25 Jahre KITZ Magazin Best of Profile

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FRANZ PRADER Tailormade

Interview: Alexandra Swarovski, Fotos: Paul Dahan

Am Fuße des Hahnenkamms, im Herzen Kitzbühels findet man ihn, den Kultschneider dieses Nobelortes. Betritt man sein Refugium, lächeln einen Soraja, Sean Connery, Jean Paul Belmondo, Adriano Centalo oder auch eine Uschi Glas von den Wänden zu, Eine Fotogalerie der besonderen Art... Franz Prader zieht an, in erster Linie als Schneider, aber auch als Mensch, dessen positive Persönlichkeit Kitzbühel um ein Stückchen reicher macht. Geboren wurde er in der Nähe von Brixen, einer alten Bischofsstadt Südtirols, als sechster von vierzehn Kindern. 1940 wanderte dann die Familie Prader aus. Nach mehreren Stationen wie München, Luxemburg oder Erl, fand die Großfamilie ihren Lebensmittelpunkt in Absam in Tirol. Die Idee „in eine Schneiderlehre zu gehen“ kam von der geliebten Mutter und wurde konsequent verfolgt. Nach seinen Innsbrucker Lehrjahren, machte sich Franz Prader selbständig und traf, wie er selbst sagt, die beste Entscheidung seines Lebens und ließ sich in Kitzbühel nieder. Immer seinem Lebensmotto folgend, „man kann alles erreichen, wenn man positiv denkt“ folgend kehrte der Erfolg bei Praders rasch ein. Seine Hosen sind, obwohl die Mode einem ständigen Wandel unterliegt, immer noch Objekt der Begierde. Gerd Käfer(Nobelgastronom aus München) liebt sie und ein Steve McQueen folgt für die legendären „Schlankmacher“ sogar über den Kontinent. Auch heute arbeiten noch zehn Maßschneider für Prader, der aber auch feinste Pret-a-porter Mode anbietet. Seinem Verkaufstalent, gepaart mit dem Südtiroler Charme kann sich kaum jemand entziehen. Selbst Anti fashion victims oder solche, die glauben jeder Versuchung widerstehen zu können, verlassen den Prader- Shop garantiert mit einer Tüte. Seit 40 Jahren ist er nun hier und liebt nach wie vor seine Wahlheimat. „Kitzbühel“ hat das Gemütliche eines Dorfes, aber die interessante Mischung an Menschen, die wie er leben, findet man normalerweise nur in einer Großstadt. Ich lebe mit meiner Frau Bettina, und meinen Kindern Clemens, Susanne und Stefanie in einem Stück kleinen Paradies und das schätze ich sehr. Nach der Frage, wie er sich denn so fit halte, deutete er nur auf seine junge, schöne Frau und seine Augen glitzerten wie frisch gefallener Schnee.......den findet man hier in Kitzbühel übrigens auch!

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PROFIL FRANZ PRADER


BAUERN-PHILOSOPH

Foto: Paul Dahan

Balthasar Hauser

Balthasar Hauer besuchte nach der Volksschule und dem Gymnasium die Gastwirte-Fachschule in Salzburg und erhielt eine fundierte Ausbildung als Bauer und Fleischhauer in der eigenen Landwirtschaft in Going. Er übernahm den Stanglwirt schon mit 19 Jahren mit der dazugehörigen Landwirtschaft von seiner Mutter Anna Hauser. Dabei handelt es sich ja um ein Traditions-Gasthaus mit einer über 250-jährigen Geschichte, in welchem schon seit je her die Einheimischen gerne Einkehr hielten. Und der Großteil dieses gemütlichen Ambientes ist dank seines bodenständigen Wirtes, der ja von Vielen auch als «Bauern-Philosoph» bezeichnet wird, immer noch in allen Ecken anhand einer Vielzahl von liebevollen Details spürbar. Die ihm eigene, naturverbundene Philosophie spiegelt sich in den Sinnsprüchen wieder, welche dem Gast in vielen Räumen begegnen und ebenso in der einzigartigen Gestaltung des Hauses. Fließendes Wasser und helle, großzügige Räume sind für ihn ein Luxus und nie versiegende Quelle der Behaglichkeit. Die Arbeit ist sein größtes Vergnügen und diese Herzlichkeit vermittelt er auch seiner Umgebung. Wen wundert’s, dass sein persönliches Lebensmotto lautet: «Das Glück des Lebens ist das Glück des Gebens - Gast-Geber zu sein». Die schöpferische, leidenschaftliche Kraft fließt in sein Werk als Hotelier, hätte wohl aber ebensogut in der Kunst oder Musik ihren Ausdruck finden können. Und so ist denn auch die Musik ein wichtiger Teil seines Lebens. Die gesamte Familie Hauser, also auch die Gattin Magdalena und die zwei Söhne und zwei Töchter, sind den Gästen als Liebhaber echter Volksmusik bekannt, was in vielen Auftritten ebenso demonstriert wird, wie etwa beim traditionellen Sängertreffen. Weitere bezeichnende Hobbies sind die Architektur und der Sport (vor allem das Schifahren und Bergsteigen), denn «wenn du deinen Körper nicht quälst, so quält er dich!». Am 8. November wurde dem Goinger Stanglwirt Balthasar Hauser das «Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich» verliehen und zwar durch Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel höchstpersönlich. Vorgeschlagen dafür wurde der Promi-Wirt durch Ex-Bundespräsident Dr. Kurt Waldheim und die ehemalige Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer, die ja zugleich großer Fan und Stammgast des Hauses ist. Unter die zahlreichen Gratulanten mischten sich unter anderem auch Schilegende Toni Sailer , Tirol-Werbung-Chef Josef Margreiter, Hofreitschul-Chef Dr. Werner Pohl, Militärkommandant Oberst Karl Berktold und Vertreter der Wirtschaft wie zum Beispiel Gernot Langes-Swarovski. Der Fleiß, verbunden mit Erfindungsgeist und einer typisch alpenländischen Gastfreundlichkeit veranlassten wohl auch die Jury, ihm die große Auszeichnung dafür zu verleihen, dass der Stanglwirt «die perfekte Verkörperung der Identität Tirols und Österreichs in wirtschaftlicher und kultureller Weise» darstellt. Diese seltene Auszeichnung ist der jüngste Höhepunkt und eine weitere Bestätigung dieser wohl einzigartigen Karriere vom Bauernsohn zum international bekannten Hotelier.

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PROFIL BALTHASAR HAUSER


Foto: Urbi

Skilegende Toni Sailer Cortina d’Ampezzo und der Schwarze Blitz aus Kitz

„Ich bin so schön, ich bin so toll. Ich bin der Anton aus Tirol…“ Nein, hier geht es nicht um einen DJ aus Tirol, sondern um Anton Engelbert „Toni“ Sailer – eine Legende, die nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge unvergessen ist. Toni Sailer ist auch abseits der Rennpiste zum wahren Star geworden. Nichtsdestotrotz hat der gelernte Glaser und Spengler doch

höher, sobald er sich zeigte. Mit seinem Charme und sei-

einiges mit dem Liedtext gemeinsam. Die „gigaschlanken

nem Aussehen wurde Sailer zum ersten großen Star des

Wadln“ und der „Wahnsinn für die Madln“ treffen das Phä-

beginnenden Fernsehzeitalters. Er nahm professionellen

nomen Sailer im Grunde genommen sehr genau. In seiner

Schauspielunterricht und wirkte in 25 Filmen mit. Sein Ge-

12jährigen Karriere verbuchte er um die 170 große Siege,

sicht zierte die bekanntesten Illustrierten, daneben nahm

von denen viele auch 50 Jahre danach nichts von ihrem

Toni Sailer auch 18 Schallplatten auf. Der künstlerische Hö-

Glanz verloren haben. Bei den Olympischen Spielen 1956

hepunkt seiner Kariere war die Hauptrolle in Arthur Millers

gewann er mit unglaublichem Vorsprung drei Goldmedail-

„Tod eines Handlungsreisenden“. Sailer legte wie im Sport

len im Riesenslalom, Slalom und Abfahrt. Seine Gegner

auch als Schauspieler besonderen Wert darauf, persönlich

waren deklassiert und der Name Toni Sailer und Cortina

immer das Beste zu geben.

d’Ampezzo auf ewig in die Geschichtsbücher eingetragen.

Seinen letzten sportlichen Erfolg feierte er 1976 als Öster-

Die bösen Gerüchte um die „Eintagsfliege“ von Cortina ließ

reichs Alpinchef mit Franz Klammer und dessen Gold-Fahrt

Sailer bei der Weltmeisterschaft in Bad Gastein 1958 end-

von Innsbruck. Inzwischen ist Toni Sailer über 70 Jahre,

gültig verstummen. Er gewann am Graukogel Gold in Ab-

Vorsitzender des FIS-Alpin-Komitees und Leiter der Kin-

fahrt, Riesenslalom, Kombination und Silber im Slalom.

derskischule in Kitzbühel. Der „Schwarze Blitz“ von Kitz ist

Nicht nur die Knie seiner Konkurrenten erzitterten. Die Her-

zwar leicht ergraut, von seinem Charme jedoch hat er bis

zen der jungen Damen und ihrer Mütter schlugen umso

heute nichts eingebüßt.

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PROFIL TONI SAILER


Foto: Paul Dahan

Barbara Pondorfer Visagistin mit Biss Von überall her lächeln uns makellose Gesichter entgegen. Egal ob Boulevardpresse oder Hochglanzmagazin, ob Film oder Fernsehen – die Stars und Sternchen sehen immer perfekt aus und lassen „Normalsterbliche“ im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön alt aussehen. Doch von nichts kommt eben nichts. Barbara Pondorfer ist eine jener Zauberinnen, die der Natur

gerechtes Styling und respektierten vor allem auch die hoch

unterstützend nachhelfen und mit ihrem Können für einen

professionelle Arbeitsweise. Für die Bademode von „ariella“

blendenden Auftritt sorgen. Die gelernte Kosmetikerin ab-

etwa arbeitete sie auf Barbados, die Models von „Triumph“ tri-

solvierte weitblickend auch die Ausbildung zur Visagistin, wo

umphierten auf ihren Shootings dank ihrer glücklichen Hände

im Gegensatz zur reinen Kosmetik als ganzheitliches Bild-

Jetzt lässt es die Mutter von zwei Söhnen etwas ruhiger an-

konzept Gesichtsform und Haare im Vordergrund stehen. Der

gehen. Obwohl sie für so manchen Auftrag immer noch in der

Beruf setzt ein hohes Maß an künstlerischen Fähigkeiten und

ganzen Welt unterwegs ist, konzentriert sich die temperament-

menschlichem Einfühlungsvermögen voraus. Eigenschaften,

volle Powerfrau nun vermehrt auf den Bezirk Kitzbühel und ih-

die Barbara Pondorfer schon bei vielen Stars mit äußerst

ren Salon. Hier werden neben der Tätigkeit als Visagistin für

sichtbarem Erfolg unter Beweis stellen konnte. Im Laufe ihrer

Hochzeiten und Events auch professionelle und sehr persön-

frühen Jahre hatte sie schon ganz Europa und Metropolen wie

lich geprägte Make-up- sowie Stylingberatungen angeboten,

Paris, London, Madrid und Kopenhagen bereist. Der absolute

auf Wunsch auch kurze Schulungen über die besten Produkte

Karriere-Durchbruch erfolgte 1983 in Paris, wo sie beim Welt-

und deren richtige Anwendung. Barbara Pondorfer vermittelt

kongress der Friseure für das Schminken der österreichischen

so ihr breites Wissen, aus Erfahrungen mit Stars wie Plácido

Models zuständig gewesen war und das Team den zweiten

Domingo oder Naomi Campell gesammelt. Durch ihre Arbeiten

Platz erreichte. Nach dieser Spitzenleistung und Referenz ka-

für die ORF Seitenblicke weiß sie haargenau, was auf Partys

men namhafte Unternehmen und weltweite Aufträge fast wie

und Events angesagt ist und kann von elegant bis flippig in

von selbst. Trachtenfirmen wie Amann, Giesswein und Wenger

jedes Gesicht den richtigen Look zaubern. Ja, und schon ist

vertrauten ihrem untrüglichem Gefühl und Gespür für ein typ-

man die/der Schönste im ganzen Land …

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PROFIL BARBARA PONDORFER


Foto: Paul Dahan

PROFIL

Ulli Ehrlich Mit Glamour in oberster Mode-Liga Sportalm Kitzbühel – der Inbegriff für exklusivste Mode und Design. Edle Modelle für die Piste und Apres-Ski, im Landhaus- und Outdoor-Look, prägen den elitären Lifestyle à la Kitz. Ulli Ehrlich, Creative-Director des Paradeunternehmens: „In dieser Saison kehren Glamour und Eleganz zurück.“ Vor 54 Jahren gegründet, wurde Sportalm von ihrem Vater

zeichnet sie heute – außer Verkauf und Produktion – für

Komm.-Rat Ing. Wilhelm Ehrlich als viertem Besitzer 1980

sämtliche Segmente verantwortlich: Erstellung der Kollek-

von der Fa. Kneissl abgekauft. In den

tion, Stoffauswahl, Festlegung der

Gründerjahren als Strickerei mit dem

Themen,

Verkauf von Trachten geführt, war in

und – mit einem Team von fünf kre-

der Ära Kneissl Skibekleidung dazu

ativen Mitarbeitern –

gekommen. Ulli Ehrlich, seit 20 Jah-

Ausarbeitung.

ren im elterlichen Betrieb tätig, hat im

Wilhelm Ehrlich fungiert weiterhin als

Laufe der Zeit peu à peu immer mehr

kaufmännischer Geschäftsführer.

Bereiche übernommen. Fünf Jahren

Unübersehbar in dieser Saison die

Modeschule in Linz (Gesellenprüfung

Rückkehr zu Glamour und Pelz, Ele-

für Damen- und Herrenkleiderma-

ganz und Außergewöhnlichem. Die

cherin, Lehre als Bürokauffrau und

Farben sowohl verhalten in natur, oliv

Matura) folgte ein Jahr Modeschule

und schwarz als auch kräftig in pink

in Wien mit künstlerischer Priorität,

oder grün. So verschieden die Ge-

Entwürfe und Sportalm-Vater

schmäcker sind, so breit ist die Kol-

in Paris sowie ein weiteres Schuljahr in München mit dem

lektion von Sportalm gefächert. Ganz stark die Orientierung

Schwerpunkt Schnitt. Dermaßen professionell ausgerüstet,

an den Modetrends, die bis ins kleinste Detail einfließen. In-

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Der

Messeauftritte

PROFIL ULLI EHRLICH

Fotos: Sportalm

ein Jahr Praktikum bei Daniel Hechter

Kataloge,


Foto: Paul Dahan

Image Media Und es kommt doch auf die Größe an! Größer, schneller und besser, so lautet die heutige Unternehmens-Devise. Diesem Motto getreu ist auch bei Plakaten das Format ein wichtiger und im wahrsten Sinne des Wortes weit sichtbarer Erfolgsfaktor. Für Image Media sind Großprojekte kein Thema – spielt man doch europaweit im “Big Business” ganz vorne mit.

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In nur 17 Jahren hat sich Image Media mit Sitz im beschau-

großes Plakat (entspricht mehr als 26 Tennisplätzen), wird

lichen Oberndorf zum europaweit größten Produzenten und

schnell und problemlos produziert, geliefert und montiert.

Dienstleiter rund um den digitalen Großbilddruck gemausert.

Kunden in ganz Europa (Deutschland, Österreich, den Nie-

So gut wie jeder hat sicher schon einmal ein von Image Media

derlanden, Belgien, Frankreich, Italien, der Schweiz, Großbri-

produziertes Plakat gesehen. Sei es nun eine gigantische Ma-

tannien und Ost-Europa) schätzen diese Professionalität und

donna, die auf einer Hochhausfassade für ihre neue Modelinie

machen Image Media so zur Messlatte des digitalen Drucks.

wirbt, oder die Plakate bei den Filmfestspielen von Cannes

Im Jahr 2002 ergriffen S. Gerhartz, Josef Ebner und Oliver

– Image Media ist überall. Von der Beschilderung im Kleinfor-

Osterhaus ihre Chance, die ehemalige Firma Image Concepts

mat bis zum Riesenposter, alles wird in Oberndorf organisiert

zu erwerben. Innerhalb kürzester Zeit gelang es, den Erfolg

und produziert. Das junge und dynamische Team ist sich sei-

des Unternehmens permanent und kontinuierlich zu festigen

ner Führungsrolle durchaus bewusst. Jeder Einzelne hat einen

und laufend weitere Ziele anzustreben. Ohne die Wurzeln

hohen Verantwortungsbereich und besitzt die Qualifikation,

in Oberndorf aus den Augen zu verlieren, will Osterhaus die

selbständig und engagiert zu agieren.. Auch unmöglich gel-

Stellung als Europas größter Full-Service Digitaldrucker wei-

tende Projekte können so termingerecht und in unschlagbarer

ter ausbauen. Ferner soll das Konzept „Bequem aus einer

Qualität präsentiert werden. Dabei sind die Einsatzbereiche

Hand“ für den Kunden noch verstärkt, forciert werden. Hier

der Firma weit gestaffelt : Außenwerbung, Messebau, Events,

wird konkret an Investitionen in branchenähnliche Unterneh-

Point of Sale, Bodenwerbung, Verkehrsmittelwerbung, Tex-

men gedacht.

tiles Bauen – geht nicht, gibt’s einfach nicht in der modernen

Egal wie groß das Produkt auch sein mag – bei Image Media

Firmenphilosophie. Selbst ein monumentales, 2900 Meter

gilt immer, Leistung auf höchstem Niveau zu bieten.

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PROFIL OLIVER OSTERHAUS

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PROFIL

Kaspar Frauenschuh Oft kopiert und nie erreicht

Es begann anno 1950 mit einer kleinen Gerberei samt Verkauf

Blickwinkel. 1965 die Eröffnung des ersten Stadtgeschäftes,

in der Kitzbüheler Jochbergstraße, mit viel Liebe von Hans und

1974 der Einstieg von Sohn Kaspar in den Betrieb, welcher

Anna Frauenschuh geführt.

direkt nach Absolvierung von

Verkauft wurden Fuchsdecken

drei Lehrberufen – Kaufmann,

und Lammfellmäntel, wobei

Lederschneider und Gerber

damals schon auf die spezi-

– mit knapp 20 Jahren den

ellen Wünsche der Kunden

Schritt in die Selbständigkeit

ganz individuell eingegangen

gewagt hatte. Dazu ein Detail

worden war. Und diese Ein-

am Rande: Wegen seines jun-

stellung sollte bereits in den

gen Alters war dazu eine Son-

frühen

zum

dergenehmigung des Landes-

Sinnbild eines damals noch un-

hauptmannes nötig gewesen!

vorstellbaren Erfolges werden.

In das Unternehmen prak-

Denn die Gäste

honorierten

tisch von Kindesbeinen an

in den 60er-Jahren (als noch

hineingewachsen, startete der

die

absolute

Spitzenpromi-

Jungunternehmer mit einer

nenz in Kitz verkehrte) diese Flexibilität, brachten immer mehr

absoluten Novität – und das nicht nur in der Gamsstadt, son-

Einflüsse aus aller Welt mit und erweiterten so den kreativen

dern österreichweit – und holte die Top-Designermarken nach

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Anfangszeiten

PROFIL KASPAR FRAUENSCHUH

Fotos: Frauenschuh

Der erfolgreiche Frauenschuh-Weg ist ehrlich-authentisch, geprägt von solider Handwerkskunst, natürlicher Bescheidenheit und frühem Pioniergeist. Eigenschaften, aus denen (Mode)-Geschichte geschrieben und Legenden geboren werden: Kaspar Frauenschuh vertreibt seine eigene Marke heute weltweit in über 60 selektierten Geschäften.


Foto: Paul Dahan

PROFIL

Josef Schroll Der schmucke Grand Seigneur Alles Vergängliche und Oberflächliche erhält Bestand, Dauer und Ewigkeit in edlen Schmuckstücken. Als Zeichen eines Lebensgefühls und Ausdruck von Wert(en), als Sinnbild von Geschmack und Präferenz für ein niveauvolles Weltbild ist Schmuck viel mehr als glänzendes Geschmeide. Preisgekrönt, erlesen und extravagant bei Josef Schroll, dem Kitz-Juwelier. Er hat sein Handwerk von der Pieke auf gelernt und weiß,

bis hin zu Avantgarde-Galerien der globalen Schmucksze-

was er tut. Er besitzt den untrüglichen Instinkt für Zeit-

ne. Der Preisträger, dessen im wahrsten Sinne des Wortes

Geist und weiß, was er kann. Er ist Kitzbühel’s goldenes

schmückendes Lebenswerk jetzt gekrönt wurde, hat seine

Aushängeschild und weiß sich zu präsentieren. Josef

diamantenen Gene an Sohn Christopher weiter gegeben,

Schroll, der Goldschmiedemeister und Uhrenfreak, Avant-

der das väterliche Geschäft samt Werkstatt betreibt und

gardist und goldener Vordenker. Sein jahrzehntelanges

damit in die goldenen familiären Fußstapfen getreten ist.

unternehmerisches wie kreatives Engagement wurde nun

Die von Schroll sen. 1969 gegründete Firma in der Kitz-

vom „Schmuck Magazin“, einer international angesehenen

büheler Graggaugasse übersiedelte 1986 ins Hinterbräu-

branchenspezifischen Zeitschrift, honoriert. Die Auszeich-

gebäude, seit 1997 existiert weiters eine kleine, exklusive

nung „Exzellente Schmuckkultur“ wird jährlich ein Mal mit

Dependance in der Vorderstadt. Das Angebot des schmu-

dem Ziel vergeben, Schmuck mit seinen künstlerischen

cken Unternehmens ist so vielfältig wie edel: Tickende

und kulturellen Wurzeln auf hohem Niveau hervorzuheben,

Zeit-Ikonen,

zu fördern und zu bewahren. Die Auswahlkriterien der no-

Schmuckstücke, Geschmeide und Armbänder aus allerbe-

minierten Unternehmen liegen in den Bereichen vom klas-

stem Hause manifestieren Stil und Geschmack à la Schroll.

sischen Juwelier über das kreative Goldschmiedeatelier

Es ist wohl doch alles Gold, was glänzt ...

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PROFIL JOSEF SCHROLL

nach

individuellen

Wünschen

designete


Foto: Stefan Braun

KITZ PROFIL

Andreas Ortner

Atemberaubendes Model, international erfolgreicher Fotograf ...und Juror bei „Austria’s next Topmodel“. Internationale Designer feiern ihn, die edelsten ModeLabels der Welt wollen ihn. Nur ihn. Ob vor oder hinter der Kamera. Er ist der Shooting-Star. Denn wo Andreas Ortner ist, da ist Fashion, da ist Stil, da ist Glamour. Vier Jahre lebte er in New York, drei Jahre in Paris, ein Jahr in Mailand. Heute pendelt der Allround-Star zwischen München und New York. Andreas Christian Ortner ist Cosmopolit, durch und durch. Ob der 37-Jährige mit seinem Traumkörper und dem Snowboard Kitzbühels Pisten genießt oder sich elegant über die berühmtesten Laufstege der Welt bewegt, bei ihm liegt Leidenschaft in der Luft. Und das gewisse Etwas, das ihn unverwechselbar macht. Das gewisse Etwas, das er auch in dieser Ausgabe des KITZ Lifestyle Magazins versprüht. Als Star-Model der Modestrecke zieht er auch hier ganz unweigerlich in den Bann. Er, der nach zwölf Jahren beispielloser Model-Karriere im südafrikanischen Kapstadt Marco Marezza begegnete und im Schaffen des italienischen Fotografen seine Inspiration fand. Beruf und Berufung zugleich. Denn seit 2004 holt das „Supermodel of the World“ nun die Top-Stars vor die Linse. Drückt als Star-Fotograf für die klingendsten Labels auf den Auslöser. Und diese schätzen sein Können. Andreas Ortners einmaligen Blick für Licht, der ihn Feingefühl und Romantik mit grafischer Schlichtheit verbinden lässt. Zur beeindruckenden Kundenliste zählen auch Philipp Plein, JOOP, Canterburry, Spurr, Sony BMG, Delmod, JVM. Sowie der Kitzbüheler Ausnahme-Desig-

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PROFIL ANDREAS ORTNER

ner Werner Baldessarini. Als Star-Model präsentierte Andreas Ortner bei der legendären „Notte italiana“ in der Gamsstadt dessen Schöpfungen. Jetzt warten die Top-Models der weltweit besten Agenturen beim Lookbook-Shooting auf die Anweisungen des gebürtigen Tirolers. Erst kürzlich fotografierte er eine Kampagne für Mauritius in Amsterdam, eine Mode-Strecke für das US Marie Claire, eine Beauty-Strecke für die britische Elle. Und auch den jungen Damen von „Austria’s next Topmodel“ zeigt das smarte Mulitalent, wo’s am Catwalk lang geht. Bereichert mit seinem Erfahrungsschatz den Nachwuchs. Und das ganz einfach, weil er Lena Gercke und das Team von Pro7 mag. Und dann ist da noch das „Milk-Studio“: Andreas Ortners 600 Quadratmeter großes, exklusives Fotostudio, das er Anfang Juni in München Neu-Aubing mit zwei Kollegen eröffnete. Für Aufsehen sorgt der Profi auch immer wieder mit Porträts berühmter Persönlichkeiten und seiner genialen Fotokunst. Zu seinen zahlreichen internationalen Ausstellungen soll sich nun noch eine ganz besondere in der Gamsstadt hinzu gesellen: Im Dezember wird sie in der „Aaart Foundation“ präsentiert. Was dort zu sehen ist? Außergewöhnliches natürlich. Was genau, bleibt aber noch Geheimnis.


KITZ EVENTS

1. JazzaNova Festival Foto 1: archiv stevie wonder

mit Highlight Stevie Wonder

Fotos: Iris Dahan

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Kitzbühel als Weltbühne mit genialer Starbesetzung - hochkarätig professionell die Organisation, prominent der Moderator und rundum exzellent die Stimmung beim ersten internationalen Musikfestival „JazzaNova“, welches das Tennisstadion im Juni zum Brodeln gebracht hat. Federführend für diese Großveranstaltung zeichnete der weltweit agierende russische und im Besitz von Russlands erfolgreichster Businesswoman Jelena Baturina befindliche Konzern INTECO verantwortlich, welchem es dank unermüdlicher Bemühungen gelungen war, Superstar Stevie Wonder nach zwölfjähriger Tourpause seine Welttournee auf österreichischem Boden starten zu lassen. 34 Mal gereiht unter den Top 10, verdiente 25 Mal den Grammy in den Händen und seit Jahrzehnten eine unverkennbare Marke für sich, eroberte der blinde Ausnahmekünstler die Herzen von über 4500 Besuchern. Er befand sich in bester Gesellschaft von internationalen Größen wie „Liquid Soul“ aus Chicago, dem „Chorus Turetskogo“ aus Russland, den „Brazzaville“ aus Los Angeles sowie Sergey Jilin mit seiner Jazzband „Phonograph“, aus Moskau 1. Stevie Wonder

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2. Liquid Soul

3. Die Starbühne

1. JAZZNOVA FESTIVAL

angereist. Musical-Legende Uwe Kröger hatte den Musikevent meisterlich moderiert, und dies mitten drin im grassierenden Fußballfieber, wo die auftretenden Künstler UEFA-Cup-Punkte, Tore und Fanmeilen nicht nur verblassen, sondern ganz einfach vergessen ließen. Emotionen allerorts – egal, welcher Künstler die Bühne betreten und das Publikum in seinen Bann gezogen hatte. Um es mit den Worten von Stevie Wonder auszudrücken: „All unsere Seelen haben sich heute Abend verbündet“ – dem dürfte wohl nichts hinzuzufügen sein. Das hohe Niveau und der Top-Standard entsprachen voll und ganz der Begeisterung der Besucher. Damit wurde die Basis für eine künftige Kooperation geschaffen, Künstler mit Weltruhm dieser Art auch in den nächsten Jahren in der Gamsstadt zu etablieren. A new Star was born, called JazzaNova - Der Jazz Olymp für die Alpen.

4. Chorus Turetskogo

5. Uwe Kröger

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Patricia Kaiser KITZ Cover Story

C ov e r fo ah aul D to : P Foto: Meinrad Hofer

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Wunderbar leichtfüßig und atemberaubend graziös. Herrlich erfrischend und wunderschön. Patricia Kaiser schafft, wovon andere träumen. Gekonnt kombiniert sie Talente. Und ist authentisch. Spitzensportlerin, Schauspielerin, Model, Sängerin. Sie ist alles. Kann alles. Und versprüht dabei eine Natürlichkeit, um die sie alle beneiden.

Sonntag, 14 Uhr. Patricia ist pünktlich. Sie lächelt. Ein Star ohne Star-Allüren. Ein Profi, der weiß, wo’s lang geht. Visagistin Astrid und Friseurin Gerlinde betreuen unseren StarGast, während das KITZ-Team im Studio an den letzten Vorbereitungen feilt, das Licht für den bevorstehenden Auftritt in Szene setzt. Und dann, ja dann geht mit Patricia auf der Bühne die Sonne auf. Ihr einzigartiger Charme erzeugt fantastische Stimmung, zaubert entspannte Atmosphäre in der das Shooting beginnt... es werde Licht!

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KITZ COVER STORY PATRICIA KAISER

Schon mit zarten 15 Jahren zur „Miss Austria“ gekürt, nimmt sie wenig später das bekannte Plattenlabel Warner Music unter Vertrag. Und die Karriere des Dreamgirls verläuft weiter glamourös steil. Ob als international gefragtes Model für klingende Labels wie Apart, Nespresso, Puma, Wilkinson und Burger King oder in Magazinen wie Allegra, Woman, Flair, Timeless oder dem Otto-Katalog. Die aparte Blondine überzeugt - auch in exklusiven TV-Spots. Und stellt ihr schauspielerisches Talent in Soko Donau unter Beweis - auch an


Foto: Bob Leinders

Foto: ORF

Foto: Puma/Patricia Kaiser

KITZ COVER STORY

der Seite von Christiane Hörbiger. Als „Dancing Star“ brilliert sie 2005 mit Tanzpartner Alexander Kreissl. Und das ist lange noch nicht alles, was die bisher bereits sagenhafte Vita der erst 26-Jährigen aus Ried im Innkreis zu bieten hat. Denn da wäre ja noch der Sport, ihre ganz große Leidenschaft. Mit drei Jahren fiel der Startschuß. Seither ist sie nicht mehr zu bremsen. Erste Erfahrungen im Geräteturnen und Jazzdance. Dann, mit 13, kommt sie zur Leichtathletik. Wo sie als eine der ganz Großen gefeiert wird. Wo sie sich den U-23-Landes- und Staatsmeistertitel im Speerwurf sichert. Ab 2006 trainiert die Schöne den Kräfte zehrenden Siebenkampf. Holt sich beim Mehrkampf trotz eines Bandscheibenvorfalls auch ihren größten Erfolg ab: Mit dem 2. Platz beim Europacup katapultiert sie sich 2009 schnur-

stracks in die 1. Liga. Patricia Kaiser, die als Personal Trainer nun andere in Form bringt. Der Sport ist es auch, der das smarte Model immer wieder ins herrliche Kitzbühel zieht. In die wunderbare Gamsstadt, wo atemberaubende Kulisse und internationales Flair einzigartig verschmelzen. Wo Training und Erholung sich optimal ergänzen. Wo Patricia Kaiser die Berge liebt, den Schwarzsee, die Freiheit. Wo sie entspannt, Frische tankt, mit Freunden bekannte Destinationen wie Rasmushof oder Hallerwirt ansteuert. Und immer wieder gerne im stylishen KITZ Magazin blättert, dessen Cover sie nun selbst ziert. Als gesamtes KITZ-Team wünschen wir unserer Patricia auch weiterhin einen erfolgreichen und glücklichen Weg... und noch viele besondere Aufenthalte im schönen Kitzbühel.

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Sylvia Leifheit

Foto: Bernhard Kühmstedt

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KITZ Cover Story

Sylvia Leifheit hat einen ewigen Bund fürs Leben geschlossen. Mit Kitzbühel. Sie ist verliebt in die Gamsstadt – nicht nur weil sie Gabriel Barylli dort das Ja-Wort gegeben hat. Hoch-Zeit in Kitz. Die Stadt, die Landschaft und der Stanglwirt – große Bühne für die Actrice. Sie kommt nicht einfach. Sylvia Leifheit erscheint. Ungeschminkt, mit einem Lächeln auf den Lippen, umgeben von einer strahlenden Aura. Was für ein Engel. Ein Bild von einer Frau. Und genau deshalb ist sie in die Gamsstadt gekommen. Zum Cover-Shooting für das KITZ-Magazin. Die Scheinwerfer gehen an. Die Schauspielerin zeigt sich im besten Licht. Gelernt ist gelernt. Bereits in der Kindheit nimmt sie Ballett-, Sprech- und Gesangsunterricht in ihrer Heimatstadt Gotha. Nach der Wende zieht sie mit ihrer Familie nach Nürnberg. Von da an geht es steil bergauf. Im zarten Teenageralter kürt

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KITZ COVER STORY SYLVIA LEIFHEIT

sie die Zeitschrift „Poprocky“ zum Traummädchen. Ihr Talent ist erwacht. Mit 16 zieht sie alleine nach München und startet eine Modelkarriere. Vier Jahre später schlüpft Sylvia Leifheit in eine neue Rolle. Die TV-Serie „Sterne des Südens“ beschert ihr einen kometenhaften Aufstieg in die Welt der Schauspielerei. Seither ist sie stets präsent. Am Bildschirm und auf der Leinwand. Ihr aktueller Coup auf Celluloid – der Kinofilm „Baked Beans“. Sie spielt an der Seite ihres Ehemannes, dem Schauspieler, Autor und Regisseur Gabriel Barylli. Doch das Leben schreibt noch andere Drehbücher für


Foto: Ralf Geiling

Foto: Christian Pitschl, Foto rechts: Detlev Schneider

Foto: Christian Pitschl

KITZ COVER STORY

Sylvia. Ihre Darbietung als Unternehmerin – ein grandioser Auftritt. 1997 gründet sie „Most Wanted Models“, heute eine der angesehensten und größten Modelagenturen im deutschsprachigen Raum. Sie vermittelt aber nicht nur Models, auch Mode gehört in ihr Repertoire. Die Online-Boutique Secondglam.com ist der erste virtuelle Shop, auf dem SecondhandDesignerware kostenlos eingestellt wird. Nur bei erfolgreichem Verkauf fällt eine Gebühr an. Fashion bedeutet für die Schauspielerin vor allem Luxus. Sie ist gerne Frau und hat Spaß daran, sich chic zu kleiden. Die anziehendste Seite von Sylvia hat jedoch nichts mit Äußerlichkeiten zu tun. 2009 ruft sie mit ihrer Schwester Doreen ein Herzensprojekt ins Leben. Das soziale Netzwerk „Worldangels“ hilft dort, wo die Schul-

medizin keine Lösungen findet. Ihren eigenen Weg zum wahren Glück hat sie längst gefunden. Schon als Kind ist sie sehr sensitiv. Und dann kommt ein einschneidendes spirituelles Erlebnis vor 10 Jahren. Da ist sie wieder ganz geworden, sagt sie. Die Erkenntnisse gibt sie gerne weiter. Ihr Motto: „Meine Mission ist die Kommunikation“. Dass sie viel zur Spiritualität zu sagen hat, wird auf höchster Ebene gewürdigt. Der ehemalige TV-Pfarrer Jürgen Fliege lädt Sylvia Leifheit zum Kongress „Wörishofener Herbst“ auf die Bühne. Als Vortragende. Der Inhalt - Das Einmaleins des Seins. Woher kommen wir? Wo beginnt die Illusion? In der Realität hat das Multitalent immer ein wirksames Werkzeug dabei – den Beipackzettel zum Menschsein. Ein echter Engel, eben.

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Das Leben ist ein Bumerang Baldessarini

Werner Baldessarini philosophiert: „Im Leben kommt alles zurück.“ Der Erfolg gibt ihm recht. Ein einfühlsamer Zuhörer, ob als Geschäftsmann oder als Interviewpartner. Er geht in die Tiefe und gibt viel zurück. Ehrlich und authentisch. Wohl das Geheimnis seiner kometenhaften Karriere - vom Kollektionsleiter in die Chefetage. 1975 beginnt er bei HUGO BOSS in Metzingen. Im Jahr 1988 wird er in den Vorstand berufen, 10 Jahre später ist er Vorstandsvorsitzender, gründet nebenher noch die Marke Baldessarini. Vor neun Jahren räumt der den Chefsessel bei BOSS und wechselt vom trendigen Nobellabel zum Luxusfaktor Zeit. Bevorzugt in Kitzbühel, wo er sich ein Anwesen in moderner Schlichtheit, eine Mischung aus Tirol und Asien, einrichtet. Ganz ohne Schnickschnack: „Alles Übertriebene mag ich nicht“, sagt er. Dafür liebt er das Skifahren, die Streif runterfahren, frühmorgens, wenn alles weiß ist und gerade die Sonne aufgeht: „Du darfst halt nicht alles Schuss fahren.“ Obwohl er sich in der rasanten Glitzerwelt der

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PROFIL WERNER BALDESSARINI

Reichen und Schönen bewegt, bleibt er ganz bei sich. Und steht voll hinter seiner Wahlheimat: „Das Klischee von Kitzbühel ist ungerecht. Da sind die Menschen immer gut drauf. Einheimische und Zweitwohnbesitzer begegnen sich in einem respektvollen Miteinander, eine gute Mischung. Dieser Ort ist vielseitig und strahlt eine positive Energie aus.“ Und die holt er sich auch gerne mal bei einem guten Essen: „Die Küche ist bodenständig und auf höchstem Niveau, wunderbar.“ Einen Sauerbraten und als Nachspeise einen Kaiserschmarr`n, eine seiner Lieblingsmahlzeiten. Werner Baldessarini mag die gesunde Unruhe, die pure Lebenslust. Und die kann er hier leben, wie nirgendwo anders. Da hat alles Platz. Sich zurückziehen in die Stille, es so richtig krachen lassen, Sport treiben. Apropos: „Die Klitschko-Brüder haben mir meinen Fitnessraum auf Vordermann und ich sie zum Stanglwirt gebracht,“ schmunzelt er. Eine starke Persönlichkeit, die viel Gewicht auf echte Freundschaften legt.

Foto: Paul Dahan

Mit seinem feinen Gespür - wirtschaftlich und kreativ - führt Werner Baldessarini HUGO BOSS weltweit an die Spitze. Am Höhepunkt seiner Karriere verlässt er das internationale Fashionlabel und lässt sich in Kitzbühel nieder. Angezogen vom diesem Städtchen in den Alpen, das niemals aus der Mode kommt.


Foto: Paul Dahan

KITZ PROFIL

Sabine Sommeregger Modedesign mit Charakter

Sabine Sommeregger lebt ihren Traum. Die Kitzbühelerin hat sich längst als internationale Modedesignerin etabliert. Mit ihren handgefertigten und individuellen Kreationen zieht sie magisch an – von Finnland bis Amerika, und dennoch tiefverwurzelt mit der Heimat. Grenzenloser Ideenreichtum, umgesetzt in ihrem eigenen Atelier in Kitzbühel. Neues entsteht, indem man nicht kreiert, was jeder will, sondern das, wovon niemand zu träumen wagt. Ihren lange gehegten Wunsch, gepaart mit vielseitiger Erfahrung und künstlerisch kreativen Ambitionen, setzt Sabine Sommeregger seit einigen Jahren in die Realität um. Es entstehen die ersten Kollektionen unter eigenem Namen. Nach einem märchenhaften Karriere-Start vor gut 20 Jahren avancierte die Mutter zweier Söhne zu einer international gefragten Modedesignerin. Sie entwarf für viele große Modefirmen Trachten- Schi- und Sportkollektionen. Ihre Designs prägten die Handschrift von von etablierten Firmen wie Sportalm, Franz Klammer, Intersport, Lodenfrey, Peralp Italy, Carson, Head, Kneissl, Otto Kern, Daks of London, Fifth Avenue St.Moritz – die Liste ließe sich endlos fortsetzten. Und das wird auch in ihrer Heimat belohnt. Ausstattung und Einkleidung für Betriebe und Events wie das Info-Team der Bergbahn Kitzbühel, VIP-Hostessen des Skiclub Kitzbühel zum Hahnenkammrennen und kreative Zusammenarbeit mit der Werbeagentur WWP- Weirather und Wenzel, Hotel Arosa, Hotel Moor Life Resort Leermos, Sonnbühel Kitzbühel, Wedelhütte Hochfügen, Toni Alm Mittersill u.a. Seit einem Jahr ist sie nun mit eigenem Atelier einer exklusiven Boutique in der Kitzbüheler Malinggasse vertreten. Dort verwirklicht Sabine Sommeregger mit einem kleinen Team ihre einzigartigen Ideen unter dem eigenen Label. Vom Entwurf bis zum Prototyp. Traditionelle Naturmaterialien, technisch

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PROFIL SABINE SOMMEREGGER

hoch entwickelte Stoffe, heimische Erzeugung und Handarbeit, perfekte Schnitte und individuelles Design zeichnet die Kollektion aus. Ihr Talent und Trendgespür ist über die Grenzen hinweg in luxuriösen Geschäften in Deutschland, Italien, Holland und der Schweiz gefragt. Der nächste Schritt – ein Sprung über den großen Teich - die Kitzbühelerin vertreibt auch in Amerika. Nun erobert sie Skandinavien. In Finnland startet sie mit der Linie A-FIN-ITY. Sportsfashion mit patriotischen Touch. Ihre neue Alpinkollektion mit extravaganten Einzelstücken ist eine Mischung aus Tradition und Zeitgeist. Walk wird hier zu zeitgemäßen Designs verarbeitet - Wintermäntel, Jacken, Röcke oder Kleider aus dem wunderbaren heimischen Produkt. Highlights der Sommersaison: Mäntel, Jacken, Kleider, Tunikas, Blusen aus Leinen und dem neuen Stretchleinen. Duftig leichte T-Shirts per Hand gefertigt. Materialmix-Kreationen in Erdtönen und farbigen Akzenten in türkis, zitronengelb, limettengrün, rot und pink - lieblich verziert mit Spitze und Organza. Dazu passende Accessoires. Ideen, in Hülle und Fülle, mit Hauptaugenmerk auf feinster Handarbeit. Die Fashiondesignerin fertigt auf Wunsch Mode nach Maß. Ganz nach den Bedürfnissen der Trägerin. Vom exklusiven Kleidungsstück bis zum Dirndl. Für den ganz persönlichen Look. Stil und Modeberatung im Atelier von Sabine Sommeregger ist der Geheimtipp für Individualisten. Infos unter: www.sabine-sommeregger.at

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Foto: Paul Dahan

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PROFIL AKSEL LUND SVINDAL


Hautnah am Hahnenkamm Aksel Lund Svindal Ein alpiner Allrounder am Podest - Norwegens Skistar Aksel Lund Svindal fährt von Erfolg zu Erfolg: Als Olympiasieger und Weltmeister Medaillen gekrönt, holte er sich auch zweimal die begehrte Kristallkugel des Ski-Weltcups. Seine größte sportliche Herausforderung – das Bezwingen der Streif. Die Sekunden vor dem Start: „Das geschäftige Treiben beim Hahnenkammrennen weicht einer totalen Stille,“ verrät Aksel Lund Svindal. Alle Rennläufer verbeugen sich respektvoll vor dieser halsbrecherischen Herausforderung. Da zeigt der norwegische Skistar wahre Größe. Nicht nur ob seiner 1 Meter 95. Er steht zu seinen gemischten Gefühlen, wenn er hinunterblickt. Auf die schwierigste Abfahrt der Welt, die Streif: „Es ist ein Mix aus Angst, Respekt und Aufregung, der sich auch nicht legt, wenn man diese Aufgabe erstmals gemeistert hat“, sagt er. Im Gegenteil, dieser Kurs lebt von seinem Ruf: „Die Nervosität ist sogar noch größer, wenn man weiß, was auf einem zukommt.“ Seine Ehrlichkeit berührt. Immerhin ist er einer der erfolgreichsten Athleten im Skizirkus und seine Erfolgsbilanz kann man durchaus als herausragend bezeichnen: Gold, Silber und Bronze bei Olympischen Spielen, zweimal Gesamtweltcupsieger und viermaliger Weltmeister. Und doch, das Rennen in Kitzbühel ist für ihn einzigartig: „Als ich erfahren habe, dass ich diese Strecke das erste Mal fahren soll, war ich sehr nervös, nicht nur kurz vor dem Start, schon Wochen davor,“ gesteht der Spitzensportler und bedankt sich im gleichen Atemzug bei den Kitzbühelern, dass sie das Hahnenkamm-Event zu einem weltweiten Highlight gemacht haben: „Dieses Rennen, diese Destination ist die Formel 1 des Wintersports.“ Ein Kompliment auch an den coolen Champion: Seine Methode mit der aufregenden Begegnung Hahnenkamm umzugehen, ist beispielhaft: Er geht in sich und fährt die Strecke im Geiste ab, begleitet von gezielten Bewegungen des gestählten Körpers. Die konzentrierte Kopfarbeit geht nach dem Abstoß in präzise Beinarbeit über und lässt ihn über die pickelharte Piste gleiten. Aerodynamisch angezogen von der funktionalen Ski-Fashion von Phenix. Seit 1993 ist die japanische Marke offizieller Ausstatter des norwegischen Alpin-Teams. Eine wahrlich zielführende Kooperation mit den besten Aussichten auf einen Stockerlplatz.

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„In der Weite des Tales hat man das Gefühl, die Berge treten zurück. Sie bedrängen nicht, sie behüten."

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PROFIL USCHI GLAS


uschi Glas

u Nimm den Tag in die Hand

Mit ihrer unvergleichlichen Ausstrahlung begeistert Uschi Glas seit Jahrzehnten ein Millionenpublikum. Unzählige Kino-, Fernseh- und Theaterproduktionen zieren ihre Biografie. Eine Hauptrolle in ihrem Leben spielt Kitzbühel – als Kulisse für berufliche und private Erfolgserlebnisse.

Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

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oviel vorweg: Uschi Glas macht ihrem Kosenamen alle Ehre. Charmantes Lächeln, jugendlicher Esprit, Schätzchen im Scheinwerferlicht beim KITZ Shooting. Im schneeweißen Outfit ohne Schnickschnack: „Ich bin der Unityp, die Kleidung soll die Persönlichkeit unterstützen“. Und davon hat die Schauspielerin jede Menge. Sie ist ein echter Profi vor der Kamera. Und eine wahre Kennerin, wenn es um Kitzbühel geht. Schon 1968 wedelt sie die Pisten runter, die Streif hat sie längst bezwungen. Privat. Beruflich entdeckt die Aktrice ihre Liebe zur Gamsstadt bei etlichen Drehs: Der Streifen „Verliebte Ferien in Tirol“ und viele andere Fernsehproduktionen sind hier entstanden. Die Szenerien lösten Begeisterungsstürme beim Publikum aus: „Wir haben am wunderbaren Hochplateau von Aigen und am Kuhkaser gedreht. Nach der Ausstrahlung bekamen wir jede Menge Zuschriften, wo denn das sei“, erzählt sie strahlend. Sie teilt die Begeisterung für dieses einzigartige Flair: „In der Weite des Tales hat man das Gefühl, die Berge treten zurück. Sie bedrängen nicht, sie behüten. Jede Jahreszeit in Kitzbühel überrascht mit dieser wunderbaren Landschaft, die das Schauspiel der Natur widerspiegelt, mit fantastischen Farben und weichen Bergkuppen.“ In diesem Ambiente, fern vom Alltag findet Uschi Glas in ihre Mitte: „Die Luft ist sensationell, weit und breit keine Großstadt. Ich kann mich hier gut konzentrieren, wenn ich ein Drehbuch schreibe“. Ans Aufhören denkt Uschi Glas noch lange nicht. Im März flimmerte die Fernsehproduktion „Sprung ins Glück“ über die Bildschirme, das nächste Projekt, eine Komödie, ist gerade im Entstehen. Darüber will sie aber noch nichts verraten: „Da bin ich abergläubisch. Ich kehre auch auf der Straße um, wenn mir eine schwarze Katze über den Weg läuft“, schmunzelt sie. An eines glaubt sie fest. Einmal eine ungeschminkte bäuerliche Frau zu spielen, die ihr Leben schon gelebt hat. Die Rolle einer Frau, die weiß was sie will, steht bei Uschi Glas täglich auf dem Programm: „Du musst dir selber dein bester Freund sein, dich auch mit deinen Unzulänglichkeiten wertvoll finden und dich den Menschen positiv zuwenden“. Ein Satz ist gänzlich aus ihrem Wortschatz gestrichen: „Sage niemals, hätte ich doch, sondern lerne daraus, hadere nicht, schau` voraus und lebe in der Gegenwart“. Schätzchen hat eben den wahren Schatz fürs persönliche Glück gefunden.

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Gourmet Restaurant Heimatliebe

Modern, leicht, innovativ, so beschreibt Starkoch Andreas Senn seinen Stil, der im Gourmet-Restaurant „Heimatliebe“ seine Vollendung findet. Die schmackhafte Würze seiner kulinarischen Kreationen: authentisches Aroma, heimische Produkte und das handwerkliche Fingerspitzengefühl eines Feinschmeckers. So vielfältig kann Spitzengastronomie sein: In der „Heimatliebe“ des Grand SPA Resort A-ROSA Kitzbühel wird „Österreich pur“ serviert. Das mehrfach ausgezeichnete Gourmetrestaurant verschreibt sich authentisch österreichischen Geschmackserlebnissen. Küchenchef Andreas Senn zeichnet sich für eine regionale Küche mit Zutaten, zu 100 % in Österreich erzeugt, verantwortlich. Das Erfolgsrezept: Fine Dining mit einem Mix aus liebevoller Tradition und kreativer Weltoffenheit. Mit Chef de Cuisine Andreas Senn ist die Verpflichtung eines absoluten Shootingstars unter Österreichs Spitzenköchen gelungen. Der Tiroler hat sich unter anderem bereits als Sous Chef im „Ikarus“ des Salzburger Hangar-7 auf Sterneniveau gekocht. Seite an Seite mit bekannten Kochkünstlern wie Dieter Müller und

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PROFIL ANDREAS SENN

Jean-Georges Vongerichten. Senn`s kulinarische Kreationen sind gewürzt mit handwerklicher Perfektion und puristischer Geradlinigkeit mit bewussten Verzicht auf das „Nachkochen“ der klassischen Gourmetküche. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Der kulinarische Genussbogen spannt sich von den einstigen Kaisergerichten der Monarchie, über traditionelle Wildspeisen aus Niederösterreich, Burgenländischen Gefl ügelspezialitäten, Oberösterreichischen Knödelvariationen bis hin zu den Salzburger Süßwasserfi schen oder den klassischen Tiroler Schlutzkrapfen. Der „Sennmeister“ tischt nur auf, was echt und heimisch ist. Dies gilt vor allem auch für Öle, Kräuter oder „österreichische Exoten“ wie Kaviar, Trüffel oder Büffelmozzarella. Vom Feinsten.

Foto: Paul Dahan

Andreas Senn


Markus Gimbel Magie ist Zauberkunst

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r verwickelt die Zuschauer in ein Gespräch. Charmant und liebenswert. Er wartet auf eine Reaktion, auf die er wieder reagieren kann. „In Zeiten wie diesen kann verbale Kommunikation schon Zauberei sein“, sagt er und plaudert munter drauf los. Markus Gimbel kokettiert mit Worten, verzaubert mit einer unaufdringlichen Präsenz, animiert zum Mitmachen, involviert sein Publikum, agiert mit dem Zauber der Zwischenmenschlichkeit. Sein Lippenbekenntnis: „Alles nur Illusion.“ Er täuscht sich nicht. Was der Mann anfasst, berührt alle Sinne. Der Künstler tarnt, überrascht und verführt. Mit seiner gespielten Ungeschicklichkeit, die andere triumphieren und in dem Glauben lässt, es kann nicht funktionieren. Ist der Zauber nun vorbei? Nein, die Magie fängt gerade erst an. Und endet mit offenen Mündern. Und meistens mit einer Zuckermelone unterm Hut. Es

ist wie verhext: Bälle werden in Orangen verwandelt, Karten bewegen sich mit der Kraft des Schattens, Kupfer und Silber verschmelzen zu einem einzigen Metall. Der Zauberer ist in seinem Element. Und doch, sein Blickwinkel schweift weiter. Er besucht die Londoner und Pariser Schauspielschule Phillip Gaullier, nimmt Sprachunterricht, bereist die Welt und lernt von den Besten seiner Zunft. Seine persönliche Philosophie: „Menschen für ein paar Minuten ihre persönliche Wirklichkeit vergessen lassen, das macht mir Freude“. Und die gibt er auf seiner Bühne gerne weiter. Wer allerdings glaubt, dass er einen Hasen aus dem Hut zaubert, liegt völlig falsch. „Laurin Durnholzer“ kommt aus dem Koffer und wird im Rampenlicht zum Leben erweckt. Als plappernder Bühnenpartner mit Südtiroler Akzent, der nichts von Magie versteht und trotzdem bezaubert.

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PROFIL MARKUS GIMBEL

Fotos: Paul Dahan, www.pauldahan.com

Seit 20 Jahren zaubert Markus Gimbel magische Momente zu jeder Gelegenheit. Und da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wer in den Bannkreis des Zaubermeisters gerät, findet sich in der Welt des Deutens und der vielen Fragen wieder. Die Antwort: Er lässt die Realität vergessen, denn in Wirklichkeit ist alles nur Illusion. Mit einem Augenzwinkern verführt er sein Publikum in das Reich des Staunens und Lachens.


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Gipshax‘n: „Berufsrisiko“

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PROFIL AXEL NAGLICH


A Aufsteiger Axel Naglich Ich lebe im Augenblick

Der Kitzbüheler hat sich an die Fersen der großen Berge der Welt geheftet: Er besiegt den höchsten Berg im Kaukasus, den Elbrus, das höchste Massiv in Neuseeland, den Mount Cook und gewinnt das 24 Stunden Rennen von Aspen, einer der härtesten SkiMarathons weltweit. Im Dokumentarfilm „Mount Saint Elias“ dreht sich alles um seinen kometenhaften Aufstieg in unbekannte Höhen. Die Bodenhaftung hat er trotzdem nicht verloren.

Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

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xel Naglich hat seine Spuren hinterlassen. „Da ist eine enge Schlucht, die immer steiler wird und mitten drin springst du. Acht Meter hinunter. Und unten musst du stehen, weil zum Hinfallen kein Platz ist“, erzählt Axel Naglich mit einem lausbübischen Grinsen. Keine Szene aus dem fernen Alaska. Der Blindflug in die Tiefe geschieht direkt vor seiner Haustür, eine namenlose Rinne am Kitzbüheler Horn. Die Strecke gilt als unbefahrbar. „Da ist vor mir noch keiner runter und ich mach`s auch nimma“, schmunzelt er wieder. Er liebt das Extreme. In den vergangenen Jahren hat der Kitzbüheler die gefährlichsten Routen der Erde erstbefahren. Als Hauptdarsteller des Dokustreifens „Mount Saint Elias“ fasst er auch Fuß im Filmgeschäft. Von einem Kamerateam begleitet, bezwingt er den zweithöchsten Berg Kanadas und absolviert dabei die längste Skiabfahrt der Welt. Er hat den Dreh raus, mit der Angst umzugehen: „Angst ist wurscht – Panik kann dir das Leben kosten. Solange ich nur Angst hab, kann ich es noch kontrollieren“. Dass er die gefährlichsten Situationen nicht am Berg, sondern in der Luft erlebt hat, entlockt dem Freeskiier wieder einen herzhaften Lacher: „Bist du deppert, was ich früher beim Drachenfliegen auf `gführt hab.“ Seit er seinen kleinen Sohn im Arm wiegt, lässt er davon lieber die Finger: „Als Vater denkt man schon anders. Da trägt man eine große Verantwortung“. Verpflichtet fühlt er sich auch seinem Job als Architekt, der wenig mit Kitsch, dafür viel mit klaren Linien zu tun hat. Die Gratwanderung zwischen Berufung und Beruf beschreitet er leichten Schrittes: „Ich mach einfach beides. Zwischen geregelten Bürozeiten und Sitzen am PC brech` ich einfach wieder mal auf.“ Apropos: Pläne für ein nächstes Projekt gibt es bereits. Eine Tour nach Alaska steht in Planung, die Finanzierung noch nicht: „Ob es zustande kommt oder nicht, darüber mach ich mir noch keine Gedanken. Ich lebe im Jetzt und genieße jeden Moment.“ Und dazu gehört auch eine deftige Hausmannskost aus der Heimat: Wurstnudeln und Rahmgeschnetzeltes. Da kann der Hunger nach Abenteuer ruhig mal warten.

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Unter einem guten Stern Hans-Günther Textor

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on seinem Geburtsort Reutlingen verschlägt es ihn 1980 nach München. „Before it`s in Fashion, it`s in Vogue“ ist sein Motto als Marketingmann und holt die angesagtesten Labels und Designer in das Modemagazin. Dass man(n) sich auch von edler Kleidung angezogen fühlt, weiß „Tex“ schon damals und stellt eine Männer-Vogue auf die Beine. Eine herr-liche Idee, die sich alsbald erfolgreich etabliert und die Herren der Schöpfung von den schönsten Seiten zeigt. Im Jahr 1985 zieht er weiter zu Harper`s Bazaar. Er übernimmt den Bereich Anzeigen-Marketing für Fashion. In dieser Zeit lernt er einen der ganz Großen der Branche kennen und schätzen: „Ich konnte Wolfgang Joop als Kunde gewinnen. Er war mein Wegbereiter und aus unserer Geschäftsbeziehung wurde eine gute Freundschaft“. Versteht sich, dass es da auch so manche Anekdote zu erzählen gibt: „In einem Lokal in Frankfurt waren Papiertischdecken und Ölkreide für die Kinder. Da ist Wolfgang

aufgestanden, von Tisch zu Tisch gegangen und hat die Frauen portraitiert“. Auch Tex macht sich wieder auf den Weg – diesmal in die Selbständigkeit. 1990 gründet er eine PR- und Marketingagentur in München. In der Freizeit frönt er einem rasanten Hobby, dem Motorsport und fungiert als erster Sponsor von Karl Wendlinger. Dabei öffnen sich Türen, die bis heute der Schlüssel für seinen Erfolg sind. Mit seinem Wegbegleiter von damals, Norbert Haug, dem Motorsportchef von Mercedes, verbindet ihn bis heute eine enge Freundschaft. Stets flott unterwegs sucht Tex 2006 eine neue Herausforderung und findet sie in Kitzbühel mit seiner Event- und PR-Agentur „Celebrity Invest“. Voll in Fahrt betreut er dort die gesamten Kooperationen für Mercedes-Benz. Und die stehen unter einem guten Stern: So zeigt er im Winter bei der Off-Road-Experience im Hartsteinwerk die geniale Geländetauglichkeit der SUV- und Geländewagenserien. Einfach M-Klasse.

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PROFIL HANS-GÜNTHER TEXTOR

Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

Der Weg ist das Ziel. Jeder Schritt, den Hans-Günther Textor einschlägt, führt ihn auf die Erfolgsstraße. Bekannt als Netzwerker in den großen deutschen Medienhäusern gibt der gebürtige Schwabe nun auch in Kitzbühel für Mercedes Gas.


Grazia & Jay «Adesso»

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desso – „Jetzt“ war es an der Zeit, sich selbst ein Denkmal für die Ewigkeit zu setzen, begeistert das charmante Traum-Duo doch seit Jahren sein internationales Publikum in bisher über 500 Live-Shows im Rahmen von Dinner-Abenden und Großveranstaltungen wie dem Formel-1-Zirkus und dem Laureus Medienpreis. Ihre glanzvollen Auftritte machen jeden Event zu einem besonders klangvollen Abend. Vor acht Jahren, als Jay für einen Gig eine Sängerin suchte, wurde ihm Grazia empfohlen, die er bis dato nur flüchtig kannte. Von ihrem stimmlichen Talent zeigte er sich auf Anhieb beeindruckt und nahm sie von der Stelle weg in seine Band „Jay and Friends“. Grazia erweist sich bald als unverzichtbar – auch für das private Glück von Jay, der sie 2008 zum Traualtar führte. Das Paar verbindet die Liebe zur Musik und zum Lebensgefühl Italiens, fühlt sich der Münchner Peter Gielgen alias Jay selbst dem Heimatland seiner Partnerin verbunden. In der vielen Zeit, die die beiden auf der Bühne und auch in der Freizeit verbrachten, war es ihnen schließlich möglich, ein passendes Konzept zu finden. Sie wählten Welthits der 80er

und 90er, die sie für eine italienisch-sprachige Interpretation geeignet hielten. Waren es anfangs über 50 Songs, die sie für ihr Projekt in Erwägung zogen, wurden es schließlich 30 und zuletzt 10, auf die sie sich einigten und die es zuließen, dass der Charme und Textfluss der Lieder erhalten bleiben konnte. Zu den Highlights zählen Titel wie „Up Where We Belong“ (Joe Cocker & Jennifer Warnes), „Islands in the Stream“ (Kenny Rogers & Dolly Parton), „Especially for You“ (Jason Donovan & Kylie Minogue), „Woman in Love“ (Barbara Streisand) und auch „Senza una Donna“ (Zucchero & Paul Young). Der Gedanke ihres Vorhabens, diese als gefühlvolle Italo-Songs zu präsentieren, gefiel ihnen zwar, war Grazia & Jay aber nicht genug. Eine originelle, ganz neue Verpackung wollten sie finden und engagierten ein Orchester zur Untermalung ihrer Interpretationen. Die aufwendig produzierte CD mit dem Opener „Adesso“ (im Original „I Wanna Know what Love is“) stellt sich bereits jetzt als Erfolg heraus. Eine wunderschöne Sammlung großer Liebeshymnen im einzigartigen orchestralen Pop-Gewand, die zum Träumen einlädt.

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PROFIL GRAZIA & JAY

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Eine wundervolle Idee, die sich aus einem Gag der aparten Italienerin entwickelt hat, englisch-sprachige Welthits in die Sprache der Liebe zu verwandeln. Bei einem Sound-Check sang Grazia englische Songs spontan auf Italienisch. Ihr Gesangs- und Lebenspartner Jay reagierte im Augenblick mit schallendem Gelächter, das sich in Begeisterung umschlug und sie schließlich zu ihrer ersten CD-Aufnahme führte.


«Ob ich Haare schneide, oder Häuser verkaufe der Mensch bleibt immer ein Mensch.»

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INTERVIEW MANFRED HAGSTEINER


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Manfred Hagsteiner

Was Friseure und Immobilienmakler gemein haben

Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

Was Familie Hagsteiner anpackt, will sie gut machen. Mittelmaß gibt es nicht. Kein Wunder also, dass sich im kleinen Kitzbüheler Frisörladen von "Haggi" Hagsteiner Senior einst Hollywoodstars die Klinke in die Hand gaben. Später gründete das emsige Original ein Immobilienbüro, das heute Anwesen mit einem Wert von bis zu 17 Millionen Euro verkauft - und von Sohn Manfred geleitet wird. Ihr Vater war - so wie auch früher Sie - Friseur, bevor er das Immobilienbüro Hagsteiner gegründet hat. Wie kam es zu diesem Berufswechsel? MH: Mein Vater hat mit einem ganz kleinen Frisörgeschäft in Top Lage - der Hahnenkammstraße - begonnen. Zu seinen Kunden zählten damals Stars wie Sophia Loren und Romy Schneider. So ist das Geschäft berühmt geworden. Und als ich - einer von vier Kindern - alt genug war, hat mein Vater, wie es damals so Brauch war, bestimmt, auch ich solle Frisör werden. Das bin ich dann auch immer gerne gewesen. Wollte es aber ganz weit bringen - ganz einfach, um nicht im Schatten des Vaters zu stehen. Das ist mir auch gelungen. Ich war viel im Ausland, habe in Hollywood für den Film gearbeitet - unter anderem für die Serie „Dallas“. Als ich nach einigen Jahren zurückkam, hatte mein Vater inzwischen ein Immobilienbüro gegründet. Wir hatten viele Kunden, die sich nicht nur einen Haarschnitt, sondern auch ein Haus oder eine Villa leisten konnten. Und die uns vertrauten. So ist das Immobiliengeschäft langsam aus dem Frisörgeschäft entstanden. Heute jährt sich die Gründung Ihrer Immobilien-Firma bereits zum 37. Mal. Inzwischen arbeitet auch Ihr Sohn mit im Büro. 3 Generationen in einem Geschäft - welche Vorteile hat das? MH: Das Beste daran ist, dass ich weiß, die Firma wird auch nach mir weiter existieren. Mein Sohn macht mit seinen 21 Jahren schon einen ausgezeichneten Job, ist ausserordentlich gut. Sie sind bekannt für die Vermittlung von Luxus-Objekten. Woher stammt der Großteil Ihrer Kunden? Haben Sie ‚normalpreisige‘ Objekte für Einheimische auch im Angebot? MH: Das Wichtigste ist, dass der Kunde das Geschäft zufrieden verlässt! Dass wir jemanden wegschicken, ohne ihm etwas passendes anbieten zu können, gibt es bei uns so gut wie gar nicht. Unsere Objekte beginnen bei relativ günstigen Häusern um 200.000 Euro und enden bei Domizilen im Wert von 17 Millionen.

Der Hauptteil unserer Kunden stammt aus Deutschland, und darüber sind wir sehr froh. Diese Klienten bauen sehr schön, passen sich dem Landschaftsbild an, und beschäftigen Handwerker aus der Region. Wie schauen die derzeitigen Immobilien-Trends aus? Wie sehen Sie die Zukunft in Kitzbühel? MH: In einer schwierigen finanziellen Zeit wie heute sind Immobilien nach wie vor eine gute Anlage. Aber auch in Kitzbühel kommt es ganz stark auf die Lage an. Dieses Prinzip wird auch in Zukunft gültig sein. Schöne Häuser gibt es überall in den Alpen. Was zeichnet Kitzbühel aus? Warum sind die Preise hier so besonders hoch? MH: In Kitzbühel hat es auf dem Immobiliensektor nie einen Einbruch gegeben. Angebot und Nachfrage stimmen überein. Kitzbühel ist ein kleiner Ort, die Leute hier sind freundlich, das Hahnenkammrennen ist weltberühmt, die Stadt hat einfach Flair. Die Leute schätzen die Sicherheit, den Charme und natürlich die schöne Gegend. Gibt es eine Anekdote aus Ihrem Berufsalltag, die Sie uns erzählen möchten? MH: Vor einigen Jahren hat ein Großindustrieller aus Deutschland eine Wohnung in Hahnenkammnähe gesucht. Innerhalb von zwei Stunden haben wir das passende Objekt gefunden und der Vertrag war unterschrieben. Die 2,5 Millionen Euro Kaufpreis waren für den Kunden kein Thema, Anzahlung und Provision wurden sofort überwiesen. Dann musste der Mann zurück nach Deutschland. Drei Monate später läutete mein Telefon - mitten in der Nacht. Am anderen Ende der Leitung war der besagte Kunde, der mir leicht verzweifelt gestand, er könne sich nicht mehr erinnern, wo genau seine Wohnung war. So erlebt man in meinem Beruf sehr vieles - und die Erfahrung, die ich gemacht habe, ist: ob ich Haare schneide, oder Häuser verkaufe - der Mensch bleibt immer ein Mensch. Mein Grundprinzip lautet: Sei immer ehrlich und gerade, dann kannst du machen, was du willst, und du wirst immer erfolgreich sein.

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Christoph Steinbach

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PROFIL CHRISTOPH STEINBACH


The Kittens

Mungo Jerry (Ray Dorset)

Nicolle Rochelle

Klangwolke über Kitz Der Wolf mit dem tierisch guten Boogie im Blut

Tastenmeister Christoph Steinbach ist mit den Stars der Musikszene auf Du und Du. Daraus komponierte er ein klingendes Wir. Gemeinsam mit den Größten der Branche gibt er nun zum 10. Mal in der kleinen Alpenstadt den Rhythmus vor: Vom 11. bis zum 13. Juli 2013 groovt Kitzbühel im Boogie-Beat und tönt taktvoll hinaus in die swingende Welt.

Foto links: Paul Dahan, www.pauldahan.com

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ch bin entweder im Flugzeug, auf der Bühne oder im Studio, aber wenn Sie mir eine angenehme Nachricht hinterlassen, rufe ich Sie gleich zurück.“ Taktvoll und witzig, die Handy-Mailbox des Boogie-Wolfs. Und noch was hört man heraus: Christoph Steinbach ist ein vielbeschäftigter Mann. Virtous verbandelt mit den ganz Großen aus der Branche beflügelte er als Pianist schon Stars wie Eric Burdon oder Gus Backus: “Ich war mit Eric Burdon und Pete York auf Europatournee. Zwischen uns hat sich eine Freundschaft entwickelt. Da kam ich auf die Idee, in Kitzbühel ein Festival auf die Beine zu stellen“, so der O-Ton des Musikus. Seit 10 Jahren nimmt er nun dieses Projekt in die Hand. Auch heuer haut er in der Gamsstadt wieder ordentlich in die Tasten. Und holt

einmal mehr das Who is Who der Szene beim Boogie-Woogie & Blues-Festival zu sich auf die Bühne. Mit dabei der legendäre Drummer der Davis Spencer Group, Pete York, Mister „In the Summertime“ Mungo Jerry, The Voice Nicolle Rochelle und Entertainment-Master Martin Schmitt. Mit einem kleinen ZweiMann-Team schafft der Musiker wieder ein Grande Spektakel, öffnet Herzen und Ohren des begeisterten Publikums mit fliegenden Tasten und genialen Grooves. Diesmal präsentiert Christoph Steinbach den Schlüssel zu seiner eigenen Note – eine CD mit dem klangvollen Namen „Drum Boogie“ und einem hitverdächtigen Mix aus New Orleans-Sound, Swing, Rock `n Roll, ein Hauch Dean Martin und natürlich jede Menge Boogie Woogie.

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„Ich saß in Holland beim Fischen, da tauchte plötzlich meine Berufung vor mir auf: Ich will zum Film“

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PROFIL EDUARD EHRLICH


KITZ Talk

Eine Karriere wie im Film Der Mann, der vom Hasselhoff auf den Hinterseer kam Nicht er sucht die Geschichten, die Geschichten suchen ihn. Bei Eduard Ehrlich dreht sich alles um Storys, die das Leben schreibt. Mit Erfolg. 70 Prime-Time Sendungen, zwei Biografien und jede Menge Drehbücher schreibt er seiner Philosophie zu, die aus seinem Innersten kommt.

Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

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ch saß in Holland beim Fischen, da tauchte plötzlich meine Berufung vor mir auf: Ich will zum Film“, erzählt Eduard Ehrlich. Die Sache hat nur einen Haken: Den reinen Beruf als Drehbuchautor gibt es zu diesem Zeitpunkt in Österreich nicht. So heuert der Kirchberger beim Oscar nominierten Kameramann Christian Berger als Produktionsassistent und Aufnahmeleiter an und holt sich Inspirationen aus dem Buch: „Drehbuchschreiben für Film und Fernsehen.“ Und genau dort angelt er sich seine ersten Erfolge. 1993 entsteht bei Erfolgsproduzent Carl Spiehs sein erstes verfilmtes Drehbuch „Mein Freund der Lipizzaner“ unter der Regie von Franz Antel. „Wir krachten wie Hund und Katz aufeinander, später war Antel mein Trauzeuge und Mentor“, schmunzelt er. Sein nächster Coup überzeugt auch seine Mutter, die sich ihren Sohn in diesem Beruf nicht vorstellen konnte: „Für meinen zweiten Film „Liebling ich muss auf Geschäftsreise“, kam ihr Idol Peter Kraus nach Kirchberg“. Da ist der Bann gebrochen. „Heute bitte ich sie um ihre Meinung und nehme sie ernst“. Jede Menge Spaß und der endgültige Durchbruch: 1995 sucht der ORF einen Mix aus Luis Trenker und Baywatch - aber mit Skischule. „Hansi Hinterseer war meine Idee für unseren „Hasselhoff“. Und damit hat der Drehbuchautor eine neue Welle losgetreten: „Den modernen Heimatfilm hat es zu dieser Zeit nicht gegeben“. Neues Konzept, neues Glück: „Ich heiratete in meinen Film. Die Lisi vom Wildpark Aurach, dem Hauptdrehort“. Seitdem beschreiten sie den Lebensweg gemeinsam, die Zusammenarbeit mit Hansi geht mit 7 Spielfilmen und an die 50 TV-Shows 13 Jahre lang und endet 2008. Es folgen zwei Biografien über DJ Ötzi und die TV-Dokus „Tiroler Bergweihnacht“. Heuer geht die 70. Sendung über die Bühne. Zwei verkaufte Spielfilmdrehbücher warten auf ihre Verwirklichung. „Derzeit arbeite ich an Komödien über Frauen in der Midlife-Crisis, u.a. gemeinsam mit dem Krimi-Erfolgsautor Thomas Raab“. Es bleibt auf alle Fälle spannend….

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Über den Wolken erlebt er die Freiheit ohne Grenzen, als Glasbläser zeigt er sich grenzenlos kreativ.

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PROFIL JOSEPH S. SALVENMOSER


KITZ Talk

Hoch hinaus

Im fliegenden Wechsel der Elemente

Portrait: Paul Dahan, www.pauldahan.com Foto oben: Michael Werlberger

Himmel und Feuer sind seine Leidenschaft. Ob als wilder Hund, der in die Luft geht oder als sanfter Schöpfer seiner Mund geblasenen Trinkgläser. Über den Wolken erlebt er die Freiheit ohne Grenzen, als Glasbläser zeigt er sich grenzenlos kreativ.

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ls Drachenflieger steigt er in die Elite der Besten auf und heimst Welt- und Europameistertitel en suite ein. Als handwerklicher Designer zeigt sich Joseph S. Salvenmoser mit viel Fingerspitzengefühl ebenso erfolgreich. Für seine Glaskreationen nimmt er den Österreichischen Staatspreis entgegen und die französische Sommelier-Vereinigung krönt ihn mit dem 1. Preis. Seine außergewöhnlichen Objekte sorgen bei Ausstellungen in Wien, München, Paris, New York, Brüssel und Los Angeles für Aufsehen. Und auch darauf darf er gerne anstoßen: Die Wiener Galerie Slavik präsentiert seine Kunstwerke ebenso wie das berühmte „Corning Museum of Glass“ in New York. Auch sportlich erobert er die Hotspots rund um den Erdball: Weltmeister in Spanien, Brasilia, Vizeweltmeister in Australien, Europameister in Slowenien, Frankreich, Kroatien und in Innsbruck. Und die patriotische Krönung: sechsfacher Titel als Tiroler Meister für den Kitzbüheler. Ja, das

Spiel mit dem Feuer beherrscht Joseph S. Salvenmoser in der Luft und auf der Erde meisterhaft. Trotz des Erfolges hat er die Bodenhaftung nicht verloren. Auch als Eroberer der Lüfte fühlt er sich ganz geerdet: „Was ich mache, ist schon manchmal wild, aber was Durchführbarkeit und Sicherheit betrifft immer bestens geplant und vorbereitet.“ Draufgänger? Ja. Harakiri? Nein. Viel lieber will er die Luft spüren und verstehen. Er weiß, wie sich die Thermik aufbaut, um den Drachen hochschrauben zu können. So schnell wie sich die Bedingungen in der Luft verändern können, so rasch kann das Material Glas vom flüssigen in den festen Zustand wechseln. Beides erfordert von ihm höchste Konzentration. Das Schöpfen seiner Glaskreationen macht ihm ebenso viel Spaß, wie das Abheben mit seinem Fluggerät. Und fasziniert Sammler und Sportbegeisterte auf der ganzen Welt. Glasklar, er ist eben kein abgehobener Luftikus, sondern ein echter Drachenreiter!

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R KITZ Events

„Downhill Racer“ Kitzbühel macht Filmgeschichte

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ownhill Racer“ erzählt die Geschichte des US-amerikanischen Skirennläufers David Chapellet (Robert Redford), der seine Laufbahn nach Jahren im Skiweltcup mit dem Olympiasieg krönt. Gedreht wurde in Frankreich, der Schweiz und in Kitzbühel. Dort fand im Film nicht nur das entscheidende Olympia-Rennen auf der Streif statt, sondern in der „Tenne“ und der Altstadt spielen auch viele Szenen, die das gesellschaftliche Leben der damaligen Zeit dokumentieren. Das Museum Kitzbühel widmet diesem Ereignis nun eine Ausstellung, in deren Mittelpunkt neben dem Film selbst die bei den Dreharbeiten entstandenen Fotografien von Hans Rudolf Uthoff, sowie das Kitzbühel des Jahres 1969

stehen. Das „echte“ Hahnenkammrennen von 1969 hat übrigens seine eigene skurrile Geschichte: Als Karl Schranz über die Ziellinie fuhr, lief die elektrische Zeitnehmung weiter, wodurch er zunächst hinter dem Schweizer Jean Daniel Daetwyler klassiert war. Die nachträgliche Korrektur des Messfehlers bestätigte schlussendlich jedoch den Sieg von Schranz. Diese, sowie eine Reihe anderer Anekdoten aus den späten 1960er Jahren werden in der Ausstellung im Museum Kitzbühel präsentiert. Filmsequenzen aus dem „Downhill Racer“, originale ORF-Rennaufnahmen, Fotografien und ausgewählte Exponate entführen den Besucher in die Skiwelt von damals und lassen viele Erinnerungen aufleben.

Sonderausstellung 18. Jänner - 19. April 2014 im „Museum Kitzbühel - Sammlung Alfons Walde“ Öffnungszeiten: Di – So 14 – 18 Uhr, Sa 10 – 18 Uhr, Do Abendöffnung bis 20 Uhr (25. Jänner geschlossen) Infos unter: www.museum-kitzbuehel.at

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FILMDREH DOWNHILL RACER

Fotos: Hans Rudolf Uthoff

Wir schreiben das Jahr 1969: Kitzbühels Damenwelt steht Kopf. Der Grund: Kein Geringerer als Hollywood-Beau Robert Redford weilt in der Gamsstadt. Der Schauspieler steht für die Aufnahmen zum Film „Downhill Racer“ vor der Kamera. Gedreht wird in der Altstadt und vor der Kulisse des Hahnenkammrennens.


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Wir schreiben das Jahr 1969: Kitzbühels Damenwelt steht Kopf!


M „Man muss einfach an sich glauben, an das, was man kann.’’

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INTERVIEW MARIA HÖFL-RIESCH


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Maria Höfl-Riesch Prominenter Zuwachs für Kitzbühel

Foto: maria.com.de/mhm

Sie ist Weltmeisterin, Gesamtweltcupsiegerin und zweifache Olympiasiegerin - doch Maria Höfl-Riesch macht auch abseits der Piste gute Figur, etwa mit ihrer eigenen Modelinie. Die Ausnamesportlerin ist ein leidenschaftlicher Mensch - auch für die Gamsstadt schlägt ihr Herz... Sie sind eine der besten alpinen Schirennläuferinen der Welt, auf dem Weg an die Spitze haben Sie verletzungsbedingt aber auch viele Rückschläge einstecken müssen. Woher holen Sie die Kraft, sich immer wieder zurück zu kämpfen? Es gab vor Jahren, bei der WM 2009 in Val d’Isère, ein Schlüsselerlebnis für mich. Die ersten Rennen liefen schlecht, danach wurde ich auch noch krank, es sah aus, als würde ich keine Medaille holen. Dann kam das letzte Rennen, der Slalom. Es war meine allerletzte Chance – und es hat geklappt, ich habe Gold gewonnen. Seitdem weiß ich, dass ich es auch in scheinbar aussichtslosen Situationen schaffen kann. Man muss einfach an sich glauben, an das, was man kann. Sie kommen aus einer sehr sportlichen Familie: Vater und Bruder im Fußballclub, Ihre Schwester Susanne ist Schirennläuferin, Ihr Onkel Wolfgang Zimmerer war mehrfacher Bob-Weltmeister. War es da von Ihrer Kindheit an klar, dass Sie auch in den Profi -Sport einsteigen, oder hätte es für Sie auch Alternativen gegeben? Dass ich einmal Profi werden könnte, darüber habe ich mir als Kind keine Gedanken gemacht. Ich stand mit knapp drei Jahren zum ersten Mal auf Ski, seitdem wollte ich einfach Skifahren – und dabei möglichst schneller sein als die anderen. Das hat auch ganz gut geklappt. Ich war fünf, als ich mein erstes Rennen gewann. Dass ich dann mit sechzehn Profi wurde, kam automatisch. Deswegen brauchte ich auch nicht über Alternativen nachzudenken. Skifahren war das, was ich am liebsten gemacht habe. Früher hatten die meisten Athletinnen ein sehr burschikoses Auftreten, heute tritt die Weiblichkeit auch im Skisport immer mehr in den Vordergrund. Welche Rolle spielen für Sie persönlich typisch feminine Themen, wie Mode, Make Up, Romantik...? Ich interessiere mich sehr für Mode und Schmuck. Gerade ist bei Bogner die zweite Maria-Kollektion herausgekommen, an der ich mitgearbeitet habe. Und dem-

nächst wird es bei Pilgrim auch Maria-Schmuck geben. Natürlich bin ich in erster Linie Sportlerin, aber ich finde es auch sehr wichtig, daneben auch andere Sachen zu machen, wenn es die Zeit erlaubt, und vor allem an die Zukunft zu denken. Sie haben 2011 in Going geheiratet und planen auch im Raum Kitzbühel zu bauen. Woher kommt der Bezug zu dieser Region? Was schätzen Sie besonders an Kitzbühel? Mit dem Bauen haben wir noch nicht angefangen, dafür war bisher keine Zeit. Aber mein Mann Marcus und ich haben ein Grundstück gekauft. Der Bezug zu Kitzbühel kam durch Marcus, der seit Jahren dort lebt und auch seine Firma dort hat. Nach unserer Hochzeit bin ich zu ihm gezogen, war aber auch vorher schon oft bei ihm. Kitzbühel liegt inmitten wunderschöner Natur und hat auch sonst unheimlich viel zu bieten, zum Beispiel hervorragende Lokale und viele interessante Menschen. Ich mag diese Mischung sehr gern. Sie sind noch nicht einmal 30 Jahre und haben schon so viel erreicht: Sie verzeichnen unglaubliche sportliche Erfolge, engagieren sich für Hilfsorganisationen, haben eine Autobiographie veröffentlicht, eine Modekollektion entworfen und in Ihrem Manager Marcus Ihren Traummann gefunden. Welche weiteren Pläne verfolgen Sie? Was wünschen Sie sich von der Zukunft? Erst mal steht natürlich noch der Sport im Vordergrund. Die Saison hat eben erst begonnen. Es ist eine ganz besondere Saison: Im Februar finden die Olympischen Spiele in Sochi statt. Dort noch mal eine Medaille zu holen – das wäre die Krönung. Für die Zeit nach meiner Karriere gibt es verschiedene Pläne. Auf jeden Fall würde ich gern weiter etwas mit Mode und Schmuck machen. Aber ich könnte mir auch vorstellen, etwas aufzubauen, bei dem ich meine Erfahrungen weitergeben kann, eine Art Leistungszentrum für Nachwuchssportler und andere Sport- und Gesundheitsinteressierte. Eines weiß ich jetzt schon: Mir wird sicher nicht langweilig.

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INTERVIEW SIGNE REISCH


KITZ People

Signe Reisch

Auf den Spuren einer Legende

Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

Franz Reisch - ein Name an dem es kein Vorbeikommen gibt, lässt man die Geschichte Kitzbühels Revue passieren. Er war es, der die Streif als erster Mensch auf Skiern bezwungen und in seiner Funktion als Bürgermeister den Ruf der Stadt als Tourismusmetropole begründet hat. Heute ist es seine Urenkelin Signe, die in Punkto Tourismus die Zügel in der Hand hat. Ihr Urgroßvater Franz Reisch gilt nicht nur als Skipionier, ihm verdankt Kitzbühel auch seinen touristischen Stellenwert zu einem erheblichen Teil. Was bedeutet es für Sie, in so große Fußstapfen zu treten? SR: Sowohl mein Urgroßvater, als auch mein Großvater haben als Bürgermeister der Stadt ihre Visionen für Kitzbühel verfolgt. Ich empfinde es als Ehre, Nachfahre solch engagierter Menschen zu sein, verspüre Stolz, Demut und Freude! Und das schon seit ich mich erinnern kann. Natürlich war es etwas ganz besonderes, als ich in der Schule saß, und in jedem Geschichtsbuch der Stadt tauchte der Name meines Uropas auf. Das motiviert. Heute bin ich glücklich, gewisse Dinge in seinem Sinne weiterführen zu können. Vor fast einem Jahr sind Sie zur Obfrau des örtlichen Tourismusverbandes gewählt worden. Wie möchten Sie diese Funktion nützen, welche Ziele haben Sie vor Augen? SR: Ich wünsche mir, dass es gelingt, Stadt und Tourismus noch mehr zu verbinden, ein geschlossenes Miteinander zu schaffen, gemeinsam die Zukunft zu gestalten! Kitzbühel kann 365 Tage im Jahr touristisch genützt werden, es ist alles da: die Berge, die gute Luft, die vielen Freizeit- und Sportmöglichkeiten. Aber all das genügt nicht, wenn jeder für sich alleine werkt. Wichtig ist das Zusammenspiel, die geschlossene Vermarktung nach aussen. Wenn wir eine Einheit bilden, von Innen heraus

stimmig sind, dann ist die Zukunft der Stadt gesichert. Kitzbühel gilt als die legendärste Sportstadt der Alpen. Sehen Sie Möglichkeiten, künftig im Bezirk auch den Bereich Kultur zu stärken - und wenn ja, wie? SR: Auf jeden Fall! Die Besonderheit an Kitzbühel ist ja gerade, dass es so viele Dinge vereint. Natürlich gibt es auf der einen Seite den Sport, aber Kultur und Tradition darf man keinesfalls ausser Acht lassen. Man denke nur an die Sommerkonzerte, die bisher noch viel zu wenig Beachtung erhalten haben. Oder an die Galerien der Stadt! Da werden Ausstellungen geboten, die sich mit Sicherheit international messen lassen. Sie sind nicht nur Obfrau des Tourismusverbandes, sondern führen auch das direkt an der Streif gelegene Golf- und Skihotel Rasmushof. Wo und wie verbringen Sie die wenige Freizeit, die Ihnen bei einem derartigen beruflichen Einsatz bleibt, am liebsten? Haben Sie in Kitzbühel einen „persönlichen Kraftpunkt“? SR: Energie tanke ich am liebsten bei mir zu Hause. Ich schätze mich sehr glücklich. Was kann es Schöneres geben, als direkt am Fuße des Hahnenkamms zu leben? Im Sommer habe ich meinen Garten vor der Haustür oder komme beim Schwammerlsuchen zur Ruhe. Im Winter gehe ich täglich schifahren - gleich in der Früh zwei Mal die Streif hinunter - das ist mein Lebenselixier!

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Keiner brachte den „Spirit of the Hahnenkamm“ so unters Volk, wie er.

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PROFIL MICHAEL VON HORN

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Michael von Horn Die Stimme des Hahnenkamms

Seine Stimme ist weltbekannt: Unglaubliche 45 Jahre lang hat Michael von Horn das Hahnenkammrennen kommentiert. Gleich in vier Sprachen hielt er die tausenden Fans im Zielraum in Atem - nicht nur mit aktuellen Informationen zum Renngeschehen, sondern auch mit spannenden Anekdoten rund um die Sportler. Kein Wunder, dass Horn mit diesem für ihn typischen Reportagestil selbst bei den Olympischen Spielen zum Einsatz kam.

Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

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r gehört zu Kitzbühel, wie die rote Gams am Zielhang der Streif - die übrigens er aufstellen ließ: Michael von Horn, graduierter Diplomvolkswirt, Träger des goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich - und leidenschaftlicher Moderator. Schon in jungen Jahren zog es den vielseitigen Tiroler vors Mikrofon: Er kommentierte diverse Sportveranstaltungen, etwa das Radrennen aufs Kitzbüheler Horn oder den Stadtlauf. Unvergessen auch die von ihm organisierten Faschingsfeste in der „Tenne“. Seinen Durchbruch als Kommentator feierte der Kitzbüheler jedoch beim Hahnenkammrennen im Jahre 1963. Vom damaligen SkiclubPräsidenten völlig überraschend in die Sprecherkabine beordert, beeindruckte Horn mit spannenden Reportagen - und avancierte zur ‚Stimme des Hahnenkamms‘. „Ich habe mich immer sehr intensiv auf die Rennen vorbereitet, neben Laufzeit und Rang informierte ich die Zuschauer auch über sportliche Erfolge und das Leben der Athleten.“ Als 1964 und 76 die Olympischen Spiele in Innsbruck stattfanden, war es wieder Horn, der die Rolle des Platzsprechers übernahm. Und auch für diverse Ski-Weltcuprennen in Europa, den USA und sogar Australien wurde der ambitionierte Kommentator gebucht unter anderem als TV Reporter für den ORF. Keiner brachte den „Spirit of the Hahnenkamm“ so unters Volk, wie er. Neben seiner langjährigen Moderatorentätigkeit war der der Kitzbüheler aber auch als Direktor des örtlichen Kurhauses tätig. Der Name „Aquarena“ stammt genauso von ihm, wie die Idee, die roten Gondeln der Hahnenkammbahn mit dem Namen großer Skistars zu versehen. Dass Horn auch als Tourismussprecher im Parlament, sowie als Vizebürgermeister und Tourismusobmann der Gamsstadt fungierte, scheint da fast logisch. Er war es auch, der die Verbände Kitzbühel, Aurach und Reith unter einen Hut brachte. Seit 2001 ist Michael von Horn nun in Pension, nach wie vor aber als Hobbyreporter im Einsatz. Sein Mikrofon wird er noch lange nicht an den Nagel hängen...

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Winkler Mut zur Freiheit...

Christian Winkler

„Die ideale Kartoffel und ein guter Koch können ein Kartoffelpüree zur besten Beilage der Welt machen!“ So lautet das Credo der Winkler Brüder, die sich in ihrem Vorleben bereits drei Hauben erkochten. Doch erst nachdem sie eben diese abgelegt und ihrem Instinkt freien Lauf gelassen haben, fanden die beiden Gastronomen ihr wahres Glück. Im Sommer vor eineinhalb Jahren habt ihr eure Zelte abgebrochen und einen Neuanfang gewagt. Mit der Übernahme der Schwedenkapelle ist es euch gelungen, euren Traum „back to the roots“ zu gehen, zu verwirklichen. Was hat euch dazu veranlasst? MW: Im Vordergrund stand sicher der Wunsch, aus sich selbst eine Marke zu machen. Und nicht mehr für irgendetwas zu stehen, was andere in dich hineininterpretieren, von dir sehen wollen. Wir wollten zeigen, was für uns gute Gastronomie ausmacht: Höchste Qualität, gepaart mit einer gehörigen Portion Lebensfreude und Lebensgefühl. Und das ganze zu fairen Preisen - gute Küche soll zugänglicher werden. Bei uns bekommt man sowohl einen gefüllten Paprika, als auch das 5-GangMenü mit allem Drum und Dran. Ihr habt die Schwedenkapelle ganz bewusst nicht als Gasthaus oder Restaurant tituliert. Warum das? MW: Wir wollen uns nicht einengen, uns in keine Schublade stecken lassen. Die Schwedenkapelle das sind ganz einfach wir. CW: Der Gast soll ohne Erwartungen zu uns kommen, dafür aber um eine tolle Erfahrung reicher wieder nach Hause gehen. Auf eurer Speisekarte fi nden sich viele Gerichte‚ aus Omas Küche wieder. Auch auf regionale Zutaten legt ihr großen Wert. CW: In unserer Familie sind wir die 4. Generation in der Gastronomie. Da werden natürlich viele Erfahrungswerte und Rezepte weitergegeben. Allerdings

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INTERVIEW GEBRÜDER WINKLER


Brothers

Fotos: Paul Dahan, www.pauldahan.com

...macht glücklich!

können die nicht 1:1 nachgekocht, sondern müssen an die heutige Zeit adaptiert werden. Das Essverhalten hat sich verändert. MW: Was wir wollen, ist eine authentische Küche. Gut - spontan - frisch. Essen soll zwar zum Erlebnis werden, doch an erster Stelle steht der Geschmack. Und die individuelle Betreuung. Welches Gefühl wollt ihr euren Gästen vermitteln? MW: Der Gast soll sich in der Schwedenkapelle zu Hause fühlen. Es ist nicht ausschlaggebend, ob Silber oder Porzellan serviert wird. Gemütlich muss es sein. CW: Für manche Gäste ist unsere Lockerheit noch verwirrend. Doch die meisten fühlen sich offensichtlich sehr wohl. Wir haben uns sehr kurzfristig für die Schwedenkapelle entschieden, haben so gut wie keine Werbung gemacht. Und dennoch haben sich in kürzester Zeit schon viele Leute zu richtigen Stammgästen entwickelt. Ganz falsch können wir mit unserem Konzept also nicht liegen. Welche Vorteile hat es, ein derartiges Projekt mit dem eigenen Bruder zu starten? MW: Wenn man ein Ziel verfolgt, versucht man immer herauszufinden, was das beste für den Gast ist. Das ist ein Prozess mit vielen Hochs, aber auch Tiefs. Und da ist es Gold wert, den eigenen Bruder an der Seite zu haben. CW: Ein Freund kann gehen, vom Partner kann man sich trennen. Aber Bruder bleibt Bruder. Welche Zukunftsvisionen habt ihr für die Schwedenkapelle? CM: Die Schwedenkapelle ist noch lange nicht fertig, es gibt viele Ideen. Diese umzusetzen, ist ein langer Entstehungsprozess. Was uns auf allen Wegen begleitet, ist unsere Einstellung zur Perfektion: Die kannst du nämlich nicht erreichen. Perfekt ist das, was der Liebe Gott macht. Wir wollen nicht perfekt sein, wir wollen einfach gut sein. Das genügt uns. Dennoch soll es künftig heißen: Wenn du in Kitzbühel warst, musst du in der Schwedenkapelle gewesen sein!

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Markus Winkler


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Elina Garancia

Foto: DG/Paul Schirnhofer

Leidenschaftliche Gärtnerin, zweifache Mutter - und Operndiva

Ihrer Stimme wohnt ein ganz besonderer Zauber inne, ihr Aussehen ist geradezu engelsgleich. Nach dem enormen Publikumsandrang im letzten Jahr, singt die Mezzosopranistin Elina Garanča im Juli erneut in Kitzbühel, und bringt die Gamsstadt mit ihrem Ausnahmetalent, ihrer Grazie und der Bühnenpräsenz eines Weltstars zum Klingen...

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INTERVIEW ELINA GARANCA


E Mit Ihrem Auftritt im Rahmen der Veranstaltung „Klassik in den Alpen“ am 5. Juli beehren Sie Kitzbühel bereits zum zweiten Mal. Wie haben Sie es letztes Jahr erlebt, in Kitzbühel zu singen? Damals herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Ein Klassikevent dieser Art hatte es in Kitzbühel zuvor noch nie gegeben. Das Publikum war einfach toll - so aufmerksam und liebevoll! Ich freue mich schon richtig darauf, wieder zu kommen und die Menschen mit neuer Musik und neuen Melodien zu begeistern.

Sie haben bereits an zahlreichen internationalen Opernhäusern gesungen - etwa in New York, Mailand, Paris oder Berlin. Worin liegt für Sie der Reiz eines Open Air Konzerts in der Alpenstadt Kitzbühel? Es ist einfach anders - viel entspannter. Man muss keinem Libretto folgen, nichts muss sich nach einer bestimmten Produktion richten, man kann sich an diesem Abend wirklich nur der Musik hingeben.

KITZ People

Welche Rolle spielen die Berge und die Natur in Ihrem Leben? Wo schöpfen Sie Energie? Ich bin im Flachland groß geworden, bei uns in Lettland ist der höchste Berg nur 311 m hoch. Ich habe also großen Respekt vor Gesteinsmassen. Wenn man da unten steht und hoch blickt, wird einem immer bewusst, wie klein und vergänglich der Mensch ist. Ich muss aber auch gestehen, dass ich keine leidenschaftliche Skifahrerin bin, gäbe es keinen Schnee, wäre es mir auch egal. Einzig in der Weihnachtszeit, da bewundere ich die schneebedeckten Berge, so wie auch alles andere in der Natur. Deswegen arbeite ich zu Hause auch sehr viel im Garten. Ich liebe es zu sehen, wie im Frühling die Narzissen aus der Erde kommen oder Radießchen über Nacht wachsen. Oder im Sommer die eigenen Erdbeeren aus dem Garten zu pflücken - diese Dinge möchte ich nie mehr missen...

Sie gelten als eine der weltbesten Mezzosopranistinnen. Zudem haben Sie zwei kleine Kinder. Wie schaffen Sie es, Berufliches und Privates ‚unter einen Hut‘ Begleitet werden Sie bei dem Konzert von Ihrem Ehe- zu bringen? mann Karel Mark Chichon, der sich als künstlerischer Mit einem Kind war alles noch um einiges einfacher. Aber Leiter verantwortlich zeichnet. Welche Vorteile hat es, das Geheimnis liegt in der Organisation und Planung. Natürlich haben wir Nannys und Großeltern, die uns helfen. mit dem eigenen Partner zusammenzuarbeiten? Allerdings bin ich ein kleiner Nun, er weiß schon Mor„Wende deinen Blick nicht zu sehr „Kontrollfreak“ - ich muss gens, wie ich bei Laune sein werde (lacht). Spaß in die Vergangenheit, sonst gehst du selbst einkaufen und kochen, will wissen, was die Kleinen beiseite - wir trennen Berückwärts in die Zukunft.“ essen. Und natürlich möchte rufliches und Privates sehr strikt. Auf der Bühne sind wir einfach zwei Musiker, da ich ihnen auch abends, so oft es geht, selber die Gutewird jeder gleich behandelt, wie andere Kollegen auch. Nacht-Geschichte vorlesen. Dennoch ist es einfach großartig, zu spüren, dass ich jeden Abend so singen darf, wie meine Seele es fühlt, Sie haben in jungen Jahren schon so Vieles erreicht. mich voll und ganz meinen Emotionen hingeben kann, Welche Pläne und Träume haben Sie für die Zukunft? und er immer für mich da sein und mich begleiten wird, Die letzten Jahre sind viel zu schnell vergangen, bald werde ich 40. Ich will noch so Vieles lernen, so viele Partien wie kein Anderer. singen, verreisen. Die Zeit läuft mir davon. Vielleicht ist Sie haben bereits einige Jahre in Wien gelebt. Waren das auch nur eine Phase, aber meine Eltern sagen imSie privat schon in Kitzbühel auf Urlaub? Was schät- mer: wenn mal die Kinder da sind, kannst du das Leben nur mehr an dir vorbeifließen lassen. Es zu steuern und zu zen Sie an Land und Leuten? Ich habe zwar immer schon viel von Kitzbühel gehört, verändern, ist dann nicht mehr möglich. Also mal sehen... von der berühmten Streif und auch die Geschichten aus der Boulevardpresse. Doch persönlich kennenge- Haben Sie einen ‚Leitsatz‘, der Sie durch Ihr Leben lernt habe ich diese schöne Stadt erst letzten Som- begleitet? mer. Ich empfand die Leute als sehr offen und herzlich, Mein Lebensmotto verändert sich immer wieder, so wie sehr liebevoll und entspannt. Wenn man nicht täglich auch ich mich verändere. Und das ist gut so. Zur Zeit bemit dem Stress einer Großstadt konfrontiert wird, geht gleitet mich eine Weisheit aus dem fernen Osten: „Wenman mit Alltagsproblemen wahrscheinlich auch etwas de deinen Blick nicht zu sehr in die Vergangenheit, sonst gehst du rückwärts in die Zukunft.“ entspannter um.

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„Die Bedeutung von Tradition darf man nie unterschätzen, sie ist etwas ganz Wertvolles!“

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INTERVIEW HERBERT GÜNTHER


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Weltklasse-Tennis Begeisterung, Action und 70 Jahre Tradition

Packende Zweikämpfe, große Leidenschaft und pure Emotion - der Kitzbüheler bet-at-home Tenniscup hat sich längst als sommerliches Gegenstück zum Hahnenkammrennen etabliert. Sportsgeist wird in der Gamsstadt zu jeder Jahreszeit groß geschrieben. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Kitzbüheler Tennisclubs, Herbert Günther, blicken wir auf die Highlights des Turniers zurück und begeben uns auf Spurensuche nach dem Erfolgsrezept der Veranstaltung…

Bereits zum 70. Mal wird in Kitzbühel heuer mit dem bet-at-home-Cup ein internationales Tennisturnier ausgetragen. Welche Geschichte verbindet Kitzbühel mit dem Tennissport? Tennis hat in Kitzbühel schon eine Jahrhunderte lange Tradition. Bereits vor 1900 gab es Turniere auf Schloss Kaps. Nach Kriegsende, 1945, haben dann einige Besatzungssoldaten beschlossen, ein internationales Turnier ins Leben zu rufen - das war sozusagen der Beginn des heutigen bet-at-home-Cups!

Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

Was waren die Höhepunkte der 70jährigen Turniergeschichte? Jede Epoche hatte ihre eigenen Highligts. Ich erinnere mich etwa an den argentinischen Tennisstar Guillermo Vilas, der mit niemand Geringerem als seiner damaligen Geliebten Caroline von Monaco nach Kitzbühel reiste. Oder an Boris Becker, der just in dem Jahr in Kitzbühel verlor, als er seinen ersten Wimbledonsieg errang. Dann waren da die Top-Spieler Pete Sampras oder Ivan Lendl, die immer gerne nach Kitzbühel kamen. Für alle heimischen Fans ein unvergesslicher Moment war sicher auch, als Thomas Muster das Turnier 1993 gewann. Was ist das Besondere an dieser Sportveranstaltung? Was unterscheidet Kitzbühel als Austragungsort von anderen Städten? Wirklich einzigartig ist der Geist der Kitzbüheler, ihre Begeisterung, mit der sie das Turnier schon über so viele Jahre weitergetragen haben. Es herrscht ein ganz besonderes Flair, ähnlich wie beim Hahnenkammrennen. Und dann ist da noch die traumhafte Landschaft, in die das Event eingebettet ist - nicht zu vergessen die einzigartige Hotelerie und Gastronomie. Unser Turnier findet zwar in vergleichsweise kleinem Rahmen statt, aber genau das ist es, was die Spieler schätzen. Anderswo sind sie eine kleine Nummer, hier werden sie auf Händen getragen. Da der bet-at-home-Cup das letzte Spiel der Sommersaison ist, bevor der Tenniszirkus weiter nach Amerika zieht, sehen ihn viele Spieler auch als Abschiedsturnier. Es ist schon zur Tradition geworden, dass viele mit Familie und Freunden anreisen und die Tage in Kitzbühel auch privat nutzen.

Was erwartet die Zuseher vor Ort? Wie viele Fans werden im Stadion erwartet? Unser Tennisturnier ist neben dem Hahnenkammrennen sicher die größte Sportveranstaltung Kitzbühels. Wir erwarten heuer an die 35.000 Fans, das sind mehr als doppelt so viele, wie noch vor vier Jahren! Wir haben es geschafft, den Sportsgeist wieder in den Mittelpunkt zu stellen, das schätzen die Menschen. Natürlich ist Unterhaltung rundherum auch wichtig, doch das Kitzbüheler Tennisturnier zeichnet sich vor allem durch seine Authentizität aus. Es wird nicht von einer Veranstaltungsagentur, sondern vom Tennisclub selbst organisiert. Die Zuseher sind Tennisfans durch und durch, sie genießen jeden Moment des Matches. Die steigende Nachfrage zeigt uns, dass wir am richtigen Weg sind. Das heurige Turnier ist ein Jubiläumsturnier. Gibt es aus diesem Grund ein besonderes Rahmenprogramm? Am Samstag Abend findet mit unserer Gala-Nacht die Auftaktveranstaltung zur Turnierwoche statt. Wir haben dazu die für die Geschichte des Turniers wichtigsten und prägendsten Persönlichkeiten eingeladen. Es wird Ehrungen geben - und eine filmische Dokumentation über die Highlights der letzten 70 Jahre. Außerdem wird es, wie jedes Jahr, einen Kids Day, sowie einen Ladies Day geben. Nicht zu vergessen die Players Night. Diese Veranstaltungen sind immer sehr beliebt. Was sind Ihre persönlichen Wünsche für den betat-home-Cup Kitzbühel 2014? Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Tennissports in Kitzbühel? Ich wünsche mir, dass die Veranstaltung weiter wächst, dass auch weiterhin jeder mit einer so großen Begeisterung dabei ist. Gerade kürzlich konnten wir unsere Turnierlizenz um weitere 10 Jahre verlängern. Das ist großartig, denn nur, wenn man langfristig planen kann, lassen sich auch weitere Sponsoren finden, bzw. bauliche Veränderungen vornehmen. Wir gehen also voller Zuversicht in die Zukunft - und ich werde mein Bestes geben, die lange Tradition des Kitzbüheler Tennisturniers fortzusetzen. Die Bedeutung von Tradition darf man nie unterschätzen, sie ist etwas ganz Wertvolles!

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„ Die besten Lieder schreibt das Leben...’’

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INTERVIEW ANDREAS GABALIER


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Andreas Gabalier Die Gamsstadt im Volks-Rock‘n‘Roll - Fieber

Seine Lieder haben absolutes „Ohrwurmpotential“, mit nicht einmal 30 Jahren ist er bereits einer der ganz Grossen seiner Branche: Andreas Gabalier, Musiker mit Leib und Seele. Vergangenen Winter hat er sich in Lederhosen die Streif hinunter gewagt, im August beehrt er die Gamsstadt wieder - diesmal in musikalischer Mission... Der Wilde Kaiser, das Kitzbüheler Horn und der Hahnenkamm bilden die einzigartige Kulisse für das Kitzbüheler Musikfestival. Wie empfindet man es als Künstler, in solch einer Umgebung aufzutreten? Ich betrachte die Berge und die Natur als wahre Schätze der österreichischen Landschaft. Da ich selbst aus einem gebirgsreichen Bundesland komme, fühle ich mich in einer alpinen Umgebung einfach wohl und daheim. Das Ambiente von Kitzbühel, das Umfeld, der herzliche Empfang, und mittlerweile auch schon ein paar Freunde, sind nur einige der Dinge, die es auf alle Fälle wert sind, hier ein Konzert zu geben. Was schätzen Sie an der Gamsstadt? Was steht bei Ihren Kitzbühel-Besuchen fix am Programm? Die Gamsstadt ist sicher der Inbegriff des Skisports und ein Hotspot in den Alpen. Davon konnte ich mich heuer beim Hahnenkammrennen persönlich überzeugen! Wenn mir die Zeit bleibt, werde ich heuer mit der Bahn auf den Hahnenkamm fahren und mir das Ganze von oben anschauen. Vielleicht geht sich auch noch eine Runde mit dem Bike aus.

Foto: Michael Mey

Sie haben den Begriff „Volks-Rock‚n‘Roll“ geprägt, einen ganz eigenen Musikstil erschaffen. Sehen Sie diese persönliche Note als das Rezept Ihres enormen Erfolgs? „Volks Rock‚n‘Roll“ ist eine Mischung meiner Lieblingsstile. Jedes Land hat seine eigenen „Volkslieder“, sei es unsere Volksmusik, oder etwa auch der Country. Diese Mischung und der Zugang zu den Herzen der Menschen, das ist sicher ein Element des Erfolges. Was inspiriert Sie zu Ihren Songs? In welchen Situationen kommen Ihnen die besten Einfälle? Die besten Lieder schreibt das Leben. Am Anfang standen meine vertonten Gedichte. Da ich versuche, Erlebnisse und Gedanken in meiner Musik zu verarbeiten, komponiere und schreibe ich alle meine Songs selber.

Wann und wo schaffen Sie es bei Ihrem vollen Terminkalender, selbst Kraft zu tanken? Wie gestalten Sie Ihre Freizeit am liebsten? Welche Rolle spielt die Natur dabei? In meiner Freizeit cruise ich entweder mit dem Bike durch die Gegend - oder ich gehe wandern oder bergsteigen. Auf einem Gipfel zu stehen und in die Weite zu blicken, eins werden mit Natur und Himmel, das wirkt total beruhigend auf Mensch und Seele. Was auch nie fehlen darf, ist ein Besuch bei meiner Oma. Mit zahlreichen Auftritten in der Lederhose, selbst bei eisigen Temperaturen (Kitz Charity Trophy), haben Sie der Trachtenmode zu einem richtigen Hype verholfen. Was bedeutet Mode für Sie persönlich? Die Tracht gehört zu uns wie das Schnitzel, die Musik, die Berge… Sicherlich war mein Erscheinen mit der Lederhose, die ich auch mal lässig kombiniere, ein Anstoss für den Trachtenhype – vor allem ausserhalb der typisch ländlichen Gegend. Ich war auch begeistert, dass der Großteil meiner Fans bei all meinen Konzerten im Vorjahr in Dirndl und Lederhose erschien. Mode ist für mich auch Zeitgeist, und ich bin glücklich, meine erste eigene Kollektion auf den Markt gebracht zu haben. Mit noch nicht einmal 30 Jahren können Sie bereits zahlreiche Auszeichnungen und Preise Ihr Eigen nennen! Heuer feiern Sie Ihr fünfjähriges Bühnenjubiläum und moderieren im Spätsommer Ihre erste eigene Fernsehshow. Haben Sie damit bereits all Ihre beruflichen Ziele verwirklicht, oder gibt es noch offene Wünsche für die Zukunft? Wünsche? In den letzten Jahren hat sich so viel ereignet und in Wahrheit hatte ich bis dato noch keine Zeit, es so richtig zu realisieren. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie groß dieses Glück eigentlich ist. Mit Sicherheit steht Gesundheit an vorderster Stelle für die Zukunft, beruflich wünsche ich mir, dass meine Fans auch weiterhin mit meiner Musik und den Liveshows glücklich sind und mir gewogen bleiben - der Rest wird sich ergeben.

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Dominic Thiem Tennis á la carte

"Ich spiele extrem gerne Turniere in Österreich."

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INTERVIEW DOMINIC THIEM


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Dominic Thiem, „der Star von morgen“ , ist ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent der Tenniswelt. Offensiv und sehr erfolgreich reiht sich der 20-jährige seit Beginn des Jahres als jüngster Spieler in die Liste der Top 100 der Weltrangliste ein.

Sie sind ein sehr erfolgreicher junger Spieler, der sich beim bet-at-home Cup Kitzbühel 2013 ins Viertelfinale qualifizierte. Welche Bedeutung hat es für Sie, in der Gamsstadt an einem Turnier teilzunehmen? Ich spiele extrem gerne Turniere in Österreich. Natürlich vor allem wegen der Unterstützung durch das Publikum. In Kitzbühel kommt aber die einzigartige Atmosphäre dazu, die wunderschöne Umgebung. Diese Stadt war immer ein besonderer Ort für mich, allein schon wegen der Skirennen im Winter und dem Tennisturnier im Sommer; das habe ich bereits als Kind im Fernsehen gesehen. Außerdem hat man mich hier in meiner Karriere von Anfang an besonders gut aufgenommen und unterstützt.

Foto: Hans Osterauer

Wie verbringen Sie außerhalb des Spielfeldes Ihre Freizeit in Kitzbühel? Soviel Freizeit bleibt gar nicht. Auch bei einem Turnier sind die Tage meistens ziemlich durchgeplant mit Training, Vorbereitung, Massage und verschiedenen Terminen. Für mich persönlich ist es etwas Besonderes, dass man sich so willkommen fühlt in Kitzbühel. Außerdem kommt immer meine Familie zum Turnier hierher; meine Eltern, meine Großeltern und mein Bruder, auch meine Freunde sind meistens da. Einem Tennisspieler, der soviel unterwegs ist, bedeutet es sehr viel, dass er einmal ganz normal mit der Familie Abendessen kann.

Mehr als 30.000 begeisterte Tennisfans verfolgten 2013 die heiß umkämpften Partien live vor Ort und genossen die einmalige Atmosphäre rund um das Stadion. Woran erinnern Sie sich gern? Highlight war natürlich mein Sieg gegen Jürgen. Auch wenn man sagen muss, dass er da von einer Verletzungspause zurückgekommen ist und sich nicht 100prozentig einsetzen konnte, war es doch mein damals mit Abstand größter Erfolg. Und für mich besonders wichtig, weil ich gesehen habe, dass ich auch mit

so guten Spielern wie ihm mithalten kann. Ich kann mich noch genau erinnern, wie schwer meine Hand beim Matchball war! Sie werden als zukünftiger Top-Ten-Spieler gehandelt. Auch die internationalen Medien beschäftigen sich immer mehr mit Ihnen. Wie gehen Sie mit diesem medialen Druck um? Ich empfinde das gar nicht als Druck. Es ist eher eine Auszeichnung und eine Motivation, dass man mir soviel zutraut. Trotzdem werde ich in Kitzbühel sicher nervöser sein als bei einem „normalen“ Turnier. Ihr langjähriger Headcoach, Günter Bresnik, ist mit Ihren Erfolgen und den Sprung in die Top 100 sehr zufrieden; sieht aber noch kleine Hürden, die es zu meistern gilt. Wie sehen Sie Ihre weitere Entwicklung? Seit Kitzbühel im Vorjahr ist es einfach nur perfekt gelaufen für mich. Aber ich bin trotzdem erst 20 und muss vor allem versuchen, möglichst viel zu lernen. Dies ist vorläufig auf jeden Fall wichtiger als möglichst viele ATP-Punkte zu machen. Verbessern muss ich mich ganz sicher noch in allen Bereichen. Man sieht das vielleicht jetzt von außen nicht so genau, weil es gut läuft und ich manchmal auch Glück habe. Aber es werden sicherlich auch Rückschläge kommen. Was haben Sie sich für die diesjährige Teilnahme beim bet-at-home Cup Kitzbühel vorgenommen? Ich habe mir für heuer am Jahresbeginn drei große Ziele gesetzt. Mein erstes ist die direkte Qualifikation für die French Open in Paris. Mein zweites und drittes Ziel ist es, in Kitzbühel und in Wien ohne Wild Card ins Hauptfeld zu kommen. Das erste Ziel hab ich schon erreicht. Am zweiten und dritten arbeite ich noch. Ziele wie Viertelfinale oder Halbfinale in Kitzbühel sind noch etwas hoch gesetzt, mein Wunsch ist es hauptsächlich, eine gute Leistung zu bringen. Auf diese Herausforderung freue ich mich schon.

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INTERVIEW MARCEL HIRSCHER


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Marcel Hirscher Der Mann der Kristallkugeln

Mit drei Gesamtweltcupsiegen in Folge gehört er zu den besten Schifahrern der Welt: Marcel Hirscher, Ausnahmetalent im heimischen Schisport. Sein Training gestaltet der 25jährige Salzburger äußerst abwechslungsreich - er kombiniert es mit seinen Hobbies: Motocross, Kayaking - und seit kurzem auch Yoga... Welchen Augenblick Ihrer höchst erfolgreichen Karriere würden Sie als den bisher emotionalsten und schönsten bezeichnen? Den WM Slalom. Vielleicht, wahrscheinlich. Ich weiß es nicht. Es waren so unglaublich viele emotionale Momente... Mit dem enormen Erfolg steigt auch die Erwartungshaltung. Wie gehen Sie mit diesem Druck um? Das ist einfach: Ich versuche, mir keinen zu machen! Und ich versuche auch immer, den Menschen zu sagen, dass es nicht immer so laufen wird. Niemand kann von mir erwarten, dass ich wieder so eine Saison wie die vergangene hinlege. Das gelingt nicht immer - doch meistens. Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für die Saison 2014/15 gesteckt? Ich werde daran arbeiten, meinen RTL-Schwung zu verbessern und im SL mein Potential noch weiter auszureizen. Da wird mir nicht fad...

Foto: Spiess Foto / Atomic Austria GmbH

Haben Sie sich schon Gedanken über das Leben nach der aktiven Karriere gemacht? Welchen alternativen Beruf könnten Sie sich vorstellen? Viele Berufe haben ihren Reiz. Ein Freund von mir ist Tischler, das taugt mir voll. Mit den eigenen Händen etwas herzustellen, was dann dasteht. Ich betätige mich seit Jahren gerne kreativ. Aber ob mein Talent reichen würde, davon zu leben – sehen wir zu seiner Zeit. Bisher habe ich mich noch nicht ernsthaft damit auseinandergesetzt. In Kitzbühel finden im Jänner 2015 die 75. Hahnenkammrennen statt. Was ist in Ihren Augen das Besondere an diesem Rennwochenende? Rennen in Kitzbühel sind Klassiker, weil sie sehr viel Tradition haben. Die Menschen verbinden damit unglaubliche Geschichten und Legenden. Mir persönlich taugt jeder Hang, denn alle haben ihre Eigenheiten und Kriterien, die es zu meistern gilt. Das ist meine Herausforderung.

Wo haben Sie Ihre „Siegergams“ aus dem Jahr 2013 stehen? Und wo Ihre zahlreichen Kristallkugeln und anderen Trophäen? Die Kugeln stehen in der Raiffeisenbank in Annaberg. Da sind sie sicher verwahrt und jeder kann sie ansehen. Die Gams hat einen besonderen Platz: Mein altes Kinderzimmer. Wenn ich mir einmal ein Haus baue, dann werde ich eine nette Ecke dafür vorsehen. Sie sind unter einfachen Verhältnissen auf einer Almhütte aufgewachsen. Inwiefern hat Sie dieses Umfeld geprägt? Ich habe auf Felsblöcken Gehen gelernt. Um Freunde zu sehen, musste ich 10 Kilometer mit dem Rad fahren. Bewegen war also recht früh die Hauptsache. Mit ihrer Freundin Laura und Ihrem Hund Timon leben Sie in der Salzburger Gemeinde Annaberg. Wie groß ist der Rummel um Sie dort? Ist es Ihnen möglich, ein Leben abseits des Rampenlichts zu führen? Daheim wird kaum ein Aufriss um mich gemacht, da ist der Hirscher schon ein alter Hut ;-). Klar gibt es den einen oder anderen Autogrammwunsch, aber abseits von Terminen bleibt’s im Rahmen. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit Laura und Timon – wo verrate ich nicht. Ansonsten auf der Cross, im Kayak und, und, und... Zu Ihrer Familie haben Sie eine sehr enge Bindung. Welche Werte haben Ihnen Ihre Eltern vermittelt? Worauf kommt es Ihnen im Leben an? Gesundheit, Familie, Freundin, Freunde. Freundschaften sind mir sehr wichtig, auch wenn ich meine Jungs während der Saison vielleicht selten sehe, aber was dir wichtig ist, kriegst du ja immer unter. Und dann ist es natürlich cool, wenn du unter den Kollegen auch Freunde hast. Es gibt auch andere Dinge, die klass sind im Leben, doch um jeden Preis Erster zu werden, gehört nicht dazu.

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Anderl Molterer Der blonde Blitz von Kitz

„Wenn du ein lausiger Skifahrer bist, darfst du da halt nicht fahren“ - so Skilegende Anderl Molterer über die herausforderndste Abfahrt der Welt schlechthin - die Kitzbüheler Streif. Der heute 83-jährige Kitzbüheler selbst hat am Hahnenkamm so oft gewonnen, wie kein anderer. Ohne Rennanzug, ohne Helm, ohne Trainer. Dafür aber mit einer großen Portion Freude am Skifahren - und Feiern.

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INTERVIEW ANDERL MOLTERER


M Diese Saison stehen die 75. Hahnenkammrennen vor der Tür. Wann haben Sie Ihr erstes Rennen auf der Streif bestritten? Welche Gefühle sind damals in Ihnen vorgegangen? A.M.: Das war 1953. Ich war ein junger Bub, gerade mal 22 Jahre alt. Ich kann mich noch genau erinnern - es war ein fantastisches Gefühl, da oben zu stehen. Alle Großen der damaligen Zeit waren da - und ich mittendrin. Der Schweizer Bernhard Perren hat mich an jenem Wochenende in der Abfahrt geschlagen, dafür habe ich mir den Slalomsieg und die Kombination geholt!

Fotos: Museum Kitzbühel

Als bislang einziger Rennläufer können Sie auf insgesamt neun Triumphe in Ihrer Heimat Kitzbühel zurückblicken. Im Jahr 2000 wurden Sie zum „Hahnenkamm-Champion des Jahrhunderts“ gekürt. Welche Bedeutung hatten diese KitzbühelSiege für Sie? A.M.: In Kitzbühel am Podest zu stehen, war immer ganz etwas besonderes für mich. Daheim will man einfach gewinnen! Die Siegerehrung fand damals traditionell bei Guido Reisch in der alten Tenne statt. Um 20 Uhr ging‘s los, wir Skirennläufer haben uns extra fein gemacht, ich hatte meistens meinen feschen ‚Steirer‘ an. Das Lokal war gesteckt voll, die Musi hat gespielt, wir haben gefeiert, getrunken und gelacht. Oft bis 4 Uhr morgens. Um 6 Uhr ging‘ s dann per Zug nach Wengen zum Lauberhornrennen. Die Zeiten damals waren anders (lacht)! Wie hat man sich zu Ihrer Zeit auf ein Rennen vorbereitet? Welche Trainingsmethoden gab es? A.M.: Meine Vorbereitung hat so ausgeschaut, dass ich im Sommer, so oft ich konnte, in Skischuhen die Streif hinauf - und dann so schnell als möglich wieder hinunter gelaufen bin. Und am Tag des Rennens selbst hab ich immer Butterbrot und Ovomaltine gefrühstückt und bin am Weg zum Hahnenkamm bei der Klosterkapelle stehen geblieben. Dort hab ich ein Vaterunser gebetet, und dann ging‘s rauf auf den Berg, dann hab ich Schneid gehabt!

Wie hat sich der Skizirkus in Ihren Augen verändert? Worin liegen die größten Unterschiede zu früher? Früher war das eine ganz andere Welt - nicht nur, was das Preisgeld angeht. Wenn wir gewonnen haben,

gab‘s einen einfachen Pokal. Wir waren alle keine Spezialisten, sondern Allrounder. Lange gab es keine Rennanzüge, wir sind im privaten Skianzug gefahren. Die weiten Hosen haben wir uns beim Rennen unten zugebunden, am Kopf trugen wir eine einfache Mütze oder Kappe. Die Pisten wurden damals nur mit der Schaufel präpariert. Das ist mir zu Gute gekommen: die Streif konnte mir nie eisig genug sein, je schneller desto besser, war meine Devise. Angst kannte ich nicht. Obwohl Sie in den 50er Jahren als eines der größten Talente des österreichischen Skisports galten, haben Sie Ihrer Heimat mit knapp 30 Jahren den Rücken gekehrt, um Ihr Leben in die USA zu verlagern. Was hat Sie damals dazu bewogen? A.M.: 1958 bin ich nach der WM nach Aspen gegangen, um als Skilehrer zu arbeiten. Ich war total fasziniert von dem Schnee in den Rocky Mountains - der ist einfach fantastisch. So bin ich immer wieder dorthin zurückgekehrt. Als ich dann noch dazu eine amerikanische Freundin hatte, habe ich 1960 beschlossen, in Amerika zu bleiben. 20 Jahre lang haben Sie in den USA ein großes Sportgeschäft geführt, unzählige SommerRenn-Camps für Athleten aus aller Welt veranstaltet, und vielen prominenten Gästen das Skifahren beigebracht. Können Sie sich diesbezüglich noch an die ein oder andere Anekdote erinnern? A.M.: Zu meinen Skischülern zählten unter anderem die Kennedys - oder auch Clint Eastwood. Das war ein bäriger Bursche! Besonders beeindruckt hat es ihn immer, wenn ich mit kurzen Schwüngen den Hang hinunter gewedelt bin. Das wollte er auch lernen... Kommen Sie noch regelmäßig zu Besuch nach Kitzbühel? Was steht dann am Programm? Was schätzen Sie an Ihrer alten Heimat besonders? Ich liebe die österreichische Gemütlichkeit - und das gute Essen. Zu meinen Stammlokalen daheim zählen das Huberbräu oder das Sporthotel. Beim Praxmair geh ich gerne auf einen Kaffee. Und früher war natürlich ein Besuch beim Guido Reisch in der Tenne Pflicht. Kitzbühel gibt‘s nur einmal auf der Welt. Wäre ich durch meine Freundin nicht an die USA gebunden, säße ich schon im Flieger. Irgendwann komm ich bestimmt wieder, weil Heimat bleibt Heimat!

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Foto: Paul Dahan, www.pauldahan.com

Ernst Insam Stets in unseren Herzen

Ernst Insam, einer der bekanntesten zeitgenössischen Maler und Grafiker aus Kitzbühel, starb am 19. Juli 2014 im Alter von 87 Jahren in Jochberg. Er war ein Künstler mit Tiefgang, der nicht nur ein kulturelles Erbe hinterläßt, sondern auch viele Menschen, die um ihn trauern und ihn nie vergessen werden.

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on seinen Freunden wurde er als liebenswürdiger, zerstreuter Professor geschildert, sein Understatement schien grenzenlos. Handwerkliches Wissen und unermütlicher Fleiß prägte ihn und den Zugang zur Malerei, dessen Studium er 1952 in Wien bei Sergius Pauser an der Akademie der bildenden Künste startete. In den Folgejahren arbeitete Insam vorwiegend als Gebrauchsgrafiker, setzte sich mit Farbproblemen auseinander und gelang dabei zu Ergebnissen, die ihn in der Kunstszene mit besonderer Eigenständigkeit auswiesen. In der Gegenwartsmalerei Österreichs dokumentierte er seine Verbundenheit zu dem Heimatort bei der Teilnahme an „The Art of Tolerance“ mit einem gestalteten Kitzbühel-Bären für die Ausstellung der „United Buddy

Bears“. Sein stilistischer Weg war von einer großen Offenheit geprägt und führte vom realistischen Landschaftsbild über abstrakte Werke zu flächigen Acrylmodifikationen hin zum realistischen Aquarell. Das am häufigsten wiederkehrende Werk ist das Kaiser-Massiv, dessen Seele er wie kein anderer zu kennen schien - mit Stimmungen von einer auserlesenen Farbgebung, magischen Atmosphären und der Stille einer tiefen Konzentration. Auffallend ist bei den malerischen Eindrücken die Abwesenheit der menschlichen Gestalt. Er, der mit seinem Leben und Schaffen Kitzbühel prägte, hat in der Gegenwartsmalerei Österreichs einen starken Akzent gesetzt und hinterläßt einen bleibenden Wert. Ernst Insam wird hierdurch weiterleben und unvergeßlich bleiben.

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PROFIL ERNST INSAM


Foto: Paul Dahan

GIUSEPPE GINANNESCHI EIN LEBEN FÜR DEN FILM

Der italienische Filmemacher Giuseppe Ginanneschi bereiste Metropolen wie London, New York, Paris, bis er vor sechs Jahren sein Herz dann an Kitzbühel verschenkt hat. Seither ist er fixer Bestandteil der hiesigen Lifestyle Szene. In den bewegten Bildern sieht er die mediale Zukunft, in der auch er kräftig mitmischen will... SIE KOMMEN URSPRÜNGLICH AUS ROM, WIE HAT SIE IHR WEG NACH KITZBÜHEL GEFÜHRT? Giuseppe Ginanneschi: Nach 20 Jahren, in denen ich quer durch die Welt gereist bin, kam vor 6 Jahren der Punkt, an dem ich mich zwischen dem Meer und den Bergen entscheiden musste. Und die Entscheidung ist auf Kitzbühel gefallen. Die Stadt mit ihrer herrlichen Umgebung bietet nicht nur eine extrem hohe Lebensqualität, sondern auch das perfekte Pflaster für meinen Beruf als Filmemacher. WORIN LIEGT IHRER MEINUNG NACH DAS POTENTIAL VON KITZBÜHEL? G.G.:Kitzbühel wirkt zwar so idyllisch wie ein kleines Bergdorf, bietet aber ähnlich viel, wie eine internationale Weltstadt: Interessante Menschen aus allen möglichen Berufssparten treffen hier aufeinander, und alle sind in einer Art Urlaubsstimmung und viel zugänglicher als im alltäglichen Leben. Es gibt keine Security-Beamten, keinen

Zeitplan, der exakt eingehalten werden muss. Oft kommt es vor, dass man ein Restaurant betritt und dem ein oder anderen Weltstar direkt in die Arme läuft. AUF WELCHE ART VON FILMEN HABEN SIE SICH SPEZIALISIERT, UND WELCHE BEDEUTUNG SCHREIBEN SIE DEM MEDIUM ZU? G.G.:Nachdem ich diverse Genres ausprobiert habe – von der Sportberichterstattung bis zu Hochzeitsfilmen – bin ich schlussendlich bei Imagevideos und Werbefilmen gelandet. Auch hierfür bietet Kitzbühel die ideale Plattform: viele international agierende Firmen haben ihre Dependancen in der Region. Werbung wird künftig ausschließlich online und in bewegten Bildern stattfinden. Darin liegt die Zukunft. Auch das Fernsehen wird durch Internet-TV abgelöst werden. Und diesbezüglich möchte ich meinen Beitrag für Kitzbühel leisten. Überall, wo ich wohne, möchte ich nicht nur Teil der Gemeinschaft sein, sondern auch Dinge bewegen und so meine Spuren hinterlassen.

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INTERVIEW GIUSEPPE GINANNESCHI


Das Musikfestival Kitzbühel verwandelt vom 17. bis 23. August die gesamte Stadt in eine Bühne. An jeder Ecke, ja sogar am Gipfel erwarten uns musikalische Highlights: von Volksmusik über Schlager bis hin zu Weisenbläsern und DJs. Mittendrin begeistert Stargast Andreas Gabalier, der heuer zum dritten Mal das Stadion füllt. Thomas Rass, Gründer des Festivals, erzählt uns, was den unglaublichen Erfolg ausmacht.

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INTERVIEW THOMAS RASS

Foto: Pixomar

MUSIKFESTIVAL


Thomas Rass; Foto: Paul Dahan

INTERVIEW MIT THOMAS RASS WIE KAM DIE IDEE, EIN MUSIKFESTIVAL ZU GRÜNDEN? Thomas Rass: Es gab früher schon mal ein tolles Musikfestival, von Hansi Hinterseer gemacht. Dann war ein Jahr lang Pause und man hat sich die Köpfe zerbrochen, wie es weitergehen könnte. Dazu gab es eine Ausschreibung und wir waren die besten! Unser Konzept war die Einbindung mit einem Künstler: Andreas Gabalier. GEBEN SIE UNS EIN PAAR BEISPIELE VON DER GRÖSSENDIMENSION DES FESTIVALS. T.R.: Das beeindruckende am Kitzbüheler Musikfestival ist, dass es mittlerweile schon ein 7-Tages-Festival geworden ist. Es beginnt und endet mit einem Frühshoppen. Es gibt ein komplettes Wochenprogramm, wo die Stadt, die Museen und die Berge mit eingebunden sind. Es präsentiert alle Highlights von Kitzbühel. Beim Sommernachtskonzert z.B. in der Kitzbüheler Innenstadt spielen 7 Bands auf 3 Bühnen. Es gibt Wanderungen zum Alpenhaus, Weisenbläser und Juchitzer rund um`s Kitzbüheler Horn. Das Festival hat auch einen unschätzbar hohen Touristenwert. In etwa 30% der Besucher kommen aus Deutschland, 30% aus der Schweiz und der Rest kommt aus Österreich, Südtirol und den Benelux Staaten. WELCHE SIND IHRE PERSÖNLICHEN HIGHLIGHTS BEIM HEURIGEN FESTIVAL IN KITZBÜHEL? T.R.: Zu den Highlights heuer gehören auf alle Fälle „VoXXclub“. Die Burschen sind eine Sensation, sie füllen alle Hallen. Dann die „Poxrucker Sisters“, eine Linzer Mädls

Formation und Melissa Naschenweng, sie interpretiert Schlager und Volksmusik neu. Und zu guter Letzt: Andreas Gabalier. Der Andi ist ein voller Sympathieträger für das Festival. Er ist einfach genial, sehr intelligent und ein grader Michl. 512.000 likes auf Facebook sagen alles. Und täglich werden es mehr. WIE IST DIE ZUSAMMENARBEIT MIT ANDREAS GABALIER ZUSTANDE GEKOMMEN? T.R.: Der Andi ist mein persönlicher Hero. Ich habe ihn im Musikantenstadl zum ersten Mal gesehen und dann bei einem Live Event über seinen Agenten Kontakt aufgenommen. Die Chemie hat sofort gepasst. Mittlerweile gehen wir gemeinsam Skifahren und telefonieren öfter. Ich war sogar bei seinem 30. Geburtstagsfest eingeladen. Er kriegt an die 2000 Anfragen pro Jahr, kann aber nur einen Bruchteil davon machen. Was, entscheidet immer noch er selbst. Soviel zum Andi. WO SEHEN SIE DAS FESTIVAL IN DER ZUKUNFT? T.R.: Ziel ist es, das Festival, so wie es jetzt ist, auch in den nächsten Jahren halten zu können. Mit einem Star als Aushängeschild. Wir planen auch eine 90 minütige Fernsehsendung für Eurovision, Samstag Hauptabendprogramm. Die Kontakte sind schon geknüpft, die Verhandlungen sind am laufen. Das Schöne bei der Volksmusik ist, dass man viel bewegen kann. Die Wertschätzung ist eine ganz andere als früher und die Zielgruppe ist viel jünger geworden. Früher lag der Altersdurchschnitt bei 65, heute sind wir bei 38-40 Jahren. Das ist die Generation Schlager 2.0.

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INTERVIEW BERND GRUBER

Foto: Bernd Gruber GmbH, Alexander Haiden


Foto: Paul Dahan

BERND GRUBER

WO WÜNSCHE VON DEN AUGEN ABGELESEN WERDEN Solides Handwerk, höchste Qualitätsansprüche und innovatives Design machen Bernd Gruber zu einer internationalen Design-Marke. Das Traditionsunternehmen bei Kitzbühel hat vor 50 Jahren als Tischlereibetrieb klein begonnen und überrascht heute die Welt mit großartigen, maßgeschneiderten Designkonzepten für den gesamten Wohnbereich. 1992 HABEN SIE DEN TISCHLERBETRIEB IHRES VATERS ÜBERNOMMEN. WIE IST DARAUS DAS EXKLUSIVE INTERIOR UNTERNEHMEN ENTSTANDEN, DAS SIE HEUTE FÜHREN? Bernd Gruber: Mein beruflicher Werdegang war eigentlich von meinem Vater vorgegeben. In meinem Kopf war was ganz anderes, aber mein Vater hat sich dann am Ende durchgesetzt. So habe ich dann den Beruf des Tischlers gelernt und mit 21 Jahren mit der Meisterprüfung meine Ausbildung abgeschlossen. Im Zuge dessen habe ich mein Handwerk lieben gelernt, doch habe ich mich damals schon in einer anderen Rolle gesehen - der des Gestalters. Mein ganz persönliches Schlüsselerlebnis war die Mailänder Möbelmesse. Ich war komplett fasziniert von all dem, was ich damals erlebt habe. Den Messebesuch sehe ich rückwirkend als Ausgangspunkt, um meinen ganz eigenen Weg zu gehen. 1990 habe ich dann in Kitzbühel ein kleines Küchenstudio eröffnet, um die 100 m2, mit damals vielleicht viel zu modernen Küchen. Es war schwierig zu dieser Zeit, aber ich hatte den Wunsch, das zu machen und habe dabei immer an den Erfolg geglaubt. SIE ARBEITEN NICHT NUR MIT DEN BESTEN INTERNATIONALEN MÖBELDESIGNERN ZUSAMMEN, SONDERN

SCHAFFEN AUCH SELBST EXKLUSIVE EINRICHTUNGSSTÜCKE. WAS INSPIRIERT SIE DAZU? BG: Als „Bernd Gruber“ haben wir heute die Möglichkeit mit allen Topdesignern zusammen zuarbeiten. Doch wir sehen uns mehr als Gestalter als Verkäufer. Unser größter Vorteil ist, dass wir auf die eigene, qualitativ sehr hochwertige Tischlerei zurückgreifen können, um maßgeschneiderte Kundenwünsche umzusetzen und individuelle Einzelmöbel zu entwerfen. Dank der Inhouse-Produktion können wir eigene Ideen und Entwürfe umsetzten. Das sehe ich als ein großes Privileg an. WIE WÜRDEN SIE IHREN STIL CHARAKTERISIEREN? BG: Der Stil „Bernd Gruber“ ist bei all unseren Projekten durchgängig erkennbar, doch mir fällt es schwer unsere Arbeit in einem einzigen Stil festzulegen. Jedes unserer Projekte ist anders, sei es das Chalet in Kitzbühel oder das Privathaus in Kalifornien. Die unterschiedlichsten Anforderungen verlangen auch individuelle Betrachtungsweisen. Wir arbeiten vorwiegend losgelöst von Trends und verlassen uns auf unseren eigenen Geschmack. Bling bling und Show liegen uns nicht. Qualität in der Umsetzung ist eines unserer wichtigsten Merkmale. Unsere zweite große Stärke liegt im Detail. Mit diesen beiden Ansprüchen kann man Bernd Gruber ganz gut beschreiben.

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S(W)INGEN IN

KITZ NR

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INTERVIEW ROBERT JAY


MIT....

ROBERT JAY EINE SCHWUNGVOLLE KARRIERE

Fotos: Paul Dahan, www.pauldahan.com

Spät, aber rasant stieg Robert Jay die musikalische Karriereleiter empor. Und zwar direkt in den Olymp der Swingstars. Man nennt ihn mittlerweile im gleichen Atemzug mit Frank Sinatra oder Michael Bublé. Seine außergewöhnliche Stimme hat ihm Weltruhm gebracht. Am liebsten singt er aber in seiner neuen Wahlheimat Kitzbühel. Robert Jay erzählt uns die Geschichte seines kometenhaften Aufstiegs. SIE HABEN RELATIV SPÄT ANGEFANGEN ZU SINGEN. ERZÄHLEN SIE VON IHREN ANFÄNGEN. Robert Jay: „Mit Anfang 30 hatte ich das Gefühl, meinem Leben einen neuen Sinn geben zu müssen. Kurze Zeit später hatte ich eine schicksalhafte Begegnung mit einem Vocalcoach der Metropolitan Opera und absolvierte eine klassische Gesangsausbildung. Ich hatte Erfolge mit kommerzieller Popmusik, fühlte mich jedoch musikalisch noch nicht angekommen und beendete die Zusammenarbeit mit meinen Produzenten. 2006 eröffnete ich dann mit meiner Partnerin Anja Kern den JR Club in Düsseldorf, wo ich endlich meine Leidenschaft für Swing und Soul ausleben konnte. Ein weiterer wichtiger Meilenstein war meine Bekanntschaft mit dem japanischen Megastar Shoukichi Kina 2010. Kina hatte mit seinem Song „Hana“ im Jahr 1980 das mit über 30 Millionen verkauften Tonträgern dritt meistverkaufte Lied der Welt geschrieben. Er erlaubte mir als ersten und einzigen Künstler seinen Welthit neu zu vertonen, zu arrangieren, und in englischer Sprache zu veröffentlichen und lud mich zu einer gemeinsamen Live Tour durch Tokio ein. Als ich im Sommer 2012 meinen

Urlaub im Grand Tirolia in Kitzbühel verbrachte, lernte ich den Society-Fotograf Richard Urbanek kennen. Er war es auch, der mich bat, anlässlich der Pressekonferenz zur 1. Soko Kitzbühel Golf Charity Gala, eine kleine Gesangseinlage zu geben, worauf hin mich Schauspielerin Andrea L´Arronge von Fleck weg für ihre Veranstaltung engagierte. SIE HABEN SCHON IN VIELEN ORTEN DIESER WELT GESUNGEN. WAS FASZINIERT SIE AN KITZBÜHEL? R.J.: Ich habe heuer im Februar beschlossen, mich in Kitzbühel niederzulassen. Ich mag die Bodenständigkeit der Menschen hier, die im Einklang mit der Natur leben. Der Wechsel zwischen Ruhe und elitärer Betriebsamkeit inspiriert mich. Es ist ein Privileg für mich, hier leben zu können und ich bin glücklich, als Künstler einen kulturellen Beitrag für Kitzbühel leisten zu dürfen. UND WANN KÖNNEN WIR SIE IN KITZBÜHEL HÖREN? Ich veranstalte am 24. Juli 2015 ein Event bei Rosi´s Sonnbergstuben und möchte all die, die jetzt neugierig geworden sind herzlich einladen. Der Beginn ist 21:00.

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Portrait: Paul Dahan

KITZ BRINGT SIE AUF TOUREN

JANINE WHITE

KITZ Interview

Nach Kitzbühel kam die tiefsinnige, attraktive Journalistin Janine White der Liebe wegen. Vor 25 Jahren. Die eine Liebe ist gegangen. Die zu Kitzbühel, die Leidenschaft für den Wilden Kaiser als Bergmajestät und Blickfang, die sind geblieben. Hansi Hinterseers beeindruckende Musikkarriere hat sie ganz nebenbei eingefädelt. JANINE, ES SIND NUN 25 JAHRE, DASS DU IN DEINEM HAUS IN KITZBÜHEL FERIEN MACHST. IST ES IMMER NOCH LIEBE ZU LAND UND LEUTEN FÜR DICH? Janine White: Aus dem Schwarzwald kommend, war ein Ferienwohnsitz wie ihn mir mein damaliger Partner und späterer Ehemann Jack White (Anm. d. Red.: ist der erfolgreichste deutsche Komponist und Musikproduzent aller Zeiten; eine Milliarde verkaufte Tonträger) im September 1990 auf der Bichlalm präsentierte, etwas völlig Neues. Mit meiner Großmutter war ich öfter in Mittersill auf Urlaub gewesen. Kitzbühel kannte ich nicht. Aber es gefiel mir rasch sehr gut. Der Ort war klein, urig und sympathisch. Heute ist das wesentlich mehr kommerzialisiert. Damals gab es bei der Rosi auf der Bichlalm ein Restaurant und wenn sie zur Gitarre griff, war das spontan und herzlich. Heute ist das immens vergrößert und die Gäste erwarten eine singende Wirtin. Als ich Kitzbühel kennenlernte, war das Essen bei Rosi für mich so eine Art „Coming home“. Auch die Geschäfte in der Stadt haben sich verändert. Kitz ist halt eine mondäne Stadt geworden. Als ich erstmals kam, da war das noch ein Bergdorf. Ein großes Plus für mich, die ich aus der Großstadt Berlin komme, ist die Freundlichkeit der Menschen. Sie sind herzlich geblieben. Das schätze ich besonders und deshalb bin ich gern hier mit meinen beiden Töchtern. WIE BIST DU ZU DER BEGEISTERUNG FÜR DAS TOURENGEHEN GEKOMMEN?

J.W.: Ich hatte 1991 einen 70jährigen Skilehrer und war mit ihm am Horn unterwegs. Das war für mich nicht so toll. Als mich dann auch noch ein betrunkener Holländer niederfuhr und sich dann damit zu entschuldigen versuchte, dass ich mit meiner Mähne selber schuld sei, da reichte es mir. Erst stieg ich auf Langlauf um. Seit einigen Jahren bin ich begeisterte Tourengeherin. Kondition habe ich ja vom Wandern und vom Yoga. Ausserdem bestimme ich da mein Tempo selber und bin ganz in der Natur. WIE IST HANSI HINTERSEERS MUSIKKARRIERE AUFS ENGSTE MIT DIR VERKNÜPFT? J.W.: Es war glaube ich 1992. Mein Ex-Mann und ich waren in einem Restaurant in Kitzbühel und die Hinterseers waren die einzigen anderen Gäste. Zufällig traf ich Romana am nächsten Tag beim Einkaufen und sie war extrem charmant. Daraus wurde eine dicke Freundschaft. Romana wurde sogar meine Trauzeugin. Wir Frauen brachten dann die Männer zusammen. Bei Einladungen bei uns im Haus bemerkte ich Hansis Rhythmusgefühl. Ob er mit Löffeln klopfte oder auf seiner Ziehharmonika musizierte. Da die Zusammenarbeit mit David Hasselhoff mit meinem Ex-Mann gerade auslief, nahm er sich Zeit für Hansi. Nach der standesamtlichen Hochzeit von uns ging Jack mit Hansi ins Studio. Seit einem Auftritt im Musikantenstadl ging es steil bergauf für Hansis Musikkarriere.

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INTERVIEW JANINE WHITE


LEBENSRÄUME

CARSTEN SCHULZE

KITZ Interview

WIE KOMMEN SIE MIT HÖCHST ANSPRUCHSVOLLEN KUNDEN IN HOHEM TEMPO GUT INS ZIEL? Carsten Schulze: Da geht es vor allem einmal um ausgezeichnete Produktkenntnisse. Dazu kommt das Einfühlungsvermögen in die ganz persönliche Lebenssituation meiner Kunden. Das ist über die Jahrzehnte gewachsen. Schließlich geht es noch um professionelle Vorbereitung und Umsetzung, für die mein hoch motiviertes und erstklassig qualifiziertes Team bürgt. Am wichtigsten ist die Zufriedenheit mit dem Ergebnis. Die Zeit ist dann eher zweitrangig. LEBENSRÄUME, DIE LEBENSTRÄUME VERMITTELN ,SIND IHR GESCHÄFT MIT DEM NATÜRLICHEN, SCHÖNEN UND BEHAGLICHEN WOHNEN IN KITZBÜHEL UND DER WELT. WIE AUFREGEND UND FORDERND DÜRFEN WIR UNS DAS VORSTELLEN? C.S.: Das ist enorm aufregend und wir bleiben in jedem Vorhaben neugierig und offen. Aus der Flut von Erzeugnissen gilt es, die Nützlichsten und Langlebigsten herauszufiltern. Und immer den Durchblick zu bewahren. Mit den Kunden, die wir dazu benötigen.

WESENTLICHER TEIL IHRER ERFOLGS-PHILOSOPHIE IST DIE FAST THERAPEUTISCHE HELLHÖRIGKEIT BEIM EINGEHEN AUF KUNDENWÜNSCHE. WELCHE EIGENSCHAFTEN SPIELEN HIER DIE GRÖSSTE ROLLE? C.S.: Die größte Rolle spielt die Erfahrung. Der Kunde will einerseits geführt werden, aber mindestens ebenso, dass wir seine Wünsche erkennen und erfüllen. Im Miteinander reift das Projekt. So läuft das seit 25 Jahren mit unserem Geschäft in Kitzbühel. Mit vielen Stammkunden und Weiterempfehlungen. Jedes Projekt ist auch ein neues und faszinierendes Abenteuer. WAS ERWARTET UNS IN IHREM NEUEN SCHAURAUM? C.S.: Der ist in jedem Fall einen Besuch wert. Dieser Schauraum soll einerseits mein Team und mich widerspiegeln, eine Art Versprechen und eine Einladung an unsere Kunden sein. Atmosphärisch geht es wie immer in unserem Geschäft ums Wohlfühlen. Diese Atmosphäre soll uns schon bei der Planung umgeben. Und am besten bis zum Abschluss nie verlassen. Wohlbefindens-Lebensräume auf der ganzen Linie sozusagen.

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INTERVIEW CARSTEN SCHULZE

Portrait: Andreas Fuchs-Martschitz; Foto: Paul Dahan

Seit 25 Jahren entwickelt Carsten Schulze mit seinem Team in Kitzbühel Lebensräume. Jede Lösung eine Komposition der besonderen Art. Raffinesse und die Freude daran, einzigartiges Ambiente für seine Klientel zu schaffen, sind Motor und Auftrag für ihn. Zum Zieleinlauf wünscht er sich Wohlbefinden.


PLATZWAHL MIT KITZ-GAMS

SUSANNE WEBER

KITZ Interview

Mit Maßarbeit und einer Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten haben Susanne und Stephan Weber mit ihrem BöHM.s deko & wohnambiente eine gediegene Sitzkultur kreiert. Meisterwerke, die in einer kleinen Manufaktur liebevoll gefertigt werden. Mit dem verlässlichen Ergebnis: Sitzkomfort der besonderen Art mit Wohlfühl-Faktor.

IHRE SITZMÖBEL VERMITTELN HALTUNG, SITZKOMFORT, FORMAT UND GRÖSSE. GEHÖRT DAS ZUR WERTARBEIT, DIE SIE VERSPRECHEN? S.W.: Unsere Sitzmöbel sollen richtige Wohlfühl-Möbel sein. Das heißt: Man mag darin sitzen und man spürt den Unterschied. Es ist einfach wichtig, dass der Sitzkomfort ein hervorragender ist, dass die Ausführung den Vorstellungen und Wünschen unserer Kunden entspricht. Es soll in jeder Einrichtung ein Wohlfühl-Faktor sein und einen

ganz individuellen Akzent setzen. Dafür verwenden wir eine Vielzahl an gut belastbaren und dennoch behaglichen Stoffen. Fast ein Klassiker ist dieser Ohrenbackensessel mit der Kitz-Gams als Applikation darauf. Gut tragend und bedeutungsvoll wie Kitzbühel selbst als weltbekannte Marke. WELCHE VIELFALT IST BEI DEN KREATIONEN, DEN PÖLSTERN UND DER STOFFWAHL MÖGLICH? S.W.: Da sind eigentlich gar keine Grenzen gesetzt. Wir haben im BöHM.s deko & wohnambiente eine enorme Stoffauswahl, die natürlich auf den Charakter des hier anzutreffenden Wohnstils abgestimmt ist. Aus Erfahrung zeigt sich, dass diese Auswahl für jeden guten Geschmack etwas bietet. Wir können der Fantasie wirklich freien Lauf lassen, alle Stoffe miteinander kombinieren. Wir können unsere Sessel und Kissen besticken lassen, was momentan ein ganz starker Trend ist. Vorzugsweise mit unserer KitzGams, aber es ist auch vieles anderes möglich, was das Kundenherz begehrt. Wir können mit dem Kunden sein Unikat kreieren und nahezu alles umsetzen.

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INTERVIEW SUSANNE WEBER

Fotos: Paul Dahan

SUSANNE WEBER, MIT BÖHM.S DEKO & WOHNAMBIENTE BIETEN SIE SELBST DESIGNTE UNIKATE DER SITZKULTUR. WELCHES AUGENMERK WIRD DABEI GELEGT? Susanne Weber: Wir lassen alle unsere Raumausstattungselemente, also Sessel, Sofas, Kissen, Plaids in einer kleinen Manufaktur anfertigen. Das ist alles perfekte Maßarbeit. Ganz nach den individuellen Wünschen unserer Kunden. Überaus wichtig ist für uns dabei, dass es keine Produkte von der Stange sind. Wir legen viel Wert auf Handarbeit, Details, gute Qualität und höchsten Verarbeitungsstandard.


CUM LAUDE IMMOBILIA

AMIR SULJIC

KITZ Interview

WODURCH ZEICHNET SICH KITZBÜHEL ALS WOHNGEGEND AUS? WAS MACHT DIE STADT SO LEBENSWERT?

grund der sehr stabilen Marktsituation im Bezirk Kitzbühel leider nicht immer so einfach.

AS: Kitzbühel ist in den letzten Jahren nicht nur in der Wintersaison, sondern auch im Sommer immer attraktiver - und dadurch bei Gästen und Immobilieninvestoren immer beliebter geworden. Die gute Erreichbarkeit, die Nähe zu den internationalen Flughäfen und nicht zuletzt die hohe Sicherheit in unserer Region sind ein wesentlicher Grund, warum sich hier so viele Menschen niederlassen. Und dann spielt natürlich auch die Wertsteigerung bei einer Immobilieninvestition eine große Rolle.

WOHIN GEHT DERZEIT DER TREND BEI IMMOBILIEN? WIE WIRD SICH DER KITZBÜHELER IMMOBILIENMARKT WEITER ENTWICKELN?

SIE BIETEN EINE REIHE VON LUXUSIMMOBILIEN AN. HABEN SIE DENN AUCH ‚NORMALPREISIGE‘ IMMOBILIEN FÜR EINHEIMISCHE IM ANGEBOT? AS: Bedingt durch unsere Verbundenheit zur Region und den Einheimischen haben wir als „heimische Immobilienberater“ natürlich auch Immobilienangebote im niedrigeren Preissegment. Ein Schnäppchen zu finden ist aber auf-

AS: Bevorzugt werden in letzter Zeit vor allem Häuser und Wohnungen direkt in der Kitzbüheler Innenstadt oder in zentrumsnahen sonnigen Hanglagen. Tendenziell werden Immobilien mit guter Infrastruktur gesucht, auch Objekte mit direktem Pistenzugang werden immer gefragter. Nur noch selten werden abgelegene „Hide-aways“ in Alleinlage erwünscht. Optisch im Trend liegt vor allem der moderne Tiroler Stil mit seiner Kombination aus Altholz und Stein, dem Einsatz von Schmiedeeisen und großen Fensterfronten. Allgemein geht die Entwicklung in Kitzbühels Top Adressen momentan dahin, dass für Grundstücke und Bestandsimmobilien Preise weit über dem üblichen Marktpreis erzielt werden. Diese Lagen bieten aufgrund der knappen Verfügbarkeit auch das beste und sicherste Investment.

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INTERVIEW AMIR SULJIC

Foto: Paul Dahan

Der Kitzbüheler Immobilienmarkt boomt. Längst hat sich die Gamsstadt zur Gansjahresdestination entwickelt, Einheimische, wie auch Neo-Kitzbüheler schätzen ihre Vielseitigkeit. Was in Punkto Wohnen derzeit besonders im Trend liegt, und wohin sich die Immobilienwelt entwickelt, darüber hat uns Amir Suljic, Geschäftsführer von Cum Laude Immobilia, im Interview Einblick gewährt.


Portrait: Paul Dahan

PRESSEFOTOGRAF AUS PASSION

RICHARD URBANEK

KITZ Interview

Keine Veranstaltung in Kitzbühel, auf der er nicht präsent ist, kein prominenter Gast, den er nicht abgelichtet hat. Richard „Urbi“ Urbanek, heuer 80 Jahre alt geworden, ist mit seiner Kamera immer und überall vertreten. Seine Exklusiv-Bilder von Arnold Schwarzenegger, Udo Jürgens, Roman Polanski oder Boris Becker gingen um die Welt. WAS UNTERSCHEIDET EIN URBI-FOTO VON HERKÖMMLICHEN PAPARAZZI-BILDERN? Richard Urbanek: Den Begriff „Paparazzo“ lehne ich ab, weil ihn viele Leute verwenden, ohne seine wahre Bedeutung zu kennen. Der Unterschied von einem PaparazzoFoto zu einem Urbi-Bild ist einfach erklärt: Wenn ich mit meiner Kamera auftauche, freuen sich die Leute und sie sind entzückt, dass ich sie fotografiere. Bei meinen Fotos lege ich großen Wert darauf, die Menschen immer von ihrer schönsten Seite darstellen und darüber hinaus möchte ich Kitzbühel gut präsentieren, über und mit den Leuten, die ich fotografiere. MARKANTE BEGEGNUNGEN MIT PROMINENTEN KITZBÜHEL- GÄSTEN? R.U.: Die gab und gibt es natürlich immer wieder. Eigentlich schon seit 40 oder 50 Jahren, weil ich schon lange in Kitzbühel gelebt habe, bevor ich als Pressefotograf für Zeitungen und Magazine tätig geworden bin. Kitzbühel

und die Prominenz, das gehört zusammen. Ich bin sogar der Meinung, dass mehr Prominente dauerhaft hier sind, als sie in anderen Orten Urlaub machen. Natürlich hat sich im Laufe der Zeit vieles verändert. Viele bekannte Persönlichkeiten besuchen jetzt Großevents im Auftrag von Sponsoren. Früher war der Rahmen elitärer: etwa als der Prinz von Hohenlohe nur im kleinen Kreis an seine private Schneebar lud und ich exklusiv fotografieren durfte. SIND MIT DEN ABGELICHTETEN PROMIS AUCH FREUNDSCHAFTEN ENTSTANDEN? R.U.: Ja natürlich, und darüber freue ich mich auch sehr. Etwa mit Franz Beckenbauer, mit Hardy Rodenstock oder auch mit Jack White und seiner Raffaela. Maria Schäffler ist eine sehr gute Bekannte und auch die kürzlich verstorbene Johanna Quandt, eine der reichsten Frauen Deutschlands, traf ich immer wieder gerne. Ich bin sehr stolz, dass ich einer der wenigen war, von dem sie sich fotografieren ließ.

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INTERVIEW RICHARD URBANEK


SCHROLL KITZBÜHELER GOLDSCHMIEDE

YVONNE & CHRISTOPHER SCHROLL

KITZ Interview

Portrait: Paul Dahan

In seiner Partnerin hat Christopher Schroll nicht nur die große Liebe, sondern auch eine begnadete Schmuckdesignerin gefunden. Mit ihrer Interpretation der modernen Frau von heute lässt Yvonne Schroll ihrer Kreativität nun freien Lauf: eine goldene Lovestory nimmt Gestalt an... NACH EINER ERSTEN KINDERUHR KOLLEKTION HABEN SIE BESCHLOSSEN, EINE WUNDERVOLLE SCHMUCK KOLLEKTION ZU LANCIEREN, DIE IHREN VORNAMEN ALS MARKENZEICHEN TRÄGT... Yvonne Schroll: Mein Mann, mein Schwiegervater und ich saßen immer wieder mal zusammen und haben gewisse Zeichnungen entworfen. Dabei ist uns aufgefallen, dass es einige kleine Details gibt, die wir bei anderen Schmuckstücken vermissen. Diese versuchten wir nun einzubauen. Und so ist die Linie „Yvonne“ entstanden, die - wie meine Handschrift - auch meinen Namen trägt, und für die moderne Frau gestaltet worden ist. Die Kollektion ist sowohl in 925 Sterling Silver, als auch Rosé-vergoldet erhältlich, und umfasst Armreifen, Ketten und Ohrringe, welche miteinander kombiniert, bzw. auch ausgewechselt werden können. Für tagsüber haben wir etwas zurückhaltendere Schmuckstücke entworfen, für Abends haben wir auf größere Ringe mit sehr schönen bunten Farbsteinen gesetzt, welche ich selbst besonders gerne mag. GIBT ES BEREITS EIN WEITERES PROJEKT, IN WELCHES SIE

UNS SCHON EIN PAAR EINBLICKE GEBEN KÖNNEN? Y.S.: Die Preise für die Schmuckstücke der Linie „Yvonne“ liegen zwischen 200 und 600 Euro. Selbstverständlich können wir die Kollektion auch in unserer Kitzbüheler Goldschmiede in Gelbgold, Rosé oder Weißgold fertigen, und damit sind wir schon beim nächsten Projekt: Wir wollen das, was wir bereits angefangen haben, mit eigenen Schmuckstücken fortführen. Auch diese zeichnen sich wieder durch die schönen Formen und bunten Steine aus, werden nur etwas hochpreisiger sein. Wichtig ist uns dabei, dass der Schmuck in Verbindung zur modernen Frau und zum Lifestyle von heute steht. CHRISTOPHER, WAS IST ES FÜR EIN GEFÜHL, YVONNE NUN SOWOHL IN IHRER FAMILIE, ALS AUCH IN IHREM UNTERNEHMEN DAZUGEWONNEN ZU HABEN? Christopher Schroll: Yvonne bringt mit ihrer Kreativität überall frischen Wind hinein, und da kann man sie nur zusätzlich unterstützen, und muss ihr den Freiraum geben, sich weiter entfalten zu können. Ich bin sehr stolz auf sie!

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INTERVIEW YVONNE & CHRISTOPHER SCHROLL


Foto: Paul Dahan

GORNIK IMMOBILIEN

KARIN GORNIK

KITZ Interview

Auf diese Frau kann man bauen, sucht man in Kitzbühel nach seinem Traumgrundstück. Auch exklusive Wohnungen und Häuser verkauft die konzessionierte Immobilienmaklerin mit Geschick und Leidenschaft. Im Interview erzählt uns Karin Gornik ihre persönliche Erfolgsgeschichte. WIE SIND SIE IN KITZBÜHEL IN DIE IMMOBILIENBRANCHE GEKOMMEN? Karin Gornik: Mein Mann und ich haben uns hier 1995 bei Inge Meise eine Ferienwohnung gekauft, einige Jahre später, als mein Mann seine Firmengruppe verkauft hat, haben wir beschlossen, von Niederösterreich nach Kitzbühel zu ziehen. Damals war Frau Meise wieder unsere Maklerin und hat uns das Baugrundstück verkauft, wo wir gebaut haben und auch heute noch leben. Aus dieser Geschäftsbeziehung ist bald eine Freundschaft entstanden. Eines Tages hat Inge zu mir gesagt, sie möchte jetzt gerne in Pension gehen. Ich hatte ja schon immer eine Liebe zu Immobilien und habe gesagt: „Du, das interessiert mich“ und mein Mann und ich haben spontan entschieden, die Firma zu kaufen. Inge hat mich sehr sorgfältig hier am Markt eingeführt. Nach meiner Ausbildung zur Immobilienmaklerin ist die Firma Gornik Immobilien entstanden, die ich seit 2004 alleine führe – mit tatkräftiger Unterstützung meines Mannes im Bereich Werbung, Marketing und EDV. WAS SIND IHRE SCHWERPUNKTE? K.G.: Wir vermitteln grundsätzlich alle Arten von Immobilien: Häuser, Wohnungen und Grundstücke mit dem Schwerpunkt Verkauf. Das Mietsegment ist ein kleines, sehr feines. Darüber hinaus haben wir uns auf Kitzbühel und die nahe Umgebung spezialisiert. Wir haben eine Premium-Schiene eingeführt, die „Premium Selektion“. Diese behandelt Immobilien, die von

Lage, Größe und Ausstattung speziell sind. Meine Firma ist Teil des „European Real Estate Network“ mit Sitz in London. Hier arbeiten wir auf Netzwerkbasis mit anderen Maklerkollegen zusammen. Das ist auch der Grund, warum wir in Kitzbühel kein Geschäftslokal betreiben. Wir treffen unsere Kunden dort, wo sie es möchten. Da sind wir flexibel. WIE SEHEN SIE DIE ZUKUNFT DES KITZBÜHELER IMMOBILIENMARKTES? K.G.: Kitzbühel ist und bleibt das Herz der Alpen, in gesellschaftlicher und sportlicher Hinsicht. Es bietet als Ganzjahresdestination sehr viel. Wir liegen ideal von der Erreichbarkeit, sei es der Flughafen Salzburg, Innsbruck oder München. Sehr wichtig ist in Zeiten wie diesen auch die Sicherheit, die wir hier haben, und die hohe Lebensqualität. Unsere Kunden suchen vor allem Liegenschaften im Hochpreissegment, aber auch im normalen Preissegment bieten wir eine breite Range an. Die Lage muss sehr gut sein und die Liegenschaft sollte neu gebaut und eingerichtet sein. Durch die neuen Medien hat man heute die Chance, den Markt transparent zu halten und zu vergleichen. Unsere Kunden sind sehr informiert und können dadurch gut Entscheidungen für ihre Traumimmobilie treffen. Auch wenn wir die nächsten Jahre immer wieder Preissteigerungen zu erwarten haben, bleiben die Liegenschaften hier sehr wertbeständig. Ich bin überzeugt, dass der Markt sehr attraktiv und aktiv bleibt.

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INTERVIEW KARIN GORNIK


Foto: Paul Dahan

EIN VISIONÄR HORST WENDLING

KITZ Interview

Horst Wendling bewegte nicht nur viel als Kitzbühels Bürgermeister, auch mit seinem jüngsten Projekt, der ArcheNeo, treibt er die Zukunft voran. Der visionäre Gewerbepark vereint modernste Technologien und jahrelange Erfahrung im Holzbau. Mit Solarstrom und Erdwärme deckt der Park seinen Energiebedarf selbst und gilt als Paradebeispiel für ökologisches Wirtschaften mit erneuerbarer Energie. WAS IST DAS KONZEPT DER ARCHENEO? Horst Wendling: Es ist ein nachhaltiges Projekt: Bauen in Holz, 36 cm Stärke. Einige lachen vielleicht darüber und die Geister scheiden sich: Betonlobby gegen Holzbefürworter. Wir holen die Energie aus dem Erdinneren, wir haben 14 Bohrungen mit einer Tiefe von je 200 Metern. Damit holen wir die Wärme aus der Erde und wandeln sie mit Hilfe einer Wärmepumpe in Energie um. In der Sommerzeit wird das ganze als Lüftung benützt. Wir haben eine ca. 1300m2 Solaranlage auf den beiden Dächern der ArcheNeo, wo die Sonnenergie zu Strom umgewandelt wird, der dann auch an die lokalen Energieanbieter verkauft wird. Wenn man so ein Projekt angeht, trifft man auf eine Vielzahl an Visionären. Man kommt auf die Idee, ganze Dörfer, kleinere Gemeinden oder Industrieparks auf diese Weise umzustellen. Es wird kommen, vielleicht sind wir nur 20 Jahre zu früh dran, aber ich bin überzeugt, wir werden Recht behalten, denn das ist die Zukunft. WELCHE HERAUSFORDERUNGEN GIBT ES IN BEZUG AUF DIE GRÖSSE DER ARCHENEO? H.W.: Wenn ich das in einer kleinen Ausführung umsetze, z. B. bei einem Carport, dann wird allen klar sein, dass das funktioniert. Ich glaube, dass man mit der Größe dieses Projektes - wir haben ja 6400m2 Bürofläche - gut sehen kann, dass auch etwas in dieser Dimension funktioniert, man muss sich nur trauen. Auf die Politik darf man sich nicht verlassen, sonst wird man irgendwann zum Bittsteller. Man muss nur

überzeugt sein, dass das Werk funktioniert. Das, was im Kleinen geht, funktioniert auch im Großen. SIE SIND EIN GROSSER BEFÜRWORTER VON ELEKTROMOBILITÄT. WARUM GLAUBEN SIE, DASS E-AUTOS DIE ZUKUNFT SIND? H.W.: Die Elektromobiliät hat sich unwahrscheinlich entwickelt: ob Tesla, Nissan Leaf, Renault Zoe, BYD-E6 aus China... Wir haben in der ArcheNeo verhältnissmäßig früh zwei Elektrotankstellen mit sechs Ladestationen aufgebaut, die gerne auch für Fotoshootings verwendet werden, meistens von Tesla München, aber auch von Tesla Wien oder Frankfurt. Bei uns „beladen“ die Leute kostenlos, wir sind froh über jedes Elektroauto, das in die ArcheNeo hineinfährt und diese Steckdosen verwendet. Ich bin der Meinung, dass wir in den nächsten drei, vier Jahren einen Boom an Elektroautos und Elektromobiliät erleben werden. Es geht ja nicht nur um das Auto an sich, auch Rollstühle, Pedelecs oder Trikes wird elektrisch betrieben. WAS WÜNSCHEN SIE SICH FÜR DIE ZUKUNFT? H.W.: Die ArcheNeo lebt und es werden jedes Jahr mehr Mieter und Mieteigentümer. Das freut mich sehr. Mein nächster Plan ist es, gesund und in Bewegung zu bleiben. Das beginnt im Kopf und endet bei der kleinen Zehe. Bewegung ist alles im Leben. Wenn man den Willen hat, etwas Neues, Visionäres zu tun, dann trifft man auch immer auf Gleichgesinnte, mit denen es einen Riesen Spaß macht, zu arbeiten.

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INTERVIEW HORST WENDLING


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INTERVIEW HIAS LEITNER

Foto: Hias Leitner Privatarchiv


HIAS LEITNER

IN LODENHOSE UND PULLOVER DIE STREIF HINUNTER…

Foto: Blumenthal

Von ihm hat so mancher Olympiasieger das Skifahren gelernt. Dabei hat er selbst erst relativ spät damit begonnen. Eher durch Zufall ist der Hias Leitner zu einem der besten Rennfahrer seiner Ära geworden. Die Medaillen waren dem gebürtigen Kitzbüheler gar nie so wichtig – im Vordergrund stand für ihn eher, es seinen Freunden und großen Vorbildern Toni Sailer und Anderl Molterer gleich zu tun… Sie waren gerade einmal 10 Jahre alt, als 1946 das erste Hahnenkammrennen nach dem Krieg ausgetragen wurde. Inwieweit hat dieses Erlebnis mit Ihrer Begeisterung für’s Skifahren zu tun? Hias Leitner: Mir hat es schon gefallen, wie die da runtergeschossen sind! Aber den ganzen Trubel rundherum hab ich noch nicht so mitbekommen, da ich auf einem Hof etwas außerhalb des Ortes aufgewachsen bin. Dort waren wir viele Kinder, sind mit unseren Holzskiern die kleinen Hänge rund um den Hof runtergesaust und haben uns Schanzen gebaut. Die wirkliche Begeisterung für’s Skifahren hat sich bei mir erst später entwickelt. Bei einem Skirennen bin ich hinter dem Toni (Sailer, Anm. d, Red.)

Zweiter geworden, da bin ich dann eingeladen worden, dem Skiclub beizutreten. Erst dann habe ich begonnen, ein bisschen zu trainieren – und damit kam dann auch die Begeisterung für den Rennsport. Wenige Jahre später waren Sie selbst als Rennfahrer mit am Start auf der Streif, was haben Sie gefühlt als Sie das erste Mal da oben standen? H.L.: Als ich das erste Mal von oben in die Mausefalle geschaut habe, hatte ich schon einen riesen Respekt! Denn – auch wenn ich aus Kitzbühel stamme – die Mausefalle bin ich zuvor nie runtergeschossen, die war ja nie präpariert, ich bin den Hang höchstens runtergewedelt.

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Fotos: Richard Frischauf

„DAS ERSTE MAL HATTE ICH MEINE EIGENEN VORBILDER BESIEGT... Wie sind die Rennen damals abgelaufen? Wo liegen die Unterschiede zu heute? H.L.: Das lässt sich gar nicht vergleichen, schon allein vom Material her! Wir sind ja noch auf Holzskiern gefahren, eine Sicherheitsbindung gab‘s damals nicht. Die Pisten waren kaum präpariert – da gab es vielleicht fünf, sechs Männer, die vor dem Rennen mit der Schaufel hinuntergefahren sind, um die größten Hügel zu entfernen, aber das war‘s dann auch schon. Fangnetze gab es damals auch noch keine, wenn du im Steilen gestürzt bist, bist du in den Wald gekugelt. Wir in Kitzbühel hatten da zumindest das Glück, dass die Bäume neben der Piste auch sehr weit unten Äste hatten und damit als natürliches Fangnetz fungiert haben! Gott sei Dank war das Tempo damals noch nicht so hoch wie heute, das Material war langsamer. Anders wär’s gar nicht gegangen. An hatten wir damals übrigens Lederschuhe, eine Lodenhose und einen Pullover. Und wir sind die meiste Zeit mit dem Stirnband gefahren. Sturzhelme gab‘s noch keine. Die sind erst später entwickelt worden. Bis dahin haben manche Fahrer Radhelme verwendet.

Gemeinsam mit ihren Kollegen Toni Sailer, Christian Pravda, Anderl Molterer oder Ernst Hinterseer haben Sie dem K.S.C. eine ‚goldene Ära‘ beschert. Warum sind gerade aus der Region Kitzbühel so viele erfolgreiche Skirennläufer hervorgetreten? H.L.: Der Christian, der Älteste, ist 1952 bei der Olympiade in Oslo mitgefahren, das haben wir daheim über Radio und die Wochenschau begeistert mitverfolgt. Christian war immer unser aller Vorbild. Dann haben der Molterer und der Hinterseer ihre ersten Rennen gewonnen, das hat uns Jüngere natürlich weiter angespornt, es ihnen nachzutun. Es war sicher von Vorteil, dass wir so viele gute Fahrer im Ort hatten, wir haben uns gegenseitig gepusht! Sie sind nicht nur bei vielen Internationalen Rennen, sondern auch bei Olympischen Spielen am Stockerl gestanden. Was hat Ihnen in Ihrer Karriere am meisten bedeutet? H.L.: Eine Medaille war für mich natürlich immer was Großes. Aber als ich bei den Testrennen für die WM 1958 in Gastein in der Abfahrt das erste Mal vor dem Toni

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Foto: Hias Leitner Privatarchiv

... DIESES GEFÜHL WAR EINFACH UNBESCHREIBLICH!“ Sailer und dem Anderl Molterer lag, war das einfach nur unglaublich! Das erste Mal hatte ich meine eigenen Vorbilder besiegt – dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich! Nach einigen Jahren in Österreich haben Sie Ihre Karriere in den USA fortgesetzt. Wie ist es dazu gekommen? H.L.: 1964 habe ich bei der Olympiade im Slalom eingefädelt und war total frustriert. Als mich im Ziel der Chef der amerikanischen Profifahrer gefragt hat, ob ich in sein Team wechseln möchte, habe ich nicht lange überlegt. Ich habe niemanden über meine Pläne verständigt, nicht einmal den Skiverband. Und so ist es gekommen, dass ich acht Saisonen in den USA als Profi gefahren bin, dreimal hintereinander bin ich dort sogar Profi-Weltmeister geworden. Nach Ihrer Rückkehr aus den USA waren Sie lange als Trainer tätig. Worin lag das Geheimnis Ihres Erfolgs, was haben Sie den jungen Läufern mit auf den Weg gegeben? H.L.: Ich habe 1972 als Trainer beim Tiroler Skiverband begonnen und durfte viele spätere Weltmeister, Olym-

piasieger und Weltklasseskifahrer betreuen. Etwa den Leonhard Stock oder den Harti Weirather. Auch Günther Mader, Stephan Eberharter, Christoph Gruber, Pepi Strobl oder Benni Raich habe ich trainiert. Ich war als Trainer ein sehr väterlicher Typ. Natürlich gab’s Disziplin, aber die Läufer haben gewußt, dass sie mit allen Sorgen und Problemen zu mir kommen können. Ich bin auf alles eingegangen – heute wird ja oft nur mehr stur trainiert. Und ich war auch – oder vor allem – für jene da, die nicht so gut waren. Denn die haben mich wirklich gebraucht. Ich schaue sehr gerne auf diese Zeit zurück. Heute leben sie wieder in Kitzbühel – was schätzen Sie an Ihrer Heimat besonders? H.L.: Erstens die schöne Gegend, die schöne Stadt, und dann habe ich hier auch jede Menge gute Freunde. Und ich schätze unsere Jahreszeiten sehr. Man kann hier bergsteigen, wandern, radfahren und im Winter bestens skifahren. Was Schöneres gibt es nicht. Wir haben alles – eigentlich bräuchten wir gar nie auf Urlaub zu fahren.

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AL MONTE & FRIENDS

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PROFIL AL MONTE & FRIENDS


Alan Montecillo ist Vollblutmusiker und Entertainer. Wie kein anderer schafft er es, das Publikum mit seiner Musik, seinem Talent und seiner Leidenschaft zu begeistern. Unterstützung bekommt er dabei von seinen „friends“ , die mit ihm die Bühne rocken und jeden musikalischen Auftritt in eine unvergessliche Show verwandeln.

Fotos: Paul Dahan

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er soviel Enthusiasmus und Begeisterung auf der Bühne zeigt und dabei virtuoses Taktgefühl und musikalisches Genie beweist, zieht nicht nur die Zuschauer in seinen Bann, sondern schart auch unweigerlich andere Musiker um sich, die seinem Rhythmus folgen und mit ihm zusammen eine Formation bilden, die an Schwung und Power kaum mehr zu überbieten ist. Al Monte, der charismatische Bandleader der Truppe, wurde als Alan Montecillo in den Philippinen geboren und studierte dort seine Leidenschaft, Musik. Nach einem turbulenten Tourleben durch Japan und ganz Europa landete Al Monte schließlich 1981 in Kitzbühel, wo er seit etlichen Jahren auch an der Landesmusikschule unterrichtet, sofern er nicht gerade seiner eigenen Musik frönt. Mit einer Leich-

tigkeit beherrscht er Keyboard, Klavier und Gitarre. Um den musikalischen Gesamteindruck um ein Vielfaches zu verstärken, holt sich der Künstler immer wieder neue Talente auf die Bühne. Wie zum Beispiel die ambitionierte SingerSongwriterin Lotte Friederich aus München, die aus dem Bereich Jazz-Gesang kommt und mit ihrer souligen Popstimme die Band bereichert. Für luftig-leichte und gleichzeitig energetische Trompetenklänge sorgt die aus Armenien stammende Angela Avetisyan, die von einem der besten russischen Trompeter Unterricht erhielt. Mit Lena Buhl, ist das Quartett komplett: Die talentierte Pop-Musikern lebt ihre Vielseitigkeit mit „Al Monte & friends“ auf der Bühne aus. Gemeinsam haben sie eine mitreissende, unbeschreibliche Power, die jeden Raum mit großartiger Stimmung erfüllt.

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Foto: Paul Dahan

Nestor A Haddaway – Wir können niemals alle Facetten dieses musikalischen Energiebündels auf einen ein paar Zeichen langen Text beschränken. Haddy ist ein vielschichtiger Künstler, der nicht gerne über sich selbst, sondern lieber durch seine große Leidenschaft spricht: Musik! Also lassen wir ihm das Wort - mit der ersten Strophe seiner neuen Single „I wanna be for you“ , die Ende Jänner 2017 erscheint...

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NESTOR A. HADDAWAY

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„I WANNA BE FOR YOU“

HADDAWAY

„Love takes control when I hold your hand The night comes to life when we start to dance The last control switch your body wants it Ya never fell so deep Your kiss is with me Ya lay beneath me Oh baby stay with me (I wanna be for you) You told me you want me You said today (I wanna be for you) I told you I want you I said today (I wanna be for you)“ ...


SONNBERGSTUBEN

ROSI SCHIPFLINGER

KITZ INTERVIEW

Einmal am Tag spaziert Rosi Schipflinger zu der kleinen Kapelle neben den Sonnbergstuben. Dann dankt sie dem lieben Gott dafür, an welch wunderbarem Flecken Erde sie leben darf. Hier oben am Berg ist sie verwurzelt, hier ist sie daheim. Und auch ihren Gästen vermittelt sie dieses Heimatgefühl. Aus aller Welt zieht es die Menschen zur singenden Wirtin Rosi…

Foto: Paul Dahan

SIE SIND EIN FIXSTERN AM KITZBÜHELER GASTRONOMIEHIMMEL. WORIN BESTEHT IHR ERFOLGSGEHEIMNIS? Ich glaube, die Leute merken mir an, dass ich meine Arbeit von Herzen gerne mache, ich lebe für die Sonnbergstuben, ich liebe meine Gäste. Zudem haben wir eine wunderschöne Lage, der Blick auf Kitzbühel und in die umliegenden Berge ist einfach traumhaft. Und die Leute schätzen unsere bodenständige und authentische Küche. DIE SONNBERGSTUBEN IST AUCH BEI DEN PROMIS BESONDERS BELIEBT. WIE KAM ES EINST DAZU? Mein erster prominenter Gast war der Fürst von Thurn und Taxis. Er hatte ein Haus in Kitzbühel. Und immer, wenn seine Frau Gloria mit den Kindern auf der Bichlalm schifahren war, kam er zu mir und schwärmte jedes Mal aufs Neue von unserem schönen Platz. Zudem wollten während der Hahnenkammrennen viele Promis mit dem Hubschrauber auf den Hahnenkamm geflogen werden, dort war das aber nicht erlaubt, auf der Bichlalm aber schon. Und so kamen sie halt zu mir. Anfangs war das noch ein Geheimtipp, ich habe damals selbst gekocht, es gab nicht viel, aber was es gab, war gut. Gesungen hab ich auch damals schon gern. Als dann Jack White das Kitzbühel-Lied für mich schrieb, und ich als singende Wirtin im Fernsehen war, nahmen die Dinge ihren Lauf. Mit der Zeit kamen immer mehr und mehr Leute, und alles wurde größer und größer…

WIE SIND SIE ZUR MUSIK GEKOMMEN, HABEN SIE EINE GESANGSAUSBILDUNG? Nein, gar nicht. Als Bergbauernkind durfte ich in der Schule Zither spielen lernen. Auf den Schihütten – ich bin immer gern schigefahren – gab‘s aber meist nur eine Gitarre, und so habe ich mir dann als junges Mädchen von meinem ersten Lehrgeld den Traum von einer eigenen Gitarre erfüllt. Das spielen hab ich mir selbst beigebracht. Und mit der Zeit habe ich begonnen, eigene Lieder zu schreiben. Und die gebe ich, wenn’s gesellig wird, immer wieder gerne zum Besten! Denn singen gibt mir Kraft, es reinigt die Seele. WAS WÜNSCHEN SIE SICH FÜR DIE ZUKUNFT? Ich bin gesund, habe einen Sohn und zwei Enkelkinder, die mir unendlich viel Freude machen und lebe am schönsten Platz der Welt. Und ich habe sogar das Tiroler Verdienstkreuz bekommen. Recht viel mehr geht ja gar nicht mehr. Ich weiß mich wirklich glücklich zu schätzen. GIBT ES NOCH BERUFLICHE VISIONEN? Ich möchte einen Teil des Anbaus wieder verkleinern und daraus eine richtig urige, rustikale Stube machen. Dort wird mein Sohn Friedl viel grillen, und auch eine Schauküche ist geplant. Und dann hatte der Friedl für den heurigen Sommer noch eine ganz besondere Idee: einmal pro Woche wird ein Sushi-Meister ein Stück Japan auf die Alm holen!

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INTERVIEW ROSI SCHIPFLINGER


Q!RESORT HEALTH & SPA KITZBÜHEL

BIBIANA LOOCK

KITZ INTERVIEW

Einzigartig die Mischung, mannigfaltig die Begeisterung, hymnisch die Bewertungen der Gäste. Das Q!Resort in Kitzbühel verbindet Glamour mit Natur pur. Ob im Garten mit großem Schwimm-Biotop oder am Teller. Bibiana Loock sorgt mit ihrem Team für wohltuenden veganen Bio-Genuss.

Foto: Martin Klotz

KITZBÜHEL STEHT FÜR SO VIELES. NUN AUCH FÜR EIN HÖCHST ERFOLGREICHES Q!RESORT, DAS SICH GÄNZLICH DEM VEGANGEN GENUSS VERSCHRIEBEN HAT. WIE FUNKTIONIERT DAS? Die vegane Ernährung hat bei uns im Hotel einen sehr hohen Stellenwert. Das ist etwas, das wir als Familie, aber auch immer mehr Mitarbeiter wirklich lieben und vor allem auch leben. Wir sind ein biologischer Betrieb und lassen uns von der Bio-Austria auch regelmäßig kontrollieren und zertifizieren. Wir haben uns in der veganen Szene einen guten Namen gemacht und haben entsprechend viele Veganer als Gäste. Aber richtig freue ich mich über Nicht-Veganer, die diese Ernährungsform einmal im Restaurant probieren und schwärmend hinaus gehen. IM Q!RESORT KANN MAN SICH AUCH SPEZIELLEN GESUNDHEITSPAKETEN HINGEBEN. WAS IST DAS EINMALEINS DES BASEN-FASTENS? Der Mensch wird in einer optimalen Saure-Basen Balance geboren. Erst im Laufe unseres Lebens übersäuern wir durch einen falschen Ernährungsstil, unregelmäßige Essenszeiten und viel Stress. Das Fasten ist dafür der Beste Reparaturmechanismus. Aber man muss sich in dieser Zeit eben wirklich ausschließlich basisch ernähren. Mindestens eine Woche mit kleinen Portionen und nur Obst und Gemüse. Denn das sind die einzigen Lebensmittel,

die basisch verstoffwechselt werden. Es gibt etliche Lebensmittel wie Zucker, Weißbrot, Alkohol, Süßgetränke, Energiedrinks, Fisch und Fleisch, die sich bei uns im Körper als Säurebildner auswirken. Bei unserer Basen-Fastenwoche im Q!Resort verzichten wir auf alle Säurebildner. Trotzdem lässt sich dabei genießen. Der Standort Kitzbühel ist dafür optimal, weil man kann zum einen den Lifestyle miterleben und sich zum anderen auch komplett herausnehmen, Kraftplätze aufsuchen, wo man entschleunigt. Dadurch entgiftet man nicht nur den Körper, sondern auch wunderbar die Seele. WIE SIEHT EINE BASENFASTEN WOCHE BEI EUCH IM Q!RESORT AUS? Wir beginnen das Basenfasten immer mit einem Einführungsgespräch, um die ersten Fragen abzuklären und den Gast wirklich an die Hand zu nehmen. Er entdeckt, was sich aus Obst und Gemüse alles machen lässt und das Hungergefühl ist weniger stark, als man vielleicht denkt. Wichtig ist, dass man sich auch am Aktivprogramm beteiligt, beim Yoga, Pilates-Training, Bauch-Beine-Po oder auch beim Rückenkurs. Es gilt, den Spa zu nutzen, in die Sauna zu gehen. Kleine Wehwehchen, Migräne verschwinden, die Haut wird lebendiger und straffer, Regelbeschwerden nehmen ab. Unser Ziel ist es, den Gast zu Entgiften, zu Entsäuern, damit er wirklich aufblüht.

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INTERVIEW BIBIANA LOOCK


J. CORDIN

M. SCHAGERL

KITZ INTERVIEW

Foto Julia Cordin: Paul Dahan; Foto Marlis Schagerl: Johannes Felsch

Es ist dieses besondere Strahlen, dieser Glanz in den Augen, dieses glückliche Lächeln, mit dem ihre Kunden das Kitzbüheler Beauty Center Marlis verlassen: Marlis Schagerl und Julia Cordin verbindet nicht nur ihr gemeinsamer Arbeitsplatz, sondern ihre Liebe zur Schönheit. WAS IST IHR LEISTUNGSSPEKTRUM? MS: In meinem Beautysalon gibt es alles, was mit Schönheit zu tun hat: Fußpflege, Gesichtsbehandlungen, Körperbehandlungen, Maniküre, Wimpern kleben und Shellack. Zudem macht mein Sohn Frisuren. Mein Spezialgebiet ist Permanent Make Up, mein Lieblingsthema sind Augenbrauen. JC: Als plastische Chirurgin habe ich mich auf ästhetische Chirurgie spezialisiert, und dabei wiederum auf Brustchirurgie und Straffungsoperationen, wie Oberarmstraffung, Oberschenkelstraffung und Bauchdeckenstraffung, sowie auch Fettabsaugung und Fetttransfer. Zum anderen bin ich im Bereich der ästhetischen Medizin tätig, dazu zählen Botoxbehandlungen, Behandlungen mit Hyaluron und Fadenlifting. WAS BEDEUTET SCHÖNHEIT FÜR SIE PERSÖNLICH? MS: Ich finde, Schönheit kann man nicht pauschalieren. Jeder Mensch ist auf seine ganz eigene Art und Weise schön. Und diese ganz persönlichen Schokoladenseiten kann man natürlich durch gezielte Pflege hervorheben oder unterstreichen. Ein gepflegtes Äußeres ist immer schön und verstärkt zudem das eigene Selbstbewußtsein. JC: Als schön empfinde ich Menschen, die frisch und natürlich aussehen. Und diese Philosophie verfolge ich auch im Beruf. Man darf nie versuchen, etwas aus jemandem zu machen, was er nicht ist. Denn die Person soll nach einer medizinischästhetischen Behandlung nicht anders aussehen, sondern ich will das Maximum aus ihrem Aussehen rausholen.

BEAUTYSALONS UND PLASTISCHE CHIRURGEN ERLEBEN EINEN GROSSEN BOOM. WODURCH ZEICHNEN SICH IHR BEAUTY-CENTER BZW. IHRE ORDINATION AUS? MS: Mein Team bildet sich laufend fort, so dass es in allen Bereichen am neuesten Stand und durch seine große Erfahrung auch schnell ist. Denn der wichtigste Faktor heutzutage ist Zeit. Alles soll möglichst rasch gehen, die Leute hetzen von einem Termin zum nächsten. Deshalb arbeiten wir bei Bedarf zu dritt an einer Kundschaft – und können beispielsweise innerhalb einer Stunde Hände, Füße und Haare gleichzeitig behandeln. JC: In meiner Branche spielt Ehrlichkeit eine große Rolle. Und die bringe ich meinen Patienten entgegen, denn ich muss das, was ich tue, zu 100 % vertreten können. Das hat zur Folge, dass ich auch mal Nein zu einem Behandlungswunsch sage. Ich möchte mich nicht verbiegen, nur um es jemandem recht zu machen. Und genau diese Geradlinigkeit schätzen meine Patienten, denke ich, sehr. WIE SIEHT IHR PERSÖNLICHES BEAUTYPROGRAMM AUS? JC: Ich versuche, so viel Schlaf als möglich zu bekommen, um nicht müde auszusehen. Zudem verwende ich seit einigen Jahren regelmäßig Botox, gelegentlich auch Hyaluron. MS: Ich mache regelmäßig Sport, rauche nicht und trinke kaum Alkohol. Manchmal leiste ich mir eine Botox- oder Hyaluronbehandlung. Das bin ich meinem Beruf schuldig, und es hebt mein Selbstbewusstsein.

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INTERVIEW MARLIS SCHAGERL UND JULIA CORDIN


HOLZSTUDIO

SIMON OBERACHER

KITZ INTERVIEW

Holzböden erzählen Geschichten, haben eine Seele. Davon sind Simon Oberacher und sein Team überzeugt. Deshalb setzen die Holzspezialisten alles daran, alte Böden am Leben zu erhalten, bzw. ihnen durch innovative Technologien neues Leben einzuhauchen. Denn, so der „Holzstudio Passt“-Juniorchef: „Nicht nur die Bewohner gewöhnen sich über die Jahre an ihren Holzboden, auch der Boden gewöhnt sich an seine Bewohner“

Foto: Paul Dahan

WODURCH ZEICHNET SICH IHR BETRIEB AUS? Wir achten stets darauf, dass die Bodenbeläge, die wir verarbeiten, nachhaltig erzeugt werden. Nur wenn man weiß, wo die Materialien herkommen, was in ihnen steckt, kann man auch einen Bezug dazu entwickeln. Als Speerspitze des Gewerbes sind wir Meinungsbildner und haben eine gewisse Verantwortung. Wir müssen die Produkte, die wir verarbeiten, ganz genau kennen, damit wir dem Kunden dann den besten Nutzen für seine persönliche Situation daraus aufzeigen können. Dafür nehmen wir auch große Wege auf uns: wir fahren direkt zu den Werken, um genau zu sehen, wie und unter welchen Bedingungen die Produkte erzeugt werden. NEBEN DEM VERLEGEN NEUER BÖDEN HABEN SIE SICH AUCH AUF DIE RENOVIERUNG BESTEHENDER HOLZBÖDEN SPEZIALISIERT. WELCHE VORTEILE BIETET DIE REVITALISIERUNG ALTER BÖDEN? Ein Holzboden ist kein Wegwerf- sondern ein dauerhaftes Produkt. Er hat eine Seele. Deshalb gibt es nichts besseres, als einen bestehenden Holzboden wertig zu renovieren. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: man kann ihn abschleifen, und ihm damit ein neues Bild verleihen. Dabei nimmt man ihm aber seine Struktur, und damit auch seine Seele. Deshalb bevorzugen wir eine andere Methode, mit der der Charakter des Bodens wieder in den

Vordergrund rückt. Wir bürsten die Böden mit einer Stahlbürste, arbeiten dadurch die weichen Jahresringe heraus, und erzeugen damit ein Berg-Tal-Gefälle im Holz. Das bringt ein angenehmes Fußgefühl und verleiht dem Boden neues Leben. Mit dieser schonenden Arbeitsweise können wir den ganzen Schmutz und die ganzen Rückstände, die so ein Boden mit der Zeit aufnimmt, entfernen, ohne seinen Charakter zu zerstören. IM HANDWERKSBEREICH WIRD OFT AUF TRADITIONSREICHE, LANGBEWÄHRTE ARBEITSWEISEN GESETZT. WIE STEHEN SIE ZU NEUEN TECHNOLOGIEN? Wir bemühen uns stets, neue Trends aufzugreifen, zu testen, und mit unserem Know How zu kombinieren. Bestes Beispiel: eine neue Oberflächenbehandlung für Holzböden, die sowohl bei neuen als auch bei renovierten Böden zum Einsatz kommen kann: man stelle sich vor, man möchte seinen alten Wohnzimmerboden auffrischen, hat keine Möglichkeit, auszuziehen, sondern möchte den Raum so schnell als möglich wieder nutzen - durch das neue Verfahren ist das kein Problem: wir kommen in der Früh hin und bereiten den Boden vor, bringen anschließend unser neues Oberflächensystem auf, und härten dieses durch eine energiesparende und ungefährliche LED-Technologie sofort aus. Wenn der Kunde am Abend nach Hause kommt, hat er bereits einen benutzbaren, wiederstandsfähigen schönen Boden, und das auf Jahre.

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INTERVIEW SIMON OBERACHER


PREMIUM- UND LUXUSIMMOBILIEN

KLAUS FABI

KITZ INTERVIEW

Die Private Residences Luxury Real Estate Group gehört seit Jahren zu den führenden Immobilienunternehmen in Kitzbühel. Unter dem Motto „Mehr, als nur eine Real Estate Agentur“, versucht Gründer und Inhaber Klaus Fabi mit seinem erfahrenen Beraterteam ständig neue Maßstäbe in der Branche zu setzen und einzigartige Innovationen zum Vorteil seiner anspruchsvollen Kunden zu etablieren.

Foto: Marco Richter

WAS UNTERSCHEIDET IHR UNTERNEHMEN VON VIELEN ANDEREN MAKLERN AM MARKT? Zunächst haben wir uns von Beginn an auf die Beratung und Vermittlung im Bereich der internationalen Premium - und Luxusimmobilien spezialisiert und vor mehr als 10 Jahren unser operatives Geschäft auf Mallorca in Port Andratx begonnen. Mit den Niederlassungen in Kitzbühel und Zürich entstand dann ein internationales Netzwerk mit einzigartigen Zugängen zu vermögenden Kunden und wunderschönen Immobilien an einigen der schönsten Standorte Europas. In dieser Konstellation und Ausrichtung als spezialisierte Unternehmensgruppe sind wir sicher einzigartig in der Branche. ERZÄHLEN SIE UNS ETWAS ÜBER IHRE DIVERSEN INNOVATIONEN, MIT DENEN SIE IN DEN LETZTEN JAHREN IMMER WIEDER FÜR AUFMERKSAMKEIT IN DER BRANCHE GESORGT HABEN… Als spezialisiertes Beratungsunternehmen haben wir uns immer wieder bemüht, vor allem qualitative Innovationen im Markt zu etablieren und völlig neue Kommunikations- und Beratungsstandards zu setzen. Zu den wesentlichen USPs gehört hier sicher unsere App, die durch ihr internationales Partner - und Beziehungsnetzwerk deutlich mehr ist als nur eine Optimierung für mobile Endgeräte. Parallel haben wir diverse Innovationen nicht nur mit unserem exklusiven Im-

mobilien und Lifestyle „Living Moments“ entwickelt, sondern auch im Empfehlungsnetzwerk mit ausgewählten und renommierten Partnern privilegierte Kundenservices im Rahmen unseres Diamonds Members Clubs geschaffen. MIT IHRER NEUEN, INTERNATIONALEN IMMOBILIENPLATTFORM WWW.LUXUS-LIEGENSCHAFTEN.DE GEHEN SIE ABERMALS NEUE WEGE. WAS WAR DIE MOTIVATION FÜR DIESES GROSSE PROJEKT? Die Branche klagt schon seit langem über wenig konstruktive Weiterentwicklung der Marktführer und mangelnde Alternativen. Mit dem völlig neuen Konzept und Geschäftsmodell von Luxus Liegenschaften streben wir vor allem eine Art Elite- und spezialisierte Vermarktungsplattform, vorrangig für Premium- und Luxusimmobilien, an, bei der wir ausschließlich mit den führenden Unternehmen der Branche in Deutschland, Österreich und der Schweiz operativ zusammenarbeiten und als Zentralvermarkter und Bindeglied für hochwertige, gemeinsame Immobiliengeschäfte fungieren. Die Zielsetzung besteht hier ganz klar darin, mit Luxus Liegenschaften langfristig eine neue Marke in der Branche zu etablieren, die für belegbare Qualität im Immobilienbereich steht und die vor allem mit bedarfsgerechten Services die so wichtige Brücke zwischen anspruchsvollen Kunden und den besten Anbietern am Markt schlägt.

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INTERVIEW KLAUS FABI


KÖNIGSFELD

PERMESSO?

Wenn Katharina Königsfeld dem Flügel so richtig Dampf macht und Bach´s „Toccata“ oder aus Vivaldis „Quattro Staggioni“ furios mit Dancefloor-Beats zitiert, dann geht was ab. Nicht am Ohr vorbei. Schon gar nicht beim „einen rein und beim anderen raus“. Nein, es geht durch und durch, bis in die Füsse, klopft heftig an beim ästhetischen Bewusstsein und mit dem letzten Akkord sagt Katharina: „... na und?“

S

o stelle man sich das in etwa vor, wenn die gebürtige Bambergerin ihren Zuhörern sagen möchte: „Ich liebe Power Sound, ich möchte das Piano damit anfreunden, und auch Euch. Das Puristen nach dem Vortrag die Stirn runzeln ob der völlig neuen, ungewöhnlich kraftvollen Konstellation von Klavier und Beat, sieht Katharina ausgesprochen gelassen. Das offene Ohr, das liberale Gehör wird es akzeptieren, wenn eine Künstlerin experimentiert. Ein Künstler will ermutigt sein. Experimentierfreude indiziert den Emanzipationsprozess eines künstlerischen Bewusstseins und im konkreten Fall erkennt man deutlich das Faible Katharinas für das Grandiose, darum auch die Affinität zur Orgel. Da ist sie, diese Ambition für Komplexität des Instrumentes mit raumfüllender musikalischer Erhabenheit. Ein alles überspannendes Klanggewölbe. Die Pianistin und Organistin Katharina Königsfeld, Jahrgang 1988, entdeckt früh ihre Leidenschaft für Klavier und Orgel. Seit 2007 studiert sie beides an der Folkwang-Uni Essen. Sie gilt als besonders hoffnungsvolles Talent mit Aussicht auf eine glänzende Laufbahn. Wohl darum steht Katharina Königsfeld bei Sony Classical unter Vertrag. Die Philharmonie Essen, das Konzerthaus Dortmund, das Klavierfestival Ruhr und das Oratorio S. Caterina in Cervo/ Italien sind Stationen ihres ständig wachsenden Erfolges. Dann ist da auch Kitzbühel mit seinem besonderen Flair, dem ganz persönlichen, dem natürlich Gewachsenen, dem St. Andreas Chor, dem unnachahmlichen Klang der Pirchner-Orgel und allem Schönen rundum, soweit wie man das schönste Geläut Tirols hören kann. Nun ja, zuhause ist zu Hause. (R.D.Lehner)

KATHARINA

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PROFIL KATHARINA KÖNIGSFELD


Foto: Paul Dahan


Foto: Angelo Lair

MISS TIROL

ALEXANDRA PAHR: SCHLAU, SCHÖN UND VERRÜCKT NACH SCHNEE Schon als Kindergartenmäderl hat es Alexandra Pahr mit ihrer unwiederstehlichen Ausstrahlung in die Kindermode Strecke des KITZ-Magazins geschafft. Heute, 20 Jahre später, ist die fesche Kitzbühelerin amtierende Miss Tirol und als Guest Model in der KITZ Fashion Strecke zu sehen. Auch, wenn sie jobbedingt inzwischen rund um den Globus unterwegs ist, spätestens zu Weihnachten ist die Jungakademikerin wieder zu Hause – da ist sie wieder als Skilehrerin im Einsatz…

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INTERVIEW ALEXANDRA PAHR


Foto links: Paul Dahan, Foto rechts: Angelo Lair

KITZ INTERVIEW

FRAU PAHR, WAS BEDEUTET ES IHNEN, MISS TIROL ZU SEIN? WAS HAT SICH SEIT DER WAHL VERÄNDERT? Mir bedeutet der Titel sehr viel, nicht nur, weil er viele Modeljobs mit sich bringt, sondern vor allem, weil ich hoffe, einiges bewegen und den Menschen die mir wichtigen Themen nahebringen zu können. So habe ich beim heurigen Tennistournier etwa ein Charityprojekt für ein SOS-Kinderdorf organisiert. SIE SIND NICHT NUR ALS MODEL ERFOLGREICH, SONDERN HABEN BEREITS SPORT- UND EVENTMANAGEMENT STUDIERT, DERZEIT ABSOLVIEREN SIE DAS STUDIUM DER WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN. WAS SIND IHRE BERUFLICHEN ZIELE UND TRÄUME? Das Modeln möchte ich weiterhin nebenbei machen, ganz entspannt schauen, was sich noch alles ergibt. In punkto Studium erfüllt sich einer meiner größten Träume quasi von selbst: wir haben ein verpflichtendes Auslandsjahr – darauf freue ich mich irrsinnig. Meine Wunschdestination ist Skandinavien, ich habe bereits begonnen, Norwegisch zu lernen. SIE SIND IN KITZBÜHEL AUFGEWACHSEN UND NACH WIE VOR - SO OFT ES GEHT - ZU HAUSE. WAS SCHÄT-

ZEN SIE AN IHRER HEIMATSTADT BESONDERS? Ich bin immer wieder begeistert von der Offenheit der Kitzbüheler. Kürzlich bin ich mit einem Freund aus Italien rund um den Schwarzsee spaziert, und nach einer Zeit meinte er: du kennst aber auch jeden hier. Da habe ich erklärt, nein, ich kenne die Leute nicht, aber bei uns ist es noch üblich, sich zu grüßen. Neben dem Menschlichen sind es vor allem die vielfältigen sportlichen Möglichkeiten, die ich an unserer Region liebe. Ich spiele Tennis, radle gerne, liebe es, skizufahren oder langzulaufen. Und das alles ist bei uns direkt vor der Haustür möglich! AUCH DIE HAHNENKAMMRENNEN SIND EIN FIXPUNKT IN IHREM KALENDER… Ja, seit einigen Jahren schon bin ich im Hahnenkammbüro für die Teamakkreditierungen zuständig – und diesen Job möchte ich am liebsten mein Leben lang machen. Genau so, wie ich über Weihnachten für immer als Skilehrerin arbeiten werde! Ich bin einfach ein Wintermensch, seit ich gehen kann, stehe ich auch auf den Skiern, ich freue mich wie verrückt, wenn’s schneit - wenn’s nach mir ginge, könnte das ganze Jahr über Winter sein!

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DIREKTOR A-ROSA RESORT KITZBÜHEL

UWE SCHRAMM

KITZ INTERVIEW

Als Direktor des A-ROSA Resort Kitzbühel bringt Uwe Schramm seit sieben Jahren seine internationale Erfahrungen aus der gehobenen Hotellerie, aber auch seine persönliche Kitzbühel-Affinität in das renommierte 5-Sterne-Haus ein. Mit steigendem Erfolg.

WAS HABEN SIE ALS DIREKTOR IM A-ROSA VERÄNDERT, WORAUF SIND SIE BESONDERS STOLZ? Auf die Integration des Hotels im Ort. Wir sind offen für Gäste aus dem In- und Ausland, aber auch für Einheimische und Zweitwohnbesitzer. Wir haben ein Angebot, das gern genützt wird, etwa im Spa-Bereich oder durch Clubmitgliedschaften, und wir haben ein breites Veranstaltungsprogramm, von Yoga für Einheimische bis zu den alljährlichen Schlosskonzerten. Das bringt uns auch Gäste aus der Region. Es ist wichtig, dass wir uns nicht als eigenständige Hotelmarke sehen, sondern dass wir uns für die Marke Kitzbühel einbringen, gemeinsam in die Zukunft gehen und etwas bewegen wollen. Damit konn-

ten wir viele Stammgäste gewinnen und daran werden wir weiter arbeiten. WAS SCHÄTZT DER GAST VON NAH UND FERN AN DIESEM RESORT? In erster Linie die Natürlichkeit und die Freundlichkeit der Menschen. Wir wollen kein Grandhotel sein; wir sind ein Resort, haben sportiven Charakter, wollen nah an den Gästen sein und ihnen Freizeitwert bieten. Im Gegensatz zu der Hotellerie in der Vergangenheit geht es heute nicht mehr um das klassische Hotelzimmer um Essen und Trinken. Es geht um Emotionen, um ein Wohlfühlprogramm am Tag und am Abend. Der Gast will an der Hand genommen werden und die Möglichkeit haben, all das zu tun, was er gerne möchte. Das bieten wir ihm und das schätzt er an uns. WORIN LIEGT DAS GEHEIMNIS, DASS DAS A-ROSA GANZJÄHRIG GUT AUSGELASTET IST? Hotellerie ist in erster Linie Dienstleistung. Der Gast ist glücklich im Hotel, wenn er von ebenso glücklichen Menschen umgeben ist, die Spaß an der Arbeit haben und das auch vermitteln. Unternehmen sind dann erfolgreich, wenn auch die Mitarbeiter zufrieden sind. Im A-ROSA kümmern wir uns gut um die Menschen – sowohl um unsere Gäste als auch um unser Team.

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INTERVIEW UWE SCHRAMM

Foto: Paul Dahan

WIE KAM ES EIGENTLICH DAZU, DASS SIE IN KITZBÜHEL GELANDET SIND? Ich bin jung ins Ausland gegangen und war 20 Jahre unterwegs, weil ich die Welt kennenlernen wollte. In der Hotellerie habe ich Karriere gemacht, ich war in Spanien, Griechenland, der Türkei, in Ägypten, in der Schweiz und zwischendurch auch in Österreich. Als Bergmensch wollte ich aber immer wieder zurück in die Berge; 2011 kam ich dann nach Kitzbühel und war sofort gefesselt von der Lebensqualität, den Menschen und der Freude an dem, was man hier alles tun kann – hier habe ich meinen Lebensmittelpunkt gefunden, hier möchte ich bleiben.


DIFFERENT FASHION

ALEXANDRA V. SCHÖNING

KITZ INTERVIEW

Foto: Marius Engels für HANSEstyle

Einmal über den Winter in Kitzbühel zu leben… ein langersehnter Traum von Alexandra v. Schöning, der heuer Wirklichkeit wird. Denn die Inhaberin der auf der Insel Sylt beheimateten Different Fashion Gruppe will ihren exklusiven Österreich-Store im Herzen Kitzbühels persönlich betreuen. Und ist dafür auch bereit, ihr heißgeliebtes Fahrrad gegen Skier einzutauschen. Modetechnisch allerdings will die erfolgreiche Unternehmerin ihren norddeutschen Wurzeln treu bleiben. Vorerst zumindest… WAS REIZT SIE AN KITZBÜHEL BESONDERS? Ich liebe Schnee! Nach 20 Jahren auf der Insel Sylt, wo auch die Winter eher mild sind, träume ich deshalb ganz romantisch von einem richtigen Winter-Wonderland. Weihnachten werde ich zusammen mit meinem Mann und meinem Sohn voraussichtlich noch im Norden verbringen, aber schon am 25.12. geht’s ab nach Kitzbühel. Spätestens zu Silvester werden wir dann den Ort unsicher machen ;-) Und dann möchte ich auch wieder Skifahren – allerdings brauche ich einen Skilehrer, denn die Pisten rund um Kitzbühel sollen doch sehr anspruchsvoll sein. Verlernt habe ich das Skifahren zwar sicher nicht, aber es ist ewig her, dass ich es zuletzt praktiziert habe. IN WELCHEM OUTFIT WIRD MAN SIE AN DEN FEIERTAGEN ANTREFFEN? Da habe ich einige zur Auswahl! Etwa die „große Ball-

Robe“, die ich im November bei der Bambi-Verleihung in Berlin getragen habe. Die wäre es absolut wert, sie nochmals auszuführen. Oder das Outfit, dass ich zu meinem runden Geburtstag Anfang Dezember getragen habe. Und im Zweifelsfall ist der ganze Different Fashion Store voll neuer Kollektionen, da könnte ich mir auch was Schönes zusammenstellen. WIE SEHEN DIE AKTUELLEN FASHION-TRENDS FÜR DEN MANN AUS? Da habe ich einen ganz speziellen Tipp: Auf Sylt haben wir kürzlich ein neues Label gelounged: „JJRAMZ“ ist eine auf SCABAL Stoffen aufgebaute Party- oder Clubsakko Kollektion, die wir sowohl Ready to Wear als auch auf Maß anbieten. In Kitzbühel werden wir die hippen Teile auf alle Fälle auch ins Programm nehmen, denn die Designs und Cuts sind einzigartig und extrem exklusiv. Genau das Richtige für die Kitzbüheler Partyszene!

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INTERVIEW ALEXANDRA V. SCHÖNING


AUF DEN SKI-SPUREN IHRER AHNEN…

KATRIN SCHLECHTER

KITZ INTERVIEW

Es ist dieses tiefe Vertrauen in das Kommende, der unbeirrbare Glaube an die Zukunft, der Katrin Schlechter auszeichnet und gleichzeitig so erfolgreich macht. Die Chefin von Intersport Kitzsport sieht die Vergangenheit als roten Faden, den sie in der Gegenwart weiterspinnt und in die Zukunft führt. Bestes Beispiel: die fast in Vergessenheit geratenen Kitzbüheler Ski, entwickelt von ihren Großeltern, die Katrin Schlechter zu neuem Leben erweckt hat…

Meine Großeltern haben den Ski in den 1920er Jahren herausgebracht und produziert. Mit seinem vom Tiroler Künstler Alfons Walde kreierten Schriftzug „Kitzbüheler Ski“, war er weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Doch als das Geschäft in den 70ern abflaute, verschwand er langsam aus den Regalen. Als meinem Vater und mir vor einigen Jahren ein Originalplakat des Kitzbüheler Skis in die Hände fiel, war uns sofort klar: es ist Zeit, dem legendären Ski neues Leben einzuhauchen.

WAS HAT DAS NEUE MODELL MIT DEM ORIGINAL GEMEINSAM? Mit dem Kitzbüheler Ski vereinen wir Tradition und Innovation. In punkto Design sind wir nostalgisch geblieben. Das

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INTERVIEW KATRIN SCHLECHTER

jüngste Modell in edlem grau zieren die rote „Kitzbüheler Ski - Gams“ sowie der historische Schriftzug. Zudem ein historisches Schwarzweiß-Foto meines Großvaters. In punkto Technik haben wir aber auf die Zukunft gesetzt: es handelt sich um ein sportliches Alround-Modell von Atomic, das wir auf 30 Stück limitiert haben.

IN DER MARKE KITZBÜHELER SKI STECKT VIEL HERZBLUT. KOMMT ES DAHER, DASS DU PASSEND ZUM SKI EINE EIGENE SPORTMODE-KOLLEKTION ENTWORFEN HAST? Ganz genau, wir entwickeln die Marke weiter – es gibt eine Damen-, Herren- und Kinderkollektion: wohlig-warme Strick- und Fleecejacken, lässige Shirts und jede Menge Accessoires im nostalgischen Kitzbüheler Ski-Style. Das geht von Schlüsselanhängern über witzige Korkuntersetzer für Weingläser bis hin zu Kuscheldecken. Damit ist auch abseits der Piste für jede Menge Nostalgie-Feeling gesorgt.

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Fotos: defrancesco photography

WIE KAM ES ZU DER IDEE, DIE SCHON LANGE STILLGELEGTE PRODUKTION DES KITZBÜHELER SKIS WIEDER AUFZUNEHMEN?


FLIRTEN MIT

FORTUNA

INTERVIEW MIT HANNES HUTER, DIREKTOR CASINO KITZBÜHEL Der Kitzbüheler Hannes Huter begann 1992 seine Karriere als Croupier bei Casinos Austria, an deren Standort Kitzbühel. Einem der eindrucksvollsten und - innen, wie außen - besterhaltenen mittelalterlichen Stadthäuser. Hier, in diesem „Kronjuwel“, wurde der engagierte Croupier 2008 zum Direktor bestellt.

Ich bin stolz, seit fast drei Jahrzehnten für die Casinos Austria AG arbeiten zu dürfen. Sie ist das einzige staatlich konzessionierte Glücksspielunternehmen.

„Neuling“ das ABC des Spiels: Welche Einsätze tätigt man, wie platziert man seine Einsätze und wann ist es Zeit, den Flirt mit Fortuna abzubrechen. Ganz wichtig: Man muss das Gespür dafür entwickeln, wenn Fortuna nicht will. Denn, gehen Sie davon aus, dass das Glück launisch ist...

DAS KITZBÜHELER CASINO IST IN EINEM DER SCHÖNSTEN HÄUSER DER ALTSTADT BEHEIMATET. WAS GENAU MACHT DAS BESONDERE FLAIR AUS?

DAS CASINO KITZBÜHEL ZÄHLT LÄNGST ZU DEN HOTSPOTS DER STADT. WAS GENAU MACHT ES SO REIZVOLL FÜR GESELLSCHAFTLICHE EVENTS?

WAS MACHT SIE STOLZ, HERR HUTER?

BESONDERS

Hannes Huter

Kitzbühels Casino ist schon seit 1934 in diesem Gebäude mit den uralten Spitzbögen und der prächtigen Fassade. Es ist, nach Baden bei Wien, die zweitälteste staatlich konzessionierte Spielbank Österreichs. Das Haus selbst stammt aus dem 13 Jahrhundert. Die Fassade, so wie sie heute ist, stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. JA DAS GLÜCK… WIE DEFINIERT CASINOS AUSTRIA EIGENTLICH DAS SPIEL? Spaß und Spiel sind grundsätzlich gesehen das wichtigste Zeitfenster nach einem arbeitsintensiven Tag. Spiel ist Entspannung, Unterhaltung und Erlebnis in einem. Es ist wie das Salz im Leben des Menschen. Nur ist es, wie bei allem, was wir tun, gut dosiert anzuwenden. WIE STEHT ES UM DIE SCHWELLENANGST BEI MENSCHEN, DIE DAS ERSTE MAL SPIELEN? Die ist natürlich manchmal vorhanden. Allerdings merken wir das sofort und gehen auf einen solchen Gast zu. Mit Fingerspitzengefühl, versteht sich. Wir zeigen dem

Es ist wohl die Mischung aus Genuss und Spiel. Man trifft sich hier im Familienverband oder mit Freunden, eröffnet den Abend im Restaurant oder in unserem über 500 Jahre alten Weinkeller, in dem etwa 20 Gäste Platz finden und danach wendet man sich gestärkt dem Spiel zu. Genau so ist das auch bei den vielen internationalen Großveranstaltungen in Kitzbühel. Zu solchen Zeiten sind wir stets ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. 84 Jahre Casino Kitzbühel, da ist man einfach miteinander verbunden. GIBT ES EINEN ABEND IM CASINO KITZBÜHEL, DEN SIE NIE VERGESSEN WERDEN? Mir sind natürlich unzählige Abende und Glücksmomente von Gästen in unvergesslicher Erinnerung - ein Abend wird mir aber immer ganz besonders in Erinnerung bleiben. An einem Februartag im Jahr 2010 hatte ein Gast wohl die Glückssträhne seines Lebens bei Roulette: mit einem relativ kleinen Startkapital konnte er innerhalb weniger Stunden unser Haus mit einer Million Euro verlassen - das war zu diesem Zeitpunkt der höchste Einzelgewinn eines Gastes in der Geschichte der Casinos Austria AG!

Casino Kitzbühel, Hinterstadt 24, 6370 Kitzbühel +43 5356 62300-110, www.kitzbuehel.casinos.at

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INTERVIEW HANNES HUTER

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MAXIMILIAN J.

Aus Tradition zur Sensation. Die Glas-Dynastie Riedel aus Kufstein öffnet mit ihren weltberühmten Glas-Kreationen den Olymp zum Wein-Genuss. Die erlesensten Weine der Welt entfalten WAR ES FÜR SIE VON JEHER GLASKLAR, DAS MODELL DER FAMILIENTRADITION FORT ZU SETZEN? Das Familienunternehmen war immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Da bin ich natürlich hineingewachsen. Ich bin sehr stolz darauf, die 11. Generation unseres Familienunternehmens repräsentieren zu dürfen und hoffe, dass meine Kinder die 12. Generation sein werden.

vativer Denker. Er entdeckte, dass der Geschmack des Weins von der Form des Glases beeinflusst wird. Heute gilt Riedel als der Erfinder von rebsortenspezifischen Gläsern, in denen sich der Geschmack des Weins voll entfalten kann. Wir sehen uns als Unterstützer der Weinproduzenten, aber auch als Botschafter hochwertiger Produkte, die auch in Kufstein, also im Herzen Europas hergestellt werden. WOHER BEKOMMEN SIE IHRE DESIGN INSPIRATIONEN? Ich werde von vielen Dingen, Personen und Einflüssen inspiriert. Besonders von der Natur, der wunderschönen Gegend in der ich lebe. Und ich werde auch von den Designs meiner Vorfahren inspiriert. Aus diesem Grund habe ich in

WOFÜR STEHT RIEDEL? Riedel Glas ist eines der ältesten familiengeführten Unternehmen weltweit. Von unseren Anfängen im Böhmerwald 1756 bis heute sind wir auf die Herstellung von hochwertigstem Glas spezialisiert. Mein Großvater, Claus J. Riedel, war ein hervorragender Designer und innoMaximilian J. Riedel

Weissachstrasse 28, 6330 Kufstein, Tel.: +43 5372 64896-901 shopkufstein@riedel.com, www.riedel.com

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INTERVIEW MAXIMILIAN J. RIEDEL


RIEDEL

sich rebsorten-spezifisch einzigartig in den aufwendigst entwickelten Trink-Kunstwerken. Behältnisse zum Zelebrieren des Besonderen. Glas-Enthusiast Maximilian J. Riedel im Gespräch.

Fotos: RIEDEL

Kufstein ein beliebtes Museum eingerichtet – mit dem Namen Glaskabinett – Retrospektive und Ideenlabor. WAS MACHT RIEDEL SO EINZIGARTIG? Die Formen unserer Gläser entstehen in speziell kreierten Workshops, in denen mein Team und ich gemeinsam mit Weinproduzenten und Sommeliers Weine aus unterschiedlich geformten Gläsern verkosten. Wir beginnen dabei mit bis zu 14 Gläsern, darunter immer auch einige Prototypen. Es ist ein Auswahlverfahren, bei dem in mehreren Runden für jedes Glas die Funktionalität – hinsichtlich Bouquet, Geschmack, Mundgefühl und Abgang – geprüft und bewertet wird. Nach jedem Wein wird darüber abgestimmt, welche Gläser ausscheiden. Ich kenne kein anderes Unternehmen, das unser Fachwissen über das entscheidende Zusammenwirken von Glasform, Geschmack und Aroma besitzt. Ich kenne keinen Mitbewerber, der für die Feinabstimmung eines Glases denselben immensen Aufwand betreibt, um dadurch

ein perfektes Instrument für Weingenuss zu schaffen. Das versuche ich als Alleinstellungsmerkmal jedes Jahr den mehr als 20.000 Workshop-Teilnehmern zu vermitteln. WENN SIE EIN LIEBLINGSDESIGN AUSWÄHLEN MÜSSTEN – WELCHES WÄRE ES? Ich würde sagen, meine „O“-Serie. Es handelt sich um eine Kollektion rebsortenspezifischer Weingläser ohne Stiel. Sie wurde zur erfolgreichsten neuen Kollektion in der Geschichte von Riedel und hat die Erwartungen, die bis dahin an LuxusGläser gestellt wurden, völlig revolutioniert. Die „O“-Gläser sind wunderschön, aber stapelbar und zwangloser als andere Gläser. Kein anderes Glasdesign wurde weltweit häufiger kopiert als diese Serie. IHRE LEBENSPHILOSOPHIE? Koste jeden Augenblick des Lebens aus. Bleibe stets offen für Neues!

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Foto: Paul Dahan

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INTERVIEW HANSI HINTERSEER


KITZ INTERVIEW

ICH HALT

ZU DIR INTERVIEW MIT HANSI HINTERSEER

Der Mann ist eine Legende, seine Fell-Moonboots sind Kult: aufgewachsen auf der Seidlalm, inmitten der Kitzbüheler Alpen, hat es Hansi Hinterseer nicht nur im Skirennsport ganz nach oben geschafft. Seit mehr als zwei Jahrzehnten schon sind die großen Bühnen der Welt sein Zuhause, in der Musik liegt die ganz große Leidenschaft des charmanten und vielseitig talentierten Tirolers. Unterwegs rund um den Globus, ist er seiner Heimat bis heute treu geblieben und gehört zu Kitzbühel, wie die rote Gams zur Streif ... IM SPÄTSOMMER HAST DU DEIN NEUES UND BEREITS 40. ALBUM VERÖFFENTLICHT, „ICH HALT ZU DIR“. WIE LANGE HAST DU DARAN GEARBEITET, WIEVIEL PERSÖNLICHES STECKT IN DEN TEXTEN? Das was ich mache, kommt immer von Herzen – von daher steckt in jedem meiner Songs sehr viel „Hansi“. Am neuen Album haben mein Team und ich über 6 Monate intensiv gearbeitet, bei der finalen Auswahl der Titel lasse ich letztendlich immer mein Gefühl entscheiden. Mir ist immer wichtig, dass die Melodien eingängig und die Texte nicht zu kompliziert sind, sondern einfach das Leben widerspiegeln – mit all seinen Facetten. So hab‘ ich zum Beispiel eine wunderschöne Melodie von einer guten Freundin, der US-amerikanischen Songwriterin Denise Rich, übernommen. Die Komposition ist der Wahnsinn, geht total unter die Haut. Aber der ursprünglich englische Text hat einfach nicht zu mir gepasst. Denise hatte die Idee, meine Frau könnte doch einen Neuen schreiben. Er ist ganz wunderbar geworden – und sehr persönlich … DU HAST DAS ALBUM AUF DER SEIDLALM PRÄSENTIERT, DEINEM FRÜHEREN ZUHAUSE. WARUM HAST DU DICH FÜR GENAU DIESEN ORT ENTSCHIEDEN? Hier habe ich meine Kindheit verbracht, bis ich 21 Jahre alt war, hab‘ ich hier heroben gelebt. Und es ist immer noch mein „Dahoam“. Allein wegen der vielen schönen Erinnerungen. Wir hatten zwar keinen Fernseher oder kein elektrisches Licht, aber alles, um wirklich glücklich zu sein: die schöne Natur, die Tiere, und ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl inmitten der Kitzbüheler Berge. DU SCHEINST NICHT NUR BERUFLICH, SONDERN AUCH PRIVAT ALLES RICHTIG GEMACHT ZU HABEN. ALS SÄNGER HAST DU KULTSTATUS ERREICHT – GLEICHZEITIG FÜHRST DU EINE GLÜCKLICHE EHE, BIST VATER ZWEIER TÖCHTER UND INZWISCHEN AUCH OPA. WAS IST DEIN ERFOLGSREZEPT? Wichtig ist, dass man sich treu bleibt und sich nicht verbiegen lässt. Und man muss mit offenen Augen und Sinnen durchs Leben gehen. Zwar gibt es viel Schlimmes, wie Gewalt oder Not, auch davor sollte man die Augen nicht verschließen – aber auch soviel Gutes und Schönes – und dafür müssen wir dankbar sein! Wenn wir die Liebe und das Gefühl für unsere Mitmenschen und die Natur pflegen, dann hat sie auch eine Chance, zu wachsen.

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KITZ INTERVIEW

MAN TRIFFT DICH STETS GUT GELAUNT, DIR SCHEINT DIE ENERGIE AUCH NACH 25 JAHREN IM MUSIKBUSINESS NOCH LANGE NICHT AUSZUGEHEN. WO TANKST DU KRAFT? Mit meiner Familie, beim Sporteln und in der Natur. Bei mir daheim sind das die Berge. Wenn ich ein paar Stunden unterwegs war und dann oben am Gipfel stehe, ist das Glück pur. Dieses Gefühl, diese Weite und Freiheit, das muss man wahrscheinlich selber erlebt haben, um das verstehen zu können.

Fotos: Paul Dahan, CD Cover Chris Singer

DU HAST HEUER DEINEN 65. GEBURTSTAG GEFEIERT. WOFÜR IN DEINEM LEBEN BIST DU BESONDERS DANKBAR? Besonders dankbar bin ich dafür, einst meine Frau Romana getroffen zu haben. Wir sind ein tolles Team, haben eine wunderbare Familie, können über alles reden, alles miteinander besprechen. Außerdem hab‘ ich gute Freunde, auf die ich zählen kann! Ich darf das machen, was mir die größte Freude bereitet – Musik – und ich hab‘ das enorme Glück, an so einem schönen Fleckerl Erde daheim zu sein! WIE SEHR FREUST DU DICH – ALS FRÜHERER SKIRENNFAHRER – AUF DEN WINTER? Ich fahr‘ wahnsinnig gerne Ski. Und irgendwie steckt wohl auch noch immer der Athlet von früher in mir drin. Eine gewisse Grundkondition ist mir geblieben und wenn ich in Bewegung bleibe, dann fühl‘ ich mich wohl. Natürlich bin

ich nicht mehr so flott unterwegs, wie als Rennfahrer mit Zwanzig. Beweisen muss ich mir nichts mehr, ich fahr‘ mit Genuss. Und nachdem ich die wunderschönen Kitzbüheler Berge direkt vor der Tür hab‘, stehen die Ski auch immer bereit, sobald der erste Schnee liegt! BERUFLICH BIST DU AUF DER GANZEN WELT UNTERWEGS, PRIVAT BIST DU DEINER HEIMAT TIROL TREU GEBLIEBEN. WAS SCHÄTZT DU AN DER REGION BESONDERS? UND WORAUF FREUST DU DICH AM MEISTEN, WENN DU VON EINER BERUFLICHEN REISE WIEDER NACH HAUSE KOMMST? Was unsere Heimat einzigartig macht, ist die Natur! Das wird einem immer mehr bewusst, je öfter man weg ist von daheim. Für mich gehören die Berge einfach zum Leben. Jeden Morgen, wenn ich aufwache, und zum „Kaiser“ herüberschaue, und da das Licht angeht, ist das einfach nur der Wahnsinn. 2020 ERWARTET UNS EIN BESONDERES KONZERTHIGHLIGHT IN DEINER HEIMAT … Ja, am 21.08.20 geht ein lange gehegter Wunsch von mir in Erfüllung – ich spiele ein Open-Air-Konzert in der wunderbaren Kulisse der Festung Kufstein! Aber auch davor schon darf ich an ganz speziellen Plätzen zu Gast sein: etwa am 18.01.20 beim Linzer Eiszauber oder am 22.04.20 im schönen Altötting. Ich freu‘ mich schon sehr darauf, das wird sicher bärig!

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20 JAHRE ZAHN-KITZ

DR. ROBERT BAUDER

KITZ INTERVIEW

Foto: Michelle Hirnsberger

Ein schönes, gesundes Lächeln öffnet nicht nur Herzen. Es ist ein Erfolgsfaktor im Leben und im Beruf. Ein gesundes Gebiss ist jedoch noch viel mehr: Grundvoraussetzung für die Gesundheit. Als Dental-Pionier ganzheitlicher Zahnmedizin umsorgt Dr. Robert Bauder Patienten aus aller Welt. Das 20 Jahre Praxis-Jubiläums-Interview. IHRE LEISTUNGEN UND METHODEN ERFORDERN SPEZIALISTEN-QUALIFIKATIONEN UND ERFAHRUNG. NACHHALTIGKEIT, ÄSTHETIK, INNOVATION UND GANZHEITLICHE GESUNDHEIT IST IHR FOKUS. TUT SICH DA EINE NEUE BEHANDLUNGS-WELT AUF? Von der unsichtbaren Zahnspange, Amalgamsanierung bis zu ganzheitlich biologischen Komplettsanierungen, zur Verbesserung der Gesamtgesundheit und Ästhetik, gibt es mannigfaltige Anforderungen. Bei „All in One Kiefer Detox Behandlungen“ werden Belastungsfaktoren (Entzündungsherde, Toxine) aus dem Zahn-Kiefersystem akribisch entfernt, körpereigene Wachstumsfaktoren aus Patientenblut verwendet und fehlende Zähne mit Keramikimplantaten ersetzt. Der Patient kommt mit Problemen und verlässt nach einer (!) Operationssitzung die Praxis mit festen Zähnen, schöner und komplett metallfrei. Ein neues Lebensgefühl durch gesunden Biss. WO LIEGEN DIE KLASSIKER IHRER „ALLES AUS EINER HAND“- TÄTIGKEIT? In der Prophylaxe, Parodontologie zur Erhaltung der Zahngesundheit oder bei Zahnregulierungen. Unsichtbare Zahnspangen sind seit Beginn meiner Praxis für Jung und Alt zur ästhetischen, funktionellen Korrektur von Zahnfehlstellungen beliebt. Häufig werden Maßnahmen wie Komposite- oder Keramikveneers für ein optimales Ergebnis kombiniert. WIE ERNST SIND VOM PATIENTEN ENTZÜNDUNGEN UND ERKRANKUNGEN DES KIEFERS ZU NEHMEN? Die gesundheitsschädlichen Einflüsse von Entzündungen im Zahn-Kiefersystem werden unterschätzt. Chronische aber

schmerzfreie „silent inflammation“ sind Mitursache für chronische Erkrankungen, die oft verkannt und falsch Symptombehandelt werden und raschere Alterung verursachen. Ebenso Toxin-Belastungen aus toten Zähnen oder Korrosionsprodukte aus Amalgam und Metallen. Unsere innovativen Sanierungskonzepte bedingen solide Vorbereitung des Immunsystems und Unterstützung der Regenerations-, Entgiftungs- und Heilungsvorgänge durch Mikronährstoffsupplementierungen. Dafür habe ich mit meiner Frau, Dr. Barbara Bauder, die „HIGH HEAL®“ Produkte entwickelt. Die Erfahrung zeigt, dass wir Sanierungen nicht rein chirurgisch handwerklich betrachten dürfen. Der Organismus gehört zur Gesundung von innen ganzheitlich unterstützt. Dafür haben wir speziell entwickelte, bewährte Knochenheilungsprotokolle bei Implantationen und Knochenaufbauten. IHRE PATIENTEN KOMMEN AUS DER GANZEN WELT. LIEGT DAS AN KITZBÜHEL, ODER AN IHRER VIELSEITIGKEIT UND IHREN SCHONENDSTEN METHODEN MODERNER ZAHNMEDIZIN? Der große Zuspruch zufriedener, gesundeter Patienten und die große Nachfrage motiviert. Sie kommen für ihre Zahngesundheit und -ästhetik unserer spezieller medizinischer Methoden wegen. Ein Kurzurlaub ist eine willkommene Bereicherung. Ich sehe meine Tätigkeit nicht als Job, sondern als Berufung. Unser Ziel: umsetzungsstark alles aus einer Hand anbieten, um Schönes und Gutes für sie zu erreichen. Ein großes Danke an mein super Team, dessen Engagement dies ermöglicht.

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INTERVIEW ROBERT BAUDER


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