guia costa brava

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FÜHRER+KARTE

girona

costa brava Text: Sebastià Roig Fotografien: Jordi Puig

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die costa brava Küstendörfer Buchten und Strände

Das intensive Blau des Mittelmeers, die malerischen Pinienhaine und der weite Horizont, der sich zum Meer hin öffnet, verleihen den kleinen Städtchen und Buchten der Costa Brava diese ganz besondere Lebendigkeit. Wasser, Sonne und Wind haben den Charakter einer Küste voller malerischer Winkel und überwältigender Aussichtspunkte geformt.

➜ S. 21

Strecke 1: Von portbou bis cadaqués ➜ S. 23

Strecke 2: von roses bis l’escala ➜ S. 49

Strecke 3: von l’estartit bis calella de palafrugell ➜ S. 69

Strecke 4: von palamós bis blanes ➜ S. 95


Inhaltsverzeichnis | 3

portbou ➜ S. 25

COLERA ➜ S. 25

llançà ➜ S. 31

EL port de la selva ➜ S. 35

cadaqués ➜ S. 43

roses ➜ S. 55

castelló d’empúries ➜ S. 61

L’escala ➜ S. 65

TORROELLA UND l’estartit ➜ S. 71

PALS ➜ S. 75

begur ➜ S. 79

palafrugell UND calella ➜ S. 85-87

palamós UND CALONGE ➜ S. 105

CASTELL UND platja d’aro ➜ S. 111

Sant feliu de guíxols ➜ S. 119

tossa de mar ➜ S. 127

lloret de mar ➜ S. 137

blanes ➜ S. 143


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Naturparks

Strände und Gebirgszüge wie die Pyrenäen machen aus der Costa Brava ein Naturparadies voller Kontraste, unterschiedlicher Ökosysteme und von hohem ökologischem Wert. Der Reichtum der Meeresgründe kommt dem des Landes gleich, eine wundervolle Landschaft voller botanischer Gärten, Feuchtgebiete, grüner Wälder, hoher Berge und steiler Felsen.

➜ S. 147

Naturpark cap de creus ➜ S. 149


Inhaltsverzeichnis | 5

Naturpark els AIGUAMOLLS DE L’EMPORDÀ ➜ S. 152

Naturpark Montgrí, les Illes Medes i el baix ter ➜ S. 154

Naturlandschaft von nationalem Interesse l’ALBERA ➜ S. 156

Naturpark Zona Volcànica de la Garrotxa ➜ S. 158

Naturpark CADÍ - MOIXERÓ ➜ S. 160

Naturpark MONTSENY ➜ S. 162


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Thematische Routen und

Strecken

Aber die Costa Brava hat neben der Natur noch viel mehr zu bieten. Man kann hier auch den Spuren der Kunst, der Geschichte, der Architektur, der Traditionen und der Gastronomie folgen, und so diese Region besser verstehen.

➜ S. 165

girona ➜ S. 169

Archäologie ➜ S. 175

R1

R2

Romanik und Gotik ➜ S. 179

R3


Inhaltsverzeichnis | 7

modernisme ➜ S. 183

R4

salvador dalí ➜ S. 187

R5

Mittelalterliche Dörfer ➜ S. 193

R6

Handwerk und industrielles Erbe ➜ S. 199

R7

Das Landesinnere und die Pyrenäen ➜ S. 203

R8


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Freizeit für die Familie und Abenteuer

Aktivurlaub

An der Costa Brava finden Sie ein sehr vielseitiges Freizeitangebot. Menschen, die Ruhe und Erholung suchen und einfach nur die Stille der Natur genießen möchten, finden das Richtige, ebenso wie Abenteurer, die neue, intensive und berauschende Erfahrungen suchen.

➜ S. 211

Wassersport ➜ S. 212

Wasser- und Themenparks ➜ S. 213

Tauchen ➜ S. 214

Schiffsausflüge an der Küste ➜ S. 215


Inhaltsverzeichnis | 9

Radwandern und Geländerad ➜ S. 216

wanderweg costa brava camins de ronda ➜ S. 217

Reitsport ➜ S. 218

Skifahren ➜ S. 219

Fliegen ➜ S. 220

GOLF ➜ S. 221


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Museen

und Kunstgalerien

Die Kreativität ist einer der großen immateriellen Werte dieses Landes. Einheimische und internationale Künstler haben aus Tossa de Mar, Cadaqués, Girona, Banyoles und Figueres künstlerisch sehr interessante Städte gemacht.

➜ S. 223

Gastronomie girona-costa brava

Die Costa Brava und die Landkreise von Girona genießen in Sachen Gastronomie einen ausgezeichneten Ruf. Die regionalen Produkte stellen die Rohstoffe für die typischen Gerichte der Region dar, aber auch für die große Avantgardeküche.

➜ S. 227

Bodegas,

Weine und Liköre

Der Weinanbau ist eng mit der Landschaft der Costa Brava verbunden. Die Weinproduktion in den Bodegas der Region hat in den letzten Jahren eine wahre Wiedergeburt erfahren und das Interesse internationaler Feinschmecker und Weinkenner erweckt.

➜ S. 231


Inhaltsverzeichnis | 11

Veranstaltungskalender

Die Kultur des Mittelmeeres feiert ihre Feste auf den Straßen und Plätzen. Diesem Grundsatz treu bieten auch die Küstenorte und Strände auf ihren öffentlichen Plätzen häufig das farbenfrohe und fröhliche Bild von belebten Volksfesten.

➜ S. 235

Volksfeste ➜ S. 236

Gastronomieveranstaltungen ➜ S. 239

Jahrmärkte, Messen und Kunsthandwerk ➜ S. 240

Musikfestivals ➜ S. 242

Praktischer Führer ➜ S. 244


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Einleitung | 13

Meer und Gebirge Der Legende nach entstand die Region Empordà, vielleicht eine der Bekanntesten der Costa Brava, durch die leidenschaftliche Liebe zwischen einem Hirten und einer Seejungfrau. Die romantische Folklore fand mit diesen beiden legendären Personen eine Metapher für die geographischen und geologischen Besonderheiten der Region. All dieses Grundmaterial nahm der Schriftsteller auf, als er die Ortsbezeichnung Costa Brava, die wilde Küste erfand. Er sprach von ihrer Schönheit, die durch die Verbindung von Meer und Land, von Kaps, Buchten und Steilküsten entstand. Eine wundervolle Kombination aus Meer und Gebirge. Dieses Binom prägt die gesamte Küste. Meer und Gebirge. Die Pyrenäen und der Golf von Roses. Der Montgrí und die Medes-Inseln. Bauern und Fischer. Strände und Wälder. Steilküsten und Sümpfe. Ebenen und botanische Gärten. Hähnchen mit Kaisergranat. Fleischklößchen mit Tintenfisch. Habaneras und Sardanes. Surrealismus und Klassizismus. Ein Mikrokosmos voller kleiner Einzelheiten, in den man eindringen muss, um ihn zu erforschen und zu genießen.


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Von den Megalithen bis zu der Zeit des Kaisers Augustus Die Küste der drei katalanischen Landkreise Alt Empordà, Baix Empordà und La Selva bilden die Costa Brava. Eine Region, in der die Lebensweise und die Gebräuche der See überlebt haben. Die Geographie dieser Zone ist sehr interessant und eigentümlich. Und zu dieser wundervollen Landschaft gesellt sich das reiche kulturelle, architektonische und geschichtliche Erbe, das überall zu finden ist. Die Region wurde bereits in ferner Vergangenheit besiedelt. Davon zeugen Dolmen, frühgeschichtliche Fundstätten und andere Megalithenbauten in Roses, Llançà, Tossa de Mar und anderen Dörfern. Auch die Besiedlung durch die ersten iberischen Stämme konnte nachgewiesen werden. Die befestigte Siedlung Ullastret (7. – 2. Jh. v. Chr.) auf einer kleinen Anhöhe ist das gröβte iberische Dorf, das in Katalonien entdeckt wurde. Die archäologischen Fundstücke werden in dem Archäologiemuseum von Katalonien, Ullastret ausgestellt. Weitere iberische Siedlungen gibt es in Punta de Castell, Palamós und in Puig Castellet in Lloret de Mar. Die Ureinwohner der Costa Brava erhielten bald Gesellschaft von den Seefahrern anderer Kulturen. Griechische Händler aus Phokäa, die aus der Kolonie Massilia kamen, gründeten Empúries auf dem Hügel Sant Martí (580 v. Chr.); und später (6. Jh. v. Chr.) machten sie sich ins Landesinnere auf. In späteren Zeiten wurde Empúries dann auch von der Romanisierung betroffen. Ein römisches Militärlager sollte der Embryo für die zukünftige römische Stadt sein (1. Jh. n. Chr.). Diese verband sich schlieβlich in der Epoche des Kaisers Augustus mit der griechischen Polis, und es entstand das mächtige Municipium Emporiae. Das Zusammentreffen dieser beiden Kulturen in einer einzigen Metropole machten die Fundstätte Empúries zu einem wirklich einzigartigen Ort. Die Costa Brava kann also stolz darauf sein, seit dem Altertum Menschen verschiedensten Ursprung empfangen, aufgenommen und bezaubert zu haben. Und das kann wirklich nicht jede Region von sich behaupten.


Einleitung | 15


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Talent, Schöpfung und Meisterwerke am Meer Regt die Landschaft der Costa Brava die Kreativität und die Phantasie an? Das kann natürlich empirisch nicht belegt werden. Dennoch lässt alles darauf schlieβen, dass diese Umgebung eine wichtige Rolle im Leben und Werk vieler Künstler spielte, die sich hier niederlieβen. Das vielleicht eindeutigste Beispiel dafür finden wir 1855 in Cadaqués. Damals hielt sich Narcís Monturiol, ein Erfinder aus Figueres, hier aus politischen Gründen im Exil auf. Bei seinen Spaziergängen durch Cap de Creus sah er, wie schwer die Arbeit der Korallenfischer war, und er kam auf die Idee, dass ein Unterseeboot ihnen die Arbeit doch sehr erleichtern würde. So entstand 1859 die Erfindung oder Umwandlung von Monturiol, das U-Boot Ictineu. Dies war bereits das erste Symptom des Phänomens der Inspiration. Ab Anfang des 20. Jh. zog die Costa Brava Künstler aus ganz Europa an. Gleichzeitig widmeten sich einheimische Künstler stark den ästhetischen Strömungen der Avantgarde: Salvador Dalí, Àngel Planells, Ángeles Santos, Joan Massanet und Esteve Francès, Evarist Vallès, Antoni Pitxot und Bartomeu Massot. In Tossa de Mar und Cadaqués entstanden zwei der kreativsten und einflussreichsten Künstlergemeinden. Marc Chagall kam 1933 nach Tossa und taufte das Dorf „blaues Paradies“. Ein Jahr später lieβen sich André Masson und seine Frau in Tossa nieder. 1933 besuchte Marcel Duchamp, ein Freund Dalís, Cadaqués zum ersten Mal. Vor diesem waren bereits Picasso, Federico García Lorca und Luís Buñuel hier gewesen. Die Anwesenheit Duchamps zog auch die von Richard Hamilton, Dieter Roth und John Cage nach sich. Auch die gastronomische Revolution der gehobenen Küche entstand in diesem Landstrich. Seit Ferran Adrià in der Bucht Cala Montjoi in Roses kocht, also seit 1982, haben die Feinschmecker der ganzen Welt es gelernt, Speisen mit allen fünf Sinnen zu genieβen. An den Stränden der Costa Brava entstehen ohne Zweifel auch weiterhin wundervolle neue Ideen.


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Die Costa Brava entstand nicht in sieben Tagen Seitdem Ferran Agulló diesen Ortsnamen Costa Brava geschaffen Die Tourismusmarke hatte, um die Küste Gironas zu definieren, ist über ein Jahrhundert Costa Bravavergangen. In dieser Zeit hat sich die Costa Brava in ein beliebtes Pirineu de Girona Reiseziel für Touristen aus der ganzen Welt verwandelt. umfasst nicht nur die Bereits während der glücklichen Zwanzigerjahre begannen sich die Strände und die Küste, Vorzüge dieser kleinen Region herumzusprechen. Das erste Hotel der sondern alle Landkreise von Girona. Und ein Costa Brava wurde 1920 in Lloret de Mar eröffnet, und kurz darauf erschien der erste Costa-Brava-Führer. Die Siedlung S’Agaró, eine der Aufenthalt an der Costa Brava wird durch einen ersten Feriensiedlungen, entstand 1923. Das war der Beginn. Abstecher in die Berge In den Dreiβigerjahren setzten die örtlichen und nationalen Vernur noch bereichert. waltungen darauf, die Schönheit der Region zu wahren und für sie zu werben. 1935 entstand der Gemeindeverband der Costa Brava, und im gleichen Jahr das Fremdenverkehrsamt der Costa Brava, mit dem Beistand der Landesregierung Kataloniens. Aber kurz darauf brach der Spanische Bürgerkrieg aus, in dem der Franquismus den Sieg davontrug. Die darauffolgende Unterdrückung erstickte all diese Initiativen im Keim. Erst in den Fünfzigerjahren wurden diese Initiativen wiederbelebt. Und das ist teilweise auch den Filmproduzenten zu verdanken. Albert Lewin filmte 1951 in Tossa de Mar Pandora und der fliegende Holländer, Orson Welles 1954 in S’Agaró Mr. Arkadin, und Joseph L. Mankiewicz 1959 in Begur Plötzlich im letzten Sommer. In den Sechzigerjahren begann dann der Massentourismus. Truman Capote mietete sich 1963 ein Haus in Palamós, in dem er einen Teil seines Romans Kaltblütig schrieb. Da immer mehr Sommergäste kamen, wurde 1967 der Flughafen GironaCosta Brava eingeweiht. Eine negative Folge dieses Tourismusbooms war die unkontrollierte Bebauung eines guten Teils der Küste. Um diese Situation in den Griff zu bekommen, erklärte die Generalitat de Catalunya Els Aiguamolls de l’Empordà 1985 zum Naturschutzgebiet, Cap de Creus 1988 und die Zone Montgrí, les illes Medes i el Baix Ter im Jahr 2010.


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perpignan andorra

portbou colera

GIRONA

llançà

lleida

el port de la selva

barcelona tarragona

catalunya

cadaqués roses

Katalonien

castelló d’empúries

Figueres besalú

olot

Sant Pere pescador

L’escala

banyoles Torroella de montgrí

GiRONa 

pals

la bisbal

Flughafen Girona-Costa Brava caldes de malavella

L’estartit

begur

palafrugell calella de palafrugell calonge

palamós platja d’aro

hostalric

sant feliu de guíxols tossa de mar lloret de mar

blanes


die costa brava | 21

Strecke 1 von portbou bis cadaqués ➜ S. 23

Strecke 2 von roses bis l’escala ➜ S. 49

Strecke 3 von l’estartit bis calella de palafrugell ➜ S. 69

die costa brava Küstendörfer Buchten und Strände

Überraschungen, wunderschöne Winkel, malerische Dörfer und viele verschiedene Volksbräuche finden Sie entlang der 200 km Küstenlinie. Der Reisende findet hier Ruhe, Entspannung und Genüsse für alle Sinne. Auf dem ersten Streckenabschnitt „von Portbou bis Cadaqués“ entdecken Sie die interessante Gebirgslandschaft des Cap de Creus. Salvador Dalí ließ sich von diesen seltsam geformten Felsen inspirieren, ebenso der Dichter Carles Fages de Climent zu seinen traumhaften Gedichten. Auf dem zweiten Abschnitt der Reise „von Roses bis L’Escala” wird die Landschaft sanfter. Hier verbindet sich der idyllische Naturpark Els Aiguamolls de L’Empordà mit den Zeugen der klassischen Epoche am Mittelmeer, der griechisch-romanischen Siedlung von Empúries. Das dritte Kapitel der Streckenbeschreibungen „von L’Estartit bis Calella de Palafrugell” ist eine Einladung zum Tauchen, um den Meeresgrund der Medes-Inseln kennen zu lernen, und zum Entdecken der ländlichen Kultur dieser Region. Hören Sie sich die Habaneras an, die traditionelle Musik, die die Seeleute aus Amerika importierten. Die Route endet mit dem vierten Streckenabschnitt „ von Palamós bis Blanes”, wo man in dem Museum des Fischfangs (Museu de la Pesca) in Palamós und im Meeresmuseum (Museu del Mar) in Lloret die Härten des Lebens der Fischer kennen lernen kann. Besuchen Sie auch die farbenprächtigen, großen botanischen Gärten und das mittelalterliche Tossa de Mar mit der Altstadt mit Stadtmauern direkt am Meer.

Strecke 4 von palamós bis blanes ➜ S. 95

5 Aigua Xelida, Palafrugell



die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués | 23 Küstendörfer | Buchten und Strände

Strecke 1 Strand El Pi portbou colera Garbet Cap Ras LLANÇÀ Strand del Port La Farella

von portbou bis cadaqués

Die mineralische Geologie des Cap de Creus zeigt sich an diesem Stück Küste in vollster Pracht. In der Grenzstadt Portbou erinnert man an den Philosophen Walter Benjamin. Colera ist ein malerisches Küstendorf an dem landschaftlich sehr schönen Kap Cap Ras. In Llançà ist das Fischen mit der Legangel sehr beliebt. In El Port de la Selva, der geheimen Oase der Dichter, finden Menschen, die den Strand oder das Wandern lieben, eine wundervolle Umgebung. Diese magische und uralte Landschaft erstreckt sich bis Cadaqués, das auch heute noch eine große Anziehungskraft auf Künstler ausübt.

el port de la selva La Ribera Cala Tamariua Pla de Tudela

Unbedingt besuchen sant pere de rodes

portlligat

S. 180

Cala Culip Cala Fredosa Bucht von Portlligat cadaqués Port Alguer Sa Conca

naturpark cap de creus

S. 149

S. 190


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5 Portbou

6 Colera


die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués

portbou · colera

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 Praktischer Führer Fremdenverkehrsamt Portbou Pg. Lluís Companys Tel. +34 972 125 161 Colera C. Labrun, 34 Tel. +34 972 389 050 www.portbou.org www.ajcolera.org Verkehrsmittel Bus Sarfa Tel. +34 902 302 025 www.sarfa.es Eisebahn Renfe Tel. +34 902 240 202 www.renfe.es Taxi Tel. +34 639 315 615

WALTER BENJAMIN

Der deutsche Philosoph starb am 26. September 1940 auf seiner Flucht vor den Nazis in Portbou. In der Nähe des Friedhofs befindet sich die Memorial Passages, ein Werk des Bildhauers Dani Karavan, das an diesen Denker und Humanisten erinnert.

portbou und colera

Portbou war einst nur eine kleine Bucht und ein Tal, die von dem Kloster Sant Quirze de Colera abhingen. In diesem Dorf, das an den französischen Landkreis Roussillon und das Dorf Cerbère angrenzt, gibt es einen Sporthafen, der Schutz vor den heftigen Tramuntana-Winden bietet. Wenige Kilometer entfernt liegt Colera mit seinem wundervollen, ruhigen Strand inmitten der felsigen Umgebung der Buchten von Cap Ras.

portbou Der Bau des ersten internationalen Bahnhofes in Portbou und die Eröffnung der Eisenbahnlinie im Jahr 1872 war ein entscheidender Faktor für die Modernisierung dieses kleinen Fischerdorfes. Nur einige Jahre danach (1885) wurde ein Friedhof errichtet, der über dem Meer hängt. Dies ist einer der schönsten Friedhöfe an der Costa Brava. Auf diesem Friedhof befinden sich auch die kleine Kapelle und das Grab Walter Benjamins. In dem Bürgerzentrum Ca l’Herrero wird eine kleine dokumentarische Ausstellung über diesen deutschen Denker gezeigt. Ebenso kann man dem Weg folgen, den Walter Benjamin während seiner Reise Banyulssur-Mer eingeschlagen hat. Bereits vor dessen Ankunft wurde das Dorf bereits von den Auswirkungen des spanischen Bürgerkriegs betroffen. Davon zeugen die Bunker, die die republikanische Stadtverwaltung errichten ließ, damit die Bevölkerung während der Bombardie-

rungen durch die Franquisten Schutz suchen konnte.

colera Colera ist ein kleines freundliches Dorf, in dem jeden Montag ein Wochenmarkt stattfindet. Das Herz des Dorfes ist der Platz Pi i Margall, der von einer über hundertjährigen Platane überschattet wird. Die Freundlichkeit der Menschen ist wie ein warmer Gegensatz zu der schroffen Landschaft. An der Küste gibt es zwei Buchten, Port de Colera und Badia de Cap Ras, zwischen denen die Landzunge Punta dels Canons liegt. Der Dichter Joan Margarit hat mit diesen Worten die Landschaft sehr treffend beschrieben: „Graugrüne Steilküsten versinken wie prähistorische Äxte im Wasser ”. Und dieses klare und reine Wasser findet man noch in der Bucht Cala Rovellada und an den Stränden Garbet, Les Assutzenes und El Borró. Am Strand d’En Goixa in der Nähe des Bahnhofs erhebt sich der Art-Park, eine Skulpturengruppe von Joan Padern.


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Strand El Pi Von dem Strand Platja Gran in Port Bou aus kann man einen Spaziergang zum Strand El Pi machen, und dabei die Schönheit dieses rauen Küstenstreifens entdecken. Diese Strecke, für die man ungefähr zehn Minuten braucht, beginnt an dem schmalen Weg am Nordende des Platja Grande. Nach ein paar Hundert Metern erreicht man den benachbarten, vor den Tramuntana-Winden geschützten Strand Les Tres Platgetes. Der Pfad führt bis zum Ende des Strandes, entfernt sich von den Felsen und führt in die Berge. Es geht an Pinien und einer Steinbank vorbei, dann endet der Weg an einer Steilküste, in die sich der Strand El Pi einschmiegt. Es ist ein kleiner felsiger Strand mit sauberen Wasser und ein paar Höhlen unten im Fels.

6 Strand El Pi

5 Strand Platja Gran, Portbou


die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués

portbou · COLERA

sant miquel de colera

Strand Garbet In dem Gebirgszug Serra de La Balmeta befindet sich die romanische Kirche Sant Miquel de Colera (11. Jh.). Man erreicht sie über einen Waldweg an der Landstraße Colera – Llançà. In der Nähe dieser Kirche befinden sich die Dolmen Puig d’Esquers und Mas Patiràs.

Wenn man der Landstraße N-230 in Richtung Llançà folgt, erreicht man den Strand Garbet (650 × 140 m), ein beliebter Familienstrand mit Parkplatz und Duschen. Der Strand zeichnet eine offene Kurve vor der Bucht. Seine gräuliche, von den Felsen am Ufer durchsetzte Farbe bildet einen schönen Kontrast zu dem intensiven Blau des Meeres. Der hohe Felsen Cavall Bernat erhebt sich auf der rechten Seite. Vom Nordende des Strandes Garbet kann man zu Fuß unter der Steilküste der Wasserlinie bis zum Strand Port Joan folgen. Dieser Strand hat eine steinige Badezone und ist von einem schönen Pinienhain umgeben. Hier befindet sich ein verlassener Landesteg.

6 Strand Garbet

5 Port Joan

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5 Strand El Borr贸

6 Strand Borr贸 Gran


die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués

colera

Unterseeische Wiesen

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Cap Ras In der Umgebung der Inseln Illa Plana und Illa Rodona entfalten viele verschiedene Wasserpflanzen ihre Farbenpracht. Der Meeresgrund bei Cap Ras ist von Neptungraswiesen und vielen Weißen Gorgonien bedeckt.

Cap Ras ist eine kleine, recht flache Halbinsel, umgeben von einer relativ unberührten Berglandschaft, die einfach zu erreichen ist. Die zerklüftete Landschaft voller seltsam geformter Felsen wurde von der Brandung und den starken Winden geformt. Diese Landzunge ist die Grenze zwischen den Landkreisen Colera im Norden und Llançà im Süden. Geographisch gesehen schließt der von Pinien bedeckte Nordausläufer die Bucht Garbet . Wenn man von der Landzunge Punta del Borró, voller Steilküsten und Vorgebirge, in Richtung Garbet weitergeht, erreicht man drei kleine Strände, Borró Gran und El Borró, an beiden kann man nackt baden, und Les Assutzenes, wo sich entlang der Bachschlucht kleine Dünen befinden. Diese dicht beieinander liegenden Buchten sind von feinem goldenem Sand bedeckt. Der Südausläufer von Cap Ras liegt vor der Bucht von Llançà. Wenn man von der Landzunge aus in Richtung Llançà weiterwandert, erreicht man den kleinen und den großen Strand von Futaner, und den seltsamen kleinen Strand Bramant, der seinen Namen dem lauten Getöse verdankt, das man hier an stürmischen Tagen vernimmt. In der Nähe kann man zwei Bunker aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs besuchen. Dazu muss man den kleinen Parkplatz neben der Landstraße N-260 zwischen den Landkreisen Colera und Llançà aufsuchen. An diesem Parkplatz beginnen mehrere Wanderwege zu den Buchten im Norden und Süden von Cap Ras.

5 Bramant


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5 Plaça Major

6 Hafen von Llançà


die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués

llançà

 Praktischer Führer Fremdenverkehrsamt C. Camprodon, 16 Tel. +34 972 380 855 C. del Castellar, s/n Tel. +34 972 120 944 www.llanca.cat Verkehrsmittel Bus Sarfa Tel. +34 902 302 025 www.sarfa.es Eisebahn Renfe Tel. +34 902 240 202 www.renfe.es Taxi Tel. +34 689 393 939

Fischfang mit der Legangel

Im Juni servieren die Restaurants von Llançà Fisch, der mit der Legangel gefangen wurde, beispielsweise Seehecht und Goldbrasse. Die Legangel ist eine traditionelle Fangmethode, die die Fischer von Llançà benutzten.

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Llançà

Die Küstenstadt Llançà befindet sich zwischen L’Albera und Cap de Creus. Diese Lage ist eine Garantie für wunderschöne Strände, Buchten und beeindruckende Berglandschaften. Auch wenn diese Stadt nicht so viel Ruhm wie ihre Nachbarstädte erlangte, so wählten doch Künstler wie der Schriftsteller Pere Calders und der Dichter Josep Palau i Fabre diese Stadt für einen zurückgezogenen Aufenthalt. Llançà unterteilt sich in die Hafenzone mit dem alten Friedhof, Zentrum der Fischer und Seele des Ortes, und das Dorf in Landesinneren.

Der Hafen Im Hafen von Llançà, der etwas vom Dorf entfernt liegt, findet man sowohl Sportboote als auch Fischerboote. Von montags bis freitags wird gegen 16:30 Uhr immer noch der Fang von den Fischerbooten in den Hafen gebracht. Das Patronatsfest des Hafens findet am 16. Juli statt. Die alten Fischerhäuser jedoch werden heute zu modernen Zwecken genutzt. Auch El Castellar, die ehemalige Insel mit einem einfach zu erreichenden Aussichtspunkt, wurde modernisiert. Heute erreicht man sie auf einem angenehmen Spaziergang vom Land aus. Wanderfreunden empfiehlt sich die Wanderstrecke von Font d’en Falcó, die vor der Hafenkapelle (1692) vorbei zu einem Brunnen führt, von dem aus man einen wundervollen Blick auf die Küste von Llançà hat. Auf dem Rückweg überquert man die Strände Les Tonyines, La Farella, Les Carboneres, La Gola und

gelangt dann wieder nach

El Castellar.

Das Dorf Der Ortskern ist wie auch in den anderen Küstendörfern des Empordà voller enger, steiler Gassen. Auf dem Plaça Major im Herzen der Altstadt erheben sich stolz der Turm der alten romanischen Kirche (13. Jh.), der Baum der Freiheit, der hier 1870 errichtet wurde, um dem demokratischen Empfinden des Dorfes Ausdruck zu geben, und die barocke Kirche Sant Vicenç (18. Jh.). Am 22. Januar feiert das Dorf das Patronatsfest des Winters. Auβerhalb des Ortes können Wanderfreunde den Wanderwegen zum Puig d’Esquers und zur Wallfahrtkapelle Sant Silvestre de la Valleta (9. Jh.) folgen. Kurz

vor dem Ziel befindet sich in einem kleinen Wald ein Picknickplatz mit Tischen und Grills. In der Umgebung des Dolmens gibt es alte Winzerhütten und mittelalterliche Bauten.


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5 Strand del Port

6 Strand La Farella


die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués

FESTA DEL CARME

Am 16. Juli findet im Hafen das Patronatsfest Verge del Carme statt. Die Schutzheilige der Fischer wird mit einer farbenprächtigen Meeresprozession geehrt. Des Weiteren gibt es Feuerwerk und Jahrmarkt.

CAMÍ DE RONDA

Dieser historische Streifenweg verbindet Llançà mit Port de la Selva, man braucht ungefähr dreieinhalb Stunden. Diese gut ausgebaute Strecke folgt dem Verlauf des GR-92, vorbei an landschaftlich sehr schönen Orten wie dem Cap de Bol und dem Leuchtturm S’Arnella.

llançà

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Strand del Port El Port ist ein großer, einladender und angenehmer Strand (425 × 30 m), von feinem, gräulichem Sand bedeckt und mit klarem Wasser. Er erstreckt sich vom Fischer- und Sporthafen von Llançà bis zur Mündung der Schlucht Riera Valleta. Im Sommer kann man hier ein Kajak mieten und Ausflüge in der Umgebung von Cap de Creus machen. Am Strand befindet sich eine Promenade mit Geschäften, Restaurants und anderen touristischen Einrichtungen. Wenn man auf der Landstraße N-230 aus Colera kommt, gelangt man vor Llançà zu dem Strand Grifeu, der im Sommer sehr gerne von Familien besucht wird. Auch hier werden verschiedene Dienstleistungen geboten.

Strand La Farella

5 Strand Grifeu

Auf der Landstraße Richtung El Port de la Selva gelangt man zum Strand La Farella (90 × 12 m), der von Pinien und einer Wohnsiedlung umgeben ist. Es handelt sich um einen geschützten, familienfreundlichen Strand. Direkt neben Farella liegt der Strand Les Tonyines (60 × 12 m), hier fing man einst Thunfisch, deshalb der Name. An beiden Stränden ist die Qualität des Wassers und des Sandes ausgezeichnet. Direkt an Les Tonyines schließt sich der Strand El Cau del Llop an, der im Sommer sehr beliebt ist.

5 Strand El Cau del Llop


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56 El Port de la Selva


die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués

el port de la selva

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 Praktischer Führer Fremdenverkehrsamt C. del Mar, 1 Tel. +34 972 387 025 www.elportdelaselva. cat Verkehrsmittel Bus Sarfa Tel. +34 902 302 025 www.sarfa.es Taxi Tel. +34 972 387 392

el port de la selva

El Port de la Selva ist ein ruhiges Fischerdorf mit weißen Häusern und engen Gassen am Fuße des Gebirgszugs Serra de Rodes, in dem sich noch die traditionelle Struktur eines Fischerhafens erhalten hat. Vall de Santa Creu und Selva de Mar gehören zum Gemeindegebiet. Die Bucht des Ortes erstreckt sich von Punta de s’Arnella, wo sich der Leuchtturm erhebt, bis zur Punta de la Creu. Diese Küste lädt zu entspannenden Spaziergängen am Meer ein, in Richtung Llançà oder in Richtung der kleinen Buchten von Cap de Creus.

Täler und Wellen

Unbedingt besuchen

sant pere de rodes S. 180

Sant Pere de Rodes ist das wichtigste kulturelle Erbe des Landkreises. Von hier aus hat man einen überwältigenden Blick auf die Bucht und die Ebene von Empordà. Dieser Denkmalkomplex besteht aus dem Kloster Sant Pere de Rodes, der Burg Sant Salvador de Verdera und dem alten Dorf Santa Creu de Rodes mit der Kirche Santa Helena de Rodes.

Das alte Benediktinerkloster (9. Jh.) erhebt sich auf dem Nordausläufer des Berges Verdera.

El Port de la Selva und Umgebung bieten den Naturliebhabern viele Möglichkeiten zu wundervollen Wanderungen. Für Wanderer und Radwanderer gibt es einen Weg vom Dorf bis in das Tal von Selva de Mar. Mountainbikefahrer können diese Route auch auf dem Rad über eine andere, 25 km lange Strecke auf Waldwegen einschlagen.

Im Nautikclub befinden sich Schulen für Segeln und Windsurfen. El Port de la Selva ist ein guter Startpunkt, um zu Fuβ den Naturpark Cap de Creus zu erforschen. Über die Ruta llarga del Mar d’Amunt erreicht man die Bucht Cala Prona. Für die 20 km lange Strecke braucht man etwa 6 Stunden. Sie beginnt an der Anhöhe Cim de la Costa, von der man einen wundervollen Blick über die Bucht hat. Die Strecke führt an alten Landhäusern vorbei zur Wallfahrtskapelle Sant Baldiri, und dann durch die Bucht Cala Tavallera. Für die Route Ruta de la Costa de l’Oratori braucht man etwa 2 Stunden und man durchwandert die Cala El Pas und Tamariua, vorbei am Obelisken de l’Oratori und an dem eindrucksvollen Küstenfriedhof.


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5 Strand La Ribera

6 Cala Tamariua


die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués

LA VALL DE SANTA CREU

Ein malerisches, friedliches Tal, für das man sich Zeit nehmen sollte. Es ist voller Reit- und Karrenwege, Ackerwege, Winzerhütten aus Stein, und hier stehen die Kirche Sant Fruitós (17. Jh.), ein Brunnen und der Dolmen La Pallera.

Zur CALA Fornells

Über einen ausgewiesenen Pfad gelangt man von der Cala Tamariua zur Cala Fornells. Die Wanderung dauert etwa eine Stunde und führt an der winzigen Cala Cativa entlang. Die schroffe Küste ist sehr malerisch, und man sieht auch die französische Küste.

el port de la selva

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Strand La Ribera Der goldene Sand des Strandes Ribera (500 × 30 m) zeichnet eine große Kurve vor der Bucht von El Port de la Selva. An dem Strand des Dorfes findet man neben der ausgezeichneten Wasserqualität auch eine hübsche Seepromenade mit verschiedenen Lokalen und Einrichtungen. An windigen Tagen eignet sich die Bucht ausgezeichnet zum Windsurfen. Drei Kilometer von El Port de la Selva entfernt, Richtung Llançà, liegt der Campingplatz Port de la Vall mit dem Strand La Vall. Hier wechseln sich auf dreihundert Metern Fläche Sand und größere und kleine Kieselsteine miteinander ab. Man kann diesen Strand im Auto oder zu Fuß erreichen, zu Fuß über den umgestalteten Camí de Ronda, der in El Port de la Selva beginnt.

Cala Tamariua

5 Strand La Vall

Die Bucht Cala Tamariua befindet sich genau hinter dem letzten Teil des Dorfes. An dieser weiten und geschützten, von grobem Sand bedeckten Bucht beginnt der Naturpark Cap de Creus. Die ruhige Bucht verdankt ihren Namen den Tamarisken, die hier wachsen. Nackt baden ist hier erlaubt. Im Inneren der Bucht kann man am Berg die Überreste eines ehemaligen Gneissteinbruchs erkennen. Kurz vor der Bucht Tamariua befindet sich der Strand Les Violetes, auch er verdankt seinen Namen einer Pflanze, nämlich den duftenden Veilchen, die hier wachsen. Dieser kleine, schmale Strand ist von grobem Kies bedeckt und führt steil zum Meer hinunter. Man erreicht ihn zu Fuß vom vorherigen Strand über eine Treppe, die zu dem Kiesteppich führt.

5 Strand Les Violetes


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Pla de Tudela Um Pla de Tudela zu erreichen, nehmen Sie die Landstraße von Cadaqués nach Cap de Creus und folgen ihr bis zum Coll de ses Portes. Ein asphaltierter Weg auf der linken Seite führt dorthin, wo sich einst der Club Mediterranée befand. Pla de Tudela ist eine geologisch sehr interessante Zone und gehört zu dem so genannten goldenen Kilometer von Cap de Creus, ein Pfad, der vom Club bis zur Cala Culip führt. Die Strecke führt auch an der benachbarten Cala Culleró vorbei. Culleró ist aufgrund der Steinformation berühmt, an die Salvador Dalís Gemälde, El gran masturbador (1929) erinnert. Der Maler liebte Pla de Tudela und begleitete auch den Dichter Federico García Lorca während dessen Aufenthalts in Cadaqués dorthin.

6 Mar d’Amunt

5 Cala Culleró


die costa brava Strecke 1 Von portbou bis cadaqués

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Unbedingt besuchen

Naturpark CAP DE CREUS S. 149

Cap de Creus ist eine der größten, unter Naturschutz stehenden Landschaften Kataloniens. Im Espai Cap de Creus am Leuchtturm erfahren Sie alle Geheimnisse dieser Region.

Cala Culip Kurz bevor man den Leuchtturm erreicht, zeichnet eine gerade Strecke die Landenge der Halbinsel Cap de Creus nach. Im Norden liegt Culip. Sommerurlauber, die gerne an ganz besonderen Orten baden, verlieben sich garantiert in diese Bucht mit der ausgezeichneten Wasserqualität. Unter den Wellen ruhen zahlreiche Relikte gesunkener Schiffe, denn schon seit der Epoche des alten Griechenlandes liefen hier Schiffe auf Grund. Zwischen den Felsen der Bucht gibt es einen kleinen, fast geheimen Strand mit einer Fischerhütte. Aufgrund ihrer Morphologie wählte man diese Zone als Schauplatz des Films Das Licht am Ende der Welt (K. Billington, 1971), der auf einem Roman von Jules Verne basiert.

6 Cala Culip

Tiere aus Stein

Die Schriftstellerin Cristina Massanés sagte, dass die Felsen von Pla de Tudela „wie tierähnliche Skulpturen sind, die die Form annehmen, die ihnen ihr Betrachter gibt. Und so werden aus den Felsen Adler, Löwen, Schildkröten...“

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5 Cala Fredosa

6 Bucht von Portlligat


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Leuchtturm CAP DE CREUS

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Cala Fredosa Der Leuchtturm von Cap de Creus (Faquinetto, 1853) erhebt sich 87 Meter über das Meer. An jedem 1. Januar ungefähr um 7 Uhr morgens findet hier das Fest der aufgehenden Sonne statt.

Diese Bucht erreicht man, indem man im Auto bis zum Leuchtturm fährt und von dort zu Fuß hinuntergeht. Die offene und schattige Bucht liegt direkt unter dem Leuchtturm. Hier befinden sich noch die Überreste eines Landestegs, der der Versorgung diente. Kurz vor der Bucht Fredosa befindet sich die Cova de S’infern (Höllenhöhle), eine große, von der Erosion geschaffene Höhle. In der Nähe der Cala Fredosa liegt die Cala Jugadora, ein sehr beliebter Strand zum Nacktbaden. Man erreicht die Cala Jugadora über den alten Weg nach Cadaqués ab dem Leuchtturm. Von diesem Weg zweigt ein Pfad hinunter in die Bucht ab. Im Süden dieser Bucht liegen die Felseninseln Illots dels Forcats, ein Paradies für Taucher.

Unbedingt besuchen

museumshaus salvador dalí S. 190

Dalí baute mehrere kleine Fischerhütten in Portlligat zu einem Haus um, heute ist es ein Museum. Der Besuch muss in voraus reserviert werden. Tel. +34 972 251 015 www.salvador-dali.org

5 Cala Jugadora

Die Bucht von Portlligat

Die kleine Bucht von Portlligat, die von Bergterrassen voller Olivenbäume umgeben ist, wird vom offenen Meer durch die Insel Portlligat und die Felseninsel Illeta Sa Farnera getrennt. In der Bucht liegt ein geschlossener Hafen, in dem die Boote der Fischer aus Cadaqués ankern. Die Bucht ist weltbekannt, seitdem Salvador Dalí hier sein Atelierhaus errichtete, heute ein für Besucher geöffnetes Museum. In Portlligat fährt auch das Boot Gala (S. 190) ab, das dem Paar Dalí gehörte und auf dem man heute Ausflüge entlang der Küste machen kann. An dem Strand gibt es eine Schule für den Kanusport, und man kann im Kajak diesen Küstenabschnitt entdecken. Etwas weiter nördlich liegt der Strand S’Alqueria petita. Das kristallklare Wasser an diesem kleinen Strand in der Talmulde, der von Kieselsteinen und Kies bedeckt ist, ist eines Ölgemäldes Dalís würdig. 5 Strand S’Alqueria petita


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 Praktischer Führer Fremdenverkehrsamt C. Cotxe, 1 Tel. +34 902 258 315 www.cadaques.cat Verkehrsmittel Bus Sarfa Tel. +34 902 302 025 www.sarfa.es Taxi Tel. +34 626 526 832 Tel. +34 972 258 771

Das Gold des Barocks

Eines der schönsten barocken Retabel Kataloniens befindet sich in der Kirche Santa Maria. Dieses 23 Meter hohe Werk ist der Verge de l’Esperança, der Jungfrau der Hoffnung, gewidmet.

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Cadaqués

Picasso und Buñuel, García Lorca und Duchamp, Bohumil Hrabal und Richard Hamilton, René Magritte und Eugeni d’Ors, Dalí und René Crevel… Die Liste der Künstler, die von der weißen Reinheit des Dorfes Cadaques fasziniert waren, ist unendlich lang. Auch heute noch herrscht in diesem Dorf die Atmosphäre, die gegen Ende des 19. Jh. so viele Künstler anlockte. Die engen Gassen und die felsigen Buchten haben die zeitgenössische Ästhetik und unser Schönheitsbild stark beeinflusst.

Eine geheime Welt In Cadaques fand im Laufe des 20. Jh. eine starke Umwandlung statt. In dieses kleine Fischerdorf, das viele Jahre lang von den übrigen Dörfern des Landkreises isoliert war, kamen plötzlich Besucher aus der ganzen Welt. Und alle waren von der beeindruckenden weißen Silhouette der Kirche Santa Maria (16. Jh.) bezaubert, die sich auf dem höchsten Punkt der Altstadt erhebt und deren Glockenturm in einen intensivblauen Himmel weist. Von der alten Festungsmauer blieben ein Tor, Porxo des rastell und der Wachturm Es Baluart erhalten. In den gepflasterten Gassen der Altstadt spielt sich immer noch das einfache und harmonische Leben wie in alten Zeiten ab. Im Gegensatz zu anderen Orten hat Cadaqués seine Essenz über die Zeit gerettet. Schon als man die Häuser im Stil des Modernisme und Vuitcentista errichtete, war dies ein Grund zu leidenschaftlichen Diskussionen. Heute ist jedoch der ganze Ort stolz auf

architektonische Schmuckstücke wie Casa Serinyana (1910/1913), Casa Rahola, Schule Serinyana (1915) und Casino de l’Amistat (1870), die das Dorf zum Meer hin sehr elegant machen. Vor der Seepromenade, einer der Haupttreffpunkte im Ort, erstreckt sich der malerische Strand Platja Llarga. An den Cafés und auf den Terrassen der Promenade kann man die Sonne und ein Getränk genießen, und die Schiffe in der Bucht und den Felsvorsprung Es Cucurucuc betrachten, der über den linken Teil des Strandes wacht.

Der große Surrealist Natürlich hat sich in Cadaqués auch die Erinnerung an Salvador Dalí sehr lebendig erhalten, denn dieser Künstler machte den Ort weltbekannt. Auf der Dalí-Route kann man dieses Dorf und die Orte kennen lernen, an denen der Künstler und seine Familie lebten, und die man so oft in seinen Werken sehen kann. Man kann diese DalíStrecke dann mit dem Besuch


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5 Cadaqués

6 Strand Platja Llarga, Cadaqués


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Unbedingt besuchen

Die Taps aus Cadaqués

Ein der süßesten Köstlichkeiten der Costa Brava, die bereits im 18. Jh. kreiert wurde. Die Grundlage ist ein Kuchen aus Zucker und Butter. Man isst diese Backware als Zwischenmahlzeit oder mit Rum flambiert als Nachtisch.

des Museums von Cadaqués abschließen, wo dieser extravagante und berühmteste aller surrealistischen Künstler ebenfalls seine Spuren hinterlassen hat.

Die Leuchttürme erkunden Zu den Leuchttürmen Cap de Creus (1853) und Cala Nans

führen zwei Wanderstrecken durch die rausten Buchten von Cadaqués. Die erste Route führt über den alten Weg von Cap de Creus. Diese 8 km lange Strecke ist mittelschwer, und man benötigt für den Hin- und Rückweg ungefähr 4 Stunden. Auf diesem Ausflug vorbei an Orten, die von Malern und Dichtern verewigt

wurden, zeigt sich die reine Schönheit der Region. Da sind Orte wie die Bucht von Portlligat, der Strand Guillola, die Höhle Cova de S’infern und der Leuchtturm von Cap de Creus. Auf der zweiten Strecke erreicht man die Landspitze Cala Nans im Süden der Gemeinde. Die Strecke beginnt am Strand Sa Conca, wo auf der rechten Seite ein Weg zur Cala Nans und deren Leuchtturm beginnt. Die Strecke ist 3,5 km lang, führt an Brücken in Trockensteinbauweise entlang, und man braucht ungefähr 45 Minuten.

6 Leuchtturm von Cala Nans

Verrückte Zeiten 1930 spielten die Bürger von Cadaqués Bischöfe und Nonnen in dem surrealistischen Film Das Goldene Zeitalter von Luis Buñuel und Salvador Dalí mit. Als Schauplätze hatte man unter anderem die Strände Es Llané und Pla de Tudela gewählt.


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Port Alguer Port Alguer mit seinem Strand, über dem sich die Kirche erhebt, ist eine der bekanntesten Landschaften von Cadaqués. Im vergangenen Jahrhundert trugen die Stürme des Llevant (Ostwindes) viele Algen auf den goldenen Sand des Strandes. Der Strand wird auch als Portdoguer bezeichnet, denn hier stellte man einst kleine Fässer her, die so genannten Dogues, in denen man den Fisch aufbewahrte. Ganz in der Nähe von Port Alguer liegt Es Llané Gran, einer der beliebtesten Strände des Ortes. Er ist von kleinen Kieselsteinen bedeckt, und es gibt einen kleinen Streifen Sand direkt am Meer. Hier errichteten sich Anfang des 20. Jh. Familien, die von außerhalb kamen wie die Familie Dalí, ihre Sommerresidenzen.

6 Strand Es Llané Gran

5 Port Alguer


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Zufluchtsort für Künstler

Strand Sa Conca

Die Künstlerfamilie Pichot ließ sich gegen Ende des 19. Jh. in Punta des Sortell nieder. Sie empfingen viele berühmte Künstler wie Picasso, André Derain, Dalí, Santiago Rusiñol in ihrem Haus.

6 Sa Conca

Sa Conca liegt im Süden von Cadaqués direkt am Ort. Deshalb ist es ein halbstädtischer Strand mit einem kleinen Parkplatz und einer großen Anlegezone. Man sieht von hier aus auf der rechten Seite den Leuchtturm von Cala Nans. Die einzigartige Geologie des Strandes, der von Sand, Kies und flachen und runden Kieselsteinen bedeckt ist, hat einen Teil des Werkes des Malers Antoni Pitxot inspiriert. Hinter der zerklüfteten Silhouette der Landspitze Punta sa Conca erhebt sich die Felsinsel Es Sortell, die von gekrümmten Kiefern bedeckt und mit dem Festland durch eine kleine Brücke und einen schmalen Streifen Sand verbunden ist. Die Felsinsel kann man auch von dem benachbarten Strand Es Llané Petit aus erreichen. 5 Es Sortell

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