Altenbetreuung 03-2015

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Alten betreuung

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Forum der Altenarbeit in Südtirol Trimestral/e | Jahrgang/Anno xxii, Nr. 3, November/Novembre 2015 Poste Italiane Spa | Versand im Postabo./Spedizione in a.p. | 70 % | cns bozen/bolzano

Ist die Zukunft gesichert? Finanzierung unserer Seniorenwohnheime

Filmtag 2015

Interview Konrad Hummel

Kongress in Montreux

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DIE SPEZIALISTEN FÜR

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Vorwort  Premessa

Helmut Pranter, Berufsgemeinschaft der Führungskräfte in der Altenbetreuung Südtirols (BFA)

Associazione Dirigenti Servizi agli Anziani dell’Alto Adige (ADSA)

Liebe Leserinnen und Leser,

Gentili lettrici e lettori,

Netzwerke und Netzwerkarbeit sind zur Zeit in aller Munde. Netzwerk-Organisationen und in Netzwerken arbeiten ist aktueller denn je, wollen Aufgaben und Zielsetzungen effizient erfüllt und umgesetzt werden. Netzwerkstrukturen sind erforderlich, um die gestiegenen Ansprüche der Kunden zu erfüllen, um Angebote und Leistungen umfassend und koordiniert anzubieten, um Ressourcen zu bündeln, Kompetenzen zu vernetzten und Synergien zu entwickeln. Auch im Sektor Seniorenbetreuung wird Netzwerkarbeit immer mehr der Schlüssel sein zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen. Eine angemessene und bedarfsorientierte Unterstützung und Versorgungen dieser Zielgruppe ist künftig mit Sicherheit nur über Netzwerksysteme möglich. Dabei müssen die Netzwerkpartner ermittelt und entsprechende Netzwerkstrukturen aufgebaut werden. Ein Praxisbeispiel für ein gemeinsames Netzwerk sind bei uns die gerade im Aufbau befindlichen territorialen Anlaufstellen. Hier arbeiten verschiedene Leistungserbringer als Netzwerk – dadurch wird dem Nutzer eine umfassende Beratung und abgestimmte Leistung zuteil. Das Netzwerkarbeit nicht von allein entsteht und bestimmter Rahmenbedingungen bedarf, ist zweifelsohne der Fall. Ziele der Netzwerk-Organisation, Regeln für die Zusammenarbeit und eine Netzwerkkultur gelten als wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Netzwerkarbeit.

La rete e il lavoro di rete, sono termini oggi molto diffusi. Le organizzazioni rete e lavorare in rete sono attuali più che mai, i compiti e le finalità dovranno essere realizzati e messi in pratica efficientemente. Strutture di rete in ambito sociale sono indispensabili, per ottemperare alle accresciute esigenze degli utenti/ clienti, per proporre offerte e prestazioni d’insieme e coordinate, per legare tra loro risorse, connettere competenze e sviluppare sinergie. Anche nel settore dell’assistenza agli anziani, il lavoro di rete sarà sempre più la chiave di volta per il superamento delle sfide future. In futuro, assistenza ed erogazioni di servizi a questo gruppo di destinatari saranno possibili solo attraverso sistemi di rete. Intanto si devono individuare i partner di rete e creare le relative strutture di rete. Un esempio pratico per una rete comune è costituito dagli sportelli unici che in questo periodo si stanno creando sul nostro territorio. Qui ci lavorano in rete diversi gestori di servizi – grazie a ciò, l’utente riceve una consulenza completa e servizi concordati. Senza dubbio, il lavoro di rete ha bisogno di determinate condizioni di base per nascere e svilupparsi. I presupposti più importanti per il successo del lavoro di rete sono gli obiettivi delle organizzazioni di rete, le regole per il lavoro comune ed una cultura della collaborazione.

inhalt 3 Vorwort – Premessa 4 Heißes Eisen 6 Ist die Zukunft gesichert? Finanzierung unserer Seniorenwohnheime 10 Bunte Seite 11 La voce 12 Das Interview: Gemeinsam. Warum? 15 Medizininfo – Rechtsforum 16 Im Profil: Thomas Schael 17 Aus den Verbänden 21 Aus den Heimen 29 Freizeit

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… Aktuelles

Das heiße Eisen

Die Atemtherapeutin Marianne Müller

Dieses Lauschen auf die Stille Marianne Müller tritt das geistige Erbe ihres Vaters, des Erbauers von Schloss Elmau, an. Sein Wahlspruch und damit auch der ihre lautet: „Der kommt am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht.“ Als Atemtherapeutin will sie „von Mensch zu Mensch wirken“. Marianne Müller blickt auf ein erfülltes und ungewöhnliches Leben zurück. Mit zehn Geschwistern wuchs sie in Elmau auf. Ihr Vater, der das Schloss gebaut hat, bleibt Zeit ihres Lebens ein großes geistiges Vorbild. Erst als 40-Jährige verlässt sie das Heimatschloss, um Atemtherapie zu studieren. Während der Körper- und Atem­ arbeit mit ihren Patienten erlebt sie immer wieder, wie erst aus der Stille Selbstbegegnung möglich wird. Sie erkennt: Der Körper altert, die Seele aber bleibt jung und wird immer leichter. Auch auf ihren Reisen in Indien und bis ins hohe Alter hinein ist sie voller Neugier auf die Welt. „Eines weiß Marianne ganz genau: Der Körper altert, die Seele aber bleibt jung und wird immer leichter.

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Darum braucht man auch vor dem Tod keine Angst zu haben, denn er gilt nur dem physischen Körper, den man abstreift wie die Schlange ihre Haut, um verwandelt und verjüngt in eine andere Dimension einzugehen.“ Quelle: Bayerischer Rundfunk

Leserumfrage Liebe Leserinnen und Leser, diese Zeitschrift Altenbetreuung gestalten wir für Sie. Deshalb interessiert es uns, zu erfahren, was Ihnen gefällt – und was nicht. Wir bitten Sie also um Ihre Kritik, die als Grundlage für die weitere Gestaltung der Zeitschrift gelten soll. Bitte füllen Sie den hier beigefteten Fragebogen aus; er wird Sie nur wenige Minuten beanspruchen. Die Art und Weise der Zusendung ist flexibel: Als E-Mail an altenbetreuung@vds.it, über den Postweg an die Verbandsadresse „Verband der Seniorenwohnheime Südtirols, Kanonikus-MichaelGamper-Straße 10, 39100 Bozen“ oder als Fax an die Nummer 0471 323 646. Auch das Personal der Seniorenwohnheime wird Ihnen behilflich sein bei der Abgabe.

Trari trara, die Post ist da! Kein Grund, fröhlich zu singen, denn heutzutage kommt mit der Post oft eine Menge Bürokratie ins Haus geflattert. Das Schlagwort „Entbürokratisierung“ ist zwar in aller Munde, doch kann man nicht wirklich daran glauben, wenn man sieht, wie zunehmend umfangreich und kompliziert die verschiedenen Verwaltungsaufgaben werden. Es gehen dieselben Unterlagen und Informationen in vielfacher Ausfertigung an verschiedenste zusammenarbeitende Ämter der Landesverwaltung; warum kann man in Zeiten der digitalen Datenerfassung nicht ein einziges schicken? Auch im Gesundheitswesen treibt die Bürokratie mannigfaltige Blüten, nicht zu sprechen von den Datenerfassungen durch Istat und Astat. Die Personalverwaltung in der Seniorenarbeit gleicht mittlerweile einem Spießrutenlauf: Gesetzliche staatliche Vorgaben, befristete Arbeitsverträge, Zweisprachigkeitsprüfung und Proporz der Autonomen Provinz erschweren die flexible Aufnahme von Personal; all das macht eine stabile Besetzung und ein geregeltes Arbeiten nahezu unmöglich, ganz besonders bei Körperschaften mit öffentlicher Rechtsform, wie wir es sind. Ich befürchte, dass sich in Sachen Vereinfachung von Verwaltungsvorgängen und Zettelwirtschaft auch in Zukunft nichts ändern wird, wenn die Entscheidungsträger nicht die Courage haben, dieser Herausforderung entgegenzuwirken und verlorgengegangenes Vertrauen ist wieder aufzubauen. Ich meinerseits habe die Hoffnung aufgegeben. Norbert Bertignoll Der Präsident des VDS


Aktuelles

Filmtag 2015

„Bis zum Horizont, dann links“ Am 28. September 2015 lud der VdS im Rahmen des Tages der Senioren die Heimbewohner zu einem Kino­ besuch in den Filmclub Bozen ein. Über 100 Senioren und Seniorinnen folgten der Einladung. Die Komödie „Bis zum Horizont, dann links“ regte sowohl zum Lachen, als auch zum Nachdenken an. Der Film handelte von einer abenteuerlustigen Gruppe Bewohner eines Seniorenwohnheims in Deutschland, die so gerne einmal wieder etwas richtig Abenteuer­ liches erleben wollen. „Die Seniorenresidenz Abendstern gehört sicher zu den schöneren Orten, an denen alte Menschen ihren Lebens­ abend verbringen können. Aber besonders abwechslungs­ reich sind die Tage auch dort nicht: Chorproben, Lese­ nachmittage und Gruppengymnastik mit der hübschen Schwester Amelie gehören zu den größten Ereignissen. Ansonsten gleicht ein Tag dem anderen. Dabei würden die Bewohner zu gerne wieder einmal etwas richtig Aufregendes erleben. Vor allem der galante Eckehardt Tiedgen hält die einschläfernde Langeweile kaum mehr aus. Wie die meisten der Senioren wird er nicht einmal mehr von seinen Kindern besucht – am liebsten würde er seinem Leben ein Ende bereiten. Als die Rentnerin Margarete Simon von ihrem Sohn in die Residenz abgeschoben wird, weckt sie sofort Eckehardts Interesse. Er spürt, dass die rüstige und attraktive Frau mit ihrem Schicksal ebenso unglücklich ist wie er selbst – und fasst durch ihre Präsenz neuen Lebensmut. Bei einem Aus­ flug, der die Heimbewohner zu einem Rundflug an Bord eines historischen Propellerflugzeugs führt, sieht Eckehardt seine Chance gekommen: Mit einer Pistole bewaffnet schleicht er sich ins Cockpit zu dem kauzigen Pilotenduo Mittwoch und Schlepper und übernimmt kurzerhand die Kontrolle über die Maschine. Mit dieser Aktion will er Mar­ garete imponieren, zugleich aber auch dem tristen Alltag ausbrechen und der Rückkehr ins Altenheim entgehen.

Otto Sander spielte den Flugzeugentführer

Margarete lässt derweil die anderen Senioren abstimmen, wohin die Reise gehen soll – und so nimmt der Flieger Kurs aufs Mittelmeer. Natürlich dauert es nicht lange, bis Presse und Polizei auf die entführte Maschine aufmerksam werden. Aber selbst als der Sprit knapp wird und sie in Wien zwischenlanden müssen, geben die abenteuerlustigen Senioren nicht auf. Sie wissen, dass dies ihre letzte Chance ist, noch einmal wirklich etwas zu erleben – und die lassen sie sich nicht so einfach nehmen. Die originelle Komödie erzählt von einer Gruppe Senioren, die sich von der Gesellschaft nicht einfach ausrangieren las­ sen wollen und ihr Schicksal noch einmal selbst in die Hand nehmen. Dabei hält der Film eine schöne Balance aus skur­ ril-humorvollen und melancholisch-wehmütigen Momenten. Dem Publikum gefiel der Film, der durchaus kritisch den Alltag im Seniorenwohnheim darstellte. Trotzdem überwogen die lustigen Szenen und brachten die Zuschauer zum Lachen. Die Filmdarsteller beherrschten ihre Rollen, insbesondere der „Flugzeugentführer“ – gespielt von Otto Sander – war sehr authentisch. Für einige der Zuschauer stellte aber schon alleine der Kinobesuch ein großes Erlebnis dar: Zum ersten Mal in ihrem Leben besuchten sie ein Kino. Jessica Pigneter . VdS Öffentlichkeitsarbeit

Gute Stimmung im Filmclub Bozen

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Ist die Zukunft gesichert? Finanzierung unserer Seniorenwohnheime Das Amt für Senioren und Sozialsprengel arbeitet intensiv an der Umsetzung des Landesgesetzes zur Sicherung der Pflege, das starke inhaltliche und organisatorische Auswirkungen auf die Betreuung im ambulanten und stationären Bereich haben wird. Während bisher die Südtiroler Landschaft von „Universalheimen“ geprägt war, die von den Familien hauptsächlich aufgrund der Wohnortnähe gewählt wurden, sollen in Zukunft in diesem System – das nach wie vor seinen Sinn hat und aufrecht bleiben soll – verstärkt Elemente der Spezialisierung präsent sein. Auch sollen Übergangsund Kurzzeitpflege in den Seniorenwohnheimen gestärkt werden.


Das Thema

seniorenwohnheime Neuerungen in der Finanzierung, Spezialisierung und Weiterentwicklung Das Finanzierungssystem der ungefähr 4.200 Plätze in den Südtiroler Seniorenwohnheimen hat in den letzten Jahren mehrere Entwicklungen erlebt. Diese sind nicht zuletzt auf die Erfahrungen mit den bis dahin geltenden Systemen zurückzuführen.

Bei einem Finanzierungssystem geht es nie um die reine Sicherung der notwendigen finanziellen Ressourcen alleine, sondern immer auch darum, welche Steuerungseffekte und Auswirkungen beabsichtigt werden und welche positiven und negativen Anreize man durch das System schaffen will. Auch die gewünschten Steuerungseffekte können sich im Laufe der Zeit ändern, wie sich die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Anforderungen an die Heime ändern können. Von den Pflegestufen hin zum Einheitsbetrag Nach Einführung der Pflegesicherung im Jahr 2008 gründete das Finanzierungssystem der Seniorenwohnheime, so wie die damit zusammenhängenden Personalparameter, relativ stark auf die vom Landesgesetz vorgesehenen Pflegestufen. Dies erscheint auch nachvollziehbar, da die Pflegestufen den Pflege- und Betreuungsaufwand wiedergeben. Aufgrund einiger kritischen Punkte und Nebenwir­ kungen, wurde dieser Zusammenhang in den darauffolgenden Jahren progressiv abgeschwächt, da ein Zusammenhang zwischen Pflegeeinstufung und Betreuungsaufwand zwar gegeben war, aber nicht so unmittelbar, dass die Pflegestufen als einziges Kriterium für die Personalplanung und Finanzierung herangezogen werden konnten. Über einige Zwischenschritte kam man einige Jahre später zu einem System, das auf einen sogenannten „Einheitsbetrag“ basiert, welcher letztendlich das Ergebnis des Durchschnittes der Pflegestufen der Heimbewohner darstellt und fix für jeden belegten Heimplatz ausbezahlt wird.

Zusatzfinanzierungen Da natürlich nicht alle Heime denselben Mix an Heimbewohnern und Pflegebedürftigkeit aufweisen, hat es bereits im bisherigen System zusätzliche Faktoren zum „Einheitsbetrag“ gegeben. Einerseits gibt es seit einigen Jahren Zusatzfinanzierungen und höhere Personalparameter für die sogenannten „Besondere Betreuungsformen“, wie Kurzzeitpflege, Übergangspflege und besondere Angebote für Bewohner mit Demenz. Andererseits hat es immer noch eine Reihe von historisch gewachsenen „Sondergenehmigungen“ gegeben, welche für bestimmte Häuser höhere Betreuungsschlüssel – besonders im Krankenpflegebereich – ermöglichten. Die für 2016 vorgesehenen Neuerungen können im wesentlichen als Vervollständigung dieses Systems gesehen werden. Durch die Ergänzung des Systems der „Besonderen Betreuungsformen“ mit den Leistungen „Intensive Pflege“ (Schwerpunkt Krankenpflege und Reha) und „Extensive Pflege“ (Schwerpunkt Betreuung) wird das System der Sonderleistungen vervollständigt und auch die bisherigen „Sondergenehmigungen“ auf eine objektive und transparente Basis gebracht.

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Das Thema

Wie ist die Aussicht für die Seniorenwohnheime?

Besondere Betreuungsformen Das System der „Besonderen Betreuungsformen“ geht im Wesentlichen von drei Grundsätzen bzw. Zielsetzungen aus: 1 Der „Einheitsbetrag“ deckt die Finanzierungs­ erfordernisse einer normalen, durchschnittlichen Heimsituation ab. Diese geht von einem Mix aus, der auch einen bestimmten Anteil an besonders aufwendigen und komplexen Situationen umfassen kann, welche jedem Heim als Teil seiner Tätigkeit zugemutet werden. 2 Durch die „Besonderen Betreuungsformen“, besonders jene für die „Intensive Pflege“ und die „Extensive Pflege“, werden die Situationen von Heimen abgedeckt, die eine schwerpunktmäßige Spezialisierung auf besonders aufwändige Situationen eingegangen sind. Dies in einem entsprechenden Umfang und mit

einem Einzugsgebiet das grundsätzlich landesweit ist. Zum Teil gibt es bereits Heime die historisch solche Spezialisierungen aufgebaut haben, zum Teil sollen sie durch das neue System angereizt werden. Während bisher die Südtiroler Landschaft von „Universalheimen“ geprägt war, die von den Familien hauptsächlich aufgrund der Wohnortnähe gewählt wurden, sollen in Zukunft in diesem System – das nach wie vor seinen Sinn hat und aufrecht bleiben soll – verstärkt Elemente der Spezialisierung präsent sein. 3 Durch die Sonderleistungen „Übergangspflege“ und „Kurzzeitpflege“ soll die Ausrichtung der Heime auf die kurzfristige und zeitlich begrenzte Aufnahme von Personen, die beispielsweise entweder in einer postakuten Phase von den Krankenhäusern entlassen werden, oder im Sinne der Entlastung der zu Hause pflegenden Personen vorübergehend aufgenommen werden, gestärkt werden.

Entwicklung Plätze in Seniorenwohnheine Südtirol (Anzahl Betten)

4.210 4.200

4.079

4.100

4.112

4.149

3.950

4.000 3.900 3.800

3.771

3.700 3.600 3.500

2009

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2010

2011

2012

2013

2014


Das Thema

Bisherige besondere Betreuungsformen (Jahr 2015) ■  Kurzzeitpflege ■  Übergangspflege ■  Besondere Betreuungsformen für Personen mit Demenz

117 276 16

Wohn- und Wohlfühlkultur Noch zwei Aspekte soll das neue System berücksichtigen und gewährleisten: Trotz zunehmend aufwändiger Pflegesituationen soll die Ausrichtung der Heime auf die Wohnkultur und die Förderung der Selbstständigkeit der Bewohner erhalten und gestärkt werden. Pflege und Betreuung sind zweifellos wichtig, aber ein Heim sollte sich nie nur auf das reduzieren, da ansonsten die Identität der Seniorenwohnheime verloren geht. Die Seniorenwohnheime sind nur ein Element der Betreuungslandschaft. Damit sich andere Betreuungsformen entfalten können, ist es auch notwendig. die Betreuungsform Heim ständig weiterzuentwickeln und dort einzusetzen, wo sie angemessen und effektiv ist.

Eine weitere wichtige Neuigkeit wird das Jahr 2016 bringen: Das neue System, an welchem das Amt für Senioren und Sozialsprengel der Abteilung Soziales im letzten Jahr intensiv gearbeitet hat, wird im Rahmen eines einzigen „Einheitsbeschlusses“ geregelt sein, welcher die bisher auf mehrere Quellen zerstreuten Bestimmungen zusammenfassen wird. Auch das ist für die Heime und die Weiterentwicklung des Systems ein bedeutender Fortschritt. Luca Critelli Direktor der Landesabteilung Soziales

Wohnkultur und die Förderung der Selbstständigkeit sollen gestärkt werden

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Bunte Seite

2. Seniorenmeisterschaften in Naturns

Teilnehmerin Anna Gruber vom Seniorenwohnheim Griesfeld beim Kegeln

Teilnehmer Otto Varesco com Seniorenwohnheim Griesfeld beim Hindernisparcours

Mannschaft vom Seniorenwohnheim in St. Martin in Thurn

Sieger beim Hinderniscparcours (Kategorie „ohne Hilfsmittel“): 1. Platz Rocco de Prezzo (Bozen – Villa Harmonie), 2. Platz Roberto Perotto (Bozen – Villa Harmonie), 3. Platz Rosalia Hofer (SWH Feldthurns)

Ein glücklicher Gewinner bei der Lotterie

Teilnehmerin Theresia Frick vom Seniorenwohnheim Mölten beim Hindernisparcours

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Siegerinnen beim Hindernisparcours (Kategorie „Rollstuhl“): 1. Platz Frieda Fulterer (Lajen), 2. Platz Maria Gader (St. Pauls), 3. Platz Kreszenz Pföstl (Partschins)


La voce

Liberare risorse per promuovere innovazione e qualità dei servizi I gestori dei servizi residenziali per persone non autosufficienti si interrogano sempre più su come innovare e fare qualità nelle proprie strutture a fronte di costi in tendenziale aumento con calo generale delle risorse disponibili. Promuovere innovazione e qualità sono imperativi categorici connessi al nostro ruolo che devono trovare una nuova declinazione. Basati sempre più sulle attuali dinamiche del “mercato” di riferimento, contrastano purtroppo con la contrazione delle risorse necessarie a trovare risposte adeguate alle perturbazioni presenti e future: l’invecchiamento della popolazione, l’aumento della richiesta di servizi residenziali, la diminuzione della capacità economica delle famiglie.

Alcuni esempi

La diminuzione della disponibilità economica rende sempre più difficile affrontare come un tempo gli onerosi investimenti per l’adeguamento delle nostre logistiche. Il finanziamento della formazione/ supervisione agli operatori in difficoltà a reggere il peso delle relazioni con gli ospiti è di sempre più difficile attuazione. Il mantenimento di tutte quelle iniziative finalizzate alla qualità della vita dei nostri clienti, ben oltre la qualità delle cure, sta diventando un costoso optional. II pagamento delle rette da parte dei nostri clienti si fa/farà sempre più difficile a fronte dell’elevatissimo cuneo fiscale e di riforme pensionistiche di dubbia equità. Gli anziani stanno crescendo e con loro le patologie invalidanti. Le pensioni vanno abbassandosi e chi oggi lavora di norma non è in grado di stipulare assicurazioni integrative. Si andrà più tardi in pensione senza poter più accudire i propri cari non autosufficienti. Senza passare per isterici piagnoni che tratteggiano a tinte sempre

più fosche gli scenari futuri non possiamo stare con le mani in mano ma dobbiamo onorare il nostro ruolo cercando di fare fino in fondo la nostra parte. Chiedersi cosa succederà alle nostre strutture di qui a poco non significa gufare ma porsi come soggetti attivi all’interno delle nostre reti di riferimento, locali, provinciali, anche nazionali. Con l’obiettivo di liberare risorse a garanzia del nostro diritto fondamentale alla salute. Il recupero di risorse aggiuntive passa dalla risposte a 4 fondamentali domande: chi, come, per fare che cosa, per destinarle a chi. La risposta alla prima domanda ci vede in prima fila. I soggetti deputati al recupero delle risorse aggiuntive non sono solo i policy makers centrali, a finanziare di più le politiche per la quarta età, o quelli locali, a spendere di più per gli anziani che per gli asili nido. O gli stessi cittadini, capaci di assicurarsi per la non autosufficienza con quel poco che resta in tasca. Gli enti gestori devono fare tutti gli sforzi possibili per la massima efficienza produttiva. Anche se gli spazi disponibili non sono praterie, è auspicabile una riorganizzazione complessiva del sistema, magari stimolando al consorzio tra strutture per saturare il più possibile i costi fissi estremamente significativi per i nostri bilanci. La risposta alla seconda domanda non deve assolutamente implicare la riduzione della spesa per gli anziani. Ma non deve neanche impedirci dall’affrontare temi ancora tabù. Come quello dell’aumento degli anni di vecchiaia, se questo aumento implica l’aumento degli anni di non autosufficienza. O l’obbligo a vendere casa se ho bisogno di cure di lungo periodo.

Risorse per fare cosa.

Certamente per strutturare sempre meglio un continuum di servizi, dall’assistenza domiciliare a quella semi-residenziale a quella residenziale, che garantisca piena appropriatezza delle cure ai livelli di reale bisogno. Non sarà più possibile ricoverare qualcuno perché non è in grado di fare la spesa. O perché

Il nuovo direttore a Bressanone, Marco Maffeis

è solo. Dovremo inevitabilmente cercare qualcuno che andrà a fargli la spesa e gli farà compagnia. Risorse da destinare a chi. In letteratura si torna a parlare del diritto alla cura. A regime universale (basta essere anziano, anche se evasore totale …)? O solo se sei assicurato? Insomma, è tempo di scelte. Le nostre, per ora, vanno anche nella direzione dell’aumento delle rette, con le prime avvisaglie di costi di ricovero troppo alti per alcune famiglie. O nella direzione di una diminuzione della qualità della logistica. Metterci in sicurezza significa tuttavia prevedere risposte sempre più commisurate alle effettive esigenza degli anziani. Che vadano dal sostegno della non autosufficienza lieve, con servizi mirati e poco costosi finalizzati a mantenere la persona al domicilio, a servizi domiciliari collettivi, come gli alloggi protetti, sino ad arrivare alle strutture per cure intensive ed estensive. Altrimenti non ci resterà che toccare indiscriminatamente i tempi di assistenza e tagliare l’offerta a livello qualitativo. Strategie possibili ma inaccettabili. Marco Maffeis Direttore della APSP Bressanone

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Das Interview

Der Sozialwissenschaftler Konrad Hummel aus Mannheim sprach über die Herausforderungen in der Netzwerkarbeit

Gemeinsam. Warum? Sinn und Zweck von territorialen Netzwerken in der Seniorenbetreuung

Zum 6. Symposion der Seniorenwohnheime in der Europaregion Tirol spricht der Sozialwissenschaftler und Beauftragter für Stadtentwicklung von Mannheim, Konrad Hummel darüber, warum ein gutes Leben nur gemeinsam funktionieren kann.

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Das Interview

Zahlreich erschienen ist das Symposions-Publikum im Forum Brixen

Herr Hummel, wenn wir von territorialen Netzwerken sprechen, was meinen wir dann? Im üblichen Sinn sind das verschiedene Dienstleister und Anbieter für – in unserem Fall – Seniorenbetreuung, die in einem bestimmten Territorium miteinander agieren. Also Gemeinden, Ortschaften und Stadtteile, Bezirksgemeinschaften, private und öffentlich geführte Seniorenwohnheime, aber auch Vereinigungen von Privatpersonen, Angehörige und Familie. Dass in Netzwerken gearbeitet wird, ist eine realtiv neue Sache, früher gab es noch nicht diese Vielfalt von Angeboten und Teilhabe, sondern die Seniorenwohnheime für die stationäre Versorgung und ambulante Dienste vom Krankenhaus etwa. Die territoriale Vernetzung kann man auch als Antwort sehen, dass es immer komplexer und schwieriger wird, den älteren Menschen auf qualitativer Ebene wahrzunehmen und zu betreuen, wenn man eben nicht nur die pflegerische Seite meint. Gibt es in diesen Netzwerken zur Seniorenbetreuung Unterschiede zwischen Deutschland und Südtirol? Die gibt es nicht. Die Situation des alten Menschen und der älter werdenden Gesellschaft ist europaweit dieselbe, nämlich dass wir eine demografische Entwicklung haben, wo Menschen immer älter werden und wo Pflegebedürftigkeit nur eine Dimension dieses Älterwerdens ist. Viel wichtiger scheint mir, dass wir darauf achten, wie wir es schaffen diese Personen so zu ver­ sorgen, wie sie es gerne wollen und was ihnen in ihrer Lebensführung wichtig ist. Seien wir ehrlich, freiwillig geht niemand ins Heim, das ist immer der Weisheit letzter Schluss. Jeder Mensch will so lange wie möglich autonom in seinen 4 Wänden wohnen bleiben und der Rundumversorgung ausweichen. Warum wird dieses Älterwerden von Demographen und Politikern immer wieder als Katastrophenszenario beschrieben? Das ist völlig sinnlos und es ist müßig: Die Beschwörung der zunehmenden Veralterung unserer Gesellschaft nutzt niemanden und ich halte bei solchen gerne dagegen mit der Aussage, dass auch Cicero und Goethe sehr alt wurden. Die Hochaltrigkeit ist nicht die wirk­ liche Neuigkeit in unserer Gesellschaft, die wirkliche Neuigkeit ist, dass die Durchmischung der Gesellschaft sich ändert und das ist durchaus spannend.

„Wie können Heime einen Mehrwert für ihre Bewohner generieren?“ Das Problem in dieser Hinsicht ist die Verweildauer in den Institutionen. Aufgrund der Gesundheitsentwicklung und des medizinisch-technischen Fortschritts bleiben alte Menschen länger in den geriatrischen Abteilungen der Krankenhäuser. Beziehungsweise verkommen oft auch Seniorenwohnheime zu Anstalten, in denen mehrteils chronisch Kranke gepflegt und betreut werden. Dazwischen klafft eine Lücke, nämlich wenn die alten kranken Menschen in ihrer Wohnumgebung bleiben wollen. Dort fehlen massiv jene Personen, die nicht als Krankendienst oder Versorgung mit Lebensmitteln vorbeikommen, sondern der Ansprache dienen, oder als moralische Unterstützung. Ich brauche in diesem Fall eine gute Nachbarschaft.

„Die Hochaltrigkeit ist nicht die wirkliche Neuigkeit in unserer Gesellschaft, die wirkliche Neuigkeit ist, dass die Durchmischung der Gesellschaft sich ändert und das ist durchaus spannend.“

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… Das Interview

„Das Leben für den alten Menschen ist schwierig in den Alltagsdingen, das Aus-dem-Haus-kommen, die Kontakte und Nachbarschaften pflegen, alles besonders dramatisch bei Demenz.“ Das ist aber schwierig zu organisieren, wenn es sie nicht von vornherein gibt? Ich habe auf mehreren Ebenen mit alten Menschen gearbeitet. Einmal als Leiter eines Seniorenwohnheimes, wo ich versucht habe sehr dezentral zu arbeiten. Die alten Leute konnten dort nur tagsüber oder nur nachts sich aufhalten, auch war alles in kleinen Gruppen organisiert. Das zweite, wo ich mich engagiert habe, waren die Seniorengenossenschaften in kleineren Ortschaften in Baden-Württemberg, wo es möglich war, dass der Faktor Zeit in der Gemeinschaft von Älteren und Jüngeren eine Tauschrolle einnahm. Und als drittes möchte ich erwähnen, dass ich ebenfalls mit Zeit­ abläufen und Alltagstrukturen gearbeitet habe, als ich Sozialreferent in Augsburg war, einer Stadt mit 200.000 Einwohnern. Wir habend damals eine Studie erarbeitet mit dem Titel „Älter werden in der Stadt“, wo geschaut wurde, wie die Abläufe zwischen Wohnen, Arbeiten, Schule und Ausbildung, Einkaufen, Freizeit, Gesundheitsstrukturen etc. funktionieren und wo man für die älteren Einwohner besseren Nutzen bei den Diensten herausholen kann. Ein Beispiel: Wir haben das Theaterangebot für Senioren auf den Vormittag ausgeweitet und nicht nur abends. Denken wir bei der Versorgung von alten Menschen zu schnell an den gesundheitlichen Aspekt? Genau darum geht es mir. Mein Augenmerk liegt weniger auf der klassischen pflegerischen Vernetzung, denn die funktioniert eh recht gut und wird von der öffentlichen Hand meist in einer Art Monopolstellung angeboten, wo klar ist, wie die Dienste ineinander­ greifen sollen. Worauf ich jedoch hinauswill, ist, dass Gott sei Dank nicht alle alten Menschen täglich einen Notarzt bzw. medizinische Versorgung brauchen. Das Leben für den alten Menschen ist schwierig in den Alltagsdingen, das Aus-dem-Haus-kommen, die Kontakte und Nachbarschaften pflegen, alles besonders dramatisch bei Demenz. Da brauche ich natürlich Leute um mich, die verstehen, warum ich jetzt gerade verrückt spiele, hier muss das Umfeld Bescheid wissen. Aber wie soll ein solches Auffangnetz organisiert werden? Sie haben recht, es ist nicht so einfach wie mit jenen Diensten die über die Krankenkasse abgerechnet werden. Im zwischenmenschlichen Bereich kann ich mir für Geld nicht alles kaufen, Werte wie Zuwendung, Unterstützung und Solidarität lassen sich aber doch organisieren, wenn man den Blickwinkel ändert.

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Und wie kann das funktionieren, wer soll hier was anbieten? Die Frage lautet nicht wer, sondern wie und womit. Es muss eine Art Tauschwährung gefunden werden, mit der Leute etwas anfangen können. Aus reinem Altruismus wird niemand seine Zeit für Hilfe und Zuwendung aufbringen, wenn es sich nicht um die eigene Familie handelt und nicht einmal dort. Wir haben mit Zeitgutscheinen gearbeitet, die für verschiedene Hilfen, kleine Arbeiten und Fahrdienste genutzt wurden; natürlich eine Entwicklung die viele Baustellen hatte, doch die das Fundament unserer Seniorengenossenschaften darstellte. Natürlich sind in solchen kleineren und größeren Netzwerken immer die Tauschwährungen zu klären und damit meine ich, das Verhandeln um Kriterien und Werte die man teilt. Ein Beispiel könnte sein, wie gehe ich mit Demenzkranken im Netzwerk um, teilen alle Beteiligten dass man erst eingreift wenn die Schuhe im Kühlschrank geparkt werden, oder kann man das tolerieren? Können wir also ein gewisses Maß an Verrücktheiten tolerieren, oder wird der Demente als Störfall angesehen? Auch die Verlässlichkeit von Netzwerken ist fragiler als jene von Institutionen, die rund um die Uhr Dienste anbieten. Netzwerke hingegen sind fehleranfällig, weil sie mit verschiedenen Akteuren arbeiten. Derzeit organisiere ich für die Stadt Mannheim die Unterbringung von 10.000 Flüchtlingen und da haben wir auch ein großes Netzwerk an Freiwilligen. Es gibt Unmengen von Kleiderspenden, doch was mache ich, wenn diese Kleider oder die Hosen allesamt nur in den falschen Größen gespendet werden? Dann kann ich nicht dem Netzwerk die Schuld geben, denn es hat doch funktioniert. Dann ist Netzwerkarbeit nur so gut wie die Vereinbarungen die im Team getroffen werden? Netzwerke haben keine Haftung und es wäre wider­ sinnig, wenn ich noch einmal eine Instanz einrichten müsste, die dann das Netzwerk kontrolliert. Ich muss als Teil eines Netzwerks auch vertrauen können, dass die anderen ihre Aufgaben erledigen, und wenn nicht, dann muss das neu geregelt werden. Die Verantwortung liegt bei den jeweiligen Netzwerkpartnern. Interview: Christine Helfer


Die Experten medizininfo Dr. Karl Lintner Sanitätskoordinator im Gesundheits­ bezirk Brixen, Südtiroler Sanitäts­ betrieb, und Hausarzt in Klausen.

Bewegung als Medizin Voraussetzung für die Effektivität des Medikamentes „Bewegung“ ist die individuelle und indikationsbezogene Dosierung. Die Wirksamkeit der Bewegung in der Prävention und Therapie einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen ist wissenschaftlich eindeutig belegt. Allgemeine Empfehlungen „Sie sollten sich mehr bewegen …“ haben allerdings meist nicht den gewünschten Effekt. Im Hinblick auf das Bewegungsverhalten der Menschen in Europa zeigen aktuelle Zahlen, dass immerhin ein Drittel

der Erwachsenen auf ausreichende körperliche Aktivität achtet. Die positive Wirkung auf die Gesundheit ist allerdings abhängig von der Dosierung. Geht die Trainingseinheit bzw. Trainingshäufigkeit über ein gewisses Maß hinaus, übersteigen die unerwünschten Nebenwirkungen (Zunahme der Verletzungen, der kardio – vasku­ lären Komplikationen) eindeutig den gesundheitlichen Nutzen. Das Ziel ist also nicht „je mehr umso besser“, sondern individuell angepasste Bewegungsprogramme. Besonders ältere Menschen müssen bei dieser Umsetzung unterstützt werden, damit die Bewegungstherapie als integrierter Bestandteil des alltäglichen Lebens wahrgenommen werden kann. Die Empfehlung vonseiten des Vertrauensarztes ist dabei genauso wichtig, wie die Unterstützung und kontinuierliche Begleitung durch Fachpersonen und Angehörige. Bewegung als Prävention, Therapie und Rehabilitation ist nicht einfach nur eine „nette“, unverbindliche

Zusatzmaßnahme zur laufenden Therapie, sondern muss vom Arzt als wichtiger Baustein bei der Erhaltung bzw. Wiedererlangung der Gesundheit und des Wohlbefindens verstanden und dem Patienten auch so kommuniziert werden. Wie bei jedem Medikament muss auch bei der Bewegung vor der Verschreibung auf das Risikoprofil des Patienten geachtet, mögliche Risiken und Nebenwirkungen einkalkuliert und die individuelle Leistungsfähigkeit berücksichtigt werden. Bei der Auswahl der geeigneten Sportarten sollte generell ein gut dosierbares Ausdauertraining unter Beteiligung möglichst vieler Muskelgruppen angestrebt werden. Nicht vergessen werden darf dabei der „Spaßfaktor“, denn nur die Freude an der ausgewählten Sportart garantiert bei der Durchführung die notwendige Nachhaltigkeit. So verstanden und so verschrieben ist das Medikament „Bewegung“ kostengünstig und sehr effizient für die Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden.

Angesichts einer solchen Diagnose scheinen einige Lebensverlängerungsmaßnahmen abzulehnen, für andere wiederum ist es undenkbar, technische Möglichkeiten ungenutzt zu lassen und wieder andere hoffen auf ein „medizinisches Wunder“ oder eine Fehldiagnose. Sind wir bei Bewusstsein und fähig uns anderen mitzuteilen, können wir selbst entscheiden, ob wir medizinisch behandelt werden wollen und welche Therapie wir annehmen möchten. Die italienische Verfassung und das Gesetz sehen nämlich vor, dass ein Patient vor einer medizinischen Behandlung über deren Notwendigkeit, über alternative Methoden und über die Risiken ausreichend informiert werden muss. In der Folge kann bzw. muss er frei entscheiden, ob er die angeratene medizinische Behandlung, Eingriff oder Therapie in Anspruch nehmen will oder nicht: Jeder hat also auch das Recht diese Maßnahmen abzulehnen. Was geschieht aber mit uns, wenn wir bewusstlos oder nicht im

Vollbesitz unserer geistigen Kräfte sind und demnach nicht mehr selbst über eine medizinische Behandlung entscheiden oder uns nicht mehr mitteilen können? In diesem Fall wenden sich die Ärzte an unsere Familie, die dann anstatt und für uns entscheiden muss. Mit einer Patientenverfügung kann jeder von uns bereits in gesunden Zeiten vorsorgen und niederschreiben, dass er z. B. bei vorgenannter Diagnose auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichten möchte oder diese hingegen wünsche. Diese Willensbekundung wird dann von unserer Familie und den betroffenen Ärzten berücksichtigt werden. Damit die Familie und die Ärzte von der Willensbekundung Kenntnis erhalten, ist es anzuraten, die Verfügung bei einer persönlichen Vertrauensperson oder auch einer Amtsperson (Hausarzt, Notar usw.) zu hinterlegen, mit dem Auftrag, die Verfügung für den Fall der Notwendigkeit an die Familie oder die behandelnde Ärzte weiterzugeben.

rechtsforum

RA Dr. Kathrin Platter der Rechtskanzlei PMAB in Bozen

Was ist eine Patientenverfügung? Niemand von uns weiß, ob uns in der Zukunft eine schwere Krankheit, Unfall oder gar unabänderbare Bewusstlosigkeit erwarten. Eine große Errungenschaft der modernen Medizin ist es, Menschen künstlich am Leben zu erhalten, wobei sich aber auch viele Menschen vor einer künstlichen Lebensverlängerung bei mangelnder Aussicht auf Wiedererlangung des Bewusstseins fürchten.

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Im Profil

„Mir gefällt es, unter Strom zu stehen“ Thomas Schael, der neue Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes im Porträt

Seit der neue Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, Thomas Schael, in Amt und Würden ist, überrascht er die Südtiroler Öffentlichkeit nicht wenig. Ob es nun seine unverblümten Aussagen zur Patientenversorgung, sein von Anfang an kundgetanes Ziel, Südtirols Sanität an die Spitze Europas hieven zu wollen, oder sein Clinch mit den Gewerkschaften ist, Schael hat bereits einiges an medialem Staub aufgewirbelt. Auch sonst fällt der gebürtige 53-jährige Sauerländer – er stammt aus dem Naherholungsort Schalksmühle in Nordrhein-Westfalen – ein wenig aus dem Rahmen. Seit 1988 ist er in Italien tätig, in wechselnden Stellungen als Dozent, Berater und eben als „Sanierer“ im Gesundheitswesen, er lebt also seit beinahe 30 Jahren in „bella Italia“ zwischen Crotone, Neapel und Sardininen. Was hat ihn, den perfekt italienisch, deutsch und englisch sprechenden Verwalter nun veranlasst, sich in Südtirol zu bewerben? Das hohe Entwicklungspotential und dass viel Platz für Innovationen und Reformen sei, antwortet er. Außerdem liest man in seinem Curriculum von einer „forte propensione al problem solving“, Schael liebt also die Herausforderungen und kniffligen Fälle. „Dass hier jeder jeden kennt, daran muss ich mich erst gewöhnen“ In Südtirol war er, so wie viele Durchreisende, zum Skifahren, und er hat es als ein Gebiet kennengelernt, das sehr gut organisiert ist und wo alle in einem relativen Wohlstand leben. „Land und Leute jedoch lerne ich erst jetzt richtig kennen und langsam nehme ich auch die Feinheiten und Eigenheiten dieses Landes wahr.“ Etwas ungewohnt für ihn sei die Kleinstrukturiertheit des Landes, jeder scheint hier jeden zu kennen. „Beispielsweise werde ich hier manchmal auf der Straße oder im Restaurant angesprochen, weil man mich als Generaldirektor des Sanitätsbetriebes erkennt.“ Das heiße Eisen Gesundheitsreform und Sparen lässt die Leute aufmerken und wohl genauer hinschauen, wer da nun den Finger am Drücker hat. Thomas Schael findet es dennoch erstaunlich, welch große Resonanz seine Äußerungen erzeugen. Gibt es einen roten Faden in Italiens Sanitätswesen? Vorher Sardinien und Süditalien, nun die effiziente autonome Provinz im Norden – gibt es einen roten Faden in Italiens Sanität? Kaum, meint Schael, das einzige seien die im schnellen Rhythmus erlassenen

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Bestimmungen aus Rom, auf die zu reagieren sei. Die steuerfinanzierte Komplettversorgung für den Bürger sei der richtige Weg, so Schael, denn es garantiert auch weniger finanzstarken Bevölkerungsschichten Zugang zu medizinischen Leistungen und verhindert, dass private Anbieter übertrieben viel Kapital aus Krankheit und Gebrechen schlagen. Treffsicherheit, Kostenrealität, Ethik und Prävention Auch aufgrund des starken Nord-Süd-Gefälles stelle sich die Frage, ob man auf nationaler Ebene für alle Bürgerinnen und Bürger eine gleichwertige Gesundheitsversorgung zu garantieren imstande sei, meint Thomas Schael. Laut italienischer Verfassung hat jeder Bürger und jede Bürgerin das Recht auf eine adäquate Gesundheitsversorgung, doch leider gibt es in Italien Gegebenheiten, die nur bedingt dieser Vorgabe entsprechen. Treffsicherheit, Kostenrealität, Ethik und Prävention, darauf setze er in seinen Plänen und Zielen für Südtirols Gesundheitswesen, das noch sehr ausbaufähig sei. „Südtirol ist bisher noch eine Insel der Seligen, wir müssen uns aber auf den Weg machen, wenn wir auch künftig vorne mitspielen willen. Ich spüre bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch einen großen Willen, noch besser werden zu wollen. Meine Rolle sehe ich dabei als Moderator und Coach, wenn Sie so wollen.“ Dass er gerne arbeitet, sieht man an seinem beein­ druckenden Curriculum, und er selbst sagt: „Andere machen Spaziergänge, um sich zu erholen und wieder Energie zu tanken. Mir geht es eher umgekehrt, ich brauche Dynamik und Spannung, mir gefällt es, unter Strom zu stehen. Ansonsten würde mir wahrscheinlich gleich langweilig. Von daher sind meine oft über zwölf Stunden dauernden Arbeitstage hier in Bozen genau das Richtige für mich.“ Christine Helfer


Aus den Verbänden

einbringen können. Dass das Interesse am Ehrenamt im sozialen Bereich groß ist, zeigt die geschätzte Zahl der Besucher: Etwa 500 Südtiroler nützten die Gelegenheit, um sich bei den verschiedenen Organisationen und Vereinen über deren Tätigkeit und die Möglichkeiten eines freiwilligen Engagements zu informieren.

Stand des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols

VdS

Zweite Südtiroler Freiwilligenmesse im Zeichen des sozialen Ehrenamtes Rund 40 Aussteller haben sich am Samstag, 26. September 2015 am Bozner Domplatz unter dem Motto „Dein Talent ist unsere Stärke“ am Ehrenamt interessierten Besuchern vorgestellt. Schätzungsweise 500 Menschen nutzten dabei die Gele­ genheit, sich über die Freiwilligen­ arbeit im sozialen Bereich zu informieren. Nach dem Erfolg der ersten Süd­ tiroler Freiwilligenmesse im Jahr 2013, haben die Landesabteilung Soziales, das Landesamt für Kabinettsangelegenheiten, die Caritas der Diözese Bozen-Brixen, der Katholische Verband der Werk­ tätigen (KVW) und die Gemeinde Bozen am erneut das Ehrenamt im sozialen Bereich in den Mittelpunkt gerückt: Interessierte Besucher hatten im Rahmen der zweiten Auflage der Messe die Gelegenheit, sich am Bozner Domplatz bei rund 40 Ausstellern aus den Bereichen Gesundheit, Jugend, Menschen in

Not, Familien, Senioren, Interkul­ turalität und Freiwilligenvermittlung über die Möglichkeiten für ein freiwilliges und ehrenamtliches Engagement zu informieren. Der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols war mit einem großen Stand vertreten. Vertreter aus mehreren Mitgliedsheimen – Freiwilligenkoordinatoren und Freiwillige – nutzten diesen Anlass, um sich mit anderen auszutauschen sowie um potentielle Frei­ willige über die Tätigkeiten in den Seniorenwohnheimen zu informieren. Bei der Eröffnung der Messe unterstrichen Landesrätin Martha Stocker, die beiden Caritas-Direktoren Paolo Valente und Franz Kripp, die Direktorin des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel Brigitte Waldner, die Direktorin des Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten Elisabeth Spergser, Stadtrat Mauro Randi, die Direktorin des Amtes für Sozialplanung der Gemeinde Bozen Michela Trentini und KVW-Geschäftsführer Werner Atz die Bedeutung des Ehrenamtes in Südtirol als tragende Säule einer solidarischen Gesellschaft. Die Freiwilligenmesse solle daher ein Ort des Austausches und der Vernetzung sein, bei dem sich interessierte Menschen darüber informieren können, wo sie sich mit ihren Talenten und Fertigkeiten

VdS

Neue Mitarbeiterin Neu im Team des Verbandes der Seniorenwohnheime hinzugekommen ist die Völserin Ulrike Thurner. Seit September 2015 ist Ulrike Thurner als Sachbearbeiterin in der Geschäftsstelle des VdS tätig. Sie arbeitete vorher in der Gemeinde Tiers unter anderem in der Personalverwaltung und im Bereich Altersheim. Im VdS ist Ulrike Teil des Teams für Weiterbildung, sie betreut die allgemeine Korrespondenz, die Homepage und die Datenpflege.

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Aus den Verbänden

VdS

Prämierte Qualität in den Seniorenwohnheimen

Bezirkstreffen in Riffian: Informeller Informationsaustausch beim Umtrunk

VdS

Bezirkstreffen 2015: Reger Informationsaustausch Am 9. Juni in Innichen, am 10. Juni in Riffian und am 12. Juni in Sarnthein fanden heuer die Bezirks­ treffen statt, zu denen der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) seine Mitgliedsheime ein­ geladen hatte. Insgesamt über 50 Vertreter nahmen an den Treffen teil. Informiert und diskutiert wurde über einige brennende Themen. Die Auftaktveranstaltung bildete das Bezirkstreffen in der „Stiftung Hans Messerschmied“ in Innichen. Dort wurde noch nachträglich Direktor der „Von Kurz Stiftung“ Hubert Brunner für seine 25-jährige Tätigkeit im Seniorenwohnheim Niederdorf geehrt. VdS-Präsident Bertignoll und VdSDirektor Oswald Mair informierten in Innichen so wie auch bei den darauffolgenden Bezirkstreffen im Altenheim „Sternguet“ in Riffian und in der „Sarner Stiftung“ in Sarnthein über die wichtigsten Neuigkeiten. Vieldiskutiert wurde das Thema „Seniorenbetreuung gemeinsam gestalten“, wo sehr verschiedene Erfahrungen in den Bezirken gemacht werden. Ziel ist es, bis Ende des Jahres für den Bürger eine einzige Anlaufstelle einzurichten.

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Diese sogenannte „territoriale Anlaufstelle“ wird von den drei Diensten – Seniorenwohnheime, Gesundheitsbezirk und Bezirks­ gemeinschaft – gebildet. Die Regelung zu den „Besonderen Betreuungsformen“ bildete einen weiteren gesprächsrelevanten Aspekt. Die im Jänner 2015 eigens eingerichteten Arbeitsgruppen haben ihre Arbeit im Mai abgeschlossen. Die Steuerungsgruppe trifft nun die Entscheidung. Das Ergebnis wird im Herbst 2015 bekanntgegeben. Bereits jetzt weiß man, dass „Menschen mit Demenz“, die „Kurzzeitpflege“ sowie „Übergangspflege“ eigene besondere Betreuungsformen bleiben. Diese „sozialen Dienstleistungen“ (extensive Betreuung) werden durch eine Zusatzfinanzierung unterstützt. Hingegen für die sogenannten „intensiven“ Betreuungsformen wird ein zusätzlicher Personalschlüssel für Krankenpfleger und REHA-Mitarbeiter eingerichtet. Zur Sprache kamen auch die neuen Verhandlungen über den psychophysischen Erholungsurlaub, jene über die Tarnsparenzbestimmungen und zahlreiche weitere Themen. Dank des regen Austausches konnten hilfreiche Erfahrungen und Informationen geteilt werden. Der VdS bedankte sich bei den teilnehmenden Mitgliedsheimen für die Gesprächsbereitschaft und nahm gerne alle Anregungen in die Verbandsarbeit auf. Jessica Pigneter VdS Öffentlichkeitsarbeit

Am 30. Oktober 2015 fand in Bozen ein Informationstag für die Präsidenten und Direktoren der VdSMitgliedsheime statt. Im Mittelpunkt standen sechs ausgezeichnete Heime: die Seniorenwohnheime St. Pauls/Eppan, St. Zeno in Naturns, Eden in Meran, Griesfeld in Neumarkt, Lisl-Peter in Montan sowie St. Josef in Sand in Taufers. Das Qualitätssiegel RQA Südtirol – Alto Adige ist mittlerweile zu einem Markenzeichen der Seniorenwohnheime in Südtirol geworden. Im Herbst 2012 startete das Projekt mit fünf Pilotheimen; bei der Generalversammlung im April 2015 erhielten 15 weitere Strukturen das Siegel. Ziel der Initiative war und ist es, die Heime mit einem eigens für sie angepassten Instrument zur Qualitätsentwicklung auszustatten. Ganz im Sinne eines Qualitätsmanagementsystems können sie die Qualität ihrer Dienste messen, Verbesserungsmaßnahmen einleiten und damit Organisationsentwicklung im Haus vorantreiben. Auch Marion Huber durfte sich freuen: Sie ist die glückliche Silbermedaillengewinnerin in der Kategorie soziale Betreuung bei der Berufsweltmeisterschaft 2015. Im Rahmen der Informationsveranstaltung gratulierte ihr der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols herzlichst zu ihrem Erfolg. Zudem stellten Abteilungsleiter Luca Critelli und Amtsdirektorin Brigitte Waldner der Abteilung Soziales das Finanzierungssystem 2016 den Seniorenwohnheimen vor. Dem Infotag am 30. Oktober ist ein anderer am 9. Oktober 2015 vorausgegangen. Die behandelten Themen betrafen die Zusammen­ arbeit des Gesundheitswesens mit dem VdS, die arbeitsmedizinischen Visiten für Praktikanten sowie die Digitalisierung. Jessica Pigneter VdS Öffentlichkeitsarbeit


Aus den Verbänden

Unter den Teilnehmern heuer waren: Beatrix Kaserer, Martin Grabmaier, Helmut Pranter, Michaela Summerer, Helga Pedrotti, Christof Tumler, Werner Müller, Oswald Mair und Norbert Bertignoll

BFA

Teilnahme am Kongress in Montreux, Schweiz Am 6. April 1989 wurde in Luxemburg der Europäische Heimleiterverband gegründet. Seit einer Satzungsänderung im Februar 2011 nennt sich der Verband nun Europäische Vereinigung der Leiter und Träger von Einrichtungen der Langzeitpflege (European Association for Directors and Providers of Long-Term Care Services for the Elderly) oder kurz „E.D.E.“. Zweck der Europäischen Vereinigung der Leiter und Träger von Einrichtungen der Langzeitpflege ist es, als internationaler Dachverband die Zusammenarbeit der nationalen Heimleiterverbände zu fördern und sie auf europäischer Ebene zu repräsentieren. Zu den Aufgaben der E.D.E. gehören insbesondere: > die Mitarbeit in und die Beratung von Organisationen und Gremien, die in der sozialen und gesundheitlichen Versorgung alter Menschen auf europäischer Ebene tätig sind > die Beratung der nationalen Verbände der Leiter und Träger von Langzeitpflegeeinrichtungen und deren einzelner Mitglieder in

Bezug auf stationäre und teilstationäre Versorgung alter Menschen > die Förderung des Informationsaustausches über nationale Entwicklungen der sozialen und gesundheitlichen Versorgung alter Menschen > die Durchführung von internationalen Kongressen, Fachtagungen, Fortbildungen und Studienreisen > die Initiierung von länderübergreifenden Forschungsprojekten zur Versorgung hilfe- und pflegebedürftiger alter Menschen > die Entwicklung von einheitlichen Richtlinien für die Berufsausbildung zum Leiter/zur Leiterin von Langzeitpflegeeinrichtungen und die Anhebung des Qualifikationsniveaus der Leiter und Leiterinnen von Langzeitpflegeeinrichtungen > die Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung der Leiter und Leiterinnen von Langzeitpflege­ einrichtungen > die Koordination der Zielsetzungen und der Arbeit der nationalen Verbände > Öffentlichkeitsarbeit und Einflussnahme auf Entscheidungen von Politik und Gesetzgebung im Bereich der Langzeitpflege. Die E.D.E. sieht es als eine ihrer vorrangigsten Aufgaben, ihre Mitglieder und interessierte Pflegedienstleistende umfassend über Entwicklungen und Trends der Branche zu informieren. Eine wichtige Plattform sind hierfür die

E.D.E.-Kongresse, die alle zwei Jahre in verschiedenen europäischen Städten stattfinden. Der jeweilige Leitgedanke wird in Referaten und Workshops aufgegriffen und seine Relevanz anhand von aktuellen Themen, Problemen und Fragestellungen aufgezeigt. Der 13. Europäische Kongress der E.D.E. in Tallinn (26. – 28. September 2013) stand unter dem Motto „Let’s Network our Care“ und setzte sich mit der Vereinbarkeit von menschenwürdiger Altenpflege und technologischen Lösungen auseinandersetzen. Der 12. E.D.E.-Kongress 2011 in Prag hatte das Schwerpunktthema „Die großen Tabus in der Langzeitpflege“. Experten aus den Bereichen Altenpflege, Ethik, Psychologie, Philo­ sophie und Management stellten ihre Erkenntnisse zu Würde in der Altenpflege, dem Umgang mit Tod und Sterben, mit Gewalt und Sexualität in Pflegeeinrichtungen sowie zu der schwierigen Frage nach der Finanzierung der Langzeitpflege vor und schufen den Rahmen für anregende Diskussionen. „TIME OUT!“ lautete das Motto des 11. Europäischen E.D.E.-Kongresses 2009 in Luxemburg. Wirtschaftskrise, demografischer Wandel, Kürzungen im Sozialbereich – unter dem Druck wachsender struktureller Probleme und der täglichen Suche nach kurzfristigen Lösungen, haben Führungskräfte in der Altenpflege kaum noch Energie und Zeit, die für das Auffinden neuer Wege unabdingbar sind. Vorträge zu Arbeitsbedingungen, Entscheidungsfreiheit, effektiver Organisation und Qualitätsverbesserung machten die Problematik deutlich und zeigten Lösungswege auf. Der erste Weltkongress der E.D.E. fand 2007 in Berlin statt. Im Fokus der Veranstaltung stand das Bestreben „Grenzen überwinden, Zukunft gestalten“. Experten aus Japan, Kanada, den USA, dem Kamerun, Südafrika, Australien sowie neun europäischen Ländern griffen Themen wie Zukunftsperspektiven der Altenpflege, Lebensraum für Menschen mit Alzheimererkrankung, internationale Qualitätsmanagementsysteme, Finanzierungsstrategien, innovative Technologien und alternative Wohnformen für

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Aus den Verbänden

Pflegebedürftige auf und luden in Workshops zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch ein. Der 14. Europäische Kongress der E.D.E. fand im September 2015 in Montreux (CH) statt und ist erfolgreich zu Ende gegangen. Mehr als 400 Teilnehmende haben während der zwei Tage das Thema „Vom Manager zum Netzwerker – Chan-

cen von Netzwerkarbeit in der Langzeitpflege“ diskutiert und weiterentwickelt. Die Referate waren sehr interessant und die Teilnehmer konnten praktische Tipps und Anregungen von Netzwerkern erhalten, wie man ein Netzwerk aufbaut und aufrecht erhaltet. Weiters wurden auch die sozialen Medien als Werkzeug für Netzwerke vorgestellt und

Best-Practice-Beispiele aufgezeigt. Die Kernaussage lässt sich wie folgt zusammenfassen: ein Netzwerk schadet nur dem, der keines hat! Die Referate können unter folgenden Link heruntergeladen werden: https://organizers-congress.org/ frontend/index.php?folder_id=223 Beatrix Kaserer Vorsitzende BFA

VdS

eine angeregte Diskussion und sowohl jene Themen die vom VdS weitergeführt werden sollten, als auch jene die aktuell bzw. für die Zukunft wichtig sind, wurden im Dokument „2015 Ergebnisse stra­ tegische Ausrichtung“ zusammengefasst.

Seniorenbetreuung gemeinsam gestalten – Schwerpunkt territoriale Anlaufstelle

Klausurtagung Der Verbandsauschuss traf sich heuer am 9. September zur jährlichen Klausurtagung, und zwar im Aparthotel Germania in Toblach. Ausschussmitglied Josef Lanz hatte die Klausurtagung vorzüglich organisiert und begrüßte die vollzählig anwesenden Mitglieder des Verbandsausschusses. Präsident Bertignoll stellte die Tages­ ordnungspunkte vor: 1. Ergebnisse zur Klausurtagung 2014, sowie kurzer Rückblick über die letzten 5 Jahre und Ausblick für die nächsten 5 Jahre 2. Einheitsbetrag und besondere Betreuungsformen bezüglich Finanzierung und Inhalte 3. Seniorenbetreuung gemeinsam gestalten – Schwerpunkt territoriale Anlaufstelle Ergebnisse zur Klausurtagung 2014, sowie kurzer Rückblick über die letzten 5 Jahre und Ausblick für die nächsten 5 Jahre Präsident Bertignoll ging kurz auf das Protokoll der Klausurtagung vom 10.09.2014 ein. Das Ergebnisprotokoll der Klausurtagung vom 10.09.2014 wurde einstimmig genehmigt und es wurde festgehalten, dass die behandelten Themen gut weiterentwickelt wurden bzw. bereits zum Abschluss gebracht werden konnten. Präsident Bertignoll und Direktor Mair rufen anhand einer Power-Point-Präsentation die Inhalte und Ergebnisse der Klausurtagungen der Jahre 2010 bis 2014 in Erinnerung. Es entsteht

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Einheitsbetrag und besondere Betreuungsformen bezüglich Finanzierung und Inhalte Grundlage für die Behandlung dieses Tagesordnungspunktes bildete das Protokoll der Sonderausschusssitzung vom 20.08.2015. Bei besagter Sonderausschusssitzung informierten Abteilungsdirektor Critelli und Amtsdirektorin Waldner über den aktuellen Stand der Vorgaben bezüglich Neuausrichtung der Finanzierung der Seniorenwohnheime. In der Zwischenzeit hat es verschiedene Treffen und Nachverhandlungen gegeben, wobei einige sehr entscheidende Ergebnisse erzielt werden konnten: > Die Größe der Heime, die für besondere Betreuungsformen in Frage kommen, wurde von 60 Betten auf 40 Betten reduziert. > Das Mindesteintrittsalter wurde nicht erhöht, sondern wieder auf 60 Jahre definiert. > Die Auslastung für Kurzzeitpflege wurde so geregelt dass sie zukünftig auf einen stimmigen Jahresdurchschnitt berechnet wird. > Die fachgerechte Begleitung von Menschen mit Demenz wird auch zukünftig als eigene Besondere Betreuungsform geführt. > Die besonderen Betreuungsformen wurden insgesamt inhaltlich wie auch finanztechnisch gut weiter entwickelt.

Die Mitglieder des Verbandsausschusses informieren sich gegen­ seitig über den aktuellen Stand und den Werdegang bezüglich Umsetzung der Anlaufstellen in den verschiedenen Landesteilen und bezogen auf die jeweilige Sprengelebene. Es ist bei den Systempartnern des Gesundheitswesens, der Bezirks­ gemeinschaften und der Seniorenwohnheime viel Aufbruchsstimmung zu erkennen und es wird sehr motiviert und engagiert gearbeitet. Dies hat zur Folge, dass auch in sehr vielen Fällen die Umsetzung der territorialen Anlaufstelle insgesamt sehr gut vorangebracht wird. Seitens der Akteure vor Ort wünscht man sich einige unter­ stützende Maßnahmen von Seiten des Landes und der eingesetzten Steuerungsgruppe, z. B.: > Landesweit eingesetztes EDVProgramm und damit verbundene einheitliche Dokumentation > Unterstützung bei Presse- und Medienarbeit sowie Erstellung von Infomaterial. > Aufbau eines einheitlichen Erscheinungsbildes > Vorgaben bezüglich Kostenverteilung zwischen den Diensten. > Einheitliche Lösung bzgl. Telefon und E-Mail-Auftritt > Finanzierung der Grundaus­ stattung der Anlaufstellen Oswald Mair Direktor VdS


Aus den Heimen

Abschließend sei allen gedankt, die zur reibungslosen Abwicklung und zum Gelingen unseres Sommerfestes beigetragen haben. Das Sommerfest stand unter dem Motto: „Tag der Begegnung“ und es war wirklich ein gemütliches „Beisammensein“, einfach ein schönes Sommerfest. Peter Ganterer Präsident Alters- und Pflegeheim St. Michael Tisens

Altenheim Schloss Moos Vom Sommer träumen, während der Winter kommt

Alters- und Pflegeheim Tisens

Gemütliches Sommerfest Am Samstag, den 25. Juli 2015 fand im Alters- und Pflegeheim „St. Michael“ Tisens das bereits traditionelle Sommerfest statt. Zum Sommerfest eingeladen haben die Verwaltung, die Mitarbeiter und die Heimgäste. Viele Angehörige, Ehrengäste sowie Bürger und Bürgerinnen aus nah und fern sind der Einladung gefolgt und haben einige gemütliche Stunden gemeinsam mit den Heimgästen und ihren Angehörigen verbracht. Präsident Peter Ganterer konnte bei der Feier wieder viele Ehrengäste begrüßen. So. z. B. allen voran die Landesrätin für Arbeit, Sport, Gesundheit und Soziales, Martha Stocker, den Präsidenten des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols, Norbert Bertignoll, die Referentin für Soziales, Schule und Kultur der Gemeinde Tisens, Olivia Holzner Mair, den BM Stellvertreter und die Referentin für Soziales der Gemeinde Nals, Franz Pircher und Klara Tribus Holzner, in Vertretung der Gemeinde Unsere liebe Frau im Walde/St. Felix, Regina Fulterer Blasinger, sowie Gemeinderäte, Vertretungen von sozialen Organisationen und Vereine, Pfarrcaritas, den Heimarzt Dr. Psaier, Dr. Zanella, die Kommandantschaften der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren und den Verwaltungsrat des Heimes.

Auch unsere Geistlichkeit, Hochwürden Pater Oswald Vienna und Hochwürden Pfarrer Sullmann, haben dem Sommerfestl einen Besuch abgestattet. Herr Dekan Alexander Raich hat sich ent­ schuldigt. Mit viel Applaus sind auch die anwesenden Heimgäste aus St. Pankraz empfangen worden. Zwischen den Heimen von St. Pankraz und St. Michael Tisens gibt es seit Jahren eine rege Zusammenarbeit und jährlich ein gegenseitiges Besuchen. Für Speis und Trank war bestens gesorgt so, dass die Anwesenden, der Küche ein großes Lob ausgesprochen haben. Für die passende Stimmung und hochmusikalische Umrahmung sorgte heuer die „Prissner Tanzlmusig“. Auch die „Sunnseitplattlerinnen“, Schuhplattlerinnen aus Jenesien haben dem Sommerfest, durch ihre gekonnten Einlagen, eine besondere Note verliehen. Der Höhepunkt einer Einlage war der Einmarsch der Schuhplattlerinnen mit Landesrätin, der von den Festgästen mit viel Beifall bedacht wurde. Die Landesrätin war nach der Besichtigung des Hauses voll des Lobes an die Mitarbeiter und an die Verwaltung. Auch das „Standl“, bei dem wieder wunderschöne Produkte aus unserer Kreativwerkstatt, welche im Rahmen der Tages- und Freizeigestaltung mit unseren Heimgästen hergestellt und gebastelt wurden, hat bei den Festgästen guten Anklang und die Produkte reißenden Absatz gefunden.

„trees4bees“ – Gemeinsam Zukunft pflanzen Bäume für Bienen pflanzten im Altenheim Schloss Moos der Bildungsausschuss und der Imkerbund von Wiesen, unterstützt von der Raiffeisenkasse Wipptal. Ein junger Baum steht seit einigen Wochen mitten im Garten des Altenheimes Schloss Moos. Seine Wurzeln sind noch nicht besonders tief und man erkennt deutlich, dass er erst vor kurzem gepflanzt wurde. Der entscheidende Spatenstich geschah aber nicht leise und heimlich, sondern wurde von Applaus und Tanzlmusig begleitet. Eine junge Gruppe von Wiesnern hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf das weltweite Bienensterben aufmerksam zu machen. Im Voraus wurde viel informiert, geplant und vorbereitet. Das Team um Monika Reinthaler streckte ihre Fühler aus und konnte die Jugendgruppe Wiesen, den Bildungsausschuss Wiesen, den Imkerbund und die Raiffeisenkasse Wipptal mit ins Boot holen. An diesem Punkt wendete sich die Gruppe auch an das Altenheim Schloss Moss. Dem Schlachtruf „trees4bees“ – „Bäume für Bienen“ – wurde noch ein weiterer Slogan hinzugefügt: „Gemeinsam Zukunft pflanzen“. Das Altenheim sollte der Schauplatz sein, an dem der Stein ins Rollen kommt: Hier sollte das Bienenfest und der Auftakt für das Projekt auf dem sozialen Netzwerk facebook stadtfinden. Auch im Schloss Moos drehte sich von da

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Aus den Heimen

Ein starkes Team für die Bienen und die Bäume

an alles um die Biene. Die Freizeitgruppe bastelte gemeinsam mit den Jugendlichen Dekoration, bis dato geheime und fast in Vergessenheit geratene Heilmittelrezepte mit Bienenwachs wurden weitergegeben und in der Küche freute man sich über den Bienenstich. Ein weiteres Highlight während der Vorbereitungsarbeiten kam in Form von Kameramann, Tontechnik und Regieanweisung. Im Altenheim Schloss Moos wurde ein Beitrag für die Nachrichtensendung „Südtirol Heute“ gedreht um das Projekt publik zu machen und noch mehr Menschen zu erreichen und herzlich einzuladen. Neben Imker und Jugendlichen wurden auch Heim­ bewohner gefilmt und interviewt. Beim Bienenfest am 26. Juli 2015 ertönte der Startschuss für die Challenge „trees4bees“: Der erste Baum für die Bienen wurde gepflanzt. Das Video wurde natürlich sofort auf facebook hochgeladen und Nominierungen vorgenommen. Durch Lose konnten die Festbesucher Bäume und Pflanzen gewinnen, später in ihrem eigenen Garten pflanzen und sich so an der Challenge beteiligen. An diesem sonnigen Sonntagnachmittag gaben Imker und Förster Infos über Bäume und Bienen und auch für die Kleinsten wurde es nicht langweilig: Das Raiffeisenmaskottchen „Sumsi“ war gekommen und in der VKE-Schminkecke wurden fleißig viele Bienchen gemalt. Auch die Heimbewohner hatten sichtlich Spaß und konnten das Summen und Brummen, das Plaudern und Kinderlachen genießen. Nun bleibt nur zu hoffen, dass das Projekt „trees4bees“ genauso tiefe

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Wurzeln schlägt wie der kleine Baum mitten im Garten des Altenheimes Schloss Moos und dass für unsere gemeinsame Zukunft viele Bäume für die Bienen gepflanzt werden. Barbara Seidner Altenheim Schloss Moos Wiesen Pfitsch

Seniorenwohnheim Terlan – Stiftung Pilsenhof

Neuer Garten beim „Spielplatz der Sinne“ Frische Luft tut Leib und Seele gut. Nicht umsonst halten sich Alt und Jung bei schönem Wetter gerne im Freien auf. Den Bewohnern des Pilsenhofes steht dafür seit kurzem ein erweiterter Park zur Verfügung.

In der Terlaner Kirchgasse wurde zwischen Kindergarten und Seniorenwohnheim bereits im Jahr 2006 ein „Spielplatz der Sinne“ errichtet. Das Individuelle an diesem Spielplatz ist, dass Kinder durch das Angebot besonderer Spielgeräte wie Klangkörper, Drehscheiben, Schwebebalken usw. angeregt werden, ihre Sinne intensiv zu erleben. Im Frühsommer dieses Jahres hat die Gemeindeverwaltung von Terlan den „Spielplatz der Sinne“ um einen schönen Park erweitert, der über den Spielplatz, den Silberleitenweg hinter der Kellerei Terlan und das Seniorenwohnheim zugänglich ist. Der Garten wurde mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, zwei Sitzbänke unter einer Laube laden zum Rasten und Verweilen ein. Durch diese direkte Verbindung zwischen Seniorenwohnheim und Kindergarten kann dieser wunderbare Platz einmal mehr zum Ort der Begegnung zwischen Jung und Alt im Dorf werden. Eine Besonderheit stellt der gesicherte Zugang von der Seite des „Pilsenhofs“ dar. Der Park ist vom Hof des Seniorenwohnheimes über ein Gartentor zu erreichen, das immer geschlossen ist und nur mit einem Nummerncode geöffnet werden kann. Diesen Nummerncode erfahren selbstständige HeimbewohnerInnen und interessierte BesucherInnen beim Pflegepersonal. So können sich auch weiterhin alle Heimbewohner gefahrlos im hauseigenen Garten aufhalten und dort frei bewegen. Manuela Kastl Seniorenwohnheim Terlan

Der neue Park lädt zum Verweilen ein. Im Hintergrund der gesicherte Zugang vom/zum Seniorenwohnheim


Aus den Heimen

Der Bischof vergaß auch jene Heimbewohner nicht, die ans Bett gefesselt sind und deshalb den Gottesdienst nicht mitfeiern konnten. Ihnen stattete er nach dem Gottesdienst einen Besuch im Zimmer ab.

Bürgerheim Schlanders

Die Heimbewohner haben sich gefreut über die viele Zeit und Aufmerksamkeit, die ihnen Bischof Ivo Muser bei seinem Besuch geschenkt hat

Sarner Stiftung

Bischof Ivo Muser auf Besuch: „Habe betende Menschen vor mir“ Es war ein ganz besonderes Erlebnis für die Heimbewohner in der Sarner Stiftung als Diözesanbischof Ivo Muser sie am 21. August besuchte und mit ihnen gemeinsam die Hl. Messe feierte. „Geehrter Herr Bischof, wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihren Besuch, den wir als große Wertschätzung den älteren Menschen gegenüber sehen“, sagte Präsidentin Klara Hofer vor dem Gottesdienst in der Hauskapelle der Sarner Stiftung. Auch Dekan P. Paul Lantschner begrüßte den Oberhirten und stellte ihm die im Februar 2009 geweihte Christkönigskapelle vor, die auch dem Seligen Johannes Nepomuk Tschiderer geweiht ist. „Ich spüre heute und hier eine große Freude; schlicht und einfach wollen wir nun gemeinsam das Kostbarste tun: Die Eucharistie feiern“, sagte der Bischof zu Beginn des Gottesdienstes. Und weiter: „Wir wollen alle unsere Anliegen in diese Eucharistiefeier hineinlegen: Unsere Sorgen und unsere Freuden, aber auch das Leben im Alter und die Krankheit. Und ich bin mir ganz sicher, dass ich heute instän-

dig betende Menschen vor mir habe. Betet aber auch für mich und das nicht nur heute! Im Gebet für sich und füreinander entsteht nämlich Beziehung, Beziehung zwischen den Menschen und Beziehung zu Gott.“ In seiner Predigt bezog sich der Bischof auf das Johannes-Evangelium, in welchem Jesus den Apostel Simon Petrus wiederholt fragt, ob er ihn liebe und Petrus am Ende traurig sagt: „Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich lieb habe.“ „Mit diesem Glaubensbekenntnis des Simon Petrus kann man leben und auch sterben; in unserem ganzen Leben, in allem, auch in der Altersschwäche und in der Krankheit gehen wir Jesus entgegen“, so der Bischof, der daraufhin ankündigte, dass in diesem Sinne am Ende des Gottesdienstes gemeinsam das bekannte Lied „Jesus, dir leb’ ich, Jesus, dir sterb’ ich, Jesus, dein bin ich im Leben und im Tod …“ gesungen würde.

Freizeitgestalter treffen sich Nachdem das Bürgerheim Nikolaus von der Flüe in Schlanders neu saniert und umgebaut wurde, hat sich die Aktivgruppe der Freizeitgestalter und Tagesgestalter entschlossen, das neue Haus zu besichtigen. Im April 2015 fanden sich 30 Personen aus allen Landesteilen Südtirols im Bürgerheim ein. Harald Tappeiner, Vizepräsident des Hauses, begrüßte die Teilnehmer. Er unterstrich in seiner Rede die Wichtigkeit dieser Berufsgruppe und deren Arbeit in den Einrich­ tungen. Sie sind wichtige Begleiter der Bewohner in der Gestaltung der freudigen Ereignisse und der Höhepunkte im Tagesablauf. Er selbst freut sich im Falle des Älterwerdens, dass es diese Berufsgruppe gibt. Sie erfüllen die Tage mit Leben und schönen Dingen. Sie sind also Lebensbegleiter für alte Menschen, die im positiven Sinne die kleinen Freuden ermöglichen und unterstützend einwirken. Renate Mayr stellte den Landesverband der Sozialbetreuung vor. Sie erklärte kurz die Aufgaben und die

Freizeitgestalter unter sich im Bürgerheim Schlanders

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Aus den Heimen

wichtigen Themen, die zurzeit vom Verband in Ausarbeitung und in Diskussion stehen. Weiters regte sie die Mitgliedschaft an und erklärte deren Vorteile. Andreas Wiesler zeigte einen Kurzfilm zum Thema Impressionen aus dem Bürgerheim. Die Eindrücke waren sehr aufschlussreich und gaben einen guten Einblick in unsere Arbeit. Den Hauptteil gestaltete Herbert Schönweger. Er ist Fachmann für Farbgestaltung, Design und Dekor. Er referierte zum Thema „Wohnen im Seniorenheim“. Herr Schönweger sprach in seinen Ausführungen viele Aspekte an, so zum Beispiel wie die Wahrnehmung der Umgebung und deren Auswirkung auf die Psyche ist, welche Rolle Farben im Wohnbereich spielen und wie sie wahrgenommen werden. Weiters wurden folgende Schwerpunkte behandelt: Wie viel und in welchem Ausmaß sind Bilder und Dekorationen angemessen? Kann ein Zuviel erdrückend oder belastend sein? Wie ist das Verhältnis der persönlichen Kreativität und wie spiegelt sie sich am Arbeitsplatz wieder? Zudem erklärte Herr Schönweger das Konzept der Wohnraumgestaltung, das er im Bürgerheim Schlanders umgesetzt hat. Im Anschluss an das Referat wurden zwei Wohnbereiche besichtigt. Danach war Zeit für Diskussionen und es konnten gezielt Fragen an den Referenten gestellt werden. Nach der Mittagspause konnten die Schautische besichtigt werden und es fand ein offener Meinungsaustausch statt. Insgesamt war es ein sehr gelungener Tag und die Aktivgruppe hat viele positive Rückmeldungen erhalten. Wir freuen uns über die zwei neuen Zugänge Christian Vent und Irmgard Treyer in der Aktivgruppe. Wir Renate Mayr, Maria Oberhollenzer, Patrizia Anderle und Irene Maria Stecher werden uns weiterhin bemühen, interessante, themen­ reiche und informative Treffen anzubieten. Herzlichen Dank auch an den Landesverband der Sozial­ betreuung, der uns immer wieder tatkräftig unterstützt. Irene Maria Stecher Freizeitgestalterin/Tagesgestalterin Bürgerheim Schlanders

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Wohltuend für Körper und Geist sind ätherische Öle

Altenheim Stiftung Deutschnofen

Lavendel, Thymian und Co. … Die Praxis zeigt immer wieder, dass die Kombination von Pflanzenölen mit ätherischen Ölen so manchem Wehwechen vorbeugen bzw. gar Einhalt bieten kann. In der Aromapflege geht es in erster Linie um Zuwendung, um Berührung, die tröstet und aufbaut, aber auch um Düfte, welche ältere Menschen erfreuen und fröhlich stimmen. Es geht um Körperpflege aus dem „Kräutergarten Gottes“, die Linderung von seelischen und körperlichen Alltagsbeschwerden, aber auch um prophylaktisches Arbeiten. Seit 2012 findet die Aromapflege im Altenheim Peter Paul Schrott Stiftung Deutschnofen ihre Anwendung in den verschiedensten Bereichen der Pflege: von der morgendlichen Körperpflege, dem wöchentlichen Duschen und Baden, über die Fußpflege, der Vorbeugung und Behandlung von Intertrigo und Dekubiti, der Raumbeduftung, in der Palliativbetreuung bis hin zum Wohlfühlprogramm im Rahmen der Tagesgestaltung. So finden beispielsweise zweimal jährlich Wellnesswochen statt. Im Juli dieses Jahres konnten unsere Heimbewohner eine Woche pure Entspannung erleben zum Thema „Mediterraner Flair“ und sich im September während der „Almwellnesswoche in den Bergen“ von den heißen Sommermonaten erholen. Die Aromapflege ermöglicht den

Pflegekräften, unsere Heimbewohner zu aktivieren, Beschwerden zu lindern und somit die Befindlichkeit zu verbessern. Die verschiedensten Körperstreichungen, Wickel, Fußund Handbäder, untermauert von der Benutzung der heimischen Schafwolle öffnen die Türen zu einer engeren, vertrauensvolleren Beziehung. Dies ermöglicht den Heimbewohnern ihre Wünsche, Hoffnungen, aber auch Ängste und Sorgen offen auszusprechen und sich nach einem oft arbeitsreichen oder schicksalshaften Biografie verwöhnen zu lassen. Voraussetzung für eine korrekte Anwendung der Aromapflege ist eine fortwährend fundierte theo­ retische und praktische Ausbildung des gesamten Pflegepersonals. Dies wird im Altenheim Peter Paul Schrott Deutschnofen groß geschrieben und dadurch konnte auch eine interne AromapflegeArbeitsgruppe gegründet werden, welche sich verantwortlich zeigt für die sachgemäße Anwendung der Produkte und jeglicher Anwendungen. Zudem wird durch den regelmäßigen Austausch innerhalb der Arbeitsgruppe eine gute Qualität in der Anwendung gewährleistet. Hildegard von Bingen sagte einst: Die gesamte Schöfpung, die Gott in der Höhe wie in den Tiefen gestaltet hat, lenkte er zum Nutzen des Menschen. Die Aromapflege in unserer Einrichtung bestätigt diese Aussage der Kräuterheiligen und zeigt sich täglich in den kleinen und großen Erfolgen. Petra Pichler Peter Paul Schrott Stiftung Deutschnofen


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Rosen zum 102. Geburtstag

Altersheim Schenna

Ausflug zum „Rosengarten“ Anfangs Juni haben wir mit unseren Heimgästen einen wunderschönen Nachmittag im „Rosengarten“ der Familie Egger in Schenna verbracht. Das schöne Wetter und die Nähe zu unserem Heim haben es ermöglicht, dass sogar einige Heimgäste zu Fuß dieses Ausflugsziel erreichen konnten. Große Begeisterung machte sich breit, als dann die Heimgäste von der Familie Egger in ihrem „Rosengarten“ begrüßt wurden. Die vielen bunten Farben und der gute Duft der verschiedensten Rosen versprachen einen unvergesslichen Nachmittag. Bei Kaffee und Kuchen feierten wir zudem den 102. Geburtstag von unserem Heimgast Frau Stefania. Zu diesem Anlass schenkte ihr die Familie Egger einen großen bunten Rosenstrauß. Auch Gemeinderat Stefan Wieser, Bürgermeister Luis Kröll und Pfarrer Hermann Senoner haben Frau Stefania zu ihrem Geburtstag gratuliert. Stefan Wieser hat zudem den Nachmittag musikalisch begleitet. Kurt Mair Altersheim Schenna

Casa di Riposo Kofler Salorno

Mercatino Argilla alla Festa CAI Il 14 Giugno 2015, l’Associazione CAI ha calorosamente accolto ospiti ed operatori della Casa di Riposo Benjamin Kofler, riservando loro un comodo spazio sotto la tettoia dell’Area Feste Campestri di Salorno per adibirvi il Mercatino Argilla.

Lo scorso anno il mercatino dei manufatti creati dagli ospiti durante il Laboratorio Argilla era avvenuto nell’ambito della Festa dei Portoni del paese. È stata un’esperienza molto positiva anche quella di quest’anno. I simpaticissimi membri del CAI hanno offerto lo Strauben ai nostri ospiti durante il pomeriggio, merenda loro graditissima. C’è stata molta interazione tra i paesani e anche non paesani presenti alla festa e i nostri anziani, che hanno ricevuto molti complimenti per i bellissimi lavori da loro creati. Il Laboratorio Argilla si svolge con la collaborazione tra una brava ceramista e l’animazione da diversi anni nella nostra struttura. Siamo stati tutti molto soddisfatti e contenti di come il tutto si è svolto e di esserci sentiti parte integrante della Festa dell’associazione. La vendita ad offerta dei prodotti ha permesso di “mettere i soldi da parte” per una gita in più per gli ospiti. Ringraziamo quindi il Cai per questa opportunità e collaborazione, in linea con l’idea di un regolare rapporto tra gli ospiti della struttura e le varie realtà del territorio. Ringraziamo anche i volontari AVULSS, che hanno provveduto all’accompagnamento degli ospiti della struttura alla Festa Campestre, volontari sempre pronti a collaborare con piacere in queste situazioni. Fondazione Benjamin Kofler Salorno

Bellissimi prodotti fatti di argilla

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Aus den Heimen

Yuji Honda und seine Familie begeisterten mit ihren Liedern

Altersheim St. Martin in Thurn

Alters- und Pflegeheim Villnöß

Das Altersheim öffnet sich fremden Kulturen

Sommerliche Stimmung

Im August fand in der Kapelle des Altersheimes Ojöp Frëinademetz ein Konzert besonderer Art statt, gestaltet von einer japanischen Gruppe. Die Kapelle war kurz vorher mit einem gelungenen Wandgemälde des einheimischen Künstler Albert Mellauner verschönert worden. Die Familie Honda hat auf einer Italienreise einige Verwandte besucht, u. a. Herrn Carlo Forni in der Gemeinde St. Martin in Thurn, der im Altersheim Freiwilligendienst leistet. Yuji Honda, ein 36-jähriger Hobbytenor – bei dieser Gelegenheit in Lederhose – begeisterte die Zuhörer mit einigen Stücken aus dem Repertoire klassischer Meister, begleitet am Klavier von seiner Frau Naoko, Musiktherapeutin. Zusammen mit seinen Kindern und Nichten sang er zudem einige japanische Folklore-Lieder. Die Kinder führten auch einige traditionelle Tänze ihres Landes vor. Die Bewohner konnten nicht nur die wunderschönen Stimmen bewundern, sondern auch die bunte, für Japan typische FolkloreKleidung. Am Schluss des Konzertes sangen zwei kleine SchweizerMädli, die bei der Oma im Gadertal auf Urlaub weilten, ein bekanntes ladinisches Volkslied, das Naoko spontan am Klavier begleitete, ohne die Melodie zu kennen. Der Besuch aus Japan, auf Initiative von Herrn Forni, hat den Heimbewohnern große Freude bereitet, herzlichen Dank! Giovanni Mischi . Präsident

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Der heurige Sommer lud dank schönem Wetter und angenehmen Temperaturen zum Genießen ein. Dies galt auch für unsere Heimbewohner. Mit verschiedenen Freizeitaktivitäten luden wir unsere Senioren ein, dem Alltag den Rücken zu kehren und besondere Erlebnisse miteinander zu teilen. Auftakt im diesjährigen Sommerprogramm machte der abendliche Spaziergang zum Kabisplatz, wo unsere Heimbewohner in der„ersten Reihe“ dem Einzug der Ladiner beiwohnen und dabei unserem Bischof persönlich die Hand schütteln durften.

Almfrische auf der Latzfonser Alm

Als nächster Höhepunkt stand am 21. Juni unser Frühschoppen an. Dabei konnten wir gemeinsam mit der Dorfbevölkerung bei Speiss und Trank und zünftiger musikalischer Unterhaltung mit Sepp und Norbert in fröhlicher Runde einige schöne Stunden erleben. Anfang Juli sind fünf unserer Heimbewohner gemeinsam mit zwei Pflegekräften und einer Köchin zur Almfrische nach Feldthurns auf eine kleine Almhütte oberhalb von Garn aufgebrochen. Es waren eindrucksvolle und wunderschöne Tage, die für die Bewohner und uns sicher unvergessen bleiben. Nach einer kurzen Mittagsrast und beim Besuch unseres Doktors ließen einige auch mal die „Goaßl krochn“. Um zwischendurch die gute Stimmung zu erhalten, haben wir im Altersheim Besuch von zwei Clowns erhalten, welche unsere Lachmuskeln stark beansprucht haben und für einen lustigen Nachmittag sorgten. Ende Juli folgte dann ein unterhaltsamer Ausflug auf die Glatschalm. Trotz der trüben Sicht waren wir bester Stimmung. Rosa begleitete uns auf der Zieh­ harmonika und wir sangen wunderschöne alte Lieder. Nach einigen fröhlichen gemeinsamen Stunden kehrten wir wieder ins Altersheim zurück. Martin Obexer Direktor der ÖBPB Villnöß


Aus den Heimen

Claraheim Steinegg

Glückwünsche zum „100er“ Frau Margareth Rottensteiner Mock konnte am 10. September 2015 die Vollendung des 100. Lebensjahres im Claraheim Steinegg feiern. Gar einige Gratulanten kamen im Laufe des Tages vorbei, um der rüstigen Jubilarin zu gratulieren. Ihre besondere Gabe, positive Ereignisse in den Vordergrund zu stellen, hilft ihr auch heute noch, ihren Lebensweg zu gehen. Die regelmäßigen Besuche ihrer Familie, das gemeinsame Kartenspiel und das Singen im Claraheim füllen ihre Tage. Gerne besucht Frau Rottensteiner die heilige Messe in der hauseigenen Kapelle, welche unser geschätzter Pfarrer Josef Psaier wöchentlich abhält. Am Samstag, dem 12. September 2015, hat ihre Familie eine Feier im Kulturhaus Steinegg organisiert, zu welcher auch die Bewohner und das Personal des Claraheimes sowie Hochwürden Josef Psaier einge­ laden waren. Zu den Gratulanten zählten ebenso unsere Bürgermeisterin Martina Lantschner Pisetta, die für das Claraheim zuständige Gemeindereferentin Maria Masoner sowie die Präsidentin des Verwaltungsrates der Peter Paul Schrott

Frau Margareth Rottensteiner im Kreise ihrer Familie

Stiftung, Veronika Nikolussi Wieser. Altenheimstiftung Kaltern „Heinrich von Rottenburg“ Sehr wohl fühlte sich Frau Rottensteiner im Kreise ihrer großen Familie, zu welcher mittlerweile einige Urenkel und gar Ururenkelkinder zählen. Gedacht wurde ebenso ihrer zwei bereits verstorbeBei solch hohen Temperaturen, wie nen Kinder. wir sie in diesem Sommer erlebt Musikalisch umrahmt wurde die haben, ist es in höheren Lagen weitFeier von der Böhmischen von aus angenehmer als unten im Tal. Zwölfmalgreien, der zwei ihrer Also rauf auf den Berg, oder besser Söhne angehören. Frau Rotten­ gesagt: auf die Alm! steiner freute sich sehr über die Die Schönrastalm bei Aldein ist seit Feier, die sie sichtlich genoss. Jahren eines unserer beliebtesten Wir vom Claraheim wünschen Ausflugsziele. Eine Stunde Fahrtzeit Frau Rottensteiner alles Gute sowie nehmen wir gerne in Kauf, um noch weitere gesunde Jahre im einen Sommertag auf der herrlich Seniorenwohnheim von Steinegg. Edith Lantschner grünen Almwiese zu verbringen. Claraheim Steinegg Auch in diesem Jahr sind wir

Sommer auf der Alm

Ausflug auf die Schönrastalm bei Aldein

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Aus den Heimen

zweimal hingefahren. Einige Heimbewohner legten die kurze Strecke vom Parkplatz bis zur Hütte in Begleitung der freiwilligen Helferinnen sogar zu Fuß zurück. Wirtin Martina und ihr Team erwarteten uns und hatten bereits unseren Stammplatz vorbereitet. Im Gepäck hatten wir nicht nur gute Laune und einen Mordsappetit, sondern auch Musik! Musikant Oswald Dissertori aus Tramin, auch KlettOswald genannt, war mit dabei. Bereits in den vergangen Jahren waren er und seine Zither unsere treuen Begleiter. Die Mannschaft auf der Almhütte erwartet ihn stets freudig, weil er für Stimmung sorgt. Mit seiner tiefen Stimme sang er alte Volksweisen und zog damit die Aufmerksamkeit aller Hütten­ besucher auf sich. Bergluft macht hungrig Das gutbäuerlichen Gerichte machten das Mittagessen zu einer Freude: Plent, selbstgemachter Käse, Knödel und Gulasch … da ist für jeden Gaumen was dabei. Den Nachmittag verbrachten wir beim Singen, Tanzen, Kartenspielen und mit Spaziergängen über die saftigen Almwiesen. Der Klang der Kuh­ glocken und die bunten Wiesen­ blumen riefen bei so manchem Erinnerungen an die Kinder- und Jugendzeit hervor – an vergangene Almsommer als Hiaterbiabl (oder Madl) oder an die Sommerfrische mit der Familie. Der krönende Abschluss unseres Ausflugs waren die Strauben, die heiß und mit süßer Preiselbeer­ marmelade serviert wurden. Am späteren Nachmittag, als die Temperaturen im Tal auch wieder etwas abgesunken waren, traten wir die Heimfahrt an. Bis zum nächsten Sommer! Lisa Pfitscher Altenheimstiftung Kaltern

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Freuten sich über die stolze Summe, die übergeben werden konnte. v.l. Bürgermeister Andreas Tappeiner, Sibille Tschenett und Gerti Telser (Wohn- und Pflegeheim Laas), Rebekka Wallnöfer und Helga Schönthaler (Krebshilfe Vinschgau), Elmar Horrer (Fraktion Laas)

Seniorenwohnheim St. Sisinius Laas

Ein Abend in Rot „Wer Menschen froh machen will, muss Freude in sich haben. Wer Wärme in diese Welt bringen will, muss Feuer in sich tragen. Wer Menschen helfen will, muss von Zufriedenheit und Liebe erfüllt sein.“ Phil Bosmans Zufriedenheit im Privaten und im Berufsleben sowie das Bewusstsein für das Glück, gesund zu sein, waren der Anlass für ein besonderes Projekt, mit welchem die Mitarbeiterinnen des Wohn- und Pflegeheimes St. Sisinius Laas etwas von ihrem eigenen Lebensglück einem guten Zweck zurückgeben wollten. Lokale Betriebe, Vereine und Privatpersonen ließen sich von dem Funken der Selbstzufriedenheit anstecken und unterstützten diese Initiative, welche am 5. September 2015 als „Abend in Rot – Genuss und Benefiz“ umgesetzt wurde.

In vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden und vorbildlicher Team­ arbeit der Mitarbeiterinnen des Altersheimes, der Gemeinde und Fraktion Laas mit den Vorstandsmitgliedern der Krebshilfe Vinschgau wurde der Rahmen für diesen besonderen Initiative geschaffen werden. Der Speisesaal des Wohnund Pflegeheimes von Laas glich an diesem Abend einem Nobel­ restaurant. Mit einem 10-GängeDegustations-Menü, mit guten Weinen und feiner Musik ver­ wöhnten die Mitarbeiterinnen des Wohn- und Pflegeheimes von Laas die zahlreich erschienenen spendenfreudigen Gäste – ja was kann man sich Schöneres vorstellen, als einen guten Vorsatz zum Spenden in einem angenehmen Ambiente mit allen Sinnen geniessen zu dürfen? Kürzlich konnten die Vertreter von Altersheim, Gemeinde und Fraktion der Krebshilfe Vinschgau eine stolze Summe übergeben und sie waren sich einer Meinung „Dieser außergewöhnliche Abend darf gerne wiederholt werden.“ Sibille Tschenett Direktorin


Freizeit

Waltraud Tanner, Köchin Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe, Schlanders

Kalbskopf sauer

Veranstaltungen

Zutaten:

Zubereitung:

für 4 Personen

Den Kalbskopf in dünne Scheiben schneiden, auf einem Teller oder einer Platte anrichten und die warme Fleischsuppe darüber geben Mit den in Streifen DO H Lgeschnittenen E n A L Zwiebeln, T E R oder Würfel Salz, Pfeffer, On E nÖlBund O Essig B nanrichten, EnO mit N Schnittlauch A R B E garnieren n B O und T E L servieren.

400 g Kalbskopf fertig gekocht 1 Zwiebel 4 EL Essig 6 EL Öl Pfeffer aus der Mühle Salz Schnittlauch fein geschnitten 1/4 l Fleischsuppe

NnBnNnA B E L L E I S R E V U En I n R A T En I nR I T T nMnC H A U S S E E A B A K AnNnAnN S E G E L nGO T I N CnOn L E An I n I H E NN EnR AN I S

Rätsel-1 oben Auflösung von Seite 30 U K E n S T I MM E nÄ R G E RnOnR U L PnNOR D E N nT E I N TnEnT GE L LnTO L L E n A nn L E Onn I n S P R E Un I S L AM I nAnS E R I En I L A T E I NnL E S E BnEnOD E U Rn T E I R E N EnR E U E L I P P E

>> Stammtisch „Begleitetes – Betreutes Wohnen“ 11. November/novembre Meran – Merano >> BFA Vollversammlung 27. November/novembre Bozen – Bolzano >> Treffen Präsidenten und Verwaltungsräte – Incontro dei Presidenti e dei Consiglieri 27. Januar – Mittwoch 27 gennaio – mercoledì Bozen – Bolzano >> Informations-Visionstag – Giornata informativa e visioni 24. Februar – Mittwoch 24 febbraio – mercoledì Bozen – Bolzano >> Generalversammlung mit Wahlen – Assemblea Generale con elezioni 20. April – Mittwoch 20 aprile – mercoledì Bozen – Bolzano

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scher Dram tungsstück betrag, 18 B 24 Manilaha germanin, 2 29 Weibche und Burg be

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Freizeit

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buchvorstellung

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Wickel, Salben und17Tinkturen

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Das Kräuterwissen der Bauerndoktoren in den Alpen 21 22

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Der Kräuterpfarrer Künzle aus der 24Schweiz, 25die Paßler Ursche aus Südtirol, der Kiendler aus Nordtirol und Amalia Hohenester aus Bayern: Sie alle waren Bau­erndoktoren, die sich mit ihrem 26 volksmedizinischen Wissen 27einen Namen machten. Sie nutzten die Heilkräfte der Natur und haben einen Schatz an wertvollen Hausmitteln hinterlassen. Der Apotheker Arnold Achmüller hat ihre Ratschläge 28 gesammelt, geprüft und um praktische Tipps erweitert. 29 30 Erschienen bei Edition Raetia ISBN 978-88-7283-534-0

Kreuzworträtsel Kreuzworträtsel Waagerecht: 1 Kleine Öffnung, 4 Lautbildung des Menschen, 8 Unwille, Verdrossenheit, 9 Fruchtbrei für Marmelade, 10 Himmelsrichtung, 11 Zustand und Farbe der Gesichtshaut, 13 deutscher Bildhauer (1691–1752), Hildesheimer Dom, 15 Haarschopf, 17 Löwe (lat.), 18 Getreideabfall, 20 Lehre Mohammeds, 24 Reihe, Folge, 26 Sprache im antiken Rom, 27 Weinernte, 28 Geruch, 29 griechische Göttin des Friedens, 30 aufrichtiges Bedauern

1

Senkrecht: 1 Teil des Mundes, 2 Mangel an Wärme, 3 männlicher Schwimmvogel, 4 Almhirt, 5 Bürgersteig (landsch.), 6 Mannequin, 7 Fruchteinbringung, 12 beschönigende Selbsttäuschung, 14 Lücke in der technischen Entwicklung, 16 Frau Jakobs (A. T.), 18 Teil eines Wortes, 19 Denksportler, 21 erdgeschichtliche Formation des Paläozoikums, 22 Inhaltslosigkeit, 23 Wohnungsentgelt, 25 Schluss

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Senkrecht: Flachland, 4 Truppenspitz Krug“, 10 S malvers des Krieger, 16 dung, 20 Sp Geburtsstad randige Sch chenland.

Waagerech des Mensch Fruchtbrei fü 11 Zustand deutscher B Dom, 15 Ha deabfall, 20 ge, 26 Spra 28 Geruch, 30 aufrichtig

Senkrecht: Wärme, 3 m hirt, 5 Bürge Fruchteinbrin schung, 14 lung, 16 Fra Wortes, 19 Formation d 23 Wohnun

Auflösung auf Seite 29

Impressum

02.indd 1

Die Karikatur

Altenbetreuung – Forum der Altenarbeit in Südtirol Zeitschrift des VdS, eingetragen beim Landesgericht Bozen am 6. 4. 1994 Nr. 1/94 – Erscheinungsweise: dreimal jährlich

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Eigentümer und Herausgeber: Verband der Seniorenwohnheime Südtirols, Kanonikus-M.-Gamper-Straße 10, 39100 Bozen Presserechtlich verantwortlicher Direktor: Norbert Bertignoll Redaktionsleitung: Christine Helfer Redaktionskomitee: Norbert Bertignoll, Oswald Mair, Helmut Pranter, Henriette Annegg, Jessica Pigneter Anzeigenannahme: Verband der Seniorenwohnheime Südtirols Grafik und Satz: design.buero, St. Leonhard in Passeier Druck: Alcione, Lavis E‑Mail: altenbetreuung@vds-suedtirol.it Telefon: 0471 323 635 Um die Lesbarkeit unserer Artikel und Berichte zu erleichtern, verwenden wir neutrale Personenbezeichnungen, bzw. ist die weibliche bei der männlichen Bezeichnung mitgemeint.

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