft und Mobilität vor. Die Arbeiten beschäftigen sich mit richtungweisenden und nachhaltigen Ideen rund um die Zukunft urbanen Le­ bens. Neben Zürich war und ist die Plattform unter dem Na­ men «smart urban stage» auch in Brüssel, Amsterdam, Paris, Berlin, Rom, Madrid und London zu sehen. Smarter hausen

Zu den in Zürich präsentierten Pro­ jekten gehörte zum Beispiel die multifunktionale Raumein­ heit «Self». Sie wurde von den Industriedesignern Björn Ols­ son und Sandro Macchi im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Zürcher Hochschule der Künste zusammen mit der Empa (Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) ent­ worfen. «Self» ist eine energieautarke Raumzelle und als Wohn- und Arbeitsort für zwei Personen konzipiert. Sie ver­ sorgt sich selbst mit Energie und Wasser und demonstriert nachhaltige Technologien für das Haus der Zukunft. Ein anderes herausragendes Projekt stammt von Ralf Kästner, Jérôme Maye und Martin Rufli. Sie haben das «SmarTer Transportation System» erfunden. Die Idee: Allein beim Pendeln verbringen wir jährlich noch über 100 Stunden unserer wertvollen Lebenszeit hinter dem Lenkrad. In nur wenigen Dekaden aber könnten wie von Geisterhand geführ­ te Automobile unser Stadt- und Strassenbild prägen. Intelli­ gente Kraftfahrzeuge werden der Menschheit nicht nur grösstmögliche Mobilität und Flexibilität verleihen. Ihr sen­ sorischer Weitblick sowie die von ihnen unermüdlich in Se­ kundenbruchteilen optimierten Fahrentscheidungen sollen uns stets ökonomisch und unfallfrei an unser Ziel befördern. Solche und an jeder «urban stage»-Station weitere visionäre Ideen will die Automarke smart fördern – und auszeichnen. Dazu hat sie den mit insgesamt 100 000 Euro dotierten «smart future minds award» lanciert. Clever ist, dass die Vi­ sionen letztlich auch dem Auto selber zugutekommen. smart hat sich nachhaltige Mobilität und gleichzeitig alltagstaugli­ che Handhabung auf die Fahne geschrieben. Da sind zusätz­ liche Geistesblitze von aus­sen willkommen. Gut und gescheit

«1998 hat smart mit dem einzigartigen Fahr­zeugkonzept des smart fortwo die urbane Mobilität re­ volutioniert. Jetzt ist smart wieder Pionier und definiert die urbane Mobilität in Sachen emissionsfreies Fahren neu», er­ klärt Marc Langenbrinck deshalb nicht unbescheiden beim Blick auf den neuen smart fortwo electric drive (ab 2012 seri­

Urbane Geistes­ blitze Neue Technologien und ökologische Rahmenbedin­ gungen beeinflussen unser Leben in der Stadt. Mit der Plattform «smart urban stage» macht sich Autohersteller Daimler entsprechende Ge­ danken, die weit über den neuen Elektroflitzer der ­Marke smart hinausgehen. Reto Wüthrich/Reinhard Vogel

enmässig im Handel). Mit diesem Wagen folge die Marke konsequent einem anspruchsvollen Ziel: der Produktion ei­ nes attraktiven Stadtwagens, der lokal keinerlei Abgase frei­ setzt – also: Null-Emission. Der smart fortwo electric drive beschleunigt von 0 auf 60 km/h in 6,5 Sekunden – ebenso schnell wie ein Benziner, den er aus dem Stand heraus zunächst einmal hinter sich lässt. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 100 km/h begrenzt. Er kommt mit einer einzigen festen Getriebeübersetzung aus. Schalten ist somit überflüssig. Die Kraft liefert eine LithiumIonen-Batterie mit 16,5 kWh Kapazität. Sie lässt sich in der Schweiz an einer CEE 16-3 Steckdose, die mit 16 Ampere ab­ gesichert ist, aufladen. Eine Batterieladung genügt für bis zu 135 Kilometer Fahrt. www.smart.ch; www.smart-urban-stage.com


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Unter Strom Auch in diesem Jahr kommen Elektroautos auf den Markt. Anders als früher handelt es sich aber nicht um Prototypen, Tüfteleien oder Konzeptstudien. Die gros­sen Hersteller meinen es ernst. Die Modelle überzeugen. Auch wenn ein paar Fragen offenbleiben. Reto Wüthrich

Links

eine Ohrfeige. Rechts eine Ohrfeige. So muss es sich angefühlt haben, als die Chefs von Nis­ san, Mitsubishi, Peugeot, Citroën & Co. lasen, was der ETHProfessor Lino Guzzella über Elektroautos sagte. «Weil die Batterien noch nicht gut genug sind, haben die heutigen Elek­ troautos eine so geringe Reichweite», stand im Interview, das Guzzella dem «Magazin» gab. Es bekamen auch jene ihr Fett weg, die ein Elektroauto kaufen: «Nun ja, gewisse Leute wer­ den das kaufen; ein paar Hundert, ein paar Tausend viel­ leicht. Leute, die viel Geld haben.» Doch Guzzella warnt diese, weil die Hersteller illegale Reichweitenangaben mach­ ten. 140 Kilometer seien beispielsweise höchst spekulativ. «Angenommen, es ist kalt und regnet, Sie lassen Scheiben­ wischer und Heizung laufen, so reicht die Batterie plötzlich nur noch für 70 Kilometer, und Sie stecken irgendwo auf der Autobahn fest. Dann wird das grosse Gejammer losgehen.» Grosse Erwartungen

Okay, wir haben verstanden: Ein paar Fragen sind noch offen, wenn es um Elektromobilität geht. Das bestreitet niemand. Aus welchen Quellen kommt der Strom für den elektrischen Antrieb? Wie kann man die

Batterien leichter und leistungsfähiger sowie in Herstellung und Entsorgung umweltverträglicher machen? Aber dass Elektroautos sich auf dem Markt etablieren wer­ den, daran glauben die Macher: «In zehn Jahren werden 10 Prozent der verkauften Autos einen Elektromotor haben», sagt etwa Carlos Ghosn, Chef von Renault und Nissan. «Die Erwartungen sind gross», heisst es beim Schweizer Verband e’mobile. «Bis in zehn Jahren sollen die Strom tankenden Fahrzeuge bei den Neuwagen einen Marktanteil von bis zu 15 Prozent erreichen.» Und alle, alle glauben schon heute daran, dass damit ein Geschäft zu machen ist. Für 2011 und 2012 sind zahlreiche neue Modelle von Elektrofahrzeugen angekündigt. Nicht Spinnereien und Prototypen. Sondern serienmässig und von den grössten, wichtigsten Automarken der Welt. Migros mischt mit     Ein Indiz für die Erfolgsaussicht lie­ fert die Migros. Unter dem Markennamen m-way baut die grösste Detailhändlerin des Landes eine Plattform für Elek­ tromobilität auf. Erste Shops sind eröffnet. Zu kaufen gibt es dort zum Beispiel das in Norwegen gebaute Elektroauto Think City (46 500.–). Über Nacht geladen, soll der Stadt­


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Diese ebenso smarten wie hübschen ­Elektroautos erobern unsere Strassen: Tesla, E-Up! von VW, ­MItsubishi (oben v. l. ), VW Golf, Citroën und Peugeot (unten v. l. ).

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ife.ch eco-l chbegriff: Su Unter Strom

flitzer am nächsten Tag für 160 Kilometer Reichweite fahr­ bereit sein, heisst es bei m-way. Es sind aber die Grossen der Branche, die den Takt vorge­ ben. Besonders gut gestartet ist Nissan. Eine 57-köpfige Jury führender Autojournalisten aus 23 europäischen Ländern hat den Nissan Leaf (ab 49 950.–) soeben zum «European Car of the Year 2011» gewählt. Die renommierte Auszeichnung geht damit erstmals überhaupt an ein vollelektrisch betriebenes Se­ rienfahrzeug. Jury-Präsident Hakan Matson: «Der Leaf ist das erste Elektrofahrzeug, das sich in vielen Bereichen mit kon­ ventionellen Fahrzeugen messen kann.» Für Carlos Ghosn, CEO von Nissan und Renault, kommt dieser Ritterschlag ei­ nem eigentlichen Durchbruch gleich: «Angesichts der geplan­ ten weltweiten Einführung dreier weiterer Elektrofahrzeuge von Nissan und dem bevorstehenden Start von vier Elektro­ fahrzeugen unseres Allianzpartners Renault repräsentiert der Nissan Leaf einen wichtigen ersten Schritt auf dem Weg in eine Zukunft ohne Emissionen.» Seine Energie bezieht der Elektromotor aus einer von Nissan entwickelten laminierten Lithium-Ionen-Batterie, die mehr als 90 kW Leistung abgibt. Die Reichweite beträgt

175 Kilometer. Zur Ausstattung des Fahrzeugs zählen ein ­regeneratives Bremssystem, Klimaanlage, Satellitennaviga­ tion, Rückfahrkamera sowie fortschrittliche IT- und Telema­ tiksysteme. Per Smartphone oder PC können Batterielade­ funktionen programmiert, der aktuelle Ladezustand der Batterien überwacht und der Innenraum des Fahrzeugs auf­ gewärmt oder gekühlt werden. Die Grossen kommen    Da wollen die anderen grossen Automarken nicht zurückstehen. Citroën hat eben mit der Auslieferung des C-Zero begonnen (CHF 45 990.–). Die Fahrleistungen (max. 130 km/h, von 0 auf 100 km/h in 15,9 Sekunden und von 60 auf 80 km/h in 3,9 Sekunden) und sei­ ne Reichweite von 150 km erlaubten ihm, problemlos auch aus der Stadt hinauszufahren, zumal in Europa 70 Prozent der werktäglichen Fahrten kürzer als 30 km und 95 Prozent kürzer als 80 km seien, heisst es bei Citroën. Gemeinsamer Partner von Citroën bei der Entwicklung von Elektroautos ist Mitsubishi. Die Marke hat mit dem ­i-MiEV (CHF 45 990.–) ebenfalls eine Elektrogrossserie auf den Markt gebracht. Seit Dezember sind die Wagen auf


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Ufo oder Auto?

Schweizer Strassen zu sehen. Ebenso elektrisch unterwegs ist Peugeot mit dem «Stadtmobil» i0n (CHF 45 990.–). Die Lithium-Ionen-Batterie soll u. a. dank optimierter Rückge­ winnung von Schub- und Bremsenergie eine Reichweite von 150 km erreichen. Knaller von VW?    Weitere Marken drängen nach: Toyo­ ta – die Marke feierte mit den Vollhybridfahrzeugen Prius und Auris weltweit «grüne» Verkaufserfolge – will ab 2012 auch reine Elektrofahrzeuge produzieren. Weiter im Ge­ spräch bleibt Tesla: Der US-Autohersteller zog vor einigen Jahren mit dem weltweit ersten Elektro-Roadster die Auf­ merksamkeit auf sich und will dieses Jahr eine Elektro-Li­ mousine («Model S») testen und ab 2012 produzieren. VW hat vor einiger Zeit die Studie zum Golf blue-e-motion vor­ gestellt und will den ersten emissionsfrei mit Elektromotor fahrenden Golf 2013 auf den Markt bringen. Und dann könn­

Die eine oder andere Frage haben die Hersteller von Elektroautos zweifellos noch zu beantworten – solche zur Batterie oder zur Quelle des benötig­ ten Stroms. Zu den offenen Fragen gehört aber auch jene nach dem fehlenden Lärm. Richtig gele­ sen: «Elektroautos sind innen und aussen sehr lei­ se, was sie zu einer potenziellen Gefahr für Fuss­ gänger macht», erklärt Paul Jennings, Professor an der University of Warwick. Forscher testen dort deshalb eine Reihe von künstlich erzeugten Geräu­ schen als mögliche Warnsignale. Damit die Fuss­ gänger wirklich nach Autos und nicht nach Ufos Ausschau halten, müssen die Klänge überlegt ausge­ wählt werden.

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Während der Volvo C30 Electric (links unten) vorerst noch ­getestet wird, gibts den Think bereits bei der Migros.

te da noch ein Knaller aufs Publikum warten: der «E-Up!». Vorerst gibts ihn als Studie. Der elektrische Käfer des 21. Jahrhunderts soll ein Gewicht von nur 1085 kg aufweisen, was insofern bemerkenswert ist, weil hiervon 240 Kilo auf die Lithium-Ionen-Batterie entfallen. Interessant ist, dass

das Dach des E-Up! auf einer Fläche von 1,4 Quadratmetern mit Solarzellen ausgestattet ist. Die Solarzellen speisen per­ manent Energie in das Bordnetz ein. Ebenfalls viel vorgenommen hat sich BMW: 2013 soll das Megacity Vehicle (MCV) auf den Markt kommen. «Es wird das erste Grossserienfahrzeug weltweit mit einer Fahrgast­ zelle aus Carbon. Damit schlagen wir ein neues Kapitel im automobilen Leichtbau auf, denn wir kompensieren damit das für Elektrofahrzeuge typische Mehrgewicht von 250 bis 350 Kilogramm praktisch vollständig», sagt Klaus Draeger, Mitglied des Vorstands für Entwicklung. Das MCV wird das erste Serienfahrzeug des Unternehmens mit emissionsfreiem Elektroantrieb. Bei Volvo geht dieses Jahr vorerst eine Test­ flotte des C30 Electric vom Band – er soll wichtige Hinwei­ se liefern, um die Produktion von Elektrofahrzeugen später forcieren zu können. Eine Marktübersicht mit den in der Schweiz erhältlichen Elektrofahrzeugen gibt es im Internet unter www.e-mobile.ch

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LEBEN

Auffälliges ­Design, starker Motor, tiefes ­Gewicht: Die Merkmale von A2B (links) ­ver­mögen zu überzeugen.


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Surrend in den Frühling Der Frühling kann kom­men. Frische und fröhliche EScooter stehen zur ­Ausfahrt bereit. Es gibt viele Neuhei­ ten dieses Jahr. S­ olide, spritzi­ ge, gute – und ein paar ­richtig coole Flitzer. Reto Wüthrich

Staunend

standen die Men­ schen da. «Das alles läuft also unter der Bezeichnung E-Scooter?», fragten sie sich. Verblüffend spannende Neuig­ keiten waren an der Sonderschau «All Electric» an der Messe Swiss-Moto vor wenigen Tagen zu sehen. Auf der Teststrecke von NewRide, dem Programm von EnergieSchweiz zur Förde­ rung von Elektrozweirädern, kurvten Fahrzeu­ ge herum, die weit über die Bezeichnung «Scoo­ ter» hinausgehen. Auf der einen Seite des Spek­ trums stehen Konzepte wie der Monotracer E, diese spektakuläre Fusion aus Auto und Motor­ rad zu einem elektrischen Kabinenmotorrad. Auf der anderen Seite zahlreiche Ingenieure und Enthusiasten, die mit coolen Konzepten be­ weisen, dass der E-Scooter-Markt zusehends in Bewegung kommt und vielleicht einem Boom entgegensieht, wie ihn seit zwei, drei Jahren die Elektrovelos erleben. Neues ...

Der Frühling 2011 ist in Sachen E-Scooter geprägt von vielen Neuheiten. Der neue Roller «Von Roller» – entwickelt vom Indus­ triekonzern von Roll in Zusammenarbeit mit dem Schweizer E-Bike-Unternehmen Quantya – feierte an der Swiss-Moto seine Schweizer Premiere. IO-Scooter, schon seit Jahren auf dem Schweizer Markt vertreten, präsentiert den schnellen Florenz Swiss Edition. Der ADAC-Testsieger der Kategorie «elektrischer Antrieb», der Silenzio von E-Sprit, stand an der Swiss-Moto erstmals dem breiten Pub­ likum in der Schweiz zum Test zur Verfü­ gung, ebenso der E-Tropolis. Weiter im Gespräch sind etablierte Marken wie PGO, Tante Paula oder Zero. Selbst Hero India, einer der weltgrössten Motorradhersteller überhaupt, stellt seit drei Jahren ebenfalls E-Scooters her und hat nun die Fühler nach dem europäischen Markt ausgestreckt. ... und besonders Cooles

Vor allem aber überzeugen viele Hersteller mit gros­ sem Spass. Sei es optisch. Sei es punkto Antrieb. Damit reagieren sie auf bisherige Einwände, die gegen das Umsteigen auf einen elektrisch betriebenen Scooter vor­ gebracht wurden. Zu niedrig sei die Leis­

Von e-sprit gibts die edle Form des elektrischen Antriebs: Modell E-Tropolis.

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LEBEN

Flyer zu gewinnen Mehr unter eco-life.ch Die Macher von ­Elmoto lassen sich immer mal wieder ­ etwas ganz Schönes einfallen, das auch Fahrspass bietet.

tung, zu unstylish das Design. Die Modelle Excel oder Me­ tro von A2B etwa bestechen durch einzigartiges Design, leistungsstarke Elektromotore und niedriges Gewicht. Ebenfalls ins Auge stechen die Modelle von Elmoto. Die Marke wurde 2009 gestartet und die Macher haben sich bewusst der Mission verschrieben, mit ihren EScootern der Mobilität im urbanen Raum frische Impul­ se zu verleihen. Fahrspass, Design und Alltagstauglich­

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keit stehen auf der gleichen Stufe wie das emissionsfreie Fahren. Und dann ist da noch der Easy Rider der Zu­ kunft: Der Basler Daniel Louis Meili hat ein «E-Töffli» entwickelt, das mit seiner urheberrechtlich geschützen Form Emotionen weckt und das umweltbewusste ­Cruisen auch im Nahverkehr zum Vergnügen macht. www.newride.ch; www.logomotion.ch

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ZKB Nach­ haltigkeits­ preis für KMU 2011 Am 17. Januar 2011 hat die ­Zürcher Kantonalbank gemeinsam mit ihren Part­ nern WWF, CCRS und Öbu zum zweiten Mal in feierli­ chem Rahmen den ZKB Nachhaltigkeitspreis für KMU verge­ben. Gewinner des Nachhaltigkeitspreises 2011 sind die Schweizer Jugend­ herbergen.

Die

Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat zum zweiten Mal den ZKB Nachhaltigkeitspreis für KMU mit einer Ge­ winnsumme von insgesamt 150 000 Franken vergeben. Zur Be­ urteilung der Nachhaltigkeitsleistung der teilnehmenden Fir­ men berücksichtigte die Jury wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Aspekte gleichwertig. Die Bank und ihre Part­ ner, der WWF Schweiz, das Zentrum für nachhaltige Unterneh­ mens- und Wirtschaftspolitik (Center for Corporate Responsibi­ lity and Sustainability, CCRS) und die Öbu, das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, setzen mit dieser Auszeichnung ein Zeichen: Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen sind leistungs­ fähiger und können sich im Wettbewerb besser behaupten als Firmen, die auf kurzfristige Gewinnmaximierung setzen. Die Preisträger des ZKB Nachhaltigkeitspreises 2011    1. Platz: Schweizer Jugendherbergen, Zürich (Preissumme: 70 000 Franken) Der Jury hat imponiert, wie die Schweizer ­Jugendherbergen vorbildlich zeigen, dass sich die Ansprüche von Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft konsequent über alle Betriebsstandorte hinweg in Einklang bringen lassen. Bereits 1994 wurde mit dem Leitbild die Grundlage für ein ausgewoge­ nes ökonomisches, soziales und ökologisches Handeln ge­ schaffen. Als Meilenstein gilt die Eröffnung der Minergie-Ju­ gendherberge in Zermatt im Jahre 2003. Eine CO 2 -Kompensa­ tion für Gäste wurde ebenso eingeführt wie ein umfassendes und vielfältiges Aus- und Weiterbildungsangebot für die Mitar­ beitenden. Der Ansatz der Schweizer Jugendherbergen ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit als Teil der Ge­ schäftsidee zum Erfolgsfaktor werden kann. 2. Platz: Beck Glatz Confiseur AG, Bern (Preissumme: 40 000 Franken) Die Beck Glatz Confiseur AG ist eine BäckereiKonditorei in fünfter Generation und weit über Bern hinaus be­

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kannt für ihre berühmten «Mandelbärli». Höchster Qualitätsan­ spruch, kontinuierliche Verbesserungsprozesse, die Übernahme sozialer Verantwortung und hohes ökologisches Engagement sind seit Generationen die Eckpfeiler des wirtschaftlichen Er­ folgs. Basis des Erfolgs sind die Mitarbeitenden. Diese sollen sich einbringen und Verantwortung übernehmen. Auch Umwelt­ schutz wird grossgeschrieben. So sind beispielsweise Tiefkühlund Kühlräume bewusst klein dimensioniert, was alles andere als branchenüblich ist.

3. Platz: Zünd Systemtechnik AG, Altstätten (Preis­ summe: 20 000 Franken) Zünd Systemtechnik AG ist fokus­ siert auf die Herstellung von multifunktionellen Flachbettcut­ tern für digitale Schneidlösungen. Sie ist ein weltweit tätiges Fa­ milienunternehmen mit über 120 Mitarbeitenden. Die Firma er­ stellte das erste Minergie-P-Industriegebäude der Schweiz mit einem naturnah gestalteten Firmenareal. Dass sich Ökologie und Ökonomie nicht ausschliessen, sondern vielmehr ergänzen, zeigt sich: Modular aufgebaute, langlebige Produkte sichern die Absatzchancen ebenso wie die Einsparung von Rohmaterial. Sonderpreisgewinner Kleinstunternehmen: Viridén + Partner AG, Zürich (Preissumme: 20 000 Franken) Viri­ dén + Partner AG ist spezialisiert auf die Renovation von Altlie­ genschaften, was aus Gründen des Denkmalschutzes oftmals innovative Lösungen erfordert. Es werden Gebäuderenovatio­ nen vorgenommen mit dem Ziel, Umweltbelastungen zu redu­ zieren. Diesem zukunftsträchtigen Konzept kommt insbeson­ dere im konzentrierten Wirtschafts- und Lebensraum Zürich eine hohe Bedeutung zu. Für 2011 hat sich das Architekturbüro das ehrgeizige Ziel gesetzt, mittels Sanierung einer Altliegen­ schaft ein Plus-Energiehaus zu realisieren, das mehr Energie erzeugt, als effektiv benötigt wird.

Öbu – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften Öbu, das Netzwerk für nachhal­tiges Wirt­schaf­ten in der Schweiz, ist Think-Tank für Umwelt-, Sozial- und Manage­ment­themen. Die Öbu realisiert unterneh­ mensspezifische und wirtschaftspolitische Projekte und fördert den Erfah­rungs­aus­tausch zwischen den gut 350 Mitgliedsunternehmen. Öbu, Sabina Döbeli, Co-Geschäftsleiterin, doebeli@oebu.ch, Telefon 044 364 37 38


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Leben

Happy im Moor­ bad Wer «wellnessen» möchte ohne grosses Wellness-Pipapo, sollte sich im appenzellischen Gontenbad ein Naturmoor­ bad gönnen. Im traditionsrei­ chen Badehäuschen gehts nicht um die Form, sondern um die Funk­tion. Und die ist gesund und entspannend. Daniela Schwegler

«Unser

Wasser fliesst durchs Gontener Moor und reichert sich dabei mit wertvollen Mineralien an», sagt Naturmoorbad-Geschäftsführer Eric Weiss. Vor allem an Eisen und Magnesium ist das Quellwas­ ser reich. Und darum heilsam bei Gelenkbeschwerden, Haut­ krankheiten oder Rheuma. Von der Heilwirkung wussten schon die alten Appenzeller, blickt doch der kleine Weiler Gontenbad auf eine weit zurückreichende Kurhaus­tradition zurück. Von der jahrhundertealten Badetradition im Alp­ steingebiet zeugen auch die Namen umliegender Dörfer wie

Jakobsbad und Weissbad. «Unsere Bäder sind die Wiege des Appenzeller Tourismus», so Weiss. Nachdem das Gontenba­ der Hotel und Kurhaus Anfang des letzten Jahrhunderts ­allerdings den Flammen zum Opfer fiel, ist der Glanz des ­Badeörtchens ein wenig verblasst. Das heutige Naturmoorbad ist darum ein echter Geheimtipp. Riesiger Teebeutel

Äusserlich gibt sich das Bad, ein An­ bau des Altersheims notabene, unprätentiös, wie unser Besuch zeigt. Kaum drinnen, umschmeicheln jedoch feine Düfte von


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frischem Heu unsere Nasen. Die Wohlgerüche stammen aus der Kräuterküche, dem Herzstück des Badehauses. Die Dame am Empfang zeigt uns zwei Badewilligen den grossen Kessel, in dem es brodelt und dampft. «Hier kochen wir unsere Kräuter aus, die wir im Frühling auf den Wiesen in der Umgebung gepflückt und dann getrocknet haben», erklärt sie. Heublumen, Brennesseln und Farn. Wie ein riesiger Teebeu­ tel mutet das Päckchen an, das im Zuber ausge­ kocht wird. Auf Wunsch wird der Sud dann den Badewannen zugesetzt. Wir entscheiden uns fürs volle Programm und somit für den ätherisch duftenden Badezu­ satz. Statt einzeln in eine Wanne zu sitzen, gön­ nen wir uns die Doppelbadewanne «für intime Stunden zu zweit», wie die Werbung des Bades verheissungsvoll verspricht. Unter den sieben Einzelwannen gibts auch zwei mit einer Verbin­ dungstür verbundene Badewannen «für den Bui­sness Talk mit einem wichtigen Geschäfts­ partner». Kaum hat die Bademeisterin unserer Wanne mit dem braunen Wasser den Kräuter­ sud zugesetzt, schliesst sie die Tür hinter uns.   Nun sind wir ganz al­ lein. Ins wohlig warme Wasser eintauchend, stel­ le ich mir vor, wie es wäre, das Badevergnügen mit einem Geschäftspartner zu teilen. Und kom­ me schnell zum Schluss, dass das Heublumenbad mit meinem Liebsten doch um einiges reiz­ voller ist. Wir schliessen die Augen, lehnen uns zurück und geniessen die Wärme um uns herum. Herrlich, wie das entspannt! Eine Wohlfühloase für Körper und Seele. Nach zwanzig Minuten reisst uns der Wecker allerdings schon wieder aus unseren schönen Badeträumen. Im Ruhe­ raum lassen wir das Badeerlebnis nach­wirken. Übrigens: In Gontenbad ist der Name Pro­ gramm. Die Quelle im Dorf speist nämlich nicht nur das Naturmoorbad, sondern auch das Spru­ delbad im Kurhaus sowie die Mineralquelle ­Gontenbad nebenan, welche das Alpsteinwasser unter anderem zum erfrischenden Holunderge­ tränk «Flauder» verarbeitet. Und uns im Ruhe­ raum des Naturmoorbades herrlich erfrischt.

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LEBEN

Heisse Wunderheiler Lindenblüte, Minze, Thymian und Co. machen sich im Garten gut, sind aber auch wunderbare Zutaten für einen leckeren Tee. Zudem haben die Kräuter heilende Wirkung bei ­allerlei Beschwerden. ecoLife hält die Tee­tas­sen hoch. Beatrice Fankhauser

Für pure Geniesser Auch ohne Sammeln und Gärtnern kann man sich mit aromatischen Teemischungen verwöh­ nen. Schmackhafte Biotees gibt es zum Beispiel von claro fair trade, etwa der Broken-Weisstee, der von Kleinbauern in Sri Lanka angebaut wird. G ­ emischt mit Ingwer, Zitronengras, Ros­ marin und Verveine wird er zu einer erfrischen­ den Teespezialität (www.claro.ch). Ein breites Tee­ sortiment findet man beim Ayurveda-Spezialis­ ten PUKKA. Unser Favorit ist der fruchtige «Three Berry». Mit auserlesenen biologischen Früchten ist er ein schmackhafter Durstlöscher (www.pukka.ch; www.pukkaherbs.com). Teegenuss pur versprechen zudem die kreativen Mischungen von Sonnentor, die etwa so tönen: «Lass die Son­ ne scheinen» oder «Gute-Laune-Früchtetee» (www.sonnentor.com). www.heilpflanzen-lexikon.com

Für Gärtner Eines der beliebtesten Gartenkräuter ist die Minze, wobei es über 300 verschiedene Sorten von ihr gibt. Minze hilft bei Magen- und Darmbeschwerden, zudem wirken ihre Inhaltsstoffe keimtötend und be­ ruhigend. Thymian wird vorwiegend bei Atemwegserkran­ kungen wie Husten, Asthma und Bronchitis eingesetzt. Sal­ bei ist besonders beliebt, wenn es wieder mal kratzt im Hals. Melisse oder Zitronenmelisse ist wegen ihrer entspannenden Wirkung besonders abends zu empfehlen. Dieselbe Wirkung hat die Zitronenverbene (gehört zu den Eisenkrautgewäch­ sen), von der bereits ein paar Blätter einen intensiven Tee er­ geben. Wer es süss mag, sollte sich eine Stevia zwischen die Kräuter pflanzen. Dem natürlichen Süssstoff aus Südameri­ ka, frei von Kalorien, wird nachgesagt, dass er eine bis zu 30-mal stärkere Süsskraft als Zucker besitzt.

Für Sammler Der Frühling naht und mit ihm wachsen in Gärten, Wiesen oder auf Balkonen Kräuter, die sich für schmackhaften Tee wunderbar eignen. Zu den bekanntesten Hausmittelchen ­gegen Grippe zählt die Lindenblüte, deren Blüten man von Juni bis August für frischen Tee gebrauchen kann (danach getrocknet). Zwischen Mai und Juni blüht der Holunder, der als Schwitztee zum Fiebersenken oder als Stärkung des Im­ munsystems ein Klassiker ist. Beim Entschlacken hilft die Brennnessel. Reich an Eisen, Mineralstoffen und Spurenele­ menten wirkt sie sich positiv auf die Blutbildung aus.


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Tipp für den Frühling Die passende Tee­mi­schung zum frühlingshaften Ent­ schla­cken: Ringelblumenblü­ ten, Walnussblätter, Birken­ blätter, Brennesselblätter, Schaf­garbenkraut, Melis­ senkraut zu gleichen Teilen ­mischen. Ein Esslöffel ­davon mit einer Tasse heis­ sem ­Wasser anbrühen und 5 bis 7 Minuten ziehen lassen.

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sanuNatur- und Umwelt­ fachleute räumen beim WWFPreis ab

Die nationale WWF-Mitmach-Kampagne zum Abschluss des Biodiversitätsjahres fand Anklang. Über 1200 Projekte wurden eingereicht und vier Projekte von Naturund Umweltfachleuten haben es aufs Siegertreppchen geschafft. Das Bieler Bildungsinstitut sanu ist stolz auf seine Abgängerinnen und Abgänger.

Das

Jahr der Biodiversität geht langsam zu Ende. Um dem Jahr einen würdigen Abschluss zu schenken, rief der WWF Schweiz zu einer nationalen Mitmach-Kampagne auf. Private, Gemeinden, Landwirte, Schulen und Unternehmen sollten ihre Projekte zugunsten der Naturvielfalt einreichen. Über 1200 folgten diesem Aufruf und machten mit. Bei den über 1200 Einreichungen wirkten auch vier Natur- und Umweltfach­ leute mit und schafften es aufs Podest. In der Hauptkategorie bekam der Fachverband der Schweize­ rischen Kies- und Betonindustrie FSKB in Bern den dritten Platz und wurde mit CHF 5000.– belohnt. Die beiden sanu-Abgänger Beat Haller und Doris Hösli führen in zahlreichen Abbaustellen der Schweiz Naturförderungsprojekte durch, meistens in Zu­ sammenarbeit mit dem Personal der Abbaustellen. Beispiels­ weise kümmern sie sich um den Bau von ausdauernden und temporären Gewässern, die Gestaltung von Reservatsflächen in der Endgestaltung, Unterhalt von Ruderal- und Pionierwald­ flächen, Reduktion von Neophyten und die Durchführung von Schulklassen- und Er­ wachseneneinsätzen. Mit diesem Projekt schafften sie es auf Rang drei beim WWFPreis. Daniela Habegger ist ehemalige sanu-Lehr­ gangsteilneh­merin und

Oben: Kieswerk mit ­Natur im Einklang Links: «Schulklasseneinsatz in einer Kies­ grube

ist seit 34 Jahren als Friedhofsgärtnerin auf dem Friedhof Woh­ len b. Bern tätig. Während der Ausbildung zur Natur- und Um­ weltfachfrau bei sanu verfasste sie eine Projekt­arbeit mit dem Titel «Der LEBENdige Friedhof», in welcher sie sich Gedanken zu ihrer täglichen Arbeit auf dem Friedhof machte. Die Idee war, den monotonen Lebensraum Friedhof in einen lebendigen Ort zu verwandeln. Neben den üblichen Friedhofspflanzen sollten auch naturnahe Lebensräume und Kleinstrukturen ihren Platz finden, um die Biodiversität auf der ganzen Anlage zu fördern. Dieses Projekt überzeugte auch die Fach­jury des WWF-Preises und in der Kategorie «Gemeinden» erreichten Daniela Ha­ begger und die Gemeinde Wohlen b. Bern den ersten Platz. In den Kategorien «Landwirtschaft» und «Unternehmen» wurden zwei Gewinnerprojekte ebenfalls von sanu-Natur- und Umweltfachleuten unterstützt. Der nächste sanu-Lehrgang zum eidg. Fachausweis startet im August 2011 und der Anmel­ deschluss ist Ende März 2011. Weitere Informationen per Tele­ fon 032 322 14 33 oder unter www.sanu.ch

sanu bildung für nachhaltige entwicklung sanu bietet seit 22 Jahren beste praxisorientierte ­Erwachsenenbildung im Umwelt- und Nachhaltigkeits­ bereich an. Kunden aus der ganzen Schweiz und dem Ausland erwerben die nötigen Kompetenzen für das verantwortliche Management von Firmen, ­Gemeinden, Städten und Verbänden. Verantwortliches Management heisst langfristigen Nutzen ­schaffen, ohne Dritte zu schädigen, und bedeutet, die Verantwortung der Organisation gegenüber der ­Gesellschaft, der Um­ welt und der wirtschaftlichen Wertschöpfung gleicher­ massen und dauerhaft wahr­zunehmen. Der Angebotsbe­ reich umfasst Lehrgänge, Seminare, Tagungen, aber auch Inhouse-Schulungen und Moderationen für Firmen, Ver­ waltungen und Organisatio­nen.


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ECOLIFE 1 / 11 wirtschaft

Vontobel spart Energie Es gibt viele Ideen, wie Unter­ nehmen einen Beitrag zum Umweltschutz leisten können. Die Schweizer Privatbank ­Vontobel ging einen besonde­ ren Weg und lancierte zwei Energiewochen. Wieso dies nachahmenswert ist, erklärt Sabine Döbeli, Leiterin Nachhal­ tigkeit der Vontobel-Gruppe. Interview: Reto Wüthrich


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ecoLife: Klimabewusste Dienstleistungsunternehmen kaufen energiesparende Computer, optimieren Gebäude oder setzen auf Ökostrom. Sie haben den Hebel hingegen anderswo angesetzt – bei den Mitarbeitenden. Richtig, wir haben zwei Energiewochen durchgeführt, bei denen drei Themen im Vordergrund standen: umweltfreund­ liche Mobilität, Stromsparen und klima­ schonendes Essen. Schauen wir die einzelne Bereiche einmal an. Was haben Sie im Bereich Mobilität unternommen? Für viele Leute galt bisher: Im Anzug mit dem Velo zur Arbeit? Lieber nicht! Denn wer will schon verschwitzt in der ersten Sitzung ankommen. Lässt man sich al­ lerdings von einem Elektromotor unter­ stützen, ist gesellschaftsfähiges Auftre­ ten auch nach einer Velofahrt garantiert. Die Vontobel-Gruppe stellte den Mitar­ beitenden eine Testflotte an E-Bikes zur Verfügung. Wie waren die Reaktionen? Das Echo auf die umweltfreundlichen Flitzer war durchwegs positiv. Das klingt sympathisch. Allerdings beweist das Stras­senbild zu den Stosszeiten, dass sehr viele Menschen nach wie vor mit dem Auto zur Arbeit fahren. Haben Sie sich hier auch etwas einfallen lassen? Ja, wer für seinen Arbeitsweg auf das Auto

brauch einer Glühbirne, die eine Stunde brennt. Während der Energiewochen er­ munterte an jeder Lifttüre die Botschaft «Fit bleiben, Treppen steigen» die Mitar­ beitenden zum Treppensteigen. Was hats gebracht? Die Liftfahrten während der Aktionswo­ chen gingen um rund zwölf Prozent zu­ rück. Auch nach drei Monaten lagen die Liftfahrten immer noch rund fünf Prozent unter dem ursprünglichen Niveau. Gab es weitere Massnahmen? Ja, wir haben den Mitarbeitenden Messge­ räte angeboten, um die heimlichen Ener­ giefresser in den eigenen vier Wänden zu identifizieren. Zudem gab es ein breit ge­ nutztes Energieangebot zu ergiesparen­ den Leuchtmitteln. Diese schonen nicht nur die Umwelt, sondern entlasten mittel­ fristig auch das Portemonnaie. Und dann gab es ja noch den Programmpunkt «Klimaschonendes Essen». Das müssen Sie uns genauer erklären. Nun, das Motto lautete zum Beispiel: Kar­ toffeln statt Reis und Zürichsee-Felchen statt Rindfleisch. So lässt sich die Klima­ belastung einer Mahlzeit auf rund einen Drittel reduzieren. Im Konsumbereich verursacht die tägliche Ernährung rund 30 Prozent aller Emissionen, deutlich mehr als beispielsweise das Wohnen. Während der Energiewochen hat die SV (Schweiz) AG in Zusammenarbeit mit «Eat­

«Das Echo auf die umweltfreund­lichen Flitzer war durchwegs positiv.» Sabine Döbeli

setzt, konnte im Fahrsimulator testen, wie nur schon durch früheres Hoch­ schalten bis zu zehn Prozent Benzin gespart werden können. Gemäss Eco­ drive ist durch bewusstes Schalten langfristig eine Einsparung von fünf Prozent realistisch – eine einfache Massnahme ohne Komforteinbusse. Sie wollten auch Strom sparen. Wie zum Beispiel? Wir haben beim Lift angesetzt. Eine Liftfahrt entspricht dem Stromver­

ernity», dem Verein für nachhaltige Er­ nährung, im Mitarbeiterrestaurant kli­ maschonende Mahlzeiten angeboten. Wie sah das konkret aus? Rotes Fleisch wurde zum Beispiel redu­ ziert, da Kühe wie Schafe bei der Verdau­ ung grosse Mengen Methan produzie­ ren. Auf Reis wurde ganz verzichtet, da sein Anbau ebenfalls mit Methan ver­ bunden ist. Die übrigen Lebensmittel wurden streng nach saisonalen und re­ gionalen Kriterien gewählt. Regionalität gewährleistet, dass keine unnötige Ener­ gie für Treibhausproduktion und weni­ ger Transportenergie anfällt. Beim Essen ist der Mensch heikel. Wie kamen diese Aktionen an? Sie haben recht. Der veränderte Menüplan stiess nicht bei allen Mitarbeiten­ den auf Begeisterung. Während die ei­ nen ein grosses Stück Fleisch vermiss­ ten, freuten sich die anderen über die Fischfilets aus dem Zürisee. Auf Tisch­ stellern und mit Broschüren wurde er­ läutert, wie unterschiedlich Lebensmit­ tel das Klima belasten. Die Produktion von einem Kilo Rindfleisch verursacht beispielsweise rund 17-mal mehr Treib­ hausgase als die Produktion von einem Kilo Pouletfleisch. Solche Fakten haben doch immerhin zu angeregten Diskussionen an den Tischen geführt. www.vontobel.ch


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ecoMarkt

Globalance Bank AG – neue Schweizer Privatbank Die Globalance Bank startet mit einem zukunftsorientierten ­Geschäftsmodell im Private Banking. Die neue Bank hat sich auf nachhaltige Anlagen spezialisiert und berät ihre Kunden bei der langfristigen Vermögensanlage. Die Gründer und Partner sind erfolgreiche Unternehmer auf dem Gebiet der nachhaltigen Vermögensverwaltung. Die Bank spricht vermögende Privat­ personen, Familiengesellschaften und Stiftungen an, die sich der Verantwor­ tung gegenüber Gesellschaft und Um­ welt bewusst sind. In einer Welt, in der sich die gesellschaftlichen und öko­ logischen Rahmenbedingungen schnell und weitreichend verändern, muss ein Vermögen unter Einbezug dieser Entwicklungen angelegt werden. Daher Urs Landolt, beachtet die Bank bei der Umsetzung Gründungspartner der Anlagestrategie den Bezug zwi­ schen Vermögensentwicklung und po­ sitiven Leistungen für Gesellschaft und Umwelt. Sie will das ­Vermögen ihrer Kunden erhalten, langfristig vermehren und mehr als Geld bewegen. Neben der Anlagephilosophie, die in allen Anlageklassen nach­ haltige Investments berücksichtigt, prägen drei Merkmale die Globalance Bank: Transparenz, Unabhängigkeit und Unternehmer­ tum. Die Gründungspartner und das Management halten aktuell das gesamte Aktienkapital der Bank. Die Globalance Bank weist gegenüber dem Kunden alle Gesamtkosten transparent aus, vermeidet Interessenkonflikte und ist unabhängig von eigenen Produkten und Retrokommissionen. Weitere Informationen ­finden Sie auf: www.globalance-bank.com

Häuser der Zukunft: 100 % gesund, energieeffizienz und nachhaltig Man findet sie heute schon, Häuser, welche nicht nur beste Ener­ gieeffizienz versprechen, sondern auch die zukünftigen Anfor­ derungen an nachhaltige Gebäude erfüllen. Diese «Green-DesignHäuser» zeichnen sich aufgrund ihrer naturschonenden biolo­ gischen Bauweise mit nachwachsenden Bau- und Dämmstoffen auch durch ihr gesundes Wohnklima aus. Das Konzept dieser ­innovativen Häuser wurde in jahrzehntelanger Forschung entwi­ ckelt. Mit jedem Gebäude werden mehr als 40 Ton­ nen CO2 gespeichert! So­ mit leisten die individuellen Gebäude der Baufritz AG in ­Amsoldingen/Thun einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des CO 2 -Aus­ stosses und zur ­Erreichung der Klimaschutzziele. Ausgestattet mit Photovoltaik , Solar­ thermie und Erdwärmenutzung erzielen diese Häuser vorbild­ liche Energiewerte. Insbesondere die zukunftsweisende Nachhaltigkeitsbilanz mit geringster Grauenergie für die Entstehung der Materialien, die Produktion mit Naturstrom sowie die naturschonende Ent­ sorgung sind vor allem für nachfolgende Generationen und den zukünftigen Wert der Immobilie ein ­entscheidender Zukunfts­ aspekt. Weitere Informa­tionen unter www.baufritz-el.ch

Die nachhaltige Pensionskasse Wenn es Ihnen nicht egal ist, wo Ihr Alterskapital arbeitet, dann schliessen Sie sich mit Ihrem Betrieb der Stiftung Abendrot an. Die Gründung dieser Pensionskasse fiel in jene Zeit, als sich in Basel die Bevölkerung gegen das Atomkraftwerk Kaiseraugst wehrte. Die Aussicht darauf, mit den Geldern der zweiten Säule dieses Atomkraftwerk mitzufinanzieren, ärgerte viele Menschen. So auch den Anwalt Hans-Ulrich Stauffer, heute Geschäftsführer der Stiftung Abendrot: «Wir wollten selber bestimmen, wie und wo unsere Pensionskassengelder investiert werden. Deshalb haben wir Abendrot gegründet – ethisch, ökologisch und sozial.» Konkret heisst das: geschlechtsneutrale, zivilstands­ unabhängige Partner(innen)rente mit Begünstigung der Partner/-in; volle Freizugigkeit seit Bestehen des Gesetzes; mehr Sicherheit für die Kinder von Alleinerziehenden; überdurchschnittliche Verzinsung des Alterskapitals; Einkauf in die volle Versicherungsleistung; kein Splitting bei Zins und Rentenumwandlungssatz. Seit Beginn investiert die Stiftung Abendrot in Nachhaltigkeit (Bild: Zukunftswerkstatt mit den Mieterinnen und Mietern nach dem Kauf des Lagerplatzareals in Winterthur) und erneuerbare Energien. Der Deckungsgrad von Abendrot lag Ende 2010 bei rund 106 Prozent. Heute ist Abendrot eine der grösseren Sam­ melstiftungen der Schweiz. Sie zählt über 8000 Ver­sicherte aus rund 1200 Betrieben, ihre Bilanz­summe liegt bei 800 Millionen Franken. Stiftung Abendrot, Güterstrasse 133, Postfach, 4002 Basel, Telefon 061 269 90 20, stiftung@abendrot.ch, www.abendrot.ch


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Natürliche Hautpflege vom Toten Meer Mineral Beauty System ist die erste Naturkosmetiklinie der Welt, welche die Mineralien des Toten Meeres mit Vitamin E und Provitamin B 5 kom­biniert. Diese hochwertigen Produkte enthalten überdies Aloe Vera, Jojoba sowie in der auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmten Gesichtspflege­linie einen Sonnenschutz. Sie werden vor Ort am Toten Meer produziert und abgepackt, um die höchste Qualität zu gewährleisten. Ihre Produktion erfüllt das international aner­ kannte Qualitätslabel ISO-Norm 9001. Durch die Formulierung der Produkte ohne ­Alkohol, ohne Parfum und ohne tierische Liposo­ men ist diese Pflegelinie vielseitig anwendbar: sowohl für die normale, gesunde als auch für sensible, für allergisch reagierende oder gar für die von Hautkrankheiten betroffene Haut jeden Alters. Die Linie ist pH-neutral, alkalifrei und wurde ohne Tierversuche ent­ wickelt. Sie eignet sich hervorragend für die sanfte Reinigung und Pflege unserer Haut und hilft, Irritationen zu lindern, die Haut zu regenerieren und sie in ihrer natürlichen Funktion zu unterstützen. Da auf die ­üblichen Ballaststoffe als Trägersubstanz verzichtet werden kann, ist sie zudem schnell und leicht einziehend – sie schmiert nicht – und ist dadurch erst noch sparsamer in der Anwen­ dung. Durch den Verzicht auf Hochglanzwerbung und durch schlanke Vertriebs­formen sind diese Produkte preislich äusserst ­attraktiv. Mineral Beauty System besteht aus über 75 verschiedenen Artikeln für die Gesichts-, Körper-, Sonnen- und Haarpflege: fettfreie Cremen, hervorragende Masken, Naturseifen, Reinigungsartikel, Bade- und Duschprodukte, Shampoos, Salz und Schlamm etc. Wertvolle Aloe-Vera- / Aloe-Ferox-Produkte (Gel und Saft) sowie das dermatolo­gische antiallergene Camouflage-Make-up und der Kompaktpuder von Coverderm runden das Sortiment ab. Durch die Vielfalt der zahlreichen Pflegeartikel werden diese Produkte ­sowohl den Ansprüchen der empfindlichen Säuglingshaut bis hin zu denen reifer Haut vollauf gerecht. Kurz, eine Rundum-Körperpflegelinie für alle, die Wert auf eine möglichst schonende, naturnahe, reizarme, aber sehr wirksame ­P flege l­egen. Unverbindliche umfassende Beratung über die Hautpflege mit Produkten des Toten Meeres und detail­ lierte Unterlagen erhält man kostenlos bei: ESTA Trading GmbH, Sonnmattstrasse 4, CH-4103 Bottmingen, Telefon 061 421 30 44, Fax 061 421 30 53, info@esta-trading.ch, www.esta-trading.ch

«Zeit al Zaitoun» – erstes Olivenöl mit Max-HavelaarGütesiegel «Zeit al Zaitoun» ist arabisch und heisst Olivenöl. Das bei claro erhältliche Öl der Güte «extra vergine» trägt neu und ­bislang als Einziges in der Schweiz das Max-Havelaar-Label. Die Oliven stammen von palästinensischen Kleinbauern aus den Regio­ nen Nablus, Ramallah und Bethlehem. Seit der Besetzung der Westbank durch Israel vor über 40 Jahren haben sich ihre ­Lebensbedingungen unablässig verschlech­tert. Seit 25 Jah­ ren setzt sich die «Union of Agricultural Work Committees» (UAWC) für ihr Überleben ein. Die aus lokalen Selbsthilfe­ gruppen entstandene Organisation ­unterstützt Kleinbauern­ familien mit Ausbildung und Beratung im Landbau sowie bei der ­Herstellung und Vermarktung von ­Fertigprodukten. Mit der Hilfe von ­Organisationen für fairen Handel hat sie in den frühen 90er-Jahren ­angefangen Olivenöl zu exportieren. 100 Liter umfasste die erste Lie­ ferung. Heute ist das Volumen auf über 100 Tonnen angestiegen. Nebst dem Wachstum kann sich die Orga­nisation über einen anderen Erfolg freuen: In Zusammenarbeit mit claro ist es UAWC gelungen, die Fairtrade-Zerifizierung für Olivenöl zu erlangen. In der Gegend von Nablus und Tulkarem (Westbank) sind bereits 10 Dorfkomitees bezie­ hungsweise 180 Mitglieder zertifiziert. Sie sind stolz auf die erreichte Auszeichnung und haben die feste Absicht, die erste Fairtrade-Prämie in die Umstellung auf Bioanbau zu investieren. Erhältlich in claround Weltläden sowie im claro Online-Shop. www.claro.ch

Bundesamt für Energie verleiht Watt d’Or 75 Bewerbungen mit überraschenden, begeisternden, bril­ lanten und wegweisenden Schweizer Energieinnovationen sind für die Jubiläumsausgabe des renommierten Schweizer Energiepreises Watt d’Or 2011 des Bundesamts für Energie (BFE) eingereicht worden. Sechs dieser Projekte wurden in Bern von Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidge­ nössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, und Chiara Simoneschi-Cortesi, JuryPräsidentin des Watt d’Or, geehrt. Die Preise gingen an die Genfer Stadtwerke SIG und die Gemeinde Vernier, das Wasserwirbelkraftwerk in Schöftland, das Paul Scherrer Institut und Bele­ nos Clean Power AG, das Stücki Shopping Center in Basel, an das Projekt Solar Impulse von Betrand Piccard (Sonderpreis der Jury/Bild) sowie an zwei junge Gemüseproduzenten, die klimaneutral arbeiten. Mit dem Watt d’Or zeichnete das BFE bereits zum fünften Mal Personen und Organisationen aus, die mit ihren nachah­ menswerten Projekten und Initiativen den Weg in eine nach­ haltige Energiezukunft vorspuren. Die Ausschreibung für den Watt d›Or 2012 hat bereits begonnen und läuft bis Ende Juli 2011. www.wattdor.ch


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UMWELT

Aus Esche und nach Mass Ruedi Meier baut jeden seiner Schlitten selber.

Richtig Spass beim Schlitteln kommt nur mit einem vernünf­ tigen Schlitten oder Rodel auf. Ein Kenner für handwerklich gelungene Schlitten ist Ruedi Meier. In seinem Holzatelier in Fehraltorf fertigt der passio­ nierte Schreiner individuelle Modelle an. Text Bruno Angeli

Es

riecht nach Holz. Nach Esche, um genau zu sein. Es ist der Geruch des bevorzug­ ten Werkstoffs von Ruedi Meier. Wir befinden uns in seinem Holzatelier in Fehraltorf. Hier stellt der gelernte Schreiner Schlitten und Ro­ del her. Die Wintersportgeräte aus Meiers Werkstatt sind allesamt Unikate, denn gebaut wird im Einmannbetrieb nur auf Bestellung. Meier bezieht alle Materialien, die für den Bau seiner «Rodolfo»-Schlitten verwendet werden, aus der Region. Hauptlieferant des Eschenhol­ zes ist eine Sägerei aus Gründisau im Zürcher Oberland. Die Eisen für die Kufen und die Ei­ senbügel für die Sportschlitten stammen von ei­ nem befreundeten Händler aus Fehraltorf.


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Mehr Schlittel­ n spass finder Sie unte eco-life.ch

Hier gehts zum Schlittelspass Zusammenstellung: Reto Wüthrich

Adelboden 2,1 km Schlittelpiste in nächster Nähe zum Dorf: Dies und vieles mehr bietet der Tschenten, der Hausberg Adelbodens. In nur 10 Minuten vom Dorfzentrum errei­ chen Sie das übersichtliche Schneesport­ gebiet mit Möglichkeiten zum Schlitteln, Winterwandern, Ski- und Snowboardfah­ ren sowie gemütlichen Beisammensein im Bergrestaurant. Von der Bergstation der Tschentenbahn führt der Schlittelweg durch die unberührte Winterlandschaft bis nach Möser, von wo Sie die 4er-Ses­ selbahn bequem zurück auf den Berg bringt. Schlittenmiete auf dem Tschenten und in diversen Sportgeschäften im Dorf möglich. www.adelboden.ch Muottas Muragl Ein Muss und eine Herausforderung für alle Schlittelfreunde ist der Schlittel­ weg Muottas Muragl. Vom Ber­g­hotel Muottas Muragl mit seiner Traum­aussicht gehts über 20 Kurven und ­rasante Gera­ den durch verschneite Föhren- und ­Lärchenwälder über 700 Höhenmeter ­hinunter ins Tal. www.muottasmuragl.ch Quelle: Schweiz Tourismus. Mehr Infos über Schlittelbahnen in der Schweiz gibts hier: www.myswitzerland.com, www.ausflugsziele.ch. Die 10 längsten Schlittelbahnen der Schweiz:

Das passende Rohmaterial

Esche muss es deshalb sein, weil dieses Holz ausgezeichnete Festigungseigenschaften, eine hohe Elastizität und Abriebfestigkeit besitzt. Es lässt sich gut bearbeiten. Ob mit Schrauben, Nägeln oder Leim. Auch die Oberflächenbehandlung ist unproblematisch. Zudem ist die Esche weit verbreitet. Den Schlittenbau entdeckte Meier vor einigen Jahren, als er auf einem traditionellen Davoser Schlitten eine Schlittel­ strecke hinuntersauste. Er war mit den Fahreigenschaften des Gefährts nicht so richtig zufrieden. Kurzerhand begann er selbst Schlitten herzustellen. Der Beginn einer Passion. Ein Tag pro Schlitten

Jahre später sieht man das Resultat vieler Stunden einsamer Tüftlerarbeit. Rodolfo-Schlitten sind breiter und tiefer gebaut als andere. «So kippt man nicht in

www.shima.ch/marco/schlittelbahnen.php j­eder Kurve um», sagt Meier. Aber das Wichtigste: Die Grösse muss stimmen. Der massgefertigte Schlitten ist daher für Meier ganz klar der beste Schlitten. Einen Tag ar­ beitet Meier für die Herstellung eines Gerätes. Der Preis hält sich dennoch in Grenzen. Für 268 Franken bekommt man bereits einen Sportrodel nach Mass. Meier steht kurz vor der Pensionierung. In einem Jahr wird man ihn wohl noch häufiger in seinem Atelier oder draussen auf einer Schlittelstrecke beim Testen antreffen. Er wird noch mehr Zeit und Leidenschaft in den Bau noch besserer und raf­ finierterer Schlitten stecken können. www.schlittenbau.ch

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UMWELT

Naturoasen fürs Glück Wo Schmetterlinge und ­Bienen ihren Nektar finden, Raupen ihr geliebtes Blatt­ grün und die Vögel ener­ giereiche Samen und Bee­ ren, da kann der Mensch seine Seele baumeln lassen: der Erholungsraum Natur­ garten erwacht aus dem Winterschlaf. Text Beatrice Fankhauser,


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Die

Symbiose zwischen Natur und Garten scheint selbstverständlich. Doch über Jahrzehnte glichen hiesige Gärten einem Kriegsschauplatz im Kleinen: Unkraut musste vertilgt und Schädlinge mussten bekämpft werden. Musse und Freude kamen erst auf, wenn der Rasen seinen perfekten Schnitt hatte und die Rosen in Vollblüte standen. Doch die Zeiten haben geändert. Hektik haben wir heute genug im Alltag, die lassen wir gerne am Gartenzaun zu­ rück. Peter Richard, der Schweizer Naturgartenpionier, ­plädiert in seinem Buch «Gartenglück – von der Kunst des entspannten Gärtnerns» dafür, mehr Gelassenheit bei der Gartenarbeit walten zu lassen. Geissbart und Glögglifrosch

Nach dieser Philosophie wurde der Bioterra-Naturschaugarten in Uffikon (LU) er­ richtet. 40 Fachbetriebe haben hier vor zwei Jahren eine Flä­ che von über 1000 Quadratmetern in einen Naturgarten ver­ wandelt. Beim Flanieren kann man die Vielfalt eines Natur­ gartens entdecken: Im Hain tummeln sich diverse Farne ne­ ben Pionieren wie Mohnblume und Natternkopf. Im humosen Boden gefällt es auch dem Baldrian, dem Gross­ blütigen Fingerhut, dem Geissbart und den Waldbeeren. Steigt man eine Stufe tiefer, kommt man ins «Glögglifrosch»Reich. In zwei Weihern hat die gefährdete Geburtshelfer­ kröte einen Lebensraum erhalten. Es zeigt sich, dass Naturgärten ihr eigenes Gesicht ha­ ben: weiche Linien, romantische Wildnis, überraschend und unterwartet. Sie bieten Raum für das Ungeplante der Natur und erinnern an Bauerngärten unserer Vorfahren, wo Zierund Nutzpflanzen ein harmonisches Miteinander bildeten. Gemüse wuchs neben Wildstauden, farbenprächtige Blu­ men standen neben Beeren und wohlriechenden Kräutern. Der Garten war nicht nur Nahrungsquelle, sondern auch Lieferant für die Herstellung von Salben und Arzneien. Auch heute noch decken Gärten die unterschiedlichsten Be­ dürfnisse ab: Sie sind Naturoase, Spielwiese, Gemüse- und Kräuterlieferant oder ein Ort für gesellige Sommerabende und Mussestunden. Küchenschelle oder Rossminze?

Gartenneulinge lassen sich gern dazu verleiten, Stauden nach Farbe der Blüte aus­ zusuchen und vergessen dabei, dass die Blüte nur kurze Zeit

Mehr Gartenwissen Informationen & Veranstaltungen: Gartenmesse Giardina Zürich, 16. bis 20. März 2011, www.giardina.ch; Spezialist für Schweizer Wildpflanzen: www.wildstauden.ch; Schweizer Naturgartenpionier: Winkler & Richard, www.gartenland.ch Lektüre: «Gartenglück – Die Kunst des entspannten Gärtnerns», Peter Richard, Alata Verlag, www.alataverlag.ch; «Mein Garten – biologisch und naturnah», Ute Studer, Bioterra, www.bioterra.ch; «Vom Traum zum Lebenstraum», Zeitschrift «Bioterra», Ausgabe Naturgarten Spezial 2010 / 2011, www.bioterra.ch

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Das ist Bioterra Seit mehr als 60 Jahren verbindet Bioterra die Themen Naturund Biogarten, Biokonsum und Biolandwirtschaft. Als Mit­ gründerin von Bio Suisse und des Knospe-Labels setzt sich Bio­terra dafür ein, den biologischen Anbau in der Schweiz flächendeckend umzusetzen. Die Zeitschrift «Bioterra» ­liefert nützliche Tipps. www.bioterra.ch

währt. Doch wie steht es mit den Bedürfnissen der Pflanze? Mag sie es son­ nig oder zieht sie den Schatten vor? Clemens Bornhauser, Fachmann für Bio- und Naturgärten bei Bioterra, rät, dass man sich bei der Gestaltung eines naturnahen Gar­ tens vom Ort inspirieren lassen soll und nicht von fertigen Bildern im Kopf: «Es lohnt sich, zu schauen, was vorhanden ist und was spon­ tan wächst. Damit sich Fauna und Flora entfalten kön­ nen, passt sich der Naturgarten der Region und dem Le­ bensraum an», sagt er. Neben dem regionalen Klima sei es wichtig, die Boden-, Wasser- und Lichtverhältnisse zu berücksichtigen. Das heisst aber nicht, dass ästhetische Kriterien wie abgestimmte Wuchshöhen vernachlässigt werden sollen. Eine wichtige Rolle für eine harmonische Ausstrah­ lung des Gartens spielen die Materialien, wobei die Na­ türlichkeit auch hier den Ton angibt. Ein Renner ist un­ behandeltes Holz aus heimischen Wäldern, etwa wetter­ feste Harthölzer wie Eiche. Aber auch formwilde Holz­

stücke sind beliebt oder sägerohe Lärchenbretter, die als Sichtschutz eingesetzt werden. Auffallend häufig begeg­ nete man an der Gartenmesse Giardina letztes Jahr ros­ tenden Stahl (Cortenstahl), dessen warme Farbe sich stilvoll in den Garten einfügt und sich wunderbar mit Holz und Stein kombinieren lässt. Auch das Recycling von bereits bestehenden Materialien ist beliebt: Bruch­ gestein oder Dachziegel eignen sich in Draht-Schotter­ körben als Mauern, in deren Ritzen Tiere Unterschlupf finden. Gepflegte Wildnis

Ein naturnaher Garten verändert sich ständig. Die Pflege ist ein Balanceakt zwischen ein­ greifen und wachsen lassen. Natürlich gibt es Zeiten, wo entschlossenes Jäten angesagt ist, etwa bei einer frischen Pflanzung, in deren Boden eine Vielzahl Samen schlum­ mern, darunter auch ungebetene Gäste wie Winden. Gärtnern heisst aber vor allem seine Sinne öffnen und der Natur und ihren Protagonisten Raum und Zeit lassen. Denn erst ab dem fünften Jahr ist der Garten wirklich «reif», die Staudenpflanzen sind eingewachsen und Sträu­ cher beginnen Nischen und Schattenplätze zu formen. Dann heisst es: zurücklehnen und geniessen. Denn was nützt ein lauschiger Garten, wenn man sich nicht die Zeit zum Geniessen nimmt?


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Gefallen wir Ihnen? Mehr ecoLife gibts im Mai 2011: Ein boomender Markt im Fokus Nachhaltige Investments sind das grosse Thema der Finanzwelt. Und von ecoLife. Schön in den Frühling Ökologisch, gesund und hübsch: So ­machen Sie im Frühling eine gute Falle. Eine ganz besondere Anlage Subtropischer Nahurlaub mit niedrigem CO2 -Fussabdruck. Wie geht denn das?

IMPRESSUM ecoLife Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit www.eco-life.info Verlag ProfilePublishing GmbH Pfadacher 5, 8623 Wetzikon Tel. +41 (0)43 488 18 44 info@profilepublishing.ch Roger Meili, Verleger roger.meili@profile-group.ch Karin Stich, Verlagsleiterin stich@profilepublishing.ch Chefredaktor Reto Wüthrich Tel. +41 (0)79 414 69 48 reto.wuethrich@eco-life.ch

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe Bruno Angeli Beatrice Fankhauser Fabrice Müller Daniela Schwegler Gestaltung und Produktion Karin Engler k.engler@profilepublishing.ch Druckvorstufe Küenzi und Partner 8134 Adliswil Lektorat Patrizia Villiger 8802 Klichberg

Druck dierotationsdrucker Zeppelinstrasse 116 73730 Esslingen Fotos Gerhard Krischker (Cover/S. 12) Rinspeed Inc. (S. 14-16) Daimler AG (S. 21) Markus Greber (S. 26) Tabea Vogel (S.29) Henrik Sorensen (S. 30) Astrid Frueh (S. 32) Felbert+Eickenberg (S. 36) Christian Perret/Swiss Image (S. 40) Fabian Zumbühl (S. 42) sot (S. 45)

Inserate Mediaforce AG Martin Spälti, Anzeigenleitung Webereistrasse 47 8134 Adliswil Tel. +41 (0)44 772 22 77 Fax +41 (0)44 721 19 01 Abonnement ecoLife erscheint sechsmal jährlich Einzelpreis Fr. 6.50 Jahresabonnement Fr. 30.– (Ausland: plus Portokosten)

Bestellungen Tel. +41 (0)43 488 18 42 abo@eco-life.info ISBN-Nr. 3-907659-99-6 ©ProfilePublishing GmbH, 8623 Wetzikon Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. ecoLife übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.


ecolife

bewusst schön leben

Leserreise nach Indien In Zusammenarbeit mit myclimate und dem Magazin ecoLife organisiert Baumeler Reisen im Herbst 2011 eine Sonderreise nach Indien. Im Zent­ rum stehen Besuche von myclimate-Klimaschutzprojekten in Nordindien und eine farbenfrohe Kultur- und Naturreise durch Rajasthan.

Provisorisches Reiseprogramm Von den Fusshügeln des mächtigen Himalaja bis in das Hinterland von Rajasthan: Indien einmal anders. Diese myclimate-Projektreise bietet die seltene Möglichkeit, eine erfolgreiche Umweltinitiative direkt vor Ort zu erfahren. Gleichzeitig erschliesst diese ungewöhnliche Tour einige der schönsten Höhepunkte des nördlichen Indiens. Naturwildnis der Nationalparks von Uttarakhand, faszinierendes Pilger­ leben am Ganges, kunstvolle Tempelanlagen, orientalische Pracht in Ra­ jasthan und zum Abschluss der unvergleichliche Taj Mahal. Einfaches Dorfleben, freundliche Menschen, Licht- und Schattenspiel der grossen Paläste, bunte, farbenfrohe Märkte, tausend Düfte, Händler, Kamele und Elefanten. Diese Reise zeigt den faszinierenden Mikrokosmos des histo­ rischen und modernen Indiens – unzählige, unvergessliche Eindrücke in einem Land, das man einfach einmal erleben muss. 1. Tag  Flug nach Delhi 2. Tag  Abends Ankunft und Transfer zum Hotel 3. Tag  Fahrt nach Ramnagar, Tor zum Corbett-Nationalpark. Wir über­ nachten zwischen Mangobäumen in einer komfortablen Lodge am Ufer des Kosi-Flusses.

4. Tag  Heute erkunden wir das Corbett-Tigerreservat, bereits seit 1936 Indiens erster Nationalpark, der für sein exotisches Tierleben und die schönen Salwälder bekannt ist. 5. Tag  Weiterfahrt nach Lansdowne, einer hoch gelegenen «Hill Station», von Eichen-, Nadel- und Bambuswald umgeben. Unterwegs erster Be­ such beim myclimate-Projekt: In dieser Region werden Baumnadeln ge­ sammelt und zu Brennbrickets verarbeitet. 6. Tag  Auf einer leichten Frühwanderung entdecken wir am Horizont weisse Himalaja-Gipfel. Danach gilt unser Hauptinteresse Projektinitiati­ ven, wo wir neuen Freunden begegnen und eine beeindruckende Land­ schaft durchqueren. Gegen Abend erreichen wir das berühmte Pilgerzen­ trum Haridwar. Wir übernachten dreimal in einem traditionsreichen ­Haveli am Ganges, dem heiligen Mutterfluss der Hindus. 7. Tag  Morgens besuchen wir eine Schule und tauschen mit den Kindern Erfahrungen zum Klimawechsel aus. In einer alten Ziegelbrennerei erfah­ ren wir dann, wie dank einer myclimate-Initiative vor Ort der Schadstoff­ auststoss verringert wird. Nachmittags gehts in den nahen Rajaji-Natio­ nalpark, wo wir mit etwas Glück eine wilde Elefantenherde entdecken … 8. Tag  Wanderausflug nach Rishikesh, wo der Ganges den Himalaja ver­ lässt. Auf einem alten Pilgerpfad gelangen wir zu der traditionsreichen Yoga-Stadt mit ihren berühmten Aschrams und Tempeln. Abends bestau­ nen wir in Haridwar das Aarti-Ritual, wenn kleine Lichter- und Blumenop­ fer friedlich den Ganges hinuntergleiten. 9. Tag  Weiterflug nach Jodhpur im geschichtsträchtigen Bundesstaat Ra­ jasthan. Ein Marktbummel durch geschäftige Gassen vermittelt einen ers­


Mehr zum Info­ abend unter ecoch-lbeifgreiff.c: h Su Indienreise

ten Eindruck dieser faszinierenden Stadt im Osten der Wüste Thar. Unser Hotel im königlichen Park bietet dann willkommene Ruhe oder lädt zu einem ausgedehnten Gartenspaziergang ein ... 10. Tag  Nachdem wir die Festung Meherangarh besichtigt haben, schlendern wir vom Stadtfelsen hinunter in die verwinkelte «blaue Stadt» mit ihren bunten Häusern. Nach einem feinen Mittagessen in his­ torischer Umgebung gehts dann weiter nach Deogarh, wo wir für die nächsten drei Nächte im Palasthotel des Maharadschas fürstliche Ge­ schichte «hautnah» miterleben können. 11. Tag  Tagesausflug ins historische Hinterland des Aravalli-Gebirges. Die 36 km lange Mauer der Festung Kumbhalgarh bietet einen beeindru­ ckenden Rundblick über das bewaldete Hügelland. Bei Ranakpur be­ staunen wir dann den berühmten Marmortempel der Jaina – mit 1444 Säulen und Kuppeln ein wahres architektonisches Kleinod. 12. Tag  Heute machen wir es uns gemütlich: Auf einer Fahrt mit einem Lokalzug aus den 30er-Jahren und einer Kurzwanderung erkunden wir die schöne Umgebung «unseres» Palastes. 13. Tag  Weiterfahrt nach Jaipur (2 Nächte). Unterwegs umrunden wir den Pushkar-See mit seinen farbenprächtigen Ghats und dem einzigen Brahmatempel Indiens – ein bedeutendes Pilgerziel. 14. Tag  Wir erkunden Jaipur, das historische Zentrum von Rajasthan. Das nahe gelegene Amber-Fort erreichen wir nach einem kurzen Ele­ fantenritt. 15. Tag  Auf der Fahrt nach Agra besichtigen wir die «Geisterstadt» Fatehpur Sikri, ehemalige Hauptstadt des Mogulreiches.

16. Tag  Am frühen Morgen Besichtigung des Taj Mahal, ein passender Abschluss unserer so abwechslungsreichen Indienreise. Nachmittags Transfer nach Delhi für den Rückflug in die Schweiz. 17. Tag  Frühmorgens Ankunft in Zürich Detailangaben zur Sonderreise im Herbst 2011 und zum Informationsabend vom 21. Juni 2011 in Zürich finden Sie online unter www.eco-life.ch. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann schreiben Sie uns ein E-Mail und Sie erhalten aus erster Hand die aktuellsten Reisedetails, sobald diese bekannt sind. Wir freuen uns auf Sie

Karin Stich, Verlagsleiterin


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Aufgezeichnet von Daniela Schwegler

«Den Ton gibt meine Frau an»

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Einen guten Schweinebraten kann man zum Beispiel nur machen mit einem Stück von einem glücklichen Schwein. Denn ein Schwein, das na­ turnahe gehalten wurde und auf der Weide aufwuchs, ist ein völlig ande­ res Lebensmittel als das industriell produzierte Stück Fleisch, das Sie im Discounter bekommen. Wir kochen im Buch mit guten regionalen und saisonalen Ausgangsprodukten. Und weils ein Kochbuch aus Deutschland ist, hats auch das eine oder andere Heringsrezept drin. Die Überfischung der Meere zeigt übrigens exemplarisch auf, dass es eine Sackgasse ist mit der in­ dustriellen Herstellung der Nah­ rungsmittel. Die riesigen FischereiFabriken ziehen mit ihren verhee­ renden Schleppnetzen Tonnen um Tonnen um Tonnen Fisch aus dem

Dieter Moor...

... ist 52 Jahre alt und moderiert seit 2007 das ARD-Kulturmagazin «Titel, Thesen, Temperamente». Im brandenburgischen Hirschfelde in der Nähe Berlins betreibt der Schweizer zusammen mit seiner österreichischen Frau Sonja einen Ökohof nach strengen DemeterRichtlinien. Die beiden halten Schafe, Rinder und Wasserbüffel. Kürzlich hat Moor zusammen mit Sterneköchin Sabine Schneider ein Kochbuch verfasst.

«Meine Welten zwischen Mist­ gabel und Me­ dienglamour ergänzen sich wunderbar. Während in den Medien morgen schon wieder alles kalter Kaffee ist, denken wir auf unserem Bauernhof in langfristigen Jahresrhythmen. Eine Wasserbüffelherde baut sich nicht von heute auf morgen auf. Den Ton auf unserem Biohof gibt meine Frau Sonja an. Ich gehe ihr zur Hand, wo ich kann. Da wir mittlerwei­ le einen Mitarbeiter eingestellt haben, bin ich allerdings vom ersten Traktoristen zum zweiten Knecht und Ratge­ ber abgestiegen. Zeit füreinander finden wir oft abends. Es gibt Tage, da packt uns die Lust zu kochen. Wie kürzlich, als wir ei­ nen Hasen vom Jäger bekamen, und uns daraus ein Fest­ mahl bereiteten. Kochen ist ja eine sehr schöne und sinn­ liche Tätigkeit. Es riecht gut, spritzelt und macht. Diese Freude am Kochen versuche ich in meinem neuen Koch­ buch «ganz & einfach. tempofrei kochen.» rüberzubrin­ gen. Spitzenköchin und Co-Autorin Sabine Schneider und ich versuchen darin, die Lust am Kochen zu wecken und auch zu sensibilisieren für dem Umgang mit Lebens­ mitteln.

Meer. Und mit der einen Tonne Hering fischen sie gleich noch ein paar Tonnen andere Fische raus, die sie dann einfach als Müll zurück ins Meer werfen. Damit sich die Fischbestände wieder erholen könnten, müsste man nichts anderes tun, als mal vier Jahre lang nicht mehr zu fischen. Aber das ist natürlich nicht möglich, weil das ein Milliardengeschäft ist. Und weil der Konsument weiterhin Sushi essen will. Drum ist auch der rote Thunfisch bald nicht mehr da. Als Realist ist für mich drum klar: Die sogenannte ­Industrielandwirtschaft ist von gestern. Die wahren ­Romantiker der Nahrungsmittelproduktion sind für mich die, die immer mehr und noch günstiger produzieren wollen. Drum setzen wir auf unserem Demeter-Hof ganz auf eine naturnahe und nachhaltige Landwirtschaft.


MEINE MEINUNG: Während des Winterschlafs reduziere ich meinen Energieverbrauch auf ein Minimum. Der effiziente Umgang mit Energie sollte auch den Menschen wichtig sein.

Von der Natur lernen. Während des Winterschlafs reduziert das Murmeltier seinen Energieverbrauch auf unter zehn Prozent. Damit ist es ein gutes Beispiel für den effizienten Umgang mit Energie. Auch Menschen können viel Energie sparen. Die EKZ zeigen Ihnen, wie einfach das ist – ohne dass Sie auf Komfort verzichten müssen. Und wie nutzen Sie Energie effizient?

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Das original Schweizer Elektrofahrrad FLYER entwickelt sich nicht nur zum Kult-Gerät, sondern ist vor allem auch die rasante und entspannte Alternative zum täglichen Verkehrsstillstand. Sie treten in die Pedale und der lautlose High-Tech-Elektromotor verstärkt Ihre Muskelkraft – und zwar so dosiert, wie Sie es wollen. Dadurch kommen Sie geschmeidig und zügig voran und erreichen Ihr Ziel garantiert mit einem Lächeln auf den Lippen … Testen Sie’s!

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Biketec AG | Schwende 1 | CH-4950 Huttwil /BE Tel. +41 (0)62 959 55 55 | info@flyer.ch

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