Familienmedien - Medienfamilien

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FAMILIENMEDIEN – MEDIENFAMILIEN Markus Grammel, MA Mag. (FH) Regula Troxler FH-Prof. Dr. Nicole Gonser DGPuK-Jahrestagung Passau, 30. Mai 2014


Forschungsinteresse Mediennutzung

?!

Digital Immigrants

Familie im Wandel

Medienerziehung

Digital Natives

Medienkompetenz

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Forschungsinteresse

Welche Bedeutung kommt der Sozialisationsinstanz Familie im Zeitalter digitaler Medien bei der Vermittlung von Medienkompetenz zu?

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Theoretische Einordnung (Medien-) Sozialisation

Sozial-/ MedienĂśkologie

Hurrelmann (2001/2007), SĂźss (2004)

Baacke (1991)

Medienerziehung

Medienkompetenz

Tulodziecki (1997)

Treumann et al. (2007)

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Forschungsdesign Qualitative Teiluntersuchungen und Stichprobe WAS? Phase 1: Einwöchige Tagebuchstudie mittels Selbstausfüller-Vorlagen Phase 2: Mehrpersonengespräche in Form von Leitfadeninterviews

WER? 

neun Familien aus Wien und Niederösterreich

zumindest ein(e) Jugendliche(r) zwischen 11 und 16 Jahren

Ehepaar-, Patchwork- und Alleinerzieherfamilien FA M I L I E N M E D I E N - M E D I E N FA M I L I E N

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Ergebnisse Medienerziehung Medienzugang Erwachsene beh체tend / bewahrend

+ Regeln, quantitative und qualitative Beschr채nkungen

Digital Immigrants

F3

F1

F9

F7 F2

F5

F6

F8

F4

-

interaktionsorientiert / liberal FA M I L I E N M E D I E N - M E D I E N FA M I L I E N

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Familienportraits Familie 1: Computer und Fernsehen nur in MaĂ&#x;en Schwester (9)

Mutter (35)

Philipp (12), Wien

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Vater (43)

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Familienportraits Familie 1: Computer und Fernsehen nur in Maßen „Also man hört‘s ja auch, dass viele Jugendliche im Teenageralter so dann nur mehr vor den Geräten sitzen […], da find‘ ich, ist es sehr wichtig, da aufzupassen, dass man das nicht übertreibt und dass man rechtzeitig merkt, dass es auch andere Freizeitaktivitäten gibt, die auch Spaß machen.“

„Er [der Fernseher] läuft bei uns nicht sehr oft und nicht sehr viel. Und wenn, dann […] tun wir fernsehen und dann drehen wir wieder ab. Bei uns wird er einfach nicht nebenbei laufen gelassen.“ Mutter (35)

„Wenn zu lernen ist, dann gibt es gar kein Fernsehen […] man sollte zuerst einmal die Aufgaben machen und üben, das was man üben sollte […] und dann können wir über Sonstiges sprechen.“

„[Wenn] wir nicht wissen, wie man ein Spiel installiert, da brauchen wir halt den Papa dann dazu. Weil ich kenn‘ mich auch nicht so gut aus.“

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Familienportraits Familie 1: Computer und Fernsehen nur in Maßen „Ich kann nicht länger spielen als was ich immer spiele, weil sonst kann ich die Hausaufgabe nicht machen.“

„Ja, es gibt so eine Seite, wo man für Englisch üben kann. Und da übe ich hin und wieder.“

Philipp (12), Wien

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Familienportraits Familie 4: Wie die Mutter, so die Tochter

Mutter (43)

Sandra (13), Wien

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Familienportraits Familie 4: Wie die Mutter, so die Tochter „Ich misch‘ mich wirklich wenig ein. Aber ich bin auch so erzogen worden und find‘ nicht, dass das irgendwie schädlich war.“ Mutter (43)

„Ja, ich bin selber so, dass ich auch gern da [in den Fernseher] reinschaue. Was ich mir nicht verbiete oder was ich mir erlaube – in gewissem Rahmen darf sie das auch, eigentlich.“

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Familienportraits „Man hat schon ein paar Sachen gehört, was da so passiert im Facebook. Deswegen haben wir es ein bisschen geschützt.“

Familie 4: Wie die Mutter, so die Tochter „Wenn ich fernschaue, dann bin ich auch nebenbei in Facebook […]. Also irgendwie schau‘ ich so alle beide Sachen an […] und manchmal mach‘ ich auch Hausübung […], da mach‘ ich manchmal auf stumm und schau‘ nur manchmal hin.“

Sandra (13), Wien

„Man merkt das auch selber, man fällt so irgendwie in eine Sucht rein […] so als wäre es ein Reflex […] muss ich jetzt in Facebook nachschauen […] Und ich weiß nicht, wie man das einschränken könnte, aber man sollte es wenigstens versuchen.“ FA M I L I E N M E D I E N - M E D I E N FA M I L I E N

„Das Handy ist auch jetzt irgendwie praktischer geworden. Da kann man jetzt mittlerweile schon fast alles machen wie auf dem Laptop, da braucht man d[en] nicht [mehr] so.“

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Familienportraits Familie 6: Und die Tochter ist zur Stelle

Mutter (40)

Julia (15), Wien

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Familienportraits Familie 6: Und die Tochter ist zur Stelle „Und wenn ich am PC sitze und was Außergewöhnliches mach‘ – das heißt, das ist schon mehr als E-Mails lesen – dann muss sowieso die [Julia] mithelfen.“ Mutter (40)

„Was, wo ich ihr halt vertrauen muss, das ist […] bei Facebook zum Beispiel, dass man das nicht so öffentlich zugänglich macht, […] aber da weiß sie auch genau Bescheid über diese Vorsichtsmaßnahmen.“ „Konsequent mach‘ ich das nicht, aber wenn's mir auffällt, dann sag‘ ich schon, dass sie [das Handy während der Hausaufgabe] raustun soll.“

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Familienportraits Familie 6: Und die Tochter ist zur Stelle „Ich kann sehr viele Sachen gleichzeitig. Na es ist so: Also Computer – Facebook, Handy – WhatsApp und iPod – Musik.“

„[Ohne Handy], das würd‘ ich nicht überleben. Also, ja ich könnt‘ ja gar nicht mal in die Schule kommen, ich mein‘, ich muss meine ganzen Freundinnen einsammeln so in der Früh.“

Julia (15), Wien

„Ja ich muss da selber manchmal ein bisschen rumprobieren, bis ich das weiß, ich kann das nicht immer so sagen.“ FA M I L I E N M E D I E N - M E D I E N FA M I L I E N

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Ergebnisse Medienkompetenz Medientrends Jugendliche 1. Jugendliche Digital Natives sind Parallel- und Nebenbeinutzer/innen.

Digital Natives

2. Das Smartphone ersetzt zunehmend den Computer. 3. Jugendliche Digital Natives verfolgen einen experimentellen, durch Selbstsozialisation gepr채gten Zugang. 4. Das Problembewusstsein entwickelt sich mit der Erfahrung. FA M I L I E N M E D I E N - M E D I E N FA M I L I E N

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Ergebnisse Medienkompetenz Umkehr des Sozialisationsprozesses Anwendungswissen/ Technikkenntnisse

Digital Erwachsene Immigrants

HeranDigital wachsende Natives Medieninhalte FA M I L I E N M E D I E N - M E D I E N FA M I L I E N

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Ausblick Derzeitige und k端nftige Anschlussforschung Medienkompetenz Medienkritik Medienkunde Mediennutzung Mediengestaltung

Medieninhalte News Literacy

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Public Value

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Ausblick Derzeitige und k端nftige Anschlussforschung Medienkompetenz Medienkritik Medienkunde Mediennutzung Mediengestaltung

Medieninhalte News Literacy

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Public Value

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FAMILIENMEDIEN – MEDIENFAMILIEN FORSCHUNGSCENTER JOURNALISMUS am Institut für Journalismus & Medienmanagement FHWien der WKW Währinger Gürtel 97, 1180 Wien, Österreich www.JournalismusDreiNull.at

KONTAKT Markus Grammel, MA

markus.grammel@fh-wien.ac.at @M_Grammel Mag. (FH) Regula Troxler regula.troxler@fh-wien.ac.at @RegulaTroxler FH-Prof. Dr. Nicole Gonser nicole.gonser@fh-wien.ac.at


Literaturangaben Baacke, Dieter (1991). Die 13- bis 18jährigen: Einführung in die Probleme des Jugendalters (5. Auflage). Weinheim, Basel: Beltz. Hurrelmann, Klaus (2001). Einführung in die Sozialisationstheorie: Über den Zusammenhang von Sozialstruktur und Persönlichkeit (7. Auflage). Weinheim/Basel: Beltz. Hurrelmann, Klaus (2007). Lebensphase Jugend: Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung (9., aktualisierte Auflage). Weinheim/München: Juventa. Süss, Daniel (2004). Mediensozialisation von Heranwachsenden: Dimensionen – Konstanten – Wandel. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Treumann, Klaus Peter; Meister, Dorothee M.; Sander, Uwe; Burkatzki, Eckhard; Hagedorn, Jörg; Kämmerer, Manuela; Strotmann, Mareike & Wegener, Claudia (2007). Medienhandeln Jugendlicher: Mediennutzung und Medienkompetenz: Bielefelder Medienkompetenzmodell. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Tulodziecki, Gerhard (1997). Medien in Erziehung und Bildung: Grundlagen und Beispiele einer handlungs- und entwicklungsorientierten Medienpädagogik (3. Auflage). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. FA M I L I E N M E D I E N - M E D I E N FA M I L I E N

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