WOS_KW13_2011

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DORFPLATZ

Donnerstag, 31. März 2011 Nr. 13

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BANKEN

AUTOMOBIL/ SPENDENAKTION

– GEDANKENSTRICH –

Raiffeisen ist fit für die Zukunft

Mitsubishi hilft Japan

Unterschiedliche Halbwertszeiten

hrl. Eine positive Bilanz zogen an der Generalversammlung der Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen der Präsident des Verwaltungsrates, Peter Thüring, und der Vorsitzende der Bankleitung, Michael Dreier. Nicht nur habe eine Studie ergeben, dass Raiffeisen im Ranking der beliebtesten Betriebe in der Schweiz den vierten Platz einnehme, ebenso sei Raiffeisen fit für die Zukunft, versicherte Peter Thüring. «Wir konnten unsere Eigenkapitalbasis kontinuierlich ausbauen, sodass wir wegen der ab 2012 von der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma verfügten neuen Eigenmittel-Vorschriften keinen Handlungsbedarf haben. Raiffeisen Aesch-Pfeffingen erfüllt die ab 2019 geltenden Vorschriften bereits jetzt.» Den Blick in die Rechnung konnte Michael Dreier mit dem Stichwort «weiteres Wachstum» versehen. So stieg die Zahl der Genossen-

schafter um 61 Personen. Stark stiegen mit 4,9 Prozent die Kundengelder. «Der Grossteil, rund 77 Prozent, davon sind Spareinlagen.» Gewachsen sind auch die Ausleihungen, und zwar auf 313 Mio. Franken. Davon entfallen 310 Mio. Franken auf Hypotheken. Um 215 000 Franken gestiegen ist der Geschäftsaufwand. «Zieht man jedoch die direkt aktivierten Kosten für unseren Umbau im Jahr 2010 ab, dann ist der Geschäftsaufwand sogar gesunken.» Der Umbau wirkte sich ebenfalls auf den Bruttogewinn aus, der um 258 000 Franken sank. Ohne diesen hätte sich eine Gewinnsteigerung ergeben. Jahresrechnung wie Jahresbericht wurden diskussionslos genehmigt. Für ihr 20-jähriges Engagement im Verwaltungsrat wurden Elisabeth Alter und Peter Thüring geehrt. Brillante musikalische Akzente setzte am Abend der Männerchor Aesch.

LESERBRIEF

Windkraft ersetzt kein AKW Wie kann man denn nach «Japan» noch gegen CH-Windkraftwerke sein? Die Atomkatastrophe fand praktisch zeitgleich statt mit der Gründung von «wind-still». Diese Tragödie hat der ganzen Welt das Gefahrenpotenzial von AKWs schauerlich vor Augen geführt. Viele Menschen fragen sich zu Recht, wie es denn möglich sei, dass man sich jetzt noch gegen Schweizer Windkraft sperrt, und denken vielleicht: Lieber 5000 Windturbinen als den Strahlentod. Im Verein «wind-still» können wir solche Gefühle verstehen, denn wir sind durch die Katastrophe auch völlig schockiert. Trotzdem sind wir der Überzeugung, dass auf dem Chall kein Windkraftwerk gebaut werden darf. In der Praxis hat der Entscheid für

oder gegen AKWs nämlich überhaupt nichts mit dem Entscheid für oder gegen CH-Windkraft zu tun: CH-Windkraft produziert einfach viel zu wenig Strom und kann niemals ein bestehendes AKW ersetzen. Obwohl wir bei «windstill» natürlich auch keine Patentrezepte gegen den überbordenden Ressourcenverbrauch unserer Gesellschaft parat haben, denken wir, dass konsequentes Energiesparen ein Vielfaches der Stromproduktion von vielen Tausend Windturbinen aufwiegen könnte. CH-Windkraft ist leider nutzlos als Lösungsansatz gegen AKWs. Marc Kéry, Basel, Privatdozent Naturschutzbiologie Universität Zürich, Vorstandsmitglied «wind-still»

Die Mitsubishi Garage Auto Zwingen AG in Zwingen lanciert in Zusammenarbeit mit Mitsubishi Schweiz (MM Automobile Schweiz AG) und dem Schweizerischen Roten Kreuz eine koordinierte Spendenaktion mit dem Titel «Hilfe für Japan». Informationen über die Sammelaktion, mit der auch Sie die Erdbebenopfer direkt unterstützen können, liegen mit Einzahlungsschein bei uns auf. Die Hilfe vor Ort wird durch das Japanische Rote Kreuz koordiniert. Die Importeure der japanischen Mar-

ken Toyota, Subaru, Suzuki, Mitsubishi, Daihatsu, Lexus, Kawasaki und Yamaha/Yanmar (Marineprodukte) initiierten diese Sammelaktion für Japan gemeinsam mit dem Schweizerischen Roten Kreuz am 17. März. Diese Aktion ist Ausdruck unserer Solidarität mit der vom Erdbeben und vom Tsunami hart getroffenen japanischen Bevölkerung. Es ist für die Garage Auto Zwingen AG und Mitsubishi Schweiz ein besonderes Bedürfnis, der japanischen Bevölkerung in dieser schweren Zeit zu helfen.

Martin Staub

LESERBRIEF

Klar SVP Für die über 1000 Stimmen zur Kandidatur als Landrätin der SVP möchte ich mich herzlich bedanken. Diese Stimmen haben mit dazu beigetragen, dass wir von nun an zwei würdige Vertreter unserer Partei für das Laufental im Landrat haben. Als Team erfolgreich zu sein, gibt Kraft und Motivation zum Weitermachen. Getrübt wird der Erfolg im Landrat leider durch die für mich völlig unverständliche Abwahl unseres Regierungsrates Jörg Krähenbühl. Ein Mann, der sich zielorientiert für das Wohl unseres Baselbietes eingesetzt hat. Woran lag es also? Kann es sein, dass das «bürgerliche» Viererpaket, das ge-

meinsam beschlossen hat in den Regierungswahlkampf einzusteigen und sich gegenseitig zu unterstützen, versagt hat? Das Motto von Jörg Krähenbühl: Wer sein Ziel kennt, findet den Weg. Die SVP kennt ihr Ziel und findet den Weg, darauf kann sich der Bürger verlassen. Ein guter Zeitpunkt, jetzt klar Stellung zu beziehen, klar und ehrlich hinter einer Partei zu stehen, die eine deutliche Sprache spricht. Wir brauchen Ihre Stimmen und wir brauchen Ihre Unterstützung für dieses wichtige Wahlkampfjahr 2011. Jetzt erst recht! Jacqueline Wunderer, SVP Röschenz

LESERBRIEF

Kein Lüftchen regt sich heut’… Die Piloten der Segelfluggruppe Dittingen könnten über dieses kurze Zitat aus C. F. Meyers Gedicht «Die Füsse im Feuer» ein Liedlein singen. Nicht nur an den Wochenenden herrscht in der Umgebung des Flugplatzes oft totale Windstille. Die Piloten weichen der Flaute nach dem Ausklinken des Schleppseils über der «Challhöchi» aus und suchen Wind und Thermik für ihren Flug weiter südlich. Obwohl dieses Phänomen eigentlich bis nach Basel durchgedrungen sein müsste, planen die Industriellen Werke Basel (IWB) eine Windkraftanlage mit neun Grossturbinen auf dem «Chall». Mitten in einem geschützten Naherholungsgebiet und inmitten eines Rückzugsgebiets für Gämse, Luchse, Wildkatzen und vor allem für seltene, vom Aussterben bedrohte Vogelarten! Dass die 140 Meter hohen Turbinen auch das einzigartige Landschaftsbild der (fast) unberührten, bewaldeten Krete zwischen Nenzlingen und Kleinlützel

zerstören, sei nur am Rande erwähnt. Für das Projekt, welches mit Kosten in der Höhe von ca. 100 Millionen veranschlagt ist, liegt (noch) keine Rentabilitätsrechnung vor. Die Aussicht auf ein positives Betriebsergebnis nährt sich alleine von der Hoffnung auf einen reichlichen Fluss von Subventionen von Bund und Kanton. Jetzt wehrt sich der Verein «wind still» entschieden gegen dieses unsinnige Projekt. Gerade jetzt in diesen Tagen, in welchen wir uns grösste Sorgen über die Auswirkungen der Katastrophe in Japan machen, werden wir uns bewusst, wie wichtig ein Ausstieg aus der Kernenergie wird. Nur, wir dürfen und müssen von erneuerbaren Energiequellen erwarten, dass sie ökologisch wie ökonomisch sinnvoll nutzbar gemacht werden. Genau das Gegenteil davon ist beim «Chall-Projekt» der Fall! Ernst Horn, Präsident BDP Laufental, Laufen

VERANSTALTUNG

Frühlingserwachen in Reinach Die Weihermatthalle präsentiert sich in Frühlingsstimmung. Bewundern Sie das vielseitige Angebot. 20 Ausstellende präsentieren ihre Werke rund um die von Mario Knecht aus Birsfelden gestaltete Gartenanlage. Vom Fensterschmuck in Tiffany-Technik über Glasschmuck und Glasobjekte, Tongefässe und Tonskulpturen, Keramik, Floristik bis zu Geformtem, Genähtem, Gestricktem und Gehäkeltem. Bestaunen Sie auf der Bühne die einzigartigen Bilder und Skulpturen von Erich Brey (D). Informieren Sie sich über die verschiedenen Kurse und Angebote des Freizythuus’.

Verweilen Sie im Restaurant, das fröhlich und farbenfroh von den Kindern der Primarschule Gempen dekoriert wurde. Im «Kinderegge» können Kinder ab vier Jahren unter Betreuung nach Lust und Laune Kinderfilme oder Kinderbücher anschauen. An der Vernissage vom 1. April wird ab 18.00 Uhr das Ensemble la Volta von der Musikschule Reinach aufspielen. Schauen Sie vorbei und teilen Sie dieses Frühlingsgefühl mit uns. Die Arbeitsgruppen «Lebendiges Reinach» freuen sich auf Ihren Besuch. Yvette Hafner

VERANSTALTUNG

Sonntags-Matinée als Benefiz-Konzert hrl. Bei der Planung der zweiten Sonntags-Matinée vom kommenden 3. April, 11 Uhr, im Gemeindesaal ahnte niemand, mit welchen schweren Ereignissen die Menschen in Japan und Nordafrika konfrontiert sein werden. Im Streichquartett f-Moll, op. 80 von Felix Medelssohn Bartholdy ist die Unbeschwertheit früherer Jahre verschwunden. Auch das Klarinettenquintett hMoll, op. 115 von Johannes Brahms ist mit Trauer eng verbunden. Vielleicht war die Wahl der Stücke eine unbewusste Vorahnung des Ensembles von

der Naturkatastrophe in Japan. Diese bewog die fünf Musiker, Andreas Ferraino, Aina Hickel, Tamami Hickel, Alexander Rieder und Christian Hickel, auf ihre Gage zu verzichten und diese für die Opfer in Japan zur Verfügung zu stellen. Der Vorstand von Kultur in Reinach entschied als Organisator parallel dazu, die Kollekte der Sonntags-Matinée vom 3. April den Bürgerkriegsopfern in Libyen zukommen zu lassen. Wie immer haben die Besucher nach dem Konzert die Möglichkeit zum Gedankenaustausch beim Apéro.

Schon oft hat Mami ihrem Vierjährigen erklärt, dass das Berühren der eingeschalteten Herdplatte wehtut. Was der Kleine auch glaubt. Eigentlich – aber um sicher zu sein, will er das «Szenario» trotzdem einmal eins zu eins durchspielen. Das darauf folgende herzzerreissende Zeter und Mordio ist auch für seinen jüngern Bruder, der daneben steht, Beweis genug: Eingeschaltete Herdplatten sind heiss und können Schmerzen verursachen. Trotzdem – auch er wird später, wenn das Geschrei vom Brüderchen verhallt und vergessen ist, nach einer persönlichen Erfahrung erst die Finger definitiv davon lassen. Szenenwechsel: Nach dem Mega-Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima ist plötzlich alles anders. In Deutschland werden intakte Atomkraftwerke sofort abgeschaltet. In der Schweiz gibt es eine Kehrtwende von Bürgerlichen, die jahrelang das Hohelied vom «heiligen» Atomstrom gesungen hatten. Unsere Kraftwerke wurden doch bis dahin von all jenen als unproblematisch deklariert. Und obwohl in diesen absolut nichts Aussergewöhnliches abging, wird die Planung neuer AKWs «subito» sistiert und auch ein Abschalten – von Mühleberg beispielsweise –nicht mehr ausgeschlossen. Was haben die beiden Geschichten miteinander zu tun? Geistig gesunde Menschen wissen, dass von einem heissen Gegenstand eine gewisse Gefahr ausgeht. Trotzdem verbrennt man sich immer wieder die Finger an allem Möglichen. Genau dasselbe gilt auch für die zweite, die – die leider wahr gewordene – AKW-Geschichte. Die Gefahr ist seit Jahren bekannt. Beweise dafür gibts auch schon zur Genüge. Aus Egoismus (zuerst komme ich), Habgier (ein bisschen mehr darfs immer sein) und Dummheit (es ist nicht wahr, was nicht wahr sein darf) wird dieses «Restrisiko» aber so lange weggeredet, bis sich irgendwo jemand die Finger daran verbrennt. Leider haben die genannten drei Eigenschaften Egoismus, Habgier und Dummheit eine schier unendliche Halbwertszeit, während ein Unfall (Zwischenfall) in wenigen Wochen oder Monaten zwischen den Windungen des menschlichen Gehirns versickert, auch wenn er Hunderttausende von Menschenleben kostete. Diesem «scheinbar» flächendeckenden Gesinnungswandel trau ich darum vorerst nicht. Vielmehr befürchte ich, dass schon in Kürze wieder von neuen «effizienten, CO2-freien und umweltfreundlichen Kernkraftwerken (selbstverständlich den sichersten auf der ganzen Welt) , ohne die wir die energetische Zukunft nicht meistern werden», die Rede ist. Und so wird die Weiterentwicklung von erneuerbaren Energien leider weiterhin gebremst. Tatkräftig unterstützt von Laufentalern und Schwarzbuben, welche die Windturbinen auf dem «windstillen» Chall ablehnen, weil diese angeblich kaum drehen, Fledermäuse und Zugvögel aber trotzdem in ihren (folglich stillstehenden) Rotoren zerhacken. Zum Glück sind solch widersprüchliche Argumente, die einmal mehr zu hundert Prozent dem Egoismus der Spezies Mensch zuzuschreiben sind, etwas leichter durchschaubar als die wesentlich professionelleren der Atomlobby. Folgende Anmerkung zum Schluss kann ich mir nicht verkneifen: Lassen wir doch die geplanten Windtests auf der Challmatte durchführen, dann wird das wichtigste aller Argumente, obs genug oder doch nicht genug Wind hat – sozusagen wissenschaftlich – geklärt.


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