Kitelife 6

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K I T E L I F E 2 0 0 8 M Ä R Z /A P R I L

0 0 6 Umshlag_KL6_außen.indd 1

KITELIFE STORYCONTEST YOUNG BLOOD CAMP OFFSHORE ODYSSEY LEINENCHECK

Kitelife 06 | Ausgabe 01-2008 | März/April Deutschland 4,80 € | A 4,80 € | CH 11,- SFR | Benelux 5,80 € | E/I 7,50 €

17.03.2008 16:32:57 Uhr



4|5

inhalt

INHALT

lang blickfang

08

brothers

28

event

34

insider/young blood camp

42

insider/storycontest

52

local hero

62

horizonte

68

flightcheck

78

glidecheck

96

spin the globe/offshore odyssey 102 spin the globe/mallorca

112

kurz

© Foto ChristophMaderer.com

inhalt

04

editorial

06

new to view

14

dr. e. summer

20

augenblick

22

gut zu wissen

24

nachgefragt

50

lesershots

60

testübersicht

100

do it yourself

116

was macht eigentlich

122

shopempfehlungen

128

ausblick/impressum

130

Covershot Fabian Haberkorn by Christian Böhne

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6|7

editorial

E

igentlich wollten wir auch dieses Mal den Test auf der Ostsee durchziehen. Im Winter zu kiten oder im Winter zu testen, ist jedoch ein ganz schöner Unterschied. Eine Stunde mit einem Schirm rauszugehen ist was anderes, als gleich sieben Stück aufzupumpen. Als wir uns zum Fototermin auf Rügen aufmachten, stellten wir fest, dass der Uferbereich über einen weiten Bereich zugefroren war. Ans Kiten war nicht zu denken, außer ... Glücklicherweise (oder vielleicht unglücklicherweise) hatte ich noch Ski und Stiefel im Auto. Es dauerte etwa zehn Minuten von der Ankunft, bis ich auf dem Bodden war. Zunächst funktionierte alles sehr gut, doch schon nach wenigen Schlägen und einigen (auf dem ruppigen Eis teilweise sehr schmerzhaft missglückten) Sprüngen brach ich ein. Ein weiterer Unterschied ist, ob man vorbereitet und in einem Trockenanzug ins kalte Wasser geht oder in Klamotten. Durch den Schock schnappt man reflexartig nach Luft und kann froh sein, wenn man in diesem Moment den Kopf über Wasser hat. Es gibt, wenn man ins Eis eingebrochen ist, nur zwei sinnvolle Möglichkeiten: sich Stück für Stück

zum Ufer durchzukämpfen oder den Kite zu benutzen. Da der Kite abgestürzt war und sich nicht auf Anhieb auf dem sehr hartem Eis starten ließ, probierte ich es zunächst mit der ersten Variante. Doch schon nach kurzer Zeit wurde klar, dass dies sehr mühselig und langwierig werden würde, mit keiner Garantie auf Erfolg bei dieser Kälte. So musste der Schirm irgendwie in die Luft. Nach einiger Zeit und verschiedenen Relaunchtechniken funktionierte es. Ich hatte echt Glück, dass sich keine Leine im Eis verhängte. Mit einem funktionierenden Kite an Land zu kommen, ist natürlich kein Problem mehr. Es hätte an diesem schwer zugänglichen Spot auch anders laufen können. Im Nachhinein wurde mir schnell klar, dass es schief gehen musste. Es war logisch, dass ich bei dieser Eisdecke irgendwann einbrechen würde. „Was hast du dir dabei gedacht“, fragte ich mich selbst. Mit dem Ergebnis, dass ich schlicht und einfach überhaupt nicht nachgedacht hatte. Mein Hirn hatte beim Anblick von Wind und Eis komplett ausgesetzt und alles, worum sich die Gedanken drehten, war Spaß, Bewegung und endlich mal wieder kiten im Schreibtisch- und Winteralltag.

I

N DIESEM WINTER KONNTE JEMAND DEM KAL-

UND MACHEN HIN UND WIEDER DUMMHEITEN.

TEN WASSER NICHT ENTFLIEHEN. EINE KITERIN

WIE VIELE DINGE LERNEN WIR NUR DURCH TRY &

IST AUF FEHMARN UMS LEBEN GEKOMMEN,

ERROR? FEHLER ZU MACHEN, IST VOLLKOMMEN IN

ALS SIE BEI LEICHT ABLANDIGEM WIND ALLEIN AUF

ORDNUNG, NUR SOLLTE NICHT DER FALSCHE FEH-

DAS EISKALTE WASSER GING. ES GIBT TATSÄCHLICH

LER DABEI SEIN. UND OB DER FALSCHE DABEI IST,

IMMER WIEDER MENSCHEN, DIE ANGESICHTS SOL-

HAT VIEL MIT WAHRSCHEINLICHKEIT UND ZUFALL

CHER TRAGÖDIEN WENIG MITLEID ÄUSSERN UND

ZU TUN. WAS ICH DAMIT SAGEN WILL, IST NICHT,

NUR AUF DIE SICHERHEITSREGELN VERWEISEN.

DASS WIR ABSICHTLICH UNVORSICHTIG HANDELN

UND DAS, OHNE SÄMTLICHE DETAILS DER TRAGÖ-

SOLLTEN. IM GEGENTEIL. MAN SOLLTE SICH DESSEN

DIE ZU KENNEN. AUF KEINEN FALL IST MIT KALTEM

BEWUSST SEIN, DASS ES JEDEN VON UNS TREFFEN

WASSER ZU SCHERZEN. JEDOCH DENKE ICH, DASS

KANN, WENN WIR PECH HABEN. UND DAS NICHT

NIEMAND VON UNS WIRKLICH EIN RECHT HAT, ZU

NUR BEIM KITEN, SONDERN AUCH IM AUTO ODER

URTEILEN, UND ES KEINE ECHTEN UNSCHULDS-

BEIM ÜBERQUEREN VON STRASSEN ...

LÄMMER GIBT. MAN TRIFFT JEDEN TAG TAUSEND KLEINE ENTSCHEIDUNGEN UND MACHT UNZÄHLIGE

AN DIESER STELLE ALLEN ANGEHÖRIGEN, BEKANN-

KLEINE UND AB UND ZU AUCH GRÖSSERE FEHLER.

TEN UND FREUNDEN DER VERUNGLÜCKTEN UNSER

WIR HABEN ALLE UNSERE SCHWACHEN MOMENTE

VOLLES BEILEID UND MITGEFÜHL.

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8|9

blickfang

© K iFoto t e l i f lazyblueskies.com e | A u s g a b e 1 Fahrer / 2 0 0 8Kim Albrecht Spot Tarifa

local hero

9|9

© Foto ChristophMaderer.com K i t e l i f e | A u s g a b e 1 / 2 0 0 8


10 | 11

blickfang

Š Foto ChristophMaderer.com

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12 | 13

blickfang

Foto Photowindsurf.com Fahrer Cees Oosterum

Foto Stephen Whitesel Fahrer Robby Naish

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news

Brunotti 2008

RRD Hypertype 2

Brunotti hat in 2008 nicht nur einen neuen Vertrieb, son-

Der RRD Hypertype 2 ist das neueste Modell einer er-

dern stellt auch gleichzeitig eine neue Boardrange vor. Das

folgreichen Produktgeneration. Der Hybridkite bietet bes-

Pro-X, welches uns im letzten Jahr durch enormen Pop

te Werte in Sachen Power, Depower, leichte Barkräfte,

und gute Landeeigenschaften begeisterte, wird in Zukunft

Wendigkeit und Relaunch. Zahlreiche Details des Vorgän-

das Spielzeug für Youri Zoon, einen der besten Freestyler

North Rhino 08

germodells wurden verbessert. So wurde das One-Pump-

der Welt, darstellen. In der Länge von wahlweise 128 oder

Der völlig neu entwickelte Rhino 08 ist der Kite für Auf-

System überarbeitet und durch neue Materialen die Halt-

134 und einer Breite von 37, 38,5 oder 40 Zentimeter gibt

steiger bis zum Experten. Dieser Kite bringt dich auf je-

barkeit deutlich verbessert. Ein neues Profil sorgt nicht

es insgesamt sechs verschiedene Größen. Nicht nur der

der Stufe weiter nach oben. Seine neue, flache Delta-Geo-

nur für eine Verbesserung der Flugeigenschaften, sondern

Shape wurde überarbeitet, auch das Design ist nun um

metrie sorgt für die größtmögliche Windrange, enorme

führt durch den nahezu faltenfreien Shape auch zu mehr

einiges aggressiver geworden. Das neue Allroundboard

Fluggeschwindigkeit und absolut präzise Kontrolle der An-

Leistung. www.robertoriccidesigns.com

Onyx ist hingegen für die Fahrer, die nicht ganz so radikal

strömkante. Durch die zusätzlichen Canopy-Segmente wird

unterwegs sein wollen. Auch hier hat man die Wahl zwi-

sein Profil extrem stabil und der Schirm zur Race-Maschi-

Hadlow Pro

schen zwei Längen (130 und 136) und drei Breiten (36,

ne. Dank des tiefen Profils trumpft der Rhino bereits im

Aaron Hadlow ist wohl der erste Fahrer, der ein eigenes

38 und 40). Frauen bekommen bei Brunotti nun ein eige-

unteren Windbereich massiv auf und verwandelt die Power

Promodel nicht an den Füßen, sondern an der Bar hat.

nes Modell, das Pro Princess. Es wurde in Outline, Flex,

in beeindruckenden Lift und grandiose Hangtime. Das ex-

Der Schim ist mit einem flotten Drehtempo und einem

Stance und Design für anspruchsvolle Mädels geschaffen,

trem stabile Tuch sowie seine optimierte Rippenkonstruk-

engen Kurvenradius als reiner C-Kite an die Bedürfnisse

die endlich ein Board für den eigenen Stil haben möch-

tion in Tipnähe erhöhen nochmals die einzigartige Stabili-

des viermaligen Weltmeisters angepasst. Der Kite funktio-

ten. Komplettiert wird die Serie durch das Waveboard

tät des Rhinos. Die Rippen des Schirms wurden reduziert

niert sowohl mit vier als auch fünf Leinen. Auch auf die

Bumblebee. Alle Boards haben einen Holzkern sowie ein

und neu angeordnet, was sich in leichtem, direktem und

entsprechenden Verstärkungen wurde für diese Zwecke

teilweise transparentes Design, G10-Finnen und Brunottis

gleichmäßigem Drehen sowie geringerem Gesamtgewicht

natürlich nicht verzichtet. www.mellow.be

Pad-Schlaufen-Kombination. www.aerosport.de

bemerkbar macht. www.northkites.com


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news

Gin Zulu Neben dem Fünfleiner-Kite Nasca bringt Gin nun sein zweites Modell auf den Markt. Das Modell wird Zulu heißen und ist ein SLE. Die Besonderheit des Kites ist ein enormes Lowend, weshalb der Schirm stets eine Nummer kleiner geflogen werden kann. Somit kommt man schon deutlich früher in den Genuss, einen kleinen Schirm zu fliegen. www.ginkites.com

Chiemsee Snowkite-Outfit

North Phantom 08

Die Funktionsjacke „Steve“ und die passende Hose „Ellen“

Seinen immensen Erfolg verdankt der Phantom seiner pa-

sind aus strukturiertem „Baby Herringbone“-Material. Dieses

rabolisch geformten Outline. Diese verleiht dem Board

Snowkite-Outfit ist mit einer Wassersäule von 10.000 Milli-

eine möglichst lange Kantenlänge im Wasser, was her-

meter und getapeten Nähten nicht nur funktionell, sondern

vorragende Upwind-Eigenschaften und Richtungsstabilität

absolut trendig im Schnee und in der Luft. Die Jacke „Steve“

garantiert. Der Cutout-Tipshape verringert den nassen

bietet neben Kapuze, Schneefang und allen notwendigen Ta-

Bereich, vermindert die Reibungskräfte und verhilft dir zu

schen für Handy, Skibrille etc. auch Connection-Loops. Die-

so viel Speed, wie du dir schon immer erträumt hast. Die

se können an der Hose befestigt werden, um so eine feste

gerundete Toeside-Outline macht das Board lebhaft und

Verbindung zwischen Jacke und Hose zu gewährleisten. Die

sorgt auch bei dicken Halsen für maximalen Grip. In 2008

Funktionshose „Ellen“ überzeugt unter anderem mit zwei läs-

wurden die Shapes noch effizienter bei gleichzeitig maxi-

sigen Cargotaschen, wärmenden Knie- und Gesäßeinsätzen

mal einfachem Handling. Erhältlich ist das Board in drei

und Ventilationszippern. Die vorgeformten Knie sorgen für

Längen: 135 Zentimeter fürs Speedkiten und maximale

optimale Bewegungsfreiheit. Preise: Jacke „Steve“ 330 Euro,

Endgeschwindigkeit, 145 als Alrounder für mehr als nur

Hose „Ellen“ 250 Euro. www.chiemsee.com

Leichtwindkiten und 155 Zentimeter für den alleruntersten Windbereich. www.northkites.com


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news

news

Takoon Enova 2

Airush C-Kite

Takoon stellt den Enova 2 vor. Der „Medium Aspect Ratio

In unserem letzten Flightcheck-Bericht über den Airush Ge-

Kite“ wurde mit einem neuen Profil ausgestattet. Auch wurden

nerator haben wir uns etwas missverständlich ausgedrückt.

mehr Verstärkungen für noch mehr Steifigkeit und Haltbarkeit

Wir schrieben davon, dass Airush den Schritt zurück zum C-

eingearbeitet. Dabei bleibt das Drehtempo, wie man es von

Kite geht, was wörtlich nicht korrekt ist. Schließlich hatte

Takoon gewohnt ist, sehr hoch, bei gleichzeitig geringen Bar-

Airush von Beginn der Firmengeschichte an immer mindestens

kräften und einem verbesserten Feedback. www.takoon.com

einen reinrassigen C-Kite im Angebot. www.airush.com

JN Wear Den Wunsch eine hochwertige Outerwear zu schaffen, für extrem aktive Leute, begleitet JN von der ersten Stunde an. Nun hat die Marke eine komplette Kollektion geschaffen, bei der neben Optik und Funktion auch Authentizität eine große Rolle spielt. JN zeigt, wie spannend und sinnvoll der Mix aus jahrhundertelang erprobten Materialien und modernsten Funktionsstoffen sein kann. Gemacht für anspruchsvolle Menschen, die sich viel und frei bewegen wollen. Dementsprechend wurde auch der Schnitt gewählt. Und zugleich sind die Stücke so stylish, dass ihre Träger damit immer und überall salonfähig sind. Die neue JN-Kollektion umfasst verschiedene Jackets, Pants, Hoodies und Westen in ergonomischen Schnitten, die dort atmungsaktiv sind, wo es gebraucht wird. www.jn-kites.com

Skysails Antriebshilfe In unserer ersten Ausgabe berichteten wir über die Firma Skysails, die Kites als Antriebshilfe für Schiffe einsetzen möchte. Mittlerweile ist das Projekt nochmals fortgeschritten

Flysurfer Flyboards

und so sind bereits zwei Schiffe mit dem Kitesystem ausgerüs-

Die neuen Flyboards made by Flysurfer sind lieferbar. In

tet. An diesen zwei Schiffen wird der Einsatz im harten All-

2008 bietet Flysurfer eine eigene Boardpalette mit ins-

tag eines Frachters auf hoher See erprobt und Daten für eine

gesamt sechs verschiedenen Boards an. So gibt es drei

genauere Rentabilitätsrechnung ermittelt. www.skysails.info

Flyradicals mit konvexer Outline und drei Flydoors mit konkaver Outline. Erhältlich sind die Boards bei jedem Flysurfer-Händler zum Preis 639 Euro. www.flysurfer.com

Rodwy Bowfort Es ist soweit: Rodwy kommt zum ersten Mal mit einem eigenen Kite auf den Markt. Der Bowfort ist ein SLEKite mit fünfter Leine, der an die Bedürfnisse der meisten Kiter angepasst ist und eine solide Leistung in allen Einsatzbereichen bringt. Neben einer funktionierenden Safety wurde auch auf angenehme Barkräfte, sauberes Drehverhalten, Relaunch und eine große Windrange Wert gelegt. Erhältlich ist das Modell komplett mit Bar in sieben, neun, 12 und 15 Quadratmeter zum Preis von 969, 989, 1039 und 1089 Euro. www.rodwy.com © Foto SkySails

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d r. e . s u m m e r

doktorendlesssummer Noch Fragen? Alle deine Probleme und Anliegen sowie sämtliche Leserbriefe bearbeitet für uns der Mann für alle Fälle: Dr. Endless Summer. Schreib, was dir auf dem Herzen liegt, an dr.summer@kitelife.de und er wird sich um dich kümmern. Ja … Wir wissen Bescheid. Gleich beim ersten Durchblättern der letzten Kitelife ist uns ein richtig dummer Fehler aufgefallen. In der Story „Geschichtsstunde“ mit und über Oliver Palmers ist der entscheidende Absatz nicht, dafür ein anderer doppelt gedruckt worden. Ich bekam sofort ein zusätzliches Gehalt, um die wahrscheinlich auftretende Mailflut zu bewältigen. Doch mit einer einzigen Email, in der dieser Fehler erwähnt war, hielt sich diese Flut noch in Grenzen. Trotzdem wäre es schade, diesen Artikel nicht komplett vollständig zu haben, weshalb wir uns entschieden haben, den fehlenden Absatz hier nachzuliefern. Eine kleine Anleitung: An gestrichelter Linie ausschneiden und an geeigneter Stelle (Seite 59) einkleben. Viel Spaß, Dr. E. Summer. Es ist soweit. Du kantest an, lenkst den Kite zurück und dann… Stille… Nur das leise Surren des Kites. Du spürst die Aufwinde, die dich nach oben ziehen. Das Adrenalin schießt in deinen Körper. Kurz macht sich Unbehagen breit, denn du siehst nach unten. Weit nach unten. Es sieht aus wie sechzig Meter. Deine Freunde jubeln dir zu. Das beruhigt. Noch einen Grab dranhängen. Show gehört dazu. Du fühlst dich unglaublich frei. Der schwächer werdende Wind zwingt dich, den Grab zu beenden. Nun keinen Fehler machen. Den Schirm hin und her lenken. Noch ein Stück weiter fliegen. Einige Meter über dem Boden noch einen Kiteloop. Landen.

Dr. E. Summer: Lieber Collins, vielen Dank für den Brief und den Hinweis. Natürlich hast du recht, das ist Aaron. Der Fotograf ist unschuldig, im Moment prügeln sich Jan (Layout) und Peter, wer von den beiden denn Schuld hat. Aber elf Jahre und Rastalocken? Melde dich doch einfach mal bei Peter per Mail oder Telefon (Kontaktdaten findest du im Impressum), schon allein deshalb bist du ein heißer Kandidat für einen unserer nächsten Local Heroes.

Als Zeitschrift, die eine naturverbundene Sportart zelebriert, gehört für mich eine Rücksicht auf die Umwelt einfach dazu. Wenn ich dieses übelriechende Cover Eurer frischgedruckten Zeitschrift in den Händen habe, welches mir aufgrund der Glattheit eh? immer wieder aus den Händen gleitet, ist meine ganze Vorfreude auf die Inhalte der Ausgabe verflogen! Sicherlich ist es durch Offset- oder Siebdrucktechnik mit UV- o.ä. Klarlack veredelt worden – für mich ein überflüssiger, umweltschädlicher Luxus! Ihr setzt doch sonst auch rein konzeptionell auf Klarheit und Einfachheit. Weshalb dann dieses kostenintensive Protektion? Ein etwas stärkeres Papier würde meiner Meinung nach als Deckblatt vollkommen reichen! Conny Dr. E. Summer: Liebe Conny, sehr löblich, dass du dich so um die Umwelt sorgst. Äh … Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, wird die Kitelife auf 100 Prozent Recyclingpapier gedruckt, die Druckfarben sind chlorfrei und komplett biologisch abbaubar. Dazu ist der UV-Lack auf dem Cover lösemittelfrei. Und jetzt halt dich fest: Das ist heutzutage Standard und überhaupt nichts Besonderes. Du kannst auch bei den anderen Magazinen, die dir wegen ihrer Glattheit aus den Händen rutschen, davon ausgehen, dass es so ist.

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augenblick

D

as Bild wurde am 13. Oktober 2007 im Zentrum der polnischen Stadt Warsaw aufgenommen. Bereits ein knappes Jahr zuvor entstand die Idee vom Brückensprung. Der PKRA-Fahrer Maciek Kozerski war nach seiner Aussage schlicht und einfach auf der Suche nach etwas zusätzlichem Adrenalin gewesen. Einige Zeit nach der Idee war der richtige Spot gefunden: Die Swietokrzyski-Brücke über die Vistula im Herzen Warsaws. Sie bot eine zumindest ausreichende Möglichkeit zum Starten des Kites und war von Höhe und Lage für die Aktion geeignet. Es fehlten nur noch die richtigen Bedingungen, also Nord- oder Südwind. Es dauerte von Juli bis Mitte Oktober, bis Stärke und Richtung stimmten. Exakter Wind aus Nord, weder zu stark noch zu schwach, wenn auch mit sechs Grad etwas kalt. Die größten Bedenken hatte der Pilot wegen des weniger als zwei Meter tiefen Wassers und des inmitten einer Stadt natürlich extrem böigen Windes. Doch alles funktionierte reibungslos. Maciek pumpte den Kite unter der Brücke auf, rannte hinauf und wickelte dort die Leinen ab. Er startete den Drachen, stieg auf den Wagen seines Sponsors und sprang. Zwar erwischten ihn bei dem Kiteloop auf dem Weg nach unten einige Böen und von einer sauberen Landung war daher nicht wirklich zu sprechen, doch konnte er weiterfahren und noch ein paar Tricks auf den Fluss zaubern. Obwohl die Aktion illegal war und durchaus Aufsehen erregte, gab es keinerlei Ärger mit der Polizei. Sie war wohl einfach etwas zu überrascht ...

ein bild & seine geschichte Text Peter Goldbach © Fotos Lukas Nazdraczew, Red Bull Photofiles

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gut zu wissen

leinenlänge Text Peter Goldbach © Fotos Jörg Kulling

Mit einer anderen Leinenlänge kann man die Flugeigenschaften eines Kites einfach und effektiv verändern. Immer mehr Hersteller bieten unterteilte Leinen an, sodass eine Leine durch Teilstücke verlängert oder verkürzt werden kann. Doch gibt es in diesem Bereich noch eine große Unwissenheit. Da Leinen in dieser Ausgabe ohnehin eine wichtige Rolle spielen, wollen wir diese Gelegenheit gleich nutzen, mit ein paar Legenden aufzuräumen.

– LANGE LEINEN –

POWERZONE

– KURZE LEINEN –

Kurz (<20)

Lang (>30)

Steuerung

Direkt

Indirekt

Oldschool-Tricks

Schwierig

Einfacher

Kiteloops, die noch zu landen sind

Fette Kiteloops

Pussyloops

Fehlerverzeihend

Kaum

Sehr

Drehverhalten

Wenig Platz für Turns

Viel Platz für Turns

Platzbedarf auf dem Wasser

Kleiner

Größer

Wasserstart

Schwer

Einfacher

Z

unächst wollen wir die unterschiedlichen Windfenster mit verschieden langen Leinen betrachten. Ein Windfenster entspricht bekanntlich in etwa einer viertel Kugel, deren Radius eine Leinenlänge ist. Je kürzer die Leine ist, umso kleiner ist das Windfenster also. Ein Rechenbeispiel: Wenn wir von einem Windfenster von 180 Grad ausgehen und unsere Leinenlänge von 27 auf 25 Meter verringern, muss der Kite von links nach rechts statt 85 nur noch 76 Meter fliegen, also stolze neun Meter weniger. Bei 20 Meter langen Leinen sind es sogar nur noch 63 Meter, also noch einmal eine 13 Meter kürzere Strecke. Nicht nur das Windfenster wird kleiner, folglich auch Powerzone und Softzone. Legende 1: Kurze Leinen machen den Schirm schneller Nein, ein Kite wird mit kurzen Leinen nicht schneller. Vor allem, wenn man „schnell“ auf das Drehtempo bezieht. Vielen wird es sogar so vorkommen, dass der Kite an langen Leinen schneller dreht. Da das Windfenster mit kurzen Leinen wesentlich kleiner ist, hat man auch weniger Platz zum Steuern des Kites. Wählt man hingegen lange Leinen, kann man wilde Figuren in den Himmel fliegen. Das Flugtempo kommt einem mit kurzen Strippen natürlich größer vor, da der Kite einen kürzeren Weg durch das Windfenster hat. Da jede Lenkbewegung sich schneller auf die Position im Windfenster auswirkt, vermittelt das ein sehr direktes Fluggefühl. Legende 2: Kurze Leinen ermöglichen es, einen Kite bei mehr Wind zu fliegen Dass kurze Leinen bei viel Wind sinnvoll sind, ist nicht abzustreiten, doch nicht zwangsläufig lässt sich ein Kite an kurzen Leinen deutlich länger halten. Zwar ist der Schirm tatsächlich schwerer auszubremsen, da die Strecke von Softzone zu Windfensterrand größer wird. Man muss also länger auf der Kante stehen, bis der Kite an Zug verliert. Doch wenn man langsam fährt, den Schirm tief fliegt und das Board maximal bremst, macht die Leinenlänge keinen großen Unterschied mehr. Trotzdem

machen die kurzen Leinen voll angeblasen oft mehr Spaß, denn sollte man mal zu schnell werden, kann man besser mit der Kante reagieren. Dass ein Schirm mit kurzen Leinen später losgeht, ist aber auf jeden Fall richtig. Im unteren Windbereich eines Kites hat man oft nur deshalb genug Druck zum Kiten, weil der Fahrtwind sich zum stationären Wind addiert. Besonders kann man dies bei manchen Leichtwindkites oder beim Snowkiten beobachten. Auf hartem Schnee ist ein Höhelaufen sogar möglich, bevor ein Kite überhaupt richtig fliegt, und wenn man dann in Fahrt kommt, hat man plötzlich erstaunlich viel Druck. Bei langen Leinen wird der Weg durch die Powerzone länger, wodurch der Fahrer mehr Zeit hat, auf das Brett zu kommen und genug Geschwindigkeit aufzubauen. Somit kann man schon im Gleiten sein und genug Fahrtwind haben, bevor der Kite die Powerzone verlässt. Natürlich kommt noch der Effekt hinzu, dass oftmals in größeren Höhen mehr Wind ist und der Kite mit langen Leinen zwangsläufig höher geflogen wird. Legende 3: Kurze Leinen sind besser für böige Winde Man hört öfter, dass bei böigen Winden kurze Leinen besser seien. Das muss jedoch nicht stimmen. Zwar lassen sich Böen durch das kleinere Windfenster wesentlich schneller ausbremsen, doch fällt in den Windlöchern der Kite auch weiter im Windfenster zurück. Kommt dann die nächste Böe, bekommt man zunächst viel Druck ab und bremst den Kite durch die Leinen schnell aus. Der Drachen schießt nach vorn, wo dann der Druck zum Weiterfahren nach der Böe mitunter fehlen kann. Einfacher formuliert: Der Kite zappelt mehr hin und her. Somit fühlt sich bei unkonstanten Bedingungen ein Schirm an kurzen Leinen oft ruppiger an, als dasselbe Modell mit langen Strippen. Hier ist oft die goldene Mitte die richtige Wahl: gut auszubremsen, aber nicht zu empfindlich auf Windlöcher reagierend. Radikaler Kitesurfen wird mit kurzen Leinen „radikaler“. Der Schirm fühlt sich direkter an, da man nach einem Lenkimpuls schneller eine Veränderung des Drucks im Kite merkt. Viele Tricks werden mit kurzen Leinen schwieriger, da man den Kite schneller in einen Bereich des Windfensters fliegt, wo man zu wenig oder zu viel Druck hat, oder ihn schneller unterspringt. Zu Nutzen machen kann man sich das besonders bei einem Trick: dem Kiteloop. Bei radikalen und hohen Loops geht es oft darum, den Kite so weit wie möglich in der Powerzone, am besten noch unter dem Kiter durchzuloopen, um maximale Querbeschleunigung zu erhalten. Wenn man dann den Sprung noch stehen will, sollte der Schirm wieder rechtzeitig oben sein, um den Fahrer aufzufangen. Es ist logisch, dass der Weg in die Powerzone und zurück mit kurzen Leinen deutlich kürzer ist und man sich dann auch viel krassere Kiteloops zutrauen kann. Wer Fan von krassen Kiteloops ist und den Schirm so weit wie möglich unter sich durchziehen will, der wird mit kurzen Leinen auf seine Kosten kommen.

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gut zu wissen

Der originale Kiteloop mit kurzen Leinen. Der Schirm ist schnell wieder oben und fängt den Fahrer auf.

Der gleiche Kiteloop mit langen Leinen. Der Schirm steht noch zu flach. Keine Chance auf eine geglückte Landung.

Die Qual der Wahl Welche ist nun die richtige Leinenlänge für mich? Diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Es ist eine Stilfrage. Für Hangtimepiloten sind Leinen um 25 Meter eine gute Empfehlung. Viele Freestyler nehmen Leinen zwischen 20 und 25 Meter, je nach Geschmack. Wer davon besonderen Wert auf radikale Loops legt, wird sich auf etwa 20 Meter einschießen. Anfänger sind mit längeren Leinen besser beraten, da sie mehr Zeit haben, auf den Kite zu reagieren und aufs Board zu kommen. Bei Cruisern und Wavekitern kann man keine Regel aufstellen, denn beides kann sehr unterschiedlich gestaltet werden. Je direkter man es hier haben will und je schneller der seine Position im Windfenster verändern soll, umso kürzer muss die Leine sein. Wer also schnelle Richtungswechsel will, sollte kurze Leinen fliegen.

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brothers from different mothers

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therenegades Text Peter Goldbach

© Fotos Franz Huber

Während vor wenigen Jahren viele Gleitschirmflieger das Kitesurfen angefangen haben, kann man jetzt auch immer mehr Kitesurfer am Gleitschirm beobachten. Das verwundert nur wenig, denn Kitesurfen und Gleitschirmfliegen ergänzen sich zumindest in manchen Regionen sehr gut. Meist taugt der Wind nur für eine der beiden Sportarten. Und so wie es beim Kitesurfen viele Spielarten gibt, hat auch der Gleitschirmsport verschiedenste Szenen. Manche fliegen nur zur Entspannung, während andere versuchen, möglichst weite Strecken zu fliegen oder große Höhen zu erreichen. Auch Freestyle gibt es mit dem Paragleiter. Wir sind auf vier Salzburger gestoßen, die eine komplett neue Form des Fliegens für sich entdeckt haben ...

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brothers from different mothers

E

s ist ein Prozess, der vielen von uns bekannt sein dürfte: Wenn man die Grundzüge des Sports sicher beherrscht und ein wenig risikobewusst ist, fängt man zu experimentieren an. Das gibt es auch beim Gleitschirmsport. Dies beginnt meist vorsichtig mit Aufschaukeln und Steilspiralen und führt dann unter Umständen bis zu Manövern wie einem kompletten Looping mit dem Gleitschirm. Und es erstaunt schon, was einige Gleitschirmflieger für Spiralen und Tricks an den Himmel zaubern. Akrofliegen nennt sich diese Spielart, die sich derzeit einer immer höheren Beliebtheit erfreut und so auch das Image und den Lifestyle des Sports verjüngt. Die Mehrheit der Gruppe „Renegades“ kam auch über die Akroszene zu ihrem speziellen Formationsflug. Es war Wolf, der Gründer der Gruppe, der auf die Idee kam, sich beim Fliegen zusammenzuhängen. Der Grundgedanke: „Wenn schon mit einem Schirm so viel möglich ist, was muss dann erst mit zwei, drei oder vier gehen.“ Inspiriert wurde er vom Fallschirmspringen, wo es schon länger ein paar Manöver gibt, bei denen man sich zu zweit zusammenhängt. Doch hat ein Fallschirm mit einem Gleitschirm weniger gemeinsam, als man vielleicht denken mag. Fallschirme haben eine wesentlich schlechtere Gleitleistung und stehen deutlich stabiler am Himmel. So suchte er nach Mitfliegern und begann das Projekt „Renegades“. Sie betraten ein Neuland mit unzähligen Möglichkeiten. Wolf ist der erfahrenste Flieger im Bund, der schon bereits 1985 die Anfänge des Gleitschirmfliegens mitmachte. Dies weist auch darauf hin, dass seine Aussage, er sei 23, nicht ganz der Wahrheit entsprechen kann. Davor war er bereits Fallschirmspringer und kannte sich mit der Materie schon gut aus. Thomas und Daniel sind ebenfalls erfahrene Gleitschirmpiloten. Thomas hat sich sogar einen Job gesucht, bei dem er nachts arbeiten und tagsüber fliegen kann, und ist daher auch so fast täglich in der Luft. Angeblich schläft er sogar hin und wieder, aber das seien nur Gerüchte, wie man uns erzählte. Vor Kurzem ist Paul, der auch aus der Akroszene kommt und schon länger mit seinen jetzigen Teammitgliedern befreundet war, zur Truppe gestoßen und komplettiert das Team. Dass man sich auch auf dem Boden gut versteht, ist eine wichtige Vorraussetzung für die Stunts in der Luft. Man muss sich eben einhundertprozentig aufeinander verlassen können und volles Vertrauen haben.

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Piloten zusammen und stürzen senkrecht mit 120 bis 140 Stundenkilometern nach unten. Es ist ein Spiel mit den Möglichkeiten und Grenzen von Mensch, Material und Physik. Damit die Formationen und Figuren sicher ausgeübt werden können, ist es mit Gleitschirmen, einem Seil und ein paar Karabinern noch lange nicht getan. Die Schirme entsprechen zwar von den Flugeigenschaften her dem Serienmaterial, sind in der Kappe und den Leinen aber deutlich verstärkt, um den höheren Belastungen auch standhalten zu können. Die Zellenöffnungen sind mit einem Gitterstoff versehen, da sonst einer der Jungs mit einem Fuß hängen bleiben könnte. Manche Leinen wurden auch gegen dickere ausgetauscht, damit man besser in ihnen herumklettern und sich festhalten kann. Für das Zusammenhängen wurde ein spezielles System mit Schnelltrennung entwickelt. Und sollten diese Vorsichtsmaßnahmen nicht ausreichen, hat jeder ein spezielles Gurtzeug mit zwei Rettungsschirmen. Ein großer Schirm, an dem zur Not alle drei sicher zum Boden gelangen können, und ein kleiner, der dafür ausgelegt ist, sich allein zu retten. Von ihren spektakulären Flügen leben können die Renegades noch lange nicht. So versuchen alle so gut wie möglich, Hobby und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Die meisten professionellen Akroflieger werden noch von großen Sponsoren finanziert und treten auf Shows kostenlos auf. Daher haben die Renegades es nicht so leicht, ihr einmaliges Produkt auch so zu verkaufen, dass es zum Leben reicht. Es geht den Jungs auch in erster Linie darum, den Spaß am Fliegen und die Möglichkeiten des Gleitschirmsports zu erleben und zu zeigen. Trotzdem oder genau deswegen würde es sie reizen, ihren Sport professionell auszuüben. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Und da die Renegades nun seit kurzer Zeit zu viert sind, kann man gespannt sein, welche neuen Tricks und Formationen die Jungs noch erfinden werden ...

Da es bis jetzt keine anderen Flieger mit vergleichbaren Tricks gibt, ging es nicht immer zügig voran. Nicht nur das Gurtzeug und die Verbindungen mussten selbst entwickelt werden, sondern auch jedes einzelne Manöver. Dies könnte auch einer der Gründe sein, dass es noch keine Nachahmer gibt. So setzt man sich zusammen und diskutiert über mögliche Figuren, ob und wie sie funktionieren könnten. Alles wird abgewägt und alle Eventualitäten werden in Gedanken durchgespielt, bis das Manöver

schließlich umgesetzt wird. So fliegen die Renegades mittlerweile als Doppeldecker mit einem dritten Piloten kopfüber oder als Dreieck durch die Luft. Bei manchen Figuren werden dabei Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern erreicht. Beim sogenannten Downplane beispielsweise hängen sich zwei

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event

kwc408

Fahrer Heinar Brandstötter © Foto Fotodesign Riedel

© Foto Fotodesign Riedel

Text Marco Peter & Peter Goldbach Fahrer Marco Peter © Foto Fotodesign Riedel

Das bereits legendäre KWC startete am 8. Februar 2008 zum vierten Mal. Waren es anfangs noch 30 Teilnehmer und zwei Sponsoren, sind dieses Mal weit über 250 Teilnehmer und 15 Sponsoren aller namhaften Hersteller gekommen.

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event

Freitag, 08.02.2008 aufgrund er Reschensee war tief verschneit und dadurch eine der letzten warmen Tage hat sich Eis gebildet. gute feste Schneeschicht auf dem kaum besser laufen Der Beginn hätte in dieser Hinsicht drei Tage strahlender können – vor allem, weil für alle Nur die WindvorherSonnenschein vorhergesagt war. . Hochdruckgebiet sage machte nicht gerade Hoffnung ter Wind aus Nord. über den Alpen und daher nur leich Ende eines Events. Aber die Hoffnung stirbt erst am t einmal strapaziert. Und in unserem Fall wurde sie nich er Wind aus Nord mit Schon am Morgen wehte ein steif neun Uhr war der etwa 15 bis 20 Knoten. Bereits um r Snowkiter, die es große Parkplatz am Kirchturm volle Beste aus den ohnekaum noch erwarten konnten, das machen. Bis um elf hin schon besten Bedingungen zu n auf das AufbauUhr beschränkte sich das Geschehe nszelts und so weiter. en der Sponsorenzelte, des Esse rialzone mit einer unSehr schnell füllte sich die Mate Hersteller. Gegen zählbar großen Menge an Kites aller Berge ihren Schatten 16 Uhr warfen dann langsam die kälter. Einge Kiter fanauf den See und es wurde rasch Verpflegungsstation den sich zum Schluss noch an der dsession-Bier oder ein. Hier gab es noch ein Feieraben zur Stärkung. Gegen eine Steak- bzw. Grillwurstsemmel Reschensee dunkel 17.30 Uhr wird es im Winter am Unterkünften, die und so fuhren alle zurück zu ihren und St. Valentin verüber die drei Orte Reschen, Graun Event gegen Abend teilt waren. Fortgesetzt wurde der einer Pizzeria und in beim gemeinsamen Abendessen in dson-Bikertreff). Und der Kultkneipe beim Atilla (H. Davi oder eine enorme wer entweder zu viel Energie und/ n Diskothekenbesuch Ausdauer hatte, hängte noch eine erst mit den ersten dran. Man munkelt, dass die Letzten gekommen sind. Sonnenstrahlen wieder nach Hause

D

Samstag, 09.02.2008 e den direkten Weg Wahrscheinlich wählten auch einig its morgens war der von der Party zum Spot, denn bere voll. Das Wetter unParkplatz schon wieder brechend Schnee, Sonne und terschied sich nicht vom Vortag. e procedure as every Wind. Abends war natürlich „sam in der Disco Enzo. year“, mit Pizzaessen und Abrocken in die Morgenstunden Auch an diesem Tag wurde bis gefeiert, sodass dann ...

Fahrer Marco Peter © Foto Fotodesign Riedel


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event edel todesign Ri © Foto Fo tin Stobbe Fahrer Mar

edel todesign Ri © Foto Fo tin Stobbe Fahrer Mar

edel todesign Ri © Foto Fo

das ings allerd us e t r ö ind a s st nt, W d. Da h o en in t s w h e c ne st g offen t eine on fa r ingetr h rst ö e c t E s s t . n woh bend , wie h das e d c A g n o u D m ls zu ar. r a tzten pur späte hein die le iger w 8 et, bis c s ö 0 it s h a . b k c n w 2 e e u s t g 0 d onn Event er e 10. en a etwa der S tet un tag, nehm brach enen smal s il n ie g e ie e g t n n w d T n e o lu u g s S er en ge gab r, die ig rding meist siche Dämm einen rtnäck nn es a r f ir r alle e e h u e m d a d d e , … die , ig mit urd nun Havlík h bin oten artin r wen Tag w e ich nd ic n und k e 20 Kn to M U n c o ih . li F e is . e z Wette b . b R k 5 gan orn © at. So zurüc aberk mit 1 ch die Den bian H Nord r Heim nd na enig. ungen e . u r g er Fa w n r h h in ih e r a c d h F e na zu oc Be kit kten s auf Snow wei W n sich perfe htete efreak s in z c d it n li n k e t u w n s o äte ten dan en Sn Näch en sp äckig eginn urzen b k r hartn , h ß a a sJ iel Sp chste mit v für nä n e g n Planu

sign Riedel Foto Fotode Spaeth © Fahrer Joe



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youngbloodcamp07

Text Tom Court, übersetzt von Peter Goldbach © Fotos ChristophMaderer.com

Das zweite Jahr in Folge veranstaltete North das Young Blood Camp, um das beste Nachwuchstalent des Kitesports ausfindig zu machen. Diesmal wurde der Event im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich erweitert. So wurden über dreißig maximal neunzehn Jahre alte Talente aus mehr als zehn verschiedenen Ländern nach Ägypten zu einer Woche Intensivtraining eingeladen. Es ging für die Teilnehmer um mehr als nur Spaß, denn der Beste sollte in Norths internationales Team integriert werden. Den Gewinner zu ermitteln, war aufgrund der hohen Leistungsdichte nicht ganz einfach. Bei einer Woche mit jedem Tag Sonne und Wind war für viel Action gesorgt. Und das nicht nur auf dem Wasser, wie uns der Teilnehmer Tom Court berichtet ...

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s war schon klasse, wie dreißig der weltbesten Youngster von überall in der Welt nach und nach in unserem Hotel eintrafen. Es gab uns das Gefühl, an etwas Großem teilzuhaben. Alle checkten gleichzeitig ein, was zu ziemlich viel Chaos und Verwirrung führte, bis alle Zimmer wie geplant belegt waren. Jeder wurde in ein Doppelzimmer mit einem Teilnehmer aus einem anderen Land gesteckt, um die Kommunikation zu fördern. Doch das war eh nicht unser Problem, denn es gibt Themen, mit denen jeder Siebzehnjährige etwas anfangen kann ... Bier und Brüste zum Beispiel. Ich selbst war schon letztes Jahr beim Young Blood Camp in Rosas dabei, doch dieses Jahr war eine deutliche Steigerung. Es gab so viele neue Gesichter. Neuzugänge aus Neuseeland, Australien, den USA, Großbritannien und Deutschland waren mit dabei. Das Camp wurde komplett neu aufgezogen, mit vielen zusätzlichen Aktivitäten. Alles hatte beste Vorraussetzungen: Das Hotel direkt am Strand, Blick aufs Meer, ein Lager für die Kites und Schließfächer für unsere Wertgegenstände, es hätte uns schlimmer treffen können. Mit einer schönen Lagune voll blauem Wasser und einigen Sandbänken vor der Küste war klar, dass nur noch eine Woche Wind für ein perfektes Camp fehlen würde. Es dauerte schon ein paar Tage, bis jeder so richtig angekommen war. Das galt insbesondere für die, die noch nie auf einem Young Blood Camp gewesen waren. Jeder war total heiß darauf, aufs Wasser gehen und zu zeigen, was das letzte Jahr an Training gebracht hat. Jaime bremste uns ein wenig, damit wir uns nicht gleich am allerersten Tag umbrächten. Alle trainierten zusammen, bei teilweise sehr unterschiedlichem Könnensstand. Die besseren Fahrer waren bereits an doppelten Handlepasses und Mobe7s dran, während die anderen an Grabs und Boardoffs feilten. Jeder bekam ein persönliches Trainigsziel, so hatten wir alle etwas vor Augen, worauf wir uns diese Woche konzentrieren konnten. Aber trotzdem war noch Zeit für die Basics.

wortwechsel

wortwechsel

Wir erhielten auch Unterricht zum Thema Style. Verschiedene Grabs, auch bei einfachen Rotationen und simplen Tricks: „Never forget the style!“, wie man uns erklärte. Nach der vielen Zeit auf dem Wasser, die wir während des Camps hatten, tat das Buffet (all you can eat) wirklich gut. Dank kleiner Sitzgruppen war es ziemlich einfach, jeden kennenzulernen. Das Camp selbst hatte jeden Tag etwa den gleichen Ablauf. Es ging los mit Frühstück, gefolgt von gemeinsamem Aufwärmen, Training, Mittagessen, freiem Kiten sowie Foto- oder Videosessions und Yoga beziehungsweise Stretching. Meist gab es danach noch eine weitere Aufgabe, wie einen Text abzuliefern oder einen Vortrag zu halten. Da es um einen Platz im internationalen Team von North ging, wollte natürlich jeder gewinnen. Die Kriterien, nach denen der Sieger ausgewählt werden sollte, gingen über das reine Fahrkönnen hinaus. So waren auch körperliche Fähigkeiten, eine passende Persönlichkeit und Fähigkeiten im Bereich Vermarktung gefragt. Wenn man gewinnen wollte, musste man schon ein gutes Paket bieten, also fit und gesellig sein, sehr gut kiten und dazu noch etwas repräsentieren können. Das gab jedem seine Chance, auch wenn der Fokus natürlich beim Kiten lag. Jeden Tag drei Stunden Training in der uns nach Können zugeteilten Gruppe und dazu die freie Kitezeit machten natürlich den größten Teil des Camps aus. Jaime, Mallory, Cesar, Angela and Ania waren die Trainer der verschiedenen Leistungsgruppen. Im Verlauf der Woche wurde jeder ständig bewertet und in eine andere Gruppe versetzt, bis er schließlich an der richtigen Stelle war. Immer wieder gab es kleine Contests, deren Ergebnisse in die Endresultate eingingen. Sämtliche Aktivitäten, die in die Wertungen eingingen, wurden auf einer Tafel festgehalten, sodass jeder seine aktuelle Punktzahl und Position verfolgen konnte. Die anderen Aktivitäten, die zur Wertung zählten, beinhalteten eine Vielzahl verschiedener Tests. Jeder Teilnehmer

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sollte schreiben und der Gruppe vortragen, warum gerade ER der Richtige für den Platz im internationalen Team ist. Ich fand es nicht gerade einfach, das vor fast vierzig Leuten zu erklären, aber es war extrem witzig. Jeder hat eben seinen eigenen Sinn für Humor, langweilig wurde uns daher nicht. Auch sollten wir uns ein Produkt unserer Wahl aussuchen und versuchen, es der Gruppe so gut wie möglich zu verkaufen. Präsentation, Marketing, Sprache ... Alles nicht unbedingt Begriffe, die man mit einem professionellem Kitesurfer verknüpft, aber deutlich wichtiger für einen Teamrider, als man es zunächst vermuten würde. Es war toll, mit so vielen verrückten Kerls und Mädels gemeinsam auf dem türkisblauen Wasser inmitten der Lagune zu rocken. Zum Trainieren einfach perfekt, solange man der Koralle nicht zu nahe kam. Jeden Tag gab es viel zu tun, sogar beim „freien“ Kiten am Nachmittag. Jede Gruppe hatte Aufgaben, die von Actionund Lifestylefotos über Interviews bis hin zu Portraits und Videoaufnahmen ging. Jeder war für sein eigenes Bildmaterial selbst verantwortlich. Die ganzen Aufgaben waren für das Ranking sehr wichtig und gewannen im Verlauf der Woche nochmals an Bedeutung, als der Favoritenkreis sich reduzierte. Kurz vor Ende der Woche schränkte Jaime das Feld auf die besten fünf Fahrer ein. Mark Jacobs aus Neuseeland sicherte sich letztendlich den Platz im internationalen Team, unter anderem durch seine extrem gute Leistung auf dem Wasser. Er hatte auch den besten Wipeout auf Video: Einen sechs Meter hohen Kiteloop Slimchance, den er in drei Zentimeter tiefem Wasser auf seinem Hintern landete. Auch wenn er am Schluss kaum noch laufen konnte, war er sehr glücklich, ins internationale Team aufgenommen zu werden. Sein erster Auftritt als neues Teammitglied ist beim neuen Produktvideo für den Vegas 2008. Obwohl es vielleicht etwas komisch klingen mag, war das Camp auch wirklich harte Arbeit für jeden Beteiligten. Natürlich war es kein verbissener Wettstreit.

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Die Atmosphäre war superentspannt, jeder war freundlich und fast immer gut gelaunt. Wir hatten viel Spaß dabei, am Pool zu entspannen, die Regeln der Wasserrutsche zu verletzen oder die „all inclusive“-Cocktails zu schlürfen. Einer der Tage war eingenommen von einem Ausflug zu einer Insel nahe Hurgada. Wir wurden von zwei großen Motorbooten abgeholt, gingen schnorcheln und hatten für unsere Trainingssession die Insel für uns allein. Es war schon ein Aufwand, mit vierzig Leuten zu einer Kitesession zu fahren. Das ganze Material unterzubringen, stellte sich als nicht ganz einfach heraus. Aber als wir alles verstaut hatten, gab es auf dem Trip viel zu lachen. Wir übten Sprünge übereinander, ließen die Kites in den Pausen an der fünften Leine fliegen und tauschten unser Material so oft durch, bis jeder jeden Kite in fast allen Größen geflogen hatte. Wir hatten schließlich auch die Aufgabe, der R&D-Abteilung unser Feedback zu geben. Kein Kitecamp wäre vollständig ohne die entsprechenden Partys. Ein Hotel mitten in der Wüste komplett für uns zu haben, hatte natürlich seine Vorteile, insbesondere da es eine kostenlose Bar gab, die jeden Tag bis Mitternacht geöffnet hatte. Es ging natürlich ganz schön ab, auch dank Murray Aldrich aus Großbritannien, der –nachdem er fast aus dem Hotel geworfen wurde – am Ende den Party Award für sich entscheiden konnte. Als die entgültigen Resultate ausgerufen waren, wurde es höchste Zeit, noch einmal richtig Gas zu geben. Zum Abschluss gingen alle gemeinsam noch einmal in die Innenstadt von Hurgada, um einen würdigen Abschluss zu finden. Und das ist auch gelungen. Ich glaube, das ganze Camp hinterließ ein gutes Gefühl bei seinen Teilnehmern. Außer einem erweiterten Trickrepertoire brachte es uns allen jeweils 30 neue Freunde auf der ganzen Welt und somit beste Kontakte zum Reisen und Trainieren ... Und um das Young Blood Camp fortzusetzen.



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nachgefragt

kitelife dvd

eingehakt Ob nun Zufall oder nicht: Die drei besten Fahrer Deutschlands haben zur neuen Saison das Team gewechselt. Da wollten wir nun doch noch einmal einhaken und haben Philipp Brückmann, Silvester Ruckdäschel und Mario Rodwald nach dem Grund ihres Teamwechsel und ihren Zielen für die neue Saison gefragt.

kitelife-dvd

WARUM HAST DU DEIN TEAM GEWECHSELT?

MARIO

PILE

SILVESTER

Hier klebt keine DVD? Dann bist du wahrscheinlich noch kein Abonnent von

Ich habe dieses Jahr zu North gewechselt, da ich jetzt im „International Team“ bin und na-

Ich war gute 3-4 Jahre bei Carved und hatte Erfolg und Spaß mit den Jungs. Nun war es an der Zeit, etwas Neues zu probieren. Als Bjoern Ohlau, der Desinger von Carved, gegangen ist und seine eigene Firma (Kitefac-

Ich muss mich bei F.one für eine super Zeit bedanken. 2007 musste ich jedoch feststel-

Kitelife! Das kannst du aber sofort ändern. Klick einfach auf www.kitelife.de und

len, dass ich Raphaels Vision vom Sport nicht mehr zu 100 Prozent teilen kann, es kamen dann Angebote von verschiedenen Marken und Liquid Force war eine von ihnen.

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türlich so mehr reisen kann. Auf jeden Fall ist es nun auch einfacher, international mit den Magazinen zu arbeiten. Das Team ist auch das beste in der Kitebranche. Im Winter konnte ich schon gleich alle kennenlernen und wir hatten ne Menge Spaß an Land und auf dem Wasser. Da North das wohl größte Angebot an Material hat und ständig mit allen Teamfahrern entwickelt, ist es auch kein Problem, für jeden den

tory) mit Frank Fessler aufmachte und sie mir anboten, bei ihnen mitzumischen, sagte ich ja. Das Gleiche gilt für Two.Ag. Ich kenne Uwe Schröder schon sehr lange, weiß, dass er sehr

dazu! Auf der DVD erklären wir dir die Produkte aus unserem Testteil im Magazin nochmals. Als zusätzlichen Bonus findest du auf der DVD Actionfilme, so-

gute Boards baut und er optimal meinen Fahr-

weit wir welche an den Start bekommen haben!

stil in den Boards umsetzten kann. Also: Abo abschließen! Dann bekommst du auch eine DVD zum Magazin! Sollte

UND JETZT EHRLICH: WARUM HAST DU DEIN TEAM GEWECHSELT? Ich brauchte einfach was Neues, was mir wieder frischen Wind und neue Motivation verschaffte. Bei Kitefactory habe ich noch mehr Einfluss auf das Material und kann mich mehr

hier keine DVD kleben, obwohl du schon Abonnent bist, sende einfach eine E-

Die gesamte Produktpalette von Liquid Force hat mich von Anfang an überzeugt – und zusammen mit Leuten wie Moehau Goold oder Jason Slezak in einem Team zu sein: wow!

einbringen. Mit Uwe ist es ähnlich, ich probiere sehr viel mit neuen Shapes und Bauweisen aus, halte die ganze Zeit, egal wo ich bin, Rücksprache mit ihm über das Fahrverhalten, was mich sehr motiviert und viel Spaß macht.

UND WIE GEHT ES DIR JETZT? Ich bin ein noch glücklicherer Mensch als vorher :D Nur, dass ich jetzt wieder in Deutsch-

Für nur 21,60 Euro schicken wir dir ein Jahr lang Kitelife nach Hause!

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perfekten Stuff zu finden.

Es hat einfach alles gepasst!

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Kurz und knapp: SEHR GUT!

land bin, ist ein bisschen doof und vor allem kalt. Aber in vier Wochen bin ich zum Glück wieder in meinem zweiten Zuhause in Tarifa.

Blendend. Seit drei Wochen fahre ich Bindungen, was wieder neue Motivation in mir weckt. Ich war gerade in Südafrika und bin jetzt für einen Monat in Australien. Liquid Force nimmt mir jeglichen Conteststress von den Schultern und wenn ich brav drei Stunden Schule am Tag mache, könnte ich im August auch mit meinem Fernabi fertig werden.

UND WAS MACHST DU IN 2008? WELTMEISTERTITEL? Beim Kiten geht es sicherlich noch weiter nach vorn! In den Frühjahrsferien noch ein bisschen trainieren und dann wahrscheinlich Kitesurf-Trophy und PKRA. Ich werde wohl

Dieses Jahr fokussiere ich die Top Ten der PKRA Tour und hoffe, mich da zu etablieren. Des Weiteren will ich viele Promo-Touren mitnehmen und zusehen, dass ich viel aufs Was-

Mein Ziel ist es jetzt, Bindungen auch im Worldcup zu vertreten und dort bei einem oder mehreren Events unter die ersten zehn zu kommen. Die gesamte Tour werde ich nicht mitfahren.

nicht alles mitfahren können, da ich ja auch wieder ´richtig´ zur Schule gehe, aber ich werde auf jeden Fall versuchen, weiterhin Deutscher Meister zu bleiben. Und sonst einfach meine Jugend genießen und rocken!

ser komme. Sonst arbeite ich noch an ein paar anderen Projekten für die Zukunft.

Gespannt bin ich jedenfalls, ob sich die Kriterien endlich in Richtung Style und Ausführung verschieben. Aaron hat dies in seinem hammermäßigen Wintervideo gefordert und war damit nicht der Einzige.

Mail mit deiner Kundennummer an info@kitelife.de!


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einwintermärchen Text Michael Storkenmaier & Sven Wildermuth

NACH EINER KURZEN KALTEN NACHT, ICH GLAUB, ES WAR SO GEGEN ACHT, DER WECKER DRÖHNT IN MEINEN OHREN, DIE PFÜTZEN DRAUSSEN SIND GEFROREN.

storycontest

S

obald die letzte Ausgabe komplett verschickt war, warteten wir gespannt auf die Einsendungen zum Storycontest. Und wir müssen sagen, wir hatten viel Freude damit. An dieser Stelle sei noch einmal allen Sponsoren gedankt, die mit ihren Preisen die nötige Motivation für den Wettbewerb schufen. So bekamen wir Storys über kalte und warme Gedanken, Urlaube, zerbrochene Bretter, schlechtes Wetter und Tipps, wie man seinen Bewegungsdrang auch ohne Wasser ausleben kann. Die Einsendungen waren durchaus sehr unterschiedlich, der ein oder andere verzichtete auf Bild oder auf Text und erfüllte damit nicht ganz die Vorgaben. Aber insgesamt mussten nur eine Handvoll Einsendungen auf einen Preis verzichten. Doch macht euch schon einmal Gedanken, der nächste Storycontest kommt bestimmt und dann wird es sich um eure besten Sommererlebnisse drehen. Also: stets Kamera dabei haben und ein wenig die Augen offen halten, was so passiert. Den Gewinner zu ermitteln, fiel uns diesmal allerdings nicht schwer. Jedes Jurymitglied war der Meinung, dass von Idee, Kreativität, Umsetzung und Aufwand Sven und Michael den Sieg und damit einen neuen Pulse2 mit acht Quadratmetern (siehe Flightcheck) wirklich verdient haben. Bei den weiteren Plätzen wurde es dann schon etwas enger. Anne sicherte sich knapp den Platz vor Björn und damit das neue Kalima Freestyle 08. Björn darf sich über ein „North Air Styler“-Trapez Modell 2008 freuen. Wir hoffen jedenfalls, euch mit dieser Aktion ein wenig Sonne in die Bude gebracht zu haben.

DIE WEITEREN PREISE TRIGGERNAUT-TRANSMITTER-PAKET 1

Hendrikje Cords

TRIGGERNAUT-TRANSMITTER-PAKET 2

Stefan Herreshausen

NORTH DAYPACK 08

Julian Freitas

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Manuela Grassmeier

NORTH MEN’S STRAYL SHORT

Jim Pullak

NORTH MEN’S BLING HOODY GREEN

Karsten Hauptmann

NORTH GIRL’S BLING HOODY WHITE

Felix Stapelharz

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Hannes Schlaf

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Florian Grehner

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Andre Leistner

AIRUSH-RUCKSACK

Julian Wehners

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Hardy Kallsen

AIRUSH-WETSHIRT-PAKET 2

Jan Radowski

KITEFIX COMPLETE KIT

Thomas Gützlein

KITEFIX COMPLETE KIT

Max Kornbach

SCHWERELOSIGKITE-TASCHE

Christian Trabert

1X NORTH AIRSTYLER 08 HÜFTTRAPEZ

DIE KITES IM KOFFERRAUM VERSTAUT UND ZWISCHENDURCH NE WURST GEKAUT, GEHT’S AB MIT VOLLGAS DURCH DIE STRASSEN, DREI PUNKTE MEHR, DAS KOMMT VOM RASEN.

© Foto Dominic Craciunescu

ZUM GLÜCK SIND WIR HEIL ANGEKOMMEN, VON DER FAHRT NOCH GANZ BENOMMEN, MERKEN WIR: OH SHIT, VERFLUCHT, WIR HABEN KEINEN FLUG GEBUCHT! UND – WAS JETZT? SO AUF DIE SCHNELLE? BRAUCHEN SONNE MEER UND WELLE ... WOLLN DOCH IN EIN WARMES LAND, MIT PALMEN, STRAND UND FEINEM SAND.

© Foto Dominic Craciunescu

DER TYP AM SCHALTER IST RECHT NETT, IM HINTERGRUND DA LÄUFT ROXETTE, ER MACHT DIE ARBEIT ZIEMLICH GUT UND ZAUBERT UNS WAS AUS DEM HUT. EIN ANGEBOT AUF DIE KANAREN! DA BIN ICH SCHON MAL BOOT GEFAHREN. KURZERHAND WIRD EINGESCHLAGEN, OHNE NOCH GROSS NACHZUFRAGEN.

2.

1.

© Foto Michael Storkenmaier

MEIN KUMPEL, DIESE BLÖDE RATTE, DÖST NOCH IN MEINER HÄNGE-MATTE, WIR MÜSSEN LOS, DAS TAXI WARTET, WEIL SONST DER JET ALLEINE STARTET.

DA KOMMT SCHROTTI DIE IDEE: „SCHAU, WAS ICH DA DRÜBEN SEH!“ REISEBÜRO GLEICH VOR ORT, RETTET UNS DEN URLAUBSSPORT.

3.

1.

WIR HABEN NOCH NE HALBE STUNDE, DRUM DREHN WIR NOCH NE KLEINE RUNDE, GEHEN NOCH BEI BURGER KING VORBEI UND GÖNNEN UNS EIN SPIEGELEI.

1X PULSE2 IN ACHT QUADRATMETERN VON FLYSURFER

1X KALIMA-KITEBOARD

JETZT GEHT ES LOS, GRAD AM VERDAUEN, BEIM AN-DIE-TAFEL-HOCHWÄRTSSCHAUEN BEMERKEN WIR MIT GROSSEM SCHRECK: VERDAMMT, DER FLIEGER IST SCHON WEG!

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© Foto Dominic Craciunescu


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© Foto Michael Storkenmaier

SO EIN PECH, WIR SIND ECHT DUMM, JETZT IST DER GANZE URLAUB RUM. NAJA, DANN KANN MAN WOHL NICHTS MACHEN, DRUM LASSEN WIRS ZU HAUSE KRACHEN! AUS FRUST UND WEILS UNS ETWAS FRIERT, WIRD AUF DEN WEIHNACHTSMARKT MARSCHIERT. EIN GLÜHWEIN, DER IST SCHNELL BESTELLT, UND UNSRE STIMMUNG AUFGEHELLT. NUN GEHT’S UNS BESSER UND VOR LACHEN MUSS ICH MIR IN DEN NEO MACHEN. DOCH DAS MACHT ÜBERHAUPT NICHTS AUS ES LÄUFT JA UNTEN WIEDER RAUS ... TROTZ ALL DEM SPASS, SO KANNS NICHT GEHN, WIR WOLLN UNS LIEBER KITEN SEHN! DOCH WIE? WIR HABEN JA KEIN MEER, NA DANN MUSS HALT DER HOMESPOT HER.

© Foto Michael Storkenmaier

DIE UFER SIND VOLL BAUM UND STRAUCH UND DER GUTE WIND FEHLT AUCH, DRUM LASSEN WIR DIE KITES ZU HAUS UND PROBIERN WAS NEUES AUS. SCHNELL IST DAS KLETTERSEIL ZUR HAND UND WIRD ÜBER DEN FLUSS GESPANNT, IM TAUSCH GEGEN DIE BRANDUNGSWELLE ROCKEN WIR DIE FLUSSSTROMSCHNELLE.

ENDE © Foto Andreas Storkenmaier

NACH SLIM CHANCE UND NACH KGB, SCHMERZT SO LANGSAM UNS DAS KNIE. AUCH DIE KÄLTE SCHLÄGT SICH NIEDER, ALLMÄHLICH SCHMERZEN ALLE GLIEDER. WIR MACHEN SCHLUSS UND PACKEN EIN, TRÄUMEN VON MEER UND SONNENSCHEIN. UND DIE MORAL VON DER GESCHICHT: WER NICHT VERREIST, BEKOMMT DIE GICHT.

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verzweiflungstäter

Text & © Fotos Anne & Jonas Pflanz

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ww.windfinder.de <Enter> - weather reports <Klick> - Germany <Klick> - Potsdam <Klick>. -5 Grad Celsius und 15 bis 20 Knoten aus Südwest. Über Nacht kam der erste Schnee der Saison (wenn man das in unseren Breiten überhaupt so nennen kann) – Hier in der Stadt sind es bestimmt 20 Zentimeter. Bei diesen Aussichten hält mich nichts mehr am Rechner, also ab in den Keller. Snowboard und Kite ins Auto geschmissen und los. Zehn Kilometer und 15 Minuten später die bittere Ernüchterung – Wind und Neuschnee vertragen sich nicht wirklich! Auf dem Acker haben sich gerade mal fünf Zentimeter Schnee gehalten, und das ist noch großzügig geschätzt. Zum Glück hab ich die alte Planke dabei – also Kite gestartet, Board unter die Füße und ab geht’s. Durch den böigen Wind und den wenigen

Schnee würde ich das Erlebnis nicht wirklich als Snowkiten bezeichnen – einzigartig war es dennoch. Trotz geschrottetem Brett und vollkommen eingesauten Klamotten bin ich glücklich – die letzte Session lag einfach zu lange zurück … www.windfinder.de <Enter> - weather reports <Klick> Germany <Klick> - Potsdam <Klick>. Sieben bis zehn Knoten aus Ost. Naja – nicht der Renner. Schnee liegt auch nicht. Dafür war es lange genug kalt, die Eisdecke auf dem See ist dick genug. Die gute alte Matte bleibt gerade so am Himmel. Mit ein wenig Anlauf zieht sie mich dann aber doch übers Eis. Was mit fünf Quadratmetern und Schlittschuhen bei unter zehn Knoten so möglich ist, ist erstaunlich. An Freestyle ist zwar nicht zu denken, aber

man erreicht enorme Geschwindigkeiten. Ab und an wurde mir da doch ein wenig mulmig, gerade weil es mit den kurzen Kuven der Schlittschuhe nicht wirklich möglich ist, Gegendruck aufzubauen – man ist den Böen quasi vollkommen ausgeliefert. An sich ein super Nachmittag, wäre da nicht dieses Windloch gewesen. Der Kite stürzte ab und dummerweise wurde er von einem Schlittschuhläufer übersehen. Kurzer Hand machte er aus meinen drei Leinen sechs und beendet somit diese Session. www.windfinder.de <Enter> - weather reports <Klick> - Germany <Klick> - Potsdam <Klick>. Zwei Knoten, fünf Grad und trübes Wetter – ein typischer Wintertag in Potsdam. An Kiten ist nicht zu denken – eine Alternative muss her. Diese besteht aus drei Komponenten: ein Auto, ein langes Seil und ein Mountainboard. Nun kann man wenigstens die abgelegen Feldwege unsicher machen und muss nicht in der heimischen Stube versauern. Und das ist der endgültige Beweis dafür, dass unser Winter (der eigentlich kein Winter ist) viel zu lang ist – er macht aus uns allen Verzweiflungstäter. Ein Trost bleibt dennoch – langsam kann man schon wieder die Tage bis Ostern zählen …

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3.

wenigstenseintag Text Björn Homrighausen © Fotos Melanie Homrighausen

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s war einer der Tage, wie sie im Winter 2006/07 eigentlich immer waren: dunkel, Regen, nasskalt und man hat keine Lust, vor die Tür zu gehen. Die Arbeit war zu dieser Zeit sehr stressig und was wäre es schön, wenn mal etwas anders wäre. Sonntagvormittag, Rumhängen ist langweilig, checkte ich den Windfinder: Spot – Sauerland/Rothaargebirge (hier gab es im Winter 2007 nur circa fünf Tage Schneefall). Aber eine Webcam zeigte noch ein paar Spuren Schnee. Die Windgeschwindigkeit liegt irgendwo zwischen 15 bis 30 Stundenkilometern. Da muss was gehen, dachte ich mir. Schnappe meine Freundin und los ins Auto. Ich will ein Bild auf Schnee, egal wie schlecht, Hauptsache ein Tag Snowkiten (den Spot kannte ich vom Sommer und er liegt auch auf circa 700 Meter über Null): Da war er, eine Wiese, etwa 500 Meter lang und 300 breit, etwas Hangneigung, null bis fünf Zentimeter

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Schnee. Das Wetter, etwa drei Grad, es sah nach Regen aus. Aber egal, du musst jetzt da raus. … Der Rest, siehe Fotos, sie begleiteten mich das ganz Jahr in der Arbeit als Bildschirmschoner und jedes Mal denke ich an den einen Tag im Winter 2007. Es war nur ein Tag, mein Snowboard hat total gelitten, es war stark böig (auf Wasser wäre es unmöglich gewesen), aber ich hatte circa zwei Stunden lang Spaß. Und diese zwei Stunden verschaffen mir noch heute ein Lächeln im Gesicht. Das ist es, was es ausmacht, ein Kitelife zu leben …


Fahrer Rainer Greuel © Foto Marion Greuel Spot Dierhagen

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Fahrer Dani Müller © Foto Maik Fischer Spot El Gouna

Fahrer Andreas Hung © Foto Maria Krauskopf Spot Mauritius

FahrerOli © Foto Semi

© Foto Ernst Thienemann Spot El Gouna

Fahrer Linus Erdmann © Foto Julia Erdmann Fahrer Jürgen © Foto Melanie Michelberger

Fahrer Marc Stähle © Foto Uli Funk Fahrer Thomas Bernstein © Foto Wegi Bernstein Spot Isla Margarita

to be continued...

Fahrer Frank Vormelker © Foto Roger Protzen

lesershots Bei unseren Lesershots bist du der Star. Schick deine besten Bilder per E-Mail an info@kitelife.de und mit etwas Glück und guten Fotos bist du in einer der nächsten Ausgaben dabei. Eine Bitte, damit wir es leichter haben: Benenn deine Bilder nach dem Schema „Fahrer_Fotograf_Spot“ (also z.B. KarstenBier_ ChristianeKrise_Tarifa.jpg). Und denk bitte daran, dass wir eine gute Auflösung brauchen, damit wir die Bilder auch abdrucken können. Übrigens: In der nächsten Ausgabe wollen wir das Thema „Welle“ angehen.

Fahrer Andreas Berthold van der Molen © Foto Andre Spot Darß/Fischland Fahrer Konstantin Reeck © Foto TobiasMoellers Spot Norderney

Fahrerin Heike Cappallo-Obermann © Foto Uwe Cappallo

Fahrer Florian Wöretshofer © Foto Manfred Kroyer Fahrer Chris Binner © Foto Felix Merz

Fahrer Christoph Knoch © Foto Marion Greuel Spot Ras Sudr Fahrer Christoph Huntgeburth

Fahrer JO © Foto Thomas Riedel

Fahrer Philipp Mohr © Foto Helen Fischer Fahrer Konstantin Reeck © Foto Tobias Moellers Spot Norderney

Fahrer Daniel Borchert © Foto Ernst Thienemann Spot El Gouna Fahrer Fabian Glebe © Foto Dengs Funsport

© Foto Nicole Fahrer Ede-Style

Fahrer Evchen © Foto Hansi Spot Irland

Fahrer Thilo Held © Foto Benjamin Nähter

Fahrer Thomas Hübner © Foto Jessie Shell

Fahrer Frank Vormelker © Foto Roger Protzen Kitelife | Ausgabe 1 / 2008 Fahrer Ingo Wagner © Foto Jose Vencatareddy Spot Mauritius


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mädels,trauteuch! Text Jan Jerosch © Fotos Uta Kummeth

Thea Kummeth ist 15 Jahre alt und stammt aus einer echten Kitefamilie in Murnau. Sie kitet erst seit eineinhalb Jahren und hat in ihrer jungen Kitekarriere trotzdem schon einige Topkitespots gesehen. Thea Kummeth ist unser diesmaliger Local Hero. Ihr Start in die Sportart war anfangs nicht ganz unkompliziert – als junges Mädchen. Das Mädchen aus Murnau in Bayern will in Zukunft hoch hinaus. Und sie ist schon ein gutes Stück weit nach oben gekommen, zumindest im wörtlichen Sinne. Damit sie sich an den Spots nicht ganz so allein fühlt, will sie andere junge Damen dazu ermutigen, sich der Faszination des Kiteboardens hinzugeben: „Mädels, traut euch!“

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hea sammelte bereits im Alter von sieben Jahren ihre ersten Erfahrungen mit dem Wassersport. Damals stand sie noch auf einem Windsurfboard. Obwohl sie an ihrem Homespot, dem Gardasee, einigen Erwachsenen die Halsen um die Ohren fuhr, hatte sie nach einiger Zeit keinen Spaß mehr am Windsurfen. Als sie zwölf Jahre alt war, wollte sie unbedingt kiten lernen. Schuld daran hat wohl ihr Vater, Richard Kummeth, der passionierter Kitesurfer der ersten Stunde in Deutschland ist. Er hatte bereits die Vorläufer der heutigen Kites in der Hand, als den Sport so gut wie niemand kannte. Immer wieder hat er Thea leidenschaftlich von den Anfängen des Kitesurfens im Jahr 1986 am Hood River Gorge nahe Oregon berichtet. Die Zeit, als die Familie Roesler mit dem sogeannten Kiteski experimentierte. Der Kiteski war ein übergroßer Deltadrachen, der damals die Bewegungsfreaks auf Wasserski über das Wasser zog. Ihr Vater war so begeistert von dieser neuen Sportart, dass er sie im Jahr 1987 nach einer Kiteski-Demonstration beim Windsurfweltcup auf Sylt selbst ausprobieren musste. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Kiten bestimmend für die Urlaubsziele der Familie Kummeth. Mit diesem Kiteski war Richard Kummeth lange Zeit der einzige Kiter an seinem Homespot, dem Gardasee, und einer der ersten in Deutschland. Er vertrieb den Kiteski ebenfalls in Deutschland als offizieller Kiteski-Händler. Seine Interseite www.kiteski.de ist auch heute noch aktiv, wenn auch nicht mehr ganz aktuell.

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Auf dieser finden sich aber immer noch Fotos, die einige Anfänge unserer Sportart dokumentieren. Letztes Jahr stellte Richard im Rahmen der Geschichte des Kitesurfens auf der Ispo einen Kiteski-Drachen aus. Er ist immer noch im Besitz des Gerätes. Einmal im Jahr dreht er sogar immer noch ein paar Runden auf dem Gardasee damit. Auch die ersten Tubekites der Legaignoux-Brüder aus Frankreich landeten folglich in den Händen von Richard. So wurde Thea schon in jungen Jahren mit dem Sport konfrontiert. Thea hatte somit optimale Voraussetzungen für die eigene Kitekarriere. Sie musste jedoch anfangs ziemlich gegen den Willen ihres Vater ankämpfen. Er hielt sie mit ihren damals zwölf Jahren verständlicherweise noch nicht für alt und fit genug, um wirklich zu kiten. Sie sollte erstmal mit dem Windsurfen weitere Erfahrungen auf dem Wasser sammeln, was für Thea eine neue Motivation gab.


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local hero

Fortan nutzte sie das Windsurfen als Training, damit sie so schnell wie möglich den Gabelbaum gegen die Bar eintauschen konnte: „Ich fing an, bei stärkerem Wind zu surfen, um so mehr Kraft und Ausdauer zu bekommen“. Thea ließ nicht locker und wollte ihren Vater unbedingt überzeugen, dass sie reif genug ist fürs Kitesurfen. Sie ging joggen und nutzte die heimischen Fitnessgeräte, um mehr Überzeugungskraft aufzubauen. Einige Fitnesseinheiten später und mit der Gewissheit des Vaters, dass es bereits Kiter in dem Alter seiner Tochter gibt, ließ er sie machen. Sie lernte daraufhin mit einen Lenkdrachen, das Gefühl für einen Kite zu entwickeln. Der erste Kiteurlaub folgte prompt. Begleitet von ihrem Vater und einem vergleichbar jungen Kitekollegen, flog Thea in ihren Sommerferien 2006 nach Dakhla in Marokko. Dort bekam sie ihre lang ersehnte erste richtige Kitestunde im Wasser. Nach einiger Zeit unter professioneller Anleitung ihres Vaters sowie eines Kitelehrers stand Thea bereits in ihrem ersten Kiteurlaub auf dem Board. Thea lernte aufgrund ihrer bisherigen Wassersporterfahrung sehr schnell dazu und konnte nach einiger Zeit schon Höhe halten. Zurück aus Marokko in der bayrischen Heimat ging es bereits am nächsten Tag weiter zu ihrem Homespot nach Campagnola an den Gardasee. Hier erntete Thea Lob und Respekt, als sie früh morgens beim dem dortigen „Vento“-Wind als jüngste Kiterin unterwegs war. Um sechs Uhr aufstehen, sich bei absolut unwirtlichen Temperaturen rasch in den Neo zwängen,

mit dem Material zur Kitebucht laufen und wie selbstverständlich bei Vento am Gardasee kiten gehen? Das hätte Thea sich vor ein paar Jahren überhaupt nicht vorstellen können: „Damals habe ich mich eher noch gewundert, wie mein Vater freiwillig um diese Uhrzeit aus dem Bett ging.“ Mittlerweile genießt sie, so oft es geht, vom Kiteboard aus die beeindruckenden morgendlichen Sonnenaufgänge hinter den Bergen des Gardasees. Bevor Thea mittlerweile jedoch ihre Kitessesions auf einem speziell für ihr Gewicht und ihre Größe geshapedem Board starten kann, muss sich sie jedes Mal notgedrungen dopen. Sie hat eine Latex-Allergie und daher bereits alles Mögliche unternommen, um den unangenehmen Ausschlag von den Neoprenanzügen zu unterdrücken. Über diverse Versuche mit verschiedenen Anzügen und Unteranzügen hat sie nun eine Lösung gefunden, die sie beschwerdefrei aufs Wasser lässt: “Ich nehme vor dem Kiten ein Medikament ein, dass die allergische Reaktion verhindert.“

Nach diesen anfänglichen Komplikationen ihrer Kitekarriere wehte der Wind für Thea danach optimal. Für ihr Alter hat Thea bereits viele faszinierende Kitespots gesehen. Bereits ihren ersten Kitewinter verbrachte sie mit der Familie an einem erstklassigen Spot. An der Westküste Australiens (Geraldton und Exmouth) ist sie im letzten Winter zum ersten Mal gesprungen. Darüber hinaus hat sie sich dort bereits im Speedkiten versucht. Ihre bisherigen Gegner: australische Schildkröten ... In diesem Sommer hat sie bei einem Kiteurlaub in Griechenland ihren ersten Trick gelernt: „Dort bin ich das erste Mal hoch gesprungen und habe eine Backrotation gestanden, das war ein super Gefühl!“ Ihre Pläne und Ziele für die Zukunft hat Thea fest im Blick. Diesen Winter wird sie wieder an Australiens Westküste mit den Schildkröten Rennen fahren und die Backloops ausbauen. Im nächsten Sommer ist ein Kiteaufenthalt in Brasilien ge-

plant, wo perfektes Flachwasser auf sie wartet. Wen wundert es, dass sie noch höher hinaus will. Ihr Traumspot sind die Rod Rigues Islands: „Es soll dort genauso schön wie auf Mauritius sein, aber mit weniger Tourismus.“ Der einzige Nachteil, den Thea an den vielen Kitereisen sieht, ist die Tatsache, dass ihre Freundinnen in Murnau sie in den Schulferien nicht so oft zu Gesicht bekommen. Von ihren Freunden ist sie die einzige Wassersportlerin, die aktiv aufs Wasser geht. An allen Spots, an denen sie bis jetzt war, ist sie meistens die Jüngste und oft auch das einzige Mädchen. „Ich würde mich freuen, wenn mehr Jugendliche und vor allem Mädels am Kitestrand zu treffen wären. Kiten macht nicht nur Spaß, man erlebt dadurch auch viel und lernt schnell viele Leute kennen!“ Dass Mädels in Theas Alter durchaus gut kiten können, hat die 14-jährige Weltmeisterin Gisela Pulido aus Spanien gezeigt, die sich gegen alle erwachsenen Frauen deutlich durchsetzen konnte. Vielleicht treffen sich Thea und Gisela nächstes Jahr in Brasilien und schauen, wer schneller als die Schildkröten ist. Ihre Kitefamilie wird Theas fliegende Freiheit weiterhin unterstützten. Wir wünschen ihr viel Erfolg bei allen Backloops, Frontrotationen und dem, was alles noch kommen wird, und schließen uns ihrer Meinung an: „Mädels, traut euch!“

Thea Kummeth wurde am 03.08.1992 geboren. Sie ist 166 Zentimeter groß, geht in Murnau zum Gymnasium und verbringt jede freie Stunde auf dem Wasser. Meist am Gardasee, wo die Familie seit vielen Jahren einen festen Wohnwagen hat.

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Eigentlich werden den Leinen im Kitesport viel zu wenig Aufmerksamkeit und Beachtung entgegengebracht. Dabei leisten die dünnen Strippen Erstaunliches. Bei geringsten Durchmessern halten sie enormen Belastungen stand und trotzen Licht, Sand sowie Salzwasser über einen beeindruckend langen Zeitraum. Sie werden oft nur als Mittel zum Zweck angesehen, obwohl nicht selten unser Leben an ihnen hängt. Es wird auf ihnen herumgetrampelt, sie werden einfach durch den Sand gezogen. Kein Gleitschirmflieger würde so mit seinem Material umgehen, wie es viele Kitesurfer tun. Wir nehmen diese technischen Meisterleistungen einfach als gegeben hin und wissen nicht einmal, wie sie produziert werden. Höchste Zeit, damit aufzuräumen. Wir machten uns auf den Weg, den größten deutschen Hersteller für Yachttauwerk und Kiteleinen zu besuchen.

Text Peter Goldbach

leinenproduktion

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© Foto Frank Süß

© Foto Frank Süß

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Weit weg vom Wasser...

U

nser Weg zu den Leinen führte uns nach Nordbayern ins fränkische Lichtenberg. Auf der A9 etwas nördlich von Hof verlassen wir bereits größere Straßen und fahren durch eine idyllische, hügelige Landschaft mit kleinen Bächen und vielen kleinen Dörfern. Von Gewässern, an denen Kinder nicht Staudämme bauen könnten, ist weit und breit nichts zu sehen. Wir sind schon am Zweifeln, ob wir so weit weg vom Wasser wirklich richtig sind, bis größere Fabrikgebäude am Horizont auftauchen. Ohrenbetäubender Lärm wirft uns zurück, als wir eine der Produktionshallen betreten. Der Saal ist voll von Maschinen, die wild ratternd Stück für Stück ein Seil flechten. Nur schmale Gänge sind noch zum Laufen frei. Man könnte den Eindruck haben, als seien im Rahmen der Geschäftsvergrößerung immer wieder neue Flechtmaschinen hinzugefügt worden, bis man wirklich auch den letzen Quadratmeter genutzt hat. Und vermutlich ist das von der Wahrheit auch gar nicht so weit entfernt. Manche Maschinen wirken hochmodern, andere sehen aus, als seien sie schon Jahrzehnte im Dienst.

Dass sich ausgerechnet einer der wichtigsten Hersteller für Wassersporttauwerk mitten in Franken in einem kleinen Ort geradezu versteckt hat, hängt mit der Firmengeschichte zusammen. Die Rosenberger Tauwerke wurden 1854 von Georg Rosenberger gegründet. Damals wurden noch auf einem Dachboden im Dorf Sisalstricke geflochten, in erster Linie für landwirtschaftliche Zwecke, wie zum Beispiel Geburtshelferstricke für Kälber. Nach und nach vergrößerte sich das Projekt. Anfangs wurden die Seile noch gedreht, weshalb die maximale Seillänge durch die Länge des Dachbodens vorgegeben war. Für längere Stricke wurden zunächst Wände der Dachböden durchbro-

chen, während man im Sommer die Felder aufsuchte. Das änderte sich 1920, als der neue Firmenchef Karl Rosenberger zu einer neuen Produktionsstätte umzog. In den 40er-Jahren wurden dann erstmals Synthetikfasern verarbeitet, die nicht mehr gedreht, sondern verflochten wurden. Diese Seile wurden in Fallschirmen verwendet. Die Überlegung, unter dem Namen Liros Taue für den Segelsport zu produzieren, entstand in den 60er-Jahren. Durchbruch der Firma war die Olympiade in 1972, als Liros offizieller Ausstatter der Segelwettbewerbe wurde. Der Weg über den professionellen Segelsport zahlte sich aus, denn seit dieser Zeit ist die Marke im Wassersportsegment bestens bekannt. Bis heute hat die Marke diese Stellung behalten können. Auch der Firmensitz und die Produktionsstelle hat sich nicht geändert. Da der größte Teil der Leinenproduktion automatisch abläuft und es sich um ein Produkt mit hohen Qualitätsansprüchen handelt, ist Deutschland trotz seiner eher hohen Personalkosten als Produktionsstätte durchaus attraktiv. Insgesamt sind in den Rosenberger Tauwerken immerhin 140 Mitarbeiter beschäftigt. Auch im Hinblick auf die Konkurrenz aus

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Fernost zeigt man sich entspannt, da dort hauptsächlich das Lowtech-Segment bedient würde, das nicht zu den Aufgaben des Konzerns gehört. Ernster nimmt man hingegen die Mitbewerber aus Europa, speziell diejenigen, die preisaggressiv arbeiten. Trotzdem können die Tauwerke auf einen großen Kundenkreis blicken, der weit über den Wassersportbereich hinausgeht. Auch in Autos, Kettensägen oder manchen Wäschespinnen werden Leinen made in Germany verbaut. Für die Entwicklung sind zwei Ingenieure und Seilermeister zuständig. Zusätzlich arbeitet Liros in einer engen Kooperation mit Textilforschungsunternehmen. Von dort kommen auch andere Analyseverfahren (z.B. mikroskopische Aufnahmen), zu denen im eigenen Labor keine Möglichkeiten vorhanden sind. Auch wird die Kooperation mit den Herstellern gesucht. So können die Firmen spezielle Wünsche äußern und/oder zusammen mit Liros eine Leine entwickeln. Für die meisten Probleme gibt es schon eine gute Basis, auf die man dann aufbauen und daran weiterentwickeln kann. Je nach Anforderungen dauert es meist zwei bis drei Monate Entwicklung, bis eine neue Leine fertig ist.

Doch zurück zum eigentlichen Objekt der Begierde, der Kiteleine. Und allerhöchste Zeit, endlich einmal ihre Entstehungsgeschichte zu verfolgen. Diese beginnt nämlich so gut wie immer in den Niederlanden, wo das Rohmaterial hergestellt wird: die Dyneema-Faser. Der niederländische Chemiekonzern DSM hat das Verfahren zur Herstellung dieses Materials entwickelt und patentiert und ist somit Zulieferer für so gut wie alle Leinenhersteller im Kitebereich. Hinter dem geschützten Begriff Dyneema verbirgt sich ein Polyethylen, das durch ein spezielles Spinnverfahren zu einer Faser verarbeitet wird. Genauere Angaben über dieses Verfahren wollte man uns bei DSM nicht geben. Jedenfalls erhält das Material durch die Verarbeitung besondere Eigenschaften. Die Faser ist sehr glatt und abriebfest. Die Dichte ist etwas geringer als die von Wasser, weshalb das Material schwimmt. Auch saugt es sich nicht voll, was für uns als Kiter beides auf jeden Fall von Vorteil ist. Da Dyneema sehr unempfindlich gegen Chemikalien ist, kann es selbst nicht eingefärbt werden. Kitesurfleinen sind daher nie durchgefärbt, sondern höchstens beschichtet (gecoatet). Daher wird eine Kiteleine im Laufe ihres Gebrauchs immer etwas verblassen. (Anm.: North löst dieses Problem anders, indem sie neben den weißen Dyneema-Fäden einen durchgefärbten Polyesterfaden einarbeiten, der zusätzlich noch die Knickfestigkeit erhöhen soll.) Die größte Besonderheit ist jedoch ohne Frage die Zugfestigkeit von Dyneema, bei einem sehr geringen Eigengewicht. Man spricht von einer hohen Reißlänge. Reißlänge bezeichnet bei einem Material die Länge des Fadens, den man theoretisch bei Erdanziehung aufhängen könnte, bis er durch sein Eigengewicht reißt. Während Stahl und Seide gerade mal eine Reißlänge von 50 Kilometern haben und es eine Glasfaser auf immerhin 160 Kilometer bringt, schafft es Dyneema auf stolze 300 Kilometer.


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Dyneema-Fasern, der Rohstoff für Kiteleinen

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In einem Arbeitsgang: Verzwirnen und Aufwickeln auf Maschinenspulen

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Wegen dieser Eigenschaften sind Kitesurfer auch nicht die einzigen Nutzer der Faser: Sowohl in Angelsehnen, Motorradhelmen, Snowboards, Fahrzeugen als auch in vielen anderen Produkten wird das Material verwendet. Zu Beginn ist also der Werdegang einer Kiteleine, egal aus welcher Firma, quasi identisch. Das Ausgangsmaterial für einen Kiteleinenproduzenten sind die auf Rollen gewickelte Dyneema-Fasern aus dem holländischen Konzern. Die Verarbeitung erfolgt dann in drei Schritten: Dem Verzwirnen, dem Flechten und dem Veredeln. Im ersten Schritt werden die Fasern zu einem Faden verdreht und dann auf spezielle Spulen, sogenannte Maschinenspulen, gewickelt. Sobald ein Satz Spulen voll ist, wird vollautomatisch der nächste aufgewickelt. Die Zwirne werden dann in eine Flechtmaschine gespannt. Die erste Flechtmaschine wurde bereits 1880 erfunden, seitdem ist die Funktionsweise dieser Geräte weitestgehend unverändert geblieben. Die Metallstäbchen, auf denen die Spulen mit den Zwirnen sitzen (sogenannte Klöppel), laufen im Kreis umeinander, je eine Hälfte in eine Richtung. Die Klöppel werden dann abwechselnd einmal außen und einmal innen (also in Schlangenlinien) aneinander vorbeigeführt. Es entsteht eine innen hohle Leine. Bei dickeren Leinen, wie manche unserer Vorleinen, wird auf selbige Weise ein Mantel um einen Kern herum geflochten. Es können können sechs, acht, zwölf, 16, 24 oder 32 Zwirne verflochten werden. Zusätzlich lässt sich der Flechtwinkel über einen gewissen Rahmen verändern. Tendenziell bekommen sehr fein verflochtene Leinen eine schöne Oberfläche, doch auch mehr Elastizität. So muss jeder seinen eigenen Kompromiss finden. Da die Zwirne ebenfalls unterschiedlich dick gearbeitet und unterschiedlich stark gedreht werden können, gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten, eine Leine zu produzieren. Hier herrscht auf dem Markt durchaus keine Einheitlichkeit. Würde man die fertig geflochtene Kiteleine nun benutzen, wäre sie zwar haltbar, aber sie würde sich noch sehr stark recken. Daher wird die Leine noch veredelt. Sie muss also noch vorgereckt und fixiert werden. Hier herrscht bei Liros auch höchste Geheimhaltung. Wir dürfen in der Halle, in der das sogenannte Heat-Stretch-System angewandt wird, keine Fotos machen, geschweige denn die Maschinen genauer betrachten. Das grobe Prinzip erfahren wir aber: Die Leinen werden unter hoher Hitze und Last in ihre entgültigen Form gebracht und gleichzeitig die Farbschicht aufgetragen. Dies soll zu einer maximalen Reißfestigkeit und Steifigkeit führen. Zusätzlich wird die Oberfläche versiegelt und unempfindlicher gegen ein Auffasern.

Die Maschinenspulen werden in Flechtmaschinen gespannt und eine Leine geflochten

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Ist die fertige Leine auf eine Rolle gewickelt, kann sie ihre oft sehr weite Reise antreten. Da die meisten Kiteproduktionen bekanntlich in Fernost zu finden sind, führt der Weg bis fast auf die andere Seite des Globus und wieder zurück. Denn schließlich müssen die dünnen Stricke noch abgelängt, mit Enden versehen und in die Produkte eingebaut werden. Bei der Gestaltung der Leinenenden kann gemantelt und vernäht oder gespleißt werden. Das obliegt ganz der Meinung und Erfahrung der Kitefirmen. Ein Spleiß ist zwar generell die festeste und sauberste Verbindung (keine abstehenden Enden) für ein Leinenenden, doch auch die gemantelte Variante bietet ihre Vorteile. So lässt sich eine gemantelte Leine schneller wieder öffnen und ist etwas abriebfester. Sind die Produkte fertig und mit den Leinen ausgestattet, nehmen sie wieder ihren Rückweg nach Deutschland auf sich und beginnen ihren Weg vom Importeur über den Händler zum Benutzer und damit endlich zu ihrer Bestimmung: dem Einsatz auf dem Wasser.

Top Secret: Veredeln mit dem Heat-Stretch-System Kitelife | Ausgabe 1 / 2008 Kitelife | Ausgabe 6 / 2008

Kitelife | Ausgabe 1 / 2008

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ist deutlich zu wenig bei den Belastungen, die beim Kitesurfen auftreten können. Wenn hier noch eine Stelle zusätzlich, beispielsweise durch eine Felskante, etwas geschwächt wird, ist der Leinenriss selbst bei moderater Fahrweise so gut wie sicher. Ein Grund mehr, die Leinen rechtzeitig auszutauschen. Jedoch muss man sagen, dass die DC300 als stärkste Leine auch einen etwas dickeren Durchmesser hat. Das führt zu einem zusätzlichen Luftwiderstand, was jedoch für die meisten Kitesurfer irrelevant sein dürfte. Wir haben (mit einer Physikformelsammlung und einem Taschenrechner) berechnet, welchen Widerstand eine 25 Meter lange Leine bei 20 Knoten Wind und etwa gleichschneller Fahrt erzeugt. Für die dickste Leine im Test (1,6 Millimeter) bekommt man einen Luftwiderstand von etwa 3,2 Newton (je nach Luftdruck). Bei der dünnsten Leine (1,3 Millimeter) sind es noch 2,6 Newton. Ob sich dieses gute Newton (1,2 Newton entsprechen 120 Gramm) für zwei Leinen in unserem Sport so stark bemerkbar macht, ist zu bezweifeln. Zumindest

© Foto Liros © Foto Frank Süß

LEINENCHECK Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, selbst den Prüfstand zu benutzen und die Frontlines verschiedener Firmen einer Zerreißprobe zu unterziehen. Wir führten mit jeder Leine drei Tests durch: Einen Reißtest, einen Kriechtest sowie einen Abriebtest. Eines vorweg: Korrekterweise geben wir die Kräfte in Dekanewton (daN) und Newton (N) an. Ein Dekanewton entspricht im Groben der Last eines Kilogramms und ein Newton der von 100 Gramm. Bei einem Reißtest wird ein etwa fünf Meter langes Teilstück langsam auseinandergezogen, bis es reißt. Die Kraft wird ständig ermittelt. Der maximale Wert vor dem Zerreißen ist die Bruchlast der Kiteleine. Um eine Vorstellung der Steifigkeit einer Kiteleine zu haben: Die Liros DC200 wird vor dem Reißen (also bei 248 Dekanewton) um nur 2,75 Prozent gedehnt. Der Kriechtest ist ein Test aus dem Gleitschirmbereich zum Ermitteln von Steifigkeit und Rückstellung. Eine drei Meter lange Leine wird mit zehn Dekanewton belastet, entlastet, mit 30 Dekanewton erneut belastet und schließlich wieder entlastet. Während des Tests wird die Länge kontinuierlich aufgezeichnet. Der Test ist aus dem Gleitschirmbereich, da viele Leinen im Flugbetrieb mit etwa diesen Kräften belastet werden. Für uns ist dies vor allem für die Steuerleinen interessant, da hier am ehesten vergleichbare Kräfte auftreten. Eine perfekte Leine (die es natürlich nicht geben kann) dehnt sich so gar nicht und wenn, geht sie nach dem Test sofort auf den Ausgangszustand zurück. Es ist also nicht nur wichtig, eine steife Leine zu haben, sondern auch, dass sie nach der Dehnung sehr schnell wieder ihre ursprüngliche Länge hat. Zu beachten ist, dass die Werte keine Aussage zur Steifigkeit bei höheren Lasten sind. Es geht also um die Simulation von Steuerimpulsen und nicht den Belastungen, die auf eine Frontline einwirken.

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Für den Abrieb erdachten wir ein eigenes Verfahren, da gängige Abriebtests meist den Abrieb an einer Stahlkante prüfen, was im Kitesport eher selten auftritt. Daher ließen wir mit einem Getriebemotor zwei Leinen eine Stunde in einem Winkel von 30 Grad aneinander reiben. Dieser Winkel ist für einen schnelleren Abrieb und aus technischen Gründen etwas größer gewählt, als es beim Kitesurfen der Fall ist. Während des Tests hing ein Gewicht von einem Kilogramm am Ende der bewegten Leine. Insgesamt wurde jedes Teilstück 4440 Reibungsvorgängen unterzogen. Für eine Bewertung des Abriebs entschieden wir uns für eine optische Prüfung. In Sachen Bruchlast ist die Liros DC300 mit 438 Dekanewton allen anderen getesteten Leinen merklich voraus. Es ist Teil der Firmenphilosophie von Liros, dass die Leinen im Neuzustand mehr aushalten, als offiziell angegeben wird. Auf den zweiten Platz gesellte sich die Eurocord-Leine mit 287 Dekanewton. Die restlichen neuen Leinen sind mit um die 250 Dekanewton etwa gleich reißfest und für unseren Sport zunächst fest genug dimensioniert. Etwas erschreckend war allerdings die No-Name-Leine, die wir eine halbe Saison im Einsatz hatten. 150 Dekanewton

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solang es einem nicht um jedes halbe Grad beim Höhelaufen geht. Wenn man wirklich, wie zum Beispiel bei Racedisziplinen, ans Limit gehen will, könnte man mit etwas dünner gewählten Leinen noch Leistung herauskitzeln. Für Freestyle ist es hauptsächlich wichtig, dass das Teil hält und steif ist. Beim Kriechtest lieferte wieder die DC300 sehr schöne Werte: eine mit 0,45 Prozent geringe Dehnung bei 30 Dekanewton Belastung und danach eine Rückstellung auf 0,23 Prozent. Bei diesem Test kommt ihr allerdings auch die höhere Reißfestigkeit zugute. Gaastras Leine ist ebenfalls steif mit einer guten Rückstellung. Die DC200 liegt beim Kriechtest knapp hinter der Leine von Gaastra. Beim Abriebtest hatte die Gaastra-Leine die Nase vorn. Die fast viereinhalbtausend Lenkbewegungen hinterließen nur sehr geringe Spuren. Dies ist vermutlich auf ein etwas dickeres Coating zurückzuführen. Die restlichen Probanden bewegten sich etwa auf demselben Niveau. Es gab leichten Abrieb, durch den die Oberfläche angeraut und einzelne Fasern zerstört wurden. Dass sich die Leinen hier so stark ähneln, verwundert nicht so sehr, denn schließlich sind alle aus demselben Material gefertigt. Auch bei der Gestaltung der Enden gibt es keine Einheitlichkeit. Die sauberste und reißfesteste Endengestaltung ist, wie bereits erwähnt, der Spleiß. Die Ummantelung mit Vernähung ist zwar gut gegen Abrieb, jedoch nicht ganz so reißfest.


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leinentest Leinenprofil (sortiert nach Bruchlast) Angegebene Bruchlast:

© Foto Frank Süß

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Auch können bei Vernähungen unschöne abstehenden Enden entstehen, an denen sich beispielsweise eine Leine verfangen kann. Hier hat Airush eine elegante Lösung gefunden: Die Leine wird sauber gespleißt und mit einer Naht gesichert. Für beste Abriebeigenschaften und schnell zu öffnende Schlaufen wird ein eigenes Pigtail in den Spleiß geschlauft. Da bei Flysurfer-Kites die Bar meist am Kite bleibt, genügt bei diesen Kites ein Spleiß ohne zusätzliches Pigtail. Ein Beispiel für eine schöne Vernähung liefert North. Die Leinenenden sind gemantelt und sauber vernäht. Das Ende wird zusätzlich mit einem Schrumpfschlauch überzogen, der nochmals mit einer kleinen Naht gesichert wird. So kann nichts hängenbleiben oder auffasern. Es ist wie bei vielen Labortests: Es ist einfach nicht möglich, auf alle Faktoren des Alltagsgebrauches einzugehen. So bleiben auch ein paar Fragen offen: Wie verhalten sich die Beschichtungen und der Abrieb unter dem Einfluss von Salzwasser und Sand? Auch konnten wir in unseren Tests nicht nachgehen, wie sich die Polyesterstreifen der Northleine im Alltag bemerkbar machen und wie sich die bessere Knickresistenz der Leine in der Lebensdauer auswirkt. Am Schluss blieb noch Zeit, einer Frage nachzugehen, die uns schon lange einmal interessiert hat: Wie stark machen sich Knoten in einer Leine in Sachen Bruchlast wirklich bemerkbar? Es ist bekannt, dass ein einfacher Knoten in einer Leine durch die enge Biegung der Leine die Belastbarkeit herabsenkt, nur wie stark, das konnte uns niemand genau sagen. Wir testeten dies an einer nagelneuen DC200, die in unserer Messung ohne

Maschine für den Reißtest

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Knoten 248 Dekanewton aushielt. Mit einem einfachen Knoten blieben davon nur noch weniger als die Hälfte übrig, nämlich gerade einmal 103 Dekanewton. Das ist für unseren Sport wirklich zu wenig, insbesondere wenn man beachtet, dass wir eine nagelneue Leine getestet haben. Bei gebrauchten Leinen, wie beispielsweise unserer No-Name-Leine, wäre eine Halbierung der Bruchfestigkeit nochmals bedenklicher. Also: Nie eine Leine mit einem Knoten benutzen. Am besten bekommt man die Knoten mit Geduld und vorsichtigem Plattklopfen (zur Not draufbeißen) heraus. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die meisten Leinen nur durch die Farbe. Auf den zweiten sind dann schon deutliche Unterschiede zu sehen. Aber welche Qualitäten eine Leine hat, das ist durch eine optische Prüfung nicht zu beurteilen. Und schon gar nicht erkennt man, wie viele Knowhow in der Verbindung zwischen Bar und Kite steckt. Man könnte ganze Bücher über Kiteleinen schreiben und es wäre auch kein Problem gewesen, den Rest dieser Kitelife mit weiteren Tests und Informationen zu füllen. Aber leider sind Zeit und Platz eben nur endlich ...

Gemessene Bruchlast:

In unserem Versuch ermittelte Bruchlast auf Zugbelastung.

Durchmesser:

Von uns mit stets gleicher Methode ermittelter Durchmesser, Her stellerangaben können abweichen. Daher nur zum Vergleich der hier aufgeführten Leinen.

Reißlänge:

Länge, die die Leine theoretisch haben könnte, bis sie durch ihr Eigengewicht reißt.

Kriechtest (3):

Dehnwerte in einem Belastungs-Entlastungs-Zyklus mit 10daN|Entlastung|30daN|Entlastung.

Flechtung:

Art der Flechtung.

Enden:

Gestaltung der Enden.

1 daN entspricht etwa der Last eines Kilogramms auf der Erde. Bestwerte kursiv, kritische Werte in Rot.

Flysurfer Frontline (Liros DC300)

Gaastra Frontline (Eurocord 270)

Angegebene Bruchlast:

300 daN

Angegebene Bruchlast:

270 daN

Gemessene Bruchlast:

438 daN

Gemessene Bruchlast :

287 daN

Durchmesser:

1,6 mm

Durchmesser:

1,4 mm

Kriechtest (1):

0,25%|0,18%|0,45%|0,23%

Kriechtest (2):

0,40%|0,30%|0,67%|0,39%

Reißlänge:

260 km

Reißlänge:

220 km

Flechtung:

Zwölffach

Flechtung:

Achtfach

Enden (FlySurfer):

Gespleißt

Besonderheit:

Sehr gute Abriebeigenschaften in unserem Test

Enden (Gaastra):

Gemantelt und vernäht

Fazit: Eine enorm reißfeste Leine mit exzellenten Dehnwerten.

Fazit: Eine Leine, die in allen Bereichen unter den besten zwei ist. Besonders gute Abriebeigenschaften im Test. Etwas einfache Vernähung.

Ungebraucht

Ungebraucht

Messung des Kriechtests

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Bruchlast auf Zugbelastung nach Herstellerangaben.

© Foto Frank Süß

Abriebtest

Endengestaltung

Abriebtest

Airush (Leinenproduzent nicht bekannt)

No-Name (halbes Jahr gebraucht)

Angegebene Bruchlast:

250 daN

Angegebene Bruchlast:

250 daN

Gemessene Bruchlast:

253 daN

Gemessene Bruchlast:

158 daN

Durchmesser:

1,5 mm

Durchmesser:

1,4 mm

Kriechtest (4):

0,62%|0,40%|1,12%|0,58%

Kriechtest (4):

0,62%|0,45%|0,99%|0,59%

Reißlänge:

160 km

Reißlänge:

130 km

Flechtung:

16-fach

Flechtung:

16-fach

Enden (Airush):

Gespleißt mit vernähten Pigtails

Enden:

Gemantelt und vernäht

Endengestaltung

Fazit: Eine fein geflochtene Leine mit schöner Endengestaltung.

Fazit: Nur noch geringe Bruchlast, müsste sofort getauscht werden.

Ungebraucht

Ungebraucht

Abriebtest

Endengestaltung

Abriebtest

Endengestaltung


flightcheck

flightcheck

Texte & © Fotos Peter Goldbach

Unsere Testreise war wirklich gut, um die Lowends der Kites herauszufinden, aber ein wirklicher Test war leider nicht drin. So mussten wir auf die zuverlässigen Winde der Ostsee zurückgreifen. Und diese ließen uns nicht in Stich. Jetzt, wo Kitelife ins zweite Jahr geht, haben wir eine Neuerung bei den Tests eingeführt: Ein Bewertungssystem. Bisher haben wir dies abgelehnt, da wir falsche Rückschlüsse vermeiden wollten. Doch wollten wir dem Wunsch, unsere Meinung schneller und einfacher ersichtlich zu machen, nachkommen. Das System, das hinter den Ergebnissen steckt, ist um einiges komplizierter als die Ergebnisse, die wir hier veröffentlichen. Viele der berechneten Punkte berechnen sich wieder aus einzelnen Teilnoten mit unterschiedlicher Gewichtung. Ohne Frage gibt es da auch bei uns einen subjektiven Spielraum. Aber das System ermöglicht jedem, seine eigene Schwerpunkte herauszupicken und schneller zu erkennen, welche Produkte für den Einzelnen interessant sind und probegeflogen werden sollten. Wer also sehr viel Wert auf Drehtempo legt, für den wäre in diesem Test der Takoon Furia interessant, bei einem Schwerpunkt auf maximale Stabilität ein Kaiman oder Cult und so weiter.

Vorliebe: Derzeit hooked Kiteloops

Level: Könner

Peter

Vorliebe: Hangtime

Level: Könner

Jan-Tjark

Vorliebe: Halsen

Level: Könner

Christoph

Vorliebe: unhooked Kiteloops

Level: Könner

Tommes

Vorliebe: viel Wind

Level: immer besser

Andi

Vorliebe: Boards brechen

Level: Könner

Mathias

Level: erste Sprünge

Eine Erkenntnis dieses Tests ist, dass eine auswehende Safety ab einer gewissen Windstärke einfach sein sollte. Das gilt also vor allem für die kleineren Kites. Die Option, einen Schirm jederzeit tot zu bekommen, ist bei Sturm unserer Meinung nach unumgänglich. Wir hatten auch einen Tag mit so extremen Winden in der Testzeit und waren einmal zum Auslösen gezwungen. Jeder muss selbst wissen, was er tut und welche Sicherheitssysteme er bei welchem Wind verwendet. Ob ein Leichtwindkite komplett auswehen muss, ist eine Frage für sich. Doch zumindest bei wirklich extremen Bedingungen gibt es für uns keine Diskussion, ein auswehendes Sicherheitssystem sollte hier Pflicht sein. Dass dies auch mit vier Leinen funktionieren kann, zeigen die Beispiele von Furia und Pulse 2.

Vorliebe: Stundenlang auf dem Wasser

Eine Einteilung der unterschiedlichen Kitetypen ist in diesem Jahr nochmals schwieriger, zumal es seitens der Firmen sehr unterschiedliche Philosophien gibt, wie ein Einsteiger- oder Freestylekite gestaltet sein soll. Bei Wavekites gehen die Meinungen sogar noch weiter auseinander. Fakt ist nur, dass nun offenbar jeder Kite so gestaltet werden muss, dass ihn theoretisch jeder benutzen kann. Es gibt Schirme, die extrem in die eine oder andere Richtung gehen, wie beispielsweise der Fuel für Freestyle, doch die Grenzen verschwimmen sehr stark. Daher lassen sich die Kites in diesem Test sehr gut als Allroundkites zusammenfassen. Es ist kein reinrassiger Freestylekite und kein Schirm, der nur für Hangtime gebaut wurde, dabei. Alle haben ein breites Einsatzspektrum. Dabei gehen Nemesis und Jekyll stark Richtung Lift und Hangtime, Vapor sowie Atom mehr Richtung Freestyle und der Furia durch sein Drehtempo stark Richtung Wave. Alle haben jedoch den Anspruch, möglichst vielseitig zu sein, und lassen sich nicht in ein zu enges Raster zwängen.

Tina

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advance kaiman 10 Vorbemerkungen: Der Kaiman ist ohne Frage eine der auffälligsten Erscheinungen am Himmel. Mit einem ungewöhnlichen Design und der Form eines Hängegleiters ist er schon von Weitem unter Hunderten von Kites zu erkennen. Dass diese neue Form auch von den Flugeigenschaften her sinnvoll ist, davon konnten wir uns nun überzeugen.

Stabilität: Wir konnten in keiner Situation Tendenzen zu einer Instabilität feststellen. Der Schirm ist bestens ausbalanciert und steht auch bei schlechten Bedingungen erstaunlich ruhig am Himmel.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: Die Bar des Kaiman bietet zahlreiche Optionen. So kann die fünfte Leine über eine Seilklemme, die am gut funktionierenden Pull-Pull-Adjuster befestigt ist, schnell und einfach getrimmt werden. Die Backlines können ebenfalls unten an der Bar justiert werden. Unhookedfahrer können ihre Handlepassleash gleichzeitig in die fünfte Leine als auch eine Sollbruchstelle am Chickenloop einhaken. Allerdings hätten wir uns einen insgesamt etwas kürzeren Chickenloop gewünscht, um die Depower besser nutzen zu können.

Safety: Das Quickrelease ist sehr leicht zu greifen und löst zuverlässig aus. An der fünften Leine weht der Schirm sehr druckarm aus.

Der Kite: Charakteristisches Merkmal des Kaiman ist die Outline. Ein Knick in der Hinterkante und eine stärkere Pfeilung sind unverkennbar. Wie man es von Advance gewohnt ist, ist die Verarbeitung deutlich besser als der Durchschnitt. Sämtliche belasteten Stellen wurden entsprechend verstärkt und sauber vernäht. Eine einfache Waage unterstützt die Fronttube. Die Backlines können an zwei verschiedenen Stellen angeknüpft werden, um die Barkräfte einzustellen. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Der Kaiman reagiert schnell und direkt auf die Lenkbefehle seines Piloten. Über einen sehr weiten Bereich der Depower bleibt das Handling konstant und berechenbar. Die Barkräfte sind bei vorn angeknüpften Backlines etwa im Mittelfeld und noch im angenehmen Bereich. Knüpft man die Backlines hinten an, nehmen die Barkräfte noch etwas ab. Der Kite erinnert eher an einen schnellen Zwölfer als an einen Zehner, sowohl bezüglich des Handlings als auch der unteren Windrange. Windrange und Depower: Maßstäbe setzt der Kaiman im unteren Windbereich. Das Lowend kann mit den besseren Zwölf-Quadratmeter-Kites gut mithalten. Bei mehr Wind bietet der Schirm auch für einen Zehner gute Reserven, was zu einer insgesamt riesigen Windrange führt.

Höhelaufen: Die Höhelaufeigenschaften des Kaimans sind schon bei eher wenig Wind als gut zu bezeichnen und bleiben über die gesamte Windrange auf etwa diesem Niveau. Relaunch: Die neue Form erleichtert den Relaunch. Über Einlenken der Bar oder Zug einer Backline lässt sich der Kaiman problemlos aus dem Wasser dirigieren. Bei wenig Wind kann man die fünfte Leine als Starthelfer nutzen. Liegt der Schirm auf dem Rücken, braucht man etwas mehr Technik, um ihn zum Start zu bewegen. Springen und Freestyle: Es ist durch den großen Anpowereffekt sehr einfach, mit dem Kaiman zu springen. Der Lift setzt mittelhart ein. Dann trägt der Schirm sehr gut, was zu einer satten Hangtime führt. Auch Kiteloops sind problemlos möglich. Die Querbeschleunigung ist bei engen Radien mittelgroß und lässt sich bei Bedarf mit dem Radius steigern. Der Pop für loadet Tricks ist ebenfalls gut. Für Wakestyle ist ein C-Kite durch ein etwas spritzigeres Flugverhalten etwas besser, doch das Potenzial des Kaimans ist durchaus groß.

3. Fazit DER KAIMAN IST EIN SEHR GELUNGENER ALLROUNDER, DER EINE BREITE ZIELGRUPPE ERFREUEN WIRD. ES IST ADVANCE MIT DIESEM INNOVATIVEN KONZEPT GELUNGEN, EIN ANGENEHMES HANDLING MIT EINEM SEHR GUTEM LOWEND SOWIE EINER ÜPPIGEN DEPOWER ZU KOMBINIEREN. BESONDERE STÄRKEN SIND NEBEN DER WINDRANGE DIE GROSSE HANGTIME SOWIE EIN AUSGEWOGENES HANDLING, WESHALB DER KITE SICH FÜR AUFSTEIGER ÜBER CRUISER BIS ZU HANGTIMEFANS WÄRMSTENS EMPFEHLEN LÄSST.

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airush vapor 2 Vorbemerkungen: Obwohl der Vapor der wahrscheinlich erfolgreichste Kite der AirushProduktpalette ist und er bereits zur 2008er-Produktpalette gehört, bringen die Entwickler von Airush bereits jetzt einen Nachfolger. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: Im Vergleich zur ersten Version des Vapor wurde das Barsystem nur an kleinen Details verändert. Beispielsweise wurde der Stopper für die fünfte Leine verbessert. Die Bar selbst ist identisch geblieben und erfreut ihren Benutzer mit einer gute Griffigkeit. Der Adjuster ist über eine Seilklemme in den Chickenloop integriert. Ein verschiebbarer Stopper erlaubt es, die Bar an beliebiger Stelle zu parken. Der Stopper kann wahlweise mit der Bar wegdrückbar montiert werden (Auslieferungszustand) oder komplett blockieren. Die meisten Fahrer werden den Auslieferungszustand bevorzugen, da der Stopper gut hält. Der Kite: Der Vapor 2 ist ein Fünfleiner ohne Waage, dessen Depower durch eine relativ früh abknickende Fronttube erreicht wird. Die fünf Struts werden über das OnePump-System befüllt und entleert. Neu sind im Vergleich zum Vorgänger die Trimmoptionen. Die Frontlines können an drei verschiedenen Anknüpfpunkten befestigt werden, um den Bardruck zu verändern. Für die Backlines gibt es ebenfalls drei Anknüpfpunkte zur Einstellung des Drehtempos. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Die Charakteristik des Vapor ist im Groben erhalten geblieben, mit Verbesserungen in Details. Er ist noch etwas drehfreudiger geworden und dreht bei engeren Radien nun sauberer und präziser. Die Barkräfte sind, je nach Einstellung, gering mit gutem Feedback. Das Handling liegt nah an dem eines C-Kites, einzig wären etwas kürzere Steuerwege wünschenswert. Besonderes Merkmal ist ein guter Grunddruck. Besonders lässt sich das Flugverhalten über die fünfte Leine verändern. Dabei sollte so viel Spannung auf der fünften Leine sein, dass der Schirm leicht öffnet, um das ausgewogenste Flugverhalten zu erhalten. Wir fanden die Einstellung bei unserem Testkite mit einer um etwa sieben Zentimeter gekürzten Frontline am besten. Windrange und Depower: Die Windrange des Vapor ist groß. Sie ist zwar nicht ganz so extrem wie bei manchen Flatkites, aber deutlich größer als bei reinen C-Kites. Die De-

power setzt sofort ein. Der Schirm ist bei etwas kürzerer fünfter Leine am längsten zu kontrollieren. Stabilität: In allen Lagen steht der Schirm solide am Himmel und ist weder zu einem Front- noch einem Backstall zu bewegen. Safety: Der Chickenloop öffnet sich durch Betätigen des Auslösehebels sehr zuverlässig bei geringen Auslösekräften. Der Schirm weht an der fünften Leine sehr druckarm aus. Wir konnten keine Beeinträchtigung der Mechanik durch Sand oder Ähnliches provozieren. Das Zusammenbauen des Loops geht bei Airush sehr schnell und einfach. Höhelaufen: Durch das große Windfenster bietet der Airush Vapor 2 gute Höhelaufeigenschaften und wird seinem Fahrer problemloses Aufkreuzen ermöglichen. Relaunch: Wer einen Fünfleinerrelaunch beherrscht, wird keine Probleme haben, den Vapor 2 in allen Lagen aus dem Wasser zu dirigieren, selbst bei wenig Wind. Springen und Freestyle: Ohne eine spezielle Sprungtechnik kommt man mit dem Kite in die Luft. Dabei sind Lift, Sprunghöhe und Hangtime gut. Der Vapor 2 hat aber auch echte Freestyleambitionen. Das flotte Drehtempo und das gute Feedback machen ihn zu einem echten Allrounder. Kiteloops macht der Schirm wie ein reinrassiger C-Kite. Man wird nicht nur mit ordentlich – aber nicht zu viel – Querbeschleunigung durch die Luft gerissen, sondern auch wieder sehr schön aufgefangen. Der sehr gute Pop des Vorgängermodells für unhooked Tricks ist erhalten geblieben.

3. Fazit DER NEUE VAPOR IST IN CHARAKTERISTIK UND OPTIK SEINEM VORGÄNGER ÄHNLICH, WURDE ABER IN VIELEN DETAILS MERKLICH VERBESSERT. ER DREHT SAUBERER UND BIETET NEUE TRIMMMÖGLICHKEITEN. AUCH DIE DREHFREUDIGKEIT IST NOCHMALS ETWAS GESTEIGERT WORDEN. AN SICHERHEIT UND STABILITÄT GAB ES OHNEHIN NIE KRITIKPUNKTE. SOWOHL FÜR AUFSTEIGER ALS AUCH FREESTYLE EIN SEHR GUTES KONZEPT.

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best nemesis hp Vorbemerkungen: In unserer Rubrik Technikcheck der letzten Ausgabe berichteten wir bereits über den Nemesis HP, nun muss sich der neue Hochleister- und Hangtime-Kite von Best in der Praxis bewähren. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: Zu unserem Test stand die neue Bar von Best noch nicht zur Verfügung, sie wird aber in etwa gemeinsam mit dieser Ausgabe erscheinen. Die alte Bar bietet in Sachen Griffigkeit beste Eigenschaften. Der Depowerweg kann und sollte etwas gekürzt werden, damit der gut zu bedienende Pull-Pull-Adjuster auch von normal großen Fahrern erreicht werden kann. Ein verstellbarer, aber nicht komplett blockierender Stopper sowie zwei Oh-Shit-Handles komplettieren das übersichtliche System. Der Kite: Besonderes Merkmal des Nemesis ist neben seiner hohen Streckung eine dünne Fronttube aus einem besonders steifen und hochwertig wirkenden Material. Eine eigens entwickelte Waage soll für ein ausgewogeneres Flugverhalten sorgen. Drei Anknüpfpunkte für die in einem kleinen V endenden Backlines ermöglichen es, die Flugeigenschaften in fünf Schritten von drehfreudig mit geringen Barkräften bis langsam mit hohen Barkräften einzustellen. Best lässt seinen Kunden beim Kauf die Wahl, ob sie ein innen liegendes One-Pump-System wünschen oder jede Strut einzeln aufpumpen möchten. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Die Trimmoptionen sind fein abgestimmt und lassen dem Fahrer Spielraum für eigene Vorlieben. Auf maximales Drehtempo eingestellt, dreht der Kite schnell sowie mit geringen Barkräften und bekommt eine leichte Tendenz zum Tellern. Gerade für Welle wird dieser Trimm oft bevorzugt werden. Trimmt man ihn langsamer, werden die Barkräfte entsprechend höher. Der Serientrimm wird für die meisten Fahrer den besten Kompromiss darstellen. Dann lässt sich der Kite sehr gut spüren und hat ein direktes und spritziges Flugverhalten. Auch ist die Steuerung für einen SLE- ziemlich nah am Verhalten eines C-Kites. Der Druckaufbau ist sportlich und kontrolliert. Auch bei viel Depower bleibt die Steuerung sehr angenehm. Windrange und Depower: Der Nemesis bietet für die Größe ein gutes bis sehr gutes Lowend. Er lässt sich auch weit depowern. Durch die hohe Leistung ist das obere Windlimit etwas geringer, als es die Form zunächst vermuten lässt. Trotzdem ist die Windrange des SLE-Kites als groß zu bezeichnen.

Stabilität: Auch bei verwirbelten Windverhältnissen steht der Nemesis ruhig am Himmel. Nur in den zwei schnellsten Setups gibt es eine leichte Tendenz zum Backstall, speziell nach unhooked Tricks. Safety: Das Quickrelease löst gut aus, ist jedoch nicht so sicher zu greifen wie das anderer Marken. Die Auslösekräfte sind gut, wobei das Zusammensetzen des Loops etwas fummelig ist. Eine auswehende Safety kann nur über das Einhängen in die Oh-Shit-Handles (nicht ausdrehbar) oder das Nachrüsten einer fünften Leine erreicht werden. Höhelaufen: Eine der Stärken des Nemesis ist die überdurchschnittliche Höhelaufeigenschaft. Über einen weiten Windbereich fährt man einen sehr guten Winkel gegen den Wind. Relaunch: Für den Relaunch des Nemesis sollte die Fronttube gut aufgepumpt sein. Am besten funktioniert der Vierleinerrelaunch, über Zug einer Backline startet der Nemesis eher unwillig. Mit etwas Übung ist der Relaunch dann aber gut zu meistern. Springen und Freestyle: Besonders die Sprunghöhe des Nemesis ist sehr gut. Selbst ohne saubere Sprungtechnik wird man in größere Höhen katapultiert. Da der Schirm gut trägt, kommt man insgesamt auf viel Hangtime. Für einen SLE bietet der Nemesis erstaunlich gute Freestyleeigenschaften, die von reinen Freestylekites allerdings noch etwas übertroffen werden. Er loopt kontrolliert mit mittlerer Querbeschleunigung, die man bei weitem Radius noch deutlich erhöhen kann. Der Pop für unhooked Manöver ist ebenfalls gut ausgeprägt und sehr schön berechenbar.

3. Fazit DER NEMESIS HP IST EIN GELUNGENER KITE, DER DEN BEINAMEN „HIGH PERFORMANCE“ NICHT ZU UNRECHT TRÄGT. NEBEN EINEM GUTEN LOWEND UND TOLLEN HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN ZEICHNET SICH DER SCHIRM DURCH VIEL LIFT UND EINE HOHE VIELSEITIGKEIT AUS. EINE FÜNFTE LEINE IST FÜR DEN NEMESIS SOWOHL FÜR DEN RELAUNCH ALS AUCH DIE SONST NICHT AUSWEHENDE SAFETY EINE SINNVOLLE ERWEITERUNG. GERADE IN DEN DISZIPLINEN HANGTIME, WAVE UND FREESTYLE MACHT DER NEMESIS EINE GUTE FIGUR, WAS IHN ZU EINEM ECHTEN ALLROUNDER MACHT.

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flexifoil atom 08 9 Vorbemerkungen: Die Marke des viermaligen Weltmeisters sieht man in Deutschland eher selten auf dem Wasser. Doch könnte sich das durchaus bald ändern, wenn man die Flugeigenschaften der Produkte betrachtet. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: Der Atom wird mit einer sehr griffigen und übersichtlichen Bar geliefert. Die Winder sind mit Gummi ummantelt, was in manchen Situationen von Vorteil ist. Der PullPull-Adjuster funktioniert bestens und ist auch für etwas kleinere Fahrer noch bedienbar. Gut finden wir die unterteilten Leinen, die eine Verkürzung der Leinenlänge auf 20 Meter schnell und einfach ermöglichen. Der Kite: Flexifoil überzeugt mit einer überdurchschnittlich guten Verarbeitung und schönen Detaillösungen im Bereich der Verstärkungen. Die Waage ist einfach gehalten. Wie auch beim Takoon Furia werden die Frontlines an Rollen angeknüpft, die auf der Waage laufen. Ein One-Pump-System ermöglicht ein schnelles Befüllen des Schirms. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Flexifoil ist es gelungen, ein sehr direktes und ansprechendes Steuerverhalten am Atom zu realisieren. Auch C-Kite-Fahrer fühlten sich auf Anhieb mit dem Atom 08 wohl. Die Lenkkräfte sind dabei im unteren Mittelfeld angesiedelt und stellen einen guten Kompromiss für die Zielgruppe dar. Die Position des Schirms ist unmittelbar zu spüren. Die meisten Fahrer werden keine Eingewöhnungszeit auf den Kite brauchen. Das Drehtempo ist flott, ohne den Fahrer zu überfordern. Bei engen Radien beginnt eine Seite leicht zu flattern, allerdings noch nicht störend. Windrange und Depower: Das Lowend ist für einen Neun-Quadratmeter-Kite gut. Er lässt sich weit depowern und insgesamt über einen großen Windbereich halten. Ganz gedepowert fängt das Tuch minimal zu flattern an.

Stabilität: In Sachen Stabilität liefert der Atom gute Eigenschaften und neigt auch bei Flugfehlern nicht zum Stallen. Safety: Das Quickrelease ist sehr einfach zu finden und zu öffnen. Man sollte allerdings darauf achten, dass der Chickenloop mit dem Chickendick gesichert ist, sonst geht der Loop beim Auslösen schnell verloren. Auch der Atom 08 hat kein auswehendes Sicherheitssystem, es sei denn, man montiert das optionale Fünfte-Leine-Kit. Höhelaufen: Auch die Höhelaufeigenschaften sind gut bis sehr gut, was sowohl Aufsteiger als auch Könner zu schätzen wissen. Relaunch: Der Relaunch funktioniert am besten mit einem Vierleinerstart, also zum Kippen bringen und einlenken. Das ist jedoch ohne viel Technik zu schaffen. Springen und Freestyle: Flexifoil denkt beim Atom nicht nur an einfache Benutzung. Auch die Sprungeigenschaften lassen nichts zu wünschen übrig. Bei mittel ausgeprägter Hangtime kann man bei viel Wind sehr gute Sprunghöhen erreichen. Die präzise Steuerung machen ihn kombiniert mit dem kontrollierten Druckaufbau zum Kite, der einen Kiter vom Wasserstart bis zu komplizierteren Tricks begleiten kann. Dabei loopt der Atom mit schön kontrollierbarer Querbeschleunigung auf einem präzise bestimmbaren Radius.

3. Fazit DER ATOM IST EIN GELUNGENER KOMPROMISS AUS SPORTLICHKEIT UND EINSTEIGERFREUNDLICHKEIT. DAS FLUGVERHALTEN LÄSST SICH ALS DAS EINES GEMÄSSIGTEN C-KITES BESCHREIBEN. DAS HEISST, DER SCHIRM BIETET DIREKTHEIT UND BERECHENBARKEIT, BEI ETWAS WEICHEREM DRUCKAUFBAU UND FEHLERVERZEIHENDEN FLUGEIGENSCHAFTEN. DAS GUTE HANDLING SOWIE DIE AUSGEWOGENEN FLUGEIGENSCHAFTEN MACHEN DEN KITE ZU EINEM ECHTEN ALLROUNDER, DER AUCH IM BEREICH FREESTYLE SEINEN PILOTEN ERFREUEN WIRD. DER FAHRER SOLLTE ZUMINDEST BEI MEHR WIND EINE AUSWEHENDE SAFETY IN ERWÄGUNG ZIEHEN.

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flysurfer pulse 2 8 Vorbemerkungen: Mit dem Pulse schuf Flysurfer den ersten „High Depower Ram-Air Kite“. Seither sind mittlerweile fast zwei Jahre vergangen. Nun ist der lang ersehnte Nachfolger auf dem Markt. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: Der Pulse 2 wird mit einem sehr übersichtlichen Barsystem ausgeliefert. Der Adjuster funktioniert nach wie vor bestens. Beim Chickenloop ist besonders die kompakte Bauweise zu loben, auch wenn er etwas kompliziert zusammenzusetzen ist. Die Winder sind so gestaltet, dass es einem beim missglückten Kiteloop die Bar nicht so schmerzhaft aus den Fingern haut. Die Leinenlänge lässt sich durch die clevere Unterteilung von 21 Meter in Drei-Meter-Schritten beliebig reduzieren. Der Kite: Der Pulse 2 wird wie alle Flysurfer-Kites nur über die Luft befüllt, die in die Ventile an der Leitkante strömt. Dieses System ist nicht nur besonders schnell aufzubauen und einzupacken, es ist auch in Sachen Langzeithaltbarkeit auf dem Markt führend. Die Verarbeitung und Materialwahl ist wie gewohnt Spitzenklasse. An der im Gegensatz zu einem SLE-Kite komplizierteren Waage können die Barkräfte schnell und einfach stufenlos auf das gewünschte Maß eingestellt werden. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Am Hauptkritikpunkt des Vorgängers wurde konsequent gearbeitet: Der Pulse 2 hat nun in Sachen Drehtempo ein Niveau erreicht, bei dem er sich keineswegs mehr verstecken muss. Das Drehtempo ist deutlich höher als bei jedem Flysurfer-Kite zuvor. Die Steuerkräfte sind eher im geringen Bereich angesiedelt. Im Vergleich zum Pulse 1 ist der Druckaufbau etwas sportlicher geworden, aber immer noch sanft und voll einsteigertauglich. Der Schirm vermittelt ein sehr entspanntes Fahrgefühl. Windrange und Depower: Der Depowerweg ist kürzer und effizienter geworden, was wir sehr begrüßen. Der Pulse 2 geht etwas früher los als die meisten gleich großen Tubekites und ist von der Windrange mit einem guten SLE-Kite gleichzusetzen. Stabilität: Schon sein Vorgänger machte hier eine gute Figur, trotzdem hat der Pulse 2 in Sachen Stabilität nochmals hinzugewonnen. Sowohl Front- als auch Backstall sind fast nicht vorhanden. Auch die Tips sind um einiges stabiler geworden.

Safety: Die Safety funktioniert wie beim Slingshot Rev oder dem Flysurfer Speed 2 über eine Frontline, die durch die Bar geführt wird. Löst man den Pulse aus, so hängt er nur noch an einer Frontline und geht druckarm zu Boden. Dabei kann er sich etwas verdrehen, ist aber in den meisten Fällen problemlos und für erfahrene Ram-Air-Kite-Piloten so gut wie immer problemlos wieder in die Luft zu bekommen. Ein einfaches und effektives Sicherheitssystem. Höhelaufen: Durch das große Windfenster zieht der Pulse 2 seinen Fahrer sehr gut nach Luv. Dabei stellt der Schirm nur geringe Anforderungen an das Können seines Piloten. Relaunch: Der Relaunch erfolgt über Zug einer Backline. Wasser gelangt nur wenig in den Kite und fließt bei genug Wind auch schnell wieder durch die Lenzöffnungen. Im Vergleich zum Vorgänger funktioniert der Relaunch nochmals ein Stück einfacher. Springen und Freestyle: Man braucht nicht viel Technik, um mit dem Pulse 2 zu springen. Der Anpowereffekt sorgt für einen guten Lift und eine Sprunghöhe, die der des Psycho 3 mindestens ebenbürtig ist. Der Schirm setzt einen aber im Vergleich früher wieder ab. Durch die Drehfreudigkeit und den sauberen Drehradius funktionieren Kiteloops so gut wie mit keinem Flysurfer bisher. Allerdings hat der Pulse nicht ganz die Direktheit und Präzision eines guten C-Kites, was dieser Tatsache aber keinen Abbruch tut. Dank des guten Pop und des hohen Drehtempos werden viele Trickser den Pulse 2 dem Psycho 3 sogar vorziehen.

3. Fazit MIT DEM PULSE 2 IST FLYSURFER NOCH EINMAL EIN DEUTLICHER ENTWICKLUNGSSPRUNG GELUNGEN. VIELE KLEINE DETAILS WURDEN VERBESSERT UND ZUSÄTZLICH NOCH EIN WIRKLICH GUTES DREHTEMPO REALISIERT. DIES MACHT DEN KITE NICHT NUR FÜR AUFSTEIGER INTERESSANT, AUCH FORTGESCHRITTENE FAHRER UND WELLENFREAKS WERDEN DEN KITE MÖGEN. NACH WIE VOR UNGESCHLAGEN SIND SYSTEMBEDINGTE VORTEILE WIE PACKMASS ODER EINSATZ AUF LAND UND WASSER.

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gaastra jekyll 8 Vorbemerkungen: Bereits in Ausgabe vier fiel uns der Gaastra Jekyll 12 durch seine Sprungeigenschaften im oberen Windbereich auf. Da kleine Schirme bekanntlich besser springen als große, wurde es Zeit zu untersuchen, was der kleine denn so macht, wenn es ordentlich bläst.

Stabilität: Die Stabilität ist nicht ganz so extrem wie die des Zwölfers, doch ist sie immer noch gut. Verwirbelte Bedingungen und Böen stellen über ein weites Maß kein Problem dar.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: In erfrischendem Mausgrau wird die Bar des Jekyll geliefert. Sie bietet neben einer Größenverstellung und einem gelungenen verschiebbaren, jedoch nicht komplett blockierenden Stopper auch einen zur Seite drehbaren Chickendick. Der Bardurchmesser ist angenehm dünn, doch hätte ein etwas rutschfesterer Belag gewählt werden können. Ein Fünfte-Leine-Kit kann optional montiert werden.

Safety: Im Standardsetup bietet der Jekyll keine auswehende Safety, es sei denn, man verlängert die Safetyleash und hängt sie in den Ring an der Frontline ein. Jedoch geht dann auch die Ausdrehbarkeit verloren. Für eine auswehende Safety raten wir zur Nachrüstung des FünfteLeine-Kits, speziell für die Fahrer, die gern an ihre Grenzen gehen und den Kite bei viel Wind benutzen wollen.

Der Kite: Der Jekyll kommt trotz einer einfachen Waage komplett ohne Rollen aus. Die Backlines können an zwei verschiedenen Punkten direkt am Kite angeknüpft werden. Die Verarbeitung des Kites ist durchweg hochwertig, es finden sich Verstärkungen an allen belasteten Stellen. Auch wurde auf eine Dacronbahn an der Hinterkante nicht verzichtet. Ein gut funktionierendes One-Pump-System nach dem Slingshot-Vorbild ist beim Jekyll ebenfalls realisiert. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Der kleine Jekyll hat ein sehr hohes Drehtempo. Einsteiger sollten daher eher den vorderen Anknüpfpunkt für die Frontlines wählen, um nicht überfordert zu sein. Der Kite reagiert schnell und direkt auf jeden Lenkbefehl, wobei das Tuch bei engen Radien etwas flattert. Dies hält sich aber noch stark in Grenzen und ist lange nicht im störenden Bereich. Wichtig ist nur, die dünne Fronttube mit viel Druck zu befüllen, da sonst bei engen Turns ein Ohr aufklappen kann. Der Druckaufbau ist relativ kraftvoll. Da die Barkräfte eher im oberen Mittelfeld angesiedelt sind, ist es kein Problem, die Position des Kites im Windfenster zu spüren. Windrange und Depower: In einer Größe von acht Quadratmeter bietet der Jekyll eine große Windrange. Er geht sehr früh los und lässt sich im überpowerten Bereich so weit aufmachen, bis das Tuch zu flattern beginnt. Dann leidet natürlich auch das Handling, doch ist es so auch noch bei starken Böen möglich, zum Ufer zu gelangen.

Höhelaufen: Höhelaufen ist bei Kites unter zehn Quadratmeter ohnehin nur selten ein Problem. Hier macht auch der Jekyll keine Ausnahme, der seinen Fahrer selbst im unteren Windbereich willig nach Luv führt. Relaunch: Der Jekyll lässt sich bei genug Wind über Zug einer Leine starten. Im unteren Windbereich führt der Vier- oder Fünfleinerrelaunch zum Erfolg. Springen und Freestyle: Es war fast zu erwarten. Während der Fahrer bereits im unteren Windbereich guten Lift und gute Hangtime zu spüren bekommt, geht es bei viel Wind richtig ab. Viel Technik braucht man nicht, wenn man den Jekyll bei Starkwind in größere Höhen manövrieren will. Allerdings sollte man die große Power des Schirms kontrollieren können. Kiteloops sind bei engen Radien etwas druckärmer und lassen sich bis zu einem hohen Niveau steigern. Für Wakestyle hat er zwar einen fetten Pop, jedoch werden die meisten Fahrer hier ein Modell mit weniger Hangtime und mehr Kontrolle bevorzugen.

3. Fazit DER JEKYLL IST DER KITE FÜR SPRUNGFREAKS UND ALLE, DIE ES WERDEN WOLLEN. GERADE BEI VIEL WIND KANN MAN EINEN ENORMEN LIFT ABRUFEN UND SEHR GROSSE HÖHEN ERREICHEN. DER SCHIRM IST SEHR DREHFREUDIG, WESHALB EINSTEIGER DAS LANGSAMERE SETUP WÄHLEN SOLLTEN, UM NICHT ÜBERFORDERT ZU SEIN. JEDOCH EMPFEHLEN WIR AUFGRUND DER HOHEN POWER DES KITES, SPÄTESTENS WENN MAN IN DIE ZWEITE HÄLFTE DER GROSSEN WINDRANGE GEHT, EINE DER ZWEI AUSWEHENDEN VARIANTEN ALS SAFETYSYSTEM ZU WÄHLEN.

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naish cult 9 Vorbemerkungen: In der neuen Sigma-Serie von Naish nimmt der Cult die wichtige Stellung des Allroundkites ein. Auch wenn er dem Helix sowohl in Optik als auch Handling teilweise ähnelt, gibt es entscheidende Unterschiede in den Details. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: In Sachen Griffigkeit und Handling zählt die Naish-Bar zu den besten Bars auf dem Markt. Neben der Standardbar mit Gurtbandadjuster hat der Kunde noch die Wahl der Smartloop-Bar. Diese hat den Adjuster in den Chickenloop mit dem Namen Smartloop integriert. Besonders lobenswert ist nicht nur die sehr kurze Bauweise und dass der Smartloop sich beim Aushängen automatisch ausrichtet, sondern auch die Positionierung und Auslösung des Quickrelease. Wegen des sehr langen Depowertampens sollte man als fortgeschrittener Kiter den verschiebbaren Stopper montieren, da sonst beim Ausdrehen der Leinen die Bar so weit hochrutscht, dass sie nur schwer zu erreichen ist. Der Kite: Hauptbesonderheit ist die Form des Kites. Der charakteristische Knick in der Fronttube soll sowohl das Depowerverhalten als auch die Stabilität und das Handling verbessern. Eine einfache Waage unterstützt die Fronttube. Anders als der Helix kommt der Cult mit fünf Struts aus, die sich, wie man es von Naish gewohnt ist, über das innen liegende One-Pump-System schnell und einfach befüllen und entlüften lassen. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Ein Sigma-Kite hat ein Fluggefühl, dass sich von anderen Kitesystemen etwas unterscheidet. Daher ist für manche Fahrer eine gewisse Eingewöhnungszeit nötig, was aber nicht als Kritikpunkt zu sehen ist. Die vergleichsweise sehr hohe Fluggeschwindigkeit sorgt trotz des spannweitenbedingt weiteren Radius’ für eine hohe Drehfreudigkeit. Dabei flattert der Kite auch bei engen Drehradien nicht. Im Gegensatz zum Helix vermittelt der Cult einen höheren Grunddruck, was ihn einfacher zu fliegen macht. Die Barkräfte sind gering, ermöglichen es aber, die Position des Schirms nach einer kleinen Eingewöhnungszeit gut zu erspüren. Windrange und Depower: Der Cult lässt sich sehr weit kippen, sodass nur noch eine geringe Anströmung vorherrscht. Zwar ist der Depowerweg eher lang, doch sehr effektiv und er ermöglicht es, den Schirm sehr druckarm zu stellen. Der untere Windbereich befindet sich auf einem knapp überdurchschnittlichen Niveau, was zu einer insgesamt sehr großen Windrange führt.

Stabilität: Aufgrund der Tatsache, dass das Tuch unter Spannung vernäht ist und auch bei einem Strömungsabriss das Profil erhalten bleibt, und aufgrund der gelungenen Gewichtsverteilung steht der Kite enorm stabil am Himmel und ist selbst bei böigem Leichtwind nicht zu einem Frontstall zu bewegen. Safety: Im Auslieferungszustand ist die Safetyleash an einer Frontline angebracht. Dann ist für eine auswehende Safety gesorgt, die allerdings nicht ausdrehbar ist. Eine ausdrehende und auswehende Safetyfunktion ist noch nicht vorgesehen. Für moderate Bedingungen gibt es noch eine Safetyoption, bei der der Kite maximal gedepowert zu Boden geht. Höhelaufen: Die hohe Fluggeschwindigkeit des Schirms sorgt dafür, dass Höhelaufen mit dem Cult problemlos möglich ist. Insgesamt kann man die Upwindperformance als gut bezeichnen. Relaunch: Der Cult startet ab einer gewissen Windstärke einfach über Zug einer Backline. Allerdings verlangt das erneute Starten im unteren Windbereich einen sehr fortgeschrittenen Piloten, da der Vierleinerstart durch den Knick kaum funktioniert. Springen und Freestyle: Der höhere Grunddruck sorgt im Vergleich zum Helix für einen nochmals einfacheren Absprung. Es reicht, den Schirm nach hinten zu fliegen und anzupowern, ohne besonders schnell zu fahren. Bereits im mittleren Windbereich sind hohe Sprünge möglich, was sich bei mehr Wind nochmals steigen lassen. Die Hangtime ist gut, da der Schirm schön trägt. Auch alle Tricks macht der Cult mit. Kiteloops funktionieren ebenfalls gut, egal ob hooked oder unhooked. Die Bar sollte allerdings richtig getrimmt sein, um den Backstall nach einem unhooked Loop zu vermeiden.

3. Fazit DER CULT IST OHNE FRAGE DER SIGMA-KITE FÜR DIE GRÖSSTE ZIELGRUPPE. EINZIGES MANKO IST EIN SCHWIERIGER RELAUNCH IM LEICHTWINDEINSATZ. ER HAT DAFÜR EINEN ANGENEHMEN GRUNDZUG, IST DREHFREUDIG UND ZEICHNET SICH DURCH EINE HOHE VIELSEITIGKEIT AUS: WELLE, FREESTYLE, CRUISEN, HANGTIME ... IN ALLEN BEREICHEN KANN SICH DER FAHRER ÜBER EINE SOLIDE LEISTUNG ERFREUEN. INSBESONDERE DIE SPRUNGEIGENSCHAFTEN UND DAS ÜBER DIE GESAMTE WINDRANGE KONSTANTE HANDLING SIND HERVORZUHEBEN.

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takoon furia 11 Vorbemerkungen: Takoon ist eine der Traditionsmarken des Kitesports. Mit dem Skoop brachten die Franzosen damals einen richtungsweisenden Kite auf den Markt. Und es war auch Takoon, die mit dem Nova noch vor dem Crossbow einen Bowkite herausbrachten.

Stabilität: Der Schirm bietet gute Werte in Sachen Stabilität und segelt auch weit untersprungen noch zuverlässig ins Windfenster zurück.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: Takoon hat zahlreiche Funktionen in der Bar realisiert. Griffmulden über der Bar sollen für einen festeren Grip sorgen. Auch gibt es eine Größenverstellung über die Winder. Allerdings könnten diese etwas weniger scharfe Kanten haben, falls einem die Bar bei einem Kiteloop mal aus der Hand rutschen sollte. Ein Stopper kann über eine Flügelschraube mit den gewünschten Auslösekräften fixiert und im Notfall mit der Bar weggeschoben werden.

Safety: Auch Takoon hat es geschafft, eine gute Sicherheit mit nur vier Leinen zu erreichen. Das Safetysystem funktioniert in drei Stufen. Als erste kann der Stopper mit der Bar weggeschoben werden, um maximale Depower zu erhalten. Löst man aus, hängt der Schirm an einer Frontline und weht sehr druckarm aus. Dies funktioniert trotz der vier Leinen sehr gut, weshalb man die dritte Stufe (Schirm abwerfen) so gut wie nie brauchen wird.

Der Kite: Der Kite ist gut verarbeitet, mit einem geringen Eigengewicht und Verstärkungen an allen notwendigen Stellen. Die Fronttube wird durch eine einfache Waage gehalten, auf der die Anknüpfungen für die Frontlines auf zwei Rollen wandern können. Für das Finetuning gibt es vier verschiedene Trimmoptionen für die Backlines, die einfach und in kleinen Stufen erlauben, das Handling an die Vorlieben des Piloten anzupassen. Lobenswert ist, dass das One-Pump-System eigene Entlüftungsventile hat, was das Einpacken erleichtert. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Der Name Furia ist Programm: Der Schirm ist extrem drehfreudig und reagiert bei leichten Steuerkräften sofort auf jeden Lenkbefehl. Doch nicht nur die Dreh-, auch die Fluggeschwindigkeit ist sehr hoch. Beim Turn macht der Kite wenig Zug, da er etwas tellert, also seinen Drehpunkt noch innerhalb des Flügels hat. Anders wäre dieses Drehtempo auch kaum zu erreichen. Während des Turns ist die Position dadurch auch etwas schwieriger zu erspüren, weshalb eine gewissen Eingewöhnungszeit nötig ist. Die Charakteristik des Schirms bleibt über die verschiedenen Trimmvarianten sehr gut erhalten. Windrange und Depower: Insgesamt bietet der Furia eine große Windrange. Das Lowend ist im unteren Mittelfeld, wenn man die besten bisher getesteten 2008er-Kites als Standard nimmt, aber nicht schlecht. Dafür braucht sich der Furia im oberen Windbereich alles andere als verstecken. Wenn sich der Kite nicht noch weiter depowern lässt, ist er noch lange über die Kante auszubremsen.

Höhelaufen: Durch die hohe Fluggeschwindigkeit zieht der Furia seinen Piloten in einem guten Winkel nach Luv. Relaunch: Ohne Probleme und sehr schnell ist der Kite über Zug einer Steuerleine aus dem Wasser zu bekommen. Selbst bei wenig Wind gestaltet sich der Relaunch problemlos. Springen und Freestyle: Der Furia springt am besten über die hohe Geschwindigkeit. Man sollte also schnell anfahren und den Kite etwas weiter nach hinten schicken, um maximale Sprunghöhe zu erreichen. Das funtkioniert nicht nur einfach, sondern führt auch zu guter Sprunghöhe und Hangtime mit schönem Lift. Da der Kite bei engen Loops sehr wenig Druck macht und so enorm schnell dreht, sind erste Kiteloops mit dem Kite sehr einfach. Reine Freestyler werden sich wahrscheinlich etwas mehr Feedback und ein Drehen um das Tip wünschen.

3. Fazit DER FURIA IST EIN BESONDERER KITE, DER EINE EIGENE NISCHE BELEGT. DER SCHIRM IST FÜR DIEJENIGEN IDEAL, DIE NACH EINEM EXTREM WENDIGEN MODELL MIT EHER LEICHTEN BARKRÄFTEN SUCHEN. TROTZ DER ENORMEN DREHGESCHWINDIGKEIT STEUERT DER SCHIRM GANZ OHNE FLATTERN, TELLERT ABER ETWAS. DAHER BENÖTIGT MAN ETWAS EINGEWÖHNUNGSZEIT, WAS NICHT NEGATIV GEWERTET WERDEN SOLLTE. CRUISER, ALLROUNDER UND WAVERIDER, DIE SEHR SCHNELLE DRACHEN MÖGEN, SOLLTEN DEN FURIA AUF JEDEN FALL EINEM EIGENEN TEST UNTERZIEHEN.

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airush switch 138 Vorbemerkungen: Das Switch ist das Einsteiger-, Aufsteiger- sowie Cruiser-Board in der Airush-Palette. Im letzten Jahr überzeugte es uns durch gute Höhelaufeigenschaften sowie eine einfache Fahrweise. Dieses Jahr wurde das Konzept nochmals überarbeitet. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Das charakteristischste Merkmal des neuen Switch ist ein sehr weicher Flex. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Tips nochmals ausgedünnt und sind nun gerade mal drei Millimeter stark. Dadurch ist es dort auch sehr weich geworden, während die Mitte auch wegen der Konkave im Centerbereich einen mittleren Flex aufweist. Ein Holzkern mit einem Glasgewebe sorgt dafür, dass Board trotz der geringen Dicke den Belastungen des Sports standhält. Das Holz bringt noch eine schöne Rückstellung mit sich.

© Foto Tommes Wolf

naish haze 133 Vorbemerkungen: Das Haze ist das Aufsteigerboard in der Naish-Produktpalette und gleichzeitig das Brett, bei dem es 2008 die größten Veränderungen gab. Und dabei ist eine neue Produktion noch die geringste ... 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Während das Haze aus 2007 bei Cobra in Sandwichbauweise gefertigt wurde, kommt es nun wie alle NaishTwintips aus 2008 von Burton. Ein teilweise transparentes Design lässt auf das Herzstück des Boards blicken, einen Holzkern, der mit einem Glasfaser-Laminat versehen ist. Die Seiten sind durch eine nach unten schräg verlaufende ABS-Kante geschützt. Der Flex ist weich, bei durch das Holz guter Rückstellung.

Ausstattung: Die Pad-Schlaufen-Kombination aus 2008 überzeugte uns schon beim X-Pact mit sehr viel Komfort und sehr gutem Halt, sowohl mit als auch ohne Schuhe. Damit ist auch der Hauptkritikpunkt des letztjährigen Modells beseitigt.

Ausstattung: Naish liefert eine schraubbare Pad-Schlaufen-Kombination, die sich sehr schnell und einfach montieren lässt. Der Halt in der Schlaufe wurde zum Vorjahr merklich verbessert, auch wenn sie noch nicht ganz mit den besten Kombinationen mithalten kann. Die Finnen sind aus Glasfaser gestaltet und wurden im oberen Bereich etwas verdünnt.

2. Fahrverhalten Die Ausrichtung auf Aufsteiger und Einsteiger wird einem schon beim ersten Schlag bewusst. Der weiche Flex sorgt für einen sehr guten Fahrkomfort und kompensiert Fehler beim Wasserstart. Die Anforderungen an die Technik des Fahrers sind gering. Auch die Höhelaufeigenschaften lassen nichts zu wünschen übrig. Natürlich kommt es durch den hohen Flex in der Gleitleistung nicht an steife Boards heran. Es ist also nicht als Leichtwindboard konzipiert, sondern für den, der über eine weite Windrange ein Board haben will, das ihm keine Sorgen macht und schön carvt. Der Absprung ist einfach zu finden, da sich die Kante deutlich länger als beim Vorgängermodell halten lässt. Klar ist es durch die Größe kein echtes Trickserboard, doch überträgt sich das unkomplizierte Fahrverhalten auch auf das Landen. Der dynamisch Flex sorgt für einen angenehmen Pop, weshalb man das Board auch bedingt für Freestyle einsetzen kann.

2. Fahrverhalten Zielgebung des Haze ist es nach wie vor, ein einsteigertaugliches Allroundboard zu einem fairen Preis anzubieten. Während das Haze 2007 noch sehr hart und schmal war, wurde es dieses Jahr in nahezu allen Belangen verbessert. Der zusätzliche Flex erleichtert sowohl den Wasserstart als auch das Fahren. Böen und Flugfehler lassen sich wesentlich besser ausbremsen und selbst kabbelige Gewässer lassen sich nun komfortabel durchqueren. Auch auf die Carvingeigenschaften wirkt sich der neue Shape positiv aus. Natürlich sind die Fahrleistungen wie Lowend und Endgeschwindigkeit durch den Flex nach oben hin beschränkt, doch wird das im Vergleich zum Haze 07 durch die breiteren Tips und die wesentlich bessere Kontrolle kompensiert. Das Brett ist als Allrounder zu beschreiben, der alles bis zu ersten unhooked Manövern mitmacht. Reine Freestyler werden vielleicht ein etwas härteres Board bevorzugen, was aber der Zielgruppe des Boards egal sein dürfte.

3. Fazit DAS DIESJÄHRIGE SWITCH IST IM VERGLEICH ZUM VORGÄNGER NOCHMALS FÜR EINSTEIGER UND AUFSTEIGER OPTIMIERT WORDEN. DER WASSERSTART FÄLLT MIT DEM NEUEN MODELL NOCH ETWAS EINFACHER UND AUCH KANTENGRIFF UND KOMFORT WURDEN NOCHMALS GESTEIGERT. IDEALE ZIELGRUPPE SIND SEHR LEICHTE FAHRER, DIE EIN BOARD FÜR DEN UNTEREN WINDBEREICH MIT AUF DAS GEWICHT ANGEPASSTEM FLEX SUCHEN, UND MITTELSCHWERE FAHRER, DIE EINEN FEHLERVERZEIHENDEN ALLROUNDER WOLLEN.

© Foto Peter Goldbach

3.3.Fazit Fazit WAS BEIM NEUEN HAZE GLEICH GEBLIEBEN IST, IST DAS KONZEPT – EIN ERSCHWINGLICHES AUFSTEIGERBOARD ANZUBIETEN. DER REST IST DEUTLICH VERBESSERT WORDEN. ES IST KOMFORTABLER, VIELSEITIGER UND EINFACHER ZU FAHREN ALS DER VORGÄNGER. SOWOHL ZIELGRUPPE ALS AUCH EINSATZMÖGLICHKEITEN WURDEN DEUTLICH ERWEITERT UND SO IST DAS HAZE NUN FÜR ALLE DIEJENIGEN EINE EMPFEHLUNG, DIE AUF DER SUCHE NACH EINEM KOMFORTABLEN BOARD MIT GUTEN ALLROUNDEIGENSCHAFTEN SIND. Kitelife | Ausgabe 1 / 2008


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nobile 666 129 Vorbemerkungen: Das Nobile 666 war im Jahr 2006 einer der Kassenschlager der polnischen Schmiede. Im letzten Jahr teilten sich die Meinungen, da das Board zwar sehr gute Gleitleistung bot, aber stark über den hinteren Fuß gefahren werden musste, um ein Einzuspitzeln zu verhindern. Dieses Jahr wollen die Shaper an alte Erfolge anknüpfen. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Getestet haben wir das 129, das eine Breite von 39 Zentimetern hat. Auch dieses Jahr ist das Nobile 666 aus edelsten Materialien gefertigt: Ein Kern aus Honeycomb sowie Holz mit Glasfaserlaminat und ABS-Lage auf Oberund Unterseite sowie Dämpfungselementen aus Gummi. Im Bereich der Finnen hat das Board mehr Flex bekommen, bei gleichzeitig etwas runderen Tips. Die Bodenkurve ist mit der des Vorjahres identisch und weist die typische elliptische Konkave im Unterwasserschiff auf. Im Gegensatz zu den meisten anderen Shapes ist das Board vor allem in der Mitte aufgebogen, um die Strömungsverhältnisse in den Tips zu verbessern. Ausstattung: Die neue Pad-Schlaufen-Kombination lag uns beim Test noch nicht vor. Doch bereits die alte passt für die meisten Schuhgrößen und bietet guten Halt. Das Pad ist von mittlerer Härte. Die Finnen des Boards sind aus G10 gefertigt.

© Foto Peter Goldbach

2. Fahrverhalten Das 666 ist auch in diesem Jahr eher etwas härter auf sportliche Fahrer abgestimmt. Das Einspitzeln wurde deutlich eingeschränkt, quasi eliminiert – selbst wenn man etwas mehr über den vorderen Fuß fährt. Optimal ist es trotzdem eher für die Fahrer, die mehr Druck auf den hinteren Fuß geben. Denn erst dann spielt die Bodenkurve ihre Vorteile aus. Das 666 schneidet dann weich durchs Wasser, läuft sehr frei und schnell und hat für die Größe eine riesige Windrange sowie sehr gute Höhelaufeigenschaften. Dass es dem Board an Pop und Kantengriff nicht mangeln würde, war zu erwarten. Die Landungen fallen dieses Jahr deutlich leichter, was einen weiteren Vorteil zum Vorjahresmodell darstellt.

3. Fazit NOBILE IST MIT DEM DIESJÄHRIGEN 666 EINE DEUTLICHE STEIGERUNG ZUM VORJAHR GELUNGEN. DIE FAHRLEISTUNGEN SIND SO GUT WIE DIE DES VORGÄNGERS, NUR WURDE DIE TENDENZ EINZUSPITZELN DRASTISCH VERRINGERT. DIE BESONDERHEITEN SIND EINE HOHE GLEITLEISTUNG KOMBINIERT MIT GUTEM GRIP SOWIE POP UND TOLLEN HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN, WESHALB SICH DAS BOARD SOWOHL FREESTYLERN EMPFIEHLT ALS AUCH DEN FAHRERN, DIE EIN SCHNELLES UND SPORTLICHES ALLROUNDBOARD WOLLEN.

north cesar pro 08 Vorbemerkungen: Cesar Portas hat sich im letzten Jahr von einem achten auf den vierten Platz bei der PKRA verbessert. Um dieses Jahr den Sprung auf das Treppchen endgültig zu schaffen, hat sein Board nochmals ein Finetuning erhalten. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Wie man es von North gewohnt ist, bildet ein Schaumkern die Grundlage des Boards, das mit einem Laminat und einer Deckfläche aus ABS sowie ABS-Kanten versehen ist. Carbonstringer sorgen für einen schnellen Flex und zusätzliche Steifigkeit. Das Cesar Pro hat eine Länge von 132 Zentimeter und eine Breite von 40 Zentimeter, was für Freestyler eines der derzeit beliebtesten Maße ist. Ausstattung: Die aufschraubbare Pad-Schlaufen-Kombination lässt sich sowohl in Breite als auch Höhe an den Fuß anpassen und bietet so einen sehr guten Halt. Das Pad ist eher hart abgestimmt. Komplettiert wird das Board durch hochwertige rote G10-Finnen. 2. Fahrverhalten Die Charakteristik des Cesar Pro 2007 wurde auch in 2008 konsequent weitergeführt. Das Cesar Pro ist an die Bedürfnisse des Contestfahrers angepasst. Um maximalen Pop zu erhalten, ist das gesamte Board etwas härter gestaltet, was sich beim Absprung tatsächlich sehr positiv bemerkbar macht. Landungen gelingen ebenfalls gut, auch wenn sie manchmal etwas härter ausfallen. Die ausgedünnten Tips sorgen für den nötigen Fahrkomfort, der im Vergleich zum Vorjahr nochmals verbessert wurde. Da die Bodenkurve eher flach gehalten ist, kann sich der Fahrer über eine hohe Endgeschwindigkeit sowie gute Gleitleistung erfreuen. Einspitzeln oder störenden Spray gibt es je nach Fahrweise nur sehr wenig bis gar nicht. Auch die Höhelaufeigenschaften sind gut bis sehr gut. Die Kante neigt nicht zum Ausbrechen, was es ermöglicht, das Cesar Pro über einen großen Windbereich zu benutzen.

© Foto Peter Goldbach

3. Fazit GERADE DIE FAHRER, DIE WERT AUF MAXIMALEN POP LEGEN UND KEINE KOMPROMISSE BEI DER PERFORMANCE MACHEN WOLLEN, SOLLTEN SICH DAS CESAR PRO 2008 GENAUER ANSEHEN. NORTH IST ES GELUNGEN, DIE CHARAKTERISTIK DES VORGÄNGERMODELLS BEI KLEINEN VERBESSERUNGEN IM DETAIL INS NEUE PRODUKTJAHR ZU FÜHREN. SO ZEICHNET SICH DAS BOARD DURCH EINE HOHE FAHRLEISTUNG IN DEN BEREICHEN HÖHELAUFEN, KANTENGRIFF, ANGLEITEN, ABSPRUNG UND ENDGESCHWINDIGKEIT AUS. Kitelife | Ausgabe 1 / 2008


100 | 101 t e s t ü b e r s i c h t

testauswertungen

Gerade bei unserer ersten Ausgabe mit dem neuen Bewertungssystem wollen wir hier einen kleinen Leitfaden geben, wie die Tabelle zu lesen ist. Uns ist durchaus bewusst, dass das System sehr ausführlich und vielleicht auch für den einen oder anderen komplizierter ist, als er es gerne hätte. Doch wir machen es nicht ohne Grund so ausführlich. Denn nur so können wir umfassend informieren und jedem seine Rückschlüsse für eigene Vorlieben lassen. Bei allen Zahlen sei auf eines nochmals deutlich hingewiesen: Jeder Test ist einem subjektiven Spielraum unterlegen und das Wesentliche, also ob du dich mit einem Kite wohlfühlst, wirst du nur durch einen eigenen Test herausfinden können. Grundlage der Bewertung ist das Abiturnotensystem. 15, 14 und 13 Punkte für eine Eins, 12, 11 und 10 Punkte für eine Zwei und so weiter. Je mehr Punkte, desto besser also. Um in der Tabelle nicht ganz so viele Zahlen abgedruckt zu haben, haben wir uns bei der Beurteilung der einzelnen Testbereiche für die Umsetzung in Zeichen (++, +, 0, ...) entschieden. Wir haben neun Kriterien herausgearbeitet, die einen Schirm ausmachen. Diese sind wieder in Unterkriterien unterteilt. Um jeden Schirm möglichst fair zu bewerten, haben wir diese Unterkriterien teilweise nochmals unterteilt, doch ist dies nicht abgedruckt, damit es übersichtlicher bleibt. Die Punkte

Zeichen

Note

15, 14, 13

++

1

12, 11, 10

+

2

9, 8, 7

0

3

6, 5, 4

0-

4

3,2,1

-

5

Punkte für jedes der neun Kriterien errechnen sich aus den unterschiedlichen Teilkriterien, die je nach ihrer Bedeutung mit unterschiedlicher Gewichtung eingehen. Beispielsweise ist für den Punkt „Stabilität“ die Frontstallresistenz wesentlich wichtiger als die Backstallresistenz. Für ein Endergebnis bieten wir drei verschiedene Einsatzgebiete an: Freestyle, Aufsteiger und Oldschool. Wie wichtig nach unserer Erfahrung die neun Teilbewertungen sind, haben wir in einer Tabelle abgedruckt. Beispielsweise sind die Punkte „Freestyle“ und „Handling“ die beiden wichtigsten Kriterien für einen Freestylekite, während Relaunch und Grundfunktionen (Stabilität, Höhelaufen, etc.) für einen Aufsteiger von wesentlich höherer Bedeutung sind. Wir haben die Verarbeitung und die Liebe zum Detail zwar auch in Noten ausgedrückt, doch gehen diese nur sehr gering in die Endergebnisse ein. Der Grund ist einfach: Wirkliche Qualitätschecks wären zu aufwendig und würden sich über eine zu lange Zeit hinziehen. Ob ein Schirm wirklich gut hält oder nicht, das sieht man erst nach einer Saison und dazu braucht man dann mehr als einen Kite. Wer weiß, was er möchte und wo er seine persönlichen Schwerpunkte legt, der kann in unseren Tabellen schnell und einfach herausfinden, welche Kites hier in unseren Augen am besten sind. Also beispielsweise bei Sprunghöhe der Gaastra Jekyll oder bei Drehtempo der Takoon Furia. Wir werden in den nächsten Ausgaben nach und nach die Methoden hinter den Ergebnissen beleuchten und euch so noch transparenter machen, wie wir dazu kommen. Uns ist bewusst, dass wir mit unseren Endergebnissen unsere eigene Gewichtung für die jeweiligen Zielgruppen festlegen, doch jeder kann mit einem Taschenrechner und einem Blatt Papier für sich selbst herumspielen und danach entscheiden, welche Kites für einen eigenen Testflug infrage kommen.

stärken&schwächen Größte Stärken

Größte Schwächen

Advance Kaiman

Airush Vapor2

Best Nemesis HP

Gaastra Jekyll

Flexifoil Atom 08 Flysurfer Pulse2

• Lowend • Windrange • Hangtime

• Kiteloops • Freestyle vDirektheit

Handling Lift Höhelaufen

• Sprunghöhe • Lift • Drehtempo

• Freestyle • Handling

• Für Freestyle zu viel Hangtime

• Lange Steuerwege

• Für Hangtimekite begrenzte Starkwindeigenschaften

• Für manche etwas zu aggressiv

• Chickenloop kann beim Auslösen verloren gehen

Naish Cult

Takoon Furia

• Haltbarkeit • Landeinsatz • Drehtempo

• Kontrolle • Depower

• Enormes Drehtempo • Welle

• Unhooked Loops

• Relaunch Leichtwind

• Wenig Feedback

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102 | 103 s p i n t h e g l o b e

offshoreodyssey Text Gavin McClurg übersetzt von Thomas Scheuring © Fotos Jody McDonald

Als Kind träumen wir davon, Pilot, Astronaut oder Arzt zu werden. Oder wir stellen uns vor, unseren Sport zum Beruf zu machen. Mein Traumberuf als Kind war Skiprofi und so trainierte ich einen Großteil meiner Jugend mit dem Ziel einer Skikarriere vor Augen. Alles Träume, die früher oder später für die meisten von uns den Anforderun-gen von Gesellschaft und der Verantwortung zum Opfer fallen. Schließlich lassen wir uns dann doch zu bereitwillig von Konventionen, Wohlstandsdenken und “Bedürfnis-sen“ vereinnahmen, die wir die neugierigen Kinder, die wir einmal waren uns zu eigen machen. Ich selbst habe über all die Jahre, vielleicht nicht immer erfolgreich, alles darangesetzt, diese unsichtbaren Ketten abzustreifen. Und ich habe immerhin auf diesem Weg ein paar Dinge gefunden, die dabei helfen, sich nicht zu sehr vereinnahmen zu lassen.

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104 | 105 s p i n t h e g l o b e

E

in einfaches Beispiel: Umgib dich mit Leuten, die härter drauf sind als du selbst. Schließlich sind wir alle ein Produkt unserer Umgebung. Und such dir ein Umfeld mit Inspiration, in dem Grenzen nicht da bleiben, wo sie einmal waren. Wenn du dann noch hart arbeitest, wird dein Traum Realität. Ich gebe zu: Ich habe Angst vor einer vollständig verplanten Zukunft, hatte schon immer Angst davor. Es ist nicht einfach so, dass ich nicht weiß, was als Nächstes passieren wird – ich will es nicht unbedingt wissen.

Das ist es auch, was mich zum Kitesurfen gebracht hat. Mein Lebensunterhalt, oder besser mein Lebensinhalt, ist die Best Odyssey, unsere Kitesurfing-Expedition rund um die Welt, die niemals möglich gewesen wäre, wenn Kiter nicht ganz genauso denken würden. Wir Kiter sind ein besonderer Menschenschlag. Bereit, Risiken auf uns zu nehmen – für uns selbst, für unseren Körper, für unser Portemonnaie, immer auf der Suche nach Erfahrungen, die der Rest der Menschheit wohl nicht einmal für erstrebenswert halten würde. Lange bevor die Reise Realität wurde, dachte ich daran, wie gern ich einmal mit einem Pro aufs Wasser gehen würde. Ich bin von Natur aus nicht unbedingt ein guter Zuschauer, deshalb wollte ich nicht einfach nur am Strand sitzen – ich wollte mit aufs Wasser. Wollte genau wissen, was die Jungs treiben. Und natürlich ein paar Tricks dazulernen.

Wie es der Zufall will, bekam ich recht bald die Chance, Shannon Best und Clinton Bolton an Bord zu haben, um gemeinsam mit ihnen einen Kitesurfing-Film zu drehen. Diese Etappe unserer Expedition startete in Antigua, einer der Windward Islands in der Karibik. Ungefähr eine Stunde Fahrt entfernt von English Harbour, dem YachtZentrum Antiguas, liegt Green Island, eine von einem Barrier Reef umgebene Insel mit einem netten kleinen Strand als Startplatz und einer der schönsten Lagunen, die ich in den acht Jahren, die ich nun auf See unterwegs bin, je zu Gesicht bekommen habe. Unsere einzigen Begleiter waren Kolibris, Kakteen und ein Wind, der die nächsten zehn Tage nonstop blasen würde. Das Einzige, was einem ansonsten pefekten Start im Weg stand, war Shannon, der in Miami wegen Visaproblemen hängengeblieben war. Immerhin hatten wir strahlend blauen Himmel und perfekte Kitebedingungen ... Zeit, aufs Wasser zu gehen!

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Unser Boot, die Discovery, ist ein 18-Meter-Katamaran und ausgerüstet mit allem, was man für eine fünfjährige Weltumsegelung und die Erkundung neuer Kitespots braucht. Gemeinsam mit mir an Bord sind meine Partnerin Jody McDonald als Fotografin und unser Koch Nico, Franzose und ein Perfektionist am Herd, der das fantastischste Essen zaubert, das man sich vorstellen kann. Wir blieben zwei Tage zum Kiten vor Green Island, ohne einem anderen Boot oder auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Schließlich meldete sich Shannon mit der Nachricht, dass die Probleme mit seinem Visum ausgestanden waren, und wir segelten die paar Meilen nach Great Bird Island, um ihn am Flughafen abzuholen. Ich muss gestehen, mein erster Eindruck von dem heftig tätowierten Kerl, der mir am Flughafen gegenüberstand, war alles andere als brillant. Furchteinflößend würde es wohl eher treffen. Da waren wir, warteten gespannt auf Shannon, der gerade die Ankunftshalle verließ, und unser Kameramann Dave hielt die Szene auf Video fest. Alle hatten wir ein Lachen im Gesicht – außer Shannon. Das Erste, was ich ihn sagen oder vielmehr fluchen hörte, war: “Schalt die verdammte Kamera ab, ihr nehmt diesen Blödsinn da nicht auf.“ Dave hörte sofort auf zu filmen. Wir alle starrten betreten nach unten und ich für meinen Teil dachte mir: “Oh, das sieht gar nicht gut aus ...“ Zum Glück lag ich damit falsch und tatsächlich verbrachten wir miteinander eine der besten Wochen aller Zeiten. Auch wenn es das Ziel unserer Mission ist, neue Spots zu entdecken, habe ich das Gefühl, es ist besser, einige davon etwas vage zu lassen – und unser nächstes Ziel ist ein solcher Platz. Diesen Spot kann ich einfach nicht ruhigen Gewissens rausposaunen. Lasst uns diesen Platz, der alles hat, was einen perfekten Kitespot ausmacht, einfach „Paradise Beach“ nennen. Spiegelglattes Wasser. Ein Outside Reef Break, der nach links läuft. Palmen und puderweicher, rosafarbener Sandstrand. Massenweise Hummer und Sashimi. Trotz seines langen Fluges und der üblen Verspätung brauchte auch unser neuester Mitfahrer nicht lange, um sich zu entspannen. Ein Blick auf das Boot, die Lagune und den Wind – und er strahlte über das ganze Gesicht.

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108 | 109 s p i n t h e g l o b e

Ich wusste wenig über Shannon, bevor wir uns trafen. Unsere Verbindung brachte es mit sich, dass wir gelegentlich mit dem ganzen Geschwätz, den Mythen, Lügen und Halbwahrheiten konfrontiert waren, die sich in irgendwelchen Internetforen abspielten. Alles, was ich über Shannon wusste, war, dass er ein Klotz von einem Kerl war, Australier, über und über mit Tatoos vollgepflastert, ein Typ, mit dem man sich besser nicht anlegen sollte. Während der ersten paar Tage hatte ich in der Tat das Gefühl, seine Teamkollegen seien irgendwie leicht eingeschüchtert von ihm. So wollten wir am nächsten Morgen eigentlich früh raus, um zu filmen. Als Shannon nicht zum Frühstück auftauchte, fragte ich Stacey, unseren ‚Team Manager’, ob er ihn vielleicht wecken könnte. “Hm, ist irgendwie nicht das, worauf ich gerade vorbereitet bin, sorry ... Er ist in seiner eigenen Zeit; er macht, was er will.“ O.K., verstanden, aber die Bedingungen waren gerade perfekt, und man braucht nun einmal Akteure, um einen Film zu machen. Also ging ich nach unten, klopfte an seine Kabinentür und prompt war er an Deck. Manchmal ist es eben nicht schlecht, der Kapitän zu sein. Aber ich sorgte dafür, dass er umgehend seine Zigarette und einen Kaffee bekam. Auch wenn ich nichts gegen Risiken habe – ich bin ja nicht verrückt! Wir blieben sechs Tage in unserem kleinen, abgeschiedenen Paradies. Die Sonne knallte uns den ganzen Tag auf den Kopf und wir zeigten ein paar Touristen, wie man einen Trainer-Kite fliegt. Wir filmten mehr als 20 Stunden besten Kitesport – besser, als ich es je zuvor gesehen hatte. In kristallklarem Wasser – klarer, als man es sich vorstellen kann. Clinton und Shannon feilten an ihren Tricks und wir anderen staunten mit offenem Mund. Verdammt, wie machen die das bloß? Die Hälfte der Sachen kannte ich nicht einmal dem Namen nach. Jenseits ihrer Tricks lernten wir die beiden aber

nicht nur als exzellente Kiteboarder und Sportler kennen, sondern einfach als beeindruckende und gleichzeitig eher bescheidene Persönlichkeiten. Shannon ist in Wahrheit jemand, der anderen mit Respekt und Zuvorkommenheit begegnet, dabei witzig und unterhaltsam und trotz all der Jahre, die er nun schon dabei ist, mit einer wilden Leidenschaft fürs Kiten. Er half mir, meine ersten Frontrolls zu stehen und er gab den Kids am Strand Unterricht mit der Begeisterung eines frischgebackenen Instructors. Clinton, der weit über seine zwanzig Jahre hinaus erwachsen wirkt, ist die Hilfsbereitschaft in Person und er lebt schlicht und einfach fürs Kiten. Ich bin noch nie jemandem begegnet, der dermaßen hart an seinem Repertoire arbeitet. Wir begannen jeden Tag mit neuem Elan – und jede Nacht fielen wir völlig erschöpft in unsere Kojen. Schweigsam und mit einem Anflug von Traurigkeit verließen wir irgendwann unser Paradies, ein abruptes Ende einer weiteren Etappe auf unserem Abenteuertrip rund um die Welt. Aber die Discovery war zufrieden, wieder unterwegs zu sein, sie flog förmlich dahin mit zehn Knoten Richtung Süden. Die Konturen der flachen Riffe glitten unter ihren Rümpfen entlang. Wir warfen ein letztes Mal unsere Angelleinen aus und hatten gleich eine Sierra-Makrele am Haken. Doch bevor der Fisch an Bord war, schoss ein großer Wahoo heran und verschlang die hintere Hälfte unseres Fangs. Unglaublich – aber Nico zauberte aus dem Rest dennoch einen sensationellen Gang Sashimi, den wir auf unserem Rückweg nach Antigua verspeisten. Noch Wochen nach ihrer Abreise bin ich beeindruckt von den beiden Träumern, die ein Leben jenseits aller Konventionen gewählt haben. Ich denke, irgendwie folgen wir alle unserem eigenen Weg. Wohin er führt, weiß letztlich niemand.

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Gavin McClurg ist Kapitän der Discovery und Initiator der Offshore Odyssey mit seinem innovativen Konzept. Gemeinsam mit seiner Crew, Gästen und Co-Eignern ist er seit Februar 2007 mit dieser auf fünf Jahre angelegten Kiteboarding-Expedition rund um die Welt unterwegs. Seine Philosophie: “Wir sind Wassermänner und -frauen, deren Leidenschaft die Erkundung der wenigen noch unberührten Flecken unserer Erde ist – und wir legen Wert auf Stil. Stil heißt für uns, die Dinge zu tun, die wir lieben, und dabei einen möglichst positiven Beitrag zu leisten für unsere Umwelt, für die Gegenden, die wir besuchen, und die Menschen, denen wir begegnen. Wir suchen Gleichgesinnte, die bereit sind, gemeinsam mit uns Risiken auf sich zu nehmen, in der Überzeugung, dass unser Segelabenteuer dies wert sein wird.“ Finanziert wird das Projekt sowohl durch die Sponsoren als auch Privatpersonen. Grundgedanke des Time-Share-

Konzepts ist es, sowohl die Aufwendungen und Risiken als auch die Vorteile und Privilegien, die eine Yacht bietet, unter den derzeit etwa 20 aus sieben Nationalitäten zusammengewürfelten Co-Eignern zu teilen. Jedes Jahr wird eine Route mit zehntägigen “Adventure Trips“ und vierzehntägigen “Epics“ festgelegt; jede einzelne Etappe für sich ist ein einzigartiger Trip zu mehr oder weniger unbekannten Destinationen, die auf anderem Weg kaum erreichbar wären. Co-Eigner wird man durch Erwerb eines “Adventure Shares“ oder “Epic Shares“, wobei die Anteile juristisch Firmenanteilen an dem Unternehmen Offshore Odysseys Inc. LLC entsprechen. Jeder Anteil beinhaltet einmal jährlich, also insgesamt fünfmal, die Teilnahme an einem zehn- oder vierzehntägigen Trip für zwei Personen in einer der drei sehr bequemen Eignerkabinen. Der von der professionellen dreiköpfigen Crew geführte 18 Meter lange Hochseekatamaran wird nach Expeditionsende wieder verkauft. Danach erhält jeder Co-Eigner einen Teil seines Einsatzes zurück. “Wir sind kein Charter-Unternehmen, unser Angebot richtet sich an Entdecker, die bereit sind, etwas zu investieren, um bei einer Expedition dabei zu sein“, so Gavin. “Wir werden wilde Plätze ansteuern, kiten, wo noch niemand zuvor einen Kite gestartet hat, speerfischen, freediven und wellenreiten – aber wir haben keinen Platz für Angeber oder Angsthasen.“ Etwas schade ist lediglich, dass nur wenige auch die finanziellen Möglichkeiten zu einer solchen Investition haben werden. Weitere Details auf www.offshoreodysseys.com

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eintagmallorca

Text & © Fotos Markus Hohmann

Der Schneeregen prasselt aufs Dachfenster. Obwohl ich jetzt jeden Muskel und jede Sehne meines Körpers spüre, kann ich nicht einschlafen. Ein fettes Grinsen ziert mein Gesicht und ich bin zufrieden. Was für ein Tag … Doch um die ganze Geschichte zu erzählen, sollten wir etwa 20 Stunden zurückspulen und am Anfang beginnen.

E

s ist circa 4:30 Uhr. Meine Frau rüttelt mich durch. „Aufstehen, du hast total verpennt.“ Mist, anscheinend habe ich dem Wecker einen sanften Kick gegeben, um weiterzuschlafen. Zehn Minuten später sitze ich im Auto und wische mir die letzten Sandkörner aus den Augen. In 35 Minuten, absoluter Rekordzeit, fahren wir bei leichtem Schneetreiben an den Münchner Airport. Kaum am Terminal geparkt, krächzt die Stimme aus dem Lautsprecher: Letzter und dringender Aufruf für den AirBerlin-Flug nach Palma de Mallorca. Und ich wollte doch so gern noch einen Kaffee schlürfen. Jetzt auch noch die übliche Sperrgepäck-Diskussion. Ich zweifle langsam daran, ob es wirklich so klug war, das heute durchzuziehen. Zwei Stunden später, nach einem gerade noch so genießbaren Kaffee und Käsesandwich, landen wir mit dem „Rentnerbomber“ schon auf Malle. Wir sind gut organisiert, einer macht das Gepäck klar und der andere das Leihauto. Kaum raus aus dem Flughafengelände, Richtung Es Trenc, übersehe ich ein Stoppschild und donnere rechts hinten, mit anständiger Wucht, in einen Spanier rein. Spätestens jetzt ist der Tag für mich gestrichen. Ich sehe es schon kommen: Den halben Tag mit der Polizei und Leihwagenfirma diskutieren und dann wieder heimfliegen. Toll! Das war’s. Aber weit gefehlt … Mein Beifahrer spricht gut spanisch und macht dem Unfallgegner klar, dass alles doch gar nicht so schlimm ist. 30 Euro cash, keine Polica, vor allem keine Diskussion und die Sache ist geklärt. Puuhh ... jetzt aber nichts wie ab an den Spot. Wir haben ja keine Zeit zu verlieren.

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Vorsichtshalber etwas früher als ursprünglich geplant, fahren wir zurück zum Flughafen und geben unseren glück licherweise versicherten, aber ziemlich demolierten Leihwagen zurück. Wir suchen uns eine etwas abgedunkelte Stelle im Parkhaus und übergeben die Kiste ohne weitere Nachfragen. Noch schnell ein Stück Pizza am Flughafen und ab in die fast leere Maschine. Es dauert nicht lange und ich schlafe ein. Quietsch ... Ich wache auf … Wo bin ich? Alles nur ein Traum? „Willkommen in München“, säuselt die Flugbegleiterin durchs Mikro. Eine Stunde später liege ich im Bett, der Schneeregen prasselt aufs Dachfenster. Obwohl ich jetzt jeden Muskel und jede Sehne meines Körpers spüre, kann ich nicht einschlafen. Ein fettes Grinsen ziert mein Gesicht und ich bin zufrieden. Was für ein Tag …

Mit herunterhängender Stoßstange und einem Scheinwerfer weniger geht es vorbei an den Salinen und wir kommen endlich am großen Parkplatz von Es Trenc an. Aber was ist das? Eine unüberwindbare Kette versperrt uns den Zugang. Gegen die Seitentür vom Auto hämmert der Wind, die Luft ist salzig und man kann hinter den Dünen die Wellen förmlich reinbrechen hören. Wir können hier nirgends parken und ich frage mich, was heute noch alles schiefgehen kann.

Infos Mallorca Die mit 3.620 Quadratkilometer Fläche größte Baleareninsel Mallorca bietet mit seiner 550 Kilometer langen Küstenlinie für alle erdenklichen Windrichtungen eine Vielfalt an Kitesurfspots. Das gemäßigte subtropische Klima und die vergleichsweise günstigen Reisepreise locken vor allem viele deutschsprachige Touristen auf die Insel. Mittlerweile hat sich auch rumgesprochen, dass die Insel weit mehr bietet als Ballermann und Massentourismus. Da sich die meisten Urlauber in wenige Ariale pferchen lassen, gibt es noch viele unberührte und landschaftlich attraktive Fleckchen. Auch bei Kitern ist sie vor allem außerhalb der Saison durchaus beliebt. Die besten Spots befinden sich im Norden und Süden der Insel. Die beiden Gebirgszüge Serra de Llevant und Serra de Tramuntana können in den heißen Sommermonaten schon allein schwach thermische Winde verursachen und so für genug Druck in größeren Kites sorgen. Gerade Juni und Juli bieten beste Vorraussetzungen für den Embat, wie dieser konstante Wind heißt. Gerade bei Ostwetterlagen empfehlen sich die nördlichen Spots, da hier der Wind durch die Thermik zusätzlich verstärkt wird. Jedoch ist in der Urlaubssaison an vielen Spots das Kitesurfen zu Recht verboten. Die besten Starkwindtage gibt es ohnehin in Frühjahr und Herbst. Besonders der Poniente aus süd- bis südwestlicher Windrichtung und Mistral sowie Tramontana aus Nordwest bis Nordost sorgen für viel Spaß auf dem Wasser. Bei letzterem bekommt man mitunter sehr gute Wellen, die auf der Nachbarinsel Menorca meist sogar noch höher bei gleichzeitig stärkerem Wind sind. Die Temperaturen reichen im Mittel von knapp 25 Grad im August bis auf zehn Grad im Januar und Februar. Somit bietet sich das Land gerade in Frühjahr und Herbst für einen Ausflug an.

Obwohl der Wind etwas nordwestlich kommt, beschließen wir, zu dem uns ungünstig erscheinenden Spot Sa Rapita zu fahren. Dort angekommen, parken wir direkt bei den bekannten Rohbauruinen. Ich sehe keinen einzigen Schirm am Himmel und bin mittlerweile nur noch angenervt. Wieder ein Fehlgriff? Nein, am Strand angekommen, startet doch bereits ein Local seinen 7er-Schirm und schlitzt beeindruckend die Wellen. Wir können uns jetzt zu dritt bei strahlendem Sonnenschein und 24 Grad Lufttemparatur, relativ sauber laufenden Windwellen und ordentlich Druck für 9er-Kites diese riesige Bucht mit Karibikambiente zwei Stunden lang teilen. Ich bin nach scheinbar endlosem Schmuddelwetter in Süddeutschland nur noch glücklich, endlich wieder aufs Wasser zu kommen. Gegen Mittag haben die Spanier auch ausgeschlafen und es wird richtig voll am Spot. Strapless ist hier angesagt und es kommt den ganzen restlichen Tag, trotz totaler Überfüllung und den unterschiedlichsten Könnensstufen, zu keinem einzigen „Zwischenfall“. Kurz vor Sonnenuntergang werde ich noch ordentlich von einer brechenden Welle gewaschen und muss mich vom Material trennen. Ausgepowert sammle ich meinen in den Dünen hängenden Schirm ein und genieße die letzten Sonnenstrahlen.

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116 | 117 d o i t y o u r s e l f

switchhalse Text & © Fotos Peter Goldbach Fahrer Chris

Im letzten Heft haben wir behandelt, wie du auf die Zehenkante kommst. Wenn du diesen Schritt geschafft hast, ist es gar nicht mehr weit bis zur schönen, durchgeglittenen Halse. Hierzulande wird diese Halse aus dem Toesidefahren heraus (auch switch genannt) oft als Switchhalse bezeichnet. Es fällt vielen sogar einfacher, mit einer Halse wieder auf die Fersenkante zu kommen, als das Brett nur zurückzudrehen. Und sie ist eine wichtige Grundlage, denn die Halse macht nicht nur Spaß, sie kommt dir auch in der Welle zugute. Vorbereitung: Dreh, wie in der letzten Ausgabe beschrieben, auf die Zehenkante. Blicke über deine in Fahrtrichtung gesehen hintere Schulter, um sicherzugehen, dass du niemanden mit deinem Manöver behinderst. Je stylischer, powervoller und weiter deine Halse werden soll, desto höher sollte deine Geschwindigkeit sein und desto tiefer dein Kite stehen. Beginn zunächst jedoch etwas höher, bei ungefähr 45 Grad, sowie bei moderatem Tempo und steiger dich dann. Die Halse: Steuer mit einer kräftigen Lenkbewegung den Kite in die neue Fahrtrichtung. Wichtig ist, zuerst den Schirm zu lenken und dann die Halse zu fahren. Richte dich etwas auf und stell das Brett planer. Wenn der Schirm gedreht hat und du nicht zu stark ankantest, wird er dich automatisch in einen Bogen ziehen. Hast du einen viertel Kreis gefahren, kannst du damit anfangen, dich nach hinten zu lehnen und immer weiter anzuluven, bis du deinen neuen Kurs erreicht hast. Das war es schon. Dadurch, dass du kurzzeitig komplett mit dem Wind fährst, wird der Kite dich bei einer Halse, auch wenn er mitten durch die Powerzone fliegt, nicht zerreißen. Taste dich aber zunächst erst einmal etwas vorsichtiger heran.

Kitelife | Ausgabe 1 / 2008


118 | 119 d o i t y o u r s e l f

surfacepass Text Peter Goldbach

Fahrer Gunnar Biniasch © Fotos Doris Klemm

Der Surfacepass aus dem Toesidefahren ist eine der ersten Handlepass-Varianten, die man lernt. Zwar ist dieser Pass nicht ganz so stylisch wie der aus dem Blind, aber noch etwas einfacher. Wer die ersten unhooked Tricks beherrscht, kann sich schon bald an den Surfacepass machen. Generelles: Bei Surfacepass-Varianten ist es oft von Vorteil, den Schirm nicht zu hoch zu fliegen. Denn dann zieht es dir die Arme nach oben. Achte sehr darauf, dass du eine dicke Handlepassleash trägst und es an der Bar keine Tampen gibt, an denen du dich verheddern könntest. Für diesen Trick ist es empfehlenswert, den Kite so einzuhängen, dass er ausweht, also zum Beispiel an einer fünften Leine. Vorbereitung: Mach einen Trick, den du sicher beherrschst, bei dem du toeside landest. Das wird am Anfang ein vorsichtiger Railey sein oder wie hier ein Back to Revert (auch Backloop to Switch genannt). Beug kurz vor der Landung deine Arme und zieh dich

Richtung Kite. Fahre dem Schirm voll hinterher. Wenn du etwas Schwung Richtung Kite hast, wirst du kurz kaum Druck auf der Bar haben. Das ist der richtige Moment für den Surfacepass. Der Pass: Dreh dich mit dem Körper vom Kite weg und übergib die Bar hinter dem Rücken in die andere Hand. Versuch, die Bar möglichst mittig zu erwischen, sodass du den Kite nicht verreißt. Du wirst merken, dass dies einfacher ist, als das Board zurückzudrehen. Das Zurückdrehen: Da du den Kite jetzt mit der hinteren Schulter festhältst, wird er das Switchen des Boards mit unterstützen. Lehn dich möglichst weit bäuchlings entgegen die Fahrtrichtung, um nicht einzuspitzeln oder zu verkanten. Brems das Board kurz an, um das Drehen zu erleichtern. Danach kannst du wieder die zweite Hand an die Bar nehmen und dich wieder einhängen.

Kitelife | Ausgabe 1 / 2008


120 | 121 d o i t y o u r s e l f

backtowrapped Text Peter Goldbach Fahrer Randy Hereman

© Foto One touch reality

Neben normal, toeside und blind ist wrapped die vierte Möglichkeit, einen unhooked Sprung zu landen. Im Prinzip landest du in normaler Fahrtrichtung, nur mit dem Arm hinter dem Rücken. Wir zeigen dir hier den Backloop to wrapped, die Vorstufe des Backmobes. Generelles: Beim Back to wrapped drehst du das Board nochmals 180 Grad weiter als beim Back to revert (Backloop to switch, siehe Vorseite). Logisch, dass der Back to revert eine der sinnvollen Vorübungen für diesen Trick ist. Hilfreich ist es ebenfalls, den Railey to wrapped zu beherrschen. Wärm dich mit ein paar sehr schnellen Backloops auf. Vorbereitung: Flieg den Kite eher tief, da ein zu hoch stehender Kite es erschwert, den Arm auf den Rücken zu drehen. Fahr zügig an und greif die Bar dabei so weit wie möglich mittig. Es ist hilfreich, wenn du beim Absprung die Arme gebeugt hältst, da so die Wege kürzer werden. Der Trick: Setz einen schnellen Backloop an. Zieh schon unmittelbar nach dem Absprung mit beiden Armen die Bar Richtung deines in Fahrtrichtung gesehen hinteren Oberschenkels, um die zusätzliche Rotation einzuleiten. Löse die vordere Hand, wenn der Backloop zu etwa zwei Drittel beendet ist und du genug Spin für die restliche Rotation hast. Lass dir den Arm auf den Rücken drehen. Die Landung: Wrapped zu landen, ist anfangs für viele etwas gewöhnungsbedürftig. Da man die Bar hinter dem Rücken hält, muss man sich etwas weiter nach hinten lehnen, als man es sonst gewohnt ist. Das Übergeben der Bar ist im Vergleich zum restlichen Trick dafür sehr einfach, du musst nur noch umgreifen.

Kitelife | Ausgabe 1 / 2008


122 | 123 w a s m a c h t e i g e n t l i c h

flashmarcusaustin Text Peter Goldbach © Foto hochzwei.net

W

enn man auf der Suche nach Personen ist, die eine besondere und bedeutende Rolle im Kitesport gespielt haben, aber nicht mehr im Rampenlicht stehen, fällt einem sofort ein Name ein: Flash Austin. Nachdem Robby Naish die ersten Kitecontests gewann, wurde er schon bald von Flash abgelöst. Flash dominierte den Sport zu dieser Zeit in allen Disziplinen: Race, Hangtime und Freestyle. Wir sahen begeistert zu seinen Tricks wie Dreifachrotationen und enorm hohen Sprüngen auf und träumten davon, eines Tages selbst so etwas zu können. Es war auch nicht zu erahnen, welche Entwicklung der Sport nehmen würden. Auch ging unter, dass es schon damals auf Hawaii Jungs gab, die mit Wipika-Zweileinern Wakestyle auf einem Niveau zeigten, mit dem sie sich auf Contests auch heute nicht verstecken bräuchten. Doch das ist ein anderes Thema. Mit Kites wie dem Naish AR5 oder ARX (Naish dominierte zur Zeit des AR5 das Contestgeschehen, kaum ein anderes Modell war bei Wettbewerben zu sehen) knallte er sich mit einem kleinen Directional ins oberste Stockwerk und war der Held vieler Kiter. Auch das Gehalt, das er laut Gerüchten zu dieser Zeit bekam, war nicht zu verachten und dürfte bis heute nie wieder einem Teamrider gezahlt worden sein. Es war die Zeit der Oldschool-Tricks (wie wir Boardoffs & Co heute nennen), in der die Dominanz von Flash brach und neue Namen wie Shinn und Vari auftauchten. Kurz bevor die Nofoots aufkamen, brach sich Flash das Schlüsselbein bei einem Bodydrag. Den Anschluss an die Weltspitze hat er danach nie wieder gefunden. Er wechselte zu Wipika, bei denen er dann aufgrund fehlender Leistung nicht lange blieb. Dann verschwand er in der Versenkung. Jahre später tauchte er als Tester und Promotionfahrer für Windwing wieder auf, wo mal wieder ein Video von ihm zu sehen war. Seine nächste Station im Kitebusiness war Eclipse, wo er bis vor kurzem als Kitetester arbeitete. „Flash ist sehr gut, wenn es darum geht, Fehler in Kites zu finden. Das war uns eine große Hilfe“, berichtet uns Eclipse-Manager Dimitri Maramenides. „Aber Flash lebt eben in Flashland.“ Ihn persönlich zu erreichen, gelingt nicht einmal Dimitri Maramenides. Flash hat keine Emailadresse und den Hörer seines Telefons hebt er nur sehr selten ab. Es gibt Gerüchte, er sei zu Windwing zurückgegangen, doch ganz sicher ist es nicht. Sein Geld verdient er ohnehin schon seit Längerem bei einem Anbieter von Mountainbiketouren auf Maui. Da er nur morgens arbeitet, bleibt ihm viel Zeit zum Kiten. Und die nutzt er nach wie vor. Sein Stil ist immer noch unverkennbar und auch seine Vorliebe für Directional-Boards hat er behalten. Auch wenn er von allen Stilarten des Kitesurfens etwas beherrscht, seine Passion ist immer noch Bigair, wie zu seinen Zeiten an der Weltspitze. Zusätzlich ist er noch sehr viel in der Welle unterwegs. Ja, was macht eigentlich Flash ... Um es in einem Satz zu sagen: Er lebt in Flashland sein Flashlife – und kitesurfen, das kann er immer noch.

Kitelife | Ausgabe 1 / 2008


Kite Mania Dakhla Endlose Weiten, endloser Stehbereich

Juni 08

Safari/März 08 Hurghada/Girl Mania/März 08 Tavila/Abu Soma/Lahami Bay/Safari/März 08

KITE MANIA Tour 2008

Tavila Island El Gouna/Girl Mania/Mai 08

Monat

Tavila Island El Gouna/Mai 08

März

Tavila Island El Gouna/Girl Mania/Juli 08 Tavila Island El Gouna/Juli – August 08 Lahami Bay/Girl Mania/September 08

April

Lahami Bay – Hamata/September 08 Abu Soma/Oktober 08 Mai

Austragungsort

Thema

06.-13.03.

Tavila/Abu Soma/Lahami Bay Kite Mania Safari

NEU

13.-20.03.

Hurghada

Girl Mania Tour

NEU

04.-11.04.

Dakhla

Kite Mania Tour

11.-18.04.

Dakhla

Girl Mania Tour

NEU

29.04.-06.05.

Essaouira

Kite Mania Tour

NEU

08.-15.05.

Tavila Island / El Gouna

Girl Mania Tour

NEU

15.-29.05.

Tavila Island / El Gouna

Kite Mania Tour

31.05.-07.06.

Lancarote / la Graciosa

Kite Mania Tour

Juni

14.-21.06.

Dänemark

Kite Mania Tour

Juli

17.-24.07.

Tavila Island / El Gouna

Girl Mania Tour

24.07.-14.08.

Tavila Island / El Gouna

Kite Mania Tour

15.-22.08.

Dakhla

Girl Mania Tour

15.-29.08.

Dakhla

Kite Mania Tour

August

Fleisheras/November 08

Termin

September

Florianopolis/November 08–Dezember 08

11.-18.09.

Lahami Bay

Girl Mania Tour

11.-18.09.

Robinson

Kite Mania Tour

18.09.-02.10.

Hamata / Lahami Bay

Kite Mania Tour

NEU

NEU

NEU

Dakhla/April 08 Dakhla/Girl Mania/April 08 La Graciosa/Mai 08

NEU

Essaouira/Mai 08

Oktober

09.-23.10.

Abu Soma

Kite Mania Tour

Dakhla/Girl Mania/August 08

November

05.-11.11.

Flesheiras

Kite Mania Tour

NEU

10.-17.11.

Florianapolis

Kite Mania Tour

NEU

17.11.-01.12.

Kite Safari Brasilien

Kite Mania Safari

NEU

01.-08.12.

Florianapolis

Kite Mania Tour

NEU

Dakhla/August 08 Coche/Februar 08 Dezember

Wir nehmen Dich mit auf eine REISE Eine Reise in die BESTEN KITESPOTS der Welt Immer nur zur SICHERSTEN WINDZEIT Ein MATERIALPOOL mit dem feinsten was der Markt zu bieten hat ERFOLG, schnelles Lernen durch optimales Training Kleine Gruppen und PROFESSIONELLES TRAINING Dein Trainer vom TEAM WATERWORLD ist immer dabei Und mitten in einer Gruppe von Leuten die gut drauf sind DU

Anach Marokko. Dakhla liegt an der Südwestküste von Marokko. Die Unterbringung erfolgt in traditionellen Beduinenzelten. Ja, Ihr habt richtig gehört, es gibt dort noch kein Hotel und es ist auch keines im Bau – echter IndividualurlaAub eben. Die Zelte sind traditionell und sehr gemütlich, die Küche wird von Marokkanern geführt und das Essen ist ausgesprochen lecker. Zukünftig soll es eine kleine „Bungalow Anlage“ mit Holzhütten geben, die direkt in den Felsen über dem Spot gebaut wurden. Bei unserem letzten Besuch im August 2007 war aber noch nicht absehbar, wann diese Anlage fertig gestellt sein wird. Dadurch das wir im Nirgendwo sind, ist natürlich auf dem Wasser und an den unterschiedlichen Spots sehr, sehr wenig los. Perfekt also, um sich mal nach Lust und Laune auszutoben und das ganze ohne störende Einflüsse auf dem Wasser! Es gibt einen, nach Lee rund 1,5 km und nach rechts und links 800m großen Stehbereich vor dem Camp, optimal für die noch nicht so fortgeschrittenen Kiter unter Euch. Die Düne an deren Fuß das Camp liegt, deckt den Wind im Camp ab. Wenn man sich aus dem Camp auf der linken Seite hält, kommt man bei Ebbe, nach ca. einem Kilometer an eine absolute Flachwasserpiste. Diese Piste verläuft über ca. 2,5km direkt am Strand entlang. Und wenn wir von Flachwasser sprechen, dann meinen wir auch Flachwasser. Der Wind kommt hier im 90° Winkel über eine Sandbank und man kann ca. 30 cm vom Ufer entlang heizen. Der Wahnsinn für jedes Kiterherz. Unser Wochen Highlight ist ein Downwind Trip über rund 10km. Wir fahren vom Camp aus zu einer Wanderdüne, die man an klaren Tagen auch gut sehen kann. Der Clou dabei ist, dass dieser Downwind Trip absolut sicher ist, denn wir fahren die ganze Zeit in einer Wassertiefe von 30-70 cm. Wenn also etwas passieren sollte, einfach anhalten. Dieser Trip wird, wie auch einige andere Aktionen, die wir in Dakhla mit Euch vorhaben, von einem Pickup begleitet, der uns anschließend wieder zurück zum Camp bringt. Für jeden ist also etwas dabei. Wer Lust hat einen Kiteurlaub der besonderen Art zu erleben, der sollte Dakhla buchen und die grenzenlose Freiheit einfach selbst genießen!

Kite Mania Dakhla Zielgruppe: Termine: Zielgruppe: Termine: Leistung: Highlights:

für Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene 04.-11.04.08 / 15.-22.08.08 /22.-29.08.08 GIRLMANIA Tour 11. – 18.04. und 15. – 22.08. Vollpension Kilometerlange Flachwasser pisten, Stehbereich, soweit das Auge reicht und wir mittendrin. Die Nomadenatmosphäre gibt es natürlich inklusive.

Komplettpaket: Pro Kiter Paket: Reiseveranstalter: Experteninfo:

oder bei:

903,- Euro / Woche / Teilnehmer (o. Flug) 803,- Euro / Woche / Teilnehmer (o. Flug) Surf & Action Company Kite Mania Hotline: 0700 / KITEMANIA Dirk Muschenich, Tel. +49-179-2010743, Mail. info@KiteManiaTour.com Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com


•Sun and Fun Sportreisen, Spezialistin Marion Henne, Tel. +49-(0)89-38014111, marion.henne@sportreisen.de •Surf & Action Company, Spezialist Oliver Hilf, Tel +49-(0)89-628167-27, oliver@surf-action.com •TEAM waterworld, Spezialist Dirk Muschenich, Tel. +49-(0)179-2010743, info@TEAMwaterworld.de

Kite Mania Essaouira Kiten in der Welle – Kiten in Marokko

Kite Mania Tavila Island/El Gouna – jetzt mit neuem Programm Was bei anderen das Highlight, ist bei der Kite Mania Tour der Standard

Der Strand der Hafenstadt Essaouira ist kilometerlang und wenn Du zu den Menschen gehörst, die auch mal gerne „über den Tellerrand schauen“, lass uns gemeinsam aus der Hauptbucht, mit Ihrem weitläufigen und stark bevölkerten Strand herausgehen und „um die Ecke“ an den „Dheabeth Beach“ gehen. Ein nicht enden wollender Strand mit sideshore Bedingungen von rechts. Auch wenn der Wind zu unserer Reisezeit sehr stark zu werden verspricht, wird hier die Welle nicht wirklich brutal, so dass sich jeder mit den Bedingungen zurechtfinden wird. Für die Sicherheit sorgt eine weitläufige Auslaufzone am Strand in Richtung Lee. Alternative Spots in der näheren Umgebung finden wir am Hauptstrand Essaouiras und am Strand von Sidi Kaoki. Hier ist die Welle dann schon etwas durchsetzungsstärker.

Gute Spots und eine gute Surrounding findet man selten in den Natursportarten, selten am gleichen Platz. Weil diese Kombination so selten ist, ist El Gouna so einmalig und - sehr stark von Kitern aus aller Herren Länder frequentiert. Da wird es auf dem Wasser zunehmend enger. Nun sind wir soweit, Dir die aktuelle Version der Kite Mania Tour Tavila Island / El Gouna anzubieten. Wir bieten Dir den allerbesten Spot El Gounas, mehr oder minder für uns alleine (abgesehen von gelegentlichen Besuchen anderer Kitegruppen) in Kombination mit allem was El Gouna zu bieten hat. Komm jeden Tag mit uns nach Tavila Island!!!

Als Grundvoraussetzung für Deine Teilnahme an der Kite Mania Tour Esaouira solltest Du bereits einen Kurs besucht haben und die ersten Fahr-erfahrungen gesammelt haben. In Essaouira erwartet Dich, neben der traumhaften (Alt-)Stadt, viele verschiedene Restaurants, Basare, nette, kleine Hotels, ein riesiger Strand, Wind und Wellen. In Essaouira werden wir wohnen und leben, in dem Nachbarort Dheabet Beach werden wir kiten gehen. Konstanter Wind, definierte Wellen und schier unendlicher Platz auf dem Wasser sind unsere Spotmerkmale. Eine optimale Spielwiese für jeden der das Kitesurfen in der Welle ausprobieren möchte oder sich schon auskennt.

Stehbereich, kristallklares Wasser, weißer Sandstrand, brettflache Wasseroberfläche, traumhafte Kite- und vor allen Dingen Fotobedingungen, Schattenplätze, … sind hier nur einige Stichworte. Was wir Dir anbieten ist, Dich zukünftig jeden Tag auf diesen Kiter Traum zu entführen. Wir werden auf der Insel mit einem Mittagessen verpflegt, haben dort ein Sicherungsboot zu unserer freien Verfügung und bieten Dir abgesehen von diesen einzigartigen Rahmenbedingungen natürlich die gewohnt, professionelle Kite Mania Leistung. Begleitet und betreut wirst Du natürlich auch weiterhin von Deinen TEAM waterworld Trainern. Der Clou der Geschichte: Sollte die Kite Mania Tour in El Gouna bisher z.B. 750 Euro (ohne Flug) kosten, liegen wir mit diesem Upgrade des Tavila Schiffes bei nur 50 Euro / Woche und Teilnehmer darüber. Dafür bekommst Du neben dem Schiff, der Tavila Challenge insgesamt, den Getränken auf dem Schiff auch ein tägliches Mittagessen. Natürlich haben wir bei der Wahl unseres Kite Mania Hotels ein besonderes Augenmerk auf die Ausstattung, die Lage und die Surrounding unseres Domizils gelegt. Aus diesem Grund haben wir uns neuerdings für das „Turtles Inn Hotel“ entschieden. Direkt in der Marina gelegen und einfach nett.

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour „Wir überlassen Deinen Erfolg nicht dem Zufall“

Checkpoint Kite Mania Leistungen •Materialpool Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. •Test Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen. •Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance. •Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. •Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. •Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. •Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und -videounterstützung unterrichtet. •Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins.

Und das sind die Eventleiter der Kite Mania Tour 2007 aus dem TEAM waterworld (v.l.n.r.) Florian Krämer, Christoph Bürger, Klaus Schweighofer, Eckhard Ehm, Dominik Schlemmer, Kathrin Jugl, Artur Poniatowski.

Außerdem findet auf Tavila Island auch die GIRLMANIA Tour statt (Termine, siehe unten).

Kite Mania Essaouira Zielgruppe: Termine: Leistung:

für Aufsteiger und Semipros 28.04. – 05.05.2008 Wohnen in einer traditio nellen marokkanischen Stadt und einen soften Einstieg in echte Altlantikwellen finden.

Komplettpaket: 850,- Euro / Teilnehmer Pro Kiter Paket: 750,- Euro / Teilnehmer Reiseveranstalter: Surf & Action Company

Kite Mania Tavila Island/El Gouna Experteninfo: Kite Mania Hotline: 0700 / KITEMANIA Dirk Muschenich, Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com

Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene Termine: 15. – 22.05., 22. – 29.05., 24. – 31.07, 31.07. – 07.08., 07. – 14.08. Zielgruppe: GIRLMANIA Tour Termine: 08. – 15.05. und 17. – 24.07. Leistung: Übernachtung / Frühstück

Komplettpaket (o. Flug): ab 811,- Euro Pro Kiter Paket (o. Flug): ab 711,- Euro Reiseveranstalter: Surf & Action Company Experteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich): 0700 / KITEMANIA Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 08962816727, Mail. oliver@surf-action.com

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Event-Shirt, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tollen

Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittener Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professioneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenommen. *Kite Mania Abu Soma inkl. Flug.

Kite Mania Hotline

Kite Mania Hotline

Beratung, Tipps und

Beratung, Tipps und

Buchung der Kite Mania Tour

Buchung der Kite Mania Tour

0700 / KITEMANIA

0700 / KITEMANIA

+49 179/2010743

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info@KiteManiaTour.com

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130 | 131 a u s b l i c k

KITELIFE - IMPRESSUM VERLEGER & HERAUSGEBER Alexander Lehmann

AUSBLICK

W

ie bereits im Editorial erwähnt, führte uns unser Test diesmal ins Ausland. Und zwar dorthin, wo alle hinfahren. Es sollte schnell, günstig und wenigstens so warm sein, dass Handschuhe und Haube zu Hause bleiben können. Natürlich sollte es auch bezahlbar bleiben. So flogen wir nach Ägypten. Einen genauen Reise- oder Spotbericht erspare ich dir an dieser Stelle, da das Thema schon das ein oder andere Mal behandelt wurde. Aber ich war schon erstaunt, als ich am Flughafen ankam und kaum ein strahlendes Gesicht vorfand. Könnten Gesichter sprechen, hätten die der meisten unserer Mitflieger Sprüche vom Stapel gelassen wie „So ein Scheiß, ich muss jetzt in den Urlaub“, „Ich hasse Sonne.“ oder einfach nur „GRMPF!“. „Ja, wegen eures Berufs- beziehungsweise Rentneralltags (letzteres zu etwa 70 Prozent vertreten) habt ihr euren Urlaub jetzt wirklich verdient!“, dachte ich mir. Wer wegfliegen darf und keine Vorfreude empfindet, tut mir allerdings schon ein wenig leid. „Dürfte ich meinen Sitz etwas nach hinten stellen?“, fragt Tommes im Flieger die zugegeben etwas korpulente Dame hinter ihm. – „Nein, keinesfalls, hier ist es alles viel zu eng.“ Der Ton macht oft die Musik und es ist erstaunlich, wie wenig Freundlichkeit man in eine Antwort packen kann. Wir hören noch in der Ankunftshalle dieselbe Dame über unfreundliche Flugbegleiter und schlechten Service klagen. Es ist ja alles eine Frage des Bezugssystems, aber in diesem Fall legte die Frau vielleicht etwas hohe Maßstäbe zugrunde. Vielleicht eine Massage zum Champagner oder so ...

Unter Kitern an der Station war die Laune deutlich besser. Kiter jammern in der Regel nicht über Service, allenfalls über den Wind. Ich selbst ertappe mich hin und wieder dabei. An dieser Stelle sei erwähnt, dass dies ehrlich gesagt weder besonders clever noch besonders effektiv ist. Selbst der berühmte Regentanz funktioniert nur in Legenden, aber von einer gelungenen „Windjammer“ hört man höchstens in anderen Zusammenhängen. Kleiner Tipp: Schnorcheln gehen, Wakeboard fahren, Kaffee trinken, nichts tun oder sich sonst eine Beschäftigung suchen – das hilft oft. Keine Ahnung, was die meisten Mitreisenden unseres Fliegers gemacht haben, außer Essen zu gehen und dem Hautkrebs möglichst hohe Chancen zu geben, dem Leben ein vorzeitiges Ende zu bescheren. Soweit wir es mitbekommen haben, gab es auch einige Ägypter, über die man sich hervorragend aufregen konnte. Ist ja auch eine Frechheit, wenn jemand für umgerechnet 40 Euro Monatslohn nicht einmal ein Essen von etwa demselben Gegenwert mit einer eleganten Handbewegung servieren kann. Als wir dann vor dem Rückflug in Hurgada Airport in einer 40 Minuten langen Menschenschlange stehen, können wir uns die „erholten“ Gesichter ansehen. Dass die Mundwinkel vieler Fluggäste vom Alltag darauf trainiert sind, nach unten zu hängen, und sich dadurch ein ganz charakteristisches Faltenbild ausgeprägt hat, ist natürlich nicht in einer Woche wegzubekommen. Doch es war bei fast niemandem überhaupt eine Besserung festzustellen. Es muss für die meisten schon ein schlimmer Urlaub gewesen sein. Zu harte Kissen für das Fensterbrett und keine Falschparker, die man hätte anzeigen können. Wir wurden ziemlich oft wegen unseres rücksichtslosen Verhaltens mit den zwei großen Boardbags angepöbelt. Als ich dann im Flieger saß und meine Kamera aus der Tasche holte, um ein wenig die tollen Momente des Trips zu betrachten, dreht sich mein Vorsitzer um: „Du stößt dauernd mit dem Knie an den Sitz, hör gefälligst auf damit.“ (Zum Tonfall: siehe Bemerkung oben.) Ganz korrekt war diese Aussage nicht, denn ich saß aufrecht und hatte so dank meiner eher geringen Beinlänge massig Platz nach vorn. Ich sah ihn mir kurz an. Vielleicht Ende dreißig, nur leicht angegraute Haare. Nebenan seine gepflegte Vorzeigefreundin mit einer Dolce&Gabbana-Sonnenbrille auf dem Kopf. Ich entschuldigte mich kurz und dachte mir den Rest. Nun wundert mich nichts mehr: Die unzähligen Herzinfarkte, die 50 Prozent Übergewicht ...

REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Braunstr. 32 | 24145 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 info@kitelife.de CHEFREDAKTEUR Peter Goldbach, petair@kitelife.de, Fon +49 (0)3834 764701 ART DIRECTION Jan Weisner | outline-graphix.de Fon +49 (0)431 64 73 173 | jan@outline-graphix.de GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNG Maria Malmberg, Mathias Falk DVD AUTHORING Andi Jansen MITARBEITER DIESER AUSGABE Tommes Wolf, Kirsa Stoltenburg, Jan Weisner, Markus Hohmann, Marco Peter, Jan Jerosch CHEF VOM DIENST Tim Jacobsen FOTOGRAFEN Lars Wehrmann, Christoph Maderer, Christian Böhne, lazyblueskies.com, Lukas Nazdraczew, Jörg Kulling, Franz Huber, Fotodesign Riedel, Uta Kummeth, Frank Süß, Tommes Wolf, Hochzwei, Jody McDonald, Markus Hohmann, Peter Goldbach SHOPANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen, tim@free-magazin.de KAFFEEKOCHER DES MONATS Bony-Beatrice Lewandowski DIGITAL IMAGING Imprint Digital Foto Kiel ERSCHEINUNGSWEISE Alle zwei Monate ABONNEMENTS Für jährlich 21,60 Euro auf www.kitelife.de DRUCK impress media GmbH, Mönchengladbach VERLAG Terra Oceanis Verlag | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGEN Nordstern Media Eliane Lehmann e.lehmann@nordstern-media.de Fon +49 (0)431 71 97 888 www.nordstern-media.de Im Terra Oceanis Verlag erscheinen außerdem die Titel: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de) und Free-Magazin (www.free-magazin.de). INFOS UNTER: WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE

Einer meiner Lieblingskabarettisten, Volker Pispers, brachte es auf dem Punkt: „Bei uns wird schon auf einem sehr hohem Niveau gejammert ...“

Kitelife | Ausgabe 1 / 2008

Direkte Bestellmöglichkeit unter: www.kitelife.de



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