Kitelife 13

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Kitelife 13 | Ausgabe 04-2009 |

13

Oktober/November Deutschland 3,00 € | A 3,00 € | CH 9,- SFR | Benelux 3,00 € | E/I 4,00 €

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6 inhalt

06 inhalt 08 editorial 10 news 14 blickfang 22 insider/trotzdem kiten 24 dr. e. summer 26 lesershots 28 spin the globe/grenadinen 38 spin the globe/neusiedler see 44 spin the globe/peghu 48 wortwechsel/warum kiten? 54 event/kitesurf world cup 64 insider/christian zeitz 68 die wahrheit 端ber tests 74 produkte 82 do it yourself 88 gut zu wissen 94 shopempfehlungen 98 ausblick/impressum



8 editorial

FE I L E T I K e r e d n eine a

lem noch er und an al Es gibt imm h. sc en hritt M der einen Sc n schlauer Ausgabe wie meinte mal ei er , itt es di hr it sc d m ck ir Rü Vertriebs un oh, dass w Stillstand sei unser neuer h bin sehr fr t ic is nd g U un . er rn eu esse größte N etwas zu verb gehen. Die e Richtung ig ht ric e di tz. weiter in daktionsansa de, neue Re en er lti Punkt su re der daraus Ein zentraler g betrieben. un ch e rs fo kt unden, welch nsiv Mar e Anzeigenk Monaten inte di n n te en tz D le r n e. ne de der Kitelif sse an ei Wir haben in tigtes Intere noptimierung ch te re ei be nw n ei he ic e Re haben nterestdabei war di kein Special-I azins sichern, rzeit jedoch s jeden Mag zu ne ei nn d ka Kiosk an s st ie am den Fortbe agazinen Auflage. D n Funsportm r gedruckten vo de n le ng chah itu sz D re uote. Im ur e Abverkauf hohen Verb tastrophale Q man sich di ka n ne en ei W r fü n. te aten einfach Ausdruck Magazin leis ch zwei Mon h“ ein milder na ic e ftl in ha az sc ag irt „unw ferten M nd (Moderanschaut, ist t der angelie in Deutschla en n oz ne Pr tio 80 sa s ni n 70 bi ellenrtriebsorga surf- oder W schnitt werde r größten Ve mmt kein Kite n zweier de ko se ly )) U na A (V n ut Verlagsunio entsorgt. La en hinaus. (MZV) und 000 Magazin ten Vertrieb 3. rif n ch vo its uf Ze ka r er ne er einen Abv am Kiosk üb emplare aus reitmagazin verkauften Ex t ch ni e di Geld Messen e dann auf eit für teures lassen, um si r Vergangenh en de ck in hi s sc für die un ck uflage gut, n und zurü Wir haben itung der A r aussortiere re de rb ie w Ve el he nd für eine ho dem Einzelha ies ist zwar verteilen. D zu ts en Ev und er weniger. nes Titels ab ei t ei hk ic innen ist, ftl Wirtscha topf zu gew kein Blumen s Simon el tit rt nzentpo Foto Andrea Goldbach © i 25 Knoten. f eines Funs erbreitung ko tv au Fahrer Peter rk en ne Leinen be Ve em n nn re Speed3 19 oh dere den regulä ne hohe Abo on er Prototyp des ei es f ... üb sb au en in so kit je al ir zu t a w nn D e neue Ar wollen life mehr de Auch mal ein surf-Schulen die uns mit Kite die in utschen Kite die bislang de r n werden wir fü le d al iteschulen, it un m wenn alle K bahn stehen , operationen nf uf en Ko kü La eu r Zu ch fr re ur t. ntaks ih D is un rieren. Anfang chnisch von uns ko Wir würden d/oder zu te chen, die am noch nicht un re l n f sp ka au he an di , oc ts ra n er W rf or zu genen die Kitesu wir ihnen ei eit des Sp agazine viel den vergan f die Schönh elden, damit m au e Kitesurf-M s s di h un un rc i je be du sich ehr denn reiten könAnsprache tiert wurden, bot unterb itelife also m ren. erationsange ir mit der K ie w op tr n oder Ko en le nz ol s w re ko tig e.de senden enschaft unschlagba info@kitelif auf die Leid rd an he l un ai e im M seyl s st un st ne fe ei lte den Li Materia hpartner in nen! Einfach wir uns von ein Ansprec ss D g, da 7. un , er 97 ch eu 69 au N 31 99 gehört eulichste anrufen: 04 Ausrichtung dies die erfr bsen! daktionellen ema aus rsönlich ist Th pe h es ist Tim Jaco ic es m g di r Zur neuen re rla rem Ve wir gerade chieden. Fü u bs na ra ge ve es um nn e ar Si perten, di ssfaktor. W kömmlichen rheit“ vier Ex n großer Stre el „Die Wah en immer ei ik ar rt w A s m st de Te r in denn erklärend di verbannen, dem Magazin rmitn. Stimmung ve wissen müsse genau diese en rt te is orge sp ll jedem Be terung tran n. Kitelife so u die Begeis be na le ge er rs an se m uss en des Le ne viel breiKitesurfen m prache an ei vom Fahrkönn ns ig A e ng di hä h ab ic will un werden. ir inhaltl teln. Kitelife verwenden lb werden w Fachtermini trägt. Desha t er or ig en Sp w n es ist ir de w nd ringen. U tieren, die hört, dass dlepasses sp en. Dazu ge an ss H pa er an en, hr pe Fa Kurs verlass enigsten tere Zielgrup tschland den ss nur die w eu da D , kt in Fa er al ül ha nm lten. Des lb Kitesurf-Sch Es ist nun ei Sport zu erha hr Tausende Ja am s ng de je ru te ss , da n einem e Begeis ebenfalls Fakt kümmert, di betreuen. Vo reichen und deiner darum er en er irg ss ch be den Kisi t, ch ohne dass hwerpunk Gruppe no er Lifestyle-Sc e nun diese D lif t. ite rn K und it tfe m en eibt erhalten doch weit werden wir ist Kitelife je ieben hat, bl hr in sc az ge ag m en er ig so besser un f die Fahn reinen Einste usgabe an au dass wir dich A , ng en st gu er eu r rz ei n de der Übe htung w t telife sich vo neue Ausric aut. Wir sind re eb se sg un au h r rc te ch wei r sich du wird sogar no und Aufsteige gerade Eind un n de er terhalten w . BACH rochen fühlen PETER GOLD mehr angesp



10 news

Zee Avi

Plusmax Funxon/Protect

Actionsportkalender 2010

Um einen Plattenvertrag bei Bushfire Records, das von Jack

Jetzt, da der Sommer in vollem Gange ist, hat Plusmax

SCEW.de, eine Community für ambitionierte Action-

Johnson mitgegründet worden ist, zu bekommen, musst

eine Brille entwickelt, die für alle Sportaktivitäten wie

sportfotografen, hat für das Jahr 2010 einen eigenen

du drei Dinge erfüllen: Du bist Surfer, hast ein Gefühl für

Kitesurfen, Windsurfen, Wellenreiten, Wakeboarding und

Kalender produziert. Dieser präsentiert 14 Monate lang

minimalistische Nylongitarrenmusik und eine bezaubernde

Segeln optimal sein soll. Die Gläser sind in drei verschie-

im Format 31 x 31 Zentimeter viele Facetten der derzeit

Stimme. Bei Zee Avi, die aus Borneo stammt und in Lon-

denen Farben wählbar. Der Rahmen der Funxon besteht

beliebtesten Actionsportarten. Er zeigt eine Auswahl von

don Mode studiert hat, reichten die letzten beiden Dinge.

aus dem flexiblen und leichten Material TR90 Grilamid.

einzigartigen Bildern, die aus einer Leidenschaft für die

Ebenso faszinierend wie unglaublich ist ihr Weg zu Bushfire

Damit die Brille auch beim Kiten nicht von der Nase fällt,

Fotografie und die jeweilige Sportart heraus entstanden

Records. Angefangen hatte es mit einem kleinen Video für

wird ein Riemensystem mitgeliefert. Die Funxon hat eine

sind. Durch diese Kombination geben die Bilder einen

einen Freund auf YouTube. Durch ein sensationelles Feed-

lebenslange weltweite Garantie. Noch dazu hat die bayri-

tiefen Einblick in die Sichtweise von Sportlern auf „ih-

back angetrieben, folgte ein Clip dem nächsten. Auf ihrem

schen Firma eine Softshelljacke entwickelt, die aus Poly-

ren“ Sport, wie man ihn normalerweise nur als aktiver

gleichnamigen Debütalbum verzaubert sie mit intelligenten

esterstretch mit Membranschicht und Fleece ausgestattet

Teil der „Szene“ bekommt. Die dabei entstandenen Bil-

Texten und einer Stimme, die ein Mix aus Regina Spektor

ist und somit weder kalten Wind noch Wasser durchlässt.

der haben jeweils ihre eigenen Ästhetik und verbinden

und Ella Fitzgerald ist. Die perfekte Kombination für das

Dadurch begeistert sie nicht nur Wassersportler, die am

auf faszinierende Weise künstlerische, technische und

Feierabendbier oder die kälter werdenden Tagen.

Strand stehen, sondern auch Gleitschirmflieger und Win-

dokumentarische Elemente der Fotografie. Der Kalender

Infos www.zeeavi.com

tersportler. Infos www.plusmax.de

kann unter www.kalender.scew.de bestellt werden.


North Kiteboarding Club Kitesurfurlaub in Thailand Für begeisterte Kiter und alle, die es werden wollen, halten Dzevad Durgut und sein Partner Tomas mit ihrem North Kiteboarding Club Team zwei perfekte Spots, von Oktober bis Mai, im Land des Lächelns für dich bereit. Hua Hin, die königliche Sommerresidenz am Golf von Siam, ist seit Generationen der bevorzugte Badeort der thailändischen High Society. Von Oktober bis Mai setzt die „Seabreeze“ gegen 13 Uhr ein und bietet somit eine perfekte Kiteatmosphäre und sorgt für eine Menge Spaß am Wasser. Chumpon ist der zweite Kitespot, den die Jungs anbieten. Es ist im Süden Thailands gelegen und bietet zwischen Mitte Oktober bis Ende Januar absolut verlässliche Windstärken. Strahlender Sonnenschein, kristallklares Wasser, weiße Sandstrände und vor allem viel Platz auf dem Wasser. Doch nicht nur Kiten steht auf dem Programm. Vor Ort kann man vielen anderen Sportmöglichkeiten wie Windsurfen, Wellenreiten, Tauchen, Schnorcheln, Golfen, Reiten sowie Rafting, Kayaking, Angeln und Mountainbiking nachgehen oder einfach nur gemütlich am Strand entspannen und die Seele baumeln lassen. Gäste vom North Kiteboarding Club können auf Wunsch auch direkt vom Flughafen Bangkok abgeholt und zur Unterkunft, die direkt am Kitestrand liegt, gebracht werden. Siebentägige Anfängerpakete mit Unterkunft können bereits ab 499 Euro gebucht werden. Zehn- bzw. vierzehntägige Kite-Experience-Pakete sind auch möglich. Das Sensationelle an dem Angebot ist die kostenlose Unterkunft des Mitreisenden. Geschult wird selbstverständlich auf neustem und sicherstem Kiteequipment der Firmen North und Ion. Das Team vom North Kiteboarding Club freut sich auf deinen Besuch. Infos www.nkbclub.com, www.kiteschoolthailand.com, 01522 3546488


12 news

Rage Kiteboards

Takoon Distributor

Slingshot S li Lunacy 2010

Nach ihrem großen Erfolg mit Snowkiteboards stellt die

HVM sunny products, Importeur der Windsurfmarke Aero-

Das von Ruben Lenten mitentwickelte Pro-Modell Lunacy

tschechische Firma Lekr-Rage erstmals ein Kiteboard oard

tech, wird ab sofort die Distribution von Takoon, eine der

von Slingshot geht mittlerweile ins dritte Jahr. Der Pro-

fürs Wasser vor. Dabei gehen sie einige neue Wege, ege,

ersten Kitesurfmarken auf dem Markt, übernehmen. Vertrie-

Rider hatte damit erneut die Chance, in Zusammenarbeit Rid

insbesondere beim Unterwasserschiff. Neben einer Kon-

ben werden die Produkte ausschließlich über den Händler.

mit John Doyle das perfekte Freestyleboard zu entwi-

kave und Channels gibt es auch einen konvexen Part

Kontaktadresse: HVM sunny products, Andreas Michael,

ckeln. Für das 2010er-Lunacy wurde auf die bewährten cke

im Centerbereich, der auch platte Landungen besonson-

Köllnische Straße 64, 12439 Berlin, www.bsunny.com,

Kanten der Wakeboards bei Slingshot zurückgegriffen. In Kan

ders weich machen soll. Dazu werden die Tips für viel

+49 030 51069820

Verbindung mit den weiten Tips und der härteren BoardVer

Flex ausgedünnt. Mit einem Holzkern in robuster Snowow-

mitte besticht auch das 2010er-Lunacy mit einem hermitt

boartechnologie gefertigt ist auch der Preis eine An-

ausragenden Pop. Dank der überarbeiteten Pad-Schlauaus

sage. Für 430 Euro soll das Board dann inklusive Pads

fen-Kombination werden ab nun auch Kiteloops und fen-

und Schlaufen über den Fachhändler zu beziehen sein. ein.

ausgehakte Tricks für die Knie schonend abgedämpft. aus

Infos www.ragemania.com

Infos www.sskiteboarding.com Info


Strike Series Strike steht für extrem robuste Wetsuits mit progressivem Look und maximalem Stretch. Bei der gesamten Linie kommen nur die besten Materialien zum Einsatz, um perfekten Tragekomfort und Wärmeisolierung zu erzielen. Die Strike Series 2010 ist wieder mit jeder Menge intelligenten Features ausgestattet. Neu hinzugekommen sind hier das Double Lined Crotch Panel und ein Crotch_Protection Hexagon Print. Beide Features verbessern die Haltbarkeit und Wärmeisolierung in diesem Bereich. Ein wesentliches Key-Feature beim Strike sind neben Stretch und progressivem Style auch die Protection. TatexProtectors an den Knien und Crash_Padz im Rippen- und Schienbeinbereich, sie schützen den Rider vor heftigen Slams und Verletzungen. Bei der neuen Kollektion konnten Tragekomfort und Stretch nochmals verbessert werden, durch Optimierung des Fits und ein neues, softeres Cyber_Stretch Jersy. Die Strike Series gibt es als SkinVariante mit maximaler Wärmeisolierung und als Double Lined Series, die durch doppelkaschiertes Neopren besonders robust ist. Infos www.ion-products.com


14 blickfang

Gallery

Fahrer Mallory De la Villemarqué © Foto Cesar Portas Spot Tarifa


kitelife 4/2009


16 blickfang

Fahrer Ben Wilson Š Foto Lance Koudele Spot Oregon


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18 blickfang

Fahrer Robby Naish Š Foto Erik Aeder Spot Maui


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22 insider

trotzdem kiten Text und © Fotos Peter Goldbach

Windabhängige Sportarten haben leider zwei gravierende Nachteile: Sie haben ein hohes Suchtpotenzial und sie sind windabhängig. So verbringt man als Kitesurfer einen nicht unwesentlichen Teil seiner Zeit damit, auf Wind zu warten. Und wenn der nicht kommt? Wir stellten dem Sportleistungskurs des Eduard-Spranger-Gymnasiums, der im Rahmen einer Klassenfahrt einen Kitesurfkurs machte, die Aufgabe, der Flaute zu trotzen und mit einem Foto zu beweisen:„Ich war heute trotzdem kiten.“



24 dr. e. summer

die cleversten KITESURFER Da bei Sonnenschein nur die wenigsten wirklich auf unsere Fachkraft angewiesen

NICHTS IST WIRKLICH „KOOKPROOF“

sind, haben wir beschlossen, unseren Kitepsychologen Dr. E. Summer in den Ur-

„Der Fehler, der häufig gemacht wird, wenn man ver-

laub zu schicken. Stattdessen haben wir uns überlegt, mal ein paar Anekdoten

sucht, etwas komplett Idiotensicheres zu entwickeln, ist,

zu erzählen, wie wir sie schon erlebt haben. Wenn du ähnliche Storys auf Lager

die Fähigkeiten eines kompletten Idioten zu überschätzen.“

hast, schicke sie doch bitte an dr.summer@kitelife.de, wir lassen dann auch an-

(Douglas Adams) Leider trifft dieser Spruch nur allzu oft

dere daran teilhaben.

zu. Man sollte es nicht glauben, aber wir haben mehr als einmal erlebt, dass jemand bei von uns geliehenen Kites Knoten in die Leinen macht, damit man die Frontlines

HANDGELENKLEASH

auch wirklich hinten anknüpfen kann. Auch eine Form

Ich denke, ein ähnliches Bild taucht an jedem Spot hin und wieder auf. Ein ahnungsloser

der natürlichen Selektion. Sorry, North (sowie alle ande-

Ebaykäufer mit einem Komplettset, das als ausgesprochen „einsteigertauglich“ beschrieben

ren Marken mit ähnlichen Bezeichnungen für vertausch-

wurde. So sah es bei uns aus: Ein 16er-Uralt-Airush mit Handgelenkleash, ein zwei Meter

„sichere“ Anknüpfungen), ihr müsst euer System in „nearly

langes Directional mit Gummileash, die in dieser Kombination sicher mehr als einen Kiter auf

kookproof“ umbenennen.

einmal hätte erschlagen können, und zur Krönung ein paar modische Fahrradhandschuhe. Wobei ein späterer eigener Test des Kites den Sinn letzterer durchaus bestätigte, schließlich war der Zug an den Backlines gefühlt höher als der auf den Frontlines. Es war nur schwer,

NICHT GESCHAFFT, AUSZULÖSEN

den Nutzer davon abzubringen, bei direkt ablandigen sechs Windstärken den Schirm zu star-

Es war ein schöner Sommertag mit konstanten 15 Knoten,

ten („Wieso, ist doch kaum Wind hier am Strand“). Als am Tag darauf Sideshore-Leichtwind

feinster schräg auflandiger Ostwind. Ein Tag ohne Kompli-

herrschte, konnten wir das Schauspiel dann beobachten (wobei es uns nicht einmal gelang,

kationen, an dem es nicht zu voll war … Plötzlich fing ein

ihm wenigstens die Boardleash auszureden). Wenn der Schirm dann tatsächlich mal ein paar

gelber Pulse etwa 300 Meter vom Strand entfernt langsam

Minuten am Himmel stand, versuchte der Ärmste fünf Mal in Folge, zum Board zu greifen.

an zu loopen. Beim Höhegehen war dem Piloten der Chi-

Jedes Mal mit der Erkenntnis, dass die Handgelenkleash zu kurz ist und immer etwa 20 Zen-

ckenloop vom Trapezhaken gerutscht, nun umklammerte

timeter bis zum Board fehlten. Irgendwann verstand er aber dann doch, dass man vielleicht

er die rechte Seite der Bar mit beiden Händen fest. So

auch die andere Hand nehmen könnte, um das Brett anzuziehen.

loopte der Schirm voll angepowert und halb im Backstall in Zeitlupe einen Kreis nach dem anderen. Nach dem dritten Loop schafften wir es, zum Kiter zu gelangen und ihm

ADJUSTER

„Loslassen“ zuzurufen. Es dauerte jedoch noch zwei weite-

Ein Kiter landet seinen fast nagelneuen Flysurfer-Schirm am Strand und kommt auf uns zu.

re Loops, bis der Schirm im Baum zur Ruhe kam. Auf mei-

„Entschuldigt bitte ... Also irgendwie ... Der Kite ist ganz neu, aber irgendwie ist der Adjuster

ne Frage, warum er denn die Bar nicht einfach losgelassen

kaputt.“ Er reißt und zieht wie verrückt an der schwarzen Schlaufe. Aber das Teil springt immer

hatte, entgegnete er: „Ich kam an den roten Ball nicht ran.“

wieder zurück. Wir sehen uns kurz an und sagen: „Zieh doch mal an der roten.“ Er macht es,

Seinen Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen, als er

läuft eine Sekunde später knallrot an, bedankt sich verlegen, dreht sich um und geht davon.

dann unsere Ausführungen verstanden hatte, warum Auslösen nur dann Sinn macht, wenn man auch eingehakt ist. Übrigens hatte auch Flysurfer Mitleid und reparierte die

EXTRASTARKE KONDOME MIT VASELINE

Schäden am Kite kostenfrei und so, dass von dem Schaden

Von DAU (= dümmster anzunehmender User) ist an dieser Stelle ausnahmsweise nicht zu

nichts mehr zu erkennen war. Das nennen wir mal Service.

sprechen. Eher von dümmster anzunehmender Hersteller. Die erste wasserstartbare Buggymatte der Marke Windtools hatte nicht nur aufblasbare Müllbeutel, die garantierten, dass es mehr Arbeit macht, den Kite aufzubauen als einen Zwanziger-Tubekite. Sie kamen zudem auch auf die glorreiche Idee, als Ventile abgeschnittene Kondome einzubauen, die nur einen sehr begrenzten Luftstrom zuließen und außerdem kaum mehr als einen Tag Sonne und Salzwasser aushielten. Wenigstens führte das zu sehr lustigen Situationen, wie zum Beispiel dass einmal zwei junge, braun gebrannte Wassersportler in die Apotheke liefen und „Einmal extrastarke Kondome und Vaseline“ bestellten (letztere, um besser in Wakeboardbindungen zu kommen). Erklärungen, wofür sie diese tatsächlich benutzen wollten, sparten sie sich. Denn einerseits hätte das etwas zu lange gedauert, andererseits hätte man ihnen die Geschichte eh nicht abgenommen. Im Übrigen kopierte die Marke Gunkites dieses System, indem sie statt Kondomen Aidshandschuhe verbauten, deren Fingerkuppen abgeschnitten wurden. Beide Marken haben sich mittlerweile erfolgreich aus dem Kitemarkt verabschiedet. Dr. Endless Summers Urlaubsvertretung beim Extremecouching.



26 lesershots

du bist der STAR!

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Mein Suzuki WAY OF LIFE!

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Fahrer David Samstag © Foto Lena Silberbach Spot Lutzenburg

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dom Fahrer Nikolas Korn © Foto Philip Steinfort Spot Ueckeritz auf Usedom

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Fahrer Stefan Bayer © Foto Patrycja Winiarska Spot Rømø

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Fahrer Dirk Güttel © Foto Felix Schuster Spot Brasilien

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Fahrer Stefan Dujardin © Foto Andre Dujardin

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Fahrer Johannes Tirschmann © Foto Jan Kechel Spot Cadiz Cortadura ura

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Fahrer Richard Petrich © Foto Aime

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Fahrer Tom Marienfeldt © Foto Erik Marienfeldt Spot Fuerteventura

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Fahrer Reinhold Gehrer © Foto Markus Hofstätter

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Fahrer Manfred Pohl © Foto Amanda Bloom Spot Paros

Suzuki hat mit dem Grand Vitara Naish eine auf 100 Stück limitierte Sonderedition des schicken Geländewagens herausgebracht. Wir hatten die Gelegenheit ihn bei einem Kiteausflug zu testen und fanden ihn sensationell!

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BEI UNSEREN LESERSHOTS BIST DU DER STAR. SCHICK DEINE BESTEN BILDER PER E-MAIL AN INFO@KITELIFE.DE UND MIT ETWAS GLÜCK UND GUTEN FOTOS BIST DU IN EINER DER NÄCHSTEN AUSGABEN DABEI. ES GIBT NUR VIER KLEINE BEDINGUNGEN: 1.

2.

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Du musst die Rechte an dem Bild besitzen und es für eine einmalige Verwendung kostenlos zur Verfügung stellen. Benenn deine Bilder nach dem Schema „Fahrer_Fotograf_Spot“ (also z.B. Mira Bellenbaum_Sergej Fährlich_Tarifa.jpg), damit wir auch wissen, wer diesen heldenhaften Moment geknipst hat.

3.

Denk bitte außerdem daran, dass wir eine hohe Qualität brauchen, damit du im Heft auch gut aussiehst. Das Bild sollte mindestens von einer Zwei-Megapixel-Kamera aufgenommen worden, scharf und nicht verkleinert sein.

4.

Wenn du dich in der nächsten oder einer anderen Ausgabe wiederfindest, schreib uns noch deine Adresse, denn …

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… für jede veröffentlichte Einsendung gibt es sechs Ausgaben Kitelife for free. Und wenn du schon ein Abo hast, verlängern wir es dir gratis.

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28 spin the globe

Es war eigentlich eine Schnapsidee. Eine Kite-Surfari. Aber nicht mit einem Pick-up oder Mini-Bus. Nein, diesmal sollten wir den gesamten Trip über auf dem Wasser bleiben. Und dabei sollte die Wahl der Location auch erste Sahne sein und es voll in sich haben. Es sollte in den noch am wenigsten erschlossenen und besonders relaxten Teil der Karibik gehen. Also Piratenflagge gehisst und dann ganz wie Jack Sparrow – sorry: Captain Jack Sparrow – und seine Piraten durch die Karibik schippern. Text und © Fotos Jürgen Sievers


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30 spin the globe


U

nser Transportmittel, ein 42 Fuß (dreizehn Meter) langer Luxus-Hochsee-Katamaran, die „Cloud Nine”, sollte für die nächsten dreizehn Tage unser neues Heim werden. Ausgestattet mit vier Kabinen, zwei Badezimmern und einer schönen Kü-

che, um selbst gefangene Fische zuzubereiten. Dazu kamen genügend „Carib”, der lokale Gerstensaft, und ein BBQ-Grill. Der Katamaran verfügte weiter über einen Aufenthaltsraum und eine Open-Air-Chill-Ecke. Das alles war viel komfortabler, als wir bis dato NichtSegelerprobten zu träumen wagten. Alles in allem hatten wir Luxus auf 90 Quadratmetern auf zwei Kiele verteilt. Aber das Beste am ganzen Schiff war der dazugebuchte Skipper Guy, 41, Engländer und Oldschool-Kiter der ersten Stunde. Sein liebstes Spielzeug ist ein 16 Quadratmeter großer Naish X4 mit dem passenden Mutantenboard. Vier Jahre verbrachte er in unserem KiteTrip-Spielplatz und kennt jeden Felsen, Grashalm und Fischer. So wie wir unser E-MailPostfach auswendig kennen. Die Grenadinen sind die südlichsten der karibischen Inseln, befinden sich zwölf bis dreizehn Grad nördlich des Äquators und gehören zu den Kleinen Antillen. Was uns aber wirklich bestätigt hatte, diesen Trip zu machen, ist die altdeutsche Bezeichnung als „Inseln über dem Winde”. Das versprach eine Menge Spaß. Diese kleinen karibischen Inseln liegen wie kleine Steinchen zwischen St. Vincent und Grenada und sind umgeben von Riffen, kristallklarem türkisblauen Wasser und schneeweißen Sandstränden, wie man sie nur von Postkarten und Fototapeten kennt. Die Inseln an sich sind größtenteils unerschlossen, und da sie außer Reichweite von sämtlichem Pauschaltourismus liegen, haben wir Kitesurfer freie Fahrt. Die Menschen sind glücklich, freundlich und der Rasta Vibe ist überall zu spüren. Alles extrem entspannt, dennoch spürt man die Zeit, in der die Insel englische Kolonie war, mit manchmal merkwürdigem, trockenem Humor. Bezeichnend ist sicherlich, dass es auf jeder Insel Tausende Rumshops, aber nur eine Tankstelle gibt. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs mit reichem Grund, was sich in der hawaiiähnlichen Vegetation widerspiegelt. Aber auch die Fauna ist so reich wie an kaum einem anderen Ort, das lässt sich an den vielen, alten und riesigen Wasserschildkröten sowie den in der Lagune aufschnellenden Rochen oder Thunfischen, die man „einfach so” aus dem Wasser zieht, erahnen. Absolut traumhaft sind zudem die Delfine, die uns während des kompletten Segeltörns begleiten. In Grenada angekommen wurden wir in unserer Unterkunft für die erste Nacht, dem „Lazy Lagoon” gleich karibikgemäß empfangen. Der Fruchtsaft-Rum-Cocktail mit frischer, geriebener Muskatnuss brachte uns in die richtige Stimmung für den Abend. Denn es war Freitag und der dünne Holzboden der dazugehörigen Bar bebte bei Reggae-Beats und überall machte sich dieser merkwürdig süßlich riechende Rauch breit. Party on. Jetlag sei Dank waren wir trotzdem um sieben Uhr wach und kamen pünktlich zur 8.30-Uhr-Fähre, die uns zur nächsten Insel nach Carriacou bringen sollte. Die Fährfahrt an sich war die Hölle und wir ahnten, warum Guy uns nicht mit dem Kat in Grenada abholen wollte. „Kickin Jenny”, ein noch aktiver Unterwasservulkan, bringt das Meer in Wallung. Schon kurz nachdem wir Grenada hinter uns ließen, wurden die ersten kleinen Tütchen verteilt.

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32 spin the globe

OHNE WIRKLICH GROSSEN STRAND LANDETEN WIR, NACH DER ENTDECKUNG EINER WEITEREN WELTKLASSE-RIFFWELLE, UNSERE KITES MITTEN IM GARTEN EINES ENGLISCHEN EHEPAARS.


Uns hat das natürlich nichts ausgemacht, und so kamen

des Strandes gaben wir dennoch dem Drängen unseres Skippers nach, unsere kleine Ses-

wir nach knappen zwei Stunden Achterbahnfahrt im Pa-

sion doch zu unterbrechen, da wir noch ein bisschen Weg vor uns hatten. Auf dem Weg

radies namens Carriacou an, wo auch schon unser Skip-

nach Union Island entdeckten wir noch ein Kitespot-Juwel, von dem wohl jeder Freestyler

per und der Rest der Mannschaft am Steg auf uns warte-

träumt. Frigate Island, eine als Hafen geplante, aber nie zu Ende gebaute Bucht mit einer

ten. Praktischerweise haben die auch schon den Großteil

circa 800 Meter langen Landzunge, die das dahinter in Lee liegende Wasser vor Kabbel

des Proviants eingekauft und so konnte es nach kurzem

und Wellen schützte. Hier sollten wir einige Tage später noch eine Menge Spaß haben.

Kennenlernen, Kabinenwahl und der offiziellen Ausreise aus Grenada-Gewässern nach St. Vincent weitergehen.

Doch es ging weiter nach Union Island. Gute zwei Stunden südlich von Carriacou liegt die

Ziel war es, heute noch aufs Wasser zu kommen.

südlichste der zu St. Vincent gehörenden Inseln, die mit ihrer dramatischen Gebirgslandschaft schon von Weitem Eindruck schindet. Clifton, die Hafenstadt, ist von einem Riff geschützt,

Vom Hafen in Carriacou aus ist nichts leichter als das.

welches für unglaubliche Farben beim Einlauf in diesen gut frequentierten Yachthafen sorgt.

Nur eine Seemeile westlich vor der Insel liegt ein kleines

Mittendrin, auf dem Riff und als „kleine Insel”, findet sich eine niedliche Rum-Bar, die den

Eiland namens „Sandy Island”. Die Insel ist gerade mal

Hafen und das pastell-türkis-grün-blaue Wasser zu einer echten Sensation werden lässt. Hier

groß genug, um die Leinen der Bar auszulegen. Diese

trafen wir abends auf ein echtes Unikat: Karl, ein Kiter der allerersten Stunde, der durch seine

kleine Session im türkisblauen Karibikwasser mit 30 Grad

Kite- und Surfschule am Gorge River und gutes Wirtschaften genug gemacht hatte, um sich

Badewannentemperatur sollte ein erster leckerer Vorge-

hier mit seiner Frau und seinem Boot niederzulassen. Auch kam mit seiner Gegenwart wieder

schmack auf das sein, was uns in den nächsten Tagen

dieser merkwürdige Geruch, den wir schon in Granada im Lazy Lagoon kennenlernten. (Anm.

erwarten sollte. Gestoked vom blau schimmernden Was-

d. Red. Warum sagt er nicht einfach, dass alle kiffen?) Er erzählte uns von einer Tour, die

ser, dem Grün der Insel im Hintergrund und dem Weiß

wir sicherlich beim nächsten Mal unternehmen werden, wenn wir weniger erkunden müssen:

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34 spin the globe


DIE INSELN AN SICH SIND GRÖSSTENTEILS UNERSCHLOSSEN, UND DA SIE AUSSER REICHWEITE VON SÄMTLICHEM PAUSCHALTOURISMUS LIEGEN, HABEN WIR KITESURFER FREIE FAHRT.

Auf St. Vincent befände sich neben dem größten Obstund Gemüse-Anbaugebiet auch die Grundversorgung der Karibik mit dem Gewächs, das für diesen netten Geruch sorgt. Und dort könne man, ähnlich wie in kalifornischen Weinbergen, mit den ansässigen Bauern auf einer Wanderung bis auf die Spitze des Anbaugebietes verschiedene Sorten probieren. Sehr schön. Aber wir waren ja zum Kiten da und am nächsten Morgen ging es weiter zu dem Spot, von dem uns Guy schon vor der Reise vorgeschwärmt hatte. Saltwhistle Bay auf Mayreau. Allein schon der Ankerplatz war der Stoff, aus dem Fototapeten gemacht sind. Es war morgens um sieben, Ebbe und wir bauten langsam unsere Kites auf, ohne eine Ahnung, was uns erwarten sollte. Eine kleine Freestyle-Session in glasklarem Flachwasser macht schon eine Menge Spaß. Als dann aber das Wasser kam und wir über die Riffkante zum buchtschützenden äußeren Riff kamen, konnten wir am eigenen Leib erfahren, was die Magie dieses Spots ausmacht.

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36 spin the globe

Eine cleane, knapp mannshohe Riffwelle, die auf gut 300 Metern auslief, bei perfekten

erworbene Privatinsel ist das Refugium für die oberen

20 Knoten side-onshore. An dieser Stelle muss ich noch mal darauf hinweisen, dass wir

Tausend und wir begaben uns als Touristen auf die Spu-

den Spot für uns allein hatten. Komplett gestoked hatte Guy noch eine kleine Überra-

ren von Mick Jagger und Thommy Hilfiger, um noch

schung für uns. Die original karibische Reggae-Bar von „Fred Rightous”, einem Original,

am selben Tag zurück zu unserem Spielplatz zu segeln.

wie man es nur hier vermuten könnte. Hier gab es nach einigen Rum Punches noch ein

Denn nun hatte Guy eine neue Idee. Ein Open Water

„Amuse Geule” aufs Haus. Lampi, das Fleisch aus großen Muscheln, in einer karibisch-

Downwinder. Gestartet in den Tobago Keys und in si-

creolischen Currysoße angemacht und mit einer undefinierbaren Konsistenz zwischen

cherer Entfernung gefolgt von unserem Katamaran, denn

Huhn und Hummer ...

vor uns lagen zwölf Seemeilen bis zu unserer Landung auf Palm Island. Ohne wirklich großen Strand landeten

Wir nahmen uns vor, nicht zu rasten und einen Segeltag einzulegen. Auf dem Weg nach

wir, nach der Entdeckung einer weiteren Weltklasse-

Bequia ist uns sogar noch ein besonderes Glück zuteilgeworden. Zuvor erwähnter Karl be-

Riffwelle, unsere Kites mitten im Garten eines englischen

richtete uns Landratten, dass in der Nähe von Vogelschwärmen auf dem Wasser immer

Ehepaars. Anderswo hätte man sich vielleicht Sorgen

ein Fisch zu fangen sei. Gesagt, getan. Vögel gesichtet, Kurs aufgenommen, Angel raus

nach einer solchen unangekündigten Invasion machen

und schon hatten wir einen 50 Zentimeter langen Schwarzflossen-Thunfisch am Haken.

müssen, aber wir waren ja in der Karibik und John, der

Welch ein köstliches Mahl für die gesamte Crew, als Steaks auf dem bordeigenen Grill

Hausherr, hatte schon fünf eiskalte „Carib” bereitstehen,

zubereitet. Und die Reste reichten am nächsten Tag noch für Spaghetti al Karibik-Tonno.

bevor wir auch nur einen Ton sagen konnten. Die Bucht versprach einiges und so beschlossen wir, an dieser Insel

Auf Bequia konnten wir die Obst- und Gemüsevorräte und auch die zwischenzeitlich selt-

zu ankern und auch den nordwestlichen Teil der Insel

samerweise verschwundenen, von Karl erstandenen Gewürze auffüllen, um uns auf den

kitetechnisch zu erschließen. Dies sollte belohnt werden,

Weg nach Mustique zu machen. Diese um die Jahrhundertwende von einem Schotten

auch wenn wir uns den Reef Break vielleicht mal vorher


SCHON DER ANKERPLATZ WAR DER STOFF, AUS DEM FOTOTAPETEN GEMACHT SIND.

vom Land aus hätten ansehen sollen. Zum Glück ist das Wasser ja so klar, dass man sieht, dass kaum mehr eine Handbreit Wasser zwischen Board und Riff passt. Wir beschlossen, den letzten Kitetag in Mayreau zu verbringen, und hatten neben einer weiteren unbeschreiblichen Kitesession noch ein luxuriöses Schlemmer-Hummer-Mahl an einer Strandbar im Süden von Carriacou. Da unser Skipper uns nach zehn Tagen als seefest einschätzte, konnten wir den Rückweg nach Grenada statt auf der Fähre mit ihm auf der „Cloud Nine“ antreten. Naja, „Kickin Jenny” gab ihrem Namen alle Ehre und schüttelte uns kräftig durch, bevor wir nach dem sechsstündigen Törn an Land gingen. Praktischerweise wurden wir nur zwei Kilometer vom Flughafen abgesetzt, sodass wir pünktlich zum Rückflug einchecken konnten. Eines ist klar. Nächstes Jahr kommen wir wieder. Dann mit mehr Zeit, noch mehr Karibik-Laid-Backness und der St.-Vincent-„Weintour“!

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38 spin the globe

Flo Schmaldienst

der chilligste kat des NEUSIEDLER SEES Text und © Fotos Markus Hohmann Fahrer Bernhard Hennes und Florian Schmaldienst

Als Austragungsort des Surf Worldcups und als Tourstopp der PKRA ist der Neusiedler A S See in Österreich selbst Wassersportlern, die noch nie vor Ort waren, ein Begriff. Oftm mals verbinden wir aber damit stark frequentierte Spots wie Podersdorf und Breitenb brunn. Seit noch nicht allzu langer Zeit zeigen sich dort allerdings Alternativen auf …


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40 spin the globe

„DER KAT IST SICHER NED DER SCHÄHNSTE AUFM SEE UND A NED DER SCHNOISTE AUFM WOSSER, DAFÜR ABER GARANTIERT DER CHILLIGSTE.“ Wir stehen zusammen mit Flo, dem stolzen Besitzer des etwas in die Jahre gekommenen Katamarans, unmittelbar vor dessen Kitesurf-Station Hangonkiteboarding am Neusiedler See in Jois. Obwohl es bereits kurz nach Mitternacht ist und wir alle zu viele wirklich derb starke Caipis intus haben, spendet uns die Taschenlampe noch ausreichend Licht, um vermuten zu können, dass das Teil sicherlich mordsmäßig abgeht.

„AHH, DER IS NO NED FERTIG FÜR DIE SAISON, ABER WENNST IHR MORGN DRÜM IN UNGARN BEI DER REEDRIDERS-STATION SEITS, DANN MACH I ÄHN DAWEI READY FÜRS WOSSER.“ Eigentlich wollten wir unbedingt am nächsten Tag mit dem Kat raus. Aber diese Saison ist am Neusiedler See mit Südwind richtig verwöhnt. Flo ist daher so überbucht, dass er es noch nicht geschafft hat, seinen Kat aus dem Trockendock zu holen. Dafür hat er aber vor Kurzem eine, bei südlichen Windrichtungen, optimale Location inklusive Station zusammen mit den ungarischen Nachbarn in der Ortschaft Fertörakos mühevoll erschlossen. Diese werden wir am nächsten Tag besuchen, sozusagen als Ersatzmaßnahme. Daher kommen wir noch spät nachts bei der Kellerschenke Strommer in Purchbach, optimal gelegen ziemlich mittig zwischen dem österreichischen und ungarischen Spot, ordentlich und auch äußerst günstig unter.

„DO IS DE DORFDISCO UND VDO HINTEN AS DORFPUFF ...“, erklärt wild gestikulierend der KellerschenkeJuniorchef Tom. Nachdem er unsere überforderten Blicke sieht, fügt er noch schnell an: „ABER IHR SCHAUTS

NED SO AUS, ALS OB IHR DES BRAUCHTS. TRINK MA LIEBA A GLASERL WEIN. HAUTS EICH EINAH, BURSCHENS!“ Ziemlich schnell stellt sich raus, dass Tom außer „Schenkelspreitzer-Ausschenker“ – wie er sich selbst gern im Spaß bezeichnet – leidenschaftlicher Kitesurfer ist und man doch schon das eine oder andere gemeinsame Fernreiseziel wie Boracay hatte. Da ist es unter Kollegen natürlich selbstverständlich, dass um ein Uhr morgens noch eine Flasche Burgenländer Wein zusammen vertilgt wird.


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42 spin the globe

Als wir uns früh am nächsten Morgen nach einem deftigen, sättigenden Frühstück in Richtung Ungarn aufmachen, biegen sich bereits die Bäume. Kaum über der Grenze, stehen wir schon im Stau. Kein Wunder, Sonntagvormittag und offenbar klappt die Sache mit dem Kreisverkehr hier bei den Nachbarn noch nicht so wie angedacht. Keine fünf Minuten später hat sich die Verwirrung aufgelöst und wir kommen nach insgesamt 35 Minuten Fahrzeit am Kitebeach Fertörakos bei der Reedriders-Station an. Hier sieht es etwas wie in einem Park aus. Ordentlich gepflegte Fußwege, sauber geschnittene Wiese und vereinzelt Bäume. Flo und seine Kollegen haben ganz frisch eine Station mit Beachbar errichtet. Jeder ist freundlich und alles läuft geregelt. Aufbauen hier, starten dort, anlanden dort drüben. Passt. Ich pumpe einen Neunerkite auf und bin nach einer kurzen Spoteinweisung einer der Ersten auf dem Wasser. Nachdem mir die Leash reißt, werde ich von der Bootsrescue nach einer kurzen Steheinlage freundlich, gleich nach meinen Kite, aufgesammelt. Alles kein Problem, kommt vor und eh easy. Gegen Mittag geht erst der Wind etwas runter und legt dann aber nachmittags noch mal ordentlich auf. Siebenerkites sind bis zum Sundowner angesagt. Der Rückweg gestaltet sich staufrei und wir werden schon neugierig von unserem „Hausherren“ Tom erwartet. Ziemlich geläutert vom Wind, freuen wir uns, dass in der Kellerschenke Strommer hausgemachter Schweinsbraten mit einem Kaiser (ein Gemisch aus Holundersirup, Wasser und Weißwein) bereits für uns parat steht. Viele der Gesichter hier kommen uns irgendwie bekannt vor – und wir stellen fest, dass sich hier gern die Kiter treffen. „Ja servas und wie woars haid? Hots euch gfounin?“, hört man immer wieder. „Passt eahh.“ Gegen 21 Uhr trifft mit einem breiten Grinsen im Gesicht Flo ein und weist uns hin:

„BURSCHENS, HAID NED ZLANG, DER KAT IS FERTIG UND MOIGN GEHT’S AUF.“


Da wandern natürlich auch unsere Mundwinkel nach oben.Entgegen der Wettervorhersage ist es am nächsten Morgen ziemlich bewölkt und es knallt noch heftiger als angesagt. Es ist unmöglich, bei so starkem Wind mit dem Kat aus der Bucht entlang des Wasserwegs raus

NEUSIEDLER SEE

auf den offenen See zu kommen. Also müssten wir nochmals einen Tag verschieben und

Der Neusiedler See ist als Steppensee mit geringer

nehmen stattdessen das stationseigene Motorboot, um uns derbst mit Achter- und Siebener-

Wassertiefe und großem Stehrevier ein exzellentes Ki-

kites rauszuballern. Bei der Gelegenheit knüppeln wir Höhe und begutachten gleich noch

tesurfrevier. Seine hohe Windwahrscheinlichkeit und

den völlig überfüllten Südspot Breitenbrunn.

sein mildes Klima tun da ihr Übriges. Dank seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt wurde der See zum Unesco-Welterbe ernannt.

Endlich am Morgen danach passt alles: Der Kat ist bereits im Wasser, die Sonne scheint und es weht sehr konstante circa 18 Knoten aus West. Am frühen Morgen fahren wir mit Mo-

ANFAHRT

torunterstützung durch die Wasserstraßen vom Yachthafen Jois und ziehen auf dem offenen

www.hangon-kiteboarding.com

See die Segel auf. Jetzt wissen wir, was Flo mit dem „der chilligste Kat aufm See“ meinte. Wir liegen auf dem Sonnendeck, Rastamusik schallt angenehm aus den Boxen und wir se-

Generelle Informationen

geln einem unvergesslichen, chilligen Kitetag Richtung Bauminsel entgegen.

www.neusiedlersee.com de.wikipedia.org/wiki/Neusiedler_See www.jois.info www.burgenland.info www.wetteronline.de ESSEN & TRINKEN www.kellerschenke.at www.seejungfrau.at KITESURFSCHULE & SHOP www.hangon-kiteboarding.com www.rideon-shop.com www.upsidedown.at

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44 spin the globe

eine reise ins UNGEWISSE Text und © Fotos Eva und Marcus Hartman

Es gibt ja sehr viele schöne Kitespots auf der Welt. So schön, dass sie von sehr vielen Leuten bereist werden. Und somit gibt es auch viele Spots, an denen es schon ziemlich voll ist. Um dem allgemeinen Winterflüchtlingsstrom gen Westen und Süden entgegenzuwirken, haben wir uns mal für den unbekannten Fernen Osten entschieden. Auf der rastlosen Suche nach unverbrauchten Spots und nach mittlerweile zweijährigen genauen Beobachtungen der Wind- und Wetterverhältnisse haben wir uns für eine kleine verschlafene Inselgruppe im Südchinesischen Meer, genauer gesagt in der Formosastraße, entschieden – Penghu.


Nach einer zugegeben etwas längeren Anreise und einem Zwischenstopp in Hongkong sind wir mit einer kleinen Turboprop-Maschine pünktlich und sicher auf dem „familiär“ anmutenden Magong Airport gelandet. Das war anfangs nicht so ganz selbstverständlich, da die Inlandsflüge zwar im Internet buchbar sind, man die Seiten aber nur auf Chinesisch aufrufen kann. Um am Ende nicht in der Mongolei zu landen, haben wir uns entschieden, die Tickets eine halbe Stunde vor Abflug in Kaohsiung, einem kleinen Inlandsflughafen, direkt am Schalter zu lösen ... Übrigens gibt es dort sogar einen kostenlosen Wireless-Internetzugang, was man von vielen größeren internationalen Flughäfen nicht sagen kann. Willkommen in der modernen Welt.

UNGLAUBLICH, ABER WAHR, ES WAR RICHTIG WIND UND KEIN MENSCH WAR AUF DEM WASSER.

Allzu viel Gepäck sollte man nicht mitnehmen, da der Platz im Frachtraum, wenn man es denn so nennen mag, doch schnell erschöpft ist. Dieser Platzmangel kommt zustande, weil der Chinese an sich gern mit vielen kleineren Verpackungseinheiten, bei uns Karton genannt, reist. Für diejenigen, die es etwas moderner mögen, gibt es auch eine Verbindung mit Mandarin Air und einem etwas größeren Passagierjet, der genug Raum für dein Kitegepäck bereithält. Verpassen kannst du eigentlich keinen Flug, denn es gibt vier Fluggesellschaften, die den etwa halbstündigen Flug von Kaohsiung nach Magong anbieten und das von morgens bis abends im Wechsel ungefähr halbstündlich für circa 35 Euro pro Strecke. Wer den inländischen Fliegern nicht traut, kann auch ganz romantisch mit der Fähre übersetzen (vier bis sechs Stunden). Allerdings ist auch hier Obacht geboten, denn bei durchschnittlich 40 Knoten im Winter und auf offener See kann einem während der Überfahrt schon mal das eine oder andere durch den Kopf gehen.

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46 spin the globe

Zum Glück ist die Insel sehr klein, sodass wir dem Taxifahrer eine Karte zeigen konnten, die wir vorher auf dem Laptop gespeichert hatten. Die Karte zeigte die Location des kleinen Hotels und er wusste auch gleich, wo wir hin wollten. Leider sind die Englischkenntnisse bei der einheimischen Bevölkerung überwiegend kaum bis gar nicht vorhanden. Trotz alledem sind alle sehr freundlich, und wenn sie gar nicht weiter wissen, lächeln sie auf jeden Fall immer sehr nett. Langnasen verirren sich eh so gut wie gar nicht nach Penghu. Da ist man dann schon eine echte Attraktion. Wir waren die einzigen während unseres Aufenthalts. Nach einer zehnminütigen Autofahrt waren wir auch schon an dem kleinen B&B Sunrise Hotel von Jan angekommen. Vorsichtig klopfte ich an die Terrassentür in der Erwartung, dass jemand öffnete. Als sich nach einer Minute immer noch nichts regte, öffnete ich die Tür und wagte mich langsam vor. Ich ging durchs Wohnzimmer, Esszimmer, die Küche bis zur Garage. Es war einfach niemand da und alles stand offen. Das Wetter war sehr schön, also warteten wir auf der Terrasse auf den Hotelchef. Nach einer Weile kam Jan, der Hotelbesitzer, dann auch in seinem Van angerauscht. Nach der herzlichen Begrüßung fragte ich ihn aus reiner Neugier, warum denn das ganze Hotel offen steht, obwohl niemand anwesend war? Immerhin sind herumliegende Notebooks, Fotoapparate, Objektive, Flatscreens, Motorroller inklusive steckender Schlüssel usw. begehrtes Diebesgut. Mit einem Lächeln erklärte er mir, dass es Diebstahl auf den Inseln nicht gibt. Hier lässt jeder sein Haus offen. Für uns als Großstädter unvorstellbar. Nachdem wir uns kurz in einem der zehn Zimmer eingerichtet hatten, packten wir unser Kitematerial auf den Anhänger und es ging gleich mal mit dem Scooter zum in Sichtweite liegenden Strand, wir sind ja schließlich zum Spaß hier. Unglaublich, aber wahr, es war richtig Wind und kein Mensch war auf dem Wasser. Nach kurzem Check und Räumaktion haben wir dann unsere erste Session gestartet. Müll? Nein, sagen wir, es ist ein naturbelassener Strand mit vielen nützlichen Dingen des Alltags, die von der stürmischen See angespült werden. Okay, es sieht zwar wüst aus, aber auf dem Wasser sind wir nicht von Treibgut gestört worden. Außerdem halten wir der Tourismusbehörde von Penghu zugute, dass sie nun wirklich nicht damit rechnen konnten, dass es tatsächlich so verrückte Europäer gibt, die ausgerechnet nach Penghu fliegen, um kiten zu gehen.


Für alle, die es hassen, sich mit 50 anderen Kitern den Spot und mit fünf anderen die Welle zu teilen, ist Longmen Beach perfekt, denn in den gesamten zwei Wochen unseres Aufenthalts hat uns nur Jan windsurfend auf dem Wasser Gesellschaft geleistet. Sonst war niemand, wirklich niemand da. Unvorstellbar in Europa oder sonst an einem angenehm temperierten Kitespot weltweit. Auch über den Wind konnten wir nicht klagen. Außer, dass man sich gelegentlich etwas weniger wünschte. Mit durchschnittlich 30 bis 35 Knoten, aber auch gern mal 40 bis 45 Knoten, in Spitzen bis zu 50 Knoten, geht es auf dem Wasser doch recht sportlich zu. Große Schirme sind von November bis Februar kein Thema. Einen Fünfer sollte man auf

ES GIBT VIELE WEGE NACH PENGHU

jeden Fall dabei haben. Für Mädels kann auch ein Drei-Quadratmeter-Schirm ganz nützlich

Anreise von Deutschland zum Beispiel über Hongkong–Kaohsi-

sein. Ich sagte ja bereits: Viel Gepäck braucht man nicht. Der Wind weht schräg auflandig und ist trotz der Stärke nicht böig. Einzig bei Ebbe muss man in Ufernähe etwas aufpas-

ung–Magong oder über Taipei direkt nach Magong oder über Bangkok–Kaohsiung–Magong. Ein Taiwan-Visum ist für Deutsche nicht erforderlich. Streng verboten ist die Mitnahme von

sen, weil dann das Riff dem Board schon teilweise sehr nah kommt. Was das Kiten an-

Lebensmitteln. Ein Auto kann bei Jan gemietet werden, der in-

geht, ist die gesamte Inselgruppe quasi noch jungfräulich. Es gibt, neben dem Wavespot

ternationale Führerschein ist nicht nötig – vorausgesetzt, man

Longmen Beach, auch Flachwasserspots und eine Sandbank, auf die man mit einem Boot

baut keinen Unfall. Für den Scooter brauchst du überhaupt

übersetzen und dort kiten kann. Allerdings sind die Strände je nach Wasserstand mal grö-

keinen Führerschein. Ein Scooter mit Kiteanhänger kann auch

ßer und mal kleiner. Da sich weder auf dem Wasser noch am Strand Menschen aufhalten,

bei Jan gemietet werden. Im Hotel waren wir die einzigen

ist man bei einer Notsituation voll auf sich gestellt. Daher sollte man das Kiten schon sehr sicher beherrschen. Der Großteil der Küste besteht aus Felsen und Basaltgestein. Die Riffe sind allerdings nicht ganz so scharf.

Gäste. Jan spricht sehr gut englisch. Der Preis beträgt in der Wintersaison ab circa 25 Euro/Nacht inklusive Frühstück. Keine Angst, das Frühstück besteht nicht aus Reissuppe. Es gibt auch guten Kaffee. Eine Waschmaschine ist ebenso vorhanden.

WINDRICHTUNG Nordost

WAS DAS KITEN ANGEHT, IST DIE GESAMTE INSELGRUPPE QUASI NOCH JUNGFRÄULICH.

WASSERTEMPERATUR Steamer mit Vario-Ärmeln

LUFTTEMPERATUR Sweater und Softshell-Jacke. Geregnet hat es nicht, jedoch ist die Luft extrem salzig.

Wer jedoch nach dem Kiten noch auf die Piste will, ist hier fehl am Platz. Die Inselhauptstadt ist zwar mit circa 55.000 Einwohnern relativ groß, aber Clubs und Lounges sucht

SPOTS

man hier vergeblich. Es gibt ein „Surf-Restaurant“ mit westlichen Speisen, wie diversen

Longmen Beach im Osten – Welle, sideshore bis sideonshore,

Reis- und Nudelgerichten, der McDonald’s ist auch schon da und auch KFC. Der heißt

Duschen vorhanden, Sandstrand

hier aber KLG und ist eher eine Kopie als das Original. Ansonsten kann man nur ausprobieren und das bestellen, was man am Nachbartisch oder in der Auslage sieht. Apropos Kopie, hier gibt’s den VW-Bus auch als Mini-Van.

Pengpeng Beach nördlich von Cingluo – sideoffshore, Flachwasser, mit dem Boot auf die Sandbank Cingluo im Norden – sideshore, choppy, Korallenstrand Am Krematorium, Bucht von Beiliao – Flachwasser, Korallenstrand

Für die Kulturliebhaber unter euch: Die Straßen sind gut und mit dem Scooter kommt man

Jibei Sand Beach – sideonshore

überall hin. Einige der Inseln sind mit Brücken verbunden, sodass man die Sehenswürdig-

Einige Strände bestehen aus Sand, andere aus abgestorbenen

keiten bequem erreichen kann. Alles andere kann man mit kleinen Fährbooten erkunden.

Korallenstückchen.

Allerdings kann man sich abends auch gut am Computer beschäftigen, E-Mails checken oder Fotos auswerten. Der Computer in der Hotellobby steht zur freien Verfügung und im

FAZIT Penghu – go hard or go home.

Hotel gibt es außerdem auch Wireless LAN. Nach dem, was wir gesehen haben und fühlen durften, fanden wir ein Paradies im Fernen Osten. Auch wenn man sich teilweise wie Robinson Crusoe fühlt, der verlassen am Strand mit Wilson spricht, haben wir uns doch gefreut, abseits des Mainstreams unsere Schirme aufzupumpen und neben dem Kiten auch Urlaub machen zu können.

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48 wortwechsel

warum ist kiten so SENSATIONELL?

Dass Kiten eine der schönsten Sportarten ist, wissen wir, seitdem wir unseren ersten Bodydrag in der Schulung gemacht haben. Ob auch die Hersteller, die für uns das Spielzeug basteln, diese Faszination noch verspüren und leben, wollten wir wissen und haben sie gefragt.


Die Faszination des Kitens lässt sich weder verallgemeinern noch für jemanden beschreiben, der dieses unglaubliche Gefühl von Sonne, Wasser und Wind noch nie selbst erlebt hat. Sobald du an diesem großen Drachen hängst, dir dein Brett unter die Füße schnallst, den Schirm von 13 auf 10 Uhr lenkst und aus dem Wasser gezogen wirst, beginnt eine neue Welt, in der Alltagsstress gänzlich in Vergessenheit gerät. Sich über eine Welle hinauszuschießen, die Welt für eine kurze Zeit von oben zu betrachten, um dann wieder sanft in derselben Welle zu landen und sie abzureiten, das sind Momente, in denen du dich frei und schwerelos fühlst. Nachmittags am Schreibtisch bei der Arbeit den Bäumen vor dem Fenster beim Windtanz zuzuschauen, bekommt auf einmal eine ganz neue Bedeutung. FELIX SCHUSTER

Kitesurfen ist die faszinierendste Sportart überhaupt. Sie kombiniert die schönen Elemente vom Surfen, Windsurfen, Gleitschirmfliegen sowie Snow-, Skate- und Wakeboarden. Nur ohne Lifte, Motorboote oder motorgetriebene Kabel, sondern regenerativ. Das Gefühl des schwerelosen Dahingleitens wirkt berauschend. Kitesurfen lässt dich alles andere vergessen und gibt dir das Gefühl der grenzenlosen Freiheit. Ich bin schon ewig dabei. Es packt mich immer wieder: Entweder noch radikalere, höhere Sprünge, größere Wellen oder einfach nur gleiten und entspannen. BERND HISS

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50 wortwechsel

Oh Mann, eigentlich könnte ich jetzt die ganzen Klischees à la „die Vereinigung vieler Sportarten, eins mit der Natur oder gegen die Elemente“ sogar auswendig aufzählen. Aber ich will euch den einzig wahren Grund nennen, warum wir (kann natürlich nur für die Flexi-Jungs sprechen) Kiten cool finden: So können sogar so olle Gullideckel wie wir noch die Miezen am Strand beeindrucken – und das ist die reine Wahrheit! BERND OGRZEWALLA

Kiten ist sensationell, weil man mit maximaler Geschwindigkeit im Tiefflug über das Wasser glühen kann und sich im nächsten Moment in den Himmel schießt. Wenn’s mal schiefgeht, fällt man nur ins Wasser und kann so einfach fast alles ausprobieren. Kiten kann man das ganze Jahr, egal ob auf dem Wasser, Schnee oder Land. Kein Windsport ist sonst so flexibel in Windstärke und Richtung und hat so viel Kick bei einem so geringen Verletzungsrisiko. ARMIN HARICH


Kiten ist so sensationell, weil ich meinen Windsurfkollegen nun von oben beim Dümpeln zugucken kann, die aussortierten Badeshorts stylegerecht entsorgt werden und Frauen nun mal auf Kiter stehen, wie man ja weiß … Dass Kiten mit Abstand der geilste Sport überhaupt ist, muss hier, glaube ich, gar nicht mehr erwähnt werden, denn jeder, der es schon mal ausprobiert hat, weiß es und alle anderen sollten ja nun einige Gründe mehr haben, um es endlich mal auszuprobieren. LEIF WILKESMANN

Kitesurfen übt eine besondere Faszination aus. Das beginnt schon mit dem ersten Bodydrag. Adrenalin schießt durch die Adern, aber es ist eben kontrollierbar, und wenn man das begriffen hat, dann macht es einfach nur noch Spaß. Auch ist Kitesurfen flexibler als Snowboarden oder Surfen. Man muss kein Liftticket bezahlen oder an die entlegensten Ecken der Welt reisen. Es ist „sogar in Mitteleuropa“ ziemlich zugänglich. Es gibt kein Anstehen und selten kann ein Spot zu voll werden. Man ist im Team und doch kann sich jeder individuell weiterentwickeln. Es gibt ein schnelles Lernpotenzial für jede Könnensstufe, mit der heutigen Technologie kann wirklich die breite Masse durch diesen Sport erreicht werden. FABIAN HABERKORN/IRIS TONAK/BERND JOCHUM/ HARDY BRANDSTÖTTER

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52 wortwechsel

Eigentlich kann man das nicht in Worte fassen, man muss erlebt haben, was Kiten in einem auslöst. Man vergisst einfach alles: den Alltag, die Probleme, den Stress. Und man genießt das Sein; das Miteinander mit der Natur, den Elementen Wasser, Wind und der Sonne. Was will man mehr? Probier es einfach selbst aus und komm in den Rausch der Schwerelosigkeit, Gelassenheit und des Adrenalinschubs. Zudem ist Kiten einfach zeitgemäß und passt somit in die schnelllebige Zeit, in der niemand mehr Zeit hat. Du kannst Kiten relativ schnell erlernen, was das Gleitfeeling angeht. Nach relativ kurzer Zeit machst du erste kleine Sprünge und bist einfach nur noch happy und vergisst in dieser Zeit alles auf dem Wasser. Willkommen beim Kitesurfen! MICHAEL JUHL/TOM EIERDING

Weil ich mich jedes Mal wieder freue, aufs Wasser zu kommen. Jeder Tag ist anders. Welle, Flachwasser, Hack oder acht Knoten, 30 Grad oder fünf Grad oder Schnee; ständig wechselnde Bedingungen fordern unterschiedliche Taktiken. Meine Kids finden Kiten cool, wollen selbst so schnell wie möglich anfangen und denken, mein Job sei der coolste Job der Welt. Leider komme ich selbst zu wenig aufs Wasser, da ich im Büro sitzen muss, während sich draußen die Bäume biegen, oder ich auf einer Testveranstaltung am Wochenende am Strand stehe. CHRISTIAN Schmitt


Weil man auf dem Meer zwischen 15 und 40 Knoten, egal ob bei Flachwasser oder in der Brandung, einfach richtig Spaß haben kann. LARS MARTENS

Also irgendwas muss dran sein, warum fährt man sonst jedes freie Wochenende zweieinhalb Stunden an seinen Homespot, verschiebt schon mal Sachen und hofft, dass die Oma nicht schon wieder den 85. Geburtstag feiern will. Und das alles nur, um ein paar gute Sessions hinzulegen. Und nicht nur bei schönem Wetter. Wie oft waren wir mit Sturmhaube und Handschuhen unterwegs und froren uns fast die Eier ab. Aber lassen wir das, denn wenn der Wind stimmt und man mit den Kumpels ein paar gute Sessions hat, sind alle Strapazen vergessen. Und warum wohl? Weil es einfach Spaß macht, mit den Elementen Wasser und Wind zu spielen, weil es Spaß macht, einen Spray von zehn Meter ins Wasser zu ziehen, weil es Spaß macht, sich in die dritte Etage zu schießen, Achterbahn zu fahren und den Alltag, Uhrzeit und alles Böse um sich herum zu vergessen. Es ist einfach die schönste Sache der Welt, die ich mir vorstellen kann. MICHAEL TRUMP

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54 event

„PKRA G ermany in St. Pe ter-Ordin der größ g ist jed te Event, es Jahr den wir ein Meg im Jahr Sachen, aevent. als Fahre die wir h Es ist r haben. ier mach Wir habe e n können freue mic n so vie , und all h jetzt sc le es ist pe hon riesi rfekt org g auf de YOURI ZO anisiert. n Event ON Ich 2010.“


Text Mathias Wichmann © Fotos HochZwei

Freitag, 24. Juli. Ich befinde mich auf der A20 in Richtung Lübeck. Der Kofferraum ist vollgestopft mit Kitestuff, einer Matratze und drei Wechselschlüpfern. Ich bin auf dem Weg zum diesjährigen Palmolive for Men Kitesurf World Cup nach St. Peter-Ording, als es plötzlich aus Kübeln anfängt zu regnen. Die Sicht verringert sich auf 50 Meter und somit auch die Geschwindigkeit auf ein Schneckentempo. Ich hoffe, dass wir nicht wieder eine Überschwemmung wie im letzten Jahr haben werden, als der Großteil des Eventgeländes unter Wasser stand und plötzlich hüfthohe Gummistiefel so begehrt waren wie Bananen im Osten. Ich hangle mich also weiter. Ärgere mich, dass die Autobahn zwischen Lübeck und Bad Segeberg wohl noch die nächsten zwölf Jahre Bauzeit braucht, bis sie endlich fertiggestellt ist, und erreiche nach einigen Stunden sehnsüchtig den Strand von St. Peter-Ording.

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56 event

Beeindruckend, was sich dieses Jahr offenbart, denn

die Qualifikation vor. Ausgenommen sind an dieser Stelle natürlich die, die mit einer Wild-

das Setup der größten Kiteveranstaltung der Welt

card (nein, das ist nicht der Jagdschein) bereits qualifiziert sind. Fix wird im Neoprenan-

hat es in sich: Nicht nur die namenhaftesten Herstel-

zug dann noch eingeschrieben und die Eröffnungszeremonie durchgezogen, bei der sich

ler der Szene sind in dem Kitelife Village vertreten,

zeigt, dass über 130 Fahrer aus über 19 Nationen bei diesem PRKA-Stopp teilnehmen.

sondern auch die besten Fahrer der Welt wollen sich in St. Peter-Ording duellieren und Weltmeistertitel er-

SAMSTAG, 25. JULI Meine Matratze ist nass. Irgendwie hat es in mein Auto gereg-

gattern. Die größte Kitemesse der Welt, das Kitelife

net. Das macht wach und schickt mich verfrüht zum Frühstück. Krümelkaffee – lecker,

Village, findet in den 19 Zelten der Hersteller für alle

und erfüllt seinen Zweck. Nach dem Skippersmeeting steht fest, dass die Qualifikation

Besucher und Interessierten statt und so war es klar,

gefahren wird. Mein Caddy – man darf seinen persönlichen Sklaven mitbringen – hat

dass Carved, Core, North Kitenoarding, ION, Sling-

bereits alle meine Schirme aufgebaut, sodass dem Einzug ins Finale nichts im Wege

shot, Gaastra, Flysurfer, Nobile, Best, Spleene, Orca,

stehen dürfte. Wie Norman Falkenberg mal passend formulierte: In der Frontube ist

Gin, Brunotti, Mellow, Flowsports, SU2, Liquid Force

Luft, das Wasser ist nass und ein Heat geht sieben Minuten. Nach eben diesen sie-

und Naish ein Meer an Fahnen, unzählige Kites, Bars

ben Minuten, einem freudigen Heat und ein paar Tricks später steht jedoch fest, dass

und anderen Neuheiten zeigen. Auch wir sind im

ich auf die Zuschauertribüne versetzt werde. Drücken wir also den anderen Fahrern

Kitelife Village vertreten mit einem Musik- und Lese-

die Daumen. So kann ich mich jetzt voll aufs Race konzentrieren. Meine Konzentration

loungezelt, ausgestattet von Wavemusic.

wird jedoch von der anrückenden Springflut gestört, die 1,05 Meter über den normalen Stand kommt. Der Event wird erst mal unterbrochen und alle Autos müssen vom

Drumherum befinden sich die Cateringbuden, Chill-

Strand gefahren werden. Einige Autos schaffen den sicheren Weg hinter den Deich

out-Sofas und Kickertische, aber auch sportliche

nicht, da ein einfaches Reißverschlussprinzip an einem Wochenende für manche Ur-

Highlights wie die Skaterampe, eine Dirtbahn für

lauber zu kompliziert zu sein scheint, und somit entsteht ein leichtes Chaos. Nachdem

die Biker oder der riesige Orga-Bereich, der allein

zumindest unser Auto im Trockenen steht, können wir uns entspannt im kniehohen

so groß ist wie bei anderen eine ganze Kiteveran-

Wasser anschauen, wie einer der deutschen Favoriten, Stefan Permien, Kiteloops über

staltung. Inmitten der Zelte steht die Bühne, auf der

die verbleibenden Autos auf dem Strandparkplatz springt. Die Flut zieht sich nach und

später Marquess den Regen wegträllern und jeden

nach zurück und genauso, wie eben diese sich verzieht, strömen die Besucherfluten

Abend die N-Joy Nachtschicht aufgelegt wird. Ich

für die N-Joy Nachtschicht an.

freue mich jetzt schon auf das abendliche Bier mit den Jungs und Herstellern, nach einem richtig guten

SONNTAG, 26. JULI Meine Matratze ist rot. Hatte ich Besuch? Nein. Ich sehe, dass

Tag auf dem Wasser.

mein Fuß blutet. Es sieht stark nach einer Schnittverletzung mit Glas aus und ich tippe auf Proseccogläser … Wie dem auch sei, ich verbinde meinen Fuß mit irgendwas,

Nach den üblichen Begrüßungsfloskeln mit den an-

was ich in dem bereits abgelaufenen Erste-Hilfe-Kasten aus meinem Auto finde. Skip-

deren Fahrern, die man seit einem Jahr nicht gese-

persmeeting. Wir haben zwölf Knoten, was heißt, dass ein Race gefahren wird. Ich

hen hat, bauen wir schnell auf und bereiten uns für

schaue meinen Fuß an und versuche einfach mal mitzufahren. Salzwasser soll ja helfen.


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58 event

Ich bereite mich also für das Race vor, als mich im Fahrerlager die Scham erfasst. Wenn ich bis jetzt dachte, dass letztes Jahr die Krone der Raceboardentwicklung vergeben worden ist, liege ich komplett falsch. Die Boards sind doppelt so groß geworden und erinnern an alte Windsurftage. Und auch die Finnen sehen aus wie Blauwalflossen. Meine Finnen sind deutlich kleiner und das ist mir peinlich. Ich schließe mich also mit meinem kleinen letztjährigen Raceboard der Gruppe an und fahren auf die Startlinie los. Man spürt, nein, man hört die Anspannung der Fahrer. „Get the fuck outta my way!” Nun gut, die Tage der entspannten Funsportzeiten sind wohl vorbei. Ich halte mich wegen meiner Materialauswahl eher raus und beobachte das Rennen aus sicherer Entfernung. Nach zwei Runden macht sich dann aber mein Fuß bemerkbar und ich muss mit meinem 14er-Freestyleschirm erkennen, dass der bei den Bedingungen nicht die beste Wahl war. Ich sehe, wie ein anderer Kiter, dessen Schirm abgehauen ist, abtreibt und entschließe mich zu einer guten Tat am Tag: Ich werde meinen sicheren 28sten Platz aufgeben, um ihm zu helfen und als Held an den Strand zurückzukommen. Ich probiere, den anderen Kiter zu seinem Schirm zurückzuziehen. Nach gut einer Viertelstunde wird dieser Rettungsaktion auch Beachtung geschenkt und mein „Anker“ wird von einem Rettungsboot eingesammelt. Ziemlich erschöpft und ohne Applaus für meine Heldentaten will ich Kraft in der Rider’s Lounge sammeln und muss feststellen, dass die Racer, die früher ankamen, bereits das Mittagessen geschafft haben und schon wieder damit beschäftigt, sind ihr Finnen-Setup zu wechseln. „Soll ich lieber 1,50-Meter-Finnen oder eher die 1,52-Meter-Finnen nehmen?“ Das ist mir zu viel. Ich ziehe mich mit meinem Fuß zurück und überlasse den Spezialisten das Feld. MONTAG, 27. JULI Bruno Sroka ist der Mann, den es gilt, im Race zu schlagen. Das, was letztes Jahr Charles Deleau vollbracht hat, scheint dieses Jahr dem Franzosen zu gelingen. Er dominiert das Feld und setzt sich bei allen Races an die Spitze. Die Freestyler müssen weiter auf ihren Einsatz warten, auch wenn der Wind teilweise sehr vielversprechend aussieht. Das Warten wird mit Biertrinken, Kickern, Fußballkicken am Strand und vielem Schnacken überbrückt. Wir warten auf die Zappelkiste, bei der wir wieder so richtig abgehen werden. DIENSTAG, 28. JULI Bestandsaufnahme: Wir fahren Race. Bruno Sroka gewinnt. Es regnet viel und meine Matratze ist wieder nass. Die Zahl der Besucher, die nicht nur wegen latinoträllernder Boygroups oder der Strandbar an den Strand kommen, ist mehr als beachtlich. Ich nutze die Zeit und gehe eine Runde durch das Kitelife Village. Ständig kommen mir in den durch Leute gefüllten Gassen testfreudige Besucher entgegen, die in der Hand einen aufgepumpten Testschirm haben, und sie erschlagen mich fast mit ihren Fronttubes. Mit stolzer Brust voran präsentieren sie das 2010er-Material, als wäre es bereits ihr Eigentum. Ich vergebe ihnen, da ich das Lächeln und überstürzte Handeln durchaus verstehen kann, denn nicht viel später stehe ich bei den ersten Herstellern und sabber die neuen Boards an. Und auch ich drängel mich mit zwei Boards unterm Arm durch die Menge und kann es kaum erwarten, auf das Wasser zu gehen und zu testen. Noch im Neo werde ich von Bernd „Bernie“ Hiss, Hersteller von Carved und Core, und René „Schmieder“ abgefangen und bekomme ein Bier in die Hand gedrückt. So lässt es sich gut arbeiten. MITTWOCH, 29. JULI Obgleich der Wind mit 14 bis 17 Knoten schräg auflandig bläst, entscheidet sich Racedirector Olaf van Tol dafür, mit weiteren Racefahrten fortzufahren und den Freestyle auf den Nachmittag zu verschieben. Bruno Sroka gewinnt erneut. Am Nachmittag werden die ersten Heats in der Single Elimination gefahren. Leider muss jedoch nach nur zwei Heats abgebrochen werden, weil der Wind nicht mehr ausreicht.


nur . Nicht er Welt d f u a rvice, größte dem Se ist der uch von r-Ording a te e rn P e ee d t. in S he, son en, Kaff orldcup ittagess der Fläc M e ß , k rö „Der W c G komFrühstü nd der hr. Ich Es gibt Länge u ieles me v t wird. h von der d c a n u m e rer g rerzelt die Fah ßes Fah .“ der für riesengro in E . ach SPO e ne End rldcup n h o o W is m E u und der z erne wie s Jahr g me jede STEFAN

PERMIEN

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60 event

m besten te und a ß rö g r e d h je dass es ei dem ic aupten, eit ist, b ern, beh w g lt zö e w zu rn ps. Die n, ohne Zuschaue dcupstop „Ich kan meisten ren Worl e d mit den n t a n e te n v e E rte das größ ie bei d organisie tour, die h nicht w c d rl fa o in W e t g P Surfin bin. Es is n die AS gewesen e mich a rt e n n ri e ltung Veransta elt ist.“ kel der W ortspekta p rs e ss a W TES ANDY YA

Gut, dass ich den Vormittag genutzt habe und mit

einmal im Jahr, also Arschbacken zusammen und ab an die Front zum Zuschauen.

meinem 12er-Schirm richtig Spaß hatte. Am Nach-

Irgendwie habe ich jetzt schon etwas Mitleid mit den 30-Kilogramm-Mädels, die sich

mittag werden die Weiten des Ordinger Strands mit

mit ihren Fünf-Quadratmeter-Schirmen quälen müssen. Das hat dann auch mit Kiten

dem Golfschläger erkundet und ein 9-Loch-Kurs er-

nichts mehr zu tun. Selbst erfahrene Burschen bekommen so langsam Probleme, sich

dacht. Paar liegt bei 92 und unser Handicap ist 40-

noch auszuhaken. Es wurschtelt sich also immer ein Fahrer weiter. Für die deutschen

prozentiger Havanna Club.

Teilnehmer im Feld wird dieser Tag leider zu einer Materialschlacht. Stefan Permien reißt die Leash und sein Vier-Quadratmeter-Schirm fliegt davon. Bei Rick Jensen

DONNERSTAG, 30. JULI Es hatte sich bereits in

bricht zuerst die Bar und dann löst sich eine Schraube seiner Bindungen. Und auch

der Nacht angekündigt, als es die Autowand ent-

Jan Schiegnitz bereitet ein aufgeplatztes Ventil ein jähes Ende. Perfektes Timing, um

langtropfte und in allen Ritzen pfiff. Wir haben rich-

von Ruben Lenten ein paar Megaloops zusehen. Wie bestellt taucht er ein paar Mal

tig viel Wind. Sage und schreibe 44 Knoten in der

mitten in der Judging Area auf, knallt einen Megaloop hin und ist wieder verschwun-

Spitze. Mir bleibt der Krümelkaffee im Hals stecken,

den. Die beiden Hauptakteure, die krampfhaft versuchen, ihre Tricks zu stehen, wer-

als ich meinen Kopf kurz aus der Rider’s Lounge

den zur Nebensache. Und auch ich muss sagen, so sehr mich ein Frontmobe to blind

halte und mir Regentropfen wie Peitschenhiebe ins

auch anspricht, bei 40 Knoten macht ein Kiteloop einfach mehr her. Nach einiger Zeit

Gesicht pfeffern. Ich sehe noch im Augenwinkel,

stehen dann auch die Gewinner der Single Elimination fest. Kevin Langeree hat sich

wie Ariel Corniel sich warm fährt und einen Mons-

an die Spitze gekämpft und zeigt, dass ihm diese Bedingungen wohl sehr bekannt

terkiteloop hinballert, der nur vom Strand gebremst

sind. Youri Zoon muss sich Aaron Hadlow geschlagen geben, der technisch nach wie

werden kann. Okay. Dieses Spektakel hat man nur

vor das Maß aller Dinge ist.


Eine Überraschung gibt es dann bei den Frauen. Die Polin Asia Litwin verweist Bru-

sich Kevin Langeree den Hattrick und gewinnt zum

na Kajiya auf den zweiten Platz und zeigt keine Angst bei dem sehr starken Wind.

dritten Mal in Folge den PKRA-Stopp in St. Peter-

Dicht dahinter kommt Karolina Winkowska, die mit ihrem Fünf-Quadratmeter-Schirm

Ording. Auch Asia Litwin kann ihren ersten Platz

gut zu tun hat. Jetzt freuen sich alle auf die Double Elimination, die morgen bei

gegen Bruna Kajiya verteidigen und gewinnt somit

Sonnenschein und 20 Knoten gefahren werden soll.

ihren ersten Worldcupstopp überhaupt. Da nun alle Freestyleentscheidungen getroffen sind, freu-

FREITAG, 31. JULI Windfinder sollte recht behalten und wir können die Double

en wir uns auf die Party. Diese gestaltet sich wie

Elimination bei Sonnenschein und angenehmen 20 Knoten ausfahren. Heute sehen

die Jahre zuvor legendär. Zuerst heizen Silbermond

wir, was die Fahrer technisch zu leisten imstande sind – mehrere Double Handlepas-

30.000 Zuschauer am Ordinger Strand an, die extra

ses. So muss das aussehen. Andy Yates kämpft sich Heat für Heat nach vorn und

für das Konzert einige Kilometer auf sich genom-

kann nur noch von einem sehr gut aufgelegten Youri Zoon gestoppt werden. Der

men haben. Atemberaubende Atmosphäre und es

muss im Anschlussheat gegen Aaron Hadlow ran. Wir sehen einen verdammt en-

ist kaum Platz, irgendwo seinen Fuß hinzustellen,

gen und spannenden Wettkampf. Ich will nicht dort oben im Judging Tower sitzen

ohne auf einen anderen zu treten. Wir vom Kitelife-

müssen. Schon gar nicht, wenn man sich genötigt fühlt, den fünffachen Weltmeister

zelt schauen uns aus sicherer Entfernung an, wie

auf den dritten Platz zu versetzen und den Sieg Youri zuzuschreiben. Deutlich an-

alle Fahrer, Hersteller, Gäste, Daddys und Caddys

genervt sucht Aaron die Leiter hoch zum Judging Tower, nachdem er sein Trapez

so richtig abfeiern. Der absolute Wahnsinn, was

einige Meter über den Strand geschmissen hat. Da scheint Klärungsbedarf zu beste-

die Veranstalter hier auf die Beine gestellt haben,

hen. Unbeeindruckt geht Youri derweil seinen Heat gegen Kevin Langeree an und

und man spürt, wie die Anspannungen des Tages

man merkt deutlich, dass es dem lange verletzten Holländer an Kraft fehlt. So holt

dem steigenden Alkoholpegel weichen müssen.

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62 event

SAMSTAG, 01. AUGUST Gegen acht Uhr morgens sieht der Strand schon wieder tiptop in Ordnung aus und ich kann es kaum fassen, wie viel Müll man in so kurzer Zeit wegräumen kann. Nach und nach treffen die Fahrer mit großen Sonnenbrillen und einem noch größeren Kater zum Krümelkaffee in der Rider’s Lounge ein. Der Wind reicht, um erneut ein Race zu fahren. Wer gewinnt, sollte bereits feststehen. Ich nutze derweil die Zeit und die Gelegenheit und teste mich durchs Kitelife-Village. Erst ein bisschen bei Liquid Force und deren neuen 2010er-Schirmen, dann bei North und ihrer Vollkarbonschnitte und dem neuen Rebel und schließlich zum neuen Lunacy von Slingshot. Testen macht Spaß und so nehmen sehr viele Besucher ebenfalls die Chance wahr und testen, was das Zeug hält. Das hält Aussagen in Foren zurück wie: „Ich hab den 2010-Kite gesehen und die Barkräfte scheinen im mittleren Bereich zu liegen, aber trotzdem reagiert der Schirm direkt.“ Das scheint ja auch irgendwie Sinn zu ergeben. SONNTAG, 02. AUGUST Es regnet. Warum auch nicht. Eigentlich sollte man meinen, dass wir nach zehn Tagen am Strand leben fertig sind und auch der stetige Regen uns so langsam den Mut nimmt. Stimmt, dennoch gibt es für uns nicht Besseres, als zehn Tage lang am Strand leben zu dürfen. Jeden Abend am Strand das Tanzparkett zu polieren und so viele liebe Menschen kennenzulernen. Logisch macht da eine nasse Matratze nicht so wirklich Spaß, aber wenn wir überlegen, dass wir noch 355 Tage haben, an denen wir vorm Schreibtisch sitzen müssen, nehmen wir das sehr gern in Kauf. Und wenn wir die Woche noch mal Revue passieren lassen, sehen wir, dass wir richtig was geschafft haben. Wir haben alle Probemagazine unters Volk gebracht, 100 Liter Cuba Libre und Bier getrunken, in den gesamten zehn Tagen 45 Stunden geschlafen, 250.000 Menschen an uns vorbeilaufen sehen und gelernt, dass eine Matratze nach zehn Tage Dauerberieslung zu schimmeln anfängt. Mit diesen Erfahrungen werden wir nächstes Jahr noch größer werden, die richtigen Finnen einpacken und noch mehr coole Menschen kennenlernen. Wir freuen uns auf die nächste größte PKRA-Weltmeisterschaft der Welt und hoffen, die Hersteller und euch Leser wieder im Kitelife Village begrüßen zu dürfen.



64 insider

kite it like christian Te x

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ZEITZ

Christian Zeitz ist ein absoluter Publikumsliebling des THW Kiel, der wohl besten Handballmannschaft der Welt. Doch was macht denn eigentlich so ein Handballstar, wenn er nach einer langen Saison endlich mal ein wenig in die Ferien kann? „Das ist bei jedem verschieden, ich war kurz im Urlaub, hatte aber Lust, mein anderes Hobby Lenkdrachenfliegen endlich mal auch auf dem Wasser umzusetzen“, so Christian Zeitz. „Eigentlich wollte ich gleich ein komplettes Equipment holen, bin aber dann doch zu dem Entschluss gekommen, eine Kiteschule zu besuchen. Das war die absolut richtige und beste Wahl, denn auch wenn es einfach aussieht, stecken jede Menge Wissen und Gefahren in diesem Sport, die man als Anfänger gern mal ausblendet.“

Die Kiteschule Kiel, bekannt für ihre sensationellen Schulungen, trumpft gleich mal mit einem ihrer besten Lehrer auf. Sein Name: Ruben Griesbach (Anmerkung der Redaktion: Ruben Lenten hatte gerade keine Zeit), der nicht nur Judge bei den KPWT-Stopps ist, sondern auch ein absolut super Kiter, sollte uns den Sport näher bringen. Doch erst mal musste ein wenig „Dienstkleidung“ für den Sport aus dem Surfshop geholt werden.

„DAS SIND FÜR DICH DOCH

Kein Problem, dachten die Jungs von Surf-Center Kiel, allerdings hatten die es sonst immer

HIER NUR PEANUTS, WENN ICH

liegen, als an der Lenkstange zu trainieren. Der erste Neoprenanzug wurde deshalb bei der

mit Handballern aus den unteren Liegen zu tun oder mit Kitern, die lieber nur am Strand Anprobe fast in seine Einzelteile zerlegt, denn Zeitzi hat nun mal den härtesten „Unterarm-

BEDENKE, WAS IHR ALLEIN IN DER VORBEREITUNG ALLES BOLZEN MÜSST!“

hammer“ (Schlagwurf beim Handball) in der Handballliga und der kommt nicht von irgendwo her. „Ich schwitze hier beim Einkleiden schon so viel, als würde ich eine Stunde morgens vor dem Training laufen gehen“, so Christian. „Ich lasse den Anzug gleich an, dann muss ich das Ding nicht nachher noch mal anziehen!“ Eine halbe Stunde später waren dann Anzug, Schuhe und Trapez im Auto verstaut und es konnte losgehen. Windrichtung stimmte, Windstärke auch. Was nicht so gut aussah, waren diese komischen grauen Wolken am Himmel. „Egal, nass wird man ja eh, also los geht es“, lachte ich ihm zu.


Kaum am Parkplatz in Laboe angekommen, kam uns dann

Unser Kitelehrer Ruben beschloss, als Erstes mit dem theoretischen Teil seiner Schulung an-

auch Ruben entgegen. „So, Männer, es ist glaube ich sinn-

zufangen. Das hatte nicht viel damit zu tun, dass wir uns darauf so gefreut hätten, sondern

voll, wenn wir uns gleich die Neos anziehen, damit unsere

eher etwas mit dem Wetter. Diese grauen Wolken zogen nämlich gegen den Wind und sa-

Klamotten nicht nass werden, es sieht stark nach Regen

hen wirklich nicht einladend aus. Ein nagelneuer Slingshot-Kiteschirm wurde von uns ausge-

aus. Oder habt ihr so was wie Regenjacken?“ Erst muss-

rollt und uns näher gebracht. Die Lenkstange, auch Bar genannt, wurde in allen Einzelheiten

te ich lachen, denn ich konnte an dem Gesichtsausdruck

erklärt, angeknüpft und kontrolliert. Immer wieder wurde wie in der Schule durch kleine Fra-

von Zeitzi erkennen, dass er dachte: Och nöö, nicht schon

gen getestet, ob wir auch bei der Sache sind und alles verstanden hatten. Der theoretische

wieder in den Anzug rein! Also sagte ich ganz cool: „Ach

Teil wurde uns durch einige praktische Übungen versüßt, indem zum Beispiel die Vorgehens-

Quatsch, es scheint doch noch die Sonne! Wozu jetzt

weisen in einer Notsituation mehrfach geübt wurden.

schon in den Anzug? Das ist was für Weicheier!“ Nach Hochmut kommt der Fall, ging es mir zwanzig Minuten

Gut vorbereitet und mit jeder Menge neuem Wissen war es dann am nächsten Tag end-

später durch den Kopf, als ein Regenschauer den nächsten

lich so weit. Petrus hatte ein Einsehen mit mir und meiner großen Klappe bekommen und

jagte und alle dank Regenjacke trocken blieben, abgesehen

schenkte uns den perfekten Kitetag. Sonne und jede Menge Wind zwischen vier und sechs

von mir. Selbst als in Laboe aufgewachsener Local traf ich

Beaufort ließen uns heiß werden. Auf dem Hinweg wurden noch mal schnell alle Facts des

mit meinen Einschätzungen wie „Das zieht schon vorbei,

Vortages durchgegangen, um möglichst schnell aufs Wasser zu kommen. Laboe ist bekannt

ich brauche keine Jacke“ nicht wirklich ins Schwarze. Zeitzi

für sein flaches Stehrevier, wo alle Anfänger es leicht haben, das Kiten zu erlernen. Endlich

lachte mich aus in seiner warmen Regenjacke: „Na, nass?“

im Wasser angekommen, startete Ruben den Kite.

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66 insider

Die Augen leuchteten, als wir den Kite das erste Mal durch die Luft lenken durften. Mit immer größer werdenden „Achten“ merkten wir, was für eine Power in solch einem Schirm steckt. Die Powerzone heißt nicht ohne Grund so, mussten wir das eine oder andere Mal feststellen. Mit typischen Anfängerübungen verbrachten wir einige Stunden, um den Kite, seine Flugeigenschaften und das Drumherum besser kennenzulernen. Dann war es endlich so weit. Das Board wurde vom Strand geholt und wir sollten das erste Mal richtig kiten gehen. „Na, das guck ich mir an, wie du jetzt hier abgehst“, lachte mich Christian Zeitz an. „Dann zeig mal, dass du auch Eier hast!“ „Ach nööö, du machst das schon! Du kannst doch auch besser Handball spielen als ich und hast einen Masseur, der dich morgen wieder fit macht“, war meine Antwort.

„DU HAST DOCH HEUTE ALLES GELERNT DAFÜR, DANN ZEIG MAL, WAS DU SO KANNST!“ „Das sind für dich doch hier nur Peanuts, wenn ich bedenke, was ihr allein in der Vorbereitung alles bolzen müsst!“ Doch Christian ließ nicht locker: „Du hast doch heute alles gelernt dafür, dann zeig mal, was du so kannst!“ Es war nicht einfach, aber wir haben es wirklich am ersten Tag aufs Brett geschafft! Die ersten Momente auf Name Christian Jochen Zeitz

dem Brett waren wirklich der Hammer. Dieses Gleitge-

Geburtsdatum 18.11.1980

fühl zusammen mit der Power vom Schirm haben uns

Geburtsort Heidelberg

gezeigt, dass es wirklich Spaß macht, auf dem Wasser

Familienstand ledig

zu sein und diesen Sport zu betreiben. Die neuen Ziele

Hobbys Internet surfen, Kiten

sind gesteckt, jetzt heißt es für uns üben, was das Zeug

Größe 186 Zentimeter

hält. Das Tolle an dem Sport ist, dass man durch Übung

Handballverein THW Kiel

und Geschick zu einem schnellen Lernerfolg und Fort-

Lieblingstier Sein Hund

schritt kommt. Der Spaß und die Freude am Kiten sind bei uns auf jeden Fall auch dank der tollen Schulung entflammt und werden bestimmt nicht so schnell erlöschen. Wir sehen uns auf dem Wasser!



68 die wahrheit über tests

achtung: die wahrheit. Über Sinn und Unsinn von Materialtests in Kitesurf-Magazinen Nach zwei Jahren richtet sich die Kitelife neu aus. Dazu gehört auch, dass du zukünftig keine Tests mehr in der Kitelife finden wirst. Warum wir uns von diesem Thema verabschieden, erklären dir vier Branchenkenner unterschiedlicher Ausrichtung. Viel Spaß mit den nächsten Seiten, einen Artikel dieser Art wirst du sicherlich noch nicht in einem

DIRK MUSCHENICH

TORBEN SONNTAG

PETER GOLDBAC CH

ALEXAN ALE XANDER DER LE LEHMA HMANN NN

Kitesurf-Magazin gelesen haben. Aus gutem Grund.


AUS SICHT EINES VERLEGERS

Von Alexander Lehmann

In ein anständiges Kitesurf-Magazin gehören nach allgemeiner Meinung interessante Storys,

Dem Internet sei Dank sind mittlerweile die Kitesurfer

schöne Bilder, aussagekräftige Reiseberichte, analytische Fahrtechnikserien und … objektive

jedoch deutlich besser informiert und aufgeklärter, als

Tests. Objektive Tests? Was bedeutet das eigentlich? Wer ist objektiv? Wer oder was ist der

es noch zu Anfangszeiten des Sports der Fall war. Ab-

Maßstab? Wie sind die Ergebnisse verifizierbar?

sprachen und Merkwürdigkeiten in Testberichten werden online diskutiert und die betroffenen Magazine/Autoren

Kitesurf-Magazine stecken in einem Dilemma. Da sind zum einen die Leser, die von den

dadurch immer öfter an den Pranger gestellt. Nähere

Autoren zu Recht Ehrlichkeit verlangen. Und da sind zum anderen die Anzeigenkunden, die

Hintergründe, welcher Hersteller mit welchem Redakteur

mit ihrem Engagement zum großen Teil den Deckungsbeitrag des Magazins erwirtschaften

ganz besonders gut auskommt, finden so immer öfter den

und im Gegenzug erwarten, dass man ihre Produkte nicht an die Wand nagelt und damit

Weg in die Öffentlichkeit.

unverkaufbar macht. Nachdem wir den Neuansatz der Kitelife diskutierten,

ZWEI JAHREN LANG QUÄLTEN AUCH WIR UNS MIT DIESEM BALANCEAKT HERUM.

wurde immer deutlicher, dass wir im Grunde gar keine Lust mehr auf Testberichte haben. Das damit zusammenhängende Spiel Druck und Gegendruck macht müde. Tests machen viel Arbeit, müssen genaustens geschrieben sein und am Ende des Tages ist doch immer eine

Wir haben hier also zwei Positionen, die leider häufig unvereinbar sind. Denn im Gegensatz

der beiden oben genannten Parteien unzufrieden. Ent-

zur Windsurfbranche gibt es auf dem Kitemarkt tatsächlich noch gute und weniger gute Pro-

weder die Leser drohen dann mit Abokündigungen oder

dukte. Auch in unserem Windsurfing Journal haben wir Testberichte, jedoch dreht sich die

Partner ziehen Anzeigen zurück.

dortige Beschreibung mehr um ein subjektives Fahrgefühl als um den Umstand, ob ein Segel oder Board wirklich funktioniert oder gar nicht fährt. Im schlimmsten Fall sind getestete Pro-

Mit dieser Ausgabe verabschiedet sich Kitelife also von

dukte beim Kitesurfen sogar, beispielsweise aufgrund mangelnder Safety-Systeme, lebensge-

Testberichten. Wir bauen darauf, dass der Austausch

fährlich, was dank anzeigenreicher Veröffentlichungen jedoch unerwähnt bleibt. Anders ist

von persönlichen Meinungen und Einschätzungen in On-

es nicht zu erklären, dass vor einigen Jahren (wohlgemerkt ausschließlich in Deutschland)

lineforen wie auf www.oase.com bedeutungsvoller wird

ein unkritischer Hype um das damals noch nicht ausgereifte Bow-System entstehen konnte.

und sich die Leser von nicht selten geschönten Einschät-

Spätestens hier hätten Leser darauf aufmerksam werden können, dass es manchen Magazi-

zungen in „Fachmagazinen“ emanzipieren. Sicherlich ist

nen und Marken weniger auf ihre Unversehrtheit als vielmehr auf ein volles Portemonnaie

auch online nicht alles Gold, was glänzt. Jedoch werden

ankommt. Genauso wurden Verarbeitungsmängel verschiedenster Produkte, die einem auf-

auch dort Scharlatane schnell entdeckt.

merksamen Tester hätten auffallen müssen, einfach ignoriert. Zwei Jahren lang quälten auch wir uns mit diesem Balanceakt herum. Nach allgemeiner Meinung seitens der überwiegenden Mehrheit der Leser und auch der Hersteller sind

MIT DIESER AUSGABE VERABSCHIEDET SICH KITELIFE ALSO VON TESTBERICHTEN.

unsere Tests gut gelungen. Trotzdem bleibt jeder einzelne Bericht ein Abwägen aus richtigen Worten und falschen Satzkonstellationen. Alle (Anzeigen-)Kunden erwarten, dass man insbesondere ihr Produkt

In den kommenden Ausgaben wirst du dir also selbst ein

explizit herausstellt und zum Testsieger ernennt. Und sie üben auch dementsprechend

Bild davon machen können, welche Kite-Brands fern von

Druck aus. Das ist jedoch eine wechselseitige Geschichte, sodass es auf beiden Seiten nur

den üblichen Test-Erpressungs-Spielereien ein Interesse

Verlierer gibt. Nicht alle Marken überzeugt ein schlüssiges Magazinkonzept mit durchdach-

an einem unabhängigen, informativen und durchdachten

tem Vertriebsweg. Einige sind nur zu Anzeigenschaltungen bereit, wenn man in Tests ihre

Kitesurf-Magazin haben, das ausschließlich durch Inhalte

Produkte entsprechend ins positive Licht stellt. Ein Teufelskreis.

und Reichweite zu überzeugen vermag.

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70 die wahrheit über tests

AUS SICHT EINES CHEFTESTERS UND CHEFREDAKTEURS

Von Peter Goldbach

Meine Reaktion war eher verhalten, als mir der Verleger

wir uns dann darauf geeinigt, Produkte aus dem Test zu nehmen. In unseren Augen immer

der Kitelife vor der allerersten Ausgabe mitteilte, dass

noch besser als ein geschönter Test. Wenn ich die Kritik erhalte, dass alle Kites immer nur

Kitelife auch Testberichte beinhalten soll. Als Leser ein-

gut seien, dann möchte ich doch nur zu gern darauf hinweisen, dass zum einen aktuelle Kites

schlägiger Magazine hatte ich davon schon lange mehr

alle mehr oder weniger gut sind und dass man durchaus Unterschiede aus den vergangenen

als genug. „Wir brauchen einfach ein Tool, um die Her-

Tests herauslesen kann, wenn man nur aufmerksam liest. Man darf nicht vergessen, dass fast

steller zu motivieren, Anzeigen bei uns zu schalten“, lau-

jeder Kite seinen passenden Fahrer findet. Und wenn man einen Testbericht zu krass schreibt,

tete seine Aussage.

verärgert man nicht nur den Hersteller, sondern verunsichert gleichzeitig auch noch den Kiter, der bis zu diesem Zeitpunkt vielleicht

DER JOB EINES TESTERS IST ALLES ANDERE ALS DANKBAR.

sehr glücklich mit dem Schirm war. Es haben sich so einige Unsitten in

Der Job eines Testers ist alles andere als dankbar. Um wirk-

der Medienwelt eingebürgert. Wenn ich von manchen Importeuren Rundmails wie „Sind die

lich alle Feinheiten und Macken eines Kites herauszufinden,

nächste Woche mit einem Magazin unterwegs und wollen dort die Tests unterstützen“ be-

braucht man schon zwei bis drei Wochen. Zahlreiche Flug-

komme oder gefragt werde, ob wir nicht „gemeinsam einen Test machen wollen“, dann denke

stunden sind nötig – mehr, als in Wahrheit zur Verfügung

ich mir immer meinen Teil. Dann ist das Wort „Test“ schon an sich falsch. Tests haben ganz

stehen. Die Zahl der Produkte, die man in kurzer Zeit tes-

andere Standards als das, was man in Kitesurf-Magazinen lesen kann. Selbst bei Messungen,

ten soll, widerspricht gleichzeitig einer hohen Genauigkeit.

die eigentlich reproduzierbar sein sollten, wird so viel gepfuscht, dass man nur mit dem Kopf

So haben wir versucht, die Charakteristik eines Schirms so

schütteln kann. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass man keinem Bericht in einem Magazin

genau wie möglich zu beschreiben. Und trotz allen Widrig-

trauen kann, das nicht gänzlich unabhängig ist, wie zum Beispiel das werbefreie Journal der

keiten war das Feedback bei den Herstellern sehr positiv.

Stiftung Warentest. Komplett unabhängig ist sonst niemand, auch wir waren es nicht.

Die meisten erkannten die Eigenschaften ihrer Produkte wieder und nicht wenige zählten unsere

Einschätzungen

inter-

ICH BIN SEHR FROH, DASS WIR ENDLICH SO WEIT SIND UND DEN KLASSISCHEN TESTS LEBEWOHL SAGEN KÖNNEN.

national zu den realistischsten. Wobei es gerade international Unterschiede gibt, die einen Hersteller an den Rand der

Abgesehen von der vielen Arbeit, der anstrengenden Gradwanderung zwischen zu streng

Verzweiflung bringen müssen. Die einen Tester sind der

und zu locker sowie der schwierigen Situation zwischen Anzeigen- und Testkunde ist es für

Meinung, dass am besten jeder Schirm im Test perfekt sein

mich absolut unbefriedigend, dass so viele Seiten in einem Magazin für Tests draufgehen,

sollte, während andere auch nichts dagegen haben, Schwä-

die die meisten Leser vermutlich ohnehin überblättern. Ich selbst ertappe mich manchmal

chen an Produkten aufzuzeigen, sofern diese auch wirklich

dabei, sogar beim Korrekturlesen die eigenen Tests überblättern zu wollen. Wer sich nicht

vorhanden sind. Ich finde Letzteres auch sinnvoller, denn

gerade einen Kite kaufen möchte oder kann, für den ist die Information nur bedingt sinn-

lieber einen Anzeigenkunden weniger, als einen unzufrie-

voll. Irgendjemand hat mal festgelegt, dass Produkttests zwingend in ein Heft gehören. Und

denen Leser mit dem falschen Produkt. Nur sieht das ein

ich habe mal gehört, dass die Leser Tests wollen. Nur zu gerne wüsste ich allerdings, wie

Verleger verständlicherweise anders.

viele das wirklich sind. Ich kenne einige, die darauf keinen Bock mehr haben. Eigentlich alle, die ich persönlich kenne ...

Und so werden Tests vor allem dann problematisch, wenn Produkte nicht das halten, was uns die Hersteller verspre-

Ich bin sehr froh, dass wir endlich so weit sind und den klassischen Tests Lebewohl sagen

chen. Zum einen macht dann das Testen keinen Spaß, zum

können. Wir wollen zwar weiterhin auch über Produkte berichten, aber dann in einem anderen

anderen wird das Verfassen des Textes schwierig. Man sollte

Rahmen. Wir werden über technische Neuerungen informieren, über die Ideen der Entwickler.

Kunden darauf aufmerksam machen, ohne gleichzeitig den

Auch werden wir das Material selbst ausprobieren und an der einen oder anderen Stelle ei-

Produzenten zu verprellen, für den Werbeseiten nur ein Mit-

gene Einschätzungen wiedergeben. Aber eben nicht in dem starren Testrahmen, der bisher

tel sind, in die Tests zu kommen. In manchen Fällen haben

vorhanden war. Und ich glaube, das ist ein entscheidender Schritt, Kitelife zu verbessern.


AUS SICHT EINES IMPORTEURS

Von Torben Sonntag, „Hot Sails Maui“-Importeur eur und ehemaliger Airush-Deutschlandimporteur

Seit über 20 Jahren bin ich eng mit dem Windsurfsport verbunden. Bereits 1996 hatte ich dann während eines Surfurlaubs auf Maui zum ersten Mal auch einen Kite in der Hand.

EINFACH GEIL, DIESE SITTEN

Damals wurde die Marke Wipika gerade so richtig populär. Einer meiner Kumpel und ich überlegten sofort, ob wir diese Produkte nicht nach Deutschland bringen sollten. Damals

IN DER KITEBRANCHE

steckte der Sport noch in den Kinderschuhen, war in Deutschland noch gänzlich unbekannt. Wir haben uns damals dagegen entschieden. Wir waren der Meinung, Kitesurfen würde sich nicht durchsetzen. Mittlerweile muss ich mich eines Besseren belehren lassen.

nen fünf Jahren schon einiges erlebt. Aber eine solche Dummdreistigkeit eines Chefredakteurs, über dem der Pleitegeier kreist, ist mir noch nicht untergekommen.

„WENN DU WOANDERS WERBUNG MACHST, TESTEN WIR DEINE PRODUKTE SCHLECHT!“ RUMMS! DAS SASS!

Ich versuchte nach der unverhohlenen Drohung noch nett zu erwidern, dass ich es mir leider noch nicht leisten kann, 20.000 Euro pro Jahr nur in sein Magazin zu stecken. Daraufhin kam dann das reizende Angebot, die Werbung in Naturalien, sprich Kiteschirmen, bezahlen zu

Anfang 2008 bekam ich dann das Angebot, den Deutschlandvertrieb von Airush zu über-

können. Dass es allerdings eine sich für mich nicht posi-

nehmen. Mein erster Gedanke: „Jetzt kommt die große Chance, doch noch mit dem Kite-

tiv auswirkende Milchmädchenrechnung ist, wenn ich ei-

surfen Geld zu verdienen.“ Ich hätte es besser wissen sollen … Denn seit meiner ersten

nen Kite (wie von ihm vorgeschlagen) mit 600 Euro ver-

Kite-Erfahrung auf Maui hatte ich den Sport permanent im Auge behalten. Anfangs fiel

rechne, anstatt gleich meinen Einkaufspreis (der durch

mir auf, dass die ersten Profis alles zweit- und drittklassige Windsurfer oder Wakeboar-

Zufall genauso hoch war) in bar an ihn zu entrichten,

der waren, die nun ihre Chance bei der jungen Sportart suchten. Das Hauptproblem war

hat er wohl bis heute nicht verstanden.

und ist jedoch, dass dieselben Menschen, die den Niedergang des Windsurfens mitzuverantworten haben, die treibenden Kräfte in der Kitebranche sind und schnell die gleichen

Wenige Wochen nach diesem netten Telefonat erfuhr

Fehler hinsichtlich der Modellpolitik und Preis-/Auslaufpolitik machten. Wider besseren

ich dann von dem Airush-Hauptsitz in Australien, dass

Wissens übernahm ich also den Vertrieb der Marke Airush und stürzte mich voller Freu-

sie eine Anfrage eines deutschen Kitesurf-Magazins vor-

de und Engagement auf das Thema: Neue Webseite, Pressemitteilungen, Aufbau eines

liegen hätten, in der sich gefragt würde, ob in Deutsch-

Materiallagers und Unterstützung diverser Fahrer.

land zurzeit keiner für Airush verantwortlich sei. Es wäre ja so ruhig um die Marke hierzulande und man könne

Ein einschneidendes Erlebnis der anderen Art hatte ich dann jedoch eines schönen Ta-

sich ja nur wundern. Die Anfrage endete natürlich mit

ges, als ich unverhofft das klingelnde Telefon abnahm und eine Stimme mir ohne lan-

einer Anmerkung, dass man sich doch so sehr über

ges Vorspiel ins Ohr säuselte: „Wenn du am Markt eine Chance haben willst, musst du

eine Zusammenarbeit freuen würde. „Einfach geil, diese

Werbung in unserem Magazin schalten. Ansonsten nehmen wir deine Produkte nicht

Sitten in der Kitebranche“, war mein erster Gedanke.

mit in den Test. Und wenn du woanders Werbung machst, testen wir deine Produkte

Der Hauptcharaktereigenschaft dieses Chefredakteurs,

schlecht!“ Rumms! Das saß!

„dumm-dreist“, musste man nun also auch noch „link“ und „hinterhältig“ hinzufügen.

GLAUBE KEINEM TEST, EGAL OB IN MAGAZINEN, ONLINE ODER SONST WO.

Mittlerweile habe ich mein Engagement in der Kitebranche wieder eingestellt. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Abschließend kann ich als ehemaliger Insider dir nur einen Rat mit auf den Weg geben: Glaube keinem Test, egal ob in Magazinen, on-

Durch meine Tätigkeit als Importeur der Windsurfsegelmarke Hot Sails Maui arbeite ich

line oder sonst wo. Sie sind alle gekauft. Das ist kein

seit dem Jahre 2004 hauptberuflich in der Windsurfbranche. Ich habe in den vergange-

Gerücht, das ist die Wahrheit.

kitelife 4/2009


72 die wahrheit über tests

AUS DER SICHT EINES REISEVERANSTALTERS

Von Dirk Muschenich, VDWS-Kitelehrer-Ausbilder und Chef von „TEAM waterworld“

Allgemein ist für den aufmerksamen Leser eines Fachma-

den Fehler bestrafen, sondern durch zum Beispiel vergleichsweise hohe Lenkkräfte oder

gazins natürlich ein Eindruck/Fahrbericht/Erfahrungsbe-

eine verzögerte Reaktionszeit dem Übenden Zeit verschaffen, seinen eventuellen Fehler

richt als Orientierungshilfe, zu dem aktuellen Material auf

wieder zu korrigieren.

dem Markt, sehr wichtig. Davon ausgehend, dass sich die (quantitativ gesehen) maßgebliche Leserschaft, ge-

Oder ein anderes Beispiel: Ein Kiteboard für einen Übenden sollte vor allen Dingen

nauso wie die Käuferschaft in der Kitebranche, in einem

eines sein: leicht zu fahren. In der Regel sind weiche Kiteboards, wenn sie nicht voll-

Könnensstufenbereich bewegt, den ich als „Intermediate-

kommen vershapt sind, deutlich leichter zu beherrschen als vergleichsweise harte

Kiter(in)“ bezeichnen würde (das entspricht den VDWS-

Boards. Der sehr gute Kiter mag das daraus resultierende indirekte Fahrgefühl und die

Leveln 3-6), sollte es meiner Meinung nach um eine „ziel-

verzögerte Reaktionszeit beziehungsweise den verringerten „Pop“ dieser Bretter aller-

gruppengerechte“ Form von Tests/Fahrberichten gehen.

dings in der Regel nicht.

WIR SPRECHEN UND LEBEN BEIM KITESURFEN

Erschwerend kommt hinzu, dass wenn wir beispielsweise bei

VON EINER INDIVIDUALSPORTART.

fangreichen und immer topaktuellen Materialpool verschiedene

der Kite Mania Tour unseren Teilnehmern aus unserem umSchirme und Bretter zum Vergleich anbieten, ein und dasselbe

Das Problem: Gute Sportler, und das sind Tester ja im

Material derartig vielschichtig und auf unterschiedliche Weise bewertet wird, dass sich se-

Zweifelsfall, haben erfahrungsgemäß Schwierigkeiten,

riös betrachtet daraus gar kein Ergebnis ziehen lässt. Der Vorteil für unsere Kunden ist,

sich in ihren Empfindungen, Bewertungen und Urtei-

dass hier jeder frei Schnauze und entsprechend seines eigenen Geschmacks testen kann.

len an das erinnern können, was auf der Prioritätenlis-

Was hier immer wieder auffällt, ist, dass zum Ende einer Testwoche bei Kite Mania doch

te eines Einsteiger- oder Intermediate-Kiters (VDWS-

fast alle Kunden persönlich am liebsten das gleiche Material fahren möchten ... Wie könnte

Level 1-6) ganz weit oben angesiedelt ist. Einem sehr

es anders sein, meist handelt es sich hierbei um das am leichtesten zu fahrende Material.

guten Kiter kommt es beispielsweise darauf an, dass sein Board sehr direkt reagiert und dass alle Kräfte, die

Ich frage mich also, wie es den Topkitern (fahrerisch gesehen), die in der Regel in den

der Kiter in das Brett hineinsteckt, mindestens genauso

Kitemagazinen die Tests bestimmen und durchführen, gelingen soll, die hier beschriebene

kraftvoll wieder herauszuholen sind. Bei einem Schirm

Interessen- und Anspruchsschere zu schließen?

ist der besagte Kiter zusätzlich daran interessiert, dass der Kite sehr geringe Lenkkräfte und ein schnelles und aggressives Drehverhalten mitbringt. Da Tests im Kitesurfen viel mit dem eigenen Empfinden und wenig mit direkten Vergleichsfahrten oder sogar faktischen Mess-

IST ES NICHT GENAU DAS, WAS WIR ALLE WOLLEN – INDIVIDUALIST SEIN!?!

ergebnissen zu tun haben (wollen wir ja vielleicht auch gar nicht), steckt hier meiner Ansicht nach der Kern

Wir sprechen und leben beim Kitesurfen von einer Individualsportart. Das ist das Kitesurfen

des Problems. Mal ein Beispiel: Der Intermediate-Kiter

ganz offensichtlich, was sich unter anderem auch in der individuellen Bewertung von Ma-

möchte vor allen Dingen eines: dazulernen, vorankom-

terialeigenschaften widerspiegelt. Ist es nicht genau das, was wir alle wollen – Individualist

men, Sicherheit erlangen. Da beim Üben zwangsläufig

sein!?! Belassen wir es doch dabei. Dazu würden eine Materialvorstellung, ein Fahrbericht

Fehler gemacht werden, sollte ein Kite nicht gleich je-

und eine grobe Zielgruppeneinteilung des Materials doch vollkommen ausreichen, oder?



74 produkte

SPEED3 Text Peter Goldbach

Selten hatten wir bei einem Test ein klareres Urteil fällen können als bei unserem Leichtwindtest vor gut einem Jahr. Der Speed2 Deluxe 19 beziehungsweise Silberpfeil war in Sachen Leichtwind die Messlatte für die anderen Schirme. Die große Fläche bei gleichzeitig geringem Gewicht und die enorme Leistung ergaben für uns den höchsten Spaßfaktor. Nach rund zweieinhalb Jahren stellt Flysurfer nun den lang ersehnten Nachfolger vor. Flysurfer ist ja bekannt dafür, sich irgendwelche Namen für neue Designmerkmale auszudenken. Auch der Speed3 hat von FLS über Infinity-Bar bis LCL, MFG und Jet Flap Technology massig davon, nur wenig neue. Der Kite ist kein Technologieträger wie der Psycho4, bei dem das Triple Depower erstmalig eingeführt wurde. Flysurfer setzt vielmehr darauf, die bereits bestehenden Merkmale zu perfektionieren und bei einem Leichtwindkite umzusetzen. Gesteigerte Depower war eine der Hauptaufgaben des Entwicklerteams, bestehend aus Armin Harich und Andi Hanrieder. Beim Depowern nutzt der Speed3 wie der Psycho4 drei Effekte (Flysurfer nennt das Triple Depower): Der erste ist eine Anstellwinkelveränderung, also ein Abkippen des Flügels, wie man es von jedem Tubekite kennt. Zusätzlich wird das Profil entwölbt, was bedeutet, dass der hintere Teil noch weiter vom Kiter weggeschoben wird als die Vorderkante und so das Profil weniger leistungsfähig wird. Als dritter Effekt ändert sich die projizierte Fläche. Schiebt man die Bar nach oben, ändert der Kite seine Form in Richtung eines CKites, beim Anpowern wird er flacher. Dies hat neben einer geringeren angeströmten Fläche noch den Vorteil, dass der Schirm sich gedepowert so besser steuern lässt als ohne diese Technologie. Aber auch so wirkt sich die Depower positiv auf die Steuerung aus. Da beim Einschlagen der Bar der Schirm nun auf einer Seite weniger Auftrieb, aber viel Vortrieb entwickelt und auf der anderen Seite das Gegenteil der Fall ist, ist dies einer der Gründe, weshalb sich der neue Speed in viel engeren Radien drehen lässt als seinen Vorgänger.

© Foto Armin Harich


Ein so enorm gestreckter Flügel spricht nicht nur für viel Leistung und gutes Höhelaufen, es ist auch schwieriger, ihn stabil zu bekommen. Ein neues Profil soll dafür sorgen, dass er in keiner

Was wir mochten

Situation, auch nicht bei sehr viel Druck nach vorn, einklappen soll. Die hohe Leistungsfähig-

Sehr gute Hangtime, das Höhelaufen, die enorme

keit wird allerdings nur bei leichteren Winden benötigt, bei ordentlich Wind sind andere Kri-

Depower und natürlich das Verhalten bei Leichtwind.

terien wichtiger. Diese Tatsache sowie die verbesserte Depowerfähigkeit haben Flysurfer veranlasst, den Kite vorerst nur in den Größen 12, 15 und 19 zu bauen. Diese gibt es jeweils in

Was wir uns wünschen würden

einer Standardvariante und einer Deluxeversion, welche dank eines speziellen Tuches ein ge-

Einen geringeren Preis für die Deluxeversion.

ringeres Gewicht und damit nochmals bessere Flugeigenschaften mit sich bringt. Alle sind mit der komplett ausdrehenden Infinity-Bar ausgestattet. Beim Öffnen des Chickenloops hängt der Kite nun an einer Frontline, eine fünfte Leine sucht man auch bei der Deluxevariante vergeblich. Laut Flysurfer führte diese Lösung dank der stärker gepfeilten Vorderkante des Speed3 zu vergleichbaren Ergebnissen wie eine fünfte Leine. UNSERE EINSCHÄTZUNG Wir konnten einen 15er-Proto des Speed3 in der Standardausführung bei mittlerem und stärkerem Wind testen. Neben dem deutlich gesteigerten Drehtempo ist die Depower wohl die auffälligste Veränderung. Das trifft nicht nur darauf zu, wie stark der Kite gedepowert werden kann, sondern auch auf wie kurzer Strecke dies passiert. Auf kürzestem Barweg kann man erstaunlich viel Druck herausnehmen. Wir (Fahrergewicht 78 Kilogramm) fingen beim 15er erst bei 25 Knoten an, den Adjuster zu ziehen, hatten aber noch etwas Luft und konnten so den oberen Windbereich noch nicht ausreizen. Wir empfehlen aber prinzipiell dann schon zu einem kleineren Kite zu greifen, speziell als weniger geübter Pilot. Die Hangtime, die man dann hat, ist enorm, allerdings würde man mit anderen Kites etwas mehr Sprunghöhe erreichen können. Landungen werden etwas einfacher als beim Vorgänger, da der Kite enger dreht und gegen Ende des Sprungs leichter wieder nach vorn gelenkt werden kann. Wir probierten auch bei diesen Winden das Sicherheitssystem aus. Tatsächlich war der Restzug vergleichbar mit dem eines Speed2 mit fünfter Leine. Relaunchen nach dem Auslösen braucht jedoch etwas Übung. Die Stabilität wurde zum Vorgänger merklich gesteigert, was speziell in böigen Revieren und im Grenzbereich, also bei Starkwind, von Interesse ist. Die Tips neigen im Vergleich zum Psycho4 weniger zum Einklappen, wenn man den Kite eng drehen lässt, wobei dies durch das geringere Gewicht bei der Deluxeversion nochmals verbessert ist. Das Drehtempo wurde zum Vorgänger enorm gesteigert und verblüfft im ersten Moment, wobei man allerdings aufgrund der Spannweite nicht erwarten braucht, ähnlich enge Radien drehen zu können wie mit einem Zehner-C-Kite. Dies ist auch nicht Zielsetzung des Kites, schließlich entscheidet bei Leichtwind vielmehr über Spaß oder Frust, ob ein Kite zieht, und nicht in erster Linie, ob man ihn supereng drehen kann. Dass der Kite beim Höhefahren wieder zur Elite der Kitesurfschirme gehört, ist hingegen keine Überraschung.

kitelife 4/2009


76 produkte

NAISH KITES 2010 Die Produktpalette, die Naish für 2010 vorstellte, ist wohl

Und nach den Erfahrungen der letzten Jahre mit dem Torch und den vielen guten Sessions

die größte Überraschung des Jahres. Wer glaubt, dass die

müssen wir auch sagen, dass zu große Veränderungen am Schirm für uns schon fast enttäu-

Hawaiianer dabei bleiben, einen C-Kite sowie zwei reine

schend wären. So konzentrierte sich Naish auf das Richtige: Feintuning und mehr Depower.

Sigmakites herauszubringen, der hat sich geirrt. Mittlerwei-

Der Cult ist in seiner Konzeption ebenfalls identisch geblieben: ein entspannter Kite für jeden

le hat jeder Schirm seine gänzlich eigene Outline. Grund

Fahrer und Einsatzzweck, ein Allterainkite. Eine neue Waage und ein etwas größeres Sigma

genug, die Konzepte hinter den Kites mal zu vergleichen.

soll für besseres Handling und mehr Direktheit sorgen.

Der Torch als reiner Freestyle-C-Kite und der Cult in der Sigmaform ist den meisten schon bekannt. Der Helix ist

Es ist spannend, dass der Cult nun Konkurrenz aus dem eigenen Lager bekommt: einen zwei-

mit seiner runden Form hingegen kaum wiederzuerken-

ten Allterainkite mit dem Namen Charger. Hier übernimmt Naish Ideen vom Deltakonzept

nen. Dazu gesellt sich ein weiterer Schirm mit einer gänz-

und kombiniert sie mit dem Geotech. Das Ergebnis ist ein „eckiger Deltakite mit C-Form“.

lich neuen Outline und dem Namen „Charger“.

Dabei betont Naish die besondere Stabilität im Gegensatz zu anderen Deltakonzepten. Insbesondere diejenigen sollen angesprochen werden, die mit dem Sigmashape, sei es wegen des

Zunächst wollen wir noch einmal die Idee hinter dem so-

Fluggefühls oder der Optik, nichts anfangen können. Eine Frage des Geschmacks sei es, wel-

genannten Geotech- und Sigma-Konzept erläutern, die bei

cher Schirm einem mehr zusagt: das progressivere Feedback des Charger oder das weiche,

Naish eine große Rolle spielt. Die eckige Form der Front-

sigmatypische Flugverhalten des Cult.

tube ergibt sich daraus, dass das Tuch zwischen den Struts unter Spannung vernäht ist. Dies geht natürlich nur, wenn

Eine weitere, gänzlich neue Form auf dem Kitemarkt wird mit dem Helix 2010 vorgestellt.

die Fronttube zwischen den Struts gerade verläuft. So fällt

Ein gerundeter Sigmakite. Die Idee dahinter ist, ein noch sportlicheres Fluggefühl und einen

das Profil beim Depowern nicht ein, was dazu führt, dass

explosiveren Druckaufbau zu erhalten. Zwar verzichten die Designer hier auf das Geotech,

der Kite stabiler am Himmel steht. Weshalb Naish das

doch ist es gerade das, was den sportlicheren Druckaufbau ausmacht. Auch wird das Sigma

ausgerechnet Geotech nennt, wissen wir zwar nicht, doch

hier etwas sparsamer eingesetzt, um mehr C-Kite-Feeling zu haben.

spielt dies bei der Konzeption der Kites eine gewaltige Rolle. Die Sigma- (also Zickzack-)form soll zwei Dinge be-

Weniger Veränderungen gibt es hingegen bei den Bars: Neue weiche Winder, ein etwas

wirken: Einen definierten Punkt, an dem die Fronttube sich

optimierter asymmetrischer Griffbelag, der den Fahrer blind spüren lässt, ob er die Bar

vertwistet, und die Möglichkeit, den Kite weiter depowern

richtig oder verkehrt herum hält und weitere kleine Modifikationen. Nach wie vor gibt es

zu können, ohne dass die Nase Luft von oben bekommt.

zwei Modelle bei den Bars, eine Fünfleiner- für den Torch und eine Vierleinerbar für alle anderen Modelle.

Fangen wir mit den Kites an, die am wenigsten Änderungen über sich ergehen lassen mussten: Torch und Cult.

Wir werden uns in den folgenden Ausgaben die einzelnen Modelle noch genauer vor-

Der Torch ist nach wie vor ein reinrassiger C-Kite für den

knöpfen und sie natürlich auch mal selbst in den Himmel ziehen, um zu sehen, wie die

Freestyler. Es gibt zwar mittlerweile auch andere Konzepte

Ideen der Designer letztendlich umgesetzt wurden und welche der neuen Formen uns am

mit mehr Depower für Wakestyle, dennoch sind C-Kites

meisten zusagt. Doch eins kann man jetzt schon sagen: Es ist immer noch einiges in Be-

immer noch das dominierende System im Freestylesektor.

wegung in der Kiteentwicklung.


Š Foto Steven Whitesell

kitelife 4/2009


78 produkte

REBEL 2010 In den Jahren, in denen mit den Bowkites die Ära der Kites mit viel Depower eingeläutet wurde, antwortete North mit der ersten Generation des Rebels auf diesen Trend. Man

Was wir mochten

versprach sich von der direkten Anknüpfung eine konstantere und weniger schwammige

Gesteigertes Drehtempo in den großen Größen, hohe

Steuerung. Seitdem hat sich viel getan. 2009 wurde ihm die mittlere Quertube entfernt,

Sicherheit, Windrange, Sprunghöhe und Hangtime.

damit er sich beim Depowern besser verhält. Der 2010er wurde nun in der Form etwas eckiger. Das erlaubt zwischen den äußeren Struts das Tuch unter Spannung zu vernähen.

Was wir uns wünschen würden

Der Vorteil ist, dass das Profil bei einem Strömungsabriss an diesen Stellen nicht einfällt.

Einfacherer Relaunch im untersten Windbereich.

Das Prinzip gleicht dem, was Naish bei der Sigma-Serie mit dem Namen Geotech verwirklicht hat. Die eckigere Form hat aber auch noch einen weiteren Vorteil: weniger Nähte und ein geringeres Gewicht. Dass die Mittelstrut, die beim Rebel 2009 fehlte, zurückgekehrt ist, verwundert ein wenig, wenn man sich zurückerinnert, welche Vorteile die fehlende Strut haben sollte. Bei der 2010er-Version versucht man allerdings, diese Vorteile beizubehalten und mit dem steiferen Rahmen eines Fünf-Strut-Kites zu kombinieren. Dazu wurde die Strut nur an vereinzelten Punkten mit dem Segel verbunden, was es ermöglicht, das Profil beim Depowern einfallen zu lassen und so die enorme Depower und das weiche Steuerverhalten des 2009ers beizubehalten. Dazu gesellen sich neue Anknüpfpunkte, ein kleineres „V“ der fünften Leine und eine neue Verbindung zwischen Strut und Fronttube. Bei den Profilen wurde besonders an den kleinen Größen gefeilt, um ein noch verzeihenderes Flugverhalten bei böigen Sturmtagen zu ermöglichen. UNSERE EINSCHÄTZUNG Wir konnten den Rebel in Größen zwischen sechs und 14 Quadratmetern bei verschiedensten Windstärken und im Schulungsbetrieb ausprobieren. Im Vergleich zum Vorjahr wurden dem Schirm ein direkteres Handling und etwas mehr Sportlichkeit verpasst. Die Barkräfte wurden geringfügig höher und auch der Druck baut sich nun etwas kräftiger auf, als das beim 2009er der Fall war. Am meisten wirkt sich das auf das Springen aus. Die Sprunghöhe wurde merklich gesteigert. Schon früh geht es weit nach oben, was insgesamt auch die Hangtime steigert. Bei viel Wind kommt man dann mit den kleinen Größen auf eine beachtliche Höhe. Mehr Druck gibt es auch bei Leichtwind. Das Lowend wurde gesteigert, die gesamte Windrange ist nach wie vor insgesamt riesig. Angenehm ist, dass der Schirm beim Depowern auch bei kürzeren Barwegen sehr schön reagiert und sofort den Zug schwächer werden lässt. Wer also nur einen Schirm haben möchte, für den ist ein Rebel nicht verkehrt (an der Küste bei 75 Kilogramm Fahrergewicht zum Beispiel ein Zehner). Der Relaunch funktioniert nach wie vor sehr einfach, jedoch muss man im Vergleich zum 2009er etwas früher zur fünften Leine greifen, kann ihn dann aber immer noch aus dem Wasser ziehen. In Sachen unhooked hat er insgesamt ein wenig eingebüßt, während er bei Kiteloops etwas mehr Bums bekommen hat, doch sind für beide Einsatzbereiche eher Vegas und Evo zu empfehlen.


VEGAS 2010 Wenn man den Vegas 2010 im Vergleich zu den Vorgängern sieht, lässt sich kaum erahnen, dass er einen neuen Entwickler bekommen hat. Ken Winner und Ralf Grösel teilen die Ent-

Was wir mochten

wicklung der fünf Modellreihen von North Kiteboarding unter sich auf. „Vegas ist konzeptio-

Enges, sauberes Drehverhalten, gute Eignung für

nell näher am EVO angesiedelt als der Rebel. Somit war es ein konsequenter Schritt, die Ent-

unhooked Tricks, Sprunghöhe.

wicklung dieser beiden Kitelinien zu übernehmen“, so Ralf Grösel, der neue Vegas-Designer. Der Entwicklungsschritt vom 2008er- zum 2009er-Vegas war ein großer. Rundere Tips, mehr

Was wir uns wünschen würden

U- als C-Form und vieles Weitere mehr. Das neue Modell sieht zumindest optisch dem 2008er

Einen Achter.

wieder ähnlicher, wobei Ralf betont, dass dies eher auf die Herangehensweise zurückzuführen sei. „Ich habe die Modellreihen 2008 und 2009 intensiv getestet und dabei ihre Stärken und Schwächen herausgearbeitet. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass ein goldener Mittelweg zwischen den beiden Modellreihen offensichtlich die beste Wahl ist. C-Kites unterscheiden sich dabei essenziell von allen anderen Kiteshapes, die durch Waageleinen abgestützt werden, was die Wahl des richtigen Profils umso wichtiger macht.“ Viele Änderungen in Krümmungsradius, Konstruktion, Streckung und Pfeilung seien gemacht worden und so sei ein Schirm entstanden, der leicht zu bedienen sei, aber trotzdem auch die Experten anspreche, berichtet Ralf. „Besonders stolz sind wir darauf, dass sich die Größen alle sehr ähnlich anfühlen. Man muss sich, wenn man von sieben auf 14 Quadratmeter wechselt, nicht mehr einfahren, sondern wird sich sofort wohlfühlen.“ Von den drei Trimmoptionen sind noch zwei geblieben. Beim Umhängen der Frontlines lässt sich der Kite binnen Sekunden an die Anforderungen der Freerider oder Handlepasser anpassen. Insgesamt habe er nicht nur viel Spaß gehabt, er sei auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis. „Ich denke, wir haben auf eine sehr eindrucksvolle Art und Weise die positiven Eigenschaften der beiden vorangegangenen Modelljahrgänge in einem Kitekonzept vereinigen können.“ UNSERE EINSCHÄTZUNG Wer die Vorgänger kennt, dem kann man den Vegas 2010 als eine Mischung der Modelle 08 und 09 beschreiben. Die für einen Freestylekite große Depower des 09ers ist in etwa geblieben. Dafür gibt es wieder einen etwas explosiveren Druckaufbau. Den Experten unter uns sei gesagt, dass der 2010er bei unhooked Tricks dann nicht einfach weiter zieht, wie der 08er, sondern kurz loslässt und somit Handlepasses erleichtert. Die Steuerung wurde im Vergleich zum Vorgänger verbessert. Er dreht weiterhin auf engstem Radius, jedoch ohne jede Tendenz zum Tellern und nochmals präziser. Was das Springen angeht: Der neue Vegas ist kompatibler zu verschiedenen Sprungtechniken. Wir glauben, dass manche Vegas-08-Fans den 09er nur deshalb weniger gern mochten, weil niemand ihnen gesagt hat, wie man ihn springt. Beim 2010er ist das wiederum egal und so ziemlich jede Technik erlaubt richtig hohe Sprünge. Nach wie vor ist es jedoch nicht der Kite, den man als blutiger Anfänger fliegen sollte, sondern eher die Wahl für sportlichere Kitesurfer. Wir glauben, dass das neue Modell die Herzen der Fans der 09er- und 08er-Generation gewinnen wird.

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80 produkte

SLINGSHOT OCTANE Der ein oder andere wird sich noch erinnern: Octane ist

Sehr viele neuen Technologien finden sich an der Bar. Ein neuer Chickenloop bil-

kein ganz neuer Name bei Slingshot. Schon vor Jahren gab

det das Herzstück des Systems. Auslösen funktioniert nun über Wegschieben der

es einen Hochleister-C-Kite, der diese Bezeichnung trug.

mittleren Abdeckung, wie es bei Naish, Core, North und vielen anderen Firmen

Doch wären damit schon die Gemeinsamkeiten der beiden

bereits der Fall ist. Das begrüßen wir sehr, denn wenn sich diese einfache Lösung

Schirme zusammengefasst. Der neue Octane ist alles ande-

durchsetzt, hat der Benutzer weniger Probleme, sich beim Wechsel des Kites um-

re als radikal, es ist der Nachfolger der beliebten Rev-Serie.

zustellen. Noch dazu ist dies wohl die am einfachsten zu bedienende Position für ein Quickrelease. Das System wurde insgesamt etwas kompakter – und das obwohl

Eins muss man den Slingshot-Entwicklern lassen: Sie gehen

der Adjuster immer noch unter der Bar im Chickenloop integriert ist. Die Freunde

ihren eigenen Weg und bringen auf diesem viele neue Ide-

von ausgehakten Tricks werden begrüßen, dass sich der Chickenloop beim Aushän-

en mit. So war Slingshot nicht nur Erfinder des One-Pump-

gen ausrichtet. Der Chickendick lässt sich schnell und einfach über ein Klettsystem

Systems, sondern auch des verschiebbaren Stoppers. Und

entfernen. Beim Stopper und beim Barbelag gibt es keine wesentlichen Änderungen,

nicht zuletzt hat Slingshot die Safety über eine Frontline für

wobei man sagen muss, dass der Griffbelag zu den angenehmsten auf dem Markt

Tubekites wieder salonfähig gemacht. Mit dem RPM ist es

gehört. Eine hingegen gänzlich neue Innovation ist ein kugelgelagertes Swivel unter-

nun gelungen, einen einsteigerfreundlichen High-Depower-

halb der Frontlines, das sehr leichtgängig ist und ein komplett ausdrehendes System

Kite zu bauen, der in Sachen Freestyle auch Contestfahrer

mit vier Leinen ermöglichen soll.

wirklich begeistert und nicht nur die Freerider. Da mit dem RPM schon ein sportlicher Allrounder existiert, verwundert es

UNSERE EINSCHÄTZUNG

nicht, dass der Nachfolger des Rev etwas entschärft wurde.

Wir konnten den Elfer-Octane bei unterschiedlichen Bedingungen ausprobieren. Das, was uns schon vor dem ersten Flug begeisterte, ist die neue Bar. Sie ist nicht nur

Slingshot nennt den Octane „Hybrid C-Kite“, wir würden

leichtgängig, sondern auch sehr funktionell. Der neue Adjuster ist wesentlich leichtgän-

ihn klar in die Kategorie der Flatkites mit Waage einsortie-

giger als das alte System und auch das Quickrelease funktioniert hervorragend. Kont-

ren, auch wenn er mehr C-Form hat als manch andere Flat-

rolle ist eines der Hauptmerkmale, mit denen wir den Octane charakterisieren wollen.

kites. Slingshot setzt auf Funktionalität und Einfachheit, das

Das trifft nicht nur auf die enorme Windrange zu. Das Feedback an der Bar wurde im

wird beim Blick auf die Details klar. So ist die Waage wieder

Vergleich zum Rev deutlich verbessert, nun weiß auch ein Einsteiger sofort, wo sich

sehr kurz gehalten, wie man es schon vom RPM kennt. Ein

der Kite befindet. Uns fiel auf, dass der Octane beim Depowern etwas mehr C-Form

Verheddern auf dem Wasser ist da absolut ausgeschlossen.

bekommt. So lässt der Kite sich auch stark gedepowert noch exzellent steuern, was ihn

Die Kappe ist eine Fünf-Strut-Konstruktion mit der üblichen

von vielen anderen Modellen abhebt. Dass dann auch noch sehr hohe Sprünge mit viel

Slingshot-Machart und -Verarbeitung. Ein One-Pump-System

Hangtime möglich sind, entsprach sowohl unseren Hoffnungen als auch den Erwartun-

ist hier ein obligatorisches Feature. Wie alle Slingshot-Schir-

gen. Insgesamt empfehlen wir den Octane denjenigen, denen der RPM dann doch eine

me funktioniert auch der Octane mit vier Leinen, wobei die

Nummer zu sportlich ist und die einen Kite fürs Freeriden, Springen oder den kompro-

Safety über eine der Frontlines verwirklicht ist.

misslosen Einsatz in der Welle haben möchten.


Was wir mochten

Fehler verzeihendes Handling, viel Kontrolle, enorme Depower, funktionelle Bar. Was wir uns wünschen würden

Farbige Leinen.

Fahrer Mathias Wichmann © Foto David Sonnabend

kitelife 4/2009


82 do it yourself

oldschool Text Mathias Wichmann und Peter Goldbach

VORBEMERKUNGEN Auch wenn es lange Zeit angesagter war, sich die Tricks bei den Wakeboardern abzuschauen und den Schirm unter der Wasseroberfläche zu parken, steht doch eins fest: Publikumsliebling wird man mit Handlepasstricks in einem Meter Höhe nicht. Zu schnell sind Tricks vorbei und keiner blickt ohne eine Zeitlupe noch durch. Sicher sind Wakestyletricks anspruchsvoll, doch sind sie genauso sicher nicht das, was sich der Hobbysportler jemals auf seine To-do-Liste schreiben wird. Wir glauben, dass die hohen, sogenannten Oldschooltricks wieder im Kommen sind, schließlich sind sie es, womit man seine Zuschauer zum Staunen bringen kann. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns daher ausgiebig damit und wollen dir drei klassische Oldschooltricks erklären. GENERELLES Der Schlüssel zu Oldschooltricks ist Hangtime und Sprunghöhe. Die Hangtime, um den Trick fertig zu bekommen, die Sprunghöhe, um ihn spektakulärer aussehen zu lassen. Im Vergleich zu den Zeiten, in denen Nofoots auch bei Contests in Mode waren, hat sich beim Material viel getan. Die Kites haben viel mehr Depower bekommen und wurden viel drehfreudiger. Zwar hilft die Depower beim Absprung, doch muss man aufpassen, dass man die Bar nicht zu weit nach oben schiebt, sonst findet die Flugphase ein frühes Ende. Hohe Drehfreudigkeit ist zwar etwas Schönes, macht es aber gerade für Nofoots eher schwieriger. Doch wir geben dir Tipps, wie du die Tricks mit neuen Kites am einfachsten stehst.

© Foto Vincent Müller Fahrer Mathias Wichmann Spot Ludwigsburg

tabletop ANFAHRT UND ABSPRUNG Greife die Bar eng, damit du den Kite in der Luft nicht so leicht verreißt, und fahre mit mittlerer Geschwindigkeit an. Der Absprung ist bei jedem Kite etwas unterschiedlich. Bei den meisten Schirmen hat man den besten Erfolg, wenn man ihn von zehn Uhr (beziehungsweise zwei Uhr) einlenkt, geradlinig und gedepowert knapp hinter den Zenit fliegt und dann anpowert. Ein guter Absprung ist dann der erste wichtige Schritt zum gelungenen Tabletop. Die Kante im richtigen Moment zu setzen, ist essenziell. Kantest du zu früh an, würgst du entweder den Sprung ab oder du wirst nur weit und flach fliegen. Kanntest du wiederum zu spät oder nicht ausreichend an, wird dir die Höhe ebenfalls fehlen. Wichtig ist, nicht nach oben abzuspringen, sondern vom Kite weg. Erst das gibt dir die nötige Leinenspannung und damit auch Sprunghöhe.


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FLUGPHASE Während du einen Hangtimetrick durchführst, empfehlen wir, den Kite komplett angepowert über dir beziehungsweise etwas hinter dir zu fliegen. Schwing dein Board nach oben

DIE SCHLÜSSELPUNKTE 01 Springe energisch vom Kite weg, und das zumrichtigen Zeitpunkt.

und dreh es dabei um 180 Grad ein. Die Richtung ist Nebensache, probier aus, was dir besser liegt. Je mehr die Brettfläche nach oben zeig und je länger du in der Pose bleibst, desto stylisher wird der Trick aussehen. LANDUNG Nimm die Beine wieder nach unten, gib dem Kite einen deutlichen Impuls in Fahrtrichtung

02 Greife die Bar eng, um den Kite nicht zu verreißen. 03 Bring das Brett über den Kopf und verdrehe es.

und bereite dich auf die Landung vor. Richte dabei das Brett schräg nach Lee, also auf Raumwindkurs aus. Falls du bei der Landung absaufen solltest, lenke den Schirm etwas früher und energischer wieder in die Fahrtrichtung. Wenn du allerdings zu früh nach vorn

04 Richte dein Board bei der Landung raumwind aus.

lenkst, endet das möglicherweise in einem härteren Abgang.

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84 do it yourself

© Foto Mathias Wichmann Fahrer Peter Goldbach Spot Ludwigsburg

onefoot In der Luft einen Fuß aus der Schlaufe zu nehmen, ist einfacher, als es aussieht. Sobald du Tricks wie den Tabletop sicher beherrschst, wird dir der Onefoot schon bald gelingen. ABSPRUNG Der Absprung gleicht dem eines Tabletops oder eines normalen Sprungs. Wie du die Bar greifst, hängt vom Kite ab. Wenn er sehr drehfreudig ist, kannst du den Depowertampen auch zwischen die Finger nehmen. Das ermöglicht, den Schirm mit einer Hand voll anzupowern, ohne ihn zu lenken. Du kannst dann kurz vor der Landung dein Handgelenk stark eindrehen, um den Kite wieder in Fahrtrichtung zu lenken.


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FLUGPHASE

DIE SCHLÜSSELPUNKTE

Übe zunächst Tailgrabs, also den Griff an das Heck des Boards. Versuch dabei, die hintere Finne

01 Nimm bei schnellen Kites den De-

so früh wie möglich zu fassen zu bekommen, denn das gibt dir nicht nur die beste Kontrolle,

powertampen zwischen die Finger.

sondern auch genug Zeit. Nimm den hinteren Fuß aus der Schlaufe. Strecke das Bein so gut und so lange du kannst, egal ob nach vorn oder nach hinten. Wenn du das Heck sicher in der Hand hast, wird es dir gar nicht so schwer fallen, den Fuß wieder in die Schlaufe zu kriegen. LANDUNG

02 Greife so früh wie möglich an die hintere Finne. 03 Streck dein Bein durch.

Lande wie gehabt auf Raumwindkurs. Solltest du den Fuß nicht sicher in der Schlaufe haben, ist es manchmal besser, das Board ganz abzuschütteln.

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86 do it yourself

© Foto Hauke Frieböse Fahrer Peter Goldbach Spot Loissin

nofoot Der Boardoff beziehungsweise Nofoot ist der Königssprung unter den Oldschooltricks. Wenn du ihn beherrschst, kannst du das Ganze noch mit Rotationen kombinieren, das Brett herumwirbeln und vieles andere mehr. Lockere die Schlaufen ein kleines bisschen, denn das hilft dir, die Füße schnell wieder hineinzustecken. Ein Graphandle ist nicht unbedingt notwendig, erleichtert die ganze Geschichte aber merklich. ABSPRUNG Der Absprung an sich ist bei Hangtimetricks immer gleich. Du kannst es dir einfacher machen, indem du schon vorher ein wenig aus den Schlaufen herausrutscht. Allerdings wird es wichtiger, dass du die Bar richtig greifst. Bei langsamen Kites kannst du die Bar neben dem Depowertampen greifen. Bei modernen, schnellen Kites nimm den Depowertampen zwischen die Finger. Achte darauf, dass du die Bar in der Luft nicht depowerst. Wenn du einen Microhook an der Bar hast, ist dies der Zeitpunkt, wo er dir wirklich hilft. Dann musst du die Bar auch nicht mehr zu dir heranziehen.


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FLUGPHASE

DIE SCHLÜSSELPUNKTE

Dreh dich so bald wie möglich zur Seite, denn genau das erleichtert dir den Griff zur

01 Nimm bei schnellen Kites den De-

Brettmitte. Zieh das Board von den Füßen und streck dich durch. Steck dann beide Füße

powertampen zwischen die Finger.

wieder in die Schlaufen. Dabei ist es ebenfalls hilfreich, seitlich in der Luft zu liegen, um mehr Beweglichkeit zu haben. Das Anziehen des Boards und das Steuern des Kites sind die Hauptschwierigkeiten. Versuche stets, schnell beide Füße in die Schlaufen zu bekom-

02 Nutze deinen Microhook, wenn du einen hast.

men. Das Aus- und Anziehen des Boards kannst du übrigens auch an Land üben, denn Geschwindigkeit beim Anziehen ist wichtig ...

03 Dreh dich zur Seite, um das Board an- und auszuziehen.

LANDUNG Da du in der Regel die Füße nicht sehr tief in die Schlaufe bekommst, ist es sehr wichtig, dass du sanft landest. Wenn du den Kite in der Luft aber voll angepowert hältst und kurz

04 Gib kurz vor der Landung einen deutlichen Lenkimpuls nach vorn.

vor der Landung stark nach vorn steuerst, bist du einem gelungenen Nofoot ein weiteres Stück näher.

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88 gut zu wissen

aber sicher ... Text Peter Goldbach

Eigentlich hatten wir diese Seiten für etwas anderes reserviert, doch das, was wir die letzten Tage gesehen haben, stimmte uns um. Wir fragen uns, ob es die Kiteschulen sind, die nicht vernünftig ausbilden, ob manche nicht ordentlich zuhören oder ob es mangelnde Vernunft ist. Kitesurfen kann ein so sicherer Sport sein, wenn man sich nur an ein paar kleine Spielregeln hält: Keine unnötigen dummen Aktionen, Helm aufsetzen, Hirn anschalten und nicht bei extremen Bedingungen kitesurfen gehen. Natürlich beachtet die Mehrheit diese Regeln, doch sind es nicht wenige, die sich unnötig in Gefahr © Foto Peter Goldbach

bringen. Wir sind selbst keine Lämmer oder Sicherheitspäpste und machen genug Fehler. Aber trotzdem, oder besser genau

PLATZ 6 Je kälter das Wasser, umso gefährlicher wird Kitesurfen.

deswegen, haben wir dir die sechs unserer Meinung nach wichtigsten Gefahrenquellen zusammengefasst.

PLATZ 6 KALTES WASSER Wer sich im Winter ins Wasser begibt, dem sollte bewusst sein, dass Kitesurfen bei Kälte ein gefährlicher Sport ist, der besondere Sicherheitsvorkehrungen braucht. Man sollte keinerlei Risiken eingehen, den Stehbereich möglichst nicht verlassen, nah genug am Ufer bleiben und ablandige Winde sowieso meiden.

PLATZ 5 SCHLECHTES MATERIAL Glücklicherweise verschwinden immer mehr der alten Schirme vom Markt und glücklicherweise ist unser neues Material © Foto Sabrina Goldbach

um einiges sicherer. Man sollte dennoch nicht an der falschen Stelle sparen, Verschleißteile sowie Leinen rechtzeitig

PLATZ 5 Geschwächte Leinen oder Uralt-Kites sind eine vermeidbare Gefahrenquelle

austauschen und wer einen Knoten in einer Flugleine hat, der sollte diesen auf jeden Fall lösen, bevor es aufs Wasser geht! Wer unbedingt eine Boardleash möchte, sollte auf eine Rollleash zurückgreifen. Und wenn man bedenkt, wie viel ein Helm einem nutzen kann, stellt sich die Frage eigentlich gar nicht mehr, ob man einen aufsetzt.

PATZ 4 FALSCHES REVIER Badestrände, Naturschutzgebiete oder Reviere, die besondere Gefahren mit sich bringen, sollten genauso gemieden werden wie direkt auflandiger oder ablandiger Wind. Wenn fast kein Wind am Strand ist, heißt das noch lange nicht, dass auch wirklich Leichtwind herrscht. Eigentlich sollte man das wissen, doch allzu oft haben wir manche Sportsfreunde daran gehindert, bei © Foto Ronald Krentz

PLATZ 4 Nicht jeder Ort eignet sich wirklich zum Kiten ...

ablandigen sechs Nummern einen 16er hochzuziehen ...


PLATZ 3 FLACHWASSER Dies ist ein Punkt, zu dem man sich selbst immer wieder ermahnen muss. Es ist oft zu verlockend, im flachen Wasser einen Sprung anzusetzen. Selbst wenn man 99,9 Prozent sicher ist und auch noch weiß, wie man sich im flachsten Wasser hinpackt, ohne sich zu verletzen, ist es einfach nur ein unnötiges Risiko. Ein wenig weiter draußen ist alles so viel sicherer. Auch wenn dann vielleicht der neueste Trick nicht mehr von allen gesehen wird und man ein wenig weiter schwimmen muss.

PLATZ 2 ABSTAND Viel zu oft haben wir es erlebt, dass jemand einen im Wasser stehenden Anfänger umnietet und danach noch rummotzt

© Foto Sabrina Goldbach

PLATZ 3 Irgendwann ist das Wasser dann doch zu flach …

und droht, den Anfänger oder gegebenenfalls die zugehörige Kiteschule im Internet an den Pranger zu stellen. Bitte schreibt folgenden Text: „Ich habe nicht genug Abstand gehalten, mich und andere gefährdet, einen Anfänger umgefahren und möchte nun zwei neue Kites geschenkt, weil mein alter nass geworden ist.“ Abstand zu halten und sich nicht in gefährliche Bereiche zu begeben (zwischen Buhnen, vor unsichere Kiter, etc.), ist nicht nur wichtig, sondern oft sogar ganz einfach. Wer Höhe laufen kann, muss lediglich ein paar Schläge machen und schon hat er an vielen Spots richtig viel Platz.

PLATZ 1 STURM UND STURMFRONTEN Starkwind und heranziehende Sturmfronten sind immer noch Unfallursache Nummer eins, zumindest was schwerere Unfälle angeht. Es ist eher selten, dass jemand bei Leichtwind abfliegt.

© Foto Ronald Krentz

Wenn man mit dem Kiten aufhört, sobald es an die 30 Kno-

PLATZ 2 Abstand halten, wo es geht. Und gerade bei dunklen Wolken sind Winde oft böig.

ten herangeht, hat man schon viel Sicherheit gewonnen. Der Winddruck wächst quadratisch mit der Windgeschwindigkeit und die Kräfte, die kleine quirlige Schirme entwickeln, sind enorm. Kitesurfen bei Sturm ist Extremsport und sollte den absoluten Experten überlassen sein, die man eh nicht davon abhalten kann. Und was uns komplett schleierhaft ist: Wir haben jetzt mehrmals an vollen Tagen schwarze Wände aus Luv heranrollen sehen. Aber meist ist nur die Hälfte, im Extremfall zwei Drittel, der Kitesurfer vom Wasser gegangen (und das war dann aber bei einem rabenschwarzen Horizont). Und jedes Mal endete es damit, dass manche fast abgeflogen sind. Einige davon hatten auch kein auswehendes Safetysystem. Egal welchen Könnensstand man hat: Man sollte sich nicht an den Experten orientieren, die ja „mehr Erfahrung haben“, sondern sich bewusst sein, dass man für sich selbst verantwortlich ist.

© Foto Jan-Tjark Schimanski

PLATZ 1 Wenn der Himmel so aussieht, sollte man seinen Kite nicht nur landen, sondern am besten gleich komplett abbauen oder zumindest sehr gut sichern. Hier wird der Wind zudem gleich drehen ...

kitelife 4/2009


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Bork Havn/Juni 10

B체sum/Juni 10 Limnos/Juni 10

The Breakers/September 09 Abu Soma/Oktober 09 Hamata/Februar 10 Abu Soma/M채rz 10 El Gouna/Mai 10 El Gouna/Juli 10 Dahab/August 10 The Breakers Soma Bay/September 10 Abu Soma/Oktober 10 Hamata/Oktober 10 Canoa Quebrada/November 09 Dakhla/April 10 Flesheiras/November 09 Essaouira/April 10 Uruau/November 09 Dakhla/August 10 Flesheiras/November 10 Canoa Quebrada/November 10 Uruau/November 10

DU bist der Star der Kite Mania Tour Wir unternehmen zusammen eine KITEREISE der besonderen Art Eine Reise in die BESTEN KITESPOTS der Welt Wir reisen nur zu den SICHERSTEN WINDZEITEN Dein MATERIALPOOL mit dem feinsten Equipment begleitet Dich DEIN ERFOLG durch professionelles Training ist garantiert In KLEINEN GRUPPEN betreuen wir Dich eine Woche lang t채glich Deine Trainer vom TEAM WATERWORLD sind immer dabei Jetzt alle 2009er und 2010er KITE MANIA TERMINE


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alle 2

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b e re i

Austragungsort

ts ver

fügba

r!

B Brasilianisches Ambiente ohne Überfüllung – ideal für Aufsteiger und Welleneinsteiger

Monat

Termin

Oktober

15.11. - 29.10. Abu Soma/Ägypten

November

09.11. - 23.11. Canoa Quebrada/Brasilien

Kite Mania Tour

1. Woche ausgebucht

11.11. - 18.11.

Kite Mania Tour

noch freie Plätze

Kite Mania Tour

noch freie Plätze

Flesheiras/Brasilien

18.11. - 25.11. Uruau/Brasilien

Thema Kite Mania Tour

Februar

09.02. - 23.02. Hamata/Ägypten

Kite Mania

alle Level

März

04.03. - 18.03. Abu Soma/Ägypten

Kite Mania

alle Level

April

09.04. - 16.04. Girl Mania Dakhla/Marokko

Girl Mania

alle Level

16.04. - 23.04. Dakhla/Marokko

Kite Mania

alle Level

27.04. - 03.05. Essaouira/Marokko

Kite Mania

Mai

Juni

Juli

August

Waveeinsteiger

06.05. - 13.05. El Gouna/Kite Mania Island/Ägypten Girl Mania

alle Level

13.05. - 27.05. El Gouna/Kite Mania Island/Ägypten Kite Mania

alle Level

12.06. - 26.06. Bork Havn/Dänemark

Kite Mania

alle Level

26.06. - 03.07. Büsum/Deutschland

Kite Mania

alle Level

02.07. - 09.07. Limnos/Griechenland

Kite Mania

alle Level / NEU

22.07. - 29.07. El Gouna/Kite Mania Island/Ägypten Girl Mania

alle Level

29.07. - 05.08. El Gouna/Kite Mania Island/Ägypten Kite Mania

alle Level

06.08. - 20.08. Dakhla/Marokko

Kite Mania

alle Level

19.08. - 26.08. Dahab/Ägypten

Kite Mania

Aufsteiger

September

09.09. - 23.09. The Breakers Soma Bay/Ägypten

Kite Mania

alle Level

Oktober

14.10. - 28.10. Abu Soma/Ägypten

Kite Mania

alle Level

19.10. - 02.11. Hamata/Ägypten

Kite Mania

alle Level

November

15.11. - 22.11. Flesheiras/Brasilien

Kite Mania

Waveeinsteiger

08.11. - 22.11. Canoe Quebrada/Brasilien

Kite Mania

alle Level + Wave

22.11. - 29.11. Uruau/Brasilien

Kite Mania

alle Level

Kleine und heimliche Neuentdeckung zwischen Cumbuco und Jericoacoara. Jeder, der Brasilien schon bereist hat, ist begeistert zurückgekommen und wir können vorweg sagen: Der Mythos Brasilien ist nicht unbegründet, denn nirgendwo gibt es so konstanten Wind mit perfekten Bedingungen und so freundliche offene Menschen ... Fährt man von Fortaleza ca. 120 km Richtung Norden, so erreicht man den neuen Kitesurfspot Flecheiras. Flecheiras ist momentan bei Kitern noch recht unbekannt und somit der ideale Ort für einen ruhigen und entspannten Kiteurlaub. Der Wind kommt sideshore von rechts und erreicht in der Regel zwischen 20 und 30 Knoten. Der Startbereich, direkt an der Station, ist für uns Kiter ein wenig gewöhnungsbedürftig, da recht böig. Je weiter wir uns allerdings an dem offenen, feinsandigen Strand nach Lee orientieren, desto besser die Bedingungen und desto mehr Platz ist geboten. Durch den flach abfallenden Sandstrand hat man bis zu 100 Meter stehtiefes Wasser, in dem man optimal starten kann. Dank der Windrichtung und der leicht geschlossenen Form der Bucht kommt jeder aus eigener Kraft wieder zur Station zurück. Das Wasser hat Boardshort- und BikiniTemperaturen und ist das gesamte Jahr über 26 bis 28 Grad Celsius warm.

Natürlich werden wir auch wieder unseren vollständigen Kite Mania Materialpool für Euch am Start haben. Ihr könnt davon ausgehen, dass wir zu dieser Veranstaltung schon die 2010er Produkte der führenden Kitehersteller für Euch bereithalten werden.

Kite Mania Flesheiras Zielgruppe: Termine:

Aufsteiger und Fortgeschrittene 11.11. - 18.11.2009

Leistung: Highlights:

Ü / Frühstück Ein schönes Fleckchen Erde, mit optimalen Kitebedingungen direkt vor der Haustür

Komplettpaket: Pro Kiter Paket:

1621,- Euro / Teilnehmer (inkl. Flug), zzgl. Steuern / Gebühren 1526,- Euro / Pro Kiter (inkl. Flug), zzgl. Steuern / Gebühren

Reiseveranstalter: Experteninfo:

Sun and Fun Sportreisen Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Mobil. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com

oder bei:

Sun and Fun Sportreisen Marion Henne Tel. +49-89-38014111 Mail. M.henne@sportreisen.de


•Sun and Fun Sportreisen, Spezialistin Marion Henne, Tel. +49-(0)89-38014111, marion.henne@sportreisen.de •Surf & Action Company, Spezialist Oliver Hilf, Tel +49-(0)89-628167-27, oliver@surf-action.com •TEAM waterworld, Spezialist Dirk Muschenich, Tel. +49-(0)179-2010743, info@TEAMwaterworld.de

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Magie liegt in der Luft

Die schöne Unbekannte – mit drei Spots zur Auswahl

Canoa Quebrada war vor bis vor einigen Jahren eine Art Hippiedorf an einem unbeschreiblich bezaubernden Fleckchen in der Provinz Ceara. Canoa liegt auf einer ca. 15 m hohen roten Klippe, hat rund 40 Pousadas, Restaurants, Bars, Boutiquen und ein Nachtleben, das einzigartig ist, zu bieten. Unterhalb der Klippe liegt der ca. 20 bis 100 m breite (je nach Tidenhub) Sandstrand. Hier befindet sich auch gleich unser Kiterevier. Die lang gezogene, sichelförmige 15 km lange Bucht „Long Beach“ bietet hervorragende Kitebedingungen. Sicher findet man in Brasilien mehrere solcher Spots, aber nicht mit diesen positiven Begleiterscheinungen. Ihr seid hier noch fast alleine auf dem Wasser. Zur Auswahl stehen uns zwei Reviere: Das Tolle am „Long Beach“ ist, dass die Wellen unaufhörlich mit ca. 1 m Höhe in die Bucht laufen. Gemäßigte Wellenbedingungen also. Da der Strand sehr flach ins Meer läuft, ist der Shorebreack selten höher als einen halben Meter. Dieses Revier bietet sich perfekt für MegaDownwinder an. Ihr könnt satte 15 km Höhe vernichten und müsst nie das sichere Revier verlassen. Nach diesen 15 km kommt Ihr zur Flusslagune mit einer ca. 3 x 3 km großen Flachwasserpiste. Der Rio Jaguaribe mündet mit viel Sand im Gepäck in das Meer. Hier findet Ihr bei Ebbe auch tolle, stehtiefe Lagunen zum Heizen und natürlich auch zum Trainieren.

Weil es in Brasilien so viele, traumhafte Spots gibt, wollen wir an dieser Stelle die Zeit nutzen, uns ein Bild von der Lage Uruaus zu verschaffen. Uruaù liegt ca. 72 km in südlicher Richtung von Fortaleza entfernt und etwa 22 km vor dem Ort Parajurú. Der noch sehr unbekannte Ort bietet drei Spots an einem Platz: Ein Süßwassersee, eine kleine Süßwasserlagune zur Schulung und das offene Meer – ob Flachwasser oder lieber ein Wellenrevier, Uruaù bietet alles. Der See ist jedoch nicht für Einoder Aufsteiger geeignet. Unsere Meinung: Kiten auf einem Süßwassersee oder -lagune ist neben Cumbuco in Brasilien außergewöhnlich, denn die meisten anderen Lagunen sind entweder sehr klein oder haben sehr böigen Wind. Der Vorteil gegenüber Cumbuco ist hier, dass es auf den Lagunen, speziell in der Hochsaison, nicht so voll ist. In Uruaù selbst gibt es nur ein paar Restaurants und wenig Nachtleben und Uruaù richtet sich daher an Kiter, die eher Ruhe als das Nachtleben suchen. Weil wir hier unter uns sein werden, wollen wir im Herbst 2009 erstmals in Uruau sein. Kommst Du mit?

Euer Zielflughafen ist Fortaleza, am Nordostzipfel Brasiliens gelegen. Eure weitere Anreise verläuft ca. 60 km nach Canoa Quebrada Richtung Südosten.

Kite Mania Canoa Quebrada Zielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Semipros Termine: 09.11. - 23.11.2009

Kite Mania Uruau Reiseveranstalter: Surf & Action Company

Zielgruppe:

Experteninfo:

Termine:

Leistung: Übernachtung mit Halbpension Highlights: Zwei Reviere für jede Könnensstufe und Platz ohne Ende oder bei: Komplettpaket:

Pro Kiter Paket:

Kite Mania Hotline Beratung, Tipps und Buchung der Kite Mania Tour +49 40/22817074 +49 179/2010743 info@KiteManiaTour.com

800,- Euro / Teilnehmer, der Flug wird tagesaktuell dazu gebucht 700,- Euro / Teilnehmer, der Flug wird tagesaktuell dazu gebucht

Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Mobil: +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com Surf & Action Company Oliver Hilf 089-6281670 oliver@surf-action.com

Leistung: Highlights:

Komplettpaket:

Pro Kiter Paket :

für Einsteiger, Aufsteiger und Semipros 18.11. - 25.11.2009

Reiseveranstalter:

Sun and Fun Sportreisen

Experteninfo:

Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) Tel. +49-40-22817074 Mobil: +49-179-2010743, Mail. info@KiteManiaTour.com

oder bei:

Sun and Fun Sportreisen, Marion Henne, Tel. +49-89-38014111 Mail. M.henne@sportreisen.de

Übernachtung mit Frühstück Drei Reviere auf einen Schlag und viel Platz für uns. 1552,- Euro / Teilnehmer, (inkl. Flug), zzgl. Steuern / Gebühren 1457,- Euro / Teilnehmer, (inkl. Flug), zzgl. Steuern / Gebühren


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Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour “Wir begleiten Dich individuell zu Deinem Ziel“

Checkpoint Kite Mania Leistungen •Materialpool Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. •Test Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen.

•Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit. •Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. •Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und -videounterstützung unterrichtet. •Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins.

Und das sind die Eventleiter der Kite Mania Tour 2009 aus dem TEAM waterworld (v.l.n.r.) Florian Krämer Christoph Bürger Kathrin Jugl Dominik Schlemmer Ingmar Rickert Jens Wüllenweber Frederik Steinbock Heiko Student

e u für all r! Jetzt ne ehme n il e -T nia Kite Ma

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Kite Mania Sonnenbrille von JC, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tol-

Kite Mania Teilnehmer die Kite Mania Sonnenbrille von JC Optics

•Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur.

Achtung ganz NEU: Ab 2009 gibt es neben dem KITELIFE-Jahresabo für jeden

•Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance.

len Urlaub noch mal richtig verbildlicht, beii Bedarf bestellt cht, kann b werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittener Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professioneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenommen. *die Kite Mania Samana und die Kite Mania Abu Soma inkl. Flug.

Kite Mania Hotline Beratung, Tipps und Buchung der Kite Mania Tour +49 40/22817074 +49 179/2010743 info@KiteManiaTour.com






98 impressum

KITELIFE - IMPRESSUM VERLEGER & HERAUSGEBER Alexander Lehmann

AUSBLICK IN DER NÄCHSTEN AUSGABE ERWARTET DICH ...

REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Barkauer Str. 121 | 24145 Kiel Fon +49 431 996 99 77 | Fax +49 431 996 99 86 info@kitelife.de CHEFREDAKTEUR Peter Goldbach, peter@kitelife.de, Fon +49 3834 764701 ART DIRECTION Jan Weisner | www.outline-graphix.de Fon +49 431 64 73 173 | info@outline-graphix.de GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNG Matthias Falk, Meiko Möller, Jonas Bronnert (OG) MITARBEITER DIESER AUSGABE Mathias Wichmann, Kirsa Stoltenburg, Markus Hohmann

1 CHEF VOM DIENST Tim Jacobsen FOTOGRAFEN David Sonnabend, Andrea Simon, Cesar Portas, Lance Koudele, Jon Malmberg, Ronald Krentz, Jan-Tjark Schimanski, Peter Goldbach, Jürgen Sievers, Markus Hohmann, Marcus Hartmann, HochZwei, Armin Harich, Vincent Müller, Mathias Wichmann, Sabrina Goldbach

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SHOPANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen, tim@free-magazin.de KAFFEEKOCHER DES MONATS Balu und seine Crew DIGITAL IMAGING Imprint Digital Foto Kiel ERSCHEINUNGSWEISE Alle zwei Monate

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ABONNEMENTS Für jährlich 15,50 Euro auf www.kitelife.de DRUCK impress media GmbH, Mönchengladbach

1. KAPSTADT Kapstadt zählt zu einer der beliebtesten Urlaubs- und Trainingsdestinationen, wenn hier in Europa Minusgrade herrschen. Rick Jensen, Silvester Ruckdäschel, Alvaro Onieva und viele weitere Topkiter erzählen dir in der nächsten Ausgabe, was das Faszinierende an Südafrika ist und warum es sie immer wieder dorthin verschlägt.

2. BORACAY Obwohl es auf Boracay, einer der Philippinen-Inseln, erst seit 1991 Strom gibt, steht eines seit Längerem fest: Zwischen November und Mai weht dort der Nord-Ost-Passatwind. Wie es auf den Philippinen aussieht und ob man unter Palmen schlafen muss, wirst du hier nachlesen können.

VERLAG Terra Oceanis Verlag | www.terraoceanisverlag.de Geschäftsführer Alexander Lehmann Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ANZEIGEN Eliane Lehmann e.lehmann@terraoceanisverlag.de Fon +49 431 996 99 77 Fax +49 431 996 99 86 Im Terra Oceanis Verlag erscheinen außerdem die Titel: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de) und Free-Magazin (www.free-magazin.de). INFOS UNTER: WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE

3. DO IT YOURSELF Auch wenn es beim Kitesurfen viele verschiedene Facetten gibt, die von Wellenreiten bis hin zu Wakestyletricks reichen, ist eines nicht zu vernachlässigen: Hoch springen und lange segeln gehören immer noch zu den schönsten Sachen. Wie auch du dich in die dritte Etage schießt, wie die Kante richtig zu setzen ist und vieles mehr, erklären wir dir beim nächsten Mal ausgiebig.

Direkte Bestellmöglichkei t unter: www.kitelife.de




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