ZWISCHEN ORGELBOCK UND DIRIGENTENPULT

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Minuten, parkte das Auto auf dem dafür vorgesehen Platz für DB-Gäste, legte den Parkschein hinein, ging zum Bahnsteig, der auch verdächtig unbevölkert erschien, und wartete. 19.38, 19.40, 19.42, 19.45…. kein Zug in Sicht. Ich gehe in die Halle und entdecke außer einer älteren Geschäftsfrau, die gerade ihren Allzweck-Laden schließt, niemand. Schließlich frage ich sie, ob sie was von einer Zugverspätung weiß. „Wos moanst?“ Ich erkläre deutlicher. „Aso. Nana, des is der Neinzehnvirazwoanzger nocha Nianberg, der is scho long fuart.“ War doch tatsächlich auf meinem Ticket ein Ziffernsturz statt 19.24Uhr eben 19.42Uhr zu lesen. Ich fluchte vor mich hin, stieg ins Auto und fuhr nach Nürnberg. Dort trieb ich mich am Bahnhof, und nachdem der geschlossen wurde, in einer Bar herum bis 3.30Uhr und nahm die erste Verbindung nach Gotha. Dort frühstückte ich erstmals. Umsomehr verwunderte mich, wie man mir das kostbare Buch, das ich unbedingt persönlich holen musste und nicht mit der einer Sonderfracht geschickt werden konnte, übergab: in Zeitungspapier eingewickelt – und so reiste es mit mir per Bahn und Auto nach Rutzenmoos.

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