Brixner 265 - Februar 2012

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Freizeit & Sport

50 JAHRE SKISCHULE PLOSE

Lernen im Schnee

50 Jahre Skischule Plose zeigen auf, wie sehr sich das Berufsbild der Skilehrer gewandelt hat: Den heutigen Skilehrern steht eine Zukunft als Sport- und Spaßdienstleister im Outdoor-Bereich bevor. Ein Einblick in die Tätigkeit des Skilehrers früher und heute.

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antastisch – diese Fahrten mit dem Skilehrer! Sieben Mal treffen wir uns in der Saison zum Skilaufen; es ist jedes Mal ein Genuss und gleichzeitig ein starker Impuls, um an der eigenen Technik zu feilen“. Die Begeisterung von Waltraud Windisch ist offen und ehrlich. Sie fährt seit zehn Jahren regelmäßig mit einem Skilehrer. In dieselbe Kerbe schlagen auch Renate Huber und Ingrid Gallmetzer. Auch sie treffen sich wöchentlich zum gemeinsamen Skifahren mit einem Skilehrer: „Wir nehmen uns gerne die Zeit für diese Stunden. Spaßfaktor und Lernpotential sind hoch!“ Diese Damen mögen auch

als erste Frau aufgenommen. Insider erinnern sich zudem gerne an den einmaligen Unterhalter Paul Hornof oder auch an Hans Assner, der mit ganzem Herzen an der Skischule hing, sowie an den heute noch aktiven Adolf Grünfelder und seine mitreißenden Gesangsstücke. Aber der Reihe nach: Hubert Fink, Gründungsmitglied und international erfolgreicher Sportfunktionär, erinnert sich noch gut, dass der Impuls zur Gründung einer Skischule eigentlich von den Gästen des Hotels Kreuztal ausging. Das Hotel wurde in den 60er Jahren von Wintergästen aus ganz Europa besucht, die zwar

Erfolge dieser ersten Jahre an und zählte bis zu 370 teilnehmende Kinder. Hubert Fink betont heute noch den enorm wertvollen Beitrag, den die Skischule dadurch in der Jugendarbeit und für den Rennsport geleistet hat und auch heute noch leistet.

Skifahren früher und heute. Natürlich hat sich die Technik selbst in all den Jahren grundlegend geändert. Auch die Zeiten für das Erlernen des Skifahrens sind anders. Adolf Grünfelder erinnert sich, dass er in den 60er Jahren zwei bis drei Wochen lang täglich Anfänger unterrichtet hat, um sie soweit zu haben, wo sie heute

„Eine gute Skischule lebt von den Erfahrungen der älteren und dem Elan der jüngeren Mitarbeiter“_ Paul Prader, Leiter der Skischule Plose sonst auf der Skipiste unterwegs sein, aber eines wird rasch klar: Skifahren mit Skilehrer ist anders!

Wie alles begann. Seit 50 Jahren

bietet die Skischule Plose ihre Dienste an. 1962 wurde sie von den vier geprüften Skilehrern Karl Hornof, Hubert Fink, Franz Perathoner und Peter Sulzenbacher gegründet. Sehr engagiert waren in diesen Jahren auch Ernst Cimadom und Sebastian Oberhofer, nur leider fehlte ihnen die offizielle Qualifizierung, um als Gründungsmitglieder mitzuwirken. Außerdem kam in jenen ersten Jahren auch Franco Titton dazu, der heute noch für die Skischule arbeitet. Brigitte Fink wurde 1963 36

von passionierten Skiläufern unterrichtet wurden, dennoch auf eine Institutionalisierung des Angebots drängten. Mit der Gründung der Skischule wurde ihr erstes Büro im Hotel Kreuztal eingerichtet. Erster Skischulleiter wurde Karl Hornof. Die neu gegründete Skischule kam rasch auch den Einheimischen zugute. Bereits Mitte der 1960er Jahre wurden in Zusammenarbeit mit dem Wintersportverein Brixen und dem Skiclub Fana Kinderskikurse angeboten, die sich sofort großer Beliebtheit erfreuten. In den 90er Jahren knüpfte die Skischule in Zusammenarbeit mit dem Wintersportverein (WSV) und dem Skiclub Fana mit den sogenannten „Nikolauskursen“ an die

bereits nach drei Tagen sind: Sie können Bogen fahren und wagen ihre erste Fahrt mit dem Skilift. Diese kurze Lernzeit hängt sicher mit den Förderbändern zusammen, und auch mit den Materialien. Die einzelnen Skischulleiter – im Laufe der Zeit waren dies nach Karl Hornof sein Bruder Paul Hornof, Peter Jocher, Claudio Zorzi, Michael Ellemunt, Manuel Coppola und seit 2007 Paul Prader – versuchten jedenfalls, sich den Trends der Zeit anzupassen sowie neue Sportgeräte und ihren Einsatz in das Angebot aufzunehmen. Diese Geschichte des Skisports und damit indirekt der Skischule bildete denn auch den roten Faden in der Skishow der letzten

Saison. Über 30 Skilehrer nahmen daran teil und stellten Monoski, Big Foots, Snowblades, das Fuzzi oder Swingboo, das Snowboard aus den Siebziger Jahren und das sich daraus entwickelte Freestyleboard vor. Natürlich durften in dieser Reise durch die Entwicklung des Skisports und damit auch der Skischule die Carving Skier und die Telemarktechnik nicht fehlen. Neben den technischen Entwicklungen haben vor allem vollkommen neue pädagogische und didaktische Aspekte Fuß gefasst. Der hoch professionelle Schneesportlehrer hat den sonnengegerbten Pistengigolo definitiv abgelöst. Neben der Vermittlung der Skifahrtechnik hält die Skischule auch alternative Angebote bereit, wie geführte Schneeschuhwanderungen,


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