Waldegg Kalender 37/11

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auf die Monate Mai, Juni, Juli und August 2011 Gegründet bei der Eröffnung des Schnuggebock im März 2001

AR/AI

Hauszeitschrift für Erlebnis Waldegg 11. Jahrgang, Nummer 37

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Traditionelle appenzellische Gastfreundlichkeit. Am Stammtisch. Im Restaurant. In eleganten Sälen. Tête-à-têtes. Geschäftsessen. Bankette. Vom Vesperplättli bis zum Gourmet-Menü.

Grosis Bauernhaus als nostalgisches Erlebnis, in Stube, Stall, Küche, Mägde-, Knechtechammer und Keller. Zu zweit. Familien für sich. Gruppen im Schloff. Währschaftes vom Puur, saisonal, einheimisch. Wald-WC, Alpkäserei, Heustock und Tierlistall.

Panoramagarten. Kinderspielplatz. Rollstuhlgängig. Reservationen: 071 333 12 30 «Höhenrestaurant» www.waldegg.ch

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Währschafte Kost im original appenzellischen Spezerei-Lädeli.

Spitzbübische Schulstunde in nostalgischer Stube. Kulinarische Überraschungen statt Znünibrot. Gruppen-Reservationen: 071 333 12 30 «Tintelompe»

Reservationen: 071 333 12 30 «Tante Emmas Ladebeizli»

Gesamtes Erlebnis Waldegg jeden Montag geschlossen –2–


Hauszeitschrift mit

Willkommen Grüezi mitenand! Wenn Stifte eine Reise tun, dann können sie viel erzählen! Lesen Sie, liebe Gäste, den Bericht über die Waldegg-Lehrlinge in Thailand. Dann werden Sie sicher auch von der Reiselust gepackt. Die passt schliesslich zur Sommerzeit! Doch Sie müssen nicht unbedingt in den Flieger steigen, um etwas Tolles zu erleben. Sie können auch einfach zu den hohen Schuhen, dem Velo, einem Ochsengespann oder halt zur Blechkarosse greifen und auf die Waldegg wandern, biken oder fahren. Reisen Sie doch zu uns! Sie werden viel erleben. Denn das Gute liegt bekanntlich ach so nah! (Gäste aus fernen Landen sind jedoch auch immer gern gesehen,

welcome!) Früher einfach „die Waldegg“, bietet unser Betrieb inzwischen gleich vier gastronomische Schmankerl unter einem Dach. Da ist auch für Sie das Passende dabei. Hereinspaziert! Schreiten Sie zum festlichen Anlass ins Höhenrestaurant, packen Sie den Tornister für den Tintelompe, steigen Sie mit dem Postizeddel hoch zu Tante Emma oder suchen Sie sich ein Plätzchen in Grosis nostalgischem Bauernhaus. Oder – Sommerzeit – lassen Sie die Seele im Gartenrestaurant baumeln. Eines ist sicher, Sie sind überall im Erlebnis Waldegg herzlich willkommen! Familie Anita und Chläus Dörig und das Erlebnis Waldegg-Team

Schnuggebock Speisekarte in der Heftmitte Inhaltsverzeichnis 4 11 13 16 18 21

Waldegg-Stifte in Thailand Tüüfner Bär für Georg Winkelmann Jöh, die herzige Säuli Besuch der dicken Berta Glücksmomente Jocks Gemüsetausch

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Schnuggebock-Speisekarte Schnuggebock-Getränkekarte

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Singen mit Käthy Kräuter- und Erlebnisweg Alter Säntis

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Portrait: Höhenrestaurant Portrait: Emmas Ladebeizli Portrait: Tintelompe Portrait: Schnuggebock Impressum Herausgeber: Erlebnis Waldegg, Familie Anita und Chläus Dörig Redaktion, Bilder, Texte: Roland Kink (rk), Teufen Gestaltung, Bildbearbeitung DTP: Kuhn Grafik&Werbung,Teufen Druck: Appenzeller Medienhaus, Herisau

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Erlebnis Waldegg-Stifte auf ganz grosser Reise Die Aktion "Stifte-Beizli" bei Tante Emma war ein voller Erfolg. Die Gäste haben’s genossen, die Stifte geschuftet und wurden dafür festlich belohnt: Welche andere Lehrlings-Crew hat schon mit Chefin und Chef ins ferne Thailand abheben dürfen? Für die Waldeggler wurde ein verdienter Traum wahr! Check-in, und als wir endlich im Flieger sassen, stand der noch lange auf der Piste herum; war das denn normal?", erinnert sich Anja an ihre leichte Nervosität beim Start. Dann besserte es aber, bald gab es zu essen, "Flieger-Futter halt, nicht so gut wie der feine Food später in Thailand".

Willkommensgruss für Andreas und (von links nach rechts) Doris, Anja, Petra, Tanja, Ivana und Daniela im Hotel Royal Cliff in Pattaya. Jaaaah!

(rk) Man hat ja schon davon gehört, dass an einem Lehrlingstag ein Ausflug, sagen wir einmal, zum Europa Park auf dem Programm stand. Toll, oder? Aber eine zehntägige Reise ins Tropenparadies? Mit dem Flieger, mit Sackgeld, im chicen Hotel, mit plägeren am Sandstrand, mit Nachtleben

und exquisitem Essen! Absolut mega-…..! Man merkt wohl, welches jugendliche Modewort hier stehen müsste. Für Anja, Doris und Daniela gab’s bereits in Kloten eine grosse Aufregung, denn die drei Girls waren noch nie geflogen. "Wir waren viel zu früh beim -4-

Bangkok. "Ich konnte es kaum glauben, hier zu sein. Was für eine riesige Stadt! Überall Leute, nichts als Leute, ein unglaubliches Gewusel. Wir hatten die Nacht im Flugzeug verbracht, doch vor lauter Aufregung verspürte ich kaum einen Jetlag. Und warm war es! Wir Tötschli aus Gonten, Eggerstanden und Eichberg, wo waren wir nur hin geraten! Schon gingen wir in den ersten Tempel, und das war eine kleine Tortur. Wir hatten ja alle noch lange Hosen an! Das änderte sich dann aber schnell! Es war doch Bikini-Wetter!"


"Braucht ihr Kochstifte noch Gemüse für die Küche?"

Die ersten beiden Nächte verbrachten die Waldeggler in Bangkok, nachdem sie von Anita und Chläus Dörig auf dem Flugplatz abgeholt worden waren (Chefin und Chef waren schon eine Woche im Thai-Land). So hatten sie den

ganzen zweiten Tag lang Zeit, Thailands Hauptstadt zu erkunden. Anja erinnert sich weiter: "Lustig: Mir fiel das Gewirr der Stromleitungen zwischen den Häusern als Erstes auf. Die Stadt ist einfach ganz anders, als wie wir es gewohnt sind. Auf

einer Bootstour sahen wir die ans und ins Wasser gebauten wackligen Hütten. Die machten mir keinen sehr vertrauenswürdigen Eindruck." Und Doris fügt hinzu: "Zuerst fand ich‘s einfach nur noch heiss. Die Luft ist dort ganz anders, viel feuchter. Dafür sind die Autos viel lustiger angemalt als bei uns. Und sie fahren auch anders. Alle drängen kreuz und quer durch die Strassen. Mich wundert’s warum die Thais überhaupt Ampeln aufstellen, es hält sich ja doch keiner an sie." Am dritten Tag folgte die Fahrt nach Pattaya ins Hotel Royal Cliff. Nun war Strand- und Nachtleben angesagt.

Nicht schlecht, so ein Stiften-Leben!

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"Das riesige Hotel war ‚uh‘ schön", meint Petra, "es war einfach alles super. Ich (aus Gonten) musste ein wenig über Daniela (aus Eggerstanden) schmunzeln: Sie kam am Anfang nicht mehr zur Ruhe, sie wollte alles schon am ersten Tag erleben, ja nichts verpassen. Später wurde aber auch sie zur geduldigeren Geniesserin.

Hahn im Korb Wie es die Bilder und die Aufzählung der Namen zeigen, Drittjahresstift Andreas war als einziger Boy unter sechs Girls (man möge des fremden Landes wegen für einmal die englischen Begriffe tolerieren) der grosse Hahn im Korb. Natürlich kam ihm so auch die Rolle des Beschützers im nächtlichen Ausgang zu.

Hier hat wohl der Mahud die Beschützer-Rolle übernommen.

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Vielleicht war es Andreas ab und zu auch etwas unwohl, denn die Girls konnten nicht genug vom Shopping kriegen, kein Kleiderladen war vor ihnen sicher. Dem widerspricht Petra jedoch: "Ja, wir Weiblein haben glädelt wie die Gepickten, aber der Andreas, der hat sich sogar beim Schneider einen Massanzug bauen lassen!"


Weiterbildung in den Ferien Im Royal Cliff Hotel konnten die Stifte hinter die Kulissen eines Grossbetriebs schauen und dessen Küche und Service selbst geniessen. Den zukünftigen Restaurationsfachfrauen ist übereinstimmend aufgefallen, dass die Thai-Girls im Service äusserst freundlich waren. "Aber", sagt Petra, "sie haben auch viel weniger Gäste auf einmal zu bedienen als wir. Wir bedienen oft fünf, ja bis zu sieben Tische allein. Und im Royal Cliff haben 4 bis 6 Personen sich um unseren Neunertisch gekümmert. Trotzdem merkten wir, dass sie keine Lehre absolviert hatten, sondern "on the job" angelernt waren. Aber ganz lieb zu uns waren sie einewäg." Für die angehenden Kochlöffel-Profis gab‘s jeden Tag eine Fülle von Gerichten anzuschauen und zu verkosten. Die einen schätzten die diversen Curries am meisten, andere die Meeresfrüchte. Alle waren sich einig, dass die Thais eine sehr schmackhafte, leichte und abwechslungsreiche Küche pflegen. Sie genossen sie in vollen

Zügen. Doch manchmal meldete sich ob der vielen Reisge-

richte der heimatliche Gluscht. Und das sah dann so aus:

Was heisst "En Guete" auf Thai?

Thailändische Salami-Sandwiches wie im heimischen Rotbach- oder Sittertal

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Vo nüüt chunnt nüt! Was wie ein Traum tönt und doch Wirklichkeit wurde, hat eine lange Vorgeschichte und kostete manchen Schweisstropfen, manche Überstunde. Einfach so nach Thailand, das ging auch für die WaldeggStifte nicht.

"Natürlich", so Chläus Dörig, Chef der glücklichen ReiseBande und Lehrlingsvater für alle Stifte von Gastro Appenzellerland, "meine Mädel und Andreas haben hart für diese Reise gearbeitet. Vom letzten September bis Ende Februar dieses Jahres haben sie als Team

ihr eigenes Beizli geführt. Dazu kam noch die Konzeptphase. Was mich am meisten freut ist, dass sie wirklich alles, wenn nicht im Alleingang, so doch absolut selbständig bewerkstelligt haben. Von A bis Z. Von der Planung bis zum letzten Abend in Küche und Service.

Auch in Thailand kann der Chef sehr streng dreinblicken. Oder ist’s das anstrengende Treppensteigen oder die sengende Sonne?

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Meine Frau Anita und ich standen nur beratend zur Seite, die Ideen mussten von den Jungen kommen. Sie haben ihr StifteBeizli auf eigene Rechnung geführt, sie haben einen grossen Einsatz gezeigt, sie haben sich durchgebissen und bewährt. Von Anfang an war es unsere Absicht, unsere Lehrlinge mit diesem Projekt zum selbständigen Denken und Handeln, zum Unternehmertum zu erziehen. Sie haben sich während ihrer normalen Arbeitszeit für das Projekt eingesetzt, aber zudem auch einen ansehnlichen Teil ihrer Freizeit dafür geop-

fert. Ziel und Belohnung waren immer ganz klar. Und sie haben ihr Stifte-Beizli wie ihr eigenes Geschäft geführt und haben das gesetzte Ziel erreicht. Somit haben sie sich die ausgesetzte Belohnung redlich verdient! Und jetzt, nach der ganz grossen Reise, geht’s wieder zurück in den Arbeitsalltag. Für die eine oder den anderen steht auch bald die Lehrabschlussprüfung bevor. Ich hoffe, dass sie sich dafür genau so einsetzen wie für ihr StifteBeizli und dass sie dabei einen ebenso grossen Erfolg verbuchen können!"

Anja: "Das Stifte-Beizli war ein Chrampf, aber es war schön. Wir haben viel gelernt. Wir wussten, was wir erreichen konnten, und wir haben es geschafft. Bis nach Thailand!" Und Petra fügt hinzu: "Wir werden nie vergessen, dass wir so was machen durften. Ich glaubte nicht einmal in den ersten Tagen in Thailand daran, dass es wahr wurde!" Jaaaah! LehrlingInnen, Azubis oder Stifte? "Man soll sie nicht mehr Stifte nennen", hört man puritanische Sprachhüter seit längerem sagen. Lernende? Azubis? – Das tönt halt schon gewaltig nach grossem Nachbarkanton: Sozusagen "Stifte" für "Auszubildende". Ja nu, die Lehrlinge vom Erlebnis Waldegg haben ihrem eigenen Beizli schliesslich selbst den Namen gegeben, "Stifte-Beizli", eben. Also darf sie der Waldeggschreiber auch weiterhin Stifte nennen. Übrigens: Warum gibt es bei uns nebst den "Serviertöchtern" keine "Serviersöhne"? Anita Dörig scheint auch in Thailand in Gesellschaft ihrer Stifte guter Dinge zu sein.

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Ehrung für Georg Winkelmann

Tüüfner Bär zottelt von der Waldegg zum Bahnhof Teufen

Dörigs freuen sich über ihren Nachfolger

März wurde nun der dritte Tüüfner Bär vergeben. Wir freuen uns sehr, den Lesern des Waldegg Kalenders einen Mann als unseren Bären-Nachfolger vorstellen zu dürfen, mit dem wir seit langem persönlich verbunden sind und der seinerseits fast sein ganzes Leben mit unserer Waldegg verbunden war und ist.

stand „Schorsch“! Jahrzehnte lang war er und bleibt auch noch einige Jahre das Teufner Gesicht schlechthin. Der Fremde, der mit dem Zug ankommt, sieht es als erstes. Der Einheimische, der einen guten Rat sucht oder dem der Sinn nach einem freundlichen Schwatz steht, sieht ihn immer wieder. Auch auf der Waldegg

Im vergangenen Jahr durften wir den Tüüfner Bär entgegen nehmen. Jetzt ist unsere BärenAmtszeit abgelaufen. Mitte

Alteingesessene Tüüfner hätten wohl schnell diesen Namen für den Bären-Preis 2011 vorgeschlagen: Bahnhofsvor-

ist sein Gesicht bekannt. Seit langem. Schorsch erinnert sich etwa an seine Schul- und Stiftenzeit:

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„Es war während der Schulzeit eher ein Luxus oder fast gar ein Erlebnis, wenn man zum Beispiel in den Sommerferien eine Wanderung zur Stadt St. Gallen unternahm, und dann auf dem Rückweg auf der Waldegg noch den Durst bei einem süssen Wässerli stillen durfte. Und an schönen Wintertagen konnte man von der Rüti aus dem emsigen Treiben von Wanderern und Skifahrern auf der Waldegg zusehen und von heissem Punschsirup und Nussgipfeln träumen. So ab Anfang der 70er-Jahre entwickelte sich die Waldegg dann zum beliebten Treffpunkt für uns Stifte. Ein Auto besass dannzumal noch praktisch keiner, und so traf man sich – oft nach einem gemeinsamen Spaziergang – bevorzugt sonntags gegen Abend auf der Waldegg. Damit konnte man sich gleich auch den Ausgangsmief vom Samstagabend beim gesunden Anmarsch aus dem Kopf schwitzen! Gar oft entwickelte sich dann spontan ein gemütlicher Abend bei Gesang und pointierten Sprüchen, der dann ab und zu auch in den Montag

hinein zu dauern pflegte. Immer verstand es aber Mutter Rosa Dörig hervorragend, uns Junge davon zu überzeugen, dass es für uns und den folgenden Tag sicher das Beste wäre, wenn man jetzt auf den Heimweg ginge.“ Georg Winkelmann, Teufens stets freundlicher, humorvoller Mann am Schalter. Er war aber immer viel mehr als Bahnhofsvorstand: Terminkoordinator, Ticketcorner, Agendaführer, das Gedächtnis der Gemeinde, Tourismusfachmann und Amtsträger in einer Person: Einen Grossteil seiner Freizeit hat er der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sei es als langjähriger Präsident des Verkehrsvereins und Repräsentant der Gemeinde Teufen bei auswärtigen Anlässen, als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission, als Schaltund Koordinationsstelle für den ersten öffentlichen Internet-Terminal im Bahnhof, als Terminkoordinator und Reservationsstelle für Anlässe im Lindensaal, als Mitglied des Tüüfner-Poscht-Teams der ersten Stunde, als Mitglied der – 12 –

Volkswirtschaftskommission und der Gemeinde-Kommission „Betriebe“. Wir wünschen Georges Winkelmann ein fröhliches, abwechslungsreiches, bärenstarkes Jahr mit seinem neuen Haustier. Wir freuen uns über seinen Tüüfner Bär. Er hat‘s verdient, prosit! Der Tüüfner Bär

Mit der aus Bronze gegossenen Skulptur würdigt die Gemeinde einmal pro Jahr aussergewöhnliche Leistungen. Dabei achtet die gemeinderätliche Jury vor allem darauf, dass die Preisträger etwas geschaffen haben, das zum Zusammenhalt der Bevölkerung und zum positiven Ansehen der Gemeinde Teufen beiträgt. Bis anhin haben ihn Rosmarie Nüesch (2009), Anita und Chläus Dörig (2010) und Georg Winkelmann (2011) erhalten.


Die blutten Jöh-Grunzer vom Schnuggebock

Roland Kink

Bei jedem Schnuggebock-Besuch sehe ich nach den Fäärli in ihrem Aquarium. Dann klingt garantiert „jöh!“ oder „jösses nei, wie herzig!“ in meinen Ohren. S chli Säuli. Trudi Gerster. Jugenderinnerungen kommen auf. Der alte Grammophon in der guten Stube kommt mir in den Sinn, ein Riesending, zentrales Möbel. Eine grosse Schublade unter der Senderskala mit fremdländischen Namen wie Hilversum, Beromünster, Radio Luxemburg. Die interessierten mich wenig, sondern eben die Schublade. Wenn man sie nämlich herauszog, kam ein

schwabbelnder Teller mit einem klobigen Bakelit-Arm zum Vorschein, der Plattenspieler. Wenn man sie zuschletzte und die Platte schon unter dem Piggöpp kreiste, gab’s ein wüstes Geräusch und einen Klapps hinter die Löffel. Den ertrug ich gerne, vor allem, wenn die Trudi GersterMäärliplatte aufgelegt war. Die eine Geschichte konnte ich meiner Schwester auswendig vorsagen, ich glaub, ich krieg‘ sie heute noch hin: Als der liebe Gott die Erde erschaffen hatte, waren alle Tiere noch immer blutt. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. So rief er alle Tiere zu sich, und sie stellten sich in eine lange Reihe vor die grosse Kiste, die vor Haaren, Federn, Farben, und Fellen nur so strotzte. Das Säuli war zuhinterst in der Reihe. Ungeduldig sah es zu, wie das Zebra seine Streifen bekam, der Papagei seine Federn und der Frosch sein tolles grünes Regenmänteli. Aber wie das dauerte! Dem Säuli wurde es langweilig und es – 13 –

haute ab, drehte mehrere Runden. Von weitem sah es, dass das vorletzte Tier gerade an der Reihe war, und es tippelt zurück zur Kiste. „Joh, du liebi Zitt, Säuli, wo chunnsch au jetz du no her“! rief der liebe Gott, und „do lueg i d Kiste, kei einzigs Höörli, kei Farb, kei Federe, gar nüt meh isch vorig. Nüüt!“ Jetzt hätts Säuli fürchterlich afange brüele. Der liebe Gott bekam ebenso fürchterliches Mitleid. Vor lauter Kummer zupfte er sich ein paar seiner Barthaare aus und steckte sie auf Säulis Rücken. Aber das war immer noch zu wenig. Da kam er auf eine Idee. Er griff zum traurig herunterhängenden SäuliSchwänzli und ringelte es mit seiner Ondulier-Schere. Das gefiel dem Säuli so gut, dass es seither vor lauter Stolz auf sein Ringelschwänzli nur noch auf den Zehenspitzen herumtippelt. So wie die kleinen Flitzer heute im Schnuggebock. Das Säuli. Zu ihm haben wir Menschen eine stark ambivalente Beziehung. Kein anderes


DIE sonnenterrasse im bühler • wir verwöhnen sie in unserem völlig heimeligen stübli und im sääli. • träumen sie in unserer lauschigen gartenwirtschaft den sternen entgegen. • geschäftsleute und wandervögel schlummern erholsam in unseren neu gestalteten gemütlich-modernen zimmern im landhausstil. • greifen sie nach dem neuen stern am appenzeller gastro-himmel!

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Tier steht so für Gegensätzliches: Glück und Unglück, Reichtum und Armut, Genuss und Gier, Leidenschaft und Trägheit. Schweine werden oft zur Sau gemacht. Betrügerische Menschen nennt man Schweine. Kartoffeln isst man am liebsten, wenn sie die Sau schon gefressen hat. Obwohl diese ein stinkiges, dreckiges Tier ist. Was ja überhaupt nicht stimmt. In jüngster Zeit steht sie gerade wegen ihrer Sauberkeit als Haustier voll im Trend. In vielen Familien höckelt ein modernes Minischweinchen auf dem Sofa und lässt sich von den Kindern den Bauch kratzen. Sauber wie

eine Katze, intelligent wie ein Hund, und im Gegensatz zum Kläffer will es nicht ständig spazieren geführt werden. Dann sollte ich mich, Säuli-Fän hin oder her, halt doch eher endlich für einen Bläss entscheiden, damit ich mich wenigstens gleich oft wie mein Nachbar am hinteren Ende einer Leine um’s Quartier bewege. Oder ich lasse mich noch vor der nächsten Olma zum Säuli-Trainer ausbilden, und rase dann mit, um Rennschwein Rudi Rüssel Konkurrenz machen zu können.

Borsten auf dem Rücken und den Ringelschwänzchen hintendran im Schnuggbock? Das sind jene, die am Silvester aus Tischbomben heraus durchs Zimmer fliegen und Glück bringen. Schwein, eben.

Meine Lieblingssäuli neben den blutten Jöh-Flitzern mit den

Im kürzlich neu erschienen kleinen Gastro-Führer des Appenzeller Magazins wird das „unvergessliche“ Erlebnis Waldegg mit folgenden Worten erwähnt: Die Wirtsleute Chläus und Anita Dörig haben die Erlebnis-Gastronomie neu erfunden. Das einmalige Panorama wird dabei fast zur Nebensache. Mit einem Besuch im „Schnuggebock“ begibt sich der Gast zurück zum Traditionellen, Urchigen. Nebst „Chäshörnli mit Öpfelmues“ sind Blitz und Donner in der

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„Alphütte“ inklusive. Das Erlebnis wird durch Tante Emmas Lädeli oder kulinarische Schulstunden im „Tintelompe“ abgerundet. Die Menüs im Restaurant selbst: ein Genuss schlechthin. Da bleibt dem Waldegg Kalender nur ein „Dangge vilmool för d Blueme“!


Gewichtiger Besuch auf der Waldegg: Die dicke Berta sorgt für riesiges Aufsehen

Peter Eggenberger

Als dicke Berta wurde Paula Sonderegger ab den 1940er Jahren auf Jahrmärkten, Kilbenen und Messen im In- und Ausland zur Schau gestellt. Ein Besuch auf der Waldegg vor rund fünfzig Jahren sorgte für riesiges Aufsehen. Stoffwechselerkrankung? Drüsenleiden? Oder ganz einfach Vererbung? Angehörige, Naturärzte, Schulmediziner und heilkundige Wonnensteiner Klosterfrauen waren ratlos, als das am 24. Oktober 1910 im innerrhodischen Oberegg geborene Mädchen in der Pubertät immer schwerer wurde. Letztlich aber vermochte niemand zu helfen, und als Ap-

penzeller Frohnatur machte Paula das Beste aus ihrer misslichen Situation. So akzeptierte sie denn auch ohne langes Überlegen das Angebot eines St. Galler Marktfahrers, der auf der Suche nach einer neuen Attraktion war. Mit Paula hatte er sie gefunden. Und da jeder Soldat wusste, dass die Deutschen im Ersten Weltkrieg eine Riesenkanone mit dem Namen "Dicke Berta" einsetzten, hatte Paula diese Bezeichnung als Künstlernamen anzunehmen. Paula alias Berta war wenig über 150 Zentimeter gross und 468 Pfund schwer. Landauf und landab sorgte jetzt auf Jahrmärkten jener Budenwagen für Furore, auf dem weithin sichtbar das Transparent "Besuchen Sie die schwerste Frau der Schweiz!" prangte. Es waren fast ausschliesslich Männer, die das Eintrittsgeld von 50 Rappen entrichteten und Berta besuchten. Sie lächelte allen freundlich zu, – 16 –

hielt ihnen die Arme entgegen und hiess sie zupacken. Wenn dann aber in ihrem fahrbaren Stübchen ein Gedränge herrschte, forderte sie die vordersten Gwondernasli mit einem barschen "Jetzt reichts! Macht endlich Platz und verschwindet, lasst die andern auch etwas sehen!" unmissverständlich zum Gehen auf. Es war in den frühen 1960er Jahren, als auf fast allen Schweizer Bahnhöfen moderne Personenwaagen Aufstellung fanden. Eine fortschrittliche Sache, spuckte doch die Neuerung nach dem Wägen ein Zettelchen mit der Angabe des genauen Gewichts aus. Auch Berta interessierte sich lebhaft dafür, und nach einer Gastspielwoche während der Olma in St. Gallen schien ihr Teufen der geeignete Ort für eine Wägeprozedur. Bevor sie aber die Waage beim Bahnhof aufsuchte, liess sie sich vom Teufner Fuhrmann Albert Weishaupt hinauf zur Waldegg führen.


Es war ein sonniger Sonntag, und viele Gäste verweilten in der lauschigen Gartenwirtschaft. Berta wurde mit lautem Hallo und "Willkomm do obe" begrüsst. Kaum hat sie auf zwei Stühlen Platz genommen, stand bereits eine gluschtige Berner Platte vor ihr. Zum Dessert liess sie sich zwei währschafte Portionen Meringues schmecken, und den Durst löschte sie mit einigen Gütterli Mineralwasser vom Gontenbad. Nach dem Waldegg-Aufenthalt bestieg sie erneut das Weishaupt’sche Fuhrwerk, und ihr Ziel war jetzt der Teufner Bahnhof. Schon bald stand sie vor der Waage. Mit der Hilfe zweier starker Männer vermochte sie beim dritten Versuch auf die kleine Plattform zu steigen. Als sie das Zwanzigrappenstück in den Schlitz geworfen hatte, begann es im Innern der Waage zu rumoren, zu rasseln und zu ächzen, und der grosse Zeiger schien ausser Rand und Band geraten. Gebannt verfolgte die stattliche Zuschauerschar das Geschehen, und was niemand

erwartet hatte, trat mit einiger Verzögerung doch noch ein: ein Zettelchen erschien, auf dem die eindringliche Mahnung "Bitte nicht in Gruppen auf die Waage stehen!" zu lesen stand. Berta schüttelte ungläubig den Kopf, um dann in lautes Gelächter auszubrechen. Das kleine Papierstück machte die Runde, und noch nie wurde auf dem Bahnhofareal von Teufen dermassen gelacht. Die Jahre gingen ins Land, und längst war die Schaustellerei für die mittlerweile mit Bauarbeiter Emil Gosteli verheiratete und in Zürich wohnende Frau alltäglich geworden. Und wenn immer es möglich war, machte sie anlässlich ihrer Auftritte in St. Gallen einen Abstecher auf die Waldegg. Plötzlich aber traten ernsthafte gesundheitliche Störungen auf, die sie zur Aufgabe des aussergewöhnlichen Berufs zwangen. Auf 125 Kilogramm abgemagert, verschied Berta am 17. September 1972 und wurde auf dem Friedhof Sihlfeld zur letzten Ruhe gebettet. – 17 –

Illustration: Ernst Bänziger

(Bücher und CDs mit vergnüglichen Kurzgeschichten sowie die beiden Krimis "Mord in der Fremdenlegion" und "Tod eines Wunderheilers" von Peter Eggenberger sind in Meiers Chrom-Egge erhältlich)


Unternehmerinnen-Nachwuchs

Glücksmomente by Patrizia und Cornelia Dörig Freischaffende Visagistinnen Zwillinge sind unzertrennlich. Doch nach der Schulzeit gingen Patrizia und Cornelia Dörig, die Zwillings-Mädel vom Erlebnis Waldegg, während ihren Berufslehren eigene Wege. Doch nun spannen sie wieder umso fester zusammen. Ihr neu gegründetes Unternehmen nennen sie „Glücksmomente“. Solche erfahren ihre Kundinnen, wenn

sie nach einem Kurs die Kunst des Make-ups beherrschen. Fachlich waren Patrizia als gelernte Drogistin und Cornelia als gelernte Kosmetikerin schon vorher nicht weit von ihrer neuen Tätigkeit entfernt. Nun haben sie beide aber an der „Beauty & Style academy zürich“ noch die Zusatzausbildung zu diplomierten Makeup Artists durchlaufen. Walde-

Cornelia und Patrizia Dörig arbeiten ausnahmsweise im Tintelompe.

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mar, der Schnuggebock würde sie wohl Schmink-Künstlerinnen nennen. In ihrem neu eingerichteten Studio in Gossau bieten sie seit kurzer Zeit als ihr erstes Glücksmomente-Projekt Make-up-Kurse für Gruppen von mindestens drei Damen an. Die Kurse werden aber auch gerne bei einer der Teilnehmerinnen zu Hause gegeben. Im Kurs 1 wird das TagesMake-up durchgenommen. Der Kurs 2 widmet sich dem Abend-Make-up inklusive den „smoky eyes“ und Kurs 3 schliesslich vermittelt die Kunst des Make-ups für den Catwalk und behandelt die neuesten Styles und Trends. Ziel der Kurse ist es in erster Linie, dass die Damen schliesslich fähig sind, sich selbst ein typ-gerechtes Make-up aufzulegen. Dabei wird von Glücksmomente sämtliches Material zur Verfügung gestellt und die Teilnehmerinnen erhalten ein Dossier und ein Zertifikat. Ein Kurs dauert zweieinhalb Stunden.


Ramona Dörig trägt ein perfektes Glücksmomente-Make-up. „Merci liebe Schwestern!“

In Verbindung mit einem ihrer Kurse oder separat führen Patrizia und Cornelia Interessierte (auch hier bei einer Mindestbeteiligung von drei Damen) in den neuesten Trend der Nagelpflege ein. Das brandneue Produkt „Lac Sensation“ von Alessandro, das die traditionellen künstlichen Fingernägel auf Gel- oder Acryl-Basis ersetzt, begeistert sie vor allem deshalb,

weil es auf natürlichen Produkten aufgebaut ist und nur alle vier bis fünf Wochen angewendet werden muss.

oder für die „Maske“ vor öffentlichen Auftritten und für persönlich Make-up-Beratungen gebucht werden.

Das erste Glücksmomente-Projekt ist erfolgreich lanciert, weitere sind bei den beiden jungen Visagistinnen zurzeit noch am köcheln. Sie können auch als aktive Make-up Artists für spezielle Anlässe wie Hochzeiten

Glücksmomente

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Patrizia und Cornelia Dörig Andwilerstrasse 10 9200 Gossau 076 426 49 09 paeti.estrella@hotmail.com


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e umm r k h Auc

n! gelte n e k Gur

Machen Sie mit, profitieren Sie von

n! e s s e geg b l a h ch! st i plaus t s l n e e s hand usch zum Es e g t Gu üseta Gem

Jocks Gemüsetausch am Mektig! Diesen Sommer kauft Jock Gemüse für die Schnuggebock-Küche! Jeden Mittwoch während den Öffnungszeiten vom Schnuggebock!

Wenn Sie schöne Rüebli, Gurken, Rettiche oder Tomaten anzubieten haben, kommen Sie am Mittwoch zum Haupteingang vom Erlebnis Waldegg. Läuten Sie die HandelsGlocke, und schon kommt Jock gesprungen. Dann wird gewogen. Der Tagespreis ist jeweils auf der grossen Tafel angeschrieben. Jock prüft die Qualität und stellt Ihre Gutschrift aus. Die nimmt Ihnen

am Handelstag jede Magd im Schnuggebock an Zahlung. Bauen Sie Gemüse in Ihrem Garten an, oder sehen Sie sich auf dem Markt um und kaufen Sie billiger ein als Jock. Der nimmt es Ihnen dann vielleicht zu einem höheren Preis ab. Aber nur gute Qualität, sonst macht er Ihnen einen Abzug! Es gelten aber nur Rüebli, Gurken, Rettiche und Tomaten!

Jock macht bestimmt ein gutes Angebot.

Von Mai bis August können Sie mit Jock, unserem Stallburschen, händelen. Er kauft Ihr Gemüse. Sie erhalten dann eine Gutschrift zum sofortigen kulinarischen Gebrauch im Schnuggebock.

Jocks Präzisionswaage garantiert einen fairen Preis.

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Speise k Vorspeisen Bauernsalat

Fr. 9.—

mit Grosis geheimer Salatsauce

Grossvaters Lieblingsvorspeise

Fr. 11.50

kalt aufgeschnittene Kalbszunge an Tomatenessigsauce

Auf der Heuerreise

Fr. 11.50

feine Rollmöpse mit Zischgelis Essiggemüse

Hauptspeisen Appenzeller Schmaus

Fr. 38.50

Chäshörnli, Siedwurst, Appenzeller Schnitzel, Pouletbrüstchen, Beinschinken und Apfelmues

Appenzeller Schnitzel mit Chäshörnli und Apfelmues

Fr. 33.50

Schnitzel gefüllt mit Siedwurstbrät und Mostbröckli

Appenzeller Siedwurst

Fr. 27.50

mit Chäshörnli und Apfelmues

Appenzeller Chäshörnli mit gehacktem Rindfleisch

Fr. 27.50

und Apfelmues

Zarte Schweinsfiletmedaillons an Apfelschnapssauce

Fr. 35.50

mit Bärlauchspätzli und Tagesgemüse

Rassiges Kalbsrahmgulasch nach Rezept der Magd

Fr. 35.50

mit breiten Nudeln und Tagesgemüse

Grosses Bauernkotelett, dazu Kräuterbutter

Fr. 32.50

mit Bratkartoffeln und Tagesgemüse

Bauernpfanne mit Salat

Fr. 30.50

Bratkartoffeln, in Würfel geschnittenes Kalbfleisch, Schweinswürstchen, Schweinefleisch, gebratenes Ei und Gemüse

Kutteln in Tomatensauce nach Fuhrmannsart mit Salzkartoffeln – 22 –

Fr. 27.50


e karte Grosis fleischlose Gerichte Gebratenes Forellenfilet

Fr. 32.—

mit Basilikumbutter, Pilawreis und Tagesgemüse

Mit Pilzen gefüllte Teigtaschen

Fr. 26.50

an einer leichten Gartenkräutersauce, dazu Tagesgemüse

Appenzeller Chäshörnli

Fr. 25.50

mit Apfelmues

Seniorenteller Zarte SchweinsfiletFr. 31.50 medaillons an Apfelschnapssauce

Appenzeller Schnitzel

Fr. 28.50

mit Chäshörnli und Apfelmues

mit Bärlauchspätzli und Tagesgemüse

Desserts Joggelis feines Karamellköpfli

Fr. 6.50

Appenzeller Dörrbirnenfladen

mit Rahm

mit Rahm

Vrenelis Riesenmeringues Fr. 8.50

Luftige Zitronenroulade

mit Glace und Rahm

mit Rahm

Vanilleglace

Fr. 6.50

mit Schoggisauce und Rahm

– 23 –

Fr. 6.50

Fr. 6.50


Getränkekarte Flaschenwein im Schnuggebock Stünde im Schnuggebock eine Stüva Grischuna statt einer Appenzeller Stube, befände sich beim Abgang zu Toilette, Keller und Alpkäserei natürlich ein Stägafässli. Neben dem offenen Wein, der im Schnuggebock an den Tisch gebracht wird, birgt sein Keller auch ohne Stägafässli einige Flaschen, für die es sich lohnt, dort hinunter zu steigen. Allerdings stammen diese wie früher aus der europäischen Nachbarschaft und nicht aus Übersee, denn Weine von so weit her zu holen, war in den Jahren, in denen der Schnuggebock „spielt“, nicht üblich. Suchen Sie, verehrter Gast, Ihren Flaschenwein selbst aus dem Kellerregal und stärken Sie sich fürs Treppensteigen mit einem Glas Most vom Fass. Oben angelangt übergeben Sie bitte Ihre Flasche Ihrer Serviertochter oder Ihrem Kellner. Man wird sie gerne für Sie öffnen und Ihnen den feinen Tropfen kredenzen. Prosit! Wohl bekomms!

Offenausschank

2dl

Weisswein Fendant

8.20

20.—

Rotwein Balgacher Blauburgunder

8.20

20.—

3dl

5dl

Appenzeller Mineral Halb - Halb (Fruchtgetränk) Citro Süssmost

3.70 3.80 3.80 3.80

5.30 5.40 5.40 5.40

Saft vom Fass Naturtrüb Quöllfrisch Schnuggebock Bier

4.— 4.— 4.—

5.80 5.80 5.80 2 cl

Appenzeller Alpenbitter, Cynar, Campari, Martini weiss

Noch em Esse es Abihäberli Appenzeller Malz-Schnaps Dörrbirnen-Schnaps aus dem Eichenfass

1l

8.80 9.— 9.— 9.—

4 cl 6.20

4.80 5.50

8.— 9.— 10.—

Fraue-Kafi Manne-Kafi Schnuggebock-Kafi oder Biberflade-Kafi

4.— 5.70 8.50

Ovo / Schokolade Schwarztee, Pfefferminztee, Hagebuttentee, Lindenblütentee, Kamillentee

4.20

– 24 –

4.—


Singen mit Käthy Käthy Zieri, unsere Jodlerin und Handörgeli-Virtuosin ist begeistert, wie Sie, liebe Gäste, mitsingen, seit im Kalender einige Liedertexte abgedruckt wurden. Hier drei weitere, speziell beliebte. Und: zwei, drei …..

Uf de Alpe obe Uf de Alpe obe isch e herrlichs Läbe, uf de Alpe obe möchte i si. So n’es Sennemaiteli hät e herrlichs Läbe, so n’es Sennemaiteli möchte i si.

Was ischt, dass du truurig bischt ond au nüd lache magscht? I gsieh ders a de Auge-n-aa, dass du geweinet hast.

I de erschte Hütte simmer inegsesse, i de zweite Hütte hemmer Nidle gesse. I de dritte Hütte hani nöd gwösst, das mis Schätzli i de vierte isch.

I säg der nüd aab ond sägder nüd zue, mer wend s gad bliibe loo. En andri Muetter her au e liebs Chend, das mii brav liebe tuet.

I bi kein Weltechenner, i bi kein Gschichtsverzeller. I bi vo Jugend uf en loschtige Chüjersbueb. Schöni Maitli küsse möchte i nöd vermisse, s’Müeti selber seit, es sei kei Sünd.

Öbe s Älpli

Ond wenn s emool scho oober ischt

Öbe s Älpli bin i gange, öbe s Älpli bin i grennt, do han i mi Schätzli am Zaure a kennt.

Ond wenn s emool scho oober ischt ond of de Alpe grüe, de Gääsbueb mit de Gääse zücht ond d Sennri mit d Chüe.

Min Vater het gsäät, i söll d Buebe go loo, e gäb me i de Woche zwenzg Rappe meh Loh.

Die Bömmli sönd vom Laub schö grüe ond d Wese vo dem Gras. Ond wenn i zo de Sennri chomm, so isch mer lengri baas.

Was nözid i de Woche zwenzg Rappe meh Loh, ha lieber e schös Schätzli, ha meh devoo.

– 25 –


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Geniessen Sie, wandern Sie über den

Kräuter- und Erlebnisweg Hätschen – Waldegg Alles neu macht der Mai. Der neue Waldegg Kalender ist anfangs Mai erschienen. Zu diesem Zeitpunkt war auch der Kräuterweg neu hergerichtet!

vergangenen Sommers eingeweiht, hat der Weg nun seinen letzten Schliff erhalten. Unterwegs erwarten Sie elf informativ beschriebene Pflanzen-Sta-

Kräutergarten unterhalb des Waldegg-Kinderspielplatzes

Ob von der Waldegg zum Hätschen oder umgekehrt, der Kräuter- und Erlebnisweg erwartet auf knapp zweieinhalb Kilometern frisch herausgeputzt die interessierten und staunenden Wanderer. Ende

der Waldegg-Küche natürlich als Kräuter-Lieferant. Man braucht nicht eine Kräuterhexe oder ein Mistelzweig

Eine der elf Stationen auf dem Kräuter- und Erlebnisweg

tionen und an beiden WegEnden gepflegte Gärten, im Hätschen bei A. Vogel der bekannte Heilkräuter-Schaugarten und beim Höhenrestaurant der neu angelegte Nutzkräutergarten. Dieser dient – 27 –

schwingender Druide zu sein, um den Kräuterweg und die Kräutergärten zu lieben. Aber ganz sicher wird man unterwegs noch mehr zum ChrüttliFan! Hopp de Bäse!


Zu Gast bei ehemaligen Waldegg-Lehrlingen

Der höchste Wirt des Landes Der Alte Säntis in jungen Händen Als Ruedi Manser 1993 seine Kochlehre im Höhenrestaurant antrat, hoffte er wohl damals schon leise, dass er eines Tages auf seinen Lehrmeister herunterblicken könne. Das ist inzwischen so: Zusammen mit seiner Frau Claudia führt er seit 2004 das traditionsreiche Bergrestaurant Alter Säntis. Und da hat er obenabe Blickverbindung zum ehemaligen Lehrbetrieb Waldegg.

Das ist allerdings nicht die einzige Verbindung zum Erlebnis Waldegg, eine weitere findet sich in der Verwandtschaft: Johann Baptist Dörig „Sepetonisbisch“, Säntiswirt von 1893 bis 1935, ist der Grossvater von Chläus Dörig und der Urgrossvater von Ruedi Manser. Denn seit Bestehen eines Berggasthauses auf dem Säntis gehörte es mit Ausnahme der vier Jahre von 1889 bis 1893 immer den eng verwandten Familien Dörig und Manser: Mit dem Bau der ersten Schutzhütte hatte Jakob Dörig „Schribersjok“ am 3. Mai 1846 begonnen. Chläus Dörigs Vater „Hansurchlisepedönelibischesepp“ oder kurz „Bischesepp“ war von 1935 bis 1948 Säntiswirt, seit seiner Heirat 1944 zusammen mit Rosa Dörig-Sonderer. 1948 zogen die beiden dann auf die Waldegg, während Bischesepps Geschwister weiter auf dem Säntis wirteten. Die eine Schwester, Maria Benedikta hatte inzwischen Franz A. Manser geheiratet. Deren Sohn – 28 –

Johann Albert Manser „Mällis Hans“, kaufte dann 1972 der Familiengemeinschaft Dörig das Berggasthaus ab und wirkte bis 2003 seinerseits als Säntiswirt. Nach 47 Sommersaisons übergab er schliesslich die Verantwortung anfangs 2004 an seinen Sohn Ruedi und dessen Frau Claudia Manser-Abderhalden. Chläus Dörig und Ruedi Manser haben somit beide einen ehemaligen Säntiswirt zum Vater. Der eine ist selbst dazu geworden, der andere blickt vom höchsten Tüüfner Berg zu ihm hinauf auf den höchsten Berg des Appenzellerlands. „Meine Kinder wachsen genau so auf hier oben, wie ich früher selbst“, sagt Ruedi an einem schönen Frühsommertag dieses Jahres, an dem er und Claudia die gastlichen Türen für einige Skifahrer und ganz frühe Wandersocken offen halten, obwohl die Saison noch nicht begonnen hat. „Ja, wenn wir hier oben sind, dann sind


Säntiswirte-Familie Manser: Claudia, Leonie (1 ), Marco (4) und Ruedi

wir oben. Und froh, wenn wir nicht jede Woche einmal hinunter müssen. Wenn unsere Goofen einmal älter sind, werden sie in Brülisau zur Schule gehen und dort wie ich bei Grosi wohnen, ausser an Wochenenden, natürlich." Ruedi und Claudia freuen sich über die heurigen hohen Frühlingstemperaturen, denn es geschieht Grosses rund ums Haus. Nachdem 1995 der Felstunnel von der Bergstation der Säntisbahn her eröffnet werden konnte, und der Zugang zum

Alten Säntis seither rollstuhlgängig ist, steht in diesem Sommer ein grösserer Umbau an. Dank des guten Wetters hat dieser bereits einen deutlichen Vorsprung auf den Terminplan. „Auch die Bedürfnisse des Wanderers und Alpinisten haben sich geändert. Wollte ein Gast nach einer anstrengenden Tour früher Suppe, Wurst und Brot und war mit einem Plätzchen im Matratzenlager zufrieden, so verlangt er heute erst ein Dusche, dann ein feines Entrecôte, dazu eine gute Flasche Rotwein und möchte sich – 29 –

schliesslich ins Doppelzimmer zurückziehen“, sagt der Säntiswirt, und „mit dem Umbau tragen wir den neuen Bedürfnissen Rechnung. Schon ist der östliche Gebäudeteil abgerissen. Er wird durch neun Doppelzimmer, zum Teil mit Dusche und WC, ersetzt, sowie durch einen unterteilbaren Saal für 90 Personen. Oft möchten kleinere Gruppen auch bei uns für sich sein. Doch das gemütliche Stübli bleibt. Und vor allem: Unser Berggasthaus bleibt den ganzen Sommer über geöffnet, wie vorgesehen von anfangs Mai bis Mitte Oktober! “ Der Neubau ist in dieser Saison ein zusätzlicher Grund, im Alten Säntis einzukehren, denn die spannende Gebirgsbaustelle ist etwas Besonderes. Sie verhalf dem Alten Säntis bereits zu einer grossen Medienpräsenz: Für den Umbau galt es als Erstes, einen Bagger auf den Säntis zu kriegen. Ein 12 Tonnen schweres „Geschirr“ kann weder mit der Bahn transportiert, noch mit dem Helikopter hochgeflogen werden. Guter Rat war teuer. „Also, dann soll er doch einfach hinauf fahren!“


Der Schreitbagger ist beim Alten Säntis angekommen. Der Umbau kann beginnen.

Was zuerst utopisch klang, wurde schliesslich spektakuläre Wirklichkeit und war der Sendung 10 vor 10 des Schweizer Fernsehens einen längeren Beitrag Wert, der unter www.altersaentis.ch/ index.php?id=1553 angesehen werden kann. Neubau hin oder her: Auch im Sommer 2011 bürgen Claudia und Ruedi Manser für eine währschafte und doch gepflegte appenzellische Gastfreundlichkeit an histori-

scher Stätte. Man ist versucht zu sagen, wie in einem BergSchnuggebock. Nur tritt hier der Steinbock an die Stelle des Schafbocks, das Murmeltier an jene des Meerschweinchens im Waldegg-Streichelzoo: Berggastronomie auf dem höchsten Punkt des Appenzellerlands! Mit Blick auf nicht weniger als sechs Nationen: Italien, Österreich, das Fürstentum Liechtenstein, Deutschland, Frankreich und die Schweiz, dazu auf insgesamt satte 2000 Berggipfel! – 30 –

Der alte und der neue Säntis 1846 steht die erste Schutzhütte auf dem Säntis, Keimzelle des heutigen Berggasthauses Alter Säntis. 1935 wird die Säntisbahn eröffnet. Die Besucherfrequenzen steigen sprunghaft an. 1968 werden beim Ausbau der Säntisbahn neue Berg- und Talstationen und moderne Restaurationsbetriebe erstellt. Der Volksmund unterscheidet fortan zwischen dem „neuen“ und dem „alten“ Säntis-Berggasthaus. www.altersaentis.ch


Im Chrom-Egge im Schnuggebock erhältlich: 7. Auflage des Krimis "Mord in der Fremdenlegion" Im Sommer 1959 verliess der 20jährige Peter Eggenberger die Enge des Appenzellerlandes, um sich – trotz eindringlicher Warnungen – der Fremdenlegion anzuschliessen. Statt der erhoften Abenteuer erwartete die Junglegionäre eine knüppelharte Ausbildung in Nordafrika und die Gefahren des Algerienkriegs. Eggenberger hatte Glück und überstand die fünfjährige Zeit fern der Heimat unbeschadet. Zum Buch: Die Schweizerische Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen (die Geschäftsstelle befindet sich in Baden AG) organisierte vor gut zehn Jahren eine Exkursion in die heutige Fremdenlegion mit

Stationen rund um Marseille. Zu den Teilnehmern gehörte auch Peter Eggenberger. Nach der Reise war die Zeit reif, mit der nötigen kritischen Distanz ein Buch über die Erlebnisse als Legionär, aber auch über die Geschichte, Gegenwart und mögliche Zukunft der Legion zu schreiben. Roter Faden des Krimis ist die Schweizer Reisegesellschaft, die mit einem Mord konfrontiert wird. Und als der Mörder im Kreise der Reisegesellschaft vermutet werden muss, wird die Exkursion in die Fremdenlegion zum gefährlichen Abenteuer. Eggenbergers Buch stösst auf ungebrochenes Interesse, so dass ein weiterer Nachdruck (7. Auflage) nötig wurde.

Das Buch "Mord in der Fremdenlegion" thematisiert nicht nur die persönlichen Erfahrungen des Autors, sondern auch die Geschichte der 1831 und damit vor 180 Jahren gegründeten Fremdenlegion. Heute erfüllt die Legion vorwiegend friedenssichernde Aufgaben im Rahmen von UNO-, NATO- und EU-Mandaten. Weitere Einsatzgebiete sind die Terrorbekämpfung und Hilfeleistungen bei Naturkatastrophen.

Geschenke, Mitbringsel, Souvenirs Hausgemachte Konfitüren und Apfelringli, Honig, Meringues, Zockerbölle, Appenzeller Rahm-Likör und Alpenbitter, Schnäpse, Pantli, Andenken vom Sennensattler, Bücher und noch viel mehr Chrom.

– 31 –


Willkommen im Höhenrestaurant. Erleben Sie eine ganz besondere Atmosphäre. Liebe Gäste Seit 1948 wirtet die Familie Dörig auf der Waldegg. Erstaunlich nur, dass der heutige Wirt, Chläus Dörig, dies erst in zweiter Generation tut. Einewäg: Eine lange Zeit, mehr als 60 Jahre. Man kann sie bereits in Jahrhunderten messen: Mehr als ein halbes! Ich erinnere mich nicht an meinen ersten Besuch auf der Waldegg, auch das ist (zu) lange her. Ich sehe aber noch die Samstagnachmittage vor mir, die ich als St. Galler Kantonsschüler in den späten Sechzigern zusammen mit meinen Schulgspänli jassend im Gartenrestaurant verbracht habe. Oft ging damals mit dem letzten Schluck Saft auch das Sackgeld zur Neige. Wir sassen auf den rauen Holzbänken, deren Pfosten direkt in die Wiese eingeschlagen waren, und klopften die Trümpfe auf den Tisch. Wenn wir ganz gut bei Kasse

waren, reichte es vor dem Heimweg für eine stärkende Bratwurst mit Rösti. Beim Abmarsch Richtung Santjörgen haben wir uns jeweils artig von Wirtin Rosa Dörig verabschiedet. Dabei hat einmal einer von uns – es war an einem gutbetuchten Tag, es reichte für mehrere Säfte – vor lauten Artigkeit sogar das Bein gebrochen. Dort, wo noch heute die Strasse zum Bädli beginnt. Die Beiz oben am Eggen Höhenweg war schon damals etwas ganz Besonderes, irgendwie einfach toll. Die Wirtsleute, die gemütliche Stube, die wunderbare Aussicht, der Garten, die vielen Bekannten, die man oft antraf, Freunde, die es nur geworden waren, weil sie auch auf der Waldegg verkehrten. Die Kantonsgrenze, unterstrichen vom Dialekt der Familie Dörig, verlieh der Waldegg für uns Städter sogar einen leicht exotischen Anstrich. – 32 –

Inzwischen, es sind seither immerhin mehr als vierzig Jahre vergangen, gehe ich nicht einfach mehr "auf die Waldegg". So einfach ist das nicht mehr. Vieles hat sich geändert. Aber eines ist geblieben: Das Waldegg-Gefühl, das WaldeggChribbelen. Es gibt hier oben nicht mehr einfach eine Landbeiz mit Gartenwirtschaft, sondern eine Vorzeige-Erlebnis-Gastronomie, mit entsprechendem Namen, Erlebnis Waldegg halt, mit Schnuggebock, Tante Emmas Ladebeizli, Tintelompe und – eben und gottlob – dem "Höhenrestaurant". So nennt sich nun der Teil von Dörigs Erlebniswelt, der früher "die Waldegg" war. Für mich ist es halt immer noch ein bisschen die alte Waldegg. Da ist immer noch das Chribbelen drin. Trotz dem neumodischen Nostalgie-Schnuggebock, dem heimeligen Lädeli von Tante Emma und dem umwerfend lustigen alten Schulzimmer namens Tintelompe.


Natürlich schaut das Höhenrestaurant nicht mehr gleich drein wie vor vier Jahrzehnten die alte Waldegg. Aber es dient immer noch dem gleichen Zweck, funktioniert noch (fast) wie damals. Die Gartenwirtschaft ist viel grösser, viel schöner, gepflegter geworden, der Boden ist gepflästert. Statt einer Gireizi gibt’s nun einen tollen Kinderspielplatz und sogar einen leibhaftigen Streichelzoo. Alles top, alles auf dem neusten Stand. Aber die umwerfende Aussicht ist geblieben, der Säntis steht noch am alten Ort, die mächtigen Eschen werfen noch immer ihren Schatten auf die fröhlichen Zecher. Noch immer gilt, dass es kaum Schöneres gibt, als auf der Waldegg, äh, im Garten des Höhenrestaurants zu höcklen und dem Herrgott bei einem Glas Saft den Tag zu stehlen! Auch drinnen ist vieles neu. Aber auch hier weht noch der alte Geist. Es waldegglet immer noch ghörig. Und das ist gut so. Wenn ich nach längerem Auslandaufenthalt in Kloten lande, dann zieht’s mich

automatisch nach Teufen ins Höhenrestaurant. Erst wenn ich dann hier sitze und eine Bratwurst mit Rösti vor mir habe, bin ich wieder richtig zu Hause. Die könnte ich auch drunten in der Stadt haben, aber nein, es muss auf der Waldegg, äh, im Höhenrestaurant sein. Wenn ich vom Schnuggebock her ins Restaurant trete, streift mein Blick dann oft eine festlich gedeckte Tafel im Saal. Wird heute geheiratet, oder wird ein Geburtstag gefeiert oder ein Diplom? Ich erinnere mich spontan an die vielen frohen Stunden, die schönen Familienfeste. Ganz früher war es sogar in unserer Clique Tradition, den Silvester hier zu zelebrieren. Der runde Geburtstag von Oma Gret kommt mir in den Sinn. Oder die exquisiten Nachtessen im kleinen Familienkreis am runden Tisch. Mir läuft das Wasser im Nachhinein noch im Mund zusammen. Der Ort hier, die Waldegg, das Höhenrestaurant ist einfach nur mit guten Erinnerungen verbunden. Hoffentlich geht es vielen anderen – 33 –

Leuten auch so wie mir: Habe ich Grund zum feiern, Grund zur Freude, dann kommt mir automatisch die Waldegg in den Sinn. Es ist ganz toll, was Chläus Dörig und seine Frau Anita aus der alten Waldegg gemacht haben, nein, es ist umwerfend. Damit man die vier Betriebe, Restaurant, Schnuggebock, Tante Emmas Ladebeizli und Tintelompe, auseinander halten kann, heisst jetzt der Kern des Ganzen "Höhenrestaurant". Aber, ehrlich gesagt, es ist halt immer noch das Original, der Ort, wo alles angefangen hat, immer noch mein Lieblingsplatz im Erlebnis Waldegg. Ich bringe das originale Waldegg-Chribbelen einfach nicht weg! Roland Kink, momentan Waldeggschreiber, und –Fan seit 1965


Willkommen in Tante Emmas Ladebeizli. Geniessen Sie ein währschaftes Essen im alten Spezerei-Lädeli. Liebe Gäste Früher beherbergte die Waldegg neben der Puurebeiz auch noch eine Bäckerei. Sie wurde aber bereits 1934 geschlossen. Als die Dörigs 1948 vom Alten Säntis runter kamen, fanden sie denn auch einen vergessenen Raum vor, ausgerüstet mit der alten Bäckerei-Verkaufstheke und Gestellen. Ihre Magd, die gute Emma, die schon auf dem Säntis für die Familie gearbeitet hatte, fing auf Geheiss von Vater Dörig an, neben der Wirtschaft im alten Bäckereilokal einen Spezereiladen zu führen. Sie tat das mit immer grösserem Erfolg. Ab und zu machte sie sogar den Dörigs Konkurrenz, wenn sie für ihre Kunden einen Alpenklüpler mit einem Glas Most gleich im Lädeli auftischte. Das war nicht schlimm, denn sie lieferte ja das dabei verdiente Geld immer brav an den Meister ab. Emma verliess ihren Laden wegen einer furchtbar un-

glücklichen Liebschaft und machte sich auf die Walz. Er wurde geschlossen, die Dörigs hatten inzwischen mit dem Restaurant und der Landwirtschaft genügend viel zu tun. Emma kam in halb Europa herum. Schliesslich wurde sie aber vom Heimweh gepackt, und sie kehrte zurück in ihr Lädeli, das plötzlich wieder zum Laufen kam. Nach ihrem Tod im Jahre 2004 schlossen sich seine Türen erneut. Wiederum schien es, dass Tante Emmas Laden in Vergessenheit geraten sollte. Weil sie damals in die Fremde ging und ihr Lädeli geschlossen wurde, dachten die Dörigs nie daran, es zu verändern oder zu renovieren. Alles blieb, wie es früher war. Und erneut legte sich eine Staubschicht über Emmas Reich. Zwei Jahre später tauchte auf der Waldegg Fässlers Hanjock, ein Schulfreund von Emma auf, der noch nichts von ihrem Tod gehört hatte. Er wollte nach der Nachricht – 34 –

von ihrem Ableben wenigstens ihr altes Lädeli sehen. Chläus Dörig führte ihn gerne hinein, und sie setzten sich schliesslich für ein Glas Saft an Emmas Schanktisch. Durch die offene Türe strömte zufällig eine Gruppe von Zürchern hinein, die ob den alten Plakaten, Dosen, Bonbonnieren und all den anderen Dingen in lautes "ah!" und "oh!" ausbrach: "Da möchten wir auch ein Zvieri nehmen und die Atmosphäre des alten Ladens geniessen!" "Ja, dann, wieso eigentlich nicht?", dachte sich ob der Begeisterung der Gäste Chläus Dörig – Tante Emmas Ladebeizli war geboren! Und seither erfreut es sich grosser Beliebtheit. Zu seiner Atmosphäre passen natürlich die währschaften Schlemmereien aus Grosis Küche, wie sie auf der Schnuggebock-Speiskarte stehen. Diese werden darum auch in Tante Emmas altem Spezereilädeli aufgetischt. (rk)


Willkommen im Tintelompe. Fühlen Sie sich wieder einmal als Luusmaitli oder Luusbueb. Liebe Gäste Da sitzen Sie nun in einer alten Schulbank. Eine mit dem grossen Deckel zum Auflupfen. Das Tintegütterli ist noch geschlossen, Schiefertafel und Griffelschachtel liegen bereit. Die kleine Welt des Appenzellerlands lugt zum Fenster herein, die grosse mit Amerika in der Mitte schaut von der aufgerollten Karte neben dem Lehrerpodest auf Dich hinunter. Ja, nun wirst Du nicht mehr per "Sie" angesprochen. Jetzt bist Du wieder in der vierten Klasse, wie alle Deine Gspänli rund um Dich herum im Tintelompe. So heisst Dein nostalgisches Schulzimmer. Den Töni hast Du ja draussen aufgehängt und das Heft mit den exakt gemachten Ufzgi vor Dir ausgebreitet. Wer ist ächt heute der Lehrer? Fräulein Heierli soll ja ins Welschland gezügelt sein! Eine gestrenge Person kommt bestimmt! Entweder Herr Lehrer Max Bünzli, Herr Leh-

rer Schorsch Hösli oder Herr Lehrer August Solenthaler. Was hat das Schulsekretariat ächt wieder gemänätscht? Hoffentlich nicht der Bünzli, das ist nämlich nicht nur der dickste, sondern auch der strengste! Aber dem spiele ich dann schon einen Streich. Der merkt fast nie, wenn einer ein speuznasses Fliessblatt-Chügeli an die Decke spickt! Schön wäre es, wenn einmal eines nach dem Trocknen ihm gerade in den Hemperkragen fallen würde! Aber nu, heute haben wir ja wieder das ganze Programm. Schönschreiben, Heimatkunde, Rechnen, Singen. Und am Schluss soll sogar noch ein Photograph kommen! Das wussten ja alle. Aber schau Dir mal das Anneli im vordersten Bank an, die eingebildete Trucke: So schön hatte sie ihre Zöpfe noch nie geflochten! Wenn die meint, sie imponiere mir, dann, gixgäbeli, hat sie sich aber schampar getäuscht, die blöde Kuh! Au, bin auch ich blöd, jetzt – 35 –

habe ich wieder zuviel Dialektwörter gebraucht. Isch doch glich! Heute müssen wir ja keinen Aufsatz schreiben. Und sowieso, wenn der Bünzli verrückt wird, schnorrt er uns amigs auch auf Schwizertütsch an! Wenn Sie, liebe Gäste, (wieder in der Höflichkeitsform) auch nochmals in die vierte Klasse gehen und viel Gescheites lernen wollen, dann ist der Tintelompe genau das Richtige. Alle, die es bisher gewagt haben, sprachen am Schluss von der wohl vergnüglichsten Schulstunde ihres Lebens. Und, übrigens, der Tintelompe steht ja im Erlebnis Waldegg. Deshalb gibt es in der Pause mehr als nur ein Püürli. Das wäre dann noch: Unter diesem Dach fast verhungern! Das Schulessen ist mehr als antigruusig! Eines müssen Sie allerdings vor dem TintelompeBesuch tun: Ihre Gruppe von 15 bis 30 Personen zeitig beim Schulsekretariat anmelden. (rk)



Willkommen im Schnuggebock! Erleben Sie eine ganz besondere Zeitreise. Liebe Gäste Wenn Sie durch das Tennstor des Schnuggebock getreten sind, haben Sie eine Zeitreise hinter sich. Willkommen in der Gemütlichkeit des guten alten Damals! Sie lassen die Hektik des heutigen Alltags hinter sich zurück und befinden sich nun plötzlich im heimeligen Bauernhaus der Familie Dörig in den Dreissiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Alles ist herausgeputzt, die vielen Dinge des täglichen Gebrauchs sind auf der Vorbrugg fein säuberlich geordnet. Sie haben’s gut getroffen: Heute ist bei Dörigs ein Festtag, fast hundert Gäste werden erwartet! Normalerweise deckt Mutter Dörig für die Familie nur in der guten Stube auf, aber heute! Weil ein Bruder von Vater Sepp nach mehr als 20 Jahren in Amerika (er war ein gefragter Melker in New Glarus im Staat Wisconsin) in

die Heimat zurück gekommen ist, wurden zu seiner Begrüssung auch die entferntesten Verwandten eingeladen. Da reicht die Stube natürlich nirgends hin. Alle anderen Räume wurden ebenfalls festlich hergerichtet, sogar im speziell gefegten Stall sind einige Tische aufgestellt und festlich gedeckt. Auch in der Küche, oben im Schloff und in den Kammern der Magd und des Knechts laden die Gedecke zum Zue-Hocken ein. Nun sind aber die Tische ausgegangen. Darum ist der Vater mit der ganzen Familie rasch hinüber zu Kollers Bisch. Der Nachbar hat sicher noch einige Tische oder Bretter und Böckli für Dörigs Fest vorig. Gleich werden alle schwer beladen zurückkommen! Inzwischen, liebe Gäste, sehen Sie sich doch einmal im Schnuggebock um. Schauen Sie, wie Dörigs ihr Haus einfach aber dennoch festlich vorbereitet haben. Streunen – 37 –

Sie kurz von der Vorbrogg durch Stall und Stube zur Küche, schlüpfen Sie rasch hoch in den Schloff, güxlen Sie in die beiden Firstkammern. Und dann schreiten Sie die knarrende Treppe wieder hinunter und sehen Sie sich im Keller das Läubli und den Ausgang in den Wald, den Vorratskeller und natürlich auch die Alpkäserei an. Vielleicht verschwatzen Dörigs drüben bei Kollers noch eine Weile, und sie haben sicher nichts gegen ihren Rundgang durch den Schnuggebock. Dörigs erwarten schliesslich so viele Gäste wie noch nie zuvor. Da mag’s doch auch noch Sie leiden! Treten Sie ein und schauen Sie sich um! Fast sicher gefällt es Ihnen so sehr, dass Sie klammheimlich an einem der Tischchen Platz nehmen und hoffen, dass Sie unter den vielen Gästen unerkannt bleiben. Dann bekommen Sie doch auch einen Teller voller Köstlichkeiten aus Mutter Dörigs Küche ab!



Alles ist echt appenzellisch in Grosi Dörigs altem Bauernhaus. Nur der Name nicht. Dafür ist er speziell, es gibt ihn nur hier. Er wurde extra erfunden, natürlich bei einem Römer vergorenen Rebensaft. Namenspaten waren die Heidschnucken, die behörnten Schafe der Lüneburger Heide, die rund um die Waldegg friedlich grasen. Mögen Sie’s auch friedlich finden, wenn Sie die Zeitreise in den Schnuggebock hinter sich haben! Viel Vergnügen in der Gemütlichkeit der guten alten Zeit! Schnuggebock-Rundgang Wir haben streng darauf geachtet, dass wir Ihnen, liebe Gäste, ein wirklich nostalgisches Erlebnis bieten können, bei dem jedes auch noch so kleine Detail stimmt. Durch die Bedürfnisse von Küche und Service (und infolge der modernen Bauvorschriften) sind die Räume unseres Bauernhauses jedoch etwas anders angeordnet als gewohnt. Durch die Wiederverwendung des Holzes von fünf abgebro-

chenen Appenzeller Häusern konnte jedoch eine absolut authentische Atmosphäre geschaffen werden. Überzeugen Sie sich doch bitte selbst davon und, wie gesagt, schauen Sie, wie die Familie von Rösli und Sepp ihr Haus auf das ganz grosse Familienfest vorbereitet haben. Vorbrogg, Brögi, Tenn und Tierlistall Durch das Tennstor vom Schnuggebock treten Sie auf die Vorbrogg, hinter der sich der Stall befindet. Im Appenzellischen bezeichnet man als Brogg den Ort, auf dem die Kühe an der Futterkrippe stehen. Daher also der Name Vor-Brogg. Hier bewahrt der Bauer all’ die Dinge des täglichen Bedarfs auf. Über Ihren Köpfen befindet sich die Brögi, eine Art Ablage für Strohballen, Zaunpfähle und andere Stecken (Brögel). Links vorne ist das Tenn angedeutet, darüber türmt sich der Heustock. Hier sehen Sie, wie auch in anderen Winkeln vom Schnuggebock Bèèchüe her– 39 –

umstehen. Das sind aus Jungtannen-Stämmen geschnitzte einfache Spielzeug-Kühe mit langen Bèè, (Beinen). Im Appenzeller Bauernhaus ist das Tenn kleiner als in anderen Gegenden. Es wird hier nur als Futtergang zwischen den Gross- und Kleinviehställen genutzt und nicht auch als Dreschbühne wie in Gebieten mit Ackerbau. Eine besondere Attraktion ist der moderne Tierlistall. Der sieht natürlich anders aus als in einem alten Bauernhaus, denn er muss den strengen Hygiene-Vorschriften eines Restaurants genügen. Er ist nur von aussen zugänglich und gegen den Gästebereich hin hermetisch versiegelt. Hoffentlich auch zu Ihrer Freude tummelt sich darin eine Fäärlisau mit ihren kleinen Säuli. Der eigentliche Stall, dort wo Sie jetzt genüsslich an den Tischen auf der Brogg sitzen, ist, wie das ganze Innere vom Schnuggebock, sorgfältig nach alter Tradition gebaut. Für den gestrickten Stallstock



wurden extra alte Zimmerleute reaktiviert. Ihnen bei der Handarbeit zuzusehen war ein beinahe museales Vergnügen. Noch in den Dreissiger Jahren des vorigen Jahrhunderts waren die Kühe deutlich kleiner als ihre heutigen TurboSchwestern. Deshalb ist auch die beidseitige Brogg viel kürzer als es die heutigen Standplätze sind. Von der Decke hängen die Schnüre zum Anbinden der Kuhschwänze. Auch der aus Amerika zurückgekehrte Bruder (er nennt sich übrigens nicht mehr Hansli, sondern "Little Johnny") liebt es nicht, wenn er beim Melken die Pinsel ins Gesicht geschlagen erhält. Die Namenstafeln über der Krippe sind nicht für die Serviertöchter gedacht, sondern es sind die Namen der Kühe. Auch heute noch findet man diese Tafeln im Appenzeller Stall. Der Stallgang zwischen den beiden Broggen, der Fletschlig (Mistgraben) ist natürlich nicht vorbildrichtig mit Kuhfladen gefüllt, sonder blitzsauber geputzt, damit Sie trockenen und sauberen Fusses in die gute Stube gelangen können.

Stube und Küche Die Stube ist etwas voluminöser geraten als im normalen Appenzellerhaus, damit sich auch eine grössere Anzahl Gäste an ihr erfreuen kann. Im Zentrum steht der grüne Kachelofen und darum herum die typischen Möbel und ein Haufen Krimskrams, der Grosis Stube so gemütlich macht. Den Dörigs scheint es recht gut zu gehen, denn nur gut situierte Familien können sich hierzulande ein gestemmtes Täfer in der Stube leisten. Sieht man sich um, kommt einem sofort das Bild des sein Lindauerli paffenden Grossvaters in den Sinn, und man stellt sich Grosi vor, die Füsse auf einem Schemeli, umwickelt mit einer selbst glismeten Wolldecke. Selbstverständlich schnurrt ein zufrieden blinzelndes Büsi zwischen den beiden alten Leutchen. Etwas kleiner, einladend zum gemütlichen ZusammenHöcklen am grossen Holztisch, ist die Küche gebaut. Aber auch hier fehlen die alten Utensilien und Details – 41 –

nicht, die Sie zum Schwärmen über die gute alte Zeit verleiten sollen. Man spürt förmlich, wie es wohlig wird, wenn die ganze Familie zusammen in der Küche sitzt. Die Mutter steht am Herd, das Abendessen dampft schon in den alten Gusspfannen und erfüllt jede Ritze mit währschaften Düften. Die Kinder sitzen am Tisch und spielen Eile mit Weile. Zwischendurch gibt’s einen lauten Streit, weil die roten Töggeli gleich zu dritt auf einer Bank eine Sperre errichtet haben. Das gilt doch nicht, drei! Nur zwei auf ’s Mal! Probieren Sie doch das alte Spiel auch wieder einmal aus. Es liegt im Schnuggebock überall auf. Aber bitte nicht zu laut streiten, sonst rennt noch der Bläss davon! Ihr Rundgang führt Sie aus der Küche wieder auf die Vorbrogg.

Schloff mit Mägde- und Chnechte-Chammere Oben an der urchigen Treppe mit der Falltür treten Sie in



den Schloff (Dachboden). Hinten beim Buffet taucht wieder der Heustock auf. Nüsse und Birnen sind zum Trocknen ausgelegt, auf den Balken über Ihren Köpfen türmt sich das Allerlei des täglichen Lebens. Der Raum mit den vielen Gegenständen, die halt so im Estrich herumstehen, ist so gestaltet, dass im Schnuggebock auch Gesellschaften bewirtet werden können. Beim Aufgang vorne links befindet sich die Kammer der Mägde, und unmittelbar rechts davon jene des Knechts. Das mag ja eine etwas gewagte Anordnung sein. Ja nu, die beiden Chammere eignen sich schliesslich auch als rustikale Separées zu zweit oder für Feste im kleinen Kreis. Läubli, Wald, Keller und Käserei Steigen Sie nun vom Schloff wieder hinunter auf die Vorbrogg und gleich die zweite Treppe bei den drei prächtigen Senntums-Schellen weiter in den Keller. Zuerst gelangen Sie auf den Vorplatz

des Bauernhauses mit gedecktem Brunnen und Stapfete (Zaunübergang). Rechts davon führt eine Türe in den Wald. Das ist der Ort, wo die Mannen auf die Toilette gehen. Es gibt dafür eine Scheiterbeige und ein SchiisiHüüsli. Den Frauen steht gleich neben der Waschküche ein separates Läubli zur Verfügung. Da gibt’s sogar zwei Plumpsklos. Eines ist nach alter Sitte als Doppelsitzer gebaut, der eine Sitz etwas niedriger als der andere. Nicht zum gemeinsamen Dischgerieren, sondern natürlich für den Fall, dass ein Sprössling mitkommt, der nicht alleine aufs stille Örtchen will. Hinter dem Läubli treten Sie in den Vorratskeller ein. Die Rüebli lugen nur ein bisschen aus der Sandkiste, der Vorratsschrank ist gefüllt und die alte Mausefalle wartet auf scharfzahnige Übeltäter. Gleich daneben die Gestelle mit den Weinen! Grossvaters Stolz. Er plagiert manchmal damit ein bisschen in der Nachbarschaft herum, guten Grund dafür hat er ja, schau– 43 –

en Sie sich die edlen Flaschen an! Lesen Sie hier Ihren Lieblingstropfen aus, den Sie Ihrer Serviermagd zum Öffnen übergeben. Geniessen Sie als Belohnung fürs Treppensteigen dann ein Glas trüben Most aus der grossen BallonFlasche. Zuhinterst im Keller finden Sie unsere Alp-Käserei, in der einmal pro Woche auch wirklich gekäst wird. Ist unser Käser zufälligerweise am Chessi, gibt er Ihnen gerne ein Stückchen zum Probieren. Die hier mit Liebe und in Handarbeit gemachten Waldegg-Frischkäsli sind natürlich als Beilage zum Aperitif oder als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen im Lädeli beim Tennstor erhältlich. Mmmh! Lassen Sie sich, liebe Gäste, nach Ihrem SchnupperRundgang nun an Ihrem Tisch nieder und geniessen Sie das nostalgische Erlebnis, als das wir den Schnuggebock für Sie erschaffen haben. Fühlen Sie sich schnuggebockwohl: En guete Hunger und en guete Torscht! (rk)


Finden Sie zur Erlebnisegge des Appenzellerlandes! Mit dem Auto A1-Ausfahrt Nr. 81 SG-Kreuzbleiche Richtung Appenzell. Ende Umfahrung Teufen, beim zweiten Kreisel, Richtung Speicher. 3.2 km bis zur Abzweigung Waldegg (weisser Wegweiser am rechten Strassenrand).

Mit der Bahn Appenzeller Bahn ab St. Galler Hauptbahnhof bis Teufen. Von dort zu Fuss oder per Waldegg-Bus-Abholdienst (auf Bestellung).

Zu Fuss auf dem Eggen Höhenweg: Ab Lustmühle über Schäflisegg (80 Minuten). Ab Teufen Bahnhof über Schäflisegg (60 Minuten) oder über Gählern (50 Minuten). Ab Speicher über Birt - Oberhorst (60 Minuten).

Familie Anita und Chläus Dörig • Teufen AR • Tel. 071 333 12 30 • Fax 071 333 46 61

www.waldegg.ch Gesamtes Erlebnis Waldegg jeden Montag geschlossen


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