BE, 24.06.2008

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24. Juni 2008

Busacca Italien vermieste Schweizer Finalteilnahme Von Lukas Hasselberg

Der Tessiner Schiedsrichter Massimo Busacca war der Favorit als Final-Referee. Nun leitet er morgen den Halbfinal Deutschland – Türkei. Die Uefa-Schiedsrichterkommission hat sich nach dem Ausscheiden der Italiener gegen den Schweizer Massimo Busacca als Finalschiedsrichter am Sonntag entschieden. Nun kommt der Italiener Roberto ­Rosetti zum Handkuss.

Die Schweiz ­erinnert sich noch gut an Rosetti, denn der Klinik­direktor aus ­Turin pfiff beim Eröffnungsspiel gegen Tschechien äus­serst schweizfeindlich und verwehrte den Penalty nach dem Handspiel von Tomas Ujfalusi. «Das ist meiner

Meinung der einzige grobe Fehler von Rosetti», sagte Urs Meier, der Schweizer Schiedsrichter-Chef und Experte beim «ZDF», zu «.ch». «Aber er hat die Nomination nicht gestohlen.» Enttäuschung Auch wenn Meier dem ­Tessiner Busacca den Final zugetraut und gegönnt hätte, ist er trotzdem stolz auf die Halbfinal-Nomination: «Er hat konstant gute Leistungen gezeigt.»

Busacca sei laut Meier im ersten Moment sehr enttäuscht gewesen. Offiziell war Busacca aber «sicher nicht enttäuscht. Das ist eine gross Ehre. Aber klar will ich immer so hoch hinaus wie möglich.» Der Frust ist logisch, denn im Vorfeld war der 39-Jährige als Favorit für den EM-Final gehandelt worden. Hätten sich die Italiener gegen Spanien durchgesetzt, wäre Busacca wohl zur Finalehre gekommen.

finaler pfiff Gottfried «Godi» Dienst und Bruno Galler bleiben weiter die bislang einzigen Schweizer Unparteiischen, die einen EM-Final leiten durften. Dienst pfiff 1968 den Final Italien – Jugoslawien, der 1:1 endete und zwei Tage später wiederholt werden musste, Galler 1992 Dänemark – Deutschland. Massimo Busacca hat mit 39 aber noch alle Chancen, die höchste Stufe der Schiedsrichter-Karriereleiter zu erklimmen: Bis er mit 45 international in Rente gehen muss, stehen noch zwei WM und eine EM an. (mh)

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Engländer sind heiss auf Euro-Homepage Begehrt Die Homepage der Euro

registrierte bislang eine Milliarde Hits – eine Steigerung um 250 Prozent gegenüber 2004. Den grössten Anteil der europäischen Homepage-Besucher stellen die Briten mit 15 Prozent.

Türken kaufen ­Fanshops leer Ausverkauft Die türkischen Erfolge sorgten für einen Verkaufsrekord von Fahnen und Trikots am Bosporus. Seit dem EM-Beginn wurden zwei Millionen türkische Fahnen verkauft. Sportartikelhersteller Nike vermeldete, dass er zusätz­ liche Trikots produzieren musste.

Rüstü darf auch im Halbfinal ins Tor Urteil Die Türkei muss im Halb­ final gegen Deutschland auf Stamm­torwart Demirel Volkan verzichten. Der Einspruch gegen die zweite Spielsperre des ­26-Jährigen wurde abgewiesen. Somit wird in Basel wieder Ersatz­ torwart Recber Rüstü (35) spielen.

Massimo Busacca steht Red und Antwort im Schiedsrichter-Camp in Regensdorf ZH. Key

Zoff wegen Abgang von Trainer Hickersberger

Josef Hickersberger. Key

TEMPORÄR- + DAUERSTELLEN

Wie sein Schweizer Berufskollege Köbi Kuhn hört auch Österreichs Nationalcoach Josef Hickersberger nach der Heim-EM auf. Mit seinem Schnellschuss stellte der 60-jährige Hickersberger den österreichischen Verband vor vollendete Tatsachen. Der ÖFB reagierte überrascht und verärgert, denn der Coach habe ihm zuvor intern zugesichert, weiterzumachen. Hickersbergers Zahlenbi-

lanz fiel mit bloss fünf Siegen in 27 Länderspielen und nur einem Punktgewinn an der EM nicht positiv aus. Über seine zweite Amtszeit als Nationaltrainer zeigte er sich aber ebenso zufrieden wie seine Bosse: «Die Mannschaft wurde verjüngt, und es wurden Fortschritte erzielt.» «Ich bin leer» Für seinen Meinungswechsel hatte er eine simple Er-

klärung: «Die Spieler haben mich nach dem letzten EMSpiel an der Bar zum Weitermachen gedrängt. Ich habe im ersten Moment auf Emotionen statt auf den Verstand gehört. Das war ein Fehler. Ich bin leer, brauche eine Auszeit, muss meine Batterien aufladen.» Erster Kandidat auf die Nachfolge ist Hickersbergers Assistent, der frühere Bundesliga-Profi Andreas Herzog. (mh)

Koller wechselt von Nürnberg an die Wolga Abgewandert Jan Koller verlässt

den 1. FC Nürnberg. Der 35-jährige Tscheche, der nach dem Scheitern der Tschechen seinen Rücktritt als Nationalspieler erklärt hatte, wechselt zum russischen Erstli­gisten Krylia Samara.(si)

Penaltykrimi war zu viel für Casillas’ Mama Schwächeanfall Die Mutter vom spanischen Torhüter Iker Casillas erlitt am Sonntagabend einen Schwächeanfall und musste vom Notdienst betreut werden, als ihr Sohn Spanien im Penaltyschiessen in den EM-Halbfinal hexte. (red)


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