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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 026 I 173. Jahrgang I Dienstag, 2. April 2019

Flicken und reparieren Lese-Erlebnisse Im «Repair Café» in Affoltern gehts mit Eifer, Erfindungsgeist, Geschick und Spass zur Sache. > Seite 3

Vom Bilderbuchkino bis zum Lesezirkel – im März war viel los in der Bibliothek Wettswil. > Seite 4

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Für Veränderungen Gesellschaftsgut Hausen: Der neue Säckelmeister startete mit einer Brandrede. > Seite 5

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Sich selber gut sein Der Andrang war wieder gross am Frauezmorge Stallikon Wettswil vom Freitag. > Seite 7

Sorgt die ZKB für Tauwetter zwischen Behörden und Vereinen? Jubiläumsdividende für die Gemeinden, die direkt der Bevölkerung zugute kommen soll Im Rahmen ihres 150-Jahre-Jubiläums schüttet die ZKB im nächsten Jahr eine Sonderdividende von 150 Mio. aus. Ein Drittel davon geht an die Gemeinden. Die ZKB wünscht, dass das Geld für etwas Besonderes zugunsten der Bevölkerung ausgegeben wird – in Affoltern die Chance, das getrübte Verhältnis zwischen Stadt und Vereinen aufzuhellen.

bis 6000 Franken Verlust produziert – trotz überdurchschnittlicher Eigenleistungen der rund 600 Mitglieder.

Nicht unbedingt Bargeld

................................................... von werner schneiter Die ZKB teilt im Kanton Zürich ihren Geschäftserfolg mit Kanton und Gemeinden, die jährlich mit einer Gewinnausschüttung beglückt werden. So flossen in diesem Jahr 230 Millionen an den Kanton und 115 Millionen an die Gemeinden, wo sich die Finanzvorstände die Hände rieben. Die 14 Ämtler Gemeinden kassierten vom ZKB-Geschäftsjahr zusammen 4,13 Mio. Franken – so viel wie noch nie. Allein Affoltern erhält 925 000 Franken – Geld, das in die ordentliche Rechnung fliesst.

Weitere 390 000 Franken für Affoltern Im Jubiläumsjahr 2020 legt nun die ZKB nach und schüttet eine Sonderdividende in der Höhe von 150 Millionen aus, wovon auch hier zwei Drittel an den Kanton und ein Drittel an die Gemeinden fliessen. Nach den Worten von Martin Diethelm, Leiter der ZKB

Hedingen sagt klar Ja zum Spital Das Votum fiel deutlich aus. An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom vergangenen Donnerstag in Hedingen ging es darum, eine Empfehlung für die Urnenabstimmung zum Spital Affoltern abzugeben. Nach einer zweistündigen Debatte sprach sich eine klare Mehrheit der 151 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger für ein zweifaches Ja aus. Ja soll die Hedinger Stimmbevölkerung in der Abstimmung vom 19. Mai zum Beitritt zur Langzeitpflege Sonnenberg sagen und Ja auch zur gemeinnützigen Spital AG. Einige Votanten plädierten dafür, nicht nur finanzielle Gründe, sondern auch menschliche Aspekte zu berücksichtigen. Man könne sich das Spital weiter leisten. Die Hedinger Gemeindeversammlung stellt sich mit diesen Empfehlungen gegen den Gemeinderat. Dieser steht zweimal für ein Nein ein. ................................................... > Bericht auf Seite 3

Eine von jährlich 90 Veranstaltungen im «LaMarotte» in Affoltern: Auftritt des Trios «Inner language». (Archivbild «Anzeiger») Affoltern, darf der Bezirkshauptort allein schätzungsweise 390 000 Franken erwarten. Die ZKB werde den Gemeinden den Verwendungszweck zwar nicht vorschreiben, wünsche aber, dass das Geld in Projekte investiert werde, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen. Und solche Projekte laufen natürlich auch über die Vereine. Gerade im Bezirkshauptort beklagt sich ein grosser Teil von ihnen über mangelnden Support seitens der Stadt Affoltern, was auch in einer Veranstaltung vor knapp zwei Jahren im Kulturkeller LaMarotte zum Ausdruck kam. So hat sich die Stadt 2017 beispielsweise den Organisatoren des Radrennclubs Amt verweigert, die Schweizer Radmeisterschaften zu unterstützen. Stadtpräsident Clemens Grötsch räumte schon vor geraumer Zeit ein, «dass wir etwas übertrieben haben».

Die ausserordentliche Gewinnausschüttung nimmt nun der Stadtrat zum Anlass, eine sogenannte Guideline festzusetzen, möglichst einfache Richtlinien dafür, wie mit diesem Geldsegen umzugehen ist und wer davon profitieren kann. Den Vorwurf, die Vereine zu vernachlässigen, weist der Stadtpräsident von sich. «Einzelne Vereine haben von uns fünfstellige Beiträge erhalten. Und nicht alle haben sich bedankt». Der Harmonie beispielsweise schenkt die Stadt zum 100-Jahre-Jubiläum im nächsten Jahr den «Stadtmarsch» im Wert von 3000 Franken. Von dieser ausserordentlichen Gewinnausschüttung könnte auch das Kellertheater LaMarotte in Affoltern profitieren, dessen Betrieb zwar ständig grösser wird, in den letzten drei Jahren aber gleichwohl jährlich 3000

«Die Sonderdividende bietet nun Gelegenheit für Tauwetter zwischen Behörden und Vereinen», sagt auch «LaMarotte»-Geschäftsführerin Isabelle Schaetti. Sämtliche Vereine, unabhängig ihres Zweckes, sind auf Aussenoder Innenräume angewiesen. Fussball benötige einen Rasen zur Ausübung ihres Sportes, das Kellertheater brauche passende Räumlichkeiten für seine Veranstaltungen, Kinderkleiderbörsen und grössere öffentliche Vereinsanlässe bräuchten den Kasinosaal. «Vielleicht könnte die Stadt aus der ausserordentlichen Gewinnausschüttung für eine begrenzte Zeit die Miete des Kulturvereins übernehmen?» In vielen anderen Fällen müsste nicht einmal Bargeld fliessen. «Behörden könnten die Vereine auch entlasten, indem man ihnen für Veranstaltungen öffentliche Räume und Plätze kostenlos zur Verfügung stellen und der Regiebetrieb Unterstützung leisten würde», sagt Isabelle Schaetti. Sie ist überzeugt, dass das eine ideale Winwin-Situation wäre. Zivilgesellschaftliches Engagement für die Bevölkerung bekäme wieder die verdiente Wertschätzung, das Image der Behörden würde gewinnen, und der grösste Teil des Geldes flösse wieder in die Stadtkasse zurück. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 4

Chilbi-Rummel auf dem Kronenplatz

Die rasende Insider-Bahn dreht sich in alle Richtungen. (Bild Martin Mullis) Strahlend blauer Himmel und warme Temperaturen – über Wetterpech konnten sich die Besucher der Chilbi in Affoltern am vergangenen Wochen-

ende wahrlich nicht beklagen. Während der Frühlingsmarkt 2019 bereits wieder Geschichte ist, laufen die Bahnen auch kommendes Wochen-

ende wieder, am Freitagabend sowie Samstag- und Sonntagnachmittag. ................................................... > Stimmungsbericht auf Seite 7

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Intensive Proben Die Junge Aemtler Bühne bringt im Mai «Dissonanz der Liebe» zur Aufführung. > Seite 8

Unerfreuliche politische Grosswetterlage 55. Vereinsversammlung des HEV Albis in Affoltern. Ein vollbesetzter Kasinosaal in Affoltern zeigte eindrücklich das grosse Interesse der Wohneigentümer am gegenwärtigen politischen Geschehen. Eine ganze Reihe von gewich- Nationalrat Hans tigen und promi- Egloff. (Bild mm) nenten Gästen aus Politik und Gesellschaft unterstrich die Wichtigkeit ihrer Anliegen. Der HEV Albis ist gut aufgestellt, plant einige attraktive Anlässe und die Finanzen dürfen durchaus als intakt bezeichnet werden. Trotzdem zeigte sich die grosse Besorgnis über die schlechten Ergebnisse der kürzlich erfolgten Wahlen des Regierungs- und Kantonsrates. Dass es den Wohneigentümern in den nächsten vier Jahren nicht allzu gut gehen wird, war eine Feststellung, welche sich an der Vereinsversammlung und in den Äusserungen der Redner allgegenwärtig bemerkbar machte. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 5 anzeigen


Todesfälle

Beschlüsse der Gemeindeversammlung vom 28. März 2019 Reformierte Kirchgemeinde Die Stimmberechtigten der Reformierten Kirchgemeinde Hedingen haben an der Gemeindeversammlung vom 28. März 2019 folgenden Beschluss gefasst: 1. Der Baukredit für die Sanierung und den Umbau des Pfarrhauses in der Höhe von 1 650 000 Franken (inkl. MwSt.) wird genehmigt. Politische Gemeinde Die Stimmberechtigten der Politischen Gemeinde Hedingen haben an der Gemeindeversammlung vom 28. März 2019 folgende Beschlüsse gefasst: 1. Die Bauabrechnung über die Sanierung des Werkgebäudes in der Höhe von 465 130.45 Franken wird genehmigt. 2. Für die Gesamtsanierung der Güpfstrasse (ohne Trottoir) wird ein Objektkredit von brutto 300 000 Franken bewilligt. 3. Spitalabstimmungen vom 19. Mai 2019 (Vorberatung zuhanden der Urnenabstimmung) • Die Gemeindeversammlung empfiehlt den Stimmberechtigten mit 96 Ja-Stimmen zu 23 NeinStimmen an der Urnenabstimmung vom 19. Mai 2019 die Frage «Wollen Sie der Gründung der Interkommunalen Anstalt (IKA) Pflegezentrum Sonnenberg zustimmen und beitreten?» mit JA zu beantworten. • Die Gemeindeversammlung empfiehlt den Stimmberechtigten mit 96 Ja-Stimmen zu 29 NeinStimmen an der Urnenabstimmung vom 19. Mai 2019 die Frage «Wollen Sie der interkommunalen Vereinbarung (IKV) als Basis zur Gründung der Gemeinnützigen AG Spital Affoltern (gAG) zustimmen und den Gemeinderat beauftragen, die entsprechenden Aktienanteile zu zeichnen?» mit JA zu beantworten. Rechtsmittel Gegen diese Beschlüsse kann, von der Veröffentlichung an gerechnet, beim Bezirksrat Affoltern, Im Grund 15, 8910 Affoltern am Albis • wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen schriftlich Rekurs in Stimmrechtssachen • und im Übrigen wegen innert 30 Tagen schriftlich Rekurs erhoben werden Die in dreifacher Ausfertigung einzureichende Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss ist, soweit möglich, beizulegen. Die Kosten des Rekursverfahrens hat die unterliegende Partei zu tragen. Hedingen, 2. April 2019 Reformierte Kirchenpflege und Gemeinderat Hedingen

Sechseläuten-Montag Öffnungszeiten Gemeindeverwaltung und Sammelstelle Die Büros der Gemeindeverwaltung und die Sammelstelle Pünten bleiben am

Aeugst am Albis «Seinen Lieben die Natur zeigen – das ist der wahre Schatz.»

Am 19. März 2019 ist verstorben:

Maisel, Walter Hans geb. am 10. November 1958, wohnhaft gewesen in Aeugst am Albis, Chlosterstrasse 3.

Nach einem reich erfĂĽllten Leben wurde mein lieber Ehemann, unser fĂĽrsorglicher Vater und Schwiegervater, Bruder und bester Grospi

Sechseläuten-Montag, 8. April 2019

Die Abdankung ist am Freitag, 5. April 2019, 14.00 Uhr in der Kirche Aeugst am Albis. Es findet keine Beisetzung statt.

den ganzen Tag geschlossen.

Der Friedhofvorsteher

5. März 1932 – 27. März 2019

Notfalldienste:

Hedingen

von seinem schweren Leiden erlöst.

Am 26. März 2019 ist in Affoltern am Albis gestorben:

Gross war seine Liebe für die Familie und die Natur. Viele schöne Ehe- und Familienjahre mit interessanten Erlebnissen bleiben unvergessen. Mit viel Freude und Leidenschaft nahm er am Leben seiner Enkelinnen und Enkel teil und konnte ihre Neugier für die Pflanzen- und Tierwelt wecken. Er war uns stets ein grosses Vorbild.

Bestattungsamt: 044 710 99 70 (Bossardt Bestattungen AG) Wasserversorgung: 044 701 80 72 (wenn keine Antwort, 044 701 80 76) Stallikon, 2. April 2019 Gemeinderat

Lattmann geb. Nigret, Nora geboren am 3. Juli 1930, von Bauma ZH, wohnhaft gewesen in der Langzeitpflege Sonnenberg in Affoltern am Albis. Die Bestattung findet im engsten Familienkreis statt.

Stallikon Am Mittwoch, 27. März 2019, ist in Zürich ZH gestorben:

Kuster Rolf geboren am 5. März 1932, von Zürich ZH, Diepoldsau SG, wohnhaft gewesen Hofstetterweidweg 16, 8143 Stallikon. Die Trauerfeier findet am Freitag, 5. April 2019, um 14.00 Uhr in der reformierten Kirche Stallikon statt. Bestattungsamt Stallikon

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Rolf Kuster-Meister

In stiller Trauer: Lydia Kuster-Meister Jürg und Marianne Kuster-Lüscher mit Tobias und Laura Marcel und Josiane Kuster-Tardent mit Joël und Noah Peter und Daniela Kuster-Koller mit Nicola und Anja Heidi Zürcher-Kuster mit Familie Die Trauerfeier findet am Freitag, 5. April 2019, um 14.00 Uhr in der reformierten Kirche Stallikon statt. Anstelle von Blumen gedenke man im Sinne des Verstorbenen der Stiftung, Firmm.org – Katharina Heyer – Wale und Delfine, UBS AG, CH-8098 Zürich, IBAN CH71 0020 6206 DP13 4211 0. Traueradresse: Lydia Kuster, Hofstetterweidweg 16, 8143 Stallikon

Du siehst den Garten nicht mehr grĂĽnen, in dem du einst so froh geschafft. Du siehst die Blumen nicht mehr blĂĽhen, weil der Tod dir nahm die Kraft. Was du aus Liebe uns gegeben, dafĂĽr ist jeder Dank zu klein. Was wir an dir verloren, wissen wir nur ganz allein. Anonym

Bruno Gisler 21. April 1934 – 20. März 2019

Nach einem erfĂĽllten Leben hat sich nun dein Lebenskreis geschlossen. Wir sind froh und dankbar, so lange ein Teil davon gewesen zu sein. In tiefer Trauer Marlene Gisler Claudia und Emilio Di Feo-Gisler Larissa Di Feo Wilma und Herbert Klack Alexander und Jennifer Klack Die Abdankung findet am Freitag, 5. April 2019, 14.00 Uhr in der reformierten Kirche Hedingen statt. Es werden keine Leidzirkulare versandt.


Bezirk Affoltern Die Zentralbibliothek macht Suchen effizienter Das Recherchieren ist eines der zentralen Bedürfnisse der Benutzer der Zentralbibliothek Zürich. Die OnlineRecherche bildet denn auch das Herzstück deren neuer Website. Über die E-Ressourcen-Suche finden die Nutzenden sämtliche von der Zentralbibliothek Zürich angebotenen Datenbanken und E-Ressourcen an einem Ort. Diese über 700 Ressourcen können nach Thema, Datenbanktyp, Medienart und Zugänglichkeit gefiltert werden. Diese neue Recherchefunktion erspart das Suchen nach Quellen, die bisher unter verschiedenen Menüpunkten zu finden waren. (pd.)

Dienstag, 2. April 2019

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Hedingen steht zum Spital Gemeindeversammlung empfiehlt Ja zum Pflegezentrum und zur Spital AG

wir gratulieren Zur diamantenen Hochzeit Zur diamantenen Hochzeit dĂĽrfen wir Elsa und Franz Leutert-Illi in Obfelden gratulieren. Am 2. April 1959, also heute vor 60 Jahren, liessen sich die beiden trauen. Wir wĂĽnschen ihnen viele weitere harmonische und glĂĽckliche gemeinsame Jahre. Zum 60. Hochzeitstag dĂĽrfen wir am Donnerstag, 4. April, auch Dorothea und Elmar Stalder-Micelli in Obfelden gratulieren. Viel Freude und harmonische Stunden wĂĽnschen wir zum Jubeltag.

Zur goldenen Hochzeit 50 Jahre sind morgen Mittwoch, 3. April, Elisabeth und Martin KehrliSury in Obfelden bereits ein Ehepaar. Wir gratulieren den beiden und wünschen ein schönes Fest.

Zum 80. Geburtstag Morgen Mittwoch, 3. April, wird Johann Rudolf Kaufmann in Affoltern auf 80 Lebensjahre zurückblicken können. Wir gratulieren herzlich und wünschen einen freudigen Festtag.

Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A. Geschäftsführerin: Barbara Roth Chefredaktor: Thomas Stöckli redaktion@affolteranzeiger.ch Redaktion: Livia Häberling Stefan Schneiter

Die Zukunft des Spitals Affoltern mobilisiert. Ăśber 150 Stimmberechtigte nahmen an der Gemeindeversammlung in Hedingen teil. (Bild Stefan Schneiter)

Die Gemeindeversammlung in Hedingen bewertet die Situation beim Spital Affoltern anders als der Gemeinderat. Entgegen der Parole der Exekutive sprach sie sich – mit klarer Mehrheit – für ein Ja zum Beitritt zum Pflegezentrum und zur gemeinnützigen Spital AG aus. ................................................... Von Stefan Schneiter Die Zukunft des Regionalspitals Affoltern bewegt die Menschen im Säuliamt. So auch in Hedingen. Nicht erstaunlich daher, dass am vergangenen Donnerstagabend 151 Stimmberechtigte den Weg in die Turnhalle Schachen zur Gemeindeversammlung fanden. An der sie dann zwei Stunden lang angeregt und engagiert über die Zukunft des Spitals Affoltern diskutierten. Gesundheitsvorsteherin Christine Erni erläuterteim Namen des Gemeinderats, warum dieser den Beitritt zur Interkommunalen Anstalt (IKA) Langzeitpflege ablehnt. Die Auswirkungen der notwendigen grösseren Investitionen seien nicht bekannt, bedeuteten aber für die Gemeinde ein zu grosses finanzielles Risiko. Komme die IKA zustande, habe sich Hedingen mit 3 Millionen Franken zu beteiligen. Komme sie nicht zustande, erhalte die Gemeinde denselben Betrag aus dem Verkaufserlös; die freiwerdenden Mit-

tel könnten zum Wohl der Allgemeinheit eingesetzt werden, wozu die freie Wahl des Pflegeheims für die Einwohner zähle. Auch den Beitritt zu einer kommunalen Vereinbarung als Basis zur Gründung der gemeinnützigen Spital AG lehnt der Gemeinderat laut Christine Erni ab. Die hohen Investitionen zur Modernisierung der veralteten Infrastruktur im Spital seien nicht vertretbar. Es fehle zudem ein konkretes Konzept und ein Geschäftsplan für die Neuplanung. Steigende Fallzahlen und neue Auflagen von seiten der Zürcher Gesundheitsdirektion machten es für ein Kleinspital immer schwieriger, zu überleben.

Nicht nur ans Geld denken In der anschliessenden Diskussion sprachen sich die meisten, die sich zu Wort meldeten, für die Weiterführung des Spitals Affoltern aus. «Was verloren geht bei einem Nein, ist mehr als Geld. Ich wundere mich, dass wir uns ein Spital plötzlich nicht mehr leisten können, nachdem wir schon seit über hundert Jahren eines hatten», meinte eine Bürgerin. Ein Sprecher betonte, der Bezirk Affoltern weise die tiefsten Gesundheitskosten je Gemeinde im Kanton auf. Das sei mit der bisherigen Infrastruktur erreicht worden, «also kann diese nicht so falsch sein.» Grossen Applaus im Saal erntete das Votum: «Denkt nicht nur ans Geld, denkt auch an die Menschen, die dahinter

Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion ĂĽbernimmt keine Verantwortung fĂĽr eingesandtes Material

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Viele Fragen richteten sich an den Präsidenten der Spital-Betriebskommission, Stefan Gyseler. Auf die Frage, ob es denn nicht schon genug Spitäler im Kanton gebe, meinte Gyseler, man sei sich im Spital Affoltern bewusst, über eine Überkapazität von etwa 25 Prozent bei den Betten zu verfügen. Die Bettenzahl solle künftig auf etwa 80 beschränkt werden. Strategisch sei ein Konzept vorgesehen mit einer wohnortnahen Grundversorgung und einer Spezialisierung vor allem im Spital Triemli und auch im Waid. Mit einem Ambulatorium in Affoltern wolle man verhindern, dass die Leute im Bezirk Affoltern nicht mehr einen Hausarzt aufsuchen könnten, sondern nach Zürich oder Zug fahren müssten. Und die Akutgeriatrie und Palliativ Care soll laut Stefan Gyseler weiter betrieben werden. Dafür spreche die hohe Zufriedenheit der Patienten, wie auch,

Das reformierte Pfarrhaus in Hedingen ist sanierungsbedürftig. An der Kirchgemeindeversammlung vom vergangenen Donnerstag hat die Kirchgemeinde einen Baukredit von 1,65 Millionen Franken für eine umfassende Sanierung und einen Umbau einstimmig genehmigt. Sanitär- und Elektroinstallationen sowie Heizung werden erneuert, Wände, Decken und Böden instandgestellt und teilweise ersetzt. Zudem wird neuer Wohnraum geschaffen. Im Erd-, Ober- und im Dachgeschoss entstehen drei Wohnungen. Die 4-Zimmerwohnung im Obergeschoss ist als Pfarrwohnung vorgesehen.

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Klare Mehrheiten

dass das Spital mit beiden Bereichen gut verdiene. Mit der Aufforderung: «Entscheiden Sie nicht emotional, sondern rational» von Gemeindepräsident Ruedi Fornaro, schritt die Gemeindeversammlung gegen 23 Uhr zu den Abstimmungen. Diese fielen klar aus: Mit 96:23 Stimmen wird für den 19. Mai ein Ja zum Beitritt zur IKA Pflegezentrum Sonnenberg empfohlen, mit 96:29 ein Beitritt zur gemeinnützigen Spital AG Affoltern.

Verzicht auf Trottoir Vorgängig behandelte die Gemeindeversammlung zwei andere Geschäfte. Die Bauabrechnung über die Sanierung des Werkhofes in der Höhe von 465 000 Franken wurde mit klarem Mehr gutgeheissen. Für einigen Diskussionsstoff sorgte ein Kreditantrag von 425 000 Franken für die Sanierung der Güpfstrasse. Für diesen Betrag will der Gemeinderat den Belag der Güpfstrasse erneuern, die Beleuchtung auf LED umrüsten sowie ein Trottoir neu erstellen, um die Sicherheit für die Schulkinder zu erhöhen. Der Nutzen eines Trottoirs in einer Strasse mit allgemeinem Fahrverbot wurde jedoch von vielen in Zweifel gezogen. Mit 77:58 Stimmen hiess die Gemeindeversammlung schliesslich einen auf 300 000 Franken reduzierten Kredit für die Strassensanierung – ohne Trottoir – gut.

Pfarrhaus Hedingen wird saniert

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stecken.» Eine seit vielen Jahren in der Langzeitpflege Sonnenberg tätige Frau sagte, die Zusammenarbeit mit dem Spital funktioniere gut. Zwar sei der Pflegeaufwand im Sonnenberg im kantonsweiten Vergleich einer der höchsten. Man könne diese Pflege auch mit privatem Personal sicherstellen, doch wenn man eine ethische, menschenwürdige Pflege wünsche, dann seien die hohen Kosten gerechtfertigt.

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Vieles, das nicht mehr auf Anhieb funktioniert, lässt sich reparieren. (Bild zvg.)

Reparieren, was repariert werden kann Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen wurde am Samstag im Repair Café im Gemeinschaftszentrum/Bauspielplatz GZB in Affoltern geflickt und repariert, mit Eifer, Erfindungsgeist, Geschick, Staunen und Spass. Es wurde an insgesamt

67 Gegenständen geflickt, 41 davon konnten repariert werden. Die geflickten Gegenstände konnten so vor dem Wegwerfen in den Abfall bewahrt werden. Aber auch das Wissen, dass etwas nicht mehr repariert werden kann, und wieso das so ist, ist wertvoll. (pd.)

Der Kostenvoranschlag von 1,65 Millionen Franken fällt um 150 000 Franken höher aus als bei einer Grobkostenschätzung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, da einige Positionen neu hinzukamen: komplett neuer Bodenaufbau im Obergeschoss für einen besseren Schallschutz, ausgebauter Estrich, komplette Dachdämmung. Die Mehrkosten von 650 000 Franken für den Ausbau des Dachgeschosses und die Erstellung von zwei neuen Wohnungen können durch die zusätzlichen Mieteinnahmen innerhalb von zwanzig Jahren amortisiert werden. Der Umbau wird von Ende 2019 bis im Sommer 2020 erfolgen. (sts.)


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Bezirk Affoltern

Dienstag, 2. April 2019

Aufrechterhaltung einer wachsenden Kulturinstitution als finanzieller Kraftakt Das Kellertheater LaMarotte in Affoltern ist längst über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt Das 2001 eröffnete Kellertheater LaMarotte in Affoltern ist die bedeutendste Kulturinstitution der Region und hat längst überregionale Bekanntheit erlangt. Die Aufrechterhaltung des stets wachsenden Betriebs ist aber ein finanzieller Kraftakt. Möglicherweise bringt die ZKB-Sonderdividende im nächsten Jahr Linderung (vgl. Frontseite). ................................................... von werner schneiter Von der Klassik bis zur Weltmusik, von Schweizer Volksmusik über Crossover bis Theater, Kabarett und Podiumsdiskussionen – das Kellertheater LaMarotte bietet jährlich rund 90 Veranstaltungen, in deren Rahmen etwa 300 Künstlerinnen und Künstler auftreten. Was beim Start vor 18 Jahren als Hobbybetrieb mit jährlich vier bis fünf Veranstaltungen gedacht war, ist heute trotz Freiwilligenarbeit mehrheitlich professionelles Management. «Wir konnten uns damals einen solchen Erfolg nicht vorstellen», sagt Geschäftsführerin Isabelle Schaetti, die dank gutem Beziehungsnetz namhafte Künstlerinnen und Künstler verpflichten kann. Nebst der Klassikreihe, organisiert von Peter Zürcher, in der vorwiegend Tonhalle-Musiker auftreten, sind im Laufe der Jahre auch Mitglieder (oder Interpreten) der Berliner Philharmoniker und international bekannte Jazzmusiker dazugekommen. Auch im Bereich Jazz greifen Weltklassekünstler zu den Instrumenten. Man-

che dieser Künstler haben das «LaMarotte» innerhalb der Schweiz zu ihrem Lieblingsclub auserkoren. Wann immer sie «in der Nähe» sind, machen sie noch einen kurzen Schwenker nach Affoltern. Dies führt dazu, dass in den entsprechenden Konzerttourneen zwischen der Elbphilharmonie in Hamburg oder der Semperoper in Dresden vermehrt auch das Kellertheater in Affoltern aufblitzt. Ein Umstand, der jeweils intern für grosse Heiterkeit sorgt. «Das ist mein Lieblings-Auftrittsort», ist zu hören, freut sich Isabelle Schaetti.

Viel Eigenleistung Künstlerinnen und Künstler sowie der Betrieb verursachen natürlich Kosten 441 000 Franken Aufwand hat der Kulturkeller zu meistern. Das gelingt seit drei Jahren nicht mehr ganz; die jährlichen Verluste belaufen sich auf 3000 bis 6000 Franken. Und diese wären ohne die Eigenleistungen der 600 Mitglieder noch grösser. Auf der Einnahmenseite stehen neben Mitgliederbeiträgen die Einnahmen aus Gastrobereich, Ticketverkauf, Sponsoring, Raumvermietung oder «Entenrennen». Dass das private Kellertheater seit 18 Jahren Bestand hat, spricht in erster Linie für die Qualität seines Programmes. Es braucht darüber hinaus aber immer auch eine Portion Glück. Bereits zweimal durfte «LaMarotte» von diesem profitieren. Glück Nr. 1 war, dass der Verein in André Ruchti einen risikofreudigen Hausbesitzer vorfand, der den Keller auf eigenes Risiko architektonisch in ein Kleintheater verwandelte, im Vertrauen darauf,

«LaMarotte»-Geschäftsführerin Isabelle Schaetti in der Bar des Kellertheaters: Jährlich rund 90 Veranstaltungen, die von rund 300 Künstlerinnen und Künstlern bestritten werden. (Bild Werner Schneiter) dass die zukünftige Mieterschaft, die notabene über keinen Rappen verfügte, das schon irgendwie hinkriegen würde. Glück Nr. 2: «Von 2006 bis 2010 hielten uns Gewerbebetriebe als sogenannte Monatssponsoren, welche die Mieten übernahmen, über Wasser», sagt Isabelle Schaetti. In beiden Fällen verschaffte die externe Unterstützung dem Verein die nötige Zeit, sich entweder überhaupt zu formieren oder den Wachstumsschub aus eigener Kraft zu bewältigen. Wenn sich nun das «LaMarotte» von der ZKB-Dividendenausschüttung via Stadt Affol-

«Supersache, dieser Lesezirkel»

Im März war viel los in der Bibliothek Wettswil 55 Kinder und 25 Erwachsene besuchten am 7. März das Bilderbuchkino in der Bibliothek Wettswil und lauschten der Geschichte von Skarabäus, dem kleinen Mistkäfer, der keine runden Mistkugeln mehr machen möchte. Bei einem Bilderbuchkino werden die Bilder ohne Text auf eine grosse Leinwand projeziiert. Die Bibliothekarin liest dazu die passende Geschichte vor. Alle kleinen Besucher haben so beste Sicht auf die Bilder und können die Geschichte geniessen. Als Belohnung fürs aufmerksame Zuhören bekam jedes Kind eine kleine Mistkugel mit auf den Weg; in Form eines Maltesers, das man natürlich gleich verdrücken durfte. Am Mittwochmorgen, 13. März, trafen sich interessierte, aktive Leserinnen zum Frühling-Lese(r)café. In gemütlicher Runde wurden persönliche

Lieblingsbücher gegenseitig vorgestellt und bei Kaffee und Gipfeli tauschte man sich über Literatur und Bücher aus. Im Anschluss an die Veranstaltung wurde eine Liste der diskutierten und vorgestellten Bücher erstellt; diese liegt in der Bibliothek auf. Ein gelungener Anlass, der bei der Kundschaft sehr gut ankam und sicher wieder stattfinden wird. Acht Frauen trafen sich am Mittwochabend, 27. März, zum Lesezirkel. Im Mittelpunkt stand das Buch «Herz auf Eis» von Isabelle Autissier. Eine moderne Robinsongeschichte: Louise und Ludovic sitzen nach einem Schiffbruch auf einer unbewohnten Insel im Südpolarmeer fest, ein Kampf gegen Hunger und Kälte beginnt. Ihre Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt. Denn was wird aus der Liebe, wenn es ums nackte Üeberleben geht?

Die Kinder lauschen gespannt der Bildergeschichte. (Bild zvg.)

Es entwickelte sich eine spannende Diskussion über das gestrandete Paar. Die Leserinnen bewerteten den Roman verschieden: totale Spannung, eher oberflächlich, schwacher Schreibstil, falsche Titelwahl, schwierige Entscheidungen... Auch das Ende des Romans wurde sehr unterschiedlich interpretiert. «Eine Supersache, dieser Lesezirkel», meinte eine Diskussionsteilnehmerin. «Es ist immer wieder bereichernd, mit anderen Leserinnen über gemeinsam gelesene Bücher zu diskutieren. Oft wird man auf Dinge aufmerksam gemacht, denen man eigentlich keine Bedeutung beigemessen hat.»

Treffpunkt Bibliotheks-Café Der nächste Lesezirkel findet am Mittwoch, 26. Juni statt. Besprochen wird das Buch «Der Zopf» von Laetitia Colombani. Anmeldungen nimmt die Bibliothek bis Ende Mai entgegen. Seit dem 6. März 2019 bietet die Bibliothek Wettswil im Foyer des Schulhauses Aegerten jeweils am Mittwochnachmittag von 15 bis 17 Uhr ein bedientes Café an. Neben Kaffee und Tee ist auch Kuchen im Angebot. Zudem liegen verschiedene Zeitschriften, der Anzeiger und eine Tageszeitung auf. Das Bibliotheks-Café ist eine gute Gelegenheit, sich im Dorf zu einem Gespräch zu treffen. In Wettswil gibt es kein Café, das nachmittags geöffnet ist. Das Bibliotheks-Café wird versuchsweise während der Schulzeit bis Ende August betrieben. Das Bibliotheksteam freut sich, wenn das neue Angebot rege genutzt wird. Karin Auf der Maur

tern ein Stückchen abschneiden dürfte, wäre das Glück Nr. 3. Die Geschäftsführerin will aber nicht jammern. Positiv streicht sie das Engagement der Mitglieder hervor sowie die grosse Anteilnahme des Publikums. Bereits jetzt zählen die ZKB, die Fachstelle Kultur des Kantons Zürich und das Migros-Kulturprozent zu den «Lebensadern» des «LaMarotte». Gemeinnützige Vereine und Freiwilligenarbeit erfahren laut Isabelle Schaetti ausserhalb der 1.-August-Reden von der Politik oft wenig Support. Ausserhalb der Politik wird der Kultur-

verein LaMarotte aber als Arbeitgeber wahrgenommen, von dem die jährlich über 300 Künstlerinnen und Künstler eine faire Gage erwarten oder er gilt als verlässlicher (Gross-)Kunde, der – ähnlich einem KMU-Betrtieb – vielfältige Geschäftsbeziehungen zu den regionalen Bäckereien, Weinhandlungen, Hofläden, der Druckerei, Hotels und anderen pflegt. Indirekt belebt der «Kulturtourismus» auch die örtliche Gastronomie, wie Rückmeldungen aus den umliegenden Restaurants zeigen. «Das freut uns natürlich», fügt die Geschäftsführerin bei.

«Mein Kulturerbe» vor der Haustür

Neue Online-Plattform des Kantons Im Europäischen Jahr des Kulturerbes hat der Kanton die Plattform www.meinkulturerbe.zh.ch entwickelt. Dort haben Interessierte die Möglichkeit, sich mit dem baulichen Kulturerbe vor der eigenen Haustür auseinanderzusetzen. Es entstehen Geschichten, die sonst nirgends zu lesen sind. Es sind kleine Alltagsgeschichten über das lokale Kulturerbe, die bei diesem neuen Angebot im Vordergrund stehen: Geschichten über unscheinbare Wohnhäuser, versteckte Hinterhöfe oder geheime Treffpunkte. Auf einer eigens dafür kreierten Online-Karte des Kantons Zürich werden sie verortet. Beispielsweise folgende Geschichte zum Delphinplatz («s’Pärkli») in Winterthur: «In meiner ganzen Jugendzeit spielte s’Pärkli eine grosse Rolle. Es war der Treffpunkt vor und nach der Schule. Später wurde daraus auch noch der Jugendtreffpunkt mit den Mofas, wo wir dann unsere Wochenenden planten. Hier wurden viele Freundschaften geschlossen, viele Ausflüge unternommen aber auch viele schöne Abende verbracht».

Bedeutung für lokale Identität Diese persönlichen Auseinandersetzungen mit dem gebauten Kulturerbe sollen in Erinnerung bleiben und geteilt werden. «Mein Kulturerbe» betritt insofern Neuland, als es das

Wissen über lokale kulturhistorische Inhalte sammelt und damit eine Diskussion über die Bedeutung des baulichen Kulturerbes für lokale Identität anstösst. Die persönlichen Einträge werden in Schrift, Bild, Video oder Ton hochgeladen. So kann die eigene Stadt, das eigene Quartier oder Dorf neu entdeckt werden – und das sowohl in digitaler Form beim Lesen der Einträge, als auch beim Aufsuchen der Schauplätze. Es entsteht eine ganz andere Sichtweise auf den Kanton Zürich, eine Landkarte voll von Erlebnissen, Entdeckungen, Vermutungen, Wissen oder Wünschen.

Auch für Raumplanungsbüros, Vereine und Schulen Neben Einzelpersonen gehören insbesondere Raumplanungsbüros, kulturhistorische Vereine sowie Schulen zum Zielpublikum. Planungsbüros nutzen «mein Kulturerbe» als Instrument, um Stimmungen oder Wünsche in der Bevölkerung einzufangen und Vereine können ihre lokalhistorischen Recherchen hier hochladen. Für Schulen bietet «mein Kulturerbe» spannende Lerngelegenheiten: angefangen bei der Diskussion um den Begriff «Kulturerbe» über das Verständnis von Kartensymbolen bis hin zur Fertigkeit, Karten zu lesen und diese auch zu entwerfen. Eine auf dem Lehrplan21 basierte Unterrichtsreihe wird unter www.meinkulturerbe.zh.ch zum Download angeboten. (pd.)


Bezirk Affoltern

Dienstag, 2. April 2019

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Brandrede an der Säckelmeisterfeier Der neue Präsident des Gesellschaftsguts Hausen fordert Veränderungen Das hat es in der jüngeren Vergangenheit des Gesellschaftsguts Hausen nie gegeben: Der neue Säckelmeister Ruedi Baer aus Aeugst eröffnete seine dreijährige Präsidialzeit mit einer Brandrede und einem Antrag, zahlungswillige Neumitglieder aufzunehmen. ................................................... von martin platter «Wären wir Tiere, würden wir auf der roten Liste der aussterbenden Spezies stehen. Das gibts sonst in keiner Gemeinschaft auf dieser Welt, dass man nur profitiert, aber selber keinen Beitrag leistet», donnerte Ruedi Baer am letzten Samstagabend in den Hausemer Gemeindesaal. 55 Gesellen und der ortsansässige Musikverein Harmonie hatten sich für die alle drei Jahre stattfindende Säckelmeisterfeier eingefunden, die Generalversammlung des 1567 gegründeten Gesellschaftsguts Hausen. Eine einst verschworene Gemeinschaft aus einer Zeit, in der hierzulande noch Religionskriege, Ausgrenzung und Faustrecht gewütet hatten.

Traditioneller Fackelzug durch Hausen im Anschluss an den offiziellen Teil der Generalversammlung des örtlichen Gesellschaftsguts. Der neue Präsident Ruedi Baer wird eskortiert von strammen Gesellen. (Bilder Martin Platter)

Schuldbrief fürs «Löwen»-Paar

Gewinn nur noch durch Spenden Zur Gesellschaft gehören bis heute alteingessene Familien aus Hausen und Umgebung, denn die Mitgliedschaft wurde innerhalb der Clans an die Stammhalter weitervererbt. «Wenn früher jemand seinen Beitrag nicht leisten konnte oder wollte, wurde er aus dem Gesellschaftsgut ausgeschlossen», fuhr Baer mit seiner Brandrede fort. Man lebe heute nur noch von der Substanz des Guts. Der kleine Gewinn von 4468 Franken, der in den letzten drei Jahren zusammengekommen sei, sei hauptsächlich durch Spenden aktueller und früherer Vorstandsmitglieder zusammengekommen. «Das kann es doch nicht sein», sagte Baer und stellte den Antrag, zahlungswillige Neumitglieder aufzunehmen. Die Aufnahmegebühr bezifferte er in der Höhe des drei- bis vierfachen Säckelmeis-

Joëlle Apter und Michi von Arx flankieren den neuen Säckelmeister Ruedi Baer. Das Wirteehepaar hat sich aktiv darum bemüht, dass die Säckelmeisterfeier künftig wieder im Restaurant Löwen stattfinden wird. tereinstandes, also 4500 bis 6000 Franken. Auf die Frage, ob er künftig auch gedenke, Frauen aufzunehmen, entgegnete Baer: «Dazu würde ich vorher eine Umfrage machen.» Nach Wortmeldungen, die anzweifelten, ob dies statutarisch überhaupt möglich sei, folgte eine diffus wirkende Abstimmung, die wiederholt werden musste, am Ende aber die Ablehnung des Antrages brachte.

Geteilte Meinungen Mit ein paar wenigen Sätzen hatte es Ruedi Baer geschafft, die Meinung im Saal nahezu zweizuteilen. Auch wenn die genaue Anzahl Stimmen nicht kommuniziert wurde, war die Abstimmung mit etwa 25 zu 30 Stimmen ausgegangen. Wahrscheinlich ist, dass der neue Säckelmeister mit seiner Deutlichkeit den einen oder anderen

Die tiefe Verbundenheit mit der Tradition äusserte sich an der Säckelmeisterfeier darin, wie die Gesellen des Hausemer Gesellschaftsguts über das finanzielle Eigenkapital der genossenschaftlichen Landzunft in Höhe von 30 000 Franken bestimmten. Noch knapp drei Jahre laufen die sechsjährigen Kassenobligationen des Landverbandes St. Gallen, die mit jährlich 1,5 Prozent verzinst werden. Das Geld stammte ursprünglich aus dem 1858 getätigten Verkauf des Restaurants Löwen, der 1833 als Ersatz für das wenige Monate zuvor niederge-

Gesellen vor den Kopf gestossen hat. Im direkten Gespräch zeigte sich der 74-Jährige unbeeindruckt. Führt man sich seinen privaten und beruflichen Werdegang vor Augen, versteht man seine Auffassung. Er sei in zwölf Vereinen und setze sich in jedem in irgend einer Form ein, hatte Baer bei seiner Vorstellung gesagt. Auch beruflich hatte sich der Bauführer, Baumaschinenverkäufer, Lehrlings- und Erwachse-

brannte Gesellenhaus zum Hengst in Heisch gekauft worden war. Die Bruderschaft gab ihre Zustimmung, dass das Geld in Form eines Schuldbriefes dem neuen Löwen-Wirteehepaar Michael von Arx und Joëlle Apter überlassen werden kann. Der Vorstand wurde beauftragt, nach Ablauf der Kassenobligationen die entsprechenden Verhandlungen aufzunehmen. Das Gesellschaftsgut erwarb so in der Vergangenheit jeweils auch das Gastrecht. Die nächste Säckelmeisterfeier wird also mit grösster Wahrscheinlichkeit wieder im «Löwen» stattfinden. (map.)

nenausbildner Zeit seines Lebens für die Entwicklung der ihm anvertrauten Menschen und Organisationen eingesetzt. So vermag es nicht zu erstaunen, dass er auch von den Gesellen forderte: «Ich erwarte Vorschläge von euch, wie es künftig mit dem Gesellschaftsgut weitergehen soll.»

Weitere Infos unter www.gesellschaftsgut.ch.

Wohneigentümer blicken besorgt in die Zukunft 55. Vereinsversammlung des HEV Albis Die Mitglieder des Hauseigentümerverbands Albis (HEV) trafen sich zur 55. Vereinsversammlung im Kasinosaal in Affoltern. Neben den statutarischen Geschäften waren auch die vergangenen Regierungs- und Kantonsratswahlen ein Thema. ................................................... von martin mullis Die Vereinsversammlung des HEV Albis vom letzten Freitagabend war einmal mehr ein wichtiger gesellschaftlicher Anlass. Präsident Réne Homberger durfte nicht nur gegen 350 Verbandsmitglieder, sondern auch eine ganze Reihe prominente Politiker, sowie einige Ehrenmitglieder herzlich willkommen heissen. An den festlich gedeckten Tischen sassen Hans Egloff, Nationalrat und Präsident des Hauseigentümerverbandes Schweiz, HansUlrich Bigler, Nationalrat und Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes sowie Albert Leiser, Direktor der beiden Hauseigentümerverbände Stadt und Kanton Zürich. Stadtpräsident von Affoltern, Clemens Grötsch, alt NR Toni Bortoluzzi und einige Gemeindepräsidenten und Gemeinderäte

aus dem Säuliamt verfolgten ebenfalls das Geschehen im Kasinosaal. Die statutarischen Geschäfte wurden zügig erledigt und allen Traktanden mit grosser Mehrheit zugestimmt. Die vom Kassier vorgestellte Jahresrechnung zeigte einen zufriedenstellenden Abschluss. Die Vorstandsmitglieder Dominique Lipp und Erwin Höfliger wurden turnusgemäss wiedergewählt.

HEV ist kein Profit-Unternehmen Dank den gesunden Finanzen wird der Mitgliederbeitrag unverändert beibehalten. Präsident Réne Homberger wies auf den am 22. Juni 2019 stattfindenden grossen Familienanlass des HEV hin. Auf dem Event-Hof Stöckweid der Familie Duperrex veranstaltet der HEV gemeinsam mit der Zurich Versicherung ein attraktives Fest. Homberger wies im Weiteren auf den neuen Auftritt des HEV im Internet hin, wo auch ein digitales Handwerkerverzeichnis zu finden ist. Der HEV ist gut vernetzt, hielt er fest, jedoch kein Profit-Unternehmen. Das Grusswort von Nationalrat und Präsident des HEV Schweiz, Hans Egloff, erhielt von den Mitgliedern im Kasinosaal ganz besondere Aufmerk-

samkeit. Egloff versprach, sich kurz zu halten, obwohl er hier, anders als im Parlament in Bern, keine Redezeitbeschränkung fürchten müsse. Er betonte die Wichtigkeit des HEV, ganz besonders im Hinblick auf die kürzlich erfolgten Wahlen von Regierungs- und Kantonsrat.

Sorgen der Hauseigentümer in den nächsten vier Jahren Die neue politische Mehrheit, so Nationalrat Egloff, bedeute für die Wohneigentümer eine eigentliche Katastrophe. Es werde den Hauseigentümern in den nächsten vier Jahren nicht gut gehen, prophezeite er. Als positives Ergebnis der politischen Auseinandersetzung erwähnte er, dass die Abschaffung des Eigenmietwertes sich auf gutem Wege befinde. Zum Schluss seiner Ausführungen hielt er fest, dass die 330’000 Mitglieder des HEV Schweiz in Bundesbern durchaus eine wichtige Stimme in Anspruch nehmen dürfen. In einem kurzen Gespräch mit dem «Anzeiger» am Rande der HEV Vereinsversammlung, betonte Nationalrat und Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Hans-Ulrich Bigler, dass der HEV als bürgerliche Institution für die

Ein Präsent für den Gast: NR Hans Egloff, Aktuarin Anne-Marie Bischofberger und Präsident Réne Homberger (von links). (Bild Martin Mullis) Eigentumsrechte der Wohneigentümer kämpfe. Kabarettist Thomas Lötscher aus dem Entlebuch, bekannt als «Abwart Veri», lockerte die ernsten und etwas sorgenvollen Themen mit seinen nicht

nur witzigen, sondern auch bissigen Worten wieder auf und erntete viel Applaus. Präsident Homberger durfte nach dem Nachtessen, trotz der trüben politischen Grosswetterlage, gut gelaunte Mitglieder verabschieden.


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Dienstag, 2. April 2019

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Zuckerwatte, Magenbrot und Gekreische auf dem «Insider» Rasantes Chilbi-Wochenende in Affoltern – Fortsetzung folgt

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röhliches Musikgedudel und markerschütterndes Geschrei auf dem Kronenplatz ist ein absolut sicheres Zeichen, dass die Chilbi in Affoltern Einzug gehalten hat. Der Frühlingsmarkt mit Chilbi in Affoltern am letzten Wochenende fand vor allem bei den jungen und jüngsten Einwohnern grosse Beachtung. Je nach Alter und Grösse des Sackgeldes oder des Chilbibatzens wurden die Bahnen »Rodel’sTower», «Insider» oder das gute alte Kinder-Karussell, welches heute «Fantasy Road» heisst, bevorzugt. Die drei Jungs, Gian aus Knonau, Jonathan aus Maschwanden und Elia von Mettmenstetten haben ihr Sackgeld von je rund 20 Franken hauptsächlich für die «Putschautos» auf den Kopf gehauen. Selbstverständlich mussten neben dem Autoscooter und den sich drehenden Feuerwehrautos auch noch die in allen Farben lockenden Süssigkeiten gebührend beachtet werden. Während die jungen Chilbibesucher sich schwindlig drehen liessen, erstanden die älteren Semester am Frühlingsmarkt Wollsocken, Hosenträger, Gewürze und Magenbrot. (mm)

Chilbifreude unter blauem Himmel ist doppelt schön. (Bilder Martin Mullis)

Stellenanzeiger

Freiwillig in die Tiefe stĂĽrzen: Gekreische im freien Fall.

Die Kunst, sich selber gut zu sein

Gut besuchter Frauezmorge in Wettswil Wir sind eine Logistikorganisation der Medienbranche und suchen per sofort oder nach Vereinbarung:

2 Rüster / Rüsterinnen 40 % Sie arbeiten in unserem Lager im Bereich Warenausgang. Hauptaufgaben sind das Kommissionieren und Verpacken teils komplizierter Kundenbestellungen. Die Arbeitszeit ist im Normalfall von 15.35 Uhr bis zirka 19.10 Uhr. Voraussetzungen für diese Stelle sind: • Sehr gutes Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift • Körperliche Fitness • Exakte, systematische, selbständige und konzentrierte Arbeitsweise • Von Vorteil ist das Interesse für Bücher und Erfahrung im Umgang mit diesem speziellen Produkt Wir bieten zeitgemässe Arbeitsbedingungen und freuen uns auf Ihre Bewerbung bitte ausschliesslich per E-Mail an: AVA Verlagsauslieferung AG Herr Mathias Huber Stv. Leiter Warenausgang Centralweg 16 8910 Affoltern a. Albis m.huber@ava.ch www.ava.ch

Der Andrang am Frauezmorge Stallikon Wettswil am vergangenen Freitag war wieder gross. Die Beraterin Esther Schläppi nahm die Anwesenden mit auf eine Reise zu sich selbst und gab ihnen manch hilfreichen Tipp für den Alltag mit auf den Heimweg. ................................................... von marianne voss Frische, farbige Frühlingsblumen standen auf den gedeckten Tischen, auch das liebevoll angerichtete Zmorgebüffet mit vielen Köstlichkeiten war bereit. Der Kirchgemeindesaal in Wettswil füllte sich am vergangenen Freitag mit vielen interessierten Frauen verschiedenen Alters. Sie kamen wegen des gemütlichen Zusammenseins, wegen des wunderbaren Frühstücks, aber auch, um vom Referat einen persönlichen Input mit nach Hause zu nehmen. Der Frauezmorge Stallikon Wettswil findet viermal im Jahr statt. Er ist ein beliebtes Angebot, das von einem initiativen Team selbstständig geleitet und von der Reformierten Kirchgemeinde finanziell unterstützt wird.

Der Morgen ist in zwei Teile gegliedert: der Zmorge und danach ein Referat, eine Vorführung oder eine Präsentation. Alle Frauen sind dort herzlich willkommen, unabhängig ihrer Herkunft oder Religion. Das Thema des Frühlingsfrauezmorge lautete: «Die Kunst, sich selber gut zu sein». Nach dem Zmorge war es zuerst aber gar nicht so einfach, die fröhlichen, angeregten Gespräche zu unterbrechen, um in den zweiten Teil des Morgens überzuleiten. Margit Iseli vom Frauezmorge-Team erklärte zur Einführung ins Thema: «Sich selber gut sein, das hat ja auch viel mit unserem Frauezmorge zu tun. Hier lassen wir es uns gut sein.»

Vortrag soll nachklingen Referentin an diesem Frauezmorge war Esther Schläppi, Supervisorin und Coach, aus dem Kanton Bern. Sie ist seit über 40 Jahren mit Menschen unterwegs, zuerst als Pflegefachfrau, jetzt als Beraterin. Sie stieg ein mit der Frage, wie es mir geht. Es sei manchmal gar nicht so einfach, das wirklich wahrzunehmen. «Ich kann nicht gut zu mir schauen, wenn ich mich nicht wahrnehme und mir selber gegenüber

nicht positiv eingestellt bin.» Sie ging dem sogenannten «Dreiklang» nach, nämlich den Themen Selbstwahrnehmung, Entwickeln einer positiven Haltung und Selbstfürsorge. Ihre Ausführungen unterbrach sie immer wieder und forderte die Frauen zu kurzen konkreten Übungen auf. So entstanden Momente der Stille oder auch des angeregten Austauschs. Sie gab den Teilnehmerinnen auch konkrete Tipps und kleine Hilfsmittel mit auf den Heimweg. So zum Beispiel ein Lösli mit einem Tagestipp oder eine Schachtel bunte Smarties als «Medikament» für positive Gedanken. «Dreimal täglich einnehmen», empfahl sie humorvoll. Sie motivierte die Frauen, den nächsten Monat als Experiment zu betrachten und in konkreten Lebenssituationen diese These zu prüfen: «Selbstfürsorge ist der Boden, auf dem zufriedene, kraftvolle und befruchtende Beziehungen gelebt werden können.» Schliesslich solle der Vortrag heute ja nicht nur eine gute Sache gewesen sein, betonte die Referentin abschliessend. «Er soll bei Ihnen auch nachklingen.» Der nächste Frauezmorge findet am Freitag, 21. Juni, statt. Das Thema: «Die Wüste von Marokko».

Die Referentin Esther Schläppi (hinten links) zusammen mit dem Frauezmorge-Team. (Bild Marianne Voss)


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Bezirk Affoltern

«Ich würde mich in der Wohnung verkriechen»

Dienstag, 2. April 2019

Dissonanz der Liebe

Einblick in die Arbeit einer Berufsbeiständin Die Junge Aemtler Bühne probt intensiv Am Empfang des Sozialdiensts Bezirk Affoltern erscheint überpünktlich ein sorgfältig gekleideter Herr, Mitte 40, mit akkurat gekämmtem Haar, nennen wir ihn Gustav Müller *. Er ist äusserst gut vorbereitet: In der Hand eine kleine Zusammenfassung seiner Antworten auf allerlei mögliche Fragen und ein zusätzliches Medikament – gegen die fiese Nervosität, die ihn genau in solchen Momenten übermannt ... Weshalb wurde eine Beistandschaft für Sie errichtet? Gustav Müller *: Nebst grossen psychischen Problemen sehe ich mich oft ausser Stande, gewisse Dinge im Alltag zu erledigen. In administrativen Belangen bin ich wegen meiner Leseund Schreibschwäche vollends auf die Unterstützung meiner Beiständin angewiesen. Ich konnte nie eine reguläre Schule besuchen und deshalb auch keine Lehre absolvieren. Ich beziehe eine IV-Rente. Was hätten Sie gerne gemacht? Ich hätte gerne im Elektronikbereich gearbeitet. Ich habe ein Flair für das Technische, liebe Musik und bin grundsätzlich auch ein kommunikativer Typ. Wenn da nur die Ängste nicht wären… Wo arbeiten Sie jetzt? Ich arbeite für Espas. Wir reinigen Bürogeräte wie beispielsweise Computer, Drucker, Scanner oder Telefonapparate für städtische und kantonale Betriebe. Die Arbeit ist streng. Oft müssen wir bereits um 7.30 Uhr starten und in einer vorbestimmten Zeit fertig sein. Dieser ständige Druck belastet mich. Wir sind in einer kleinen Gruppe von zwei bis drei Leuten unterwegs. Nach getaner Arbeit erstellt ein Kollege den Arbeitsrapport, der von dem Betrieb unterschrieben und von der IV kontrolliert wird. Was würde passieren, wenn Sie nicht mehr von Ihrer Beiständin unterstützt würden? Ich würde mich in meiner Wohnung verkriechen und nicht mehr auf die Strasse gehen. Mein Arzt weiss Bescheid. Zu wissen, dass ich einmal monatlich beim Sozialdienst vorbeige-

hen, all meine Fragen und Sorgen jemandem erzählen kann, gibt mir die Kraft zu kämpfen, ja einfach weiterzuleben. Frau Klein unterstützt mich mit wertvollen Tipps. Sie berät mich in den unterschiedlichsten Dingen, sei es bei einem anstehenden Wohnungswechsel, bei der Stellensuche oder wenn mir wieder einmal so richtig das Dach über dem Kopf zusammenbricht. Ich fühle mich oft überfordert mit all den Anforderungen. Ich mag alles gerne geordnet, brauche viel Ruhe und Zeit, meine Gedanken zu ordnen und auch Zeit, um kleinere Reparaturen an elektronischen Geräten durchzuführen. Frau Klein hilft mir bei Verträgen, erledigt die Korrespondenz mit den Behörden und berät mich, wenn ich wieder einmal mit jemandem ein «Gschtürm» habe. Dank ihrer stets motivierenden Art, fasse ich neuen Lebensmut, versuche bei der Arbeit dranzubleiben und nicht einfach wieder alles hinzuschmeissen. Was schätzen Sie besonders? Frau Kleins konkrete Art, Dinge anzupacken, die ich selbst nicht erledigen könnte. Ich schätze sie sehr als äusserst liebenswerte und freundliche Person, die mich akzeptiert – so wie ich bin. Sie berät mich auch, wenn ich wieder einmal etwas Spezielles kaufen möchte. Zudem versteht sie viel von Technik. Das gefällt mir sehr. Was sind Ihre grössten Befürchtungen? Natürlich habe ich ständig meine kleineren und grösseren Krisen, die ich zu bewältigen habe. Meine grösste Angst wäre jedoch, dass ich Frau Klein als meine Beiständin verlieren könnte. Ich möchte auf keinen Fall auf ihre wertvollen Tipps verzichten. Für mich ist sie eine leuchtende Sonne am grauen Horizont. Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft? Ich würde liebend gerne in einem Radiostudio mitarbeiten. Das Elektronische fasziniert mich sehr. Und ja, wenn ich ehrlich sein darf: dass Frau Klein noch sehr lange meine Beiständin bleiben kann. * Name geändert.

Kloster Muri gehört zu den wichtigsten Kulturdenmälern im Kanton Aargau.

1000-jährige Geschichte Führung durchs Kloster Muri Öffentliche Führung mit Zugang zu den verborgenen, sonst nicht zugänglichen Winkeln des Klosters und der Klosterkirche. Am Sonntag, 7. April 2019, 14.00 Uhr, beleuchten die Klosterführer die 1000-jährige Klostergeschichte und erzählen Geschichten und Anekdoten rund ums Kloster Muri. Die Klosteranlage Muri gehört zu den wichtigsten aargauischen Kulturdenkmälern und beherbergt neben

der jüngsten auch die älteste Grablege des Hauses Habsburg. Die Führung zeigt den Besucherinnen und Besuchern nicht nur die Krypta, sondern auch andere sonst unzugängliche Orte wie das Chorgestühl, den Hochaltar oder die Benedikts- und die Marienkapelle. Für Einzelbesucher ist keine Anmeldung notwendig. Treffpunkt: Haupteingang Klosterkirche Muri. Führung kostenlos, freiwillige Kollekte. Dauer: 90 Minuten

Die jungen Schauspieler sind ernsthaft bei der Sache und haben trotzdem eine Menge Spass. (Bilder Regula Zellweger)

Liebe ist unberechenbar. Im Mai werden zehn junge Schauspielerinnen und Schauspieler der Jungen Aemtler Bühne in Mettmenstetten ihr Publikum betroffen machen, bewegen, unterhalten, erstaunen, belustigen, erfreuen, aufrütteln, schockieren … Unberührt bleiben, wird niemand. ................................................... von regula zellweger «Man ist in der Gruppe angenommen. Ich habe mit 14 begonnen – das Theaterspielen hat mir geholfen, im Teenie-Alter Selbstakzeptanz zu entwickeln.» «Ich bin offener geworden – für Menschen, mein zukünftiges Leben.» «Ich habe gelernt, dass es in Ordnung ist, was ich denke und wie ich fühle. Alles ist normal.» «Ich lernte mich in kurzer Zeit viel besser kennen.» So äusserten sich Mitglieder der Jungen Aemtler Bühne während einer Probe. Theaterpädagogin Claudia Odin Anderegg strahlt. Einige ihrer Ziele sind damit erreicht. Von ihr stammt das Gesamtkonzept, sie führt die Regie und hat die künstlerische Leitung – sie ist die Seele und der Motor der Jungen Aemtler Bühne.

Theater-Familie Zehn junge Erwachsene, sechs Frauen und vier Männer sitzen vor dem Singsaal Chilefeld, essen, plaudern, necken sich, lachen und fangen etwas Sonne ein. Sie haben bereits einen Morgen lang geprobt – am Nachmittag geht es weiter im Text. Robin Annen, Lena Häusler, Alec Hintermann, Elena Künzler, Nico Kuster, Delia Locher, Mira Luttikhuis, Vivian Naef, Marisa Rusch und Jessica Schänzle sind Lernende und Studierende, deren Hobby Theater spielen einen guten Teil ihrer Freizeit ausmacht. «Wir sind wie eine Familie», erklären sie, «wir gehen auch zusammen an Partys und unternehmen auch neben den Proben viel gemeinsam.» Sie schätzen es ganz besonders, dass sie nicht lediglich Ausführende sind, sondern viel zur Themenwahl und Gestaltung beitragen können. «Odin lässt uns auch in diesem fünften Stück viel Freiheit – hält aber auch zusammen, motiviert, strukturiert, organisiert.»

nen «Klebstoff», Klammern, die aus den Teilstücken ein Ganzes machen. Unter den Schauspielern hat es drei gute Musiker, Schlagzeug/Klavier, Gitarre, Violine, und drei begabte Sängerinnen. Naheliegend: Den Rahmen für die einzelnen Themen bildet ein Proberaum, ein Bandroom einer 10-köpfigen Band, die das Ziel hat, einen Preis zu gewinnen. Damit ist auch das Bühnenbild einfach zu gestalten und die Lichtführung wird die Räume im Raum, Vordergrund und Hintergrund, Haupthandlung und Nebenhandlung bestimmen.

Plopps und Bandroom Nun wurden die Themen je auf ein Blatt geschrieben – sie sollen als «Plopps» aus der linearen Handlung im Bandroom «herausploppen». Zwischen die Plopp-Papiere werden nun verbindende Bandroom Elemente eingebaut. Das Geschehen während der einzelnen Elemente wird definiert, ausprobiert, geändert, Papiere werden zu neuen Reihenfolgen geschoben – es ist ein Prozess, den alle mitgestalten, Claudia Odin Anderegg behält aber die Fäden in der Hand. Die Persönlichkeitsaspekte, die Rollenfindung der Figuren im Bandroom werden minuziös erarbeitet. Die Schauspieler sollen nicht nur in ihre Rolle schlüpfen, sondern sich mit ihr identifizieren können. In den Plopps schlüpfen die Schauspieler in ganz unterschiedliche sich immer wieder ändernde Figuren. Ein Plopp beispielsweise fokussiert das Thema Geschlechtsverkehr. Die zehn Schauspieler im Alter Anfang 20 «umschlingeln» sich mit Zärtlichkeiten, räkeln sich, berühren sich. «Wir sind gut auf solche Szenen vorbereitet worden», meint ein Schauspieler. Denn sich körperlich im Theaterspiel so nah zu kommen, sich beispielsweise in einem nicht enden wollenden Kuss zu zeigen, muss eine grosse Herausforderung sein. «Wir kennen

uns sehr gut und schon lange, anfangs war es schwierig – jetzt gehört es dazu», ergänzt eine junge Frau. Nach der choreografisch gestalteten OmniSchmuseszene lesen zwei Schauspieler ganz kühl und sachlich Facts zu «Geschlechtsverkehr» aus Wikipedia. «Beim ersten Geschlechtsverkehr sind Jugendliche heute durchschnittlich 17,3 Jahre alt …»

Musik, Sprache, Bewegung Beeindruckend ist eine junge Frau mit ihrer Geige. Wenn ein junger Mann Gitarre spielt und dazu mit einer beeindruckenden Stimme singt, wenn drei Frauen einen Song gefühlvoll gestalten – dann geht es unter die Haut. Die jungen Leute sind durch die teilweise jahrelange Arbeit mit Claudia Odin Anderegg im Sprechen und in Körpersprache gut geschult. Manchmal schreit sie zwar noch immer mitten in eine Szene «lauter». Bei den Aufführungen im Mai wird aber bestimmt alles klappen. Die Bewegungsabläufe werden wie geölt vonstattengehen, die Texte sitzen und die Musikeinlagen klar und fehlerfrei sein. In den Wochen vor den Vorführungen wird mehrmals wöchentlich abends, an mehreren Wochenenden und an den Festtagen geübt. Niemand fehlt, auch nicht die junge Mutter, deren Mann das Baby jeweils kurz in die Proben bringt. «Wir machen zeitgenössisches, modernes, gesellschaftskritisches Erwachsenentheater am Puls der Zeit», formuliert Claudia Odin Anderegg. «Es muss ja nicht allen gefallen», meint eine junge Frau und ein junger Mann bringt es auf den Punkt: «Wer das Stück verpasst, ist selbst schuld!» Dissonanz der Liebe, Aufführungen im «Rössli» in Mettmenstetten am Freitag, 10. Mai, 20.15 Uhr, Samstag, 11. Mai, 20.15 Uhr, Sonntag, 12. Mai, 17 Uhr, Dienstag, 14. Mai, 20.15 Uhr, Mittwoch, 15. Mai, 20.15 Uhr, Freitag, 17. Mai, 20.15 Uhr, Samstag, 18. Mai, 20.15 Uhr. Online- Reservierung ab 10. April unter www.aemtlerbuehne.ch.

Verwobene Prozesse Man wurde sich einig: Die Produktion 2019 soll sich um Liebe drehen. Aber anders als herkömmlich auf Theaterbühnen. Rund 50 Begriffe trugen sie zusammen, auch Tabu-Themen und komplexe Themen, deren Darstellung sehr bewusst gestaltet sein will. Beispielsweise Homosexualität, Vergewaltigung, Zwangsheirat, Sex, Dreiecksbeziehung, Eifersucht, Untreue, die ganze Palette der mit Liebe verbundenen Gefühle von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt. Die 50 Begriffe wurden in einem demokratischen Prozess auf eine kleine Zahl von Themen reduziert. Nun brauchte man noch ei-

Die Darstellung eines nicht enden wollenden Kusses verlangt höchste Körperbeherrschung und Selbstsicherheit.


Bezirk Affoltern

Dienstag, 2. April 2019

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Unterhaltung in bester arabischer Kaffeehauserzähler-Tradition Der berühmte syrische Exilautor Rafik Schami war zu Gast im «Kaffeehaus Scheidegger» ................................................... von christine häusermann «Wenn der Zorn der Mutter auf die Kinder etwas zu stark wird, schickt Gott seine Putztruppe, die das Hirn der Mutter vom Zorn reinigt bis sie wieder entspannt ist und lacht. Danach fragten wir Kinder jeweils heuchlerisch, waren wir lieb? Ja, sagte dann die Mutter, aber übertreibt nicht mit Schokolade, die ist teuer.» So erzählt Rafik Schami seine Kindheitserinnerung an die Gastfreundschaft in seinem Elternhaus, wenn sich die Kinder sauber und artig zwischen die Gäste setzten, um auch die eine oder andere Süssigkeit zu ergattern, die die Mutter in einer mit Mosaiksteinchen besetzten, in rotem Samt eingeschlagenen, kostbaren Gebäckdose präsentierte.

Berufsziel Kaffeehauserzähler Wie er vorher erklärt hat, malen die Araber mit Worten statt mit Farben, die Wüste sei der Grund dazu, man könne ja nicht immer nur gelb, gelb, gelb malen. Dafür hätten sie einen reichen Wortschatz entwickelt, das Arabische hätte einen siebenfach höheren Wortschatz als das Deutsche, wir hätten in der Schule Glück gehabt, meint er verschmitzt. Allein für das Kamel gäbe es im Arabischen 90 Synonyme, 200 für den Wein, 500 für den Löwen. Rafik Schami hat sein Berufsziel erreicht, er wollte immer Kaffeehauserzähler werden, seine Lesungen sind Erzählungen – Geschichten aus sei-

mir, sondern am System, das die syrischen Autoren fesselt und erstickt.» Aber nun nimmt er Rache. In seinem neuesten Buch, das im Herbst erscheint, erzählt er eine Geschichte, wo er den Zensor zum Mitautor macht. Ein Grund für die Fans, sich schon jetzt auf den Herbst zu freuen.

nem Leben, dem Alltag, was die Menschen berührt und bewegt. Als Kind habe er erlebt, was mündliche Erzählung mit den Menschen macht, damals in Damaskus, es entführt sie in eine andere Welt, zurück in die Kindheit als uns die Mutter vorlas, in ein fremdes Abenteuer, härteste Männer würden beim Zuhören weich, könnten sich nicht dem Sog einer Geschichte entziehen. Wie er sich für das mündliche Erzählen stark macht, bricht er auch eine Lanze für das handschriftlich Geschriebene. Der Schriftsteller und promovierte Chemiker sagt, die Bewegung des Schreibens gehe durch den Arm und schmiere den chemischen Prozess im Gehirn. Bestimmt gingen alle im Publikum nach Hause und dachten, schreiben wir doch wieder Tagebuch und hören öfter ein gutes Hörbuch.

Der weltberühmte Autor und der Affoltemer Buchhändler

Hartnäckigkeit zahlt sich aus Aber der heute 73-jährige Schriftsteller erzählt auch von seinen schweren Stunden, als er mit 25 gegen den Willen des Vaters entschied nach Deutschland zu kommen. «Die beste Entscheidung meines Lebens», weil er als Chemiker eine Laufbahn bei der Armee voraussah, die er nicht einschlagen wollte. Welchen Repressionen er als junger Mann ausgesetzt war, der seine Geschichten der Zensurbehörde vorlegen musste. Rafik Schami schrieb bereits mit 16 Jahren Geschichten, keinen «Quatsch über Prinzessinnen, die dauernd in Ohnmacht fielen und

Ein paar Worte mit den Lesern: Rafik Schami beim Signieren seiner Bücher. (Bild Christine Häusermann)

weichherzige Kalifen, die es nie gegeben hat.» Seine Liebegeschichte war eine tragische zwischen einem Moslem und einer Christin, aber die durfte er so nicht publizieren und wie er Angst bekam, als es hiess, «Sie sind frech», wusste er doch von Kollegen, dass unliebsame Autoren für ein Gedicht bis

zu viereinhalb Jahre ins Gefängnis kommen konnten. Er erzählt auch von der Hartnäckigkeit, die es brauchte, endlich einen Verlag zu finden, sich als Autor zu etablieren. «Wenn ich heute als Autor so viel erreicht habe wie alle syrischen Autoren in Syrien zusammen, liegt das nicht an

Nach der Kaffeehausstunde folgt die Apéro- und die Signierstunde in der Buchhandlung. Geduldig setzt sich der Autor hin und spricht mit allen ein paar Worte, die ein Buch von ihm signieren lassen möchten. Das ist der Respekt dem Leser gegenüber, von dem er vorher gesprochen hat und auch der Respekt gegenüber dem Team der Buchhandlung Scheidegger und besonders für Martin Grob, der ihm diese Leserreise in der Schweiz mit all seinen Stationen noch organisiert hat. In seiner kurzen Laudatio am Anfang schwärmte Rafik Schami von der herzlichen Gastfreundschaft, die Martin und Ursula Grob ihm auf seinen Leserreisen immer angedeihen liessen, wie sie jeweils lange Nächte bei wunderbarem Essen diskutiert hätten und wie schmerzlich der Verlust von Martin Grob sei, der so viel für die Literatur und die Autoren getan habe. Aus dem Munde des syrischen Autors, der mit der Elle der arabischen Gastfreundschaft misst, eine besondere Auszeichnung.

forum

Spital Affoltern – wie weiter? Es sind schon einige Jahre vergangen, seit über das Bezirksspital Affoltern in den Medien lobend berichtet worden ist. Ein Spital mit ganzheitlichem Angebot in allen angemessenen Disziplinen. Auch finanziell konnte es mit anderen Spitälern mithalten. Mit Dr. Hess und seiner Frau waren zwei Ärzte tätig, die das Konzept mit Überzeugung unterstützt und gefördert haben. Dieser Erfolg hat offensichtlich Gegenspieler dazu animiert, den beiden Genannten Knebel zwischen die Beine zu werfen. Zermürbt und resigniert haben die beiden das Handtuch geworfen. Nun wollen andere eine Institution übernehmen, die keine Zukunft mehr haben soll. Bertram Thurnherr betont wiederholt, wie das kleine Spital von Einsiedeln in der Misere steckt und jedes Jahr Defizite in Millionenhöhe erwirtschaftet. Seine Prognose: Das würde auch in diesem Fall zutreffen. Die Zukunft mag weisen, was zutrifft. Anlässlich der Info-Veranstaltung im Kasino Affoltern, die von Solviva (Familie Gyger) und Herrn Bertram Thurnherr veranlasst worden ist, konnten die Anwesenden sich aus den aufliegenden Flyern über das SolvivaAngebot informieren. Auf dessen Kopf ist markant festgehalten: «Der vernünftigste Ersatz für das Spital». Fragen aus dem Publikum sind oft mit Kann-Formulierungen oder «Abwarten bis die Abstimmung stattgefunden hat» beantwortet worden. Ich frage mich deshalb: Was beflügelt eine Familie, eine Institution zu übernehmen und gewinnbringend - mit vollständiger Entlastung der Steuerzahler, eventuell gar mit Baurechtszinsen für die Grundstückbesitzer, die Gemeinden zu betreiben? Die Visionen, wie sie der Flyer vorgibt, sind noch keine verbindliche und vertraglich festgebundene

Fakten. Als Referenz werden Spitäler in Myanmar (ehemals Burma) und Mosambik angeführt. Was, wenn die Familie nicht mehr zahlungsfähig ist oder die Direktbeteiligten nicht mehr handlungsfähig sind? Für mich als Teilnehmer dieser Info-Veranstaltung bleibt ein schales Gefühl. Auch der Zeitrahmen für eine Liquidation des heutigen Spitals und den Aufbau einer Permanance oder eines Solviva-Heims scheint mir zu eng. «Gut Ding will Weile haben.» Folgen wir dem Konzept der heutigen BK und warten die Zuteilung des Kantons in zwei Jahren ab. Solviva kann auch dann noch einsteigen, wenn das derzeitige Spital leer ausgehen würde. Heinrich Schneebeli, Affoltern a. A. .........................................................................

Angstmacherei der Spital-Befürworter Die Ärzte Koller, Köhler und Luchsinger sind entsetzt, in welcher unsachlichen, faktenfreien Art über die Zukunft unseres Spitals diskutiert wird. Dazu führen sie fünf Beispiele auf mit angeblichen Falsch--Informationen. Wenn es mir finanziell möglich wäre, könnte ich in einem gleich grossen Inserat aufzeigen, dass deren Behauptungen grösstenteils widerlegt werden können. Die Bevölkerung könnte dann selber entscheiden, wer, der beiden Parteien, Falschmeldungen verbreitet. Das plötzlich so grosse Engagement der Herren in Weiss lässt vermuten, dass an unserem Spital auf eine leichte Art viel Geld verdient werden kann. Es überrascht auch, dass die BK plötzlich intensiver mit den Stadtspitälern Waid und Triemli sowie dem

Spital Baar zusammenarbeiten will. Damit werden wir zum Ambulatorium und stationäre Aufenthalte sind nur noch in den umliegenden Spitälern möglich. Von solchen Anfahrtswegen spricht leider niemand. Mit Kooperationen alleine kann das Betriebsergebnis kaum verbessert werden. Insbesondere nicht bei unserem hohen Bestand an Chef- und sonstigen Ärzten. Der Gipfel ist der Leserbrief von BK-Mitglied Burger. Ausgerechnet er, der keinerlei Kontakte zu den Angestellten und erst recht nicht zu den Bewohnern in der Langzeitpflege pflegt, versucht mit seinem Leserbrief, die Bevölkerung zum Weinen zu bringen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Bevölkerung nicht auf solche Angstmacher-Beiträge herein fällt. Spitalbefürworter und Spitalbehörden sind der festen Überzeugung, mit ihren 3x Ja-Kampagnen bereits gewonnen zu haben und machen alle Andersdenkenden lächerlich. Sie sind so überheblich, dass sie sogar auf einen «Plan B» verzichten. Dies könnte aber in die Hosen gehen. Ich bin nach wie vor gegen die Spital AG, denn sonst geben wir mehr aus den Händen als uns lieb ist. Die Spital AG wurde schon im 2013 abgelehnt. Warten wir doch ab, bis der Entscheid der Spitalliste 2022 vorliegt. Alles andere ist eine Zwängerei und verursacht unnötige Kosten. Deshalb aus Überzeugung ein Nein zur Spital-AG. Peter Ackermann, Affoltern a. A. .........................................................................

Mit einem Nein machen wir alles kaputt Immer wieder höre ich, die Spitalvorlagen seinen kompliziert. Sind sie

nicht. Wenn wir nein sagen zu den Vorlagen, machen wir alles kaputt. Es gibt dann gar nichts mehr. Ab 1. Januar 2020 kein Spital, keine Geriatrie, keine Palliativpflege, und auch noch keine Permanence. Bei einem Ja haben wir zwei Jahre Zeit, um herauszufinden, wie es weitergehen soll mit der Gesundheitsversorgung im Säuliamt. Ohne dass uns dies einen Franken kostet. Helena Heuberger, Obfelden .........................................................................

Es geht um Schicksale, nicht Geräte (Replik zum Leserbrief «Schneeräummaschinen fürs Limmattal» vom 29. März.) Den Problemkreis Gesundheitsversorgung mit Investitionen in Schneeräumungsgeräte in Verbindung zu bringen, ist völlig deplatziert und für Betroffene und Angestellte aber auch für den Verfasser aus Wettswil notabene Leiter einer Jugendorganisation – entwürdigend. Beim Spital Affoltern geht es um Schicksale von jetzt und zukünftig Betroffenen, um Patienten und deren Pflegepersonal, alle meist regional angesiedelt. Es geht auch um Angehörige dieser Patienten, die Besuche machen und vor Ort Rat und Unterstützung suchen - ohne lange Anreisen nach irgendwo und lange Wartezeiten für medizinische Besprechungen. Auch junge Menschen werden älter, können erkranken oder haben pflegebedürftige Eltern. Einen Schneepflug kann man entsorgen wenn er nicht mehr funktionstüchtig ist, um die Würde eines kranken, gebrechlichen oder dementen Menschen zu erhalten, braucht es etwas mehr. Ein Spital, eine Pflegestati-

Ökologischer und sozialer Liebe Wählerinnen und Wähler, herzlichen Dank für das Vertrauen und Ihre Stimme, die mir die Wahl in den Kantonsrat ermöglicht hat. Nach einem Unterbruch von vier Jahren entsendet der Bezirk Affoltern wiederum einen Kantonsrat der Grünen ins Parlament. Gleichzeitig konnte mit Martin Neukom auch der grüne Sitz im Regierungsrat wieder gewonnen werden. Als Kantonsrat werde ich mich neben den klassischen grünen Themen auch für den Erhalt und die Weiterentwicklung der guten Strukturen sowie der Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Gemeinden in der Region einsetzen. Ich bin überzeugt, dass wir mit den neuen Mehrheitsverhältnissen eine ökologischere und sozialere Ausrichtung der Politik erreichen werden. Thomas Schweizer, neu gewählter Kantonsrat, Hedingen

on, ist immer auch mit Emotionen verbunden und kann nicht 1:1 mit rein wirtschaftlichen Überlegungen gleich gesetzt werden, aber sie dürfen natürlich auch nicht ignoriert werden. Mit guter Zusammenarbeit mit spezialisierten Institutionen und Konzentration auf wichtige regionale Gesundheitsaspekte sollte es wirtschaftlich machbar sein und stellt damit eine wichtige Komponente für regionale Sicherheit im Gesundheitswesen dar. Zudem geht die demografische Entwicklung immer stärker in Richtung mehr Betagte, auch dieser Tatsache muss Rechnung getragen werden. Daher: Überlegen Sie gut, was Sie am 19. Mai in die Urne legen. Dr. Dieter Reichel, Stallikon


Veranstaltungen


Gewerbe/Dienstleistungen

Unvergessener Anlass

Offene HorttĂĽren

Serie «Alte Geschichten»: Das Bezirks-Sängerfest 1928 in Affoltern. > Seite 13

Die Primarschule Affoltern bietet Einblick in den kürzlich eröffneten Hort in Zwillikon. > Seite 15

Drei Betriebe mit zusätzlichem Gewinn

Projekt «Energieeffizienz im Betrieb»

Dienstag, 2. April 2019

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Jubiläums-Schwinget Eidgenosse Samuel Giger führt am Sonntag in Bonstetten das Teilnehmerfeld an. > Seite 17

Der «Güsel» wird in den Untergrund verbannt Inbetriebnahme eines Unterflurcontainers für Kehricht in Hedingen Die Unterflurcontainer (UFC) für Kehricht und Wertstoffabfälle werden meist bei grösseren Überbauungen eingerichtet. In Hedingen an der Hausackerstrasse wurde bei der Überbauung «Zürizug» ein UFC für fünf Kubikmeter Hauskehricht in Betrieb genommen. ................................................... von martin mullis

Raphael Frei (li.) und Johannes Bartels bei der Ziehung der drei Gewinner-Lose.

Von allen Betrieben, die bis Ende 2018 eine Energieberatung durchgeführt haben, gewannen drei per Los je ein FotovoltaikPanel im Wert von 665 Franken. Das Panel produziert auf einer Anlage in der Schweiz Sonnenstrom und bringt dem Besitzer über die Zeit bis zu 1000 Franken Ertrag. Bis zu 1000 Franken Ertrag aus einem Fotovoltaik-Panel – das hat das Forum Energie-Umwelt der Standortförderung kürzlich verlost. Den eigentlichen Gewinn aber bringt das durch den Energieberater aufgezeigte Energie-Sparpotenzial. Bei den bisher beratenen Betrieben liegt die Energieeinsparung bei 30 bis 65 Prozent. Dieses Beratungsangebot der Standortförderung wird vom Bundesamt für Energie unterstützt und läuft noch bis Ende 2019. Die Beratung kostet deshalb nur fünfzig Franken. Der Berater zeigt auf, mit welchen Massnahmen und zu welchen Kosten Energie eingespart werden kann. Ziel ist eine Payback-Zeit von drei bis fünf Jahren. Ab dann erhöht sich der BetriebsGewinn um das eingesparte Geld. Einfacher lässt sich kaum Geld verdienen. Trotzdem hat die Standortförderung mit dem Wettbewerb einen weiteren Anreiz gesetzt. An der letzten Sitzung des Forums «Energie-Umwelt» wurden

aus allen bisher eingegangenen Anmeldungen drei ausgelost. Die Gewinner – Bäckerei-Konditorei Pfyl, Schnider & Co AG Zimmerei und Sommer Holzwerkstatt – werden Besitzer eines PV-Panels einer neuen Solaranlage. Die Solarpanels werden in Wichtrach (BE) auf dem Dach einer Polo-Halle installiert und von Solarify betrieben. Die erzeugte Energie wird dem Gebäudeeigentümer im Eigenverbrauch verkauft.

Noch bis Ende 2019 profitieren Das Projekt «Energieeffizienz im Betrieb» läuft noch bis Ende 2019. Anmeldungen zur Beratung sollten bis November bei der Standortförderung eintreffen. Zögern kostet Geld. Die Unternehmen, die bisher vom Projekt profitiert haben, würden dies sofort wieder tun. Der Energieberater kommt für fünfzig Franken in den Betrieb. Der zeitliche Aufwand liegt bei maximal zwei Stunden. Die aus der Beratung gewonnenen Erkenntnisse bringen ein Mehrfaches an Einsparungen. Je früher sich ein Unternehmen beraten lässt, desto früher verbessert sich das Betriebsergebnis. Und ausserdem: Unter allen Betrieben, die bis Ende 2019 erste der vorgeschlagenen Massnahmen umgesetzt haben, werden wieder drei Unternehmen verlost, die dann je drei solcher PV-Panels gewinnen. (pd.)

Einer der drei ausgelosten Gewinner: Raimund Neubauer (links) von Solarify ĂĽbergibt Daniel Sommer die Besitzer-Urkunde fĂĽr ein PV-Panel. (Bilder zvg.)

Dass der Hauskehricht und auch die Wertstoffabfälle in den Untergrund verbannt werden, hat auch im Säuliamt Zukunft. Der neu eingerichtete UFC bei der Überbauung «Zürizug» in Hedingen wurde am letzten Mittwochnachmittag in Betrieb genommen. Bei der ersten symbolischen Entleerung des fünf Kubimeter Containers waren eine ganze Reihe Personen anwesend. Von der Gemeinde Hedingen vertrat Roberto Lüthi von der Abteilung Sicherheit und Bau den verhinderten Gemeinderat. Den Bau und die Planung der UFC vertraten Franz Liebhart, Geschäftsführer der Dileca, Hans Kölliker, Inhaber der Firma koha-part, Gianni Scinta, Firma p-4 sowie von der Intus als Erstvermieterin, Deborah Lacina. Reto Schneider, Chauffeur der Firma Peter Schmid, Baudienstleistungen, welcher mit seinem Spezialkranwagen den Container aus dem Untergrund hervorhob, musste ganz schön zirkeln, bis sein Ungetüm, welches als Wertstoff-Shuttle angeschrieben war, am richtigen Ort stand.

Kleine Menschen vor dem grossen Kranwagen. Von links: Roberto Lüthi, Gemeinde Hedingen, Chauffeur Reto Schneider, Deborah Lacina, Intus, Projektleiter Gianni Scinta, Franz Liebhart, Dileca und Hans Kölliker, Inhaber koha-part. (Bild Martin Mullis)

Der Wertstoff-Shuttle fasst vierzig Kubik Abfall Im Säuliamt steht nun mit dem Unterflurcontainer an der Überbauung «Zürizug» mit 29 Wohneinheiten bereits die sechste unterirdische Anlage für die Kehricht- und Wertstoffabfuhr. In Hedingen ist der UFC allerdings nur für Hauskehricht benutzbar. Der UFC fasst insgesamt fünf Kubik Abfall und muss rund vierzehntäglich geleert werden. Das Kranungetüm mit dem Namen Wertstoff-Shuttle ist in der Lage, total 40 Kubikmeter zu laden.

Unterflurcontainer sind nicht nur «e suuberi Sach», wie es die anwesenden Fachleute nannten, sondern in Sachen Kehrichtabfuhr auch Zukunft. Bereits sind UFC in Betrieb, welche nur mit einem Kartenbatch geöffnet werden können. Der Kehricht kann dann ohne Gebührensäcke eingeworfen werden. Auf einem Zwischenboden wird das Gewicht des Kehrichts gewogen und dem Inhaber der Karte verrechnet. Im Bezirk Affoltern sind bis im Jahr 2020 noch einige weitere UFC in Planung.

Frühlings-Event in der Mode-Manufaktur Hanna Lukes präsentiert am 5. und 6. April ihre neue Frühjahrs- und Sommerkollektion im Laden-Atelier in Hausen. Die Modeschauen vom Samstag um 13 und 15 Uhr geben einen Einblick in die vielseitigen Kreationen. Die Kreationen der Designerin Hanna Lukes sind Damen-Mode mit persönlicher Note: sportlich, weiblich, chic und elegant. Jedes Kleidungsstück ist ein handgefertigtes Unikat. Die Modelle sind raffiniert in der Schlichtheit sowie klar im Schnitt. Für die neue Sportkollektion verwendet Hanna Lukes Stoffe vom Schweizer Produzenten Schoeller. Die Kleinserien und Einzelstücke entstehen liebevoll im Detail ausgearbeitet im örtlichen Atelier. Lokale Produktion für eine regionale Ausstrahlung. Neben der neuen Sportkollektion mit Gilets, Jacken, Hosen und Shirts stehen schwungvolle Kleider

und sommerlich frische Hosen zur Auswahl.

Gespür für individuelle Wünsche Hanna Lukes ist bekannt für ihre kompetenten und persönlichen Beratungen. Sie setzt ihr spezielles Gespür für individuelle Kundenwünsche zu passenden Lösungen um. Mit dem Ziel, dass sich ihre Kundinnen in der «zweiten Haut» wohl fühlen. Die zeitlosen und eleganten Kreationen sprechen Damen an, welche sich mit eigenem Stil und unabhängig von aktuellen Modetrends zu kleiden wissen. Business-Kundinnen finden Alternativen zu klassischen Hosenanzügen und Deuxpièces. Auf Wunsch fertigt Hanna Lukes die ausgestellten Stücke auch in anderen Grössen oder Farben sowie auf Mass an. Freitag, 5. April, 13 bis 18 Uhr. Samstag, 6. April, 10 bis 16 Uhr. Modeschau 13 und 15 Uhr. Laden-Atelier Hanna Lukes Fashion, Weisbrod-Areal 3, Hausen am Albis. www.hannalukes.ch.

Designerin Hanna Lukes kreiert Damen-Mode mit persönlicher Note. (Bild zvg.)


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Gewerbe

Bundesrätlicher Menü-Knüller

Die Veloschaltung der Zukunft

Das Restaurant Krone in Hedingen serviert in Erinnerung an Willy Ritschard einen besonderen «Kronen-Knüller»: ein Rindsfilet in feiner Crêpe an grüner Pfefferrahmsauce mit Kartoffelgratin. Filet de boeuf en chemise au poivre vert et gratin dauphinois – dieses klassische Gericht der französischen Küche verbindet Roland Ritschard, Küchenchef der «Krone» in Hedingen, mit einer Erinnerung an seine Lehrzeit im damals unter Parlamentariern sehr beliebAlt Bundesrat ten Restaurant «Le Willy Ritschard Beaujolais» in (1918 – 1983). Bern: Der populäre (Bild zvg.) Bundesrat Willy Ritschard – bereits zu Lebzeiten eine Legende unter den Schweizer Politikern – wollte sein Lieblingsgericht nur von seinem fernen Verwandten aus dem gemeinsamen Heimatdorf Oberhofen am Thunersee zubereitet haben: dem Kochlehrling Roland Ritschard. (pd.) Kronen-Knüller: Rindsfilet in feiner Crêpe an einer grünen Pfefferrahmsauce mit gebackenen Zwiebeln, serviert mit Kartoffelgratin und einem Schüsselisalat als Vorspeise. Fr. 49.50. Restaurant Krone, Zürcherstrasse 26, Hedingen, Telefon 044 761 62 98 www.krone-hedingen.ch.

Dienstag, 2. April 2019

Transalpes zeigte am Testtag die neue Sram Eagle AXS Am Testtag auf dem Albis ermöglichte die Zwilliker Mountainbike-Manufaktur Transalpes am Samstag erstmals, die kabellose Zwölfgang-Kettenschaltung Sram Eagle AXS an ihrem brandneuen Carbon-Bike C1 im Gelände auszuprobieren – und löste damit Begeisterung aus. ................................................... von martin platter Srr, srr: Wie von Geisterhand wird die Kette auf das nächste Ritzel bewegt. Ein kurzes Antippen des Daumens hat genügt. Und das, obwohl die Federn im Spannkäfig des Wechslers deutlich stärker geworden sind, damit die Kette bei Bergabfahrten nicht mehr auf die Kettenstrebe scheppern kann. Ganz klar: Die Zukunft des Fahrrads ist elektrisch. Damit sind nicht nur EBikes gemeint, die derzeit in rauen Mengen und wie warme Weggli verkauft werden. Auch die übrigen Fahrradkomponenten nähern sich bezüglich ihrer Technologie immer mehr den Systemen in modernen Autos und Motorrädern an. Fahrradfelgenbremsen werden von hydraulischen Scheibenbremsen abgelöst. Die störanfälligen Bowdenzüge werden durch Elektrokabel ersetzt. Die nächste Stufe zeigt nun der US-Fahrradkomponentenhersteller Sram in Serie: Die funkgesteuerte Mountainbike-Schaltung, mit der Crosscountry-Olympiasieger Nino Schurter letzten September in

Die Zukunft der Fahrradschaltung am Transaples C1: Die funkgesteuerte Sram Eagle AXS. (Bild Martin Platter) Lenzerheide seinen siebten Weltmeistertitel eingefahren hat.

Zwölf Gänge auf einen Fingertipp Die Schaltung ist so einfach wie bestechend. Kabel- und Kettensalat waren gestern. Nur noch ein Kettenblatt auf der Tretkurbel treibt die kuchenblechgrosse Kassette am Hinterrad mit zwölf Gängen an. Nur zehn Zähne misst das kleinste Ritzel, 50 das grösste, womit eine Entfaltung von 500 Prozent erreicht wird. Das ist gleich viel, wie man bis vor kurzem noch mit drei Kettenblättern vorne und zehn am Hinterrad erreicht hatte – allerdings

bei wesentlich komplizierterer Bedienung. Denn bei Drei-mal-zehn-Schaltungen ergaben sich zwangsläufig mehrere Gangüberschneidungen. Mit einer Einfachschaltung gehört dies der Vergangenheit an. Sie ist einfach und komfortabel in der Bedienung und erst noch mindestens ein halbes Kilo leichter als die alte Technik. Kombiniert mit moderner Elektronik genügt ein Antippen, und die Kette schaltet butterweich einen – bleibt man auf dem Schalter – auch mehrere Gänge durch. Der Akku am Wechsler hält je nach Beanspruchung zwischen fünf und 20 Stunden. Die Knopfzelle am Lenker bis zu einem Jahr.

Die nächsten Entwicklungsstufen sind bereits in der Erprobung. So hat Schurter bei seinem Cape-Epic-Sieg vor neun Tagen auch die versenkbare Sattelstütze über Funk bedient. Bei Komponentenkonkurrent Shimano lassen sich neben der Schaltung auch die Dämpfereinstellung von Gabel und Stossdämpfer elektronisch variieren – allerdings noch mit Kabel. Es ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis auch hier Bluetooth oder W-LanVerbindungen die störanfälligen Kabelverbindungen in Rente schicken.

Weitere Infos unter transalpes.com.

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Ein Defibrillator für die Obfelder Bevölkerung

Aktionstag Sanitätsnotruf 144 bietet viel

Der Helikopter-Simulator und die Heli-Hüpfburg gehören zum Rahmenprogramm am Aktionstag Sanitätsnotruf 144 in Obfelden. (Bild zvg.) «Wer ruft an? Wo hat sich der Notfall ereignet? Was ist passiert?» Diese ersten drei Fragen können in bedrohlichen Momenten über Leben und Tod entscheiden. Der sofortige Anruf beim Sanitätsnotruf 144 kann Leben retten. Dies in Erinnerung rufen, das will der Aktionstag 144 vom 14. April. Zum Rahmenprogramm gehören ein Helikopter-Simulator, eine Festwirtschaft und eine Heli-Hüpfburg für die kleinen Gäste. Auf dem Areal der Schiller-Reomed in Obfelden bietet sich der Bevölkerung Gelegenheit, Ambulanzfahrzeuge und Rettungssanitäter hautnah zu erleben. Sofern das Wetter und die Auslastung es zulassen, wird sogar ein Rettungshelikopter der Alpine Air Am-

bulance (AAA) erwartet. Die Feuerwehr Obfelden wird mit dem Sanitätsfahrzeug ebenfalls vor Ort sein und die Arbeit der First Responder vorstellen. Was ist zu tun bei einem Herzkreislauf-Stillstand? Das wird den Interessierten von Fachleuten live demonstriert. Dazu gehört der Einsatz eines Defibrillators. Ein Gerät, das auch Laien bedienen können, stellt die gastgebende Schiller-Reomed AG der Bevölkerung von Obfelden zur Verfügung. Die offizielle Einweihung wird am Aktionstag um 13.30 Uhr zelebriert. (tst.) Aktionstag Sanitätsnotruf 144 am Sonntag, 14. April, 10.30 bis 16 Uhr, Bachstrasse 30, Obfelden.


Serie

Dienstag, 2. April 2019

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Ein Fest, wie es im Buche steht: Das Bezirks-Sängerfest 1928 in Affoltern Willy Hug: Alte Geschichten aus dem Säuliamt – Serie (132) Viele Feste bereichern die Chronik eines Dorfes. Einige überragen jedoch die anderen, dazu gehört auch das BezirksSängerfest vom 10. Juni 1928 zum 100-jährigen Bestehen des Bezirks-Gesangvereins. Dass es unvergessen bleibt, ist auch ein Verdienst des Fotografen Reinhold Bürgi. ................................................... von willy hug Die attraktiven Sujets auf den Fotografien begeistern heute noch und dem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass aus dem Nachlass des Fotografen Reinhold Vitus Bürgi heute noch viele Aufnahmen dieses Festes vorhanden sind. 1890 eröffnete er in Affoltern das «Kunstlicht-Atelier für Photografie» und war damit der erste Fotograf mit eigenem Atelier im Dorf. Er spezialisierte sich auch auf die Porträtfotografie, welche sich grosser Beliebtheit erfreute. Vom Bezirks-Sängerfest vertrieb er viele Reproduktionen seiner Aufnahmen. Postkarten auf Agfa-Fotopapier und von Hand gestempelt mit dem Namen seines Ateliers und des Anlasses. Stolz präsentierte er sich auch im Festführer mit einem Inserat: «Photo-Atelier R. Bürgi, Aufnahmen von Hochzeiten, Familien, Kindern usw., Vergrösserungen, AmateurArbeiten werden prompt ausgeführt.»

Ländliche Umzugsgruppe mit Trachtenfrauen und Musikanten. (Archivbilder zvg.)

Alle Ortsvereine halfen mit Auf dem Programm stand am Sonntag der Festumzug. Das Wetter spielte mit, der launische Juni blieb an diesem Tag trocken. Einige Tausend Zuschauer warteten gespannt an den Strassenrändern. Das Festumzugskomitee liess im Festführer verlauten, dass zu einem Fest vom Ausmass und von der Bedeutung, die das BezirksSängerfest kennzeichne, auch ein Festumzug gehöre. Dies werde als eine Selbstverständlichkeit angesehen. Das Motiv des Zuges sollte sich so gut als möglich an dasjenige des Festspiels «Lasst hören aus alter Zeit» anlehnen. Die Zuschauer wurden denn auch nicht enttäuscht. Prächtig, wie sich die Wagenaufbauten und Autos mit Blumen geschmückt präsentierten. Lauter Kunstwerke! F. Kleinert von der Unteren Bahnhofstrasse, bekannt für Wohnungseinrichtungen, präsentierte einen traumhaft schönen Wagen. Das Auto fast unsichtbar und ganz verkleidet, mit Blumen geschmückt, vorne zwei grosse, elegante, weisse Schwäne und hinten vor einer riesigen Muschel aus Stoff die weiss gekleidete Königin mit Harfe und daneben ein Bub mit Armbrust. Für die OVA, Obstverwertungsgesellschaft, war es eine Selbstverständlichkeit, wie immer an einem Festumzug, einen ihrer Lastwagen in eine mit Blumen geschmückte Augenweide zu verwandeln. 20 Gruppen verschönerten den Festumzug, unterbrochen von den Liedern der Chöre. Gruppen von beträchtlichem Ausmass, reich an Farbenschönheit und von überwältigender Pracht, kündete der Festführer an. Die Harmonie Affoltern und der Musikverein Ottenbach begleiteten den Festumzug. Ein grosses Lob erhielten die Ortsvereine, welche alle zum Gelingen dieses grossartig angelegten Anlasses beitrugen.

Ein Festspiel gegen die Hast des Tages «Lasst hören aus alter Zeit», hiess der Titel des Festspiels. Als ein Werk beste-

Traumhaft schön, der Schwanenwagen von F. Kleinert.

Die OVA stellte an jedem Festumzug einen dekorierten Wagen.

Das prächtige Margeritenauto. hend aus ausschliesslich schweizerischen Volksliedern und aus dem echte Volkskunst ertöne. Es gab vorweg im Festführer von 1928 auch Anlass zum Sinnieren: «Die Gegenwart gibt ihre ganze Kraft für die Grosstaten der Technik. Darüber zu jammern wäre unnütz und undankbar. Aber immer wieder werden wir moderne Menschen eines hastigen Zeitalters, beglückt von den Schönheiten edler Dichtung und Musik. Das Festspiel lässt uns für einige Stunden loslösen von der Hast und Unruhe des Tages.»

Inserate im FestfĂĽhrer 1928. Es war ihm denn auch ein grosser Erfolg beschieden und kam in der Folge noch mehrere Male zur AuffĂĽhrung.

Lieder kommen von froher Stimmung Es wäre natürlich kein Sängerfest gewesen ohne Festwirtschaft und Konzerte. Für das Morgen- und Nachmittagskonzert diente der Festplatz hinter der Buchdruckerei Weiss und dem Kasino, damals alles noch eine Wiese. Eigens wurde eine grosse Bühne aufgebaut. Alle Chöre aus dem Bezirk

machten mit und auch einige Gastvereine aus der Nachbarschaft. Den Höhepunkt bedeutete die Abend-Unterhaltung im Kasino unter Mitwirkung des Orchestervereins, der Harmonie und der Gesangs- und Turnvereine. Das Orchester Stadler begleitete zum Tanz auf dem Festplatz und im Kasino, bis tief in die Nacht. Die Inserate in der Festschrift von 1928 führen in die damalige Zeit. Die Nahrungsmittelfabrik Affoltern pries sich wie folgt an: Lieder kommen von froher Stimmung, Stimmung kommt

von Wohlbefinden, Wohlbefinden kommt von «Einhorn»-Produkten. J. Meier, Optiker, appellierte: «Sänger! Kleine Schrift Ihres Liedtextes, dazu schlechte Beleuchtung. – Zu grosse Anforderung an Ihr Auge». Das Musikhaus A. Seeholzer bot erstklassige Vollton-Grammophone an und das «Haus zum Merkur» so ziemlich alles: Vom Schirmständer, über Strümpfe bis zu Chemikalien. Damit niemand die letzten Züge nach Zürich verpasste: 19.05, 20.23 und 22.42 Uhr. Einen Taktfahrplan gab es noch nicht.



Veranstaltungen

«Claire Alleene»

Judith Bach spielt in Mettmenstetten

Judith Bach begibt sich als Claire auf eine spannende Suche nach dem Sinn und Unsinn des Alleinseins. (Bild zvg.)

Sturmfrei für Claire! Zum ersten Mal alleine auf der Bühne hat die «Kleene mit de kecken Beene» erstaunlich viel Platz, sie singt und schnabuliert frei nach Berliner Schnauze, und begibt sich auf eine spannende Suche nach dem Sinn und Unsinn des Alleinseins. Durch die Abwesenheit ihrer Chefin gewinnt Claire an neuer Freiheit – doch was heisst das eigentlich genau, wo beginnt Freiheit, wo hört sie auf ? Wann ist ein Mensch wirklich frei? Wie frei sind unsere Gedanken, unser Wille, wie frei ist das Publikum? Claire fegt über die Bühne wie ein Wirbelwind, purzelt von Augenblick zu Augenblick, verliert den Halt, spricht ein deutliches Wort mit dem

obersten Chef im Himmel und erfindet sich neu. Freiheit halt. Sie befreit sich und somit ihr Publikum von jeglichen Erwartungen, fliegt ohne Flügel, dafür aber mit Klavier. Landet unerwartet in ihrer Vergangenheit und begegnet ihrer kleinen weisen Grossmutter. Was bedeutete es damals frei zu sein? «Icke bin icke», stellt Claire fest. Doch was heisst das eigentlich genau? Ein Chansonkabarett über Bauchgefühl, Zahnspangen und die ewige Sehnsucht nach Freiheit. Überraschend, zart und frech. Petra Dunkel Samstag, 6. April, 20.15 Uhr, Weid-Saal, Stiftung zur Weid, Mettmenstetten. Mehr Infos: www.judithbach.net. Billetreservationen unter www.bieus.ch oder Telefon 077 488 00 89 Eintritt: Fr. 35.–/30.– (Legi/AHV), Abendkasse ab 19.15 Uhr.

In Memory of «Jorges»

Sonderausstellung in Mettmenstetten «Jorges», so wurde Georg Enz liebevoll von der Familie, Freunden und Künstlerkollegen genannt. Eine Ausstellung zeigt den malerischen Werdegang des leidenschaftlichen Griechenlandfans. Nach der Schule absolvierte Jorges eine dreijährige Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Luzern. Danach folgten diverse Studienaufenthalte in Paris und London. Als Schriften-, Plakat- und Dekorationsgrafiker arbeitete er bis zu seinem 60. Geburtstag für bekannte Warenhausketten in der ganzen Schweiz. Parallel zu seinem Beruf belegte er jahrelang viele Kurse an der Kunstgewerbeschule in Zürich, in der Kategorie Freihand-Aktzeichnen, Grafische Bildbearbeitung und Illustrator. Diese erlernte Genauigkeit entdeckt man in seinen Bildern. Im Herbst 2008 verwirklichte er seinen Traum vom freischaffenden Künstler und ging in die Frühpensionierung. Nach einigen experimentellen Jahren mit Aquarell und diversen Techniken blieb er dann dem Malme-

dium Acryl bis zum Schluss treu. Seine Malleidenschaft wurde von diesem Zeitpunkt an nicht mehr gebremst. Es entstanden kleinformatige Stillleben, die ihm aber bald zu langweilig wurden. Der Griff zum Grossformat spiegelt eindrücklich sein Können wider. Seine Liebe zu Griechenland ist spürbar und die naturgetreuen und authentischen Sujets versetzen den Betrachter mitunter in Ferienstimmung. Griechenland blieb fast bis zum Schluss sein Thema. Doch in den letzten Jahren seines Schaffens änderten sich die Motive. Er malte surrealistisch, vielleicht war Dali sein Vorbild. Oder er spürte, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb und verarbeitete seine Gefühle malerisch. Die Ausstellung zeigt Jorges malerischen Werdegang bis und mit 2017. (pd.) In Memory of «Jorges», Kunst im Stall Mettmenstetten, 6. April bis 18. Mai, Mi 9 - 12 Uhr, Do 9 - 12 und 14 – 18.30 Uhr, erster Samstag im Monat 14 -17 Uhr. Vernissage Samstag, 6. April, 20 Uhr ,

Dienstag, 2. April 2019

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Mittelmass macht keinen Spass Optimiere dich selbst! Dieser Herausforderung stellt sich Anet Corti in ihrem Stück «Optimum» und nimmt dabei unsere Leistungsgesellschaft und deren Ego-Tuning-Manie ins Visier. Ein Abend voller Wortwitz, Slapstick und Brain-Scanning in Hausen. Was wir wollen, ist im Minimum das Optimum: Frühfördern, aufspritzen, therapieren, powernappen, akademisieren. Und das alles auch noch politisch korrekt, glutenfrei und möglichst viersprachig. Wie gehen wir um mit diesem Optimierungswahn und den Geräten, die smarter sind als wir selbst? Wie schaffen wir den Spagat zwischen digitaler Vorstellung und analoger Realität? Der Schauspielerin und Komikerin Anet Corti gelingt dieser Spagat – auch ganz wortwörtlich – zumindest auf der Bühne. Als Anet will sie ein Stück schreiben, wird jedoch ständig abgelenkt, von ihrer telefonierfreudigen Freundin Flurina beispielsweise, der geborenen Selbst-Optimiererin, deren Vierjähriger sich auf seine Karriere vorbereitet. Oder von der superschnellen Postbotin Dodo, die alle überwacht, oder von der Internetqueen Delia Denzler, von Betty Böhni und ihren YouTube-Filmchen, oder der Designerin Jenny Jivedas, die einen neuen Mann kreiert hat.

Komikerin und Schauspielerin Anet Corti garantiert offline. (Bild zvg.) Ob ein Hausroboter ihrem Leben wohl zu etwas mehr Ruhe verhelfen kann? Sie findet einen – nein, natürlich nicht im Laden – sondern standesgemäss im Internet, bestellt ihn, und ihr Leben wird beaufsichtigt, sie bekommt Anweisungen – der Gute kann auch schmollen, wenn sie denen nicht Folge leistet – und ihr Leben wird auch mit Roboter nicht einfacher.

Rastloses Streben nach Perfektion Anet Corti pendelt gekonnt zwischen diesen verschiedenen Figuren und

lässt sie auch untereinander in Verbindung treten mittels Chats und Tweets oder mit Filmchen. Die Komikerin und ihre Bühnenfiguren präsentieren einen temperamentvollen Abend rund um das rastlose Streben nach Perfektion. Ein Abend voller Wortwitz, Slapstick und BrainScanning. Garantiert offline, dafür 100% 3-D; das Optimum bis zum bitteren Maximum. (san.) Samstag, 6. April, 20.15 Uhr, Gemeindesaal Weid, Hausen. Kasse und Kulturbar ab 19.30 Uhr geöffnet.. www.anetcorti.ch.

Offene HorttĂĽren in Zwillikon

Das neue Angebot entspricht einem wachsenden Bedürfnis Die Primarschule Affoltern lädt Interessierte ein, am 13. April einen Blick in den kürzlich eröffneten Hort in Zwillikon zu werfen. Ein kleiner Apéro wird serviert. Hell und freundlich sei die Einrichtung, lobt eine Mutter. Eine andere findet es toll, dass die Primarschule Affoltern in Zwillikon nun auch einen Hort anbietet. Damit kommt die Schule dem stetig steigenden Bedürfnis nach zusätzlichen Hortplätzen nach. Nicht nur konnte damit der Hort in Affoltern entlastet werden — die Transporte der Zwilliker Schulkinder in den Bezirkshauptort entfallen, was sowohl für die betroffenen Kinder wie für deren Eltern eine Erleichterung im Alltag bedeutet. Der Hort liegt nun sozusagen vor ihrer Haustüre. Das Bringen und Abholen der Kinder ist damit wesentlich einfacher geworden und beansprucht weniger Zeit. Maximal kann das Haus 15 Kinder aufnehmen. Einige Plätze sind derzeit noch frei. «Auch kurzfristig bieten wir unkompliziert Betreuungslösungen an oder wenn Bedarf an zusätzlichen Betreuungstagen besteht», sagt Erika Schamberger, Leiterin Tagesstrukturen der Primarschule. Mit der Sozial-

Nach der Schule: Gemütliche Momente auf dem Sofa. (Bild zvg.) pädagogin FH Fabienne Betschart betreut eine kompetente Fachperson die Schülerinnen und Schüler. «Unser neues Haus, zu dem ein kleiner Garten gehört, bietet viel Platz für alles, was Kinder brauchen», erklärt Erika Schamberger. So gibt es zum Beispiel ein «Gumpizimmer», wo gehüpft und gesprungen wird, ein Legozimmer für kreative Konstruktionen, ein Bastelzimmer oder eine «Bäbiecke», wo Buben und Mädchen sich in der Rolle der Eltern üben können. Die Hausaufgaben werden im Hort er-

ledigt, was Müttern und Vätern ebenfalls Entlastung bringt. Für Ball- und andere Spiele im Freien, die viel Platz benötigen, steht das Schulhausareal zur Verfügung. Die Mittwochnachmittage verbringen die Kinder mit ihrer Betreuerin oft bei kleinen Ausflügen an der frischen Luft. Claudia Merki, Primarschulpflege Affoltern Hort Zwillikon: Tag der offenen Tür mit Apéro 13. April, 10 bis 12 Uhr, Rütirain 3b, Zwillikon. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Apéro Samstag, 4. Mai, 14 – 17 Uhr, Finissage Samstag, 18. Mai, 16.30 – 19 Uhr.

«Der Osterhase kommt»

Aktivitäten im Familienzentrum in Affoltern

«Jorges», Georg Enz (1948-2017). (Bild zvg.)

Was hoppelt da im grünen Gras? Oha, es ist der Osterhas! Flink versteckt er Ei um Ei und auch für dich ist eins dabei! Auch dieses Jahr besucht der Osterhase die Kinder im Kafi mit Spielzimmer. Neben einer Ostergeschichte bringt er für alle Kinder eine kleine Osterüberraschung mit, die je nach Wetter draussen oder drinnen versteckt wird. Ausserdem haben die kleinen Künstler und Künstlerinnen die Möglichkeit, bunte Eier zu basteln, Osterbilder auszumalen oder sich von einer Freundin des Osterhasen schminken zu lassen.

Das Familienzentrum Bezirk Affoltern – und ganz besonders der Osterhase – freuen sich am Dienstag, 16. April, von 14 bis 17 Uhr auf viele grosse und kleine Besucherinnen und Besucher, um den Frühling mit diesem Osterfest willkommen zu heissen. Weitere Informationen und das ganze Kursprogramm sind auf www.familienzentrum-bezirk-affoltern.ch zu finden. Das Familienzentrum bietet das ganze Jahr viele tolle Kurse und Anlässe für Gross und Klein an.

Der Osterhase kommt... (Bild zvg.)

(GS)


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Sport

Dienstag, 2. April 2019

WBs Ungeschlagenheit hält an Fussball 1. Liga Gruppe 3: USV Eschen/Mauren – FC Wettswil-Bonstetten 2:2 (0:1) Bereits 14 Spiele ist das Fanionteam des FCWB ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert zurück auf das Spiel gegen Eschen/ Mauren in der Hinrunde. Der gleiche Gegner empfing die Säuliämtler zum Spitzenduell, das nach einem ausgeglichenen Spiel mit einem für WB letztlich glücklichen 2:2 endete. Das Spiel im Fürstentum war für den FCWB der Abschluss einer sogenannt englischen Woche. Die Oswald-Elf hatte mit dem Cupspiel gegen Langenthal am Samstag, der Meisterschaftspartie gegen Gossau und nun dem Spitzenduell in Liechtenstein ein anspruchsvolles Programm. Dementsprechend konnte man sich fragen, wie fit die Ämtler noch waren. Auf der anderen Seite stand ein Team, ausgestattet mit einigen Nationalspielern Liechtensteins, die wenige Tage zuvor ein EMQualispiel gegen Italien bestritten. Die Kraftreserven beider Teams waren also zumindest angezapft.

Verdiente Pausenführung Auf dem wunderschönen Rasen im Fürstentum erwischten die Schweizer den besseren Start. Nur zwei Minuten dauerte es bis sich der FCWB ein erstes Mal vor dem gegnerischen Torwart zeigte. Sechs Zeigerumdrehungen später dribbelte sich Capone mit einem Kunststück im 16er frei. Sein Abschluss war dann aber zu ungestüm, um das Score zu eröffnen. In der Folge konnte sich Eschen/Mauren etwas fangen und wusste das Spiel ausgeglichen

Eschen-Goalie Majer kann den Ball nicht blockieren, WBs Capone (links) stürmt heran und erbt zum 1:0. (Bild Kaspar Köchli) zu gestalten. Kaum hatte auch die Heimelf erste Torchancen, konnte der FCWB durch Capone in Führung gehen. Ein Durcheinander nach einem Flankenball vor dem Tor, nutzte der formstarke Capone und lupfte den Ball über Keeper Majer ins Tor. Aufgrund der klaren Chancenmehrheit und viel mehr Ballbesitz, war dies der gerechte Lohn für den Aufwand. Nur zwei Minuten später tauchte Lugo überraschend alleine vor Majer auf. Die Fahne des Assistenten zeigte jedoch eine Abseitsposition an.

Gastgeber verschiessen Penalty Nach einer sehr überzeugenden ersten Hälfte war WB bemüht, eine frühe

Entscheidung herbeizuführen. Dies sollte aber nicht gelingen. Nach nur vier Zeigerumdrehungen in Halbzeit zwei stand es bereits 1:1 auf der Anzeige. Was war passiert? Die Gäste liessen den Gegner defensiv passieren. So kam es, dass ein Spieler von Eschen/ Mauren freistehend aus elf Metern einschieben konnte. Auf einmal drehte das ganze Spielgeschehen. Nun drückten die Gastgeber und der FCWB war kaum in der Lage, sich zu befreien. So kam Eschen/ Mauren zu mehreren sehr gefährlichen Chancen im Anschluss an den Ausgleichstreffer. Auch in der 55. Minute konnte nur noch ein Bein eines Wettswilers das Team vor einem Rückstand bewahren.

Die Kräfteverhältnisse standen Kopf. WB konzentrierte sich aufs Kontern und Eschen/Mauren machte das Spiel. Einen solchen Konter schloss erneut Capone in der 63. Minute erfolgreich ab. Brillant bedient von Kollege Lugo kreuzte er alleine vor dem Torwart auf und schob den Ball überlegt zurerneuten Führung ein. Eschen/Mauren reagierte aber blitzschnell und kam in der Folge zu mehreren gefährlichen Standards. Einer dieser Standards wurde dann in der 79. Minute ausgenützt. Eine Unaufmerksamkeit in der WB-Abwehr führte zum 2:2 und es waren noch zehn Minuten zu spielen. Es kam noch dicker für die RotSchwarzen: Der Unparteiische zeigte

auf den Elfmeterpunkt. Diesmal rettete der Pfosten für Baumgartner, der die richtige Ecke antizipiert hatte. Der FCWB gewann letztlich glücklich einen Punkt und bleibt mitten in der Spitzengruppe. (LSt) Matchtelegramm: Sportpark, Eschen, 350 Zuschauer. FCWB: Baumgartner; Massaro, Rüegger, Brüniger, Todzi, Miljkovic (87. Heini); Peter, Mollet (74. Studer); Capone (77. Zoller), Lugo, Marjanovic (59. Dzelili). Weitere FCWB-Resultate: Horgen – FCWB 2 3:2, FCWB 3 – Feusisberg-Schindellegi 5:0, FCWB 4 – Fehraltorf 3:1, Sen. 40+ – Pfäffikon 1:2, Unterstrass – Sen. 30+ 5:1, Jun. Dc – Affoltern a/A 3:5, Jun. Ca – Altstetten 7:2, Jun. Bb – Feusisberg-Schindellegi 2:2, Jun. Cb – Hausen 1:2, Schaffhausen – Jun. Ba (CCJL) 3:0, Wollishofen – Jun. A (CCJL) 2:2.

Blamable Heimniederlage Volley S9 ist ZĂĽrimeister

3. Liga: FC Affoltern – SC Siebnen 2:4 (2:2) Vergangenes Wochenende empfing der FCA den SC Siebnen zum ersten Heimspiel der Frühlingsrunde. Die Fans erwarteten einen Sieg, doch es kam anders. Der Spielbeginn liess die Zuschauer auf ein grossartiges Spiel hoffen: Nach Anstoss Siebnen konnte der Ball direkt erobert werden. Der folgende lange Ball erwischte die Gäste eiskalt. Nach einer Hereingabe von Antenen von der linken Seite konnte Markanovic am langen Pfosten den Ball noch in der ersten Spielminute im Netz versenken. Die Spieler aus Siebnen liessen sich aber durch den frühen Rückstand nicht verunsichern und spielten ab der 8. Minute richtig mit – auch weil die Gastgeber das Pedal vom Gas nahmen und dadurch die Chance vergaben, Vertrauen aufzubauen. Unglücklicherweise musste Luchsinger bereits in der 16. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden, wodurch ein wichtiger Pfeiler in der Kommunikation und Führung fehlte.

Zweimal Ausgleich kassiert Dieses passive Verhalten und die fehlende Konzentration führten dann zum 1:1 in der 30. Minute, als nach einem langen Ball ins Zentrum, Vanetta nicht klären konnte. Daraufhin wurden die Spieler des FCA kurzzeitig wieder wach und die Präzision in den Pässen und langen Bällen kehrte zurück. So wurde in der 35. Minute Stähli die linke Seite geschickt. Nachdem er sich gegen einen SCS-Verteidiger durchsetzte, spielte er auf Markanovic ab, welcher aus der Drehung seinen zweiten Treffer erzielte. Diese Konzentrationsphase währte jedoch nur kurz, so kam es in der 40. Minute zu einem unnötigen Zweikampf am eigenen Straf-

raum. Dem SC Siebnen wurde ein Penalty zugesprochen, bei welchem Vanetta zwar die richtige Ecke wählte, der Ball jedoch zu scharf und platziert war, um ihn abzuwehren.

Geplänkel in der zweiten Halbzeit Während die erste Halbzeit viel hin und her beinhaltete, lief die zweite Halbzeit vielmehr auf ein Ballgeplänkel hinaus, mit welchem sich keine Mannschaft zufriedengeben konnte. Doch während die Gäste zumindest einen Siegeswillen zeigten, konnte man diesen beim FCA kaum finden. So verteidigte man nur sehr passiv und in der Offensive wurde der Ball häufig eine Ballberührung zu lange gehalten, wodurch das Tempo fehlte, um wirklichen Druck auf den SCS auszuüben. So kam es in der 70. Minute wie es kommen musste. Nach einer Flanke des SCS fehlte beim FCA die Zuordnung, wodurch ein Siebnen-Stürmer unbedrängt einköpfen konnte. Anstatt sich nach dem Rückstand aufzuraffen und nochmal mit Einsatz das Spiel zu drehen, blieb der FCA jedoch in einer Schockstarre. Dies nutzten die Gäste e in der 72. Minute eiskalt aus, als Laffusa den Ball 30 Meter vor dem Tor vor sich herschieben konnte und bei 25 Metern seine Chance sah, abzuziehen und den Ball über Vanetta ins Tor zu versenken. Daraufhin hatte der FCA zwar wieder mehr Spielanteile, dies ist aber eher darauf zurückzuführen, dass der SCS mit dem Ergebnis zufrieden war und das Ergebnis nur noch verwalten wollte. Patrick Hutzler FCA: Vanetta, Scicchitano, Luchsinger, Tustonja, Arsic, Stähli, Shala, Steigmeier, Ramljak, Markanovic, Antenen. Tore: 1. Markanovic 1:0, 30. Abazaj 1:1, 35. Markanovic 2:1, 40. Laffusa (Penalty) 2:2, 70. Koch 2:3, 72. Laffusa 2:4.

Zum dritten Mal in Folge heisst der Gewinner der Damen Zürimeisterschaft Volley S9. Der Kampf um den Meistertitel 2018/19 ging schon am Mittwoch, 20. März, in die erste Runde. Dann empfingen die Damen der «Zürimeisterschaft» (ohne Lizenz) von S9 ihren Erzrivalen Engstringen zum wahrscheinlich, entscheidenden Spiel der Saison. Da die Bonstetterinnen nur zwei Punkte Vorsprung hatten, musste also mindesten ein Punkt gewonnen werden, und das letzte Spiel gegen das Schlusslicht Höngg am 27. März. müsste auch nochmals drei Punkte bringen. Dies sollte zwar kein Problem werden, aber die Ämtlerinnen haben es auch schon geschafft, gegen den Aussenseiter zu verlieren. Also war das Ziel klar: Drei Punkte holen und Titel sichern! Mit einem «Grossaufgebot» an Spielerinnen und einem Bänkli voller Fans, freuten sich alle auf ein spannendes Spiel, gegen die Lieblingsgegnerinnen aus Engstringen. Unerwartet schnell ging das S9-Team in Führung und der Satz war eigentlich schon sicher, als ohne Bedenken eine Spielerin ausgewechselt wurde. Diese Auswechslung brachte viel Unruhe in das Spiel und plötzlich drehten die Engstringerinnen auf und der Vorsprung schmolz dahin. Auch ein Time-Out brachte nicht die Wende. Also wechselte man die beiden Spielerinnen wieder zurück und es kam wieder etwas Ruhe ins Spiel. Somit konnte das S9-Team den ersten Satz gerade noch mit 25:22 ins Trockene bringen.

Riesenfreude über den Sieg Satz zwei verlief anfangs sehr ausgeglichen, bis die S9-Spielerinnen immer stärker wurden und den Satz klar mit 25:15 für sich entscheiden konnten. In

DZM-Team geht feiern... (Bild zvg.) Satz drei waren sie von Beginn an wieder klar in Führung und auch diesen gewannen sie mit 25:18. Die Freude über diesen Sieg war gross. Denn nun war klar: Egal, was nächste Woche passieren würde, es stand fest: Volley S9 ist Zürimeister 2018/2019! Mit guter Laune und ohne Druck kam es am vergangenen Mittwoch, 27. März, zum letzten Spiel der Saison gegen das Schlusslicht aus Höngg. Der Meistertitel war bereits gewonnen, nun ging es nur noch darum, eine saubere Weste zu behalten und auch das letzte Spiel der Saison zu gewinnen. Es war im ersten Satz noch etwas aus-

geglichen, da es gegen einen schwächeren Gegner gar nicht immer so einfach ist, ins Spiel zu kommen und das schnellere Spiel zu finden statt sich dem Gegner anzupassen. Doch schlussendlich gewannen die Damen von Volley S9 klar verdient auch dieses Spiel überlegen 3:0. Somit beendet die Mannschaft aus Bonstetten die Saison erneut ungeschlagen auf dem 1. Rang. Nun wird gefeiert und nach den Frühlingsferien geht es weiter mit Training und Vorbereitung. Denn nach der Saison ist vor der Saison! Nadia Gurtner


Sport

Dienstag, 2. April 2019

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Holt Samuel Giger den zweiten Gibel-Sieg? Gibel-Schwinget am 7. April in Bonstetten Rund 60 Schwinger aus der Nordostschweiz, den benachbarten Zugern und den Freiämtlern haben sich bisher für die 20. Ausgabe des Gibel-Schwinget angemeldet. Das Teilnehmerfeld am Jubiläumsanlass am 7. April (Verschiebedatum bei Schlechtwetter 14. April) wird vom Thurgauer Eidgenossen Samuel Giger angeführt. Er ist der einzige Eidgenosse, der aktuell auf der Schwingerliste zu finden ist. Giger konnte bereits im Jahr 2016 auf dem Gibel ob Bonstetten gewinnen und will sich im Eidgenössischen Jahr ideal auf den Jahreshöhepunkt in Zug vorbereiten. Einfach wird es Giger aber bestimmt nicht haben, es befinden sich einige starke Kranzer und Teilverbandskranzer unter den angemeldeten Schwingern. Darunter sind vor allem die beiden Freiämtler Gäste Joel Strebel und Andreas Döbeli sowie der Chamer Marco Reichmuth und der Zürcher Oberländer Roman Schnurrenberger hervorzuheben. Das Teilnehmerfeld verspricht also bereits vor dem Fest einiges an Span-

nung und die Zweikämpfe werden sicherlich attraktiv geführt. Gesamthaft werden 24 Kranzer zu bestaunen sein.

Sechs Ämtler Schwinger Von den Ämtler Schwingern des organisierenden Schwingklubs am Albis haben sich sechs Teilnehmer angemeldet. Es sind dies Janic Amstutz aus Obfelden, Niklaus Biser aus Langnau am Albis, Damian Furrer aus Islisberg, Nik Junker aus Mettmenstetten, Michi Odermatt aus Hausen und Jan Stähli aus Ottenbach. Leider fehlen verletzungsbedingt die beiden Kranzschwinger Marco und Roman Nägeli. Aufgrund dieser Verletzungen gehören die einheimischen Schwinger sicherlich nicht zu den Top-Favoriten, jedoch darf man darauf hoffen, dass der Eine oder Andere eine Auszeichnung gewinnen kann. Das Schwingfest startet um 11.30 Uhr mit dem Anschwingen und endet mit dem Schlussgang um etwa 17 Uhr. Für das leibliche Wohl steht ein grosser Aussenstand zur Verfügung, wo sich die Besucher mit Essen und Getränken eindecken können.

Nik Junker (links) gegen Mathias Braun am Gibel-Schwinget 2017. (Bild Anja Bernhard) Nach dem Schwingfest darf in der Maschinenhalle, die zur Festhütte umfunktioniert wird, zu traditionellen Klängen das Jubiläumsschwingfest ge-

feiert werden. Ebenfalls steht eine kleine, aber feine Bar zur Verfügung, die kühle Drinks und etwas modernere Klänge zu bieten hat. Das gesamte

OK Gibel-Schwinget freut sich, viele Besucher zu begrüssen und gewährt allen freien Eintritt zum Festgelände. Nico Vollenweider

Klingler und Erni siegen zum Auftakt Swiss Climbing Cup mit 68 Athleten aus der ganzen Schweiz In der Boulderhalle Minimum in Zürich startete für die Elite und die Kategorie U18 die nationale Sportklettersaison 2019 mit einem Bächli Swiss Climbing Cup, der dieses Jahr aus fünf Wettkämpfen besteht. ................................................... von martin rahn Bislang nicht zu stoppen: die Damen von Floorball Albis. (Bild zvg.)

Floorball-Albis-Damen kämpfen um den Titel Finale Schweizer Meisterschaft Kleinfeld Die Damen von Floorball Albis gewinnen die Halbfinalserie und kämpfen nun um den Schweizer Meistertitel auf dem Kleinfeld. Nachdem das erste Spiel der Best-of-3 Serie bereits letzte Woche in Bonstetten gewonnen wurde, reisten die Damen von Floorball Albis gemeinsam mit Fans im Bus ins Berner Oberland. Auf dem Programm stand das zweite Spiel gegen Unihockey Berner Oberland. Mit einer konzentrierten, kämpferischen Teamleistung startete man ins 1. Drittel. Die Albiserinnen haben von Anfang an mehr vom Spiel, aber die Chancenauswertung lässt zu wünschen übrig. Die Bälle sind zu hoch, gehen neben dem Tor vorbei oder eine Bernerin blockte. Trotz eines Rückstandes in der sechsten Minute, kämpfte sich die geschlossene Mannschaft zurück ins Spiel und konnte mit einer 3:2 Führung in die erste Pause gehen. Im Mitteldrittel gestaltete sich das Spiel ebenfalls sehr spannend. Ein offener Schlagabtausch, welcher zugunsten der Zürcherinnen ausging. Pausenstand 9:5. Die Vorzeichen vor dem letzten Drittel standen auf Finalkurs – jetzt kam es auf den letzten Abschnitt an. Für das letzte Drittel war klar: Jeder für jeden, kämpfen, geschlossene Mannschaftsleistung und vor allem keine unnötigen Strafen oder Ballver-

luste. Das machte Floorball Albis mehr oder weniger gut. Wichtig war jetzt die Konzentration bis zum Schluss hoch zu halten, da die Bernerinnen nun hie und da mit einer vierten Feldspielerin agierten. Doch die Albiserinnen liessen nichts mehr anbrennen und machten mit einer tollen Teamleistung frühzeitig den Sack zu. Mit diesem Sieg sind die Damen von Floorball Albis bereits jetzt eines der besten zwei Teams der ganzen Schweiz in dieser Saison – ein toller Erfolg!

Aussenseiter im Final Im Final trifft Floorball Albis auf das Team des UHC Oekingen – Gruppensiegerinnen der Gruppe 1 aus der Meisterschaft. Gegen Oekingen sind die Albiserinnen Aussenseiter, so gewannen die Damen aus Oekingen die letzten drei Jahre den Meistertitel. Die Damen von Floorball Albis werden alles daransetzen, ihre bisherige super Saison bis zum Schluss durchzuziehen – mit dem Titel als Krönung? Das erste Spiel der Finalserie findet am Samstag, 6. April, um 19.30 Uhr im Sportzentrum Schachen in Bonstetten statt. Floorball Albis freut sich auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung. (pd.)

Der erste Wettkampf nach der Winterpause ist immer ein ganz spezieller. Einerseits starten zahlreiche Athletinnen und Athleten in einer höheren Kategorie und es gilt sich diesem Vergleich zu stellen. Zudem stellt sich den Athleten und den Trainern die Frage, ob sie in der Winterpause gut gearbeitet haben und nun bereit sind für den ersten Wettkampf.

Souveräner Sieg für Petra Klingler Bereits in der Qualifikation zeigte Petra Klingler (Bonstetten), dass mit ihr zu rechnen sei und sie zu Recht die grosse Favoritin war. Sie konnte alle fünf Boulderprobleme lösen und führ-

te das Zwischenklassement an. Im Final zeigte sie dann ihre Extraklasse. Als einzige Athletin konnte sie alle vier Boulder topen. Damit kam sie zu einem unerwartet deutlichen Sieg. Zweite wurde Andrea Kümin (Winkel) vor Natalie Bärtschi (Zürich). Auf dem vierten Platz klassierte sich mit Rebekka Stotz (Bülach) die zweite Athletin des Regionalzentrums.

Herren U18: Michel Erni gewinnt Einen zweiten Sieg fĂĽr das Regionalzentrum ZĂĽrich gab es bei den Herren U18. Michel Erni (Affoltern a. A.) konnte im Final alle vier Bouder bezwingen. Da er die vier Zonen je im ersten Versuch erreichte und die vier Tops in insgesamt sechs Versuchen, siegte Erni knapp vor Tim Bucher (Heiligkreuz), der fĂĽr die vier Zonen einen Versuch mehr brauchte. Dritter wurde Vivian Fumeaux (Pont-de-la-Morge Sion). Timo Villinger (ZĂĽrich) vom Regionalzentrum verpasste als Siebter den Final ganz knapp. Bereits in einer Woche findet in Meiringen der erste Boulder-Weltcup der Saison 2019 statt. Petra Klingler

Facebook- und Instagram-Kanälen.

zeigte im Minimum bereits eine tolle Performance und so darf man gespannt sein auf ihren Wettkampf in Meiringen.

TC Steinhausen und TC Hausen eröffnen gemeinsam die Saison Mit einer Premiere eröffneten die Tennisclubs von Steinhausen und Hausen a. A. am letzten Samstag die Saison 2019. Sie organisierten ein gemeinsames Mixed-Plauschturnier. Bei herrlichem Frühlingswetter, toller Stimmung und perfekt bespielbaren Plätzen auf der wunderschön gelegenen

Anlage in Steinhausen nahmen stolze 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bunt gemischt aus beiden Clubs teil. Dabei stand vor allem das Miteinander im Zentrum. Trotzdem konnte man immer wieder spektakuläre Ballwechsel bewundern und auch der eine oder andere Zauberschlag war zu bestau-

Weitere Infos zu den Spielen folgen unter www.floorball-albis.ch und auf den

Als einzige Athletin konnte Petra Klingler (Bonstetten) im Final alle vier Boulder toppen. (Bild Martin Rahn)

Gemeinsamer Start auf der Anlage des TC Steinhausen. (Bild zvg.)

nen. Abgerundet wurde der Tag mit einem feinen Nachtessen aus der Küche des organisierenden TC Steinhausen. Alle Teilnehmer freuen sich bereits auf die nächste Durchführung dieses Anlasses, der im Herbst auf den Plätzen des TC Hausen stattfinden wird. Chasper Weidli


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