Kitelife 9

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Kitelife 09 | Ausgabe 04-2008 | September/Oktober| Deutschland 4,80 €

WORLDCUP

LEESHAI MILLER

LEGIT JAM




inhalt

INHALT

inhalt

lang

blickfang

010

wortwechsel/youri zoon

030

spin the globe

032

m.h./kos

event/ legit jam

038

local hero

050

brothers

054

wortwechsel/leeshai miller

058

insider/ north team camp

064

event/ ckwc 08

070

flightcheck

080

glidecheck

092

spin the globe/ägypten

100

kurz

inhalt

006

editorial

008

news

018

dr. e. summer

022

augenblick

024

laboe in gefahr

026

lesershots

028

testübersicht

091

do it yourself

094

was macht eigentlich

120

shopempfehlungen

110

impressum

114

© Covershot Mario Entero Fahrer Mallory de la Villemarque

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Fahrer Mathias Wichmann © Foto David Sonnabend Spot Loissin

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editorial

editorial

N

eulich unterhielt ich mich mit einem Angler, den ich am Strand traf, über unsere doch recht unterschiedlichen Hobbys (also Kiten und Angeln eben), den Bodden und Gott und die Welt. „Sag mal, habt ihr Probleme mit Umweltschützern und Behörden“, fragte er mich. Ich fing etwas an zu grübeln. Im Prinzip bin ich ja auf der Seite der Umweltschützer … Überfischung der Meere, Störung der Brutgebiete, Gewässerverschmutzung. Meist sind die Argumente der Naturschützer, zumindest für mich, nachvollziehbar. Und ist es nicht der Müll, den die Wassersportler erzeugen, der viele von ihnen zur Weißglut bringt? Und was ist mit Behörden, die Kiteverbote aussprechen und Strände sperren? Meist passiert das doch, nachdem irgendwelche Idioten fahrlässig Spaziergänger verletzt und behindert und sich danach am besten noch mit ihnen anlegt haben. Oder Bauern, die sich über zertrampelte Wiesen beschweren und dauernd Streit mit Kitesurfern haben. Mit wem haben wir eigentlich Probleme? Ich denke, es ist bereits ein großer Fehler, Menschen mit anderen Interessen als Gegner zu sehen, und zudem alles andere als effektiv, gegen sie zu arbeiten und nicht mit ihnen. Wenn ich davon höre, dass irgendein „Grüner“ einen Spot geschlossen hat, frage ich mich auch, wie das zu verstehen ist. Ich hielt kurz inne ... „Nein, die meisten Probleme haben wir mit den Leuten aus den eigenen Reihen.“ Es ist leider mal wieder so weit. Ein wichtiger Spot für alle Kieler droht geschlossen zu werden, weil sich einige nicht an die Spielregeln halten. Daher widmen wir diesem Thema noch zwei weitere Seiten und hoffen, dass sich doch noch alles zum Guten für die Wassersportler wendet. Wenn du eigene Anregungen und Meinungen zu dem Thema hast, kannst du dich gern an dr.summer@kitelife.de wenden und die Diskussion so in die nächste Runde bringen.

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| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 | Fahrer Peter Goldbach © Foto David Sonnabend Spot Loissin

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Fahrer Ruben Lenten © Foto Lance Koudele Spot The Gorge

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Fahrer und © Foto Kristian Prühs Spot Cabarete


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Fahrer Silvester Ruckdaeschel © Foto Lars Fransen

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Fahrer Matthias Larsen © Foto Martin Prest Spot Witsands/Südafrika


news

Ram-Air 42 Getestet vom Kitelife-Testteam ist das 42 2009 endlich fertiggestellt. Mit 140 x 44 Zentimeter bietet das Board eine weite Windrange für jeden, vom Einsteiger bis zum Experten. Nicht zu unrecht war das erste Modell seinerzeit Vorbild für eine eigene Klasse

Speedrekord

von Boards. Das Brett gibt es in zwei verschiedenen

Jetzt ist es amtlich: Kitesurfen ist die schnellste wind-

Flexstufen: normal für alle Fahrer bis 85 Kilogramm

getriebene Sportart auf dem Wasser. Wie wir in un-

und viel Komfort und hart für Leichtwind, hohe Ge-

serer letzten Ausgabe bereits geschrieben haben,

schwindigkeiten und alle über 75 Kilogramm. Und

konnte es nicht mehr lange dauern, bis der Rekord an

wer etwas Individuelles haben möchte, kann sein

die Kitesurfer übergeht. Der Amerikaner Rob Douglas

Bild direkt ins Design einarbeiten lassen.

hat sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von

info www.ram-air.de, +49 (0)3834 764701

49,84 Knoten über 500 Meter als erster Kitesurfer

Indi Zone

den „World Speed Sailing Record“ geholt. Mittlerwei-

Eine große Auswahl von Hostels und Gästehäusern

le wurde auch die magische 50-Knoten-Grenze schon

in Südafrika, Kiteschulen in Tarifa oder Brasilien und

zweimal geknackt. Der Franzose Alexandre Caizergues

vieles mehr findest du ab sofort auf der Website

ist nun offizieller Weltrekordinhaber mit 50,57 Knoten.

indi-zone.com. In den Guesthouse Exposes findest du

info www.luderitz-speed.com.

die Informationen aus erster Hand. Wo gibt es die besten Steaks? Wo steigt die beste Party? Wie kann

Mein Arbeitgeber ist der Wind

ich vor Ort sicher meinen Stuff lagern? Das und viele

Endlich gibt es wieder gute Lektüre für alle Wasser-

Fragen mehr werden dir auf der Website beantwortet.

sportfans. Die Surflegende Jürgen Hönscheid be-

Solltest du selbst ein Gästehaus oder eine Wassersport-

richtet in seinem Buch „Mein Arbeitgeber ist der

station besitzen, kannst du es auch komplett kostenfrei

Wind“ über seine Erfahrungen und Erlebnisse der

eintragen und somit mehr auf dich aufmerksam machen.

vergangenen 50 Jahre und hat mit mehr als 500 Bil-

info www.indi-zone.com

dern eine sensationelle Zeitreise durch die Funsportgeschichte auf Papier gebracht. Erschienen ist das Buch bei uns im Terra Oceanis Verlag und kann direkt (+49 (0)431 9969977/info@terraoceanisverlag.de)

Mormaii Eyewear

Liquid Force Hifi

oder über den Surfhandel für 26,90 Euro bestellt werden.

Die neue Mormaii-Sonnenbrillenkollektion ist online.

Der HiFi 2009 ist die neue Freestylewaffe von Liquid

Sie besticht durch einzigartigen Brazil Style sowie

Force. Durch die spezielle Tipgestaltung nimmt der

hochwertige Qualität und neuestes Design. Inspi-

Kite es in der Windrange mit vielen SLE-Kites auf und

riert durch die südamerikanische Lebensfreude und

bietet trotzdem die Radikalität und das Handling eines

hochtechnische Features mit funktionellen Details

reinrassigen Freestyle-C-Kites. Der Relaunch funktioniert

lässt sich wirklich für jedermann die passende Son-

problemlos über Zug einer Backline, was gerade, wenn

nenbrille finden. Zudem beweist Mormaii, dass gute

man mit Bindungen unterwegs ist, sehr vorteilhaft ist.

Qualität nicht immer überteuert sein muss.

info www.liquidforcekite.de, +45 2897 9098

info www.mormaiieyewear.de, + 49 (0)30 3055994

How to Snowkite Volume one der „How to Snowkite“-Serie ist ein kompletter Guide, um das Snowkiten zu erlernen,

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vom Anfänger bis hin zum Profi. Professionelle In-

Ion Strike

Prolimit Pro Coffin Bag

struktoren zeigen dir alles, was du wissen solltest

Für alle, die einen warmen und flexiblen Neoprenan-

Das Pro Coffin Bag ist der Klassiker aus der Prolimit-

über Snowkiten, und bringen dich schnell auf ein

zug wünschen und erst recht keine Abstriche beim

Linie. Das Bag fasst bis zu drei Kites sowie bis zu drei

gutes Niveau. Lernfortschritte sind garantiert! Es gibt

Style machen wollen, empfiehlt sich der neue Ion

Boards und trotzdem bleibt noch genügend Platz für

viele Themen, die angesprochen werden und wich-

Strike 5,5. Das Modell bietet den maximalen Kom-

jede Menge Zubehör. Dieses strapazierfähige Bag hat

tige Informationen über zum Beispiel Bekleidung

fort eines guten kaschierten Anzugs und ist trotzdem

einen besonders robusten Boden, Zurrgurte für die

und Equipment, Spotauswahl, Sicherheit, Springen

wärmer als viele andere Glatthautanzüge. Viele über-

Boards, einen robusten Kunststoffreißverschluss und

und vieles mehrt. Wenn du Lust hast auf 120 Minu-

dachte Details wie Backup und Trockenstulpe sowie

das neuartige „Air Ventilation System“. Rollen können

ten volle Action mit geballtem Fachwissen, dann hol

ausgeklügelte Materialien sorgen für maximalen Spaß

problemlos montiert und abgenommen werden und

dir das neue Video der „How to Snowkite“-Serie,

auf dem Wasser … Und das stylishe Karomuster auf

sind separat für 39,95 Euro erhältlich. Das Bag gibt es

bevor der Winter so richtig losgeht!

den Ärmeln wird nicht nur Wakestyler ansprechen.

für 109 Euro in den Längen 130, 140, 150, 165 cm.

info www.freestyleworld.com

info www.ion-essentials.com, +43 (0)7584 403600

info www.powertrading.de, +49 431 319770

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news

Q-Power Line Für all diejenigen, die mit den herkömmlichen Kiteleinen nicht zufrieden sind, gibt es nun die Q-POWER LINE. Es handelt sich dabei um eine Spektraleine, die in einem sehr hohen Flechtwinkel mit Spektra ummantelt ist. Dadurch ist die Leine nicht nur abriebfest,

NPX Assassin

sondern kommt auch ohne Spleiß oder Naht aus, die

Ein Neoprenanzug, der für die nächste Athletenge-

Leinenenden können direkt geknotet werden. So-

neration wie geschaffen ist. Bei der zweiten Auflage

mit kann sich jeder in kürzester Zeit seinen eigenen

des Assassins wurden die Körperbahnen im Hinblick

Leinensatz anfertigen. Die Leinen haben eine sehr

auf Aerials, Wakestyle-Tricks und andere verrückte

geringe Dehnung, was ein direkteres Feedback des

Manöver auf dem Wasser neu designt. Bewegungs-

Kites ermöglichen soll. Eine besonders hohe Steifigkeit

freiheit und eine auffällige Grafik waren hier oberste

verhindert ungewollte Knoten oder Getüddel – und

Tattoo Convention Kiel

Kriterien. Der Assassin besteht zu 90 Prozent aus

das bei einem Preis von unter einem Euro pro Meter.

Unter den Wassersportlern haben Tattoos eine jahr-

Apex-Neopren. Bei den Wintermodellen ist der As-

info www.upsidedown.at, +43 (0)2177 21320

hundertelange Tradition. Seitdem die Polynesier als

sassin im Brustbereich mit dem wärmenden Hotcell-

Erste die Wellen vor der Inselwelt des Pazifischen

Innenfutter ausstaffiert. Außerdem haben die Win-

Ozeans abritten, ist die Körperbemalung Ausdruck

termodelle auch alle das E1-Einstiegssystem, um ein

einer einzigartigen Leidenschaft. Wer, aus dem nord-

Eindringen von kaltem Wasser direkt auf den Rücken

deutschen Raum stammend, sich über die neusten

zu vermeiden. Der Brust- und Rückenbereich des

Trends informieren möchte, bekommt am 1. und 2.

Anzugs ist aus Glatthaut, daher werden gerade die

November 2008 in Kiel dazu die Gelegenheit. Auf

besonders empfindlichen Stellen wie Lenden warm

der siebten Tattoo Convention sind internationale

gehalten. Hervorzuheben ist das angenehm zu tra-

Künstler, Händler und ein buntes Showprogramm zu

gende S5-Glatthautneopren an der Halsmanschette.

bestaunen. Solltest du also gerade in der Gegend

An den Handgelenken wurde Griplock verwendet

sein und noch ein Plätzchen am Körper frei haben,

und an den Beinabschlüssen werden abnehmbare

solltest du dich in die „Halle 400“ (Straße fürs Navi:

Bänder mitgeliefert. Der Assassin ist in den Größen

An der Halle 400 1) aufmachen.

von 46 bis 56 zwischen 199 und 259 Euro erhältlich.

info www.bunteskiel.de

info www.npx-hq.com, +49 (0)89 6650490

Kite-Training Kite-Training mit Dirk Effler und Team. Für das zweite Halbjahr 2008 bieten dir Dirk Effler und sein Team folgende Trainingsevents bei uns an. Vom 04.10. bis zum 30.10.2008 findet das Training in Zaafarana an der Station von Ibi & Friends statt. Der

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Axe Mix3

Event ist nicht nur für Erwachsene, sondern begin-

Nach dem Motto: „Mix dir deinen individuellen Style!”

nt mit einem Kinder-Familientraining. Zu Wasser, zu

besteht AXE Mix3 aus zwei kombinierbaren Düften,

Land und in der Luft: Vom 14.11. bis 15.01.2009

die einzeln verwendet oder aber je nach Belieben

startet das Training mit einwöchiger Safari in Ve-

miteinander kombiniert werden können. Zusätzlich

nezuela/El Yaque. Wer Lust hat, kann dieses Jahr

kannst du dir mit den AXE-Kopfhörern auch die

Weihnachten und Silvester in der Karibik morgens

richtige Mischung an Musik reinziehen. Schick eine

kiten und abends Geschenke auspacken.

E-Mail an info@kitelife.de und mit etwas Glück ge-

info www.itsmykite.de und www.flitzer-berlin.de

hört eines von drei Sets dir.

www.fly2kite.de.


dr. e. summer

doktorendlesssummer DIESES JAHR HABEN WIR DR. E. SUMMER ZUR FORTBILDUNG ZU EINEM ASTROLOGIEKURS GESCHICKT. ZWAR BLIEBEN DADURCH DIE LESERBRIEFE EINE AUSGABE LIEGEN, DOCH HAT UNSER MANN FÜR ALLE FÄLLE BESTIMMT OHNEHIN JEDE LÖSUNG FÜR DIE NÄCHSTE ZEIT IN DAS HOROSKOP GESTECKT. KLEINE ANMERKUNG: ER HAT EIN PAAR KITESURFFIRMEN- UND

Schnee fallen sollte, solltest du deine Huskys vor den Schlitten spannen, dich von deinen Freakdogs zum nächsten Snowkitespot ziehen lassen und dem Sport noch eine Chance geben. Der Sport ist um einiges cooler, als du denkst, und du musst ja nicht gleich komplett convertieren.

PRODUKTNAMEN IN DEM HOROSKOP EINGEBAUT. WER ALS ERSTER DIE VON UNS VERSTECKTE ANZAHL AN BEGRIFFEN AN DR.SUMMER@KITELIFE.DE MAILT (WORTDOPPELUNGEN INNERHALB DIESER RUBRIK ZÄHLEN NICHT EXTRA, DER RECHTSWEG IST AUSGESCHLOSSEN), BEKOMMT DIE KITELIFE LEBENSLANG FOR FREE. ANSONSTEN FREUEN WIR UNS SCHON AUF DIE LESERBRIEFE FÜR DIE NÄCHSTE AUSGABE.

Widder – Lass deine Passion nicht überhandnehmen und pflege auch deine anderen Kontacte. Lade doch einfach mal deine Freunde zu dir ein, dreh die Hifi-Anlage auf und gib eine Runde Gin aus. Sie werden es dir bestimmt danken.

Stier – „No pain, no brain“ heißt das Erfolgskonzept beim Freestyle. Nemesis wie Sie‘s wollen. Immer schön mit dem Kopf gegen die Wand kloppen und contraproduktive Hirnzellen töten. Wenn du eine Cultfigur des Kitesports werden möchtest, musst du auch den Preis dafür zahlen.

Zwillinge – Demonstation der Stärke. Als Alphatier deiner Kitegruppe bist du eh schon der King, aber wenn deine Mission der Contest ist, solltest du auch mal ordentlich auf die Fresse packen und trainieren gehen, denn zum Mister Fantastic fehlt dir noch eine ganze Menge und ein Kiteguroo bist du erst recht nicht.

Krebs – Prüfe immer die Wetterbedingungen. Damit du nicht in einem Tornado mit deinem Bow fortfliegst, ist es ratsamer, auch mal eine Session auszusetzen. Adrenalin ist was Schönes, aber sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen, ist schon ziemlich Blade, oder?

Löwe – Auch wenn du ein echter Rebell bist, ist es essenceiell, sich nicht immer blind gegen alle aufzulehnen. Da Vinci war schließlich auch nicht immer nur dagegen, oder?

Jungfrau – Du bist ein Kitesurf-Fanatic und Snowkiten ist nicht dein Ding? Wenn bald der Winter einbricht und

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Waage – Wenn du es zu verbissen siehst, wird es auch nicht besser. Am besten, du ziehst dir eine Ladung Extacy rein und gehst mit einem Pulse von 555 mal eine ganze Nacht raven. Aber Vorsicht vor härteren Drogen: Dope ist schon an der Grenze, doch Speed ist definitiv eine Nummer zu hart. Kiteempfehlung: Flysurfer.

Skorpion – Bedenke auch, dass es Wichtigeres als Kiten gibt, auch wenn du auf dem Wasser ein hardcore Popper bist, sonst bist du ruckzuck wieder solo. Vielleicht ziehst du ja einfach mal wieder deine Stilettos an und überraschst deine(n) Liebste(n) mit deiner unwiderstehlichen Aura: „Honey, der Tiger ist wieder da!“ - Prima, Donna ...

Schütze – Bewaffnet mit einem Revolver mit fettem Caliber bist du ein echter Luke Skywalker. Doch solltest du deine Fähigkeiten nur für die gute Seite der Macht einsetzen, denn als Bandit nutzt du niemandem.

Steinbock – Es mag sein, dass der eine oder andere deiner Trix auch mal ein Griff ins Klo ist. Max dir nichts aus harten Impacts und Boxer dich durch. Dann wirst du deinen Flow finden und deine Rivalen überzeugen: Du bist einfach der beste Ripper.

Wassermann – Als echter Wassermann musst du nur deinem Instinct folgen und alles klappt atomatisch. Sowohl Tantrum als auch der Indy-Glide ist in Reichweite, du bist auf dem richtigen Weg zum Trickster. Wenn mal was schief geht, Ruhe bewahren. Dein CO2-Pegel steigt als Wassermann nur langsam, aber Kiemen hast du deswegen schon lange nicht.

Fische – Als fliegender Fish machst du auf jeden Fall eine gute Figur, wobei du das Element Wasser nicht zu lange verlassen solltest, damit du nicht als Fish n‘ Chips endest. Insbesondere, wenn dein Kite viel Lift hat, solltest du lieber im tiefen Wasser bleiben, denn jede Airtime hat mal ein Ende ...


augenblick

kiterhochzeit

Fahrer und Text Inga und Thiemo Kemena © Foto Jens-Olaf Weißer

DAS BILD WURDE VON JENS-OLAV WEISSER AM 30.05.2008 IN BRASILIEN BEI KIEL AUFGENOMMEN UND ZEIGT EINE WAHRE KITER-HOCHZEIT. DER BRÄUTIGAM BERICHTET VON DIESER UNGEWÖHNLICHEN AKTION.

„Viele werden sich fragen, wie verrückt man sein muss, mit seinem Hochzeitskleid beziehungsweise -anzug kiten zu gehen. Die Idee kam von meiner Frau. Sie fand es einfach zu schade, das schöne Kleid nach diesem besonderen Tag für immer im Schrank hängen zu lassen. Als alle Randbedingungen dann noch annähernd passten, machten wir uns auf nach Brasilien. Zwar mussten wir, dort angekommen, feststellen, dass der Wind um einiges geringer war als angenommen, aber dennoch genug für einen Versuch. Ausgerüstet mit Leichtwindboards und -kites ging es Richtung Wasser. Wir fingen schon auf dem Parkplatz die ersten fragenden Blicke ein. Nach den ersten Metern auf dem Wasser merkten wir, wie der Strand immer voller wurde. In unserer halben Stunde haben wir

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es einfach nur genossen, gemeinsam auf dem Wasser zu sein und mal wieder die einzigartigen Momente dieser Sportart für sich zu entdecken. Die Klamotten sind jetzt zwar in der Reinigung und kommen vielleicht nicht ganz sauber zurück, aber die unbeschreiblichen Momente bleiben für immer in unseren Erinnerungen. Und wer glaubt, dass ein Neoprenanzug ungemütlich und bewegungseinschränkend ist, der sollte mal mit einem Anzug kiten gehen ...“


laboeingefahr Text Ruben Griesbach – Organisator Kiteloopcontest © Fotos Timo Christahl

WIE SO OFT SIND ES NUR EINIGE DUMME, DIE SICH RÜCKSICHTSLOS VERHALTEN, WÄHREND ALLE ANDEREN DARUNTER ZU LEIDEN HABEN. AN DIESER STELLE WOLLEN WIR DIESE GRUPPE DAZU AUFRUAlex Soto am Aukrog

FEN, IHR VERHALTEN ZU ÄNDERN, UND DEN REST, ALLE SICH FALSCH ODER RÜCKSICHTSLOS VERHALTENDE KITER ZUR REDE ZU STELLEN. DIES HIER IST NUR EIN BEISPIEL.

Wie clever muss man sein...

Fahrer Ruben Griesbach Spot Laboe

B

edroht sind nun die Kieler Spots Laboe und Aukrog. Beide Spots werden schon nächstes Jahr für Kitesurfer geschlossen werden, falls sich das Verhalten der Kiter nicht drastisch ändert. Diese Neuigkeit wird alle Kieler wie ein Schlag treffen. Das sollte es auch, denn diesmal handelt es sich nicht mehr um ein Gerücht. Diese Informationen stammen aus erster Hand von einem Treffen mit dem Kurverwalter aus Laboe, Volker Arp. Die Kurverwaltung bemängelt ein paar Verhaltensweisen der Kiter. Das Verbot umzusetzen, wird sich für die Gemeinde Laboe sehr einfach gestalten. Sie wird sich ihr Recht zunutze machen, in der Saison Badebojen von Laboe bis Aukrog zu legen, und „weg ist das Problem“.

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• • • • • •

DIE GEMEINDE BEMÄNGELT: Streit mit Hundebesitzern (Es ist ein Hundestrand!) Den Umgang miteinander: das Anmeckern der Hundebesitzer oder Badegäste vonseiten der Kiter Befahren der Badezonen Aufbauen der Kites hinter der Steinmole (Laboe) Missachtung des Vogelbrutgebiets Das Schulen im Vogelbrutgebiet

KOMMENTAR „Seit 2001 gehe ich regelmäßig in Laboe kiten. Das ist schon ein paar Jahre her und ich kann mich noch sehr gut an Zeiten erinnern, in denen Kitersurfer noch nicht waren, wie sie heute sind. Mir kommt es manchmal vor, als meinte jeder, er sei das Maß der Dinge – richtig, Leute, die Welt hat nur auf euch gewartet, ihr seid die Geilsten. Dieses Denken spiegelt sich meiner Meinung nach sehr in den Verhaltensweisen der Kitesurfer wieder. Eine ständig gereizte Atmosphäre am Strand und auf dem Wasser, weil Laboe und Aukrog kaum noch die Massen an Kitern halten können, die sich dort manchmal tummeln. Diese gereizte Laune schlägt sich auf alle nieder, und nun sind es die Hundebesitzer und Badegäste, die sich bei der Gemeinde beschweren. Man kann natürlich blauäugig sagen, wir Kiter hätten aber auch ein Recht darauf, hier zu sein, und Laboe brauche uns als Tourismusattraktion. Fakt ist: Die Hundebesitzer waren schon vor uns dort und Laboe ging es auch ohne Kiter gut. Vielleicht ging es der Gemeinde Laboe sogar besser, denn jetzt schlägt sie sich mit Beschwerden rum. Es ist klar, dass einige bei vielen Kitern und wenig Platz Ausweichmöglichkeiten suchen. Die meisten gehen einfach dorthin, wo Platz ist – ins Vogelbrutgebiet. Dass diese Aktionen jedoch nicht erlaubt sind und deswegen Schilder aufgestellt sind, wird einfach übersehen. Passiert ja auch mal, wenn man seine Brille nicht dabei hat oder keine Druckschrift lesen kann. Enorm ist, dass es auch Leute gibt, die sogar die große Holzbalustrade übersehen, über die man klettern muss, um dann im Vogelbrutgebiet seinen Kite aufzubauen. Wenn dann aber noch ein Kitelehrer mit seinen Schülern mitten im Brutgebiet aufbaut und sich seelenruhig ins Wasser stellt, dann ist einfach mal Ende im Gelände! Sagt mal, Leute, merkt ihr das nicht selbst? Wer so etwas macht, hat ein Berufsverbot auf Lebenszeit verdient. Und hier sollte auch niemand schweigend danebenstehen. Es hilft auch nichts, sich in Internetforen das Leben schönzudiskutieren. Ihr liegt falsch, man darf nicht im Vogelbrutgebiet aufbauen oder kiten – geschweige denn Kitekurse geben.

Fahrer Holger Götz Spot Laboe

Da wir eigentlich alle nur kiten und Spaß haben wollen, sollten alle spätestens ab jetzt damit anfangen, die Regeln einzuhalten und sie auch an die Ignoranten weiterzutragen. Es ist keine Schande, Leute auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Und wenn euch jemand (selbst wenn es unberechtigt ist) blöd anmacht, dann erreicht ihr in keiner Situation des Lebens etwas, wenn ihr nur blöd Kontra gebt. Es geht um unseren Spot, um den Spot, an dem viele von uns schon viele gute Sessions hatten und auch in Zukunft noch haben wollen. Die Gemeinde Laboe wird auf unser Verhalten reagieren – und zwar schneller, als uns allen lieb ist. In unserer Situation geht es darum, um Laboe und Aukrog zu kämpfen und die Spots weiterhin am Leben zu erhalten, mit dem Mittel der Einsicht und indem wir unser Verhalten ändern.“ | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |

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lesershots © Foto Frank Rademakers Fahrer Heiner Kulartz Spot Ihla Do Guajiru

Fahrer Johannes Gehrmann © Foto Arne Breusing Spot H. Sande

Fahrer Franky Corteel, Ben Dawson, Nadja Hartmann © Foto Gunter Stuzmann Spot Safaga

Fahrer Sandra Ney © Foto Michael Groß Spot Hamata

Fahrer Mathias Moser © Foto Matthias Boeck Spot Sabunike

Fahrer Uwe Cappallo © Foto Heike Cappallo Spot Gold/Fehmarn

Fahrer Michael Jäger © Foto Lua Jäger Spot Guriu-Jericoacoara/Brasilien

Bei unseren Lesershots bist du der Star. Schick deine besten Bilder per E-Mail an info@kitelife.de und mit etwas Glück und guten Fotos bist du in einer der nächsten Ausgaben dabei. Es gibt nur vier kleine Bedingungen: 1. Du musst die Rechte an dem Bild besitzen und es für eine einmalige Verwendung kostenlos zur Verfügung stellen. 2. Benenn deine Bilder nach dem Schema „Fahrer_Fotograf_Spot“ (also z.B. KarstenBier_ChristianeKrise_Tarifa.jpg), damit wir auch wissen, wer diesen heldenhaften Moment geknipst hat. 3. Denk bitte außerdem daran, dass wir eine hohe Qualität brauchen, damit du im Heft auch gut aussiehst. Das Bild sollte mindestens von einer Zwei-Megapixel-Kamera aufgenommen worden, scharf und nicht verkleinert sein. 4. Wenn du dich in der nächsten oder einer anderen Ausgabe wiederfindest, schreib uns noch deine Adresse, denn... ... für jede veröffentlichte Einsendung gibt es sechs Ausgaben Kitelife for free. Und wenn du schon ein Abo hast, verlängern wir es dir gratis.

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Fahrer Maik Scholz © Foto Nicole Scholz Spot Frankreich


wortwechsel

wortwechsel

eingehakt – yourizoon Text Sabrina Jung © Fotos joris@werkinopdacht.nl

YOURI ZOON GILT IMMER NOCH ALS EINES DER GRÖSSTEN TALENTE IM KITESURFEN. ER WAR AUF PLATZ ZWEI WELTWEIT, BIS IHN EIN KREUZBANDRISS BESSERES VERMASSELTE. NUN IST SEIN KNIE (FAST) WIEDER HEIL UND YOURI IST AUF DEM WEG ZURÜCK UND BRINGT AUF DIESEM WEG SEIN EIGENES PROMODEL MIT. AUF DEM WORLDCUP HATTEN WIR DIE MÖGLICHKEIT, MIT IHM ZU SPRECHEN.

H

i Youri. Wie man sieht, bist du noch nicht beim Wettkampf dabei, aber dein Knie scheint trotzdem wieder ganz gut zu sein ... Wie läuft es gerade bei dir? So weit sehr gut. Ich trainiere hart, um wieder voll belastungsfähig zu sein. Jetzt kann ich sogar schon aufs Wasser gehen und bin viel strapless unterwegs. Bald kann es wieder richtig losgehen ... Losgehen? Mit Freestyle vermute ich. Du wirst dich also nicht auf die Welle spezialisieren? Keinesfalls. Ich komme da zwar jetzt langsam ins Waveriden rein und es ist ein schöner Ausgleich zum Training, aber Freestyle ist immer noch meine Passion. Passion im Sinne von Leidensweg, oder ...? Und du meinst, du schaffst es zurück? Keine Blockaden im Kopf?

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Ich habe diesen Winter drei Wochen trainiert, mir das Band gerissen, vier Wochen trainiert und wieder das Band gerissen. Obwohl ich keine zwei Monate kiten konnte, schaffte ich es, einen Stopp mit Platz vier zu beenden, und das mit geschwächtem Knie. Ich weiß, dass ich es schaffen kann. Eine Blockade im Kopf kann man sich ohnehin nicht erlauben. Ich habe mich so viel mit dem Sport und den Tricks beschäftigt und fühle mich mental sehr stark. Nächstes Jahr bin ich wieder da. Und mit welchen Zielen? PKRA World Champion zu werden. Was sonst? Wenn ich schon so hart trainiere, dann will ich auch ganz oben mitfahren können. Ich werde auch gut unterstützt.

Sonst hättest du wohl auch kaum ein Promodel bekommen, oder? Da freue ich mich sehr darüber. Ich denke, den Traum eines eigenen Promodels, einem Board für die eigenen Bedürfnisse, den träumen viele. Als ich dieses Jahr bei meinen Verhandlungen gefragt wurde, habe ich nicht eine Sekunde gezögert. Ich bin so zufrieden damit ... Es ist genau so, wie ich es wollte, das Design, die Fahreigenschaften, einfach alles ... Sogar die Schlaufen tragen mein eigenes Logo. Hm ... Aber jetzt mal ne blöde Frage: Wie entwickelt man ein Promodel, wenn man verletzt ist? Seit viereinhalb Jahren arbeite ich sehr eng mit Jinne, dem Shaper von Brunotti, zusammen und er weiß ziemlich genau, was ich will. Ich war ja Anfang des Jahres lange genug fit und das hat gereicht, um alles fertig zu bekommen.

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spin the globe

spin the globe

ks Text und © Fotos Markus Hohmann Fahrer Dieter Moherndl

EIGENTLICH HAT ES AM CHIEMSEE DIESES JAHR SO ANGEFANGEN, WIE ES IM HERBST AUFGEHÖRT HAT. DAS STURMTIEF EMMA IST REINGEKRACHT UND ES KONNTE NUR NOCH SCHLECHTER WERDEN. UND DAS WURDE ES. JETZT, WO DER SOMMER SCHON SEINEN HÖHEPUNKT ÜBERSCHRITTEN HAT, SINKT MEINE LAUNE AUF EIN REKORDTIEF UND DER KILOMETERSTAND MEINES BUSSES STEIGT AUF SCHWINDELERREGENDE HÖHEN. ZUSÄTZLICH TREIBEN MIR DIE SPRITPREISE UND DIE REPARATUR EINER DEFEKTEN ANTRIEBSWELLE NOCH TRÄNEN IN DIE AUGEN, WESHALB ICH ABSOLUT KEIN WEITERES VERLANGEN AUF „SCHNEIDERFAHRTEN“ ZU THERMIKSPOTS HABE. AUF DEN PUNKT GEBRACHT: IM MOMENT IST FÜR MICH AUS „KITETECHNISCHER SICHT“ ALLES FÜR DEN POPO UND ICH BEZEICHNE DIES ALS MEINE SCHLECHTESTE SAISON EVER. ABER NUR ALLZU GUT, DASS DER KITEGLOBUS NICHT NUR AUS HEISSEN ÄGYPTISCHEN KÜNSTLICHEN WELTEN UND NICHT FUNKTIONIERENDEN BINNENLACHEN BESTEHT.

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in ziemlich unbekanntes Zauberwort für Europa von Juni bis September und ordentlich Druck heißt angeblich Kos. Nur zweieinhalb Flugstunden benötigt man von München aus auf die überschaubare Insel mit dem ebenso entsprechend kleinen Flughafen. Im Landeanflug labert die Flugbegleiterin noch etwas von 35 Grad Celsius und lebhaftem Nordwind. Schon wandern meine Mundwinkel nach oben und es gibt nichts, was uns jetzt noch aufhalten kann. Keine 25 Minuten später sitzen wir im viel zu kleinen, angemieteten VW Polo und fliegen mit 90 Kilogramm Kitesurfgepäck im Kofferraum förmlich auf der Hauptstraße in Richtung Tigaki, um in unser Hotel einzuchecken und endlich aufs Wasser zu kommen. Nachdem unser Zimmer noch nicht fertig ist, knallen wir kurzerhand unser Gepäck in die Lobby und ziehen uns gleich hier, vor den schon etwas verwunderten Gästen, um. Kaum am Strand angekommen, rührt sich kein Blatt mehr. Aber irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man auf Kos einfach eine Ecke weiterfahren soll, da sei dann schon Wind. Als wir aber bis 16:00 Uhr fast die ganze Insel von West nach Ost und jeden erdenklichen Spot abgesucht haben, geht bei mir nichts mehr. Das Quecksilber ist mittlerweile auf fast 40 Grad gestiegen, ich schwitze wie ein Ochse, habe restlichen ZickiZackiGeschmack vom leckeren Mittagessen im Mund und die Schnauze endgültig voll. Dieter fängt auch noch an, thermische Theorien zu entwickeln, und will mir erzählen, dass es sein kann, dass es in der Nähe von Kos City windig ist. Das ist dann der Punkt, wo nicht mal mehr

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ich lachen kann. Völliger Nonsens, wenn ihr mich fragt ... Bis 500 Meter vor Psalidi bleibt das auch so. Fast spiegelglattes Wasser wird dort auf einmal unterbrochen von Kabbel und ordentlich Schaumkronen. Ich kann es nicht fassen, der Wind beschleunigt anscheinend über dem vor Hitze brodelnden Stadtteil Lambi, hat circa drei Kilometer freie Fahrt über Wasser und trifft hier äußerst konstant aus Nordwest auf den unbebauten Strand von Psalidi. Hier hat man die Wahl zwischen Onshorewind und leichter Windwelle oder Flachwasser mit Sideoffwinden. Wir ziehen hier bis zur Dunkelheit unsere erste Sundown-Session – und das völlig allein. Nachdem wir anschließend in Surfershorts endgültig in unsere Zimmer eingecheckt und die letzten Reste vom Buffet geräumt haben, trifft es uns wie ein Vorschlaghammer im Gesicht: Das Internet zeigt für die ganze Woche eine Großwetterlage aus Südwest, welche auf Kreta aufläuft und den Wind ganz seltsam vor Kos auf fast null drückt. Während Dieter seinen Kummer im Schlaf zu vergessen versucht, ertränke ich meinen Frust mit ein paar rosarot gebräunten Engländern und viel zu starken Cocktails im Nachtleben von Tigaki. Als ich mir am nächsten Morgen um 10:30 Uhr, mit dickem Kopf, die letzten Sandkörner aus den Augen reibe, stehe ich noch etwas „angetüdelt“ im dritten Stock des Tigaki Beach Hotels, blicke auf die nördlichen Nachbarinseln und sehe am östlichen Ende von Pserimos, wie der Wind wieder Richtung Psalidi zieht. Zwei Drittel der Nordküste von Kos befinden sich offensichtlich bei reinem Nordwind im Windschatten von Kalimnos und Pserimos.

Hier treffen wir dann an der Station Fun2Fun (www.fun2fun-kos.de) das erste Mal auf weitere Kiter. Immerhin war das, im Nachhinein betrachtet, der einzige Tag, an dem wir insgesamt zu viert auf dem Wasser waren. Auf Anfrage teilt uns Pepe, der angestellte italienische Kitelehrer, mit, dass der Wind gerade jetzt eingesetzt hat – wie so oft bei Westlage. Nach einer Stunde mit 13 Quadratmeter am mehrere Kilometer langen und sehr breiten Sandstrand schraubt sich die Windstärke nach oben und ich wechsle auf elf Quadratmeter. Gegen 18:00 Uhr geht der Wind wieder runter und schläft gegen 19:00 Uhr komplett ein. Bevor wir wieder einpacken und zurück zum Hotel fahren, wird uns geraten, es bei reinem Nordwind doch auch mal hier zu versuchen. Der Bereich zwischen den beiden Nachbarinseln soll als Verstärkung des Windes wirken.

Nach einem etwas sehr „englischen Frühstück“ machen wir uns wieder auf den 20 Minuten dauernden Weg nach Psalidi. Wie auch am Nachmittag zuvor rührt sich bis kurz hinter Kos Stadt kein Blatt an den Bäumen und wieder kommen die Zweifel auf – aber unbegründet. Wir parken direkt an dem Turm des Funkelfeuers am menschenleeren Kiesstrand, sehen in Richtung Süden einige Windsurfer richtig gut glühen und bauen unsere Elferkites auf. Nach zwei Stunden geht der Wind hier runter, dreht etwas auf West und schläft gegen 14:00 Uhr komplett ein. Nachdem wir alles wieder im Auto verstaut haben, begutachten wir die Landkarte, wo es denn bei rein West funktionieren könnte. Der Küstenabschnitt von Mararmi erscheint uns passend.

Da wir Clubs und Bars im „Ballermannstyle“ nicht so bevorzugen, fahren wir nach Lambi, um dort den Abend in einer wirklich lässigen Bar ausklingen zu lassen. Bereits gegen 23:00 Uhr unter der Woche ist der Parkplatz gerammelt voll. Die Strandbar Mylos ist eigentlich eine umgebaute uralte Windmühle mit vielen Chillbereichen, Lagerfeuer am Strand und, offen gesagt, nicht gerade billigen, sehr stark alkoholhaltigen Cocktails. Dafür ist aber der Eintritt kostenlos und die Location der Hammer. Nur wenige Touris und supernette, anscheinend immer gesprächige Locals. Ab 2:00 Uhr morgens leert sich die Bar und die Leute ziehen weiter in die Clubs von Kos Stadt, während wir ziemlich ausgepowert unsere Betten bevorzugen.

Früh am nächsten Morgen machen wir erstmal etwas Kultur und begutachten die Ruine von Asklepieion. Nachdem wir uns in den Thermen von Empros ein mindestens urinwarmes, heißes Schwefelbad mit unzählig vielen anderen Touristen gegönnt haben, folgen wir Pepes Rat und machen uns auf dem Weg zu ihm nach Marmari – mit nun babyglatter Haut. Wie angekündigt pfeift es hier wirklich zwischen den beiden Nachbarinseln durch und es entsteht ein Düseneffekt. Schon bei der Pumperei am Elfer ist es mir etwas böig vorgekommen. Aber was ich daraufhin erlebe, nimmt dem Wort Böe den Boden unter den Füßen. Zwischen „überhaupt nichts“ und „völlig angebrezelt“ wechselt der Wind fast schon im Sekundentakt. Unfahrbar für mich. Der italienische Kitelehrer hat aber noch einen weiteren Tipp auf Lager: jeden Abend Thermik ab ca. 19:00 Uhr bei Sonnenuntergang am Strand von Ellinika. Sollte es nicht so sein, sollen wir wiederkommen und können uns den ganzen Abend die Birne vollklopfen – for free. | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |

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Bevor wir das aber ausprobieren, bevorzugen wir nochmals eine todsichere Session in Psalidi. Aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Endlich komme ich auch zu der lang ersehnten neuen Session. Während Dieter sich mit Zwölfer und verdammt kurzen Leinen Kiteloops in allen erdenklichen Variationen zieht, rippe ich den, heute etwas böigeren und nördlicheren, Wind mit meinem Neuner im Flachwasserbereich, um ein paar Tricks zu üben. Am nächsten Morgen ist leider kein Wind zu erkennen. Wir beschließen, mit etwas unsicherem Gefühl, Pepes Rat nochmals zu folgen. Was wir nach 30 Minuten langer Fahrt am Ellinika Beach vorfinden, ist wirklich unbeschreiblich schön und unberührt: ein zwei Kilometer langer, feiner Sandstrand, großer Stehbereich, relativ clean brechende kleine Welle und die zweite Kitestation der Insel. Auch hier ist nichts los. Sieben Badegäste tummeln sich in einem mit Bojen abgetrennten Bereich. Eine kleine, neu erbaute Holzhütte mit einigen Sonnenschirmen und Liegen für die unverständlicherweise nicht

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vorhandenen Kiter. Ein tiefbraun gebrannter Kitelehrer steht im Wasser und lehrt einer Engländerin die Schirmsteuerung mit einer kleinen Matte. Temperamentvoll, aber herzlich – wie immer – werden wir von den beiden Stationsinhabern (www.kefaloskitesurfing. com) Yiannis und Vladan aufgenommen und bekommen die angekündigte Thermik bestätigt. Nachdem wir einiges über die wenigen Locals und Allgemeines über die Insel Kos erfahren haben, rutschen wir den ganzen Nachmittag am Strand von links nach rechts und umgekehrt, mit großen Kites. Als wir um 19:30 Uhr anfangen, zusammenzupacken, und uns auf unsere Drinks for free freuen, baut Yiannis seinen Zwölfer auf. Ungläubig wollen wir auch noch etwas abwarten. Zehn Minuten später passiert es: Eine Böe knallt rein und der Wind schraubt seine Kraft wie aus dem Nichts kontinuierlich nach oben. Bei circa 20 Knoten bleibt er wie angenagelt. Wir rippen, bis es wirklich stockdunkel ist, und haben eine dieser unvergesslichen Sessions am letzten Abend unseres Aufenthalts. Diese Reise war für mich persönlich bisher eine meiner schönsten. Ich habe die unterschiedlichen Landschaften, die wirklich sehr netten Griechen, das leckere Essen und jeden Tag Wind genossen. Sicherlich hätte ich gern öfter Siebener- und Neunerkites geflogen. Aber dafür, dass nichts angesagt war, haben wir verdammt viel Wind gehabt und bei Weitem nicht alle Spots sehen können ...


event

jam

legit

DER LEGIT JAM WAR EIN EVENT, DER IN DIESER FORM BISHER EINZIGARTIG IST. VIER FAHRER, EINE WOCHE ZEIT, KAMERA, FOTO UND EINE AUFGABE: DEN BESTEN STYLE ZU ERMITTELN. MIT DABEI WAREN JAN SCHIEGNITZ, KIM ALBRECHT, RICK JENSEN UND SILVESTER RUCKDAESCHEL. AUSSER KONKURRENZ FUHREN HENNING NOCKEL UND DER DURCH VERLETZUNG GEHANDICAPTE PHILIPP BRÜCKMANN MIT. FÜR DEN VON DIR GEWÜNSCHTEN GEWINNER DER SESSION KANNST DU AUF WWW.RIDELEGIT.COM ONLINE DEINE STIMME ABGEBEN. WIR WAGTEN DAS EXPERIMENT, SPERRTEN EINIGE FAHRER BEIM WORLDCUP MIT LAPTOPS IN EINEN RAUM UND LIESSEN SIE PER CHAT DIE WOCHE REVUE PASSIEREN ...

Text Jan Schiegnitz, Kim Albrecht, Rick Jensen, Silvester Ruckdaeschel © Fotos Lars Fransen

K

im Albrecht, 30.08.08 17:28 Na Silvi. Und bist du vom Legit Jam gut nach Hause gekommen? Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:29 Naja, ich musste gleich am nächsten Tag für den Worldcup weiter nach Fuerteventura. Hat eigentlich ganz gut geklappt. Spanair ist ausnahmsweise mal nicht abgestürzt ... Kim Albrecht, 30.08.08 17:30 Ja, deine Ankunft war ja nicht so glänzend ... oder? Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:31 Naja, ich finde es eigentlich immer ganz schön, wenn die Fluggesellschaften so nett sind und mir mein Kitematerial direkt nach Hause bringen. Dann entfällt das lästige Rumgeschleppe ... so lange das Gepäck nur ein paar Tage Verspätung hat. Kim Albrecht, 30.08.08 17:32 Ja, stimmt schon, aber du hattest ja auch einen Tag Verspätung bei der Ankunft. Wenn

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ich mich so recht erinnere ... Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:36 Uups, das hätte ich fast vergessen ... Das war nicht so lustig. Als ich in Malaga einen Tag lang am Flughafen festsaß, weil das Flugzeug nicht starten wollte. Mein Flug nach Sylt wurde dann über Berlin umgeleitet, wodurch ich in den Genuss kam, Berlin etwas kennenzulernen, wo ich ne Nacht pennen musste/durfte ... Kim Albrecht, 30.08.08 17:37 Jaaaa, cooles Ding. Und deine Kleidung hattest du ja auch nicht. Naja, waren wir halt noch einkaufen. Die guten Socken von Kik, die du gekauft hast, hab ich noch. Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:38 Haha, ja, genau mein Style. Ja, immer auf der Suche nach dem neuesten Trend, konnten wir einfach nicht an den eins a 3,99-Euro-Holzfällerhemden vorbeilaufen. Kim Albrecht, 30.08.08 17:41

Ja, die waren aber auch echt der Hammer... Hmmm, die anderen konnten wir aber damit, glaube ich, nicht überzeugen. Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:42 Saßen wie maßgeschneidert ... Kim Albrecht, 30.08.08 17:42 Auf jeden! Kim Albrecht hat Jan Schiegnitz zu diesem Chat hinzugefügt. Kim Albrecht, 30.08.08 17:44 Moin Shigi! Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:44 Hey! Sorry für die Verspätung!

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Fahrer Kim Albrecht

Kim Albrecht, 30.08.08 17:46 Reden grade über unsere Kik-Shirts ... Du bist ja am Montag nicht da gewesen ... Leider. Weil gleich am Montag hatten wir ja Megabedingungen. Ich glaub, Silvi hatte jedenfalls Riesenspaß! Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:48 Habe das Video gesehen. Bedingungen zum Neidischwerden. Hatte noch eine Klausur in Kiel und musste für einen Tag von der Insel. Dämmm, gleich die fetteste Freestylesession verpasst ... Fahrer Kim Albrecht

Silvester Ruckdaeschel 30.08.08 17:50 Jo, das war Hammer, die Wellen nahmen die Form von riesigen Kickern an, megafette Bedingungen, nur das Wetter war bissl gemein zu uns. Kim Albrecht, 30.08.08 17:51 Also, über die Bedingungen können wir, glaube ich, echt nicht meckern. Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:51 Absolut nicht! Anschließend kam die beste Ostwindperiode, die ich bisher erlebt habe. Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:52 Stimmt. Überhaupt hatten wir ja extrem Glück mit dem Wind und den Bedingungen, aber die ersten Tage waren schon sehr sibirisch ... Kim Albrecht, 30.08.08 17:52 Haha, Rick ist noch Straps gefahren. Aber hey, seine Bindungen passen nicht auf sein Standardboard und ich fand‘s echt krass, dass er mit seinem Wakeboard gekitet ist. Das Ding hat so viel Rocker. Silvester Ruckdaeschel hat Thema geändert in „gay jam“

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geilem Wetter und mussten was für meinen Part filmen. Und dann lag da ne „Guitar Hero“-Gitarre und Shigis Skateboard in Kims Wohnzimmer ... Ja, war eigentlich klar: Lass mal die Gitarre nehmen und skateboarden gehen. Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:06 Werde nie Silvis Auftritt in der Muscheloper vergessen. Kim Albrecht, 30.08.08 18:07 Hey, das war so hart. Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:07 Durch die Hintertür rauf auf das Podium und plötzlich stand ich mitten auf ner Bühne vor lauter Rentnern ... Und rockte und rockte und rockte ... Kim Albrecht, 30.08.08 18:09 Ja, Mann, die Leute sind so abgegangen auf die „Red Bull“-Dosen und aufs Luftgitarrespielen natürlich ... Und dann die Schlägerei zwischen Andi und dem Opa. Zum Glück hatten wir nur einen Tag ohne Wind. Wer weiß, was sonst alles passiert wäre ... Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:10 Es war megaspaßig, wie Andi und Silvi den WesterlandStrand in ein einziges Festival verwandelt haben. Rock’n Roll! Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:12 Aber es war auch lustig anzusehen, wie die Leute sich angesichts einer Kamera plötzlich ändern. So à la „Komm ich jetzt ins Fernsehen?“ Fahrer Rick Jensen

Fahrer Kim Albrecht Fahrer Jan Schiegnitz Kamera Andi Jansen Fahrer Jan Schiegnitz

Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 17:54 Was aber immer noch keine Entschuldigung für die Verwendung von Fußschlaufen ist. Kim Albrecht, 30.08.08 17:54 Das stimmt ... Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:55 Es sei ihm vergeben! Kim Albrecht, 30.08.08 17:55 Aber ich habe Gerüchte gehört, dass er irgendwann die Schnauze voll hatte und einfach Löcher in sein Board gebohrt hat. Jan Schiegnitz 30.08.08 17:56 Wenn das nicht Leidenschaft für Wakestyle zeigt, dann weiß ich auch nicht.

Kim Albrecht, 30.08.08 17:57 Sind aber ja eh viele Sachen kaputt gegangen ... Ich sag nur Shigi Potter. Jan Schiegnitz, 30.08.08 17:58 Oh Mann, das ist ein böser Abgang gewesen. Nach einem langen Tag mit mehreren Sessions hat irgendwann die Kraft gefehlt. Vom Slider gedriftet und frontal mit dem Kopf aufs Rail. Leider fehlen zu der jetzigen Narbe noch die Potter-Zauberkräfte. Kim Albrecht, 30.08.08 18:00 Ach also, wie du die Flat Threes über den Slider gebombt hast, war das schon magisch irgendwie … Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:02 Die Props gebe ich zurück, für die fetten Frontside-Boardslides. Waren wir schon beim Thema Rockstar? Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:06 Nee ... Noch nicht. Joa, also da hatten wir doch tatsächlich einen Tag ohne Wind und mit

Jan Schiegnitz

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Ja, großes Dankeschön auch meinerseits, das Format von ride legit, Kitepunks und Co. sollte sich in Zukunft wirklich durchsetzen. Einfach nur geil! Kim Albrecht, 30.08.08 18:19 Ja hey, kein Ding. Dank lieber allen, die mir geholfen haben. Da wären Kitelife, Red Bull, Ogio und ihr natürlich. Hey und vielen Dank an Andi, der gefilmt hat, und an Lars, der alles in Fotos festgehalten hat. Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:16 Ganz oben, auf Platz eins, steht bei mir die erste SliderSession. Den lang geplanten und mit viel Aufwand gebauten Slider erstmals einzuweihen. Der erste Slide in den Sonnenuntergang hinein – ich werde es nie vergessen!

Fahrer Silvester Ruckdaeschel Fahrer Jan Schiegnitz

Silvester Ruckdaeschel hat Thema geändert in „legiiit“ Kim Albrecht, 30.08.08 18:14 Was war denn das Geilste für euch in der Legit-Woche? Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:15 Ähm, die Abschlussparty war schon enorm. Kim Albrecht, 30.08.08 18:16 Hmm ... die ging bei mir nicht so ab. Aber du warst ja auch in Kampen ... Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:17 Naja, Kampen war nicht so porno, da liefen irgendwie alle in so ner Gestreiftes-Polohemd-Uniform rum, aber Cliff war doch fett! Kim Albrecht, 30.08.08 18:17 Aber ich hatte eh irgendwie die ganze Woche keine Zeit für Party ... Ich hätte echt nicht gedacht, dass es so hart ist, Fahrer und Organisator zu sein. Wenigstens hat uns Red Bull mit so viel Stoff versorgt, dass wir hätten durchmachen können. Jan Schiegnitz, 30.08.08 18:18 Hier natürlich fetten Respekt und ein dickes Dankeschön an Kim! Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:21

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Andi Jansen

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Fahrer Rick Jensen Kamera Andi Jansen

Fahrer Kim Albrecht

Kim Albrecht, 30.08.08 18:21 Für mich war das ganz klar, die ganze Woche mit euch ch gepuscht. rocken zu können, das hat echt ordentlich Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:26 :26 Definitiv. Nächstes Jahr bitte eine Ridee Legit Tour mit acht Events, ok? Kim Albrecht, 30.08.08 18:26 Ich finde, dass so eine Art von Competition ition echt rockt. me von uns ferEs ist einfach gechillt. Und wenn die Filme nend für alle im tig sind, wird es auch noch einmal spannend om Sieger wird. Internet. Mal sehen, wer auf ridelegit.com

Fahrer Silvester Ruckdaeschel

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Silvester on air

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Fahrer Silvester Ruckdaeschel

Fahrer Jan Schiegnitz

Kim Albre Albrecht, 30.08.08 18:26 Okay, näch nächstes Jahr acht Events, ich übernehme einfach die PKRga PKRgay und bau das ganze um ... Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:29 legiiiiitt Jan Schie Schiegnitz, 30.08.08 18:29 Hey Jungs, Jungs nächstes Jahr??! Raus hier aus dem Zimmer und lasst u uns ein paar Obstacles shreddern! Kim Albre Albrecht, 30.08.08 18:29 Okay Silvi Silvi, lass uns los. see yaaa Silvester Ruckdaeschel, 30.08.08 18:30 Ok, bis da dann.

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Thanx für die super Verpflegung, Twister!


local hero

local hero

sportlichelocals... Text Sabrina Jung & Carsten Nommels

WO WIR UNS DIESES HEFT MIT DEM WORLDCUP BESCHÄFTIGEN UND VOR ORT ZU GAST SIND, LIEGT NICHTS NÄHER, ALS AUCH DIE „GASTGEBER“ ODER „HAUSHERREN“, ALSO DIE LOCALS VOR ORT VORZUSTELLEN. ES GIBT IN SANKT PETERORDING EINE KLEINE GRUPPE VON KITERN, DIE GEMEINSAM IHRE GRÖSSTEN MOMENTE TEILEN (ZUMINDEST DIE GRÖSSTEN AUF DEM WASSER), GEMEINSAM SICH UND IHR MATERIAL ZERSTÖREN UND AUF EINER EIGENEN WEBSITE IHRE BESTEN FOTOS UND VIDEOS MIT DER WELT TEILEN ... ODER ZUMINDEST MIT DEM TEIL DER WELT, DER DARAN INTERESSIERT IST.

Fahrer Carsten Nommels © Foto Tobias Jürgens

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Fahrer Christian Winkenjohann © Foto Denis Burghardt

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Fahrer Sven Henssen © Foto Tom Reuter

Fahrer Christian Winkenjohann © Foto Nils Wesch

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Fahrer Hauke Hinz © Foto Ina Honke

St. Peter-Ording Fahrer Christian Brill © Foto Tobias Jürgens

EIN KURZER ANRUF BEI WIND UND 30 MINUTEN SPÄTER STEHEN ALLE, DIE ZEIT HABEN, AM SPOT.

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Fahrer Carsten Nommels © Foto Dirk Hunstein

anche Kitekurse nehmen einfach kein Ende, zumindest bei unseren Local Heros. Das soll nicht bedeuten, dass die Mädels und Jungs noch immer nicht aufs Brett kommen, sondern vielmehr, dass die Gründungsmitglieder der Kiteclique immer noch dabei sind, sich gegenseitig ihre neuesten Fortschritte um die Ohren zu hauen. Bereits Mitte 2005 lernten die Ersten von ihnen gemeinsam kitesurfen, viele weitere folgten ohne große Verzögerung. Alle waren sofort infiziert und gingen in dieser Formation in der nächsten Zeit viel aufs Wasser. Nun gut, diese nächste Zeit dauert, um genau zu sein, bis heute an. Denn bis auf eine gewachsene Gruppe und ein deutlich höheres Niveau auf dem Wasser hat sich eigentlich nicht viel geändert: Ein kurzer Anruf bei Wind und 30 Minuten später stehen alle, die Zeit haben, am Spot.

Der Name der Kitecrew ergab sich aus den zwei Dingen, die sie verbindet: Der gemeinsame Sport und der Ort, an dem er ausgeübt wird, nämlich Sankt Peter-Ording oder kurz SPO. Die „SPOrtlichen“ nähmen sich selbst nicht so ernst, das sei doch schon am Namen zu erkennen, meinen sie. Es geht um den Sport, nicht um den Erfolg ... Contests seien den SPOrtlichen nicht so wichtig. Zwar gab es den einen oder anderen Auftritt bei einem Wettbewerb, zum Teil auch mit passablen Ergebnissen, aber „rückblickend sind besonders die Tage im Gedächtnis geblieben, an denen wir uns stundenlang zusammen auf die Fresse gelegt haben“. Man feiert seine neu gestandenen Sprünge und die der anderen. Hier gibt es kein Konkurrenzdenken und keinen übertriebenen Wetteifer. Zumindest sagen die SPOrtlichen das. Im Zeitalter der unbegrenzten Selbstdarstellung in Blogs, Foren und auf privaten Websites wollte der Freundeskreis mal einen anderen Weg gehen. „Wer interessiert sich denn für die Website eines einzelnen Amateursportlers? Gemeinsam erreichen wir mehr Leute als nur unseren näheren Freundeskreis und können regelmäßiger etwas Sehenswertes präsentieren, denn Kiten ist schließlich nur ein Hobby und kein Beruf.“ So entstand in der windlosen Zeit der Winterferien eine eigene Website. Angepeilt ist ein wöchentliches Update und meistens klappt das sogar.

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brothers from different mothers

brothers from different mothers

landboarding freestyle Text Peter Goldbach

UNEINMAL IN IR SCHON W N BE A DEM FOARDER H ALS MIT UNTAINBO TET, DAM H C ÜBER MO RI BE S SIND. SGABE UNTERWEG EITEN AU E DRACHEN N SERER ZW H O E ZEIT, IE ST D H , ÖC DIEJENIGEN DAHER H KUS AUF . DER R WIRD ES EN TE M Ä ID SP W JAHRE CHEN ZU RA D IT EINEINHALB M GROSSEN RDERN ER EINEN LANDBOA EHIN WIED N EM SICH DEN H O IT ZE UNS MIT D IN DIESER KONNTEN EN, SPORT HAT CHT. WIR LT A A EM RH G TE E BERRY UN ACH VORN RK A M ER SCHRITT N HRUNG -TEAMRID E IN ERFA UND MBS DER SZEN EN G N FLEXIFOILU SECHS TWICKL T NUR SEIT EUSTEN EN E IST NICH IT BR UM DIE N YLE. E G RI EE ÄH KITEFR ST . DER 28-J ITET MIT CH ZU BRINGEN SI NDERN LE S SO A , D ER , ZIN NDBOARD EO-MAGA ID V EN JAHREN LA LI SES ON KOSTENLO T. COM EIN EIT ERFREU TH EB LI ER BE STEIGEND

Kitesurfen r liebe ich la K . n er e rd a ic h w e n ig g Landbo d b ra u ch e „Eindeuti an L al m m e n d nicht ei ab e r au f szeit, noch e b e n fa ll s, g n n tu ei en w er Berry, iger Vorb ortet Mark tw W ind, wen an h er lic d n o äh Land o oder so ber auf dem Wasser.“ S d, ob er lie ir w b er nun t O g t. ra is ef g unterwegs er danach e it K en em d dabei zu d asser mit eil er selbst auf dem W w , et en d n n n fi ö er sein K en so gut , oder ob Landboard rt ö eh sst g lä rn Sport ist, ten Fahre wirklich gu eistert vom eg b ch, o d so lar ist je dass er s klären. K daher hat, re te ei ögW m e Ausweich nicht ohn s nur eine sich wohl al t is ür r st au eh r der H oarden m Wasser vo in dass Landb ke en ie g d si , ei die Kitesurfer en, sich in lichkeit für inter scheu W im es haben oder ürzen. Fluten zu st estyles g des Fre ntwicklun E das, ie d rchaus an t man t diese du Betrachte er n in eter it m so erte, nur boarden, beim Land urfen passi es it ks K ic tr ff im o ie Jahre e Board Kompliziert was über d . g d n n u u er g g ti wich her Verzö immer noch was zeitlic en , d ill ar w o b d en n was reiß it im La sind derze tkämpfen et et er W f ep R au er wer oops im s und Kitel angesagt, ab se n as p Te le d e h an deutlic tzlich H rgleichbare, sollte zusä ve r o e n „V ei s. t p ib . Es g n Kiteloo toire haben zu brutale t, d h n u ac ed le g ty Wakes Loopen mand ans denz zum Bigairat noch nie h n re h , dass die Ja drei, vier ffe trotzdem o h der h Ic . d d Standar ark. Ob as jetzt ist es den“, so M er w zeit er en d l rb h t ausste hängt wo Tricks nich arten. Das w en zu ab h ab t st ib sie Lu d, ble Fall sein wir ab, worauf . rn en re d h er Fa w en von d ort prägen p S en d vor allem e ng si che Richtu und in wel

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© Foto Flexifoil/Richard Boudia

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Fahrer Mark Berry am Homespot © Foto William Milne © Foto William Milne

© Foto Flexifoil/Richard Boudia

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leeshaimiller

© Foto Ori Erez Text Peter Goldbach

MANCHE KENNEN IHN NOCH VON SEINER ZEIT ALS TEAMRIDER. LEESHAI MILLER WAR IN DEN ZEITEN DER BOARDOFFTRICKS UNTER DEN BESTEN KITESURFERN DER WELT UND GAB AUCH MIT WAKESTYLETRICKS ORDENTLICH GAS. DOCH ALS DIE GELENKE DIE HOHEN BELASTUNGEN NICHT MEHR SO RECHT MITMACHEN WOLLTEN, SCHWENKTE ER UM UND IST NUN SOWOHL IN DER WELLE UNTERWEGS ALS AUCH ISRAELS IMPORTEUR FÜR NAISH. WIR SPRACHEN MIT IHM ÜBER SEINEN WERDEGANG UND DIE KITESZENE IN EINEM © Foto privat Spot Haifa

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LAND MIT EINER ANGESPANNTEN POLITISCHEN SITUATION.

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eeshai, gerade die Leser, die noch nicht so lange kiten, oder diejenigen, die das internationale Wettkampfgeschehen nicht so interessiert, werden noch nicht so viel von dir wissen ... Gib uns doch bitte mal einen Einblick in deinen Werdegang. Aber gern. Ich wurde am 14.04.1984 in Kalifornien geboren und bin da aufgewachsen. Dort war ich viel am Wakeboarden und Snowboarden, bis ich 1999 nach Israel gezogen bin. Eigentlich habe ich inzwischen alles probiert ... Wakeboarding, Kiten, Skateboarding, Drogen, Frauen und Rock n‘ Roll ... (lacht). Kitesurfen ist für mich aber die beste Kombination von allem. Mein Vater ist Segler und brachte mir damals von einer Messe das erste Naish-Video, „How to Rip“, mit. Ich war absolut fasziniert und habe mit einem fünf Quadratmeter großen Kite zu üben angefangen. Nach und nach wurde ich besser und mein Name in Israel immer bekannter. 2002 kam mit Red Bull der erste Sponsor auf mich zu. Zunächst war ich nur im nationalen Team, schaffte es aber bald,

© Foto Peter Goldbach Spot Maui

© Foto Ori Erez Spot Haifa

© Foto Peter Goldbach Spot Maui

EIGENTLICH HABE ICH INZWISCHEN ALLES PROBIERT ... WAKEBOARDING, KITEN, SKATEBOARDING, DROGEN, FRAUEN UND ROCK N‘ ROLL ... ins internationale aufgenommen zu werden. 2004 war dann mein bestes Jahr, mein Durchbruch. Es war noch die Zeit der Boardofftricks, als ich mich mit Mark Shinn und Co. gebattelt habe und angefangen habe, sie zu besiegen. Ein paar Mal hatte ich zweite und erste Plätze bei Events ... Bei der KPWT war ich eine Weile lang Erster, bin aber dann wegen meiner Sponsoren zur PKRA gewechselt. Das Level war bei der PKRA höher und dort wollten sie mich sehen. Leider hatte ich etwas Pech mit einer Verletzung, weshalb ich nur zwei Contests mitfahren und daher nicht aufs Gesamtklassement angreifen konnte. Aber um ehrlich zu sein, bedeuten mir Resultate auch nicht so viel. Waren es auch die Verletzungen, die dich zum Verlassen der Tour gezwungen haben? Ja, teilweise. Es waren nicht nur Verletzungen, sondern auch generelle gesundheitliche Probleme. Ich war echt auf einem hohen Level, als die gesundheitlichen Probleme kamen: Knieoperation, Rückenschmerzen ...

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So fragte ich meinen Arzt um Rat. „Wenn Sie später noch laufen wollen, sollten Sie mit dem Sport aufhören“, sagte er mir. Diese Diagnose war schon hart ... Ich legte eine Pause ein und überlegte, wie es weitergehen soll. Eigentlich hatte ich auch keine Wahl, denn mit 30 nicht mehr laufen zu können, ist kein sportlicher Erfolg der Welt wert. So habe ich mich für das Wavekiten entschieden. Wobei: Wellen können manchmal genauso schmerzhaft sein, wenn sie nur groß genug sind. Und wie kam es dann dazu, dass du Importeur geworden bist? Im Leben geht es darum, die Chancen, die sich einem bieten, zu nutzen. Wenn du eine Möglichkeit siehst, musst du sie manchmal einfach ergreifen, auch wenn das ein Wagnis ist. Für mich war es genau der richtige Zeitpunkt, als sich mir die Chance bot, Importeur zu werden. Um genau zu sein, war es das nicht nur für mich, sondern auch für Naish, da es damals niemanden in Israel gab, der den Job vernünftig gemacht hat.

© Foto Ori Erez

Lass uns mal von deinem Job zu deinem Land kommen. Wie sieht denn die Kiteszene in Israel aus? Zuerst einmal ist sie nicht besonders groß. Wir haben nur etwa sieben Millionen Einwohner in Israel und davon kann lange nicht jeder schwimmen, speziell von denen mit arabischer Abstammung. Es gibt derzeit etwa 2000 Kitesurfer, wovon vielleicht 500 wirklich aktiv dabei sind. Die meisten Kitesurfer sind zwar, wie überall, zufrieden, wenn sie hin- und herfahren können, aber das Level ist für die Zahl der Fahrer gesehen schon hoch. Es gibt etwa vier bis fünf, die auch international mitfahren könnten. Dennoch gibt es viele, die „Gelegenheitskiter“ bleiben, denn Israel ist nicht der windigste Platz der Erde. Man muss eben viel herumfahren und die Nachbarländer besuchen, um viel Zeit auf dem Wasser zu haben. Als ich noch trainiert habe, konnte ich so gut wie jeden Tag kiten, aber ich bin dann auch immer zu anderen Spots gefahren: Rotes Meer, Mittelmeer, die Seen ... Jeder Spot hat seine Saison und wer bereit ist, zu reisen, ist ständig auf dem Wasser. Am liebsten mag ich den Winter in Israel. Von Januar bis Februar haben wir starke Stürme im Mittelmeerraum, die drei bis vier Meter hohe Wellen an die Küste nach Haifa, einen sehr guten Wellenspot, bringen.

MEIN JOB IST ES, DIE LEUTE VOR ORT ZU ÜBERZEUGEN. Ich habe zusammen mit einem Partner einen Businessplan erstellt und den Posten bekommen. Es läuft super. Ich arbeite viel am Strand, was nicht nur Spaß macht, sondern auch effektiv ist. Ich habe stets mein ganzes Material dabei und einige Drinks. Mein Job ist es, die Leute vor Ort zu überzeugen. Ich glaube auch, dass es das ist, was uns ausmacht: viel Service und die direkte Verbindung zum Kunden. Aber dafür braucht man doch viel Startkapital ...? Da der Markt überschaubar ist, geht es. Naish hilft uns auch, indem wir unsere Order gut splitten und somit unseren Bedarf sehr genau anpassen können. Ich habe mein Startkapital als professioneller Kiter bei meinen Sponsoren verdient. Vor einigen Jahren konnte man als Teamrider noch einiges mehr verdienen, als das heute der Fall ist. Das ist jetzt viel schwieriger. Es gibt nun viele junge Fahrer, viele sehr gute Fahrer und bei einigen sind die Eltern noch die größten Sponsoren ... Auch wenn Kitesurfen sehr groß geworden ist, gibt es relativ wenige internationale Teamrider.

Wenn man bei uns häufiger Nachrichten sieht, denkt man bei Israel vermutlich an eine sehr schwierige politische Situation. Politik macht auch vor dem Kitesurfen nicht halt. Sie beeinflusst alles. Unser Spot in Haifa ist nahe einer muslimischen Kirche, weshalb wir uns zum Beispiel dort nicht ausziehen dürfen. Was die Krise mit den Nachbarländern angeht: Das merkt man vielleicht im Land direkt nicht so stark. Man lebt sein Leben, man geht kiten. Wirklich nervig ist es, dass es für die israelischen Kitesurfer sehr schwierig ist, zu reisen. Beispielsweise können sie nicht nach Indonesien, da es ein muslimisches Land ist. Ich habe da einen großen Vorteil: Ich habe auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Mit meinem amerikanischen Pass komme ich fast überall hin. Das hat mir auch meine Karriere deutlich erleichtert. © Foto Peter Goldbach Spot Maui

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northteamcamp08 Text Christine Gutter © Fotos CarlosMPhoto.com

DAS YOUNG BLOOD CAMP 2006 IN SPANIEN WAR DER START FÜR EIN IM KITESPORT EINZIGARTIGES PROJEKT. ZIEL WAR ES, DIE TALENTIERTESTEN NATIONALEN TEAMFAHRER EINE WOCHE LANG ZUSAMMEN AUFS WASSER ZU HOLEN, DAMIT SIE VONEINANDER UND VON DEN PROS LERNEN KONNTEN. ZUSÄTZLICH WAR EINE FITNESSTRAINERIN ENGAGIERT, UM AUCH ALLE WIRKLICH FIT ZU BEKOMMEN, UND ES GAB EINWEISUNGEN IN DEN KORREKTEN UMGANG MIT SPONSOREN UND MEDIEN. EIN HALBES JAHR SPÄTER DEHNTE NORTH DAS KONZEPT AUCH AUF DIE „GROSSEN“, ALSO SEINE BESTEN INTERNATIONALEN TEAMRIDER, AUS. HIER LAUTETE DIE ZIELSTELLUNG NATÜRLICH ANDERS: OPTIMALE VORBEREITUNG, HÖCHSTLEISTUNG UND VERLETZUNGSPRÄVENTION. ZEHN TAGE LANG STANDEN JAIME HERRAIZ ALS COACH UND KUKI DE DIOS ALS FITNESSUND MENTALTRAINER DEN RIDERN ZUR SEITE. FÜR 2008 WURDE KUKI DE DIOS WIEDER INS BOOT GEHOLT, ZUSAMMEN MIT JAIME SOLLTE ER DIE JUNGS KÖRPERLICH UND MENTAL EINMAL MEHR AN IHRE GRENZEN BRINGEN. DIE STÄRKEN WURDEN POLIERT UND DIE ÄNGSTE ÜBERWUNDEN …

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eno und Mallory konnten das Camp kaum abwarten und der damals frisch im Team aufgenommene Mario Rodwald war ebenfalls bereit, es mit den etablierten Jungs aufzunehmen. Wie im Vorjahr bekam das internationale Team Unterstützung durch ein paar Youngster, die im Young Blood Camp ein halbes Jahr zuvor auf sich aufmerksam gemacht hatten. Alle waren gespannt, wie sie sich bewähren und was sie für eine Auswirkung auf das ganze Team haben würden. Der Amerikaner Jon Van Malsen und die beiden Franzosen Olivier Dansin und Thomas Paris hatten vor, die „Alten“ herauszufordern. Ort des Geschehens war Jaimes brandneues Haus in Brasilien, das an der Nordostküste Brasiliens etwa 120 Kilometer nördlich von Fortalezza liegt. Der Ort ist abgeschieden vom Trubel, den man aus Cumbucu gewohnt ist. Das Team konnte so privat trainieren und flexibel den Rahmen aussuchen, der für Trainingszwecke am idealsten schien: spiegelglatte Lagune, Wellen oder etwas rauere Bedingungen. Wie man es aus Brasilien gewohnt ist, wehte der Wind konstant und zuverlässig. Das Haus ist nicht nur groß, sondern auch noch gemütlich eingerichtet. Ein blauer Pool glitzert im Garten und der Strand direkt vor dem Haus bietet viel Platz zum Starten oder Landen. Dazu sorgten Jaimes Hausperlen für Ordnung und gutes Essen zu jeder Tages- und Nachtzeit – was in diesen zehn Tagen als echte Herausforderung zu bezeichnen war … So begann das Camp auch, wie man es sich nur wünschen konnte. Alle waren entspannt, lachten viel und freuten sich auf zehn Tage Urlaub mit allem Luxus. Zumindest taten sie das, bis sie sahen, was Kuki und Jaime alles vorbereitet hatten ...

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Fahrer Olivier Dansin

Mario: „Jaime hatte für alles gesorgt. So gab es sogar einen Kompressor und wir mussten nicht einmal die Kites aufpumpen. Aber am ersten Morgen merkte ich schon früh, dass hier ein anderer Wind wehte. Direkt vor dem Frühstück ging es erst einmal zum Laufen an den Strand, danach machten wir gleich den Ablaufplan für die nächsten Tage. Wir mussten einen Haufen verschiedener Tricks für Fahrtechniken zusammenbekommen, das neue Rhino-Video auf Band aufnehmen, Lifestylepics machen und natürlich das Wichtigste: Alle Fahrer sollten noch fitter für die kommende Saison werden. Noch am ersten Morgen, platt vom Joggen, „arbeitete“ ich das erste Mal mit unseren Fotografen zusammen. Das lief auch echt gut, da wir Fahrer schnell ein System entwickelt hatten, bei dem die Kameraleute die gesamte Zeit über einen Fahrer vor der Linse hatten und wir von Land aus stets genaue Anweisungen bekamen. Der Rest war unterdessen am Homespot und trainierte in den auslaufenden Wellen.“ Insbesondere die Youngster waren höchst motiviert und schienen nicht müde zu werden, während Mallory und Reno aussahen, als ob sie es lieber etwas langsamer angegangen wären. Irgendwie hatte Jaimie auch schon vor der Session ein etwas ungutes Gefühl. Als es dann endlich aufs Wasser ging, waren alle so motiviert und ehrgeizig, dass das Limit für einen ersten Tag etwas überschritten wurde. Das Adrenalin war förmlich in der Luft zu spüren, als die Jungen einen Trick nach dem anderen abfeuerten und die Älteren sich von den Küken nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten. Während des Mittagessens redete Jaime daher allen ins Gewissen und versuchte, die Meute etwas zu bremsen, indem er sie auf die Risiken des ersten Trainingstages aufmerksam machte und sie daran erinnerte, dass allen noch die lange Reise, der Trainingsrückstand und der Jetlag in den Knochen saßen. Die Mittagspause wurde daher etwas in die Länge gezo-

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gen und schließlich ging die Gang nach einem etwas gemäßigteren Aufwärmen wieder zurück aufs Wasser. Ein paar Contest-Simulationen wurden durchgespielt und mit dem richtigen Licht am Nachmittag startete das erste größere Fotoshooting. Jaime: „Ich habe es aus dem Augenwinkel beobachten könnten. Mallory flog mit einer irren Geschwindigkeit über einen Kicker in einen Frontmobe Pass. Während er die Bar ein zweites Mal hinter seinem Rücken durchreichte, war er immer noch höher als der Kite. Es sah ziemlich unmöglich aus, das noch zu landen. Aber unglücklicherweise schaffte er es irgendwie, das Board unter den Körper zu bekommen. Ich hörte ihn laut schreien und es lief mir kalt den Rücken hinunter. Kuki und ich rannten sofort los, um ihm zu helfen. Er deutete nur auf sein Knie. Was zuerst aussah wie ein überdehntes Band, stellte sich schließlich als Bänderriss mit Meniskusruptur heraus. Neben einer Operation bedeutete das auch gleich einmal: sechs Monate weg vom Fenster … Ein Schock für alle Beteiligten. Der erste Tag – und der beste Fahrer war schon aus dem Rennen. Die Stimmung sank dementsprechend auf einen Tiefpunkt und nach dem Abendessen waren alle früh im Bett.“

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Fahrer Thomas Paris

Fahrer Jon van Malsen Fahrer Jon van Malsen

Während der nächsten Tage setzte Jaime mehr auf Marketing und Aufbautraining an Land. Auch auf dem Wasser ging es etwas gemäßigter zu. Ausgerechnet Mallory war es, der allen zur Hand ging und Jaime und Kuki beim Training eine große Hilfe war. Er motivierte und steckte alle mit seiner guten Laune an, sodass schon bald wieder etwas bessere Stimmung in der Runde war. Mario: „Die ersten Tage haben wir hier oft Heats nachgestellt und versucht, so viele Tricks wie möglich in den knappen acht Minuten zu landen. Zum Ende hin wurde es immer anspruchsvoller. Es gab aber nicht immer nur ernste Contests. Wir spielten auch „Horse“, wobei ein Fahrer einen Trick vormacht und die anderen denselben oder einen schwereren nachlegen müssen. Mittags wurde immer eine Siesta gehalten und danach wurden Fahrtechniken geschrieben, Interviews gehalten und „How-to-do´s“ gefilmt. Am Nachmittag wurden die Gruppen getauscht, um kein Licht zu verschenken. Abends gab’s immer eine fette Dehnsession und Kraftübungen mit unserem Fitnesstrainer Kuki. Wir arbeiteten an unserer Beweglichkeit und Schnelligkeit als Basis für neue Tricks. Nach dem Abendbrot waren alle, aber auch wirklich alle, so kaputt, dass wir gerade noch ins Bett kriechen konnten und nicht vor zwölf Stunden später wieder aufwachten.“ Gegen Ende des Camps ließ der Wind ein wenig nach, sodass alle auf größere Schirme wechseln mussten und keine Windböe ungenutzt blieb. So kam es, dass Carlos, der Fotograf, nach dem Abendessen plötzlich die Idee hatte, alle aufs Wasser zu schicken. Für die Jungs war das eine schwer zu beschreibende, aber sehr eindrucksvolle Erfahrung. Jedes Mal, wenn der Vollmond hinter den Wolken hervorkam, fingen das Was-

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Fahrer Olivier Dansin

ser und die Haut silbern zu leuchten an und manche Boards bekamen richtig leuchtende Neonfarben. Mario: “Ich hatte das Gefühl, auf einer schwarzen, badewannenwarmen Masse zu fahren. Es war echt komisch. Ich wusste weder, ob ich schon gelandet war, noch, wo der Strand oder der Kameramann ist. Am Ende der zehn Tage waren wir auch alle ziemlich am Ende mit unseren Kräften und brauchten erst einmal eine Pause. Alles in allem war es für mich eine super Erfahrung und ich glaube, es hat das gesamte Team noch mehr zusammengeschweißt. Jeder hat ein paar fette Shots im Kasten und weiß jetzt, wie er zu Hause auch ohne Wind trainieren kann. Und vor allem hatten wir zusammen eine Menge Spaß. Für mich war die wichtigste Erfahrung, dass man mit positivem Denken und Teamgeist am weitesten kommt.“ Modernste Trainingsmethoden aus den USA...

So ging es auch zu Ende, das wohl erste Trainingslager seiner Art. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie sich unser Sport noch weiterentwickelt und wie man in fünf Jahren trainieren wird. Aber es ist mal stark davon auszugehen, dass dieses Camp mehr war als nur ein einmaliger Versuch ...

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colgatekitesurfworldcup2008 Text Peter Goldbach © Fotos hochzwei.net & Sabrina Jung

DER COLGATE KITESURF WORLDCUP IST DER VERMUTLICH WELTWEIT GRÖSSTE KITESURFEVENT IN 2008. AUCH DIESES JAHR SIND WIR MEDIENPARTNER UND VERANTWORTLICH FÜR DAS KITELIFE VILLAGE, DIE AUSSTELLUNG NEUER PRODUKTE VON KITESURFFIRMEN. EIGENTLICH WAR ANGEDACHT, EINEN BERICHT SCHREIBEN, DER ETWAS WENIGER PERSÖNLICH IST. IRGENDETWAS PROFESSIONELLES, EINEN EVENTBERICHT IN DRITTER PERSON. DOCH DIE ERLEBNISSE DER ERSTEN TAGE GABEN MEHR ALS GENUG ANLASS DAZU, DAVON ABZUKOMMEN ... SO SETZTE ICH MICH JEDEN TAG ABENDS IN DEN BUS UND TIPPTE DIE ERFAHRUNGEN DES TAGES AB.

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ONNERSTAG – ist der letzte heiße Tag der Vorbereitungen. Die Overnight-Printflyer kommen an und auch das Board trifft in letzter Sekunde ein. Eigentlich hatte ich ja von der Entscheidung, beim Race mitzufahren, ein knappes Jahr Zeit bis zum eigentlichen Event, doch wie es so ist mit Familie, Kiteschule und Kitelife, kam es, dass ich vergangenen Freitag eine grobe Outline zum Ausstanzen gab – mit geratenen Angaben zu Schlaufenpositionen, Bodenkurve und Flex. Ich nutze zwei Stunden des späten Nachmittags dazu, mit einem Taschenmesser (alle anderen Werkzeuge sind in der Kiteschule) und einem Akkuschrauber Schlitze in das etwa einen Zentimeter dicke Board zu fetzen und mit einem Fünf-MinutenEpoxy abgesägte Windsurf-Seegrasfinnen, die in der Schule noch übrig waren, notdürftig einzukleben. Jeder, der Familie hat und selbstständig ist, wird den letzten Tag vor einem einwöchigen Trip kennen: Packen, E-Mails, Autoresponder und so weiter. Ohne die Hilfe Dritter wären auch die Vorhänge für den Bus niemals rechtzeitig fertig geworden. So kommt es auch, dass wir gemeinsam um etwa 23 Uhr die letzten Nieten im leichten Regen unter einer Straßenlaterne ins Tuch der Vorhänge klopfen, um die Nachbarn nicht zu stören. Perfekt, das war noch wichtig, jetzt kann es losgehen. FREITAG – Über den Tag des Aufbauens kann ich leider nicht wirklich viel zum Besten geben. Er bestand für uns im Wesentlichen daraus, das Auto vollzuladen, nach Kiel zu fahren, dort das volle Auto gänzlich zu überladen (Papier ist nicht nur geduldig, sondern auch verdammt schwer) und mit einem Kinderwagen und einem Rucksack nach und nach alle Freiexemplare ins Kitelife-Zelt zu kutschieren. Spektakulärer ging es da wohl bei denen ab, die das ganze Eventgelände aufgezogen haben. Hochachtung an die Organisation: Alles ist perfekt getimt, es fehlt an nichts. Und als wir um 18 Uhr nach dem obligatorischen Umweg ankommen (man kann sich auch mit Navi verfahren, wenn man nicht auf Baustellenschilder achtet), steht schon alles. Respekt. Ich registriere mich nach dem Hefteschleppen noch bei der PKRA, zahle meine Startgebühr und bekomme neben einem schicken Lycra mit der Nummer 18 noch einen ProSieben-Ventilator, eine Packung Zahnpasta und eine Zahnbürste. Das trifft sich auch ganz gut, denn mittlerweile ist es schon so dunkel, dass ich meine Zahnbürste eh noch suchen müsste. Kind ins Bett, danebenlegen und schlafen ...

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© Foto hochzwei

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SAMSTAG – Schon die Nacht über ist mir aufgefallen, dass es wohl ziemlich stark regnen muss ... Der Blick aus der beschlagenen Fensterscheibe ergibt ein trauriges Bild: Wir parken mitten in einer Wasserfläche, die sich nur durch die Wassertiefe vom Meer unterscheidet. Hier und da versucht jemand, seinen eingesunkenen Wagen auszubuddeln. Dazu gießt es in Strömen bei eher wenig Wind. Unsere Entscheidung lautet, das Auto nicht zu bewegen, bis es entweder trocken ist oder wir komplett absaufen. So stapfe ich durch den Regen zum Skippersmeeting, was ich mir auch hätte schenken können. Die Hauptbeschäftigung eines PKRA-Fahrers ist das Warten. „Wie, noch nicht so viele da?“ Wir treffen uns in einer Stunde. „Ah, endlich sind genug Fahrer anwesend ... Aber das Wetter ist nicht sooo dolle. Lass uns in einer Stunde noch einmal schauen ...“ Und so weiter. Wobei mir das auch recht ist, denn zum einen stimmt der Wind für den Silberpfeil und der mag Regen ja nicht so gerne und zum anderen ist mir jetzt echt nicht nach kiten. Es gießt immer noch in Strömen. Während das Eventgelände von Besuchern fast vollständig verschont bleibt und nun auch die teuersten Funktionsjacken anfangen, durchzunässen, nimmt der Wind durchgehend zu. Die Leitung entscheidet sich erst spät am Tag, noch schnell die Qualifikation für den Hauptevent im Freestyle durchzuziehen. Fast alle der deutschsprachigen Fahrer schaffen es in die nächste Runde. Doch mit teilweise skurrilen Läufen. Rick Jensen und Jan Schiegnitz verpassen ihre ersten Heats, da die Reihenfolge plötzlich von der Jury verändert wurde, und manche verbringen ihren Heat komplett schwimmend. Nun ist für mich auch die Zeit gekommen, mein mühsam entwickeltes Hightech-Nobelboard zu testen. Mit der bitteren Erkenntnis, dass 23 Zen-

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Kevins perfekte Starts beim Boardercross bescherten ihm am Ende den Sieg dieser Disziplin.© Foto hochzwei

timeter lange Finnen zwar brutal gut Höhe laufen, aber nicht einfach so in ein dünnes Brett geklebt werden können. Die Finne knackt in einer Welle das Brett. Eigentlich war es mir schon klar, aber ich hatte schon gehofft, dass das Board wenigstens etwas länger durchhält. Komplett durchnässt steigen wir in den Bus und hoffen auf besseres Wetter. SONNTAG – Besseres Wetter, bessere Laune. Diese Grundregel trifft auf jeden Event zu. Sowohl Wind als auch Wetter sind heute schon etwas angenehmer. Um zehn Uhr ist Skippersmeeting. „Wie, niemand da? Es geht weiter um 11.15 Uhr.“ Ich renne das Kitelife Village ab auf der Suche nach einem Board. Keiner will eines rausrücken. Danke an Tobias Häger an dieser Stelle für das geliehene North Phantom. Da der Wind schon ziemlich gut ist, entscheide ich mich dafür, meine Bindungen auf das Board zu schrauben, um mehr Kante geben zu können. Keine Ahnung, ob es funktioniert, aber der Stylefaktor ist mein. Bindung auf Leichtwindboard, das hat noch niemand beim Race versucht. Ich bekomme

© Foto hochzwei

viel Zuspruch dafür. Silvester ist so begeistert, dass er unbedingt noch Fotos machen will. Wird wohl kaum Nachahmer finden, denn wirklich Erfolg hatte ich nicht. Da beim Bojenausfahren noch das Boot stecken bleibt, dauert es letztendlich bis sage und schreibe 14 Uhr, bis das Race endlich beginnt. Optimal, um in der Zwischenzeit das Board zu testen und ihm schon einmal auf der Sandbank einen Knacks mitzugeben. Als das Race startet, ist der Wind schon fast wieder auf null, ich merke die zusätzlichen Kilos der Bindung sehr stark und kacke ziemlich ab. Nach der ersten verkrampften Runde spitzel ich ein und schaffe es tatsächlich bei Leichtwind und Race (Bindung sei Dank), ein Serienboard zu knacken. (Danke an dieser Stelle nochmal an Tobias, dass er es so locker und kulant hingenommen hat, schließlich habe ich das echt selbst verbockt.) Ich versuche noch weiterzufahren, liege aber alle dreihundert Meter wieder auf der Fresse. Als ich dann überrundet werde und selbst mein Leichtwindkite fast vom Himmel fällt, gebe ich auf. Habe ja auch eine gute Ausrede, mit dem zerstörten Board. „DNF“, also „did not finish“, lautet mein Ergebnis. Dazu

gesellen sich noch „did not start“ („Bei unter 20 Knoten gehe ich doch nicht raus“) und „disqualified“ („Wie? Ich hätte die Startlinie von der anderen Seite überfahren sollen?“ „Naja, ist wie auf der Autobahn. Wenn dir alle entgegenkommen, machst du etwas verkehrt ...“). Insgesamt werden nur elf der über dreißig Fahrer gewertet. Gewonnen hat Sebastian Bubmann (trotz Trommelfellriss) mit einem Directional, der wirklich extreme Winkel gegen den Wind gefahren ist. Er ist wirklich so krass davongezogen ... Im Vergleich zu mir. Hätte ich nie für möglich gehalten. Glückwunsch, gute Leistung. Auf Platz drei gesellt sich Ron Reimers und auf fünf liegt Armin Harich, gefolgt von Dirk Hanel. Es ist eines von nur drei Rennen, das Charles Delau nicht für sich entscheiden kann. Verdammt, hätte ich nur mein Board noch gehabt, bei dem Wind wäre es mir nicht gebrochen. Und es hätte mit den Monsterfinnen echt gut mithalten können. Ansonsten ist auf dem Gelände die Hölle los. Waren Tausende da ... wenn nicht Millionen. Jedenfalls sind so gut wie alle kostenlosen Exemplare der Kitelife bereits am zweiten Tag vergriffen. Ich versuche abends noch relativ unbeholfen, die Finne wieder einzukleben und gebe auf. Zwischenstand nach zwei Tagen … Boards: 2, Ergebnisse: 0. Nichts, worauf man wirklich aufbauen könnte, aber etwas, das wenigstens Raum zur Steigerung lässt. Tobias hat mir das Race ltd. in Aussicht gestellt. Oh ja, bitte! Ich mache es auch nicht kaputt. (Hoffentlich ...) MONTAG – Na geht doch! Schon wieder Wind und schon wieder leicht. Aber diesmal etwas besser. Und ja, man kann. Racer sind ja ein wenig die Prügelknaben der Events. Die kann man immer mal dazwischenschieben. Drei Races werden angesetzt. | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |

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Und ich habe zu meinem Silberpfeil einen super Untersatz geliehen bekommen, das North Serienraceboard. Und tatsächlich kann ich mithalten. Zumindest prinzipiell. Beim Kursrennen ist es sehr wichtig, gut Höhe zu laufen und die Bojen sehr gezielt in möglichst wenig Schlägen anzufahren. Also in eine Richtung maximal gegen den Wind, bis die Oberschenkel höllisch brennen, und dann noch mindestens 500 Meter. Während Sean Farley, Sebastian und die anderen Raceexperten Topplatzierungen einfahren, schaffe ich es zweimal immerhin in die Top Ten, jedoch mehr mit gutem Material als mit guter Leistung. Besondere Erwähnung verdient der dritte Lauf, bei dem ich es mal wieder schaffe, mich selten dämlich anzustellen. Ich verfehle die etwa zwei Meter hohe Boje erst um zwei Meter und klatsche beim nächsten Versuch komplett dagegen. Sehr zum Leidwesen der etwa fünf Fahrer hinter mir, die laut fluchend ausweichen müssen (sorry ...). Platz 14 und ziemlich aus der Puste ... DIENSTAG – ist der Tag der Single Elimination. Die am Vortag angefangenen Heats werden fortgesetzt. Von den deutschsprachigen Fahrern schafft es niemand weiter als in die zweite Runde. Stefan Permien gewinnt noch den ersten Heat gegen Silvester Ruckdaeschel, Jan Schiegnitz und Michael Schitzhofer überstehen ebenfalls die erste Runde. Mario Rodwald hat Pech und muss gleich im ersten Lauf gegen Sebastian Garat antreten, und das ohne Erfolg. Aber es gibt ja noch die Doubles, nicht wahr? Neben Aaron fallen insbesondere Alvaro Onieva und Tom Herbert mit ihrem Style auf. Bei abnehmendem Wind besiegt Aaron Kevin und führt. Danach ist auch der Wind auch fast alle. Und wie immer, wenn nichts anderes geht, heißt es … ja genau, Kursrennen. Mit Tür (gab ja noch andere, die auf das Raceboard scharf waren) und brennendem Oberschenkel überstehe ich die zwei Runden mit akzeptablem, wenn auch nicht wirklich gutem, dreizehnten Platz. Andere sind da mit dem gleichen Material erfolgreicher. Ich glaube, ich habe auch deren Geheimnis herausfinden können: Man muss einfach besser fahren ...

© Foto Sabrina Jung

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© Foto Sabrina Jung © Foto hochzwei

MITTWOCH - Am Tag nach den Singles folgt gleich ein weiterer mit noch mehr Wind und noch spektakulärerer Action. Die Doubles werden ausgefahren. Diesmal läuft es auch für die Lokalmatadore deutlich besser. Besonders in der Erinnerung bleibt der Heat, in dem Jan Schiegnitz und Stefan Permien gleichzeitig einen hervorragenden Lauf gegen starke Gegner haben. Beide fahren risikoreich, stylish und enorm powervoll. Und beide in den Augen der meisten Betrachter (inklusive meiner) eine ganze Ecke besser als die Gegner, doch leider nicht aus Sicht der Jury. Ich hätte es ihnen gegönnt, besonders bei dieser Leistung. So bleibt beim immer noch hervorragenden dreizehnten Platz leider ein kleiner bitterer Beigeschmack, aber hey, echt fette Leistung. Held des Tages ist eindeutig Mario Rodwald, der sich von ganz hinten auf Platz fünf steigert und auf dem Weg dorthin unter anderem Cesar Portas, Sebastian Garat, Reno Romeu und Mike Blomwall aus dem Rennen wirft. Gegen den ausgeruhten Tom Herbert hat er aber dann in seinem insgesamt schon siebten Heat keine Chance mehr. Man merkt, wie er sichtlich erschöpft ist und nicht mehr die Leistung der vorangegangenen Heats toppen kann. Aber man muss sich auch noch Ziele für das nächste Jahr lassen, oder? Im Finale schafft es Kevin, Aaron doch noch vom Thron zu stoßen. Von beiden aber eine unglaublich gute Leistung bei alles anderem als einfachen Bedingungen. Man kennt ja die Videos, aber Aaron vs. Kevin in live ist ein Erlebnis. Wenn man sich dann noch vorher selbst aufs Wasser gewagt hat und gemerkt hat, wie schwierig es bei diesen chaotischen Wellen, der Strömung und dem schwankenden Wind ist, bleibt die Kinnlade für den gesamten Lauf heruntergeklappt. Es soll danach noch ein Rennen gestartet werden, ich übe mindestens 300 Richtungswechsel und stelle dann fest, dass das Rennen längst abgesagt wurde, weil das Boot mit der Strömung beim Bojenaussetzen nicht klarkam ... Naja. Der Abend geht dann weiter mit Grillen und einer entsprechender Party. DONNERSTAG – Die etwas zu kurze Nacht hängt in den Knochen. Und die Experten der PKRA setzen auch noch stolze vier Races an. Ein guter Tag, um mal wirklich mäßige Leis-

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tungen abzuliefern. Insbesondere, da das Raceboard auch mal von anderen gefahren werden will. So nehme ich ein Racetwintip vom neuen Flyboard-Shaper Eddy Lansik. Komplett überbraten reißt mir eine Schlaufe aus dem Brett und ich gebe auf. Im nächsten Race läuft es mit Platz elf und einer von mir alles andere als geliebten Tür etwas besser. Ein Rennen später (habe wieder gutes Material bekommen) fliegt mir jemand seinen Schirm vor die Nase und ich muss zu meinem Board zurückdraggen, was mich gleich mal so viele Plätze zurückfallen lässt, dass ich keinen Bock mehr habe und aufgebe. Wenn du vorher irgendwo unter den Top Ten bist und dann so nach hinten zurückfällst, nervt das einfach. Obwohl ich echt keinen Bock mehr habe und durch die kurze Nacht auch keine gute Laune, fahre ich das letzte Rennen auch noch mit und schieße mich mit einem dämlichen Kiteloop weit nach hinten. Diesmal komme ich aber wenigstens an. FREITAG – ist der Tag des Kitecross, auch Boardercross genannt. Ich bin noch nie einen mitgefahren und will mir den Spaß nicht nehmen lassen. Kitecross hat einen entscheidenden Nachteil oder Vorteil gegenüber dem Kursrennen: Wenn man rausfliegt, hat man frei. Ich verbocke meinen Start schon allein durch einen gezogenen Adjuster und fliege verdient raus (wenigstens den 720er | KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |

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hätte ich mal sauber machen können). Besser läuft es da bei Rick und Mario, die es auf Platz fünf schaffen. Kevin Langeree gewinnt auch den Kitecross, vor Sky Solbach und Sebastian Garat. Er rennt am schnellsten und springt am geschicktesten auf sein Brett ... Es ist anscheinend nicht nur Glück. Danach wird noch ein Rennen gestartet. Die von der Jury schauen relativ doof, als ich mitten im Rennen an den Strand kommen und nach dem Weg fragen muss. Eigentlich war ich bis dahin ganz gut unterwegs ... Gegen späten Nachmittag füllt sich das Eventgelände, die Vorbereitungen auf das große „Wir sind Helden“-Konzert laufen. Bis zum Abend ist es brechend voll, die Party kann beginnen. Besonders partyresistent erweist sich das Team von – nomen est omen – Gin, wobei dem die Jungs von Liquid Force und Slingshot in nichts nachstehen. SAMSTAG – Auch ein windstiller Tag kann mal erholsam sein, insbesondere, wenn es der einzige in einer ganzen Woche und der Tag nach der Party ist. Dafür geht das Rahmenprogramm ab. Schon morgens gibt Robby Naish eine Showeinlage auf dem Stand-up-Paddle-Board, es folgen ein SUP-Contest, Skateboard- und BMX-Shows, und das bei komplett mit Zuschauern gefülltem Eventgelände. Hin und wieder kommen Fragen, wo denn das Kitesurfen zu sehen sei. Manche lassen sich tatsächlich belehren, dass das nicht möglich ist, wenn selbst dünne Flaggen schlaff nach unten hängen. SONNTAG – Schräg ablandiger, extrem böiger Wind ... Zu schlecht für Boardercross, zu unberechenbar für Freestyle, bleibt nur ... Race. Mal wieder. Charles Delau steht als uneinholbarer Sieger fest und fährt nicht einmal mit, was Dirk einen Sieg bei einem guten Rennen ermöglicht. Mit einem Zwölfer und dem Raceboard habe ich für diesen Tag zwei Ziele: Erstens, noch einmal in die Top Ten zu kommen, und zweitens, diesmal keine blöden Fehler zu machen. Bis auf, dass mir einmal die Vorfahrt genommen wird, was mich die entscheidenden Meter um eine Boje und damit sehr viel Zeit (zwei Halsen) kostet, läuft es auch ganz gut. Ich kann tatsächlich mein Meisterstück an der Zielboje wiederholen: Ich peile meinen Zieleinlauf an und falle zwei Meter vorher durch ein Windloch ins Wasser. Es ist eh so böig, dass mein Schirm mehr mit den Ohren wackelt als ein Dackel auf einem Rennpferd. Der nächste Anlauf: Jaaaaa ... NEIN!!! Ich klatsche unstylish gegen die Zielboje. Erst im dritten Anlauf klappt es. Zu meinem Glück geht es den beiden hinter mir nicht viel besser und ich schaffe es gerade noch als Achter ins Ziel, werde dann aber leider auf sieben hochgestuft, denn Sebastian Bubmann verliert seinen eigentlich verdienten dritten Platz im Gesamtranking durch Protest von Sky Solbach. Er hatte eine Boje falsch umrundet. Schade eigentlich ... Besonderen Respekt an dieser Stelle an Mister Windfinder Oliver König,

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der mit einem ungetunten Phantom und Speed2s einen zehnten Platz im Gesamtklassement erreicht und aus seinem Material die ganze Woche wirklich alles rausholte, was ging. Abgeschlossen wird der Event mit Showkiten. Kevin & Co. zeigen noch einmal, was sie alles drauf haben und auch Robby Naish und Wladimir Klitschko gehen aufs Wasser. Obwohl ich schon mit einem zwölf Quadratmeter großen High-Depower-Kite teilweise voll angebraten bin, fliegt Wladimir tatsächlich einen 20er Rhino2 ... Der Kerl ist mal wirklich ein Tier oder Schrank oder was auch immer, auf jeden Fall enorm. FAZIT – Schon im Vorfeld hatte sich angedeutet, dass uns der Worldcup auch dieses Mal keine Enttäuschung bieten würde. Wenn man zurückblickt, war der Event wieder ein voller Erfolg. Neun von zehn Tagen mit Wind, ein noch größeres Eventgelände, eine super Organisation und natürlich auch das größte Kitelife Village aller Zeiten (also eben größer noch als letztes Jahr). Freestyle vom Feinsten, eine Menge Show, viel Party und große Mengen guten Testmaterials. Zwar auch etwas viel Regen, aber man kann ja nicht alles haben, oder?

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REGELN

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© Foto Sabrina Jung

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© Foto Sabrina Jung

Freestyle – wird im Doppel-K.-o.-System ausgefahren. Die erste K.-o.-Runde nennt sich Single Elimination, die zweite Double Elimination. Pro Heat fahren zwei mal zwei Fahrer direkt gegeneinander und haben sieben Minuten Zeit (kann je nach Bedingungen abweichen), die Jury zu überzeugen, wer der bessere ist. Der Gewinner kommt eine Runde weiter, bis die ersten vier Fahrer der Singles in den Finalläufen ermittelt werden. Bei den Doubles hat jeder dann die Chance, sich von unten hochzukämpfen und schließlich den Gewinner der Single Elimination vom Thron zu stoßen. Course Racing – Die Regeln des Kursrennens sind ähnlich der einer Regatta beim Segeln. Es gibt einen mit Bojen abgesteckten Kurs. Drei Minuten vor dem Start wird eine gelbe Flagge gehisst, die nach zwei Minuten gesenkt wird. Auf ein akustisches und optisches Signal (grüne Flagge) hin wird das Rennen gestartet und die Startlinie darf überfahren werden. Wer anderen die Vorfahrt nimmt, riskiert eine Disqualifikation für dieses Rennen. Ab einer gewissen Zahl von Rennen kann man schlechtere Ergebnisse streichen. Der Gesamtgewinner wird nach einem Punktesystem ermittelt. Boardercross – Vier Fahrer starten gleichzeitig und müssen einen bestimmten, meist Downwind ausgerichteten, Kurs abfahren. Dabei müssen Hindernisse überwunden und bestimmte Tricks (zum Beispiel ein 720) gezeigt werden. Wer den Trick nicht zeigt, wird einen Platz nach hinten gestuft. Die ersten beiden schaffen es in den nächsten Lauf, bis letztendlich der Sieger im Finale ermittelt werden kann.

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Text Peter Goldbach © Fotos Kitelife-Team

alles beta, oder was???

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Es wird langsam schwierig, Kites zu kategorisieren. Der Bowkite war noch durch ein Patent definiert, einen Sigma-Kite von Naish erkennt man auch vom anderen Ende eines Sees, den ursprünglichen C-Kite kann man neben der C-Form an den vorne eckigen Tips ausmachen. Und da hört es aber auch schon auf. Der neue Vegas wird oft als C-Kite eingestuft, die Tips sind aber alles andere als eckig. Vor zwei Jahren wäre es noch ein extremer Hybrid gewesen. Aber C-Kite, das ist radikal, das ist Wakestyle und das sind Kiteloops, bei denen der Fahrer mindestens zehn Meter unter sich in 35 Meter Höhe einen Schirm durchzieht. Es läuft auf dem Markt eben so, dass jeder versucht, einen Clou zu starten – wie es damals Cabrinha mit dem Bowkite gelungen ist. Ein neues Produkt, das ein neues System prägt. Es geht darum, einen neuen Namen zu etablieren, irgendetwas, was die Nutzer und die Medien übernehmen. Letztes Jahr ist F-One mit dem „Delta-C-Shape“ etwas Vergleichbares gelungen, nur auf kleinerer Ebene. Der Hype wurde unterstützt von den Marken, die den Begriff Delta ebenfalls verwendeten. Ein Teil der positiven Eigenschaften der Kites wurde dadurch erzeugt, dass die Fläche durch die rund nach hinten gezogene Fronttube stark in der Mitte konzentriert wird. Das begünstigt das Lowend und erleichtert den Relaunch. Nun findet man dieses Designmerkmal an verschiedensten Modellen, zum Beispiel auch beim Rebel 09. Um genau zu sein, hatte aber auch schon der Rebel 08 eine ähnliche Form, nur nicht so extrem. Die Grenzen sind fließend. Wir haben uns entschieden, dieses Spiel nicht so stark mitzumachen. Jeder kann seine Kites nennen, wie er will: „Delta-Lambda“, „Delta-C“, „Sigma“, „Flat-Five“, „Hybrid“, „Hybrid-Hybrid“ ... Wir könnten jetzt auch reißerische Berichte machen mit der Überschrift „Welcher

Delta ist der richtige für dich?“ oder „Was ist das beste Kitesystem“. Das klingt sicher besser und erregt mehr Aufmerksamkeit, als zu sagen „Ist uns egal, wie das System heißt, das Teil muss fliegen“. Unserer Meinung nach wird hier viel Augenwischerei betrieben. Die einzig sinnvolle Einteilung ist eine nach Zielgruppen. Man kann nicht pauschal sagen, dass das eine oder andere als „eigenes Kitesystem“ beworbene Gestaltungsmerkmal eines Kites überlegen ist. Nur weil jemand einen griechischen Buchstaben auf das Tip druckt, muss das Teil nicht gleich besser für Anfänger oder Welle sein. Leider macht es das dem Endverbraucher nämlich nicht leichter. Von allen Seiten wird gesagt, dass man dieses oder jenes unbedingt bräuchte. Wir empfehlen, einfach zu überlegen, welche Flugeigenschaften einem wichtig sind, sein Können realistisch einzuschätzen und zu überlegen, welche Funktionen man gern haben will. So kann man seine Vorauswahl treffen und am besten erst testen und den freundlichen Händler, der diesen Service anbietet, danach auch unterstützen. Hat man sich dann einen Kite gekauft, ist unsere Empfehlung, mit viel Spaß aufs Wasser zu gehen und sich nicht blenden zu lassen von Kites mit Autopilot, die von drei bis 45 Knoten funktionieren und sooooo viel besser sind. Wir fliegen viele Kites und haben eines gelernt: Hat man sich mal auf ein Produkt eingeschossen, das nicht kompletter Müll ist, ist der Spaß auf dem Wasser das, was zählt. Dazu sollte auch gehören, dass man sich nicht wahnsinnig machen lässt von Produkthypes. So schmeißen wir auch im Produktjahr 2009 (das bekanntlich ab Ende Juli beginnt) alle in einen Topf und teilen nach wie vor in Einsteiger, Freerider und Freestyler ein. Kandidaten für den ersten 2009er-Test sind die neuesten Versionen von Gaastra Jekyll, Naish Cult, North Rebel und Slingshot Rev.

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gaastra jekyll 09 10 Vorbemerkungen: Der erste Jekyll zeichnete sich insbesondere durch seine Sprungeigenschaften aus. An

Safety: Es gibt drei Safety-Varianten für den Jekyll: das maxima-

diesen Erfolg will Gaastra natürlich anknüpfen.

le Depowern nach dem Auslösen, das Auswehen an eine Backline und die Nachrüstung einer fünften Leine. Gerade wenn es zur Sache

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale

geht, ist hier die letztere Option diejenige, die wir für die einzige

Die Bar: Der Jekyll 09 wird mit einer komplett neuen Bar ausgeliefert. Das neue Material ist sehr weich und

empfehlenswerte Variante halten.

angenehm, wenn auch nicht ganz so griffig wie die diesbezüglich besten Bars. Der Chickenloop ist angenehm kurz gestaltet und bietet überdies die Möglichkeit, den Chickendick zur Seite zu klappen. Der Auslöse-

Höhelaufen: Die Höhelaufeigenschaften des Jekyll sind, dank des

mechanismus kann hier nicht bewertet werden, da unser Modell nicht der finalen Version entsprach.

großen Windfensters, gut. Versprungene Höhe ist schnell und einfach wieder eingefahren.

Der Kite: Der Jekyll ist ein SLE, der ohne Rolle an der Waage auskommt. Der Kite ist neben einem funktionierenden One-Pump-System auch mit einem breiten Dacronstreifen an der Hinterkante ausgestattet. Die

Relaunch: Der Relaunch funktioniert bei genug Wind einfach über

Backlines werden direkt an das Tip angeknüpft, wobei dem Nutzer zwei verschiedene Trimmoptionen bereit-

Zug einer Backline. Im unteren Windbereich empfiehlt es sich, den

gestellt werden.

Kite wie einen Vierleiner zu starten oder, falls montiert, die fünfte Leine zu Hilfe zu nehmen.

2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Im Vergleich zum Vorgänger ist das Handling runder geworden. Der Kite rackt nicht

Springen und Freestyle: Der Jekyll gehört nach wie vor zu den

mehr so aggressiv nach einem Lenkeinschlag der Bar, sondern hat nun einen harmonischeren, wenn auch im-

sehr sprungkräftigen Kitemodellen. Durch den stark ausgeprägten

mer noch relativ explosiven Druckaufbau. Das Drehtempo ist hoch und der Schirm reagiert sofort auf jeden

Anpowereffekt sowohl bei der Sprunghöhe als auch bei der Hangtime

Lenkbefehl, wobei er stark gedepowert etwas zum Flattern neigt. Gerade schwerere Fahrer sollten die Front-

ist er weit oben dabei. Bei Kiteloops entwickelt er eine mittlere Quer-

tube knallhart aufpumpen, damit die Tips nicht bei viel Kantendruck nach außen schlagen.

beschleunigung, ist jedoch nicht ganz so kontrolliert wie die Freestylekites. Dennoch ist der Kite durch das angenehmere Handling für

Windrange und Depower: Der Jekyll hat massig Depower. Er lässt sich depowern, bis das Tuch zu

Freestyle im Vergleich zum Vorgänger merklich verbessert worden.

flattern beginnt. Bei viel Wind ist jedoch der On-Off-Effekt festzustellen, was dann ein etwas zappeliges Handling bewirkt. Stabilität: Die durchweg positiv zu bewertende Stabilität des Vorgängermodells bleibt auch beim Jekyll 09 voll erhalten. Auch bei schlechten Bedingungen bleibt der Kite ohne Probleme am Himmel. Größe

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NEGATIV

• SPRUNGEIGENSCHAFTEN

• ZAPPELIG BEI BÖIGEM WIND

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naish cult 09 10.5 Vorbemerkungen: Naish wagte mit dem Sigma-System im letzten Jahr einen mutigen Schritt. 2009 führt Naish

Stabilität: Die Stabilität des Cult ist, wie bei allen bisher getesteten

das einzigartige Konzept weiter und präsentiert eine weiterentwickelte, zweite Generation der Sigma-Serie.

Sigma-Kites, herausragend. Auch bei schlechten und turbulenten Windverhältnissen bleibt der Vogel noch ruhig am Himmel.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: Der einzige Kritikpunkt der 2008er-Bar ist nun beseitigt. Die Safetyleash greift an einer Verlänge-

Safety: Das Quickrelease ist in Positionierung und Funktion sehr

rung einer Frontline an, die durch die Bar zum Chickenloop geführt wird. Neben der hervorragenden Griffig-

gelungen. Der Cult weht nun nach dem Auslösen einer Steuerleine

keit, den weichen Windern und der übersichtlichen Gestaltung zeichnet sich die Bar durch einen sehr guten

ohne jede Beanstandung aus.

verschiebbaren, jedoch nicht komplett blockierenden Stopper aus. Zusätzlich lässt sich die Bar nun elegant und in Sekundenschnelle in der Größe verstellen. Extensionlines, also Verlängerungen von 20 auf 24 Meter

Höhelaufen: Der Cult zeichnet sich durch gute Höhelaufeigen-

Leinenlänge, sind beim Kite ebenfalls enthalten. Der Adjuster ist unter der Bar in den Chickenloop integriert

schaften aus, die auch für weniger ambitionierte Fahrer leicht abzu-

und lässt sich einfach bedienen. Für Freunde von unhooked Sprüngen bleibt der Loop zudem automatisch

rufen sind.

beim Aushaken an der richtigen Position. Relaunch: Der Relaunch funktioniert über Zug einer Leine und Der Kite: Die charakteristische, zickzackförmige Fronttube der Sigma-Kites ist auch beim neuen Cult zu fin-

ist noch einfacher als beim Vorgängermodell. Auch klappt das Re-

den. Die Form erlaubt es, das Tuch zwischen den Struts unter Spannung zu vernähen, was die Stabilität erhö-

launchen bei deutlich weniger Wind als letztes Jahr, was eine erfreu-

hen soll. Im Wesentlichen unterscheidet sich der Kite von seinem Vorgänger durch Veränderungen des Profils

liche Verbesserung ist.

sowie der Form, insbesondere der Tipgestaltung. Zusätzlich ist der Kite mit dem bei Naish üblichen, innen liegenden One-Pump-System ausgestattet, das es sehr einfach ermöglicht, den Schirm schnell und einfach zu

Springen und Freestyle: Der Absprung des Cult ist einfach zu

befüllen sowie zu entlüften, und ein kleines Packmaß begünstigt.

finden. Gerade im oberen Windbereich sind ohne Probleme hohe und lange Sprünge möglich, die in ihrer Höhe nicht ganz an die

2. Flugverhalten

von Jekyll oder Rebel heranreichen. Zwar funktionieren auch viele

Steuerung/Handling: Im Vergleich zum Vorgänger wurde der Cult direkter, das typische Fluggefühl eines

komplizierte Tricks mit dem Cult, doch werden die Freestylefreaks

Sigma-Kites bleibt dabei bestehen. In alle Lagen ist der Kite sehr entspannt, bei einem angenehmen weichen

einen enger drehenden und aggressiveren Kite und einen präziseren

Grunddruck und Druckaufbau. Das Erspüren der Position des Kites ist durch das geringe Feedback etwas

Druckaufbau wünschen. Auch macht sich hier das geringe Feedback

schwieriger. Die systembedingt größere Spannweite sorgt für einen weiteren Drehradius, was zum Teil durch

etwas störend bemerkbar. Kiteloops funktionieren mit dem Cult, bei

die hohe Fluggeschwindigkeit kompensiert wird. Insgesamt wird die Zielgruppe des Kites das Drehtempo als

geringer Querbeschleunigung, nun deutlich besser.

angenehm empfinden. Größe

3 4,5

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Windrange und Depower: Das Lowend wurde etwas verbessert, jedoch kommt der Kite nicht ganz an die

Kite Only *

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diesbezüglich besten Mitstreiter heran. Depower bietet der Cult hingegen sehr viel, weshalb die Windrange

RTF

* 1198,- 1248,- 1278,- 1298,- 1348,- 1438,- 1498,-

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799,-

insgesamt als sehr groß zu bezeichnen ist.

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north rebel 09 10 Vorbemerkungen: Im Vergleich zu den Veränderungen vom Rebel 07 zum Rebel 08 kommt North im Pro-

Safety: Nichts wesentlich Neues bei North im Modelljahr 2009, aber

duktjahr 2009 mit einem sehr stark überarbeiteten Rebel heraus. Nicht nur, dass der Kite nur noch vier Struts

hier gab es auch keinen Handlungsbedarf. Das Quickrelease ist leicht

hat, auch ein One-Pump-System sieht man beim Rebel zum ersten Mal.

zu greifen und zu bedienen, worauf der Schirm sehr druckarm an der fünften Leine hängt.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Die Bar: Grundsätzlich fallen die Unterschiede der 2009er-Bar im Vergleich zum 2008er-Modell auch eher

Höhelaufen: Dank seines großen Windfensters und des guten Hand-

gering aus. Der volle Funktionsumfang mit Microhook, verschiebbarem Stopper, in Sekundenschnelle einstell-

lings ist verlorene Höhe mit dem Rebel leicht wieder einzufahren.

barem Depowerweg und Größenverstellung bleibt erhalten. Neben dem Design und der Prägung des Griffmaterials wurde der Microhook ab Werk so blockiert, dass er durch Herausbrechen eines kleinen Kunststoffteils

Relaunch: Der Relaunch des Rebel 09 ist einfach und unkompliziert.

erst aktiviert werden muss. Der letztes Jahr umherbaumelnde Depowertampen des Adjusters kann nun per

Bei viel Wind bewegt er sich sogar automatisch zum Windfensterrand

Klettband fixiert werden, was eine Verbesserung, wenn auch keine wirkliche Innovation ist.

und muss dann nur noch nach oben gelenkt werden. Lediglich bei etwas weniger Druck im Schirm muss die fünfte Leine etwas zu Hilfe

Der Kite: Während North beim Rebel am Fünfleiner-Flatkite-Konzept festhält, wurde der Shape des Schirms

genommen werden. Liegt der Schirm, zum Beispiel nach dem Auslö-

grundlegend verändert. Am auffälligsten ist wohl, dass es nur noch vier Struts gibt und die Mittelstrut somit

sen, auf dem Rücken, benötigt man jedoch eine saubere Starttechnik.

ersatzlos gestrichen ist. Die Fronttube wird stark nach hinten gebogen und die Fläche des Kites stark auf die Mitte konzentriert. Das Aufbauen funktioniert dank eines One-Pump-Systems nun schneller, wobei das Entlüf-

Springen und Freestyle: Für Oldschool- und Hangtimefreaks bietet

ten etwas länger dauert als zum Beispiel bei Slingshot.

der Rebel 09 durch seine gute Sprunghöhe und Hangtime sowie den einfach zu findenden Absprung viel Potenzial. Auch bei Kiteloops

2. Flugverhalten

ist mittlerweile die Querbeschleunigung deutlicher spürbar als noch

Steuerung/Handling: Viel Grunddruck sowie ein weicher Druckaufbau erleichtern Einsteigern das Fahren

beim Modell aus 2008. Bei unhooked Loops reißt der Kite kurz an

und gehören zu den charakteristischen Eigenschaften des Rebel 09. Im Gegensatz zum Rebel 08 wurde

und bleibt dann recht druckarm. Der hohe Grunddruck sorgt für viel

das Modell noch drehfreudiger, begünstigt durch die neue Form und die geringere Spannweite. Es ist eine

Pop, sodass der Rebel sogar für Freestyle über einen weiten Bereich

kleine Tendenz zum Beschleunigen der Drehbewegung während eines engen Turns festzustellen. Herauszu-

viel Spaß bringt, auch wenn er in dieser Disziplin einem reinen Free-

heben ist, dass sich der Kite auch stark gedepowert noch sehr gut steuern lässt. Die Barkräfte befinden sich

stylekite etwas, wenn auch nicht viel, nachsteht.

im Mittelfeld, was zusammen mit dem direkten Handling dazu führt, dass man die Position des Kites gut an der Bar erspüren kann. Windrange und Depower: Das neue Profil sowie die große Centerfläche sorgen für ein, verglichen mit dem

Größe

Rebel 08, nochmals besseres Lowend, weshalb beim Rebel die meisten Fahrer nun keine größeren Kites als

Kite only 829,- 879,- 929,- 979,- 1029,- 1079,- 1129,- 1229,- 1329,-

zwölf oder 14 Quadratmeter mehr brauchen werden. Der Grunddruck sorgt für ein leicht abzurufendes Lowend,

RTF

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1208,- 1258,- 1308,- 1358,- 1408,- 1458,- 1508,- 1608,- 1708,-

ist aber der begrenzende Faktor bei viel Wind. Dennoch bietet der Rebel eine insgesamt riesige Windrange. 3. FAZIT DER REBEL 09 WIRD WIEDER VIELE FREUNDE FINDEN. ER IST NICHT NUR ÄUSSERST UNKOMStabilität: Die sehr gute Flugstabilität der Vorgängermodelle ist auch mit fehlender Mittelstrut beim Rebel 09

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slingshot rev II 11 Vorbemerkungen: Die erste Version des Slingshot Rev hatte uns bereits voll begeistert. Dass der Rev die

Stabilität: Der Rev steht super am Himmel und wird sowohl Ein-

Kombination von C-Kite-ähnlichem Handling und enormer Depower bietet, ging im letzten Jahr vielleicht noch

steigern als auch Könnern keine Probleme machen. Auch weit unter-

etwas unter, hat sich aber mittlerweile rumgesprochen, weshalb der Schirm nun einen großen Fanclub hat.

sprungen segelt er zurück ins Windfenster.

Nun steht die zweite Version, die wir in elf und 13 Quadratmeter zur Verfügung hatten, auf dem Prüfstand. Safety: Die Vierleiner-Safety des Rev ist wie schon beim Vorgänger 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale

als sehr gut zu bezeichnen und steht der einer fünften Leine in nichts

Die Bar: Das Barsystem sowie der Chickenloop sind mit dem Vorgänger im Wesentlichen identisch geblieben.

nach. Die Bar rutscht an einer Leine nach oben, wobei sich der Rev

Neu ist ein widerstandsfähigerer und sehr griffiger Belag. Der Adjuster ist nach wie vor über eine Seilklem-

sehr druckarm aufs Wasser legt, ohne vorher zu rotieren oder zu

me in den Chickenloop integriert, was einen etwas hohen Kraftaufwand beim Ziehen erfordert. Eine Frontline

zappeln. Gepaart mit der üppigen Depower ein sehr sicheres Kon-

wird durch die Bar ebenfalls an den Chickenloop geführt und bildet dort den Ansatzpunkt für die Safetyleash.

zept, solange man den blockierenden Stopper vorsichtig handhabt.

Komplettiert wird das System durch den verschiebbaren, komplett blockierenden Stopper. Höhelaufen: Der Rev läuft zwar nicht ganz so gut Höhe wie sein VorDer Kite: Der Rev ist ein SLE-Kite mit eher gerade geschnittener Outline. Natürlich fehlt beim Rev auch das

gänger, jedoch immer noch auf dem für 2009 zu erwartenden Niveau.

von Slingshot erfundene One-Pump-System nicht. Um einen zuverlässigen Relaunch zu ermöglichen, sollten die Schlauchklemmen wegen der dünneren Struts aber stets geschlossen bleiben. Eine Neuigkeit ist, dass die

Relaunch: Der Rev relauncht über Zug einer Leine. Wichtig ist, sie

Barkräfte nun in drei Stufen einstellbar sind. Die Umstellung erfolgt schnell und einfach durch Umknüpfen

weder zu weit noch zu wenig einzuholen.

des hintersten Teils der Waage. Springen und Freestyle: Auch dieses Jahr bietet der Rev sehr gute 2. Flugverhalten

Sprungeigenschaften. Der Absprung ist schnell und einfach zu tref-

Steuerung/Handling: Der Rev ist direkt, drehfreudig und bietet ein Handling, das einem C-Kite nicht un-

fen und auch Hangtime sowie Sprunghöhe und Lift überzeugen. Die

ähnlich ist. Solange die Steuerleinen nicht durchhängen, bleibt das Handling beim Depowern auch angenehm

größten Verbesserungen macht Slingshot in Sachen Freestyle. Pop

konstant, was dem Fahrer stets ermöglicht, die Position des Kites gut zu erspüren. Die Barkräfte sind gut

und tolles Handling bot ja schon die erste Version, die zweite hat nun

einzustellen und reichen von gering (vergleichbar mit dem Vorjahresmodell) bis mittel. Beim Anpassen der

auch den nötigen Querzug beim Kiteloop bekommen. Die größeren

Barkräfte verändert sich das sonstige Verhalten des Kites erfreulicherweise nicht wesentlich.

Revs bieten somit auch für echte C-Kite-Freaks eine gute Alternative.

Windrange und Depower: Während die Depower nach wie vor sehr gut ist, wurde das Lowend nochmals ein Stück verbessert, weshalb der Dreizehner-Rev zumindest an der Küste vielen Fahrern als größter Lappen ausreichen wird. Das Lowend ist jedoch etwas unterhalb des Lowends von Kites wie dem Rebel. Die

Größe

5

7

9

11

13

15

Depower setzt direkt ein und lässt den Schirm schnell druckarm werden.

Kite only

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1019,-

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3. FAZIT DER REV 09 13 IST EIN ERSTKLASSIGER ALLROUNDER, DER SOWOHL EINSTEIGER UND HANG-

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• HANDLING

• NICHTS GRAVIERENDES

• FREESTYLE & WELLE

88

| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |

| KITELIFE | AUSGABE 4 / 2008 |

89


testauswertungen

flightcheck

testübersicht

1.

Bar Optik/Wertigkeit Griffigkeit/Haptik Winders Übersichtlichkeit Funktion Adjuster Funktionsumfang Adjuster Leinen (Farbe, Extensions) Komplett ausdrehend

Gaastra Jekyll* 9,8 0 0 + 0 0 GV (2), OSH, AC Gurtband F N

Naish Cult North Rebel Slingshot Rev 13,3 12,0 11,5 ++ ++ + ++ + ++ ++ 0 + + ++ + + 0 NBS, GV (2), AC GV (2), NBS, MH, AD BS, OSH Klemme Loop Klemme Klemme Loop F, E F N N N

2.

Verarbeitung/Ausführung Anzahl Leinen Qualitativer Eindruck Detailverliebtheit Anzahl Trimmoptionen Onepump (keine Wertung)

10,0 4 – 5* + + 2 Ja

12,0 4 + + 1 Ja

12,0 5 + + 1 Ja

11,5 4 + + 3 ja

3.

Safetykonzept Auslösen (Position/Kräfte) Restzug Zusammensetzen

11,0 ** ++ **

12,4 ++ + +

12,8 ++ ++ +

11,8 + ++ +

4.

Handling Direktheit Feedback Definiertheit Druckaufbau Konstanz Steuerung beim Depowern Sauberes Drehverhalten Barkräfte (keine Wertung)

10,2 + + + + 0 mittel

9,0 0 0 0 + + gering

12,0 + + + ++ + mittel

11,8 ++ + + + + gering bis mittel

5.

Grundfunktionen Höhelaufen Windrange

11,0 + +

11,9 + +

11,8 + ++

11,1 + +

Stabilität

+

++

+

+

Relaunch Relauch Leichtwind Relaunch Starkwind

11,0 + +

11,0 + +

12,0 + ++

+ +

7.

Aufsteigertauglichkeit Gutmütigkeit Sanfter Druckaufbau

8,5 0 0

12,5 + ++

11,0 + +

11,5 + +

8.

Springen (Oldschool) Sprunghöhe Floating Absprung

11,3 ++ + +

10,7 + + +

12,0 + ++ +

11,7 + + +

9.

Newschool Pop Lift unhooked Nicht zu viel Hangtime Kiteloop

10,2 + + 0 0

7,9 0 0 + 0

11,2 ++ + ++ ++

12,1 + + + ++

Naish Cult 11,5 11,3 10,2

North Rebel 11,9 12,1 11,8

Slingshot Rev 11,5 11,5 11,7

liquid force havoc 09 Vorbemerkungen: Der Havoc 2008 überzeugte uns als gutmütiger Freestylekite mit großem Einsatzbereich. Als wir die Möglichkeit hatten, die dritte Generation bereits vor Erscheinungstermin auszuprobieren, ließen wir uns diese Chance nicht nehmen. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Sowohl beim Kite als auch bei der Bar fallen auf den ersten Blick nur wenige Veränderungen auf. Das Barsystem ist in etwa identisch geblieben, mit einem verbesserten Chickenloop. Eine auswehende Safety ist nach wie vor nur über das Oh-Shit-Handle an einer Steuerleine verwirklicht. Der Schnitt des Kites sowie die Waage wurden überarbeitet, was einem auf dem Wasser aber deutlich auffällt. 2. Flugverhalten Steuerung/Handling: Erstes auffälliges Merkmal sind die leicht erhöhten Barkräfte im Vergleich zum Havoc

6.

der zweiten Generation. Auch wenn immer noch von geringen Barkräften zu sprechen ist, bietet der Kite merklich mehr Feedback und eine nochmals erhöhte Direktheit. Die besondere Charakteristik des Vorgängers ist jedoch erhalten geblieben. Beim Depowern wird er nicht schlagartig drucklos wie andere Modelle, sondern beschleunigt an den Windfensterrand, weshalb man sich den Kite über einen großen Windbereich für ausgehakte Tricks optimal einstellen kann. Der Drehradius ist nach wie vor eng und die Fluggeschwindigkeit hoch. Letztere führt zu den guten Höhelaufeigenschaften, die man schon vom Havoc 08 kennt. Windrange und Depower: Die ersten Tests lassen noch keinen exakten Vergleich zu, doch ist das Lowend vergleichbar gut, bei einer nach oben hin leicht vergrößerten Windrange. Über die gesamte Windrange ließ der Kite sich in unseren Tests problemlos über Zug einer Steuerleine starten. Springen und Freestyle: Insbesondere das verbesserte Feedback macht sich bei Tricks positiv bemerkbar.

11

Somit ist die Eingewöhnungszeit auf den Kite kürzer und der Zugang zu diesem Modell leichter zu finden. Der Gaastra Jekyll Aufsteiger 10,4 Freeride 10,9 Freestyle 10,4

Havoc ist sowohl für loaded Sprünge als auch Kiteloops nach wie vor sehr gut geeignet. Gesprungen sollte im Übrigen mehr durch die richtige Steuerung als durch bloßes Anpowern werden, was auch gut funktioniert. Größe 3. FAZIT DER HAVOC 2009 IST, SO VIEL KANN MAN SCHON SAGEN, WIEDER EIN HEISSER KANDIDAT

RTF

6

8

10

12

12

16

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FÜR JEDEN WAKESTYLEBEGEISTERTEN FAHRER. FÜR DEN EINSTEIGER IST ER NICHT DIE ERSTE WAHL

GV

UND MAN SOLLTE SICH DESSEN BEWUSST SEIN, DASS MAN OHNE AUSWEHENDE SAFETY UNTERWEGS

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Depowerweg ohne Umbaumaßnahmen einstellbar

IST. DOCH FÜR JEDEN VOM FREESTYLEEINSTEIGER BIS ZUM ANSPRUCHSVOLLEN TRICKSER IST DER

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**

Keine Bewertung möglich, da nicht finale Version 11

Bar Verarbeitung Safetykonzept Handling Grundfunktionen Relaunch Aufsteigertauglichkeit Springen Newschool Summe

90

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Aufsteiger

Freeride

Freestyle

8% 4% 15% 10% 20% 15% 15% 8% 5% 100%

9% 4% 12% 10% 19% 6% 0% 40% 0% 100%

13% 4% 6% 24% 17% 6% 0% 0% 30% 100%

10

Aufsteiger Freeride Freestyle

9 Gaastra Jekyll

Naish Cult

North Rebel

Slingshot Rev

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glidecheck

glidecheck

north x-ride 09 135

slingshot lunacy 132

Preis: 599 Euro. Boards & More, Keltenring 9, 82041 Oberhaching, +49 (0)89 666550, www.northkites.com

Preis: 599 Euro. Martens & Hohmann GbR, Preetzer Straße 207, D - 24147 Kiel, +49 (0)431 3180295 North hat dieses Jahr die größten Veränderungen der Boardreihe seit

In 2008 kam Slingshot mit dem ersten „Ruben Lenten Promodel“ auf

Langem: Weg vom Schaumkern, hin zu weicheren Boards mit Holz-

den Markt. Mittlerweile ist schon ein Nachfolger erhältlich, den es

kern. Beim X-Ride macht sich dies besonders deutlich bemerkbar.

nun neben 129 auch in 132 und 135 Zentimeter Länge gibt. Uns

Wie das Board nun funktioniert, konnten wir ausgiebig testen.

stand die mittlere Größe für einen Test zur Verfügung.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale

Wie oben erwähnt, ist das neue X-Ride mit einem Holzkern ausgestat-

Das Lunacy ist in gängiger Snowboardbauweise gefertigt. Die Outline

tet und bietet ungewöhnlich viel Flex. Zweites besonderes Merkmal

ist relativ gerade bei stark gerundeten Tips und flacher Bodenkurve. Im

ist eine deutliche Konkave, die sich durchs gesamte Unterwasserschiff

Centerbereich ist eine leichte Konkave zu finden, die deutlich vor der

zieht. Die Pads wurden, wie wir es uns gewünscht haben, endlich

Kante endet. Mit 132 Zentimeter Länge und etwas mehr als 41 Zenti-

deutlich weicher und fangen Stöße gut ab. Der Halt in der Kombina-

meter Breite ist es in derzeit gängigen Maßen gebaut. Die Pad-Schlau-

tion ist ebenfalls ohne Beanstandung, wobei uns insbesondere die wei-

fen-Kombination ist hochwertig und bietet sowohl barfuß als auch mit

chen und gut anpassbaren Schlaufen gefallen.

Schuhen guten Halt. Ein Graphandle oder dafür geeignete Inserts sind ganz bewusst nicht vorgesehen, was mehr mit Style und Image als mit

2. Fahrverhalten

Kostengründen zu tun hat. Unter dem schwarzen Lack der Finnen ver-

Es braucht keinerlei Eingewöhnungszeit, bis man sich auf dem X-Ride

birgt sich hochwertiges G10-Material.

wohlfühlt. Es gleitet sehr weich durchs Wasser und hat auch bei Kabbelwasser keinerlei Tendenz dazu, einzuspitzeln. Durch den Holzkern

2. Fahrverhalten

bleibt trotz des hohen Flexes ein lebendiges Fahrgefühl. Die Leistung

Durch die gerade Outline und die flache Bodenkurve geht das Lunacy

wird durch den Flex ebenfalls nur wenig beeinträchtigt. Der Absprung

bereits früh los und überzeugt mit hohen Geschwindigkeiten. Da auch

ist unter anderem dank des guten Kantengriffes leicht zu finden. Crui-

bei viel Wind die Kanten nicht zum Ausbrechen neigen, bietet es eine

ser werden die hervorragenden Carvingeigenschaften genauso zu

sehr große Windrange und kann vor allem an der Küste als Ein-Board-

schätzen wissen wie diejenigen, die gerne mit einem Bidirectional in

Lösung gefahren werden. Der ausgewogene Flex sorgt für ein ruhiges

der Welle unterwegs sind. Unhooked Tricks sind mit dem Brett eben-

Fahrgefühl, viel Pop für unhooked Manöver und einfache Landungen.

falls kein Problem, doch wird es vom Pop her von reinen Freestyle-

Nicht die erste Wahl ist es zum Waveriden und Carven, da sich hier

boards merklich übertroffen. Die Landungen hingegen fallen ebenfalls

die gerade Bodenkurve störend bemerkbar macht.

angenehm weich aus.

© Foto David Sonnabend

© Foto David Sonnabend

3. FAZIT DAS X-RIDE ENTPUPPT SICH ALS WAHRES VOLKS-

3. FAZIT DAS LUNACY IST NACH WIE VOR EIN SEHR GUTES

BRETT. ES IST NICHT NUR UNKOMPLIZIERT ZU FAHREN

BOARD FÜR DEN FREESTYLER UND ALLE, DIE ES WERDEN

SONDERN ÜBERZEUGT AUCH MIT GUTER LEISTUNG, SEHR

WOLLEN. DOCH IST ES EINFACH GENUG ZU FAHREN, DASS ES

GUTEM KOMFORT UND EINEM SEHR LEICHT ABZURUFENDEN

SICH FÜR JEDEN FLACHWASSERSPOT ANBIETET. SOWOHL DIE

ABSPRUNG FÜR ALLE SPRÜNGE MIT KITEUNTERSTÜTZUNG.

WINDRANGE ALS AUCH DIE RELEVANTEN EIGENSCHAFTEN

ZWAR IST ES KEIN REINES FREESTYLEBOARD, DOCH IMMER

WIE KANTENGRIP, POP UND LANDUNGEN ÜBERZEUGEN VOLL

NOCH SPRITZIG GENUG FÜR DIE MEISTEN FAHRER. DA ES

UND GANZ. NUR DIE CARVINGFREAKS FINDEN HIER NICHT

EBENFALLS SEHR SCHÖN CARVT, IST DAS X-RIDE EINE EMP-

DEN IDEALEN BEGLEITER.

FEHLUNG FÜR JEDEN, VOM AUFSTEIGER ÜBER DEN WELLENBIS ZUM HANGTIMEFREAK.

POSITIV • POP

POSITIV

• WINDRANGE

• FREERIDE

NEGATIV

• CARVEN

• WELLE

NEGATIV • ETWAS WENIGER UNHOOKED POP

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do it yourself

aufsteiger

Text Peter Goldbach

loadedjumps

Fahrer Basti Klemp © Foto Sabrina Jung

SPRÜNGE OHNE SCHIRMUNTERSTÜTZUNG SIND NICHT NUR EINE NETTE SHOWEINLAGE UND EIN GUTES MITTEL, SHOREBREAK ZU ÜBERWINDEN, SONDERN AUCH EINE WICHTIGE GRUNDLA-

do it yourself

Generelles Du brauchst für einen geladenen Sprung sowohl etwas Druck im Kite als auch ordentlich Geschwindigkeit. Je weniger Druck du hast, umso schneller solltest du fahren. Fliege deinen Kite zunächst auf 45 Grad. Wenn du den Ablauf drauf hast, kannst du deinen Schirm für eine powervollere Optik natürlich auch weiter unten halten. Da der Kite während des Ablaufs nicht gesteuert wird, empfiehlt es sich, die Bar mittig zu greifen, um den Kite nicht zu verreißen. Du kannst den Absprung verstärken, indem du zeitgleich mit dem Absprung anpowerst, doch kannst du auch schon vorher die Bar angepowert halten. Eine wichtige Vorübung ist es, Schlangenlinien zu fahren, da du genau das für den Absprung brauchst.

GE FÜR VIELE ANDERE TRICKS. DU WIRST MERKEN: WENN DER LOADED SPRUNG EINMAL SITZT, WIRST DU AUCH MIT KITEUNTERSTÜTZUNG UM EINIGES WEITER NACH OBEN KOMMEN.

94

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Absprung Fahr mit ordentlich Speed an. Nimm eine aufrechte Position ein, stelle das Board plan und falle so auf einen Raumwindkurs ab. Lass dich dann nach hinten fallen, luv maximal an und drück dich nach hinten beziehungsweise Luv ab. So fährst du einen kleinen Bogen und kannst kurzzeitig maximale Leinenspannung aufbauen. Wichtig ist, dass du nicht nach oben abspringst, sondern nach Luv, also entgegen der Zugrichtung des Kites.

Flugphase und Landung Du kannst mit Anpowern und Depowern die Dauer deines Fluges variieren. Sollte es dich in der Luft nach hinten (ähnlich wie beim Backloop) verdrehen, bring das nächste Mal beim Ankanten deinen Körper etwas mehr Richtung vorderes Tip. Verdreht es dich nach vorne, musst du deinen Körper dementsprechend näher zum Heck bringen. Fixiere mit dem Blick deinen Landepunkt, richte das Brett auf Raumwindkurs aus und versuch beim Landen, mit dem Heck zuerst ins Wasser einzutauchen. Lande aufrecht auf dem Board und federe den Stoß mit den Knien ab. Und dann Hast du den Bewegungsablauf drauf, stehen dir alle Türen offen. So kannst du, wie auf unserem Bild, mit einem Grab mehr Style in den Sprung bringen oder versuchen, einen Backloop zu springen, indem du dich in Fahrtrichtung nach hinten lehnst. Auch kannst du dich aushaken und dir als nächsten Trick den Railey vornehmen.

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do it yourself

checker

do it yourself

tantrum

Text Peter Goldbach Fahrer Jo Ciastula © Foto Toby Bromwich

EIN TANTRUM IST EIN EINHÄNDIG AUSGEFÜHRTER S-BEND, ALSO EIN RAILEY MIT EINER VORWÄRTSROTATION, WÄHREND DER MAN NUR EINE HAND AN DER BAR HAT. DEN SPRUNG IRGENDWIE ZU LANDEN, IST GAR NICHT EINMAL SO SCHWER UND

Generelles Du solltest den Railey und den S-Bend beherrschen, bevor du dich an den Tantrum wagst. Dann bist du aber schon ziemlich nah dran. Der Absprung erfolgt in der Regel noch mit zwei Händen an der Bar, da der einhändige Absprung so viel Kraft braucht, dass ihn nur wenige meistern werden. Du solltest die Bar sehr eng greifen, um den Schirm nicht zu verreißen. Bei schnellen Kites empfiehlt es sich sogar, mit der vorderen Hand den Depowertampen zwischen die Finger zu nehmen, um den Kite nicht zu verreißen.

MACHT VIEL SPASS, ABER RICHTIG STYLE REINZUBRINGEN UND IHN SO AUSZUFÜHREN, DASS DEINE GROUPIES (WENN DU WELCHE HAST) AM STRAND INS STAUNEN KOMMEN, HAT ES SCHON IN SICH. WIR EMPFEHLEN, DIE ALTEN LOU-WAINMAN-VIDEOS AUSZUGRABEN, HIER SIEHT MAN DEN TRICK IN PERFEKTION.

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Der Absprung Fahre schnell an. Stelle den Kite auf 45 Grad und, wenn du es drauf hast, ruhig auch tiefer. Falle wie beim Railey zum Aushaken kurz ab und kante so stark wie möglich an, um so weit wie möglich nach oben zu kommen.

Die Flugphase Nimm gleich nach dem Ankanten, am besten noch während das Board im Wasser ist, die hintere Hand von der Bar. Wirf deinen hinteren Arm sowie deinen Kopf nach hinten, um die Rotation einzuleiten. Weiter geht’s Die Landung ist nicht die Schwierigkeit des Tantrum. Wenn du dich weit genug gedreht hast, wirst du den Trick auch landen. Nimm wieder die zweite Hand an die Bar und korrigiere gegebenenfalls die Position des Kites. Sobald der Tantrum sicher steht, kannst du an deinem Style feilen oder weiterrotieren zum Tantrum to blind.

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do it yourself

pro

backmobe7

Text und Fahrer Leander Vivey Übersetzung Peter Goldbach © Foto Carla del Moral Castillo

DIESES MAL HABEN WIR EINEN GANZ BESONDEREN TRICK FÜR DICH. AUCH WENN NICHT VIELE IHN JEMALS MEISTERN WERDEN, IST ER SOWOHL STYLISH ALS AUCH ÄUSSERST ANSPRUCHSVOLL. EIN BACKMOBE7 IST EIN BACKMOBE MIT EINEM ZWEITEN HANDLEPASS. ES IST KLAR, DASS DIESER AUCH DIE WICHTIGSTE VORAUSSETZUNG DARSTELLT. ABER WENN DU IHN BEHERRSCHST UND AUCH BEIDE HÄNDE NACH DEM PASS WIEDER ZUVERLÄSSIG AN DIE BAR BEKOMMST, GIBT ES KEINEN GRUND, ES NICHT ZU PROBIEREN.

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do it yourself

Generelles Wenn du den Mobe kannst, ist der Backmobe to wrapped der nächste Schritt. Hier drehst du einfach nach dem ersten Handlepass weiter, landest mit auf dem Rücken gedrehten Arm und übergibst die Bar auf dem Wasser. Achte darauf, dass deine Handlepassleash lang genug ist, denn wenn sie nicht zweimal um dich herumreicht, kann es gar nicht funktionieren. Der Absprung Der Unterschied beim Mobe7 zum normalen Mobe ist, dass du etwas höher abspringst als bei einem normalen Backmobe, um mehr Zeit in der Luft zu haben. Das bedeutet: schneller anfahren, mehr Power im Kite und härter ankanten. Versuch, so schnell wie möglich nach dem ersten Handlepass wieder beide Hände an der Bar zu haben. Es wird dir aber nichts bringen, wenn du den Mobe extrem schnell hinter dich bringen willst. Mach ihn normal und sicher, das wird dir helfen, beim zweiten Handlepass dein Gleichgewicht zu halten.

Die Flugphase Wenn du wieder beide Hände an der Bar hast, zieh dich ein zweites Mal zur Bar. Diese Bewegung ähnelt sehr stark dem 313. Es ist hilfreich, vor dem zweiten Pass den Schirm etwas nach unten zu steuern. Das macht das Heranziehen und Übergeben der Bar einfacher und gibt dir zusätzliche Geschwindigkeit für die Landung. Hast du den zweiten Handlepass auch noch geschafft, fehlt nicht mehr viel. Suche deinen Landepunkt und versuche so gut wie möglich, den Aufprall mit deinen Knien abzufangen. Ein Tipp Es ist nicht in erster Linie eine Frage der Power, die Technik ist das Entscheidende. Wenn der Trick überhaupt nicht funktioniert, ist es wahrscheinlich keine schlechte Idee, noch einmal einen Schritt zurückzugehen und den normalen Backmobe zu üben. Denn je besser du den kannst, umso höher sind deine Chancen auf einen geglückten Mobe7.

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spin the globe

spin the globe

derwüstesonah Text & © Fotos Inga und Sven Statsmann

KIEL, 31 GRAD, ENDE JULI. KONSTANTER OSTWIND, 20 KNOTEN. ÄGYPTEN IST SEIT OSTERN GEBUCHT, TOBI UND MALTE BLEIBEN HIER UND LÄCHELN: „VIEL SPASS IN DER WÜSTE. WIR GEHEN SOLANGE KITEN.“ WIR WÜNSCHEN DEN BEIDEN VIEL SPASS BEI DER EINHALTUNG DER VORFAHRTSREGELN AM AUKROG UND SETZEN UNS IN DIE BAHN. ABFLUG BERLIN-TEGEL RICHTUNG MARSA ALAM.

V

orfreude? Ja. Abwarten? Auch. Google Earth zeigt die zwei Seiten des Spots: Wüste und Meer. Keine Hotels, keine azurblauen Pools, keine künstlich angelegten Marinas. Wüste und Meer. Das Weltraumfoto ist aber schon ein paar Jahre alt. Abwarten.

Im Vergleich zu Hurghada ist der Airport im südlicheren Marsa Alam eine Ruheoase. Nur unser Kitegepäck sorgt für Unruhe und wird vom Zoll mit Unkenntnis inspiziert. Die Straße Richtung Süden ist nicht die vermutete Schotterpiste, sondern aus tiefschwarzem Asphalt. Beruhigend. Und die zweieinhalb Stunden Fahrt verbuchen wir unter „sorglos“. Angekommen im Hotel Zabargad, eingecheckt, satt gemacht, ausgeschlafen. Das Abenteuer Südägypten geht los. Der Shuttle zum Strand fährt von unserem Hotel knapp fünf Minuten über die Asphaltpiste. Zu den beiden anderen Hotels dauert’s fünf Minuten länger. Das Village besteht aus einem Bereich am Strand mit Storage, Office und großem Aufbaubereich für die Kites. Süßwasserdusche, Hängematten, Chill-out-Area. Zusätzlich gibt es jenseits der Straße einen Bereich mit sehr sauberen WCs und Mitarbeiterräumen.

1 2

3

4

Die ersten Tage ist nicht viel los im Village – und auf dem Wasser. Gut, denn dank unseres Buchungsgeschicks erwartet uns am dritten Tag eine Sonnenfinsternis. In Deutschland würde das bedeuten: Fünf Millionen Menschen schauen durch Super-YpsSonnenfinsternisbrillen Richtung Himmel. In Ägypten bedeutet das: Zehn Kiter schauen Richtung Meer und suchen das Wasser. Aber die Lagune läuft trotz dieser Mondkonstellation nicht trocken, so bleibt ein Becken, in dem wir zu sechst genügend Platz finden und die Mittagsbrise nutzen. Thalia und Roland relaxen in der Mittagspause bei Backgammon und Pizza. Eine eigene Strandbar gibt’s (noch) nicht, daher fährt der Shuttle mittags in eines der Hotels und bändigt des Kiters Hunger auf Bestellung. Eisgekühlte Getränke stehen in einer Kühlbox parat. Wenn in ein paar Wochen der Strom von jenseits der Straße auch im Beachbereich der Station fließt, soll die Box durch eine Strandbar ersetzt werden, in der es dann warme Leckereien geben wird.

5 1 - Kiten mit Kamelen, Seeadlern und Mangroven – Kite to the roots in Hamata. Fahrer: Sven Statsmann 2 - Familientradition: Esel Ali befördert die Taucherausrüstung der Zabargadgäste in dritter Generation auf den Tauchsteg. Einer seiner Vorgänger hatte Gerüchten zur Folge Probleme mit dem Rückwärtseinparken und schnorchelt jetzt im Riff. 3 - Das Team. 4 - Camelbeach – noch Fragen? 5 - Gruppentaxi von El Shalaten, dem größten Kamelmarkt Ägyptens, in den Norden.

100

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spin the globe

1 2

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4

5

1 - Echt ägyptischer Kaffee. Frisch geröstet, gemahlen, mit Ingwerwasser auf- und durch Kokosgras abgegossen. Für ungeduldige Einheimische gibt‘s Lavazza. 2 - Holzrumpf 3 - Fahrerin: Inga Statsmann 4 - Der Mangrovenwald grenzt in Luv direkt an die Kitelagune. Der Wald steht wie das gesamte Gebiet unter Naturschutz und bietet unter anderem Seeadlern und Dromedaren Schutz. 5 - Railey one-handed. Fahrer: Sven Statsmann

Im Hintergrund der Station entsteht in den nächsten 18 Monaten ein übersichtliches, zum Village gehörendes Hotel mit rund 50 Wohneinheiten. Neben den beiden alten Hasen „Zabargad“ (drei Sterne) und „Lahami Bay“ (fünf Sterne) sowie dem neuen „Azur“ (vier Sterne) dann die vierte Hotel-Alternative in der Fünf-WellblechhüttenMetropole Hamata. Wer jeden Abend Party möchte, animationswilde Clubshirtträger oder Wunderkerzen am Nachtisch-Buffet erwartet, für den ist wohl keines der Hotels etwas. Die höhersternigen Alternativen bieten etwas mehr Komfort und höheren Anspruch in Sachen leibliches Wohl. Wer ausspannen möchte, das Hotel hauptsächlich zum Schlafen nutzt oder nach der Session am Pool liegen will, ist im Zabargad ausreichend gut und im Azur etwas besser aufgehoben. Sauber und einfach soll es sein. Es geht ums Kiten. Für Taucher und tauchende Anhänge empfiehlt sich das Zabargad wegen seiner Tauchstation und des Hausriffs. Camelbeach. So heißt der Strandabschnitt mit der großen Lagune, an dem das Kite-Village steht. Am ersten Tag assoziieren wir die Nomenklatur mit der Tatsache, dass die Straße hinter dem Camelbeach Ägyptens größten Kamelmarkt in Al Shalaten mit dem Norden verbindet. Jedes Jahr wechseln dort rund eineinhalb

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Millionen sabbernde Kamele ihre Besitzer und reisen dann auf Lkws kniend gen Norden. Am dritten Tag entdecken wir den wahren Grund für die Namensgebung: wilde Kamele. Am Strand. Unbeeindruckt und schlabbernd schlendern sie durch den heißen Sand. Mein Einwand, dass Kamele doch eigentlich zwei Höcker haben, wird als Präzisionsscheißerei verworfen. Dromedarbeach hört sich ja auch irgendwie blöd an. Platz ist für Kiter und Kamele, die ziehen eh kurze Zeit später weiter. Anders als die zweibeinigen Kamele an den Spots zu Hause, denen wir verdanken, dass immer mehr Strände für Kiter tabu sind. Gedanklich zurück in der Wüste erklärt uns Thalia, dass sie beim Backgammon sonst nie verliere und die Lagune hier strömungsbegünstigt entstanden sei. Letzteres bedingt durch den Mangrovenwald im Norden und drei vorgelagerte Inseln, durch die das Wasser ein großes Becken ausgespült hat, das einen rund anderthalb Quadratkilometer großen Stehbereich bietet. Selbst bei Ebbe bleibt noch ausreichend viel Wasser für eine Kitesession im Becken. Im Winter ist die Starkwindausbeute größer, im Sommer wirkt die Thermik hier aber meist effektiver als im Norden des Roten Meeres. So konnten wir auch im August jeden Tag kiten.

Mit viel Respekt vor der stacheligen Unterwasserwelt und den Elektroschockern unter den Rochen waren auch Neoprenschuhe im Sportgepäck. Da in der Lagune außer Sand und Wasser nicht viel zu finden ist, haben sich unsere aus der Heimat muschelgeschundenen Füße von einer Freiluftkur überzeugen lassen. Für große Angsthasen: Sollte doch einmal etwas passieren oder der Kiteloop dermaßen in die Hose gehen, dass die Knochen into Bruch gehen, gibt es einen Rettungswagen, der innerhalb von fünf Minuten im Kite-Village und samt Patienten in einer Stunde in Marsa Alam ist. Dort unterhält die bekannte Klinik aus El Gouna eine Ambulanz zur Erstversorgung mit der berühmten ägyptischen medizinischen Qualität. Für die Blubberblasenmacher ist dort auch eine Druckkammer installiert. Nach einigen Tagen Übung gehen die Raileys in der Lagune endlich höher. Unser Herzschlag auch. Grund ist ein Upwinder zu einer der drei kleinen, unbewohnten Inseln, die rund drei Kilometer vor der Küste liegen. Bei Sideshorewind sind sie vom Rand der Lagune aus mit wenigen Schlägen in rund zwanzig Minuten zu erreichen. Als wir uns zu viert aufmachen, Robinson und Freitag zu besuchen, schauen wir mit Vorfreude in Richtung Insel, dabei aber auch direkt in den Wind. Gegenwind. Nordost, Startbahn Null Drei. Der Upwinder wird etwas länger dauern. Unterwegs auf dem türkisfarbenen Meer kreuzen wir bei leichter Welle über größere Rifftürme hinweg und sehen unter uns so manchen gefühlt drei Meter großen Meeresbewohner. Haijeijei, wenn das mal nicht der große Freund von Nemo war – oder waren es Delfine? Die soll man hier ja schließlich auch gelegentlich treffen. Vor der Insel erwartet uns eine kleine Lagune mit einem kleinen Riff, in dem die anderen Freunde des Anemenemonenfisches unter dem Board entlang schwimmen. Mit den Füßen im knöcheltiefen Wasser legen wir eine kurze Pause mit dem weiten Blick auf das diesige Bergpanorama hinter der Kitestation ein.

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spin the globe

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Anders als die Sicht trübt das unsere Stimmung nicht, denn schlechte Sicht am Horizont kündigt verlässlicher als der Windfinder gute Bedingungen für den nächsten Tag an. Die weißen Muscheln auf dem Inselstrand können laufen, wobei die kleinen Einsiedlerkrebs-Motoren froh sind, als wir wieder aufs Board steigen und sie in ihre Inselidylle entlassen. Der Downwinder zurück zur Station geht direkt am Mangrovenwald vorbei, der inzwischen wie ein Wahrzeichen für Hamata und das Kite-Village steht. In Rolands Welle lassen wir den wohl bekanntesten Baum Kite-Ägyptens in Luv liegen und rauschen über das glasklare Wasser viel zu schnell in Richtung Station. Das zufriedene Grinsen noch im Gesicht beschließen wir den nächsten Inselausflug, sobald der Wind wieder auf Sideshore dreht. Wer einmal mit Guide an der Insel war, darf danach auch ohne ihn up up and away. Eine Flasche Wasser sollte aber immer ins Trapez geklemmt werden; Schatten wie im „Wohnzimmer“ der Station gibt’s auf der Insel keinen. Zwei Wochen später sind wir uns sicher, in Hamata einen unserer Lieblingsspots gefunden zu haben, der mit viel Authentizität und Charme wohltuend auf gestresste Kiterseelen wirkt. Ohne Schnickschnack, mit viel Herz. Dass das Kite-Village-Team dabei trotzdem noch Visionen hat, zeigen die vielen kleinen Neuerungen und Erweiterungen, die in den nächsten Monaten im Umfeld der Station angepackt werden sollen. Für Kiter oder gemixte Kite-Tauch-Doppel sind Hamata und das Kite-Village eine windsichere Alternative am Roten Meer.

Essen – Bunt gemischt, was Anspruch und Auswahl betrifft. Je höher die Anzahl der Sterne des gewählten Hotels, desto hochwertiger und abwechslungsreicher isst man. Als kleiner Geheimtipp gilt der Italiener im Lahami Bay, wo auch Gäste willkommen sind, die in einem anderen Hotel gebucht haben.

Station und den Hotels für 1 bis 1,50 Euro pro Fahrt, je nach Hotelentfernung.

Reiseapotheke – Eine ausgeklügelte Reiseapotheke (unbedingt an Mittelchen für Verdauungsgeschichten denken) ist ein Muss, ebenso ein ausreichend großer Vorrat an Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und anderen Kosmetika, denn zu kaufen gibt es in Hamata nichts. Um schnelle Runs auf die Toilette zu verhindern, ist es wichtig, viel zu trinken und sich ausreichend vor der Sonne zu schützen. Also Kopfbedeckung nicht vergessen und so oft wie möglich den Schatten aufsuchen. Solltest du dennoch Probleme bekommen, wende dich an das Team, denn die ägyptischen Medikamente wirken meistens besser. Und immer schön an die Elektrolyte denken.

Station – Ca. 60 Kites, ca. 30 Bretter, verschiedene Marken, internationale Flysurfer-Schule und -Testcenter, Kurse für alle Könnensstufen (z. B. Anfängerschulung 230 Euro, Einzelstunde 55 Euro), Storage (40 Euro pro Woche), Nutzung Materialpool (240,- pro Woche), aktuelle Preise auf www.kite-village.com. Melde dich rechtzeitig vor deinem Urlaub beim Kite-Village an.

Wetter – Sommer: Luft 38 Grad, Wasser 28 Grad, Boardshorts und (langärmeliges) Lycra gegen die Sonne. Winter: Luft 26 Grad, Wasser 22 Grad, Shorty (im Dezember und Januar langer Neo). Wind – Passatbestimmt, im Schnitt rund fünf Knoten mehr als in El Gouna, Nord, mittags Nord-Ost drehend. Wir waren im August dort und konnten jeden Tag kiten, auch wenn der Wind an einigen Tagen über 12-15 Knoten nicht hinauskam. Eine verlässliche Statistik gibt es nicht, aber laut Erfahrungen des Kite-Village-Teams sind im Sommer leichte und mittlere Winde vorherrschend. Im Winter und Frühjahr sind stärkere Winde die Regel, dann kann es auch mal vier Wochen durchgehend mit über 25 Knoten pusten. Hotels – Zabargad***, Wadi Lahami Azur**** und Lahami Bay*****. Der Kite-Village-Shuttle fährt zwischen

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Revier – Sideshore/sideonshore von links, selten von rechts (Südfön). Große, stehtiefe Lagune (knie- bis hüfttief), tiefes Wasser außerhalb des Riffs.

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Alternativen – Tauchen und Schnorcheln. Unbedingt den gigantischen Sternenhimmel anschauen – entweder bei einem nächtlichen Wüstentrip oder um 23 Uhr im Zabargad, wenn die Generatoren gewechselt werden und das gesamte Hotel für zwei Minuten im Dunkeln liegt. Zu dieser Zeit sitzt man übrigens besser nicht auf der Porzellanschüssel. Flüge – Z. B. Air-Berlin, Condor, Tui, ab Deutschland vier bis fünf Stunden nach Marsa Alam, Transfer bis Hamata zweieinhalb Stunden. Unser Partner Kitemania bietet ebenfalls Reisen nach Hamata an. Aktuelle Angebote findest du auf kitemaniatour.com. Exklusiver Reiseanbieter für das Zabargad Resort ist Orca Reisen. Eine Woche im Doppelzimmer mit Halbpension inkl. Flug, Transfers, Visum und Reiseleitung gibt es ab 539 Euro. Die neue All-inclusive-Anlage Wadi Lahami Azur Resort ist ebenfalls bei Orca buchbar, ab 760 Euro.

1 - Cafe del Mar zum Chillen. Via iPod, solange die Akkus halten. 2 - Schulungsleiterin Thalia erklärt den tauchabtrünningen Alex und Michi die Theorie, bevor es mit den Übungsmatten an die ersten Sinuskurven geht. 3 - Im „Wohnzimmer“ wird der Akku zwischen den Sessions wieder runtergekühlt – bei Schatten und kühlen Drinks. 4 - Platz ist auf der kleinsten Hütte. Solange es noch keine Dachterasse gibt, dienen Officedach und Balkon als Ausblick über den Spot. 5 - Der Pick-up gehört zum „Fuhrpark“. Mit eingebauter Sternensicht nach einer abendlichen Stipvisite bei einem der anderen Hotels. 6 - Jeder Neuling bekommt eine Spoteinweisung an der selbst gebastelten 3D-Holzkarte.

info www.orca-kite.com und unter +49 (0) 8031-18852000

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Bork Havn/Juni 09

Monat

Termin

Austragungsort

Thema

Oktober

09.-23.10.

Abu Soma

Kite Mania Tour

05.-11.11.

Flesheiras

Kite Mania Tour

NEU

10.11-01.12.

Florianapolis Kite Safari

Kite Mania Tour

NEU

Thema

Büsum/Juni 09 Abu Soma/Oktober 08

Büsum/August 09

November

Hamata/Januar 09 Abu Soma/März 09 Secret Island/El Gouna/Mai 09 Secret Island/El Gouna/Juli 09 Dahab/August 09

Monat

Termin

Austragungsort

The Breakers/September 09

Januar

06. - 20.01.

Hamata/Ägypten

Kite Mania Tour

Abu Soma/Oktober 09

Februar

09. - 16.02.

Isla Coche/Venezuela

Kite Mania Tour

Abu Soma - Kite De Luxe

März

19.03. - 02.04. Abu Soma/Ägypten

Kite Mania Tour

Ein Hotel, das allen Komfort und Platz dieser Welt bietet.

April

10. - 17.04.

Dakhla/Marokko

Girl Mania

10. - 17.04.

Dakhla/Marokko

Kite Mania Tour

Isla Coche/Februar 09

28.04. - 05.05. Essaouira/Marokko

Kite Mania Tour

07. - 14.05.

Girl Mania

NEU

14. - 28.05.

Secret Island/El Gouna

Kite Mania Tour

NEU

Juni

13. - 20.06.

Bork Havn/Dänemark

Kite Mania Tour

20. - 27.06.

Büsum/Deutschland

Fleisheras/November 08 Nordbrasilien/November 09 Florianapolis/November 09

Juli Dakhla/April 09 Essaouira/April 09

DU bist der Star der Kite Mania Tour Wir unternehmen zusammen eine KITEREISE der besonderen Art Eine Reise in die BESTEN KITESPOTS der Welt Wir reisen nur zu den SICHERSTEN WINDZEITEN Dein MATERIALPOOL mit dem feinsten Equipment begleitet Dich DEIN ERFOLG durch professionelles Training ist garantiert In KLEINEN GRUPPEN betreuen wir Dich eine Woche lang täglich Deine Trainer vom TEAM WATERWORLD sind immer dabei Jetzt alle 2009er KITEMANIA TERMINE

Ein Spot, der nur von einer Wassersportstation frequentiert wird und über eine große Sandbank, speziell nach Luv viel, viel Platz bietet.

Mai Samana/Juni 09

Florianopolis/November 08

NEU

August

Secret Island/El Gouna

Kite Mania Tour

NEU

30.06. - 07.07. Samana/Dom. Rep.

Kite Mania Tour

NEU

23. - 30.07.

Girl Mania

NEU

30.07. - 13.08. Secret Island/El Gouna

Secret Island/El Gouna

Kite Mania Tour

NEU

01. - 08.08.

Büsum/Deutschland

Youngstyle/Jugendwoche NEU

20. - 27.08.

Dahab/Ägypten

Kite Mania Tour

September

10. - 24.09.

The Breakers/Ägypten

Kite Mania Tour

Okotober

15. - 29.10.

Abu Soma/Ägypten

Kite Mania Tour

11. - 18.11.

Nordbrasilien

November

23.11. - 07.12. Florianopolis/Brasilien

Kite Mania Tour Kite Mania Tour

NEU

NEU

Ein Revier, in dem Du einen großen Stehbereich und damit eine sichere Übungsbucht, sandigen Untergrund und im eigentlichen Hauptrevier eine große und geschützte Bucht ohne Wellen findest. Die Nebensächlichkeiten, wie den Umstand, dass im Abu Soma Spot sideshore Windbedingungen herrschen, der Wind extrem konstant ist, das Wasser glasklar und strahlend türkis und die Temperaturen von Luft und Wasser zu unserer Reisezeit das reine Vergnügen sind, wollen wir hier nicht besonders hervorheben ;-). Natürlich werden wir auch wieder unseren vollständigen Kite Mania Materialpool für Euch am Start haben. Ihr könnt davon ausgehen, dass wir zu dieser Veranstaltung schon komplett mit den 2009er Produkten der führenden Kitehersteller ausgerüstet sind. Eure Trainer vom TEAM waterworld sind selbstverständlich die ganze Zeit für Euch da und betreuen Euch mit den besten Tipps und Tricks auf dem Wasser.

Kite Mania Abu Soma Zielgruppe: Termine: Leistung:

für Einsteiger, Aufsteiger und Semipros 09.-16.10.08, 16.-24.10.08 Top Kite Mania Leistung mit einem Revier „ganz für uns alleine“. Highlights: Im Wassersportcenter von Peter Müller mangelt es uns an nichts. Der Spot vor der Stationstür rundet diesen Eindruck ab. Komplettpaket: 933,- Euro/Teilnehmer

Pro Kiter Paket: Reiseveranstalter: Experteninfo:

833,- Euro/Teilnehmer Surf & Action Company Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) 0700/KITEMANIA | Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com oder bei: Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com


•Sun and Fun Sportreisen, Spezialistin Marion Henne, Tel. +49-(0)89-38014111, marion.henne@sportreisen.de •Surf & Action Company, Spezialist Oliver Hilf, Tel +49-(0)89-628167-27, oliver@surf-action.com •TEAM waterworld, Spezialist Dirk Muschenich, Tel. +49-(0)179-2010743, info@TEAMwaterworld.de

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour Kleine und heimliche Neuentdeckung zwischen Cumbuco und Jericoacoara Jeder, der Brasilien schon bereist hat, ist begeistert zurückgekommen und wir können vorweg sagen: Der Mythos Brasilien ist nicht unbegründet, denn nirgendwo gibt es so konstanten Wind mit perfekten Bedingungen und so freundliche offene Menschen ... aber lieber einmal von Anfang an: Erst einmal zum Wind: Man kann eigentlich sagen, dass alle Spots zwischen Fortaleza und Jericoacoara eine gigantische Windstatistik aufweisen. In den Monaten Juli bis Januar liegt die Windwahrscheinlichkeit bei nahezu 100%. Flecheiras ist momentan bei Kitern noch unbekannt und somit der ideale Ort für einen ruhigen und entspannten Kiteurlaub. Der nette kleine Fischerort ist noch nicht vom Tourismus überlaufen und fesselt mit seinem Charme jeden, der zum ersten Mal dort ist. Der konstante Wind sideshore von rechts und zwischen 20 und 30 Knoten erreichen. Der Startbereich, direkt bei der Station, ist durch eine kleine Landzunge abgedeckt, die den Swell bremst und bei Ebbe ein großes Becken mit Flachwasser entstehen lässt. Durch den flachen Sandstrand hat man bis zu 100 Meter stehtiefes Wasser, in dem man optimal starten kann. Dank der Windrichtung und der leicht geschlossenen Form der Bucht kommt jeder aus eigener Kraft wieder zur Station zurück. Das Wasser hat Boardshort und Bikini Temperaturen und ist das gesamte Jahr über 26 bis 28 Grad Celsius warm. Natürlich werden wir auch wieder unseren vollständigen Kite Mania Materialpool für Euch am Start haben. Ihr könnt davon ausgehen, dass wir zu dieser Veranstaltung die kompletten 2009er Produkte der führenden Kitehersteller für Euch bereithalten

Brasil, Brasil, wir fahren nach Brasil … und wir gehen auf Safari – und das für alle Könnensstufen!!!! Cumbuco, Jericoacoara, dies sind seit vier bis fünf Jahren die Namen der Spots, an die wir uns gewöhnen durften, wenn von Brasilien und Kitesurfen die Rede war. Ab 2008 wird es einen neuen Punkt auf der Kiter-Landkarte geben, denn wir entführen Dich in den Süden Brasiliens. Zum einen handelt es sich bei Florianopolis um eine Stadt, zum anderen um die gleichnamige Insel auf der diese Stadt liegt, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist und über eine Vielzahl traumhafter Kitespots verfügt.

„Wir überlassen Deinen Erfolg nicht dem Zufall“

Checkpoint Kite Mania Leistungen •Materialpool Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt. •Test Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen. •Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance. •Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur. •Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit.

Die Bedingungen in Florianopolis sind karibisch, feinsandig, mit riesigen Stränden und sowohl Wellen, als auch Flachwasser Lagunen. Gewohnt wird natürlich direkt am Meer in familiären Poussadas und das Nachtleben mit guter Musik und noch besseren Drinks, tut das übrige um aus Deinem Kite Mania Urlaub einen Traumurlaub zu machen. Innerhalb unserer Kite Mania Veranstaltungswochen fahren wir verschiedene Spots in der näheren Umgebung an, so dass die Abwechslung auch an dieser Stelle nicht zu kurz kommt. Mit einem lokalen Kite - Guide an unserer Seite wählen wir täglich auf´s Neue, welcher Spot an diesem Tag der Spot unserer Wahl, mit den besten Bedingungen sein soll. Anschließend absolvieren wir die wenigen Kilometer zu den besten Spots mit unseren Mietwagen und lassen es kite technisch so richtig krachen. Das Erstaunlichste an den Revieren und unserem „Kite - Safari“ Angebot ist, dass hier Kite Einsteiger, Aufsteiger und wirkliche Cracks gemeinsam fahren können, da an fast allen Revieren neben besten Einsteigerbedingungen an einer geschützten Bucht oder stehtiefen Lagune, optimale Wellenbedingungen auf uns warten. In dieser Kombination ist Florianopolis einmalig.

•Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen. •Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und -videounterstützung unterrichtet. •Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins.

Und das sind die Eventleiter der Kite Mania Tour 2008/2009 aus dem TEAM waterworld (v.l.n.r.) Florian Krämer, Christoph Bürger, Klaus Schweighofer, Moritz Landes, Dominik Schlemmer, Kathrin Jugl, Artur Poniatowski.

Die Anreise erfolgt wahlweise über die brasilianischen Großflughäfen Rio oder Sao Paulo, so dass Du/Ihr Eure Reiseroute auch so planen könnt, dass Ihr für ein paar Tage Zwischenstopp in Rio de Janeiro macht … ;-).

Kite Mania Flesheiras Zielgruppe:

Aufsteiger und Fortgeschrittene (Welleneinstieg) Termine: 05. - 11.11.08 Leistung: Ü / Frühstück Highlights: Ein schönes Fleckchen Erde, mit optimalen Kitebedingungen direkt vor der Haustür Komplettpaket: 1100,- Euro/Teilnehmer (ohne Flug) Pro Kiter Paket: 1.005,- Euro/Pro Kiter (ohne Flug)

Kite Safari Florianopolis Reiseveranstalter: Experteninfo:

oder bei:

Sun and Fun Sportreisen Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) 0700 / KITEMANIA Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com Sun and Fun Sportreisen, Marion Henne, Tel. +49-89-38014111, Mail. M.henne@sportreisen.de

Zielgruppe: Termine:

Leistung:

für Einsteiger, Aufsteiger und Semipros 10.-17.11.08 ACHTUNG: Bereits ausgebucht!!!!! 17.-24.11.08 24.11. - 01.12.08 An endlosen Stränden, bei konstantem Wind und zu brasilianischen Rhythmen eine Kitesession nach der anderen zelebrieren.

Komplettpaket: Pro Kiter Paket:

844,- Euro / Teilnehmer 744,- Euro / Teilnehmer

Reiseveranstalter: Experteninfo:

Surf & Action Company Kite Mania Hotline: 0700/KITEMANIA Dirk Muschenich, Tel. +49-179-2010743 Mail. info@KiteManiaTour.com Surf & Action Company, Oliver Hilf, 089-62816727, Mail. oliver@surf-action.com

oder bei:

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen immer im Komplettpreis enthalten. Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Event-Shirt, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veranstaltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veranstaltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tollen

Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittener Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Programm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Urlaubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professioneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenommen. *Kite Mania Abu Soma inkl. Flug.

Kite Mania Hotline

Kite Mania Hotline

Beratung, Tipps und

Beratung, Tipps und

Buchung der Kite Mania Tour

Buchung der Kite Mania Tour

0700 / KITEMANIA

0700 / KITEMANIA

+49 179/2010743

+49 179/2010743

info@KiteManiaTour.com

info@KiteManiaTour.com




impressum

KITELIFE - IMPRESSUM VERLEGER & HERAUSGEBER Alexander Lehmann REDAKTIONSANSCHRIFT Kitelife | Barkauer Str. 121 | 24145 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 info@kitelife.de

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FOTOGRAFEN David Sonnabend, Lance Koudele, Kristian Prühs, Lars Fransen, Martin Prest, Jens-Olaf Weißer, Timo Christahl, Joris, Markus Hohmann, Richard Boudia, Wiliam Milne, Peter Goldbach, Carlos M., hochzwei, Sven Statsmann, Inga Statsmann, Toby Bromwich SHOPANZEIGENLEITUNG Tim Jacobsen, tim@free-magazin.de KAFFEEKOCHER DES MONATS Bony-Beatrice Lewandowski, Jonas Thiel

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