kinki magazin - #34

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lieblingslieder jedem das seine

Das Record Label ‹Little Jig› ist der Schweizer Indie-Gemeinde in den vergangenen Jahren fest ans Herz gewachsen. Dies verdankt das Label aus Luzern nicht zuletzt seinem Gründer Lukas Fischer. Für uns kommentierte der Labelboss, Jungunternehmer und Hobby-DJ seine Lieblingslieder. Bill Evans ‹Waltz for Debby›

Ich spielte zehn Jahre Klavier. Leider lehrten mich die Klavierlehrerinnen acht Jahre lang Bullshit. Dann traf ich Bill Evans. Die Bilder, die Musik von Bill Evans und die Art, wie er das Klavier im Jazztrio einsetzt – einfach wunderbar. Ich sollte wieder Klavier spielen. Wer möchte mit mir ein Jazztrio gründen?

Patent Ochsner ‹Scharlachrot›

Ja, der gehört auch zu meinen All Time Favourites. Und ich will mich nicht entschuldigen dafür. Der Song geht mir echt ans Herz.

Highfish ‹Rip Tide›

Der erste Release von Little Jig Records: LJ-101. Rip Tide ist der erste Song dieser EP. Ein Knaller. Damals war Little Jig eher eine Booking-Agentur als ein Plattenlabel. Wir hatten damals kaum Ahnung vom Musikbusiness. Spannende Zeiten. Der Song ist ein Hit!

Soma.fm ‹Indie Pop Rocks›

Meine Lieblings-Radiostation. Soma.fm läuft bei mir rund um die Uhr. Kauft euch ein T-Shirt von denen! Wenn Soma.fm einmal tot sein sollte, dann wäre für mich das, was ich als Indie empfinde, auch tot. Soma.fm hat übrigens noch weitere Channels. Z.B. senden sie während der Weihnachtszeit einen Channel mit trashigen Weihnachtssongs. Und ‹Covers› spielt, was der Name verspricht.

Von Patent Ochsner bis Sonic Youth: Der Musikgeschmack des ‹dreifaltigen› Luzerners Lukas Fischer ist alles andere als einseitig.

Sonic Youth ‹Junkies Promise›

Irgendwann habe ich diesen Beitrag gefunden und er hat mich tief inspiriert. Ich fühle mich als Labelgründer dazu verpflichtet, mit Künstlern faire Deals auszuhandeln.

Eines Tages passierte es. Ich verliebte mich in Detunings. Ich spielte selbst in diversen Bands Gitarre, mit vielen ‹Bodendrückis›, abgefahrenen Tunings und viel Feedback. Ich bastelte vor Jahren sogar meinen eigenen Fuzz-Verzerrer. Sonic Youth hat mir aufgezeigt, was DIY bedeutet, und mich inspiriert.

Kyuss ‹Demon Cleaner›

Falls du noch Kassetten und das entsprechende Bandaudiogerät zu Hause hast: Dieser Song muss aufs Autokassetli. Mit einem KlickKlack ins Autoradio schieben, Sonnenbrille aufsetzen und Volume auf 11 aufdrehen.

Sebadoh ‹Skull›

Pavement ‹Cut Your Hair›

Dazu kann ich gar nicht so viel erzählen. Hinhören. Der perfekte Popsong!

Shellac ‹Rush Job›

Die Pavement-Attitüde hat mich inspiriert. Diese kalifornische Coolness, das Saloppe, die genialen Einwürfe und Verspieltheiten, die Cleverness. Pavement Hören ist wie Haare Schneiden. Oder Salami Essen. Mit Mayo natürlich.

Der Sänger und Gitarrist von Shellac schrieb Anfang der 90er-Jahre einen Beitrag mit dem Titel ‹The Problem with the music industry›.

kinki lieblingslieder

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LCD Soundsystem ‹Losing My Edge›

Als Indie Kid war für mich dieser Song der Grund, die Gitarre wegzulegen. Was vorher für mich Techno war, wurde fassbarer und interessanter. Kurze Zeit später kaufte ich mir tatsächlich MK2s. Heute bin ich als DJ unter dem Namen TIGR TIGR TIGR unterwegs und spiele elektronische Musik. Vor Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich BumBumartiges jemals gut finden würde. Heute arbeiten wir als Promoagentur auch für elektronische Künstler. Text: Antonio Haefeli Fotos: Jason Whalen


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