Flash Extra 2012

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FlashExtra Magazin des verbandes schweizer Medien August 2012

Die Schweiz kommuniziert Medienbudget – Medientrend Schweizer Medienkongress 2012 Jahresbericht 2011


Einen perfekten Internet-Auftritt kann man drehen und wenden wie man will...

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Inhalt Freizeit eines arbeitenden Mädchens, 1933 von Marianne Breslauer © Marianne Breslauer / Fotostiftung Schweiz Die Bildstrecke besteht aus Fotografien der Fotostiftung Schweiz. Ausgewählt wurden Aufnahmen, die zeitlose Momente darstellen.

IMPRESSUM Herausgeber Verband Schweizer Medien

Editorial Interview David Streiff

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T Trendbefragung 2012

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F Fokus Medienpolitik Medien sind Bildung und Kultur von Urs F. Meyer

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Internet

Redaktion Josefa Haas, Urs F. Meyer, Waltraud Stalder, Yeliz Açiksöz Demirkol, Waltraud Mistarz

Internet – Das Mittel für jeden Zweck von M. Latzer, N. Just, F. Sauerwein

Gestaltung und Konzept Crafft, Zürich www.crafft.ch

Informationsfreiheit ist keine Selbstverständlichkeit von Bettina Büsser

Druck Südostschweiz Print, Chur

Wieviel Transparenz muss sein? von Alexandra Stark

Anzeigen Verband SCHWEIZER MEDIEN, Waltraud Stalder Bildnachweis Cover, S. 23, 39: © Marianne Breslauer /  Fotostiftung Schweiz. S. 21: © KEYSTONE/ Fotostiftung Schweiz/ Gotthard Schuh. S. 24: © Werner Lüchinger / Fotostiftung Schweiz. S. 26: © Helen Sager / Fotostiftung Schweiz. S. 33: © Elliott Erwitt / Magnum Photos. S. 34, 39, 45: © Hugo Jäggi. S. 35: © Aperture Foundation, Inc., Paul Strand Archive. S. 44: © The Estate of Herbert Matter /  Fotostiftung Schweiz Porträtfotografie S. 73 – 91: Mara Truog Illustration S. 9: Svenja Plaas Die Ausgabe umfasst den Jahresbericht 2011, die Einladung für den Medienkongress 2012 sowie einen redaktionellen Teil. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Herausgeber und mit Quellenangabe. © Verband SCHWEIZER MEDIEN Konradstrasse 14, CH-8021 Zürich, T 044 318 64 64, F 044 318 64 62 contact@schweizermedien.ch www.schweizermedien.ch Schutzgebühr: 15 Franken

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Gläserne KOmmunikationswelt Von der digitalen Revolution in die digitale Zivilisation von Josefa Haas Branding als Fels in der Brandung von Martin Ettlinger

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M Medienbudget 2011

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JB Jahresbericht 2011

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L Leadership

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Pressefreiheit Transparenz

K Schweizer MedienKongress 2012 93 Kongressprogramm 95


IcH tReffe MIch tAgt채glIch mIt WestschWeIzeR maNaGerN. www.unentbehrlich.ch

ICH BIN UNENTBEHRLICH, ICH BIN


Editorial

Qualität: Wissenschaft ersetzt Auflage Die zynische Aussage, die ich in Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Qualitätsprüfung unserer Zeitungen gelesen habe, ist jene, unsere Demokratie leide und nehme Schaden wegen der mangelnden Qualität unserer Zeitungen. Ich erinnere mich an meine früheren Redaktionsjahre. Ein prominenter Journalist belehrte mich, dass eine Redaktion weder einen Bildungsauftrag habe noch für die Qualität und Zusammensetzung von Regierung und Parlament verantwortlich sei. Er nannte es Firlefanz, wer solcherlei Thesen vertrete. Ein Journalist habe seiner Chronistenpflicht nachzukommen. Der einzig gültige Massstab, ob er diese Pflicht − sei es nun Meinung oder Beschreibung − erfülle, sei die Auflage. Steige die Auflage, so erfülle er seine Pflicht. Sinke sie, so sei er am besten zu entlassen. Solch kantige Journalisten gibt es kaum mehr. Schlicht und einfach deshalb, weil es kaum mehr gelingt, die Auflage zu steigern. Also haben wir uns daran gewöhnt, von qualitativer Auflage, von Kernauflage, von brauchbarer Auflage, von verkleinerter, aber umso wertvollerer Auflage zu reden. Leser ist nicht mehr gleich Leser. Es gibt Wertvolle und weniger Wertvolle. Wir haben Abschied genommen von der demokratischen Formel «one man, one vote». Wir sind zurückgekehrt ins Elitäre und fühlen uns dort sehr wohl. An die Stelle der Auflagen, die an Bedeutung verloren haben, ist die Wissenschaft getreten. Nicht wer seine Leserschaft vergrössern kann, darf sich damit brüsten, eine qualitativ gute Zeitung zu verlegen. Gut, qualitativ genügend oder hervorragend wird man erst, wenn dicke wissenschaftliche Wälzer, die von schwer verständlichen Wortgebilden nur so strotzen, Qualität beschei-

nigen und Prüfer, die kaum je eine Redaktion von innen gesehen haben, ein Gütesiegel verleihen. Gestandene Verleger haben sich denn auch daran gestört, dass Qualität nicht mehr von der Auflage, sondern von fragwürdigen wissenschaftlichen Beurteilungen abhängig sein soll und dies auch deutlich gesagt. Allerdings gibt es viele Journalisten, Geldgeber, aber auch Verleger, die wissenschaftliche Beurteilungen präzisen Fakten vorziehen. Qualität wird so zu einer literarischen Angelegenheit. Der Weg, den wir jetzt beschreiten, ist für das Volksgut Zeitung nicht der beste. Selbstverständlich ist die Auflage von früher nicht mehr zu vergleichen mit der Auflage von heute. Einst war alles Papier. An die Stelle von Papier ist die Unübersichtlichkeit von Medienangeboten auf Papier, im Netz getreten. Erfolg oder Misserfolg zu messen ist heute bedeutend schwieriger geworden. Aber dies ist nicht nur bei den Zeitungen der Fall. Vor die gleiche Aufgabe wurden auch jene gestellt, die Wahlen und Abstimmungen durchführen. Die Bedeutung der papierenen Stimm- und Wahlzettel ist längst durch elektronische und digitale Zählmethoden ersetzt worden. So wäre es angezeigt, wenn wir wieder vermehrt zu den harten Fakten zurückkehrten. Zu Zahlen, die sich aus Nutzern zusammensetzen, die ihre Informationen und Meinungen aus Zeitungen, von elektronischen Medien oder digitalen Systemen beziehen. Medienwissenschaftliche Werke sollten das sein, was sie auch früher waren: Untersuchungen zu Medienthemen, aber nicht Ersatz für qualitative Beurteilungen von ganzen Zeitungen und Medien.

Hanspeter Lebrument Präsident Verband Schweizer Medien

Hanspeter Lebrument

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Interview

Zeitlose Momente in der Fotografie Die Bildstrecke im FlashExtra zeigt Bilder der Fotostiftung. Ausgewählt haben wir zeitlose Bilder, die Lebenssituationen zeigen, welche unabhängig von der Aufnahmezeit universell sind. David Streiff, Präsident der Fotostiftung Schweiz, erklärt die Magie herausragender Fotografie. Von Josefa Haas

Wie viele zeitlose Momente gibt es in der Fotografie? Von ihrer Natur her sind Fotografien zeitgebunden, weil sie einen bestimmten Augenblick festhalten. Darin besteht meistens auch ihre Qualität und ihr historischer Wert. Wirklich zeitlose Bilder zeichnen sich dadurch aus, dass sie Situationen erzählen, die sich in den letzten tausend Jahren nicht grundsätzlich verändert haben: ein Liebespaar, der Sprung ins Wasser, ein Lesender, Menschengesichter, die Natur. Wenn keine zeitgebundenen Indizien auf dem Bild sind, dann haben diese Fotografien das Zeug zu zeitlosen Bildern, mit entsprechend grossem Wiedererkennungswert für jede Generation. Wir leben heute in einer Zeit, in der das Private in der Öffentlichkeit ausgebreitet wird. Können Sie als langjähriger Beobachter der Bilderwelt eine Veränderung der Präsentation des Privaten in der Öffentlichkeit feststellen? Die Schwelle zwischen intim und öffentlich hat sich verschoben. Heute sieht man beispielsweise in der Werbung Bilder, die früher nur unter dem Ladentisch hätten gehandelt werden können. Dies gilt für den Film und für die Fotografie. Zu den wirklich eindrücklichen Darstel-

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lungen gehören allerdings immer noch diejenigen, die ein Geheimnis wahren und nicht den voyeuristischen Blick bedienen. Dieser ist letztlich ermüdend und nutzt sich ab. Heute kann jeder ein Paparazzo sein. Jeder kann auf Fotos blossgestellt werden. Bilder dienen zur Skandalisierung. Die heutigen Printmedien stehen einer unglaublichen Bilderflut in allen möglichen Medien gegenüber. Früher war das anders, da waren die Fotografien in Printmedien die primäre visuelle Informationsquelle. Die damals entstandenen Reportagen sind heute wertvolle Zeugnisse einer vergangenen Welt. Diesen Bilderfolgen standen oft gleichwertige Texte gegenüber. Das findet kaum mehr statt. Wenn man das heutige Leben dokumentieren will, muss man einen konzeptuellen Ansatz verfolgen. Diese Art der konzeptuellen Fotografie hat mehr in Fotobüchern und Ausstellungen und weniger in den Tagesmedien ihren Ort. Auch wenn nach wie vor alle erdenklichen Ereignisse durch professionelle Fotografinnen und Fotografen begleitet und dokumentiert werden, sind es neu – bei Unglücksfällen oder kriegerischen Ereignissen − Aufnahmen privater Handy-Nutzer, welche per Zufall im richti-

Fotostiftung Schweiz Die Fotostiftung Schweiz setzt sich für die Erhaltung, Erforschung und Vermittlung von fotografischen Werken ein. Ihre Sammlung umfasst ca. 50 000 Ausstellungsprints, 250 000 Archivabzüge sowie über eine Million Negative beziehungsweise Dias. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Schweizer Fotografie des 20. Jahrhunderts. Im Auftrag des Bundesamtes für Kultur betreut die Fotostiftung Schweiz die Archive oder Nachlässe herausragender Fotografinnen und Fotografen und umfangreiche Fotografiebestände der Eidgenossenschaft. Mit eigenen Ausstellungen und Publikationen stellt die Fotostiftung Schweiz regelmässig historische oder aktuelle Positionen der Schweizer Fotografie vor.

David Streiff David Streiff ist Präsident der Fotostiftung Schweiz. Er promovierte als Kunsthistoriker an der Universität Wien. Von 1972 bis 1977 war er Leiter des Schweizer Filmzentrums, 1982 bis 1991 Direktor des internationalen Filmfestivals Locarno, 1991 bis 1993 Geschäftsführer der Schweizerischen Stiftung für die Photographie im Kunsthaus Zürich und von 1994 bis 2005 Direktor des Bundesamtes für Kultur.


interview

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gen Moment am richtigen Ort sind, die auf unseren Frontseiten oder Bildschirmen landen.

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Bildnachweis 01 Marianne Breslauer, Freizeit eines arbeitenden Mädchens, 1933 ▸ Cover 02 Gotthard Schuh: Ins Wasser springende Knaben, ohne Datum ▸ S. 21 03 Marianne Breslauer, Zirkus, Berlin 1931 ▸ S. 23 04 Werner Lüchinger, Flugzeuge mit Werbefahnen, ohne Angaben ▸ S. 24 05 Helen Sager, Spielen verboten, 1970er Jahre ▸ S. 26 06 Elliott Erwitt, Valencia, 1952 ▸ S. 33 07 Hugo Jäggi, aus: Trudy, Riehen 1986 ▸ S. 34 08 Paul Strand, Abstraction, Porch ­Shadows, Connecticut 1916 ▸ S. 35 09 Marianne Breslauer, Paris, 1929 ▸ S. 39 10 Hugo Jäggi, aus: Psychologe Dr. P. G., Riehen 1984 ▸ S. 39 11 Herbert Matter, Erstes Porträt, Paris 1928 ▸ S. 44 12 Hugo Jäggi, Trudi R., Basel 1986 ▸ S. 45

Bilder können als Ikonen stellvertretend für eine Epoche stehen. Wie bekommt eine Fotografie diese Bedeutung? Es sind Bilder, welche in verdichteter Form ein Lebensgefühl und eine Wahrheit vermitteln oder etwas festhalten, das unwiederbringlich verloren ist, und die man immer wieder anzuschauen nicht müde wird. Unsere Wahrnehmung der Bilder wird geschult durch die Bilder, die wir im Laufe unseres Lebens sehen. Heute sind wir mit einer Bilderflut konfrontiert. Welches sind die Kriterien, an denen ich erkenne, dass es sich um ein aussergewöhnliches Bild handelt, das nachhaltig in Erinnerung bleiben wird? Es gibt verschiedene Gründe, die dazu führen können, dass ein Bild nachhaltig in Erinnerung bleibt. Zum einen sind es Fotos, die ein kollektives Lebensgefühl besonders treffend ausdrücken. Zur zweiten Kategorie gehören ausserordentliche Ereignisse wie 9/11. Es sind Bilder, die niemand vergisst, der diesen Tag erlebt hat, und die auch nachfolgende Generationen als aussergewöhnlich empfinden werden, weil hier mythische Alpträume wahr geworden sind. Die dritte Qualität kann mit ganz individuellen Gründen zusammenhängen. Sie zeigen Situationen und Gefühle, die an Erlebtes erinnern und intensive Emotionen wachrufen. Die Foto x, bei welcher dem einen die Tränen kommen, sagt jemand anderem gar nichts. Das ist ähnlich wie bei der Musik.

und die Rechte abgelten. Welche Wünsche richten Sie an die Verleger? Ich kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen und mir eine Welt wünschen, in der Bilder eine kostbarere Bedeutung haben, als sie es heute tun. Meine Generation, sofern sie sich für die Fotografie als Ausdrucksmittel interessierte, ist mit Magazinen, vor allem dem DU, aufgewachsen. Unser Bilderkanon wurde davon geprägt. Heute kann ein Verleger die Fotografie nicht mehr auf diese Weise als Kostbarkeit pflegen – das geschieht bezeichnenderweise im immer noch wachsenden Bereich des Fotobuchs, das seinerseits eine grosse verlegerische Leistung darstellt. In den Tagesmedien kann mit qualitativ interessanten Fotos oder Bildstrecken über eine gewisse Dauer an Tagen etwas ausgelöst werden, was Texte nach wie vor nicht leisten können. Zum Glück gibt es Anzeichen, dass dies wieder vermehrt versucht wird. Bildstrecken bekommen auf Smartphones und Tablets technisch attraktive Plattformen und publizistische Bedeutung... Ich kenne mich da überhaupt nicht aus. Wenn ich richtig verstehe, was hier geschieht, geht es um ein millionenfaches Eins-zu-eins des Lebens, weltweit und in Realzeit. Da Fotos aber ebenso repetitiv wie punktuell sind, sind sie weitestgehend austauschbar und verfügen nicht über die Verdichtung, die der «grossen Fotografie» innewohnt. Sie erzählen keine Geschichten, laden nicht zur Beschäftigung mit einem Thema ein. Dazu braucht es dann wieder Künstlerinnen und Künstler, die diese Verdichtung post festum herstellen, wie etwa Kurt Caviezel mit seinen Webcam-Extrakten.

Starke Fotografie ist auf ein Umfeld angewiesen, in dem sie entstehen kann. Die Künstlerinnen und Künstler, die Reporterinnen und Reporter müssen ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Die Verleger leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, indem sie Aufträge erteilen

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T trendBefragung • 2012

Medienprofis beurteilen Medientrends Der Verband SCHWEIZER MEDIEN führte im März 2012 zum vierten Mal die Studie Medientrends durch in Zusammenarbeit mit René Grossenbacher, Publicom. In dieser Befragung werden aktuelle Einschätzungen zur Entwicklung von publizistischen Medien erfasst. Die Trendbefragung positioniert sich komplementär zu den bereits bestehenden Studien über den Medien- und Werbemarkt.


Keine Ruhe nach dem Sturm


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TRENDBEFRAGUNG 2012

Keine Ruhe nach dem Sturm Die Medienbranche stellt sich verschiedenen Herausforderungen gleichzeitig: Digitale und mobile Medienplattformen setzen sich in der breiten Öffentlichkeit durch, die Kommunikationsstrategien von Werbeauftraggebern und Organisationen suchen den direkten Weg zu ihrem Zielpublikum und die Finanz- und Wirtschaftskrise dauert an. Von Josefa Haas

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as waren noch Zeiten, als in den Geschäftsleitungen der Blick bis fünf Jahre in die Zukunft schweifte. Zwar mussten mehr oder weniger optimistische Szenarien ins Auge gefasst werden, vor grossen Überraschungen blieb man jedoch in der Regel verschont. Die Medienanbieter konnten sich auf ihre treue Leserschaft, ihre wohlgesinnten Zuschauer und Zuhörer verlassen. Da und dort liessen sich ein paar Prozentpunkte Marktanteil erobern, neue Angebote platzieren oder Titel einkaufen. Dank des hohen Anteils an Abonnenten waren die Erträge im Nutzermarkt erfreulich, und im Werbemarkt konnte man selbstbewusst hohe Renditen erzielen. Der klare Blick in die Zukunft hat sich im Staub verloren, den neue digitale Kommunikationsangebote laufend aufwirbeln. Die Rahmenbedingungen der Medienanbieter definieren die Innovationstreiber aus dem Silicon Valley: Die vier Grossen − Google, Apple, Facebook und Amazon − entwickeln Kommunikationsplattformen, an die sich die Nutzer schnell gewöhnen. Sie setzen zunehmend Standards für die Medien-

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nutzung und die Werbung. Wer die Einfachheit und Bequemlichkeit der digitalen Welt kennengelernt hat, tut sich schwer mit den komplizierten Prozessen der traditionellen Medienwelt. In der vierten Umfrage unter Medienverantwortlichen, die in den Gremien des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN aktiv sind, ist eine gewisse Ernüchterung zu spüren. Während sich die digitalen Innovationen Schlag auf Schlag folgen, versuchen die Medienhäuser, pragmatisch mit der Entwicklung Schritt zu halten. Denn was sich für die Konsumenten als Schlaraffenland der Gratisangebote präsentiert, bedeutet für die Investoren in redaktionelle Inhalte einen harten Kampf um die Monetarisierung ihrer Leistungen im Nutzer- und Werbemarkt. Die Häuser können ihre Renditen dank Kostendisziplin, interner und externer Kooperation sowie Diversifikation in digitale Service- und Marktplattformen halten. Trotzdem stellt sich die Frage: Wie rentabel ist das Verlegergeschäft der Zukunft? Im 2011 verzeichnete Tamedia 74 Prozent weniger Werbeeinnahmen als 2000. Die Einnahmen im Leser-

markt konnten sich vergleichsweise gut halten. Der Kampf um die Anwendung der Urheber- und Leistungsschutzrechte ist hart. Zudem gehen wertvolle Medien-Kundendaten an Apple, Google und Co. verloren. In diesem Umfeld erfinden sich die Medienunternehmen neu. Der intensive Strukturwandel führt im Verlagsbereich zu einer Besinnung auf das Kerngeschäft mit journalistischen Eigenleistungen. Finanziert wird dieser in Zukunft wieder vermehrt durch die Leserschaft. Die kommerziellen Werbeeinnahmen werden durch Service- und Marktplattformen ergänzt, die zum Teil unabhängig von den publizistischen Produkten sind. Tamedia-Verleger Pietro Supino stellte im Rahmen der Jahresmedienkonferenz im April 2012 fest, «dass sich der Strukturwandel in den Medien eher beschleunigt. Es ist weiterhin mit Veränderungen der Angebote, der Geschäftsmodelle und in der Folge der Medienlandschaft zu rechnen. Wie genau die Entwicklungen verlaufen werden, lässt sich nicht vorhersehen». Die Medientrends lassen sich wie folgt auf den Punkt bringen:


TRENDBEFRAGUNG 2012

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Ungewisse Marktentwicklung Die Unsicherheit führt dazu, dass auf der Einnahmenseite kaum Prognosen gewagt werden. Umso mehr wird das eigene Haus konsequent auf Kostenoptimierung getrimmt. «Senken der Redaktionskosten durch Bildung grösserer Einheiten beziehungsweise breitere Nutzung des generierten Inhalts», steht auf der Agenda und «Kosten senken gepaart mit der Verbesserung von Kundenbetreuung». Das Dilemma kommt in folgender Aussage zum Ausdruck: «Balance zwischen Kosteneffizienz und Handlungsfähigkeit behalten.»

2.

Publizistische Qualität für treue Leser Die Leserinnen und Leser geniessen als Hauptkunden grosse Aufmerksamkeit. Nachdem sich die Grenzen der Erträge im Werbemarkt gezeigt haben, werden die Abonnenten auf allen Plattformen umworben. 2012 werden neue Bezahlsysteme für digitale Angebote eingeführt. Voraussetzung für die Zahlungsbereitschaft ist eine anspruchsvolle Leistung. Deshalb wollen viele Medienverantwortliche die journalistische und publizistische Qualität verbessern. Der Anspruch ist: «Wir dürfen unsere publizistische Arbeit und Leistung nicht verschenken. Das oberste Ziel der Anbieter sollte die Qualität sein, nicht die Quantität.» Andere sind skeptisch: «Während es für die abonnierte Tageszeitung sehr schwierig wird, ist die Zukunft der Gratismedien positiv.»

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Medienprofis beurteilen Medientrends Die Einladung für die Teilnahme an der Befragung ging an die Frauen und Männer, die in den Gremien und Arbeitsgruppen des Verbandes Schweizer Medien aktiv sind. Die Mail mit dem elektronischen Fragebogen wurde an 297 Personen versandt, 125 füllten ihn vollständig aus, was einem Rücklauf von 42 Prozent entspricht. 83 Personen sind in Geschäftsleitungen tätig, davon 40 als CEO. Die Bereiche Redaktion, Werbemarkt, Nutzermarkt und Technik sind gewichtet vertreten. 26 Frauen nahmen an der Umfrage teil. 18 Personen sind jünger als 40, 51 zwischen 40 und 50, und 56 über 50 Jahre alt. Der Studienverlauf über vier Jahre zeigt konstante Beurteilungen zu grundsätzlichen Fragen. Die Medienentwicklung wurde mit aktuellen Fragen abgebildet. Wertvolle Inputs kommen aus den offenen Antworten, welche die Teilnehmenden zu jeder Fragestellung formulieren konnten.

3.

Mobile und soziale Kommunikation Das Internet wird mobil und sozial. Die Medienanbieter müssen deshalb ihre klassischen Webauftritte zu digitalen Plattformen umwandeln. Während sich die Entwicklungen im Nutzerverhalten klar abzeichnen, bestehen noch viele Fragezeichen bei der Monetarisierung. Die Erfolgsrezepte aus den USA können nicht einfach auf die kleinräumigen Schweizer Märkte übertragen werden. Hier müssen nachhaltige Kommunikationsmärkte in die digitale Welt übertragen werden.

4.

Konzentration und Kooperation

chen Stufen des Wertschöpfungsprozesses Kooperationen zu pflegen, und zwar innerhalb des Unternehmens, aber auch überbetrieblich. Eine wichtige Funktion erfüllt hier auch der Verband. Kritiker bemerken: «Die Medienkonzentration in der Schweiz ist besorgniserregend.»

5.

Digitale Marktplätze Auf den digitalen Plattformen kommt es zur Konvergenz, aber auch zur Entflechtung. Mit dem Tablet in der Hand stehen uns alle Angebote der Kommunikationswelt zur Verfügung. Zugleich entflechten sich die Nutzungsströme. War zuvor die Werbewelt auf reichweitenstarke Publikationen angewiesen, um in ihrer Zielgruppe wahrgenommen zu werden, so stehen ihnen heute eine Vielzahl von Kommunikationsmitteln zur Verfügung. Die Medienhäuser reagieren auf diese Entwicklung, indem sie gezielt in digitale Service- und Marktplattformen investieren.

In der Schweizer Medienlandschaft kämpfen die Akteure mit ihrer kritischen Kleinheit. Selbst die durch Übernahmen gewachsenen Unternehmen sind im Vergleich zu ausländischen Mitbewerbern im Kommunikationsmarkt KMU. Umso mehr gilt es, auf sämtliFlashExtra 12

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TRENDBEFRAGUNG 2012

Der Kunde ist könig

Entwicklung Werbemarkt Zum ersten Mal wurde in der Umfrage nach der Einschätzung der Werbeeinnahmen gefragt. Auf die Frage «Wie hoch schätzen Sie den gesamten Werbemarkt für 2012 (ohne Internet)» legen sich rund die Hälfte der Antwortenden auf 4 400 bis 4 700 Mio. Franken fest. Damit hoffen sie, das Niveau von 2010 (4 709 Mio. Franken) halten zu können.

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3 800 – 4 100 Mio.

4 100 – 4 400 Mio.

4 400 – 4 700 Mio.

4 700 – 5 000 Mio.

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Die Entwicklung der verschiedenen Werbeträger wird differenziert beurteilt. Zu den Gewinnern gehören Internet und Fernsehen, während in der Presse mit Einbussen gerechnet wird.

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Herausforderungen der Branche

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Alle Angaben in  %

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n der Medienbranche steht der Kunde im Mittelpunkt, sei es im Nutzer- oder im Werbemarkt. An erster Stelle steht deshalb auch die Herausforderung «Kundenbeziehungen stärken». Ihre Bedeutung ist im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte auf 90 Prozent gestiegen. Wie das geschehen soll, zeigt sich in den weiteren Antworten. 89 Prozent möchten neue Technologien und Plattformen nutzen, 74 Prozent neue Geschäftsmodelle umsetzen und 68 Prozent Medienmarken offensiv positionieren. Das Werbemarketing wollen 65 Prozent verstärken. 56 Prozent setzen auf neue publizistische Angebote. Die publizistische Qualität verbessern möchten 54 Prozent. Neue Ertragsquellen über Diversifikation wollen 53 Prozent erschliessen. Im Vergleich zum Vorjahr ist Sparen wieder vermehrt angesagt: War «Kosten senken» 2011 für 44 Prozent eine Herausforderung, ist sie es 2012 wieder für 65 Prozent. In den offenen Antworten zeigt sich, woran die Medienverantwortlichen 2012 arbeiten. Am häufigsten erwähnt wird «Neue Technologien und Plattformen nutzen». Dafür müsse die Organisation neu ausgerichtet werden. Konkret soll beispielsweise die EDVPlattform im Hinblick auf die Effizienz im Betrieb und mit Sicht auf die neuen Medien erneuert werden. Andere wagen zudem den Vorstoss in die elektronischen Medien. Einer hofft, endlich den Weg vom «Nur-Print» zum multimedialen Output zu schaffen. Ein weiterer will das Angebot «Neue Medien» vorantreiben. Folgende Person spricht sicher vielen aus dem Herzen: Sie will «das neue Internetportal des Unternehmens zum Fliegen bringen».

Offensive im digitalen Bereich

Laufend bieten sich neue Nutzungsplattformen an. Deshalb wird nicht nur

in einem Unternehmen an der Einführung einer neuen Internetplattform gearbeitet. Einige sind schon bereit für die «Offensive im digitalen Bereich». Print und Digital wachsen zusammen, wie folgende Aussage zeigt: «Einbindung des Printproduktes in die digitalen Medien (oder umgekehrt...).» Die Herausforderungen bei der Produktentwicklung können nur gemeistert werden, wenn die Finanzen stimmen. Deshalb steht für einen Medienverantwortlichen die «Entwicklung der Online-Umsätze» im Zentrum. «Die Produkte Online, ePaper, MobileVersionen und Paywall müssen Geld bringen», heisst es. Online muss rentieren, deshalb liegt ein Schwerpunk auf der «Fokussierung auf (verkaufte) Online-Angebote im Bereich Zeitung». Diese Grundhaltung bringt folgende Aussage auf den Punkt: «Sinnvolle Nutzung der elektronischen Opportunitäten unter Berücksichtigung der Erlöse und Kosten.»

Schluss mit gratis

Elektronische Zeitungen erhalten wieder mehr Aufmerksamkeit. Tablets werden sich in der nächsten Zeit im Markt durchsetzen, sind die Medienverantwortlichen überzeugt. Deshalb arbeiten sie an der «Einführung eines ePapers mit Aufpreis für Print-Abonnenten», andere an der «Lancierung eines ePapers und einer Tablet-App als Paid Content». Ein anderer möchte eine «bezahlte Online-Ausgabe auf den Markt bringen». Generell soll das publizistische Angebot erweitert und multimedial angeboten werden. Deshalb dürfen sich die Leser auf neue Angebote freuen. Erwähnt wird die «Lancierung einer siebten Ausgabe» oder die «Umsetzung der mit dem Relaunch eines Titels verbundenen Massnahmen im Markt». Andere wagen den «Relaunch eines zweiten Titels». FlashExtra 12

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TRENDBEFRAGUNG 2012

Medienmarken stehen in Konkurrenz zu neuen Kommunikationsplattformen. Eine grosse Herausforderung ist die «klare Produktepositionierung» oder die «Neupositionierung der Marke». Ein Antwortender will die persönliche Marktpräsenz stärken. Eine Möglichkeit besteht darin, den «Kundennutzen für die Abonnenten sichtbar zu machen». Gestärkt werden sollen das Abomarketing sowie das Marketing im Werbemarkt und die entsprechenden Kundenbeziehungen. Ein Antwortender bringt es auf den Punkt: Er will die «Medienmarke als unentbehrlich positionieren». Bei den offenen Antworten stehen die Leser als Kunden vermehrt im Fokus. So soll die Kundenbasis für ein TopAngebot erweitert werden. Offenbar müssen die Kunden von den neuen Medien erst überzeugt werden. Die neuen Angebote können noch nicht auf Gewohnheiten aufbauen. Deshalb gilt es, die Marktnähe − insbesondere die Kundennähe − und damit den direkten Kontakt zu pflegen. Die Kundenbeziehungen müssen insgesamt gestärkt werden. Viele wollen die Marktanteile im Lesermarkt steigern. An einigen Orten ist nicht Wachstum das Thema, sondern das Halten von Auflage und Leserzahl. Klar und deutlich wird es in folgender Antwort ausgedrückt: «Erosion im Lesermarkt stoppen.» Auch im Anzeigenmarkt geht es in erster Linie darum, Marktanteile zu sichern. Häufig wird auch in diesem Zusammenhang das Verb «halten» verwendet: «Umsatz halten», «Umsätze (Vertriebs- und Anzeigenerlöse) halten», «Erträge halten», «Inserate-Umsatz halten». Konkret gilt es, angestammte Geschäfte nicht zu verlieren und in den neuen Bereichen zu wachsen: «Printumsatz halten, Online wachsen.» Einer will die «Umsätze veredeln». Andere setzen auf die Erschliessung neuer Ertragsfelder. Es gilt, die Stellenmarktverluste zu kompensieren. Jemand hofft darauf, dass «die einbrechenden Werbeerträge nicht nur durch Sparmassnahmen kompensiert werden müssen». Einzelne sehen ein Potenzial in der «Akquisition von Inseraten». In einer Antwort wurde das Ziel folgendermassen formuliert: «Den Inseratemarkt und Abonnentenmarkt stärken.»

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Social Media als Zusatz Anbieter im Medienmark t

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m letzten Jahr haben sich Facebook und Co. als integrierte Kommunikationsplattformen in der breiten Öffentlichkeit durchgesetzt. Herr Müller und Frau Meier tauschen sich hier mit ihren Freunden aus und lassen sich unter anderem Inhalte von Medienanbietern empfehlen. In den Schweizer Medienhäusern beobachtet man diese Entwicklung mit grosser Gelassenheit. Nur 12 Prozent sind der Meinung, die sozialen Netzwerke würden die klassische Publizistik ersetzen. 2011 waren es mit 21 Prozent etwas mehr. Ein Antwortender nimmt in seiner offenen Aussage dieses Ergebnis bereits voraus und mahnt zur Vorsicht: «Trotzdem darf man Social Media nicht vernachlässigen. Es ist ein wachsender Markt.» Polyvalenz und Multitasking sind Anforderungen, die künftig vermehrt an Journalisten gestellt werden, ist sich die Medienbranche weitgehend einig. 79 Prozent stimmen der Aussage zu, Journalisten würden in Zukunft vermehrt verschiedene Aufgaben ausführen: schreiben, fotografieren, sprechen... Ohne Einbusse gehe dies allerdings nicht, ist folgender Medienverantwortlicher überzeugt: «Die Vermischung von völlig unterschiedlichen Kompetenzen (schreiben, Bilder generieren, filmen) verwässert die journalistische und verlegerische Qualität massiv.»

Print und Online verschmelzen Smartphones und Tablets steigern die mobile Nutzung von Medien. Dass auf mobilen Plattformen publizistische Angebote ihren Wert steigern können, ist die Mehrheit der Befragten weiterhin überzeugt. Die Euphorie ist allerdings im Vergleich zum Vorjahr gebremst. Stimmten 2011 noch 78 Prozent zu, sind es 2012 noch 71 Prozent. Hingegen wächst die Zustimmung zur Aussage, die Entwicklung in den Medienmärkten und

im Web fördere den Wettbewerb und damit die Qualität. Rund die Hälfte der Antwortenden beobachtet hier eine positive Entwicklung: «Print und Online verschmelzen, und damit gewinnt auch die Online-Publizistik an Qualität.» Skepsis kommt in folgender Antwort zum Ausdruck: «Grössere Vielfalt der Medienformen bedeutet nicht selbstredend höhere Qualität.» Auch in diesem Fragenkomplex fallen die profilierten Äusserungen zu den kleineren Medienangeboten auf. Ein Antwortender verweist auf die «Chance für Fachmedien, die Prioritäten und Themen zu setzen und diese auszuleuchten: Mehr Tiefe statt Oberfläche zeigen!». Ein anderer fordert eine Qualitätsoffensive: «Kleine Unternehmen haben nur eine Chance, wenn sie ihre Inhalte in der höchstmöglichen Qualität herstellen und in ihrer Nische vertreiben. Gegen die Grossen haben sie sonst keine Chance.»

Vertrauen in Medienmarken Erstarkt ist das Vertrauen in die eigenen Marken. Während 2011 ein Drittel der Aussage zustimmte, Medienmarken würden im Vergleich zu anderen Marken an Bedeutung verlieren, war es 2012 nur noch ein Fünftel. Konstant wird die Befürchtung, die publizistische Vielfalt sei bedroht, von 44 Prozent geteilt. Das Trennungsgebot zwischen redaktionellen Inhalten und Werbung werde immer weniger respektiert, finden 65 Prozent. Grundsätzlich erhitzt in diesem Jahr die Qualitätsdebatte weniger die Gemüter als letztes Jahr. In einigen Redaktionen hat sie offenbar den Ehrgeiz angestachelt: «Verleger haben erkannt, dass sie sich nur mit journalistischen Eigenleistungen wie Recherche profilieren können.»

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TRENDBEFRAGUNG 2012

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Zeit ist GEld

MarktbereinigunG

Ent wicklung der Presse

publizistisches angebot

Tab.3 ▸ S. 19

Tab.4 ▸ S. 19

n Zukunft wird es weiterhin gedruckte Medien geben, sind 98 Prozent der Befragten überzeugt. Zeitungen und Zeitschriften auf Papier gehören also weiterhin zu den verlegerischen Kernprodukten. Die wachsende Konkurrenz im Aufmerksamkeitsmarkt erfordert allerdings eine Fokussierung auf die Kernkompetenzen. Die zentrale Frage ist: Welches Leseerlebnis, das sich von den mobilen und digitalen Angeboten unterscheidet, bieten mir die gedruckten Medien? Dazu braucht es auch eine offensive Kommunikation der Leistungen: «Die Presse sollte sich ihrer Stärken bewusst sein/bleiben und sich nicht selber zu Tode schreiben.» «Die Tageszeitung darf kein Luxus sein», mahnt ein Befragungsteilnehmer. Einzelne Titel versuchen, ihre redaktionellen Investitionen im Lesermarkt über Preiserhöhungen optimaler zu refinanzieren. Die Positionierung von sogenanntem Premium Content legitimiert eine selbstbewusste Preispolitik. Das Risiko, dabei diejenigen Leser zu verlieren, welche die hohen Preise nicht mehr bezahlen wollen oder können, wird dabei bewusst eingegangen. Den Trend bestätigt über die Hälfte der Medienverantwortlichen: 61 Prozent gehen davon aus, dass die abonnierte Tageszeitung zu einem Luxusartikel wird. 2011 teilten erst 57 Prozent diese Meinung. Qualität vor Quantität erwarten immer weniger. 57 Prozent teilen die Meinung, Tageszeitungen würden quantitativ weniger, dafür qualitativ bessere Leistungen erbringen. In den Redaktionen darf man sich nicht zurücklehnen. Der zahlende Leser goutiert auch nicht, wenn die journalistischen Leistungen aus Spargründen reduziert werden, warnen aufmerksame Beobachter des Marktes: «Die Tageszeitung könnte sogar verzichtbar werden, wenn sie nicht aufpasst.»

16

FlashExtra 12

«Sonntagstitel haben den Zenit erreicht», stellt ein Medienverantwortlicher fest. Damit vertritt er allerdings eine Minderheit. Wie im Vorjahr gehen 66 Prozent davon aus, dass Wochenund Sonntagstitel auf Kosten der Tageszeitungen an Bedeutung gewinnen. Leicht rückläufig ist der Glaube an die Zeitschriften: 70 Prozent gehen davon aus, dass sie ihre Stellung im Medienmarkt halten können. 2011 waren es noch 78 Prozent. Gestärkt wurde das Selbstbewusstsein der Fach- und Spezialpresse. 85 Prozent sind überzeugt, dass sie sich wirtschaftlich erfolgreich behaupten. 2011 waren es 78 Prozent. Auch die Lokalpresse kann ihre Stellung behaupten, denken 83 Prozent. Ein Verlagsexperte sieht eine «grosse Zukunft für Lokalmedien und Fachtitel».

Kampf um Aufmerksamkeit «Zeit ist Geld − die Nutzer lesen dann, wenn sich eine Gelegenheit bietet (Arbeitsweg, Sonntagmorgen).» Zum ersten Mal wird in diesem Jahr die Veränderung bei der Verteilung der Zeitbudgets thematisiert. Die hektische Arbeitswelt, die permanenten Zugriffsmöglichkeiten auf Informationen und Unterhaltung und die Individualisierung der Interessen führen zu einem verschärften Kampf um die beschränkte Ressource Zeit. Ein Antwortender stellt fest: «Im Wandel der Zeit wird unsere persönliche Zeit immer kostbarer, so dass es sich nur noch wenige leisten können, eine Zeitung ausführlich zu lesen. Dies wiederum wird sich sicher auf einzelne Titel auswirken.»

D

ie Medienanbieter positionieren sich neu in einem Markt, in welchem es zu einer Konzentration der Medienbesitzer gekommen ist und in welchem sich laufend neue Anbieter aus dem IT-, Services- und Telecombereich Anteile im Nutzer- und Werbemarkt erobern. Bei den klassischen publizistischen Häusern werden keine grossen Umwälzungen erwartet. Deshalb ist die Zustimmung zu den meisten Fragen, die sich mit den Anbietern im Medienbereich beschäftigen, weniger ausgeprägt. Dass Chancen für kleinere Medienunternehmen in den zunehmend fragmentierten Märkten entstehen, glauben 76 Prozent (2011: 82 Prozent). Zurückhaltender wird auch die Aussage unterstützt, Medienunternehmen entwickelten sich zu Komplettanbietern von Werbeangeboten (2012: 71 Prozent, 2011: 78 Prozent). Dass Suchmaschinen-, Telecom- und Vertriebsanbieter zu Inhaltsproduzenten werden könnten, denken 57 Prozent. 2011 waren es noch 63 Prozent. Allerdings wird hier zur Vorsicht gemahnt: «Im digitalen Bereich passiert immer das, was keiner erwartet.» Auch wird weniger mit weiteren Übernahmen von kleineren und mittleren Medienunternehmen durch grosse gerechnet (2012: 60 Prozent, 2011: 65 Prozent). Folgende Aussage fasst die Stimmung zusammen: «Nach dem Konzentrationsprozess kommt es zu kleineren Marktbereinigungen.» In einem Punkt sind sich die Medienverantwortlichen und Medienexperten einig: Die Kooperationen zwischen Medienunternehmen werden zunehmen. Dieser Aussage stimmen wie im Vorjahr 89 Prozent zu. 2010 waren es 94 Prozent und bei der ersten Umfrage 2009 sogar 96 Prozent. Kooperation nicht nur unter den Medienanbietern, sondern auch innerhalb der Medienunternehmen wird gefordert. Die Silos der Gattungen und


TRENDBEFRAGUNG 2012

T

Gratis oder teuer

Funktionen sollten auf allen Ebenen überwunden werden, fordert ein Befragungsteilnehmer: «Ich wünsche mir, dass die Mitarbeiter im Medienmarkt akzeptieren, vernetzter zu denken.»

Finanzierung von publizistischen angeboten

Chancen für die Kleinen «Je grösser gewisse Anbieter werden, desto bessere Chancen bestehen für die kleineren, die Zwischenräume zwischen den Grossen in Beschlag zu nehmen.» Bei den offenen Antworten fallen vor allem die häufigen Statements zu den Chancen kleinerer Titel auf, wie diese beispielsweise: «Trotz oder gerade wegen der Dominanz durch einige wenige grosse Verlagshäuser entstehen insbesondere im Bereich von Fach- und Special-Interest-Publikationen neue Lücken, die von innovativ denkenden, gescheit agierenden und insbesondere fachlich kompetenten und innerhalb ihrer Szene gut vernetzten Kleinmedienunternehmen gefüllt werden können.» Differenziert wird die Lage in folgender Aussage analysiert: «Ich halte eine (weitere) Strukturbereinigung für wahrscheinlich, bei der Tageszeitungen mit Auflagen zwischen 20 000 und 50 000 von nationalen Playern übernommen werden (Tamedia, NZZ, AZ). Deutlich kleinere (Lokal-)Titel und deutlich grössere Blätter werden sich halten können.» Die Chancen in den Nischen können nur durch ein klares Profil und solide Qualität genutzt werden, stellen verschiedene Antwortende fest: «Bei den Fachmedien haben kleinere Verleger mit Topjournalisten, die das Fachgebiet seriös beherrschen, grosse Chancen!» Die Leistungen sollen aber noch besser vermarktet werden, fordert ein Medienverantwortlicher: «Kleine Anbieter haben Chancen: Der Nutzermarkt schätzt Inhalte, der Werbemarkt das Angebot leider noch zu wenig.» Erstmals in der Medientrendumfrage wird in den offenen Antworten das Thema «Kompetenzen» eingebracht. In einer breitgefächerten Medienlandschaft gebe es viele Know-how-Barrieren, bemerkt ein Antwortender. Ein anderer mahnt: «Auch das bisherige oder frühere − oftmals sehr erfolgreiche − fachliche und menschliche Know-how darf nicht ganz vergessen werden.»

Tab.5 ▸ S. 19

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ablets und Smartphones haben Hoffnungen geweckt, die Gratiskultur im Internet zu überwinden. Im Vergleich zum Vorjahr wird die Bedeutung der Technik allerdings etwas geringer gewichtet. 2011 gingen noch 81 Prozent davon aus, dass die neuen Technologien den Durchbruch für Paid Content ermöglichen würden, 2012 sind es noch 75 Prozent. «Um Paid Content durchzusetzen, brauchen wir nicht neue Technologien. Wir haben die Technologien schon», ist ein Antwortender überzeugt. Und ein anderer stellt fest: «Was sollen neue Technologien mit Paid Content zu tun haben? Entweder verlangt man etwas für seinen Inhalt oder nicht..., das hat herzlich wenig mit neuen Technologien zu tun.» Bei der Preispolitik gibt es nur zwei Alternativen, bemerkt folgender Antwortender: «Entweder gratis oder dann teuer!» Gleich gewichtet wie im Vorjahr wird die wachsende Bedeutung von indirekten Erträgen über Transaktionsgeschäfte (2012: 79 Prozent, 2011: 82 Prozent). Stärker gewichtet werden alternative Finanzierungsformen (Stiftungen, Spenden, u.ä.). 50 Prozent weisen ihnen eine wachsende Bedeutung zu. 2011 waren es erst 42 Prozent. Viele schätzen die Zukunft der Finanzierung von professioneller journalistischer Leistung über Einnahmen im Verkauf und in der Werbung positiv ein. Nur gerade 39 Prozent denken, diese werde in Zukunft nicht gesichert sein.

Journalismus und Werbung Wenige glauben, dass sich die kommerzielle Kommunikation vermehrt Kommunikationsplattformen ohne Bezug zu journalistischen Medien sucht. Nur 16 Prozent unterstützen die Aussage, die Attraktivität des publizistischen Umfelds für Werbung sinke massiv. Beobachtet wird hingegen: «Die Bedeutung

des Werbemarktes wird nicht kleiner, aber die Erlöse daraus nehmen ab. Da­ raus folgt: Das Fixkostenproblem wird akuter.» Unbestritten ist die Bedeutung von Werbung in den «Massenmedien für Produkte des täglichen Gebrauchs». Dabei müssen aber die Ansprüche an das redaktionelle Umfeld erfüllt werden: «Qualitativ hochstehende Medien werden nach wie vor als Werbeträger für mittel- oder hochpreisige Produkte gebucht werden. » Zudem gilt es, klar definierte Zielgruppen aufzubauen: «Die Reichweite und Affinität zu den Mediennutzern wird mehr denn je eine grosse, tragende Rolle spielen.» Die publizistischen Angebote auf den Tablets sind höchst unterschiedlich ausgestaltet. Es gibt sogenannte Replica, die eins zu eins das Printprodukt wiedergeben. Innerhalb dieser gibt es wiederum Versionen mit zusätzlichen Funktionalitäten, oder aber das Medienangebot wird für das Tablet neu konzipiert, und zwar sowohl inhaltlich wie auch gestalterisch. Experimentiert wird auch bei den Angeboten im Nutzer- und im Werbemarkt. Wer was wo wie zu welchem Preis erhält, ist unberechenbar. Die Angebots- und Preisstruktur werde sich in naher Zukunft definieren müssen, wird in folgender Aussage gefordert: «Es muss klar sein, was die verlegerische Leistung ist, für die Nutzer und Werber bezahlen.»

Kein Geld vom Staat Nur ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass der Staat den Qualitätsjournalismus in Zukunft über den heutigen Service-public-Auftrag hinaus finanzieren muss. Die Haltung der Mehrheit der Medienverantwortlichen kommt in folgendem Statement zum Ausdruck: «Nur keine staatliche Förderung des sogenannten Qualitätsjournalismus. Eine Horrorvision!»

FlashExtra 12

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T

TRENDBEFRAGUNG 2012

Die Trendbefragung im überblick Die Ergebnisse der Trendbefragungen bilden einen Seismograph der Schweizer Medienwirtschaft. Es sind die kleinen Erschütterungen der bisherigen Gewissheiten, welche die Medienverantwortlichen besonders beschäftigen.

Legende trifft voll und ganz zu

triff eher zu

trifft weniger zu

trifft überhaupt nicht zu

Alle Angaben in  %

Tab.1: Herausforderungen der Branche ▸ S. 13

90 %

wollen neue Technologien nutzen und Kundenbeziehungen stärken.

36

53

32

58

29

39

25

50

15

38

12

erwarten eine Zunahme von Kooperationen unter Medienunternehmen

44

35

18

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43 52

Kosten senken Marketing im Werbemarkt verstärken Diversifikation vorantreiben Neue publizistische Angebote

▸ S. 15

10 1 18

55

14

Publizistische Qualität verbessern

9

46

16

6

10

54

30

Neue Geschäftsmodelle umsetzen

6

37

Medienmarken offensiv positionieren

5

4

29

35

8

3

31

Tab.2: Anbieter im Medienmarkt

98 %

Kundenbeziehungen stärken

40

47

15

10

21

34

18

Neue Technologien/Plattformen nutzen

29

49

20

10 1

6

26 31 29

3

Kooperationen zwischen Medienunternehmen werden zunehmen In den zunehmend fragmentierten Märkten entstehen für kleinere Medienunternehmen neue Chancen Medienunternehmen entwickeln sich zu Komplettanbietern von Werbeangeboten

12

Suchmaschinen-, Telecom- und Vertriebsanbieter werden zu Inhaltsproduzenten

11

Kleinere und mittlere Medienunternehmen werden von den grossen übernommen


TRENDBEFRAGUNG 2012

T

Tab.3: Entwicklung der Presse ▸ S. 16 25

61 %

meinen, die abonnierte Tageszeitung werde ein Luxusartikel.

58

16

15

69

13

51

10 8

31

58

7

50

6

64

Die Lokalpresse kann ihre Stellung behaupten

2

Die Fach- und Spezialpresse wird sich wirtschaftlich erfolgreich behaupten Die abonnierte Tageszeitung wird zu einem Luxusartikel

8 30

4

33

Wochen- und Sonntagstitel gewinnen auf Kosten der Tageszeitung an Bedeutung Tageszeitungen werden quantitativ weniger, dafür qualitativ bessere Leistungen erbringen

10 27

2 2 21

2

3

75

Die Zeitschriften werden ihre Stellung im Medienmarkt halten Im Jahr 2025 wird es keine gedruckten Medien mehr geben

Tab.4: Publizistisches Angebot ▸ S. 16 24

12 %

erwarten, dass Social Media die klassische Publizistik ersetzen wird.

55

13

17

58

10

22

34

8

35 26

1 19

Das Trennungsgebot zwischen redaktionellen Inhalten und Werbung wird immer weniger respektiert Die Entwicklung in den Medienmärkten und im Web fördern den Wettbewerb und damit die Qualität …

19

48

1 11

Die publizistische Vielfalt ist bedroht

9

32 32

47

JournalistInnen werden verschiedene Aufgaben ausführen: schreiben, fotografieren, sprechen, … Publizistische Angebote können auf mobilen Plattformen ihren Wert steigern

7 21

57 47

2

4

Medienmarken werden im Vergleich zu anderen Marken an Bedeutung verlieren

41

Soziale Netzwerke ersetzen die klassische Publizistik

Tab.5: Finanzierung von publizistischen Angeboten ▸ S. 17 11

75 %

erwarten den Durchbruch von Paid Content dank neuen Technologien.

6

64 73

3

47

3

36

4

17

4

40

10

41

2 28

40

2 41 16

21

20 30

39 59

18 25

Neue Technologien ermöglichen den Durchbruch für Paid Content Indirekte Erträge über Transaktionsgeschäfte gewinnen für Medienunternehmen an Bedeutung Alternative Finanzierungsformen (Stiftungen, Spenden, u.ä) werden an Bedeutung gewinnen Professionelle journalistische Leistung wird sich über Verkauf und Werbung nicht mehr finanzieren lassen Der Staat wird Qualitätsjournalismus auch ausserhalb der Service-public-Leistungsaufträge mitfinanzieren müssen Der Werbemarkt wird für die Finanzierung an Bedeutung verlieren Die Attraktivität des publizistischen Umfelds für Werbung sinkt massiv

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F Fokus •

Die Medienwelt wird in den folgenden Artikeln scharf beobachtet. Welche Bedeutung hat das Lesen von Zeitungen? ▸ S. 22 Welchen Stellenwert hat das Internet in der Schweiz? ▸ S. 26 Wie steht es um die Pressefreiheit? ▸ S. 32 Wie viel Transparenz muss sein? ▸ S. 38 Übernehmen die digitalen Revolutionäre die Macht? ▸ S. 43



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Fokus: Medienpolitik

Medien SIND BILDUNG UND KULTUR

Die Medien werden oft als vierte Gewalt im Staat bezeichnet. Sie auf diese verantwortungsvolle Aufgabe zu reduzieren, wäre aber fehl am Platz. Die Medien erfüllen weitere relevante gesellschaftspolitische Aufgaben, denen sie sich widmen müssen und denen die Politik Raum verschaffen muss. Von Ur s F. Me yer , Ge schäft sführer V erband SCHWEIZER MEDIEN

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E

ine direktdemokratische Gesellschaft, wie sie in unserem Land gewachsen und verankert ist, lebt von der Bildung aller Individuen. Nur wer die Vorgänge und Abläufe des Zusammenlebens, des Gemeinwesens und der Wirtschaft versteht, kann mitbestimmen und aktiv zum Wohl des Landes beitragen. «Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.» Dieser Satz von Jeremias Gotthelf wurde schon oft zitiert. Allein das deutet darauf hin, dass der Emmentaler Pfarrer damit wohl Recht hatte. Bezogen auf die gedruckten Medien ganz sicher. Wachsen Kinder und Jugendliche in einem Haushalt auf, in welchem eine Tageszeitung oder eine Zeitschrift zum täglichen Gebrauch gehören, werden sie diese Selbstverständlichkeit künftig nicht missen wollen. Die fundierte Information aus der Feder einer seriös recherchierenden Journalistin oder eines Fachjournalisten wird den kurzlebigen News eines Blogs, eines Pop-ups oder einer gesprochenen Mitteilung vorgezogen. Aber auch Kurzmeldungen sind

wichtig, informieren sie doch über die Tagesagenda und weisen auf die geschriebenen, vertiefenden Informationen des nächsten Tages hin.

Integration durch Medien Den Umgang mit Zeitungen lernen die Jungen von ihren Eltern. Dass sich dabei auch Kulturunterschiede bemerkbar machen, tut wenig zur Sache. In der Schweiz wird die Tageszeitung traditionsgemäss per Abonnement bezogen und nach Hause geliefert. Viele der zugezogenen Mitbewohner kennen jedoch in ihrer Heimat den Strassenverkauf der Printmedien. Gelesen wird folglich unabhängig von der Vertriebsart. Was mehr beachtet werden muss, ist die inhaltliche Frage. Wer inländische Printprodukte liest, erfährt viel über die politischen Abläufe in unserem Land. Wer hingegen nur die Zeitung aus dem Heimatland konsumiert, verpasst die Diskussionen in der Wohngemeinde, der Region und der Schweiz. Dies wiederum kann ein Aspekt der Integration sein, den es aktuell und künftig zu beachten gilt.


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Fokus: Medienpolitik

Wer publizistische Artikel liest, wird sich auch mit den Inhalten auseinandersetzen. Dies ist eine Grundlage der schweizerischen Demokratie. 24

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«Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.» Damit hatte der Staatsrechtler Carl Hilty nicht ganz unrecht. Die Grundlage für das Lesen wird in der Primarschule vermittelt. Das Fach heisst jedoch nicht mehr nur «Lesen», sondern «Lesen und Verstehen». Und gerade Letzteres ist für jeden Einzelnen ebenso wichtig wie das reine Lesen. Die Frage nach dem, was man gerade gelesen hat, also das Transformieren eines erkannten Textes in die eigenen Worte und das eigene Verständnis, steht somit im Zentrum der Ausbildung. Hier liefert die gedruckte Presse den Lehrpersonen die beste Unterrichtshilfe: Die ABC-Schützen können aus einer Tageszeitung einen für sie interessanten Text auswählen und sich auf dessen Präsentation in der Klasse vor-

bereiten. Diese einfache Übung erfordert wenig Zeit und ist überaus effektvoll. So lernen die Kinder, den Text zu lesen, zu verstehen und an ihr Publikum weiterzugeben. Und ganz beiläufig nimmt die Lektüre einer Zeitung einen Stellenwert ein, den die Jungen künftig nicht mehr missen wollen. SCHWEIZER MEDIEN bietet den Lehrpersonen über die Verlage eine Unterrichtshilfe in Form eines Lehrmittels an, das von Lehrpersonen und Verlagsleuten entwickelt und seither mit gutem Erfolg eingesetzt wird.

Diskussion der Stimmbürger Wer gewohnt ist, publizistische Artikel zu lesen, wird sich auch mit den Inhalten auseinandersetzen müssen und wollen. Genau dies ist die Grundlage und stetige Weiterbildung des Staatswissens


Fokus: Medienpolitik

Die Kultur in einem Land braucht eine breite Plattform, welche nur die Medien bieten können. Die Gesellschaft definiert sich nicht durch Wirtschaft, Sport und Politik allein. Die Medien spielen eine entscheidende Rolle, die es weiterzupflegen gilt. in unserer schweizerischen Demokratie. Die Diskussion der Stimmbürger am Stammtisch, als Leserbriefschreiber, an Gemeindeversammlungen oder als TeilnehmerIn eines Podiums kann nur dann funktionieren, wenn die politischen Geschäfte bekannt sind und von verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Dies übernehmen heute die Vielzahl der gedruckten Titel, der Online-Seiten, der privaten Radio- und Fernsehstationen und teilweise auch die SRG, welche im öffentlichen Auftrag gewisse Themen zu behandeln hat. «Unsere Eigenschaften müssen wir kultivieren, nicht unsere Eigenheiten.» So sind denn auch wenige Eigenheiten von Johann Wolfgang von Goe-

the, wohl aber seine treffliche Ausdrucksweise bekannt. Worin unterscheiden sich aber die beiden Punkte bei den Medien? Eigenheiten sind sicher Aufmachung, Schrift, Bild, Farbe, Format; eben das, was vielen Lesern oder Nutzern zuerst auffällt. Die Eigenschaft hingegen wird oft erst auf den zweiten Blick oder nach der ersten Vertiefung wahrgenommen. Die strategische Ausrichtung eines Produktes einerseits, die Qualität der publizistischen Inhalte andererseits machen das Produkt aus. So brauchen beispielsweise die Leser einer sprachregionalen, nationalbedeutenden Tageszeitung eher die wirtschaftlichen und gut recherchierten Informationen, während andere Leserinnen und Leser mehr den Bildern der Boulevardpresse zuneigen. Diese Eigenschaften lassen sich nicht gegeneinander ausspielen, denn in einer belesenen Gesellschaft müssen beide Produktarten nebeneinander existieren können.

Kultur vermitteln Die Eigenschaften zu kultivieren bedeutet auch, eine Kultur aufzubauen und weiterzugeben. Journalistinnen und Journalisten tun das, indem sie täglich über die aktuellen Geschehnisse auf dieser Welt berichten. Keine Geschichtsschreibung wird je so genau sein können, wie die in den Archiven abgelegten Berichte aus den Tagesmedien. Dies zu wissen und die Archivierung mit der entsprechenden Sorgfalt zu pflegen, damit jederzeit über vergangene Geschehnisse exakt berichtet werden kann, ist nicht nur eine wesentliche Aufgabe der Medien, sondern auch ein Teil des Kulturverständnisses. Die Archive sind der Wissenschaft, den Studierenden, Journalisten, Politikern und weiteren Interessierten weitgehend zugänglich und tragen so zum multiplen Austausch bei. Daneben erfüllen die Medien auch einen anderen kulturellen Anspruch, indem sie über die Kulturszene berichten. Künstlerische Aktivitäten in die Welt

F

hinauszutragen bedingt, dass darüber berichtet wird. Sei dies nun durch eine fundierte Kritik eines entsprechenden Medienmitarbeiters oder durch einen kurzen Hinweis auf die Veranstaltung. Die Kultur in einem Land braucht eine breite Plattform, welche nur die Medien bieten können. Die Gesellschaft definiert sich nicht durch Wirtschaft, Sport und Politik allein. Jede Geschichtsschreibung bezieht die Kultur der entsprechenden Zeit mit ein. Die Medien spielen dabei seit jeher eine entscheidende Rolle, die es weiterzupflegen gilt. Staatliche Rahmenbedingungen sind neben Eigeninitiativen in einer Gesellschaft nötig. Rahmenbedingungen nehmen nicht Einfluss, sondern schaffen Gelegenheit zur Entfaltung und Weiterentwicklung privaten Wirkens. Dies ist der Hintergrund der Forderungen im «Medienpolitischen Manifest» von SCHWEIZER MEDIEN. Darin werden diejenigen Rahmenbedingungen gefordert, welche die privaten Medien befähigen, weiterhin ihre vielfältigen Aufgaben wahrzunehmen. Zum einen soll nicht die Aufgabe und Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Service public mit privaten Medienaufgaben vermischt werden, und zum andern soll der Vertrieb der lokalen und regionalen Presseerzeugnisse nicht zugunsten des Gewinndenkens der staatlich beaufsichtigten Post verteuert werden. Auch die Neuerungen bei der Mehrwertsteuer sollen nicht zugunsten von Mehreinnahmen des Bundes und zulasten der Abonnenten von Printtiteln ausfallen. Und nicht zuletzt sei der Ausbildung in unserem Land die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, damit auch erfahrene Berufsleute sich gezielt weiterbilden können. Dies alles gehört in den Medienbereich von Bildung und Kultur in unserer Schweiz.

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Fokus: internet

Mittel f端r jeden Zweck 26

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Fokus: internet

Das Internet hat sich in der Schweiz als mediale Vielzweckinfrastruktur mit digitalen Bruchlinien etabliert. Die Kennzahlen punkto Internetverbreitung oder Nutzung sozialer Online-Netzwerke sind gut, wenngleich nicht top. Im internationalen Vergleich hervorstechend ist aber die hohe Bedeutung, die in der Schweiz der Zeitung als Informationsquelle beigemessen wird. Zu diesen Ergebnissen kommt das World Internet Project − Switzerland (WIP-CH), das von der Abteilung Medienwandel & Innovation des Instituts für Publizistikwissenschaft und Medienforschung (IPMZ) der Universität Zürich durchgeführt wird. Mich ael L at z er , N ata sch a Jus t, Flori an S aurwein

F

Hohe Verbreitung, aber kein Ende digitaler Bruchlinien

Mediale Vielzweckinfrastruktur mit Schwerpunkt auf Information

Mit einer Internetverbreitung von mehr als drei Viertel (77 %) der Bevölkerung ab 14 Jahren liegt die Schweiz im internationalen Spitzenfeld, ist aber nicht top. In Schweden (88 %), Neuseeland (86 %) und den USA (82 %) ist die Internet-Verbreitung stärker. Grossbritannien (73  % ) und Polen (62 %) liegen hingegen zurück. Nach dem grössten Verbreitungsschub um die Jahrtausendwende war in den letzten Jahren in der Schweiz nur noch ein geringer Zuwachs zu verzeichnen. Trotz weiter Verbreitung sind Bruchlinien einer digitalen Spaltung deutlich sichtbar. Die rund 1,5 Mio. Nicht-Nutzer (23 %) sind überdurchschnittlich in Bevölkerungsgruppen mit niedriger Bildung (49 %), niedrigem Einkommen (50 %) oder ohne Erwerbstätigkeit (40 %) vertreten. Auch mobiles Internetwachstum wird bislang deutlich von einkommensstarken und höher gebildeten Bevölkerungsgruppen getragen. In der vergleichsweise grossen Gruppe (40 %) der «Wenig-Nutzer» des Internets (< fünf Stunden/Woche) sind vor allem Frauen und die Generation 60+ stark überrepräsentiert. Zwar ist eine Reduktion, aber kein Ende dieser digitalen Bruchlinien in Sicht. Zum einen ist die Phase des zähen Wachstums erreicht, zum anderen zeigen vor allem die älteren NichtNutzer kaum Einstiegsambitionen. 61 % der Nicht-Nutzer glauben, ohne Internet nichts zu verpassen. «Kein Interesse/nicht nützlich» ist mit 45 % der weitaus wichtigste Grund, warum das Internet derzeit nicht genutzt wird.

Das Internet hat sich in der Schweiz als mediale Vielzweckinfrastruktur etabliert und ist nur beschränkt mit einzelnen traditionellen Massenmedien vergleichbar. Das Internet erfüllt zahlreiche gesellschaftlich wichtige Funktionen: Orientierung und Rekreation, digitales Wirtschaften und Sozialisieren sowie die Kreation und Verbreitung eigener Inhalte. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Internetnutzung zu Informationszwecken weiter verbreitet ist als die Nutzung zu Unterhaltungszwecken. Mehr als drei Viertel der Schweizer Internet-Nutzer suchen nach Produktinformationen, Wortbedeutungen, Nachrichten und Reiseinformationen. Rund 70 % suchen zumindest gelegentlich nach Behörden- und Gesundheitsinformationen. Auch e-Commerce-Angebote und Transaktionsdienste haben mittlerweile einen weiten Nutzerkreis. 67 % vergleichen Preise von Produkten und Dienstleistungen, 65 % kaufen Dinge online und 64 % betreiben OnlineBanking. Mobile Commerce ist hingegen nur gering verbreitet. Insgesamt sind Anwendungen wie E-Mail (97 %) und Suchmaschinen (93 %), die für verschiedenste Zwecke eingesetzt werden können, am stärksten verbreitet.

Beachtliche Verbreitung bei stark variierender Nutzungsfrequenz Als Vielzweckplattform vereint das Internet viele Informations- und Rekreationsfunktionen traditioneller Medienformen. Neben der Verbreitung ist jedoch auch die Nutzungsfrequenz zu beachten, die laut Selbsteinschätzung der Befragten bei den einzelnen Angeboten stark variiert. (ABB. 1)

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MEDI_Flash_120604.indd 28 Raiffeisen_1-1_ra_FlashExtra_2011.indd 1

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Fokus: internet

Digitale Kreation – Fotos am beliebtesten

gehören Videoportale wie YouTube. Diese werden von zwei Dritteln der Internet-Nutzer verwendet und stärker genutzt als Internet-Radio und OnlineFernsehen. Informationen haben einen grossen Stellenwert. Besonders stark verbreitet ist die Nachrichtensuche im Internet. Sie wird auch intensiv genutzt. Insgesamt drei Viertel der Schweizer Internet-Nutzer suchen online nach lokalen, nationalen und internationalen Nachrichten, 27 % tun dies täglich. In den USA haben bislang 25 % der zeitungslesenden Internet-Nutzer damit aufgehört, Printausgaben zu lesen, weil sie dieselben Inhalte auch online finden. In den USA wird unter anderem deshalb prognostiziert, dass die meisten Tageszeitungen in fünf Jahren verschwunden sein werden. In der Schweiz haben 3 % der Internet-Nutzer ein Zeitungsabonnement aufgrund der Verfügbarkeit von Online-Nachrichten gekündigt.

Abb. 2 Nutzung von sozialen Online-Netzwerken (in  %)

täglich

Anteil an Internet-Nutzern

wöchentlich

Anteil an Social-Media-Nutzern

38 35

32 26

22

6

5

8

11

9 6

6

8

weniger als monatlich

Nachrichtensuche im Internet

wöchentlich

27

täglich

11

in berufliche soziale Netzwerke einloggen

8

10

monatlich

11

8

Datenbasis: n=841 Internet-Nutzer ab 14 Jahren

16 8

Videos auf Videoportalen schauen

3

16

23

Musik herunterladen oder hören

2

18

Radiosender online hören

9

9

Fernsehsendungen zeitversetzt im Internet ansehen

12

in soziale Netzwerke einloggen

25

Fernsehsendungen live im Internet ansehen

24

18

wöchentlich

24

monatlich

28

Aktive Nutzungen (Statusmeldungen)

47 Nutzungsintensität

22

Verbreitung

monatlich und weniger

täglich

ABB. 1 Nutzungsfrequenz ausgewählter Informationsund Unterhaltungsangebote (in %)

Nutzerfreundliche Web-2.0-Applikationen haben die Barrieren für die aktive Produktion von Inhalten deutlich gesenkt. In sämtlichen WIP-Vergleichsländern vergrössert sich der Nutzerkreis von selbstproduzierten Inhalten sukzessive, insbesondere durch verschiedenste Anwendungen in sozialen Online-Netzwerken. In der Schweiz werden Anwendungen zur aktiven Produktion und Verbreitung von Inhalten von einem kleineren Personenkreis genutzt als passive Konsumangebote. Die meisten Produktionsformen von nutzergenerierten Inhalten werden von maximal einem Drittel der Internet-Nutzer verwendet. Deutlich mehr als eine Million Personen produzieren somit in der Schweiz ihre eigenen Inhalte. Sie stellen aktiv Bilder, Informationen, Musik und Videos ins Internet und tragen so zum

weniger als monatlich

In der Schweiz sehen zum Beispiel beachtliche 35  % der Internet-Nutzer Fernsehsendungen live im Internet und 37 % schauen zeitversetzt fern. Die Nutzungsfrequenz von Fernsehen via Internet ist jedoch sehr schwach im Vergleich zu traditionellem Fernsehen. Nur 2 bis 3 % der InternetNutzer verwenden Fernsehangebote im Internet täglich, jeweils weniger als ein Zehntel (9 %) wöchentlich. Insgesamt dominiert die gelegentliche Nutzung. Nur 3 % der Internet-Nutzer verwenden Online-Fernsehdienste unterwegs. Einen breiteren Nutzerkreis verzeichnen Musik- und Radioangebote. 54 % der Internet-Nutzer hören online Musik oder laden Musik aus dem Netz herunter, 44 % hören Radiosender online. Auch der Anteil der täglichen (8 %) und wöchentlichen Nutzer (18 %) von Musikangeboten im Internet ist höher als bei Fernsehdiensten. Zu den beliebtesten InternetDiensten für audiovisuelle Produkte

Datenbasis: n =851 Internet-Nutzer ab 14 Jahren n=391 Nutzer sozialer Online-Netzwerke

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F

Fokus: internet

Welche Online-Inhalte als glaubwürdig beurteilt werden, hängt stark von der Informationsquelle ab. Reputation spielt eine bedeutende Rolle. Abb. 3 Anteil vertrauenswürdiger Internetinhalte nach Quelle

1 keine Information

2 kleiner Teil

3 die Hälfte

4 das Meiste

Seiten der SRG

4.0

Seiten von Regierungen und Behörden

4.0

5 alles

3.6

Informationen von Suchmaschinen 3.4

Seiten von Kaufzeitungen Seiten von Gratiszeitungen

3.3

im Internet generell

3.3 3.2

Seiten politischer Parteien in sozialen Netzwerken

3.0

Bewertungen/Kommentare von Nutzern

3.0 2.8

in Weblogs/Blogs

Datenbasis: n=851 Internet-Nutzer ab 14 Jahren, Angaben in Mittelwerten

Abb. 4 Bedeutung von Informations- und Unterhaltungsquellen für Internet-Nutzer

Information

1 gar nicht wichtig

Unterhaltung

2 wenig wichtig

3 neutral

4 wichtig 4.3

Zwischenmenschliche Kontakte Zeitung

3.8

Internet

3.8 3.7

Radio

3.6

Fernsehen

4.4

Zwischenmenschliche Kontakte 3.5

Fernsehen

3.4

Radio Internet Zeitung

3.1 3.0 Datenbasis: n=851 Internet-Nutzer ab 14 Jahren, Angaben in Mittelwerten

30

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5 sehr wichtig


Fokus: internet

rasanten Wachstum nutzergenerierter Inhalte bei. Die Kommunikation mit Bildern ist bedeutender als diejenige mit Worten. Die eindeutig beliebteste Form kreativer Beiträge ist auch in der Schweiz das Hochladen von Fotos (59 %). Andere Formen der audio-visuellen Inhaltsproduktion und -verbreitung werden von deutlich weniger Internet-Nutzern verwendet. 29 % geben an, Musikvideos hochzuladen und 13 % laden eigene Videos hoch. Textbasierte Aktivitäten sind stärker verbreitet. Ein Drittel (33 %) verfasst Beiträge in Form von Nachrichten und Kommentaren in Diskussionsforen, 28 % kommentieren Einträge auf Nachrichtenboards oder Blogs und 18 % der Schweizer InternetNutzer geben an, selbst an einem eigenen Blog zu arbeiten. Dabei handelt es sich nicht automatisch um Vielschreiber. Der hohe Anteil an «Bloggern» dürfte auf die Diffusion von Microblogging-Diensten wie Twitter und soziale OnlineNetzwerke zurückzuführen sein. Social-Media-Plattformen bieten heute integrierte benutzerfreundliche Blogähnliche Applikationen zur Verbreitung von Inhalten, die früher nur mittels Blogsoftware oder eigenen Webseiten realisiert werden konnten.

Kein Spitzenplatz bei der Nutzung sozialer Online-Netzwerke Soziale Online-Netzwerke wie beispielsweise Facebook haben sich in den vergangenen Jahren rasch verbreitet. Obwohl die Teilnehmerzahlen in der Schweiz und in anderen Ländern relativ hoch sind, ist der Kreis an starken Nutzern gering. 47 % der Schweizer Internet-Nutzer loggen sich in private soziale Netzwerke oder Online-Communities ein, weniger (22 %) in berufliche soziale Netzwerke. Damit nutzen insgesamt 54 % der Internet-Nutzer soziale Online-Netzwerke (ABB. 2). In etlichen WIP-Vergleichsländern ist die Verbreitung stärker, beispielsweise in Grossbritannien (60 %), Schweden (62 %), Neuseeland (64 %), Polen (71 %) und in den USA (81 %).

Kleine Gruppe von intensiven Nutzern sozialer Online-Netzwerke Im Detail relativieren sich die Nutzungszahlen, da die Intensität der Nutzung und die aktive Teilnahme stark variieren: Fast drei Viertel der Nutzer (73  %) verwenden soziale Netzwerke mindestens einmal pro Woche, 38 % loggen sich täglich ein, ebenso viele machen aktiv Statusmeldungen, etwa ein Fünftel (21 %) tut dies zumindest wöchentlich und ein Zehntel täglich. Das bedeutet, dass jene Gruppe, die soziale Online-Netzwerke einigermassen intensiv aktiv nutzt und zumindest wöchentlich Statusmeldungen macht, in der Schweiz relativ klein ist und nur 14 % der Internet-Nutzer umfasst. Insbesondere nach Altersgruppen variiert die Nutzung deutlich. Je jünger die Internet-Nutzer, desto eher verwenden sie soziale Online-Netzwerke. Während sich in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen schon fast neun von zehn Internet-Nutzern (88  %) bei sozialen Netzwerken einloggen, sind es in der Altersgruppe ab 60 Jahren weniger als ein Viertel (23 %).

Glaubwürdigkeit der Internetinhalte variiert nach Quelle Das Internet wird häufig wegen mangelnder Vertrauenswürdigkeit kritisiert. Dennoch wird Internet-Inhalten in der Schweiz überwiegend vertraut. 75 % der Bevölkerung – 81 % der Nutzer und 51 % der Nicht-Nutzer – stufen zumindest die Hälfte der InternetInhalte als glaubwürdig ein. In welchem Ausmass Online-Inhalte als glaubwürdig beurteilt werden, hängt jedoch stark von der Informationsquelle ab. Professionellen Informationsangeboten wird stärker vertraut als nutzergenerierten Inhalten. Reputation spielt eine bedeutende Rolle. (ABB. 3) Informationen auf den Webseiten der SRG sowie von Regierungen und Behörden geniessen das grösste Vertrauen. Dort wird das Meiste der angebotenen Informationen als vertrauenswürdig beurteilt. Das geringste

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Das Projekt Das World Internet Project (WIP) ist das weltweit grösste akademische internationale Langzeitforschungsprojekt zur InternetEntwicklung. Die Abteilung Medienwandel & Innovation des Instituts für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich ist Schweizer Länderpartner und liefert Daten zur Internet-Nutzung in der Schweiz für den internationalen Forschungsverbund. Die erste Befragung im Rahmen des World Internet Project – Switzerland (WIP-CH) wurde 2011 unter der Leitung von Prof. Michael Latzer durchgeführt. Themenberichte mit Forschungsergebnissen sind unter → www.mediachange.ch veröffentlicht.

Vertrauen wird nutzergenerierten Inhalten entgegengebracht. Informationen in sozialen Netzwerken, Bewertungen und Kommentare von Nutzern sowie Informationen in Blogs werden maximal zur Hälfte als vertrauenswürdig eingeschätzt.

Zeitungen als wichtigste mediale Informationsquelle Die mediale Vielzweckplattform Internet hat in der Schweiz eine stärkere Bedeutung für Information als für Unterhaltung. Insgesamt werden zwischenmenschliche Kontakte als wichtigste Informations- und Unterhaltungsquellen genannt. (ABB. 4) Im intermedialen Vergleich liegt das Internet als Informationsquelle gleichauf mit der Zeitung, gefolgt von Radio und Fernsehen. Mit dieser hohen Bedeutungszuweisung für Zeitungen als Informationsquelle bildet die Schweiz unter den WIP-Vergleichsländern eine grosse Ausnahme. In fast allen anderen WIP-Ländern hat das Internet als Informationsquelle für Internet-Nutzer die höchste Bedeutung. Für die Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen liegt aber das Internet als Informationsquelle auch in der Schweiz vor den traditionellen Medien. Es bleibt jedoch auch für Internet-Nutzer als Unterhaltungsquelle hinter Fernsehen und Radio zurück.

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Fokus: pressefreiheit

Der Preis der freiheit Medienschaffende in der Schweiz arbeiten in Sicherheit – doch anderswo in der Welt bringen sich Journalistinnen und Journalisten mit ihrer Arbeit oft in Gefahr, manchmal gar in Lebensgefahr. Doch auch die Schweiz könnte noch mehr für die Informationsfreiheit tun. Be tt in a Büs ser*

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as haben der pakistanische Bezirk Khuzdar, der mexikanische Bundesstaat Veracruz, die somalische Stadt Mogadischu und die philippinischen Städte Manila, Cebu und Cagayan de Oro gemeinsam? Sie alle gehören laut Jahresbilanz 2011 von Reporter ohne Grenzen zu den zehn gefährlichsten Städten und Regionen für Medienschaffende. In Khuzdar etwa wurden zahlreiche Journalisten getötet, von pakistanischen Sicherheitskräften aber auch von bewaffneten Separatisten in der Region. In Veracruz sind Sicherheit und Leben der Medienschaffenden durch das Drogenkartell gefährdet. In Mogadischu leben Journalisten ebenfalls gefährlich, denn dort gehören Autobomben, Schiessereien und Angriffe durch islamistische Milizen zum Alltag. In Manila, Cebu und Cagayan de Oro auf den philippinischen Inseln Luzon und Mindanao schliesslich werden Medienschaffende sowohl von paramilitärischen Gruppen als auch von privaten Milizen angegriffen und getötet – meist werden diese Kriminellen für ihre Taten nie bestraft. Journalismus ist ein gefährlicher Beruf, Informationsfreiheit keine Selbstverständlichkeit. Durch ihre Arbeit können Medienschaffende Regimes, Aufständischen, paramilitärischen Gruppen, religiösen Milizen, kriminellen Organisationen und rabiaten Interessenvertretern in die Quere kommen. Dafür haben laut Reporter ohne Grenzen 2011 weltweit 66 Journalistinnen und Journalisten mit ihrem Leben bezahlt, etwas über tausend wurden festgenommen, rund 2 000 wurden angegrif-

fen oder bedroht. Auch Bloggerinnen und Blogger sind gefährdet: Knapp 200 von ihnen wurden verhaftet, rund 60 angegriffen oder bedroht. Ausserdem waren letztes Jahr etwa 500 Medien von Zensur betroffen. In fast 70 Ländern wird das Internet mehr oder weniger stark zensiert.

Wie weit geht Medienfreiheit? Gewalt, Zensur, Repression, Informationsverhinderung – mit solchen Schwierigkeiten sind Medienschaffende in der Schweiz selten konfrontiert. Journalistinnen und Journalisten hingegen, die im Ausland für Schweizer Medien arbeiten, kennen solche Szenarien. Markus Haefliger etwa, Afrika-Korrespondent der NZZ, erlebt eine breite Palette des Umgangs mit Medienschaffenden: «In Kenia, Senegal, Südafrika und Namibia ist die Pressefreiheit relativ hoch, aber in Angola und anderen Ländern riskieren Journalisten, die Korruptionsfälle recherchieren, ihr Leben. Auch in Somalia und Nigeria werden immer wieder Journalisten getötet.» Laut Haefliger hat die Verfolgung von Medienschaffenden in Afrika in den letzten Jahren eher zugenommen. Zwar gebe es mittlerweile kaum mehr ein afrikanisches Land, das nicht irgendeine Form von Medienfreiheit kenne: «Die Frage ist einfach, wie weit sie geht. In Ruanda gibt es die Medienfreiheit, doch gewisse Themen dürfen nicht aufgegriffen werden. Journalisten dürfen die Machtfrage nicht stellen und die Begriffe Hutu und Tutsi nicht erwähnen.» Ausländische Medienschaffende, die aus Afrika berichten, erleben laut Haefliger zwar eine verbesserte Akzep-


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Fokus: Pressefreiheit

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Im Zug des «arabischen Frühlings» kamen 2011 elf Reporter ums Leben. Die Vermittler von Informationen begeben sich in grosse Gefahr. tanz, doch die Visumspflicht erschwert ihre Arbeit: «In Nigeria braucht es beispielsweise das O.K. vom Informationsministerium. Dieses ist aber schwierig zu erhalten. In Namibia, wo es normalerweise einfach geht, trafen wir auf eine schlecht gelaunte Beamtin, die von uns eine Bewilligung des Informationsministeriums verlangte und uns festhielt. In Eritrea und Äquatorialguinea wollen sie gar keine ausländischen Journalisten im Land. Es ist auch schwierig, in den Sudan einzureisen. Oft kann man nicht genau sagen, ob es an bösem Willen liegt, dass man nicht einreisen kann, oder an Larifari oder Arroganz.» Haefliger erlebt auch grosse Unterschiede im Umgang mit Beamten und Staatsangestellten. In manchen Ländern sind Gespräche möglich, anderswo haben die Beamten Angst, sich zu äussern: «Sind die Beamten gut ausgebildet, hat man es als ausländischer Journalist einfacher, weil die Informanten denken ‹Das erscheint in Europa, nicht hier im Land.› In vielen Ländern sind die Beamten jedoch nicht so gut ausgebildet und unterscheiden deshalb nicht zwischen in- und ausländischen Medienschaffenden.»

Propaganda oder Kritik Der Zugang zu Informationen – Grundlage der Informationsfreiheit – ist auch in Ägypten nach wie vor nicht einfach: «Die Arbeit hier und in der Schweiz lässt sich kaum vergleichen», sagt Astrid Frefel, die aus Kairo unter anderem für die Basler Zeitung berichtet: «Bei Behörden und Ämtern gibt es keine Pressestellen oder Informationszuständige, ausser bei Behörden, die regelmässig mit dem Ausland zu tun haben. Grundsätzlich werden die Medien nicht als Informationsvermittler gesehen, sondern als Freunde oder Feinde. Sie machen entweder Propaganda oder sie kritisieren. Diese Einstellung ist auch beim ‹Mann auf der Strasse› verbreitet, weshalb man auch

ganz ungeniert angelogen wird», so Frefel. Gegenüber ausländischen Medienschaffenden sind viele Ägypter – Offizielle wie gewöhnliche Bürger – noch misstrauischer als gegenüber inländischen: «Sie gehen davon aus, dass ausländische Medienschaffende ihre eigenen Interessen verfolgen, die Ägypten schaden könnten.» Die Medienfreiheit in Ägypten hat, so Frefel, seit der Revolution eindeutig zugenommen: «Es gibt immer weniger Tabu-Themen. Inzwischen kann man auch den regierenden Militärrat kritisieren. Aber das ist ein kontinuierlicher Prozess. Deshalb werden auch die alten Verhaltensmuster, inklusive Übergriffe auf Medienschaffende, nicht von einem Tag auf den andern verschwinden.» Übergriffe auf Medienschaffende gibt es in Zusammenhang mit dem «arabischen Frühling» nicht nur in Ägypten. Die Auslandverantwortlichen an den Dienstpulten in der Schweiz verwenden Material aus Ägypten, Tunesien, Libyen, dem Jemen und aktuell auch aus Syrien, das sie auf YouTube stellen, twittern oder bloggen. Die Vermittler dieser Informationen begeben sich dadurch in grosse Gefahr. Im Zug des «arabischen Frühlings» kamen 2011 elf Reporter ums Leben. In Syrien ist die Situation nach wie vor gefährlich. In den Städten Deraa, Homs und Damaskus wurden bisher vor allem Bürgerjournalisten verhaftet, entführt, gefoltert oder getötet. Ihr Schicksal hat weltweit kaum bewegt – ganz im Gegensatz zum Tod der US-amerikanischen Journalistin Marie Colvin in Homs oder zur Situation der verletzten französischen Journalistin Edith Bouvier. Denn: Geschieht Journalistinnen und Journalisten aus Europa und den USA in Konfliktzonen im Ausland etwas, werden ihre Heimatstaaten aktiv. «Von den Sicherheitsbehörden werden Ausländer in der Regel pfleglicher behandelt, weil man interna-

tionalen Ärger vermeiden will», sagt Astrid Frefel. Einheimische Medienschaffende hingegen geniessen diesen «Schutz» nicht und müssen oft aus politischen Gründen aus ihrem Land flüchten. Unter den Flüchtlingen in der Schweiz finden sich Medienschaffende aus verschiedenen afrikanischen Ländern, aber auch aus Sri Lanka oder Afghanistan.

Vielfalt der Stimmen In der Schweiz, wo seit langem die Medienfreiheit verankert ist, können Medienschaffende ihrer Arbeit ohne Angst nachgehen. Allerdings: Perfekt ist die Schweiz in Sachen Informationsfreiheit nicht. Sie liegt im Pressefreiheitsranking von Reporter ohne Grenzen aktuell nur auf Platz 8. Ein Grund dafür ist das neue Bundesgesetz über das Öffentlichkeitsprinzip der Verwaltung (BGÖ). Es erleichtert zwar den Medienschaffenden den Zugang zu amtlichen Dokumenten, wird aber teilweise mangelhaft umgesetzt und klammert wichtige Bereiche wie die Schweizerische Nationalbank, die Eidgenössische Bankenkommission und das Schweizer Parlament aus. Dazu kommen Fälle, in denen Lobbyisten und Rechtsvertreter – zum Teil erfolgreich – Druck auf Redaktionen ausüben. Schliesslich spielt die Entwicklung der Schweizer Medienlandschaft eine Rolle. Denn Informationsfreiheit bedeutet auch, möglichst viele verschiedene Stimmen hören und lesen zu können. Diese Stimmenvielfalt verringert sich durch die Medienkonzentration.

*Bettina Büsser ist freie Journalistin im Zürcher Presseladen und Koordinatorin Reporter ohne Grenzen (ROG) Deutschschweiz → www.rsf-ch.ch.

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Fokus: transparenz

Wie viel Transparenz muss sein? Jede Information ist so glaubwürdig wie ihr Absender. Das galt schon immer für Medien und gilt immer mehr auch für einzelne Journalistinnen und Journalisten. Werden Medienschaffende glaubwürdiger, wenn klar ist, wofür sie stehen? Ein Versuch, eine notwendige Diskussion anzustossen. Ale x andr a s tark

«

Alexandra, wer glaubst du eigentlich, wer du bist?» Die Frage war, anders als man vermuten könnte, durchaus wohlwollend gemeint. Ich hatte eben meinen ersten Artikel geschrieben, den ich als ambitionierte Praktikantin unbedingt in der «Weltwoche» publizieren wollte. Eine Reportage aus einer StangeneierFabrik, in Ich-Form geschrieben. Schliesslich war ich ja vor Ort gewesen. 15 Jahre ist das her. Den Namen des netten Kollegen, der sich damals meiner angenommen hatte, habe ich vor lauter Schreck vergessen. Im Gegensatz zur Lektion, die habe ich gelernt: Was tut die Person des Journalisten, der Journalistin zur Sache? Nichts. Ich bin mit dieser Regel nicht schlecht gefahren. Diese Haltung hat mir mein Leben als Journalistin über lange Strecken hinweg einfacher gemacht: Ich gehe meinem Gegenüber mit meinen Fragen auf den Wecker? Das hat doch nichts mit meiner Person zu tun, ich darf – ja ich muss – so fragen,

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ich bin ja Journalistin. Während meiner Zeit als Korrespondentin in Russland konnte ich Ungerechtigkeiten besser aushalten, indem ich mir gesagt habe: «Ich bin hier als Beobachterin im Auftrag der Öffentlichkeit zu Hause in der Schweiz. Was das mit mir als Person macht, ist nicht so wichtig.» Je länger ich allerdings als Journalistin tätig war, desto klarer wurde mir: Schön wäre es, die Welt wäre so simpel. Denn allein schon indem wir darüber entscheiden, ob wir über etwas schreiben oder nicht oder wen wir dazu befragen und wen nicht, bringen wir uns ein. Die Person des Journalisten, der Journalistin tut also sehr wohl etwas zur Sache. Und trotzdem tun wir oftmals so, als ob es eine genau abzusteckende und für alle gleichlautende «Objektivität» gäbe, die wir für uns beanspruchen. Im Namen dieser «Objektivität» verlangen wir von unserem Umfeld höchste Transparenz. Während ich meinem Interviewpartner nur mit Widerwillen im Detail offenlegen will, wa-

rum ich diese Fragen stelle, erwarte ich von ihm, dass er alle Fragen wahrheitsgetreu und umfassend beantwortet. Transparenz fordern wir auch, wenn es etwa um Parteienfinanzierung geht. Und fast alle von uns schreien «Foul», wenn die Besitzverhältnisse bei der «Weltwoche» oder der «Basler Zeitung» noch immer nicht klar sind.

Warum so kompliziert? Wenn es aber um uns selber geht, wird es plötzlich kompliziert. Das zeigt die vehemente Reaktion der Gewerkschaften auf die Mail der «Weltwoche», welche vor einem Jahr von Mitarbeitenden des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) wissen wollte, wo sie politisch stehen. Natürlich war die Absicht hinter den Fragen klar: Das «Staatsfernsehen» sollte als linkes Sprachrohr denunziert werden. Doch so wie unsere Gegenüber frei sind, auf unangenehme Fragen zu antworten, können auch SRF-Mitarbeitende einfach auf «Löschen» drücken, wenn sie die Fragen nicht beantworten


Fokus: transparenz

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Die Person des Journalisten, der Journalistin tut sehr wohl etwas zur Sache. Indem wir entscheiden, ob wir über etwas schreiben oder nicht, bringen wir uns ein.

wollen. Warum also die Aufregung? Natürlich könnte die Nichtbeantwortung der Fragen für die «Weltwoche» ein Grund sein, erst recht eine Geschichte zu machen. Aber: Wissen wir nicht alle, aus welcher Ecke geschossen wird? Und sollten wir das Urteil darüber nicht dem Einzelnen überlassen? Dass mehr Transparenz unangenehm sein kann und man das nicht will, kann ich verstehen. Aber darum geht es doch längst nicht mehr. Die Welt hat sich durch die Digitalisierung verändert. Es ist einfacher geworden, an Informationen zu kommen, zu kommunizieren und Beziehungen herzustellen. Kurz: Die Welt ist – auch wenn das das Leben nicht unbedingt einfacher macht – transparenter, interaktiver und persönlicher geworden. Ein Blick auf Facebook, Twitter und andere soziale Medien zeigt: Diese Entwicklung geschieht nicht von Zauberhand. Dass User dabei «persönlich» nicht von «privat» trennen können, ist ihr Problem, nicht das der Plattformen. FlashExtra 12

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Die Südostschweiz bringt Ihre Marke zum Strahlen.

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Wussten Sie, welches Potenzial in der Wirtschaftsregion Südostschweiz steckt? Auf über 45 Milliarden Franken belaufen sich die Haushaltsausgaben im Jahr. Dank der Südostschweiz sind Sie näher am Konsumenten − wir verfügen über einen unschlagbaren Abo-Anteil von mehr als 98 Prozent. Mit keinem anderen Medium decken Sie die Südostschweiz nur annähernd so stark ab. Nutzen Sie das Potenzial der Südostschweiz mit ihren 240 000 Lesern für Ihre Werbekampagne.

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Fokus: transparenz

Das – sowie die notwendige Diskussion über die Absichten der Unternehmen, die solche Plattformen anbieten –, darf nicht darüber hinwegtäuschen: Die Entwicklung wird getrieben von Menschen, die ihre Bedürfnisse ausleben. Glaubwürdigkeit gibt es nicht mehr einfach Kraft der Institution und auch nicht mehr auf Vorschuss, sondern immer mehr durch Transparenz. Wir vertrauen unseren Freunden mehr als den Medien, zeigen Umfragen regelmässig. Warum? Weil wir sie kennen, weil wir wissen, was ihre Beweggründe sind. Und während Nutzungszahlen und Verweildauer auf sozialen Netzwerken steigen, fallen die Auflagen von Printtiteln. Das sollte uns zu denken geben.

Wer bist Du? Damit wären wir wieder bei der Frage «Alexandra, wer glaubst du eigentlich, wer du bist?». Die Frage ist, anders als noch vor 15 Jahren, heute aber nicht mehr, ob die Person des Journalisten, der Journalistin etwas zur Sache tut. Die Frage heute ist, wie weit sie es tut und was das für einen Einfluss auf den Journalismus hat. Wir müssen also nicht mehr darüber diskutieren, ob Transparenz nötig ist, sondern wie viel davon und welche hilfreich ist und welche nicht (siehe Kasten). Den Antrieb eines Journalisten auf Parteizugehörigkeit zu reduzieren, wie es die «Weltwoche» im SRF-Beispiel macht, mutet in der heutigen komplexen und immer individualisierteren Welt grotesk an. Die Tatsache, dass ich eine Frau bin, in Zürich lebe und mit einem Deutschen verheiratet bin, ist für meinen Blick auf die Welt mindestens so entscheidend, wie die Nähe zu einer konkreten politischen Partei. In den USA wird die Diskussion, wie viel Transparenz dem Journalismus gut tut, unter dem Stichwort «Publicness» bereits intensiv geführt. Wir sollten uns ihrer auch in der Schweiz vertieft und differenziert annehmen.

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So viel Transparenz muss sein! □ Danke, ich brauche, damit ich diesen Artikel richtig verorten kann, keine weiteren Angaben zur Autorin. Doch, um diesen Artikel richtig verorten zu können, helfen mir folgende Angaben: □ Alter (42 Jahre) □ Ausbildung (lic. rer. publ. HSG, MA New Media Journalism, Ringier Journalistenschule) □ Grösse (178 cm) □ Prägende Job-Stationen (Cash [Wochenzeitung], sieben Jahre freie Korrespondentin in Moskau) □ Lieblingsbuch («Nächstes Jahr in Jerusalem» von André Kaminski) □ Derzeitige Anstellung (70 Prozent am MAZ) □ Derzeitige freie Auftraggeber (Migros, Aargauer Zeitung, Wohler Anzeiger, Muskelgesellschaft, HSG Symposium) □ Kindheit/Familie (aufgewachsen in Stettfurt [TG], Eltern beide Drogisten mit eigenem Geschäft [pensioniert], Schwester Büromanagerin) □ Aktivitäten in neuen Medien (Facebook, Twitter, www.alexandrastark.ch) □ Wohnsituation (Zürich, Kreis 5, 65 Quadratmeter, Miete) □ Politische Einstellung/Aktivitäten (eher links von der Mitte, in Wirtschaftsfragen eher Mitte, war/bin keiner Partei/Vereinigung/NGO zugehörig, wähle Personen, nicht Parteien, mein Stimmverhalten deckt sich mit keiner Parteilinie) □ Zivilstand (verheiratet mit einem Deutschen, keine Kinder) □ Einkommen (2009, letzte definitive Steuerrechnung mit Ehemann gemeinsam: 105 000 Franken) □ Auto (keins, GA, Velo) □ Aktienbesitz (keine) □ Hobbies (Freunde, Unterwegs sein, Fotografieren, Lesen, Langlaufen, Kochen) □ Religionszugehörigkeit (reformiert, nicht ausgetreten, glaube auch an das Glück der Tüchtigen) □ Sprachkenntnisse (d, f, e, sp, r) □ Weitere Hinweise (bitte selber ergänzen)

Zutreffendes bitte ankreuzen und schicken an: Alexandra Stark, Motorenstrasse 20, 8005 Zürich oder als Scan/Foto per Mail an: mail@alexandrastark.ch

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Bis Claude Nobs dem Montreux Jazz Festival zu legendärem Ruf verholfen hatte, wollte er nicht ruhen. (Montreux, 2011)

Engagiert sich Ihr Berater ebenso leidenschaftlich wie Claude Nobs? Der anhaltende Erfolg des Montreux Jazz Festival ist zu grossen Teilen einem sehr speziellen Mann zu verdanken: Claude Nobs. Seit 1967 bringt er Jahr für Jahr die grössten Musiker der Welt in seinen Heimatort. Knüpft enge und langjährige Beziehungen zu ihnen. Inspiriert sie. Und er gibt ihnen eine Bühne für Musik, die weit über die Ufer des Genfersees hinausreicht. Bei UBS teilen wir seine Leidenschaft. Sein unermüdliches Engagement. Und bis Sie sehen, dass wir Ihnen ebenso engagiert beim Erreichen Ihrer finanziellen Ziele zur Seite stehen, ist klar:

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Wir werden nicht ruhen www.ubs.com/wirwerdennichtruhen

Die Verwendung von Namen oder sonstiger Bezeichnungen Dritter in dieser Werbung erfolgt mit der entsprechenden Genehmigung. Ort und Datum gemäss Legende weisen darauf hin, wo und wann das Bild aufgenommen wurde. © UBS 2012. Alle Rechte vorbehalten.


Fokus: gläserne Kommunik ationswelt

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Von der digitalen Revolution in die digitale Zivilisation Das Internet durfte am 6. August 2011 seinen 20. Geburtstag feiern. In seinem kurzen Leben zeigte es grosse Wandlungsfähigkeit von der akademischen Arbeitsplattform zur globalen artifiziellen Intelligenz, vom Goldgräber-Eldorado zum globalen Marktplatz, von der digitalen Anarchie zur digitalen Zivilisation.

Von Josefa H a a s

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ie digitale Medienrevolution reklamiert für sich die Schaffung einer neuen Cyberwelt. Die bisherigen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Regeln sollen hier nicht mehr gelten, meinen einige. Geblendet von den technischen Innovationen akzeptierten viele, auch die Medienwirtschaft, diese Haltung. Langsam sickert die Erkenntnis durch: Auch in der digitalen Welt werden die Spielregeln nicht einseitig durch die Schnellsten und Mächtigsten definiert. Der Weg zur digitalen Zivilisation erfordert Diskurs, Aushandlungen und Verhandlungen. Wer sich im letzten Jahrhundert mit Kommunikation beschäftigte, setzte sich mit Begriffen wie Gatekeeper, Massenmedien und Kommunikationsmacht auseinander. Die Regeln waren klar: Institutionen der Politik und Wirtschaft liessen ausgewählte Informationshäppchen auserwählten Türstehern zukommen, die diese ihrerseits für das gemeine Publikum auf dem Medienbuffet präsentierten. Den Weg der Nachrichten konnte man mit etwas Aufwand nach-

verfolgen, die Interessen der beteiligten Parteien definieren und das Resultat an den vorherrschenden Meinungen in der Öffentlichkeit messen. Es war ein Leichtes, mit Legenden und Mythen Geschäfte zu machen. Mit etwas kommunikativem Geschick liess sich Meinungsführerschaft erringen. In der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts soll dies ganz anders sein. Piratinnen und Piraten feiern einen Sieg über die alten Kommunikationshierarchen. Sie rufen die grosse Freiheit im Cyberspace aus. Die neue Technologie wird als Paradies beschrieben, indem alle im freundschaftlichen Austausch stehen. Allfällige Profiteure, Manipulatoren und Gauner sollen dank der Transparenz schnell aufgespürt und dank der sozialen Aufmerksamkeit in Schach gehalten werden. Absolute Transparenz ist das Ziel der Bewegungen um Wikileaks. Damit soll ein für allemal den Profiteuren von Filz und Macht der Riegel geschoben werden. Wer nur ehrenwert und aufrecht durchs Leben geht, sollte das Licht der Öffentlichkeit nicht scheuen. FlashExtra 12

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Fokus: gl채serne Kommunik ationswelt

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Die Ironie der Geschichte ist: Was auf der einen Seite die Demokratisierung der Informationswelt bedeutet, birgt auf der anderen Seite die Gefahr einer Diktatur von wenigen globalen Playern.

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EIN ALTER MANN SITZT AUF EINEM AMEISENHAUFEN UND SAGT DAS WETTER VORAUS.

Manche Texte ergeben nur als bewegte Bilder einen Sinn. Ob Computer, Smartphone oder TV: Wir platzieren Ihre Bewegtbildwerbung auf jedem digitalen Screen und sorgen so daf端r, dass Ihre Botschaft immer und 端berall ankommt. goldbachvideonetwork.com


Fokus: gläserne Kommunik ationswelt

Die Spielregeln bestimmen heute diejenigen, welche die Technologie entwickeln und kontrollieren. Dazu gehören Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft aber auch die Telekommunikationsbranche. Sie investieren in Dienstleistungen, Infrastruktur, Plattformen und Netzwerkkapazitäten. Die Giganten der digitalen Wirtschaft verfolgen zwei unterschiedliche Strategien. Die einen diktieren dem Markt den Preis. Apple bittet dabei konsequent die Konsumentinnen und Konsumenten zur Kasse, sei es mit stolzen Preisen für die Geräte oder Micropayment bei iTunes. Microsoft schafft mit seiner marktbeherrschenden Position Abhängigkeiten: An Windows kommt selbst Apple nicht vorbei. Die Anwender stehen de facto unter Konsumzwang. Ist der kalkulierte Lebenszyklus abgelaufen, muss notgedrungen das neue Produkt gekauft werden.

Technik als Naturgewalt Die anderen setzen auf Netzwerkeffekte: Sie locken zuerst möglichst viele mit ihren kostenlosen Leistungen ins Netz. Dann verkaufen sie die Daten ihrer Nutzerinnen und Nutzer an diejenigen, welche ihre Zielgruppen bewerben wollen. 97 Prozent der Einnahmen von Google sind Werbeerträge. Mit Premiumleistungen für die Konsumenten erwirtschaften sie vergleichsweise wenig. Auf Google oder Facebook möchten heute viele nicht mehr verzichten, deshalb akzeptieren sie gerne den Preis, den sie für die Preisgabe ihrer Daten bezahlen: Den Verlust der Privatheit. Die Entwicklungen wurden als Naturgewalt geduldet: Technik schafft Möglichkeiten, Möglichkeiten werden genutzt, wer zahlt befiehlt und wer Masse schafft, gewinnt. Die Treiber der Innovationen setzen ihre Intelligenz und ihre Ressourcen für die Entwicklung von neuen Kommunikationstools ein, die weltweit Kontakte und den Austausch von Wissen erleichtern. Die Iro-

nie der Geschichte ist: Was auf der einen Seite die Demokratisierung der Informationswelt bedeutet, birgt auf der anderen die Gefahr einer Diktatur von wenigen globalen Playern.

Kultur der Verhandlungen Es ist höchste Zeit, den Schritt von der digitalen Revolution zur digitalen Zivilisation zu tun. Wirtschaft und Politik leben von Verhandlungen. Bekannt sind diese unter dem Titel Demokratie und Markt. Beide Systeme sind die Voraussetzung für Wohlfahrt und Gerechtigkeit. Diese Errungenschaften sind auch in der digitalen Welt von Bedeutung. Es geht nicht darum, alte Spielregeln von der alten Welt in die neue zu transferieren, aber um den Respekt für alle Beteiligten und die grundlegenden Werte. In Verhandlungen geht es darum, unterschiedliche Interessen optimal auszuhandeln. Alle Parteien müssen bereit sein, von ihren Maximalpositionen abzusehen. Was bedeutet dies in der digitalen Medienökonomie? Am Anfang ist bei jeder Kommunikation das Wort, als Text oder Ton, und das Bild. Die Möglichkeit von jedermann und jederfrau seine private Konversation und Diashow öffentlich zu publizieren, dient der Stärkung von Familienbanden und der Pflege von Freundschaften. Dass damit die professionelle journalistische und kreative Arbeit nicht ersetzt werden kann, hat unter anderem auch Google erkannt. Als Besitzerin von YouTube sucht sie Partnerschaften für Premium Content. Die Medienproduzenten haben sich in den letzten Jahren unnötigerweise entwerten lassen. Die Investition in die Produktion von Inhalten soll sich nicht mehr lohnen, vermeldeten einige Berater. Die Technologie hat allerdings eine auf Inhalte hungrige Maschinerie geschaffen, die sich auf Dauer nicht nur mit Gezwitscher abspeisen lässt. Verlage und Veranstalter sollten sich also nicht verunsichern lassen und

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selbstbewusst in Qualitätsinhalte und Medienmarken investieren. Dafür müssen sie allerdings einen Pakt mit den Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstlern schliessen. Wer in der digitalen Kommunikationswelt wahrgenommen werden will, muss Aufmerksamkeit erzeugen. Diese gibt es nur mit Angeboten, die sich durch Individualität und Kreativität auszeichnen. Die Stimmen müssen ein Gesicht haben. Gleichförmige, institutionelle Kommunikation versinkt in der Anonymität. Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten fordern hingegen zur Auseinandersetzung heraus. Nicht nur die Geschichten interessieren, sondern die Geschichten über die Geschichten. Wer beschäftigt sich warum mit welchem Thema? Und wie wird das Thema auf einer Redaktion entwickelt? Welche ethischen und professionellen Standards gelten? Medienanbieter müssen die Karten auf den Tisch legen, ihre Autoren und ihre Medienmarken als Persönlichkeiten profilieren.

Loyalität Ohne Pakt mit den Leserinnen und Lesern, dem Publikum, den Kundinnen und Kunden kann sich die Medienindustrie nicht profilieren. Sie erwarten Versprechen, die eingehalten werden und pochen immer mehr auf Klarheit darüber, was mit ihren Daten geschieht. Das Prinzip, du bekommst, was du bezahlst, wird sich durchsetzen. Beziehe ich eine publizistische Leistung kostenlos, akzeptiere ich Werbung und sei sie noch so aggressiv. Bezahle ich für Inhalte, erwarte ich eine kommerzielle Kommunikation, die auf das publizistische Angebot abgestimmt ist. Zudem soll mir die Möglichkeit eingeräumt werden, durch die Bezahlung eines angemessenen Preises ein werbefreies Angebot zu erhalten. Loyalität im Nutzermarkt gilt für beide Seiten: Treue Leserinnen und Leser honorieren reelle Leistungen zu fairen Preisen. FlashExtra 12

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Branding als Fels in der Brandung

Mit der Digitalisierung wird auch das Rechtssystem herausgefordert. Vom Urheberrecht bis zum Datenschutz stellt sich die Frage: Sind die bisherigen Gesetze zielführend? Wie diese beiden juristischen Eckpunkte geregelt werden, bestimmt die künftige Positionierung von Medienanbietern und Mediennutzern in der digitalen Welt. M art in Ettlinger , Rech t skonsulen t V erband SCHWEIZER MEDIEN

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er Rechtsschutz der Medienanbieter stösst aufgrund der Internationalisierung und Digitalisierung der Angebote an seine Grenzen. Die Verbreitung und das Kopieren von Verlagsleistungen ist ohne grossen Aufwand möglich und der Datenschutz ist durch digitale Marktanalyse und soziale Plattformen stark herausgefordert. In beiden an sich unterschiedlichen Rechtsbereichen sollte die Entwicklung ein Hauptziel verfolgen: Die Stärkung der Schweizer Medienmarken als Garanten für vertrauenswürdige Qualitätsinhalte.

Leistungsschutz In anderen Branchen wurde diese Entwicklung bereits vor langer Zeit diskutiert: Die Radio- und Fernsehveranstalter sowie die Produzenten von Ton- und Bildträgern sind sich aufgrund technischer Errungenschaften wie Tonband und Videokassette bereits in den Siebzigerjahren des fehlenden Schutzes ihrer Leistungen bewusst geworden. Während die Urheber der einzelnen Werke nach wie vor geschützt waren, fehlte ein Rechtsschutz für die Leistungen der Werkmittler. Die einfache Möglichkeit der Vervielfältigung führte schliesslich dazu, dass spezifische Leistungsschutzrechte für diese Unternehmen geschaffen wurden. Die Verlagshäuser hingegen mussten damals noch wenig befürchten: Die Printprodukte erforderten weiterhin kostenintensive Herstellungsverfahren und aufwändige Vertriebssysteme. Damit waren Verlagserzeugnisse genügend vor unerlaubten Vervielfältigungen geschützt.

Die Leistungen der Verlage, also die Sicherung der wesentlichen Produkti­ onen, die Planung und Gestaltung von Inhalten sowie der Vertrieb und nicht zuletzt die Vermarktung sind heute rechtlich nicht ausreichend geschützt. Bei der heutigen Forderung nach einem Leistungsschutzrecht geht es nicht um die Urheberrechte der Journalisten für ihre Artikel, sondern um die Einführung eines originären und gleichwertigen Schutzes der Medienverlage als Werkmittler. Zeitungen, Zeitschriften und allenfalls auch Buchverlage sollen Musikverlagen und Sendeunternehmen gleichgestellt werden. Die Verlage sind ohne ein neues Leistungsschutzgesetz vor grosse Pro­ bleme gestellt. So nutzen zum Beispiel News-Aggregatoren oder weitere Dienstleister im digitalen Umfeld diese Gesetzeslücke für kommerzielle Angebote, ohne dass die Verlage daran beteiligt sind, geschweige denn ihre Zustimmung dazu geben können. Da die rechtlichen Instrumente fehlen, können die Verlage nicht gegen die Verwendung ihrer Leistung vorgehen. Ein Leistungsschutzrecht könnte die finanziellen Ausfälle derartiger Verwertungen kompensieren und das Fortbestehen der Medienproduzenten im digitalen Markt massgeblich unterstützen. Das Leistungsschutzrecht würde zudem die Stärkung von Schweizer Medienmarken als Inseln in der digitalen Informationsflut bedeuten. Davon profitierten direkt oder indirekt auch die Konsumenten und Journalisten. Das Leistungsschutzrecht für Verlage kann aber nicht im Sinne eines


Fokus: gläserne Kommunik ationswelt

Patentrezeptes die einzige Lösung für die digitalen Herausforderungen der Medienbranche sein. Die Aufgabe des rechtlichen Rahmens für Medienunternehmen ist die flexible Absicherung der Marktteilnehmer, ohne dabei Innovationen zu verhindern. Zentral sind die neuen, kreativen digitalen Geschäftsmodelle, die sich teilweise bereits in der Umsetzungsphase befinden.

Datenschutz Der Börsengang von Facebook oder die Kapitalkraft von Google zeigen den Wert von Datensammlungen, die im Internet erstellt werden können. Damit haben wenige Unternehmen beinahe konkurrenzlose Marketinginstrumente geschaffen. Zielgruppen können sehr genau bestimmt werden, Werbeangebote werden für den einzelnen Nutzer massgeschneidert entwickelt, Rechner erstellen äusserst präzise Nutzer- und Zielgruppenprofile und die Werbekontakte können detailliert gemessen werden. Diese Entwicklungen sind unter Begriffen wie Targeting, Affiliate, Webtracking usw. bekannt. Problematisch wird das Sammeln von Daten dann, wenn der Nutzer seine Daten nicht mehr kontrollieren kann. Dies geschieht beispielsweise beim Besuch von Webseiten, die Identitätscookies integriert haben. Diese «Spione» aktivieren sich beim ersten Besuch beispielsweise von Facebook auch ohne Login im Hintergrund und messen fortan Nutzerdaten auf allen besuchten Seiten, die einen Facebook-Dienst wie zum Beispiel «Gefällt mir» eingebunden haben – auch wenn der eingebundene Dienst gar nicht benutzt wird oder der Nutzer gar nicht bei Facebook eingeloggt ist. Es liegt auf der Hand, dass das Schweizer Datenschutzrecht mit derartigen Entwicklungen an seine Grenzen kommt. Vor grosse Herausforderungen wird der Gesetzgeber bezüglich der Definition von geschützten Personen-

daten gestellt. Die heutige Fülle von anonymen und somit zulässigen Datensammlungen birgt neue Gefahren. Die Anonymität ist nicht gesichert. Der Abgleich von verschiedenen Quellen ermöglicht Rückschlüsse auf personenbezogene Informationen. Folglich mutieren selbst anonymisierte Daten unter Umständen zu schützenswerten Personendaten. Beispielsweise konnte

Ein verlässlicher und zeitgemässer Datenschutz sowie die Einführung eines Leistungsschutzrechts stärken die Marken und das Vertrauen. die anonymisierte Datensammlung eines Online-Videoportals mit nicht anonymisierten Daten der internationalen Filmdatenbank abgeglichen werden. Daraus konnten Rückschlüsse auf Personen gezogen werden. Die Lösung wird wahrscheinlich darin liegen, den Datenschutz am fairen Umgang mit Daten auszurichten. Bei der Beurteilung könnte im Einzelfall eine Risiko-

F

abwägung durch Experten stattfinden. Entsprechend aufmerksam verfolgt der Verband SCHWEIZER MEDIEN die Entwicklung in Europa. Die sich abzeichnende Verschärfung der europä­ ischen Datenschutzlinie wird auch in der Schweiz Signalwirkung haben. Die Medien befinden sich bezüglich Datenschutz in einer besonderen Lage: Sie sind an möglichst detaillierten elektronischen Nutzerdaten inte­ ressiert, denn sie wollen im digitalen Werbemarkt bestehen und neue Technologien anwenden. Sie sehen in der Digitalisierung eine wirtschaftliche Chance, indem sie ihr klassisches Verlags- und Werbegeschäft auf den digitalen Marktplatz übertragen. Andererseits wollen sich die Verlagsunternehmen mit professionellen Informationsangeboten und Konsumentenbeziehungen gegenüber den weltweit operierenden Internetfirmen positionieren.

Qualität und Vertrauen als Chance Ein verlässlicher und zeitgemässer Datenschutz sowie die Einführung eines Leistungsschutzrechts stärken die Marken und das Vertrauen in die Schweizer Medienunternehmen. Im globalen digitalen Markt haben nationale, regionale oder lokale Medien dann die besten Chancen, wenn sie sich als vertrauenswürdige und sichere Qualitätsmarken positionieren können. Ein respektvoller Umgang mit Daten fördert das Kundenvertrauen und somit auch die verfassungsmässigen Grundsätze der freien Medien. Eine künftige Aufgabe des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN sollte es sein, die Qualitätsansprüche der Schweizer Medienmarken zu vermitteln. Dazu könnte sich zum Beispiel ein Code of Conduct für den Datenschutz in Medien eignen. Mit dem Einhalten von transparenten Datenschutzregeln positionieren sich die Schweizer Medienmarken als verlässliche und vertraute Inseln im digitalen Ozean.

FlashExtra 12

49


MedienBudget • 2011


Wichtigste Trends 2011

11,1 Mia. - 0,5 %

Medienbudget Schweiz

2011

Presse – Abonnemente

Presse – Kiosk

Bücher

Kino

Radio

TV

Consumer Electronics

IT und Telecom

2010

Ausgaben für Mediennutzung der Schweizerinnen und Schweizer in Franken

1 147 Mio. - 0,5 % 527 Mio. - 8,0 % 805 Mio. - 7,4 % 236 Mio. + 0,9 % 534 Mio. - 0,2 % 2 761 Mio. - 2,1 % 1 213 Mio. - 11,6 % 3 954 Mio. + 7,5 %


M

medienbudget 2011

Mehr Budget für vielfältige und digitale Mediennutzung Die achte Erhebung von medienbudget.ch dokumentiert die insgesamt stabile Position der klassischen Medien und die stürmische Entwicklung im digitalen Bereich. Hier sorgen die erstmals in die Erhebung einbezogenen mobilen Smartphones und Tablets für stolze Umsatzzuwächse bei Content und Hardware, meist zulasten bestehender elektronischer Angebote. Von Thérèse Ruedin

Die Einnahmen der Medien 2011 in Mio. CHF

Total

3079

11 177

+ 3,2

- 0,5

2 004

1 674

3 678

+ 0,2

- 3,0

- 1,3

Presse

102 534

Radio Fernsehen / Teletext

+ 4,4

636

- 0,2

+0,5

703

2 761

3 464

+ 13,0

- 2,1

+ 0,6

Sponsoring Radio, Fernsehen

88

88

- 3,3

- 3,3

24 - 16,4 236 + 0,9

Kino

805

805

- 7,4

- 7,4

Bücher

Consumer Electronics

1213

1 213

- 11,6

- 11,6

- 0,8

Einnahmen von Medien-Nutzern (Content-Access, Hardware) Einnahmen aus Werbung Quelle: Werbestatistik Schweiz 2012

52

FlashExtra 12

Veränderung in %

+ 0,3

260

IT und Telecom

Total 14 274

176 3 954

+ 10,4

4 130

+ 7,5

+ 7,6


medienbudget 2011 M

D

ie Medieneinnahmen betrugen 2011 in der Schweiz rund Fr. 14,2 Mia., das sind 0,3% mehr als im Vorjahr. Insgesamt Fr. 3,1 Mia. (+3,2%) entfielen auf Werbeerträge der Presse, der elektronischen Medien und des Internets. Inhalte bringen Geld. Fr. 11,1 Mia. (-0,5%) geben Nutzerinnen und Nutzern für Medien aus. Privatpersonen gaben für Medien 2011 rund Fr. 10,9 Mia. (-0,4 %) aus. Das sind Fr. 3150 (-1,4 %) pro Haushalt. Diese Werte berücksichtigen neu auch die Ausgaben für Smartphones und Tablets. Die Zahl der Haushalte betrug 2011 in der Schweiz 3,47 Mio. (+1,1 %). Die Firmen gaben mit Fr. 239 Mio. 5,5 % weniger für Medien aus. Fast die Hälfte des Medienbudgets wird für Content, also redaktionelle Medieninhalte, ausgegeben. 2011 waren es Fr. 5,2 Mia. (-2,6 %). Investitionen in digitale Geräte kompensierten die Umsatzrückgänge bei der Heim­elektronik und liessen den Totalumsatz der Hardware-Verkäufe um 0,3 % auf Fr. 4 Mia. steigen. Mehrinvestitionen in digitales Fernsehen lösten höhere Ausgaben für Zugangswege zu Internet, Radio und Fernsehen aus. Insgesamt waren es Fr. 1,9 Mia. (+3,8 %). Nach wie vor dominiert die Presse als Content-Anbieter mit Fr. 1,7 Mia. (-3,0 %) Umsatz. An zweiter Stelle folgen Radio und Fernsehen mit Empfangsgebühren von Fr. 1,4 Mia. (+1,3 %), gefolgt von Büchern mit Fr. 805 Mio. (-7,4 %). Für Musik, Filme und Spiele auf physischen Trägern wurde mit Fr. 593 Mio. (-14,2 %) deutlich weniger ausgegeben. Dafür stiegen die Ausgaben für Downloads am PC, mobile Devices und Mehrwertdienste um 11,2 % auf Fr. 546 Mio. Das Kino verzeichnete mit Fr. 236 Mio. 0,9 %

mehr Einnahmen. Die Investitionen in elektronische Geräte und Zugangswege von Radio, Fernsehen sowie Consumer Electronics fielen mit insgesamt Fr. 2,5 Mia. um 5,1 % leicht zurück. Dafür wurden mit Fr. 3,4 Mia. 6,9 % mehr für PC, mobile Devices und Internetzugänge ausgegeben. Alle aufgeführten Zuwachsraten beziehen die Ausgaben der gewerblichen Betriebe mit ein.

Medieneinnahmen im Wandel Da medienbudget.ch 2010 und 2011 erstmals auch die Ausgaben für den Kauf und die Downloads von Smartphones und Tablets erheben konnte, sind die Angaben zu früheren Jahren nicht direkt vergleichbar. Mit Ausgaben für Hardware und Apps in Smartphones und Tablets im Heimbereich von Fr. 863 Mio. im Jahr 2010 und Fr. 1 310 Mio. im Jahr 2011 ist hier in kürzester Zeit ein grosser Teilmarkt entstanden, der andere, meist elektronische Medienbereiche kannibalisiert. Von den Gesamteinnahmen der Medien von Fr. 14,2 Mia. (+0,3%) entfielen rund Fr. 3,1 Mia. (+3,2%) oder 21,7% auf Werbeeinnahmen in Presse, Radio, Fernsehen, Kino und Internet. Von den steigenden Werbeausgaben profitierten das Werbefernsehen mit Fr. 703 Mio. (+13%), das Internet mit Fr. 176 Mio. (+10,4%), das Radio (Werbesekunden) mit Fr. 102 Mio. (+4,4%) sowie die Presse mit Fr. 2 Mia. (+0,2%). Weniger Werbeeinnahmen registrierten das Sponsoring von Radio und Fernsehen mit Fr 88 Mio. (-3,3%) und das Kino mit Fr. 24 Mio. (-16,4 %). Mit Fr. 11,1 Mia. oder 78,3 % Anteil sind die Einnahmen der Nutzerinnen und Nutzer weitaus die bedeutendste Einnahmequelle der Medien. Einzig bei der Presse entfallen mit

Das Projektteam Die Studie wird im Auftrag des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN durchgeführt. Das Projektteam definierte 2004/2005 die Erhebungsanlage, die Erhebungsgrössen und den Erhebungsumfang. Die ersten Resultate wurden 2005 publiziert. Die vorliegenden Daten sind eine Fortschreibung der früheren Ergebnisse. Aktuelle Entwicklungen werden laufend aufgenommen. Jürg Weber, Geschäftsleiter Neue Luzerner Zeitung AG, Vorsitz Marco Bernasconi, Direktor WEMF AG für Werbemedienforschung Josefa Haas, Leiterin MEDIENINSTITUT, Projektleiterin Urs F. Meyer, Geschäftsführer Verband SCHWEIZER MEDIEN Toni Vetterli, Leiter Marketing Verband SCHWEIZER MEDIEN Thérèse Ruedin, Geschäftsführerin Ruedin Consulting Werbeagentur GmbH, Herrliberg, Projektausführung

54,4% (Fr. 2 Mia./+0,2 %) mehr als die Hälfte aller Einnahmen auf Werbung und 45,5 % (Fr. 1,7 Mia./-3,0 %) auf Abonnementsgebühren und Kioskverkäufe. Deutlich weniger von Werbeeinnahmen abhängig sind Radio, Fernsehen: Werbung und Sponsoring brachten 21,3 % der Gesamteinnahmen (893 Mio. /+10,1%). Beim Kino brachten die Werbeumsätze 9,2% (Fr. 24 Mio./-16,4%) und beim Internet 4,3% (Fr. 176 Mio./ +10,4%) aller Einnahmen.

Sparsames Gewerbe Das Schweizer Gewerbe – also Firmen, Organisationen und Institutionen – gab 2011 mit rund Fr. 239 Mio. (-5,5 %) nur 2,1 % des gesamten Medienbudgets aus, vor allem für Fachpresse und Fachbücher. Eine zuverlässige Schätzung der FlashExtra 12

53


M

medienbudget 2011

Das medienbudget schweiz 2011 in Mio. CHF

Content 5,2 Mia. CHF

Access und Hardware 5,9 Mia. CHF

Total 11,1 Mia. CHF + 6,9

3 408

Veränderung in % – 3,0

1 674

– 5,1

2 545

+ 1,7 – 7,4

882

805

+ 0,6

– 14,2

593

488

+ 11,2

546

+ 0,9

IT/Telecom

Bespielte Bildund Tonträger inkl. Games

Bücher

Kino

Fernsehen

Radio

Presse

IT/Telecom

Bespielte Bildund Tonträger inkl. Games

Bücher

Kino

Fernsehen

Radio

Presse

236

Zusammenfassung Medienbudget 2011 NEU: inklusive Geräte- und Download-Ausgaben von Smartphones und Tablets

- Medienbudget Schweiz 2011: Fr. 11,1 Mia. (-0,5%) - Stabile Umsätze bei Printabonnementen - Kioskumsätze im Minus - Kino auf 3D-Erfolgswelle - Bücher mit weniger Umsatz - Digitales Fernsehen in fast jedem zweiten Haushalt - TV und Heimelektronik: hohe Qualität, sinkende Preise - Mehr Smartphones und Tablets, weniger Desktop-Geräte - Mehr Internetnutzung − höhere Datenmenge - Mediencontent in der Vermarktungskette - Technologieanbieter sind keine Inhaltsproduzenten und umgekehrt - Verschwiegene Internetgiganten 54

FlashExtra 12


medienbudget 2011 M

Das Medienbudget der Schweizerinnen und Schweizer in Mio. CHF 2009 Medium

2010

Content Access Hardware

2011

Total Content Access Hardware

Total Content Access Hardware

Total

+/-%

Print Abonnemente

1 144

1 144

1153

1153

1147

1147

-0,5

Print Einzelverkäufe

596

596

573

573

527

527

-8,0

1674

-3,0

Print total

1 740

1726

Bücher

895

895

**870

870

**805

**805

-7,4

Kino

236

236

234

234

236

236

+0,9

Radio

477

527

485

535

488

534

-0,2

Fernsehen

860

Consumer Electronics

722

IT und Telecom***

365

Gesamttotal Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %

50 *813

1 026

2 699

868

713

1 435

691

964

1 377

2 706

491

5 295

1 777

3 166

10 238

+0,4

+5,6

-3,4

-0,5

50 *881

1071

2820

882

681

1372

593

961

2227

3679

546

5 365

1 842

4 029

11 236

n.v.

+3,7

n.v.

n.v.

Definitionen Content Ausgaben für Medieninhalte inkl. MWST und allfälligen Transportkosten Access Ausgaben für Zugangswege zu einem Medium Hardware Ausgaben für Geräte zur Mediennutzung

Ausgaben war nur im Content-Bereich möglich. Rund 10 % sparte das Gewerbe bei Büchern ein (Fr. 120 Mio.). Der Anteil der Ausgaben von Unternehmen und Schulen am gesamten Umsatz mit Büchern wurde 2011 auf 15 % geschätzt. Für Fachpresse wurden Fr. 58 Mio. ausgegeben (-2,9 %). Die Empfangsgebühren für Radio und TV kosteten 2011 Fr. 37 Mio. (+5,4 %). Die Ausgaben für Downloads von Medienservices und -inhalten wurden auf Fr. 25 Mio. (-2,7 %) geschätzt.

Meta-Trends Die Erhebung medienbudget.ch spiegelt mit ihrer praxis- und factsbezogenen Analyse die Entwicklungen in der Schweizer Medienlandschaft. Die Gesamtbetrachtung zeigt auch MetaTrends in der Branche auf. Aufgefallen: Der Mediencontent steht in einer Vermarktungskette, er wird kaum mehr nur für ein Medium produziert. Um Einnahmenverluste auszugleichen, werden Medieninhalte in verschiedenen Kanälen angeboten

und sowohl physisch als auch über diverse digitale Kanäle zugänglich gemacht. So erscheinen Filme meist zuerst im Kino, werden auf DVD oder Bluray-Discs angeboten, als Downloads im Fernsehen, auf Digital-TV, Web-TV und meist zuletzt auch noch als FreeTV-Version und mehr. Die Mobile-Welt ist nicht nur ein Riesenerfolg bei den Konsumenten, sie wird auch als Schlüsseltechnologie für die Verbindung von traditionellen und neuen Medien angesehen. Sie vereinfacht die gleichzeitige Nutzung verschiedener Medienkanäle und wird die Konsumenten zur Nutzung von mehr Medienkanälen anregen. Technologieanbieter sind bisher meist keine Content-Produzenten und umgekehrt. Sie haben im digitalen Bereich aber ein starkes Verbreitungsmonopol. Hier gibt es eine riesige Informationslücke. Die Mediagiganten wie Apple, Amazon, Google, Facebook, Microsoft, IBM und Adobe schweigen sich über Absatzangaben aus. Einigen wenigen Fachpersonen mit direkten Kontakten gelingt es, Einzelheiten zu erfahren.

46 *920

959

2761

-2,1

620

1213

-11,6

992

2416

3954

+7,5

5 224

1 912

4 041

11 177

-0,5

-2,6

+3,8

+0,3

-0,5

* Ausgabenanteile Radio und TV ** Schätzung *** ab 2010 inkl. Smartphones und Tablets

Trotz millionenschweren Umsätzen in der Schweiz erhalten Schweizer Nutzer und Medienanbieter kein direktes Feedback. Sie müssen sich Informationen durch selbstbezahlte Marktforschung erarbeiten.

Cross Media Selektion Traditionelle Medien und Online-Medien sprechen heute verschiedene Sprachen. Wer könnte heute eine Click Through Rate (CTR), Quality Scores, Purchase Funnels mit Opportunities to See (OTC), Gross Rating Points (GRP) und Kontaktqualität auf einen Leisten bringen? Internet-Giganten wollen die Sprachen der Offline- und Online-Welt langfristig zusammenbringen. Panelstudien sollen den Beitragswert aller «Touch Points» und Medien im Kaufprozess analysieren und so ein Cross Media Planning Tool generieren. Wir sind gespannt.

FlashExtra 12

55


M

medienbudget 2011

Erneut stabile Abonnementsumsätze Presseumsätze nach Vertriebsarten in Mio. CHF

Veränderung in %

Abonnemente Tagespresse, Regionale Wochenpresse, Sonntagspresse

762

Abonnemente Publikumspresse, Finanz- und Wirtschaftspresse

234

Abonnemente Spezialpresse

93

Abonnemente Fachpresse

58

Kiosk-Verkäufe Ausland-Presseerzeugnisse

301

Kiosk-Verkäufe Inland-Presseerzeugnisse

226

– 0,3

– 0,8

– 0,2

– 2,9

– 9,1

– 6,5

Quelle: WEMF/SW-Auflagenbeglaubigung, Selbstdeklaration, Kioskgesellschaften

D

ie Schweizer Bevölkerung gab im Jahr 2011 etwa gleich viel für Presseerzeugnisse aus wie im Vorjahr, insgesamt Fr. 1,7 Mia. (-3 %). Das Budget für Presseabonnemente stagnierte bei Fr. 1,2 Mia. (-0,5 %). Die Presseumsätze an Kiosken sanken erneut auf Fr. 527 Mio. (-8 %). Die Abonnementspreise stiegen durchschnittlich um 1,7 %, konnten aber den Abonnementsrückgang von insgesamt 2,8  % nur teilweise kompensieren. Die umsatzmässig dominante Tagespresse konnte 2011 ihren Umsatz mit Fr. 646 Mio. halten, die regionale Wochenpresse verzeichnete mit Fr. 48 Mio. Umsatz (-0,5 %) ebenfalls ein stabiles Ergebnis. Nur die Sonn-

56

FlashExtra 12

tagspresse erlitt mit Fr. 68 Mio. einen geringen Umsatzverlust von -2,8 % . Die Publikums-, Finanz- und Wirtschaftspresse erzielte Fr. 234 Mio. Umsatz (-0,8 % ). Die Spezialpresse hielt ihren Umsatz bei Fr. 93 Mio. (-0,2 %). Nur die auf Geschäftspersonen ausgerichtete Fachpresse verzeichnete mit Fr. 58 Mio. 2,9 % weniger Abonnementseinnahmen.

Leicht weniger Presseabonnemente Mit insgesamt 6,5 Mio. verkauften Abonnementen pro Auflage ist die Presse eine für die Schweizer Bevölkerung gewichtige und beliebte Informationsquelle. Die Zahl der Presseabonnemente ist jedoch mit -2,8 % leicht rückläufig und profitiert nicht von der

seit Jahren leicht steigenden Anzahl Schweizer Haushalte (2008−2011: +2,2 %, Quelle: GfK). Die dominierende Tagespresse verzeichnete mit 1,7 Mio. Abonnementen ein Minus von 2,4  %. Die regionale Wochenpresse verkaufte total 0,4 Mio. (-1,9%), die Sonntagspresse 0,6 Mio. (-2,1  %) Abonnemente. Die Publikums-, Finanz- und Wirtschaftspresse zählte 1,6 Mio. (-0,8 %) Abonnementskundinnen und -kunden, die auf Hobbies und Interessengebiete ausgerichtete Spezialpresse rund 1,7 Mio. (-1,8 %) und die auf Berufsgruppen spezialisierte Fachpresse rund 0,5 Mio. Abonnemente (-5,3 %). In jeder Kategorie gab es auch Gewinner: Insgesamt erzielten rund 45 % aller erfassten Pressetitel gleich-


medienbudget 2011 M

Presseverkäufe an Kiosken in Mio. CHF

Total

Veränderung in %

2011

301

226

– 9,1

– 6,5

2010

332

241

2009

345

251

527

– 8,0

573

596

Ausgaben für ausländische Presseerzeugnisse am Kiosk Ausgaben für Schweizer Presseerzeugnisse am Kiosk Quellen: Kioskgesellschaften

bleibende oder höhere, 55 % tiefere Abonnementsumsätze.

Moderate Preiserhöhungen 2011 stieg der Abonnementspreis im Durchschnitt um 1,7  %. Einzig die Sonntagspresse verzeichnete mit Fr. 63.05 einen leicht sinkenden Verkaufspreis (-2,8 %). Die Tagespresse erhöhte ihren Abonnementspreis um 2,3 % auf durchschnittlich Fr. 353.80, die regionale Wochenpresse um 1,3 % auf Fr. 109.45. Moderat waren auch die Preiserhöhungen bei der Publikums-, Finanz- und Wirtschaftspresse: Mit 1,4 % Preiserhöhung kostete ein durchschnittliches Abonnement Fr. 145.20. Leichte Preiserhöhungen gab es auch bei der Spezialpresse (Fr. 64.45/ +2,1  % ) und bei der Fachpresse (Fr. 115.10/+1,7  %). Aus Vergleichsgründen wurden bei allen 2011 erhobenen Titeln die Abonnementspreise des Vorjahres in die Erhebung miteinbezogen. Daraus können sich leichte Abweichungen zu Angaben von 2010 ergeben.

Die Typologie der Schweizer Presse Tages-, regionale Wochen- und Sonntagspresse Die besondere Leistung der Tages-, regionalen Wochen- und Sonntagspresse sind publizistisch aufbereitete, umfassende Informationen und Analysen. Um zu diesem Segment zu zählen, muss ein Titel universelle Informationen über Aktualität, Politik, Wirtschaft und Sport enthalten, sich regelmässig an breite Bevölkerungsschichten richten und jedermann zugänglich sein. In Übereinstimmung mit internationalen Definitionen erscheint eine Tageszeitung zudem mindestens viermal wöchentlich. Neben der Tagespresse wurde das Segment der regionalen Wochenpresse definiert. Deren Titel erscheinen weniger als viermal wöchentlich, richten sich regelmässig an breite Bevölkerungsschichten und sind jedermann zugänglich. Als eigenes Segment figuriert schliesslich noch die Sonntagspresse mit dem Sonntag als Erstvertriebstag. Publikumspresse sowie Finanz- und Wirtschaftspresse Die Finanz- und Wirtschaftspresse bildet eine Gruppe in diesem Segment. Die weitere Publikumspresse unterteilt sich in fünf Gruppen: Illustrierte, allgemeine Themen, News- und Themenpresse, Programmpresse sowie Frauen. Die Titel der Publikumspresse erscheinen regelmässig wöchentlich oder seltener, richten sich an breite Zielpublika und sind jedermann zugänglich. Spezialpresse Dem Sektor Spezialpresse sind alle Titel zugeteilt, deren Inhalte auf die Interessen der Leser ausgerichtet sind, die sich aus Hobbys, der Zugehörigkeit zu Altersgruppen, aus den Lebensumständen oder aus bestimmten Interessengebieten ergeben. Unterteilt sind diese Titel in die sieben Segmente private Interessen, Tourismus, Veranstaltungen, demographische Gruppen, Kundenund Wirtschaftsinformationen, Interessenverbände, Sport und Kalender. Fachpresse Die Fachpresse richtet sich an Angehörige bestimmter Berufsgruppen mit spezifischen beruflichen Interessen.

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medienbudget 2011 M

Medienbudget.ch erhebt nur die Ausgaben für die bezahlte Presse. Der Auftritt der Pressetitel ist aber viel umfassender.

Papier vor Online Tagesinformationen werden am liebsten in gedruckter Form gelesen. Die Zahl der Doppelnutzer Print und Online beträgt meist unter 10 % aller Nutzer. Vor allem grosse Tageszeitungen konnten mit der Online-Ausgabe ihre Tagesreichweite im Vergleich zum Vorjahr vergrössern. Während die Anzahl Leser pro Ausgabe (LpA) bei den gedruckten Ausgaben gegenüber dem Vorjahr nur wenig zunahm, wuchs bei etlichen erhobenen Titeln die Leserschaft der Online-Sites: am meisten bei 20 Minuten Westschweiz (+64  %), 20 Minuten Deutschschweiz (+47 %) und bei Blick Online (+43 %). Der Anteil der OnlineLeser an der kumulierten Reichweite von Print und Online beträgt bei der NZZ 34 %, bei Blick/Blick am Abend und Tages-Anzeiger 28 %, bei der Tribune de Genève 25 %, bei Le Matin Wochenausgabe und bei 20 Minuten Deutschschweiz je 21 % und bei der Basler Zeitung 20 %. Nur etwa 300 000 Personen rufen Tagesinformationen allein über das Internet ab. Die Nutzung ausländischer NewsSites sowie Facebook, Twitter und Apps wurden nicht erfasst (Quelle: WEMF AG für Werbemedienforschung, MACH Basic 2012-1, Leser pro Ausgabe [LpA] und Net-Metrix 2012-1, Unique User per Day [UUpD], Arbeitstage).

8,8 % zugenommen. Der Umsatz mit Presseerzeugnissen an Kiosken nimmt seit Jahren ab und betrug 2011 insgesamt Fr. 527 Mio. (-8 %). Rund 57 % der Kiosk-Umsätze mit Pressetiteln entfallen auf die Auslandpresse (Fr. 301 Mio./-9,1 %) und 43 % auf Umsätze mit Schweizer Pressetiteln (Fr. 226 Mio./ -6,5 %). Zur Verfügung stehen 5 906 Titel aus 26 Herkunftsländern.

Die halbe Wahrheit Medienbudget.ch erhebt nur die Ausgaben für bezahlte Exemplare von Abonnementen und Einzelverkäufen der Schweizer Bevölkerung. Der Auftritt der Pressetitel ist aber viel umfassender: Gemäss Auflagenbulletin der WEMF AG für Werbemedienforschung 2011 zählen zu der im Fachjargon genannten «verkauften Auflage» auch noch 11 127 E-Papers, Pflichtabonnements usw. – insgesamt sind es 15,4 Mio. gedruckte Exemplare. Dazu kommt die «Gratisauflage» von 14,7 Mio. gratis verteilten Pressetiteln, das sind Gratisabonnemente, Haushaltstreuung, Selbstbedienung, Handverteilung und Zielversand. Zuletzt bringen «Mitglieder- und Spenderabonnemente» weitere 6,6 Mio. gedruckte Exemplare. Die Auflage aller erfassten Titel beträgt demnach pro Ausgabe rund 37 Mio. Printexemplare. Zur Kontaktsumme der Presse zählen auch die Mehrfachnutzung der Pressetitel und die Online-Kontakte.

Abonnementsbetrag regelmässig zugestellt. Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig. Deshalb sind nicht sämtliche Titel enthalten, die in der Schweiz publiziert werden. Die Statistik der Auflagenbeglaubigung bildet also nur einen Teil des Gesamtmarktes ab – tendenziell eher die werberelevanten Titel. Der dynamische Zeitungsmarkt führt laufend zu Angebotsveränderungen und dadurch zu leichten Veränderungen im Erhebungsuniversum von medienbudget.ch. Die Zahl der beglaubigten Titel ändert jährlich. Deshalb wurden auch die Angaben zur Presse gemäss der neusten Erhebung angepasst. Bei wenigen Titeln wurden auch Selbstdeklarationen berücksichtigt. Insgesamt wurden 559 Titel im 2011 analysiert. Die Presse­ titel wurden gemäss Strukturen der Pressetypologie geordnet (Definitionen siehe Kasten). Die Kioskgesellschaften lieferten Angaben zu den Kioskverkäufen sowie aus ihrer Tätigkeit als Pressegrossisten (Brutto-Umsätze Schweiz).

Weniger Kioskverkäufe Auch die Presseumsätze an Schweizer Kiosken profitierten 2011 nicht vom stark wachsenden ausländischen Bevölkerungsanteil von rund 22  %. Die sprachassimilierte Bevölkerung ab 14 Jahren hat gemäss MACH Basic seit 2004 um fast eine halbe Million oder

Die Datenquellen Verlässliche Angaben zu den Medienausgaben im Pressebereich liefert die WEMF/SW-Auflagenbeglaubigung der WEMF AG für Werbemedienforschung. Gemäss Definition werden dem Empfänger Abonnemente gegen einen FlashExtra 12

59


M

medienbudget 2011

Qualität und Individualität 46

Veränderung in %

2011

488*

– 9,7

+ 0,6

Das Fernseh-Budget in Mio. CHF

Total 534 – 0,2

2011

959

Veränderung in %

Das Radio-Budget in Mio. CHF

– 10,4

2010

50

485

535

2010

1 071

2009

50

477

527

2009

1 026

* nicht vergleibar mit Vorjahr

310

610

+ 17,9

263

187

882

– 1,3

+ 1,6

618

626

868

860

Total 2 761 – 2,1

2 820

2 699

Ausgaben für TV-Empfangsgeräte und Zubehör Ausgaben für Empfangsgebühren Digital-/Swisscom- TV

Ausgaben für Radio-Empfangsgeräte

Ausgaben für Kabel Abonnementsgebühren Radio/TV

Ausgaben für Radio-Empfangsgebühren Quellen: Billag AG, Swico

R

Radio und Fernsehen erzielten 2011 zusammen knapp Fr. 3,3 Mia. (-1,8 %) Umsatz. Mit gut Fr. 1,3 Mia. (+1,2 %) entfiel der grösste Ausgabenblock auf gesetzlich verankerte Empfangsgebühren. Die neue jährliche Rechnungsstellung lässt aber keinen direkten Vergleich mit den Vorjahren zu. 31 % oder Fr. 1 Mia. (-10,4 %) des Ausgabenbudgets für Radio und Fernsehen entfielen auf neue Geräte, 19 % (-1,3 %) auf Kabel-Abonnementsgebühren und 9  % (+17,9  %) auf digitale TV-Angebote. Konsumenten bevorzugten höherwertige Bild- und Tonqualität sowie neue Angebote wie HDTV und digitales Fernsehen.

Perfekter Radioton Radiohören war den Schweizerinnen und Schweizern 2011 rund Fr. 534 Mio. wert. (2010: Fr. 535 Mio./-0,2 %). Für Radio-Empfangsgebühren wurden 2011 rund Fr. 488 Mio. bezahlt, Fr. 465 Mio. von privaten Haushalten und Fr. 23 Mio. vom Gewerbe. Die Ausgaben für Radiogeräte betrugen rund Fr. 46 Mio.

60

FlashExtra 12

Ausgaben für TV-Empfangsgebühren inkl. Teleclub Quellen: Billag AG, Swico, eigene Schätzungen

(-9,7 %), davon Fr. 22 Mio. für die preislich günstigeren analogen Radios (total 363 000 Stück/Durchschnittspreis Fr. 60) und Fr. 24 Mio. für portable Radios und Radiowecker mit DAB/DAB+/InternetTechnologie (total 175 000 Stück/Durchschnittspreis Fr. 136). Gemäss Branchenangaben gab es 2011 in der Schweiz 880 000 Digitalradios mit über 30 digitalen Rundfunkprogrammen.

Vielfältiges Fernsehen 2011 sank das TV-Budget der Schweizerinnen und Schweizer leicht um 2,1 % auf Fr. 2,8 Mia. Auf TV-Empfangsgebühren entfielen Fr. 882 Mio., davon Fr. 868 Mio. für privaten (inkl. Teleclub Fr. 47 Mio., geschätzter Wert) und Fr. 14 Mio. für gewerblichen Empfang. 2011 wurden leicht mehr Fernsehgeräte und Videoprojektoren als im Vorjahr verkauft (908 000 Stück/+2 %). Der Gesamtumsatz inklusive Zubehör wie Satelliten-Receiver, TV-Wandhalterungen und Set-Top-Boxen fiel jedoch um 10,4 % auf Fr. 959 Mio. Die Umstellung des Schweizer Fernsehens auf High Definition Television

(HDTV) und in Geräte eingebaute Internet-Schnittstellen werden neue Kaufimpulse auslösen.

Sturm auf digitales TV Digitales Fernsehen wuchs 2011 stark: Ende 2011 nutzten 1 659 000 Haushalte (+467 600 neue Anschlüsse/+39 %) digitales Fernsehen inklusive HDTV über Breitbandnetze, davon 1 051 000 bei Swisscable (Umsatz Fr. 170 Mio.) und 608 000 bei Swisscom TV (geschätzter Umsatz Fr. 140 Mio.). Die Integration der Empfangsgeräte in neue TV-Geräte und die Zunahme an HD-Programmen tragen zur Attraktivität bei. Wachstums­treiber sind auch Filme auf Abruf (Video on Demand) und der Konsum von TV-Sendungen nach ihrer Ausstrahlung (Catch-upAngebote). Die Zahl der Haushalte mit analogen Anschlüssen sank auf 1,8 Mio. (-14,6 %). Gefragt sind Bündelangebote mit digitalem Fernsehen, Internet und Telefonie zu Pauschaltarifen (Swisscom 613 000/+100 %).


medienbudget 2011 M

Bremser Wirtschaftsumfeld Das Unterhaltungselektronik-Budget in Mio. CHF

2011 Veränderung in %

D

er Gesamtmarkt der medienrelevanten Heimelektronik erzielte 2011 rund Fr. 2,2 Mia. Umsatz (-11 %). Davon entfielen Fr. 1 Mia. (-10,4 %) auf Radio- und Fernsehgeräte (siehe separates Kapitel) und rund Fr. 1,2 Mia. (-11,6 %) auf Heimelektronik. Preiszerfall, Einkäufe im grenznahen Ausland und die wachsende digitale Nachfrage dämpften den Absatz. Der Markt der digitalen Downloads wird von den Branchenstatistiken des Heimkinos und des Gamings nicht erfasst.

124

269

+ 15,8

2010

147

2009

168

200 115

–13,1

310

–14,5

234

316

238

505

– 15,7

136

166

Total 1 213

– 7,3

545

547

– 11,6

1 372

1 435

Musik-Tonträger und Online-Downloads

Gefordertes Musikmarketing

Filme auf DVD, Blu-ray-Disc

Die 31 in der IFPI Schweiz zusammengeschlossenen Musiklabels mussten 2011 einen erneuten Umsatzrückgang hinnehmen. Sie erzielten einen Gesamtumsatz von Fr. 124,1 Mio. (-15,8 %). Zwar stiegen die digitalen Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um rund 18 % auf Fr. 31,1 Mio., dies reichte jedoch nicht aus, um den Umsatzrückgang im traditionellen CD-Vertrieb (Fr. 93 Mio./-23 %) wettzumachen. Positiv für Konsumenten ist, dass die Breite des verfügbaren legalen Angebots rasch zugenommen hat und legale Download-Portale und StreamingAngebote auch dokumentiert werden (www.pro-music.org). Mit der individuellen Online-Speicherung von Musik wird das Internet als Musikkanal noch wichtiger werden. Die Branche fordert mehr rechtlichen Schutz vor illegaler Konkurrenz.

Gaming-Spiele

Filme – überall abrufbar Der Verkauf von Heimkino-Filmen sank 2011 in der Schweiz mengenmässig (12,9 Mio. Stück/-8,8 %) und wertmässig (Fr. 268,9 Mio./-13,1 %). Stärker nachgefragt wurden Neuheiten und Filme auf Blu-ray-Discs, die mit 1,9 Mio. (+45,6  %) verkauften Einheiten nun rund 15 % Marktanteil belegen. Mit Fr. 218 Mio. (-19,6 %) Umsatz erzielten DVDs 85 % des Gesamtumsatzes. Die Branche senkte 2011 die Einkaufspreise

Gaming-Hardware und Zubehör Abspielgeräte (ohne Radio- und TV-Geräte/Satelliten-Receiver) Quellen: IFPI (Schweiz), Schweizerischer Video-Verband (SVV), Swiss Interactive Entertainment Association (SIEA), Swico

um durchschnittlich 4,7 %, konnte aber den Auswirkungen des starken Frankens und des Einkaufstourismus nicht voll entgegentreten. Bei der steigenden Nachfrage nach digital gespeicherten Filmen setzt die Branche auf neue Angebote wie Video on Demand oder Electronic Sell Through (EST), die zeitlich begrenzte Nutzung von Filmen und Serien.

Dynamisches Gaming Im Gaming-Markt wurden 2011 etwa gleich viele Einheiten von Hard- und Software verkauft (4 Mio. Stück/-1 %). Der Gesamtumsatz ging aber auf Fr. 315 Mio. (-14 %) zurück. Der Markt der Konsolen konnte sich dank zahlreicher Innovationen stückmässig stabil halten, portable Konsolen erfreuten sich steigender Beliebtheit. Der Gesamtumsatz mit Konsolen und Zubehör sank jedoch auf Fr. 155 Mio. (-15,7 %), denn die Verkaufspreise wurden den sinkenden Euro-Wechselkursen angepasst. Der Gesamtumsatz mit Games betrug per

Ende 2011 Fr. 200 Mio. (-14,5 %). Neuere Spielformen wie etwa App-Games beeinflussen die Grösse des Gesamtmarktes positiv.

Bessere Heimausstattung 2011 wurden für Audio- und Videogeräte Fr. 505 Mio. (-7,3 %) ausgegeben. Der Trend zur Gerätekonvergenz sowie die Heim- und Internet-Vernetzung setzte sich fort. Im Videomarkt (Fr. 158 Mio./-14,1 %) verliefen zwar die Verkäufe von Blu-ray-Playern und Blu-rayDiscs positiv (Fr. 29 Mio./+11 %), Verkäufe von DVD-Playern und DVD-Discs dominierten jedoch mit Fr. 94 Mio. Umsatz (-16 %). Für die Gerätevernetzung war auch hochwertiges Zubehör gefragt. Im Audio/Hifi-Bereich (Fr. 347 Mio./-3,9%) konnten höherwertige Geräte wie Mini- und MidiAnlagen in guter Tonqualität sowie Receiver, Verstärker, Soundbars und Lautsprecher ihre Umsätze halten oder ausbauen. Vom Trend zu mobilen Abspielgeräten profitierten die Kopfhörer. FlashExtra 12

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medienbudget 2011 M

sinkende Buchpreise Die Umsätze mit Büchern in der Schweiz verringerten sich 2011 zum dritten Mal in Folge und zwar um 7,4 % auf Fr. 805 Mio. Hauptgrund war der schwache Euro und die damit verbundenen Preissenkungen auf importierten Büchern (über 80 % der verkauften Titel stammen aus dem benachbarten Ausland). Trotz sinkenden Preisen konnte aber eine spürbare Abwanderung der Käuferschaft nach Deutschland nicht aufgehalten werden. Im Vorfeld der Abstimmung über die Preisbindung positionierten sich Buch- und Mediadiscounter aggressiv als Billigbuchhändler. Der Online-Buchhandel hat wiederum zugelegt und belegt einen Marktanteil von rund 17 %. E-Books stehen im Fokus der Öffentlichkeit, erzielen aber immer noch unter zwei Prozent Umsatzanteil.

synchronisiertes kino

Mehr Geräte für Internetnutzung Das Budget für IT und Telecom in Mio. CHF 2009 Total Internet-Downloads Arbeitsplatz* Internet-Downloads Privat*

+/- %

3 679

3 954

+7,5

25

25

25

-2,7

210

265

260

-2,0

92

131

+42,0

9

45

+400,0

130

100

85

-15,0

60

10

0

0

Ausgaben für Apps (Tablets)*

Internet-Zugang Mehrwertdienstnummern, Heimbereich

2011

2 706

Ausgaben für Apps (Smartphone)*

Festnetz-Mehrwertdienste-Content*

2010

Internet-Zugang ADSL Heimbereich*

690

728

758

+4,2

Internet-Zugang Kabel-Internet Heimbereich

214

223

234

+5,1

1 377

1 465

1 282

-12,5

Smartphones im Heimbereich*

n.v.

682

838

+23,0

Tablets im Heimbereich*

n.v.

80

296

+270,0

PC-Hardware Heimbereich*

*) Schätzungen Quellen: Bakom, ComCom, NET-Metrix-Base 2011-2, Swisscable, Swisscom, Weissbuch, eigene Schätzungen

Mit 15,3 Mio. Eintritten und einem Umsatz von Fr. 236 Mio. verzeichnete die Kinobranche 2011 gegenüber dem Vorjahr ein kleines Plus von 0,9 %. Internationale Serienhits standen an der Spitze der Jahreshitparade. Auch 3DProduktionen waren wiederum erfolgreich und erzielten neu 23 % des Kinoumsatzes. Über die Hälfte der neu gestarteten Filme kamen im digitalen Format (2D/3D) in die Kinos. 2011 konnten bereits 57 % oder 316 Kinosäle Filme in digitaler Qualität zeigen. Die grossen Investitionen in die 3D-Technik lohnten sich auch für Kleinstadtund Landkinos. Diese verzeichneten rund ein Drittel mehr Zuschauer bei 3D-Vorstellungen. Seit 2003 sind synchronisierte Versionen auf dem Vormarsch. Nur noch 44 % aller Filme werden in Originalversion gezeigt. 176 Schweizer Filme – darunter 83 neue Produktionen – erzielten einen Umsatzanteil von 4,4 % (2010: 5,5 %).

D

as Budget für IT und Telecom stieg 2011 um 7,5 % auf rund Fr. 4 Mia. Für den Internetbesuch werden immer mehr Geräte genutzt. Bald wird nicht mehr zwischen klassischen PC und Touchscreen-Computern unterschieden werden. Deshalb hat medienbudget.ch erstmals auch die Verkaufsumsätze und Downloads von Privatpersonen für Smartphones und Tablets in ihre Erhebung miteinbezogen. Für Hardware wurde erneut am meisten ausgegeben, nämlich insgesamt 61 % oder Fr. 2,4 Mia. (+8,5 %). Rund 25 % oder Fr. 992 Mio. (+3,2 %) des Ausgabenbudgets für IT und Telecom entfielen auf Internet-Zugänge, rund 14 % oder Fr. 546 Mio. (+11,2 %) auf Content-Ausgaben. Fr. 1,3 Mia. wurden für mobile Devices ausgegeben.

Schweizerinnen und Schweizer gaben 2011 insgesamt rund Fr. 546 Mio. (+11,2 %) für medienbezogene Downloads aus, zum Beispiel für Musik, Videos, Games, Bücher, Hörbücher, Presseabonnemente, TV-Sendungen und Software. Downloads am PC wurden auf Fr. 285 Mio. (-2 %) geschätzt. Der kleine Rückgang berücksichtigt den Umstand, dass Software vermehrt aus dem Applikationsshop heruntergeladen und nicht mehr physisch gekauft wird. Pro PC-Surfer wurden 2011 Downloadkosten von Fr. 160 im Heimbereich und von Fr. 55 im Arbeitsbereich angenommen. Stark steigend sind hingegen die Ausgaben für Software auf mobilen Devices. Die Ausgaben für Apps wurden bei Smartphones auf Fr. 131 Mio. (+42 %) geschätzt, bei Tablets auf Fr. 45 Mio. (+400  % ). Für den weiter FlashExtra 12

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medienbudget 2011 M

Die Ausgabenbereitschaft für internetfähige Geräte ist ungebrochen hoch. Private Haushalte kauften 2011 für Fr.  2,4  Mia. (+8,5%) ein.

(+5,1 %) für Netze der Swisscable-Kabelnetzbetreiber. In der Schweiz gab es letztes Jahr 3 Mio. Breitbandzugänge (+5,4 %). Im Festnetzbereich entspricht der Breitbandanschluss mittlerweile der Standardausstattung in den Wohnungen und ist Grundlage für preisbezogene Bündelangebote der Anbieter. Die Nutzung des mobilen Internets steigt rasant: Ende 2011 griffen 2,5 Mio. Personen (+30 %) oder 46,3 % der Bevölkerung über Small Screen Devices wie Smartphones aufs Internet zu und rund 415 000 (+226 %) oder 7,8 % über Tablets und E-Book-Readers. Im Mobilfunk erhöht jedes neue Gerät mit Internetzugang den Bedarf an Datenmenge. Innert Jahresfrist hat sich der Datenverkehr in der Schweiz verdoppelt. Das Mobilfunknetz soll modernisiert und der Ausbau der Mobilfunktechnologie LTE mit massiv höheren Bandbreiten vorangetrieben werden.

weltweit die grösste Dichte. Die Hardware-Installationen am Arbeitsplatz wurden nicht in die Erhebung miteinbezogen.

Informationsvakuum Der Markt der Online-Angebote wird immer populärer und grösser, jedoch auch immer intransparenter. Mediengiganten wie Apple, Google und Amazon erzielen in der Schweiz Millionenumsätze, die in amerikanischen Stores abgewickelt werden und über die keine Informationen verfügbar sind.

Studienergebnisse Ab Juli 2012 sind die Ergebnisse der Studie auf der Website www.schweizermedien.ch oder medienbudget.ch abrufbar.

Lieber mobil

schrumpfenden Markt der erhöht gebührenpflichtigen Telefonnummern 090x – er umfasst die Ausgaben für die Teilnahme an Gewinnspielen und Votings für TV-Sendungen sowie Erotik – wurde 2011 ein Umsatz von Fr. 85 Mio. (-15 %) geschätzt.

Wachsende Datenmenge Das Internet gehört heute zur Lebensinfrastruktur. 85  % oder 5,2 Mio. Schweizerinnen und Schweizer surften 2011 auf dem PC, davon 4,8 Mio. mehrmals pro Woche oder häufiger. Sie tun dies von zuhause aus (4,6 Mio.) oder am Arbeitsplatz (2,2 Mio.). Für festnetzbasierte Breitbandverbindungen gaben sie 2011 rund Fr. 992 Mio. aus, rund Fr. 758 Mio. (+4 %) für auf dem Telefonnetz basierende DSLBreitbandanschlüsse und Fr. 234 Mio.

Die Ausgabenbereitschaft für internetfähige Geräte ist ungebrochen hoch. Private Haushalte kauften 2011 für Fr. 2,4 Mia. (+8,5 %) ein. Der Trend zu mobilen Geräten und zu weniger Verkäufen von Desktop-PC hielt an: Schweizerinnen und Schweizer gaben mit total Fr. 1,3 Mia. rund 12,5 % weniger aus für Desktop-Geräte (-16,5 %), Displays (-7,7 %) und Drucker (-4,7 %) sowie mobile Systeme wie Notebooks, Netbooks und Ultrabooks (-11,3 %). Dafür wurde massiv in neue Smartphones (+22,9 %) und Tablets (+270 %) investiert, insgesamt Fr. 1,1 Mia. (+48,4 %). Per Ende 2011 standen somit in privaten Haushalten insgesamt 4,2 Mio. PC und mobile Systeme. Davon werden rund 70 % genutzt, ausserdem rund 2,6 Mio. Smartphones und 449 000 Tablets. Erfolgreichster Anbieter war Apple. Mit einem Bestand von rund 1,5  Mio. iPhones besitzt die Schweiz FlashExtra 12

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WIE KoMBINIERT IST IHRE MEDIENMARKE?

Die Studie Total Audience verbindet Leser mit Nutzern Bereits seit Jahren liefert die Intermediastudie MA Strategy Daten zum quantitativen Vergleich der Nutzer verschiedener Mediengattungen mit der strategischen Vergleichswährung ENK (Engerer Nutzerkreis). Die Total Audience verbindet demgegenüber die offiziellen Reichweiten-Daten LpA (Leser pro Ausgabe) der grössten Pressemedien aus der MACH Basic mit den offiziellen Reichweiten der Websites aus NET-Metrix Profile. WEMF AG für Werbemedienforschung – Bachmattstrasse 53 – CH-8048 Zürich Tel. +41 43 311 76 76 – Fax +41 43 311 76 77 – wemf@wemf.ch – www.wemf.ch

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FLashexTra 12


MedienbUdgeT 2011 M

MEdiEnBudgEt.ch DATEN 2002 BIS 2011 in Mio. ChF Für Quellen und hinweise zur erhebung → www.medienbudget.ch * inkl. gewerbeausgaben ** inkl. smartphones und Tablets

Presse Presse Abonnemente

Presse Kiosk Bücher Kino Radio

TV

Consumer Electronics

IT und Telecom

Gesamttotal davon: content total access total hardware total

Total Presse Total Abonnemente Tagespresse regionale wochenpresse sonntagspresse Publikums-, Finanz- und wirtschaftspresse spezialpresse Fachpresse Total Einzelverkäufe verkäufe inlandpresse verkäufe auslandpresse

Total empfangsgebühren hardware - empfangsgeräte Total empfangsgebühren (ab 2005 inkl. Teleclub) swisscable radio- und Tv-gebühren digital Tv, swisscom Tv hardware - empfangsgeräte Total content Musik physisch content Musik digital content video-Filme content games hardware games hardware consumer electronics (rest) Total Content total Festnetz - Mehrwertdienste content Medienbezogene internet-downloads arbeitsplatz Medienbezogene internet-downloads Privatpersonen ausgaben für apps im smartphone ausgaben für apps an Tablets Ausgaben für Internet-Zugang internetzugang xdsL heimbereich breitband-verbindungen Kabel-internet heimbereich internetzugang über Mehrwertdienstnr. heimbereich Geräte in Privathaushalten total desktop-systeme Mobile systeme displays drucker sonstige infrastruktur smartphones im heimbereich Tablets im heimbereich

2002

2003

2004

2005

2006

2007*

2008

2009 2010**

1876 1131 651 52 37 289 102

1893 1159 656 51 50 287 115

1905 1185 674 52 52 290 117

1816 1120 590 126 52 263 89

1775 1115 581 134 54 262 84

745 326 419 735 262 482 420 62 1968 740 600 20 608 1399 297

734 320 414 703 240 494 442 52 2034 778 602 43 611 1464 251

720 324 396 722 253 472 441 31 2122 781 612 52 677 1553 231

199

903 2482 350 350

218 122 53 820 2382 260 260

257 174 87 804 2404 155 155

696 311 385 689 222 466 444 22 2317 786 622 65 844 1536 221 3 344 178 93 697 2367 140 140

660 288 372 792 245 459 444 15 2525 787 626 72 1040 1531 191 7 360 187 123 663 2340 310 140 10 160

1782 1136 570 130 55 238 81 62 646 281 365 876 208 476 461 15 2668 823 626 90 1129 1647 175 13 324 212 208 715 2635 360 140 25 195

1753 1131 632 54 60 241 85 59 622 265 357 913 215 510 470 40 2785 851 626 136 1172 1536 163 16 310 245 181 621 2520 337 137 20 180

1740 1144 637 48 65 241 90 63 596 251 345 895 236 527 477 50 2699 860 626 187 1026 1435 144 24 316 238 166 547 2706 365 130 25 210

560 30 100 430 1572 447 391 212 182 340

689 175 114 400 1433 398 340 200 171 324

754 289 155 310 1495 378 440 183 148 346

756 395 173 188 1471 402 486 132 93 358

812 472 190 150 1218 296 375 114 99 334

871 552 204 115 1404 319 500 121 103 361

920 620 210 90 1263 239 549 92 70 313

964 690 214 60 1377 237 686 96 80 278

9204

9210

9431

9413

9667 10292 10232 10238

4879 1180 3145

4907 1334 2969

4919 1418 3094

4843 1443 3127

5098 1510 3059

5234 1587 3471

5273 1682 3277

5295 1777 3166

2011

1726 1674 1153 1147 646 646 48 48 69 68 237 234 93 93 60 58 573 527 241 226 332 301 870 805 234 236 535 534 485 488 50 46 2820 2761 868 882 618 610 263 310 1071 959 1372 1213 121 93 26 31 310 269 234 200 136 115 545 505 3679 3954 491 546 100 85 25 25 265 260 92 131 9 45 961 992 728 758 223 234 10 0 2227 2416 273 228 717 636 104 96 85 81 286 241 682 838 80 296 11236 11177 5365 1842 4029

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JB Jahresbericht 2011 unternEhmerisch Erfolgreich Während Hamlet sich die berühmte Sinnfrage stellte, deutete unser Präsident schon an der Dreikönigstagung an, dass die Branche sich mehr in einer Erholungsphase denn in einer Krise befinde. Auch gut elf Monate später konnten die meisten Medienhäuser diese Einschätzung zum Jahresende bestätigen. Das allein ist nicht nur der generellen wirtschaftlichen Erholung zuzuschreiben. Bei unseren Mitgliedern machten sich die in den Jahren zuvor getroffenen unternehmerischen Massnahmen deutlich bemerkbar. Sparen musste die Branche immer, jedoch waren die Jahre vor dem Berichtsjahr diesbezüglich bedeutend härter.

Statutenanpassung Mit dem Entscheid der Mitgliederversammlung 2010, die Statuten von SCHWEIZER PRESSE in SCHWEIZER MEDIEN anzupassen, änderte sich für die Mitglieder relativ wenig. Die Geschäftsstelle des Verbandes hingegen passte im Berichtsjahr den Auftritt an und bereitete das Mitgliederbeitrags- und Stimmrechtsreglement für die Anpassungen an die neuen Statuten vor. Die Mitglieder fassten in Flims den einstimmigen Beschluss, den Mitgliederbeitrag künftig nicht mehr auf die Auflagenstärke, sondern auf die Umsatzklasse abzustützen. Damit können auch elektronische Medien die Mitgliedschaft beim Verband beantragen. Der Gesamterlös des Verbandes betrug 4  671 545.20 Franken. Die Rechnung schloss mit einem Gewinn von

11 316.36 Franken ab. Das Kapital betrug am Bilanzstichtag 3  150  831.91 Franken. In dieser Rechnung sind bereits Rückstellungen für geplante Verbandsprojekte enthalten.

Vielseitiges Medieninstitut Während des Berichtsjahres organisierte das Medieninstitut neben der erfolgreichen Ausbildung zum eidgenössisch diplomierten Medienmanager auch unzählige Tagungen zu branchenaktuellen Themen. Wie gewohnt konnten ein paar davon in den eigenen Räumlichkeiten abgehalten werden, während andere aus Platzgründen extern stattfanden. Vorausschauend kann gesagt werden, dass auch im laufenden Jahr entsprechende Angebote, inklusive eines Kurses für Medienfachleute, geplant sind. Wer den Newsletter FLASH aufmerksam liest, kennt die Daten der entsprechenden Fortbildungen.

Public Affairs Im Berichtsjahr engagierte sich der Verband insbesondere für die Erhaltung und Aufstockung der indirekten Presseförderung für die lokalen und regionalen Presseerzeugnisse. Die Aufstockung der Bundesmittel an die Post zur Vergünstigung der Vertriebspreise ist vom Parlament beschlossen worden, während die Umsetzung noch durch die Verordnung festgeschrieben werden muss. Primär aber setzte sich der Verband dafür ein, dass die Online-Werbung weiterhin den privaten Anbietern und nicht der SRG zugestanden werden soll.

Eine zusätzliche Wettbewerbsverzerrung durch den Einsatz von öffentlichen Geldern im Bereich des privaten Werbemarktes wäre stossend. Das Ergebnis lag bei der Drucklegung des Berichtes noch nicht vor. In den Departementen, Projektund Arbeitsgruppen haben auch im Berichtsjahr unzählige Expertinnen und Experten dazu beigetragen, dass aktuelles Branchenwissen in den Austausch unter den Mitgliedern einfliesst. All denen, die sich aktiv oder auch still für den Verband engagieren, sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt! Urs F. Meyer

Neues Mitglied

Im Jahr 2011 konnten wir als neues Mitglied die Zürichsee Werbe AG in den Verband aufnehmen.

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jahresbericht 2011 JB

departement Distribution

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Christof NietlisPach Vorsitzender Departement Distribution

«Die indirekte Presseförderung soll möglichst im bisherigen Umfang beibehalten werden.»

ie Arbeit des Departements Distribution stand im vergangenen Berichtsjahr ganz im Zeichen der neuen Postverordnung. In der Ausführungsbestimmung zum neuen Postgesetz wird künftig die indirekte Presseförderung geregelt, die ein zentrales Anliegen der Verbandsmitglieder ist. Im Rahmen von Expertenrunden und diversen Treffen mit Verantwortlichen des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), der Schweizerischen Post sowie des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM) konnte erfolgreich Einfluss auf die Formulierung der neuen Regelung zur indirekten Presseförderung genommen werden. So wurde zum Beispiel verhindert, dass sich die Kopfblattverbunde über prozentuale Anteile von übernommenen Inhalten definieren. In der Debatte wurde grosser Wert darauf gelegt, dass der Status quo der geförderten Titel weitestgehend erhalten bleibt. Insbesondere die herausfordernde Definition der Kopfblattverbunde sorgte im Departement für viel Diskussionsstoff. Das neue, bereits verabschiedete Postgesetz sowie die dazugehörende Verordnung werden voraussichtlich im vierten Quartal 2012 in Kraft gesetzt.

Das Departement Distribution lud den designierten Präsidenten der neuen PostCom, Hans Hollenstein, an eine ordentliche Sitzung ein. Im Rahmen eines Referats informierten sich die Departementsmitglieder über die künftigen Aufgaben der PostCom als Aufsichtsbehörde der Post.

BAKOM prüft Presseförderung Künftig wird nicht mehr die Post selbst über die Förderungswürdigkeit von Presserzeugnissen befinden. Nach neuem Recht wird das BAKOM mit dieser Aufgabe betraut werden. Der erste Besuch einer Departementsdelegation verlief erfolgversprechend und schaffte gegenseitiges Vertrauen. Die Arbeit der kompetenten Postund Distributionsexperten im Departement wird von der Post und den für die Presseförderung und Postgesetzgebung zuständigen Bundesbehörden sehr geschätzt.

Austausch mit der Post Die Post ist auch in verschiedenen weiteren Punkten ein wichtiger Ansprechpartner für das Departement Distribution. Im Rahmen regelmässiger Treffen werden Fragen zur Gefahr von Quersubventionierungen der Promotionspost mit den Erlösen aus Presseerzeugnissen oder zur Transparenz der Postrechnung diskutiert. Die Preisentwicklung der Post wurde ebenso beobachtet wie die Auswirkungen der Gangfolgesortierung oder die Zuschläge für Ortsbundtarife.

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jahresbericht 2011 JB

departement Recht

Pietro Supino Vorsitzender Departement Recht

«Die eingesetzten Arbeitsgruppen haben die Verhandlungen mit der SRG versachlicht.»

W

ie bereits in der vorangehenden Berichtsperiode bildete das Thema Online-Angebote der SRG und die laufenden Verhandlungen darüber den Schwerpunkt der Arbeiten im Departement Recht. Im Sommer 2010 hatte der Bundesrat – damals noch in Sorge um die abnehmenden Erträge der SRG und in der Annahme einer Verschiebung von Werbegeldern vom Fernsehen ins Internet – die SRG be-

auftragt, mit uns Verlegern das Gespräch über die Möglichkeit des Angebots von Online-Werbung zu führen. Diese Gespräche sind auch deshalb schwierig verlaufen, weil die SRG zu Beginn das Ziel in den Raum stellte, sich zu einem gattungsübergreifenden Medienhaus entwickeln zu wollen. Demgegenüber war und ist unser Standpunkt, dass die SRG geschaffen wurde, um der Bevölkerung Radio- und Fernsehangebote zur Verfügung zu stellen. Wir Verleger anerkennen die wichtige Funktion, welche die SRG für die Schweiz wahrnimmt, und es war von Anbeginn unbestritten, dass die SRG ihre Sendungen auch über den neuen Vertriebskanal Online ausstrahlen darf. Gleichzeitig muss ein öffentlich finanziertes Unternehmen an seinen Zweck gebunden sein und darf nicht schrankenlos neue Angebote entwickeln, welche die privaten Medien und damit deren wichtigen Service public konkurrenzieren. Das inhaltliche Angebot der SRG im Internet muss sich an den Rahmen der Verfassung, des Radio- und Fernsehgesetzes und der Konzession halten und bedarf eines klaren thematischen und zeitlichen Bezugs zum Programm.

Einsatz von Arbeitsgruppen Solange die Finanzierung der SRG wie bisher durch wachsende Einnahmen aus Fernsehwerbung und Gebühren gesichert ist, gibt es keine Gründe, der SRG zusätzliche weitere Ausnahmen vom Grundsatz zuzugestehen, dass das öffentlich-rechtliche Angebot gebührenfinanziert und das private Angebot werbefinanziert ist. Sollte jedoch in Zukunft – wie 2010 angenommen und seither nicht eingetreten – ein Abfluss von Werbegeldern aus dem Fernsehen ins Internet eintreten, welcher nicht durch steigende Gebühreneinnahmen kompensiert wird, würde sich die Frage der Finanzierung der SRG stellen. Von uns Verlegern aus besteht die Bereitschaft zur Solidarität, um in einer solchen Si-

tuation die Finanzierung der SRG zu sichern. Nachdem die Gespräche zu keinen konkreten Ergebnissen geführt hatten, verständigten sich beide Seiten im November 2011 auf den Einsatz von drei Arbeitsgruppen zu den Themen «Online-Werbung», «Inhaltliches Angebot und Selbstbeschränkung der SRG» sowie «Mögliche Kooperationen». Die Arbeitsgruppen haben in der Folge ihre Aufgabe, Grundlagen für seriöse Gespräche zu erarbeiten, mit grossem Engagement sehr gut erfüllt, wofür ich den Mitgliedern herzlich danke. Die guten Grundlagen haben es erlaubt, die Verhandlungen zu versachlichen. Jetzt besteht eine realistische Möglichkeit, dem Bundesrat eine gemeinsame Lösung vorzuschlagen. Ob dies gelingen wird, ist zum Zeitpunkt der Drucklegung noch offen.

Mehrwertsteuer und Leistungsschutzrecht Ein zweites wichtiges Thema war die Revision des Mehrwertsteuergesetzes. Anstelle einer in der Politik immer wieder diskutierten Einführung einer direkten Medienförderung streben wir nach dem Vorbild zahlreicher europä­ ischer Länder eine vollständige Befreiung der Medien von der Mehrwertsteuer an. Im Sinne einer Mindestforderung setzen wir uns für den Erhalt des heute geltenden reduzierten Steuersatzes sowie dessen Ausdehnung auf digitale Verbreitungskanäle ein. Im Rahmen unserer Bemühungen für die Einführung eines neuen Leistungsschutzrechts konnten wir ein erstes Gespräch mit der zuständigen Bundesrätin Simonetta Sommaruga führen und das gemeinsam mit Prof. Dr. Ivan Cherpillod von der Universität Lausanne erarbeitete Gesetzgebungsprojekt einbringen. Das Thema wird weiterverfolgt, wobei die Entwicklung im benachbarten Ausland auch für die Schweiz von Bedeutung sein wird. FlashExtra 12

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Uri, Schwyz und Weiterdenken

Bleibt «Made in Switzerland» ein Exportschlager? Geniesst der Finanzplatz Schweiz auch morgen globales Vertrauen? Zählt die Schweizer Volkswirtschaft weiterhin zu den wettbewerbsfähigsten der Welt? Gerade ein starkes Land braucht starke Antworten auf Zukunftsfragen. Für PwC bedeutet Swissness deshalb nicht einfach Tradition. Sondern kontinuierliche Reflexion und Innovation. Seit mehr als 100 Jahren.

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jahresbericht 2011 JB

departement Aussenbeziehungen

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AlBERT P. Stäheli Vorsitzender Departement Aussenbeziehungen

«Oberstes Ziel ist es, für die privatwirtschaftlichen Medienunternehmen und ihre publizistischen Leistungen günstige Rahmenbedingungen zu schaffen.»

as Departement Aussenbeziehungen ist zuständig für die Koordination und Pflege der Beziehungen des Verbandes zu anderen nationalen und internationalen Organisationen, für das Lobbying bei eidgenössischen Politikern, Bundesbehörden und weiteren politischen Meinungsträgern. Es vertritt damit die Interessen und Positionen des Verbandes gegen aussen und ermöglicht so eine aktive Diskussion und die Sensibilisierung für Branchenthemen in weiten Kreisen. Verbandsintern tauscht sich das Departement mit allen anderen Departementen aus, damit aufkommende Themen frühzeitig erkannt und rechtzeitig angegangen werden können. Oberstes Ziel ist es, für die privatwirtschaftlichen Medienunternehmen und ihre publizistischen Leistungen günstige Rahmenbedingungen zu schaffen. Mit anderen Worten: Es geht darum, die Forderungen des medienpolitischen Manifests des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN vom Juni 2009 mit Nachhalt durchzusetzen.

Online-Werbung für Private Der zentrale Punkt der Tätigkeiten im Berichtsjahr war die Frage der Onlinewerbung für die SRG. Im Juni 2010 hatte der Bundesrat entschieden, dass der SRG diese Möglichkeit gegeben werden sollte, dass das staatlich finanzierte Radio- und Fernsehunternehmen aber zuerst eine Einigung mit den Verlegern zu suchen habe. In enger personeller Kooperation mit dem Präsidium wurden Gespräche mit der SRG geführt. Das bei Prof. Dr. Urs Saxer in Auftrag gegebene Gutachten zur Zulässigkeit von Online-Werbung durch die SRG bildete für die Verleger die Grundlage für die Diskussion. Die SRG andererseits nahm zum Gutachten keine Stellung, da sie sich als Konzessionsnehmerin nicht in der Rolle sah, die gesetzlichen Vorgaben zu kommentieren. Anlässlich des Medienkongresses

in Flims führte Bundesrätin Doris Leuthard aus, dass sie Ergebnisse aus den Verhandlungen erwarte und andernfalls selber entscheiden wolle. Ende Berichtsjahr einigten sich die Parteien darauf, drei Arbeitsgruppen zu den Themen «Online-Werbung», «Inhaltliches Angebot und Selbstbeschränkung der SRG» und «Kooperationen» einzusetzen. Gestützt darauf teilte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Energie und Kommunikation (UVEK) mit, dass es mit weiteren Ergebnissen bis Ende März rechne.

Informationen streuen Im Berichtsjahr lud SCHWEIZER MEDIEN unter der Leitung des Departements Aussenbeziehungen die nationalen Parlamentarier in Bern während der Session zu einem parlamentarischen Abend ein. Dabei diskutierten Politiker, Verleger und Medienwissenschaftler zum Thema «Ja zum Service public – nein zum Service überall der SRG». Eine weitere Veranstaltung war ein Frühstück mit den Spitzen der Schweizer Dachverbände, denen bei diesem Anlass die Problematik des Online-Werbeauftritts der SRG dargelegt werden konnte.

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JahresberichT 2011 JB

dEpartEMEnt ElEKtronischE und nEuE MEdiEn

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filippo loMbardi vorSitzEndEr dEpartEMEnt ElEktroniSchE und nEuE MEdiEn

«neue Fachgruppen tragen der digitalen entwicklung rechnung.»

as Departement Elektronische und Neue Medien wurde erneuert. Das Ziel war, dem Departement mehr Gewicht in den neuen, digitalen Medien einzuräumen. Mit dem Namenswechsel von «Departement Elektronische Medien und Technologie» in «Departement Elektronische und Neue Medien» wurde die bisherige Fachgruppe Online in zwei neue Fachgruppen umgewandelt und personell mit neuen Branchenspezialisten ergänzt. Damit wird der bedeutenden Stellung der digitalen Medien für die Entwicklung der Branche Rechnung getragen. Inhaltlich analysierte das Departement Branchenlösungen im AppBereich und beschäftigte sich mit möglichen Standards für Online-Medienangebote. Die neu gebildeten Fachgruppen und der Leitungsausschuss stellen eine wertvolle Plattform für den Austausch von Informationen, Wissen und Erfahrungen für die gesamte Branche dar. Nach der Umstrukturierung sind im Departement neben dem erweiterten Leitungsausschuss drei Fachgruppen aktiv:

1. fachgruppe Technologie Neue Medien Diese Fachgruppe wurde neu gegründet. Sie beschäftigt sich mit technischen Innovationen und Lösungen für die Medienhäuser und versammelt eine Gruppe von Technologieexperten aus den Medienhäusern. Als Kernthema für das kommende Berichtsjahr wurden Content-Feed-Lösungen definiert.

2. fachgruppe Wirtschaftlichkeit Neue Medien In dieser ebenfalls neuen Fachgruppe diskutieren New-Media-Experten über die wirtschaftlichen Möglichkeiten und

Risiken der digitalen Märkte. Der Know-how-Austausch unter den Mitgliedern ist von zentraler Bedeutung. Mittels Inputreferaten von Dritten sollen wichtige Themen und Trends erkannt oder vertieft werden.

3. fachgruppe Elektronische Medien Diese Fachgruppe bleibt weitgehend bestehen und widmet sich weiterhin den radio- und fernseh-spezifischen Verbandsthemen. Im Laufe des Berichtsjahres wurde mit den Branchenverbänden Telesuisse, Verband Schweizer Privatradios (VSP) und Union Romand Radios Regionales (RRR) ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet, das die Anliegen der Schweizer Privatradiound Privatfernsehstationen bezüglich der bevorstehenden Revision des Radiound Fernsehgesetzes (RTVG) aufzeigt. Zudem wurde zu diversen Konzessionsgesuchen und einer Anpassung der Radio- und Fernsehverordnung (RTVV) bezüglich Veränderung der Rahmenbedingungen im Privatfernsehbereich Stellung genommen. Insbesondere die beiden Fachgruppen, die sich mit den neuen, digitalen Medien beschäftigen, arbeiten bei Bedarf auch mit Experten aus anderen Departementen zusammen. So wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Departement Nutzermarkt über die Vor- und Nachteile eines branchenweiten Bezahlstandards diskutiert. Heute präsentiert sich das Departement Elektronische und Neue Medien als breit abgestütztes Kompetenzzentrum für Fragen zur Zukunft der Branche im Bereich der digitalen und elektronischen Medien.

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jahresbericht 2011

departement Bildung

D URS Gossweiler Vorsitzender Departement Bildung

«Das Medieninstitut ist der Treffpunkt von Medienprofis mit Weitblick.»

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as Medieninstitut startete am 11. Januar 2011 mit der traditionellen Dreikönigstagung ins neue Jahr. Der Anlass wurde von über 400 Persönlichkeiten aus der Medien- und Kommunikationsbranche besucht. Die hochkarätigen Referentinnen und Referenten griffen aktuelle Fragen auf und präsentierten ihre Positionen und Strategien. In den Modulen des Kurses «Medienmanager» setzten sich jeden Monat 18 Kaderleute aus allen Bereichen der Branche mit Medienproduktion, Medienmarketing sowie Führung in Medienunternehmen auseinander. Im Februar startete das Medieninstitut das neue Seminar «Digitale Medien». Es thematisierte systematisch die Entwicklungen der digitalen Medien und analysierte ihre Auswirkungen und Chancen für die Medienanbieter. Als einziges Angebot beschäftigt es sich mit dem Zusammenspiel der verschiedenen Plattformen und Vektoren Internet, Mobile, Social Media, digitale Werbeformen und digitales Publizieren.

Am Puls der Medienbranche Die Trendtagung «Online» setzte sich mit der Entwicklung von Bezahlsystemen in Verlagen, Analysen von sozialen Netzwerken, Perspektiven von CloudComputing sowie neuen Anforderungen an den Journalismus auseinander. An der Trendtagung «Lokalmedien» wurden die aktuellen politischen Themen diskutiert: Posttarife, Studie «Medien in der Schweiz» und Mehrwertsteuer. Lokalverleger präsentierten den Prozess für den Relaunch der Zeitung sowie die Entwicklung der digitalen ePaper für alle Plattformen. 20Minuten Online versucht, die Nutzer vom nationalen Wasserfall auf die lokalen Ströme zu leiten. Die Redaktion der Bieler Zeitung machte interessante Erfahrungen bei der Berichterstattung über lokale Ereignisse, die nationales Interesse weckten. Die Medienrechtstagung beschäftigte sich

unter anderem mit «Medienleaks – Öffentlichkeit im Netz», «Radio- und Fernsehgesetzgebung in der digitalen Medienwelt» sowie «Macht von Google, Apple, Facebook und Co.». An der Trendtagung «Neue Werbeformen» befassten sich Führungsleute aus der Werbung und dem Journalismus mit folgenden Fragen: Wo wird heute geworben – in Social Media, im Internet oder in den klassischen Medien? Wie steht es mit dem Trennungsgebot in der Werbung? Welchen Stellenwert hat der Code of Conduct – Werbung in den Medien? Die Trendtagung Fach- und Spezialmedien wurde von über 200 Personen besucht. Im Tagesseminar «Social Media» wurden die spezifischen Fragestellungen und Anwendungsmöglichkeiten von Verlagshäusern behandelt. Die Seminare «Einstieg ins Verlagswesen» und «Medienbranche kompakt» boten Inte­ ressierten einen aktuellen Überblick über Branchenmechanismen. Die Kompetenzen des Medieninstituts konnten in In-House-Schulungen, Referaten und Artikeln, bei der Projektleitung der Studien «Medienbudget» und «Medientrends» sowie bei der Redaktion des FlashExtra eingebracht werden. Das Departement «Bildung» befasste sich in seinen Sitzungen mit dem Engagement des Verbandes im KV Kommunikation und in der Schweizer Journalistenschule MAZ. Es analysierte laufend die Entwicklungen im Bildungsmarkt und im Arbeitsmarkt der Medienbranche. Es ist ein Privileg, einem Departement vorzustehen, dessen Arbeiten von Josefa Haas, der Leiterin des Medieninstituts, und ihrer Mitarbeiterin Yeliz Açiksöz stets umsichtig, kompetent und mit grossem Engagement erledigt werden. Mein Dank gehört auch meinen Vorstandskollegen, den Dozentinnen und Dozenten und allen wertvollen Mitstreitern bei der Vorbereitung und Durchführung der Prüfungen.


jahresbericht 2011 JB

departement Publizistik

D Norbert Neininger Vorsitzender Departement Publizistik

«Wir zeigen die hohe vielfältige publizistische Leistung der im Verband vertretenen Medien auf und den Wert der unabhängigen Berichterstattung und des freiwillig erbrachten Service public für das Gemeinwesen.»

as Departement Publizistik ist Ansprechpartner der Verbandsmitglieder in Inhaltsfragen und vertritt den Verband SCHWEIZER MEDIEN in den Qualitätssteigerungs- und Selbstkontrollorganen der Medienbranche. Dies sind unter anderem der Presserat, der Verein «Qualität im Journalismus», die Chefredaktorenkonferenz und die Gruppe «Code of Conduct». Das Departement hat das Ziel, die hohe vielfältige publizistische Leistung der im Verband vertretenen Medien darzustellen und den Wert der unabhängigen Berichterstattung und des freiwillig erbrachten Service public für das Gemeinwesen aufzuzeigen. An den bedeutenden Branchentreffen hat das Departement publizistische Fragen erörtert: Die öffentliche und im Anschluss vertrauliche Gesprächsrunde mit den Spitzen aller im Bundesrat vertretenen Parteien am Medienkongress bot wenige Wochen vor den Wahlen Gelegenheit zum intensiven Austausch über das Verhältnis zwischen Medien und Politik. Darüber hinaus konnte unser medienpolitisches Manifest erörtert werden. An der Dreikönigstagung 2012 stand die Berichterstattung über die Causa Hildebrand im Zentrum des Podiums. Teilnehmer waren Haig Simonean, Schweizer Korrespondent der Financial Times, Daniela Decurtins, stellvertretende Chefredaktorin des Tages-Anzeigers, und Markus Spillmann, Leiter Medien und Publizistik sowie Chefredaktor der NZZ.

wissenschaftlern konnte die Debatte fortgesetzt und vertieft werden. Im Presserat fanden grundsätzliche Diskussionen über dessen Rolle statt. Einmal mehr wurde auch darüber diskutiert, wie weit ein Gesamtarbeitsvertrag Voraussetzung für journalistische Qualität ist. Mit der Verlagerung dieser Debatte auf regelmässige Treffen zwischen Gewerkschaftsvertretern und der Verbandsgeschäftsstelle wurde die Voraussetzung geschaffen, dass die Zusammenarbeit im Presserat gefestigt werden konnte.

Neue Werbeformen «Code of Conduct – Werbung in Medien» war ein Thema an der Trendtagung «Neue Werbeformen». Das Medienin­ stitut organisierte einen Anlass, an dem sich Werber, Redaktoren und Presse­ ratsverantwortliche über die aktuellen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf das Trennungsgebot befassten. Der Verein «Qualität im Journalismus» griff aktuelle Debatten in seinen Q-Clubs auf, die sich als Forum für die Auseinandersetzung über Journalismus etablieren. Im Zentrum der Herzbergtagung standen konkrete Qualitätsprozesse in den Redaktionen.

Engagierte Qualitätsdebatten Zu den vom Bundesrat in Auftrag gegebenen fünf Studien zur Lage der Medien in der Schweiz haben verschiedene Departementsmitglieder Stellung genommen und dabei sowohl die Methoden als auch die Relevanz der gezogenen Schlüsse entschieden kritisiert. In einer Gesprächsrunde mit den MedienFlashExtra 12

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jahresbericht 2011

departement nutzERmarkt

M MARC WALDER Vorsitzender Departement NUTZERMARKT

«Wir lancieren und optimieren überdachende Gattungsmarketing-Aktionen, um Leser zu generieren und beim jungen Zielpublikum das Lesen zu fördern.»

it unseren Gemeinschaftsaktionen konnten in den letzten Jahren jährlich zwischen 80 000 und 120 000 Abos generiert werden. Dazu zählen die Abo-Aktionen, das Abo-Portal und die Kampagnen Lesen. Gezielt an Schülerinnen und Schüler gerichtet sind die Leseförderungsprojekte «Lesen macht gross.» und «Zeitung in der Primarschule» (IZOPInstitut). Weitere branchen- und projektbezogene Schwerpunktthemen, unter anderen die WEMF-Auflagebeglaubigungen und der Generationenwechsel mit MACH3, lösten im Departement intensive Meinungsbildungsprozesse aus.

Vielfältige Bestellungseingänge Die jeweils im ersten und dritten Quartal laufenden Abo-Aktionen mit je rund 80 Zeitungs- und Zeitschriftentiteln machen den grössten Teil der bezahlten Bestellungen aus. Die Auflagen der Folder mit jeweils über sechs Mio. Exemplaren ermöglichen den teilnehmenden Zeitungen und Zeitschriften, sich in einem exklusiven und grossen potenziellen Leserumfeld bemerkbar zu machen.

Das Abo-Portal www.presseabo.ch funktioniert weiterhin hervorragend. Seit der Lancierung konnten über 28 000 Bestellungen (davon knapp 4 200 aus der Westschweiz) für die verschiedenen Abo-Kategorien vermittelt werden. Im Jahr 2011 besuchten 41 020 Leserinnen und Leser das Portal und riefen dabei 216 048 Seiten auf. Zeitraum (Jahr) 2011 2010* 2009* 2008 2007 (Lancierung) Total Bestellungen

*Parallel lief die erste Kampagne Lesen «Nahe dran am Geschehen» respektive Phase zwei «Nur wer liest, erfährt mehr darüber» (mit Inseraten, Radiospots und RailPoster).

Optimierungsmöglichkeiten Die ausgewiesenen Werte bestätigen immer wieder, dass Zeitschriftenleser auch Zeitungen abonnieren und umgekehrt. Crossmedia-Marketing in Perfektion! Trotzdem wurden immer wieder Wege

Presseshow (erstes Quartal 2011) Beteiligte Titel Auflage des Folders Anzahl Teilnehmer Generierte Schnupperabos à 20 Franken

Deutschschweiz Westschweiz Total 61 22 83 5 524 800 881 300 6 406 100 91 739 17 320 109 059 24 185 4 295 28 480

Sommergewinnspiel (drittes Quartal 2011) Deutschschweiz Beteiligte Titel 54 Auflage des Folders 5 301 800 Anzahl Teilnehmer 71 644 Generierte Schnupperabos à 20 Franken 24 365

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Anzahl Bestellungen 6 618 8 314 5 704 4 999 3 313 28 948

Westschweiz 18 793 300 9 398 3 173

Total 72 6 095 10 81 042 27 538


JahresberichT 2011 JB

Nachdem die Kampagne «Nur wer liest, erfährt mehr darüber» mit den Sujets Obama, Rega, Kutsche und anderen erfolgreich abgeschlossen wurde, erarbeitete eine Projektgruppe ein Konzept für eine neue Kampagne für das Lesen. Aus den von der Wyler Werbung vorgeschlagenen drei Umsetzungslinien wurde im Herbst die Lösungsidee «Nur wer liest, wird klüger» ausgewählt. Dabei stellten wir verschiedene Tiere, im richtigen Leben Fressfeinde, einander gegenüber. Die Kampagne startete im Dezember 2011 und dauerte bis Ende April 2012. Sie soll in erster Linie als Bestätigung und Anreiz für das Lesen (und Abonnieren) weiterer Zeitungen und Zeitschriften dienen.

fortsetzung einer Erfolgsstory Die beiden Lehrmittel «Lesen macht gross.» – Pressewerkstatt für die Primarstufe und Materialienordner für die Sekundarstufen I und II – sind im Schweizer Schulbetrieb gut positioniert. Neben der Mund-zu-Mund-Propaganda unter den Lehrpersonen regen die standardisierten Fülleranzeigen in den Zeitungen der Mitglieder zu regelmässigen Anfragen und Bestellungseingängen an. Leicht revidiert in dritter Auflage konnte der Verband im Mai 2011 den interessierten Zeitungshäusern 4 000 Exemplare des Primarstufenordners anbieten. Nahezu die Hälfte davon ist bereits bezogen worden.

Branchenbezogene Projekte Reglementsanpassungen bei der WEMF-Auflagebeglaubigung: Eine Projektgruppe hat das Projekt zu Beginn des Jahres angestossen und arbeitete im ersten Halbjahr ein Inputpapier zuhanden der WEMF aus. Ziel war es, einen Konsens zu finden, aber auch gegenüber der Werbewirtschaft zu signalisieren, dass Print verlässliche, harte und nachvollziehbare Zahlen ausweist. Der Verband bestand auf einer pragmatischen Lösung. Ein grosser Bruch sollte vermieden werden.

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Generationenwechsel mit der MACH3: Die WEMF ist bestrebt, ihre im Werbemarkt fest verankerte Forschungsanlage laufend den neuen Technologien und dem veränderten Mediennutzungsverhalten anzupassen. 2011 war es wieder soweit. Die heutige MACH muss durch eine neue MACH-Generation abgelöst werden. Die WEMF hat im Rahmen ihrer Info-Reihe – und mehrmals auch im Flash-Newsletter – detailliert über das neue Forschungskonzept berichtet. Das neue Forschungsdesign der MACH3 wurde im Frühling dem Präsidium des Verbandes vorgestellt und durch die verschiedenen Leitungsund Fachgremien intensiv geprüft. Die Fachleute sind sich einig: Die neue MACH-Generation schafft die nötigen Voraussetzungen, um den Printmedien auch in Zukunft die vital wichtigen Verkaufsargumente zur Verfügung zu stellen.

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und Möglichkeiten gesucht, wie die unterschiedlichen Auftritte und Bestellmöglichkeiten für die Abo-Gemeinschaftsaktionen, das Abo-Portal oder die Lese-Kampagne weiter optimiert und womöglich ausgebaut werden könnten.

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Dank An der Mitgliederversammlung in Flims gab Martin Werfeli nach neun Jahren als Mitglied des Präsidiums und als Vorsitzender des Departements seinen Rücktritt auf Ende 2011 bekannt. In seiProbeabo nur CHF 20.– bestellen ner Zeit wurden imfürNutzermarkt die und dabei gewinnen. Projekte der Abo-Aktionen ständig weiJetzt handeln und gewinnen. terentwickelt. Auch neue Projekte entstanden, wie beispielsweise Take 2 und SwissPressBike, das Abo-Portal und die Kampagnen für das Lesen. Für sein langjähriges und motivierendes Engagement als Vorsitzender des Departements Nutzermarkt und für die wertvolle Unterstützung bedanken wir uns herzlich. Der Dank gilt auch den Mitgliedern des Leitungsausschusses und den Projektgruppen und natürlich auch den an den Aktionen teilnehmenden Titelverantwortlichen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

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jahresbericht 2011

departement werbemarkt «Das kann nur ein Inserat»: Neue Dimensionen... Wie schnell und einfach Print eine Information in andere Dimensionen katapultiert, demonstrierte die Siegerkampagne 2010 mit einem Baustein, der sich mit einer Webcam innert Sekunden in ein Haus verwandelt. Dieser multimediale Reason why stand bei der Ausschreibung für die Kampagne «Das kann nur ein Inserat» 2011 an erster Stelle. Die Jury des Gestaltungswettbewerbs entschied sich für die Siegerkampagne «Karaoke» von Manu Aggeler und Isabelle Meyer, Studentinnen der Schule für Gestaltung in St. Gallen. PETER WANNER Vorsitzender Departement WERBEMARKT

«Wir fördern überdachende Gattungsmarketing-Aktionen, um die Stärken 
des Inserats aufzuzeigen und beliebt zu machen.»

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hungsweise Rateprozess geführt. Dort konnte man optional am grossen Gewinnspiel der Schweizer Presse teilnehmen und Bankkonten im Wert von 75  000 Franken gewinnen. Dabei haben die Leserinnen und Leser erst noch gelernt, dass Inserate wie kein anderes Werbemittel ein Thema anreissen, den Leser weiterführen oder direkt zum Informationsanbieter bringen können. Genau das, was sich Werbetreibende im Grunde wünschen und das, wie seit einiger Zeit deutlich sichtbar ist, in unterschiedlichen praktischen Anwendungen immer häufiger zum Einsatz kommt.

Einladung zur zehnten Kampagne ...und Erfahrungen Wie sich dann aber bei der Realisierung zeigte, können Nutzungsrechte derart ins Geld gehen, dass sie eine Kampagnenidee killen. Die Projektgruppe «Kampagne Inserat» stoppte deshalb die Arbeiten an der Kampagne «Karaoke» und erteilte Manuel Rohrer und Patrick Ryffel den Auftrag für die Realisierung ihrer Arbeit «Fortsetzungsroman ins Internet». Das Team schaffte es bei der Jurierung im Dezember 2010 mit dieser sowie drei weiteren Kampagnen auf die Shortlist 2011 von «Das kann nur ein Inserat».

Der Wettbewerb «Das kann nur ein Inserat» für junge Kreative ist nach wie vor sehr beliebt und erfolgreich. 2012 wurden 76 Vorschläge (Vorjahr 40) mit 199 Sujets (Vorjahr 171) eingereicht. Aus den Einsendungen wählte die Fachjury im Dezember 2011 sechs erfrischend neue und bewegende Sujets aus. Diese demonstrieren zwischen Mai und November 2012 wiederum eindrücklich die Stärken des Werbemittels Inserat, die im riesigen Medienkonzert teilweise unterzugehen drohen.

Der Krimi auf Spionage-Ebene

Fach- und Spezialmedien: geschärftes journalistisches Bewusstsein

In «Fortsetzungsroman ins Internet» streifte Kommissar Walker in den Monaten Mai bis November 2011 durch den Schweizer Blätterwald und verblüffte das Leserpublikum immer wieder mit neuen, raffinierten Kriminalfällen. Dabei beteiligten sich über 110 Zeitungen und Zeitschriften mit insgesamt 630 Anzeigen-Seiten aus der Deutschschweiz, 15 aus der Westschweiz und 3 aus dem Tessin. Mit der sechsteiligen Krimirätsel-Kampagne wurden die Leserinnen und Leser über eine aktuelle Anwendung, die BeeTaggApp, mittels einfacher und schneller Interaktion in einen Lösungs- bezie-

Die Gruppe Q-Publikation pflegt das Gütesiegel «Q-Publikation» als Label für die Gattung der Fach- und Spezialmedien. Um dieses zu erlangen und es im Werbe- und Lesermarkt anwenden zu können, verpflichten sich die Titel, klar definierte qualitative Merkmale und Kriterien einzuhalten. Diese sind so gewählt, dass sie branchenübergreifend angewendet und untereinander verglichen werden können. Beispiele: WEMF-Beglaubigung, Transparenz im Tarif-/Planungswesen, unabhängiger Redaktor/Chefredaktor, klare Trennung von redaktionellen und kommerziellen Inhalten und weitere.


jahresbericht 2011 JB

Im Sommer 2011 wurden 100 Titel für 2012 zertifiziert. Dabei haben sich vorgängig 13 Titel aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr angemeldet (Relaunch, Zusammenschluss, Beglaubigung usw.). Erfreulicherweise haben jedoch zwölf Titel zum ersten Mal einen Antrag gestellt. Verschiedene Dienstleistungs- und Kommunikationsangebote sollen dazu beitragen, dass Werber, Planer und Auftraggeber auf die Gattung aufmerksam werden und bei der Planung auch die qualitativen Merkmale eines Titels in Betracht ziehen. Am 16. November fand die wiederum sehr gut besuchte Trendtagung Fach- und Spezialmedien und die Verleihung des 8. Q-Award statt. Wie schon im Vorjahr war nicht nur die Beteiligung mit 13 Dossiers gross, sondern auch die qualitative Latte wurde sehr hoch gelegt. Die Jury verlieh, wie im Vorjahr, zwei Awards: an die Fachzeitschrift Architektur & Technik sowie an die Spezialzeitschrift Wandermagazin Schweiz. Beide Titel wurden mit dieser Auszeichnung für eine anstrengende Phase der Neuorientierung belohnt.

Der tote Historiker

Mord in der Sauna

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r. Goldstein war vergiftet worden. Er sass reglos und vornübergebeugt auf seinem Bürostuhl. Kommissar Wacker war gerade eingetroffen. Er betrachtete die Szene. Neben der Hand des toten Professors lagen zwei Bleistifte im spitzen Winkel zueinander auf dem Schreibtisch. «Sieht aus wie ein V», murmelte der Kommissar und wandte sich den Bürokollegen des Verstorbenen zu. Zur Tatzeit anwesend waren Dr. Goldsteins Assistentin Verena Müller, der Hauspöstler Peter Vögeli, die Sekretärin Sandra Fünfer und der Hauswart Fridolin Witzigmann. «Das V kann eigentlich nur für Verena oder Vögeli stehen», begann Wacker zu erläutern, «doch der Mörder war wohl jemand anderes, nämlich »

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ie Leiche auf dem Saunaboden war schon abgekühlt, als Kommissar Wacker am Tatort eintraf. Im Rücken des Toten klaffte eine Wunde, verursacht durch einen spitzen Gegenstand. Wacker musterte die drei weiteren Saunagäste – einer von ihnen musste der Täter sein: der junge Student mit dem Notebook unter dem Arm, die rüstige Oma mit der Thermosflasche in der Hand und die hübsche Yogalehrerin, die Duftöle bei sich trug. Der Kommissar untersuchte die drei Verdächtigen genau, konnte aber keine Tatwaffe finden. Plötzlich wurde ihm der Fall klar und er rief triumphierend: «Ganz klar, der Mörder ist »

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ommissar Wacker stand im Sägemehl der Zirkusmanege. Ein Hochseilartist war abgestürzt. Ausgerechnet bei seiner Paradenummer – dem Überqueren der Manege mit verbundenen Augen – stürzte der Seiltänzer kurz vor dem Ziel in die Tiefe und verunglückte tödlich. Wacker befragte die Zeugen: Der Zirkusdirektor, der Löwenbändiger, die Schlangenfrau und die Eisverkäuferin hatten nichts Besonderes beobachtet und bezeugten übereinstimmend: «Als der Trommelwirbel aufhörte, fiel er.» Kommissar Wacker war skeptisch und kombinierte die Fakten. Dann rief er den Zirkusdirektor zu sich und sagte: «Der Artist wurde ermordet! » Und der Mörder ist

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Präsidium Hanspeter Lebrument, Präsident SCHWEIZER MEDIEN; Verleger Südostschweiz Medien, Chur Urs Gossweiler, VR-Präsident und CEO, Gossweiler Media AG, Brienz Filippo Lombardi, VR-Delegierter, TImedia Holding SA, Melide Norbert Neininger, VR-Präsident und Unternehmensleiter, Meier + Cie. AG Schaffhausen, Schaffhausen Christof Nietlispach, Verleger, Kasimir Meyer AG, Wohlen Albert P. Stäheli, CEO, NZZ-Mediengruppe, Zürich Dr. Pietro Supino, VR-Präsident, Tamedia AG, Zürich Marc Walder, CEO, Ringier AG, Zürich Peter Wanner, VR-Präsident und Verleger, AZ Medien AG, Aarau/Baden

Präsidiumsausschüsse Finanz- und Anlageausschuss Marc Walder, Ringier AG, Vorsitz Christof Nietlispach, Kasimir Meyer AG Peter Wanner, AZ Medien AG

Personalausschuss Norbert Neininger, Meier + Cie. AG Schaffhausen, Vorsitz Urs Gossweiler, Gossweiler Media AG Albert P. Stäheli, NZZ-Mediengruppe

Leitungsausschüsse der Departemente Departement Aussenbeziehungen Albert P. Stäheli, NZZ-Mediengruppe,Vorsitz Ueli Eckstein, Espace Media AG Urs Gossweiler, Gossweiler Media AG Hanspeter Lebrument, Südostschweiz Medien Filippo Leutenegger, Neue-Ideen.ch AG Filippo Lombardi, TImedia Holding SA Norbert Neininger, Meier + Cie. AG Schaffhausen Peter Wanner, AZ Medien AG Urs F. Meyer, SCHWEIZER MEDIEN

Departement Bildung Urs Gossweiler, Gossweiler Media AG, Vorsitz Martin Coninx, Verlag Finanz und Wirtschaft AG Sylvia Egli von Matt, MAZ – Die Schweizer Journalistenschule Colette Gradwohl, Ziegler Druck- und Verlags-AG Marius Hagger, Neue Zürcher Zeitung AG Priska Hauser, KV Kommunikation Eva Keller, AZ Medien AG Andreas Spycher, Publicitas AG Roland Wahrenberger, Axel Springer Schweiz AG Josefa Haas, MEDIENINSTITUT

Departement Distribution Christof Nietlispach, Kasimir Meyer AG, Vorsitz Thomas Burri, Saint-Paul Imprimeries et La Liberté Médias SA/MÉDIAS SUISSES Walter Herzog, Neue Fricktaler Zeitung AG Gilbert Hirzel, Tamedia AG Peter Keller, Società Editrice del Corriere del Ticino SA/STAMPA SVIZZERA Roland Kühne, Ringier AG

Thomas Müllerschön, St. Galler Tagblatt AG Toni Thoma, Südostschweiz Medien Joachim Tillessen, Coop Presse Dr. Hugo Triner, Bote der Urschweiz AG Roland Tschudi, AZ Medien AG Martin Ettlinger, SCHWEIZER MEDIEN

Departement Elektronische und Neue Medien Filippo Lombardi, TImedia Holding SA, Vorsitz Sarah Ettlinger-Ryser, Migros-Genossenschafts-Bund Marc Friedli, AZ Regionalfernsehen AG Andrea Haemmerli, Belcom AG Dr. Matthias Hagemann, Radio Basilisk Betriebs AG Dr. Peter Hogenkamp, NZZ Management AG Philipp Honegger, SOBAG AG Silvio Lebrument, Südostschweiz TV AG André Moesch, St. Galler Tagblatt AG Martin Ettlinger, SCHWEIZER MEDIEN

Departement Nutzermarkt Marc Walder, Ringier AG, Vorsitz Lorenz Bruegger, Migros-Genossenschafts-Bund Pepi Burch, Pepi Burch Consulting Cornelia Moser Holdener, Südostschweiz Presse und Print AG Thomas Passen, Ringier AG Susi Quinter-Schaub, Schaub Medien AG Yves Rapin, Tamedia AG Patrizia Serra, Axel Springer Schweiz AG Joachim Tillessen, Coop Presse Faridée Visinand, Ringier S.A.

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Fortsetzung: Leitungsausschüsse der Departemente Markus will, neue zürcher zeitung ag Toni vetterli, schweizer Medien

Departement Publizistik norbert neininger, Meier + cie. ag schaffhausen, vorsitz hannes britschgi, ringier ag daniel dunkel, Tamedia ag benjamin geiger, zürcher regionalzeitungen ag dr. esther girsberger roger Köppel, weltwoche verlags ag Philipp Landmark, st. galler Tagblatt ag andrea Masüger, südostschweiz Medien ag riccarda Mecklenburg, verwaltungsrätin und dozentin Patrik Müller, aargauer zeitung ag Markus somm, national-zeitung und basler nachrichten ag Kathrin spross rice, verlag spross ag Fabien wolfrath, snP, société neuchâteloise de Presse/MÉdias sUisses Josefa haas, MedieninsTiTUT

Departement Recht dr. Pietro supino, Tamedia ag, vorsitz daniel O. hammer, MÉdias sUisses Peter Keller, società editrice del corriere del Ticino sa/sTaMPa svizzera

dr. hanspeter Kellermüller, nzz-Mediengruppe Thierry Mauron, st-Paul holding sa/MÉdias sUisses Urs F. Meyer, schweizer Medien Martin ettlinger, schweizer Medien

Departement Werbemarkt Peter wanner, az Medien ag, vorsitz Marco bernasconi, weMF ag für werbemedienforschung dr. simone bianchi, società editrice del corriere del Ticino sa/sTaMPa svizzera hansruedi bichsel, zürichsee werbe ag gilbert a. bühler, Freiburger nachrichten ag Moreno cavaliere, Publicitas ag Marianna di rocco, Le Temps Media/MÉdias sUisses Thierry Furrer, Tamedia Publications romandes sa Marius hagger, neue zürcher zeitung ag Marcel Kohler, Tamedia ag susanne Lebrument, südostschweiz Medien sandro rüegger, weltwoche verlags ag caroline Thoma, ringier ag Jörg Tobuschat, axel springer schweiz ag Jürg weber, neue Luzerner zeitung ag Toni vetterli, schweizer Medien

PROJEKT- uND fAChGRuPPEN DER DEPARTEMENTE Departement Distribution

Departement Recht

fachgruppE logiStik

fachgruppE MEdiEnrEcht

gilbert hirzel, Tamedia ag, vorsitz Lorenz bruegger, Migros-genossenschafts-bund werner ellenberger, schumacher ag walter herzog, neue Fricktaler zeitung ag Pascal Krattinger, neue zürcher zeitung ag sandro romeo, ringier ag Martin ettlinger, schweizer Medien

Markus will, neue zürcher zeitung ag, vorsitz hansruedi bichsel, zürichsee werbe ag nathalie bouschbacher, Freiburger nachrichten ag Michel rahm, ringier ag Yves rapin, Tamedia ag Patrizia serra, axel springer schweiz ag Patrick wehrli, Migros-genossenschafts-bund Toni vetterli, schweizer Medien

Martin ettlinger, schweizer Medien, vorsitz caterina ammann, ringier ag dr. rolf auf der Maur, vischer ag dr. christoph born, wenner & Uhlmann Florance braun, Publicitas ag simon canonica, Tamedia ag daniel O. hammer, MÉdias sUisses sandra hanhart, Tamedia ag Kaspar hemmeler, schärer rechtsanwälte dr. stephan herren, von graffenried ag dr. Patrick holtz, srg ssr dr. hanspeter Kellermüller, nzz-Mediengruppe ag rudolf Mayr von baldegg, Mayr von baldegg bieri & Unternährer Prof. dr. Urs saxer, steinbrüchel hüssy rechtsanwälte dr. christoph schmid, wenger & vieli ag dr. claudia schoch, neue zürcher zeitung ag dr. Matthias schwaibold, ritter & schwaibold dr. Marc schwenninger, schwenninger anwaltskanzlei dr. Oliver sidler, Lilaw rechtsanwälte Tobias Treyer, Mcs-Law rechtsanwälte

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Fortsetzung: Projekt- und Teilprojektgruppen der Departemente Daniel Manser, Tamedia AG Christoph Mayer, Meier + Cie. AG Schaffhausen Claus Oehling, Aargauer Zeitung AG Roland Tschudi, AZ Medien AG

Departement Elektronische und Neue Medien

Urs Bucher, St. Galler Tagblatt AG Gilbert A. Bühler, Freiburger Nachrichten AG Moreno Cavaliere, Publicitas AG Thierry Furrer, Tamedia Publications romandes SA Susanne Lebrument, Südostschweiz Medien Christoph Marty, Aargauer Zeitung AG Jörg Tobuschat, Axel Springer Schweiz AG Toni Vetterli, SCHWEIZER MEDIEN

Fachgruppe Elek tronische Medien Marc Friedli, AZ Regionalfernsehen AG, Vorsitz/Fachgruppenleitung Roland Baumgartner, AZ Medien AG Marcel Geissbühler, W. Gassmann AG Andrea Haemmerli, Belcom AG Dr. Matthias Hagemann, Radio Basilisk Betriebs AG, Fachgruppenleitung Silvio Lebrument, Südostschweiz TV AG Urs Lorenz, Radio Zürisee André Moesch, St. Galler Tagblatt AG Corinna Scholz, Ringier AG Martin Ettlinger, SCHWEIZER MEDIEN

Projek tgruppe Q -Publik ation

Fachgruppe Technologie Neue Medien

Kommission Q -Zertifizierung

Philipp Honegger, SOBAG AG, Vorsitz/Fachgruppenleitung Sebastian Adrian, Axel Springer Schweiz AG Michel Aeberhard, sda Informatik AG Pierre Bohren, Tamedia AG Silvio Lebrument, Südostschweiz TV AG, Fachgruppenleitung Javier Vazquez, Ringier AG André Zeiger, Aargauer Zeitung AG Martin Ettlinger, SCHWEIZER MEDIEN

Hansruedi Bichsel, Zürichsee Werbe AG, Vorsitz Dr. Jaromir O. Löffler, Publizist und Medienspezialist Christian Rufener, Mediaschneider AG Daniel Sommer, Publicitas Publimag AG Martin Stadelmann, Verband Schweizer Fachjournalisten SFJ

Fachgruppe Wirtschaftlichkeit Neue Medien Dr. Peter Hogenkamp, NZZ Management AG, Vorsitz/Fachgruppenleitung Frank Eimer, Ringier AG Sarah Ettlinger-Ryser, Migros-Genossenschafts-Bund, Fachgruppenleitung Lukas Joos, Südostschweiz Newmedia AG Thomas Moll, Tamedia AG Monica Muijsers, Axel Springer Schweiz AG André Zeiger, Aargauer Zeitung AG Martin Ettlinger, SCHWEIZER MEDIEN

Departement Werbemarkt Projek tgruppe Gat tungsmarketing Pepi Burch, Pepi Burch Consulting Thierry Furrer, Tamedia Publications romandes SA Nick Hösli, Ringier AG Christoph Marty, Aargauer Zeitung AG Bernt Maulaz, Neue Zürcher Zeitung AG Roland Oetterli, Zofinger Tagblatt AG Sandro Rüegger, Weltwoche Verlags AG Andreas Schlauch, Publicitas AG Michael Seiler, Espace Media AG Roland Wahrenberger, Axel Springer Schweiz AG Toni Vetterli, SCHWEIZER MEDIEN

Teilprojek tgruppe K ampagne Inserat Pepi Burch, Pepi Burch Consulting Bernt Maulaz, Neue Zürcher Zeitung AG Sandro Rüegger, Weltwoche Verlags AG Andreas Schlauch, Publicitas AG Michael Seiler, Espace Media AG Toni Vetterli, SCHWEIZER MEDIEN

Projek tgruppe Mark t transparenz Marcel Kohler, Tamedia AG, Vorsitz

Hansruedi Bichsel, Zürichsee Werbe AG, Vorsitz Matthias Böhm, Vogel Business Media AG Rudolf Brosi, Axel Springer Schweiz AG Pepi Burch, Pepi Burch Consulting Eleonore E. Droux, Ärzteverlag medinfo AG Jürg Rykart, AZ Fachverlage AG Daniel Sommer, Publicitas Publimag AG Oliver Zuckschwerdt, Galledia Verlag AG Toni Vetterli, SCHWEIZER MEDIEN

Jury Q -Award Pepi Burch, Pepi Burch Consulting Dr. René Grossenbacher, Publicom AG Josefa Haas, MEDIENINSTITUT Karl Lüönd, Publizist und Buchautor Urs Schneider, Mediaschneider AG vakant

Projek tgruppe medienbudget.ch Jürg Weber, Neue Luzerner Zeitung AG, Vorsitz Marco Bernasconi, WEMF AG für Werbemedienforschung Josefa Haas, MEDIENINSTITUT Thérèse Ruedin, Ruedin Consulting, Projektleiterin Toni Vetterli, SCHWEIZER MEDIEN

Projek tgruppe Presset ypologie Marco Bernasconi, WEMF AG für Werbemedienforschung, Vorsitz Rolf Blum, WEMF AG für Werbemedienforschung Ueli Custer, Analysen im Medienmarkt Stefan Gsell, Publicitas AG Cesare Patella, Publimedia AG Urs Renner, WEMF AG für Werbemedienforschung Mitja Ruggle, Tamedia AG Monica Zihs, Axel Springer Schweiz AG Waltraud Stalder, SCHWEIZER MEDIEN

Projek tgruppe Inseratenstatistik Jürg Weber, Neue Luzerner Zeitung AG, Vorsitz Marco Bernasconi, WEMF AG für Werbemedienforschung Rolf Blum, WEMF AG für Werbemedienforschung Cesare Patella, Publimedia AG Mitja Ruggle, Tamedia AG Rainer Sauser, AZ Medien AG

Projek tgruppe Lok almedien Christof Nietlispach, Kasimir Meyer AG, Vorsitz Walter Herzog, Neue Fricktaler Zeitung AG Frank Müller, Müller Marketing & Druck AG Kathrin Spross Rice, Verlag Spross AG GL-Mitglied SCHWEIZER MEDIEN (projektbezogen)

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Tamedia gratuliert ihren Preisträgern DIE PREISTRÄGER DES FÖRDERPREISES TAMEDIA 2011:

Ludovic Rocchi, «Le Matin», erhielt den Prix Dumur 2010 für seine Enthüllungen im Fall Hainard, die zum Rücktritt des Neuenburger Staatsrates führten. Seit 1987 verleiht eine Jury, bestehend aus rund zwanzig Journalisten, Chefreaktoren und ehemaligen Chefredaktoren, den prestigeträchtigsten Journalistenpreis in der Romandie. Der Prix Dumur ist benannt nach dem ehemaligen Informationschef des Westschweizer Fernsehens. Michael Meier, «Tages-Anzeiger», erhielt 2011 den Zürcher Journalistenpreis für sein Gesamtwerk. In den Ressorts Inland, Ausland, Zürich, Kultur, Hintergrund und Leben hat Michael Meier in den vergangenen mehr als 25 Jahren für den Tages-Anzeiger wichtige

Beiträge verfasst. In seinem Fach ist er ein Kulturkritiker im besten Sinn des Wortes, heisst es in der Laudatio der Jury. Michael Meier lese die Zeichen der Zeit mit Blick in die Zukunft. Maurice Thiriet, «Tages-Anzeiger», erhielt für seinen Artikel «Die eingebildete Astronautin» den Zürcher Journalistenpreis 2011 in der Kategorie Nachwuchs. Die Jury hielt fest, dass er sich nicht von forschen Aussagen habe blenden lassen, die im heutigen Medienbetrieb gerne gemacht werden. Die attraktive Geschichte einer jungen Frau aus dem Toggenburg, die es zu Nasa-Astronautin geschafft hat, haben viele bereitwillig nacherzählt. Thiriet ging der Sache auf den Grund und entlarvte die «stratosphärische» Story, lobte die Jury.

mehr auf www.tamedia.ch/de/unternehmen/auszeichnungen


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geschäftsstelle Schweizer Medien

von Links nach REchts Urs F. Meyer, Geschäftsführer Yeliz Açiksöz Demirkol, Organisation MEDIENINSTITUT Josefa Haas, Leiterin MEDIENINSTITUT Waltraud Stalder, Projekte Marketing und Veranstaltungen Toni Vetterli, Leiter Marketing Waltraud Mistarz, Büro des Geschäftsführers, Finanzen Martin Ettlinger, Rechtskonsulent Carmela Faoro, Kommunikation und Recht (nicht abgebildet)

Partnerverbände MÉDIAS SUISSES (Association des médias privés romands) Valérie Boagno, Präsidentin MÉDIAS SUISSES; CEO Le Temps SA, Genève Daniel O. Hammer, Geschäftsführer MÉDIAS SUISSES STAMPA SVIZZERA (Associazione ticinese editori di giornali) Giacomo Salvioni, Präsident STAMPA SVIZZERA; Verleger Regiopress SA, Bellinzona

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SCHWEIZER MEDIENKONGRESS 2012 Editorial

Urs F. Meyer geschäftsführer verband schweizer medien

Lausanne ist der Veranstaltungsort für den diesjährigen Medienkongress vom 20./21. September 2012. Mit dem BeauRivage Palace ist wiederum eine Lokalität gegeben, welche Hotel und Tagungsräumlichkeiten unter demselben Dach anbietet. Die freundliche Atmosphäre an den Gestaden des Lac Léman lädt zum Verweilen und Vernetzen ein.

Transformation und Information Publication – Transformation – Innovation stehen im Mittelpunkt unseres Programms. Einmal mehr ist es uns gelungen, für diese wichtigen Branchenthemen die spannendsten Referenten und Podiumsteilnehmer zu engagieren. So dürfen wir dieses Jahr beispielsweise die Bundespräsidentin und Finanzministerin Dr. Eveline Widmer-Schlumpf begrüssen, die uns aus Bundesbern berichten wird. Prof. Dr. Jean-Pierre Danthine, Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank und Dr. Pierin Vincenz, CEO und Vorsitzender der Raiffeisen Gruppe werden über die aktuelle Wirtschaftslage und den Finanzplatz Schweiz diskutieren. Als Branche sind die Medien diesbezüglich von der Transformation, aber natürlich auch an der Information beteiligt. Als das Lädelisterben in aller Munde war, sah man sich nur noch von

Grossverteilern umgeben. Heute gibt es in den Quartieren wieder vermehrt Angebote. Heute spricht man das Inserat in der Zeitung tot. Eine klare Meinung zur Werbung in den Medien vertreten an unserem Kongress die Herren Georges Kern, CEO IWC, Schaffhausen, Gerhard Schürmann, CEO Emil Frey Gruppe und Dr. Dominique von Matt, Jung/von Matt, Limmat. Sie werden aufzeigen, ob eine Transformation von Print zu Online stattfinden wird und welche Innovationen von der Werbung erwartet werden.

Social Media fördern Wandel Die arabische Welt wurde durchgeschüttelt. Einige Regimes wurden vom Volk ausgetauscht. Der Ursprung liege teilweise im geänderten Kommunikationsverhalten, welche dem Volk mit den Social Media trotz staatlicher Widerstände zur Verfügung stünden, berichteten westliche Medien. Eine fundierte Kennerin der Situation vor Ort ist HRH Princess Rym Ali, Gründerin des Jordan Media Institute (JMI). Sie wird an unserem Kongress über ihr Institut und die Medien in der arabischen Welt referieren. Bundesbern beklagt sich oft über die Qualität unserer Medien. Ganze Bundesordner werden dabei mit Studien gefüllt, welche den verschiedenen Schweizer Universitätsinstituten in Auftrag gegeben wurden. Die Politiker wollen mit direkten Zahlungen die Qualität in den Medien fördern. Einzig die Frage, was Qualität überhaupt ist, dürfte noch nicht restlos geklärt sein. So diskutieren Nationalrat Dr. Gerhard Pfister, Präsident der Subkommission «Medien» der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates und Peter Rothenbühler, publizistischer Direktor von Tamedia Publications romandes SA zum Thema der Qualität in den Medien.

Norwegen ist ein Land, das bezüglich der Zeitungslandschaft mit ähnlichen Gegebenheiten arbeitet. Welche innovativen Ideen die dortigen Verleger gefunden haben, wird uns Ivar Rusdal, CEO von Jaeren Avis AS und Präsident der European Newspaper Publishers Association (ENPA) darlegen. Ein Blick in die eigenen Reihen darf an einem Medienkongress des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN nicht fehlen. An der Dreikönigstagung im Januar haben die Vertreter der grossen nationalen Zeitungen ihre Visionen dargelegt. Wir schlagen nun den Bogen und zeigen auf, dass verschiedene Wege zum Ziel führen.

Netzwerk pflegen Dieser Ausschnitt aus dem Kongressprogramm soll Sie dazu ermuntern, sich das Datum vom 20./21. September 2012 zu reservieren und den Weg nach Lausanne zu finden. Der Medienkongress bietet unzählige Gelegenheiten, sich neben dem Referatsteil mit vielen anderen Interessierten auszutauschen und neue Ideen zu kreieren. Wir freuen uns auf alle Fälle jetzt schon darauf, dass wir Sie am Medienkongress von SCHWEIZER MEDIEN begrüssen dürfen!

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Mehr Hintergrund. Zum Mitreden.

Immer dabei.


schweizer medienkongress 2012

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KongressProgramm Donnerstag, 20. September 2012

Freitag, 21. September 2012

ab 9.00 Uhr Begrüssungskaffee Registration für Neuankommende

9.15 Uhr Zeitungsland Norwegen Ivar Rusdal, CEO von Jaeren Avis AS und Präsident der European Newspaper Publishers Association (ENPA)

9.30 Uhr

Mitgliederversammlung (öffentlich)

Kurze Pause

12.00 Uhr Ansprache des Präsidenten SCHWEIZER MEDIEN Hanspeter Lebrument 
 12.30 Uhr Ansprache der Bundespräsidentin Dr. Eveline Widmer-Schlumpf
 13.00 Uhr

Rendez-vous culinaire

13.00 Uhr

Medienkonferenz

Podiumsgespräch 1 14.45 Uhr Aktuelle Wirtschaftslage/Finanzplatz Schweiz Prof. Dr. Jean-Pierre Danthine, Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank
 Dr. Pierin Vincenz, CEO und Vorsitzender der Raiffeisen Gruppe Diskussionsleitung: Kurt Schaad, Medien- und Kommunikationsexperte 15.30 Uhr Wie verändern die Social Media die arabische Welt? HRH Princess Rym Ali, Gründerin des Jordan Media Institute (JMI)

10.00 Uhr Podiumsgespräch 3 Qualität in den Medien Dr. Gerhard Michael Pfister, Nationalrat CVP, Präsident der Subkommission «Medien» der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates Peter Rothenbühler, Journalist, publizistischer Direktor von Tamedia Publications romandes SA
 Dr. Frank Schirrmacher, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Diskussionsleitung: Norbert Neininger, Vorsitzender der Unternehmensleitung der Meier + Cie AG Schaffhausen
 Kurze Pause 11.15 Uhr Podiumsgespräch 4 Verschiedene Wege führen zum Ziel Albert P. Stäheli, CEO der NZZ-Mediengruppe Dr. Pietro Supino, Verwaltungsratspräsident der Tamedia AG
 Marc Walder, CEO der Ringier AG Diskussionsleitung: Kurt Schaad
 12.00 Uhr Online Business der Medien Mikal Rohde, Executive Vice President und Mitgründer von cXense AS

Kurze Pause 12.30 Uhr

16.15 Uhr Podiumsgespräch
2 Medien und Werbung Georges Kern, CEO IWC Schaffhausen
 Gerhard Schürmann, CEO Emil Frey Gruppe
 Dr. Dominique von Matt, Werbeagentur Jung von Matt/Limmat Diskussionsleitung: Hannes Britschgi, Publizist, Leiter der Ringier Journalistenschule
 19.00 Uhr

Leichter Stehlunch

13.30 Uhr Ende der Veranstaltung

Apéro und Abendessen

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schweizer medienkongress 2012

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REferenten Einzelreferenten Dr. Eveline Widmer-Schlumpf

Eveline Widmer-Schlumpf (1956) erwarb nach ihrem Jurastudium das Anwalts- und Notariatspatent. Bis 1998 arbeitete sie als selbstständige Rechtsanwältin und Notarin. Von 1999 bis 2007 war sie Vorsteherin des Departements für Finanzen und Gemeinden des Kantons Graubünden und zweimal Regierungspräsidentin. 2007 wurde Eveline Widmer-Schlumpf in den Bundesrat gewählt und trat dieses Amt als Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) an. 2010 wechselte sie ins Eidgenössische Finanzdepartement (EFD). Im Dezember 2010 wurde sie zur Vizepräsidentin des Bundesrats für das Jahr 2011 gewählt, im Dezember 2011 zur Bundespräsidentin für das Jahr 2012. Sie ist Mitglied der BDP Schweiz.

Hanspeter Lebrument

Prinzessin Rym Ali

Mik al Rohde

Ivar Rusdal

Hanspeter Lebrument (1941) war zunächst als Nachrichtenredaktor und dann zehn Jahre als Chefredaktor der Bündner Zeitung tätig. 1982 übernahm er den Verlag in Chur und machte aus dem kantonalen Verlagshaus der früheren Gasser Druck und Verlag AG die Südostschweiz Mediengruppe AG. Im September 2003 wurde er zum Präsidenten des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN gewählt.

Prinzessin Rym Ali (1969) gründete 2007 das gemeinnützige Jordan Media Institute (JMI), das mit einem Masterprogramm und verschiedenen Kursmodulen zu einem arabischen Exzellenzzentrum für die Journalistenausbildung werden soll. Seit 2005 ist sie Vorstandsmitglied der königlichen Filmkommission Jordaniens. Prinzessin Rym war für internationale Rundfunksender tätig, darunter als Produzentin für CNN und von 2001 bis 2004 als Korrespondentin in Bagdad für BBC, Dubai TV und Bloomberg TV. Sie hat Hochschulabschlüsse in Journalistik, Politikwissenschaft und englischer Literatur. 2011 wurde sie in Italien als beste internationale Journalistin ausgezeichnet.

Mikal Rohde (1958) hat einen Bachelor in Marketing und Management der Norwegian School of Management (BI). Mit 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen Finanzen, Marketing und Geschäftsentwicklung kam er als Executive Vice President zu cXense, Finance and Corporate Development. Zuletzt war er Direktor und Vizepräsident von Strategy and Business Development beim norwegischen Medienunternehmen Schibsted und davor CEO einer lokalen Schibsted-Tochter, die einen Such- und Verzeichnisdienst betreibt. Zuvor war er Executive Vice President für Marketing bei NetCom GSM und Executive Vice President für Marketing und Geschäftsentwicklung bei Findexa (Eniro, Auskunftsdienst).

Ivar Rusdal (1947), Norweger, verheiratet, drei Kinder, erwarb 1973 den Grad Cand. real. (M. Sc.) an der Universität Oslo und sammelte bis 1994 berufliche Erfahrungen im öffentlichen Dienst, im Bankwesen und in der Industrie. Seit 1994 ist er Miteigentümer und CEO von Jæren Avis AS, einer Gruppe von Lokalzeitungen mit sechs Titeln und einer Auflage von 32 000 Exemplaren, und von Jærbladet AS, einer Regionalzeitung mit einer Auflage von 13 200 Exemplaren. 1999 bis 2010 war er Vorstandsmitglied des Verbandes norwegischer Medienunternehmen. Seit 2010 ist er Präsident des Europäischen Verbandes der Zeitungsverleger (ENPA).

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schweizer medienkongress 2012

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Podiumsgespräche Podium 1

Podium 2

Podium 3

Podium 4

Prof. Dr. Jean-Pierre Danthine

Georges Kern

DR. Gerhard Pfister

Albert P. Stäheli

Jean-Pierre Danthine (1950) wurde in Belgien geboren. Er schloss sein Studium mit dem Doktorat der Wirtschaftswissenschaften ab. Bis 2009 war Danthine Professor für Makroökonomie und Finanztheorie an der Universität Lausanne. Er unterrichtete an diversen Universitäten in den USA, in Kanada und Frankreich. 2010 hat der Bundesrat den belgisch-schweizerischen Doppelbürger zum Mitglied des Direktoriums und Vorsteher des Departements III der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ernannt.

Georges Kern (1965) studierte Politikwissenschaft. Als Brandmanager bei Kraft Foods Schweiz streifte er die Fast-Moving-ConsumerGoods-Industrie (FMCG), bevor er in die Uhrenbranche zu TAG Heuer wechselte. Im Jahr 2000 begann er bei Richemont. 2002 wechselte Kern als jüngster CEO innerhalb von Richemont zu IWC. Auf seine Initiative hin wurde IWC als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert. Er ist im Vorstand von The Climate Group.

Nach seinem Studium promovierte Gerhard Pfister (1962) zum Dr. phil. Nach diversen Jahren als Lehrer für Philosophie und Deutsch übernahm er das Amt des Rektors am Institut Dr. Pfister in Oberägeri. Heute ist er dort Präsident des Verwaltungsrats. Sein politischer Werdegang begann 1998. In den Jahren 1999 bis 2008 war er Präsident der CVP Oberägeri sowie Präsident der CVP des Kantons Zug. Seit 2003 ist er Nationalrat und Präsident der Subkommission «Medien» der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates.

Albert P. Stäheli (1949) ist seit 2008 CEO der NZZGruppe. Seit 2009 ist er Mitglied im Verwaltungsrat der LZ Medien Holding AG, der Neuen Luzerner Zeitung AG und der St. Galler Tagblatt AG. Er ist Verwaltungsratspräsident der Neuen Zürcher Zeitung AG, der NZZ Management AG, der IFH Interforum Holding AG und der FPH Freie Presse Holding AG. Ausserhalb der NZZ-Mediengruppe ist er Verwaltungsratsmitglied bei der Schweizerischen Depeschenagentur, Vorstandsmitglied beim Schweizerischen Arbeitgeberverband und Mitglied des Präsidiums des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN.

Gerhard Schürmann

Pierin Vincenz (1956) studierte Betriebswirtschaft und ist seit 1999 CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen Gruppe. Er verfügt über langjährige Praxisund Führungserfahrung in verschiedenen Funktionen bei der Schweizerischen Treuhandgesellschaft, beim Schweizerischen Bankverein, bei der Swiss Bank Corporation O’Connor Services L.P. in Chicago und bei Hunter Douglas. 1996 trat er als Leiter des Departements Finanzen und Mitglied der Geschäftsleitung in die Raiffeisen Gruppe ein.

Gerhard Schürmann (1960) studierte Betriebswissenschaft. Seinen beruflichen Werdegang begann er bei der Schweizerischen Bankgesellschaft Zürich. 1989 wechselte er zu Landis & Gyr Building Control (Schweiz) AG. Als er bei der DKSHGruppe eintrat, wurde er zum Generaldirektor der Group Services ernannt. Nach dem Aufbau der Gruppe in China begann er 1996 bei der Emil Frey Gruppe in Zürich als Mitglied der Geschäftsleitung. Seit 2007 ist er Vorsitzender der Geschäftsleitung sowie Mitglied in Verwaltungs- und Aufsichtsratsgremien verschiedener Gesellschaften der Emil Frey Gruppe.

Kurt Scha ad

Dr. Dominique von Mat t

Kurt Schaad (1950) arbeitete beim Schweizer Fernsehen (SF) als Reporter, Produzent, Realisator, Moderator und Redaktionsleiter. Er war Produzent und Moderator bei der Sendung Karussell und bei der Tagesschau. Als Redaktionsleiter und Moderator von SF Spezial entstanden unter seiner Verantwortung diverse Spezialreportagen. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Bis Ende 2009 war er Redaktionsleiter des Wirtschaftsmagazins Eco. Schaad arbeitet heute als Medien- und Kommunikationsexperte.

Dominique von Matt (1958) hat an der Universität Zürich promoviert. 1993 gründete er zusammen mit David Honegger die Honegger/von Matt Werbeagentur. Seit 2001 ist er Mehrheitsaktionär der Agentur, die mit dem Einstieg von Jung von Matt Hamburg als Jung von Matt/Limmat AG firmiert. 2011 gründete er Jung von Matt/brand identity. Von Matt ist Lehrbeauftragter für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen und Autor zahlreicher Publikationen. 2002 war er Werber des Jahres.

Dr. Pierin Vincenz

Peter Rothenbühler Peter Rothenbühler (1948) ist Journalist, zweisprachig, binational (Schweiz/ Frankreich). Er ist ausgebildeter Journalist und Pressefotograf. 1980 gründete er sein eigenes Pressebüro und arbeitete als Bundeshauskorrespondent für die Schweizer Illus­ trierte und als Mitarbeiter des Regionaljournals DRS. Ab 1981 arbeitete Rothenbühler für diverse RingierTitel als Chefredaktor. 2008 wurde er in die Direction éditoriale aufgenommen, verantwortlich für den Bereich Edipresse.

Dr. Pietro Supino Pietro Supino (1965) ist seit 2007 Präsident des Verwaltungsrates der Mediengruppe Tamedia. Von 1989 bis 1998 arbeitete er als Jurist und in der Unternehmensberatung, bevor er mit Partnern eine Privatbank gründete. Supino schloss sein Studium an der Universität St. Gallen mit dem Doktorat ab. Zudem erwarb der Anwalt einen Master an der London School of Economics und verbrachte ein Sabbatical an der Columbia School of Journalism in New York.

Dr. Frank Schirrmacher

Hannes Britschgi Nach dem Anwaltspatent arbeitete Hannes Britschgi (1955) 15 Jahre lang beim Schweizer Fernsehen (Karussell, Max, Kassensturz, Rundschau), dann drei Jahre als Chefredaktor beim Schweizer Nachrichtenmagazin Facts (Tamedia). Seit sieben Jahren ist er beim Verlagshaus Ringier engagiert, heute als Publizist und Leiter der Ringier Journalistenschule.

Frank Schirrmacher (1959) studierte Germanistik, Anglistik, Literatur und Philosophie. 1984 erhielt er von Herausgeber Joachim Fest eine Hospitanz bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und konnte sich schon im Juli 1985 zur Redaktion des FAZ-Feuilletons zählen. 1989 wurde er Leiter der Redaktion «Literatur und literarisches Leben»; 1994 Nachfolger von Joachim Fest als einer der fünf Herausgeber, zuständig für das Feuilleton.

Marc Walder Marc Walder (1965) absolvierte nach Abschluss seiner Profi-Tenniskarriere die Ringier Journalistenschule. Er war von 1997 bis 1999 Stellvertreter des Chefredaktors des Sonntagsblick, Sportchef von Blick und Sonntagsblick, Chefredaktor der Schweizer Illustrierten sowie Chefredaktor des Sonntagsblick. 2008 übernahm er die Geschäftsleitung Ringier Schweiz und Deutschland. Seit dem 5. April 2012 ist Walder CEO der Ringier AG.

Norbert Neininger Norbert Neininger (1950) besuchte nach dem Studium die Ringier Journalistenschule und wurde anschliessend Redaktor bei den Schaffhauser Nachrichten (SN). Heute ist er Chefredaktor der SN, Präsident des Verwaltungsrates und Unternehmensleiter der Meier + Cie AG, Verwaltungsratspräsident der Radio Munot Betriebs AG, Verwaltungsratsdelegierter der Schaffhauser Fernsehen AG und seit 2001 Präsidiumsmitglied des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN.

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Programm Kongresshotel

Kongressabend

Donnerstag, 20. und Freitag, 21. September 2012

Donnerstag, 20. September 2012

Beau-Rivage Palace Sobald man die Türen zum Beau-Rivage Palace aufstösst, betritt man eine andere Welt. Hinter den über 100-jährigen Mauern des Beau-Rivage Palace verbinden sich Tradition und Moderne zu einer einzigartigen Atmosphäre. In der Mitte des Hotelkomplexes trennt der Rundbau La Rotonde und die geschichtsträchtige Salle Sandoz das Grand-Hotel in zwei Flügel. Die Glaskuppel in der Salle Sandoz und die Glasfenster im Treppenhaus – von Pierre Chiara 1861 entworfen und von Eduard Diekmann verziert – sind zwei kunsthistorische Juwele. Der neobarocke Stil mit seinem dekorativen Reichtum bezaubert noch heute die Gäste und wird für den diesjährigen Schweizer Medienkongress Veranstaltungsort und Kulisse sein. Der berühmte Ballsaal Sandoz war Zeuge unzähliger historischer Begegnungen. Highlights wie die Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen Italien und der Türkei 1912 oder die Vertragsunterzeichnung von Lausanne 1923 zwischen der Türkei, England und Italien fanden in den ehrwürdigen Hallen statt, die auch heute noch eine glamouröse und geschichtsträchtige Aura ausstrahlen. In diesem festlichen Rahmen bietet der Kongressabend mit Champagner-Apéro, Nachtessen, Tanz und Barbetrieb Zeit und Raum für informelle Gespräche und fröhliches Beisammensein.

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Lausanne

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Anreise Montétan

Anreise mit dem Auto Von Zürich, Yverdon: A1/E25 nach Lausanne, Ausfahrt Lausanne Sud wählen und der Avenue d’Ouchy folgen. Von Bern, Fribourg, Vevey: Autobahn A1/E27, Ausfahrt Belmont/Lutry wählen, bis zum See und anschliessend Richtung LausanneOuchy fahren.

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Anreise mit der Bahn Lausanne ist mit dem Zug einfach zu erreichen. Die Metro M2 Richtung Ouchy vis-à-vis des Bahnhofs fährt in weniger als 10 Minuten hinunter an den Lac Léman. Alle Hotels sind ab der Metroendstation Ouchy in wenigen Schritten erreichbar. RiponneMaurice Béjart

Bessières

Plan Lausanne

Grancy

Délices

Jordils

Die Vielfalt Lausannes ist legendär: Sie ist gutbürgerliche Metropole am Lac Léman und zugleich kosmopolitische Weltstadt, Olympische Hauptstadt, Bildungs- und Forschungszentrum, Kultur- und Veranstaltungsmittelpunkt der Romandie. Idyllisch eingebettet in ländlicher Umgebung zwischen See und Weinbergen – unmittelbar in der Nähe, der von der Unesco als Kulturerbe ausgezeichneten Weinterrassen des Lavaux. Lausanne bietet ein buntes Nachtleben, Kunstausstellungen und Musikaufführungen. Das «Seebad» Ouchy ist Ausgangsort für Bootsfahren auf historischen Dampfschiffen und Wassersportvergnügen aller Art.

Ouchy

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Lac Léman

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Beau-Rivage Palace*****

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Angleterre & Résidence****

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Château d’Ouchy****

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Mövenpick****

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Au Lac***

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hotels 1 Beau-Rivage Palace*****

Das Traditionshaus Beau-Rivage Palace verpflichtet sich, anspruchsvolle Gäste aus aller Welt in einer gepflegten Umgebung zu beherbergen und sie mit erstklassigem Service zu verwöhnen. Um diese Philosophie einzulösen, wurden das Hotel und seine unmittelbare Umgebung laufend den neuesten Bedürfnissen angepasst. Die beiden Restaurants Anne-Sophie Pic au Beau-Rivage Palace und Le Café BeauRivage sind bekannt für ihre ausgezeichnete Küche. Mit seinen stilvoll eingerichteten Zimmern und Suiten ist das BeauRivage Palace eines der schönsten Palace-Hotels weltweit und gehört zu den Leading Hotels of the World. Wir freuen uns, Ihnen dieses Hotel als Veranstaltungsort anbieten zu können. → www.brp.ch

2 Angleterre & Résidence****

Das Angleterre & Résidence liegt unmittelbar neben dem Beau-Rivage Palace und untersteht derselben Führung. Das Hotel bietet eine Welt der Raffinesse und Eleganz sowie absolute Ruhe. Es liegt am Ufer des Lac Léman am kleinen Hafen von Ouchy mit Blick auf die Alpen. Mit der Metro ist das Zentrum von Lausanne in weniger als zehn Minuten zu erreichen. Das Hotel besteht aus vier historischen Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die liebevoll restauriert wurden, einem Neubau und der Rezeption in einer zentralen Glaskonstruktion. Modernes Design und Tradition bieten dem Gast ein unvergleichliches Ambiente. → www.angleterre-residence.ch

3 Château d’Ouchy****

Zauberhaft und avantgardistisch: Das Château d‘Ouchy am Lac Léman bietet den Gästen aussergewöhnliche Zimmer. Besonders atmosphärisch sind die Suiten und Juniorsuiten im charakteristischen Bergfried. Das Stadtviertel Ouchy war einst Fischerdorf und Handelsplatz und hat sich zur Destination für anspruchsvolle Gäste entwickelt. Das Boutique-Hotel vereint historische Mauern mit zeitgemässer, moderner Ausstattung. Es gilt als Geheimtipp direkt am See. → www.chateaudouchy.ch

4 Mövenpick****

Im Mövenpick Hotel Lausanne können Arbeit und Vergnügen verbunden werden. Es ist ein Business-Hotel mit modernsten Einrichtungen und zugleich ein perfektes Urlaubsziel in der internationalen Hauptstadt des Sports. Es liegt ebenfalls direkt am See im Stadtteil Ouchy und befindet sich nur wenige Schritte vom Kongresshotel Beau-Rivage Palace entfernt. → www.moevenpick-lausanne.com

5 Au Lac***

An bester Lage direkt am Lac Léman in Lausanne-Ouchy befindet sich das Dreisterne-Belle-Epoque-Hotel Au Lac. Das Hotel befindet sich in unmittelbarer Nähe von Strassencafés, blumenprächtigen Parks und einer der schönsten Seepromenaden Europas. → www.aulac.ch

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Für gezielte Anfragen per E-Mail zu einem unserer Kompetenzbereiche steht Ihnen jeweils ein direkter Kontakt zur Verfügung.

Tel Fax Email Web

+41 44 45 46 900 +41 44 45 46 999 contact-ch@grg.com www.grassroots-ch.com

Für Measurement, Education & Rewards: Rico Domenig, rico.domenig@grg.com Tel.: +41 44 45 46 917 Für Events & Communication: Kirsten Kunzendorf, kirsten.kunzendorf@grg.com Tel.: +41 44 45 46 960 Für Services: Thomas Vögeli, Tel.: thomas.voegeli@grg.com +41 44 45 46 910

Member of the WPP Group


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anmeldung Bitte melden Sie sich für alle Veranstaltungen und Übernachtungen entweder online über unsere Website www.schweizermedien.ch oder mit dem Anmeldeformular an. Das Formular finden Sie in diesem Magazin zwischen den Seiten 94 und 95: Grass Roots Switzerland AG, Schweizer Medienkongress Giesshübelstrasse 62b, 8045 Zürich Telefon 044 454 69 42, Fax 044 454 69 99, schweizermedien@grg.com

Ihre Hotels in Lausanne-Ouchy

Annullierungsbedingungen

Beau-Rivage Palace***** www.brp.ch

Für Annullierungen, die nach Freitag, 17. August 2012 eintreffen, werden die Kongresskarten und die gebuchten Übernachtungen in Rechnung gestellt. Kann das Hotel das annullierte Zimmer an andere Teilnehmer abgeben, werden pro Person die Kongresskarte sowie eine Bearbeitungsgebühr von 150 Franken verrechnet. Sollte Ihre persönliche Teilnahme nicht möglich sein, empfehlen wir Ihnen, Ihre Buchung einer Stellvertretung zu überlassen und uns dies entsprechend zu melden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Angleterre & Résidence**** www.angleterre-residence.ch Château d’Ouchy**** www.chateaudouchy.ch Mövenpick**** www.moevenpick-lausanne.com Au Lac*** www.aulac.ch Der Situationsplan von Lausanne mit den Standorten der Hotels sowie das Anmeldeformular sind auf www.schweizermedien.ch abrufbar.

Anmeldeschluss ist am Freitag, 17. August 2012 Für weitere Informationen und persönliche Auskünfte steht Ihnen die Geschäftsstelle des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN, Carmela Faoro oder Waltraud Stalder (Telefon 044 318 64 64, contact@schweizermedien.ch), gerne zur Verfügung.

Check-in im Hotel & KongressRegistrierung Zusätzlich zum individuellen Check-in im Hotel ist die Registrierung für den Schweizer Medienkongress am Empfangsdesk des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN im Kongresshotel erforderlich. Dort werden den Teilnehmenden der Badge und die allgemeinen Tagungsunterlagen überreicht.

Konditionen Kongresskarte Mitglied 690 Franken pro Person Nichtmitglied 960 Franken pro Person Begleitkarte* 370 Franken pro Person

Kongresssekretariat Das Kongresssekretariat befindet sich im Kongresshotel Beau-Rivage Palace in Lausanne-Ouchy. Es kann während der Tagung wie folgt kontaktiert werden: Telefon 021 613 34 40, Fax 021 613 34 41, schweizermedien@grg.com. Es ist am 19. September von 14.00 bis 17.00 Uhr, am 20. September von 8.00 bis 17.00 Uhr und am 21. September von 8.00 bis 12.00 Uhr besetzt.

Pro Kongressteilnehmer wird eine Kongresskarte verrechnet. Darin sind die folgenden Programmteile inbegriffen: Referate am Donnerstag, Rendez-vous culinaire und die Teilnahme am Kongressabend, Referate am Freitagmorgen inklusive leichtem Mittagslunch. *Die Begleitkarte kann nur von einer zweiten Person (private Begleitperson) für die Teilnahme am Kongressabend (Donnerstag ab 19.00 Uhr) und an den Referaten am Freitagmorgen inklusive Mittagslunch bezogen werden.

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Sponsoren Ein herzliches Dankeschön! Dank den Anzeigenplatzierungen und Sponsoringengagements der aufgeführten Unternehmen war es uns möglich, das vorliegende Magazin FlashExtra herauszugeben und den Schweizer Medienkongress 2012 in Lausanne zu organisieren.

Sponsoren Akeret AG, Druckerei am Lindenplatz Sekretariatstransport Coca-Cola Schweiz GmbH Gastgeschenk Coop Presse Dessertbuffet und Kaffee Kongressabend Data Quest AG, Apple Premium Reseller Leihgeräte Pressebüro, Mac Support Deloitte Consulting AG Notizblöcke und Kugelschreiber, Gastgeschenk Die Schweizerische Post Pressecorner, Gastgeschenk, Folder in Tagungsmappe Domaine de la Ville de Morges Wein Kongressabend Dr. iur. Werner Stauffacher Empfangskaffee mit Gipfeli Habegger AG Technik Henniez SA Mineralwasser Interpublicum AG, Karlen-Consulting AG Folder in Tagungsmappe Keystone Fotogalerie auf www.schweizermedien.ch Nespresso SA Kaffee Neue Zürcher Zeitung AG Champagner-Apéro PricewaterhouseCoopers AG Tragtasche PubliGroupe SA Gastgeschenk Ringier AG Rendez-vous culinaire Südostschweiz Medien Apéro Nachtessen Leitungsgremien Tamedia AG Wein Kongressabend Tamedia Publications romandes SA Willkommensgeschenk WEMF AG für Werbemedienforschung Präsentationsplatz Xtendx AG Bereitstellen der Referate als Webcast auf www.schweizermedien.ch

(Stand der Sponsorenliste bei Drucklegung des Magazins)

A&F Computersysteme AG Agfa Graphics Switzerland AG Beau-Rivage Palace Blick Coop Zeitung Cornèrcard Credit Suisse Die Schweizerische Post Die Südostschweiz Goldbach Group Grass Roots Switzerland AG Habegger AG IE Graphic Engineering Zürich AG L’Hebdo Migros-Magazin

Müller Martini Marketing AG Neue Luzerner Zeitung / Zentralschweiz am Sonntag Orange Communications SA PricewaterhouseCoopers AG Print Assist AG, Koenig & Bauer AG Publicitas AG Raiffeisen Schweizer Illustrierte Swiss Marketing (SMC) Tamedia AG UBS Update AG Vogt-Schild Druck AG WEMF AG für Werbemedienforschung Zürcher Regionalzeitungen, ZRZ

Inserenten

Organisation Schweizer Medienkongress 2012 Geschäftsstelle SCHWEIZER MEDIEN: Urs F. Meyer, Waltraud Stalder, Carmela Faoro, Waltraud Mistarz, Yeliz Açiksöz Demirkol Koordination: Grass Roots Switzerland AG: Thomas Vögeli, Cécile Jann, Nadja Haag Sponsoring und Anzeigen: Waltraud Stalder

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RIGHETTO

Mehr Marktanteil durch starke Reichweite

Die überdurchschnittlich hohen Haushalteinkommen machen das Verbreitungsgebiet der ZRZ zu einem der lukrativsten Märkte der Schweiz. Mit den Zürcher Regionalzeitungen mit einer Reichweite von 52.5%* bekommt Ihre Werbung die erforderliche Präsenz für Marktanteilgewinne. Zum Beispiel bei den 391’000 ZRZ-Leserinnen/-leser, die Produkte für den täglichen Bedarf in der Region einkaufen. *Quelle: MACH Basic/Consumer 2012-1

Andelfingen Bülach

Winterthur

Dielsdorf Zürich

Uster Pfäffikon Wetzikon Hinwil Meilen See Horgen Gaster Höfe March

Der Landbote Zürichsee-Zeitung Zürcher Oberländer Zürcher Unterländer

NA

GA

Auflage 125’018 339’350 Leser

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Zürcher Regionalzeitungen AG Garnmarkt 1, Postfach, 8401 Winterthur, T 044 515 44 44 F 044 515 44 49, inserate@zrz.ch, www.zrz.ch

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Hundert Portraits Hundert Jahre Schweizer Illustrierte Bilder von Marco Grob Hundert Portraits zum hundertsten Geburtstag der Schweizer Illustrierten. Fotografiert von Marco Grob, einem Schweizer, der in New York zu den Erfolgreichsten seines Fachs gehört. Hundert Autorinnen und Autoren – Schriftsteller, Sportler, Bundesräte – beschreiben die Menschen auf den Bildern. Aus ganz persönlicher Sicht. In überraschenden Kombinationen. Ein Buch über die Vielfalt der Schweiz. Oder wie es Verleger Michael Ringier sagt: «Ein Buch über das Leben.»

HUNDERT Hundert Portraits Hundert Jahre Schweizer Illustrierte Bilder von Marco Grob Schweizer Illustrierte/Ringier AG 255 x 310 mm, 160 Seiten, gebunden Preis CHF 69.– ISBN 978-3-280-05467-3

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Magazin des verbandes schweizer Medien August 2012


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