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SINNLICHSTE ZEIT IM JAHR

Im Sommer steht die Gastronomie in voller Blüte. Ob draußen am See oder im Schanigarten in der Stadt, sinnliche Sommerdrinks gurgeln die Kehlen hinunter, als gäbe es kein Morgen. So vielfältig die Gastro ist, so vielfältig ist auch das Angebot –tauchen wir mit Sigrid Schot in die Saison.

Der Sommer ist eigentlich Nebensaison in einer Bar, wie sie Sigrid Schot mit ihren Männern betreibt. Diese Zeit nutzen sie, um sich u. a. kreativ auf den Herbst vorzubereiten. Die Hammond Bar in Wien 2 ist seit 11 Jahren deren magische Wirkstätte. Magisch, weil für alle drei Leben und Arbeit dort ineinanderfließen. Die mehrfach ausgezeichneten Barbetreiber halten sich seit Jahren am Mix-Puls der Zeit und sind fixer Bestandteil der Wiener Bar Szene. Ihre Nähe zu Kunst und Kultur findet sich nicht nur im Design der Bar, sondern –logisch – kann man ihre Kunst auch aus Gläsern saugen. Dieses Jahr ist Bangsy auf der Karte zu finden, noch bis zum Herbst, dann werden uns neue Inspirationen überraschen.

Auch vor der Hammond Bar gibt es einen Schanigarten, in dem – für eine Bar unüblich – auch Bier oder der Wiener Sommerdrink, der weiße Spritzer, serviert wird. Sommer wie Winter ist die Bar voll „After Hour People“, die sich mit der „Hood“ des

Zweiten mischt und denen, die das große Kino in der Hammond lieben.

Sigrid Schot, ein Name, ein Statement, erklärt anhand des Negroni, worin die Unterschiede bestehen, die ihre Arbeit so besonders macht. Das Gin-Campari-Wermut-Gemisch ist eine klare Ansage an die Leber und schmeichelt dem Gaumen so sehr, dass der Drink fast überall zu haben ist. Ein Klassiker wurde er nicht zuletzt wegen des Kick italienischer Lässigkeit, den der Negroni dem Trinker verleiht. Üblicherweise wird der Negroni mit 3 x 3 cl je Gin, Campari und Wermutund Orangenscheibe überliefert. Das Ganze kommt ins –mit Eis gekühltem – Glas. Der schotsche Negroni hat 5 cl Gin vom Feinsten, wird mit ebensolchem Wermut 3 cl und 3 cl Campari kühl gemixt und kommt – erst dann – in ein vorgekühltes Glas, in dem das Handwerk über einen Eisblock (keine Würferln) ins Glas rinnt, was diesem Negroni noch den letzten Schliff verleiht. Das dauert und kostet, aber – oh Gott – es ist die Zeit und das Geld wert.

Sigrid Schot, Trophäen, Werkzeug und Ihre Partner Dominik Oswald (r.) Kuba Jarosiewicw (l.)

SOMMERDRINK

Der gastronomische Sommer verführt nach draußen. Die Angebote werden so vielfältig, dass sich Betriebe, die kein „Draußen“ anbieten können, schwertun. Wien, erzählt Schot, verdoppelt im Sommer seine Ausgeh-Angebote mit all den Lokalen auf der Insel, dem Kanal, in den Bädern und vielen anderen Orten, die im Winter schlafen. Nichtsdestotrotz ist der Sommer eine Chance,