Brixner 293 - Juni 2014

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Qualitätsbetriebe der Region

Jahrgang 25 · Juni 2014

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Bildhauer Sergio Sommavilla im Portrait

Charakterköpfe GESELLSCHAFT: Das neueste Projekt des Südtiroler Kinderdorfes KULTUR: Goldener Adler – ein Gasthof schreibt Geschichte SPORT: FIS-Renndirektor Markus Waldner im Interview UMWELT: Die „Geheimstudie“ zum BBT



Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | KINDERDORF: Seine Entwicklung und das neueste Projekt 08 | Brixen: Das Frauenfest Menschen & Meinungen

>>> 14

14 | SERGIO SOMMAVILLA: Geheimnisvolle Antlitze 19 | Pro & Contra: Die neue Regelung der Mietbeiträge 21 | Umfrage: War früher alles besser? Kunst & Kultur

>>> 22

22 | BRIXEN: Ein Gasthof schreibt Geschichte 26 | Musik: Das ICKX 2000 und der Auftritt der Lords Veranstaltungen 33 | TIMER: Juli 2014

>>> 33

Freizeit & Sport

>>> 38

38 | INTERVIEW: Markus Waldner, Renndirektor der FIS Wirtschaft & Umwelt

>>> 44

44 | EISACKTAL: Die geheime Studie zum BBT Extra 54 | Qualitätsbetriebe der Region

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>>> 54

Schönen Urlaub! Darf ich Sie mit ein paar positiven Gedanken in den Sommer schicken? Ich schreibe das ganz bewusst, denn manchmal habe ich das Empfinden, dass uns eine Handvoll positive Einstellung wirklich gut tun würde – einfach so, für unser Selbstgefühl und für unser Selbstwertgefühl. Vor lauter Negativität und Selbstmitleid zerfleischen wir uns nämlich selbst, und das tut uns nicht gut. Ich unterhalte mich sehr oft und gern mit den verschiedensten Menschen, und immer wieder stelle ich mit Erstaunen fest, dass es bei sehr vielen eine grundsätzliche negative Einstellung gibt zu allem, was sie umgibt. Ganz schlimm sind ja die Foren der Online-Medien – da habe ich wirklich oft das Gefühl, dass die Welt nur aus Pessimisten und Besserwissern besteht. Woher kommt das? Wo ist das Unbeschwerte in uns Südtirolern geblieben, dieses Gefühl der Gelassenheit, die positive Lebenseinstellung? Andererseits – ist es ein Wunder, wenn sich unser Wohlbefinden hinter dem Ofen verkriecht wie ein verschreckter Hund, wenn wir andauernd von negativ denkenden Botschaften und Botschaftern umgeben sind? Ein Blick hinter die uns umgebenden Mauern und Berge hilft vielleicht, die eigene Situation ein bisschen gelassener und positiver zu sehen, und die Urlaubszeit ist prädestiniert zum Über-den-eigenen-Tellerrand-hinaus-Blicken. Wer sich in der Welt umsieht und dabei seine dunkelschwarze Brille ablegt, merkt bald, dass wir extrem privilegiert sind, in einer wunderschönen Landschaft und in einem traumhaften Städtchen leben dürfen. Ich wünsche Ihnen in diesem Sinn einen Traumurlaub, erholen Sie sich von den negativen Botschaften, die Sie ständig umgeben, und bilden Sie sich für die Rückkehr nach Brixen eine dicke Haut, die die Attacken der Pessimisten künftig von Ihnen abperlen lassen.

Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

SÜDTIROLER KINDERDORF IM WANDEL DER ZEIT

Zum Wohl der Kinder Die Südtiroler Kinderdorf Genossenschaft Onlus begleitet seit nahezu 60 Jahren Kinder, Jugendliche und Eltern in schwierigen Lebenssituationen und nimmt als sozialpädagogische Einrichtung in Südtirol einen festen Platz ein. Kürzlich wurde der Thalhofer-Hof fertig saniert – dessen Nutzung ist noch nicht vollständig geklärt. 4


„Ich glaube, der Tag und die Stunde kommt, wo alle Kinder dieser Welt ein neues, besseres Zeitalter erleben werden“_ Hermann Gmeiner, Gründer des SOS-Kinderdorfs

I

ch glaube, der Tag und die Stunde kommt, wo alle Kinder dieser Welt ein neues, besseres Zeitalter erleben werden“. So lautete der Grundgedanke von Hermann Gmeiner, dem Gründer des SOS-Kinderdorfs. Die Idee fand zu Beginn der 1950er Jahre auch Anhänger in Südtirol. Bereits 1955 entstand in Bozen die Südtiroler Kinderdorf Genossenschaft. Auf der Suche nach einem passenden Platz wurde sie im Brixner Burgfrieden fündig. Gründungsobmann war Sebastian Ebner, der bis 1981 aktiv war. Am 10. Juni 1956 erfolgte die Grundsteinlegung zum ersten Haus, das noch

im Dezember desselben Jahres fertiggestellt wurde.

Das Kinderdorf wächst. Inner-

halb der nächsten drei Jahre wurden sechs weitere Häuser errichtet; Planer war der Brixner Architekt Othmar Barth. In den ersten drei Jahrzehnten wurden die Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen außerhalb der Ursprungsfamilie untergebracht werden mussten, nach dem pädagogischen Prinzip „Familie-MutterGeschwister-Haus“ betreut. Es entstanden vier weitere Einfamilienhäuser, ein Gemeinschaftsgebäude und eine Kapelle

– ein kleines Dorf am westlichen Rand von Brixen. Seit dem Bruch mit der SOS-Kinderdorfbewegung von Hermann Gmeiner im Jahr 1964 – als Grund werden unterschiedliche Ansichten über die Führung des Kinderdorfes angegeben – ließ man das „SOS“ im Namen weg. Bei der Feier anlässlich des 20-jährigen Bestehens im Jahr 1976 wurde die Zahl der Betreuten im Laufe dieser 20 Jahre mit insgesamt 350 angegeben; fünf Jahre später waren es 400, bis 1996 waren es 500. Innerhalb der ersten fünfzig Jahre wurden 720 Kinder und Jugendliche aufgenommen.

Die Spendenfreude war in diesen Jahrzehnten sehr groß: Rund 30 Prozent der Aufwände kamen von der öffentlichen Hand, die restlichen 70 Prozent stammten von Privatinitiativen und Förderern aus dem In- und Ausland.

Sozialpädagogik im Wandel. Ab

den 1980er Jahren gab es immer wieder Veränderungen im Südtiroler Kinderdorf. So wurde 1983 eine Jugendwohngemeinschaft für Buben eingerichtet, zwei Jahre später eine für Mädchen. Für akute soziale Notlagen schuf man eine Soforthilfeeinrichtung. Waren es in den ersten Jahrzehnten 5


Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft Der denkmalgeschützte Thalhofer-Hof wurde kürzlich fertig saniert – seine vollständige Nutzung ist noch nicht geklärt

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durchschnittlich zehn Kinder, für die eine „Kinderdorf-Mutti“ sorgen musste, so wurde Anfang der 90er die Zahl auf maximal sechs reduziert, und eine Assistentin half bei der Bewältigung der Aufgaben. Als neue Einrichtung kam 1995 das Haus Rainegg in der Mahr dazu. Dort werden seitdem in zehn möblierten Wohneinheiten für höchstens ein Jahr Frauen mit Kindern, häufig Migrantinnen, „auf ihrer Suche nach neuen Lebenswegen und -perspektiven“ begleitet. Auch die Zahl der Jugendwohngemeinschaften stieg: In fünf Einrichtungen stehen heute Jugendlichen im Alter von 12 bis meist 18 Jahren 28 Plätze zur Verfügung. 1997 hat der erste deutschsprachige Montessori-Kindergarten Südtirols im Kinderdorf seine Tätigkeit aufgenommen, der von zahlreichen Brixner Kindern besucht wird. Und ein Jahr später eröffnete das Therapie-Center, in dem ein multiprofessionelles Team verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche betreut. Im vergangenen Jahr nahmen 239 Personen, davon ein Drittel Neuzugänge, die Angebote wahr. In familienähnlichen Einrichtungen wird Kindern im Alter von ein bis zwölf Jahren, die vorübergehend nicht zu Hause leben können, Schutz und Raum geboten: in der Kinderdorffamilie und in der Kinderwohngruppe. 2013 waren es 22 Kinder, davon sieben mit besonderen Bedürfnissen. 6

Darüber hinaus bietet ein Team aus Pädagogen, Psychologen und Sozialbetreuern Unterstützung zu Hause in der Familie an, beispielsweise Ämtergänge, Reflexionsgespräche, Haushaltsführung oder Erziehungsberatung. Noch unter der Leitung von Heinrich Psaier, der 1992 Obmann Franz Moser gefolgt war, erfolgte die Umbenennung in „Südtiroler Kinderdorf Genossenschaft Onlus“. Seit 14 Jahren hat der Grödner Heinz Senoner die Aufgabe des pädagogischen Direktors inne, seit vorigem Jahr ist er geschäftsführender Direktor. Seit dem plötzlichen Tod von Heinrich Psaier im Jahr 2007 ist Walter Mitterrutzner Obmann des Südtiroler Kinderdorfes; ihm zur Seite stehen die ehrenamtlichen Aufsichts- und Verwaltungsräte. Derzeit sind im Kinderdorf 80 Mitarbeiter tätig; 70 Prozent davon Frauen, von denen ein Großteil in Teilzeit beschäftigt ist. Die Mittel zur Führung der Einrichtungen bezieht das Südtiroler Kinderdorf derzeit zu etwa 65 Prozent aus Tages- und Stundensätzen von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaften. Spenden und betriebliche Erträge decken den Rest der Ausgaben ab.

Rasches Ende von SoWoLL. Eine

Einrichtung, die seit drei Jahren im Südtiroler Kinderdorf angesiedelt war, musste hingegen am 13. Juni ihre Tore schließen: die Privatschule SoWoll, eine Abkürzung

für „Initiative für Soziales, Wohlbefinden und Lebenslanges Lernen“. Das knappe Dutzend Grund- und Mittelschüler wird ab Herbst in staatliche Schulen eingeschrieben. Schulleiter Helmut Meisenburg begründete das Ende kurz angebunden mit „Schülermangel“. Der gebürtige Berliner, der mit seiner Frau, ebenfalls Lehrerin, vor fünf Jahren in die Waldorfschule Brixen gekommen war, verlässt Brixen nun in Richtung Istanbul. „Da die Privatschule vom Schulamt als nicht förderungswürdig angesehen wurde, musste sie ausschließlich über Elternbeiträge finanziert werden. Das war bei der geringen Zahl an Schülern nicht zu schaffen“, erklärt Heinz Senoner. Das Kinderdorf hatte dem Trägerverein der Privatschule 2011 das gerade leerstehende Haus „Silbernagl“ unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug wurden zwei bis drei Schüler des Kinderdorfes dort unterrichtet. „Für uns war die Schule eine große Ressource, da sie Schüler aufnahm, die sich mit der Regelschule schwer tun. Aber leider können wir es uns nicht leisten, alles zu unterstützen, was für uns sinnvoll ist und für unsere Betreuten hilfreich wäre“, erklärte Direktor Senoner mit Bedauern.

Der Thalhofer-Hof kommt zum Kinderdorf. „Mein nächstes Ziel ist

es, den Thalhofer fertig zu sanieren und zur Erweiterung für unser Angebot einzurichten“, verkünde-

te Obmann Walter Mitterrutzner vor einem Jahr bei der Vollversammlung. Jetzt ist es soweit: Der Umbau des denkmalgeschützten Hofes oberhalb des Kinderdorfes ist abgeschlossen, sodass die heurige Mitgliederversammlung in den Räumen des ersten Stockes abgehalten werden konnte. Viele Brixner kennen den Thalhofer und seine etwa 600-jährige Geschichte. Viele erinnern sich noch daran, dass er – im Besitz der Kurie – von einem Bauern bewirtschaftet wurde. Und auf der schattigen Wiese haben viele von ihnen das Skifahren gelernt. 1992 verkaufte die Kurie Haus und Hof mit den neun Hektar Wald, Wiese und Weinberg an das Südtiroler Kinderdorf. Die Einrichtung war damals in einer Phase des Ausbaus seiner Projekte, für die es Platzbedarf gab. Doch konnten damals aufgrund mangelnder finanzieller Unterstützung verschiedene Ideen nicht umgesetzt werden. Nachdem es auch bezüglich der Einrichtung einer Kinder- und Jugendpsychiatrie-Station mit der Sanitätsverwaltung zu keiner Einigung gekommen war, wurde es einige Jahre still um den Thalhofer. 2006 wurde sogar ein Verkauf in Erwägung gezogen. Dazu kam es dann doch nicht: Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Verwaltungsrat, dem pädagogischen Direktor und dem Direktor der Sozialdienste, entschied sich für die Reaktivierung des Hofes und die Sanierung des


che es Pläne für dessen Vermarktung. Auch der leicht ansteigende ehemalige Weinberg soll wieder angelegt und dem Villscheider zur Pacht übergeben werden. Noch nicht geklärt ist hingegen die Frage der Nutzung des Erd- und des Obergeschosses des Thalhofer-Hofes, die in ihrer Einteilung fast unverändert

Foto: Oskar Zingerle

Hauptgebäudes. Vor drei Jahren begann man, nach den Plänen des Architekten Ralf Dejaco, mit dem Umbau des Hauptgebäudes: nach strengen Regeln des Denkmalschutzes und – abgesehen von der Finanzierung der Freskenrestaurierung und der Unterstützung zur Wiederherstellung der getäfelten Stuben – ohne öffentliche Gelder.

Heinz Senoner: „Wir sind auf der Suche nach Kooperationspartnern, die zu uns passen“

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Für die Eigenfinanzierung verkaufte das Südtiroler Kinderdorf eine Obstwiese in Algund und einen Weinberg in Eppan. Seit kurzem sind die Arbeiten am dreigeschossigen Ansitz beendet. Die Sanierung hat aus dem alten stattlichen Gemäuer mit den Steinbögen über den Fenstern und der Eingangstür ein Kleinod gemacht. Aber Walter Mitterrutzner beruhigt: „Es stimmt, das Gebäude sieht nun herrschaftlich aus, auch wenn bei den Bauarbeiten ohne überflüssigen Aufwand vorgegangen wurde.“

Auf der Suche nach passender Nutzung. Für die Nutzung von

Wald und Feld hat Herbert Dorfmann ein Konzept entworfen, das man umsetzen will. Mittlerweile steht ein neues Wirtschaftsgebäude mit Ställen für die Tiere, mit einer Heulege und Räumen für die Maschinen, und seit dem Sommer 2012 werden die Felder wieder bearbeitet, wobei der Bauer und Sozialbetreuer Christian Sigmund der „Chef“ der Landwirtschaft ist. „Die Pflege der Tiere, das Anpflanzen und Ernten von Gemüse und Früchten und der Umgang mit Säge und Beil bieten neue Möglichkeiten für die sozialpädagogische Arbeit in unserer Einrichtung“, erzählt Heinz Senoner. Die Ernteerträge werden zur Zeit noch für den Eigenbedarf verwendet; wenn aber der Anbau richtig läuft, brau-

blieben. Das hohe Dachgeschoss wurde hingegen neu ausgebaut und wird ab Herbst zum großen Teil von der Sozialgenossenschaft Efeu bezogen. Diese kümmert sich um junge Erwachsene mit Wahrnehmungsstörungen. Die attraktiven, mit alten Gewölben versehenen Räume des Erdgeschosses würden sich hingegen für Ausstellungen eignen; auch die Nutzung als Café oder als Restaurant – nach Möglichkeit im Rahmen eines Sozialprojekts – ist ins Auge gefasst worden. Die historisch wertvollsten Räume, es handelt sich um eine freskengeschmückte Halle und getäfelte Stuben, befinden sich im Obergeschoss. Sie sind als Lern- und Schulungsräume geeignet, deren Zur-Verfügung-Stellung sehr wohl zu einer Genossenschaft, die seit Jahren für Innovation und Inspiration in der Sozialpädagogik stehe, passen würden: „Erste Kontaktgespräche mit Verbänden und Organisationen hat es bereits gegeben. Derzeit sind wir auf der Suche nach Kooperationspartnern und engagierten Menschen, die sich vorstellen können, mit uns ein Projekt auf die Beine zu stellen, das den hohen Ansprüchen unserer Organisation entspricht“, berichtet Heinz Senoner.

johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 7


BRIXEN

Politik & Gesellschaft

Frauen auf Spurensuche Foto: Oskar Zingerle

Das Motto des zweiten Frauenfestes der Katholischen Frauenbewegung Südtirols (kfb), das am 1. Juni in Brixen von gut 1.300 Frauen gefeiert wurde, lautete „I bin dabei: gemeinsam – kraftvoll – engagiert“. Ziel der Veranstaltung war, die Gemeinschaft der Frauen sichtbar zu machen und das Netzwerk im ganzen Land zu verstärken.

Ein gutes Miteinander und die Bildung eines Netzwerkes waren Ziele des zweiten Frauenfestes der Katholischen Frauenbewegung Südtirols

S

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eit einem Jahr bereitete ein Team um Geschäftsführerin Christine Vieider die Veranstaltung in der Bischofsstadt vor. Als man an die Gemeinde Brixen heranging, sagte diese freudig zu. Besonders mit Stadträtin Paula Bacher gab es zahlreiche Gespräche über die Auswahl der Standorte für die einzelnen Konstruktionen, über die Möglichkeit der Öffnung des Hofburggartens, über den Aufbau des Infostandes, des Pavillons am Domplatz und über die Versorgung mit Essen und

Trinken in der Mittagszeit. Unter tatkräftiger Mithilfe des Bauhofes und der Freiwilligen Feuerwehren von Tils und Tschötsch wurden Bänke und Pavillon auf dem Domplatz aufgestellt. Für die Zubereitung des Mittagessens – es wurden 1.200 Teller Spaghetti ausgegeben – erklärte sich der Zivilschutz bereit.

Themen und Schauplätze. Ge-

gen 10 Uhr füllten sich die Bänke und das Podium am Domplatz allmählich mit Frauen, die in 15

Bussen und mit eigenen Fahrzeugen aus allen Teilen des Landes nach Brixen gekommen waren. Der Festakt begann, aufgelockert durch flotte Lieder der Band „Esther and Friends“. Gegen 12 Uhr war es soweit: Luftballone, die als Symbole der Verbindung zwischen Religionen, Pfarreien und Dekanaten am Pavillon befestigt waren, wurden losgelöst und flatterten im Wind, nach dem Text „Da Himmel und Erde sich berühren...“, passend zum Sonntag von Christi Himmelfahrt.

Ehrenamtliche und Mitglieder der kfb, darunter mehrere Brixner Frauen, hatten sich im Vorfeld mehr als ein Dutzend Mal getroffen, um die Themenbereiche abzustecken und umzusetzen. Schon vorher hatte man die junge Brixnerin Johanna Kiebacher, die 2012 ihr Architekturstudium in Innsbruck abgeschlossen und Erfahrungen als Bühnenbildnerin besitzt, um ihre Mitarbeit gebeten. Sie hat ein Konzept vorgelegt und die Realisierung umsichtig mitverfolgt. „Meine Aufgabe war es,

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die von den Frauen festgelegten Themen Frauen, Kirche, Gesellschaft spannend zu verpacken und die Festbesucherinnen aktiv miteinzubeziehen. Als Beispiele nenne ich die Schlitzwand im Alten Friedhof und die Installation der großen Waage. Diese zeigte auf, was gerecht und ungerecht ist und wie ein Gleichgewicht hergestellt werden kann“, erklärt sie. Im Hofburggarten war ein Parcours zu 18 verschiedenen Themen aus der Bibel errichtet worden. Es galt, sich auf Spurensuche zu begeben, um neue Wege und Orte auszuprobieren und einen neuen Zugang zu Bibeltexten zu finden. Rund um die Jahrtausendsäule ging es um die Frau und ihre Rolle in der Gesellschaft, in der Wirtschaft, in der Politik und im sorgsamen und bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen. Zudem war ein mit bunten Tüchern abgetrennter Rückzugsort eingerichtet, an dem frau, begleitet von entspannenden Querflötenklängen und ruhend auf Liegestühlen, Körper, Geist und Seele baumeln lassen konnte. „Frauenschatz ... lieben, leben, loben“ war ein weiterer Themen-

bereich, dem eine Darstellung am Domplatz gewidmet war. Darin wurden verschiedene Erfahrungen mit der Liturgie und Beispiele konkreter Nächstenliebe aufgezeigt. Auf Schautafeln, die im Alten Friedhof zwischen Pfarrkirche und Dom aufgestellt waren, wurde die Geschichte der Südtiroler Frau dargestellt, und in ein großes Netz knüpften Frauen ihren Lebensfaden, ihr buntes „Lebensband“, als Symbol von Festigkeit und Tragfähigkeit der Gemeinschaft ein.

Was Frauen mitnehmen. Am

Nachmittag feierte der Bischof im vollbesetzten Dom den Schlussgottesdienst. Es war einer der seltenen Anlässe, dass Frauen ministrieren durften. Anstelle der Predigt gab es ein Dialoggespräch über die Verständlichmachung der biblischen Texte in der heutigen Zeit und die Ausrichtung in die Zukunft. Ausgewählte Frauen hatten von den vier Schauplätzen das mit Bändern gewobene Netz, den Briefkasten mit Anliegen und Anregungen, das Buch der Dankbarkeit und das Synodensymbol mitgebracht. Eindringlich appel-

lierte der Bischof, „das Boot der Kirche nicht zu verlassen“. Zum Zeichen des fünfzigjährigen Bestehens der Diözese Bozen Brixen verteilte der Bischof fünfzig Rosen an Frauen. Und was auch nicht üblich ist: Für die Organisatorinnen des Festes gab es stürmischen Applaus im Dom. Und was haben die Frauen vom Fest mitgenommen? „Begeisterung über Begegnungen, ein Gefühl der Zugehörigkeit, Freude und Dankbarkeit!“, sagt die kfbVorsitzende Rosmarie Karbon, und die umstehenden Frauen nicken zustimmend. „Natürlich ist das für eine Bewegung unverzichtbar, denn es stiftet Identität“, bestätigt kfb-Mitglied Isabella Engl aus Milland, „darüber hinaus ist es wichtig, die Themen im Blickpunkt zu behalten und weiterzuentwickeln. Die zeitgemäße Bibelexegese hat inzwischen sehr viel an Forschungsarbeit geleistet und die Situation der Frau in der Urkirche beleuchtet. Vielleicht könnte die Kirche daraus Rückschlüsse ziehen und die Bewertung der Frau neu definieren.“ johanna.bernardi@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Katholische Frauenbewegung Südtirols Hinter dem Kürzel kfb steht die Katholische Frauenbewegung Südtirols. Mit 12.000 Mitgliedern, deren Durchschnittsalter zwischen 45 und 65 Jahren liegt, zählt sie zu den stärksten und aktivsten Organisationen des Landes. Jährlich kommen im Durchschnitt 300 Neumitglieder dazu. Der derzeitige zehnköpfige Vorstand, bestehend aus neun gewählten Frauen und dem Frauenseelsorger der Diözese Luis Gurndin, wurde 2012 neugewählt und ist bis 2016 im Amt. Seit zehn Jahren ist Rosmarie Karbon aus Kastelruth kfb-Vorsitzende. Als besondere Anliegen nennt sie „den besseren Umgang mit dem eigenen Inneren, das Erkennen und Fördern des eigenen Selbstwerts und ein gutes Miteinander“. Das letzte Frauenfest wurde 1999 am Bozner Waltherplatz gefeiert.

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Haushalt 2013 abgeschlossen z Während die 30 Brixner Gemeinderäte in der Diskussion um die Volksabstimmung zur Seilbahn nach wie vor durch veränderungswürdige Diskussionskultur glänzen, gibt es in vielen anderen Punkten großen Konsens. In der Sitzung vom 5. Juni beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Haushaltsabschluss 2013 der Gemeinde und auch der Stadtwerke Brixen. Die Stadtwerke schlossen einschließ-

lich Forum und Acquarena das Geschäftsjahr 2013 bei einer Betriebsleistung von 45,2 Millionen Euro und Erträgen aus Verkäufen und Dienstleistungen in der Höhe von knapp 35 Millionen Euro mit einem Gewinn von 57.000 Euro ab. Die Gemeinde Brixen schließt ihren Haushalt 2013 mit einem Verwaltungsüberschuss von 2,1 Millionen Euro ab, die im laufenden Jahr für Investitionen im Bereich

der Infrastrukturen, für Kirchensanierungen und andere Projekte eingesetzt werden können. oz

P&G

Politik & Gesellschaft Foto: Oskar Zingerle

IN EIGENER SACHE

Brixner-App mit neuen Funktionen z Ständig weiterentwickelt wird die App des „Brixner“: Ab Mitte Juli werden die Nutzer über PushMeldungen informiert, wenn besonders wichtige stundenaktuelle Nachrichten aus Brixen und Umgebung anstehen. „Wir achten dabei auf Selektion“, sagt Chefredakteur Willy Vontavon, „denn gerade am Handy wollen die Nutzer nicht andauernd mit Nachrichten versorgt werden, die sie gar nicht interessieren“. Auch über das Erscheinen der neuen Ausgabe werden die Nutzer über eine automatisch am Handy-Display erscheinende Meldung informiert. Damit die Push-

kurz

notiert

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Meldungen empfangen werden können, muss die neueste Version der App installiert sein und die entsprechende Einstellung zum Mitteilungsempfang am Handy vorgenommen werden. Außerdem gibt es jetzt über die „Text-Only“Funktion auch die Möglichkeit, die Texte der Berichte am Display im Vollbildmodus zu lesen. Gerade am Handy-Bildschirm wird das Lesen auf diese Weise angenehmer. Diese Funktion wird aktiviert durch das Klicken auf die entsprechende Ikone an der unteren linken Seite der Anzeige. Die „Brixner“-App ist für die iOS-Geräte von Apple

18- bis 28-Jährige können sich bis zum 25. Juli für den freiwilligen einjährigen Landeszivildienst in den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Eisacktal bewerben. Für ihren Einsatz erhalten die Zivis monatlich 450 Euro. Infos und Anmeldung in der Direktion der Sozialdienste, Tel. 0472 820533, ruth.schanung@bzgeis.org.

und auch für die Android-Geräte verfügbar und erfreut sich großer Beliebtheit. oz

Der Eltern-Kind-Treff Raas feierte sein 10-jähriges Bestehen. Das Elki wurde von einigen Müttern aus Raas gegründet, um den ortsansässigen Familien mehr Gelegenheiten zu schaffen, einander kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.

In Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und der Freien Universität Bozen wird ab Herbst 2014 an der PhilosophischTheologischen Hochschule Brixen ein eigenes, vierjähriges Philosophiestudium angeboten. Die Lehrveranstaltungen finden nur donnerstags statt; Infos unter www.hochschulebrixen.it


NACHGEFRAGT

„Große Freude über die positiven Reaktionen“ Herr Fischnaller, handelt es sich bei der neuen Infrastruktur in Lüsen nun um ein Parkhaus oder um eine Freizeitanlage? Es ist beides! Wir haben in einem Areal, das der Gemeinde gehört, eine Parkgarage gebaut – allerdings mit vielen Öffnungen, damit viel Tageslicht und auch Luft hineinkommt –, und oben drauf haben wir eine Freizeitanlage errichtet, mit einem Beachvolleyplatz, einem Tennisplatz mit Kunstbelag, einem Bolzplatz mit Kunstrasen, wo jetzt jeden Tag Dutzende Kinder und Jugendliche Fußball spielen. Außerdem gibt es einen Bereich mit Spielgeräten für Kleinkinder.

Wie wird die neue Infrastruktur von der Bevölkerung angenommen? Das Parkhaus wird sehr gut genutzt, vor allem auch von den Besuchern des nahe gelegenen Badeteiches. Es braucht jetzt noch eine Regelung zur Beruhigung des Dorfplatzes; wir haben jetzt die Möglichkeit, den Widumshof autofrei zu halten oder für Kurzparker zu reservieren. Was die Freizeitanlage betrifft: Die Nutzerzahlen übertreffen die kühnsten Prognosen! Ich habe das Gefühl, dass die Lüsner jeden Alters, vom Kind bis zum Greis, diese Infrastruktur wirklich ins Herz geschlossen haben.

Dabei hat es in der Projektierungsphase sehr kritische Stimmen gegeben ... Ich muss zugeben, dass es mich während der Einweihungsfeier wirklich berührt hat, dass die allermeisten damaligen Skeptiker mir gesagt haben, dass auch sie nun begeistert sind. Schauen Sie, heutzutage haben Skeptiker leider viel mehr Gewicht als Befürworter. Wenn damals eine Volksabstimmung zu diesem Projekt stattgefunden hätte, wäre das Projekt ganz sicher gestorben. Heute sind alle begeistert. Das ist für mich eine ganz große Freude.

Foto: Oskar Zingerle

JOSEF MARIA FISCHNALLER, Bürgermeister von Lüsen, über die vor einigen Tagen eingeweihte Freizeitanlage und das darunter liegende Parkhaus, die sich mitten in Lüsen befinden.

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Foto: Oskar Zingerle

Ideen für die Zukunft des Lido

z Nach der Entscheidung, die Tennisplätze der Zone Priel nun doch nicht ins Lido zu verlegen, kommt langsam wieder Bewegung in die Arbeit der Ideenfindung zur Zukunft des Lido. Die zuständige Stadträtin Elda Letrari hat dazu eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die nun ein erstes Ideenpapier erarbeitet hat, das mittel- und kurzfristige

Lösungen vorsieht. Für den heurigen Sommer wurde inzwischen ein Pächter gefunden, der an den zwei mobilen Ständen die Besucher des Lido mit Getränken versorgt. Auch sind einige Veranstaltungen geplant, zum Beispiel am 20. Juli ab 10.30 Uhr ein Brunch des Vereins Stadt-Garten-Brixen und am 31. Juli ab 18 Uhr Märchen-

erzählungen am Seeufer. Noch keine klaren Vorstellungen gibt es zum alten Lido-Gebäude, das nicht erhaltenswürdig ist. Ebenfalls nicht erarbeitet wurde, welche Zielgruppen das Lido in Zukunft anziehen soll und welche Zielsetzungen mit dem Areal eigentlich verbunden werden. Letrari hat inzwischen Kontakte zum Direk-

tor des Naturmuseums in Bozen gesucht, mit dem die Idee eines Rivariums geboren wurde – einem seenahen Ableger des Museums in Bozen, mit dem Schulklassen und Interessierte das Leben am Wasser hautnah erforschen und beobachten könnten. Es gibt bereits ein rohes Raumprogramm und eine Schätzung der Kosten: Der Bau des Rivariums würde mit etwa 6 Millionen Euro zu Buche schlagen. Wer diese Kosten übernehmen soll und wer für die Führungskosten aufkommen würde, steht noch in den Sternen. Auch eine Kooperation mit der Landesberufsschule Hellenstainer wurde angedacht, die das Lido für ihre pädagogischen Aufgaben nutzen könnte. Konkreter und zeitnäher umzusetzen wäre eine Bocciabahn im Lido-Bereich – auch hierfür wurde aber noch keine Entscheidungen getroffen. Für die Entwicklung des Lido gibt es eine Studie von Michaeler & Partner aus dem Jahr 2007, die das Areal als optimal für einen mittelgroßen Biergarten sieht, mit einfacher, aber guter Gastronomie. Die von der Gemeinde finanzierte Studie modert seitdem in der Schublade. wv

BRIXEN

Nun doch Volksabstimmung? z Brixens Bürgermeister Albert Pürgstaller scheint nach langwierigen Verhandlungen nun doch die notwendige ZweiDrittel-Mehrheit im Brixner Gemeinderat für die Abhaltung einer Volksabstimmung zum Seilbahnprojekt zu bekommen: Nachdem die Freiheitlichen nach anfänglicher Absage des Gemeinderats Matthias Harrasser nun doch einlenken, sieht es derzeit danach aus, dass die notwendigen 20 Ja-Stimmen zwischen der vollzähligen SVP, zwei Räten des PD und den fünf Räten der Freiheitlichen gesichert sind. Nach dem mit großer Wahrscheinlichkeit positiven Gutachten der Fachkommission zur dreiteiligen Fragestellung dürfte am 17. Juli im Gemeinderat die Volksabstimmung beschlossen werden, die dann im Herbst abgehalten 12

werden kann. Nachdem in der letzten Gemeinderatssitzung die Übermittlung der Dreier-Frage an die Fachkommission beschlossen wurde, haben sechs Gemeinderäte – Dario Stablum, Alberto Conci, Hartmuth Staffler, Klauspeter Dissinger, Antonio Bova und Massimo Bessone – einen „Misstrauensantrag“ gegen Bürgermeister Albert Pürgstaller gestellt, der allerdings missverständlich und falsch formuliert war und dem entsprechend vom Stadtrat auch nicht behandelt werden konnte. Die Gemeinderäte bemängelten vor allem den Beschluss der Mehrheit zur Übermittlung der Fragestellung, weil damit scheinbar die Verordnung zur direkten Demokratie nicht berücksichtigt werde. Dabei waren sie es, die den entsprechenden Beschlussantrag – mit anderer Fragestellung – einge-

bracht hatten. Es stellt sich also die Frage, ob sie gegen ihren eigenen Beschlussantrag auch rekurriert hätten, wenn er eine Mehrheit gefunden hätte. wv


NATZ SCHABS

Viel Platz für Spaß und Spiel

Mit einem Euro ein Haus bauen z Zeitgleich mit der Fußballweltmeisterschaft findet in ganz Südtirol eine „Gemeindenmeisterschaft“ statt, und zwar zugunsten des Hauses der Solidarität in Brixen. Dieses zieht nächstes Jahr ins Jakob-Steiner-Haus in Milland und sammelt nun Spenden, um die großen Räume dort in mehrere kleine Zimmer umbauen zu können. Da das HdS einen großen Teil der Kosten selbst übernehmen muss, wurden in Südtirols Geschäften, Gastlokalen und Gemeinden Spendenboxen aufgestellt. Die Idee dafür stammt von Schülern der dritten Klasse der Oberschule für Grafik und Kommunikation in Brixen. Nach der WM werden diese Boxen wieder eingesammelt; jene der 116 Gemeinden, die im Verhältnis zu den Einwohnern die höchste Summe erzielt, wird Meister.

Ebenso wird auch jene Einrichtung, die die höchste Spendensumme hereinspielt, zum Gewinner gekürt. Anschließend erhält je ein Zimmer im neuen HdS den Namen der beiden „Meister“, die außerdem einen Pokal der Aktionskünstler Artbrothers Kraxntrouga mit nach Hause nehmen dürfen. Den Spielstand der Gemeindenmeisterschaft können Fans zwar nicht im Fernsehen verfolgen, dafür aber im Internet: Auf der Seite www.1euro.bz, die vom Schüler Matthias Keim programmiert wurde, finden sich alle Zwischenergebnisse und Spielanalysen. „Ein Euro alleine macht nichts aus und ist nicht viel, aber viele Ein-Euro-Münzen machen viel aus und können die Zukunft des Bischof-Gargitter-Preisträgers HdS absichern”, so die Vorsitzende Petra Erlacher. hh

– drei Sportarten gleichzeitig ausgeübt werden können. Es ist mit einem pflegeleichten, aber trotzdem robusten Kunststoffbelag und einer Beleuchtung ausgestattet; in seiner vollen Größe ist das Spielfeld für Jugendfußballspiele geeignet. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 500.000 Euro. Mit diesem Bau endet die achtjährige Umgestaltung und die Erweiterung des Sportplatzes von Schabs, in dessen Rahmen der Schießstand der Schützenkompanie von Schabs, neue Parkplätze und eine neue Umzäunung des Fußballfeldes realisiert wurden. amm Foto: Oskar Zingerle

BRIXEN

z Anfang Juni fand die Einweihung des Mehrzwecksportplatzes in der Sportzone von Schabs statt. Dieser wurde im Vorjahr anstelle des Tennisplatzes errichtet, der viele Jahre lang rege genutzt worden war, sich aber zuletzt in einem desolaten Zustand befunden hatte. Der neue Platz ist größer als die alte Fläche, weil die Gemeinde 800 Quadratmeter eines angrenzenden Grundstückes angekauft hat. Auf dem neuen Platz kann Fußball, Tennis, Volley, Handball und Basketball gespielt werden. Das gesamte Spielfeld ist so groß, dass – durch Netze getrennt

Freude am Detail Holz Fliesen Service

Freienfeld & Vahrn

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Menschen & Meinungen SERGIO SOMMAVILLA: „Die Figuren sollen eine innere Ruhe ausstrahlen“

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PORTRAIT

Geheimnisvolle Antlitze Fotos: Oskar Zingerle

SERGIO SOMMAVILLA, Bildhauer und engagiertes Mitglied verschiedenster Kunstinstitutionen, über die Abstraktion in der Kunst und über „ziemlich beste Freunde“.

K

öpfe sind sein Markenzeichen. Es war in Griechenland, da ist Sergio Sommavilla einst der antiken Kykladenkultur verfallen. Die Keros-Figuren aus der Ägäis sind ihm seither Inspiration auf der Suche nach vollendeter Schönheit. Den bronzezeitlichen Vorbildern gleich, skizziert er Antlitze in ein kleines schwarzes Moleskine. Jene, die Gnade finden vor seinem kritischen Auge, meißelt er in Stein oder Holz, extrem reduziert. „Abstraktion soweit möglich“ ist das Credo des Bildhauers, „und die Figuren sollen eine innere Ruhe ausstrahlen“.

Fertigkeiten unterwiesen, theoretisches Grundwissen wurde gestreift, die Praxis stand im Vordergrund. Die Arbeit in der Schule fand er abwechslungsreich und spannend. „Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, unterstreicht Sommavilla, „die Schüler hatten so tolle Ideen und Lösungsvorschläge, dass mir manchmal die Spucke wegblieb“.

„Ziemlich beste Freunde“. Ei-

nen großen Stellenwert hat der gesellschaftliche Aspekt im Leben des Künstlers. Die Faschingsbälle der Mittelschule Klausen sind

den er durch Zufall bei einem Schneesymposion 1994 kennengelernt hat. Der rege Austausch mit Künstlern von Brixens Partnerstadt war Sergio Sommavilla immer ein Anliegen, vor allem während seiner Zeit als Präsident des Kunstkreises St. Erhard. Starke Akzente setzten damals die partnerschaftlichen Kunstaktionen mit einer raumfüllenden Arche in der Regensburger Minoritenkirche oder mit „Booten und Barken“ in der Engelsburg. Unter Sommavillas Ägide inszenierte der Kunstkreis mit erheblichem Aufwand die „See Art Triennale“ in und um

„Es ist ein großes Glück, dass ich nicht von der Kunst leben muss – so kann ich frei nach meinen eigenen Vorstellungen gestalten“_ Sergio Sommavilla In seinem Depot in der alten Zagler-Schmiede in der Trattengasse blicken die Köpfe mit stoischer Gelassenheit in die Runde, stumm und doch vielsagend, still und doch so beredt. Sie sprechen die Sprache der Weisheit und des Friedens und üben in ihrer Erhabenheit eine unwiderstehliche Faszination auf den Betrachter aus. Die archaischen Formen scheinen die Energie der Welt zu verkörpern.

Brotberuf Kunsterzieher. Wer

solche Werke schafft, lebt selbstverständlich abgeschottet von der schnöden Welt in seinem Elfenbeinturm, möchte man vermuten. „Ganz im Gegenteil“, meint Sergio Sommavilla, „ich bin völlig bodenständig, was aber ganz und gar nicht langweilig bedeutet“. Nein, Langeweile hat im Leben des dynamischen 63-Jährigen keinen Platz, auch jetzt nicht, wo er in Rente ist. Vierzig Jahre lang war der Brixner mit Grödner Wurzeln Kunsterzieher in verschiedenen Mittelschulen, in Toblach, Brixen und Klausen. Als Pragmatiker outete er sich auch in seinem Brotberuf. Die Schüler wurden in manuellen

Legende und forderten den vollen Einsatz von Sommavilla und Konsorten. Sie stellten die Bälle unter ein Motto und kreierten die passende Dekoration dazu. Unvergesslich bleibt der riesige Elefant aus Pappmachè, der mindestens ebenso bestaunt wurde wie einst Hannibal bei seiner Alpenüberquerung. Auch im privaten Bereich pflegt der gesellige Künstler etliche dauerhafte Freundschaften. Wanderungen, Ski- und Segeltouren werden unternommen, „wo fast immer unsere Frauen ganz tapfer mit von der Partie sind“, lacht er verschmitzt. Bei den Damen hat der stets gut gelaunte Charmeur sowieso ein Stein im Brett, weil er mit einem ganz großen Pluspunkt auftrumpfen kann: Er kocht! Eine angenehme Entlastung für seine Frau Fevi, die sehr spät vom Unterricht nach Hause kommt. Sein „ziemlich bester Freund“ seit Jugendjahren ist Leander Piazza. Die beiden Künstler treten meist im Doppelpack auf und stellen in regelmäßigen Abständen zusammen aus. Ebenfalls ein enger Freund ist der Regensburger Künstlerkollege Günther Kempf,

den Vahrner See mit spektakulären Installationen. Heute ist er außer im Kunstkreis auch Mitglied im Südtiroler Künstlerbund SKB sowie im Kuratorium der StadtGalerie und engagiert sich als Netzwerker und Kursleiter.

Steckbrief

Freiheit als Privileg. Als beson-

deres Privileg empfindet Sergio Sommavilla seine künstlerische Freiheit. „Es ist ein großes Glück, dass ich nicht von der Kunst leben muss“, freut er sich, „so kann ich frei gestalten nach meinen eigenen Vorstellungen“. Auftragsarbeiten bleiben eine Ausnahme, wie die künstlerische Gestaltung des „Sonntagweges“ in Feldthurns, wo er mit einem gewohnt abstrakten Konzept den Wettbewerb gewann. Zurzeit ist Sergio Sommavilla mit fantastischen Fabeltieren und rätselhaften Totemsäulen beschäftigt, die in den kommenden Ausstellungen den Wettstreit mit den ehernen Köpfen antreten werden.

irene.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Sergio Sommavilla ist 1951 in Brixen geboren. Nach der Kunstschule in St. Ulrich Besuch des Magistero D’Arte. Von 1971 bis 2011 tätig als Kunsterzieher an der Mittelschule. Er ist mit Fevi Mitterrutzner verheiratet und Vater von Julian und Nina. Er stellt seine Skulpturen seit 1983 im In- und Ausland aus und zieht die Fäden in diversen Kunstvereinen. Ausstellungen in Regensburg, im AdlerArt und in Schloss Pallaus sind in Planung. 15


Foto: Gruppe Dekadenz

Menschen & Meinungen

BRIXEN

„Österreich im Keller“ z Anlässlich des ersten Auftritts des österreichischen Satirikers, Schauspielers und Kabarettisten Alfred Dorfer in der Dekadenz besuchte auch die österreichische Generalkonsulin in Mailand, Sigrid Berka, den Brixner Kleinkunstkeller. Sowohl Alfred Dorfer, das Aushängeschild des österreichischen Kabaretts, wie auch Generalkonsulin Berka und ihr Mann, der Maler Reinhold Pratscher, zeigten

sich sichtlich begeistert von den Tätigkeiten der Gruppe Dekadenz und der Atmosphäre im Anreiterkeller: „Im Moment interessieren mich ohnehin eher die kleinen Bühnen, die ich den großen Häusern vorziehe. Ich glaube nämlich, dass man in sogenannten kleinen Häusern effizienter und sinnvoller spielen kann“, so Dorfer, und er versprach gleich, ein weiteres Mal nach Brixen zu kommen. Im

Bild von links: Die österreichische Generalkonsulin in Mailand, Sigrid Berka, die künstlerische Leiterin der Gruppe Dekadenz,

Ingrid Porzner, Kabarettist Alfred Dorfer, Sponsor Markus Sader und Doris Brunner, Präsidentin der Gruppe Dekadenz. db

M&M Menschen & Meinungen LÜSEN

Cousinentreffen der Großfamilie Kier

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum die Freiheitlichn jetz decht für a Seilbohn-Volksåbstimmung sein. Der Wind in Mittlgebirge håt es Fahndl woll umgedrahnt ...

kurz

notiert

16

z 19 Kinder hatte der Gruber-Bauer Johann Kier (1884-1965) von Lüsen, liebevoll Gruber-Vaterle genannt, aus seinen beiden Ehen: neun Kinder mit seiner ersten Frau Maria Stampfl (1882-1924) und zehn Kinder mit seiner zweiten Frau Philomena Winkler (1896-1974). Heute sind nur noch zwei von ihnen am Leben. Die Zahl ihrer Nachkommen allerdings ist mittlerweile unüberschaubar geworden: Allein 42 Enkel des Gruber-Vaters leben heute über halb Südtirol verstreut. Da sich manche persönlich

Der allseits bekannte Kapuzinerpater Josaphat (Hermann) Wieser ist am 15. Juni verstorben. Als Lehrer in Salern, Geigenspieler und Chorleiter begeisterte der in den letzten Jahren an den Rollstuhl gefesselte Pater, Jahrgang 1925, viele Menschen jeglichen Alters.

gar nicht kennen, ist bereits im letzten Jahr die Idee gereift, ein Familientreffen zu organisieren. Das Interesse und die Freude da­ rüber waren groß, und so leisteten die allermeisten der Cousins der Einladung Folge. Aus dem Eisacktal, dem Pustertal, dem Gadertal, Gröden, Bozen, dem Überetsch und dem Passeiertal reisten sie zum Cousinentreffen der Familie Kier an. Nach einem Gottesdienst in der St.-Kilian-Kirche in Lüsen

feierte die illustre Cousinenschar am Kompatscher-Hof auf Flitt. Ein sechs Meter langer Familienstammbaum konnte bestaunt werden, und viele Geschichten und Anekdoten von früher wurden zum Besten gegeben. Die Kier-Cousins waren sich einig, dass beim nächsten Mal auch die Ur-Enkel und Ur-Ur-Enkel dabei sein sollen. Die Gruppe wird dann noch größer werden: 235 lebende Nachkommen umfasst der Kier-Clan derzeit. db

Ende Mai feierte Franz Bampi im Bürgerheim Brixen seinen 100. Geburtstag. Der als lustiger Gentleman geschätzte Herr wurde in Vahrn geboren, wo er mit drei Brüdern aufwuchs. Zur Lehre ging Herr Bampi in der Schlosserei „Kapferer“ in der Hofburggasse, die er später von den Besitzern übernahm und bis 1975 führte.

Walter Blaas, ehemals Brixner Gemeinderat der Freiheitlichen und nun Landtagsabgeordneter, wurde zum neuen Parteiobmann der Freiheitlichen gewählt und folgt damit auf Ulli Mair. Seine Stellvertreter sind Walter Frick und Tamara Oberhofer aus Mühlbach.


O o op s

mein Hoppala

Alexander Nitz, Mitglied der Hausleitung im Haus der Solidarität

Plumpsklo als Herberge Ich war sieben Jahre alt und habe damals bei ziemlich vielen Frühmessen ministriert. Normalerweise weckte mich immer meine Mutter, aber an diesem bestimmten Tag wollte ich es allein auf die Reihe kriegen, also stellte ich meinen Wecker auf 6 Uhr, damit ich es pünktlich auf 6.30 Uhr in die Kirche schaffte. Es war noch dunkel, als mich das schrille Scheppern des Weckers aus dem Schlaf riss, worauf ich sofort aufstand und zur Kirche lief. Dort war aber alles still: Die Kirchenpforte war geschlossen, und Kirchgänger war auch weit und breit keiner zu sehen. Sofort wurde mir klar: Ich hatte den Wecker falsch gestellt, und es war erst 5 Uhr morgens. Was tun? Anstatt nach Hause zu gehen, lief ich zum alten Haus meiner Oma. Dort stand noch ein von außen zugängliches Plumpsklo, worin ich mich für eine Weile verkroch, dann ging ich aber doch heim und klingelte meine Mutter aus dem Schlaf. Diese war ganz erschrocken, als ich ihr die Geschichte erzählte: „Wenn Oma auf die Toilette hätte gehen müssen, wäre sie glatt in Ohnmacht gefallen, wenn sie dich darin entdeckt hätte!“

KAPITELSCHENKE

IM FINSTERWIRT

Leser kochen für Leser

mmh!

Lachs-Röllchen > Zutaten für 4 Personen 350 g Spinat 3 Eier 200 g Frischkäse (Philadelphia) 150 g Räucherlachs ½ Bund Dill ½ Zitrone, den Abrieb und Saft davon Salz, Pfeffer und Muskat

> Zubereitung Zuerst die Eier trennen, dann das Eigelb mit Spinat, Salz, Pfeffer und Muskat vermischen und fein pürieren. Das Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unter die Spinatmasse unterheben. Anschließend ein Backblech mit Backpapier auslegen, die Spinatmasse dünn darauf verstreichen und im vorgeheizten

Backofen bei 200 Grad 10 bis 12 Minuten backen. Dann herausnehmen, auf ein zweites Backpapier stürzen und abkühlen lassen. Den Dill waschen, trocken schütteln und fein hacken. Den Frischkäse mit Dill, einem Esslöffel abgeriebener Zitronenschale und drei Esslöffeln Zitronensaft vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Frischkäsecreme auf den Spinatboden streichen, mit Lachsscheiben belegen und fest aufrollen. In Frischhaltefolie wickeln und mindestens eine Stunde im Kühlschrank kühlen lassen. Zum Servieren die Rolle mit einem Messer in ungefähr zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden.

Herta Pattis sorgt mit diesem leckeren Rezept für kühle Abwechslung in den heißen Tagen: Ganz einfach nachzumachen, schmeckt super – und sieht obendrein noch fabelhaft aus!

Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

„Wer wird Fußball-Weltmeister 2014?“ 19,35% 25,81% 29,03% 9,68% 16,13%

Ab 1. Juli wieder geöffnet!

Der Sommertreff in Brixen im romantischen Innenhof-Garten des Finsterwirt.

Deutschland Italien Brasilien Argentinien Keine dieser Mannschaften

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Was fällt Ihnen spontan zum neu eröffneten Hofburggarten ein?“ > Blühende Wiese, naturbelassen und schön > „Attraktion“, die leider niemanden anzieht > Zwischenlösung, bisher absolut unzufriedenstellend

Domgasse 3 - Brixen Tel. 0472 835 343

Stimmen Sie mit! www.brixner.info 17


Menschen & Meinungen

Echo

LAMMento

„Bedarf einer Berichtigung“ Zum Kurzbericht „Neugründung der Umweltgruppe Eisacktal“, Brixner Nr. 292, S. 54

Peinlich „Klassisches Eigentor!“, exklamiert der Franz, und ich versuche mich zu erinnern, bei welchem der bisherigen Spiele der allgegenwärtigen Fußball-Weltmeisterschaft es überhaupt ein Eigentor gegeben hat, das der Franz da gemeint haben könnte, aber der Franz liest gerade die Zeitung, und aus der Zeitung grinst der Sven heraus, allerdings in einem zweifelhaften Zusammenhang, weshalb ich mir denke, dass ihm das Lachen schon noch vergehen wird. „Jetzt war der doch tatsächlich so dumm, einem Journalisten ins Mikrophon zu erzählen, dass die Südtiroler Freiheit sich nur deshalb die Freiheit genommen hat, ‚Wahlwerbung’ auf ihr SelbstbestimmungsReferendum-Rundschreiben zu drucken, damit sie die vergünstigten Posttarife bekommt. Das ist doch ein klassisches Eigentor, oder?“, sagt der Franz, und ich nehme mir jetzt die Freiheit einer großen Portion Schadenfreude. Frieda ist da weniger friedlich: „Also hat er den Staat betrogen, denn wenn er unrechtmäßig günstigere Tarife in Anspruch nimmt, ist das doch so, als ob er eine Falscherklärung abgeben würde, und die ist doch auch strafbar.“ Das wird teuer, denke ich mir, man munkelt von 600.000 Eiern, die die Freiheit berappen muss, und das ist dann ein schönes Ei für die Eva. „Mit der linken Hand bescheißen sie den Staat, mit der rechten sackeln sie ihn aus“, sagt die Frieda in ihrer unnachahmlichen Direktheit, „denn die Eva hat doch auch den Rentenvorschuss bekommen, oder??“. Peinlich. Und dabei dachte ich, dass es nach dem Video der Wahlwerbung mit dem Hartmuth peinlicher gar nicht kommen kann. Weit gefehlt.

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Leser schreiben uns

Gregor Beikircher, Vahrn

Die Behauptung, dass die Umweltgruppe Eisacktal „der direkte Nachfolger der zuletzt inaktiven Umweltgruppe Brixen“ sei, die „allerdings kein eigenständiger Verein war“, wie man im Artikel „Neugründung der Umweltgruppe Eisacktal“ im letzten „Brixner“ lesen kann, ist in zweierlei Hinsicht falsch und bedarf einer sofortigen Berichtigung: Die Umweltgruppe war sehr wohl eine eigenständige Umweltgruppe und war als solche auch Mitgliedsverein im Dachverband für Natur- und Umweltschutz Südtirol. Sie hatte einen eigenen Vorsitzenden, ein eigenes Statut und eine eigene Kassa. Die Umweltgruppe Brixen hatte bis zu ihrem Übergang in die Neugründung der Umweltgruppe Eisacktal eine aktive Tätigkeit. Noch im letzten Jahr hat die Umweltgruppe Brixen in Zusammenarbeit mit der Biologenvereinigung Südtirols Gutachten und Überlegungen bezüglich der Verlegung der Brixner Tennisplätze in den Erholungspark Lido abgegeben; außerdem haben wir uns für verschiedene Umweltbelange aktiv im Dachverband für Natur- und Umweltschutz eingebracht. Weiter haben wir als Verein den Standpunkt von

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Franz Pattis gegen das Abbrennen von Feuerwerken stark unterstützt und uns auch in die Diskussion mit eingebracht. Der Übergabe der Umweltgruppe und der Neugründung des Nachfolgevereins in Zusammenarbeit mit ein paar jungen Biologen sind auch noch die Unterstützung des alten Vereins und meine aktive Rolle dazu als Vorsitzender vorausgegangen. Bedauerlicherweise hat die Redaktion des „Brixner“ nie etwas über diese letzten Aktivitäten berichtet, obwohl ihnen die Fakten sicher vorgelegen sind und ich selbst letzten Winter als zuletzt Vorsitzender des Vereins dies schriftlich der Redaktion mitgeteilt hatte. Anmerkung der Redaktion: Den Passus „Die Umweltgruppe Eisacktal ist direkter Nachfolger der zuletzt inaktiven Umweltgruppe Brixen, die allerdings kein eigenständiger Verein war“ hat die Redaktion des „Brixner“ unverändert aus der Pressemitteilung vom 30. April 2014, eingesandt von Andreas Hilpold, Vorsitzender der Umweltgruppe Eisacktal, übernommen.

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info


Pro& Contra Ist die neue Regelung zur Gewährung der Mietbeiträge gerechter? Der Hintergrund:

Seit Anfang 2014 gelten neue Kriterien für die Gewährung eines Mietbeitrages: Durch die Zusammenlegung der bisher getrennt berechneten öffentlichen Bezuschussungen und durch die Einführung der einheitlichen Einkommens- und Vermögensbewertung erfahren nun einige Mieter Streichungen oder Kürzungen der Beiträge. Die Betroffenen gehen auf die Barrikaden.

MARTHA STOCKER, Landesrätin für Soziales: „Ab einem gewissen Einkommen ist es notwendig, dass die Mietkosten ohne Unterstützung getragen werden.“

CHRISTRIAN PEINTNER, ASGB: „Einerseits so hohe Mieten wie in München, andererseits römische Einkommen und niedrige Renten“

Ja Der Mietbeitrag des Landes gehört

Nein Uns wäre es am liebsten, wenn sich

zu den sozialen Sicherungsmaßnahmen und soll Personen unterstützen, die nicht imstande sind, eine „normale“ Miete zu bezahlen und gleichzeitig die Grundbedürfnisse abzudecken. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es durch die hohen Mietbeiträge zu deutlich erhöhten Mietpreisen gekommen ist. Der Mietbeitrag soll kein Durchlaufposten auf dem Mietmarkt sein, sondern gezielt erfolgen und ausschließlich jenen Menschen zugute kommen, die keine Alternative zur Miete haben. Ab einem gewissen Einkommen ist es notwendig, dass die Mietkosten ohne Unterstützung der öffentlichen Hand getragen werden. Die derzeitigen Einkommensgrenzen erscheinen in diesem Sinne angemessen. So hat beispielsweise ein Rentner bei einer monatlichen Verfügbarkeit von 1.000 Euro netto ein Anrecht auf circa 230 Euro Mietbeitrag. Eine Familie mit drei Mitgliedern bei einer Verfügbarkeit von 1.800 Euro netto hat ein Anrecht auf etwa 190 Euro im Monat. Bei niedrigeren Einkommen sind die Beträge höher. Auf Problemsituationen hat die Landesregierung reagiert und die Regelung angepasst, siehe zum Beispiel die gerade beschlossenen Verbesserungen für Mindestrentner und Alleinerziehende. All diese Maßnahmen sind in Absprache mit den Gewerkschaften festgelegt worden, die die Ausrichtung geteilt haben. Für die Mietbeiträge stellt das Land etwa 43 Millionen Euro im Jahr bereit. Wir werden die konkreten Auswirkungen der Gesetzesänderungen auch weiterhin überprüfen und bei Notwendigkeit weitere Anpassungen vornehmen. z

die Leute mit ihrem Einkommen das Wohnen in Südtirol auch ohne Beiträge leisten könnten. Leider haben wir aber einerseits so hohe Mieten wie in München, andererseits „römische“ Einkommen und niedrige Renten. In diesem Spannungsfeld müssen viele in Südtirol täglich leben. Ein Beitragssystem ist dann gerecht, wenn es auf jede Familiensituation eine passende Antwort bietet: Rentnerpaare, Einzelpersonen, Alleinerziehende und Familien. Wir haben das neue Wohngeld unter die Lupe genommen und mehrmals vor diesem neuen Wohngeld gewarnt. 1. EVEE: Das neue Wohngeld wird nicht nach der EVEE berechnet, sondern lediglich auf einen Teil dieser Kriterien. Es fehlt zum Beispiel der Arbeitnehmer-Abzug von 10 Prozent auf lohnabhängige Einkommen und Renten, wodurch Geringverdiener teilweise und der Mittelstand gänzlich ausgeschlossen sind. 2. Transparenz: Vielen ausgeschlossenen Familien wird geraten, in eine kleinere Wohnung umzuziehen, weil sie einfach nicht über die Runden kommen. Seit Anfang 2013 ist es für Wohnungssuchende aber nicht mehr möglich, das Wohngeld im Vorfeld auszurechnen, was die Entscheidung für oder gegen einen Umzug in eine billigere Wohnung erschwert. Der ASGB kann berechnen, ob jemand Anrecht hat oder nicht – aber es fehlt die Simulation, um die Wohnungssuche zu erleichtern. 3. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wird oft falsch berechnet. 4. Die Ausschlussgrenzen wurden zu niedrig angesetzt. 5. Junge Leute erhalten im ersten Jahr nur die Hälfte des ohnehin niedrigen Wohngeldes. z

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Menschen & Meinungen


UMFRAGE

War früher wirklich alles besser? Fotos: Oskar Zingerle

Nostalgie oder Fortschritt? Wir haben nachgefragt, ob früher tatsächlich alles besser war, und wo die Brixner die größten Veränderungen zu heute festmachen.

Klara Zingerle findet: „Heutzutage ist es nicht besser als früher, und früher war es nicht besser als heute. Jedoch hatte man früher viel weniger und war trotzdem zufrieden. Heute hat man hingegen mehr und ist nicht wirklich zufrieden – vielleicht hat man sogar zu viel. Außerdem kommen mir die Menschen heute viel gestresster vor.“

Karsten Linüser meint: „Jeder ist so glücklich, wie er sein Leben gerade selbst empfindet. Ob die Menschen früher glücklicher waren, ist schwer zu sagen. Als Kind war sicher einiges einfacher. Glücklich ist man meist dann, wenn man familiär zufrieden und dementsprechend abgesichert ist. Die Technik hat jedoch sicherlich vieles vereinfacht.“

„Das Geld hatte früher auf jeden Fall mehr Wert als heute, und man konnte sich damit mehr leisten“, sagt Bernhard Profanter. „Außerdem dominiert heutzutage die virtuelle Welt, und teilweise wurde damit einiges viel unpersönlicher. Auch die Technik hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert. Da muss man einfach mithalten können und sich anpassen“.

Rosa Seeber meint: „Früher hat man weitaus mehr miteinander gesprochen. Das ist heutzutage ein großes Manko. Man braucht sich nur junge Pärchen ansehen: Sie treffen sich, tippen auf ihren Handys herum, und es scheint, als ob sie sich gar nichts zu sagen hätten. Als ich noch jung war, haben wir uns getroffen, um beisammen zu sein und miteinander zu reden – da waren wir froh.“

Lina De Bortoli erinnert sich: „Früher war zwar nicht alles besser, aber es ist irgendwie alles besser gelaufen, wie zum Beispiel in der Arbeit. Inzwischen ist alles viel hektischer geworden. Außerdem waren die Leute früher viel seltener krank. Auch scheint es so, dass das Menschsein in der Gesellschaft an Wert verloren hat.“

„Früher war nicht alles besser, vielmehr hat sich die Situation kontinuierlich optimiert“, findet Hannes Gruber, „so hat sich die Schulbildung gesteigert, auch in der Technik hat sich vieles getan, und somit wurden die zwischenmenschlichen Kontakte erleichtert. Nur in der Wirtschaft ist es nicht mehr aufwärts gegangen.“

„Der größte Unterschied zwischen früher und heute ist, dass man früher nur vermutet hat, dass es viele Idioten gibt. Heute hingegen weiß man es. Früher haben sie sich eher selten geäußert, und somit musste man ihnen nicht zuhören. Im Vergleich dazu reicht es heutzutage aus, die Kommentare in Online-Foren zu lesen – dort findet man sehr viele Idioten“, sagt Lukas Lobis.

„Das Leben ist heute sicher ganz anders als früher, als es weder Fernsehen noch Radio oder Autos gab“, sagt Dario Paternoster. „Durch den Fortschritt der Technik wurde zwar vieles vereinfacht, aber trotzdem ist man heute gestresster als früher. Doch auch das Gesundheitswesen hat einen riesigen Sprung nach vorne gemacht und brachte Vorteile.“

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Kunst & Kultur BERÜHMTE GÄSTE: Auch der bekannter Wiener Bürgermeister Karl Lueger besuchte 1907 den Goldenen Adler

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DER GOLDENE ADLER IN BRIXEN IN BUCHFORM

Ein Gasthof schreibt Geschichte

Wenn ein Haus mehr als 500 Jahre alt ist, dann schlummert in seinen Mauern eine spannende Geschichte. Und wenn das besagte Haus zu den frühesten namentlich bekannten Gasthäusern Brixens zählt, ist die Katasternummer 1 mehr als nur eine Visitenkarte. Andreas Raffeiner, Autor des kürzlich erschienenen Buches „Der Goldene Adler in Brixen. Ein Gasthof schreibt Geschichte“, über das historische Gasthaus.

W

ann das Grundstück, auf dem der „Goldene Adler“ in Brixen steht, bebaut wurde, ist unbekannt. Erste Erwähnungen gehen auf die Jahre 1120 bis 1122 zurück. Das Haus in der Adlerbrückengasse 9 ist kein einzelnes Gebäude, sondern ein anfangs aus mehreren Gebäuden bestehendes Ensemble. So ist das Stadtviertel mit dem Gebäudeumriss auf einem Kupferstich von Matthäus Merian aus dem Jahre 1640 deutlich zu erkennen. Fotografien aus dem Jahre 1880 zeigen die beeindruckende Größe des „Goldenen Adlers“.

Aus Drei mach Eins. Wegen der

Gäste und der hervorragenden Stellung der Besitzer ist die Geschichte des Anwesens in Quellen oft mit chronologischen Hinweisen

Stufels, dem ältesten Stadtteil von Brixen, verbindet und damit an der wichtigen Straße von Bozen ins Pustertal liegt. Mader vermutet nach der Auswertung von archäologischen Funden, die unter der Albuingasse einen alten Bachlauf erkennen ließen, eine Insellage. Dies scheinen auch einige mittelalterliche Quellen zu bestätigen. Er glaubte übrigens, der Name der Adlerbrückengasse gehe auf das Gasthaus zurück. Der Kunsthistoriker Georg Ulrich Großmann hatte dann die Möglichkeit, im Zuge der grundlegenden Renovierung und Umbaumaßnahmen von 1998 bis 1999 eigene Untersuchungen anzustellen, in deren Verlauf auch dendrochronologische Proben ausgewertet werden konnten, die er mit den von Mader zusammengestellten

Haus des Ensembles wäre nach Großmann das Eckhaus zwischen Eisack, Adlerbrückengasse und alter Stadtmauer gewesen. Daran schließen das Mittelhaus und das „Planerhaus“ an. Großmann unterteilt also in ein westliches, ein mittleres und ein östliches Haus. Im Ergebnis seiner Untersuchungen hält er das Mittelhaus für das älteste und erwähnt zum Beweis den dort gefundenen Pietra-rasaPutz, der seiner Meinung nach aus der Zeit um 1300 stammt. Diese typisch mittelalterliche Art der Verputzung, bei der die Fugen so mit Mörtel aufgefüllt wurden, dass die Steinoberfläche sichtbar blieb, findet man auch in anderen alten Gebäuden der Bischofsstadt.

Zahlreiche Umbauten. Eine dendrochronologische Untersu-

Hochwasser, vermutlich um 1520. Die Datierung einiger Holzbalken des östlichen Hauses in die Jahre 1525 bis 1530 könnte diese These untermauern. In Brixen scheinen solche Umbaumaßnahmen nicht ungewöhnlich gewesen zu sein, denn ein ähnlicher Befund wurde für das Gebäude der Stadtapotheke festgestellt. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum „Goldenen Adler“ und wurde ebenfalls aus drei früheren Häusern errichtet. Eine Quelle verweist bei der Stadtapotheke auf den Zeitraum vor 1693. Da bei beiden Gebäudekomplexen frühere Hausmauern miteinbezogen wurden und es noch bis zum 19. Jahrhundert üblich war, altes Bauholz wiederzuverwenden, fällt eine genaue Datierung der einzelnen Bauab-

„Fürsten (mit Begleitung) allhie gelegen, und auf den 11 May: Herzogin von Mantua allhie gelegen“_ Johann von Peisser in einem Kalendereintrag (1582) versehen. Einen Einblick vermitteln die Aufzeichnungen des Brixner Arztes und Heimatforschers Ignaz Mader zur Häusergeschichte der Stadt. Sein Manuskript wurde nach seinem Tod durch Anselm Sparber ergänzt und veröffentlicht. Der „Goldene Adler“ liegt direkt vor der Adlerbrücke über dem Eisack, die die Altstadt mit

Fakten verglich. Gemäß Großmanns Angaben separiert sich, wie auch die Quellen berichten, das heutige Anwesen in mindestens drei frühere Häuser. Er erwähnt auch Quellen von Mader, die eine Nummerierung der Gebäude beschreiben. Demnach trug der „Goldene Adler“ ursprünglich die Hausnummer 8. Das erste

chung der Balkenlage des mittig gelegenen „Zwickelraums“ erbrachte eine Datierung in das Jahr 1366. Die häufigen Umbauten erschweren eine chronologische Einschätzung der Bauaktivitäten. Großmann sieht starke Indizien für eine endgültige Vereinigung der drei Häuser zu einem Komplex nach einem zerstörerischen

schnitte schwer. Im Zeitraum des Zusammenschlusses der Gebäude soll ab dem 19. Jahrhundert der sogenannte „Theatersaal“ hinzugekommen sein. Großmann verweist auf die frühen Abbildungen von Brixen wie den schon erwähnten Kupferstich, auf dem das Haus bereits in seiner gesamten Ausdehnung zu erkennen ist. Die 23


Kunst & Kultur

Umbauten wie der Einbau von Verbindungsgängen oder 1635 des Barockportals mit dem innen gelegenen Subportal scheinen laufend weitergegangen zu sein, was der ununterbrochenen Nutzung des Hauses geschuldet wäre. Obwohl die Innengestaltung des „Goldenen Adlers“ nicht erhalten geblieben ist, lassen die Ausstattung ähnlicher Gebäude und etliche Fragmente einige Rückschlüsse zu. Täfelungen und Deckenbalken mit geschnitzten Abfassungen scheinen demnach die Regel gewesen zu sein, wobei die sonstige Einrichtung eher schlicht und an praktischen Erfordernissen orientiert war. Es wundert daher nicht,

des berühmten Kupferstechers Gabriel Bodenehr aus dem Jahre 1679 heißt es in der Legende: „Die Häuser haben forne Schwiebögen (wie einige Gassen zu Insbruck und Botzen mit dergleichen auch versehen) worunter man trucken durchgehen kann.“ Im hinteren Raum des östlichen Teils des Hauses mit dem erwähnten Portal und der Jahreszahl 1635 stützt eine achteckige Granitsäule ein dreistrahliges Gratgewölbe. Im ersten und zweiten Stock des Gebäudes wird die ungleiche Herkunft der Gebäude sichtbar; dort gibt es im östlichen wie im westlichen Haus jeweils einen Innenhof mit Lichtschacht und

und 1821 gab es schwere Überschwemmungen, die auch den „Goldenen Adler“ trafen. Beim Hochwasser von 1882 wurde sogar die Adlerbrücke weggerissen. Die Überflutungen werden in der Chronik des Färbermeisters Franz Schwaighöfer anschaulich beschrieben. Von ihm archivierte Fotografien zeigen noch die alte Straßensituation mit den hölzernen Flutschutzwänden und den teils bis in den zweiten Stock durchfeuchteten Hauswänden. Die Gemeinde beschloss schließlich, die unhaltbaren Zustände zu beenden und den Hochwasserschutz auszubauen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, von 1883 bis 1896, wurden Dämme errichtet und der Zusammenfluss der beiden Flüsse Eisack und Rienz verlegt. Infolge dieser Maßnahmen blieben die Hochwasser danach aus.

Überlieferte Besitzer und Betreiber. Die Geschichte des „Goldenen

Die heutigen Besitzer Christoph, Hermann und Maria Mayr mit Buchautor Andreas Raffeiner

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dass Truhen und Kästen das Bild bestimmten und erst ganz allmählich ein gestiegenes Repräsentationsbedürfnis auch auf die Inneneinrichtung durchschlug.

Tiroler Bürgerhaus mit Laubengang. Das Ergebnis der vie-

len Umbaumaßnahmen ist ein typisches Tiroler Bürgerhaus mit Lichthöfen und prächtigen Treppenhäusern, wie sie auch in Städten wie in Meran oder Bozen zu finden sind. Auffällig an der Fassade des Hauses sind noch heute eine über die gesamte Front reichende Zinnenbekrönung, außerdem ein Laubengang und die Erker. Auch die offensichtliche Anhebung des Straßenniveaus, entstanden bei den Umbaumaßnahmen zum Hochwasserschutz, fällt auf und ist am Portal noch gut zu erkennen. Ein vorgesetzter Laubengang hebt den westlichen Teil des „Goldenen Adlers“ von den anderen Gebäudeteilen ab. Der ausgedehnte Gang (solche Lauben hießen früher „unter den Gewölben“) ist typisch für Tirol: Hier wurde gehandelt, präsentiert und flaniert. Der hintere Teil eines Laubenbogens konnte dabei Geschäftsraum, Laden oder Werkstatt sein. Auf einer Stadtansicht 24

Treppengang. Solche Innenhöfe finden sich auch im mährischen oder sächsischen Raum. Diese besondere architektonische Konstruktion verteilte auf beengten Verhältnissen Luft und Licht im Haus und nutzt den geringen vorhandenen Platz auf diese Weise optimal aus.

Von Hochwasser bedroht. Das

vermutlich zum Umbau führende verheerende Hochwasser von 1520 war kein Einzelfall. Die exponierte Lage des „Goldenen Adlers“ direkt am Eisack führte dazu, dass das Gebäude bei jedem Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Quellen berichten von beinahe regelmäßigen Katastrophen dieser Art. Der Gasthof zum Goldenen Adler wird in alten Tourismusführern als „altes Brixner Haus mit hübscher Aussicht, am Eisack gelegen“ beschrieben. Im Zusammenhang mit dem „Goldenen Kreuz“ heißt es unter anderem, dass sich hier im Jahr der Tiroler Erhebung (1809) die Landesverteidiger zu Gesprächen trafen. An den Kampfhandlungen nahm auch der Kreuzwirt Martin Schenk, ein persönlicher Freund von Andreas Hofer, teil. In den Jahren 1757, 1758, 1817

Adlers“ beginnt laut Maders Brixner Häusergeschichte um 1500. Seine Aufzeichnungen können mit Hilfe einiger, leider lückenhafter Quellen aus der Stadtgeschichte ergänzt werden. Der Herausgeber von Maders Sammlung, Anselm Sparber, verweist auf die oft verzwickten und nicht immer nachvollziehbaren Eigentumsverhältnisse bei alten Immobilien, wie die nicht geänderten Grundbucheinträge bei den Besitzerwechseln einiger Häuser, die Aufteilung von Häuserbesitzrechten nach Stockwerken oder Vorder- und Hinterhaus, die häufigen Veränderungen bei Vererbung und Wiederheirat sowie die Änderungen der Hausnummern und Straßennamen im Stadtgebiet nach Bränden oder anderen Katastrophen. Nach den frühen Zeugnissen aus den Jahren zwischen 1500 und 1523 benennt Mader Ulrich Halbegg und dessen Sohn Ruprecht Halbegg als Besitzer des Hauses „Goldener Adler“. Die archivalischen Quellen sind nicht eindeutig, doch meint Mader, noch 1523 wenigstens zwei einzelne Häuser ausmachen zu können, was sich mit Großmanns Analysen decken würde. Das hohe Ansehen der Familie Halbegg – nicht nur als Wirte, sondern auch als Händler – unterstreicht die Bestellung in zahlreiche öffentliche Ämter, darunter das Bürgermeisteramt. 1529 scheint Max Steinfelder als Besitzer des „Goldenen Adler“ auf. 1555 verkauft ein Augustin Beeseen zu Torbl am Gartsee (Torbole am Gardasee in Welschtirol) „die Wirtstafer am guldenen Adler“, die

er von Juliana Halbeggin erworben hatte, an einen Hannsen Kienhueber aus Mittewald. Etwas missverständlich ist die Formulierung „So in 3 eingepauten Behausungen bestehet“. Hier machte man sich aber die Mühe, sämtliche Häuser einzeln mit ihrer genauen Lage im Ortsbild zu beschreiben. So war das westliche Haus zwischen „Eysack“, Stadtmauer, „gemain Strase“ und das „andere Gebäude“ gelegen. Ferner wird das „Mittelhäusel“ als „Afterlehen von Herrn Georgen Leopolten, Doctor der Arzeney“ und das dritte Haus als „gennat Planerhaus“ mit einem Stall und Krautgarten dahinter beschrieben.

Ein Goldschatz, und wenig Glück. Akten aus den Jahren 1579,

1585, 1590, 1608, 1630 und 1659 bestätigen die Familie Peisser als Besitzer, wobei Melchior Peisser, 1579 vermutlich durch Heirat Mitbesitzer des Gasthofs geworden, das Anwesen seinem Sohn Hans Peisser vererbte. Johann Peisser fand 1604 im Gasthof einen kostbaren Schatz von Goldmünzen. Daraufhin schenkte er der Pfarrkirche einen silbernen Leuchter und sicherte sich Kirchenstühle und einen Beerdigungsplatz. Noch heute steht ein Marmorepitaph der Familie Peisser, auf dem die Jahreszahl 1666 vermerkt ist, in der Brixner Pfarrkirche. In den Jahren 1722 und 1725 prozessierte Josef Peisser gegen Melchior Huber, den Bestandswirt. Peisser wurde in den Adelsstand aufgenommen und verkaufte das Haus an Michael Bergmeister oder Pergmeister, der es wiederum 1772 seinem Sohn Johann übertrug. Im Jahr 1782 verkaufte dieser es wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten – der erzielte Preis von etwa 4.800 fl. deckte gerade die Schulden an Johann Spreng. Die Familie Spreng hatte ebenfalls kein Glück mit dem Gasthof, und die letzte Erbin Elisabeth starb hoch verschuldet. Aus diesem Grund sollte der „Goldene Adler“ versteigert werden, doch niemand wollte das Haus haben, bis es bei einer zweiten Versteigerung 1793 an Johann Gasser ging. Der musste wiederum 1819 Konkurs anmelden. Für das Jahr 1822 wird ein Anton Göth erwähnt. Von 1822 bis 1842 besaß Anna Schrott das Anwesen, danach Johann Augscheller, der aber am 28. Oktober 1876 mit 66 Jahren starb. Im Jahr 1884 wurde der alte Saal abgebrochen. Für die Jahre 1881 und 1895 ist Roman Augscheller als Eigentümer belegt, unter dessen


allzu sehr auf Etikette, sondern mehr auf das Vergnügen geachtet, denn man trank so lange, dass die Räte schließlich von ihren Frauen heimgebracht werden mussten. Doch wie man im 17. Jahrhundert lebte und wie die Gastwirtschaft im Tiroler Raum üblich war, das ist eine eigene Geschichte.

Andreas Raffeiner Leserbrief an: echo@brixner.info

Die Gaststube im Goldenen Alder im Jahre 1910 Ägide der Theatersaal mit dem Stück „Schwert und Pilgerstab“ wiedereröffnet wurde. Der „Goldene Adler“ blieb nach Augschellers Tod im Jahre 1905 im Besitz der Familie und wurde 1932 an den Metzger Rudolf Knoflach verkauft. Die Familie Knoflach führte das Gasthaus lange Zeit. Erst 1989 ging der „Goldene Adler“ in den Besitz der Familie Mayr über, die ihn umfassend und gründlich sanieren und umstrukturieren ließ.

Berühmte Gäste im „Goldenen Adler“. Brixen liegt an einer wich-

tigen Verkehrsverbindung und wird von Reisenden aller Schichten aufgesucht. Nicht vergessen werden darf dabei die strenge Religiosität der Bevölkerung während des gesamten Mittelalters. Die feste Überzeugung von einem Weiterleben nach dem Tod, wo man sich für die Taten im Diesseits verantworten musste, sorgte dabei für die Einhaltung vieler Verpflichtungen. Der Bischofssitz Brixen bot den Reisenden einen besonderen Anreiz, für ihre Seelenruhe zu sorgen, denn die Nähe zu ranghohen Vertretern der Kirche brachte nach Auffassung der gläubigen Menschen auch eine besondere Nähe zu Gott. Reisende aller Stände suchten deshalb in Brixen Gottes Segen. Da die Stadt nur über eine begrenzte, streng kontrollierte Anzahl von Gasthöfen verfügte, die in der Lage waren, hochwohlgeborene Gäste zu bewirten, taucht der „Goldene Adler“ immer wieder in den Quellen auf. Einige der Angaben über seine Gäste sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten. Vielleicht hat der seit dem 19. Jahrhundert als „letzter Ritter und erster Kanonier“ bezeichnete Kaiser Maximilian den „Goldenen Adler“ tatsächlich

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besucht, um in ihm zu speisen, oder ein Teil seines sicher großen Gefolges übernachtete dort. Unter ähnlichen Prämissen sind auch die folgenden Angaben zu betrachten. So machte am 26. April 1582 ein Teil des Gefolges von Erzherzog Ferdinand II. in Brixen Station. Solche vornehmen und hochgestellten Gäste – Ferdinand war der zweite Sohn des Kaisers und seit 1564 Landesfürst von Tirol – bedeuteten für ein Gasthaus damals wie heute einen großen Prestigegewinn mit einem unschätzbaren Werbeeffekt. Der damalige Besitzer des „Goldenen Adlers“, Johann von Peisser, schrieb daher stolz in seinen Kalender: „Fürsten (mit Begleitung) allhie gelegen, und auf den 11 May: Herzogin von Mantua allhie gelegen.“ Ob sich der zweifellos gute Ruf des „Goldenen Adlers“ über die vielen Jahre gehalten hatte oder man aus reiner Notwendigkeit dort übernachtete, ist nicht bekannt, aber 1651 reiste Eleonora Magdalena Gonzaga von Mantua-Nevers, die künftige Gemahlin von Kaiser Ferdinand III., mit einem großen Gefolge von fast 800 Personen auf ihrem Weg nach Wien durch Brixen. Die Eintragung in Peissers Kalender lautet dazu: „Am Freytag ist die röm. Kaiserin als Praut sambt Ihren Hernn Bruedern dem Herzog von Mantua, Item des Herzogs Gemahlin und seine Frau Mutter, also 4 fürstliche Personen durch gen Pustertahl mit vil hundert Personen.“

„Der Dom und die Kirchen sind sehr schön ...“ Im Jahr 1659 kehrte der venezianische Gesandte in Paris, Giovanni Batista Nani, im „Goldenen Adler“ ein. In seinen Beobachtungen überliefert er uns ein Bild der Stadt. Gleichzeitig er-

fährt der Leser, wie der Besucher von Brixen auf sich aufmerksam machen konnte, um an der Stadtmauer eingelassen zu werden: „Am 14. Juli kamen wir nach Brixen. Die Stadt liegt in einer Talebene. Sie ist groß, sehr bevölkert und von einem Flusse durchflossen. An ihrem Tore muss man eine Glocke benützen, die über einem Fenster hängt und vor der ein Strick zur Straße herabreicht. Nach der Ankunft besahen wir die Stadt. Der Dom und die Kirchen sind sehr schön, aber auch ein bisschen dunkel und schlecht gelüftet. Wir sahen die Burg des Bischofs, der zugleich Fürst dieser Stadt und der Gegend ist. In Begleitung eines Führers sahen wir zwei Gärten in der Nähe der Burg, wo es Fischteiche und für diesen Ort sehr achtenswerte Zedern und verschiedene andere reichtragende Obstbäume gibt. Feigenbäume werden neben den Zedern besonders geschätzt und daher mit ihnen gepflanzt. Wir kehrten im Gasthause zum ‚Adler‘ ein.“ Im November 1667 erreichte Cosmo III. von Medici, Großherzog von Toskana, auf seiner Reise in Richtung Innsbruck Brixen und übernachtete im „Goldenen Adler“, da er inkognito reiste und deshalb nicht in der eigentlich standesgemäßen bischöflichen Hofburg nächtigte. Bedienstete des Bischofs lieferten ausgesuchte Lebensmittel zum Gasthof, damit es dort an nichts fehlte und für das leibliche Wohl des wichtigen Gastes gesorgt war. Die Mitglieder der Reisegesellschaft wurden dabei Zeugen eines an diesem Tage abgehaltenen Festessens der Stadträte von Brixen, zu denen auch der Wirt des „Goldenen Adlers“ gehörte. Die Quelle vermittelt den Eindruck, als habe man auch in Gegenwart seiner Hoheit nicht

Andreas Raffeiner, Der Goldene Adler in Brixen. Ein Gasthof schreibt Geschichte. Mit einem bauhistorischen Beitrag von G. Ulrich Großmann, Suedmedia Verlag Vahrn 2014, ISBN 978-8888720-20-3, 19,50 Euro.

Achtung Einbrecher! Für Einbrecher sind urlaubsbedingt verwaiste Häuser und Wohnungen oft einfache Beute. Machen Sie den Einbrechern nicht auch noch die „Räuberleiter“: Räumen Sie Leitern, Gartenmöbel, Tonnen etc. weg. Ein überquellender Briefkasten und massenhaft Werbesendungen an der Tür haben Signalwirkung. Deshalb die Nachbarn bitten, regelmäßig zu entleeren. Detaillierte Informationen zur Urlaubsdauer haben am Anrufbeantworter nichts zu suchen. Vor der Abfahrt alle Türen und Fenster verschließen und Schlüssel nicht unter der Fußmatte deponieren.

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MUSIK

REINHARD PRENTKI, Mitorganisator des Auftritts der deutschen Kultband „The Lords“, das am 3. Juli am Domplatz stattfinden wird, und „Zeitzeuge“ bei dessen Konzerten zur Einweihung des ICKX 2000 im Jahr 1968, über die Bedeutung des Tanzlokals für Brixen und über seine Begegnung mit den Bandmitgliedern. Herr Prentki, welche Bedeutung hatte die Eröffnung eines Lokals wie das ICKX 2000 für die Stadt und deren Jugend in den 1960er Jahren? REINHARD PRENTKI: Das ICKX 2000 in Kranebitt wurde am 20. Juli 1968 von Hans Thaler, bekannt auch als „Temlhons“, eröffnet. Die Feierlichkeiten, die drei Tage lang andauerten und bei denen die damals berühmte Beat-Band „The Lords“ aus Deutschland auftrat, waren ein Meilenstein und ein ganz besonderes Ereignis. Auch wenn es bereits einige Lokale in dieser Richtung gegeben hat, so war das ICKX 2000 doch ein Novum und ein Highlight für Südtirol. Als Tanzlokal mit Live-Musik war es ein sehr beliebter Treffpunkt, der jahrzehntelang einen großen Stellenwert innehatte. Auch für die Südtiroler Musikszene hatte das Lokal seine Bedeutung: Das Beat-, Rock- und Pop-Fieber hatte auch hier um sich gegriffen, und es gab eine Menge Bands, die sich auf lokaler Ebene einen Namen gemacht haben – beispielsweise das Trio „Steve’s Group“, mit Frontmann Steve Davies alias Stefan Rabensteiner und dessen Bruder Klaus sowie Sepp Messner aus Gufidaun. Sie traten als Vorgruppe beim Konzert von „The Lords“ auf und durften auf deren Instrumenten spielen. Nun sind die 1960er bekannt als Jahre des Aufbruchs und der Rebellion. War davon auch etwas in der kirchengeprägten Bischofsstadt Brixen zu spüren, und welchen Beitrag leistete dazu das ICKX 2000? Ja, in Brixen war diese Aufbruchstimmung teilweise auch zu verspüren: Man hatte lange Haare getragen und war etwas rebellisch, angefangen beim Elternhaus, sofern man sich dies erlauben konnte. Das ICKX 2000 war für uns sicher eine Plattform: Dort wurde unsere Musik gespielt, und man hat dort auch etwas von 26

dem gelernt, was der Herrgott eigentlich verboten hat. Speziell das Instrument Musik war damals sicher ein wunderbares Begleitmittel, um diese Zeit zu leben. Persönlich möchte ich keine Minute davon missen.

Foto: Oskar Zingerle

Kunst & Kultur

„Eine bewegte Zeit“

Das wurde sicherlich nicht von allen mit Begeisterung gesehen, oder? Klar, die konservative Schiene war nicht gerade begeistert davon. Die vorherige Generation verpönte unser Auftreten: weiße Röhrenhosen, weite Hemden, Militärparkas, die Haarpracht, die Musik und die Aufmüpfigkeit formierten sich zu einem Cocktail, der bei der Nachkriegsgeneration angeeckt ist. Damals kursierten zudem in Brixen Drogen – wobei ich dies nicht im Kontext mit dem ICKX 2000 bringen möchte – und die Stadt musste die ersten Drogentoten verzeichnen; auch dies war ein Problem jener Zeit. Zur Eröffnungsfeier vom 20. bis 23. Juli 1968 kamen „The Lords“ nach Brixen und gaben drei Konzerte. Welche Erinnerungen haben Sie daran? Ich war damals als „staatlich geprüfter Abspüler“ im Temlhof tätig, ein Studentenjob, und ich habe mich bemüht, dass ich meinen Arbeitsplatz in den Konzertraum verlegen konnte. Als junger Bub und Halbwaise war es für mich etwas ganz Besonderes, in der Nähe dieser Stars zu sein. Das Lokal war rappelvoll, der Raum verraucht, die Musik – lupenreine Beat-Musik – sehr laut. Charly Mazagg, der gewiefte Konzertpromoter, hat das Konzert organisiert. Es wurde mit einer für die damalige Zeit umfangreichen PromotionsTätigkeit angekündigt und sorgte für großes Aufsehen. Der Malermeister Klaus Cimadom – er wird übrigens beim Konzert der Lords im Juli am Domplatz im ersten Teil auftreten – konnte gerade noch an der Außenfassade den

Reinhard Prentki: „Für uns Jugendliche und der Musikszene in Südtirol war das ICKX 2000 eine wertvolle Plattform“

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Namenszug ICKX 2000 anbringen; gegen sechs Uhr abends wurde er dann von der Menschenmenge quasi an die Wand gedrückt. Alles, was damals in Brixen und Südtirol im Musikgenre Rang und Namen hatte, gab sich die Klinke in die Hand. Welchen Bekanntheitsgrad hatten die Lords damals? The Lords, diese deutsche Beatund Rockgruppe aus Berlin, ist eine Kultgruppe. Sie wurden damals auch als die deutschen

Beatles bezeichnet, und der Bandleader Uli Günther, der leider verstorben ist, bleibt legendär. Zwischen 1965 und 1969 hatten sie zwölf Titel in der deutschen Hitparade; sie traten noch vor den Beatles als erste Westband hinter dem Eisernen Vorhang auf. Welche Bedeutung die Band hatte, lässt sich auch daran erkennen, dass Journalisten der Zeitschrift Bravo zum Auftritt nach Brixen kamen und eine mehrseitige Reportage verfassten – ein kitschiges Ding, das die Bandmitglieder zwischen den Apfelbäumen und


Die Zeitschrift Bravo verfasste zum Aufenthalt von The Lords in Brixen eine mehrseitige Reportage (siehe Online-Ausgabe dieses „Brixner“)

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beim Kühemelken zeigt und in dem Brixen als „kleines verstecktes Tal in Südtirol“ bezeichnet wird. Und jetzt, 45 Jahre später, kommen „The Lords“ wieder nach Brixen ... Es sind 45 Jahre und elf Monate. Die Herren feiern heuer ihr 55-jähriges Bühnenjubiläum, sie sind also keine Teenager mehr, aber ihre Musik klingt nach wie vor erfrischend. Außerdem spielen

sie diesmal nicht im ICKX 2000, sondern am altehrwürdigen Domplatz. Es wird so etwas wie eine nostalgische Zeitreise sein in die Musik der Sechziger Jahre. Ich freue mich sehr darauf. Wie ging es damals mit dem ICKX 2000 weiter? Das Lokal gab es für etwa zwanzig Jahre, davon zehn Jahre lang mit Live-Musik der Schiene Beat und Rock, danach folgte zeitweise die volkstümliche Musik,

und dann kam die Ära der DJs. Im ICKX 2000 sind zahlreiche bekannte Gruppen und Interpreten aufgetreten: „Gli Uragani“, ein Sextett aus Mestre, haben quasi als Hausband zu Weihnachten, Silvester und Sommer feinste Covermusik gespielt. Oder die „Corvi“, eine bekannte italienische Beatband, die mit ihrem Song „Sono un ragazzo di strada“ bekannt wurde und dessen Drummer tatsächlich einen Raben auf seinen Schultern trug. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir

ein Sänger, der sich Will Bräutigam nannte und Schnulzenmusik hoch drei von sich gab. Aus ihm wurde später Tom Astor, der große Country-Star – und ich musste meine Meinung über ihn revidieren. Zum Niedergang des ICKX 2000 haben dann sicherlich die akustische Belastung für die Nachbarschaft und wohl auch die Führung selbst beigetragen. Für mich ist es eine bewegte, unvergessliche Zeit. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Genussvolle Momente mit Panoramablick auf die Stadt Jeden Freitagabend Grillparty mit Musik am 2. Juli mit The Lords Tischreservierungen erwünscht: Tel. 0472 836 658 Ideale Einkehr zum Mittag- und Abendessen, untertags zu Kaffee und Kuchen oder zu einem Eisbecher sowie für Familienfeiern, Firmen- und Weihnachtsessen. Parkhotel - Restaurant Temlhof | Elvaserstraße 76 | 39042 Brixen | Tel. 0472 836 658 | info@temlhof.com | www.temlhof.com

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Foto: Arnold Ritter

AUSSTELLUNG

Kunst & Kultur

Instinktiv z Die Werke der rund 35 Künstler sind der Intuition und ein bisschen auch dem Instinkt gewidmet. Gudrun Petrik führte die Ausstellung in der Galerie 90 mit einem Zitat aus Rilkes Duineser Elegien beeindruckend emotional ein: Sich der Intuition hinzugeben sei ein Auftrag an die Künstler, das Leben umfassend zu beleuchten. Die Räume der Galerie 90 in Mühlbach sprühen von tiefen und bewegen-

den Intuitionen. Von Adami über Inger bis hin zu Zappi zeigten die Künstler unterschiedliche Herangehensweisen, kräftige Farben und leise Töne. Lois Anvidalfarei hat Alex Pergher als Herz der Galerie eines der Bilder „für sein Sein“ gewidmet. tz

K&K Kunst & Kultur

Foto: Adrienne Meister

MUSIKTHEATER

Ganz nah am Gaumenzäpfchen z Bei der diesjährigen MünchenBiennale kam auch ein Musikthea­ ter von Manuela Kerer zur Aufführung. „Innen: musikalisch-szenische Installation im Wandel(n) für Sänger-innen und (Innen) Räume“ ist ein Projekt an der Grenze zu Kunst und Forschung. Die physischen und psychischen Vorgänge des eigenen Körpers Stimme, Klänge und Bilder basieren auf anonymen Antworten auf eigens entwickelten Fragebögen und bringen bisher Verborgenes zu Tage. „Innen“ ist auch eine Reflexion auf Raum, Perspektive und Bühne, ein performativer

kurz

notiert

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Wandelgang zwischen Orten, Zuständen und Empfindungen. Für die Raumgestaltung konnte Manuela Kerer den Brixner Architekten Lukas Mahlknecht ins Boot holen, der bereits mehrmals mit ungewöhnlichen Entwürfen für Furore sorgte. Zusammen mit seiner Schwester Martina, einer Bühnenbildnerin, entwarf er eine luftgefüllte „pneumatische Skulptur“, passend zum Thema Atemluft bei Nervosität und Anspannung. Die Begehung der Protagonisten erfolgte in und um die Luftschläuche, wobei der Foyercharakter beibehalten wurde – mit dem

Die Stadtbibliothek Brixen erhielt zum 3. Mal das Qualitätszertifikat: Vor zehn Jahren hat das Landesamt für Bibliotheken und Lesen ein Qualitätssicherungsverfahren ins Leben gerufen. Die Stadtbibliothek hatte sich damals als eine der ersten Bibliotheken Südtirols diesem Prüfungsverfahren gestellt.

Publikum als Kulisse. Auf den Pneu wurde ein Live-Video á la Valie Export projiziert, in dem die Sänger ganz nah am Gaumenzäpfchen, Mund, Auge, Ohr

gefilmt wurden. Teil des Konzepts war zudem ein Kritiker, dessen twitterartige Live-Kommentare als Fassadenprojektion im Gasteig zu sehen war. ird

Ab Mitte Juli sind in der Festung Franzensfeste zwei Ausstellungen zu sehen: eine zum Thema 50 Jahre Brennerautobahn sowie die Kunstausstellung „Arche. Eine Festung von Tieren“ mit Werken von über 30 Künstlern.

Mit 14. Juli startet das beliebte Sommerkino des Filmclubs Brixen im Hofburggarten. Welche Filme auf dem Programm stehen, finden Sie im timer; der Zugang zum Sommerkino erfolgt in der Kassianstraße, der Eintritt ist frei(willige Spende).


NACHGEFRAGT

„Verhältnis Mensch-Tier als Inspiration“ HEINRICH SCHWAZER, Kurator der Ausstellung „Arche. Eine Festung für Tiere“ in der Festung Franzensfeste, über das Verhältnis zwischen Tier und Mensch und dessen Spiegelung in der Kunst. Herr Schwazer, wie kam es zum Ausstellungskonzept, sprich der Kombination Festung Franzensfeste und Arche Noah? Die biblische Geschichte der Arche Noah war für mich bereits als Kind eine der faszinierend­ sten. Nun gibt es eine frappierende Parallele zur Gegenwart: Damals war es Gott, der vor dem Weltuntergang warnte, und heute sind es die Wissenschaftler, die vor den Folgen des Klimawandels warnen. Die Begründung ist dieselbe: Wir müssen unser Leben ändern. Es gibt bereits Arche-Projekte wie die Saatgutbank auf Spitzbergen oder den „Frozen Zoo“ in San

Diego. Neben diesen wissenschaftlichen Hintergründen kommt ein Kindheitserlebnis hinzu: Auf dem Tierverladebahnhof in Franzensfeste haben die Tiere in der Hitze oft zum Erbarmen geschrien, und meine Mutter gab ihnen mal eine Flasche Aranciata zum Trinken. Seitdem verbinde ich die Festung mit leidenden Tieren, die dort eine Arche gefunden hätten. Die Ausstellung thematisiert das Verhältnis zwischen Mensch und Tier? Unser Verhältnis zu Tieren reicht von innigster Liebe bis hin zur extremen Grausamkeit. Die Kunst fängt mit Höhlenmalereien von

Tieren an; seitdem sind sie immer wieder Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung. Auch wurde der Mensch oft in Unterscheidung zum Tier gesehen; mittlerweile wird diese Grenze immer mehr aufgeweicht: Philosophen und Tierschützer fordern bereits Bürgerrechte für Tiere. Was gibt es zu sehen? Es beteiligen sich über 30 Künstler aus Südtirol, Österreich, Deutschland und Amerika; zu sehen sind Bilder, Skulpturen und Videos, die sich mit der Beziehung Tier-Mensch auseinandersetzen. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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NEU IM REGAL Pflegen in der Fremde

MUSIK

Annemarie Profanter, Professorin an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen, und vier weitere junge Wissenschaftlerinnen gehen in dem 217 Seiten umfassenden Buch der Frage nach, wer die Personen sind, die in Zeitungsinseraten, in Anzeigen im Kirchenblatt und auf Notizzetteln in Arztpraxen Pflege- und Fürsorgedienste für alternde Menschen anbieten. Es sind meist Frauen im zweiten oder letzten Lebensdrittel, die aus Osteuropa immigrieren und sich die Attribute „brav“ und „die Arbeit erschreckt mich nicht“ geben. Jede zehnte italienische Familie ist mittlerweile auf die Hilfe der „Badanti“ angewiesen – Tendenz steigend, auch in Südtirol. Zum ersten Mal beschäftigt sich eine Forschungsarbeit mit der Südtiroler Variante dieses neuen globalen Arbeitsmarktes: mit den Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie mit dem

Foto: MGV Brixen

Kunst & Kultur

Spektakel für Leib und Seele

z Der Männergesangverein Brixen 1862 knüpfte am 23. Mai an die Konzerterfolge der letzten Jahre an: In Zusammenarbeit mit dem HGV und dem Tourismusverein Brixen bot der MGV Brixen in der Brixner Hofburg den rund 350 Gästen eine hochwertige Mischung aus Gesang, Musik und Kulinarik. Für das leibliche Wohlbefinden sorgten dabei sieben Brixner Gastwirte; musikalisch umrahmt wurde das von ihnen zubereitete Dinner vom Brun-

ecker Jazzgitarristen und Sänger Hubert Dorigatti. Im Anschluss sorgte der MGV Brixen für ein musikalisches „spectaCULUM“, wie der Name der Veranstaltung bereits ankündigte: Chormeister Christian Unterhofer brachte zusammen mit seinen Sängern und einem Südtiroler Bläserensemble wohlklingende Volkslieder zum Besten. Die Kulisse der Hofburg mit dem prächtigen Renaissance-Innenhof sorgte dabei für das passende stimmungsvolle Ambiente. db

Annemarie Profanter (Hrsg): Badanti. Pflegen in der Fremde. Assistere in terra straniera, Verlag A. Weger, 2014

hochkomplexen und extrem mobilen Markt, der durch besonders prekäre Arbeitsverhältnisse gekennzeichnet ist. In zahlreichen Originalzitaten kommen sowohl die Pflegenden als auch die Angehörigen von Gepflegten zu Wort.

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Foto: Hannes Niederkofler

MUSIK

200 Jahre Musikkapelle Lüsen z 2014 ist für die Musikkapelle Lüsen ein Jahr, in dem sie mit Stolz ihr 200-Jahr-Jubiläum feiern kann: Erste Aufzeichnungen von in Lüsen vorhandenen Musikinstrumenten wie Pfeifen, Schwegeln oder Trommeln sind bereits im 16. Jahrhundert verzeichnet, aber erst mit dem Verkauf von Blasinstrumenten mit Ventilen im Jahr 1813 gründete sich in Lüsen die erste Musikkapelle – wobei die ersten Musikanten „Joseph Unterrainer und Johan Hinteregger bey den Horn, zwey bei den Clarinetten, bayde Johan Ragginer genannt“ waren, wie Pfarrer Georg Nie-

dermair in seiner Chronik des Jahres 1814 festgehalten hatte. Fürs Jubiläumsjahr hat sich die Musikkapelle zahlreiche Aktionen vorgenommen: Den musikalischen Neujahrsgruß, den Musikball und das Jubiläumskonzert am Ostersonntag haben die Musikanten bereits absolviert – wobei bei letzterem die Uraufführung der Festmusik „Lusina“ des jungen Pusterer Komponisten Robert Neumair zur Aufführung kam: „Ein wunderschönes Werk, das vor allem den Musikanten als Dankeschön gewidmet ist, aber auch an all jene erinnern soll, die die Geschicke der Musikkapelle über

200 Jahre mitgetragen haben“, so Pepi Ploner, Obmann der Musikkapelle Lüsen. Ein weiteres, lang ersehntes Geschenk zum runden Geburtstag ist die Rückkehr zur historischen Lüsner Männertracht, die die Musikanten in Zukunft tragen werden. Die Musikantinnen behalten hingegen die Pusterer Damentracht, bekommen aber einen Scheibenhut dazu. Als Höhepunkt freut sich die Musikkapelle

aber auf das Jubiläumsfest, das vom 11. bis zum 13. Juli über die Bühne gehen wird, wobei am Sonntag um 14.30 Uhr ein großer Festumzug mit Musikkapellen, Festwägen und anderen Vereinen durch Lüsen ziehen wird. Das Jubiläumsjahr endet mit einem Kirchenkonzert, das voraussichtlich im November in der Pfarrkirche von Lüsen stattfinden wird. db

DIVERSES

Studienbörse des Rotary Clubs Brixen

z Alle Jahre vergibt der Rotary Club Brixen Studienbörsen für begabte Musiker aller drei Sprachgruppen, die von einer Jury unter der Leitung von Mario Castiglioni ausgewählt werden. Heuer fiel die Wahl auf Alois Gasser (Komposition und Klavier), David Roilo (klassische Gitarre) und Brigitte Canins (Sopran). Der Brunecker Alois Gasser,

Jahrgang 1996, komponierte bereits in der Mittelschule, nahm Klavierunterricht und beteiligte sich 2011 am Projekt „Young Composers on Stage“. Er war als Titularorganist an der Kapuzinerkirche in Bruneck tätig, komponierte zahlreiche Werke, darunter das „Requiem Nr. 1“ für seinen Großvater, der im Januar 2012 verstorben ist, so-

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wie Musik für die Filme von Jan Damini Hofer. Gasser besuchte die Kirchenmusikschule in Brixen und ist als Organist und Chorleiter tätig. David Roilo hat sich ebenso von klein auf mit Musik beschäftigt: Vom Klavier wechselte er zur klassischen Gitarre und studierte diese am Musikinstitut Vivaldi; er trat als Solist und Ensemblemitglied bei Konzerten des Institutes auf. Zudem schloss Roilo sein PhysikStudium ab und betätigt sich als Redakteur bei der beliebtesten italienischen Homepage übers Mountainbiken. Die Sopranistin Brigitte Canins hingegen absolvierte 2009 ihr Flöten-Diplom am Konservatorium „Bonporti“ in Trient; parallel dazu studierte sie seit ihrem 15. Lebensjahr ly-

rischen Gesang, wobei sie dieses Studium 2012 am „Superiore di Studi Musicali“ von Modena mit Höchstzahl abschloss. Sie trat als Solistin bei zahlreichen Konzerten sowie Oper- und Operettenaufführungen auf; unter anderem war sie bei den letztjährigen Südtiroler Operettenspielen „Im weißen Rössl“ als „Klärchen“ im Forum Brixen zu hören. Bei einer Feier im Kaisersaal der Hofburg Brixen zeigten die drei Nachwuchsmusiker ihr musikalisches Können und erhielten die Studienbörse in der Höhe von 1.500 Euro sowie eine Ehrenurkunde. Im Bild: Riccardo De Paola (Präsident des Rotary Club Brixen), Brigitte Canins, Alois Gasser, David Roilo und Jurymitglied Mario Castiglioni. db

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Foto: Oskar Zingerle

Kunst & Kultur

AUSSTELLUNG

Sonne im Herzen

z Das „Rotierende Theater“ weiß die Zuschauer zu begeistern. Mit ihrem Stück „Antigone“ von Sophokles, aufgeführt in der Dekadenz Brixen, ist es 32

Sammlung an Bildern zusammengestellt. Schon seit einigen Jahren sind Sandras Bilder bei verschiedenen Ausstellungen zu sehen. Die meisten davon haben ein kleines Herz oder eine Blume als Motiv und sind in hellen Farben gehalten. Die Freude am Malen ist in Sandras Bilder wiederzuerkennen. Der Reinerlös aus dem Verkauf der Bilder geht an Sandras Onkel, dem Missionsbruder Erich Fischnaller, der im Südsudan Kinder mit Behinderung, die nicht dieselbe Unterstützung wie Sandra erfahren, helfen wird.tz

THEATER

THEATER

Antigone

Gelber Mond

den Schauspielern gelungen, die Zuschauer in eine längst vergessene Welt zu führen: in das alte Griechenland. Schauplatz ist Theben, dessen neuer König Kreon das Verbot erteilt, Polyneike zu beerdigen, weil dieser gegen die Stadt Krieg geführt hatte. Seine Schwester Antigone widersetzt sich diesem Befehl und führt die Beerdigung gegen seinen Willen durch. Dafür muss sie mit ihrem Leben bezahlen. Bei „Antigone“ geht es um den Kampf zwischen der Macht des Gesetzes und dem Wohl des Volkes. Man muss, um dem Stück folgen zu können, jedes Wort der Schauspieler verstehen können. Antigone, gespielt von Kathrin Ploner, und Ismene, gespielt von Jasmin Kerschbaumer, waren in ihren Rollen beispielhaft für die deutliche und klare Aussprache der Texte. Ein besonderes Merkmal war auch der „Chor“, ein Grundbestandteil des frühen griechischen Theaters, der mit seinen Choreographien und Sprechgesängen die Schauspieler durch das Stück hindurch begleitete. Regisseur Joachim Goller hat mit diesem Stück gezeigt, wie gut seine Gruppe wirklich ist, denn sich an eine griechische Tragödie von Sophokles heranzuwagen und sie dann so überzeugend umzusetzen, muss ihm jemand erst mal nachmachen. tz

Foto: Arnold Ritter

Foto: Christian Mantinger

z Die 23-jährige Sandra Martinello aus Mühlbach präsentierte in der Raiffeisenlounge in Brixen ihre neuen Werke. Zu den vielen Bekannten und Verwandten der Künstlerin kam auch der Direktor der Raiffeisenkasse, Karl Leitner, hinzu und bedankte sich bei Sandra für die wundervollen Bilder, die für einige Wochen in der Lounge zur Schau gestellt und dort auch erworben werden können. Die junge Frau mit Down-Syndrom hat mithilfe ihrer Betreuerin und Freundin Ingrid Stampfl eine vielfältige

z „Gelber Mond – Die Ballade von Leila und Lee“, ein Stück des Autors David Greig, spielt in Schottland. Und unlängst war es in der Dekadenz in Brixen zu sehen. Regie führte Anna Heiss, auf der Bühne standen Alessia Celentano, Tazio Dalsass, Moritz Nowak und Nora Pider vom Ensemble „VonPiderZuHeiss“. Das Stück handelt von „Stack“ Lee, wegen seiner kleinkriminellen Tätigkeiten eine Berühmtheit im Ort. Er hasst den Freund seiner Mutter, denn dieser hat Lees Mütze angefasst. Die Mütze, die ihm sein verschwundener Vater geschenkt hatte. Sie anzufassen war ein tödlicher Fehler, und deshalb muss Lee fliehen – zusammen mit der „stillen Leila“, Lees Gegenpol, brav und leise. Leila, die sich ihr Leben aus den Promimagazinen er-

träumt, um dem Alltag entfliehen zu können. Lee nutzt die Flucht, seinen Vater zu finden. Stattdessen landen sie aber beim Wildhüter Frank, der sie bei sich aufnimmt. Die Jugendlichen finden sich in einer dunklen geheimnisvollen Welt wieder, bis das wirkliche Leben sie einholt. Die Zuschauer finden vor Beginn eine Bühne als Tatort vor, die Requisiten sind wie Beweismittel in kleinen Plastiktütchen verpackt. Für Tazio Dalsass als „Stack Lee“ war es der erste gelungene Bühnenauftritt. Auch wenn der Wechsel zwischen den imaginären und den vorhandenen Gegenständen verwirrend war, hat es „VonPiderZuHeiss“ mit seiner coolen und nüchternen Art geschafft, das Publikum zum Schmunzeln, Staunen und Verwundern zu bringen. tz


timer

Juli MUSIK

„The Lords“ – Comeback nach Brixen! The Lords, die „deutschen Beatles“, geben am 3. Juli auf dem Brixner Domplatz ein Benefizkonzert für hilfsbedürftige Kinder. Umrahmt wird das Event von kulinarischen Genüssen by „Dine, wine & music“.

z In den 60ern des vorigen Jahrhunderts galten sie als die „deutschen Beatles” – „The Lords“: damals füllten die fünf Vollblutmusiker aus Berlin die Stadien und Hallen in ganz Europa; mit mehr als zehn Titeln schafften sie den Einzug in die Hitparade (wie die Charts damals hießen): ihre bekanntesten Hits waren „Gloryland“ , „Poison Ivy“, „Greensleeves“, “Que sera“, „Shakin‘ all over“ sowie der Nr.1-Hit „Poor Boy“. Ihr Markenzeichen war ihr Bühnenoutfit als englische Lords, mit fein gebügelten Hosen, Gamaschen und weißen Rüschenhemden, was damals ganz gegen den Mainstream war.

Beatlegende ohne Verfallsdatum. Die 1959 gegründete Band

spielte in der Originalbesetzung

bis 1971, Leadsänger Uli Günther gründete dann mit den „New Lords“ eine Nachfolgeband, in welche dann später Peter „Leo“ Lietz und Bernd Zamulo von der Originalbesetzung zurückkehrten. Als Uli Günther 1999 nach einem Sturz bei einem Bühnenauftritt verstarb, übernahm Lord Leo das Zepter der „Lords“, und seitdem touren sie als „Beatlegende ohne Verfallsdatum“ unverwüstlich weiter durch ganz Europa und feiern demnächst ihr 55-jähriges Bühnenjubiläum: die eingefleischten Fans sind der „dienstältesten Rockband der Welt“ bis heute immer treu geblieben.

The Lords in Brixen. Im Sommer

1968 sind die „Lords“ anlässlich der Eröffnung der legendären Disco „ICKX 2000“ im Hotel Temlhof drei Tage lang in Brixen aufgetreten: der unvergessliche Konzertmanager Charly Mazagg hatte dieses Gastspiel eingefädelt;

Rock the Dome

die drei Auftritte waren restlos ausverkauft. Die bekannte Jugendzeitschrift „Bravo“ widmete damals diesem Event eine ganze Doppelseite! Als Vorgruppe trat damals übrigens „Steves Group“ aus Gufidaun (mit Sepp Messner Windschnur) auf. Nun, 46 Jahre später, kommen die „Lords“ zu einem Comeback nach Brixen zurück: sie sind die Hauptattraktion beim „Wine, Dine & Music“-Event „Rock the Dome“ am 03. Juli am Domplatz in Brixen, das vom Kiwanis Club Brixen gemeinsam

mit dem Tourismusverein und dem HGV veranstaltet wird. Die „Lords“ sind ihrem Stil immer treu geblieben, sie werden daher gute alte Rockmusik aus den 60erJahren, die jedermann kennt, zum Besten geben. Als Vorgruppen konnten einige Südtiroler Altstars der Popszene gewonnen werden, die ebenfalls schon damals in der Eisacktaler Musikszene aktiv waren: die Gruppe „Extract“ sowie „Giorgia & the Flying Mind“. Das geplante Konzert am Domplatz findet bei jeder Witterung statt.

by Dine Wine & Music

» Donnerstag, 3. Juli

Der Kiwanis Club, der Tourismusverein Brixen und 13 Brixner Wirte servieren kulinarische Highlights, exzellente Weine und die Rocklegende The Lords.

19 Uhr: Einlass und Kulinarik 20 Uhr: Music with Extract and Flying Mind 22 Uhr: The Rocklegends The Lords

Domplatz Brixen

Infos: 0472 836 401, info@brixen.org Kartenvorverkauf mit Tischreservierung: Tourismusverein Brixen und Südtiroler Raiffeisenkassen; 25 Euro; Tickets an der Abendkasse: 30 Euro

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Veranstaltungen

THEATER

Figaros Hochzeit in Feldthurns z Das Eisacktaler Volkstheater unter der Leitung von Waltraud Engl bespielt im Zweijahresrhythmus den Schlossgarten von Feldthurns – heuer mit der Komödie mit Musik „Figaros Hochzeit“ von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (1732 - 1799). Dieser ist vor allem bekannt als Autor von „Der verrückte Tag oder die Hochzeit des Figaro“, eine der meistgespielten Komödien, die von Mozart zur Oper „Le nozze di Figaro“ verarbeitet worden ist. Beaumarchais „Hochzeit des Figaro“ ist eigentlich die Fortsetzung des großen Erfolges „Der Barbier von Sevilla“; er verwendet im Figaro dieselben Hauptcharaktere. Das Stück schildert die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro, dem Bediensteten des Grafen Almaviva, und Susanne,

der Zofe der Gräfin: Figaro ahnt nicht, dass auch der Graf die schöne Susanne begehrt und sich diese – unter Berufung auf das von ihm selbst schon längst abgeschaffte „Recht der ersten Nacht“ – gefügig machen will. Susanne allerdings möchte Figaro heiraten und nicht von dem alten Grafen vergewaltigt werden. Dieser will die Zustimmung zur Hochzeit allerdings so lange verweigern, bis Susanne zustimmt. Es formiert sich Widerstand ... Das Spiel um Macht, Geld, Show, Manipulation, Korruption, Abhörskandale, gekaufte Urteilssprüche und Ähnlichem ist heute genauso aktuell wie damals. Das Stück wird vom Regisseur Franz Braun malerisch, laut und kraftvoll inszeniert – neuzeitlich, aber eben auch mit den Anklängen einer bestimmten Zeit. Gesprochen wird im Dialekt;

untermalt mit Musik und Chören aus der gleichnamigen Oper. Auf der Bühne stehen Spieler/innen von 20 Eisacktaler Bühnen, ein Chor sowie drei Musiker.

» 11. – 26. Juli

Schlosshof Feldthurns

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt in seiner Freilichtaufführung im Schlosshof von Feldthurns die Komödie mit Musik und Gesang von Pierre A. Caron de Beaumarchais. Das Stück schildert die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro, dem Bediensteten des Grafen Almaviva, und Susanne, der Zofe der Gräfin: Ein Spiel um Macht, Geld, Show, Manipulation, Korruption, Abhörskandale, gekaufte Urteilssprüche – heute genauso aktuell wie damals! Bearbeitung und Regie: Franz Braun Chor & musikalische Leitung: Armin Mitterer, Eduard Gamper Regieassistenz: Carolin Amort mit Georg Stedile, Mathilde Rott, Tamara Thaler, Uli Hofer, Edi Braunhofer, Renate Gruber, Manfred Rastner, Luis Costadedoi, Sarah Vontavon, Benno Putzer, Hermann Mairhofer, Giulio Vale Volk und Chor: Brigitta Kerschbaumer, Evelyn Kusstatscher, Erika Rungger, Irene Fischnaller, Emma Kerschbaumer, Birgit Harder, Marianne Gamper, Martina Insam, Anna Blasbichler, Maria Blasbichler, Matthias Krapf, Stefan Plattner, Lorenz Gruber, Harald Duml, Claudia Zingerle und Eduard Gamper (Klarinette), Sophie Gamper (Klarinette), Lena Gamper (Klavier)

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» Fr., 11. Juli, 21 Uhr

Di., 15. Juli, 21 Uhr Mi., 16. Juli, 21 Uhr Do., 17. Juli, 21 Uhr Sa., 19. Juli, 21 Uhr Mo, 21. Juli, 21 Uhr Di., 22. Juli, 21 Uhr Mi., 23. Juli, 21 Uhr Fr., 25. Juli, 21 Uhr Schlossgarten von Feldthurns

Kartenvorverkauf ab 30. Juni: Tel. 0472 855 290 – Eintritt 17 Euro Hotline bei zweifelhafter Witterung: 335 811 80 90 oder 333 274 17 33


The King’s Singers

MUSIK

Klassisches und Geistliches Foto: Monika Rittershaus

z Einhundert ausgewählte junge Musiker aus ganz Deutschland erhalten im Bundesjugendorchester, dem Nationalen Jugendorchester der Bundesrepublik Deutschland, eine außergewöhnliche Förderung. Sie kommen dreimal im Jahr für insgesamt knapp zwei Monate zusammen, um mit namhaften Dirigenten und erfahrenen Dozenten intensiv zu arbeiten und als „Botschafter eines Deutschlands, wie wir es gerne hätten“ (Joachim Gauck) im In- und Ausland zu konzertieren. Am 28. Juli sind sie auch im Brixner Dom zu hören: Unter der Leitung von Markus Stenz spielen sie die Vierte Symphonie von Bruckner und die Sinfonie Nr. 30 „Alleluja“ von Haydn. Einen vollen Terminkalender haben auch The King´s Singers, eines der meistgefragten und von der Kritik höchst gefeiertes Vokalensemble der Welt: Sie beherrschen Werke sowohl junger als auch etablierter Komponisten perfekt, und sie sind auch vollendete Entertainer mit wunderbaren britischem Humor. Zu hören sind

Songs of faith and hope

Das Sommerprogramm der Brixner Initiative Musik und Kirche beginnt am 21. Juli im Dom von Brixen mit einem Highlight: das weltberühmte britische Vokalensemble The King’s Singers singt geistliche Werke von Carlo Gesualdo, Francis Poulenc, Benjamin Britten, Felix Mendelssohn und verschiedene Gesänge unter dem Motto „faith and hope / Glaube und Hoffnung“. Von Gesualdo bis György Ligeti sind The King‘s Singers sofort durch ihre lupenreine Intonation, makellose gesangliche Harmonie und perfekte Artikulation des Textes zu erkennen. Konzertreisen durch Europa, die USA, Mexiko, Japan führen das Ensemble zu den renommiertesten Festivals. Von den zahlreichen preisgekrönten Einspielungen erhielt das Album „Simple Gifts“ 2009 einen Grammy.

» Montag, 21. Juli 2014, 20.30 Uhr Dom Brixen

Kartenvorverkauf: Tourismusverein Brixen, Tel. 0472 836401 Ermäßigung für Jugendliche, Studenten, Senioren, Familienpass, Kulturpass

die King´s Singers am 21. Juli im Brixner Dom mit geistlichen Werken unter dem Motto „Songs of faith and hope“.

www.musikkirche.it

Anton Bruckner: Brixen in Jazz Symphonie Nr. 4 MUSIK

Bundesjugendorchester / Markus Stenz neralmusikdirektor der Stadt Köln und Chefdirigent des GürzenichOrchesters, die Vierte Symphonie von Bruckner und die Sinfonie Nr. 30 „Alleluja“ von Joseph Haydn.

z Das Südtirol Jazz Festival bespielt auch heuer Brixen und Umgebung – und mit dabei ist dieses Jahr die Brixnerin Ruth Goller mit der Band „Let Spin“. Die 34-jährige Musikerin und Komponistin, die Kontrabass und E-Bass spielt, lebt seit Jahren in London und hat dort Karriere gemacht: Die Liste der Bands und der Alben, in denen sie mitgewirkt hat, ist lang. Am 1. Juli ist sie nun mit dem Quintett „Let Spin“ (Chris Williams am Sax, Moss Freed an der Gitarre, Finlay Panter

am Schlagzeug und Ruth Goller am Bass) in der Erhardgasse zu hören. Das Verb „to spin“ bedeutet dabei schleudern, trudeln oder drehen, und so klingen die aus der Jazz- und Rocktradition schöpfenden Stücke dieser 2012 gegründeten Combo dann auch. Die Debut-CD von „Let Spin“ ist im vergangenen Februar bei Efpi Records erschienen – mit heiterer und unbeschwerter Musik, die Ruth Gollers pulsierendes BassSpiel wie ein gut geölter Motor antreibt.

Eine Bruckner-Symphonie im Dom von Brixen, aufgeführt von einem Jugendorchester, ist ein besonderes Erlebnis. Ende Juli spielt das Bundesjugendorchester, „Deutschlands jüngstes Spitzenorchester”, unter der Leitung von Markus Stenz, Ge-

„Dieses Orchester ist einzigartig - ein Geschenk, das wir gar nicht sorgfältig genug pflegen können.“ Gerd Albrecht „Ein sensationelles Erlebnis! Ich bin begeistert über die tollen Einzelleistungen, beglückt über die Musizierfreude des ganzen Orchesters.“ Markus Stenz

» Montag, 28. Juli 2014, 20.30 Uhr Dom Brixen

Kartenvorverkauf: Tourismusverein Brixen, Tel. 0472 836401 Ermäßigung für Jugendliche, Studenten, Senioren, Familienpass, Kulturpass

www.musikkirche.it 35


Dienstag, 1. Juli

Veranstaltungen

Sport

Craft Tour Transalp Etappenstation Brixen Domplatz

ab 12 Uhr

Kunst & Jazz

19 Uhr

Ingrid Hora: Umlauf Raiffeisenkasse Eisacktal

Südtirol Jazzfestival

Südtirol Jazzfestival 20:30 Uhr Let Spin Jazzmusik mit einem junges Quartett aus London und der Brixnerin Ruth Goller (Chris Williams, sax; Moss Freed – guit, Ruth Goller – bass; Rinlay Panter – dr). Erhardgasse

21 Uhr

Journal Intime Meditative Klangwelten, in denen sich aus Freejazz, Rock und zeitgenössische Musik treffen Raiffeisen Lounge

Museum

Freitag, 4. Juli

Mittwoch, 9. Juli

Südtirol Jazzfestival 20:30 Uhr

Museum

AIE Rafaelle Rinaudo und Yann Joussein zappen sich durch Stile und Musiktraditionen Beton Eisack, Kieswerk Vahrn

20:30 Uhr

Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch das Diözesanmuseum Brixen Hofburg Brixen

20:30 Uhr

Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch das Diözesanmuseum Brixen Hofburg Brixen Donnerstag, 3. Juli

Dine, wine & music

Konzert mit „The Lords“ Einlass und Kulinarik ab 19 Uhr, Music with Extract and Flying Mind (20 Uhr), Konzert von The Lords (22 Uhr) Domplatz Brixen Mittwoch, 2. Juli

Südtirol Jazzfestival ab 11 Uhr Les Faux Frères Die französische Marchingband musiziert in der Altstadt Altstadt Brixen

Samstag, 5. Juli

Südtirol Jazzfestival

11 Uhr

Donnerstag, 10. Juli

WAWAWA Technisch virtuoser Kammerjazz mit dem Saxophontrio WAWAWA Kloster Neustift

Diverses

Kunst

Diverses

11 – 13 Uhr

Kunstvorführung des neapolitanischen Krippenkünstlers Marcello Aversa Galerie Hofburg Dienstag, 8. Juli

Diverses

21 Uhr

WM-Tour mit Südtirol 1 Public Viewing mit Rahmenprogramm Domplatz Brixen

ab 19 Uhr

Brixner Sommeremotionen Altstadt Freitag, 11. Juli 200 Jahre MK Lüsen Dirndl- und Lederhosenparty Lüsen

Freilichttheater

21 Uhr

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns

Südtirol JazzFestival » Vincent Peirani „Living Being“ Quintet

» AIE

Vielseitig ist die Mélange dieses „lebendigen“ Quintetts: mal verträumt und melodiebezogen, mal funky, mal groovend.

„Klassische“ Harfe und „klassischer“ Jazz liefert das Duo nicht: Rafaelle Rinaudo und Yann Joussein zappen sich durch Stile und Musiktraditionen. Tickets: 15 / 10 Euro

28. Juni, 20:30 Uhr Brixen Domplatz

» Let Spin

01. Juli, 20:30 Uhr Brixen Erhardgasse

» WAWAWA

05. Juli, 11:00 Uhr Kloster Neustift

Ein junges Quintett aus London – und mit dabei die Brixnerin Ruth Goller als Bassistin und Komponistin, die in der britischen Jazzszene Karriere gemacht hat. Heitere und unbeschwerte Musik vom Feinsten!

Bei diesem frischen Saxophontrio trifft pulsierender Groove auf wippende Lässigkeit – das Ergebnis ist dann ein Hörerlebnis der besonderen Art.

» Les Faux Frères

» Fischermanns Orchestra

Die „falschen Brüder“ lassen Fußgängerzonen, Plätze und Jazzclubs swingen. Das vielseitige Repertoire reicht von südosteuropäischer Volksmusik über Rock- und Pop-Songs bis zu Jazz-Standards.

Tanzen ist erlaubt, Humor sollte man unbedingt mitbringen. Die Streetjazz-Bigband bringt das Publikum schnell in Stimmung.

02. Juli, 11:00 Uhr Brixen Zentrum

» Journal Intime

02. Juli, 21:00 Uhr Brixen Raiffeisenkasse Eisacktal Lounge

Das Bläser-Trio lädt ein zu einer Reise in meditative und orchestral angelegte Klangwelten, in denen sich Freejazz, Rock und zeitgenössische Musik treffen.

www. suedtiroljazzfestival.com 36

04. Juli, 20:30 Uhr Vahrn - Beton Eisack Kieswerk

05. Juli, 20:30 Uhr Mühlbach Rathausplatz

» Chick Corea & Stanley Clarke Duet 06. Juli, 20:30 Uhr Sterzing Leitner Produktionshalle Pistenfahrzeuge

Mit Chick Corea mischte Miles Davis elektrischen Jazz mit Rockelementen – und Chick blieb ein unermüdliches musikalisches Chamäleon: Tickets: CAT-A: 40 Euro / CAT-B: 30 Euro / Standing: 15 Euro


Samstag, 12. Juli

Ausstellung

11 Uhr

ARCHE. Eine Festung für Tiere Vernissage Festung Franzensfeste

Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns Samstag, 19. Juli

Freilichttheater

21 Uhr

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns Montag, 21. Juli

Diverses ab

15:30 Uhr

200 Jahre MK Lüsen Konzerte ab 15:30 Uhr, Bieranstich, Verlosung der Jubiläumslotterie; Stimmung und Tanz mit den Jungen Paldauern Lüsen

Musik

20:30 Uhr

The King´s Singers Songs of Faith and Hope – Werke von Carlo Gesualdo, Francis Poulenc, Benjamin Britten, Felix Mendelssohn Dom

Sonntag, 13. Juli

Diverses

21:30 Uhr

Dienstag, 15. Juli

Freilichttheater 21 Uhr Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns

Freilichttheater

20:30 Uhr

Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch das Diözesanmuseum Brixen Hofburg Brixen

Freilichttheater

21 Uhr

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns Donnerstag, 17. Juli

Freilichttheater

21 Uhr

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die

21 Uhr

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns Samstag, 26. Juli

Freilichttheater 21 Uhr Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns

Sommerkino

21 Uhr

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns

20:30 Uhr

Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch das Diözesanmuseum Brixen Hofburg Brixen

21 Uhr

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns Donnerstag, 24. Juli

Museum

StadtGalerie Brixen 4. Juli – 23. August Hommage an Morandi Original-Drucke

20:30 Uhr

21:30 Uhr

Dienstag, 22. Juli

Freilichttheater

Diözesanmuseum Hofburg bis 31. August 2014 the burning supper. Julia Bornefeld bis 31. Oktober Ulrich Glantschnigg (1661– 1722). Der Bozner Barockmaler. Jeden Samstag um 11 Uhr eine Führung durch diese Ausstellung; am Mittwoch um 20:30 Uhr jeweils Abendführung durch das Diözesanmuseum Öffnungszeiten: Di-So, 10–17 Uhr

21 Uhr

Walk the Line Biografie über die Country-Legende Johnny Cash; Regie: James Mangold; freier Eintritt Hofburggarten

Freilichttheater

Ausstellungen

Konzert des Bundesjugendorchesters A. Bruckner: Sinfonie Nr 4 in Es-Dur; J.Haydn: Sinfonie Nr 30 in C-Dur „Alleluja“ Dirigent: Markus Stenz; Dom

Mittwoch, 23. Juli

Museum

Freilichttheater

Figaros Hochzeit Das Eisacktaler Volkstheater zeigt die Geschehnisse des Hochzeitstages von Figaro Schlosshof Feldthurns

Museum

Mittwoch, 16. Juli

ab 19 Uhr

Treffpunkt Wein Weißweinverkostung mit Käse-Degustation und Musik Kleinen und Große Lauben

Musik

Montag, 14. Juli Le Weekend Tragikomödie um ein britisches Ehepaar, das Jahrzehnte nach seiner Hochzeitsreise nach Paris für ein Wochenende dorthin zurückkehrt. Regie: Roger Michell; freier Eintritt Hofburggarten

Diverses

Montag, 28. Juli

200 Jahre MK Lüsen Festgottesdienst um 9 Uhr, Frühschoppen ab 11 Uhr, um 14:30 Uhr Festumzug und Konzerte mit der MK Villnöss und MK Pfeffersberg Lüsen

Sommerkino

Freitag, 25. Juli

20:30 Uhr

Ein Sommerabend im Museum Abendführung durch das Diözesanmuseum Brixen Hofburg Brixen

Sommerkino

21:30 Uhr

Grasgeflüster Komödie über eine Frau, die Marihuana anbaut, um ihre Schulden zu tilgen; Regie: Nigel Cole - mit Untertitel für Menschen mit Hörschaden; Eintritt frei Hofburggarten

Märkte

Pharmaziemuseum Brixen bis 20. September Sonderausstellung continuare – weiter wirken. Eine künstlerische Betrachtung zum Thema Kontinuität, über das Wirken von Zeit und Erinnerung – von Christa Manz-Dewald Öffnungszeiten: Di/Mi 14 – 18 Uhr; samstags 11 – 16 Uhr Festung Franzensfeste 12. Juli – 31. Oktober ARCHE. Eine Festung für Tiere Vernissage: 12. Juli, 11 Uhr Kuratiert von Heinrich Schwazer Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, 10-18 Uhr; Montag geschlossen.

Monatsmarkt: 25. Juli, 8-13 Uhr, Schwesternau Bauernmarkt in Brixen: Mittwoch und Samstag, 8-13 Uhr, Hartmannplatz Bauernmarkt in Mühlbach: 22.07., 29.07., 9-13 Uhr, Kirchplatz Wochenmarkt: montags, 8-13 Uhr, Priel-Gelände Ggumperer-Flohmarkt: 10. Juli, 8-17 Uhr, Albuingasse 37


Freizeit & Sport

MARKUS WALDNER IST NEUER RENNDIREKTOR DER FIS

„Schwierige Aufgabe“

Der 50-jährige Brixner Markus Waldner ist neuer Chef-Renndirektor des Alpinen Skiweltcups – eine Herausforderung mit gigantischem Aufgabengebiet, die viel Courage und vor allem ein dickes Fell benötigt.

S

portlich lässig sitzt er mir gegenüber, locker und cool wirkt der 50-Jährige im Gespräch: Eigenschaften, die mit seinem neuem Job rein gar nichts am Hut haben. Dieser verlangt nämlich Durchsetzungsvermögen, strikte Entscheidungen und eine gewisse Autorität. Der Brixner Markus Waldner arbeitet bereits seit 17 Jahren für die FIS, dem Internationalen Skiverband. Vor einigen Monaten ist er das Erbe des Deutschen Günther Hujara angetreten und somit verantwort-

Eigentlich wollte ich Sportlehrer werden und büffelte nach dem abgeschlossenen Sportstudium für die Stammrollenprüfung. Nachdem ich diese bestanden hatte, bot sich mir auch ein Job in einer Oberschule an – doch kurz bevor ich den Lehrerposten annahm, bekam ich ein Angebot vom italienischen Skiverband, der mich als Trainer der Weltcupmannschaft anheuerte. Acht Jahre lang war ich daraufhin in Italien und in Liechtenstein tätig. 1997 war damit Schluss, ich wollte nicht mehr. Ich war müde, immer

Nun, ehrlich gesagt habe ich lange hin und her überlegt. Ich wusste ja bereits, was es heißt, Chef-Renndirektor zu sein – und deshalb hatte ich meine Zweifel. Der Job ist schwierig, komplex, und man hat eine enorme Verantwortung. Diese Herausforderung anzunehmen hat mich dann schlussendlich trotzdem gereizt. Nun wird mir laufend zu meiner neuen Arbeit gratuliert, alle sehen nur das Schöne daran. Aber schön ist daran nicht viel: Es braucht viel Courage, denn man ist im Grunde

„Skisport muss für den Fernsehzuschauer interessanter werden“_ Markus Waldner, Chef-Renndirektor der FIS lich für die Herrenskirennen im Weltcup – ein riesengroßes Stück Arbeit, und eine nicht immer nur freudige Herausforderung, auf die er sich da einlässt. Herr Waldner, wie kommt man zu einem so prestigeträchtigen Job im Weltcup? MARKUS WALDNER: Angefangen hat alles, als mich mein Vater mit drei Jahren auf der Plose auf die Skier stellte. Bis ich 18 Jahre alt war, fuhr ich bei den verschiedensten Skirennen in ganz Südtirol mit. Dabei war ich sicher nicht einer der Besten, ich würde eher sagen „uno di tanti“. Als ich in Innsbruck mein Sportstudium begann, hörte ich mit dem aktiven Skirennfahren auf. Dem Skisport blieb ich allerdings immer treu: Während des Studiums machte ich in Österreich die Skilehrerprüfung sowie die Trainerausbildung und war in Australien als Skilehrer tätig. 38

unterwegs zu sein und aus dem Koffer zu leben; eher sah ich eine Zukunft als Lehrer in einer Schule. Wer konnte Sie nach dieser Entscheidung doch noch überzeugen, im Skizirkus weiterzumachen? Die Generalsekretärin der FIS, Sarah Lewis. Sie rief mich an und bot mir einen Job als Koordinator im Europacup an – das ist sozusagen die Serie B im Alpinen Skisport. Nach kurzem Überlegen sagte ich zu. Und so nahmen die Dinge dann ihren Lauf. 17 Jahre lang war ich damit für die Skirennen in Europa und auch für die restlichen Wettkämpfe in Südamerika, Korea, Japan, Neuseeland und Australien zuständig. Daraufhin wurde ich als logischer Nachfolger von Günther Hujara gehandelt. Wie haben Sie reagiert, als Ihnen der Posten des Chef-Renndirektors angeboten wurde?

genommen nichts anderes als ein Schiedsrichter, und das ist immer ein schwieriger Job. Eigentlich kann man nur Fehler machen. Günther Hujara war auch als etwas diktatorischer Renndirektor bekannt und hat gezeigt, wer der Chef im Skizirkus ist. Werden Sie diesen Führungsstil übernehmen? Ich muss sagen, dass Hujara dem Weltcup einen persönlichen Stempel aufgedrückt hat. Er war ein Chef, ich hingegen möchte eher ein Leader sein. Ich betrete rein arbeitstechnisch kein Neuland und werde auf jeden Fall so weitermachen wie bisher. Mein Führungsstil ist ein gutes Mittelmaß zwischen Diktator und Laissez-Faire. Ich habe immer so gearbeitet, und das hat gut funktioniert. Mit meinen 50 Jahren lasse ich mich auch nicht mehr so leicht verbiegen. Ich gebe viel ab, teile Aufgaben

auf und habe bereits ein tolles Team um mich herum gebildet, in dem jeder seinen Bereich über hat. Material, Technik, Sicherheit, Marketing – all dies alleine zu bewältigen ist unmöglich. Was sind nun Ihre Aufgaben? Gerade haben wir die Kalenderplanung für die nächste Saison abgeschlossen. Die Daten werden festgelegt, die Pisten besichtigt sowie Gespräche mit den Veranstaltern geführt. Meist wird bereits vier Jahre im Voraus eine Grobplanung vorgenommen. Auch das Reglement wird in jeder Saison überarbeitet und angepasst. Natürlich wird jetzt von der neuen Führung auch ein frischer Wind erwartet; das ist allerdings nicht einfach – in diesem Job muss man es viel zu vielen Menschen rechtmachen. Die ganz große Veränderung wird es also nicht geben. Man darf nicht vergessen, dass wir bei einem Skirennen immer von oben nach unten fahren, um a „Stangele“ herum. Manchmal dauert die Fahrt etwas länger, manchmal ist sie etwas kürzer, daran wird sich nichts ändern. Priorität hat derzeit die Aufgabe, den Skisport für die Fernsehzuschauer noch interessanter zu machen. Und wie wird dieses schwierige Unterfangen marketingtechnisch angegangen? Die TV-Stationen geben uns Anregungen zur Verbesserung; beispielsweise ist die Dauer des gesamten Slalomrennens zu lang. In der Früh startet der erste Durchgang, der Sieger steht dann allerdings erst am frühen Nachmittag fest. Der Zuschauer muss also fast den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen, wenn er den Wettkampf verfolgen will. Auch die Startzeiten sind zu optimieren: Die Formel 1 startet um 14 Uhr, die Fußballspiele um 20.45 Uhr – das weiß jedes Kind. Und wissen Sie, wann genau die Abfahrt startet? Eigentlich nicht. Und welche Lösung haben Sie dafür? Der beste Weg ist es, alle Parteien anzuhören und so die bestmögliche Lösung herauszufiltern. Ich vertrete den internationalen Skiverband, dieser muss auch auf die Beliebtheit des Skisports schauen. Das Wichtigste dabei sind nun mal die Fernsehquoten, diese müssen laufend verbessert werden. Jeder Wintersport kämpft um die beste Sendezeit – das be-


Foto: Markus Fink

deutet mehr Zuschauer, einen gesteigerten Beliebtheitsgrad, mehr Sponsoren und somit mehr Geld – so läuft nun mal der Hase. Dabei entscheide natürlich nicht ich allein, wir arbeiten Lösungen aus, bringen Vorschläge ein, und diese werden dann vom demokratischen Gefüge der FIS diskutiert und genehmigt. Die Fernsehstationen vertreten manchmal eine andere Sicht, da es um viel Geld geht … Wir müssen beispielsweise die Anzahl der Starter drastisch reduzieren, um wiederum eine kompakte Sendezeit zu garantieren. Wenn allerdings nur mehr 30 statt 80 Athleten starten, werden sich die Verbände querstellen. Dem Zuschauer ist aber völlig egal, wer als Vierzigster die Ziellinie überquert – der schaut nach der Top-Gruppe schon gar nicht mehr zu. Hinzu kommen immer wieder wetterbedingte Entscheidungen: Hier wissen, wo das Limit ist und wie weit man gehen kann, das ist das Um und Auf. Die Fernsehanstalten wollen die Rennen natürlich eher durchführen als absagen; der Sieger wird dann behaupten, es war fahrbar; der Verlierer sagt, die Entscheidung war verrückt. Man kann es da unmöglich allen rechtmachen. Die Gesundheit der Athleten steht nach wie vor im Vordergrund. Wieviel Verantwortung kann ein Chef-Renndirektor überhaupt übernehmen? Leider hat sich die Verantwortung im Skisport in den letzten Jahren verlagert – sie ist in die falsche Richtung gegangen. Für alles sind immer zu hundert Prozent die Jury und somit auch der Renndirektor verantwortlich. Wenn Valentino Rossi mit seinem Motorrad auf einer regennassen Fahrbahn falsch bremst und hinfällt, dann würde es ihm niemals in den Sinn kommen, die Jury zu beschuldigen. Beim Skisport ist das allerdings so. Jeder Athlet muss wissen, dass beispielsweise bei einem Sturz auf der Streif in Kitzbühel ein gewisses Restrisiko besteht, das keine Jury durch irgendwelche Entscheidungen beeinflussen kann. Daran muss gearbeitet werden, und ich hoffe, dies durch Gespräche und Einsicht in den Griff zu bekommen.

MARKUS WALDNER: „Als Renndirektor der FIS ist man ein Schiedsrichter, und das ist immer ein schwieriger Job“ evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Freizeit & Sport

TENNIS

Schnupperkurs für Grundschüler z Ende Mai fand auf den Spielfeldern des Tennis Brixen Bressanone die Abschlussfeier des Projekts „Tennis in der Schule“ statt. Insgesamt 800 Schüler aus 45 verschiedenen Klassen der deutschen und italienischen Grundschule in Brixen hatten von

Jänner bis Mai die Möglichkeit, den Tennissport kennenzulernen. Die Kosten übernahm dabei der Verein Tennis Brixen Bressanone, der den Schülern Spielfelder, Trainer sowie die nötige Ausrüstung zur Verfügung stellte. Dank guter Zusammenarbeit zwischen dem

Lehrpersonal, der Direktionen und dem Verein konnten alle Schüler von dieser Aktion profitieren. Zum Abschluss kämpften knapp 300 Athleten um die begehrten Preise. Dabei war auch der Direktor des italienischen Schulsprengels Giuseppe Perna anwesend, der

die Wichtigkeit des Schulsports und die Interdisziplinarität des Angebots hervorhob. An eine Wiederholung mit Ausweitung auf weitere Schulen der Gemeinde Brixen im nächsten Jahr wird bereits gedacht. hh

Situation des Vereins solide. Aus sportlicher Sicht blicke man auf ein gutes Jahr zurück, sagte Ralf Dejaco, und nutzte die Gelegenheit, seine Sorgen über die wachsende Bürokratie, die rigorosen Sicherheitsbestimmungen und die Neuregelung zum Jugendschutz vorzubringen. Landesrätin Martha Stocker bezog dazu Stellung

und berichtete, dass in Zukunft ein „Tisch des Sports“ eingerichtet werde, der die Anliegen der Vereine ernsthaft diskutieren und einer Lösung zuführen werde. Allerdings wies sie darauf hin, dass es in Zeiten, in denen immer lauter nach Steuersenkungen gerufen werde, keine höheren Zuwendungen geben könne. jb

Nachdem sich Stefan Gasser als Fußballtrainer der ersten Mannschaft des SSV Brixen verabschiedet hatte, steht nun der neue Coach der Brixner fest. In der kommenden Saison soll Martin Wachtler, der letztes Jahr das Brixner Junioren-Team trainierte, zur Oberligamannschaft wechseln.

An den Tagen von 1., 3., 4. und 5. Juli veranstaltet der ASV Milland jeweils von 9 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr einen Kanu-Schnupperkurs. Treffpunkt ist das Bootshaus in der Sportzone Kampill in Milland. Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 339 6421928 bei Erich Ulpmer.

F&S Freizeit & Sport DIVERSES

Erfolgreich, aber nicht sorgenfrei z Bei der ordentlichen Vollversammlung des Amateursportvereins SSV Brixen wartete Präsident Ralf Dejaco mit beachtlichen Zahlen auf: Der Verein hat mittlerweile 15 Sektionen, 380 Funktionäre, ehrenamtliche Mitarbeiter und Trainer, 90 Gönner und 1.580 Sportler. 50.500 Stunden wurden 2013 von Ehrenamtlichen an Leistungen erbracht. Die Mitglieder konnten Einsicht nehmen in die frisch gedruckten Tätigkeitsberichte der einzelnen Sektionen. Darüber hinaus erhielten die Sek-

kurz

notiert

40

tionsleiter die Gelegenheit, besondere Anliegen und Vorhaben darzulegen. Dazu gehören zum Beispiel vier Sommercamps, die „BX Streetball Challenge“ und die Angebote beim Altstadtfest. Der Präsident bedankte sich bei Gemeinde und Land für die Beiträge, betonte aber, dass zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Gelder von Sponsoren stammen. Da alle Sektionen angehalten werden, das Motto „Ausgaben nur nach Einnahmen tätigen“ einzuhalten, ist die finanzielle

Beim Triathlon in Vieste bot Lisa Schanung einen tollen Wettkampf: Sie lag nach der Radstrecke kurzzeitig in Führung und kam schließlich zehn Sekunden nach der Siegerin Gaia Peron ins Ziel; sie schaffte damit den hervorragenden dritten Platz.


NACHGEFRAGT

„Ich liebe die Herausforderung“ ANDREA EBNER aus Brixen, Gesamtsiegerin der Jugend-Italienmeisterschaften im Sportklettern, über ihre Leidenschaft, ihre Erfolge und zukünftigen Wettkämpfe. Und kürzlich haben Sie erfolgreich an der Italienmeisterschaft teilgenommen. Wie bereiten Sie sich auf solche Wettkämpfe vor? Wenn ein Wettkampf kurz bevorsteht, trainiere ich nicht so viel wie normalerweise, weil ich meine Kräfte vor dem Wettkampf schonen muss, um dort fit zu sein und eine gute Leistung erbringen zu können. Ansonsten trainiere ich regelmäßig vier Mal pro Woche: drei Mal in der Kletterhalle und ein Mal treffen wir uns zum Ausgleichtraining auf dem Sportplatz. Dort laufen wir, machen Übungen mit dem Medizinball, dehnen uns und absolvieren ein wenig Krafttraining. In diesem Jahr werde ich

sicher noch am Italiencup in der KingRock-Kletterhalle in Verona und am Boulder-Weltcup in Laval teilnehmen.

Foto: Oskar Zingerle

Frau Ebner, wann haben Sie Ihre Leidenschaft zum Klettersport entdeckt? Ich habe meine Passion zu diesem Sport durch meine Eltern entdeckt, als ich noch ganz klein war. Meine Mutter liebt das Alpinklettern und mein Vater klettert auch gerne in der Halle. Schon als ich noch ein Kind war, haben sie mich immer auf Klettertouren mitgenommen. Es hat mir damals schon sehr imponiert, und ich hatte immer großen Spaß dabei. Bei meinem ersten Kletterversuch war ich vier oder fünf Jahre alt. Irgendwann habe ich dann auch mit den Wettkämpfen begonnen.

Was bedeutet das Klettern für Sie? Das Schönste beim Klettern für mich ist, dass ich mich dabei entspannen, nachdenken und abschalten kann. So wie andere joggen, um den Kopf frei zu kriegen, klettere ich eben. Außerdem liebe ich die Herausforderung: Ich finde es spannend, für schwierige Routen Lösungen zu finden und sie anschließend zu meistern. hanna.hofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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DIVERSES

Freizeit & Sport

Brixen radelt z Der erste Fahrradwettbewerb Südtirols ist in vollem Gange: Von Mai bis September sind alle Gemeinden, Betriebe, Vereine, Schulen sowie Privatpersonen eingeladen, am ersten landesweiten Fahrradwettbewerb „Südtirol radelt“ teilzunehmen. Alle Interessierten können sich auf der Online-Plattform www.suedtirolradelt.bz.it für das Team „Gemeinde Brixen“ – in Brixen nehmen zudem der Schulsprengel Brixen/Milland sowie das Theaterpädagogische Zentrum als Bewerber teil – einschreiben und losradeln. Bei der Einschreibung erhält jeder die Zugangsdaten für die Online-Plattform, wo man seine zurückgelegten Kilometer eintragen kann, die anschließend statistisch ausgewertet werden. Wer dann bis September mehr als 100 Kilometer radelt, nimmt automatisch an der Verlosung attraktiver Preise teil. Die Abschlussveranstaltung mit Bekanntgabe

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der Gewinner findet im Rahmen zu schonen und sich außerdem der europäischen Mobilitätswoche sportlich zu betätigen. Sie sollen im September statt. Ziel dieser dazu motiviert werden, möglichst Aktion ist es, dass die Teilnehmer viele Strecken im Alltag mit dem 14 um so die möglichst viele Fahrradkilomerb 20zurückzulegen, ettbeweFahrrad Fahrraumdw ter sammeln, so gleichzeitig Belastungen durch den Autoverhh die Umwelt und den Geldbeutel kehr zu verringern. anmelden unter:

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42

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LEICHTATHLETIK

Erstklassiger Wettkampf z Das Brixia Meeting, das am 8. Juni zum 32. Mal stattfand, hatte einiges an Höchstleistungen zu bieten. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde den Athleten zwar viel abverlangt, aber dennoch schafften viele Teilnehmer Bestleistungen. Für die Athleten der U18-Kategorie ist das Meeting eine Pflichtveranstaltung von großer Bedeutung: So nahmen heuer 21 Regionalteams aus Italien, Deutschland, Slowenien und der Schweiz daran teil; erstmals waren auch Teams aus dem Aosta-Tal, aus Ligurien, Umbrien und Apulien mit von der Partie. Durch einen Sieg in der Herren- sowie in der Damenwertung erhielt die Mannschaft aus Baden-Würt-

temberg am Ende den Pokal. Sehr gute Leistungen erzielte außerdem Julia Viktoria Calliari aus Siebeneich (im Bild), die den 100-Meter-Lauf in 12,05 Sekunden schaffte und somit für die einzige Medaille der Südtiroler Delegation sorgte. Weitere Südtiroler Athleten erlangten in 15 verschiedenen Bewerben einen Top-10-Platz, darunter auch einige Sportler aus dem Eisacktal: Im 100-Meter-Lauf holte sich Mario Buniolo von der SG Eisacktal den zehnten Platz; Alex Bau, ebenfalls von der SG Eisacktal, schaffte es im 200-Meter-Lauf als Neunter ins Ziel. In der Disziplin Diskuswerfen hingegen erreichte Jim Folajin Fonseca vom SSV Brixen den sechsten Rang. hh

RUDERN

Franziska Goller bei der Ruder-EM z Im Juni wurden auf einem abgetrennten Teil der Save im serbischen Belgrad die Europameisterschaften im Rudern ausgetragen. Franziska Goller aus St. Andrä kam zu diesem Anlass als Steuerfrau im italienischen Achterteam und zum ersten Mal auch als Fahnenträgerin zum Einsatz. Zwar winkte für Franziska und ihre Amazonen am Ende nur der neunte und damit letzte Platz, doch brachte sie ihr Einsatz trotzdem einen Schritt weiter. Im Rahmen der EM wurde nämlich die Teilnahme des Achterteams an den Ruderweltmeisterschaften 2015 in Varese beschlossen; an den Wettbewerben waren insgesamt 43 Länder teilnahmeberechtigt. Franziska Goller studiert seit drei Jahren Betriebswirtschaft an der Universität von Pisa und ist seit ihrer Ankunft in der Toskana auch begeisterte Ruderin. Sie wurde im Vorjahr vom italienischen

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Verband eingeladen, als Steuerfrau dem erstmals aufgestellten AchterFrauenteam vorzustehen und an den Ruderweltmeisterschaften in Südkorea teilzunehmen. Die Europameisterschaften waren somit für Franziska Goller und ihrem Achter-Boot die zweite Teilnahme an einer internationalen Großveranstaltung. ab

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Wirtschaft & Umwelt

PUBLIC-HEALTH-STUDIE ZUM BBT VORGESTELLT

Die geheime Studie

Die Gegner des Brenner Basistunnels und eine Reihe von Oppositionspolitikern witterten einen Skandal – der sich dann allerdings mit der Veröffentlichung der „Public-Health-Studie zum BBT“ in Luft auflöste. Warum aber hat die BBT SE gezögert, die Studie zu veröffentlichen?

Ist es sinnvoll, eine Studie über die prognostizierten Auswirkungen des Brenner Basistunnels auf die Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner des südlichen und nördlichen Wipptals zu veröffentlichen, wenn man weiß, dass ein Teil der Erkenntnisse durch sich in der Zwischenzeit veränderte Rahmenbedingungen gar nicht mehr stimmen? Konrad Bergmeister, Vorstand der BBT SE, war der Meinung, dass eine Veröffentlichung nicht zielführend sei, als er eine entsprechende Anfrage erhielt. Denn: Als die Studie zwischen 2004 und 2006 erstellt worden war, sah das Vorprojekt zum Brenner Basistunnel anders aus als heute. Im Grunde genommen hatte Bergmeister mit der Public-Health-Studie überhaupt nichts zu tun, denn sie wurde zu einer Zeit erstellt, als er noch gar

Seiten dicke Werk prompt als „Geheimstudie“, die wahrscheinlich, so mutmaßte unter anderem der Grüne Landtagsabgeordnete Hans Heiss, jenes belegen würde, was der ehemalige EuropaParlamentarier Sepp Kusstatscher seit Jahren gebetsmühlenartig behauptet: Der Brenner Basistunnel sei, so Kusstatscher, ein vollkommen sinnloses Werk, das den Eisacktalern und Wipptalern nichts bringen werde – außer eben ein überteuertes Loch im Berg. Weshalb sollte die BBT SE ansonsten eine Veröffentlichung der PublicHealth-Studie ablehnen? Der Druck der Öffentlichkeit wurde bald so groß, dass die BBT SE einlenkte. Bergmeister überließ die „patata bollente“ dem Direktor der BBT-Beobachtungsstelle, Martin Außerdorfer, der nach einem Gespräch mit dem seinerzeitigen

Kosten der Studie: 2,2 Millionen Euro. Warum aber hat damals die

BBT EWIV eigentlich die Entscheidung getroffen, mehr als zwei Millionen Euro – also nicht gerade ein Pappenstiel – in eine Studie zu investieren? „Das war jene Zeit, in der im Rahmen der Erarbeitung des Vorprojektes zum BBT die Vorbereitungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung begannen“, sagt Martin Außerdorfer, „und die österreichische Gesetzgebung verlangte dafür eine entsprechende Studie zu den Auswirkungen des Projektes auf die Volksgesundheit“. Konkret wollte man wissen, wie sich der Verkehr auf die Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung im Wipptal südlich und nördlich des Brenners derzeit auswirkt und wie sich dieser Ist-Zustand nach Inbetriebnahme des Brenner

und Gesundheit“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die besagt, dass sicherzustellen sei, dass „menschliches Wohlbefinden an erster Stelle bei Entscheidungen in der Transport- und Infrastrukturpolitik steht“. Damit man die Veränderung quantifizieren kann, braucht es allerdings Daten zur Ist-Situation zur Gesundheit und Lebensqualität für die Region zwischen Franzensfeste und Natters bei Innsbruck – also für den direkten Einzugsbereich des BBT –, und diese Daten standen 2004 eben nicht zur Verfügung. „In prioritären Regionen wie zum Beispiel Großstädten gibt es bereits ausgedehnte Datenbestände“, erklärte Peter Lercher, „für das Wipptal südlich und nördlich des Brenners mussten wir aber sämtliche Daten erst erheben“ – was den enormen

„Der Brenner Basistunnel wird eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität und der Gesundheit der Anrainer bringen“_ Peter Lercher, Koordinator der Public-Health-Studie zum BBT nicht Vorstandsmitglied der BBT SE war – mehr noch: Die Studie hatte die BBT SE lediglich von der Vorgänger-Projektgesellschaft BBT EWIV „geerbt“.

Politische Dimension unterschätzt. Die politische Dimen-

sion einer Absage zur Veröffentlichung hat der ansonsten extrem geschickt agierende Bergmeister allerdings unterschätzt: Die Opposition betitelte das 2,2 Millionen Euro teure und inklusive sämtlicher Datenblätter etwa 9.000 44

Koordinator der Studie, Universitätsprofessor Peter Lercher, damit begann, eine Veröffentlichung zu inszenieren. Denn: „Zu verbergen hatten wir ja nie etwas“. Eine Studie zu veröffentlichen, von der man aber weiß, dass sie nicht mehr stimmt, sei doch auch diskutabel. Politisch war die Veröffentlichung aber ohne Zweifel das kleinere Übel. Also organisierte man kürzlich einen Mini-Event in Franzensfeste, zu dem Journalisten und einige Politiker eingeladen waren.

Basistunnels verändern würde, wobei anhand der 2004 zur Verfügung stehenden Projektdetails eine optimistische und eine weniger optimistische Projektion der Zukunft erarbeitet wurde. Grundsätzlich ist der Gedanke auch nicht falsch: Bevor die Politik entscheidet, große Summen in ein Projekt wie den Brenner Basistunnel zu investieren, will man wissen, welche Auswirkungen die Infrastruktur auf die Bevölkerung haben wird – ganz nach der Charta „Verkehr, Umwelt

Aufwand erklärt, den die Studie ausmachte. So mussten unter anderem flächendeckend Verkehrszählungen organisiert, Lärmund Luftdaten erhoben werden. Tausende Menschen wurden nach ihrem Wohlbefinden befragt und ob sie sich vom Verkehr in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt fühlten. Außerdem wurde analysiert, ob es eine Anhäufung typischer lärmbedingter Krankheiten wie Depression, Bluthochdruck oder koronare Herzkrankheiten gebe. Die Lärmsituation von Schulen


Foto: Oskar Zingerle

wurde genauso analysiert wie die Unfallraten und die Menge der verkauften Psychosedativa und Tranquilizer. Die Anzahl der verschiedenen Erhebungen ist beeindruckend, der Aufwand dem entsprechend gigantisch.

Für den Genehmigungsprozess nicht mehr notwendig. Ein Auf-

wand, der im Prinzip gar nicht notwendig gewesen wäre, weil kurze Zeit nach Auftragsvergabe sich in Österreich das Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung geändert hat – ab 30. Dezember 2004 war eine Public-HealthStudie nicht mehr notwendig. „Man war allerdings bereits mitten in den Erhebungen“, sagt Martin Außerdorfer – also wäre ein Abbruch mit einiger Wahrscheinlichkeit weder politisch opportun noch sinnvoll gewesen. Ob dies wirklich stimmt oder ob man die zwei Millionen doch zum größten Teil hätte einsparen können, wird sich heute nicht mehr beweisen lassen; jedenfalls ist es doch auffallend, wie wenig Zeit zwischen Auftragsvergabe und jener Gesetzesnovelle, die die Studie obsolet machte, verstrichen ist. Ob aber nun für den Genehmigungsprozess des BBT notwendig oder nicht: Zumindest die umfassende Erhebung der Ist-Situation ist im Grunde detailliertes Datenmaterial, das auf jeden Fall brauchbar und nützlich ist und das in der Zwischenzeit auch vielfach für verschiedenste Zwecke Verwendung fand – vor allem in Nordtirol. Irgendwann – vielleicht nach Inbetriebnahme des BBT – könnte sogar eine zweite Erhebung stattfinden, die dann die effektive Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung durch den Tunnel nicht nur gefühlsmäßig, sondern wissenschaftlich dokumentieren könnte.

Auftragsvergabe im Jahr 2004. Wie dem auch sei – Fakt ist jedenfalls, dass 2004 die „Public-HealthStudie zum Brenner Basistunnel“ an eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der Universität Innsbruck, Sektion für Sozialmedizin, Hygiene und Mikrobiologie, der Eurac Bozen, der Technischen Universitäten von Graz und Berlin, der TILAK Innsbruck und der ISAC Turin vergeben wurde. Die Arbeit erstreckte sich über drei Jahre, wobei man zehn Arbeitspakete schnürte. Ohne ins Detail der 9.000 Seiten dicken Studie, deren Zusammenfassung allein schon 993

PUBLIC-HEALTH-STUDIE ZUM BBT: Wie wirkt sich der Verkehr auf die Lebensqualität und Gesundheit der Anrainer derzeit aus und was verändert sich nach Inbetriebnahme des BBT?

–––––––– 45


„Ausgewiesenes Belastungsgebiet“. Was die Luftqualität

betrifft, so werden 61 Prozent der Stickstoffoxid-Emissionen durch Last- und Sattelzüge und 27 Prozent durch PKWs verursacht. Die Feinstaub-Emissionen werden hingegen zu 54 Prozent durch PKWs und 32 Prozent von Last- und Sattelzügen generiert. Die umfangreiche Auswertung der Erwachsenenstudien weist auf wesentliche Zusammenhänge zwischen Verkehr, Mobilität, Lebensqualität, Gesundheit und Medikamenten-Konsum hin. Diese Ergebnisse machen klar, dass das Haupttal durch seine drei Hauptverkehrsträger Schiene, Autobahn und Hauptstraße als „ausgewiesenes Belastungsgebiet“ bezeichnet werden muss. Während der Norden offensichtlich stärker unter den indirekten Auswirkungen der Mobilität wie zum Beispiel Staus leidet, bestimmen die Belastungen durch den Schienenverkehr im wesentlichen die Belästigung und Gesundheit im Südwipptal. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Luftbelastung durch die gute Durchlüftung des Wipptals objek46

tiv gemessen und mit Ausnahme eines schmalen Streifens direkt an der Autobahn kaum Grenzwertüberschreitungen erreicht, in der subjektiven Wahrnehmung der Bevölkerung aber als sehr gravierend bezeichnet wird – vor allem auf der Südtiroler Seite des Wipptals. Da auch die subjektive Wahrnehmung zu Gesundheitsproblemen führen kann, ist auch diese Erkenntnis relevant. Warum die subjektive Wahrnehmung negativer ist als die Realität – darüber lässt sich herrlich philosophieren.

Die Auswirkungen des BBT. Wie

aber wird sich der Brenner Basistunnel auf diese Werte auswirken? Erfährt die Bevölkerung nach Inbetriebnahme des BBT, die für 2025 geplant ist, eine relevante Verbesserung ihrer Lebensqualität? „Der BBT wird sich positiv auf die Lebensqualität der Bewohner der entsprechenden Täler auswirken“, sagt Peter Lercher. „Wenn der Anteil der Güter auf der offenen Schiene und auf der Autobahn reduziert wird und wenn so viele Güter wie möglich im Tunnel transportiert werden, gibt es eine klare Verbesserung“, sagt auch Martin Außerdorfer. Eine neue Infrastruktur werde dem entsprechend natürlich den „Markt der Brennerüberschreitung“ verändern – wenn sie für die Transporteure attraktiv ist, woran Außerdorfer keinen Zweifel hat: „Damit wir heute 450 Tonnen auf der Schiene über den Brenner bringen, brauchen wir drei Lokomotiven und fast zwei Stunden; morgen transportieren wir 750 Tonnen mit einer einzigen Lokomotive und in nur 35 Minuten“, sagt Außerdorfer. Allein diese einfache Rechnung beweise, dass der BBT für Transporteure interessant sein wird, aber: „Es

braucht am Ende entsprechende politische Entscheidungen, um den positiven Effekt des Tunnels zu verstärken“. Peter Lercher bläst ins selbe Horn: „Natürlich muss es das Ziel sein, dass der Schienenanteil ansteigt und die Straßennutzung sinkt“. Die Erfahrungen in der bereits fertig gestellten Unterinntaltrasse haben gezeigt, wie es möglich ist, durch einfache Entscheidungen die Lebensqualität der Bevölkerung maßgeblich zu verbessern: Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist es unter der politischen Führung der Grünen Nordtiroler Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe gelungen, mit den Bahnbetreibern einen Kompromiss zu finden, sodass nun alle Güterzüge in der Nacht unterirdisch verkehren. Ähnliche Entscheidungen könnte es nach Inbetriebnahme des BBT auch in Südtirol geben – zum Beispiel, indem man die offene Bestandsstrecke für regionale Lokalzüge reserviert und die Güterzüge in den Tunnel zwingt. Auch für die Autobahn sind Maßnahmen möglich – entweder über die Preispolitik oder eben über Nachtfahrverbote. „Die Entscheidung zu Verboten in der Verkehrspolitik geht in Italien nur mit dem Angebot einer Alternative“, sagt Außerdorfer, „und diese werden wir mit dem BBT auch endlich haben“.

Restbelastung bleibt. Allerdings:

Die Studie hat sich nicht an diese Möglichkeiten gerichtet, sondern nimmt in ihren Erkenntnissen zu den Auswirkungen des BBT lediglich an, dass der heute auf der Schiene gelagerte Güterverkehr in den Tunnel umgeleitet wird – eine Ver-

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

Seiten umfasst, eingehen zu wollen, sind die Erkenntnisse aus der Erhebung der Ist-Situation ziemlich schwerwiegend – was möglicherweise auch ein Grund für das zögerliche Verhalten zur Veröffentlichung gewesen sein könnte: Der Verkehr im Wipptal nördlich und südlich des Brenners verursacht der dort wohnenden Bevölkerung gesundheitliche Probleme und senkt beträchtlich ihre Lebensqualität. „Aus gesundheitlicher Sicht haben wir eine inakzeptable Ist-Situation festgestellt“, sagt Peter Lercher, und in entsprechender Klarheit steht es auch in der Studie. Was den Lärm betrifft, so stelle die Ist-Situation „für die Bevölkerung des Wipptals eine Schallbelastung mit deutlichen Überschreitungen nationaler und europäischer Richtwerte dar“. Die Möglichkeiten des Lärmschutzes sind begrenzt, weil sich der Schall „in Alpentälern ausbreitet wie in der Straßenschlucht einer Großstadt: Schallschutzwände sind aufgrund der steilen Seitenhänge der Täler weniger wirkungsvoll als im Flachland“. Beinahe 9 Prozent der Bevölkerung ist derzeit mit Schallpegeln von 65 Lden/dB(A) (Level day-evening-night) durch Schienenverkehr belastet. Beim Straßenverkehr wird dieser hohe Wert lediglich bei 2,1 Prozent der Bevölkerung erreicht.

lagerung von der Straße auf die Schiene ist derzeit eben noch nicht beschlossen und deshalb wissenschaftlich nicht relevant. Trotzdem prognostiziert die Studie maßgebliche Verbesserungen – vor allem bei der Lärmproblematik – „die Restbelastung durch den Straßenverkehr bleibt aber ohne konsequente Verlagerung und den entsprechenden Entscheidungen der Politik hoch“, sagt Lercher. Diese Aussage war wiederum ein gefundenes Fressen für Klauspeter Dissinger, Präsident des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, der an der Präsentation der Studie in Franzensfeste teilnahm: „Es gibt nach wie vor keine Garantie, dass der Güterverkehr von der Autobahn in den Tunnel verlagert werden wird“, sagte er nach den Ausführungen Lerchers, „und solange es diese Garantie nicht gibt, ist der Bau des BBT in Frage zu stellen“. Martin Außerdorfer konterte: „Die Aufgabe der BBT SE ist

Änderung der Lärmsituation in Wipptaler Ortschaften *Konsensszenario 2025 mit BBT

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Nach dem Bau des BBT sind von der Politik verkehrsund umweltstrategische Entscheidungen notwendig es, den Tunnel zu bauen. Danach sind, und darin sind wir einer Meinung, verkehrs- und umweltstrategische Entscheidungen notwendig, die die Politik treffen wird“. Dass dies geschehen wird, ist einleuchtend. Dass die entsprechenden Entscheidungen zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene erst dann möglich sind, sobald die entsprechende Infrastruktur in Betrieb ist, ist ebenfalls einleuchtend. Jetzt schon die LKWs auf die Schiene zu zwingen, wäre den Erkenntnissen der Studie entsprechend ein Schuss ins Knie: Die Bevölkerung im Wipptal fühlt die Belästigung durch die Eisenbahn intensiver als jene durch den Straßenverkehr.

weiter verbessert worden ist und die Auswirkungen entsprechend besser ausfallen dürften, aber eben nicht genau quantifiziert werden konnten, da man das veränderte Projekt zum Zeitpunkt der Erstellung der Studie noch nicht kannte. Auch ändern sich von Jahr zu Jahr die Rahmenbedingungen: 2004 hat noch niemand die Krise von 2009 vorausgesehen, die eine zwischenzeitliche Reduzierung des Güterverkehrs über den Brenner brachte. Auch verbessern sich ständig die von LKWs verursachten SchadstoffEmissionen, weshalb eine wissenschaftliche Prognose der Zukunft grundsätzlich schwierig ist.

Fazit: BBT bringt signifikante Verbesserung. Die Studie be-

zwischen wird am Tunnel selbst fleißig weitergearbeitet. 32 Tunnelkilometer wurden bisher in den Berg gegraben, vom Erkundungsstollen Aicha-Mauls sind 10,5 Kilometer fertig gestellt, die Arbeiten für den Zufahrtstunnel in Mauls sind abgeschlossen. Derzeit arbeiten die beiden Südtiroler Betriebe PAC und Oberosler an der Durchquerung der peri-

weist trotz ihrer Mängel, dass, so Lercher, „der BBT auf Basis der Verkehrsszenarien eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität und der Gesundheit der Anrainer bringen wird“. Die Mängel der Studie bestehen in der Tatsache, dass das Projekt zum BBT in der Zwischenzeit

Arbeiten schreiten voran. In-

adriatischen Naht in Mauls. Für das Baulos der Unterquerung des Eisacks in Franzensfeste ist noch ein Rekurs anhängig, aber Martin Außerdorfer rechnet damit, dass die BBT SE zeitnah den Vertrag unterzeichnen kann und im Spätsommer oder Herbst die Arbeiten starten werden. Die Unterquerung des Eisacks ist ziemlich aufwändig: Sie ist in zwei Baulose mit Kosten von jeweils über 300 Millionen Euro unterteilt. Ende 2014 werden die letzten Ausschreibungen für die Tunnelarbeiten veröffentlicht. Ein Abschluss der Arbeiten am Tunnelsystem ist für 2021 vorgesehen, die Inbetriebnahme des Tunnels für 2025. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Rückblick auf die Horror-Szenarien, die in den Neunziger Jahren im Bezug auf die Bauphase von den Tunnelgegnern in die Welt gesetzt wurden und die sich allesamt nicht bewahrheitet haben: Der bisherige Bau des Tunnelsystems wird von der Bevölkerung gar nicht erst wahrgenommen. Einige Sorgen bereitet nach wie vor die Zulaufstrecke von

Franzensfeste bis Waidbruck, aber auch hier sei man laut Außerdorfer inzwischen auf einem guten Punkt: Die italienischen Staatsbahnen RFI haben mit CIPE-Beschluss vom 18. November 2011 den Auftrag, das Einreichprojekt zu erstellen; diese Arbeiten sind fast fertiggestellt. „Wir warten nun auf die Einberufung der CIPE-Konferenz, damit dort das Land und die Gemeinden das Einreichprojekt bewerten und die notwendigen Kritikpunkte anbringen können“, sagt Außerdorfer. RFI erhält dann den neuen Planungsauftrag für das Ausführungsprojekt. Baubeginn für die Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck soll das Jahr 2017 sein; im kommenden Herbst werden erste vorbereitende Arbeiten angegangen im Bereich Forch, wo auf Vahrner Gemeindegebiet eine der Baustellen eingerichtet werden soll. Die Zulaufstrecke soll etwa 1,6 Milliarden Euro kosten.

willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Fotos: Eva Durchner

EIN KLEINES, ABER FEINES STUFLER VOLKSFEST Vor kurzem fand die feierliche Einweihung der Wohnanlagen „Mallepell“ und „Walckner“ statt - zwei Prestigeobjekte, mit denen der Bauträger Oberegger Immobilien neue Akzente für schönes Wohnen in Brixens begehrtester Wohngegend setzt. Zahlreiche archäologische Funde belegen, dass der Stufler Hügel bereits in prähistorischer Zeit ein bevorzugter Ort der Besiedelung war. An dieser Brixner Top-Wohnlage hat sich bis heute nichts geändert. Und dies war mitunter auch der Grund, warum sich der Bauträger Oberegger Immobilien für ein ganz besonderes Wohnbauprojekt am Fuße des Stufler Hügels entschieden hatte: Eine Kubus-Designarchitektur mit Fokus auf genussvolles Wohnen und Leben zwischen Stadt, Land und Fluss. Nach Abschluss aller Bautätigkeiten fand am Samstag, 16. Juni, die offizielle Einweihung der beiden, nahe beieinander-

liegenden Wohnanlagen Stufels und „Walckner“ statt, zu welcher Oberegger Immobilien die neuen Eigentümer, Geschäftspartner, Freunde und Bekannte geladen hatte. Über 250 Gäste hatten sich bei herrlichem Wetter eingefunden, um in geselliger Runde die moderne Architektur von nächster Nähe zu erleben und mit Familie Oberegger zwei gelungene Vorzeigeobjekte zu feiern. Höhepunkt der Feier bildete schließlich die Taufe der Wohnanlage Stufels in Wohnanlage „Mallepell“ - in Gedenken an die frühere Grundstückseigentümerin und ganz besondere Freundin der Familie Oberegger.

Walter Oberegger, Roland Cimadom und Pfarrer Artur Schmitt

v.l.n.r.: Ivan Stuffer, Kurt Peintner, Maria Luisa Tisot, Günther Michaeler, Florian Wangger, Dr. Kainzwaldner sowie Tom und Kathi Oberegger

Sigrun Bergmeister Cimadom, Walter Oberegger, Marietta und Artur Rienzner

Über 250 Gäste hatten sich zur Einweihung eingefunden

Ruth Volgger mit Sohn Max und Tochter Alexandra

Albert Pürgstaller und Tom Oberegger mit Töchterchen Emma

Karin Obergasser und Evelyn Hinteregger

Artur Schmitt, Peter Reifer und Karl Leitner

Sorgten für gute Stimmung: Walter Oberegger und Markus „Doggi“ Dorfmann


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Zurück zu den Wurzeln z Immer mehr Menschen kaufen qualitätsbewusst ein. Billige Supermarktware hat auch mal das Nachsehen, wenn einheimische Produkte vom Bauern verfügbar sind. Es schmeckt einfach ein bisschen besser, wenn man weiß, dass der Käse, der Saft, die Marmelade oder der Honig direkt vom Bauern aus dem Dorf kommen, den man vielleicht sogar persönlich kennt. Lebensmittel sind auch Vertrauens­ sache! Immer mehr Landwirte er-

Foto: Alex Filz

Wirtschaft & Umwelt

MÜHLBACH

kennen diesen Trend und bieten ihre Produkte auf Bauernmärken feil – so auch im heurigen Sommer am Kirchplatz von Mühlbach. Vom 22. Juli bis zum 19. August gibt es jeden Dienstag jeweils von 9 bis 13 Uhr Käse, Joghurt, Honig, Kräuterprodukte, Krapfen und Süßspeisen, Obst, Säfte und Weine von lokalen Produzenten. Die Initiative entstand in Zusammenarbeit zwischen Kaufleuteverband und Tourismusverein. oz

W&U Wirtschaft & Umwelt

Foto: Oskar Zingerle

BRIXEN

Sanfte Umgestaltung z Seit ihrer Installation in den Neunziger Jahren sorgte die offene Wasserrinne am Großen Graben für kontroverse Diskussionen – seit ein paar Tagen gehört sie der Vergangenheit an. In den vergangenen Wochen wurde der Graben umgestaltet und die Rinne entsprechend mit dicken Porphyrplatten abgedeckt; die ebenfalls etwas in die Jahre gekommenen Bäume wurden ersetzt – mit Ausnahme des Bereichs vor der Raiffeisenkasse Eisacktal, wo die Serie der Bäume einen unschönen Bruch erfährt. Die Entfernung der Rinne war von

kurz

notiert

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den Kaufleuten am Graben, die ständig stolpernde und auch sich verletzende Fußgänger beobachtet haben, gefordert worden – auch mit dem Argument, dass die Rinne eine Barriere bilden würde zu den Schaufenstern. Nun sind es wohl die Dutzenden langzeitparkenden Fahrräder, die diese Abgrenzung bilden – und die in der Tat die Schönheit des Grabens alles andere als unterstützen. Allerdings ist das „Problem“ hausgemacht: Die allermeisten ständig abgestellten Fahrräder gehören Mitarbeitern der Geschäfte und Büros am Graben und unter den Lauben – der

Graben hat sich also zum praktischen Großparkplatz entwickelt. Im Sinne der Eigenverantwortung wäre es also angebracht, die Fahrradbesitzer für die Schönheit des Grabens zu sensibilisieren und ihnen freundlich nahezulegen, für

das Langzeit-„Parken“ des eigenen Fahrrads einen weniger exponierten Platz zu finden – zum Beispiel am ehemaligen Hartmannsplatz. Das nahende Ende der Umgestaltungsarbeiten wäre eine gute Gelegenheit. wv

In der Elvaser Straße haben die Arbeiten für die Verlegung der Fernwärmeleitungen und anderer Infrastrukturen begonnen. Bis 26. Juli ist daher der Abschnitt Überbacher-Seeburgstraße für jeden Verkehr außer für den Citybusersatz gesperrt. Die Zufahrt Seeburg ist immer vom Norden kommend gewährleistet.

Die Meraner Spezialitätenmetzgerei „Siebenförcher“ hat anlässlich der Eröffnung der Filiale in der Brixner Altenmarktgasse Spenden für einen wohltätigen Zweck gesammelt und auch selbst beigesteuert. Der Erlös von 2.115 Euro wurde dem Obmann des Südtiroler Kinderdorfes, Walter Mitterrutzner, übergeben.

Einen klimaneutralen Alpenraum schaffen ist das Ziel des Projekts „Alpstar“, an dem sich Brixen gemeinsam mit anderen Städten aus elf Alpen-Ländern beteiligt hat. Umweltstadträtin Elda Letrari nahm kürzlich an der Abschlusskonferenz in Ljublijana teil und stellte dabei den Brixner Klimaplan vor.


Foto: Oskar Zingerle

Wieso hieß der Anna-Seidner-Kindergarten auch „Kempterschule“?

Foto: Oskar Zingerle

STADTGEHEIMNISSE

BRIXEN

Enttäuschender Hofburggarten

Am Eisackdamm, südlich des Schwimmbades Acquarena, befindet sich der Kindergarten „Anna Seidner“, der früher auch als „Kempterschule“ bezeichnet wurde. Der Zweitname geht auf Johann von Kempter zurück, der um 1800 in der Runggadgasse das „Kempterhaus“ besessen hatte. Seine Erben haben das Haus im Jahr 1837 der Stadtgemeinde verkauft, die darin einen Kindergarten einrichtete. Allerdings waren die Räumlichkeiten des Kempterhauses zu klein und ärmlich, um Kindern eine annähernd passende Umgebung zu bieten. Anna Seidner – die Frau des damaligen Sparkasseverwalters Wilhelm Seidner – gründete deshalb einen Frauenverein, der daraufhin das Haus am Eisackdamm baute. Um 1890 wurde dort eine neue „Kleinkinder-Bewahranstalt“ eröffnet, die von der Bevölkerung fortan als „Kempterhaus“ bezeichnet wurde. Die „Bewahranstalt“ wurde 1923 geschlossen, aber 1944 wieder eröffnet – und heute ist darin der Kindergarten „Anna Seidner“ untergebracht. Anregungen: redaktion@brixner.info

z Mit enttäuschten Gesichtern reagierten viele Brixner, als sie am Tag der Eröffnung voller Erwartung über eine nebenbei bemerkt diskussionswürdige und verkehrsbehindernde Rampe in der Carduccistraße in den Hofburggarten spazierten – denn schließlich hatte die Gemeinde die Veranstaltung mit einer Fotomontage beworben, auf der ein buntes Blütenmeer zu sehen war. Die Realität sah leider anders aus: Der Hofburggarten präsentiert sich seit dem Fällen der überalterten Apfelbäume lediglich als ziemlich ungepflegte wuchernde Wiese. Die Aussage der zuständigen Stadträtin Paula Bacher, dass es sich bei der derzeitigen „Gestaltung“ nur um ein Provisorium handelt, blieb ungehört, denn schließlich fehlt bis zum heutigen Tag ein Ausführungsprojekt für die definitive Gestaltung. Bis jetzt gibt es lediglich ein Gewinnerprojekt, das im Jänner 2013 im Rahmen eines viel diskutierten und vom Denkmalschutz in sehr enge Schranken gewiesenen Ideenwettbewerbs erkoren wurde – an der Ausfüh-

rungsplanung bastelt man nach wie vor, weshalb aufgrund der Brixner Geschwindigkeit in Entscheidungsfindungen leider anzunehmen ist, dass der Hofburggarten sich noch eine ganze Weile in der heutigen Form präsentieren wird. Die Kritik an der Vorgehensweise der Gemeinde wird indes lauter: Als „Attraktion“ im Sinne einer Sehenswürdigkeit braucht es mit großer Wahrscheinlichkeit etwas mehr Ideenreichtum. In diesem Zusammenhang darf daran erinnert werden, dass es für den Hofburggarten bereits eine Studie des Schweizer Planungsbüros Steiner Sarnen gegeben hat, das auf die Realisierung von Erlebniswelten spezialisiert ist. Nachdem eine Gruppe Brixner sich dagegen ausgesprochen hatte, hat die Gemeinde sich von der Vision distanziert. Das heutige Ergebnis dürfte den damaligen Kritikern der Steiner-Sarnen-Studie gefallen – leider zieht der Garten aber nur sehr vereinzelte Besucher an, die oft schon nach einem kurzen Blick den Garten kopfschüttelnd wv wieder verlassen.

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Foto: Alex Filz

Wirtschaft & Umwelt

EISACKTAL

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Vom Wert der kleinen Dinge z „In der Natur ist alles besonders, wir müssen ihr nur mit Achtsamkeit begegnen und auch den kleinen Dingen ihren Wert beimessen“, meint Stefan Braito, Naturführer bei den Naturerlebnistagen „Dolomiti Ranger“. Hier zählt nicht das außergewöhnliche Supererlebnis, sondern die vielen Kleinigkeiten, die die Natur zu einer einzigartigen Schatzkammer formen: Wie atmen Pflanzen? Welcher Baum ist das am Vahrner See, mit dieser spiralig geformten Borke? Und wie erkennt man, ob eine Schlange giftig ist? Bei einem Experimentiertag im Naturparkhaus Villnöss (jeweils Dienstag von 10 bis 12.30 Uhr), einer naturkundlichen Entdeckungsreise unterhalb der Villnösser Geisler (jeweils Mittwoch

von 9.30 bis 15 Uhr) sowie einer Nachtwanderung um den Vahrner See (jeweils Donnerstag von 20.30 bis 22.30 Uhr) erkunden Kinder von 7 bis 12 Jahren und Erwachsene unter fachkundiger Führung und mit viel Spaß insbesondere das Pflanzenreich der Dolomiten. Die drei Bausteine des „Dolomiti Ranger“ können einzeln besucht werden – und wer an allen drei Exkursionen teilnimmt, wird mit einem Diplom ausgezeichnet. Die „Dolomiti Ranger“-Erkundungen werden vom Tourismusverband Eisacktal von 1. Juli bis 4. September angeboten; die Anmeldung erfolgt beim Tourismusverein Brixen, Telefon 0472 836401. Weitere Infos unter www.eisacktal.com/ dolomitiranger. db

MÜHLBACH

Meransen stimmt ab z Die Bürger von Meransen werden am 21. September im Rahmen einer Volksbefragung darüber abstimmen, ob „bei Neuerrichtung der Seilbahn Mühlbach-Meransen die heute bestehende Trasse beibehalten werden“ soll. Die ursprüngliche Sperrfrist von zwölf Monaten vor Wahlen wurde auf Anfrage des einbringenden Promotorenkomitees vom Gemeinderat reduziert, sodass der Termin vom 21. September möglich wurde. Das Beteiligungsquorum liegt aufgrund der gültigen Gemeindesatzung bei 50 Prozent. Sollte die Mehrheit mit „Nein“ stimmen, würde dies den Weg für die Realisierung des bestehenden Vorhabens ebnen, wonach die Bergstation gemäß dem Wunsch der Liftgesellschaft in die Nähe der Talstation der Umlaufbahn „Gitschberg“ verlegt würde. Stimmt die Mehrheit mit „Ja“, ist die weitere Vorgehensweise unklar. „Derzeit gibt es keinen interessierten

Foto: Oskar Zingerle

Mühlbach, Katharina-Lanz-Straße

Bauherrn für die bestehende Trasse“, so Vizebürgermeisterin Kathrin Oberleitner. Obwohl der Trassenverlauf sich auch auf das bewohnte Gebiet der Ortschaft Mühlbach auswirkt, sind deren Einwohner von der Teilnahme an der Befragung ausgeschlossen, was im Vorfeld zu Polemiken führte. Das Ergebnis der Befragung hat keinen bindenden, nur empfehlenden Charakter. oz


NACHGEFRAGT

„Bezeichnung‚Rio Pusteria’ bleibt“ FRANZ STOLZ, Präsident des Tourismusvereins Gitschberg Jochtal, über die Erfolgsfaktoren der Almenregion und die Diskussion um die Verwendung einer neuen italienischen Bezeichnung. Herr Stolz, trotz suboptimaler Rahmenbedingungen vermeldet die Almenregion Gitschberg Jochtal ebenso wie das gleichnamige Skigebiet jährlich neue Rekordzahlen. Was sind die Erfolgsfaktoren? Für die Wintersaison hat der Zusammenschluss der Skigebiete wesentlich zum Erfolg beigetragen, weil das Angebot für den Gast damit erheblich verbessert worden ist. Im Sommer ist es die Almencard, die wir als erste Region in Südtirol eingeführt haben und inzwischen seit fünf Jahren an den Gast ausgeben. Die Basis für den Erfolg sind natürlich gute Betriebe, von

denen wir viele haben. Wir als Tourismusverein bieten ein reichhaltiges Animationsprogramm, das gerne angenommen wird. Der Aufwand ist erheblich, aber über die Almencard lassen sich die Maßnahmen gut finanzieren. Der Gemeinderat hat das Vorhaben des Tourismusvereins gebremst, die Almenregion unter dem Namen „Rio Pusteria“ zu vermarkten. Wie stehen Sie zu dieser Entscheidung? Wir sind bereits bisher auf dem italienischen Markt mit dem italienischen Namen aufgetreten, und das werden wir auch in Zukunft tun.

... aber bisher war die Bezeichnung nicht „Rio Pusteria“, sondern „Area vacanze Gitschberg Jochtal“ ... Mit „Rio Pusteria“ identifizieren sich auch die zur Almenregion gehörenden Gemeinden Vintl und Rodeneck. Die Bezeichnung wurde im praktischen Sprachgebrauch auch in Vergangenheit verwendet, insofern haben wir keinen neuen Ortsnamen erfunden, wie man uns vorwirft. Wir werden unsere Strategie für den italienischen Markt also beibehalten, international verwenden wir wieder „Gitschberg Jochtal“. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Licht fürs Leben Das Brixner Unternehmen Huber GmbH ist ein erfahrener Spezialist für Lichtinszenierungen. Seit 44 Jahren ist die Firma Huber in Brixen im Bereich Elektro- und Lichttechnik erfolgreich tätig. Erfolg bedeutet für das Traditionsunternehmen, die Zufriedenheit und Begeisterung der Kunden erleben zu dürfen. Vor allem im Bereich der Lichttechnik, die von der Planung über Lichtproben bis hin zur professionellen Montage komplett ausgeführt wird, werden Emotionen geweckt.

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Qualitätsbetriebe

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die Gefühle des Menschen. Licht wärmt die Herzen, motiviert, belebt, Licht ist ein Stimmungsmacher. Licht ist aber auch ein wichtiger Bestandteil der Architektur, die vor allem erst durch Licht lebendig wird. Dazu integriert die Firma Huber GmbH

das Licht harmonisch in die Architektur und lässt es mit ihr verschmelzen. „Bei der Lichtplanung und vor allem bei den Lichtproben merken wir immer wieder, wie gefühlsbetont Licht

ist“, erklärt Andreas Huber. „Licht ist Leben. Aus diesem Grund verkaufen wir auch keine Lampen, sondern realisieren Licht fürs Leben und begeistern unsere Kunden mit der Magie des

Lichts.“ Und so nimmt man in den von Huber GmbH realisierten Objekten weniger die Beleuchtungskörper wahr, sondern erlebt in erster Linie faszinierende Lichtwelten.

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MRS.SPORTY

Demnächst noch knackiger! Nur noch wenige Tage, dann präsentiert sich Mrs.Sporty in Milland erfrischend neu: Noch abwechslungsreicher, noch effektiver, noch persönlicher – und unter neuem Namen.

Nach rund fünf Jahren Betreiben des Frauensportclubs Mrs.Sporty in Milland haben die Clubinhaber Maria Rastner und Markus Blasbichler entschieden, das Trainingsangebot für Frauen noch effektiver zu gestalten – und daher beschlossen, den bestehenden Franchisingvertrag nicht mehr zu verlängern, sondern den Club künftig autonom weiterzuführen. „Unser Ziel ist es, unseren Mitgliedern auf allen Ebenen nur beste Qualität zu bieten“, erklärt Maria Rastner, „dies wollen wir

erreichen, indem wir Bewährtes beibehalten, das Trainingsprogramm jedoch noch wirkungsvoller gestalten.“

Bewährtes Trainingskonzept unter neuem Namen. Und so

präsentiert sich der Frauensportclub am gewohnten Standort ab 7. Juli mit dem neuen Namen „Knackig“ und einem entsprechend knackigen Angebot: Frauen aller Altersgruppen erwartet ein noch abwechslungsreicheres Trainingsprogramm, um sich mit

einem 30-Minuten-Training zweibis dreimal pro Woche fit zu halten. Das Zirkeltraining wird um viele Stationen bereichert, darunter finden sich einige neue, marktführende Fitnessgeräte. Neu ist auch das Ernährungskonzept, das von deutschen Ernährungsspezialisten eigens für Frauentrainingsstudios ausgearbeitet worden ist. „Unser neues Trainings- und Ernährungsprogramm ermöglicht es unseren Mitgliedern, ihr Wunschgewicht einfach zu erreichen sowie ihre

Maria Rastner, Inhaberin des Frauensportclubs in Milland

Fitness und ihr Körpergefühl zu steigern“, erklärt Maria Rastner, „das abwechslungsreiche Training garantiert einen immensen Spaßfaktor und motiviert zum Mitmachen und Fitbleiben.“ Nach einer einwöchigen Schließung Anfang Juli zwecks Umgestaltung ist es am 7. Juli soweit: Dann öffnet der Frauensportclub unter dem neuen Namen „Knackig“ seine Tore. Wer sich vorab über alle Neuheiten informieren möchte, findet diese bereits ab 1. Juli online unter www.knackig.it.

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DOMUS BAUEXPERT

Qualitätsbetriebe

Der Baustoffspezialist

Extra

Während der Baustoffspezialist bauexpert vor allem den Fachhandel bedient, bietet der neue Showroom Domus bauexpert in Brixen ein umfangreiches Sortiment an Wand- und Bodenbeläge auch für private Bauherren. Zur Entwicklung der bauexpert AG und zur neuen Markenstrategie im Gespräch mit Bernhard Zingerle, Präsident des Verwaltungsrates der bauexpert AG.

Herr Zingerle, wie kam es zur Gründung der bauexpert AG, und wie präsentiert sich das Unternehmen heute?

BERNHARD ZINGERLE: Die bauexpert AG entstand 1999 aus dem Zusammenschluss der zwei Baustoffhändler Zingerle Baubedarf mit Sitz in Brixen und Baumex mit Sitz in Bruneck. Damals startete man mit drei Filialen; heute präsentiert sich die bauexpert AG mit neun Filialen in der gesamten Region und mit insgesamt 250 Mitarbeitern. Was macht die bauexpert so erfolgreich? Mit einem vielfältigen Sortiment an Baustoffen, der zuverlässigen Lieferung, der flexiblen und reibungslosen Abwicklung sowie der großen fachlichen Kompetenz unserer Mitarbeiter gelingt es uns, unseren Kunden optimale

Lösungen und einen Topservice zu bieten. In Zeiten der Krise sind neun Verkaufspunkte und 250 Mitarbeiter sicherlich eine Herausforderung. Wie meistern Sie diese Situation? Die Krise trifft die Baubranche besonders hart und ist somit auch im Baustoffhandel zu verzeichnen. Nichtsdestotrotz ist es uns gelungen, in den letzten Jahren durchwegs positive Ergebnisse zu erzielen – dies auch dank des großartigen Einsatzes und der Flexibilität unserer Mitarbeiter. Auch wenn die Zeiten schwierig sind, haben wir versucht, uns den neuen Gegebenheiten auf dem Markt anzupassen und langfristige Projekte trotz Krise wie geplant durchzuführen. Vor kurzem wurde die Niederlassung in Brixen renoviert und neu eröffnet, unter anderem mit

dem neuen Showroom „Domus bauexpert“. Welche Beweggründe stecken hinter dem neuen Namenszusatz? Anfangs war für das bisherige Gebäude in Brixen eine reine Sanierung geplant, woraus sich letztlich ein völlig neues Verkaufskonzept ergeben hat. So wurde für den Bereich Wand- und Bodenbeläge der neue Markenname „Domus bauexpert“ entwickelt und ein eigener Showroom eingerichtet, da dieser Produktbereich in unserer großen Baustoffvielfalt teilweise zu wenig Beachtung fand. Was bietet Domus bauexpert dem Privatkunden? Während die bauexpert sich auf den Baustoffhandel konzentriert, richtet sich Domus bauexpert mit dem Bereich Wand- und Bodenbeläge auch an private Bauherren und bietet diesen einen passge-

Bernhard Zingerle, Präsident des Verwaltungsrates der bauexpert AG nauen individuellen 360-GradService: Privatkunden erhalten bei uns kompetente Beratung und ein detailliertes Angebot; auf Wunsch organisieren wir auch die Verlegung der Fliesen und Holzböden durch einen unserer Partner.

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APOTHEKE PEER

Hinter den Kulissen Es brodelt und zischt, sonderbare Maschinen bewegen sich wie von Geisterhand und ein wunderbarer Duft nach Kräutern liegt in der Luft. Ein kurzer Einblick in die „geheimen“ Räume der Apotheke Peer.

VORTRAG

Im Labor arbeiten die „Giftmischer“: Speziell ausgebildete Apotheker und pharmazeutische Facharbeiter bereiten die Rezepturen vor. Die Apotheke Peer hat eine lange Tradition in der Herstellung von Arzneien, Cremen und Tropfen. Das hauseigene Labor ist nach den modernsten Gesichtspunkten eingerichtet und mit allen Geräten ausgestattet, die eine schnelle, hygienisch einwandfreie und qualitativ hochwertige Herstellung ermöglichen. Die Qualität der hauseigenen Produkte wird außerdem durch regelmäßige Kontrollen des unabhängigen Zentral-Laboratoriums der Deutschen Apotheker sowie durch das eigene ISO-zertifizierte Qualitätsmanagement gewährleistet.

Menge enthalten ist. Benötigt man ganz spezielle Kräuter für spezielle Bedürfnisse wie zum Beispiel zum Ostereierfärben, hat die Apotheke Peer diese mit großer Wahrscheinlichkeit bereits lagernd oder besorgt sie innerhalb kürzester Zeit. Jedes Jahr verarbeitet die Apotheke knapp eine Tonne von über 300 verschiedenen Kräutern, wobei nur die frischeste und beste Qualität von zertifizierten Lieferanten bezogen wird. Jede einzelne Charge wird auf Schadstoffe analysiert, und der Wirkstoffgehalt wird eigens festgestellt, um sicherzustellen, dass die verwendeten Kräuter den strengen Bestimmungen des Arzneibuches entsprechen.

Kräutermischungen aus eigener Herstellung. In der Kräuter-

voll automatisierte Lager liegt gut versteckt im Keller. Hier räumen Roboter die Ware nach einem ausgeklügelten System ganz von selbst in die Regale und bestücken auf Abruf den entsprechenden Warenlift, so dass die gewünschte Ware wie von Geisterhand umgehend an der Theke im oberen Stock einlangt. Für alle Neugierigen führt der abgebildete QR-Code zu einem Video, das den Weg der Produkte von der Anlieferung bis zum Verkauf zeigt.

kammer stellen die Apotheker und das pharmazeutische Fachpersonal der Apotheke Peer zahlreiche Tees und Kräutermischungen her. Für fast jede Indikation wird die passende Mischung zusammengestellt, sei es einen Tee gegen Blasen- und Nierenbeschwerden, einen BäuchleinTee für Kinder oder einen angenehmen Tee für zwischendurch wie der Peer’sche Haustee. Beim Ansatz für den Großen Schwedenbitter wiegen die Mitarbeiter sogar jede Zutat einzeln ab, damit von den wertvollen und schweren Bestandteilen auch die richtige

Robotergesteuertes Lager. Das

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TINKHAUSER GEROLD & CO.

Qualitätsbetriebe

Familienbetrieb mit langjähriger Erfahrung Der Installationsbetrieb Tinkhauser Gerold feiert sein 40-jähriges Bestehen. Gut ausgebildete Mitarbeiter sowie fachgerechte Installationen charakterisieren den Meisterbetrieb.

Extra

Foto: Oskar Zingerle

Bereits seit 1974 gibt es den Installationsbetrieb Tinkhauser Gerold in Brixen. Nach Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungstechniker in Karlsruhe gründete Gerold Tinkhauser den gleichnamigen Installationsbetrieb für Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärbau – zunächst in der Bahnhofstraße 34 in Brixen. Später übersiedelte er mit dem Unternehmen in die Handwerkerzone Köstlan.

Drei-Generationen-Betrieb. Heu-

te sind gleich drei Generationen im Familienbetrieb im Einsatz: Seniorchef Gerold Tinkhauser wird mittlerweile durch seinen Sohn Jörg, ebenfalls gelernter Heizungs- und Sanitärinstallateurmeister, tatkräftig unterstützt, während Ehefrau Maria und Enkelsohn Alex dafür sorgen, dass im Büro und Magazin die Verwaltungsabläufe wie am Schnürchen laufen. Die Baustellenkoordination wickelt Jörg Tinkhauser gemeinsam mit Mitarbeiter Paul Profanter ab, welcher bereits seit beinahe 40 Jahren im Betrieb tätig ist.

Schlüsselfertiger Rundumservice. Neben Heizungs-, Klima- und Sanitärinstallationen realisiert das Unternehmen auch regenerative Anlagen, so zum Beispiel Pellets-, Hackschnitzel- oder Hackgutanlagen, wie auch Fernwärmeanschlüsse, Solaranlagen, kontrollierte Wohnraumlüftung, Zentralstaubsaugeranlagen, Regenwassernutzungs- und WasseraufbereiHeizungs-, Sanitär-, Solar- und Lüftungsanlagen

Das Team der Fa. Tinkhauser, v.l.n.r.: Jörg Tinkhauser mit Neffe Alex Überbacher, Maria Tinkhauser, Paul Profanter und Gerold Tinkhauser tungsanlagen. Außerdem werden Badsanierungen von der Planung bis zum Einbau individuell nach Kundenwunsch realisiert. Hierbei wird größter Wert auf fachgerechte Installation und zuverlässigen Kundendienst gelegt. Und so garantiert die Firma Tinkhauser Gerold & Co. stets eine kundenorientierte und professionelle Ausführung aller Installationen, sowohl im Rahmen von Sanierungen von Altbauten als auch bei Neuinstallationen in Ein- oder Mehrfamilienhäusern sowie in Gewerbebauten, wie auch bei Anpassungsoptimierungen von bestehenden Anlagen. Meisterbetrieb & Solarteur

Tinkhauser Gerold & Co.KG Ignaz-Seidner-Straße 29a · Brixen Tel. 0472 833763 · Fax 0472 833877 · tinkhauser.g@dnet.it 58

Mit kundenorientierten Lösungen zum individuellen Traumbad

Auch bei modernen Heizungssystemen den technischen Herausforderungen gewachsen


HYPO TIROL BANK

Persönlich und individuell

100

Das klare Bekenntnis zur Region schafft Nähe, Vertrauen und Sicherheit. Wir sind der starke Veranlagungs- und Finanzierungspartner für die Südtiroler Wirtschaft und Bevölkerung. Ein Partner, auf den sie sich verlassen können. Zu hundert Prozent.

Foto: Alex Gemmato

Die Hypo Tirol Bank bietet maßgeschneiderte Lösungen im Veranlagungs- sowie Finanzierungsbereich. Qualität und persönliche Beratung stehen dabei an erster Stelle.

%

Das Beraterteam der Geschäftsstelle Brixen (v.l.): Manuela Gasteiger, Reinhart Gostner und Gabriela Schwitzer Seit über einem Jahrzehnt ist das Beratungszentrum der Hypo Tirol Bank im Stadtzentrum von Brixen heimisch. Ein dynamisches Team kümmert sich dort um die Betreuung der Privat- und Firmenkunden.

Anlegen – sicher bis chancenorientiert. Im Veranlagungsbereich

punktet die Hypo Tirol mit individuellen Lösungen zur optimalen Vermögensbildung, -anlage und -verwaltung. Diskretion, Exklusivität und Individualität genießen dabei oberste Priorität. Durch die Analyse der persönlichen Vermögenssituation und der Renditeziele des Anlegers – mit einer fundierten Risikoauswertung – wird eine individuell optimierte Veranlagungsstrategie erstellt. Das Anlageuniversum umfasst hierbei alle wichtigen Finanzmärkte und -instrumente. „Die freie und objektive Auswahl der am weltweiten Markt angebotenen Produkte ist im Interesse der Kunden äußerst wichtig“, stellt Reinhart Gostner, Leiter der Geschäftsstelle, fest.

Individuelle Wohnraumfinanzierung. Die Entscheidung für

oft im Leben getroffen. Umso wichtiger ist eine optimale und maßgeschneiderte Finanzierung: „Ob Kauf, Neubau oder Sanierung, ob Zu- und Umbau einer Wohnimmobilie – wir arbeiten den passenden Kredit für unsere Kunden aus, individuell und flexibel zugeschnitten“, erläutert Manuela Gasteiger, Customer Support.

Unsere Tiroler Bank.

Finanzierungen für Unternehmen. Für Unternehmen und öf-

fentliche Institutionen umfasst das Angebot der Hypo Tirol Bank individuelle Finanzierungslösungen. „Unser Ziel ist es, den Unternehmen eine fachkundige Beratung, auf den persönlichen Bedarf abgestimmte Lösungen sowie eine schnelle Abwicklung zu bieten“, erklärt Firmenkundenbetreuerin Gabriela Schwitzer. Für ein persönliches Beratungsgespräch empfiehlt es sich, einen Termin zu vereinbaren – entweder telefonisch unter der Rufnummer 0472 979797 oder per E-Mail an info@hypotirol.it. Die Betreuer sind unabhängig von den Banköffnungszeiten erreichbar und örtlich flexibel.

www.hypotirol.it

ein neues Zuhause wird nicht 59


Installationsbetrieb von gutem Ruf Von Heizungs-, Sanitär- und Solaranlagen bis hin zu Badeinrichtungen – der Installationsbetrieb Larcher & Brunner ist im mittleren Eisacktal ein kompetenter Ansprechpartner für Haustechnikanlagen in allen Größenordnungen, von Kompaktanlagen für private Haushalte bis hin zu Großanlagen für Kondominien und Gewerbebauten. Die Vielzahl an langjährigen zufriedenen Kunden belegt die Kompetenz des Unternehmens, das bereits seit über 15 Jahren in Brixen und Umgebung tätig ist. Im Jahr 1998 machten sich die

beiden gelernten Installationstechniker Manfred Larcher und Stephan Brunner selbstständig und gründeten ihr eigenes Unternehmen. Von Anfang an setzten sie auf Qualität und Zuverlässigkeit und konnten so laufend Kunden dazugewinnen. Seither ist der Betrieb kontinuierlich gewachsen, was schließlich eine Übersiedlung in größere Räumlichkeiten erforderlich machte. Heute präsentiert sich das Unternehmen als ein Betrieb mittlerer Größe, mit einer starken 13-köpfigen Mannschaft und mit Firmensitz im Gewerbepark Kampan.

Foto: Oskar Zingerle

Der Installationsbetrieb Larcher & Brunner genießt bei seinen zahlreichen Kunden einen hervorragenden Ruf – und das aus gutem Grund.

Extra

Qualitätsbetriebe

LARCHER & BRUNNER

Das langjährige Team der Firma Larcher & Brunner

Bäder zum Wohlfühlen.

Ob Neubau oder Sanierung, gerne übernehmen wir die Badausstattung und -einrichtung und realisieren Ihr ganz persönliches Traumbad. Ihr Ansprechpartner für: Heizungs-, Sanitär- und Solaranlagen, Badeinrichtung und Reparaturen Larcher & Brunner GmbH Julius-Durst-Straße 66 | 39042 Brixen T. 0472 06 81 99 | info@larcherbrunner.it 60


STAMPFL KÜCHE-WOHNEN

Küchenträume in Teamarbeit Das kreative Team des Studio Stampfl stellt mit jeder neuen Einrichtung unter Beweis, dass es sein Fach versteht: Küchen sowie Wohnzimmer werden individuell und formschön geplant und in herausragender Qualität realisiert.

Kücheneinrichtungen wählen die Einrichtungsprofis unter Designküchen von Varenna, Maßanfertigungen von Intuo oder den pfiffigen Küchenlösungen von EWE. Im Wohnbereich bieten sie die Möbel des führenden italienischen Designmöbelherstellers Poliform an. In langjähriger Zusammenarbeit mit ausgewählten Herstellern realisiert das Profiteam von Stampfl auf diese Weise hochwertige und langlebig schöne Einrichtungen sowie individuelle Wohnräume zum Wohlfühlen.

Foto: Oliver Jaist

Hochwertig und langlebig. Bei

Design und Wohnkomfort in Perfektion: Realisiertes Wohnzimmer von Studio Stampfl

Foto: Oliver Jaist

Das renommierte Brixner Studio Stampfl hat sich auf die Einrichtung von Küchen und Wohnzimmern spezialisiert und geht dabei stets mit Hingabe auf die individuellen Wünsche der Kunden ein. In den eigenen Ausstellungsräumen zeigen die Einrichtungsprofis zahlreiche Gestaltungsideen und anhand der verschiedensten Muster vielfältige Möglichkeiten zur Böden- und Wandgestaltung auch vor Ort. Auf Wunsch wird zudem eine umfassende Licht- und Materialberatung angeboten.

Realisierte Einrichtung in Natz | Planung: Manfred Stampfl

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Qualitätsbetriebe

Bestleistung aus Edelstahl

PIKON

Mit Fachkompetenz, innovativen Lösungsvorschlägen sowie mehr als 20 Jahren Erfahrung weiß das Erfolgsunternehmen Pikon in Brixen genau, worauf es in Sachen Planung und Realisierung von Edelstahl-Konstruktionen ankommt.

FERTIGUNG

Neben Treppen, Geländern, Fußgängerbrücken und Rohrleitungen realisiert das Unternehmen Pikon auch Schwimmbecken aus Edelstahl. Das Material überzeugt auch hierfür mit zahlreichen Vorteilen: Architektonische Vorgaben können ideal umgesetzt werden. Aus der Vielseitigkeit von Edel-

„Mit dem nötigen Fachwissen, der langjährigen Erfahrung und der praktischen Anwendungskompetenzen gelingt es uns, selbst die anspruchsvollsten Konstruktionen in Edelstahl und Stahl zu planen und formschön zu realisieren.“

me Badetemperatur. Außerdem hemmt die glatte Oberfläche die Bakterienbildung und bietet somit allen Benutzern des Beckens eine hygienische und pflegeleichte Anlage. Weitere Informationen zu Edelstahlbecken und Sonderanfertigungen aus Edelstahl finden Interessierte unter www.pikon-bz.it.

SERVICE

Investitionen für die Zukunft.

stahl kann die Attraktivität des Schwimmbeckens enorm gesteigert werden, da es möglich ist, viele verschiedene Wasserspiele und Bodensprudel einzubauen. Durch die Unempfindlichkeit des Materials gegen Setzungen und Temperaturschwankungen – auch bei Frost – lassen sich selbst kombinierte Innen-Außenbecken ideal realisieren. Weitere Vorteile ergeben sich aus der Umweltund Wartungsfreundlichkeit sowie einer langen Lebensdauer. Auch sonst bringt das Material Edelstahl viele Vorzüge mit sich: Da die Sonne im Becken mehrfach reflektiert wird, erreicht das Wasser in kürzester Zeit eine angeneh-

MONTAGE

ßerprüfung, sowie zwei Lehrlinge im Einsatz; um die Konstruktionsplanung kümmern sich drei Mitarbeiter im technischen Büro. In dieser Kombination ist die Firma Pikon in der Lage, selbst hochkomplexe Projekte aus Edelstahl und Stahl zu realisieren.

BERATUNG

vielfältigen anspruchsvollen Projekte sorgen professionell ausgebildete Mitarbeiter. Betriebsinhaber Roland Pichler ist diplomierter Bauingenieur und Mitglied der Ingenieurkammer der Provinz. Mitinhaber Johann Pichler ist gelernter Schlosser mit Meisterbrief und hat an der Fachhochschule München das Studium als Bauingenieur und ein Zusatzstudium zum EURO-Schweißfachingenieur absolviert. In der Produktion sind sechs Facharbeiter, allesamt mit erfolgreich absolvierter Schwei-

Roland Pichler:

PLANUNG

Professionelles und eingespieltes Team. Für das Gelingen der

Foto: Oskar Zingerle

Extra

Das Unternehmen Pikon wurde 1990 als Schlosserei gegründet und hat sich auf die Verarbeitung von rostfreiem Edelstahl spezialisiert. Auf rund 900 Quadratmetern Betriebsfläche werden Edelstahlkonstruktionen geplant und realisiert – von qualitativ hochwertigen Edelstahlbecken, Treppen und Geländern, Fußgängerbrücken, Rohrleitungen bis hin zu den verschiedensten Sonderkonstruktionen.

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Ein halbes Jahrhundert Autogeschichte

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In diesem Jahr feiert Werthauto sein 50-jähriges Bestehen und damit zugleich ein halbes Jahrhundert Fiat-Fahrzeugvertretung im Eisacktal und Wipptal. Vor rund fünfzig Jahren begann die Erfolgsgeschichte von Werthauto: Im Januar 1964 öffnete das Unternehmen als erste Fiat-Vertretung im Eisack- und Wipptal seine Tore am Standort Brixen. Im Laufe der Jahre durchlebte Werthauto 50 Jahre Autogeschichte mit allen Herausforderungen eines wandelnden Automarktes.

Seriös und zuverlässig. Von

Anfang an war das Familienunternehmen stets bemüht, seinen Kunden einen besonderen Service zu bieten, und so hat der Slogan des Firmengründers Hermann

50 Jahre Werthauto Brixen Werth „Ein Auto von Wert(h)“ auch heute noch Bestand. Längst genießt Werthauto über die Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf als seriöser Fahrzeughändler und zuverlässige KFZ-Werkstätte. Philosophie des Unternehmens

ist es, dem Kunden bestmögliche Betreuung beim Kauf eines Neu-, Gebraucht- oder Jahreswagens sowie bei sämtlichen Serviceleistungen in der Werkstatt zu garantieren und eine kompetente Beratung bei Leasing- und Finan-

zierungsgeschäften zu gewährleisten. Und so führt Werthauto heute eine große Palette an Automarken und begegnet damit den vielfältigen Wünschen der Kunden.

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E. INNERHOFER AG

Qualitätsbetriebe

Ein Team für zufriedene Kunden

Extra

Dreht sich bei einem Großhandel alles um die Produkte? Dies stimmt so nicht, denn die tollsten Produkte bleiben in den Lagerregalen liegen, wenn nicht kompetente Mitarbeiter für einen erfolgreichen Warenfluss sorgen. Deshalb steht bei E. Innerhofer AG das Team im Mittelpunkt.

laufen mit jedem Kundenauftrag im Hintergrund viele weitere Prozesse ab, für die die zahlreichen Mitarbeiter in den übrigen Abteilungen wie zum Beispiel dem Einkauf, der EDV oder der Buchhaltung sorgen.

mehr sind keine Seltenheit. Auf die hohe Mitarbeitertreue ist das Unternehmen besonders stolz und auch darauf, in diesem Jahr als „Bester Arbeitgeber Südtirols 2014 – Kategorie große Unternehmen“ ausgezeichnet worden zu sein.

Bester Arbeitgeber 2014. Das

Verkauf über Fachinstallateure.

Unternehmen E. Innerhofer AG präsentiert sich heute mit einem Team von 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Langjährige Mitarbeiter mit 40 Dienstjahren und

Von der äußerst effizienten Lager­ wirtschaft und schnellen Logistik beim Großhändler Innerhofer profitieren die Gewerbekunden, also die Installateure. Privatkun-

den hingegen können für Bad, Heizung, Klima und Lüftung sowie Haustechnik ihre Auswahl an Qualitätsprodukten treffen; der Verkauf selbst erfolgt dann über ihren Vertrauensinstallateur. Dieser sorgt dafür, dass technisch alles zusammenpasst, er erledigt den fachgerechten Einbau und bietet zudem die entsprechende Gewährleistung.

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Zufriedene Mitarbeiter sorgen für ein gutes Betriebsklima – und die Kunden merken dies. Man geht nun einmal gerne in ein Geschäft oder Büro, wo gute Stimmung herrscht. Neben den großen Bäderausstellungen schätzen Kunden deshalb bei „Innerhofer - Bad und Haustechnik“ ganz besonders auch die kompetente Beratung der technischen Abteilung, im Kundendienst sowie im Verkaufsinnen- und -außendienst. Für eine reibungslose Abwicklung

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Das kühle Nass! Alles rund ums Wasser in den topp Bäderausstellungen von INNERHOFER. DAS BAD. Sehen, fühlen, erleben und gut beraten. Jetzt den Planungstermin sichern – schon rauscht das Wasser. www.innerhofer.it

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Geschärftes Markenprofil

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MILCHHOF BRIXEN

Foto: Oskar Zingerle

Die gesamte Brimi-Produktpalette hat ein neues Gewand bekommen – und nicht nur das: Neben dem neuen Verpackungsdesign wurde der gesamte Markenauftritt der Brimi-Produkte fit für den Kampf um die Gunst des Kunden gemacht.

Seit mehr als 35 Jahren produziert der Milchhof Brixen mittlerweile Mozzarella und hat sich in dieser Zeit von einem Sennerei- zu einem namhaften Mozzarellabetrieb entwickelt. Waren es vor dreißig Jahren sieben Millionen Kilogramm Milch – dies entsprach damals zirka einem Drittel der gesamten Milchanlieferung –, sind es heute über 100 Millionen Kilogramm und damit nahezu der gesamte Anteil der angelieferten Milch, die jährlich zu Mozzarella verarbeitet werden. Wurde in den achtziger Jahren vor allem für Drittmarken bei Pizzaware produziert, hat der Brimi Mozzarella längst den Weg auch in die privaten Haushalte gefunden. Dies gelang zum einen durch die Zusammenarbeit mit strategisch bedeutenden Handelspartnern sowie durch konsequente Produktentwicklungen. Mit neuen Formaten, zum Beispiel der Kugelware oder den Mozzarella-Minis, sowie den neuen Rezepturen „light“, „laktosefrei“ und „Bio“ rückt die Marke Brimi immer stärker in die Wahrnehmung der Konsumenten.

Starke Marken schaffen Vertrauen. Der italienische Mozza-

rellamarkt ist stark zersplittert. Fast 500, zumeist lokale Hersteller kämpfen um die Gunst des Endverbrauchers auf dem

italienischen Mozzarellamarkt. Darüber hinaus drängen immer mehr ausländische Hersteller in die Verkaufsregale. Um in diesem Umfeld bestehen zu können, sieht der Milchhof Brixen vor allem in der Stärkung der Marke Brimi eine Chance, um am Kühlregal den Endverbraucher von der Einzigartigkeit der Brimi-Produkte zu überzeugen und ihn für sich zu gewinnen.

Langfristig denken. Der Milch­hof Brixen zählt derzeit 160 Mitarbeiter. Für das laufende Geschäftsjahr 2014 wird mit einem Umsatz von 86 Millionen Euro gerechnet, der Exportanteil beträgt zirka 20 Prozent. Durch angemessene Marktinvestitionen möchte der Milchhof Brixen seine Marktposition im In- und Ausland weiter ausbauen. Die neue Produktverpackung übernimmt hierbei eine wichtige Funktion, um die Aufmerksamkeit auf die Produkte zu lenken und die Produktqualität zu vermitteln. Begleitend dazu sind für den Sommer im gesamten norditalienischen Raum und in Südtirol in vielen Supermärkten Mozzarella-Verkostungen geplant. Diese Aktionen bieten die Gelegenheit, insbesondere neue Konsumenten zu gewinnen und die Marke Brimi mit allen Sinnen erleben zu lassen.

Südtirol

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Impressum Der Unterricht erfolgt nach dem Normal-Lehrplane für zweitklassige Handelsschulen von Mädchen. Wie wir hören, sind bereits viele Anfragen für das nächste Schuljahr eingelaufen, was zweifellos für den guten Ruf des Institutes spricht.

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Annamaria Mitterhofer (amm) Ingo Dejaco (id) Johanna Bernardi (jb) Evi Hilpold (eh) Anton Rainer (ar) Irene Dejaco (ird) Carmen Plaseller (cp) Andrea Bodner (ab) Hanna Hofer (hh) Barbara Fuchs (bf) Tesi Zingerle (tz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 25. Juli 2014 Nächster Redaktionsschluss: 10. Juli 2014 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 66

Juni 1914

Der „Freund mit der Pistole“ Samstag, 20. Juni 1914 An einem der letzten Tage hatten sich zwei Lehrlinge, ein Bäcker- und ein Schusterlehrling, zu einem Gange in die Umgebung von Brixen verabredet. Der Schusterlehrling war unpünktlich und, offenbar durch das Warten erbost, schoß der „Freund“, der Bäckerlehrling, dem zu spät Kommenden eine Kugel aus seiner Flobertpistole entgegen; glücklicherweise jedoch ging die Kugel fehl. Bei der Einvernahme gab der Bäckerlehrling an, er hätte nur eine „kleine Hez“ machen wollen, doch behauptete der Schusterlehrling, der Schuß sei in böswilliger Absicht und mit dem ersichtlichen Bestreben, ihn auch zu treffen und zu verletzen, gegen ihn abgefeuert worden. Die gerichtliche Anzeige wurde erstattet.

Wahl wird in der nächsten Bürgerausschußsitzung vorgenommen werden. Mit dem Beitritt der Stadt zum Landesverkehrsrat ist ein langgehegter Wunsch des Kurvereins in Erfüllung gegangen.

Obstbauverein Brixen Dienstag, 23. Juni 1914 Vom Obstbauverein Brixen erhalten wir folgende Zeilen: Durch die naßkalte Witterung, die eine langsame Entwicklung der Kartoffelpflanzen zur Folge hatte, macht sich nun die Peronospora (Blattkrankheit) sehr stark bemerkbar. Erkennbar sind die kranken Kar-

Attentat auf Erzherzog-Thronfolger Montag, 29. Juni 1914 Die ersten Meldungen, die wir erhielten und in Brixen durch Maueranschläge und Extrablätter verbreiteten, haben eine tiefgehende Erregung und Erbitterung hervorgerufen. Vielfach schluchzend und weinend, teilte man sich die Nachricht mit. Allgemein wurde auch das Befremden darüber ausgesprochen, daß man das Thronfolgerpaar wenigstens nach dem ersten Attentat nicht unter den Schutz von Reitermannschaften stellte. Von Seiten des Stadtmagistrats wird ersucht, an den Häusern Trauerfahnen aufzuhängen.

Hehlerei in Vahrn Donnerstag, 4. Juni 1914 Wegen Hehlerei wurde der Bauer Gießer in Vahrn von der Gendarmerie verhaftet. In seinem Hause wurde fremdes Eigentum deponiert vorgefunden, so u. a. 100 Kilogramm Hafer, Pferdedecken, Kleider, die aus der Artilleriekaserne wahrscheinlich durch Soldaten entwendet und in sein Haus verschleppt worden waren. Die Untersuchung ist eingeleitet.

Brixen im Landesverkehrsrate Donnerstag, 11. Juni 1914 Den Wert einer Vertretung im Landesverkehrsrate erkennend, hat der Bürgerausschuß beschlossen, mit einem jährlichen Beitrage von 600 Kronen der obengenannten Korporation beizutreten. Sohin steht der Stadt das Recht zu, aus der Mitte der Bürgerausschußmitglieder einen Vertreter in den Verkehrsrat zu wählen. Diese

toffelfelder an dem Gelbwerden und Aufrollen der älteren Blätter, wovon nach und nach die ganze Pflanze befallen wird und abstirbt. Eine Bespritzung mit ½-1-prozentiger Kupferkalkbrühe, welche öfters zu wiederholen ist, wird dringend empfohlen.

Handelsschule bei den Englischen Fräulein Samstag, 27. Juni 1914 Das nun zu Ende gehende Schuljahr war befriedigend. Von den mit Beginn desselben eingetretenen 21 Schülerinnen der ersten Klasse verblieben 19 bis zum Schlusse, darunter sieben interne Zöglinge. Mit dem kommenden Schuljahre wird die zweite Klasse eröffnet.

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


In Zusammenarbeit mit der BBT Beobachtungsstelle

Die 3 wichtigsten Fakten zur Public-Health-Studie Über die in den Jahren 2004 bis 2006 von Professor Peter Lercher koordinierten Public-Health-Studie hat es in den vergangenen Monaten eine Reihe von Stellungnahmen in den Medien gegeben. Im Sinne einer transparenten und gleichzeitig konzentrierten Bürgerinformation haben wir versucht, die drei wichtigsten Kernaussagen der Studie zu formulieren.

Die Public-Health-Studie war 2004 in Auftrag gegeben worden, weil die damalige Gesetzeslage in Österreich für den Genehmigungsprozess des Brenner Basistunnels eine Erfassung der Ist-Situation der Volksgesundheit und der entsprechenden Auswirkungen des BBT vorsah. Nach der Beauftragung wurde das Gesetz aber geändert; die Studie war für die Umweltverträglichkeitsprüfung nicht mehr notwendig. Zu diesem Zeitpunkt waren die Arbeiten zur Erstellung der Studie aber bereits voll im Gang. Nach Fertigstellung der Studie im Jahr 2006 wurde das Projekt zum BBT verändert; dies hatte zur Folge, dass eine Reihe von Erkenntnissen der Studie nicht mehr stimmen. Deshalb hat die BBT SE vor einigen Jahren beschlossen, die Studie nicht zu veröffentlichen. Teile der Studie sind allerdings sehr wohl in die Umweltverträglichkeitsprüfung eingeflossen; diese sind auch seit Jahren der Öffentlichkeit zugänglich. Um nicht den Eindruck zu erwecken, irgendwelche Erkenntnisse verheimlichen zu wollen, hat die BBT Beobachtungsstelle die gesamte Studie nun vollinhaltlich und mit sämtlichen Rohdaten im Internet zugänglich gemacht – im Bewusstsein, dass die Auswirkungen des BBT auf die Volksgesundheit und auf die Lebensqualität noch besser sein dürften als in der Studie dargestellt.

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Die Bevölkerung des Wipptals leidet unter den Auswirkungen des Verkehrs

Mit der Public-Health-Studie wurde anhand von Umfragen und detaillierten Daten in verschiedensten Bereichen erfasst, welche Auswirkungen der Straßen- und Eisenbahnverkehr auf die Gesundheit der Bevölkerung zwischen Innsbruck und Franzensfeste hat. Dabei ist festgestellt worden, dass die Alpentäler besonders lärmsensibel sind und dass der Verkehr negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und auf die Gesundheit der Bevölkerung hat.

Der BBT wird sich positiv auf die Lebensqualität im Wipptal auswirken

Die Studie hat nicht nur die Ist-Situation erfasst, sondern es wurde mit wissenschaftlichen Methoden auch errechnet, in welchem Ausmaß sich die Lebensqualität im Wipptal südlich und nördlich des Brenners nach Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels verbessern wird. Zusammenfassend darf festgestellt werden, dass durch den BBT zumindest ein Teil des Güterverkehrs verlagert werden kann. Allerdings sind diese Ergebnisse heute mit Vorsicht zu genießen, da das BBT-Projekt inzwischen im Sinne der Umweltverträglichkeit weiter verbessert wurde.

Zur Inbetriebnahme des BBT braucht es politische Entscheidungen zur konsequenten Verlagerung des Güterverkehrs in den Tunnel

Der BBT wird nach seiner Fertigstellung durch die enormen Vorteile, die sich für den Gütertransport ergeben, automatisch einen Teil des Güterverkehrs von der offenen Eisenbahnstrecke und von der Autobahn abziehen. Trotzdem braucht es bis zur Inbetriebnahme im Jahr 2025 politische Entscheidungen, damit dieser Effekt verstärkt wird – zum Beispiel durch ein Nachtfahrverbot, durch eine entsprechende Preispolitik oder durch Kontingentierungen des Güterverkehrs auf der Straße.

„Auch wenn sich einige Rahmenbedingungen seit Abschluss der Studie im Jahr 2006 verändert haben: Die Ist-Situation im Wipptal ist nach wie vor inakzeptabel. Durch den BBT wird es aber eine signifikante Verbesserung geben, wobei noch eine hohe Restbelastung durch den Straßenverkehr verbleiben wird. Die Politik ist gefordert, den positiven Effekt des BBT durch entsprechende Entscheidungen zu verstärken.“

Foto: LPA/Khuen Belasi

Foto: Land Tirol/Berger

Foto: BBT Infopoint

Peter Lercher, Koordinator der Public-Health-Studie:

Alle Unterlagen zur Public-Health-Studie sind im Internet abrufbar: www.bbtinfo.eu

Ingrid Felipe, Verkehrslandesrätin in Nordtirol: „Die bereits fertiggestellte Unterinntaltrasse ist ein klarer Beweis dafür, dass es mit der Realisierung entsprechender Infrastrukturen und mit zweckdienlichen politischen Entscheidungen sehr wohl möglich ist, den Güterverkehr von der offenen Strecke in den Tunnel zu verlegen und damit die Lebensqualität der Anrainer erheblich zu steigern. Im Unterinntal wird seit einigen Monaten die Nachtruhe der Bevölkerung nicht mehr durch den Güterverkehr auf der offenen Strecke gestört: Nachts zwingen wir die Transporte in den Tunnel“.

Arno Kompatscher, Landeshauptmann von Südtirol: „Die Bevölkerung im Eisacktal und im Wipptal leidet unter der Luft- und Lärmbelastung des Güterverkehrs auf der Schiene und auf der Straße. Die Entscheidung zum Bau des BBT sollte im Sinne unserer Gesundheit erfolgen: Der BBT und die Zulaufstrecke schaffen die Voraussetzungen für die nötigen Maßnahmen, um einen guten Teil des Verkehrs auf die Schiene zu verlagern und dadurch die Lebensqualität zu verbessern. Es ist einleuchtend, dass die Landesregierung bis zur Fertigstellung die geeigneten Entscheidungen zur maximalen Verlagerung treffen wird.“


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Wohnen in angenehmer Lage mit tollem Stadtblick. Die Wohnungen liegen direkt neben dem Wald, die Karlspromenade ist in einer Minute zu Fuß erreichbar. Die Lage auf dem Hang bietet freie Aussicht auf Brixen und das Eisacktal. Alle Nachbarhäuser Richtung Stadt liegen deutlich tiefer als die Wohnanlage Chestlan und ermöglichen daher ungestörte Aussicht Richtung Westen, Süden und Norden. Typisch für diese von Einfamilienhäusern geprägte Wohngegend ist die intensive Begrünung, die auch auf dem Grundstück Chestlan beibehalten wird. Gehobene Ausführung in Klima Haus “A”

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