Pfabü Nr. 117

Page 1

Indien: Option fĂźr die Jugend

Pfarreibulletin St. Peter und Paul St. Ulrich

Dezember 2014 – Februar 2015


Editorial

Liebe Leserin Lieber Leser Pfarreibulletin 117

❱ Impressum Herausgeber Pfarrei St. Peter und Paul und St. Ulrich, Winterthur Auflage 2600 Exemplare EmpfängerInnen Angehörige der Pfarreien Redaktion / Gestaltung Otto Dudle |odu Hugo Gehring |hug Andrea Holenstein |aho Rainer Holenstein |rho Andreas Jawork |aja Walter Okle |wok Giovanni Schäfli |gio Stefan Staubli |sts Redaktionsadresse Andrea Holenstein Lärchenstrasse 34 8400 Winterthur Telefon 052 203 11 81 Mail: andrea.holenstein@greenmail.ch PC-Nr. 84-44650-2 Adressverwaltung Pfarramt St. Peter & Paul Tellstrasse 7 8400 Winterthur Telefon 052 269 03 70

Von der dreiwöchigen Indienreise im Oktober vor einem Jahr – was ist mir da am besten in Erinnerung geblieben? Wir haben weltberühmte Sehenswürdigkeiten besichtigt wie das Nationalheiligtum Taj Mahal, die Stadt Jaipur mit ihren Palästen und bedeutende Tempel. Wir haben Naturschönheiten genossen und sind auf Elefanten geritten. Wir haben die Riesenstädte Kalkutta oder Delhi auf uns wirken lassen. Wir haben an faszinierenden kulturellen Darbietung teilgenommen. Zum Schluss durften wir uns in einem Ayurveda-Hotel, malerisch in einer Lagune gelegen, entspannen. All das hat uns gewiss sehr gepackt. Aber viel stärker berührt haben mich die Begegnungen mit den Menschen und ihren Situationen. Die Einblicke ins Leben unseres jungen einheimischen Reiseleiters, das Mitfeiern eines Sonntagsgottesdienstes in Kerala und das Gespräch mit dem dortigen Pfarrer sowie einem Seminaristen am Abend danach. Das Kennenlernen der Herkunftsfamilien unserer beiden indischen Ordensmänner, Pater Sunny und Pater Francis, bei denen wir zu Gast sein durften, bewegen mich bis heute. In solch zwischenmenschlichem Zusammensein geschieht die Konfrontation mit der uns fremden Realität viel nachhaltiger als durch das, was wir bloss mit den Augen wahrgenommen haben. Doch den allertiefsten Eindruck hat bei mir der Besuch einer von den Franz-von-Sales-Missionaren betriebenen Internatsschule in der Nähe von Kalkutta ganz zu Beginn unserer Reise hinterlassen. In einem grossen Schulgebäude mit Platz für derzeit 600 Kinder (mit Erweiterungsplänen) bauen drei Patres und zwei Ordensschwestern sowie viele von ihnen angestellte Lehrerinnen und Lehrer an der Zukunft ihres Landes, indem diese Schülerinnen und Schüler durch ihre Ausbildung eine ungeheure Chance mit auf ihren Lebensweg bekommen. Gesungen und getanzt haben die Schulklassen für uns. Wir haben sie in ihren Schulzimmern gesehen. Wir haben so «hautnah» miterlebt, was in Indien bedeutet: Option für die Jugend. Dies geschieht auch konkret durch unsere Adventsaktion, mit der wir eine Franz-von-Sales-Missions-Schule in einem sehr entlegenen Gebiet von Nordostindien unterstützen. Danke, wenn Sie mithelfen!

Druck und Versand Sailer Druck GmbH 8402 Winterthur

Für die Redaktion

Erscheinung viermal jährlich

Hugo Gehring


Indien heute Kathrin Joye| Indien, das zweit bevölkerungsreichste Land und die grösste Demokratie der Welt, besitzt eine grosse Vielfalt an geografischen und klimatischen Eigenheiten und einen Reichtum an Kulturen, Ethnien, Religionen und Sprachen. Seit diesem Jahr hat das Land mit Narendra Modi einen neuen Premierminister. In den hinduistischen Führer werden grosse Erwartungen gesetzt. Viele hoffen, dass Modi das Land aus der Armut, der sozialen Ungerechtigkeit, religiösen Konflikten, Ausbeutung, sexueller Gewalt und Korruption führt. Nach einem halben Jahr im Amt, scheint es unwahrscheinlich, dass diese Erwartungen erfüllt werden können. Die hinduistische Partei BJP (Bharat Januta Party), die jetzt an der Macht ist, stellt nämlich ihre Interessen und ihre Religion in den Vordergrund und ordnet die Gesellschaft nach Religionen. Somit entstehen noch grössere Spannungen im Land. Wenn Medien auch berichten, dass Modis Pläne auf den Erfolg des wirt-

schaftlichen Wachstums zielen, ist allen klar, dass nur die Mittel- und Oberschicht von der Entwicklung und den Veränderungen des Landes profitieren und die 40 % der indischen Bevölkerung, die unter der Armutsgrenze leben (ihr Einkommen ist kleiner als Fr.1.25 proTag), die Kinder unter fünf Jahren, die an Unterernährung leiden (eins von fünf), die Mütter, die bei der Geburt sterben (78 000 pro Jahr) und die Kinder, die an Krankheiten sterben, die heilbar wären, nichts davon hat. Das sogenannte Wachstum betrifft auch nicht die grosse Anzahl Bauern, Rikscha-Fahrer, Lehrer, Strassenverkäufer, Fabrikarbeiter, Tagelöhner, Fischer, einfache Arbeiter, Slumbewohner, usw. Während die Minderheiten, die arme Unterschicht und die Ärmsten auf eine bessere Zukunft aus der Hand der jetzigen Regierung hoffen, hegen die meisten doch berechtigte Zweifel, dass sich etwas ändern wird. Viele hoffen trotzdem auf eine Besserung und diese Hoffnung macht Mut.

Indien: Option für die Jugend

Die aktuelle politische Lage

Rückblick auf die letzten vier Jahre

Das Projekt Punarjanma Kathrin Joye| Viel ist passiert, seit im April 2005 die Pfarrei «Holy Rosary» in Basar gegründet wurde. 2007 entstand in einer Bambushütte der erste Kindergarten, der schnell wuchs und

einen Bau erforderlich machte. Die zweistöckige Grundschule mit 14 Schulzimmern wurde 2010 fertig gestellt. Die «SFS School Basar» bot 180 SchülerInnen bis zur dritten Klasse

3


❱ Die Lehrpersonen geniessen ihr neues Lehrerzimmer

❱ Die SFS-Schule, an deren Aufbau wir mitarbeiten

Platz. Die restlichen Schulzimmer nutzte man, um für 14 SchülerInnen Unterkunft im Internat zu bieten. Ein Kleinbus aus zweiter Hand wurde gekauft, später ein Bus, um die SchülerInnen zur Schule und zurück zu bringen. 2011 besuchten bereits 220 Kinder bis zur vierten Klasse (inklusive zwei Jahrgänge Kindergarten) die Schule, wovon etwa 50 im Internat lebten, und es begann eng zu werden. 2012 wurde es dann definitiv zu eng (mit 280 SchülerInnen, 70 davon im Internat), so dass der Kindergarten in der Bambushütte zusammengelegt wurde. Für die Lehrer, die in einem Klassenzimmer schliefen, wurde auf dem Waschhaus der Knaben ein «Männerschlag» errichtet, um Schulzimmer frei zu machen. Als wir im Oktober 2012 die Schule besuchten, besprachen wir den Ausbau der Schule und die Kosten und sagten unsere Unterstützung zu. So konnte Anfang 2013 der weitere Aus-

bau beginnen. Die Schule wurde um zwei Stockwerke aufgestockt, eines mit weiteren sieben Klassenzimmern, das obere mit einem Auditorium, sowie zwei Wassertanks. Weiter wurde Mobiliar angeschafft und mit dem Bau von Bad- und Waschräumen begonnen. Zum Schuljahr 2013/14 besuchten 375 Kinder die Schule und rund 100 wohnten im Internat. Die Schlafsäle waren um einen Stock nach oben verlegt worden und es waren genügend Räume für die Bedürfnisse der Schule vorhanden: Lehrerzimmer, Räumlichkeiten für die Sozialarbeitende im Bambusbau, Materialraum und ein Arbeitszimmer für den Schulleiter. Dessen Büro ist jetzt ein offizieller Empfangsraum und Sitzungszimmer, sowie ein repräsentatives Büro. Der «kleine» und «grosse» Kindergarten haben wieder getrennte Räume und das Auditorium bietet Platz nicht nur für Schulanlässe (z. B. bei Regen die zweimal in der Woche stattfindende Schulversammlung), sondern wird auch von Externen für grössere Versammlungen genutzt. Der freistehende Essraum wurde vergrössert und ein Zaun um das Gelände gezogen. 2014 sind es inzwischen 375 Kinder und Jugendliche vom kleinen Kindergarten bis zur siebten Klasse, rund 100 davon bietet die Schule ein Zuhause. Es wird weitergebaut, die WC-Anlagen sind inzwischen fertig und gehören zu den besten im West Siang Distrikt. Die Schule wird als Beispiel für guten Bau vorgezeigt, ein zusätzlicher Wassertank und zwei separate Abwassertanks mit Überlauf, regelmässigere Stromversorgung und ein Notstromgenerator,


der in Kürze angeschlossen wird, verbessern und erleichtern den Schulalltag. Alle Sanitärarbeiten wurden von Pater Thomas selber ausgeführt. Wo Hand angelegt werden kann, um Kosten tief zu halten, wird dies gemacht, sei es beim Abladen, Malen oder Stapeln. Bald sollte auch der Bau mit den drei Familienwohnungen für die verheirateten Lehrerpaare bezugsbereit sein. Der Schulhof wird mit einer Mauer versehen, um zu verhindern,

dass Fahrzeuge darüberfahren, was den arg strapazierten Rasen sicher schont. Eine getrennte Zufahrtstrasse und ein Aufgang zur Kirche sollen nach der Fertigstellung den «Besucherstrom» vor dem Schulhaus etwas einschränken. Grosse Stufen an der hinteren Stirnseite des Platzes dienen als Tribüne und machen die SFS-Schule zu einem gelungenem Anblick. Es blüht und es ist schön zu sehen, wie unsere Saat wächst.

Ein Ausblick auf weitere Etappen

Die nächsten Schritte Kathrin Joye| Die Schule als Zuhause zu haben, ist auch in Indien keine gute Lösung. Es gibt keine Abwechslung zum Schulalltag, zudem ist die Schule tagsüber ein öffentlicher Ort und es kann nicht verhindert werden, dass Aussenstehende und MitschülerInnen im «Zuhause» der SchülerInnen anzutreffen sind. Um die Privatsphäre der SchülerInnen zu schützen und ihnen einen familiären Rahmen, einen privaten Alltag im Internat zu ermöglichen, sind dringend von der Schule getrennte Wohnhäuser nötig. Das Grundstück bietet genügend Platz für den Ausbau der Schule und die ersten Arbeiten haben schon begonnen. Ziel ist es, in einer ersten Bauetappe mit einem der zwei «Hostels» (Jungen und Mädchen getrennt) zu beginnen. Je nach Kosten wird in die-

ser ersten Etappe über zwei Jahre gebaut. Die Hostels sollten gross genug geplant werden, um der steigenden Nachfrage an Internatsplätzen gerecht zu werden. Im Moment leben 70 Schüler und 30 Schülerinnen im Internat und rund 60 Kinder sind auf einer Warteliste. Der Standort liegt leicht erhöht neben der Kirche und bietet eine private, zurückgezogene Umgebung. Es sind Schlafsäle für die jüngeren Kinder und Vierer-Zimmer für die älteren

Indien: Option für die Jugend

Rückblick auf die letzten vier Jahre

❱ Zur Zeit hat es auch in Schulzimmern Schlafmöglichkeiten ohne Privatsphäre


Indien: Option für die Jugend ❱ Eine erste Ladung Sand wird für die neue Bauetappe geliefert

6

Ein Ausblick auf weitere Etappen

SchülerInnen, Zimmer für die Angestellten und Lehrpersonen geplant sowie Küche, Stauraum, Studierzimmer, Ess-Saal und Bad- und Waschräume. Der Aushub, der aus dem Abtragen des hinteren Teils des Grundstückes entsteht, kann zur Aufschüttung des Schulplatzes verwendet werden. Der freigewordene Platz in der Schule wird für die zukünftigen Jahrgänge benötigt. Zudem können dann alle Kinder gleichzeitig essen, was derzeit nicht möglich ist. Da für diesen Bau erfahrene Baufirmen, Handwerker und gutes Material benötigt wird, wird dieses, wie bereits für den Ausbau der Schule, von Assam hergebracht. Da dies das Budget der Schule übersteigt und auch der Orden der MSFS nur einen Teil übernehmen kann, sind Pater Thomas und die InternatsschüleInnen der SFS-Schule auf unsere Hilfe angewiesen. Die erste Ladung Sand wurde während unseres diesjährigen Besuchs geliefert. Jetzt wird laufend Material gesammelt und Vorarbeiten werden eingeleitet, um Ende dieses Jahres mit

Das Nachtessen wird im Moment noch in zwei Schichten gegessen

❱ Putzen der neuen Badeanlagen dem Bau beginnen zu können. Das erste Hostel sollte anfangs Schuljahr 2015/16 bezugsbereit sein. Die Fertigstellung, respektive der Bau des zweiten Hostels wird zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen.


Kathrin Joye besuchte diesen Oktober die SFS-Schule

Reise nach Basar Kathrin Joye| Mein zweiter Besuch in Basar sollte länger sein, um mehr Zeit mit den Kindern und Jugendlichen verbringen zu können und auch etwas mehr von der Umgebung zu sehen, was sich als Widerspruch erwies. Der Grund, wieso ich nicht dazu kam, die Gegend zu erkunden, war, dass mich der Alltag in der Schule ganz vereinnahmte. Es gab immer wieder Gelegenheiten, mit einer Schülerin, einem Schüler oder einer Gruppe von Kindern ins Gespräch zu kommen, sich mit den Lehrpersonen und Pater Thomas auszutauschen und einfach einmal dazusitzen und den Tag zu geniessen. Dass weder Telefonempfang noch Internetverbindung funktionierten, störte nicht, ebenso wenig wie die Tatsache, dass es nur kaltes Wasser gab. Der Alltag der Kinder ist geregelt: Nach dem Aufwachen (kurz nach fünf Uhr), dem Aufstehen und der Morgentoilette geht es ins Klassenzimmer zum Selbststudium, dann in die Messe um halb sieben Uhr. Alle «Hostel-Kinder» (also InternatsschülerInnen) nehmen daran teil, auch Nicht-KatholikInnen. Es wird kräftig gesungen und gebetet. Anschliessend gibt es Frühstück, zuerst die Mädchen, dann die Jungs, denn auch der erweiterte Essraum bietet keinen Platz für alle zusammen. Nun bleibt Zeit, um die Schuluniform anzuziehen und um viertel nach acht Uhr beginnt die Schule. Am Mittwoch und Samstag findet zuerst die Schulversammlung der ganzen Schule statt, geordnet nach Klassen oder Häusern. Denn die Schule ist

nach englischem System in Häuser aufgeteilt, ebenso die Mädchen- und Jungeninternate, mit jeweiligen «Captains». Vormittags gibt es eine kleine Pause und dann am Mittag noch eine etwas längere. Gegessen wird dann aber noch nicht, höchstens bei den Kleinen... etwas Griess oder Crackers aus der «Tiffin-Box». Um halb zwei Uhr ist die Schule fertig, die Hostelkinder ziehen sich ihre Hostelkleider oder Sportsachen an, dann gibt es Mittagessen und anschliessend eine Aufgabenstunde und dann Freizeit bis fünf Uhr. Nun dunkelt es bereits ein und das «Bad» ist angesagt, d. h. der grosse Kübel wird mit Wasser gefüllt und man duscht sich mit einem kleinen Kübel ab. Die langen Haare der Mädchen werden fast täglich gewaschen, bei den Jungs ist eher Spritzen angesagt. Gegen sechs Uhr wird Rosenkranz gebetet, oft auch auf dem Schulhof, dann wird gegessen, Aufgaben gemacht oder manchmal auch ein

Hostel Alltag: Aufgaben machen und Studium draussen auf dem Platz

7


Kathrin Joye besuchte diesen Oktober die SFS-Schule

❱ Hostel Alltag: Die Jungs geniessen das gemeinsame Spielen auf dem Schulplatz

Film geschaut und um halb zehn Uhr ist Bettruhe. Die Kleinen gehen oft schon früher ins Bett. Meine Woche verging wie im Flug und gerne wäre ich länger geblieben. Ich konnte dort weiterknüpfen, wo wir vor zwei Jahren stehen geblieben waren, keine anfängliche Schüchternheit mehr und recht gute Englischkenntnisse erleichterten das Austauschen. Verglichen mit unserem, ist ihr Alltag nicht einfach... kein warmes Wasser, ab halb sechs Uhr ist es dunkel und es fällt auch regelmässig der Strom aus... sie teilen sich ein Zimmer mit 20 – 30 anderen, haben keine Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre gibt es kaum, zudem müssen ihre ganzen Kleider und persönlichen Sachen in einem Spind Platz haben. Das scheint sie aber nicht zu stören. Die Mädchen sind glücklich mit ihrer Bad- und WCAnlage, die auch geschlossene WCs und bald auch separate Duschen hat – etwas, das keine von ihnen daheim hat. Die Jungs geniessen die Gesell-

schaft der anderen zum Spielen. Zuhause haben sie oft keine Zeit zum Spielen, sie müssen arbeiten und es sind auch nicht immer Freunde in der Nähe. So kommen viele «Hostelers» schon viel früher als nötig aus den Ferien zurück... Die Kinder und Jugendlichen sind fröhlich, aufgestellt, interessiert und liebenswert und machen es mir einfach, mich für ihre – eigentlich unsere – Schule einzusetzen. Die Gegend um die Schule ist herrlich: Waldbedeckte Hügel, soweit das Auge reicht, aber trotzdem eine angenehme Weite. Durch die Nähe der Berge gibt es nie einen wolkenlosen Himmel, sondern oft ein Schauspiel von Wolkengebilden und Nebel in den Tälern. Das ist sehr eindrücklich. Die Vegetation ist üppig und vielfältig. Das Klima ist feucht, aber nicht tropisch. Tagsüber kann es noch recht warm werden, doch abends kühlt es etwas ab. Die Gegend ist sehr fruchtbar: Es gibt viele Reisfelder und Fischteiche. Auch wachsen Bananen, Papayas, Orangen und Pomelos, Tapioka (Maniok), Bohnen und vieles mehr. Fleisch und Fisch gibt es meist nur einmal pro Woche oder zu speziellen Gelegenheiten. Milchprodukte sind selten. Es wird im Allgemeinen nicht sehr scharf gekocht. So war das Essen für mich abwechslungsreich und interessant. Meine Zeit in Basar verging viel zu schnell, ich fühlte mich dort rundum glücklich und zufrieden, auch mit den einfachen Verhältnissen, und freue mich bereits darauf, beim nächsten Besuch die Fortschritte zu bestaunen und die Schülerinnen und Schüler sowie die Angestellten wiederzusehen.


SFS-Schule-Basar, Nordostindien

Eine Schule fürs Leben Pater Sunny Thomas| Die Weiterführung eines Projektes mit neuem Ziel ist ein Zeichen, dass das Projekt wächst. Ja, wir haben viel erreicht: Die Basis ist geschaffen, ein Schulgebäude ist fertiggestellt. 2014 gehen inzwischen 375 Kinder und Jugendliche vom Kindergarten bis zur siebten Klasse hier zur Schule und rund 100 Kindern davon bietet die Schule auch ein Zuhause mit Unterkunft. Wie es in Indien üblich ist, wird ein Gebäude auch für andere Zwecke benützt, wenn der Platz sonst fehlt. So bietet unsere Schule neben Klassenzimmern für die Schule auch Schlafräume für die Internatskinder und Lehrpersonen, für Betreuende der Kinder sowie Bewohner aus den fernen Dörfern, die nach Basar kommen, um den Pfarrer zu besuchen oder etwas einzukaufen. Die Pfarrei engagiert sich auch in Entwicklungsprojekten, Sozialdiensten, Selbsthilfegruppen und Behindertenorganisationen. Die Aula der Schule dient da als Versammlungsort. Für den Pfarrer der Kirchgemeinde «Holy Rosary» und Schulleiter der SFSSchule, Pater Thomas, wird es immer schwieriger, allen Bedürfnissen gerecht zu werden, besonders mit steigenden SchülerInnen- und Klassenzahlen und wenn die InternatsschülerInnen in ihrem Alltag gestört werden, z. B. sie ihren «Aufenthaltsraum» im Treppenhaus nicht benutzen können, weil in der Aula im oberen Stock eine Versammlung stattfindet. Um den InternatsschülerInnen einen familiären Rahmen und ein biss-

chen Privatsphäre zu schaffen, sind dringend vom Schulhaus getrennte Wohnhäuser (Hostels) nötig. Dafür sind Pater Thomas und die SFS-Schule in Basar auf unsere Hilfe angewiesen. Mit dem Erlös der diesjährigen Adventsaktion erhoffen wir, in einer ersten Etappe mit dem Bau eines der zwei Hostels (Jungen und Mädchen getrennt) beginnen zu können. Die Hostels sollten so geplant werden, dass sie der steigenden Nachfrage von Internatsplätzen gerecht werden.

Hostel Alltag: Freizeit im Treppenhaus

Liebe HelferInnen, ich danke Ihnen jetzt schon ganz herzlich für jede kleine und grössere Spende, die uns mithelfen wird, das für diese Kinder so wichtige Projekt in Angriff zu nehmen. Ein grosses Vergelts Gott!


Adventsaktion das Programm

Adventsaktion zugunsten der SFS-Schule in Basar

29./30. November Option für die Jugend in Indien Unser Gast: Pater Sunny Thomas

Samstag 18.00 Uhr 19.00 – 19.30 Uhr

Abendmesse in der Kirche mit Pater Sunny Thomas Verkauf von Advenskränzen, Verkauf an den Ständen

Sonntag 9.30 | 11.15

Gottesdienste in der Kirche mit Pater Sunny Thomas

ab 10.30 Uhr

Verkaufsstände im Pfarreiheim Adventskränze, Eigenprodukte, Produkte des «fairen Handels», Geschenkartikel

12.15 – 13.30 Uhr

Gemeinsames Mittagessen im Pfarreiheim Indisches Menü, Kaffee und Kuchen

13.00 – 13.15 Uhr

Stand des Projektes Präsentation durch den Verein Punarjanma

13.30 Uhr

Sponsorenlauf für Sportbegeisterte Wettbewerb für alle

14.15 Uhr

Indischer Tanz im Pfarreiheim

14.45 Uhr

Preisverleihung im Pfarreiheim

ca. 15.00 Uhr

Verabschiedung, Ende der Adventsaktion

19.30 Uhr

Abendmesse in der Kirche mit Pater Sunny Thomas

Alle Einnahmen sind für das Schulprojekt des Vereins Punarjanma bestimmt

10


Adventsaktion mit neuer Equipe hug| Nach meinen Recherchen ist eine Veranstaltung zugunsten eines Entwicklungshilfeanliegens im Advent 1985 erstmals unter dem Titel «Adventsaktion» in unserer Pfarrei durchgeführt worden. Schon damals war die «Dritt-Welt-Gruppe» federführend. Von Anfang an hat dabei als «treibende Kraft» Walter Oklé mitgemacht, der eine ganze Reihe freiwilliger Mithelfenden um sich scharte. Dieses Team hat in wechselnder Besetzung den jährlich wiederkehrenden Anlass «Adventsaktion» bis 2013 möglich gemacht. Wir sind Walter Oklé und seinen Leuten von der mittlerweile «Eine-Welt» genannten Gruppe sehr dankbar für ihren treuen und grossen Einsatz. Bravo! Für mich ist es 1993 in meinem Vikarsjahr hier eine schöne Überraschung gewesen, mitzuerleben, wie die Vorbereitungszeit auf Weihnachten nicht nur mit Tannenzweigen,

Kerzen und Guetsli beginnt, sondern mit der tatkräftigen Unterstützung eines Projektes, das dazu beitragen soll, dass die «neue Welt Gottes» mehr Realität wird – also der Akzent auf den «grossen Advent» gelegt wird. Ich möchte diesen global orientierten Anfang der sonst mit viel heimeligem Brauchtum geprägten Adventszeit nicht missen. Daher herrscht bei mir grosse Freude, dass sich im Pfarreirat spontan einige Mitglieder zur Verfügung gestellt haben, die Adventsaktion weiterzutragen. Es sind dies: Ueli Brüll, Christian Friedrich, Willy Germann, Beatrix Müller und Anita Sachs Steiner. Der neuen Equipe, mit der ich gern am gleichen Strick ziehe, danke ich herzlich für ihre Bereitschaft zu diesem Engagement. Hoffentlich gelingt uns mit erneuerten Kräften auch dieses Jahr wieder eine eindrückliche und ertragreiche Adventsaktion!

Indien: Option für die Jugend

«Eine-Welt-Gruppe» gibt an den Pfarreirat weiter

❱ Erste Vorbereitungssitzung für die diesjährige Adventsaktion

11


Rorate Gottesdienste 12

Thema der Rorate-Gottesdienste im Advent

Advent – eine Schule des Wartens hug| Kaum eine Zeit ist so geprägt durch Hektik und Betriebsamkeit wie der Advent. Das hat wohl hauptsächlich mit der Kommerzialisierung von Weihnachten zu tun. Doch ursprünglich wollen uns die Wochen vor dem Geburtsfest Christi ins geduldige und hoffnungsvolle Warten einüben. Mit dem Adventskalender, an dem täglich sichtbar der 25. Dezember näherrückt, mit dem Adventskranz, an dem jeden Sonntag eine Kerze mehr brennt und so die Erwartung auf den Lichterbaum am Heiligen Abend anspornt, mit der Kinderfrage, wieviele Nächte es noch bis zum «Gschänkli-Uspacke» dauert, sind uns grossartige Instrumente gegeben, die uns zum sehnlichen Warten und Erwarten anleiten. Darum möchten wir unsere Pfarrei mit Hilfe der drei frühmorgendlichen Rorate-Gottesdienste um 5.30 Uhr an den Freitagen im Advent dieses Jahr in die «Schule des Wartens» einla-

den (und natürlich auch jeweils zum anschliessenden Zmorge). Im ersten Rorategottesdienst am 5. Dezember können wir lernen: «Warten in Stille» und lassen uns dazu vom meditativen, warmen Kerzenlicht inspirieren. Das zweite Lernfeld am 12. Dezember lautet: «Warten voll Hoffnung». Dabei erfahren wir, inwiefern der Hahn, der das Tageslicht eine Stunde vor dem menschlichen Auge wahrnimmt, seit alters ein Hoffnungssymbol ist. Kurz vor Weihnachten, am 19. Dezember, heisst das Thema der letzten Lerneinheit: «Warten auf ein Zeichen». In diesem Zusammenhang hilft uns ein Stern. Die Senioren-»Rorate»-Feier am Nachmittag vom Mittwoch, 3. Dezember um 14.30 Uhr ist zum Thema der zweiten Woche – «Warten voll Hoffnung» – gestaltet.


herzliche Einladung

Während der Advents- und Weihnachtszeit

Besondere Gottesdienste Rorate-Gottesdienste

Familiengottesdienst

Unsere Rorate-Gottesdienste finden auch dieses Jahr an den drei Freitagmorgen des Advents jeweils um 5.30 Uhr statt (mit anschliessender Einladung zum Frühstück im Pfarreiheim): am 5. Dezember mit dem Kinder- und Jugendchor, am 12. Dezember mit Kantoren und am 19. Dezember mit Felix Pickert an der Orgel und Ella Hoffmann mit der Violine. Darüber hinaus möchten wir ältere Menschen, die nicht so gerne frühmorgens im Dunkeln unterwegs sind, an einem Nachmittag zu einem «QuasiRorate»-Gottesdienst Gelegenheit geben: am Mittwoch, 3. Dezember um 14.30 Uhr im Saal des Pfarreiheims mit anschliessender Einladung zu gemütlichem Zusammensein bei Getränk und Gebäck.

Im Gottesdienst vom 7. Dezember um 9.30 Uhr eröffnen wir den Heimgruppenunterricht (HGU) für die ersten Klassen. Anschliessend sind alle im Pfarreiheim zum «Chilekafi» eingeladen.

Bussfeiern Die Bussfeiern vor Weihnachten zur inneren Einstimmung auf die Festtage mit meditativer Instrumentalbegleitung (Katharina Schirrmeister, Querflöte und Hansueli Bamert, Orgel) sind am Montag, 22. Dezember um 15.00 Uhr in der Kirche St. Ulrich und um 20.00 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul. Eltern-Kind-Feier Am 14. Dezember um 10.00 Uhr wird in der Krypta an der Tellstasse 11a eine adventliche Feier zum Thema der Weihnachtsgeschichte gestaltet.

Heiliger Abend Der Gottesdienst um 17.00 Uhr wird speziell für Familien mit Kindern unter Mitwirkung des Kinderchors St. Peter und Paul gestaltet. Die Christmette findet um 22.30 Uhr statt, es wird feierliche, weihnachtliche Instrumentalmusik gespielt (Alexej Wirth, Violine und Hansueli Bamert, Orgel). Weihnachten Im Festgottesdienst um 9.30 Uhr singt der Kirchenchor St Peter und Paul unterstützt von SolistInnen und Orchester die Messe brevis in G von Wolfgang Amadeus Mozart. (Leitung: Hansueli Bamert). Jahreswechsel In den Gottesdiensten an Silvester um 17.00 Uhr und am Neujahr um 9.30 Uhr und 11.15 Uhr wird Renata Jeker, Sopran, begleitet von Hansueli Bamert, Orgel, zum Jahreswechsel singen.

Wir laden Sie im Advent zur Einstimmung auf Weihnachten zu folgenden besinnlichen Veranstaltungen ein

13


Die Stelle für Soziales sammelt für Weihnachten

Licht und Geschenke Hedi Blum, Monika Schmid-Müller| Schon lange vor Weihnachten glimmert und glitzert es in den Läden, Geschenkideen werden angepriesen und Spielzeugkataloge erwärmen die Kinderherzen. Für Menschen mit wenig

Weihnachtsessen für Menschen mit kleinem Budget Hedi Blum | Die Vorweihnachtsfeier findet am Donnerstag, 11. Dezember um 19.00 Uhr im Pfarreiheim St. Peter und Paul statt. Pfarrer Stefan Staubli stimmt uns mit besinnlichen Worten in die Weihnachtszeit ein und der Chor «natürlich gemischt» singt für uns. Das Essen bereiten Carlo und Maja Dosch vom Restaurant Bodega zu. Eine Anmeldung ist bis am 4. Dezember erforderlich an: Hedi Blum, 052 213 16 32 oder per Mail hedi.blum@kath-winterthur.ch.

Geld ist dies keine einfache Zeit. Wir führen deshalb wieder eine Weihnachtsaktion für diese Menschen durch und freuen uns auf Gaben wie: Selbstgestricktes (Socken, Handschuhe, Mützen, Schals), Spiele für Kinder, Honig, Schokolade, Kosmetika, Reka-Checks, Migros- und Coop-Gutscheine, Cumulus-Punkte oder Bargeld. Wir sind dankbar, wenn Sie die Spenden bis zum 8. Dezember in den beiden Pfarreisekretariaten St. Peter und Paul und St. Ulrich oder im Sozialdienst an der Tellstrasse 11a vorbeibringen. – Herzlichen Dank, auch im Namen der Beschenkten.

Öffnungszeiten Wochenendstube Samstag Sonntag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

20. Dezember 21. Dezember 24. Dezember 25. Dezember 26. Dezember 27. Dezember 28. Dezember 31. Dezember 1. Januar 2. Januar 3. Januar 4. Januar

Heiligabend Weihnacht Stephanstag

Silvester Neujahr Berchtoldstag

16.00 – 20.00 Uhr 16.00 – 20.00 Uhr 16.00 – 20.00 Uhr 16.00 – 20.00 Uhr geschlossen 16.00 – 20.00 Uhr 16.00 – 20.00 Uhr 16.00 – 20.00 Uhr 16.00 – 20.00 Uhr geschlossen 16.00 – 20.00 Uhr 16.00 – 20.00 Uhr


Einladung zu Adventlichem Rorate-Gottesdienst Hedi Blum, Monika Schmid-Müller| Die spezielle Advents-Lichtfeier findet dieses Jahr am Mittwoch, 3. Dezember um 14.30 Uhr im Pfarreiheim St. Peter und Paul statt. Pfarrer Hugo Gehring feiert den Gottesdienst mit uns. Anschliessend erwartet Sie ein feines Zvieri mit Kaffe und Tee. Herzliche Einladung!

Vorweihnachtliche Feier mit Krippenspiel Wiederum laden wir Sie am 21. Dezember, nachmittags, zur traditionellen, vorweihnachtlichen Feier mit Krippenspiel für SeniorInnen in die Kirche St. Ulrich mit anschliessendem Imbiss ein (eine Anmeldung ist notwendig). Ausschreibungen liegen ab anfangs Dezember in den Vorzeichen der beiden Kirchen auf.

herzliche Einladung

Für Seniorinnen und Senioren

Im Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember zu hören

Missa brevis in G von Mozart Hansueli Bamert| Im weihnachtlichen Festgottesdienst führt der Kirchenchor St. Peter und Paul die Missa brevis in G von Wolfgang Amadeus Mozart auf. Begleitet wird der Chor von einem Streicherensemble, die Solistenpartien werden von Isabelle Anderfuhren, Sopran, Dorothee Labusch, Alt, Christof Breitenmoser, Tenor, und Thomas Schudel, Bass, gesungen. Wegen der «Hirtenidylle» des im 3/8Takt komponierten «Dona nobis pacem» wird die Messe auch «Pastoralmesse» genannt. Sie bezaubert durch ihre einfache, liedhafte Gestaltung. Dirigent und Chor freuen sich,

mit dieser wunderbaren Weihnachtsmusik, die Gottesdienstbesuchenden zu erfreuen.

Exerzitien im Alltag sts | Sie kommen wieder, die Exerzitien im Alltag, als gesamtstädtisches Projekt zur Fastenzeit. Wer nach einem Impuls für seinen persönlichen Glaubensweg im und durch den Alltag sucht, kann hier fündig werden. Jeder für sich und doch getragen von einer Gruppe, können spirituelle Erfahrungen gemacht und ausgetauscht werden. Wer zu diesem Projekt für interessierte Frauen und Männer mehr erfahren möchte, ist herzlich zum Informationsabend am Donnerstag, 22. Januar 2015 um 19.30 Uhr im Pfarreiheim St. Peter und Paul an der Laboratoriumstrasse 5 eingeladen. Weitere Auskünfte: Stefan Staubli, am besten via Mail unter stefan.staubli@kath-winterthur.ch.


christliche Geschichte ❱

Augustus Statue im Vatikan

16

Kaiser Augustus: Wegbereiter der frohen Botschaft

Geschichte im Lichte des Heils odu | In jenen Tagen erliess Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Augustus und Quirinius Die Weihnachtsgeschichte wird in den Evangelien in zwei Versionen erzählt: Während Matthäus das unerhörte Ereignis der Ankunft des Messias an die historische Gestalt des Judenkönigs Herodes des Grossen bindet, ist die Menschwerdung Gottes bei Lukas mit dem römischen Kaiser Augustus, sowie mit Publius Sulpicius Quirinius verknüpft, dem Statthalter Roms in der Provinz Syrien, zu der Galiläa und Judäa damals gehörten. Die sich teilweise widersprechenden Evangelienberichte über die Geburt Jesu geben Rätsel auf, die eine geschichtlich exakte Einordnung der darin erwähnten Fakten verunmöglichen. Doch nicht die Frage nach der Verortung in der Profangeschichte soll uns hier beschäftigen, sondern die Frage, was Lukas beabsichtigt, wenn er Jesu Geburt mit dem römischen Imperator in Verbindung bringt. Dem Verfasser geht es klar darum, die Geburt Jesu als reales Ereignis darzustellen, es zeitlich und örtlich zu verankern. Mit der Einbettung in den Kontext der Geschichte soll vermittelt werden: Beim Gottessohn auf Erden handelt es sich nicht um eine mythi-

sche Figur, sondern um eine historisch fassbare Gestalt. Dieselbe Absicht liegt auch der Nennung des Geburtsorts Bethlehem zugrunde, der Stadt, in der rund tausend Jahre zuvor König David zur Welt gekommen war. «Der Erhabene» Wer war Kaiser Augustus (63 v.Chr.-14 n.Chr.), der in einem Monatsnamen oder in Ortsnamen wie Kaiseraugst, Augst, Augsburg nach wie vor präsent ist? Antworten darauf gibt eine Ausstellung, die, eröffnet am 2000. Todestag des Kaisers (19. August), noch bis zum 1. Februar 2015 im Antikenmuseum in Basel zu sehen ist. Kaiser Augustus, der sich selber nie so betitelt hat, wurde als Gaius Octavius in Rom geboren. Grossneffe Cäsars, wurde Octavian, wie ihn die Historiker nennen, von seinem Grossonkel adoptiert. Von Cäsar als Erbe eingesetzt und von Cicero gefördert, wurde er mit 19 Jahren in den römischen Senat gewählt. Er erwarb sich grosse Verdienste, namentlich im Kampf gegen die Cäsar-Mörder, um die Beendigung der Bürgerkriege und um die Wiederherstellung der Republik. Ab dem Jahr 31 v.Chr. herrschte Frieden im Reich: die Pax Augusta.


Informationen aus der Vorständekonferenz

Aus Dankbarkeit verliehen Senat und Volk dem Princeps, der nun allein regierte, den Ehrentitel Augustus («ehrwürdig», «erhaben»), der in der Folge zum Eigennamen wurde. Dem «Friedensfürst» zu Ehren wurde in der Stadt Rom ein Altar des Friedens, die Ara Pacis, errichtet. Frieden wurde zum Merkmal des ersten römischen Kaisers. Gottes Heilsplan Der Dichter Vergil, ein Zeitgenosse von Augustus, besingt in einer seiner Eklogen prophetisch die Geburt eines göttlichen Knaben und den Beginn eines neuen, goldenen Zeitalters, was die christliche Deutung damals als Ankündigung der Geburt Christi auslegte. Der als Friedensherrscher verklärte heidnische Kaiser galt den frühen Christen als «gottgewollt», die Pax Augusta als «Vorbedingung für eine so friedfertige Lehre, wie sie das Christentum darstellt» (Eusebius). Die Regentschaft von Augustus hat den Grund für das Kommen Christi gelegt. Christus wollte gerade unter Kaiser Augustus zur Welt kommen, weil dessen Herrschaft dem Reich Christi den Boden bereitet hatte. Davon war mit Bischof Otto von Freising die ganze Theologie des Mittelalters überzeugt. Denn in der Geschichte entfaltet und verwirklicht sich der Heilsplan Gottes. Auch der Evangelist Lukas stellt das Heilsgeschehen ins Zentrum, zeichnet er doch das neugeborene Kind gleich mit drei Titeln aus, um auf dessen Heilsbedeutung hinzuweisen: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.

Grobplanung des Jahres 2015 Erika Wyden| Nachfolgend einige Eckdaten fürs kommende Jahr, festgelegt an der Datenkonferenz vom 11. September: 18. Januar, 9.30, Gottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul mit reformierten Gästen, anschliessend: Apéro 22. Januar, Informationsabend zu den Exerzitien im Alltag, 19.30, Pfarreiheim 23. Januar, 18.45, Mitarbeitendenessen, Gottesdienst um 18.00 15. März, 12.15, Suppenzmittag Palmsonntag, 29. März, Familiengottesdienst, anschliessend: Chilekafi Weisser Sonntag, 12. April, 9.30, Erstkommunion Auffahrt, 14. Mai, Pfarreiausflug 31. Mai, 9.30, Firmung mit Weihbischof Marian Eleganti 2. Juni, 20.00, Kirchgemeindeversammlung 28. Juni, 9.30, Patrozinium mit Gästen aus St. Ulrich, anschliessend: Apéro 4. Juli, 18.00, Familiengottesdienst, anschliessend: Sommernachtsfest 30. August, 11.30, Gottesdienst im Hof 3. September, 19.45, Vorständekonferenz 6. – 13. September, ökumenische Woche: 6.9. Gottesdienst, 10.00, reformierte Stadtkirche; 13.9. Gottesdienst, 9.30 mit reformierten Gästen in St. Peter und Paul, anschliessend: Apéro 28. September, 11.15, Erntedankgottesdienst 10. – 16. Oktober, ökumenische Reise nach Griechenland 7. November, 17.00, Mitenandgottesdienst, anschliessend: Castagnata 28./29.November, Adventsaktion 1. Dezember, 20.00, Kirchgemeindeversammlung


Sanftmütig in die Welt hineingehen und ihr die Erneuerung des christlichen Lebens bringen – durch missionarische Verkündigung, Evangelisierung der Menschen und Erziehung der Jugend Leitwort der Missionare des heiligen Franz von Sales (MSFS)

❱ Das Bild von Franz von Sales hängt im Mutterhaus der Missionare MSFS in Guwahati, Indien



Die Freude an Gott ist unsere Stärke

St. Ulrich

Oasenfest

Dies ist eine Legende kljkjsfk sfjsöklfjs lfk sjöflsf

❱ Das Oasenfest begeisterte jung und alt

Margrit Schmid| Was ist das «Oasenfest»? Bis zum diesjährigen Sommer hatte ich auf diese Frage immer geantwortet: «Es ist unser Pfarreifest.» Nach dem 14. September 2014 sage ich aber: «Es ist das Fest für alle Menschen, die in St. Ulrich beheimatet sind.» In unserer Kirche gibt es nämlich nicht nur Feiern für die KatholikInnen des Rosenbergs. Da treffen sich auch kroatisch-, portugiesisch-, tschechisch- und aramäisch-sprachige ChristInnen aus der Region oder zum Teil aus der ganzen Schweiz zu Gottesdiensten in jeweils ihrer Sprache. Das diesjährige Fest war mehr als andere Jahre ein gemeinsames Werk. Von jeder Mission gab es Delegationen, die zusammen vorbereitet und HelferInnen aufgeboten hatten. Es war eine innige Erfahrung, in fünf Sprachen nebeneinander und miteinander zu beten. «Die Freude an Gott ist unsere Stärke!» Welches Motto aus der Bibel wäre da treffender gewesen? Anstelle einer Predigt drückten einige Leute aus, was in ihnen Freude in der Pfar-

reigemeinschaft bereitet: Die Lebensfreude der Portugiesen, Kroaten, Iraker und Tschechen zu spüren und sich davon anstecken zu lassen, wurde zum Beispiel von einem Rosenberger genannt. Das Motto führte uns zusammen, um miteinander zu feiern, gemeinsam anzupacken, zusammen zu essen, zu spielen und an einem Strick zu ziehen. So sind diesmal alle Einnahmen in den gleichen Topf geflossen. Der Reinerlös geht vollumfänglich an unser Jahresprojekt «Casa do Gaiato». Auch am Sponsorenlauf gab es eine grosse Beteiligung. Der sportliche Mann, das Mädchen mit der Beinprothese, die dreijährige Hanna und viele weitere kleine und grosse Läuferinnen und Läufer verschiedener Sprachen gaben ihr Bestes und wurden dabei von den Zuschauenden mit Beifall unterstützt. Die portugiesische Gemeinde, die diesmal das Jahrespro-

Casa do Gaiato: Das Jahresprojekt 2014 ist für die private Stiftung für soziale Solidarität Casa do Gaiato bestimmt. Die Stiftung wurde von Pfarrer Amério Monteiro de Aguiar gegründet. Zweck dieser Stiftung ist es, Kinder aufzunehmen, die aus verschiedenen Gründen kein normales Familienleben haben können.


Pfarreireise nach Marseille vom 11. bis 17. Oktober

Marseille eine Stadt im Aufbruch gio| Die Hafenstadt Marseille geniesst keinen guten Ruf. Warum also wollte Zita Haselbach mit uns ausgerechnet dorthin? Das abschliessende Urteil lautet: Wir waren dort und kehrten vollzählig, unversehrt und echt bereichert mit vielen Erlebnissen zurück. Es hat sich wirklich gelohnt. Überall begegneten wir freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Im Gespräch mit einem Fremdenführer erfuhren wir, dass Marseille aus einem langen Dornröschenschlaf erwacht sei. Die Anstrengungen sind überall sichtbar. Die riesigen brachliegenden Dockanlagen wurden umgebaut und es entstanden Wohnungen, Werkstätten, Restaurants, Galerien und Läden aller Art. Man erinnert sich sofort an die Entwicklung auf unserm Sulzerareal. Ein Architekt plante in der Fussgängerzone am alten Hafen eine Überdachung. Einfach ausgedrückt, handelte es sich dabei um eine grosse, auf Säulen liegende Spiegeldecke. Die Bürger-

Innen wehrten sich dagegen: Es sei zu teuer, unnötig und eine Verschwendung. Der Plan wurde trotzdem verwirklicht. Heute ist es ein beliebter Treffpunkt in der grossen Stadt. Wenn man sich darunterstellt, kann man das Treiben ringsum aus einem ungewohnten Blickwinkel verfolgen. Auf dem grosszügigen Hafengelände stehen architektonisch originelle Museen. Überhaupt fallen in der Stadt noch und noch modernste Bauwerke auf.

St. UlrichSchöpfungszeit

jekt vorgeschlagen hatte, bedankte sich bei allen Anwesenden für ihre Solidarität in ihren bunten Trachten mit Tänzen aus ihrer Heimat, die unser Motto «Freude» nochmals so richtig in Schwung brachten.

Dies ist eine Legende kljkjsfk sfjsöklfjs lfk sjöflsf

Unsere zufriedene Reisegruppe


St. Ulrich

Pfarreireise nach Marseille vom 11. bis 17. Oktober

Das Ziel unserere Reise: Marseille

Aber auch alte Bausubstanz wird gepflegt und erhalten. Auf einer Anhöhe trohnt die Kirche Notre Dame de la Garde mit ihrer monumentalen Marienstatue. In dieser Basilika feierten wir den Sonntagsgottesdienst. Am Fusse der Anhöhe beeindruckte uns die im fünften Jahrhundert gegründete Abtei Saint-Victor. Marseille beweist auch Humor. Um 1970 wurde von der Gewerkschaft der Strassenwischer ein neues Reglement in Kraft gesetzt. Unter anderem heisst es da, dass die Strassenkehrer selber entscheiden, wann es in ihrem Rayon genug sauber ist und sie nach Hause gehen können. Kurz gesagt: «parti fini». Das erklärt vielleicht auch, warum eine offene Mülltonne auf Rädern, wie sie diese Berufsgattung benützt, einen ganzen Tag lang offen auf der Fahrbahn stehen blieb. Kein Politiker, der gewählt werden will, rüttelt an dieser eigenartigen Verordnung. Das temporeiche Verkehrsverhalten aller Beteiligten ist unglaublich. Trotzdem scheint dieses Prinzip zu funktionieren. Während unseres Auf-

enthaltes haben wir keinen einzigen Unfall gesehen. Eine Bootsfahrt auf dem Meer brachte uns zur Frioulinsel. Von hier aus ist der Ausblick auf die Festung der Insel If faszinierend. Bei der Hinund Rückfahrt herrschte hoher Wellengang. Das hatte zur Folge, dass die Passagiere auf Deck unter schadenfrohem Gelächter erbarmungslos mit Salzwasser vollgespritzt wurden. Eine Reisegruppe besteht aus Personen mit unterschiedlichen Begabungen. Zita Haselbach wusste das geschickt zu nutzen, zum Beispiel den Mittelschullehrer mit sehr guten Geologiekenntnissen. Bei unseren Wanderungen in der Calanque und in den Ockerlandschaften von Roussillon erklärte dieser deren Entstehung. Ein anderer Teilnehmer schöpfte aus seinen Biologiekenntnissen bei den Lavendelfeldern. Wieder andere machten Musik und alle sorgten für eine gute Stimmung. Mit unseren positiven Erfahrungen gehören wir jetzt zu jenen, die den Ruf dieser lebhaften, interessanten und bunten Stadt aufpolieren.


Aus dem Pfarreirat

Verabschiedung von Zita Haselbach Der Abschiedsgottesdienst für Zita Haselbach, die sich 20 Jahre in St. Ulrich engagiert hat, findet am 11. Januar 2015 in unserer Kiche um 9.30 Uhr statt. Die Mitglieder des Pfarreirats haben sich zu ihrem Abschied Gedanken gemacht: Zita, im Namen der Pfarrei St. Ulrich danke ich dir, dass du mit uns ein Wegstück gegangen bist. Peter Quan

Ich habe in den vielen Jahren als Pfarreisekretärin in St. Ulrich immer wieder erfahren, wie Zita Haselbach – egal wie viel Arbeit schon auf ihrem Pult lag – Menschen zuhörte und oft alles daransetzte, um ihre Sorgen und Notlagen zu mildern. Sie ist eine echte Seelsorgerin. Margrit Schmid Unendlich engagiert, empathisch, sozial, ruhig, offen für die Sorgen und Anliegen von Menschen – dies sind nur einige der Eigenschaften, die für mich das Wirken von Zita Haselbach in der Pfarrei St. Ulrich prägten und ich in der Zusammenarbeit mit ihr erfahren durfte. Monika Schmid-Müller Zita, ich kann dir nur danken für deinen unermüdlichen Einsatz in unserer Pfarrei, und wünsche dir für die Zukunft viele interessante Begegnungen. Anni Behr

bei der Aufrichtung der neuen Kreuze nach der Renovation des Pfarreizentrums

Während zwei Jahrzehnten hat Zita Haselbach sich mit Engagement und Hartnäckigkeit für das Wohl und den Erhalt unserer Pfarrei eingesetzt und dabei bewirkt, dass unzählige Menschen immer wieder den guten Geist von St. Ulrich erfahren durften. Kurt Henggeler Ich danke Zita Haselbach von ganzem Herzen, dass sie durch weibliche und integrierende Art sehr viel beigetragen hat, den «guten Geist» von St. Ulrich noch mehr zu stärken, so dass wir jetzt zu einer richtigen Familie zusammengewachsen sind, in der sich auch fremdsprachige MitchristInnen immer wohler und akzeptierter fühlen. Susanne Ruckstuhl Zita Haselbach hat mit ihrer wertvollen Arbeit in der Seelsorge in den vergangenen 20 Jahren ein so gutes Fundament gelegt, dass wir getrost in die Zukunft schauen können. Monika und Hansruedi Frey

St. Ulrich

Die Pfarrei nach 20 Jahren prägender Arbeit zu verlassen, ist nicht das Ende von St. Ulrich, sondern dank Zita Haselbachs nachhaltigem Wirken wird ihre Zeit das robuste Fundament für eine erfolgreiche Zukunft der Gemeinde sein. Harald Lülling

❱ Zita Haselbach

23


Kalendarium Dezember 2014

St. Ulrich

2

3 4 9 16 21 22 24 25 26

Dienstag

Rorate, anschliessend Zmorge, Marienkapelle, 6.00 Kirchgemeindeversammlung, Pfarreiheim St. Peter und Paul, 20.00 Mittwoch Roratefeier für SeniorInnen, Pfarreiheim St. Peter und Paul, 14.30 Donnerstag Adventsfeier der Frauengruppe, Marienkapelle, 18.00 Dienstag Rorate für Familien, anschl. Zmorge, Marienkapelle, 6.00 Dienstag Rorate, anschliessend Zmorge, Marienkapelle, 6.00 Sonntag Vorweihnachtsfeier mit Krippenspiel für SeniorInnen, 16.00 Montag Bussfeier in St. Ulrich, 15.00 Heiliger Abend Kinderfeier mit Krippenspiel, 17.00 Christmette in St. Peter und Paul, 22.30 Weihnachten Festgottesdienst mit Chor, 10.30 Stephanstag Gottesdienst im Altersheim Rosental, 10.00

Januar 2015 1 5

Neujahr Montag

11 Sonntag

12 Montag 18 Sonntag 19 Montag 25 Sonntag 27 Dienstag 30 Freitag

Neujahrsgottesdienst, 17.00 Impulsabend ökumenische Woche, reformiertes Kirchgemeindehaus, Feldstrasse 6, 19.30 Familiengottesdienst mit Verabschiedung unserer Gemeindeleiterin Zita Haselbach, anschliessend Apéro für alle, 9.30 Impulsabend ökumenische Woche, reformiertes Kirchgemeindehaus, Feldstrasse 6, 19.30 Ökumenische Woche, wir sind bei der reformierten Kirchgemeinde eingeladen, ref. Kirche Rosenberg, 9.30 Impulsabend ökumenische Woche, reformiertes Kirchgemeindehaus, Feldstrasse. 6, 19.30 Ökumenische Woche, die reformierte Kirchgemeinde ist bei uns zu Gast, Kirche St. Ulrich, 9.30 Vältemer Frauentreff, Pfarreiheim St. Ulrich, 9.00 Dankeschön-Fest für alle Freiwilligen, Pfarreiheim, 19.00

Februar 2015

24

1 4 5 18

Sonntag Mittwoch Donnerstag Mittwoch

Darstellung des Herrn, Caritassonntag, 9.30 Seniorennachmittag, Pfarreiheim St. Peter und Paul, 14.30 Jahresversammlung der Frauengruppe, Pfarreiheim, 19.00 Aschermittwoch-Gottesdienst, 19.00


Gemeinsame Sitzung der Pfarreien St. Ulrich und St. Peter und Paul Im September 2011 trafen sich die Pfarreiräte zur ersten gemeinsamen Sitzung in St. Ulrich. In diesem Jahr, am 24. September, waren die Pfarreiräte wieder eingeladen zur jährlichen Zusammenkunft, diesmal im Pfarreiheim St. Peter und Paul. Alice Bosshard-Walt| Mit einem Text von Dalai Lama «Mit dem Herzen denken» stimmte uns Hedi Blum in den Abend ein. Als Gäste nahmen eine Frau, die sich für die Mitarbeit im Pfarreirat interessiert und Bernd Kopp, Leiter der Stelle für Kirchliche Gemeindeberatung und Supervision im Generalvikariat Zürich an der Sitzung teil. Nach der gemeinsamen Weiterbildung beider Pfarreiräte in Bad Schönbrunn im November vor zwei Jahren wird Bernd Kopp uns in diesem Jahr nach Quarten begleiten. Er nahm Wünsche und Vorschläge entgegen und erklärte Möglichkeiten und Ziele dieses Bildungsanlasses. Marcus Scholten, Nachfolger von Zita Haselbach und seit kurzem mit einem Teilpensum in St. Ulrich tätig, erzählte aus seinem Leben, von seiner Zeit als Ministrant bis zu seiner Arbeit als Jugendseelsorger. Er freut sich auf die Aufgaben als Gemeindeleiter dieser kleinen Pfarrei, in der er ab Mai 2015 mit einem vollen Pensum tätig sein wird. Peter Quan und Alice Bosshard informierten über Besonderes in ihren

Pfarreien seit der letzten Sitzung und über Anlässe und Aktionen die unter den Pfarrei-Mottos «Leben ist Wandel» beziehungsweise «Grenzen überwinden» standen. Anschliessend sprach man über gemeinsame Gottesdienste und weitere Angebote im so genannten Zusammenarbeitsraum. «Armut – es kann auch dich treffen!» Unter diesem Motto stand der UNO-Welttag zur Überwindung der Armut und Ausgrenzung am 17. Oktober. Hedi Blum informierte über die verschiedenen Anlässe im Rathausdurchgang, in der Stadtbibliothek, im Treffpunkt Vogelsang und im Theater am Gleis. Peter Quan warb für den ökumenischen Elternbildungsabend im November. Zum Schluss las Hugo Gehring einen von ihm für das Wort zum Sonntag am Fernsehen verfassten, aber nicht gesendeten, Text zum Bettag über «typische Schweizer Werte». Nach Sitzungsende versammelten sich alle um den herbstlich dekorierten Tisch und plauderten angeregt beim feinen «Schlummertrunk riche».

aus dem Pfarreirat

Zusammenarbeit mit St. Ulrich

25


aus der Kirchenpflege

Louis Borgognos erste Eindrücke als Kirchenpfleger

Ein gut organisierter «Laden» Louis Borgogno (lb) aus der Pfarrei St. Urban wurde im Juni in die Kirchenpflege gewählt. Die Pfabü-Redaktion hat ihn nach seinen ersten Eindrücken gefragt: odu: Was hat Sie zur Wahl in die kirchliche Behörde bewogen? lb: Die Kirche bedeutet mir sehr viel, sie prägte meine Entwicklung in der Jugend und für das Leben. Ich bin dafür dankbar, so dass ich gern etwas von dem, was ich von ihr mitbekommen habe, wieder zurückgeben möchte. odu: Mit welchen Erwartungen haben Sie ihr Amt angetreten? lb: In der kantonalen Synode, der ich seit 2011 angehöre, habe ich festgestellt, dass mir bei bestimmten Diskussionen öfters der Erfahrungshorizont aus der Pfarrei fehlt. Als Kirchenpfleger erhoffe ich mir, eine grössere Nähe zur realen Situation in den Pfarreien zu gewinnen, umgekehrt möchte ich die Synodenbeschlüsse der Basis vermitteln und in die Pfarreien hineintragen. odu: Welches sind Ihre konkreten Aufgaben in der Kirchenpflege? lb: Die Kirchenpflege ist nach Ressorts bzw. Kommissionen organisiert: Personal, Finanzen, usw. Ich bin keinem der Ressorts zugeteilt, wodurch sich für mich die Zahl der Sitzungen reduziert. Doch steht der geringeren Belastung in der Kirchenpflege die Beanspruchung durch die Synode gegenüber.

26

❱ Louis Borgogno erzählt von seinen ersten Eindrücken in der Kirchenpflege

odu: Wie erleben Sie die Arbeit in der Kirchenpflege? lb: Die Kirchenpflege ist ein gut organisierter «Laden». Die Verwaltung funktioniert so, wie man es von einer Verwaltung erwartet, effizient und effektiv im Dienst der Sache. Ebenso professionell arbeitet auch die Behörde, soweit ich dies nach wenigen Sitzungen beurteilen kann. Die traktandierten Geschäfte sind ausgezeichnet vorbereitet, so dass deren Verabschiedung zielführend und innerhalb der vorgesehenen Sitzungszeit geschieht. Dem geschäftlichen Teil schliesst sich ein informeller Teil an, der dem Gedankenaustausch und der Beziehungspflege dient. Ich bin gespannt, wie sich die Arbeit bis in vier Jahren entwickelt.


Eine Ausnahmesituation... «Wer Gott kennt, der beschreibt ihn nicht. – Wer Gott beschreibt, der kennt ihn nicht.» Michael Eismann| Am Ende eines längeren Gesprächs – über Gott und etwas weniger die Welt – gab mir ein Patient diesen Satz des sufistischen Gelehrten Hussain ibn Mansur mit auf den Weg, der ihm aus einer Sendung des kürzlich verstorbenen Journalisten Peter Scholl Latour im Gedächtnis geblieben war. Ein wenig waren diese Worte die Zusammenfassung dessen, worüber wir beide vorher intensiv gesprochen oder besser, «philosophiert» hatten: Eine Annäherung an das, wozu wir Gott sagen. Je länger aber unser Nachdenken ging, desto stärker stellte sich die Erkenntnis ein, wie bruchstückhaft unsere Worte und Bilder bei diesem Unterfangen eigentlich sind. Und so war es wohl kein Zufall, dass ausgerechnet in dem Moment – als uns beiden gar nichts mehr einfiel – es am ehesten so schien, dass ein Hauch von dem zu spüren war, was wir mit Worten nicht festzuhalten vermochten. Auf dem Hintergrund dieses Erlebnisses mag es ein wenig verwegen und weit hergeholt klingen, wenn ich die oftmals allzu sehr verklärten Begleitumstände der Geburt Jesu mit der Situation eines Spitalaufenthaltes vergleiche. Dennoch spüre ich – und das nicht nur «zur Weihnachtszeit» – in vielen Begegnungen etwas von dem, was mir eine vage Vorstellung vom Geschehen im Stall von Bethlehem gibt: Damals wie heute eine Ausnahmesi-

tuation, viele Fragen und keine sicheren Antworten, dort wie hier eine ungewisse Zukunft und vieles mehr. Doch trotz all dieser ganz objektiv gesehen wenig positiven Seiten, darf ich gleichzeitig immer wieder ungeheuer ermutigende Zeichen von Frieden, Versöhnung und Hoffnung erleben. Eine leise aber tiefspürbare Zusage, die mich an die Botschaft der Engel und an die Hirten auf den Feldern Bethlehems erinnert, die vermutlich auch sehr viel leiser war, als es die Evangelien oder das Weihnachts-Gloria der Christmette vorgaukeln. Vielleicht ist das das Geschenk von Weihnachten, dass auch wir hilflos und verletzlich sein dürfen wie ein neugeborenes Baby aber gerade darin vertrauensvoll das entgegennehmen dürfen, was Gott versprochen hat und was Kardinal Carlo Maria Martini im folgenden Gebet zu Weihnachten in Worte gefasst hat:

aus der Spitalseeelsorge

Damals im Stall in Behtlehem

Herr, gib mir, dass ich das Neue in meinem Leben aufnehme, dass ich keine Angst vor dir habe, dass ich dich nicht in meine Denkschemata einfüge, dass ich mich von dem Neuen deiner Gegenwart umwandeln lasse. Herr hilf mir, dass ich dich wie Simeon aufnehme in deiner Neuigkeit, in allem, was um mich herum wahr, neu und gut ist, dass ich dich aufnehme in allen Kindern dieser Welt, in jedem Leben, in jeder Spur des Neuen, das du in meiner Umgebung, in unserer Gesellschaft, in meinem Herzen wachsen lässt.


Unterwegs in der Nacht der offenen Kirchen – ein persönlicher Reisebericht

Winterthurs Kirchentüren offen Im Rahmen der Jubiläumsanlässe haben am 20 September verschiedenste Kirchen in Winterthur einen Abend lang im Stundentakt eingeladen, sich in ihnen zu bewegen, sich auf ihre Angebote einzulassen und etwas über den Gartenhag zu schauen.

❱ In der Kirche St. Ulrich wurde ein Kurzfilm von Giovanni Schäfli zum Thema «Zeitlebens – Lebenszeit» präsentiert

aho| Mit einer zwölfköpfigen Gruppe von Freunden machten wir uns auf den Weg, das vielfältige Angebot der Kirchen in Winterthur zu erkunden. Eine Nacht von 18.00 bis 24.00 Uhr genügt natürlich nicht, um alle Kirchen zu besuchen, so pickten wir einige Orte heraus, deren Programm uns besonders angesprochen hatte oder die gerade noch auf dem Weg lagen. Gestartet sind wir in St. Urban in Seen, wo zwei spannende Filme gezeigt wurden, die von Jugendlichen der Pfarrei während eines Filmprojekts selber inszeniert, gedreht, vertont und geschnitten wurden. Als nächstes lud die reformierte Kirchgemeinde Seen ins Pfarreiheim zu einem Kasperlitheater für Erwachsene ein. Die Theatertruppe überraschte mit schnellen, treffenden, zum Nachdenken anregenden und humorvollen Sprüchen rund

um den Konfirmationsunterricht und das Vorbereiten des heutigen, speziellen Anlasses. Schmunzelnd und etwas in die Kindheit zurückversetzt machten wir uns mit dem Velo auf nach Oberwinterthur in die Kirche St. Arbogast, wo unter dem Titel «Sound and Light» eine Klanginstallation von Klaus Grimmer in der illuminierten Kirche zu hören war. Einige der Gruppe konnten sich sehr für dieses Eintauchen in die Klänge aus Natur und Technik begeistern, andere freuten sich schon auf die nächste Station – eine kurze Kaffeepause. Frisch gestärkt radelten wir zur Kirche St. Peter und Paul. Sabina Deutsch (Schauspielerin), Graham Smart (Schauspieler) und Hansueli Bamert (Organist) inszenierten einen szenisch und musikalisch gestalteten «Intensivvortrag» zum Thema «Humor in der Kirche» mit dem Schlagwort: «Humor ist, wenn man trotzdem lacht». Nach dem Geniessen einer feinen Kürbissuppe in den gemütlichen Partyzelten vor der Kirche und dem Schwelgen über das Gesehene ging es weiter Richtung Veltheim. In der reformierten Kirche konnten in einem offenen Singen unter der Leitung von Christoph Germann Abendlieder zusammen mit dem gut vorbereitetem Chor gesungen werden. Das gemeinsame Singen hat so gefallen, dass die An-


wesenden eine Zugabe wünschten – die auch gemeinsam voll Freude gesungen wurde. Beim anschliessenden Umtrunk in der Kirche wurde munter geschwatzt und ausgetauscht. Beeindruckt und beschenkt von den so verschiedenen Angeboten machten wir uns zufrieden auf den Heimweg. Wir hätten gerne noch mehr Kirchen besucht, die Nacht war aber einfach zu kurz. In der Gruppe war die Meinung zu den verschiedenen Stationen manchmal geteilt. Einig ist man sich in Bezug auf die Zukunft: Es wäre schön,

wenn die Kirchen von Winterthur nicht 750 Jahre warten würden, bis sie ihre Türen wieder weit öffnen.

❱ Humor in der Kirche St. Peter und Paul

Lichtgestalt

Eva sfs| Die biblische Gestalt Eva in dieser Rubrik anzutreffen, mag einigermassen überraschen. Und doch, alle Gottesdienstbesuchenden können sich selbst davon überzeugen, vorne links, in der Reihe heiliger Frauengestalten, ist sie auf einem der Kirchenfenster im Chorbereich abgebildet. Eva, die biblische Urverführerin Adams, eine Lichtgestalt, eine Heilige? Und es wird noch besser respektive eindeutiger, wenn wir das offizielle Heiligenverzeichnis aufschlagen und dort sehen, dass just zu Heiligabend, dem 24. Dezember, auch die Namen von Adam und Eva stehen, die dann ihre Namenstage feiern! Was hat das zu bedeuten, wie ist das zu verstehen?

Nun, das biblische Urpaar Adam und Eva versinnbildlicht eben nicht nur die Schuld des Menschen, vielmehr ebenso die Gnade Gottes. Denn nach paulinischer Theologie ist Jesus Christus der «neue Adam», «unser Retter und Heiland», der zurückbringt, «was durch Adams Sünde verlorenging» (vgl. 1 Kor 15,45-49). Und schon der frühchristlichen Theologie der ersten Jahrhunderte war es wichtig, zu sagen, dass Gott auch Adam und Eva neu begnadet und der Erlösung teilhaftig gemacht hat. Die Platzierung von Eva und Adam auf Heiligabend (und bei uns als Lichtgestalt) hat also einen zutiefst theologischen Grund und Aussagegehalt: Es geht um den Glauben, dass die weihnächtliche Er-

29


Ökumenische Reise

Lichtgestalt

Insel im Bleder See mit der barocken Marienwallfahrtskirche

lösung, das Kommen des Erlösers in die Welt wirklich alle und alles umfasst und niemanden ausschliesst, nicht einmal Adam und Eva. Denn so singen wir es ja in einem alten Weihnachtslied: «Heut schliesst er wieder auf die Tür zum schönen Paradies; der Cherub steht nicht mehr

dafür, Gott sei Lob, Ehr und Preis.» Lichtgestalt Eva – selbst als Teil der Sündenfallsgeschichte ist sie deswegen nicht ausgenommen, sondern ganz hineingenommen in die viel grössere Heilsgeschichte. Wir, die Kinder der Erde, sind und bleiben zugleich Kinder des Lichtes.

Auf Entdeckungsfahrt am südöstlichen Alpenbogen

Pfarreireise nach Slowenien odu| Slowenien, nur halb so gross wie die Schweiz, dünn besiedelt und erst seit wenigen Jahren ein unabhängiger Staat auf dem Balkan, war das Ziel der diesjährigen Pfarreireise (11. – 18. Oktober). Ein bislang unbekanntes Gebiet am Ostalpenrand kennenzulernen, war wohl bei den meisten der 40 Teilnehmenden der Beweggrund, sich der Reise unter Leitung der Historikerin Magdalen Bless anzuschliessen. Dass die Erwartungen erfüllt wurden, zeigte sich beim Abschied: Alle waren des Lobes voll über das, was sie unterwegs

gesehen und erlebt hatten. Zu dem positiven Gesamteindruck mochten das sonnige Herbstwetter und die Köstlichkeiten aus Küche und Keller, nicht zuletzt auch die gute Stimmung in der Reisegruppe beigetragen haben. France Prešeren (1800 – 1849) Die erste Station, Bled, ein bekanntes Kur- und Touristenort am idyllischen See gleichen Namens, diente als Ausgangspunkt für einen Ausflug zu einer Marienwallfahrtskirche inmitten des Sees und weiter zu dem kleineren Wocheiner See im Herzen des Triglav-Nationalparks. Dieser zweite See wird gespeist vom Flüsschen Savica, das in dem vorherrschenden Karstgestein auf weite Strecken unterirdisch verläuft und nach dem Austritt aus dem Fels einen Wasserfall bildet. Das grün schimmernde Wasserbecken unterhalb des Wasserfalls gilt den Slowenen als nationales Symbol. Denn der grosse


Auf Entdeckungsfahrt am südöstlichen Alpenbogen

slowenische Dichter, France Prešeren, beschreibt in seinem Epos «Die Taufe an der Savica» den Ort als jene Stelle, wo sich die eingewanderten slawischen Karanthanier im 10. Jahrhundert zum Christentum bekehrten. Dem Nationaldichter Sloweniens begegneten wir noch an zwei weiteren Orten: In Kranj, wo er starb, und in Ljubljana, wo er in einer Anwaltskanzlei sein Brot verdiente, steht er, in Bronze gegossen, auf Plätzen inmitten der Stadt. Ein Kuriosum in der Region Oberkrain, so heisst das Gebiet zwischen der Grenze zu Kärnten und der slowenischen Hauptstadt, ist das romantische Städtchen Bischofslack (Škofja Loka) mit der denkmalgeschützten Altstadt. Der Ort, bei dem sich zwei Flüsse vereinigen, unterstand während über acht Jahrhunderten dem Bischof von Freising als weltlichem Herrn, während der Ortsbischof für das geistliche Wohl zuständig war. Jože Plec˘ nik (1872 – 1957) Ljubljana lernten wir als eine überaus lebendige Stadt kennen, in der das Fahrrad als Fortbewegungsmittel allgegenwärtig scheint. In den Gassen der verkehrsfreien Altstadt und entlang des Flüsschens Ljubljanica reiht sich ein Freiluft-Restaurant und -Café ans andere. In ihnen herrschte überall reger Betrieb. Im Stadtbild von Ljubljana trafen wir auf Schritt und Tritt auf die künstlerische Handschrift des Schreinermeisters, Bildhauers, Gestalters und Architekten Jože Plecˇnik, der nach einem verheerenden Erdbeben 1895 wesentlich den Wiederauf-

Mit dem Boot auf dem Bleder See zur Insel mit der Marien wallfahrtskirche

bau der Stadt prägte. Plecˇniks, der sich den gängigen Architekturmustern stets entzog, mischte gezielt Stilelemente verschiedener Epochen und fügte sie nach seinen Ideen neu zusammen. In zahllosen Bauwerken – Brücken, Markthallen, Zentralfriedhof, Kirchen, Universitätsbibliothek, usw. – lebt der geniale Künstler – unverkennbar – fort. Pater Jean Hollenstein Als weiterer Höhepunkt bleibt der Besuch zweier Klöster in der Region Unterkrain in Erinnerung. Der Zisterzienserkonvent in Sticˇna (Sittich) ist das älteste Kloster Sloweniens. Derzeit leben 14 Mönche in der auf das 12. Jahrhundert zurückgehenden, von Kaiser Joseph II. aufgehobenen, indes 1898 von Zisterziensern aus Mehrerau bei Bregenz wiederbesiedelten Anlage. Die Kartause in Pleterje beherbergt aktuell neun Mönche aus acht Nationen, wie der Schweizer Pater Jean Hollenstein, im selben Ort aufgewachsen wie unsere Reiseleiterin, sagte. Pater Jean lebt seit 60 Jahren in dem Ort unweit der kroatischen Grenze. Er erzählte uns vom Tagesablauf im Kloster, von den Freuden und Sorgen als «Einsiedler in Gemeinschaft», vom Leben unter dem früheren kommunis-

31


Auf Entdeckungsfahrt am südöstlichen Alpenbogen

Option für die Jugend

tischen Regime Jugoslawiens. Die Adelsberger Grotten in Postojna, auf halbem Weg zwischen Ljubljana und der Adriaküste, entführte uns in eine faszinierende Untertage-Welt. Ehrfürchtiges Staunen weckten in uns die Schönheit und Grösse der Jahrmillionen alten Tropfsteingebilde. Im Städtchen Piran, auf einer felsigen Landzunge an der slowenischen AdriaKüste gelegen, wiesen Plätze und Gassen, Häuser und Kirchen, Fischerboote, Sprache (Italienisch) und Gastronomie, das ganze mediterrane Ambiente

32

auf die historische Verbundenheit des Orts mit der Republik Venedig hin. Triest, die wohlhabende einstige Hafenstadt des österreichischen Kaiserreichs, war die letzte Station unserer Reise, bevor wir via Friaul, Kärnten, Ost- und Südtirol Kurs Richtung Winterthur nahmen. «Das Zusammensein in Freude», das Hugo Gehring in einer Gottesdienstfeier als das Ziel des Lebens bezeichnete, ist den ReiseteilnehmerInnen, meine ich, während dieser Woche geglückt.

Eine Option für die Kinder und Jugendlichen

Liebe Kirche hör mal zu aja| Können sie sich vorstellen, dass eines ihrer Kinder oder Enkel zu ihnen kommt und sagt: «Am Sonntag der Gottesdienst, das ist für mich die schönste Stunde der Woche.» Nein? Auch als 35-Jähriger sitze ich in manchem Gottesdienst und frage mich, wie kann diese grossartige Botschaft an Menschen und Kindern so vorbei gehen. Pfarrei – eine Option für die Kinder und Jugendlichen? Dieses, für den Pfabü-Beitrag vorgegebene Thema, ist schnell auf den Kopf gestellt, es trägt seine eigene «Umkehr» schon in sich: Unsere Kinder und Jugendlichen – eine Option für die Pfarrei? Eine Möglichkeit von Zukunft. «Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die

Kinder, so kommt ihr nicht in das Himmelreich.» – Kann es das Ziel sein, Kinder für unsere Vorstellungen von Religion, Glauben und Liturgie zu vereinnahmen, sie im schlimmsten Fall dafür zu missbrauchen? – Wäre es nicht spannender, zu «hören», zu «sehen» und zu «verstehen» was und wie Kinder und Jugendliche glauben und leben. Erst einmal in die Welt, in das Leben der Kinder einzutauchen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen? – Was spricht ein Kind an, was ist seine Lebenswelt? Ein Kind findet es toll, ein Lied mit Bewegungen zu singen, ein Kind möchte Freude haben und ein Kind möchte lachen. Einem Erwachsenen würde es auch gut tun, wenn er bei einer Predigt mal lachen könnte.


Und trotz allem sind Kinder und Jugendliche Menschen. Menschen, die heute schneller begreifen müssen, deren Leben vom Terminkalender beherrscht wird. Es sind Menschen, die sehr viel von ihrer Umwelt und vom Weltgeschehen wahrnehmen – der Eindruck, Kinder wären heute unbeschwerter, täuscht. – Hat Gott in dieser Lebenswelt nicht auch einen Ort. Wie kann Gott erfahren werden? Wo kann dieser Ort von Gott gefunden werden? Wie kann Gottesdienst für Kinder ein Ort der Gotteserfahrung werden? Aus meiner Sicht: «just in time» – spontan, spannend ohne grosse Vorbereitungen. Erlebnis- und Abenteuer-Kindergottesdienste sind etwas anderes als die Erfahrung in Kirchenbänke gepfropft zu werden und 100 Jahre alte Lieder zu singen. Es geht um einen Erfahrungsraum für Kinder. Es geht um Begegnung auf

der Ebene der Spiritualität und Fantasie. – Diesem Thema war auch die ökumenische Elternbildung vom 19. November im reformierten Kirchgemeindehaus Mattenbach gewidmet. Und wer Lust hat, schon bald einen Abenteuer-Kindergottesdienst für die Primarstufe im Pfarreiheim mitzugestalten, findet mich. Auch die ElternKind-Feiern, Familiengottesdienste und viele andere Angebote in unserer Pfarrei, wollen Orte sein, an welchen Kinder und Familien Gott erfahren, glauben und leben. Ein spontaner, frei erfundener Liedvers eines Kindes am RäbeliechtliUmzug gesungen, lässt etwas von der Unbeschwertheit und Grossartigkeit unserer Kinder erahnen: «Ich bin der kleine heilige Geist, und leuchte in der dunklen Nacht.» – Vielen Kindern kommt es gar nicht in den Sinn sich vor bösen Geistern und Dämonen zu ängstigen. Sondern sie leben und bringen Licht in die Dunkelheit.

Option für die Jugend

Eine Option für die Kinder und Jugendlichen

Viel Spass am Miniweekend in Lungern

Mini-Gemeinschaft ganz gross aja| Über 30 Minis aus Winterthurer Pfarreien und Pfungen hatten am letzten Oktoberwochenende ihr diesjähriges Weekend in Lungern. Nebst Spannung und Spass war eines der Higlights der Besuch der Hofkirche in Luzern. Gemeinsam mit dem Organisten hatte Raphael Notter einen spannenden Einblick in das Orgelspiel und

die «Regenmaschine» der Hofkirche vorbereitet. Nicht schlecht strahlten die Kinderaugen, als aus dem riesigen Instrument plötzlich «Pippi Langstrumpf» erklang und zum Abschluss der Soundtrack von «Pirates of the Caribbean» das Kirchenschiff erfüllte. Wer Lust hat, ist dabei, wenn Minis das Kirchenschiff beben lassen.

❱ Die fröhliche Mini-Gruppe am Weekend in Lungern


Am Nikolaustag, 6. Dezember von 14.15 bis 0.30 Uhr

Vielklang IV in der Stadtkirche Musik in ihrer ganzen Vielfalt kann man am Vielklang in der Stadtkirche Winterthur erleben. KirchenmusikerInnen der Winterthurer Kirchgemeinden führen im Jubiläumsjahr der Stadt zum vierten Mal ein Fest der Kirchenmusik durch. In Kinder- und Jugendchören, Gospel- und Jazzchören, im Kirchenorchester sowie in Singkreisen, Kirchenchören, Kantoreien und offenen Chorprojekten singen und musizieren über 500 Menschen in verschiedenen Winterthurer Kirchgemeinden. Nach einem Auftakt erklingt zu jeder vollen Stunde bis Mitternacht Kirchenmusik in ihrer ganzen stilistischen Vielfalt. Den Abschluss bildet ein musikalisches Nachtgebet. Hansueli Bamert| Zusammen mit der Kantorei Töss wird der Kirchenchor St. Peter und Paul am Vielklang IV, der am 6. Dezember in der Stadtkirche stattfinden wird, teilnehmen. Zur Aufführung gelangt die eindrückliche Kantate St. Nicolas von Benjamin Britten. In lebhafter Manier wird in dieser Kantate das Leben des heiligen

Nikolaus geschildert, das der englische Komponist mit grossem Chor, Jugendchor, Solisten, Kinderstimmen und farbenreichem Orchester in Töne gesetzt hat. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Tössemer Kantorei und dessen Leiter, Kantor Hansjörg Ganz, in dessen Händen die Gesamtleitung liegt.

Menschenrechtstag am 10 Dezember

Interreligiöser Dialog wichtig

34

hug| Zum Tag der Menschenrechte werden die 30 Säulen des Künstlers Anton Zanvit, die die Menschenrechtsartikel visualisieren, vom 1. bis 11. Dezember vor dem Stadthaus aufgestellt sein. Am 10. Dezember um 20.00 Uhr sind alle Interessierten zu einem Podiumsgespräch mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Religionen zu einem interreligösen Dialog in die Alte Kaserne eingeladen.


Kalendarium ❱ Termine

Dezember 2014 2 Dienstag 3 Mittwoch 5 |12 |19 7 Sonntag 10 Mittwoch 12 Freitag 14 Sonntag 21 Sonntag 22 Montag

Kirchgemeindeversammlung, 20.00, Pfarreiheim Rorate-Feier für SeniorInnen, 14.30, Pfarreiheim PP Freitag: Rorate-Gottesdienste, 5.30, Frühstück im Pfarreiheim HGU-Eröffnungsgottesdienst, 9.30, anschliessend Chilekafi Adventsfeier der Frauen PP, 17.00, Pfarreiheim Weihnachtskonzert der Singfrauen Winterthur, 20.00, Kirche Eltern-Kind-Feier, 10.00, Krypta und Pfarreiheim Vorweihnächtliche Feier mit Krippenspiel der Kinder für SeniorInnen, 16.00, St. Ulrich Versöhnungsfeier, 15.00, Kirche St. Ulrich Versöhnungsfeier, 20.00, Kirche St. Peter und Paul

Schulferien 20.12.2014 – 4.1.2015 31.1.2015 – 15.2.2015 aktuelle Termine www.peterundpaul.ch

Fortsetzung siehe Rückseite

Voranzeige Seniorenferien 2015 Im kommenden Jahr werden wir unsere Ferien in Flims-Waldhaus im Hotel Cresta, vom Samstag, 27. Juni bis Freitag, 3. Juli 2015 verbringen. Streichen Sie die Daten in Ihrer Agenda schon heute rot an.

Ökumenischer Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der ChristInnen (18. – 25 Januar 2015)

Sonntag, 18. Januar, 9.30 Uhr (kein Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Stadtkirche) Ort Kirche St. Peter und Paul Liturgie und Predigt Jürg Baumgartner, Pfarrer in der Stadtkirche Andreas Jawork, Pastoralassistent in St. Peter und Paul Anschliessende Einladung zum Apéro ins Pfarreiheim St. Peter und Paul Kirchenmusik Es singt der Kirchenchor St. Peter und Paul 35


AZB 8400 Winterthur

Fortsetzung von Seite 35

Kalendarium

Bitte nachsenden. Neue Adresse nicht melden.

24 Mittwoch

Familiengottesdienst mit Eltern-Kind-Gruppe, 17.00, Kirche Christmette, 22.30, Kirche 25 Donnerstag Festgottesdienst, 9.30, Kirchenchor singt die Mozart-Messe in G 31 Mittwoch Silvestergottesdienst, 17.00, Kirche

Januar 2015

❱ Treffpunkte Taizé-Gottesdienst 21.12.2014 | 18.1.2015 | 15.2.2015 (Kirche, 19.30) Bibelteilen 6.12.2014 | 7.2.2015 (Pfarreiheim, 9.00 –10.00) Handarbeitstreff 27.1.2015 | 24.2.2015 (Pfarreiheim, 14.00 –16.00) Meditatives Kreistanzen 15.12.2014 | 7.1.2015 | 18.2.2015 (Pfarreiheim, 20.15 –21.45) Jassnachmittage 15.12.2014 | 6.1.2015 | 20.1.2015 | 3.2.2015 | 17.2.2014 (Pfarreiheim, 13.30) Zischtigzmittag Restaurant Bodega (jeweils 12.00) aktuelle Termine www.peterundpaul.ch

14 Mittwoch 18 Sonntag

Filmkafi, am Nachmittag, Kinobesuch und Diskussion Ökumenischer Gottesdienst in PP, 9.30, Kirchenchor, anschliessend Apéro Eltern-Kind-Feier, 10.00, Krypta 22 Donnerstag Infoabend Exerzitien im Alltag, 19.30, Jugendtreff 23 Freitag Mitarbeitendenessen, 18.45, Pfarreiheim, 18.00 Abendmesse 25 Sonntag Caritas-Sonntag, Kolping Spaghetti-Essen (nur für Angemeldete), 12.00, Pfarreiheim 28 Mittwoch FamA: FilmAbendEssen, finnischer Abend, 19.00, Jugendtreff

Februar 2015 4 Mittwoch 15 Sonntag 16 Montag

Seniorennachmittag, 14.30, Pfarreiheim PP Kinderfasnachts-Nachmittag, Pfarreiheim PP Zweiter Elternabend Erstkommunion, 20.00, Pfarreiheim


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.