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Olympische Spiele

Wo LaNDEt WINtER-oLyMPIa?

olympische Winterspiele sind giga-Events und alles andere als nachhaltig. Eine Zukunft kann es für den grossanlass nur im Einklang mit der Natur geben.

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Rio | SAS News Redaktion

1 Garmisch-Partenkirchen 1936, Skisprung der Männer von der 70 Meter Schanze. ©The Olympic Museum - International Olympic Committee (IOC) - All rights reserved.

2 Tourismuswerbung für den Wintersportort Chamonix Mont-Blanc, um 1900.

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Die nächsten Winterspiele finden nicht irgendwo im fernen Asien, sondern in unserer direkten Nachbarschaft statt: In Mailand und Cortina d’Ampezzo. Eine gute Gelegenheit, für eine kurze Situationsanalyse der grössten Wintersportveranstaltung der Welt. In Peking 2022 wurden über 100 Wettkämpfe ausgetragen. An den ersten Winterspielen 1924 im französischen Chamonix waren exakt 15 Disziplinen vertreten gewesen. Zehn Jahre zuvor hatte der Olympische Kongress in Paris beschlossen, dass Eishockey, Eislaufen und Skifahren offiziell zu den olympischen Sportarten zählen. Während in Chamonix die Medienschar mit 88 Akkreditierten noch recht überschaubar war, sorgen heute rund 15'000 Medienleute für Bild und Text aus allen Winkeln und auf allen Kanälen. Eine angenehme Entwicklung fand lediglich im Bereich der Geschlechtergleichheit statt: Während vor 100 Jahren lediglich 5 Prozent der Teilnehmenden an Olympischen Spielen Frauen waren, ist es heute nahezu die Hälfte.

Mountain Summit und tag der Berge

In den kommenden Jahrzehnten stellt der globale Klimawandel die Olympischen Winterspiele vor enorme Herausforderungen. Sind solche energie- und ressourcenfressenden Gigaevents überhaupt noch zu rechtfertigen? Glaubt man dem Internationalen Olympischen Komitee aus Lausanne, können die Spiele gar zu einem gesünderen Planeten beitragen. Vor drei Jahren lancierte das IOC den Mountain Summit.

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Diese Gruppe von Sportorganisationen wollen den aktuellen Zustand der Berge auf der ganzen Welt schützen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören unter anderem die FIS sowie die NGO Protect our Winters mit Sitz in Zürich. Ziel der Initiative ist es, die negativen Auswirkungen von Sportaktivitäten auf die Bergumwelt zu messen und zu reduzieren sowie die Öffentlichkeit für die Wichtigkeit dieser Fragen zu sensibilisieren. Unter anderem beteiligt man sich am „Internationalen Tag der Berge”, ein durch die UNO eingeführter Gedenktag, der jeweils am 11. Dezember gefeiert wird.

„olympische” Wälder?

Zudem hat das IOC angekündigt, dass alle Olympischen Spiele einen Beitrag zum Schutz des Klimas leisten sollen. Ab 2030 wird jedes Organisationskomitee vertraglich verpflichtet, nicht nur klimaneutrale, sondern darüber hinausgehende Lösungen zu implementieren. So hat sich das OK der Sommerspiele in Paris 2024 zum Ziel gesetzt, die ersten klimapositiven Spiele auszutragen. Das IOC selbst möchte bis 2024 gar eine negative CO2-Bilanz vorweisen können. Um dies zu erreichen, will man seine direkten und indirekten Emissionen reduzieren und über 100 Prozent der verbleibenden Emissionen kompensieren. Dies geschieht hauptsächlich durch das Olympic Forest Project. Im Senegal, dem Gastgeberland der Olympischen JugendSommerspiele 2026, und dem benachbarten Mali werden rund 355’000 einheimische Bäume gepflanzt. Dieser Wald soll einmal 200’000 Tonnen CO2-Äquivalent absorbieren. Das Projekt ist Teil der von den Vereinten Nationen unterstützten Initiative „Grosse Grüne Mauer” in Afrika.

Die grosse grüne Mauer

Das Projekt der Grossen Grünen Mauer wurde 2007 von der Afrikanischen Union (AU) initiiert. Es soll ein Baumgürtel von 15 Kilometer Breite und 7000 Kilometern Länge entstehen, der sich von Dakar in Senegal über elf Länder der Sahara bis nach Dschibuti erstreckt. Ursprünglich sollte dieser bis 2030 eine Fläche von 100 Millionen Hektar bedecken. Damit wäre es die grösste von Lebewesen geschaffene Struktur auf unserem Planeten und rund drei Mal so gross wie das Korallenmeer Great Barrier Reef vor der Ostküste Australiens. Der Gedanke dahinter: die Ausbreitung der Wüste stoppen, das Leben von einigen der ärmsten Bevölkerungsgruppen der Welt verbessern sowie einen Beitrag zum Kampf Afrikas gegen den Klimawandel leisten. Das Projekt kommt jedoch langsamer voran als geplant. Laut einem Bericht der UNO wurden bis heute erst 15 Prozent realisiert. Andererseits profitierte bereits rund eine halbe Million Menschen von der Initiative, sowohl durch Ausbildung als auch durch die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Ungewisse Zukunftsperspektiven

So gut gemeint solch Initiativen von IOC und anderen grossen Playern auch sind – der Hund beisst sich dennoch in den Schwanz. In immer gigantischeren Bildern von Spektakeln versprechen sich die austragenden Länder Werbung in eigener Sache. Stichwort Greenwashing: Damit ist gemeint, dass man sich PR-Methoden bedient, die darauf zielen, sich in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen. Tatsächlich steht die Umwelt bei fast allen grossen internationalen Sportevents hinten an. Wir als Skifans wollen aber nicht auf die actiongeladenen Duelle auf Skis oder Langlaufskis an Olympische Spielen verzichten. Immerhin wird 2026 in Mailand und Cortina auf viele bestehende Sportanlagen zurückgegriffen. Das Problem der Tausenden von Flugkilometern, welche Athleten, Funktionäre oder die internationale Medienschar zurücklegen, um vor Ort dabei zu sein, ist deswegen nicht gelöst. Möglicherweise gibt es in Zukunft dafür technische Lösungen. Vielleicht liegt der Schlüssel zur Zukunft der Olympischen Winterspiele aber auch ganz einfach in einem bekannten Sprichwort: „Sometimes less is more.”

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