Nr. 5 Saison 23/24 – Fanny & Felix

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CHF 5

FANNY & FELIX 20.12.2023 19.30 UHR

STADTCASINO BASEL

PROGR A MM-MAGAZIN NR. 5 SAISON 23/24

Sinfonieorchester Basel María Dueñas, Violine Ivor Bolton, Leitung


mizmorim.com

BASEL


SINFONIEKONZERT

FA N N Y & FELIX

Liebes Konzertpublikum Die Geschwister Fanny und Felix sind uns ja schon zum Auftakt unserer ‹Familienbande›-Saison im Konzert für zwei Klaviere begegnet. Im ersten Teil des kommenden Abonnementskonzerts möchten wir zwei Werke der beiden Geschwister einander gegenüberstellen. Im Unterschied zu Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert, das seinen festen Platz im Konzertrepertoire längst gefunden hat, gehört Fanny Hensels Ouvertüre zu den kaum gespielten Werken. Vater und Bruder waren dagegen, dass Fanny als Komponistin in der Berliner Öffentlichkeit in Erscheinung tritt. Vermutlich ist dies auch der Grund, warum das fast einzige Orchesterwerk der Komponistin unter dem Namen ihres Bruders veröffentlicht wurde. Erst kurz vor dem viel zu frühen Tod der Geschwister unterstützte Felix seine Schwester bei der Publikation ihrer Werke.

Die Komponistin Louise Farrenc dagegen konnte in Paris ihre Sinfonien mit Unterstützung ihres Mannes zur Aufführung bringen. Als ihre Tochter schwer erkrankte, zog sich Louise Farrenc aber aus der Öffentlichkeit zurück, und ihre Kompositionen gerieten in Vergessenheit. Höchste Zeit, dass wir die Werke der beiden Komponistinnen in Basel präsentieren. Herzliche Grüsse

Hans-Georg Hofmann Künstlerischer Direktor

Ivor Bolton Chefdirigent


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INH A LT PROGR A M M

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FA N N Y HENSEL Ouvertüre C-Dur

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PORTR ÄT Ivor Bolton, Leitung

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F EL I X MEN DEL SSOH N BA RTHOL DY Konzert für Violine und Orchester e-Moll

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I N TERV IE W María Dueñas, Violine

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LOU ISE FA R R ENC Sinfonie Nr. 3 g-Moll

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RÜCK BL ICK

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FA MIL IENGESCHICHTEN von Sigfried Schibli

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ORCHESTER FA MIL IEN Rossana Rossignoli & Axel Schacher 28 L E X IKON DES ORCHESTERS von Benjamin Herzog

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I N ENGL ISH by Bart de Vries

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V ER EI N ‹F R EU N DESK R EIS SI N FON IEORCHESTER BASEL › 35

Ü BERSICHT DER SY MBOL E Diese Institution verfügt über eine Höranlage Nummerierte Rollstuhlplätze im Vorverkauf erhältlich Das Sinfonieorchester Basel verwendet ­ eschlechtergerechte Formulierungen und g weist Autor*innen bei der Vergabe von ­Textaufträgen im Vorfeld darauf hin. Es steht den Autor*innen jedoch frei, ihre Texte ­i ndividuell zu gestalten.

I M FOK US

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DEM NÄCHST

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VORV ER K AU F

© Tam Lan Truong

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Die spanische Geigerin María Dueñas interpretiert das e-Moll-Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy.

VORV ER K AUF, PR EISE U ND INFOS VORV ER K AU F

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Gehörschutz ist an der Abendkasse ­ sowie am Welcome Desk im Foyer des Stadt­casinos Basel erhältlich.


PROGR A MM

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FA N N Y & FELIX Mi, 20. Dezember 2023, 19.30 Uhr Stadtcasino Basel, Musiksaal

Fanny Hensel (1805–1847):

Ouvertüre C-Dur (1832)

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847): Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64 (1844)

18.45 Uhr, Hans Huber-Saal: Konzerteinführung mit Benjamin François

ca. 11’

ca. 26’

I. Allegro molto appassionato II. Andante III. A llegretto non troppo – Allegro molto vivace PAUSE

Louise Farrenc (1804–1875):

Sinfonie Nr. 3 g-Moll, op. 36 (1847)

I. II. III. IV.

ca. 32’

Adagio – Allegro Adagio cantabile Scherzo – Vivace Finale – Allegro

Sinfonieorchester Basel María Dueñas, Violine Ivor Bolton, Leitung

HÖR’ REIN

Konzertende: ca. 21.30 Uhr


ZUM W ER K

FA N N Y HENSEL Ouvertüre C-Dur

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V ERK A N NTES TA LENT

VON COR I NA KOL BE

Schon früh zeigte sich, dass Fanny Hensel ein musi­ kalisches Wunderkind war. 1805 in Hamburg als älteste Tochter des Bankiers Abraham Mendelssohn und seiner Ehefrau Lea geboren, erhielt sie, ebenso wie ihr später weltberühmter Bruder Felix, von klein auf eine fundierte Musikausbildung. Ihre Mut­ter, die durch die Berliner Bach-Tradition geprägt war, gab ihr die ersten Kla­ vierstunden. Im Alter von dreizehn Jahren konnte Fanny ihrem Vater zum Ge­burtstag bereits alle 24 Präludien aus dem ersten Band von Johann Sebastian Bachs Wohl­ temperiertem Klavier aus-

wendig vorspielen. Ein Jahr später schenkte sie ihm ein Lied, das sie auf ein «Familien­ gedicht» komponiert hatte. Zwar wurde auch Fanny von dem renommierten Komponisten und Dirigenten Carl Friedrich Zelter unterrichtet, der wohl vor allem Felix’ Talent voranbringen sollte. Die gesellschaftlichen Umstände jener Zeit verhinderten aber, dass sie sich als Künstlerin vollständig entfalten konnte. Breite öffentliche Aner­ kennung, wie sie ihr Bruder im In- und Ausland fand, blieb ihr als Frau zeit­ lebens verwehrt. Zu Fannys Konfirmation im Jahre 1820 – die jüdische Familie Mendelssohn war zu dem Zeitpunkt in Berlin längst zum Protestantismus konvertiert – wies der Vater sie recht deutlich in die Schranken. «Die Musik wird für ihn [Felix] vielleicht Beruf, während sie für dich stets nur Zierde, immer Bildungsmittel, Grundbass deines Seins und Tuns werden kann und soll.» Denn für ein Mädchen kam damals nur eine Zukunft als Ehefrau, Mutter und Hausfrau in Betracht.


FA N N Y H ENSEL

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© Heritage Images / Fine Art Images / akg-images

Z U M W ER K

Fanny Hensel, geb. Mendelssohn (1805–1847)

Anders als etwa ihre Tante Dorothea Veit-Schlegel, die sich offen gegen alle Konventionen stellte, war Fanny ihrem Vater – und nach dessen Tod dem Bruder Felix als neuem Familienoberhaupt – stets gehorsam. Sie stellte ihre eigenen Ambitionen selbst dann noch zurück, als ihr Ehemann, der Kunstmaler Wilhelm Hensel, sie in der Ausübung ihrer Kunst ausdrücklich bestärkte. Das Verhältnis zwischen Fanny und Felix erscheint höchst ambivalent. Ihre Liebe zur Musik machte sie einerseits zu Seelenverwandten, der intensive Austausch über künstlerische Fragen riss nie ab. Felix bewunderte ihre Fähigkeiten als Pianistin und legte Wert auf ihr Urteil, auch seine eigenen Kompositionen betreffend. Einige Werke der Schwes­ ter verbreitete er sogar unter seinem Namen. Dennoch lehnte er es lange ab, dass sie selbst ihre Lieder, die Klavier- und Kammermusiken sowie die Werke für

Chor und Orchester im Druck veröffentlichte und sich damit als Komponistin bekannt machte. «Und zu einer Autorschaft hat Fanny, wie ich sie kenne, weder Lust noch Beruf – dazu ist sie zu sehr eine Frau, wie es recht ist, sorgt für ihr Haus und denkt weder ans Publikum noch an die musikalische Welt, noch sogar an die Musik, ausser, wenn jener erste Beruf erfüllt ist», schrieb Felix an seine Mutter. Erst im Sommer 1846, weniger als ein Jahr vor Fannys frühem Tod, gab er seinen Widerstand endlich auf. «Mein liebstes Fenchel, erst heut komme ich Rabenbruder dazu, Dir meinen Handwerkssegen zu geben zu dem Entschluss, Dich auch unter unsere Zunft zu begeben», ist in einem Brief zu lesen. «Möge das Publikum Dich nur mit Rosen und niemals mit Sand bewerfen, und möge die Druckerschwärze Dir niemals drückend und schwarz erscheinen.»


Z U M W ER K

In ihrer Monografie über Fanny Mendelssohn-Hensel schildert Ute BüchterRömer, wie die Künstlerin mit den Jahren an Selbstbewusstsein gewann und den Glauben an ihr grosses Talent nicht verlor. Die Befriedigung über die eigene künstlerische Leistung wurde zwar oft genug von Resignation überschattet. Bei den halböffentlichen Sonntagsmusiken, die ab 1825 im Garten­saal des Familienanwesens in der Leipziger Strasse 3 stattfanden, traf sie immerhin regelmässig auf eine musikinteressierte Zuhörerschaft. Ab 1831 war Fanny allein für die Organisation dieser Konzerte zuständig, denn ihr Bruder war immer häufiger abwesend. Sie wählte alle Programme aus und trat als Pianistin, Dirigentin und Kammermusikerin vor bis zu 300 Gästen auf. Im Frühsommer 1834 kam dort mit Musikern des am Alexanderplatz ansässigen Königsstädtischen Theaters ihre Ouvertüre C-Dur zur Aufführung – das einzige reine Orchesterwerk Fanny Hensels. «Es amüsierte mich sehr, das Stück nach zwei Jahren zum ersten Mal zu hören, und ziemlich alles so zu finden, wie ich es mir gedacht h ­ atte», schrieb sie Felix, unter dessen Namen das Werk erschien. Die Besetzung entspricht der eines normalen Sinfonieorchesters jener Zeit: je zwei Flöten, Oboen, Klarinetten und Fagotte, zwei Hörner in C, zwei Hörner in G, 2 Trompeten, Pauken und Streicher. Zu dem heiter-beschwingten Werk hatte sie vermutlich Felix’ Konzertouvertüre Meeresstille und glückliche Fahrt angeregt. Die Komponistin orientiert sich an der klassischen Sonatenform, nimmt sich aber auch Freiheiten. Die Ouvertüre beginnt mit einer langsamen Einleitung, nach dem Einsetzen des Horns treten Streicher und Holzbläser in einen farbenreichen Dialog. Nach ungewöhnlichen Harmoniewechseln wird das Spiel immer spritziger und übermütiger. Auch Trompeten und Pauken stossen hinzu, furios strebt das Stück schliesslich seinem Finale zu.

FA N N Y H ENSEL 10

Ouvertüre C-Dur BESE TZ U NG

2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher EN T ST EH U NG

1832

U R AU F F Ü H RU NG

1834 in den Sonntagsmusiken mit Musikern des Königsstädtischen Theaters DAU ER

ca. 11 Minuten


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PORTR ÄT

I VOR BOLTON Leitung

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I VOR BOLTON

Der Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel seit der Saison 2016/17, Ivor Bolton, ist einer der angesehensten Dirigent*­ innen nicht nur des barocken und klassischen Repertoires. So spielte er mit dem Mozarteum­ orchester Salzburg, dessen Chefdirigent er zwölf Jahre lang war, eine von der Presse hochgelobte Serie von BrucknerSinfonien ein. Am Teatro Real in Madrid wurde er 2022 bei den Premios Ópera für die beste musikalische Leitung ausgezeichnet.

Ivor Bolton ist Ehrendirigent des Mozarteumorchesters Salzburg, Chefdirigent des Dresdner Festspielorchesters und erfreut sich seit 1994 einer engen Beziehung zur Bayerischen Staatsoper. Für seine herausragende Arbeit in München wurde ihm der Bayerische Theaterpreis verliehen. Der Brite war ausserdem musikalischer Leiter der English Touring Opera, der Glyndebourne Touring Opera und Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra. Weitere Opernengagements hatte er im Covent Garden, an der English National Opera, in Bologna, Amsterdam, Lissabon, Hamburg und Sydney. Orchesterengagements führten ihn zu den BBC Proms in London und ins Lincoln Center New York sowie zu Konzerten mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Concertgebouworkest Amsterdam, den Wiener Symphonikern und dem Orchestre de Paris.


I VOR BOLTON

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© Benno Hunziker

P ORT R ÄT


ZUM W ER K

FELI X MENDELSSOHN BA RTHOLDY Konzert für Violine und Orchester e-Moll

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ELFENH A FT FLIRR END

VON K A R L BÖH MER

Mit Zeichenbuch und Notenpapier ‹bewaffnet›, mit einem Strohhut auf dem Kopf und in ent­ spanntester Laune konnte man Felix Mendelssohn Bartholdy in den 1840erJahren nur an einem Ort beobachten: in Bad Soden am Taunus. Seit der viel beschäftigte Dirigent und Komponist aus dem Norden die schöne Frankfurterin Cécile Jeanrenaud geheiratet hatte, zog es ihn immer wieder in die Bürger­stadt am Main und ihre liebliche Umgebung, die sich bis in die sanften Hügel des Vordertau­nus erstreckt.

Bad Soden war seit der Anlage des Kurparks 1821 auf dem besten Wege, sich in einen Treffpunkt der feinen Welt zu verwandeln, und auch die Familie Mendelssohn bewohnte hier 1844/45 eine Sommervilla in der Königsteiner Strasse. Von hier aus konnte der Komponist mit Gattin und Kindern ungestört die Wanderwege zum Taunus erkunden und die wunderschönen Ausblicke geniessen, insbesondere den berühmten bei den ‹Drei Linden› in Neuenhain, wo später auch Tschaikowski und Wagner im Anblick der sanften Taunuslandschaft schwelgten. Hier entwarf und vollendete Mendelssohn im Sommer 1844 sein Violinkonzert – man wäre geneigt, den schwärmerischen Zug des Werks unmittelbar in die Landschaft hineinzuprojizieren. Damals trübten keine Bausünde und keine Autobahn die Idylle, wie uns Mendelssohns e-Moll-Konzert eindrucksvoll vor Ohren führt. Das Werk ist ein Liebling des Pu­ blikums wie der Virtuos*innen. Darüber vergisst man leicht, wie viel Neuerungen Mendelssohn in dieses eine Stück hi­ neinlegte, etwa die Position der Solo­ kadenz mitten im 1. Satz sowie die Anlage dieses Geigensolos, das wie eine auf vier Saiten reduzierte Orchesterdurchführung wirkt. Dass alle drei Sätze inei­ nander übergehen, ist ebenso originell wie der unprätentiöse Einstieg. Die Violine beginnt ohne langes Orchestervor-


Z U M W ER K

F EL I X M EN DEL SSOH N BA RT HOL DY

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spiel gleich mit dem Hauptthema, dessen schwärmerische Linie Mendelssohn offenbar so lange im Kopf herum gespukt war, bis er das Konzert endlich ausarbeitete. Im Hauptthema liegt der Kern des Ganzen. Dies spürt man auch später noch, in der harmonisch gewagten Überleitung vom Kopfsatz in den langsamen Satz und besonders in der Überleitung zum Finale. Dessen elfenhaft flirrendes und schwirrendes Hauptthema wandert von der Violine munter ins Orchester und zurück und entzündet dabei ein wahres Feuerwerk an Instrumentationseffekten.

© Wikimedia Commons

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Online-Kammermusikführers der Villa Musica Rheinland-Pfalz

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)

Konzert für Violine und Orchester ­e-Moll BESE TZ U NG

Violine solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher EN T ST EH U NG

1844 in Bad Soden U R AU F F Ü H RU NG

13. März 1845 in Leipzig mit Ferdinand David als Solist DAU ER

ca. 26 Minuten


INTERV IE W

M A R Í A DUEÑAS im Gespräch

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«DER K L A NG IST FÜR MICH DAS W ICHTIGSTE»

VON BENJA MI N F R A NÇOIS

Die spanische Geigerin María Dueñas gilt als eine der bemerkens­wertesten Musiker*innen ihrer Generation. Sie gewann 2021 den 1. Preis der Yehudi Menuhin Com­petition und hat seit einem Jahr einen Exklusivvertrag mit dem Klassiklabel Deutsche Grammophon. Ausgebildet wurde sie am Konserva­ torium ihrer Heimatstadt Granada, an der Hoch­ schule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, und derzeit ist sie Schü­lerin von Boris Kuschnir an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.

BF Sie kommen regelmässig nach

Basel, denn Ihre Geigenbauerin arbeitet in unserer Stadt. Welche Instrumente bringen Sie zu ihr?

MD Eine spezielle Verbindung zu Basel habe ich tatsächlich, da ich die Stra­ divari-Geige ‹Camposelice› aus dem Jahr 1710, die der Nippon Music Foundation in Japan gehört, der Geigenbauerin ­Gertrud Reuter zur Kontrolle bringe. Es ist eine ganz persönliche Zusammen­ arbeit und eine grosse Verantwortung, so ein wertvolles Instrument fremden Händen anzuvertrauen. Ich habe das grosse Glück, auch eine andere tolle Geige (ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert) von Nicolò Gagliano spielen zu dürfen, die mir die Deutsche Stiftung Musikleben in Hamburg geliehen hat. Erstere klingt sehr dunkel und breit, während die Gagliano-Geige eine etwas wärmere, für ein anderes Repertoire geeignete Farbenpalette hat. Je nachdem entscheide ich mich für das eine oder das andere Instrument. Das e-Moll-Konzert vom Mendelssohn spielte ich bis jetzt immer auf der Gagliano-Geige. Es wäre für mich aber eigentlich ganz interessant, zu erproben, wie es klingt, wenn ich die Geige wechsle.


M A R Í A DU EÑAS

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© Felix Broede

I N T ERV I E W


I N T ERV I E W

«Es geht darum, eine gemeinsame Idee zu entwickeln.» BF

it dem Violinkonzert von MenM delssohn feiern Sie Ihr Debüt mit dem Sinfonieorchester Basel. Wenn Sie ein neues Orchester oder einen neuen Dirigenten kennenlernen, stehen Sie vor einer Herausforderung: Wie können alle Beteiligten in wenigen Probestunden einen gemeinsamen Klang finden?

MD Jedes Mal ist es für mich eine ganz neue Erfahrung. Als Solistin hat man natürlich eine genaue Klangvorstellung vom Werk, aber es geht ja darum, eine gemeinsame Idee zu entwickeln. Es ist immer spannend, wie viele Kleinigkeiten das Orchester und die Solo-Position meistens ohne Worte und einfach durch die Musik erfinden. Die Interpretation wird lebendig, wenn sie ein bisschen anders dargeboten wird und wir zusammen einen gemeinsamen Weg entdecken. Eigentlich ist der Klang für mich das Wichtigste. Bei Aufnahmen von Oistrach, Heifetz oder Menuhin kann man sofort erkennen, wer spielt, nur durch ihren so besonderen Klang. Als Musiker*in zeigt man sich durch den Klang sehr ehrlich. Und das ist auch das, was ich hoffentlich erreichen werde: einen persönlichen Klang zu entwickeln, den irgendwann alle Zuhörer*­i nnen erkennen können.

«Zuerst kommen der Bogen und die Kon­ trolle der Geschwindig­ keit und des Drucks, dann das Vibrato für die verschiedensten Nuancen.»

M A R Í A DU EÑAS 18 BF

ie kreieren Sie als Geigerin dieW sen besonderen Klang?

MD Ich konzentriere mich vor allem auf die rechte Hand. Mit dem Vibrato kann ich wie beim Malen ein bisschen mehr Farbe – heller oder dunkler – dazugeben. So stelle ich mir das vor: Zuerst kommen der Bogen und die Kontrolle der Geschwindigkeit und des Drucks, dann das Vibrato für die verschiedensten Nuancen. BF B ei der Menuhin Competition

2021 haben Sie grosses Interesse bei der Jury geweckt – unter anderem, weil Sie die Konzertkadenzen selbst komponiert haben. Versuchen Sie, dem Stil des Komponisten getreu zu folgen, oder erlauben Sie sich modernere Impulse?

MD In erster Linie ist mir wichtig, dass die Zuhörer*innen die Komponist*­innen wiedererkennen. Deren persönlichen Stil muss man unbedingt beibehalten. Im Kompositionsprozess lasse ich mich ganz auf das jeweilige Stück ein und analy­ siere, wie zum Beispiel Beethoven oder Mozart das Konzert schrieben und welche Themen für sie am wichtigsten waren. Und dann erlaube ich mir, auf dieser Basis auch etwas selbst zu schreiben und mit diesen Themen zu spielen und sie zu variieren. Aber der Komponist und seine Ideen bleiben natürlich immer im Vordergrund, da muss ich unbedingt auf eine gute Balance achten!


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ZUM W ER K

LOUISE FA R R ENC Sinfonie Nr. 3 g-Moll

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BEMERK ENSW ERTES ­T A LENT

VON BET T I NA M Ü L L ER-HESSE

Zeit wurde es: Immer mehr Komponistinnen werden wiederentdeckt. Dabei hatte Louise Farrenc deut­lich günstigere Bedingungen als die meisten ihrer Kolleg­i nnen und war schon zu Lebzeiten eine ‹Hausnummer› im Pariser Musik­ leben.

M USIK V ER L EGER I N U N D K L AV IER PROF ESSOR I N

Ihr Weg zum Erfolg ist geradlinig und unerschrocken. Jeanne-Louise Dumont, Kind einer bekannten Bildhauerfamilie, beginnt mit 15 ein Kompositionsstudium bei Anton Reicha am Pariser Konservatorium. Sie heiratet mit 17 den Flötisten Aristide Farrenc, gründet mit ihm einen Musikverlag. Dort werden ihre Werke gedruckt und finden damit eine breite Öffentlichkeit. Mit 38 wird sie zur ersten Klavierprofessorin in der Geschichte des Conservatoire ernannt und unterrichtet dreissig Jahre lang junge Mädchen und Frauen. K A MPF U M GLEICHBER ECHTIGU NG

Zum Gendern hat es für Louise Farrenc noch nicht gereicht. In der Pariser Presse wird sie unter «Komponist» oder «Autor» geführt. Wenngleich auch mit grosser Wertschätzung. Dennoch ist es bezeichnend, dass gerne ihre «männlichen» Eigenschaften hervorgehoben werden («Sie ist eine grosse Frau mit vergeistigten Zügen, fast männlicher Erscheinung»). Sie heiratet einen Mann, für den Gleichberechtigung offenbar selbstverständlich ist. Und sie kämpft in ihrer Zeit am Conservatoire darum, dasselbe Gehalt wie ihre Kollegen zu bekommen. Mit Erfolg!


Z U M W ER K

LOU ISE FA R R ENC

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DIE SI N FON IE – EI N E M Ä N N L ICHE DOM Ä N E?

© Wikimedia Commons

Wenn man bedenkt, wie schwer es bis heute Dirigentinnen haben, ins Licht der Öffentlichkeit zu treten, dann wundert es wenig, dass vor 200 Jahren komponierende Frauen als solche nicht wahrgenommen wurden. Wenn Frauen komponierten, taten sie es im Verborgenen und möglichst bescheiden: Lieder, Klavierstücke, ein bisschen Kammermusik. Nicht so Louise Farrenc. Mit der ihr eigenen Unbeirrtheit steuert sie nicht nur viele grossartige Klavier- und Kammermusikwerke zum Kanon der damaligen Musikliteratur bei, sondern auch Orchesterwerke, wie etwa drei Sinfonien. Dafür erhält sie 1862 den begehrten ‹Prix Chartier› der Akademie der Künste. DER «DU F T EIN ER GU TEN SCHU LE»

Mit ihrer 3. Sinfonie in g-Moll schafft Louise Farrenc ein grosses 4-sätziges romantisches Werk, das seine Vorbilder in den deutschen Meistern findet – wie Le Ménestrel im Mai 1849 schreibt: «Das Werk enthält Schönheiten erster Ordnung. Die Orchestrierung ist reichhaltig, originell und die Melodien werden mit bemerkenswertem Talent entwickelt. Diese Symphonie strahlt den Duft einer guten Schule aus, die in Frau Farrenc ein langes und ernstes Studium der grossen deutschen Meister zeigt.» Da finden sich Anklänge an Mozart, Mendelssohn und Beethoven. Mit besonderem Gewicht auf den Bläsern – Louises Mann war ja Flötist! Bettina Müller-Hesse für ‹Musikstück der Woche›, Abdruck mit freundlicher Genehmi­ gung des Südwestrundfunks (SWR)

Louise Farrenc (1804–1875)

Sinfonie Nr. 3 g-Moll BESE TZ U NG

2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher EN T ST EH U NG

1847

U R AU F F Ü H RU NG

22. April 1849 in Paris mit dem Orchestre de la Société des concerts du Conservatoire unter der Leitung von Narcisse Girard DAU ER

ca. 32 Minuten


RÜCK BLICK

Saisoneröffnung 2023/24 im August 2023 mit Chefdirigent Ivor Bolton

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© Benno Hunziker

RÜCK BL ICK 23


FA MILIENGESCHICHTEN

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HOCHBEG A BT IM ­Q UA DR AT: FA N N Y U ND FELIX VON SIGF R IED SCHIBL I

Geschwister haben oft ein komplexes Verhältnis zueinander, in dem sich Freundschaft und Rivali­t ät vermischen. Und wenn Geschwister künstle­ risch tätig sind, lassen sich Spannungen kaum ver ­meiden. Im Falle von Felix Mendelssohn Bartholdy und seiner vier Jahre älteren Schwester Fanny gab es eine unfreiwillige ‹Arbeitsteilung› zwischen den beiden Wunderkindern: Felix schuf Werke für seine bejubelten öffent­l ichen Auftritte im grossen Rahmen, während Fanny meist kleinere Formen wie Lieder und Klavierstücke für den Familien- und Freundeskreis pflegte. Aus den Briefen, die Fanny und Felix wechselten, lässt sich vieles ablesen. Fanny nennt Felix manchmal «mein lieber Sohn», obwohl sie nur vier Jahre älter ist als er, gelegentlich spricht Felix seine Schwester mit «liebste Mutter» an. Einmal teilt Fanny ihrem Bruder gönnerhaft mit, seine Änderung an einer Sonate sei von ihr «acceptirt». Ein

verhalten erotisches Moment schwingt mit, als er ihr ein andermal bekennt: «Süsses Kind, ich liebe Dich ganz entsetzlich!» Könnte man da nicht an die Liebe denken, die Robert Musil in seinem Roman Der Mann ohne Eigenschaften dem Geschwisterpaar Agathe und Ulrich zu­ ge­schrieben hat? Als Fanny sich mit dem Maler ­W ilhelm Hensel verlobte, erhielt Felix einen Rivalen um die Liebe seiner Schwester. Diese erklärte ihrem Bruder im Juni 1829 aus Berlin: «Dass er [Hensel] mich liebt, sehe ich hauptsächlich, u. am liebsten aus der Art, wie er meine Liebe für Dich respectiert, u. ihr gewissermassen gern den Vortritt lässt …» In diesen Jugendbriefen kommen die zweifelhaften Momente ihrer Beziehung kaum zur Sprache. Etwa die übergriffige Aneignung, die Felix ausübte, als er einige Lieder seiner Schwester unter seinem Namen veröffentlichte. Dass Felix seine ebenso begabte Schwester Fanny auf den Familienkreis zurückdrängte, während er eine grosse Konzertkarriere machte und sich in Berlin, Paris und London feiern liess, wurde von Fanny hingenommen. Ein Jahrhundert später sorgte es für berechtigte Empörung. Die heutige Forschung bezieht auch soziale Gesichtspunkte mit ein. R. Larry Todd schreibt in seiner MendelssohnMonografie: «Während die aus der Mit-


HOCH BEG A BT I M QUA DR AT: FA N N Y U N D F EL I X

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© Bildarchiv Pisarek / akg-images

FA M I L I ENGESCH ICH T EN

Das Anwesen der Familie Mendelssohn Bartholdy in der Leipziger Strasse 3 in Berlin

telschicht stammende Clara Wieck-Schumann eine Laufbahn als professionelle Pianistin und Komponistin ver­folgen konnte, erlaubte die Berliner Gesellschaft ihren weiblichen Mitgliedern dies in der Regel nicht.» Vielleicht wollte Felix seiner Schwester einen Freundschaftsdienst tun, indem er ihre Lieder veröffentlichte. Nur hätte er dann eines Tages erklären müssen, welchen Anteil Fanny an seinen Erfolgen hatte … Beide Geschwister erhielten Unterricht vom Klaviervirtuosen Ignaz Moscheles. Dieser hatte sie in einer der Berliner ‹Freitagsmusiken› gehört und war von ihrem aussergewöhnlichen Talent überzeugt. «Das ist eine Familie, wie ich noch keine gekannt habe», schwärmte er. Felix sei mit 15 Jahren «schon ein reifer Künstler», und seine ältere Schwester, «auch unendlich begabt, spielte Fugen und Passacaillen von Bach auswendig mit bewundernswerter Genauigkeit».

Manchmal lassen sich die Autorschaften nicht genau trennen. Sind die Lieder ohne Worte wirklich Felix’ Er­fi ndung, oder hat Fanny, wie Charles Gounod behauptete, einige dieser Miniaturen komponiert? Tatsache ist, dass der Kompositionsstil von Fanny und Felix nahezu austauschbar war. Das ging so weit, dass das eine Geschwister eine Kom­ position anfing und sie dem anderen schickte mit der Bitte, das Stück zu vollenden. Eine echte künstlerische Symbiose! 1822 begann Fanny, ein Verzeichnis von Felix’ Werken anzulegen und zu seiner Biografin zu werden. Damit traten ihre eigenen Werke in den Hintergrund. Einige wurden erst 170 Jahre nach ihrer Niederschrift veröffentlicht, während das Opus 1 ihres Bruders, ein Klavierquartett in c-Moll, wenige Wochen nach seiner Entstehung in Berlin gedruckt wurde. Wie könnte man da nicht von Ungerechtigkeit reden?


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ORCHESTER FA MILIEN

ROSSA NA ROSSIGNOLI & 28 A XEL SCHACHER

«MUSIK IST DA , UM GETEILT ZU W ER DEN»

VON L E A VAT ER L AUS

Rossana Rossignoli ist Solo­k larinettistin beim Sin ­fonieorchester Basel; Axel Schacher hält das Orchester als 1. Konzertmeister zu­ sammen. Das Musiker­paar blendet die Musik privat nie vollständig aus – die Kammermusik und die Malerei sind neben dem Orchester­alltag aber willkommene Abwechslungen. LV Rossana und Axel, wie habt Ihr

einander eigentlich kennengelernt?

RR Diese Antwort ist nicht gerade originell: im Orchester! AS Rossana trat einige Jahre nach mir in das Sinfonieorchester Basel ein. Bei unserer ersten gemeinsamen Probe kam sie vorbei, um sich vorzustellen, was ich als sehr höflich empfand.

LV Klarinette und Geige – passt das

musikalisch zusammen?

Die beiden Instrumente sind nicht sehr komplementär, da sie im selben Ton­höhen-Bereich liegen. Persönlich ergänzen wir uns aber sehr gut, also ist das nicht so schlimm. RR Eine Klarinette und eine Geige passen natürlich nicht unbedingt zusammen! (lacht) Das habe ich während der Pandemiezeit festgestellt, als ich in meiner umfangreichen Notenbibliothek nach Stücken suchte, die wir zusammen spielen könnten. Es gibt nicht viel, was sich lohnt – allenfalls ein paar Duette. Aber im Orchesterrepertoire gibt es oft kleine Solopassagen, die wir miteinander teilen. Ein paar Takte, in denen ich Axels Finger aus der Ferne verfolge, um sicherzugehen, dass wir wirklich zusammen sind… Darauf folgt ein kleines Lächeln, wenn die Stelle gut und inspirierend war. Ja, wir sind ziemlich kritisch miteinander! AS Rossana macht sich oft über mein Geigen-Vibrato lustig, aber ich glaube, das liegt nur daran, dass die Klarinette nicht vibrieren kann. (lacht) AS

LV Wie ergänzt Ihr Euch privat?

Wir sind ziemlich unterschiedlich! Rossana ist sehr aktiv – es fällt ihr schwer, fünf Minuten lang still zu sitzen und einen Kaffee zu trinken. Ich hingegen nehme mir gerne Zeit, um über

AS


ROSSA NA ROSSIGNOL I & A X EL SCH ACH ER

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© Florence Dreier

ORCH EST ER FA M I L I EN


ORCH EST ER FA M I L I EN

ROSSA NA ROSSIGNOL I & A X EL SCH ACH ER

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Dinge nachzudenken, bevor ich sie tue. Vielleicht sogar zu viel. In solchen Fällen drängt mich Rossana dazu, zu handeln und erst danach nachzudenken. RR Wir teilen aber die gleiche Neigung, die Dinge richtig und gründlich zu machen.

elchen Vorteil hat es, im selben W Orchester zu spielen? Gibt es Nachteile?

RR Zusammen zu arbeiten ist eine unglaubliche Chance. Wie viele Musiker*­ innen-Paare müssen sich zwischen zwei Städten aufteilen?! Die magischen Momente, die im Konzert entstehen, teilen zu können, ist ein grosses Privileg. AS Musik ist da, um geteilt zu werden. Sie berührt uns und löst viele Emotionen aus. Diese gemeinsam im selben Moment zu erleben, ist wunderbar. Andererseits müssen wir unsere Kinder abends oft verlassen, wenn wir beide arbeiten. LV

I m Urlaub oder beim Abendessen: Könnt Ihr Euch gut von der Arbeit abgrenzen?

Absolut nicht! Musik ist viel zu anstrengend, als dass wir uns auf Wunsch davon lösen könnten. Wir sprechen jeden Tag über die Musik. Es ist nicht unge­ wöhnlich, dass wir beim Essen oder im Auto über eine Phrasierung diskutieren. Im Sommerurlaub, wenn wir das Instrument für ein paar Tage beiseitelegen, schalten wir besser ab. Aber wenn wir nicht mehr darüber reden, träumen wir oft nachts davon. RR Wir sprechen viel über die Arbeit, können aber problemlos zu anderen Dingen übergehen. Wir haben einander immer etwas zu erzählen. AS

LV Rossana, neben Deiner Tätigkeit

als Orchestermusikerin bist Du eine erfolgreiche Malerin. Wie vereinbarst Du diese beiden Tätigkeiten?

RR Danke, das ist nett von Dir! Es ist schwierig, alles zu machen, und ich male

© Florence Dreier

LV

übrigens nur, wenn ich im Orchester etwas frei bin – also im Moment nicht! Wenn ich nicht male, denke ich aber darüber nach, was ich als Nächstes malen könnte. Ich finde, dass sich diese beiden Disziplinen absolut ergänzen und für mich notwendig sind. Orchestermusiker*in zu sein bedeutet Teamarbeit. Ich mag den zwischenmenschlichen Kontakt, brauche aber auch Momente für mich allein. Die Malerei befriedigt mein Bedürfnis, etwas greifbar zu haben. Die Musik muss jedes Mal neu erschaffen werden, und dann verschwindet sie wieder. Das Bild bleibt. LV Wie hast Du Diese Leidenschaft

für das Malen entdeckt, und was inspiriert Dich?

RR Meine Mutter hat immer gemalt. Ich habe sie meine ganze Kindheit lang dabei beobachtet. Und wenn ich mit Axel auf Konzertreise war, liess ich nie einen Museumsbesuch aus. Ansonsten habe ich mir Pinsel, Farben und Leinwände gekauft und Unterricht genommen. Die Natur ist das zentrale Thema meiner


ORCH EST ER FA M I L I EN

ROSSA NA ROSSIGNOL I & A X EL SCH ACH ER

Malerei. Ich male hauptsächlich Bäume und Berge ohne Menschen. Die Natur ist etwas, das mir sehr viel Kraft gibt und mich zum Staunen bringt. Mit meinen Bildern möchte ich betonen: Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen sie!

LV

LV Axel, Du warst bis in dieses Jahr

hinein Mitglied des Belcea Quartets. Konzertmeister im Orchester und reisender Quartettmusiker – wie hatte beides Platz?

AS Es sind zwei sehr unterschiedliche Arten, Musik zu machen, und beide sind sehr spannend. Ich lernte durch das Quartett viel über das Orchester und umgekehrt, wenn auch auf Kosten meiner Freizeit. Die Kammermusik ermöglichte mir eine umfassendere Sicht auf die Musik und auf die Weise, wie die unterschiedlichen Stimmen miteinander verknüpft sind. LV Habt Ihr ein Hobby, das Ihr mit-

einander teilt?

Nein, bitte nicht auch das noch! (lacht) AS Wir arbeiten bereits zusammen, also leben wir unsere Hobbys alleine aus. Auch wenn der Blick und die Ratschläge des anderen nie weit weg sind … RR

LV Axel, Dein Weg zum Geiger war

bereits früh vorgezeichnet: Mit vier Jahren hast Du Deinen ersten Geigenunterricht erhalten und schliesslich in Paris studiert. Hättest Du Dir je etwas anderes vorstellen können, als Musiker zu werden?

Es stimmt, dass sich mein Leben als Erwachsener sehr früh entschieden hat. Vielleicht zu früh. Ich hätte mir viele andere Dinge vorstellen können, aber bei allen Ideen blieb eine Frage unbeantwortet: Wie kann ich ohne Musik leben? Manchmal verfluchen wir unser Instrument, das uns leiden lässt, aber sobald die Musik nicht mehr da ist, vermissen wir sie.

AS

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ossana, wie verlief Dein Weg R zur Berufsmusikerin?

RR Mein Weg war nicht ganz gerade. Alles begann in der Harmonie meines italienischen Dorfs, wo man mir eine Klarinette in die Hand drückte. Das war’s! Dann das Konservatorium. Später zögerte ich einige Jahre, weil ich zwischen meinem Traum, Klarinettistin zu werden, und meiner Leidenschaft für die Jurisprudenz hin- und hergerissen war. Es gibt wirklich viele Dinge, die mir gefallen! Schliesslich entschied ich mich für die Musik. LV Axel, wie viel darfst Du als Kon-

zertmeister mit Dirigent*innen diskutieren?

In meiner Rolle im Orchester habe ich vor allem ein Ziel: dass die Probe oder das Konzert so gut wie möglich verläuft. Ein Austausch mit dem Dirigenten ist nicht immer unerlässlich. Wenn ich merke, dass der Dirigent seine Wünsche nicht gut vermitteln kann, dann versuche ich, einen Weg zu finden, wie das gelingen könnte. Der Dirigent weiss, was er will, aber ich kenne mein Orchester. AS

LV

as möchtet Ihr privat und muW sikalisch in Zukunft noch erreichen?

RR Auf professioneller Ebene sind wir mit der derzeitigen Dynamik des Orchesters ziemlich zufrieden. Diese beruht auf den erfolgreichen Aufnahmen und der fruchtbaren Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigent*innen und Solist*­ innen. Wir hoffen, dass das Orchester weiter wächst und sich entwickelt, denn es hat das Potenzial dazu! AS Eine Sache, die wir uns wünschen, ist, dass wir es schaffen, unseren Kindern Musik zu vermitteln, und zwar auf eine Art und Weise, die sie dazu bringt, sie zu lieben. Wir hoffen, dass sie die Musik als eine Freundin kennenlernen, die sie ein Leben lang begleitet.


LEX IKON DES ORCHESTERS

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O W IE ORCHESTER

VON BENJA MI N HER ZOG

In einer Szene seines Films Prova d’or­ chestra zeigt der italienische Regisseur Federico Fellini, wie ein Orchester unter der Leitung eines jähzornigen Dirigenten probt. Der schreiende Chef zwingt seine Musiker*innen, ein und dieselbe Stelle stets aufs Neue zu wiederholen. Lauter, expressiver, ‹musikalischer›. Einzelne kommen ins Schwitzen und ziehen bereits ihre Pullover aus. Der Tubist blickt angestrengt und scheint kurz vor dem Platzen. Da knistert Revolte in der Luft. Der Tyrann mit Taktstock muss schliesslich zusehen, wie das Orchester sich mitten in der Probe selbst eine Pause verordnet. Er ist gescheitert. Das Wort ‹Orchester› hat seinen Ur­s prung im griechischen ορχήστρα [ɔrˈçɛstra]. Im antiken Griechenland wurde damit kein Ensemble bezeichnet, sondern der Ort im Theater, wo der Chor der Tragödie sang und tanzte. Erstmals in modernem Sinne erscheint der Begriff um 1700. Wobei noch in einem deutschen Lexikon von 1740 von der, wie im Griechischen, femininen Orchestra die Rede ist. Sie sei der «Platz, wo die Musicanten sitzen und auf ihren Instrumenten spielen, wenn eine Oper abgesungen wird». Andere begriffliche Vorformen wie Capella, Chor oder Concert existierten lange neben dem Wort Orchester. Sie werden heute wieder von Ensembles der historischen Aufführungspraxis verwen-

det. Die Karriere des Begriffs Orchester im modernen Sinne ist wohl auf den Musikschriftsteller Johann Mattheson zurückzuführen, der 1713 das Orchester als «noch nicht sehr gemeine und dabey galante Expression» bezeichnete. Einen modernen Definitionsversuch unternahm das Lexikon Musik in Geschichte und Gegenwart 1962: «Von einem Orchester wird man erst seit der Zeit sprechen können, wie die Instrumentisten ihre Parte nicht mehr der eigenen, individuellen Auffassung folgend herunterspielen, sondern sich in enger Klangführung zu einem Ganzen zusammenfinden.» Erst das Verfügen über jenes «geistige Spezifikum», so steht es im MGG weiter, «das man gemeinhin Ensemblegeist nennt», mache aus einer Vereinigung von Spielern ein eigentliches Orchester. Offen bleibt bei dieser Definition, ob sich das enthusiastische Liebhaberorchester, wie es etwa in akademischen Kreisen existiert (Universitätsorchester, Ärzteorchester, Juristenorchester), nicht auch zu «enger Klangführung» findet und sich so, gemäss MGG, Orchester nennen dürfte oder nicht. Auf professionellem Feld tummeln sich heute eine Vielzahl von Orchestern. In der Schweiz stehen sie meist unter städtischer (Sinfonieorchester Basel) oder kantonaler oder regionaler (Orchestre de la Suisse Romande) Trägerschaft.


O W I E ORCH EST ER

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© Janine Wiget

L E X I KON DES ORCH EST ERS

Die zwei bekannten natio­nalen Schweizer Orchester sind das Schweizerische Jugendsinfonieorchester SJSO (seit 1971) und das von der Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer 2019 gegründete Swiss Orchestra. Beide sind privat finanziert. Ein ehemaliges Radio­sinfonieorchester ist das Orchestra della Svizzera Italiana, das noch heute eng mit dem italienischsprachigen Schweizer Rundfunk RTSI verbunden ist. Bereits ab 1928 spielte in Zürich ein Radiosinfonieorchester. Das ebenfalls in Zürich beheimatete und 1945 gegründete Radioorchester des Landessenders Bero­münster ging 1970 in der Basler Orchestergesellschaft auf. Es gehört somit zur DNA des auf das Jahr 1876 zurückgehende Sinfonieorchesters Basel. In der Besetzungsgrösse variieren Orchester von klein besetzten Kammer­ orchestern bis zu sogenannten Riesenorchestern. Bereits zum 100. Geburtstag Georg Friedrich Händels formierte sich 1784 ein solches. In einer Besetzung von 533 Musikern (davon über die Hälfte Sänger*innen) führte es das Oratorium The Messiah in der Londoner Westminster Abbey auf. Werbewirksam wurde 1906 Gustav Mahlers 8. Sinfonie (eine Chorsinfonie), als ‹Sinfonie der Tausend› vermarktet. Und die Beethoven-Begeisterung in Fern­ost führte letztmals 2020 in Japan zu einem Treffen von 10 000 Chorist*­i nnen mit entsprechender Ins-

trumentalbegleitung für eine Aufführung der 9. Sinfonie. Solcherart gleichgeschalteter Massenenthusiasmus ist weit entfernt von den schwitzend aufmüpfigen Musiker*­ innen bei Fellini. Und man fragt sich, welcher Art die Ablenkungen waren, die vermutlich auf diese straff organisierte Musik-Exekution folgten. Und doch soll für das Riesen- wie auch für das überschaubare Kammerorchester und alle Formen dazwischen gelten, was der Komponist André-Ernest-Modeste Grétry vor über 200 Jahren formulierte: «Das Orchester spricht für die an den Ereignissen teilnehmende Menge. Es stellt euch dar, die Zuschauer, die ihr all das sagen solltet, was das Orchester sagt.» Das nächste Mal: P wie Probespiel


IN ENGLISH

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FEM A LE POW ER

BY BA R T DE V R IES

This concert is primarily a showcase of 19 th-century female musical prowess. Starting with Hensel’s imaginative Over­ ture in C-Dur and ending with Louise Farrenc’s brilliant Third Symphony it is a feast for the ears. Even alongside Mendelssohn’s Violin Concerto these compositions prove that these women aren’t second string to their male contemporary. Fanny was born in 1805, the eldest of four children. Her mother Lea, whose side of the family was full of musical talent, was Fanny’s first teacher. Fanny showed her musical potential at an early age, initially as a pianist. At just 13 years old she was able to play Bach’s Well-­ Tempered Clavier from memory. Two years later she delivered her first composition. At the end of her short life – she died in 1847 – her output counted no less than 460 pieces. Nonetheless, she wasn’t allowed to fulfill her dream of becoming a professional musician. As her father said, music for a woman is just adornment. Her brother Felix too was dismissive of the career his sister deserved. As a result, she had no choice but to settle for musical existence on the sidelines. At the Sonntags­m usiken, semi-private concert gatherings orga­ nized as a practice environment primarily for Felix, her father allowed her to shine. But when Felix left the parental house and Fanny got married, the Sonn­ tagsmusiken were discontinued. However, Fanny didn’t resign to her fate, and from 1831 onwards she re-established the concerts under her own artistic direc­t ion. They had such a reach that many musical ­celebrities of the time attended them. Gounod apparently said that Fanny “was

gifted with rare skills as a composer.” Only six of her works were published – under Felix’s name. Towards the end of her life, she shed her obedience to her family’s demand to remain a demure wife. She had seven of her works printed under her own name. Her husband, Wilhelm Hensel, an artist himself, continued the publication of her works after her death. Although the French pianist, teacher and composer Louise Farrenc (1804– 1875) was faced with similar social pressure, she managed to establish herself. Initially, she had to take private piano lessons – enrolling as a student at the Paris Conservatory wasn’t permitted as a woman. However, her family did allow her to embark upon a career as a concert pianist, and her success was such that in 1842 she was offered the prestigious position of Professor of Piano – at the conservatory that she wasn’t allowed to enter as a student. After the resounding success of her nonet, she could demand equal pay as her male colleagues. And got it. As a composer she focused on piano and chamber music, but she was possibly most innovative as a sympho­ nist, despite the fact that at the time in France, contrary to Germany, opera was the genre to build one’s career. While you may hear a minute whisper of Berlioz, listening to Farrenc’s Third Symphony will indeed transport you to the Germanophone world. Since the 1980s Farrenc’s and Hensel’s works are being rediscovered, but equal pay for women is often still a distant dream. Farrenc was far ahead of her time.


V ER EIN ‹FR EU NDESK R EIS SINFONIEORCHESTER BASEL›

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MUSIK V ERBINDET – FR EU NDSCH A FT AUCH

Der Freundeskreis ist eine engagierte Gemeinschaft, die Freude an klassischer Musik sowie eine hohe Wertschätzung gegenüber dem Sinfonieorchester Basel verbindet.

Wir unterstützen die Arbeit der Musi­ ker*innen des Sinfonieorchesters Basel auf vielfältige Weise. Wir tragen dazu bei, in der Stadt und der Region Basel eine positive Atmosphäre und Grund­ gestimmtheit für das Orchester und das Musikleben zu schaffen. Unser Verein stellt für seine Mitglieder ein reichhal­ tiges Programm an exklusiven Anlässen mit dem Sinfonieorchester Basel zusam­ men. Dabei bietet sich die besondere Möglichkeit des direkten Kontakts zu den Musiker*innen. In der letzten Spiel­ zeit konnten wir erstmals zu einer fünf­ teiligen Kammermusikreihe einladen. Für diese Saison planen wir eine ganze Reihe an vergleichbaren Angeboten – eine aktuelle Vorschau finden Sie auf un­serer Website. Als Mitglied erhalten Sie jeweils per Mail Informationen zu den bevorstehenden Anlässen und An­ geboten.

© Benno Hunziker

Wir heissen Sie sehr herzlich will­kommen! ­Nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf: freundeskreis@sinfonieorchesterbasel.ch oder besuchen Sie unsere Website www.sinfonieorchesterbasel.ch/freundeskreis


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IM FOK US

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SILV ESTERKONZERT

Am darauffolgenden 1. Januar 2024 wird dasselbe Programm um 18 Uhr im ‹Neu­jahrskonzert› im Theater Basel aufgeführt. Der Vorverkauf läuft über die Verkaufsstellen des Theater Basel.

© Vanessa Hartmann © Lucia Hunziker

Bei dieser Gala kommen Opern- und Operettenfans voll auf ihre Kosten: Im Stadtcasino Basel erklingen am Silvesterabend bekannte Arien, Duette und Opernchöre von u.a. Georges Bizet, Jacques Offenbach, Franz Léhar, Johann Strauss und Leonard Bernstein. Präsentiert werden diese vokalen Schmuckstücke von handverlesenen Opernstars: Neben der Sopranistin Daniela Fally, die mit ihrer glockenreinen und virtuosen Stimme u.a. an der Wiener Staatsoper begeistert, ist der in Basel wohnhafte Tenor Daniel Behle zu erleben, der auch ein paar Kostproben aus den von ihm selbst komponierten Operetten zum Besten geben wird. Wir freuen uns ausserdem auf das Basler Debüt der jungen bulgarischen Dirigentin Delyana Lazarova.

Sinfonieorchester Basel Frauen des Chors des Theater Basel Daniela Fally, Sopran Daniel Behle, Tenor Delyana Lazarova, Leitung

© Marco Borggreve

So, 31. Dezember 2023, 18.30 Uhr Stadtcasino Basel, Musiksaal

T ICK ET S & PRO GR A M M www.sinfonieorchesterbasel.ch


DEMNÄCHST G ASTSPI EL

IN LÖR R ACH Do, 21.12.2023, 20 Uhr Burghof Lörrach Sinfonieorchester Basel, María Dueñas, Ivor Bolton W EI T ER ES KON Z ERT

SILV ESTER KONZERT So, 31.12.2023, 18.30 Uhr Stadtcasino Basel, Musiksaal Sinfonieorchester Basel, Chor des Theater Basel, Daniela Fally, Daniel Behle, Delyana Lazarova K A M M ER M USI K

MUSEUMSNACHT Fr, 19.1.2024, ab 18 bis ca. 2 Uhr Basler Münster Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel K A M M ER M USI K

ATR IUMKONZERT Sa, 20.1.2024, 16 Uhr Probezentrum Picassoplatz Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel K A M M ER M USI K

K A MMER MUSIK A M PICASSOPL ATZ So, 21.1.2024, 11 Uhr Probezentrum Picassoplatz Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

38 VORV ER K AU F (falls nicht anders angegeben) Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel +41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch www.biderundtanner.ch Billettkasse Stadtcasino Basel Steinenberg 14 / Tourist Info 4051 Basel +41 (0)61 226 36 00 info@stadtcasino-basel.ch Detaillierte Informationen und Online-Verkauf: www.sinfonieorchesterbasel.ch I MPR ESSU M Sinfonieorchester Basel Picassoplatz 2 4052 Basel +41 (0)61 205 00 95 info@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch Orchesterdirektor: Franziskus Theurillat Künstlerischer Direktor: Hans-Georg Hofmann Redaktion Programm-Magazin: Lea Vaterlaus Korrektorat: Ulrich Hechtfischer Gestaltung: Atelier Nord, Basel Illustrationen: Janine Wiget Druck: Druckerei Lutz AG Auflage: 1500 Exemplare


Wir exportieren auch. Zum Beispiel ins Kleinbasel.

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