avesco Transparent

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TRANSPARE T TRANSPAREN Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück Thema der Ausgabe: 15 Jahre avesco Nr. 24 / August 2015 Die strategische Sicht

Sinnstiftendes

Zeitläufte

WANDEL

ZEIT DER BÜRGER

AVESCO HAT VIEL GESCHAFFT

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Jahre

avesco


Thema der Ausgabe: 15 Jahre avesco

INHALT

Vorwort

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LIEBE LESER Die strategische Sicht

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WANDEL avesco Aktuell

Seite 5

UND WAS KOMMT JETZT? Wissen

Seite 6

HALTEN ODER LOSLASSEN? Sinnstiftendes

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ZEIT DER BÜRGER Zeitläufte

Seite 10

AVESCO HAT VIEL GESCHAFFT Kolumne

Seite 14

BERLINER SALON Persönlichkeit

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HARRY ASSENMACHER Gesellschaft

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MITARBEITER IM WANDEL Leben

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ALLE MANN IN EINEM BOOT avesco Intern SUSTAINABILITY INTELLIGENCE LTD.

Titelbild: Fotogalerie 15 Jahre avesco

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Vorwort

LIEBE LESER R Als avesco 1999 gegründet wurde, waren Newsletter und Kundenmagazine bei kleinen und mittleren Unternehmen noch rar. Wir dachten uns, ein Newsletter ist ein gutes Instrument, um Kunden und Interessenten über das Angebot und Wirken des Unternehmens zu informieren. Und so entstand News4U mit Fakten und Analysen rund um die Finanzmärkte. Mit der Verbreitung des Internets kam es zu einer Flut an Newslettern, die bis heute unsere Postfächer verstopfen. Gleichzeitig wurden Finanzinformationen zu einem Gut, das nicht nur über Finanzportale 24/7 kostenfrei verfügbar ist. Zeit für einen Wandel und so entstand 2007 avesco TRANSPARENT, Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück. Inzwischen ist das Magazin bei unseren Lesern und uns fest verankert. Zwei- bis dreimal im Jahr setzen unsere Mitarbeiter/innen den journalistischen Hut auf und geben rund um Themenschwerpunkte, wie z.B. Familienbetriebe, Fortschritt oder Nachhaltigkeit, erfrischend andere Einblicke. Es kommt uns darauf an, unsere Arbeits- und Denkweise, wichtige globale Trends, gesellschaftliche Verschiebungen und Systemveränderungen transparent zu machen und wesentliche Informationen an Sie weiterzugeben. Das alles verbinden wir mit kleinen Stupsern, die Sie und uns daran erinnern sollen, dass jeder von uns notwendige Veränderungen und Wandel mitgestalten kann. avesco steht wie kaum ein anderer Vermögensmanager für Veränderung durch Exzellenz und Innovation. Sie haben uns in den letzten 15 Jahren mit intensivem Austausch und Diskurs begleitet und so unseren erfolgreichen Wandel mitgestaltet. Es ist ein Glück, Sie dabeizuhaben.

Oliver N. Hagedorn (CEO avesco)

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Die strategische Sicht © pixabay.com

WANDEL

DE R KUNDE E IST DE R G R ADMESSER

“Zunächst ist Wandel unbequem,” sagt Oliver Hagedorn zu Beginn unseres Interviews. Unternehmen müssen sich immer wieder neu erfinden und dabei ihre Identität bewahren. Unser roter Faden ist mit zwei Ideen fest verwoben: Zum einen der Exzellenzanspruch bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen, zum anderen die Anlagestrategie der Universitätsstiftungen von Harvard und Yale. Die Notwendigkeit einer erweiterten Risikostreuung und Renditesteigerung über z.B. Private Equity, Wald oder Logistikequipment war aus Sicht privater und institutioneller Anleger nicht gegeben. Warum sich also damit beschäftigen. avesco ist dieser Idee immer treu geblieben und hat sich einen großen Wissensvorsprung erarbeitet, der sich jetzt, in einer Zeit niedriger Zinsen und großer Unsicherheit, für unsere Kunden und uns bezahlt macht. Wie meinen Sie das genau? Hagedorn: In den vergangenen Jahren war es z.B. für Stiftungen undenkbar in nennenswertem Umfang abseits von festverzinslichen Wertpapieren zu investieren. Heute ist das eine Frage der Existenz. Auch wenn die Inflation moderat ist, brauchen sie im Durchschnitt 5% Ertrag um ihren Stiftungszweck zu erfüllen. Während die meisten Stiftungen heute kaum 2% erwirtschaften, dürfen sich die von uns betreuten Stiftungen über mehr als 5% freuen. Aber bedeutet das nicht, dass Sie dafür viel höhere Risiken in Kauf nehmen müssen? Hagedorn: Gefühlt wahrscheinlich schon, in der Realität definitiv nein.

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Das müssen Sie erklären. Hagedorn: Die gefühlten Risiken sind zumeist das Ergebnis mangelnder Information. Wenn ich etwas nicht kenne und keine Erfahrungen damit habe, erzeugt dies Unsicherheit und wird als Risiko wahrgenommen. Dabei übersehen wir den Nutzen für unser gesamtes Vermögensportfolio, der sich aus der voneinander losgelösten Entwicklung einzelner Anlagen ergibt. Was genau bedeutet Exzellenz bei Finanzdienstleistungen? Hagedorn: Sie müssen näher am Kunden dran, schneller, pfiffiger und emsiger sein als ihre Wettbewerber. Das geht nur, wenn es gelingt eine entsprechende Kultur im Unternehmen zu verankern. Das geht nicht qua Verordnung sondern ist ein ständiger Prozess verknüpft mit einer kundenzentrierten Haltung. In den letzten 15 Jahren hat sich das Geschäft mit Finanzdienstleistungen stark verändert und wird es auch zukünftig weiter tun. Finanzinformationen sind heute gratis, ständig und überall verfügbar. Die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen und damit die Erosion traditioneller Banking-Geschäftsmodelle schreitet in atemberaubender Geschwindigkeit voran. Und die Regulierungswut der Politik, die sich die Branche selbst eingebrockt hat, lässt die Distanz zwischen Kunden und Anbietern weiter wachsen. Wie wirken Sie dieser Distanzierung entgegen und schaffen die erforderliche Unternehmenskultur? Hagedorn: Wir achten bei der Auswahl von Mitarbeitern/innen besonders auf die innere Haltung, Neugierde und Zugewandtheit anderen Menschen gegenüber.


Die strategische Sicht Eine hohe Frustrationstolleranz ist auch wichtig, weil wir jeden Tag feststellen müssen, dass es nicht immer so geht wie unsere Kunden oder wir es uns vorstellen. Für diesen Weg braucht es Köpfe, die im offenen Dialog über Fehler und deren Verbesserungen nachdenken und bereit sind, zu entscheiden. Diese Talente gilt es mit Abwechslung zu fördern. Beispielsweise indem unsere Mitarbeiter den journalistischen Hut aufziehen und avesco TRANSPARENT erarbeiten oder beim gemeinsamen Lösen von Fallstudien während unseres alljährlichen JAPA. Im Ergebnis nehmen wir frühzeitig neue Bedürfnisse unserer Kunden wahr, wie z.B. den Trend wirkungsorientiert zu investieren. Also Anlagen

die neben einer finanziellen Rendite auch dazu beitragen, soziale und ökologische Probleme zu bewältigen. Und was bedeutet das für die Zukunft? Hagedorn: Solange unsere Kunden und wir nah genug aneinander sind, können wir uns immer wieder gegenseitig stupsen und den Wandel gemeinsam und erfolgreich gestalten.

Christiane Meyer-Ricks (Freie Journalistin) redaktionsleitung@avesco.de

avesco Aktuell

ZUKUNFT HEIßT VE RÄN N DE RUNG

Eines ist sicher, fertig sind wir noch lange nicht! Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir viel erreichen können - wir gemeinsam und jeder für sich. Ein Grund sich auszuruhen, ist dies jedoch nicht. Jeder von uns setzt sich eigene persönliche Ziele. Sei es die Übernahme weiterer verantwortungsvoller Tätigkeiten, eine Weiterbildung oder auch Familienplanung. Für das Unternehmen avesco gilt es, neue Ziele zu formulieren und Strategien zu entwickeln, um diese zu verwirklichen. Zukunft heißt Veränderung Nicht alles bleibt wie es war. Und das ist gut so. Veränderungen bestimmen unser Leben. Wir müssen nur bereit sein, sie anzunehmen und damit verbundene Herausforderungen zu meistern.

Aufbruch zu neuen Ufern Die Visionen unseres Gründers Oliver N. Hagedorn reichen von einem Sustainable Private Banking, über die Errichtung eines Private-Investment-Office bis hin zu einer Asset-Management-Boutique für Nachhaltigkeit. Dabei gehen wir immer wieder neue Wege. Wir können nicht in die Zukunft sehen, aber eines ist gewiss, dass wir mit all unserem Können und unserem ganzen Einsatz neue inspirierende Chancen erarbeiten.

Andrea Franke (Assistentin der Geschäftsleitung) andrea.franke@avesco.de

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© pixabay.com

UND WAS KOMMT JETZT?


Wissen

HALTEN ODER LOSLASSEN? DIE PSYCHO LO OG IE DE R AN L AG E

„Hast du deine Freundin, weil du sie liebst oder liebst du sie, weil du sie hast?“ fragt Prof. Dr. Ivo Bischoff, Finanzwissenschaftler an der Uni Kassel provokant und beschreibt damit den Endowment-Effekt einmal anders. Besitztumseffekt, nannte der amerikanische Verhaltensökonom Richard Thaler 1980 die Wirkung, dass der wahrgenommene Wert eines Gutes höher ist, wenn man es besitzt. In Verhandlungssituationen sinkt dadurch die Bereitschaft zu zahlen als der objektive Wert des Gutes ist. Umgekehrt wird ein höherer Preis gefordert, als das Gut objektiv wert ist. Praktisch sieht das so aus: Schwärmt Ihnen ein Makler bei der Besichtigung von Ihrem Leben in Ihrer neuen Wohnung vor, dann fällt es Ihnen abschließend schwerer sich nach dem Verkaufsgespräch auf Ihrer Terrasse von der Wohnung zu verabschieden. Nach einem „homo oeconomicus“ klingt das nicht. Dieses in der neoklassischen Wirtschaftstheorie beliebte Idealmodell, des rein rational handelnden Menschen, der in einem vollkommenen Markt agiert, welcher die Preise durch Angebot und Nachfrage re-

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guliert. Aber sowohl die Verhaltenspsychologie als auch die Hirnforschung zeigen, wie stark Emotionen an Wirtschaftsentscheidungen beteiligt sind. Inzwischen gibt es viele Gemeinschaftsprojekte bei denen Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Hirnforschung gemeinsam versuchen, unser wirtschaftliches Verhalten zu ergründen. Unser Gehirn hat sich in Jahrmillionen Jahren entwickelt. Geld gibt es erst seit einigen Jahrhunderten, erklärt Wirtschaftspsychologe Janko Laumann, Leiter des Instituts für angewandte Finanzpsychologie in Siegen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es im Gehirn keine „Geldregion“ gibt. Im MRT zeigt sich, dass der zum Belohnungssystem gehörende Nucleus accumbens, die für Emotionen und Bewertungen zuständige Inselrinde und der mediale präfrontale Kortex, der für Planen und Abschätzen zuständig ist, beim Kaufen und Verkaufen von Aktien beteiligt sind. Interessanterweise ist der präfrontale Kortex beim Verkauf mit einem hohen Preis aktiver und inaktiver, je höher der Preis beim Kaufvorgang wird. Möglicherweise


Wissen © pixabay.com © pixabay.com

führt also nicht der Besitz zu einem hohen Verkaufspreis sondern der Verlust. Aber wie verhalten sich Anleger mit ihren „Steinzeitgehirnen“ zum Phänomen der Geldwirtschaft? Machen sie ihre Entscheidungen von denen anderer abhängig? Die beliebte „Herdenthese“ schied 2006 nach einem Experiment der Bank of England und den Universitäten Heidelberg und Bonn aus. Im Gegenteil - erstaunlich viele der 6.500 getesteten Versuchspersonen entschieden sich gerade deswegen gegen eine Aktie, weil sie zuvor von Mitspielern gekauft worden war. Wahrscheinlich reagieren viele vermögende Deutsche mit einer Vermeidungsstrategie auf die Überforderungen der Geldwirtschaft, erklärt Janko Laumann. Die Geldwelt scheint vielen Anlegern zu unübersichtlich und vor allem unkalkulierbar geworden zu sein. Die Menge der täglichen Informationen aus der Finanzwelt ist unüberschaubar hoch. Ein Verarbeiten, Verstehen und in der Folge fehlerfreies und folgenloses Entscheiden ist scheinbar unmöglich. Also werden

neue Anlageentscheidungen aus Angst vor Geldverlust vermieden, und das Geld bleibt niedrig verzinst auf dem Konto liegen. Die Konsequenzen niedrig verzinster Anlagen fürchten Anleger offenbar nicht, beschreibt Janko Laumann das Phänomen weiter. Die funktionelle Magnetresonanztomographie trägt dazu bei, zu verstehen, welche Rolle Emotionen bei Anlageentscheidungen spielen. Bei Simulationen mit Probanden im MRT zeigte sich, dass die Angst vor Verlusten bei vielen Anlegern schon Schmerzen auslöst, wenn sie nur daran denken, erklärt Laumann. Die Vorfreude auf Gewinne hingegen lässt andererseits Risiken kleiner erscheinen, weil das Belohnungszentrum bereits aktiv ist, bevor die Gewinne realisiert werden. Das führt laut Laumann dazu, dass Anleger in Gewinnsituationen zu zeitig die Gewinne realisieren und in Verlustsituationen die betroffenen Anlagen zu spät verkaufen. Die Verhaltensökonomie erforscht plausible Erklärungen für irrationale Verhaltensweisen bei wirtschaftlichen Entscheidungen. Die Erkenntnisse können dazu beitragen, dass Menschen ihre Entscheidungsfähigkeit getrennt von der individuellen Wahl betrachten. Janko Laumann sieht das praktisch so: Wer sich schon vor der Kaufentscheidung Gedanken darüber macht, was zu tun ist, wenn die Anlage steigt oder fällt, dem kann es gelingen, seine Emotionen zu bändigen und fehlerfreier zu entscheiden. Mit diesem Trick gelang es schon Odysseus als einziger dem Klang der Sirenen zu lauschen und wieder zurückzukehren.

Christiane Meyer-Ricks (Freie Journalistin) redaktionsleitung@avesco.de

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Sinnstiftendes © avesco

ZEIT DER BÜRGER HE E LDE N UN NSE R E R ZE E IT T

5 Tage nach Bekanntgabe des Nobelpreiskomitees im Oktober 2014 nahm Kailash Satyarthi, indischer Kinderrechts- und Bildungsrechtsaktivist, an der Konferenz „Zeit der Bürger“ in Berlin statt. Mit der Konferenz stellte die Robert Bosch Stiftung anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens die Zukunftsfrage des eigenen Sektors: Welche Rolle spielen zukünftig Zivilgesellschaft und Stiftungen? Wie müssen sie sich aufstellen, um wirksam zu sein? Neben den Nobelpreisträgern Kailash Satyarthi und Muhammad Yunus (Gründer der Grameen Bank für die Vergabe von Mikrokrediten) nahmen zahlreiche Akteure der Zivilgesellschaft teil. Bundespräsident Joachim Gauck würdigte in seiner Eröffnungsrede das Leben und Wirken Robert Bosch, der aus einer Motorzündung ein internationales Unternehmen aufbaute und dabei das Gemeinwohl niemals aus dem Blick verlor. Anschließend setzte Bundespräsident Gauck ein Thema, dass sich durch die zweitägige Konferenz zog: Stiftungskapital darf Risikokapital sein. Stiftungen sollen experimentieren „Stiftungen dürfen mit ihren Mitteln nicht nur experimentieren, sie sollen es sogar. Sie sollen probieren, was geht in unserer Gesellschaft, was sich anstoßen und bewegen lässt. Inkubatoren für das Neue, Innova-

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tionsmotoren für den Wandel in Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – das sollen Stiftungen sein.“, so der Bundespräsident an die Konferenzteilnehmer. Zukunft des Stiftens Die von der Robert Bosch Stiftung beauftragte und auf der Konferenz veröffentlichte Studie „Zukunft des Stiftens“ kommt zu dem Ergebnis, dass Stiftungen durch ihre politische und finanzielle Unabhängigkeit dafür

Muhammad Yunus (links), Bundespräsident Joachim Gauck und Kailash Satyarthi, Friedensnobelpreisträger 2014 © Robert Bosch Stiftung, Foto Manuel Frauendorf


Sinnstiftendes prädestiniert sind, gestaltend die gesellschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Um dieses Potential voll auszuschöpfen, müssen sie in Zukunft allerdings noch fokussierter, mutiger und transparenter agieren. Die Zukunft wird, laut Studie davon geprägt sein, dass Staat, Wirtschaft und zivilgesellschaftliche Akteure gemeinsam funktionsfähige Lösungen finden und traditionelle Aufgabenwahrnehmungen überdenken. Neue Wege gehen „Stiftungen müssen sich trauen, in neuen Sphären zu denken“, sagte Oliver N. Hagedorn (Gründer und CEO von avesco), im Interview mit dem Magazin DIE STIFTUNG, das 2014 ein Dossier über zeitgemäße Diversifikation des Stiftungsvermögens veröffentlichte. „Das bisherige Verhalten in der Vermögensanlage ist passé und wird nicht mehr genügend Erträge erwirtschaften. Entsprechend sollten Stiftungen nach Alternativen suchen, dabei gilt: Noch nicht ausgetretene Pfade mögen beschwerlich sein, aber da wo die Masse nicht trampelt, ist das Gras nun mal am grünsten“, lautete Hagedorns Fazit.

die Hauptursache für Kinderarbeit in Südasien. Mit seiner Organisation „Bachpan Bachao Andolan“ (Bewegung zur Rettung der Kindheit) wurden bereits mehr als 75.000 Kinder aus den Steinbrüchen, Ziegeleien und Teppichknüpfereien gerettet. Die Organisation sorgt dafür, dass die befreiten Kinder eine Entschädigung erhalten, die ihnen seit 1986 nach indischem Recht zusteht sowie einen Platz in der Schule. Seine Mission: Bildung für Alle. Satyarthi ist davon überzeugt, dass solange Kinderarbeit und Analphabetismus nicht beseitigt sind, die Armut in seinem Land nicht überwunden werden kann. Auch Yunus Strategie heißt "Machen". Gründe ein Business, wo du einen Missstand siehst und bleibe dran. Ein gutes Beispiel und Vorbild für alle Stiftungen.

Doreen Breiter (Marketing) doreen.breiter@avesco.de

Wenn nicht jetzt, wann dann? Für sein Engagement gegen „die Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen und für das Recht aller Kinder auf Bildung“ erhielt Satyarthi 2014 den Friedensnobelpreis. Kailash Satyarthi (61) kämpft seit den 80er Jahren unermüdlich gegen die grausame Ausbeutung von Kindern in seiner Heimat Indien. Bittere Armut ist

© www.bba.org.in

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Zeitläufte

AVESCO HAT VIEL GESCHAFFT UND NOCH VIEL MEHR VOR

Jahr für Jahr vertrauen mehr Kunden der avesco AG. Und Jahr für Jahr tüftelt das avesco Team an neuen Strategien für die professionelle Vermögensverwaltung. Unser Blick ist dabei stets nach vorne gerichtet, um uns neuen Herausforderungen zu stellen und um weiter zu wachsen. Zum 15. Geburtstag wollen wir auch zurückschauen, da wir stolz auf die großartige Arbeit sind, die wir in dieser Zeit für unsere Kunden vollbracht haben. Trotzdem sind wir von einem selbstzufriedenen Blick weit entfernt. Wir sehen zurück, um aus unseren Fehlern zu lernen und die nötige Stärke zu erlangen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Wir sehen voller Optimismus und mit hohen Erwartungen in die Zukunft und freuen uns gemeinsam mit Ihnen die kommenden Aufgaben und Herausforderungen bewältigen zu können. Werfen Sie mit uns einen Blick zurück auf 15 turbulente Jahre und freuen Sie sich mit uns auf die gemeinsame Zukunft. Ihr Sascha Franz und das avesco Team

Sascha Franz (Wertpapiercontrolling) sascha.franz@avesco.de

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Zeitläufte

MODERNE PORTFOLIOTHEORIE CARBON WAR ROOM CROSZAT KUNSTFONDS

EXPERT TALK

LOGISTIK-EQUIPMENT

15 JAHRE GRÜNDERSCHWUNG

DIE STIFTUNG „WIR GEHEN NEUE WEGE“ NACHHALTIGKEITSFONDS SUSTAINABLE HIDDEN CHAMPIONS EQUITY

SPIN-OFF SUSTAINABILITY INTELLIGENCE LTD.

PRIVATE INVESTMENT OFFICE Ö2SE-METHODE

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Kolumne © Artprojekt Wohnungsbau GmbH

© Artprojekt Wohnungsbau GmbH

BERLINER SALON

B E R L I N E R S A LO N L E B E N I M H HE E R ZE N DE R STADT Der Literatursalon der Rahel Varnhagen (1771-1833) hat in der heutigen Zeit keine aktuelle Bedeutung. Zumeist bietet auch die Architektur wenige Möglichkeiten, dass sich interessierte Menschen privat, im Rahmen eines Salonabends, zusammenfinden können. In bürgerlichen Wohnungen der Metropolen zu Beginn des 19. Jahrhunderts trafen sich Intellektuelle, Dichter, Denker und auch Bankiers zum gepflegten Gedankenaustausch. Das „Salon-Leben“ war geboren In Zeiten der permanenten Kommunikation im SMSFormat und der unentwegten Erreichbarkeit, wo auch immer auf unserem Planeten, wächst in vielen Teilen unserer Gesellschaft der Wunsch, Räume und

Gelegenheiten zum interdisziplinären Dialog zu gestalten. Mit Geschäftspartnern und Freunden einen Ort der Ruhe zu besitzen, wo die „Freiheit der Gedanken“ Raum einnehmen kann. Diese Prämisse haben sich Sir David Chipperfield Architects und die Artprojekt aus Berlin zum Thema gemacht. Im Herzen Berlins besinnt er sich auf die alten Traditionen und schafft Raum für das Berliner Salonleben von heute. Der Schwerpunkt liegt in der Grundrissgestaltung, auf Großzügigkeit und Repräsentation. Der Gast und der Freund kann zu privaten Matinéen und Soiréen, Vorträgen und Hauskonzerten empfangen werden. Eigens geschaffene Kunstwerke von Christian Hoischen und ein „FeenGarten“ runden das Ensemble ab. Und das, mitten in Berlin.

© Artprojekt Wohnungsbau GmbH

Elke Kerkhoff (Aufsichtsrat avesco) elke.kerkhoff@avesco.de

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Persönlichkeit © ForestFinance

© ForestFinance

HARRY ASSENMACHER… N ... MACHT WALD

Seit 40 Jahren ist Harry Assenmacher Journalist mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Naturschutzpolitik. In dieser Zeit war er u.a. Chefredakteur der „fairkehr“, Geschäftsführer des BUND-eigenen Natur & Umwelt Verlages und langjähriger ÖKOTEST-Autor. Sein Verständnis von Ökologie und Ökonomie war einer der Gründe, warum er vor 20 Jahren die Forest Finance-Gruppe gründete, die sich seitdem zum führenden europäischen Anbieter für Walddirektinvestments entwickelt hat. Für ihn sind „Wald & Werte“ eine perfekte Verbindung von Ökologie und Ökonomie. Er glaubt daran, „dass der dauerhafte Schutz, sowie der Aufbau von ökologischen, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, der derzeit einzige weltweit großflächige Ansatz ist, eine Alternative zur chemie- und profitbeherrschten Forstwirtschaft zu bieten“. Harry Assenmacher verfolgt mit ForestFinance nicht den Ansatz einer „Spende für den Regenwald“. Er will ein nachhaltiges „Wald-Wirtschaftssystem“ entwickeln, das allen Beteiligten Vorteile bringt. Das heißt, faire Renditen für Investoren in reichen Industrieländern, aber eben auch langfristig, sozial gesicherte Beschäftigung zu fairen Bedingungen für die Menschen in Schwellen- oder Entwicklungsländern. Die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in den Projektländern bedeutet bei ForestFinance faire Gehälter, Sozialversicherungsschutz, Aus- und Weiterbildung

der Angestellten, aber vor allem auch Respekt und Anerkennung der Mitarbeiter. Was für uns Europäer üblich zu sein scheint, ist in vielen Regionen der Welt nicht Gang und Gäbe. Auch deshalb setzt ForestFinance neue Maßstäbe bei der Einbindung der Bevölkerung vor Ort in den Regionen. Das Unternehmen bietet verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten und vergibt beispielsweise Stipendien an Beschäftigte sowie Mikrokredite an Familienangehörige. Übrigens setzt sich ForestFinance auch für die Gleichberechtigung ein, was deutlich an der Frauenquote von über 60 Prozent der Belegschaft erkennbar ist und daran, dass auch in den Führungsstrukturen des Unternehmens vielfach Frauen ‚das Sagen’ haben. Ob Petra Kollmannsberger als Geschäftsführerin Lateinamerika oder Christiane Pindur als Geschäftsführerin und Chefcontrollerin oder Marisol Najarro als Leiterin aller Projekte in Peru und gleichzeitig zuständig für internationale Rechnungslegung. Auch wegen dieser mitarbeiterorientierten Unternehmensphilosophie hat ForestFinance kaum Mitarbeiterfluktuation. „Ein ganz wesentlicher Punkt, um unser Know-how nicht nur aufzubauen, sondern dauerhaft zu halten“, meint Assenmacher. Wogegen er sich vehement wehrt, ist die Sichtweise der „Finanzer“. Er verspricht keine Renditen – er verspricht, dass ForestFinance „Wald macht“ und Werte schafft! Nachhaltige Waldflächen haben eine soziale,

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Persönlichkeit

© ForestFinance

ökologische und eine ökonomische Komponente. Wie hoch dann der monetäre Ertrag sein wird, ist abhängig von der Qualität und Quantität der Ernten, aber auch von Holz-, Biomasse-, Kakao- und CO2-Preisen am Markt. Hier verfügt ForestFinance nicht über theoretisches Fachwissen, wie mancher neue Wettbewerber, sondern über reale Erfahrungen aus 20 Jahren Engagement und echten Ernten. „Mit all den guten und schlechten Erfahrungen, die man in realer Land- und Forstwirtschaft machen kann“, bekundet er. Umso beeindruckender die positive Leistungsbilanz des Unternehmens. Der Erfolg gibt seinem Ansatz recht: ForestFinance hat bereits divers e Auszeichnungen wie beispielsweise den FSC Global Partner Award verliehen bekommen und über 15.000 Kunden vertrauen in das Konzept. Das unterstreicht, dass diese Investoren bei seinen Wald-direktinvestments keinen bedingungslosen Shareholder-Value-Ansatz erwarten, wohl aber gute, natürliche, nachhaltige Renditen.

Richard Focken (ForestFinance), Oliver N. Hagedorn (avesco) und Harry Assenberger (Gründer und Geschäftsführer ForestFinance) besichtigen eine ForestFinance-Finca.

Christian Wieprecht (Analyst Alternative Investments) christian.wieprecht@avesco.de

Gesellschaft © avesco

MITARBEITER IM WANDEL DEN KUNDEN IMMER IM FOKUS „Als ich 2003 bei der avesco im Büro der Reinhardtstraße anfing, da waren wir zu zweit.“, erinnert sich Vorstandsassistentin Andrea Franke. Später kamen noch die Wertpapier-Expertin Irina Schwarz und Marketing-

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Fachfrau Miriam Richter hinzu. „Unser Büro hatte drei Zimmer.“, sagt Andrea Franke. „Aber da wir so eng beieinander saßen, hatten alle den gleichen Wissensstand. Wenn wir eine Werbeaktion starteten, konnten alle


Gesellschaft

Den Kunden im Blick Trotz aller Regularien und der Hektik, die mittlerweile in unseren Arbeitsalltag eingezogen sind, haben wir den Kunden nie aus den Augen verloren. „Eine der jüngsten Verbesserungen ist das Controlling von Satelliteninvestments“, erklärt Sascha Franz, Mitarbeiter des Wertpapiercontrolling-Teams, „Für den Vermögensverwaltungskunden kontrollieren wir nicht nur die verwaltenden Fonds, sondern auch andere Investments, die er in seinem Depot bei der Bank hält.“ Den Ursprung solcher Ideen legt bereits der Anstellungsvertrag, den jeder Mitarbeiter bei avesco zu Beginn seiner Tätigkeit erhält. Ein Teil der Vergütung ist variabel und wird anhand von Quartalszielen gemessen und abgerechnet. „Am Anfang musste ich ganz schön schlucken, fast ein Drittel des Gehaltes variabel“, gibt Christian Wieprecht, Analyst Alternativer Investments zu, „aber inzwischen weiß ich, dass man dadurch wacher gegenüber der eigenen Arbeit bleibt“.

© avesco

ihre Ideen einbringen. Während des Lunches erzählte der Vorstand von der Aufsichtsratssitzung. So konnten wir miterleben, wie aus Strategien Unternehmensziele wurden.“, entsinnt sich Frau Schwarz. Mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten am Gendarmenmarkt kamen mehr Mitarbeiter, mehr Räume und auch mehr Aufgaben hinzu. In den ersten Jahren haben noch alle, alles gemacht, auch der Vorstand hat Gäste bewirtet, erzählt Andrea Franke. „Heute konzentriere ich mich auf die Assistenzaufgaben.“ Frau Schwarz, ehemals im Bereich Wertpapiercontrolling tätig, hat sich voll auf die Überwachung und Kontrolle der Einhaltung der Compliance und Geldwäsche-Richtlinien spezialisiert.

avesco in den Anfangszeiten

kann sich mit eigenen Ideen einbringen. Die Freiheit, diese Ideen zu verwirklichen, motiviert mich immer wieder.", so Doreen Breiter, Leiterin der Marketingabteilung. Mitbestimmung, Wettbewerb und Kollegialität befeuern das avesco-Team und deswegen wird dieses kleine aber feine Team auch noch in 15 Jahren motiviert an neuen Ideen für Kundeninvestments tüfteln.

Kristin Hartmann (Buchhaltung/ Controlling/ Personal) kristin.hartmann@avesco.de

Mitarbeiter – der Schlüssel zum Erfolg „Vor 15 Jahren war es leichter, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Heute sind es vor allem Aufstiegs- und Entwicklungschancen mit Weiterbildungsmöglichkeiten und sinngebende Ziele mit Verantwortungsspielraum, die Mitarbeiter an Jobs und Arbeitgeber wirklich wertschätzen“, sagt Oliver N. Hagedorn. Zum Beispiel Steffen Kurth, Leiter des Wertpapiercontrollings, der nach seinem Masterstudium bei avesco blieb und gleich ein Management-Training besuchte. „Ich wollte lernen, wie ich meine Mitarbeiter richtig führen und motivieren kann“, sagt Steffen Kurth. "Für mich sind kurze Entscheidungswege wichtig. Jeder Einzelne

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Leben © avesco

ALLE MANN IN EINEM BOOT EIIN TE AM GEHT ANGEL LN

„Petri Heil!“, mit diesen Worten verabschiedete Prof. Volkmar Liebig (CFO der avesco) die Männer vom Wertpapiercontrolling ins Wochenende. Als Teamleiter ist es für mich eine Herzensangelegenheit, dass alle Mitarbeiter im gleichen Boot sitzen. Das Wir-Gefühl ist mir dabei besonders wichtig, um gemeinsam die Ziele der Kunden und des Unternehmens zu erreichen. In den letzten Jahren sind durch diese Mentalität Freundschaften entstanden, die über den Arbeitsalltag hinausgehen. So beschlossen wir in diesem Jahr als Wertpapiercontrolling-Team zusammen, einen Angelausflug zu unternehmen. Inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte, auf dem Drewitzer See, angelten wir dort, wo einst Erich Honecker seinen Wurm ins Wasser hielt. Dass diese Methode auch heute noch erfolgreich ist, konnte Herr Franz unter Beweis stellen, als er mit seiner Rute einen Barsch aus dem Wasser zog. „Der Wurm, der an der Angel hängt, muss nicht dem Angler schmecken, sondern dem Fisch“, sagte Herr Franz zufrieden. Humor gehört sowohl bei einem gemeinsamen Angelausflug als auch bei uns im Büro dazu. Neben dem Teamwork, welches wir bei dem gemeinsamen Landen eines Fisches unter Beweis stellen mussten, gibt es weitere Parallelen zu der Arbeit bei avesco. Denn genau wie bei avesco erfordert das Angeln eine hohe Methodensicherheit. Die Wahl der

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richtigen Angelmethode und die des Köders ist vom Wetter, der Jahreszeit oder dem Gewässer abhängig. Wurde die richtige Strategie erst einmal gewählt, gilt es diese stringent umzusetzen. Eine hohe Disziplin bei der Ausübung der Tätigkeit ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Nichtsdestotrotz muss auch ein Angler persönliche Präferenzen vermeiden und neugierig bleiben, um am Ende des Tages mit einem Fang nach Hause zu gehen. Nachdem wir den Barsch zurück in die Freiheit gelassen haben, konzentrierten wir uns auf größere Fische. Doch mit welchen Ködern sollten wir angeln? „In Netzstrümpfen hat sich schon so manch‘ toller Hecht verfangen“, meinte Herr Bonin mit einem Lachen. „Nein, wir wollen heute seriös angeln“, antwortete ich amüsiert. So versuchten wir mit Kunstködern, die Hechte im See zu überlisten. Dass die Sache einen Haken hatte, bemerkten die Hechte jedoch erst, nachdem sie im Kescher gelandet sind. Das eine zu tun, ohne das andere zu lassen Wer angeln gehen möchte, muss Verantwortung zeigen und dafür sorgen, dass der Fischbestand nicht nachhaltig gefährdet wird. Aus diesem Grund setzten wir alle untermaßigen Fische zurück ins Gewässer und nahmen nur einen größeren Hecht zum Abendessen mit nach Hause. Nicht nur beim Angeln gehört faires


Leben © © avesco pixelio / Esther Braune

und kameradschaftliches Verhalten gegenüber der Umwelt und seinen Kollegen dazu. Auch bei avesco bildet die auf Integrität und Wertschätzung basierende Zusammenarbeit mit Kunden, Mitarbeitern und Partnern die Grundlage für den Erfolg unserer Arbeit.

Steffen Kurth (Wertpapiercontrolling) steffen.kurth@avesco.de

avesco Intern

© pixabay.com

SUSTAINABILITY INTELLIGENCE LTD. EIN SPIN N - O FF DER AVES SCO AG

Ein Element unseres Exzellenzanspruchs ist, die Wünsche unserer Kunden ernst zu nehmen, ihnen gut zuzuhören und erschöpfende Auskunft mit belastbaren Argumenten zu geben. Der Kundenwunsch, nachhaltig zu investieren, ist ein exemplarisches Beispiel. Wir haben uns kundig gemacht, mit Fondsanbietern,

Ratingagenturen und Privatbanken gesprochen, um belastbare Offerten zu unterbreiten. Letztlich interessiert uns selbst, was die Akteure unter Nachhaltigkeit verstehen und warum als nachhaltig bezeichnete Finanzinstrumente diese Bezeichnung verdienen.

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avesco Intern

Unter der Lupe: Die Ö2SE-Methode Ö2SE ist das Akronym aus Ökonomie, Ökologie, Soziales und Ethik. Mit diesen vier Aspekten wird die Nachhaltigkeit von Investments ganzheitlich erfasst. Sie werden fundamental aus der Sicht der Entropie und des Pareto-Optimums betrachtet. Die Erde unterliegt seit ihrer Existenz stets der Entropie, also unumkehrbaren Prozessen und ständiger Potenzialverringerung, und die Menschheit ist – global und regional – durch Ungleichgewichte und uneinheitliche Menschenbilder gekennzeichnet. Bei jedem Investment wird danach gefragt, ob die stets stattfindende Entropie unnötigerweise noch beschleunigt wird oder nicht (z. B. durch Verbrauch fossiler Energie) und ob die Ungleichverteilungen verstärkt oder gemindert werden (z. B. die Einkommensverteilung). Diese Bewertungen finden innerhalb des Referenzrahmens des „gesunden Menschenverstandes“ statt, der durch acht Prinzipien bzw. Maximen definiert ist. Die Ausprägungen fließen in ein Schema ein, durch das am Ende ein Nachhaltigkeitsranking mit sieben Stufen von A bis G entsteht, so wie wir es zur Kennzeichnung der Energieeffizienz beim Kauf von Waschmaschinen kennen. Das Ergebnis ist eindeutig, es ist plausibel und kann durch die Transparenz der Methode vom Investor nachvollzogen und gegebenenfalls durch eigene Gewichtungen modifiziert werden. Neue Methode und neues Unternehmen Diese Methode hat als Innovation überzeugt. Institutionen, wie zum Beispiel das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie oder die Partner auf der Berliner Konferenz Create Climate Wealth im September 2012 sagten, dass dieses Vorgehen die Skepsis und

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Unsicherheit von Investoren beseitigen kann, ob ein Investment wirklich nachhaltig ist oder nicht. Um jeglichen Interessenskonflikt zwischen Finanzdienstleistungen und dem Rating von Finanzinstrumenten bzw. Unternehmen zu vermeiden, ist für die

© Sustainability Intelligence Ltd.

Ernüchternde Erkenntnisse Das Ergebnis unserer Recherche war enttäuschend. Manches als nachhaltig deklarierte Angebot erschien eher vom Marketing her so bezeichnet zu sein. Die Nachhaltigkeitsprüfungen waren weder plausibel noch transparent. Das Erkennen von Defiziten ist jedoch auch eine Chance, etwas besser zu machen. Und so untersuchten wir in einem gemeinsamen Projekt mit der TU München, welche Formen der Nachhaltigkeitsprüfung von Finanzinstrumenten angewandt werden und wie eine Methode aussehen müsste, um Nachhaltigkeit vollumfänglich zu prüfen. Herausgekommen ist die Ö2SE-Methode.

Das Team der Sustainability Intelligence Ltd.

Verbreitung der Ö2SE-Methode Anfang 2013 die rechtlich selbstständige und von avesco unabhängige Sustainability Intelligence Ltd. gegründet worden. Inzwischen arbeiten nach einer ersten Finanzierungsrunde etwa zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in eigenen Räumen und die avesco AG hat auf Basis mit Ö2SE gerateter börsennotierter mittelständischer Unternehmen einen ersten Nachhaltigkeitsfonds aufgelegt – eine wunderbare „Win-Win-Situation“.

Prof. Volkmar Liebig (Vorstand, CFO) volkmar.liebig@avesco.de



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V.i.S.d.P.: Christiane Meyer-Ricks avesco Financial Services AG Mohrenstraße 34 10117 Berlin Tel. + 49 (0) 30 28 87 67- 0 Fax + 49 (0) 30 28 87 67- 20 transparent@avesco.de www.avesco.de Die Beiträge dieser Firmenzeitung werden von den avesco-Mitarbeitern recherchiert und geschrieben. Obwohl alle Inhalte mit großer Sorgfalt erarbeitet werden, können wir keine Gewähr für die Richtigkeit übernehmen. Die Veröffentlichung der hier vorliegenden Beiträge an anderer Stelle ist nur mit schriftlicher Genehmigung von avesco gestattet. Bildarchiv und Bildquellen: Titel: © avesco Seite 3: © avesco Seite 4: © pixabay.com Seite 5: © pixabay.com Seite 6 © pixabay.com Seite 8: © avesco, © Robert Bosch Stiftung, Foto: Manuel Frauendorf Seite 9: © www.bba.org.inSeite 10: © pixabay.de Seite 11/12: © pixelio.de: Jahr 2000 Harry Hautumm, 2002 Lupo; 2005 Tim Reckmann; 2006 Jens Zehnder, 2009 Uschi Dreiucker, 2010 W. Broemme, 2011 Thommy Weiss, 2014 Udo Nowak, 2015 FotoHiero. Alle weiteren Bilder: Pixabay.com Seite 14: © Artprojekt Wohnungsbau GmbH Seite 15: © ForestFinance Seite 16: © ForestFinance, © avesco Seite 17: © avesco Seite 18: © avesco Seite 19: © pixelio.de/Esther Braune, © pixabay.com Seite 20: © Sustainability Intelligence Ltd. Informieren Sie sich über avesco: Den Code mit Ihrem Smartphone scannen oder direkt unter www.avesco.de

© 2015 avesco Financial Services AG ISSN 2193-2115 avesco Transparent Nr. 24 / August 2015


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