Nr. 3 Saison 23/24 – Sacre

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SACRE

25./26.10. 2023

19. 30 UHR

STADTCASINO BASEL

PROGRAMM-MAGAZIN NR. 3

SAISON 23/24

Sinfonieorchester Basel

Katia und Marielle Labèque, Klavier

Krzysztof Urbański, Leitung

CHF 5
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SACRE

Liebes Konzertpublikum

Unter den Komponist*innen gab es nicht wenige, die neben ihrer Leidenschaft für die Musik passionierte Bergsteiger*innen waren. Von Richard Wagner wissen wir, dass er neben dem Säntis auch die Schweizer Alpen auf gefährlichen Wegen zu Fuss überquerte. Johannes Brahms kletterte noch mit Mitte fünfzig auf den Niesen, während der junge Gustav Mahler in den Dolomiten exzessive Wanderungen und Schwimmübungen in eiskalten Bergseen praktizierte. Eines der bekanntesten Beispiele dafür, wie es klingt, wenn bei einem Komponisten die Leidenschaften Musik und Bergsteigen aufeinandertrefen, ist die Alpensinfonie von Richard Strauss. Sie steht bei uns in der kommenden Saison auf dem Programm. In unserem nächsten Abonnementskonzert möchten wir Ihnen allerdings eine echte Rarität präsentieren. Der Pole Wojciech Kilar (1932–2013) komponierte 1974 eines sei ner besten Werke, das heute jedoch kaum aufgeführt wird: Krzesany, was so viel bedeutet wie ‹Bergsteigen› und eine Art musikalische Klanglandschaft des Tatra­Gebirges darstellt. Kilar machte sich einen internationalen Namen als Filmkomponist, unter anderem für Francis Ford Coppolas Dracula (1992) und für mehrere Filme von Roman Polański, darunter Der Pianist (2002).

In Kilars explosivem Orchesterwerk Krzesany erwartet Sie noch eine besondere Überraschung, die wir an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Lassen Sie sich diesen besonderen Abend nicht entgehen, denn auch mit Mozarts Doppelkonzert mit den legendären LabèqueSchwestern und Strawinskys Sacre unter der Leitung von Krzysztof Urbański wird der Musiksaal unter Hochspannung stehen!

Wir freuen uns auf Ihren Konzertbesuch und grüssen Sie herzlich

SINFONIEKONZERT
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ÜBERSICHT DER SYMBOLE

Diese Institution verfügt über eine Höranlage

Nummerierte Rollstuhlplätze im Vorverkauf erhältlich

Nicht rollstuhlgängig

Für Familien mit Kindern geeignet

Manuskript in der Paul Sacher Stiftung

Das Sinfonieorchester Basel verwendet geschlechtergerechte Formulierungen und weist Autor*innen bei der Vergabe von Textaufträgen im Vorfeld darauf hin. Es steht den Autor*innen jedoch frei, ihre Texte individuell zu gestalten.

INHALT PROGRAMM 7 WOJCIECH KILAR Krzesany (Bergsteigen) 8 PORTRÄT Krzysztof Urbański, Leitung 10 WOLFGANG AMADÉ MOZART Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es­Dur 12 INTERVIEW Katia und Marielle Labèque, Klavier 14 IGOR STRAWINSKY Le sacre du printemps 18 FAMILIENGESCHICHTEN von Sigfried Schibli 24 INTERVIEW Vilém Vlček, Violoncello 28 LEXIKON DES ORCHESTERS von Benjamin Herzog 32 IN ENGLISH by Bart de Vries 34 VEREIN ‹FREUNDESKREIS SINFONIEORCHESTER BASEL› 35 IM FOKUS 37 DEMNÄCHST 38

VORVERKAUF, PREISE UND INFOS

VORVERKAUF

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Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel

+41 (0)61 206 99 96

ticket@biderundtanner.ch

Billettkasse Stadtcasino Basel

Steinenberg 14 / Tourist Info

4051 Basel

+41 (0)61 226 36 30

tickets@stadtcasino-basel.ch

Sinfonieorchester Basel

+41 (0)61 272 25 25

ticket@sinfonieorchesterbasel.ch

www.sinfonieorchesterbasel.ch

ZUGÄNGLICHKEIT

Das Stadtcasino Basel ist rollstuhlgängig und mit einer Induktionsschleife versehen. Das Mitnehmen von Assistenzhunden ist erlaubt.

PREISE

CHF 105/85/70/55/35

ERMÄSSIGUNGEN

• Junge Menschen in Ausbildung: 50 %

• AHV/IV: CHF 5

• KulturLegi: 50 %

• Mit der Kundenkarte Bider & Tanner: CHF 5

• Begleitpersonen von Menschen, die für den Konzertbesuch eine Begleitung beanspruchen, haben freien Eintritt. Die Anmeldung erfolgt über das Orchesterbüro.

GEHÖRSCHUTZ

Gehörschutz ist an der Abendkasse sowie am Welcome Desk im Foyer des Stadtcasinos Basel erhältlich.

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VORVERKAUF
Der Dirigent Krzysztof Urbański kehrt im Sinfoniekonzert ‹Sacre› zum Sinfonieorchester Basel zurück. © Marco Borggreve

SACRE

Mi, 25. Oktober 2023, 19.30 Uhr

Do, 26. Oktober 2023, 19.30 Uhr

Stadtcasino Basel, Musiksaal

Wojciech Kilar (1932–2013): Krzesany (Bergsteigen) (1974)

Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791):

Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es­Dur, KV 365 (1779)

I. Allegro

II. Andante

III. Rondo, allegro PAUSE

Igor Strawinsky (1882–1971): Le sacre du printemps (1913)

I. Die Anbetung der Erde

II. Das Opfer

Sinfonieorchester Basel

Katia und Marielle Labèque, Klavier

Krzysztof Urbański, Leitung

Mi & Do, 18.45 Uhr, Hans Huber­Saal: Konzerteinführung mit Lea Vaterlaus

ca. 15’

ca. 24’

ca. 33’

Konzertende: ca. 21.45 Uhr

PROGRAMM 7
HÖR’ REIN

ABSCHIED VON DER AVANTGARDE

Wojciech Kilars Name ist in seinem Heimatland Polen (er wurde 1932 in der heutigen Ukraine geboren) seit Langem bekannt. Neben

Krzysztof Penderecki und Henryk Górecki gehörte er erst zu den führenden Avantgardisten der späten 1960er­ und frühen 70er­

Jahre, galt dann als Schöpfer volksnaher Musik und war schliesslich erfolgreich als Komponist von Filmmusik für die Filme von Krzysztof

Zanussi, Andrzej Wajda und Krzysztof Kieslowski; für Der Tod und das

Mädchen, Das neunte Tor und Der Pianist von Roman

Polański, für Francis Ford

Coppolas Dracula und Jane

einer Dame. Markenzeichen seiner Volks­ und Filmmusik sind ein riesiges Orchester, das monumentale Klänge erzeugt, mit knirschenden Celli und Bässen, einem gelegentlich tief romantischen

Thema, wuchtigen Höhepunkten und häufig minimalistischen Akkordfolgen.

All das ist in seinem Werk Krzesany (1974) zu hören, in dem er die Harmonien der Lieder und Tänze der Tatra in Südpolen – der ‹krzesanie› (abgeleitet von ‹Feuerstein schlagen›) – verwendet. Das Stück markiert Kilars erklärten Abschied von der Avantgarde.

«In einem bestimmten Moment», so der Komponist, «wurde mir klar, dass die Suche nach neuen, schockierenden Klangquellen er schöpft war. Ich be

schloss, dass es auch ein Schock sein könnte, auf etwas anzu spielen, das als abgeschlossenes Kapitel galt [d.h. die Volksmusik, die während der Avantgarde­Ära tabu war]. So kam ich dazu, Krzesany zu schreiben.»

ZUM WERK 8
VON HERBERT GLASS
Campions Das Bildnis
WOJCIECH KILAR Krzesany (Bergsteigen)

Eine simplifizierende Erhabenheit im sowjetischen Stil zu erwarten, wäre aber falsch. Der Keim der Komposition besteht aus drei Akkorden, die der Komponist «unter dem Einfluss von Aufenthalten in Zakopane [in der Tatra] notiert hatte ... Sie lagen lange Zeit auf dem Klavier, aber ich wusste nicht, was ich mit ihnen anfangen sollte. Und dann ging ich nach Spanien [...] um die Corrida zu sehen. Vielleicht verdanke ich der Corrida diese für Krzesany charakteristische ‹Blutigkeit›, denn in Spanien habe ich mir die Fortsetzung ausgedacht.»

Krzesany besteht aus einem Satz mit vielen Abschnitten, von denen einige zart melodisch sind, andere schwer fäl lige Märsche, kammermusikalische Traumstimmungen und groteske Aufblähungen des Orchesterklangs, die von einer eindringlichen Beinahe­Stille unterbrochen werden. Die letzten Takte bilden ein Crescendo aus Motorik, Pochen, Knurren und Sprengen – und einen Höhepunkt aus brüllendem, pfeifendem, slawischem Jubel.

Herbert Glass schrieb bereits Programmtexte für grosse amerikanische Orchester, arbeitete für die New Yorker Philharmoniker und die San Francisco Opera und war sechzehn Jahre lang Kommentator, Heraus geber und Dozent bei den Salzburger Fest spielen.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Los Angeles Philharmonic Association

Krzesany (Bergsteigen)

BESETZUNG

4 Flöten, 4 Oboen, 4 Klarinetten, 4 Fagotte, 4 Hörner, 4 Trompeten, 4 Posaunen, Schlagzeug, Orgel, Streicher

ENTSTEHUNG

1974

URAUFFÜHRUNG

1974 beim Warschauer Herbst

DAUER ca. 15 Minuten

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ZUM WERK WOJCIECH KILAR
© Wikimedia Commons Wojciech Kilar (1932–2013)

KRZYSZTOF URBAŃSKI

Zu den Höhepunkten der Saison 2023/24 von Krzysztof Urbański gehören Debüts mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestra Sinfonica Nazionale della Rai und dem Atlanta Symphony Orchestra. Im Herbst 2023 konzertiert er mit der Dresdner Philharmonie (im Kulturpalast und auf einer Europatournee) und mit dem Orchestra della Svizzera italiana. Ausserdem kehrt er zurück zu den Münchner Philharmonikern, dem hr­Sinfonieorchester, den Wiener Symphonikern, der Philharmonia Zürich, dem Dallas Symphony Orchestra und dem Sinfonie orches ter Basel.

Als Gastdirigent trat Urbański unter anderem mit den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Symphony Orchestra, dem Phil harmonia Orchestra London, dem TonhalleOrchester Zürich, dem Orchestre de Paris, dem Hong Kong Philharmonic Orchestra, dem Chicago Symphony, dem New York Philharmonic, dem Los Angeles Philharmonic und dem San Francisco Symphony Orchestra auf.

Krzysztof Urbański war von 2011 bis 2021 Musikdirektor des Indianapolis Symphony Orchestra sowie Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Trondheim Symfoniorkester (2010–2017). Im Jahr 2017 wurde er zu dessen Ehrengast­

dirigenten ernannt. Er war Erster Gastdirigent des Tokyo Symphony Orchestra (2012–2016) und Erster Gastdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters (2015–2021). Im November 2022 wurde er zum Ersten Gastdirigenten des Orchestra della Svizzera italiana ernannt. Mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester nahm er Alben mit Werken von Lutosławski, Dvořáks 9. Sinfonie, Strawinskys Le sacre du printemps, Schostakowitschs 5. Sinfonie und Werken von Richard Strauss auf, alle bei Alpha Classics. Zu seiner Diskografie gehören auch Chopins kleine Stücke für Klavier und Orchester mit Jan Lisiecki und dem NDR Elbphilharmonie Orchester bei der Deutschen Grammophon, die mit einem ECHO KLASSIK ausgezeichnet wurden, sowie Martinůs Cellokonzert Nr. 1 mit Sol Gabetta und den Berliner Philharmonikern, aufgenommen für Sony.

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KRZYSZTOF URBAŃSKI Leitung PORTRÄT
11 KRZYSZTOF URBAŃSKI PORTRÄT
© Marco Borggreve

WOLFGANG AMADÉ

MOZART

Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es­Dur

ACHTERBAHNFAHRT DER GEFÜHLE

VON HANS-GEORG HOFMANN

Auf der Suche nach einer festen Anstellung ausserhalb

Salzburgs reiste Mozart

1777 nach Paris und machte in Mannheim Halt. Dort

begegnete er der Familie des Sängers Franz Weber, die aus Zell im Wiesental via Rheinfelden an den kurfürstlichen Mannheimer

Hof gezogen war. Mozart verliebte sich in die zweit­

älteste Tochter Aloysia und ihre «schöne, reine Stimme». Unter ihrem

Eindruck komponierte er einige seiner schönsten

Konzertarien. Aloysia spielte auch als Solistin sein Konzert für drei Klaviere (KV 242), das im März

1778 zusammen mit Rose

Cannabich, der Tochter des

Mannheimer Hofkapellmeisters, und Therese

Pierron, der Tochter seines Hauswirts, sowie mit der Mannheimer Hofkapelle aufgeführt wurde.

Mozart wollte Aloysia auf der Stelle heiraten und plante mit Unterstützung seiner neu gewonnenen Mannheimer Freunde wie dem Flötisten Johann Baptist Wendling einen Neuanfang in der fran zösischen Metropole.

In Paris angekommen, komponierte Mozart für Wendling und drei weitere Bläser aus den Reihen der Mannheimer Hofkapelle in kürzester Zeit eine Sinfonia concertante für Bläser. Wendling vermittelte einen Auftrag für eine Auf ührung des Stücks im Rahmen der Pariser ‹Concerts spirituels›. Doch seine Hof nungen auf eine ‹vie Parisienne› mit Aloysia zerplatzten schon bald: Die Auf ührung seiner Concertante wurde aufgrund einer Intrige kurzfristig abgesagt. Wenige Tage

ZUM WERK 12

später starb völlig unerwartet Mozarts Mutter. Das Wiedersehen mit Aloysia in München wurde zur grossen Enttäuschung. Sie fand es nicht nur lächerlich, dass Mozart die Goldknöpfe seines Anzugs mit schwarzen Bändern als Zeichen der Trauer umwickelt hatte. Aloysia ofenbarte ihm auch, dass sie bereits dem Schauspieler Joseph Lange ihr Ja­Wort gegeben hatte.

Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Mozart diese Achterbahnfahrt der Gefühle in seinem in dieser Zeit entstandenen Konzert für zwei Klaviere (KV 365) verarbeitet hat. Zwischen Verliebtheit und Trauer pendeln alle drei Sätze. Auch wenn Es­Dur als Tonart des Erhabenen für Pathos und Stabilität steht, so ofenbaren sich in diesem Konzert immer wieder ergreifende Abgründe und melancholische Momente. Bereits im Kopfsatz kann man das hören, wenn nach der Vorstellung der Themen in der Durchführung die Musik immer dramatischere Züge annimmt. Doch genauso schnell wandelt sich der Ausdruck dieser Musik, und die beiden Solist*innen kokettieren wieder miteinander und werfen sich mit Leichtigkeit im Wechselspiel ihre musikalischen Ideen zu, die vom Orchester ebenso sanft übernommen werden. Im Finale wird das Wechselspiel zwischen Glückseligkeit, Erhabenheit, Drama und Melancholie zum musikalischen Prinzip. Spätestens wenn die beiden Pianist*innen allein in einem Kanon in g­Moll nachdenklich verweilen, wird deutlich, dass Mozarts Tonsprache eine Pa lette dunkler Farben hinzugewonnen hat.

O fensichtlich erfreute sich das Werk grosser Popularität. Mozart setzte es auch auf das Programm seines ersten öfentlichen Konzerts 1782 in Wien. Im Wiener Augarten trat er gemeinsam mit seiner Schülerin, der talentierten Pianistin Josepha Auernhammer, als Solist auf. Gerne wäre das «dicke frl. Tochter» des Wirtschaftsrats Johann Michael von Auernhammer Mozarts Ehefrau geworden, was auch Vater Leopold gefreut

hätte. Doch Madame Auernhammers Zuneigung stiess nicht auf Gegenliebe: «Die freulle ist ein scheusal! spielt aber zum Entzücken; nur geht ihr der Wahre, feine, singende Geschmack im Cantabile ab; sie verzupft alles», schreibt Mozart seinem Vater am 27. Juni 1781. Zu diesem Zeitpunkt träumte er vermutlich schon von einer Hochzeit in Wien, diesmal mit Constanze Weber, der jüngeren Schwester von Aloysia.

Dieser Text entstand ursprünglich für das Programmheft Nr. 8 der Saison 2013/14.

Konzert für zwei Klaviere und Orchester

Es-Dur

BESETZUNG

2 Klaviere solo, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher

ENTSTEHUNG

Anfang 1779 in Salzburg

DAUER ca. 24 Minuten

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WOLFGANG AMADÉ MOZART ZUM WERK
©
Wikimedia Commons Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791) mit Anfang zwanzig

LABÈQUE im Gespräch

KLAVIERDUO DER WELTKLASSE

VON BENJAMIN FRANÇOIS

Eines der erfolgreichsten und temperamentvollsten

Klavierduos der Gegenwart ist zu Gast in Basel.

Am 25. und 26. Oktober

spielen Katia und Marielle Labèque Mozarts Konzert für zwei Klaviere und Orches ter Es­Dur, KV 365 zusammen mit dem Sinfonieorchester Basel unter der Leitung von Krzysztof Urbański. Es erwartet das Publikum ein Konzertgenuss und eine Erbauung zugleich.

BF Die New York Times titelte einmal, dass Sie das Genre des Klavierduos revolutioniert hätten. Sind Sie sich dessen bewusst?

KL Wir sind uns bewusst, dass sich etwas getan hat, was das Repertoire und das Interesse der Komponist*innen, die wir angefragt haben, angeht. Das ist auch gut so, denn das Spielen auf zwei Klavieren ist wunderbar. Und es gibt heute viele Duos mit sehr jungen Pianist*innen. Es ist gut, dass diese Duo­Formel fortbesteht.

BF Wie war die Situation in den frühen 70er-Jahren, als Sie beide anfingen, im Duo zu spielen?

KL Es gab sehr wenige Duos. Ich erinnere mich an die grossartigen Aloys und Alfons Kontarsky, die ein sehr spezielles Repertoire hatten, aber auch an Marie­José Billard und Julien Azaïs. In den USA gab es viel mehr von ihnen ... ML ... wie Arthur Gold and Robert Fizdale, aber diese Duos spielten ausschliesslich zu Hause. Tatsächlich gehörten wir zu den ersten, die international auftraten, vor allem mit den amerikanischen Orchestern.

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KATIA UND MARIELLE
INTERVIEW
«Uns war klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns hatten.»
15 KATIA UND MARIELLE LABÈQUE INTERVIEW
© Umberto Nicoletti

KL Als wir in Boston und Cleveland anfingen, sagten uns viele, sie hätten seit Jahrzehnten kein Klavierduo mehr gehört!

ML Uns war klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns hatten.

BF Was hat Ihr Duo auf internationaler Ebene so erfolgreich gemacht?

KL Ganz klar unsere Aufnahme von Gershwins Rhapsody in Blue bei Philips Records, die sich über eine Million Mal verkaufte und uns 1980 die erste Goldene Schallplatte einbrachte. Aber wir hatten zehn Jahre zuvor mit einem sehr anspruchsvollen zeitgenössischen Repertoire begonnen, wie dem Konzert für zwei Klaviere und Orchester von Luciano Berio, Structures von Pierre Boulez, Trois pièces für zwei Klaviere von György Ligeti und den Visions de l ’Amen von Olivier Messiaen.

BF Ihre Mutter, die Pianistin Ada Cecchi, hatte Sie gründlich vorbereitet ...

KL Wir hatten tolle, sehr gegensätzliche Eltern: einen aufgeschlossenen und intellektuellen Vater – ein grossartiger Arzt – und eine leidenschaftliche Mutter, die feurige italienische Seite!

ML Die Oper war immer bei uns zu Hause. Wir wohnten in Bayonne an der baskischen Küste und die Musik spielte sich hauptsächlich zu Hause ab. Unsere Mutter unterrichtete junge Schüler*innen im Klavierspiel und es war sehr anregend, ständig Musik um sich herum zu haben. Gleichzeitig bin ich froh, dass ich damals ohne Mobiltelefon und ohne Internet gelebt habe.

KL Wir konnten uns wirklich auf die Musik konzentrieren, aber gleichzeitig bedauere ich ein wenig, dass wir nur drei Minuten mit Luciano Berio filmisch aufgezeichnet haben.

BF Ist die Tatsache, dass Sie Schwestern sind, ein Garant für die Langlebigkeit Ihres Duos?

KL Es hilft, aber unser Verhältnis ist wie in einer Partnerschaft durch Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Am Anfang rieten uns die Leute, wir sollten eine perfekte Einheit sein. Wir sind genau in die entgegengesetzte Richtung gegangen!

ML Das war gut so, denn unsere Stimmen und unsere Körper sind unterschiedlich. Diese Komplementarität ist ein weiterer Grund für unsere Langlebigkeit. Und es ist auch die Musik, die uns so eng zusammengebracht hat.

KL Als wir das Pariser Konservatorium verliessen – ich war 18 und Marielle 16 Jahre alt –, fragten wir uns, was wir tun könnten, denn wir liebten es, das Leben in der Musik zu teilen. Wir haben unser Repertoire gegen den Strich ent­

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«Komplementarität ist ein Grund für unsere Langlebigkeit.»
KATIA UND MARIELLE LABÈQUE INTERVIEW
© Umberto Nicoletti

wickelt und uns erst an Berio gewagt, bevor wir uns mit Mozart beschäftigten, und das war auch gut so!

BF Sie waren beeindruckt, als Michel Béroff mit 17 Jahren die Vingt regards de l’enfant Jésus spielte. Er schlug Ihnen vor, die Visions de l’Amen zu spielen. Waren Sie überrascht, als Olivier Messiaen kurz darauf an die Tür Ihres Kammermusikkurses klopfte?

ML Es war ein grosses Glück, dass Messiaen vorbeikam, als wir gerade an seinen Visions arbeiteten. Er selbst wollte das Stück mit seiner Frau Yvonne Loriod aufnehmen, aber da er es nicht mehr spielen konnte, machte er uns dieses wunderbare Geschenk des Spielens. Es war grossartig, unsere Laufbahn als Berufspianistinnen so zu beginnen. Dann hörten wir zum ersten Mal die Sinfonia von Luciano Berio, und als er uns Messiaen spielen hörte, hatte er Lust, für unser junges Duo zu komponieren. Es war eine Reihe von schönen Begegnungen, die uns immer weiterbrachte.

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INTERVIEW KATIA UND MARIELLE LABÈQUE

REVOLUTIONÄRES BALLETT

VON ILONA HANNING & FLORIAN HEURICH

Paris, 29. Mai 1913. Es ist

einer der grössten Skan­

dale der Musikgeschichte:

die Urau f ührung von Strawinskys Le sacre du printemps in der Choreo­

grafie von Vaslav Nijinsky.

Der Ballettabend am Théâtre des Champs­

Ely sées endet in grossem Tumult und Chaos.

Die Bretter im Theater beben, das Publikum ist schockiert, als es das Ballett Le sacre du printemps von Igor Strawinsky sieht. Eine Musik mit so expressiver Wucht, mit so vertrackten rhythmischen Strukturen und perkussiver Motorik hatte man zuvor noch nie gehört: «Man lachte, höhnte, pfi f, ahmte Tierstimmen nach», erinnert sich der Schriftsteller Jean Cocteau an jenen denkwürdigen Abend. «Vielleicht wäre man dessen auf die Dauer müde geworden, wenn nicht die Menge der Ästheten und einige Musiker in ihrem übertriebenen Eifer das Logenpublikum beleidigt, ja tätlich angegri fen hätten. Der Tumult artete in ein Handgemenge aus.»

Strawinsky war empört und verletzt. Das hatte er nicht erwartet, zumal die Generalprobe, bei der auch Publikum zugegen war, völlig ruhig verlaufen war. «Maul halten!», hörte Strawinsky noch jemanden aus der Menge rufen, ehe er schnell hinter die Bühne flüchtete. Dort stand sein Choreograf Vaslav Nijinsky auf einem Stuhl. So laut er konnte, schrie er den Tänzer*innen Zahlen zu, damit sie den Takt halten konnten und wussten, wann sie ihre abstrakten Figuren zu tanzen haben. Die Tänzer*innen waren aber vollkommen überfordert von der Musik und von der Choreografie – so hatte noch nie zuvor jemand von ihnen getanzt.

Igor Strawinsky berichtete später von der skurrilen Situation: «Natürlich

ZUM WERK 18
IGOR STRAWINSKY Le sacre du printemps

konnten die armen Tänzer ihn nicht hören infolge des Tumults im Zuschauerraum und wegen des Lärms, den ihre Füsse beim Tanzen auf den Bühnenbrettern machten. Ich musste den rasenden Nijinsky am Rock festhalten, denn er war jeden Augenblick bereit, sich auf die Bühne zu stürzen, um einen Skandal zu provozieren.» Der Komponist hatte aufgrund des Tumults von dem Premierenabend nur schemenhafte Erinnerungen.

«Sergei Djagilew wollte dem Toben ein Ende bereiten und befahl dem Beleuchter, bald im Zuschauerraum Licht zu machen, bald ihn wieder zu verdunkeln. Das ist alles, was ich von der Premiere behalten habe.»

Vielleicht war es auch die Evokation einer archaischen, vorzivilisatorischen Gesellschaft, die das Publikum an Strawinskys Ballett verunsichert und provoziert hatte: Eine Jungfrau opfert sich für den Frühling, für ein gutes Jahr, eine

gute Ernte und tanzt sich zu Tode. Aus einem ersten zaghaften Aufkeimen der Natur erwachsen in raffinierter Klangdramaturgie die verschiedenen Stadien des Opferrituals. Strawinsky war eigens in sein Heimatland gereist, um Material für den Sacre zu sammeln. In dem Dorf Talaschkino bei Smolensk, einem Zentrum für russische Volkskunst, fand er Hinweise auf altes Brauchtum, notierte ein paar Volkslieder und entwarf damit sein Stück, das er Bilder aus dem heidnischen Russland nannte.

Der zweite Teil des Balletts, in dem das eigentliche Opferritual vollzogen wird, beginnt sehr verhalten. Quasi als Ruhe vor dem Moment, in dem das Mädchen ausgewählt wird, beschreibt die Musik diverse rituelle Handlungen, bevor sich das Opfer schliesslich in wilder Ekstase zu Tode tanzt. Am Schluss von Le sacre du printemps werden die immer gleichen musikalischen Strukturen in

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IGOR STRAWINSKY ZUM WERK
Bühnenbild von Nicholas Roerich (1874–1947) zur Urau f ührung von Le sacre du printemps © Wikimedia Commons

ständiger Steigerung wiederholt. Zwar machte der Skandal um sein Stück den 31­jährigen Strawinsky berühmt, doch die Reaktion des Publikums hatte ihn sehr verletzt. Ein paar Tage nach der Urauf ührung bekam er Fieber und musste für sechs Wochen ins Krankenhaus.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik)

Le sacre du printemps

BESETZUNG

5 Flöten, 5 Oboen, 5 Klarinetten, 5 Fagotte, 8 Hörner, 5 Trompeten, 4 Posaunen, 2 Tuben, Pauken, Schlagzeug, Klavier, Streicher

ENTSTEHUNG

1911–1913 in Talaschkino und Paris

URAUFFÜHRUNG

29. Mai 1913 am Théâtre des Champs­

Elysées in Paris

DAUER

ca. 33 Minuten

20 IGOR STRAWINSKY ZUM WERK

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PAUL SACHER UND SEIN KREIS

VON SIGFRIED SCHIBLI

Der Geiger, Dirigent und spätere Musikmäzen

Paul Sacher (1906–1999)

heiratete mit 28 Jahren

Maja Hof mann­Stehlin.

Sie war die Tochter des Architekten Fritz Stehlin und Witwe des Mehrheitsaktionärs des Pharma­

konzerns Hoffmann­

La Roche. Dadurch fiel dem aus einfachen Verhält­

nissen stammenden Paul

Sacher ein beträchtliches Vermögen zu. Der Kinderwunsch des Ehepaars

blieb allerdings unerfüllt;

Sachers leibliche Kinder, unter ihnen Georg Schmid, der heutige Präsident des Stiftungsrats der Paul

Sacher Stiftung (PSS), stammen aus anderen

Beziehungen. Im übertragenen Sinn wurde die Welt der komponierenden und musizierenden Männer und Frauen des 20. Jahrhunderts zu Sachers ‹Familie›.

Schon kurz nach der Gründung des Basler Kammerorchesters durch Paul Sacher im Jahr 1926 begann er, Kompositionsaufträge zu erteilen. Den Grund dafür umschrieb er in einem Interview 1993 so: «Es gab damals praktisch keine Kammerorchester, heute gibt es sie in grosser Zahl. Der Wunsch, Konzerte in dieser Besetzung zu machen, hing natürlich mit der entsprechenden Literatur zusammen. Erstens konnte man mit ei nem kleiner besetzten Orchester die ganze Musik der Wiener Klassik spielen, und zweitens gab es eine reiche zeitgenössische Literatur für Kammerorchester. Und soweit es sie nicht gab, hatte ich den Eindruck, man könne ja dafür sorgen, dass sie geschrieben wird.»

Damals verfügte Sacher nur über geringe finanzielle Mittel; den Komponisten war es Anreiz genug, ihr Werk von einem hoch motivierten professionellen Orchester aufgeführt zu bekommen. Die

FAMILIENGESCHICHTEN 24

ersten Kompositionsaufträge gingen an lokale Grössen wie Rudolf Moser, dessen Concerto grosso Sacher 1927 urauf ührte. Nachdem er zu Wohlstand gekommen war, konnte er Kompositions aufträge bezahlen. Daraus erwuchs im Lauf der Jahre eine Sammlung von über 200 Kompositionen, die alle von Sacher angeregt, finanziert und zum grössten Teil auch aufgeführt wurden, sei es mit dem Basler Kammerorchester oder dem Collegium Musicum Zürich. Die Liste reicht alphabetisch von Ra f aele d’Alessandro bis Jürg Wyttenbach und chronologisch von Rudolf Mosers Concerto grosso bis zum Violinkonzert Gesungene Zeit von Wolfgang Rihm, das im Juni 1992 mit der Solistin Anne­Sophie Mutter in Zürich zur Urau f ührung kam.

Hinter dieser mäzenatischen Tätigkeit stand Sachers Überzeugung, dass Reichtum ein «Lehen» sei, also letztlich unverdient, woraus dem Wohlhabenden

die Verpflichtung erwachse, der Allgemeinheit etwas davon zurückzugeben. Und nachdem Sacher begonnen hatte, ganze Nachlässe wie den von Anton Webern und Igor Strawinsky (darunter die autografe Partitur­Reinschrift des Sacre du printemps ) sowie zahlreiche ‹Vorlässe› noch lebender Komponist*innen zu erwerben, bündelte er diese Materialien in einer Stiftung, die ihren Sitz am Münsterplatz 4 in Basel hat. Von einer ‹Familie› möchte man angesichts der grossen Zahl geförderter Musiker*innen nicht mehr sprechen. Aber es gab durchaus enge persönliche Kontakte Sachers, die zu einer fami lienähnlichen Vertrautheit führten. Zum Beispiel mit dem Tschechen Bohuslav Martinů, der in den Jahren seiner schweren Krankheit auf Sachers Landgut Schönenberg lebte (er starb 1959 in Liestal). Ebenfalls freundschaftlich verbunden war Sacher mit dem deutschen

25 FAMILIENGESCHICHTEN
PAUL SACHER UND SEIN KREIS
Paul Sacher (links) und Pierre Boulez, 1986 © akgimages / Marion Kalter

Komponisten Wolfgang Rihm und dem französischen Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez. Dieser war der einzige Trauerredner, dem an der Trauerfeier für Sacher im Basler Münster 1999 die Tränen kamen.

Zu Sachers persönlichem Umkreis zählten auch Musiker*innen wie die bereits erwähnte Anne­Sophie Mutter. Sie spielte unter Sachers Leitung 1988 das Concerto en ré von Igor Strawinsky mit dem Philharmonia Orchester London auf CD ein – 41 Jahre nach der Urau f ührung mit dem Basler Kammerorchester.

Wer etwas zu feiern hat, umgibt sich gern mit seinen engsten Angehörigen. Als Sacher siebzig Jahre alt wurde, lud er den russischen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch zu einem exklusiven Rezital im Basler Münster ein. Auf dem Programm standen drei der sechs Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach. Zum selben Anlass komponierte Pierre Boulez das Werk Messagesquisse für Cello solo und sechs Violoncelli.

Als Sacher seine Kräfte schwinden sah, setzte er häufig den 33 Jahre jüngeren Heinz Holliger als Dirigenten ein. Er wollte ihn zu seinem Nachfolger in der Leitung des Basler Kammerorchesters machen. Dazu kam es nicht. Holliger gründete mit Rudolf Kelterborn und Jürg Wyttenbach das Basler Musik Forum, das mit seinen Konzerten zumindest einige Jahre lang die ideelle Nachfolge von Sachers Kammerorchester antrat.

26 PAUL SACHER UND SEIN KREIS FAMILIENGESCHICHTEN

Varvara Vasylieva, Violine

Jaume Andreu Angelès I Fité, Viola Daniil Rumiantsev, Flöte Vilém Vicek, Jiayi Liu und Michal Balas, Violoncello-Trio

Philippe Bach, Leitung Sinfonieorchester Basel

Werke von Robert Schumann, William Walton, Vladimir Cybin und Krzysztof Penderecki

Ouverture 2023

5. Oktober

19.30 Uhr Stadtcasino Basel Kollekte

Musik Hochschule Basel FHNW fhnw.ch/ouverture
Solist:innen der für

MUSIK SEIN

VON CRISTINA STEINLE

Vilém Vlček bevorzugt es, im Kopf zu üben, aber er möchte beim Spielen den Kopf ausschalten und das Herz sprechen lassen. Der Absolvent der Hochschule für Musik Basel

FHNW ist einer von sechs Solist*innen im Konzert mit dem Sinfonieorchester Basel am 5. Oktober 2023.

CS Vilém Vlček, im Alter von sechs Jahren hast Du Deinen ersten Cello-Unterricht erhalten. Warum Cello und nicht etwa Geige oder Klavier?

VV Ich komme aus einer grossen Familie und habe zwei ältere Brüder sowie zwei jüngere Schwestern. Meine Eltern lieben die Musik und wollten, dass wir Kinder ein Instrument spielen, auch, um eine gute Arbeitsmoral zu entwickeln. Da meine Brüder bereits Klavier und Geige spielten, gab es für mich das Cello.

CS Bist Du nach wie vor glücklich mit dieser Wahl?

VV Das Cello ist ein fantastisches Instrument, die Ähnlichkeit zur menschlichen Stimme ist unglaublich. Wenn ich nochmals wählen könnte, wäre es jedoch das Klavier, da es einfach ungleich mehr Literatur für Klavier gibt.

CS 2018 kamst Du für das BachelorStudium nach Basel. Wie bist Du dazu gekommen, Deine Heimat Prag im Alter von zwanzig Jahren zu verlassen?

VV Für mich war schon immer klar, dass ich im Ausland studieren möchte.

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«Die Ähnlichkeit zur menschlichen Stimme ist unglaublich.»
INTERVIEW
VILÉM VLČEK im Gespräch
29 VILÉM VLČEK INTERVIEW
© Tomáš Rasl

Viele Jahre bin ich für Wettbewerbe und Meisterkurse durch Europa gereist. 2017 lernte ich Danjulo Ishizaka bei einem Meisterkurs kennen, und da wusste ich sofort, dass ich bei ihm studieren möchte. Als ich nach dieser Begegnung zu Hause die Stücke mit seinen Inputs im Kopf übte, war alles anders als bisher: Die ganze Musik hatte sich verändert! Aber auch auf der persönlichen Ebene fanden wir uns, und das ist für ein Lehrverhältnis genauso wichtig wie die musikalische Ebene.

VV Wer ernsthaft Musik macht, wird konstant mit sich selbst konfrontiert. Dadurch habe ich mich sehr gut selbst kennengelernt, was ich als grosses Privileg erachte. Im Alltag sind Emotionen zwar immer da, doch nimmt man sie oft nicht bewusst wahr. Seine eigenen Emotionen zu erkennen und damit zu arbeiten, ist nicht leicht, aber sehr bereichernd. Es ist schwieriger, mit dem Herzen zu spielen als mit dem Kopf. Es kann auch sehr erschöpfend sein, sich auf der Bühne so ofen und verletzlich zu zeigen. Mit Danjulo arbeite ich aber konstant an dieser Entwicklung, weg von «ich mache Musik» hin zu «ich bin die Musik».

CS Du hast diesen Juni Dein Studium abgeschlossen – mit welchen Gefühlen und Plänen verlässt Du die Hochschule?

VV Ich plane, ein ewiger Student zu werden – ich liebe es zu studieren! Gerne würde ich auch unterrichten. Ansonsten plane ich nicht allzu viel, denn dadurch öf net man sich für Enttäuschungen. Ich freue mich, dass ich immer mehr Konzerte spielen kann, aber eine Karriere auf Knopfdruck strebe ich nicht an. Kontinuität ist mir sehr wichtig, und ich möchte das Leben geniessen! Im Musikbusiness läuft derzeit vieles schief: Junge Musiker*innen sind stark unter Druck, denn je jünger man ist, umso attraktiver ist man für das Publikum. Es gibt Agent*innen, die für einzelne Künstler*innen neunzig Konzerte pro Jahr planen. Darunter leiden nicht nur die Musiker*in nen, sondern auch die Qualität und schliesslich das Publikum. Das ist keine sehr positive Entwicklung.

CS Was treibt Dich an, so viel in die Musik und das Studium zu stecken?

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«Wer ernsthaft Musik macht, wird konstant mit sich selbst konfrontiert.»
«Ich empfehle, mit dem Herzen statt mit den Ohren zu hören.»
CS Im Konzert ‹Ouverture› mit dem Sinfonieorchester Basel spielst Du zusammen mit zwei Kolleg*- © Tomáš Rasl

innen das Concerto grosso von Penderecki. Warum hast Du Dich für dieses selten gespielte Werk entschieden, und was möchtest Du den Hörer*innen mit auf den Weg geben?

VV Ich schätze es sehr, dass ich von der Hochschule die Möglichkeit erhalten habe, mit einem Orchester wie diesem zu spielen! Dieses Privileg wollte ich mit anderen teilen, also erkundigte ich mich, welche Werke es für mehrere Solisten gibt. Mit Pendereckis Stück treten wir als Cello­Trio kammermusikalisch und solistisch zugleich auf. Ich freue mich, die Bühne mit meinen Klassenkolleg*innen Jiayi Liu und Michał Balas zu teilen. Dank dem Unterricht bei Danjulo sprechen wir die gleiche musikalische Sprache und können uns optimal vorbereiten. Das Stück ist tatsächlich nicht leicht zugänglich. Ich stelle mir drei Protagonisten vor, die durch eine fantastische Welt gehen und wundersame Dinge erleben. Ich empfehle, mit dem Herzen statt mit den Ohren zu hören. Oder besser: nicht die Musik zu hören, sondern die Musik zu sein!

CS Du hast gesagt, dass Du das Leben auch geniessen möchtest. Wie machst Du das?

VV Neben dem Üben gehe ich oft spazieren; da übe ich dann im Kopf. Wer tausende Stunden mit dem Instrument verbracht hat, weiss auch ohne Instrument, wie sich was anfühlt. Ich bin ausserdem ein grosser Film­Fan, spiele gerne Schach und auch ab und zu Videogames. Und mein Plan ist es, aus Sport mein Hobby Nr. 1 zu machen. Aber noch ist dies nur ein Plan. (lacht)

Hochschule für Musik Basel FHNW

Die Zusammenarbeit zwischen Orchester und Hochschule hat eine lange Tradition. Die Studierenden absolvieren Praktika beim Sinfonieorchester Basel, und die Orchestermusiker*innen erteilen Unterricht an der Hochschule für Musik Basel FHNW. Sie bringen den angehenden Musiker*innen mit ihrer Erfahrung das Berufsfeld Orchester näher. Eine bereichernde Kooperation in der Basler Musikszene – seit Jahrzehnten.

Vilém Vlček schloss im Juni 2023 seinen Solisten­Master in der Klasse von Danjulo Ishizaka ab. Am 5. Oktober spielt er gemeinsam mit Jiayi Liu und Michał Balas das Concerto grosso für drei Violoncelli und Orchester von Krzysztof Penderecki.

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M WIE MAESTRO

VON BENJAMIN HERZOG

Es geschieht ganz schnell. Man ist ergriffen und taumelt danach benommen aus dem Konzert. Im Rücken schauern der erschütternde Höhepunkt nach, das traumhafte Piano, die atemraubende Generalpause. Und schon passiert es: Verklärung. Da wir unser Auge im Konzert meist auf den Dirigenten richten, wird aus ihm die Figur, die uns da soeben verzaubert hat. Der Magier des Klangs. Oder für alle, die nicht an Magie glauben, der grosse Meister. Ein Maestro.

Die Bezeichnung Maestra wird kaum je angewendet. Ofen bleibt, ob mit zunehmender Anzahl von Dirigentinnen die blind (und wohl auch taub) machende Verklärung künftig abnimmt oder nicht. Meister*innen ihres Fachs, so könnte man schliesslich argumentieren, gibt es auf allen Positionen eines Orchesters. Seltsam ist es also, den Begri f ‹Maestro› immer wieder aus dem Mund von Orchestermusiker*innen zu vernehmen. Oft sogar im direkten Gespräch. Ist das nicht zum Erröten? Vielleicht ist es auch Taktik, denn zum Maestro gesellt sich im Pausengespräch gern sein Gegenteil: der Taktschläger, Pultdiktator, eitle Pinsler, Verkehrspolizist (weibliche Formen immer mitgemeint) oder der Schnösel. Die Wahrheit liegt wohl oft dazwischen.

Zum Beispiel in der Bezeichnung

‹Kapellmeister›. Heute meist abschätzig gemeint. Ausser, die Rede wäre vom Ge­

wandhauskapellmeister, wie die offizielle Position in Leipzig immer noch heisst. So ist es um den Kapellmeister ganz anders bestellt, blickt man ein paar Jahrhunderte zurück. Johannes Mattheson, ein Hamburger Musikallrounder aus der Zeit der Frühaufklärung, wusste gar, was ein «Vollkommener Capellmeister» ist. Ausführlich beschrieb er dessen Fähigkeiten in seinem gleichnamigen berühmten Traktat von 1739. Fähigkeiten, die einer brauchte, wollte er einem Orchester «mit Ehren und Nutzen» vorstehen. Ein solcher Kapellmeister komponierte selbstverständlich eigene Musik, bearbeitete Stücke für die Kapelle seines Dienstherrn. Er unterrichtete, leitete die Chöre, stemmte Opernauf ührungen, pflegte das Instrumenten­ und Notenarchiv und musste überdies eine Vorbildfunktion auch moralischer Art haben für die ihm unterstellten Musiker. In der Hierarchie stand er zwischen den als Dienstboten angestellten Mitgliedern seiner Kapelle und dem bezahlenden Fürsten.

Mit der Vergrösserung der Orchester verschwand das Wort Kapelle zunehmend aus dieser Dienstbezeichnung. Der Meister oder eben Maestro dagegen ist geblieben. Später und mit der Konzentration der Aufgaben hauptsächlich aufs Dirigieren, wurde der heutige Dirigent geboren. Dirigent*innen, die ihren Beruf allein in Proben und Konzerten aus­

32 LEXIKON DES ORCHESTERS

üben, gibt es jedoch nicht. Aufgaben wie Spielpläne zusammenstellen, Solist*innen wählen, Probespielen beiwohnen und so weiter sind zwar meist unsichtbar, machen aber einen erheblichen Teil ihres Jobs aus. Wenn Dirigent*innen heute noch komponieren, wie der Finne Esa­Pekka Salonen oder die Griechin Konstantia Gourzi, so ist das eine Besonderheit.

Berühmte Beispiele solcher Dirigent*innen­Komponist*innen aus der Vergangenheit gibt es zuhauf: Wolfgang Amadé Mozart, der seine Sinfonien und Opern selbst dirigierte. Als Dirigent und Pianist in Personalunion hörte man ihn mit den Klavierkonzerten. Des Weiteren wären da Hector Berlioz, Felix Mendelssohn, Richard Wagner oder Gustav Mahler als Doppelbegabun gen zu nennen. Namen, die wir heute ausschliesslich zu den Komponisten zählen. Leonard Bernstein, der sowohl als grosser Dirigent wie als erfolgreicher Komponist gilt, ist hier die grosse Ausnahme.

Gerade Mahler wurde von seiner Nachwelt als Komponist lange Zeit ignoriert. Bis zur sogenannten MahlerRenaissance, ausgelöst unter anderem durch Leonard Bernstein. Bis dieser Mahlers Musik ernst nahm, tat man dessen Sinfonien bösartig als Kapellmeistermusik ab. Heute gehören sie zum Kernrepertoire und werden von den Orchestern wie vom Publikum geliebt. Mahler

als Dirigent schien zeitlebens angeeckt zu sein. Strenge und Ungeduld, ein ausgezeichnetes Gedächtnis und eine Neigung zu spontanen Rubati dürften seine Musiker*innen mehr als nervös gemacht haben.

Das Wort ‹Dirigent› wird in unseren Nachbarländern übrigens ganz unter schiedlich übersetzt. Mit einem eher neutralen chef d’orchestre in Frankreich; in Italien mit direttore, was irgendwie nach Teppichetage und Konzern riecht. Auf Englisch hat sich der conductor eingebürgert. Dort kann man also wahlweise einem Orchester vorstehen oder im Zug die Fahrkarten knipsen. Dann ist der Maestro vielleicht doch eine schöne Alternative dazu. Oder die Maestra.

Das nächste Mal: N wie Noten

LEXIKON DES ORCHESTERS 33
© Janine Wiget
M WIE MAESTRO

A RUSSIAN IN PARIS

In the early 20th century, Paris was the world’s epicenter of the arts. Many composers flocked to the City of Lights to immerse themselves in its cultural riches. Crossovers between di ferent disciplines were frequent, perhaps most strikingly in the performances of Les Ballets Russes, Diaghilev’s fabled dance company. When he couldn’t find any of the established composers to help him realize his revolutionary artistic visions, he turned to Igor Stravinsky (1882–1971) who had emerged as a young talent with his composition The Firebird. Thus, one of history’s most fascinating collaborations started.

Apparently, it was a dream of a young girl dancing herself to death from which Le sacre du printemps, or The Rite of Spring, germinated. Diaghilev spoke of a new sensation that would lead to heated debate. Stravinsky called the final composition “a sacred horror in the midday sun”. The indignation and outrage at the premiere in 1913 are legendary, but in reality, outcries of disapproval were ingrained in the customs of the Parisian cultural elite. Once or twice a year, the high­heeled and well­dressed denizens of the Parisian theatres found a reason to riot. The truth of the matter was that Le sacre was quickly accepted.

Le sacre’s musical depiction is fictional – human sacrifices weren’t part of any ancient Russian or Eastern European ritual. The music however is derived from real Slavic folk melodies, for example Lithuanian wedding songs, and Ukrainian peasant songs. In his search for musical material, Stravinsky preferred those areas where paganism had held its ground longest. But Le sacre is

not just folk music in avant­garde disguise, it also shows the influence of other composers and musical styles. The parts Introduction and The Ritual Action of the Ancestors reveal, for example, the influence of Debussy’s Nocturnes, and the Sacrificial Dance quotes Ravel’s Rapsodie espagnole.

Stravinsky’s greatest innovation with Le sacre was the incorporation of layered and exhilarating asymmetrical rhythms into classical music. Whether Stravinsky was aware of the complexity of African rhythms remains a question, but in its sophistication Le sacre needs not bow to those. Most likely though, Stravinsky’s inspiration was limited to the Slavic world in which the traditional music is full of intricate rhythmical patterns.

In a di ferent manner, Mozart’s 10th Piano Concerto (for two pianos) was also influenced by Paris. After two successful visits to the French capital in the 1760s, 22­year­old Wolfgang went back in the summer of 1778 with his mother in tow. However, the musical benefactors, perhaps less enchanted by a highly talented young adult than a child prodigy, were not very forthcoming. To make matters worse, his mother died while there. The general view is that the sobering experiences in France contributed to the ripening of Mozart’s astronomical talent. His 10th Piano Concerto, composed in 1779, is where this personal growth unfolds, although the death of his mother isn’t directly identifiable.

As a compliment to Stravinsky’s Le sacre, Wojciech Kilar’s Krzesany marks his decision to leave avant­gardism behind him and focus once again on folk music.

IN ENGLISH 34

MUSIK VERBINDET –FREUNDSCHAFT AUCH

Der Freundeskreis ist eine engagierte Gemeinschaft, die Freude an klassischer Musik sowie eine hohe Wertschätzung gegenüber dem Sinfonieorchester Basel verbindet.

Wir unterstützen die Arbeit der Musiker*innen des Sinfonieorchesters Basel auf vielfältige Weise. Wir tragen dazu bei, in der Stadt und der Region Basel eine positive Atmosphäre und Grundgestimmtheit für das Orchester und das Musikleben zu schaffen. Unser Verein stellt für seine Mitglieder ein reichhaltiges Programm an exklusiven Anlässen mit dem Sinfonieorchester Basel zusammen. Dabei bietet sich die besondere Möglichkeit des direkten Kontakts zu den Musiker*innen. In der letzten Spielzeit konnten wir erstmals zu einer fünfteiligen Kammermusikreihe einladen. Für diese Saison planen wir eine ganze Reihe an vergleichbaren Angeboten –eine aktuelle Vorschau finden Sie auf unserer Website. Als Mitglied erhalten Sie jeweils per Mail Informationen zu den bevorstehenden Anlässen und Angeboten.

Wir heissen Sie sehr herzlich will kommen! Nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf: freundeskreis@sinfonieorchesterbasel.ch oder besuchen Sie unsere Website www.sinfonieorchesterbasel.ch/freundeskreis

35 VEREIN ‹ FREUNDESKREIS SINFONIEORCHESTER BASEL
© Benno Hunziker

MINI.MUSIK

FAMILIENBANDE

Sa, 4. November 2023, 16 Uhr Scala Basel

Wie schön, wenn die ganze Familie zum Abendessen zusammenkommt. Da wird geschmaust, gelacht und wild durcheinandergeplappert. Es gibt viele Geschichten zu erzählen – der Tag war schliesslich lang und voller Ereignisse. Taucht mit uns ein in die chaotischen und doch so liebenswerten Familienabende. Begleitet von mitreissender Musik, die gespielt wird auf Klavier, Horn, Violine und Perkussion.

In dieser Saison erkunden wir gemeinsam mit der mini.musik­Crew verschiedene Familienbande, schauen hinter die Bühne und begeben uns musikalisch in die Sommerferien. mini.musik findet auch in dieser Spielzeit im Scala Basel an der Freien Strasse statt. Die Konzerte dauern maximal eine Stunde. Mit Mitgliedern des Sinfonieorchesters Basel sowie Madeline Engelsman und Jeroen Engelsman.

PREISE

Erwachsene: CHF 20

Kinder ab 4 Jahren: CHF 10

Familien (2 Kinder + 2 Erwachsene): CHF 50

Ermässigung: mit Familienpass CHF 10 auf ein Familienticket

TICKETS

IM FOKUS 37
www.sinfonieorchesterbasel.ch

MINI.MUSIK

FAMILIENBANDE

Sa, 4.11.2023, 16 Uhr

Scala Basel

Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

KAMMERMUSIK AM PICASSOPLATZ

Sa, 11.11.2023, 17 Uhr

Probezentrum Picassoplatz

David Seghezzo, Rossana Rossignoli, Benedikt Schobel

PROMENADE BARTÓK & DVOŘÁK

So, 12.11.2023, 11 Uhr

Gare du Nord

Belcea Quartet

ARC ­ EN ­ CIEL IN BIRSFELDEN

So, 12.11.2023, 11.15 Uhr

Birsfelder Museum

David Seghezzo, Rossana Rossignoli, Benedikt Schobel

SINFONIEKONZERT VERY BRITISH

Mi, 22.11.2023 & Do, 23.11.2023, 19.30 Uhr

Stadtcasino Basel

Sinfonieorchester Basel, Daniel Hope, Ivor Bolton

VORVERKAUF

(falls nicht anders angegeben)

Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel

Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel

+41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch www.biderundtanner.ch

Billettkasse Stadtcasino Basel

Steinenberg 14 / Tourist Info 4051 Basel

+41 (0)61 226 36 30 info@stadtcasino-basel.ch

Detaillierte Informationen und Online-Verkauf: www.sinfonieorchesterbasel.ch

IMPRESSUM

Sinfonieorchester Basel

Picassoplatz 2

4052 Basel

+41 (0)61 226 36 30

info@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch

Orchesterdirektor: Franziskus Theurillat

Künstlerischer Direktor: Hans­Georg Hofmann

Redaktion Programm­Magazin: Lea Vaterlaus

Korrektorat: Ulrich Hechtfischer

Gestaltung: Atelier Nord, Basel

Illustrationen: Janine Wiget, Paula Troxler (S. 36)

Druck: Druckerei Lutz AG

Auflage: 1500 Exemplare

DEMNÄCHST 38

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