ZEIT Campus: Sonderausgabe der Jugendmedientage 2019

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Tim Bendzko — Vom Studienabbrecher zum Popstar

Wie Freundschaft beginnt, warum sie sich

verändert und was sie erhält

SONDERAUSGABE JUGENDMEDIENTAGE 2019 Österreich 3,40 EURO Schweiz 5,10 CHF

Mehr als reunde?

3,30 €

Was ist guter Journalismus? Oscar Tiefenthal im Gespräch

leben. studieren. arbeiten

Ein Tag – Ein Magazin Sonderausgabe der Jugendmedientage 2019

JMT ’19


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E D I TO R I A L

Text & Foto: Julia Schwietering

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7/19 Liebe Leserin, lieber Leser! Bibi und Tina, Tim und Struppi oder Harry, Ron und Hermine – schon unsere Kindheitshelden zeigen uns: Mit Freunden können wir alles schaffen! Beim Umzug, beim Liebeskummer oder beim Serienmarathon sind Freunde einfach unbezahlbar. Manche von ihnen begleiten uns schon seit dem Sandkasten, andere lernen wir erst im Laufe unseres Lebens kennen. Wie sich Freundschaft mit der Zeit verändert und wie wir neue Freunde finden, darüber haben sich unsere Autoren Chiara, Romina und Anne Gedanken gemacht. Viel Spaß beim Lesen! Die JMT-Campus-Redaktion U N D WA S M AC H S T D U S O ?

Ich war erst 17, als ich mein Abi in der Tasche hatte. Nach meinem Abschluss wollte ich ins Ausland, doch viele Freiwilligenorganisationen nehmen nur volljährige Bewerber. Also habe ich mich dazu entschieden, am ‚Costa Rica Austauschprogramm‘ teilzunehmen: Das erste halbe Jahr, bis ich 18 war, bin ich zur Schule gegangen. Danach habe ich mich in einer Umweltorganisation engagiert und Kindern

erklärt, wie Mülltrennung funktioniert. Für mich war dieses Modell ideal – in der Schule habe ich sehr schnell Spanisch gelernt, obwohl ich vorher kein Wort konnte. Außerdem habe ich viele Jugendliche in meinem Alter kennengelernt und mich mit ihnen zum Beispiel über den Umweltschutz diskutiert. Christin Hagemeier, 20, lebt in Lüneburg und studiert BWL und Nachhaltigkeitswissenschaften


Politik.

I

IN

AUSGERECHNET

20 Prozent der Deutschen ist schonmal das Handy ins Klo gefallen. Das hat eine Studie von 1&1 und dem Meinungsforschungsinstitut YouGov herausgefunden.

KLEINER ÜBERBLICK

Heiter Scheitern Nach einem Studienabbruch geht’s nicht weiter? So ein Quatsch! Unzählige Promis beweisen das Gegenteil. Günter Jauch

begann ein Politikstudium, um Journalist zu werden Elyas M’Barek

war BWL zu trocken George Clooney

Toilettenpapier Candy von Sanft und Sicher Jan Böhmermann

hatte keine Lust mehr auf Geschichte, Soziologie, Film- und Fernsehwissenschaften

EGAL, ICH LASS DAS JETZT SO

Anke Engelke

Schneemann Schranke

versuchte sich in Anglistik, Romanistik und Pädagogik Farin Urlaub

fand die Bandkarriere spannender als Archäologie

»Schlager unterm Strohdach« Anja, nur sechs Wochen lang warst du meine Mitbewohnerin. Und ich bin ehrlich: mit deinem Helene-Fischer-Geträller bist du mir ab und an heftig auf die Nerven gegangen. Doch, dass du unser Zimmer immer wieder von Kakerlaken befreit hast, hat deinen Musikgeschmack wieder wettgemacht. Und unsere mitternächtlichen Gespräche unterm Strohdach unserer Holzhütte haben mir gezeigt, dass eine einzige Person zur Ersatzfamilie werden kann. Anja 21, und Sandra, 22, haben sich bei einem Freiwilligenprojekt in Südafrika kennengerlernt. Auch tolle Mitbewohner? Schreib an campus@

MOTTOPARTY

Komponisten

Der läd ein

Stefan Raab

brach sein Jurastudium ab, um Quatsch zu machen EVincent van Gogh

Das sind die Snacks

betitelte sein Theologiestudium als die schrecklichste Zeit seines Lebens Schneemann bauen ohne Karottennase? Kein Ding. Hanna, Sophia und Julia haben ihren einfach mit Rührei und Ketchup dekoriert. Auch mal was improvisiert? Teile dein Foto bei Instagram #egalichlassdasjetztso, oder schicke uns eine E-Mail an campus@zeit.de.

Gwyneth Paltrow

hatte nach einem Jahr Kunstgeschichte genug von LivVegan und noch etwas länger

Der spielt den neuesten Shit

Nächstes Jahr wird Beethoven 250, seine Geburtsstadt Bonn feiert das mit einem Jubiläumsjahr. So groß werden die Mozartkugeln nicht geehrt, sie werden aber auch erst 130 Jahre. Der Pianist Nils Farm ist bekannt für seine unkonventionelle Arbeit am klassischen Instrument.

mich nochmal an. Diesmal in die richtige Schlange – aber bezahlte wieder nicht, wie sich das gehört. Aufgeputscht von zwei Maß Bier gab ich vor, eine englischsprachige Besucherin zu sein. Mit Englisch konnte in der Frittenbude nur niemand dienen. Keiner war sich mehr sicher ob ich nun bezahlt hatte oder nicht. Damit die stille Wartende endlich abzog, wurde mir schließlich eine zweite Pommestüte ausgehändigt.« Nina*, 25, studiert Medienwissenschaft &

OHNER

S

»Niemand hatte vor, eine Pommes zu klauen! Versprochen. Ich war letztes Jahr mit drei Freunden auf dem Oktoberfest und hatte Bock auf Fritten. An der Bude habe ich mich dann aber aus Versehen falsch angestellt: Bei den Leuten, die schon bezahlt haben, aber noch auf ihr Essen warten. ZACK, bekam ich plötzlich ne Tüte Pommes in die Hand! Auch wenn es sich um eine große Portion handelte war klar: Nach einem langen Tag auf der Wiesn würden nicht vier Leute davon satt werden. Also stellte ich

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S M O N AT

»Ich habe Pommes auf dem Oktoberfest geklaut«

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DE

DAS GESTÄNDNIS

Leben

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Texte: Julia Schwietering, Lara Lohmann, Leah Striegel und Sandra Belschner

*Name geändert; Text: Aufgezeichnet von Xxxx Xxxxxxx (Das Geständnis), Xxxx Xxxxxxx (Kleiner Überblick), Xxxx Xxxxxxx (Ausgerechnet), Quelle Ausgerechnet: Xxxx Xxxxxxx, Bundestagsabgeordneter der Grünen. Das Auswärtige Amt begründet die Wartezeit Medienberichten zufolge mit dem großen Andrang bei der deutschen Botschaft im Iran; Fotos: Xxxx Xxxxxxx, Privat, Xxxx Xxxxxxx; Illustration: Xxxx Xxxxxxx

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I N D E R M E N S A M I T T I M B E N Z KO

» Meine Eltern haben sich öfter gefragt: ›Was ist los mit dem Kind?‹« Tim Bendzko hat eine steile Karriere hingelegt. Vom Fußballspieler, zum Theologiestudent bis hin zum Auktionator in einem Autohaus. Letztlich blieb aber eines: Die Musik. Vor acht Jahren hatte er mit »Nur noch kurz die Welt retten« seinen großen Durchbruch. Im Oktober erschien sein viertes Album »Filter«. Bei Filterkaffee sprechen wir über Gott, die Welt und Elektroautos

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Interview & Fotos: Julia Gehringer & Hannah Bauer

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» Ich hätte »Nur mal kurz die Welt retten« heute genauso geschrieben und er wäre wohl dreimal so erfolgreich wie damals«

Wir sitzen für dieses Interview zwar gerade in einem Professorenzimmer und nicht in der Mensa, trotzdem die Frage: Warst du früher im Studium öfter in der Mensa?

Wie stand es damals um deine Musik?

Ich hatte mir bis dahin schon ungefähr 14 Jahre eingeredet, dass ich Sänger werde. Alles, was ich bis dahin irgendwie mit Musik gemacht hatte, hat geklappt, das Feedback war so, wie ich mir das gewünscht hatte – das hat mich immer beruhigt. Außerdem hat ein sehr guter Freund zu mir gesagt: »Wenn das irgendwie problematisch wird, dann halte ich dich für ein halbes Jahr über Wasser, mach dir keinen Kopf.« Zu wissen, dass ich leicht falle, hat natürlich total geholfen, das Risiko einzugehen.

Wenn ich nicht gerade in einer Vorlesung oder in einem Seminar war, habe ich eigentlich immer in der Mensa gesessen. Ich fand das war eigentlich das Beste an der Uni! Dass man so einen Ort hatte, wo man alle wiedergetroffen hat. Ich habe ja an der FU studiert und da sind alle Gebäude unendlich weit auseinander gewesen. Darum war die Mensa der Place to be. Du hast evangelische Theologie und nichtchristliche Religionen studiert. Wolltest du Pfarrer werden?

Mittlerweile hast du es geschafft und Musik ist der Hauptbestandteil deines Lebens. Spielt Religion heute trotzdem noch eine Rolle für dich, glaubst du an Gott?

Nein, das stand gar nicht zur Debatte, das wäre die schlimmste Vorstellung für mich gewesen, das beruflich zu machen. Aber mich hat einfach total interessiert, warum Menschen glauben und woran Menschen glauben. Und wollte irgendwie so bisschen verstehen, wie man dazu kommt. Es ist ja heute noch so, dass die gesamte Weltpolitik von Religion bestimmt ist. Bist du dem ein bisschen nähergekommen?

Ich kann jetzt schon bisschen besser verstehen, warum es so unendlich schwierig ist, die Anhänger der verschiedenen Religionen zusammenzubringen. Wenn jemand Glaubender ist – egal welcher Glaubensrichtung – dann ist das für ihn halt die absolute Wahrheit, da gibt es nichts zu diskutieren. Seit dem Studium hinterfrage ich noch mehr, die Dinge, die ich so höre und lese. Das was in der Zeitung steht, das ist immer durch eine gewisse Brille geschrieben. Das fand ich auch das spannende am Studium, alle Religionen wurden von jemenadem unterrichtet, der das selber glaubt. Nicht wie bei der Religionswissenschaft, die schauen von draußen drauf. Du hast das Studium nach fünf Semestern abgebrochen. Wie haben deine Eltern darauf reagiert?

Meine Mutter war, glaube ich eher erleichtert.

Meine Eltern haben ja grundsätzlich schon mal nicht verstanden, dass ich das überhaupt studiere. In meinem Leben habe ich habe mehrere Dinge getan, bei dem sie sich grundsätzlich mal die Frage gestellt haben: »Was ist los mit unserem Kind?« Jedes halbe Jahr wurde dann mal so eine Diskussion geführt von wegen »Tim, wo soll das alles hinführen, willst du nicht mal etwas Anständiges machen?« Wann war das so?

Zum Beispiel als ich meinen AuktionatorenJob im Autohaus gekündigt habe – nach

der Uni habe ich habe zwei Jahre lang in Neuseddin Autos verkauft. Ich bin da schon festangestellt gewesen. Aber hatte eine Stimmbandentzündung vom vielen Rumschreien bei den Auktionen. Da wurde mir klar, ich will meine Stimme hier nicht mehr kaputtmachen. Ich will Sänger werden. Mein Chef hat mir dann alles angeboten, damit ich bleibe, Gehaltserhöhung, Dienstwagen, aber ich habe gesagt: »Ne, ich kündige.« Als ich das dann meiner Mutter kundgetan habe, hat die natürlich gedacht, dass ich total des Wahnsinns bin.

Religion spielt für mich grundsätzlich in meinem Privatleben keine Rolle, weil ich keiner Religion angehöre. Ich glaube jetzt nicht an ein Männchen, das auf einer Wolke sitzt und das alles lenkt, aber ich beschäftige mich doll mit dem Thema Grundvertrauen. Meistens läuft alles ganz gut in meinem Leben, ich habe richtig viel Glück, aber wenn dann mal was nicht gut läuft, dann kommt das immer gebündelt – ich glaube, das ist bei den meisten so. Aber lustigerweise sind das die Momente, aus denen ich die größte Motivation schöpfe. Ich habe einen unfassbaren Antrieb in mir, Dinge zu tun, Menschen erreichen zu wollen – wo kommt das her? In Kombination mit Grundvertrauen beschäftigt mich das sehr, weil das ja auch eine Form von Glauben ist. Du hast nicht alles in deinem Leben zu Ende gebracht. Du hast mit dem Fußballspielen aufgehört, dein Studium abgebrochen und im Autohaus gekündigt? Verbindest du Abbrüche mit etwas Gutem oder Schlechtem?

Sagen wir es so, ich verbinde, etwas Neues zu tun mit etwas Gutem. Ich habe nicht mit meinem Studium aufgehört, weil ich das doof fand. Das Studium fand ich super, das

Auktionieren fand ich auch sensationell, ich wollte einfach etwas Anderes machen. Es ist einfach nicht meine Denkweise, eine Sache aus Prinzip zu machen. Ich frage ich mich immer: Brauch ich das, was hat das gerade für einen Wert? Ich lasse mich gerne davon inspirieren, was andere Menschen denken, aber am Ende ist es mein Leben. Der Kaffee ist übrigens sehr gut, ich liebe billigen Filterkaffee. Apropo Filter: Dein neues Album heißt Filter. Das kann man das ja schon mit Instagram in Verbindung bringen. Wie stehst du denn zu der Filterkultur auf Instagram?

Das spannende an dem Wort ist, dass man damit ganz unterschiedliche Dinge in Verbindung bringen kann. Ich würde an einen Kamerafilter denken, den man vorne draufschrauben kann und der die Aufgabe hat, das Beste aus einem Foto herauszuholen. Andere denken dabei nur noch an Instagram. Ich habe das Gefühl, dass diese ganze Instragram Filter-Sache schon vorbei ist. Macht das noch jemand? Was ich fast noch viel spannender finde ist, nicht das Filter auf irgendwas drauflegen, sondern alles was schon davor passiert. In der Sekunde, in der du drei Fotos machst und davon nur eins postest, hast du gefiltert. Und auch bevor du das Foto gemacht hast, hast du schon gefiltert, weil du überlegt hast: Wie stellst du dich hin? Die Häufigkeit, in der man etwas von sich postet, ist ein Filter. Alles was man weglässt ist grundsätzlich ein Filter. Das finde ich spannend. Und wie ist das bei dir selbst? Wie filterst du auf Instagram?

Ja, in rauen Mengen natürlich. Ich mache jetzt nicht 300 Fotos, aber natürlich mach ich auch ein Foto, bei dem ich hoffe, ich sehe da halbwegs anständig aus. Ich find das auch ein spannendes Thema, weil es immer so pauschal heißt: Filter sind was Schlechtes oder Filter sind was Gutes. Wenn wir nicht filtern würden, würden unsere Hirne wahrscheinlich platzen. Und man kann damit natürlich auch eine Realität erzeugen. Mein

Lieblingsbeispiel dafür ist immer: Wenn ich jetzt heute ein Foto davon poste, auf dem ich irgendwie in der Sauna sitze und in drei Wochen ein Foto poste, bei dem ich an einem Pool sitze, dann gehen die Leute davon aus, ich hab drei Wochen lang Urlaub gemacht. Zurzeit gehen ja viele für das Klima auf die Straße. Verfolgst du das? Warst du selbst schon dabei?

Bei einer Demo war ich noch nicht, aber ich verfolge das natürlich. Das ist ein weiterer Beweis dafür, wozu Menschen in der Lage sein können. Ich glaube, das ist fast der einzige Weg dafür, etwas zu verändern. Ich glaube nicht, dass es dem Klima oder uns Menschen irgendwas nützt, wenn irgendeine Regierung der Welt die Flugpreise um drei Euro verteuert. Aber dass dieses Thema gerade so laut ist, sorgt dafür, dass Menschen darüber nachdenken: Was kann ich denn konkret machen? »Nur mal kurz die Welt retten« hat dich berühmt gemacht. Meinst du der Song wäre heute auch so erfolgreich?

Der Song beschäftigt sich mit den Leuten, die vorgeben die Welt zu retten, es aber nicht tun. Dementsprechend könnte der Song gar nicht aktueller sein und könnte gar nicht besser passen. Deswegen würde ich ihn genau so wieder schreiben und er wäre bestimmt drei Mal so erfolgreich. Aber eigentlich habe ich den Song über jemanden geschrieben, der eigentlich gerade Computer spielen geht und sich nicht mit den Dingen beschäftigt, die wirklich wichtig sind. Damals habe ich keinen einzigen ernsthaften Gedanken gehabt, aber jetzt kann man ihn sehr gut in diese Richtung interpretieren. Man kann nicht alles richtig machen. Das geht alles nur in kleinen Schritten. Es ist wie bei allem im Leben: Man muss halt irgendwie anfangen. Mit ZEIT CAMPUS kehren Künstler und Prominente in ihre alte Mensa zurück. Alle Interviews gibt es unter www.zeit.de/campus/mensa


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S P R EC H S T U N D E

Text: Lena Hanfland & Laetitia Wendt

Illustration: BB Inchbreak

»Ein Journalist muss neugierig sein. Und Biss haben.« Oscar Tiefenthal über die Herausforderungen im Journalismus unserer Zeit

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S P R EC H S T U N D E

Samstagmorgen, kurz vor 12. Oscar Tiefenthal, 63, betritt das Backsteingebäude der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Berlin. Der studierte Rechts- und Politikwissenschaftler ist seit zehn Jahren Leiter der evangelischen Journalistenschule in Berlin. Auf seinem Handy hat er neben zahlreichen Nachrichtenapps auch Twitter, Facebook, Instagram und WhatsApp. Herr Tiefenthal, die Medienbranche wurde von einem Skandal erschüttert: Spiegel-Autor Claas Relotius, Preisträger zahlreicher Journalistenpreisen, hat jahrelang die Storys erfunden. Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie davon erfuhren?

Für mich gibt es da zwei Seiten zu betrachten: Zum einen ist Claas Relotius natürlich eine tragische Figur, der einem menschlich schon fast leidtun muss. Das ist ja eher ein Fall für den Psychologen! Zum anderen ist das erschütternd, weil das die Glaubwürdigkeit der führenden Medienhäuser in unserer Gesellschaft zutiefst in Frage stellt. Daran hat man auch gesehen, dass manches in unserer Branche vielleicht zu sehr auf die leichte Schulter genommen wird. Es fehlt an Transparenz und Qualitätskontrolle, und an den entscheidenden Stellen haben auch einfach Leute versagt. Es gab ja Hinweise darauf, dass Relotius Dinge nicht sauber recherchiert hat. Der Spiegel hat eine große Redaktion, die die Dokumentationen macht. Da verstehe ich nicht, wieso manche offensichtliche Fehler nicht durch einfaches Gegenchecken verhindert werden konnten. Das hätte ich mir ehrlich gesagt in diesem Ausmaß beim Spiegel nicht vorstellen können. Hat sich der Fall auf die Stimmung an Ihrer Journalistenschule ausgewirkt?

Unsere SchülerInnen fühlen sich nicht so sehr verunsichert, da sie ja quasi auf der richtigen Seite arbeiten und ihnen sowas nicht passieren wird. Sie lernen sauber zu recherchieren. Aber natürlich hat das für alle Medien zur Folge, dass man sich noch mehr mit Transparenz und Recherchewegen auseinandersetzt.

Haben Sie Studieninhalte angepasst?

Ja. Wir erarbeiten bald ein Reportermagazin und da werden wir am Ende jeder Reportage konkret den Rechercheweg und die Infos über die Protagonisten offenlegen. Zusätzliche Module im Studienverkaufsplan wird es aber nicht geben, da die Ausbildung die wichtigen Bereiche schon abdeckt. Wie zeichnet sich aus Ihrer Siche eine gute Journalistenausbildung aus?

Heutzutage muss die Ausbildung schon sehr vielfältig sein. Wir bilden keine „Eier legenden Wollmilchsäue“ aus, aber wir versuchen schon in allen relevanten Medienbereichen Kernkompetenzen zu vermitteln, damit am Ende die jungen KollegInnen eine Schnittstellenkompetenz haben. Sie müssen auch entscheiden können, welcher Stoff für welches Medium geeignet ist. Haben die Herausforderungen an Journalisten sich verändert ?

Obwohl natürlich die Technikaffinität eine immer größere Rolle spielt, bleiben die inhaltlichen Kompetenzen immer noch der Kern der Sache. Es geht immer darum eine gute Geschichte zu erzählen. Manche kritisieren, dass der deutsche Journalisten Preis besonders extreme Fälle auszeichnet und damit provoziert, dass die Journalisten immer krassere Fälle finden müssen. Wäre es nicht besser solche Preise abzuschaffen?

Nein, auf keinen Fall! Solche Preise sind besonders für junge KollegInnen eine große Motivation. Natürlich ist das ein naheliegender Vorwurf. Ich finde ihn aber nicht berechtigt. Wir wissen alle, dass das Leben durchaus krasse Geschichten schreibt. Und genauso wie es diese krassen Geschichten gibt, gibt es Journalisten, die diese Geschichten finden und aufschreiben. Nicht alle sind so wie Herr Relotius und es gibt auch viele Redakteure und Chefredakteure, die auf ihn reingefallen sind. Da ist es einfach nicht fair, allein bei der Jury der Preisverleiher vorzuwerfen, dass ihnen das auch passiert ist. Wie werden die Journalistenschüler auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet?

Was denken Sie: Stirbt Print?

Das ist schwierig, weil man erst gucken muss, welche Medien wirklich Potenzial haben, ob ein Trend von Dauer ist. Nachdem das geprüft wurde, bekommen unsere SchülerInnen eine Ausbildung in diesen technischen Bereichen. Datenjournalismus haben wir beispielsweise seit ungefähr sechs Jahren im Lehrplan, Jetzt machen viele ganz neu Designprints, also Formatentwicklung, weil Journalisten heute mehr unternehmerische Fähigkeiten mitbringen müssen, als noch vor 10 Jahren. So kommt also ständig etwas Neues, durch die Digitalentwicklung getrieben.

Nein. Print hat noch nicht den Boden erreicht. Gerade bei den Zeitungen muss man aber feststellen, dass sicherlich nicht alle Tageszeitungen diese Entwicklungen überleben werden. Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir auch in 10 oder 15 Jahren noch Zeitungen vorfinden werden. Die Lage ist aber auch geografisch unterschiedlich schlecht. In Südwestdeutschland ist die Situation für Tageszeitungen beispielsweise noch ziemlich gut, während in Ostdeutschland die Zeitungen mit strukturellen Problemen zu kämpfen haben.

Immer weniger junge Menschen wollen Journalisten werden. Merken Sie diese Tendenzen an ihrer Schule?

Gerade die Lokalzeitungen müssen strampeln: Wie begeistern sie Ihre Schüler für die Lokalpresse?

Wir haben beispielsweise ein viermonatiges Pflichtpraktikum bei dem unsere jungen Leute in Lokalredaktionen geschickt werden. Das erdet die meisten total! Im Lokalen spürt man sehr schnell die Wirkung, wenn man etwas veröffentlicht, sowohl im Positiven als auch im Negativen. Da rufen die Leser wirklich an und geben einem direkt - manchmal auch recht hartes - Feedback. Das muss auf jeden Fall weiterhin ein wichtiger Baustein in jeder Ausbildung sein. Da gibt es immer wieder Leute, die so positiv auffallen, dass sie ein Angebot bekommen, oder denen das so viel Spaß macht, dass sie in dem Bereich bleiben.

Ja. Überall in den Medien, wo ausgebildet wird, wird das bemerkt. Insbesondere betroffen sind Regionalzeitungen, die bis vor wenigen Jahren unzählige Bewerbungen gehabt haben. Heute sind sie froh, wenn überhaupt junge Leute zu ihnen kommen. Woran liegt das?

Wir haben eigentlich gar keine statistischen Hinweise, warum sich weniger Leute bewerben. Ich würde es mir so erklären: Über unseren Beruf und die Branche wurde in den letzten Jahren viel Negatives verbreitet und natürlich sind es auch keine guten Nachrichten, wenn ein großer Verlag wie Dumont die Zeitungsverlage verkauft, weil das denken lässt, dass das Geschäftsmodell „Zeitung“ nicht mehr lange besteht. Das sind alles Nachrichten, die verunsichern. Die Leute, die sich jetzt bewusst entscheiden Journalist zu werden, auch wenn die öffentliche Meinung dies als unsicheren Beruf sieht, sind im besten Sinn „Überzeugungstäter“, die das unbedingt wollen. Und jene treten schon eher souverän auf und wollen sich in dem Beruf durchsetzen. Das begrüße ich sehr. Sind denn die Aussichten wirklich so düster?

Die Chancen für die, die es doch machen sind aber ziemlich gut, weil Leute in meinem Alter alle bald in den Ruhestand gehen. Das merken auch die öffentlich- rechtlichen Sender, die dabei in den nächsten fünf, sechs Jahren noch massive personelle Probleme bekommen werden.

Welche Eigenschaften sollte ein Journalist haben, um auch mit Geschichten, die gänzlich wahr sind, erfolgreich zu werden?

» Es geht immer darum eine gute Geschichte zu erzählen.«

Wir brauchen junge Leute die energisch Geschichten recherchieren. Das sollte ein Journalist schon mitbringen. Und er sollte lernen eine Haltung und Respekt zu entwickeln gegenüber den Menschen mit denen er arbeitet. Es gehört schon mehr dazu als nur das Handwerk um den Beruf erfolgreich auszuüben. Die Grundeigenschaft sollte sein, dass er neugierig ist. Und Biss hat. Dass er nicht aufgibt und dass er, wenn er mal vor einer geschlossenen Tür steht, solange sucht, bis er an die Informationen kommt, die er braucht. Wenn das klappt, dann ist es der schönste Job der Welt.


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Texte: Anne Spieler & Romina Toniatti & Chiara Riedel

»Manchmal habe ich Angst, dass wir uns aus den Augen verlieren« Anne, Chiara und Romina kennen sich aus der Schulzeit, seit Oktober studieren sie in Berlin, Bamberg und Freiburg. Regelmäßig schreiben sie, um in Kontakt zu bleiben. Ein Emailverlauf über die Höhen und Tiefen der Freundschaft.

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Liebe Romina, liebe Anne, Bamberg ist toll, aber ich vermisse euch sehr. Neue Freunde habe ich noch nicht gefunden. Aber damit bin ich nicht allein. Letzte Woche in der Mensa habe ich ein Mädchen gesehen, das ganz alleine dasaß. Da musste ich daran denken, wie wir uns kennengelernt haben. Wie ihr damals in der Schule einfach auf mich zugekommen seid, als ich neu war. Ihr habt mir ein warmes wohliges Gefühl gegeben, wie eine Kuscheldecke habt ihr mich umschlossen. Ich war so erleichtert, dass ihr mir die Angst vor allem Neuen genommen habt. Ich glaube inzwischen, für mich persönlich sind Freunde wichtiger als eine feste Beziehung. Ihr begleitet mich durch Höhen und Tiefen, akzeptiert meine Macken und ich muss bei Entscheidungen keine Rücksicht auf euch nehmen. Auch wenn ich für das Studium nach Bamberg gehe oder irgendwann für den Job in ein anderes Land, ich weiß: Wir sind und bleiben Freunde. Ihr wollt mein Bestes. Doch wie findet man heute Freunde? Und zwar solche Freunde, die nachts um drei Uhr ans Telefon gehen. In der Schule, im Netz, in der Mensa? Meine Antwort ist: überall. Der Begriff der Freundschaft ist in Verruf geraten. Auf Facebook reicht ein Klick, zack Freunde. Außerhalb des Internets braucht es da schon mehr. Meine besten Freunde kann ich an einer Hand abzählen. Ihr seid meine langjährigsten Freundinnen. Andere Freundschaften haben nicht gehalten. Der Kontakt zu Sandkastenfreunden ist versandet. Manchmal habe ich Angst, dass auch wir uns aus den Augen verlieren könnten. Wie seht ihr das? Braucht unsere Freundschaft mehr Arbeit? Was passiert mit unserer Freundschaft? Und wie geht es weiter, wenn neue entstehen? Alles liebe und eine dicke Umarmung Chiara <3

Liebe Chiara, liebe Romina, ich bin so froh, dass wir uns regelmäßig schreiben und uns treffen. Ich weiß, dass ihr immer da seid, auch wenn ihr nicht mehr immer vor Ort sein könnt. Wenn ihr mich fragt, sind Freundschaften aber nicht nur rosarot. Freundschaften enden leider auch. Manchmal plötzlich, manchmal schleichend und manchmal auch irgendwie beides zusammen. Eine gute Freundin zog nach einiger zum Studieren weg. Wir hatten bis dahin täglich Kontakt über WhatsApp und Co. . Sprachnachrichten von über fünf Minuten waren bei uns keine Seltenheit. Eigentlich waren wir bestens über das Leben des anderen informiert. Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, dass wir immer mehr konkurrieren. Jede von uns musste den stressigsten Alltag haben, jede von uns musste die besseren Noten schreiben, die schlimmeren Professoren und die größten Probleme haben. Wenn wir einander schrieben oder telefonierten, ging es selten um schöne und angenehme Themen. Ich bekam das Gefühl nur noch die Müllkippe für Probleme, Stress und Angst zu sein und selbst verhielt ich mich kaum besser. Wir sprachen nur noch von uns, handelten die Sorgen und Probleme des anderen in wenigen Sekunden ab, um sich dann wieder dem eigenen Ego zu widmen. Wirklichen Inhalt, oder eine tiefere Ebene in unseren Gesprächen,

fand ich nicht mehr. Irgendwann beschlich mich das Gefühl, belogen zu werden. Da waren diese mysteriösen Krankheiten, die vielen nächtlichen Bekanntschaften, die sie auf einmal zu haben schien. Ich zweifelte die einfachsten Aussagen an, konnte aber nie etwas beweisen. Fragen wollte ich aber auch nicht, ich wollte nicht schuld daran sein, unsere Freundschaft kaputt gemacht zu haben. Schließlich zog ich mich aus unserer Beziehung zurück, das Vertrauen war weg nachdem ich ihr, ihre Geschichten einfach nicht mehr glauben konnte. Ich hatte lange Zeit Angst sie zu verlieren. Sie war für mich nach all den Jahren eine Konstante geworden und ich wollte das Bild unserer Freundschaft nicht loslassen, auch wenn es wohl schon lange nicht mehr der Realität entsprach. Dabei hatten wir immer die ehrlichsten Gespräche miteinander führen können, egal wann und über was. Ich war sauer auf sie, dass sie versucht mich an der Nase herumzuführen und ich war sauer auf mich, weil ich mich so kindisch verhielt. Diese Gefühle von Wut, Angst und Verlust schlugen in ein „ist mir doch egal“ um. Ich antwortete nicht mehr auf ihre WhatsApp, ging nicht ans Telefon, wenn sie mich anrief. Ich wusste einfach nicht, wie ich reagieren sollte und wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich ihr auch einfach nichts mehr zu sagen. Im Nachhinein weiß ich, dass mein Verhalten

unfair war. Ich habe nie richtig mit offenen Karten gespielt und dafür auch noch Verständnis erwartet. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn wir versucht hätten über unsere Probleme zu sprechen, wenn ich nicht so feige gewesen wäre. Doch damals dachte ich, es wäre nun schon zu spät. Aber wann ist es überhaupt zu spät in einer Freundschaft zu reden ? Nach einigen Wochen schickte sie mir einen Brief, über acht Seiten lang, keine Vorwürfe, nur Verständnis und eine Entschuldigung. Sie wünschte mir Glück für meine Zukunft, respektierte meine offensichtliche Entscheidung, den Kontakt abzubrechen und sagte mir seit langer Zeit, wie wichtig ich ihr immer gewesen war. Ich könnte zurückkommen. Aber ich wollte es nicht. Diese Freundschaft hatte ihr Zeit. Aber die Zeit ist vorbei. Heute kann ich auf die schönen Momente, die gemeinsam durchgequatschten Nächte, zurücksehen und sie wertschätzen. Ich habe ihr geschrieben, dass es mir ganz gut geht und dass ich auf ihren Brief gerne antworten möchte, in Ruhe und ganz ehrlich. Wie seht ihr die Entwicklungen in Freundschaften, wenn sich die Lebensumstände verändern. Was ist dann besonders wichtig für euch? Eure Anne


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Liebe Chiara, liebe Anne, Schön, dass ihr euch meldet. Auch ich habe in letzter Zeit viel an unsere Freundschaft gedacht. Gerade wenn man neu in einer Stadt ist, ist es wichtig neue Freunde zu finden, aber auch den Kontakt zu seinen Kindheitsfreunden nicht zu verlieren. Also trau dich neue Leute kennen zu lernen und anzusprechen. Ich finde der Beginn einer Freundschaft ist immer etwas ganz Besonderes, doch wer deine richtigen Freunde sind, dass erfährst du eigentlich erst mit dem Verlauf der Freundschaft. Besonders aufregend sind Freundschaften, die schon in der Kindheit beginnen, zum Beispiel Freundschaften, die im Kindergarten und in der Grundschule entstehen. Kindheitsfreundschaften sind meistens einfach und klar, sie beruhen nur auf einem Freundschaftsgefühl zueinander und werden dadurch gestärkt, dass man sich jeden Tag in der Schule sieht. Die kritische Zeit in dieser Art von Freundschaft ist, wenn alle ihren Abschluss machen und jeder beginnt sich für etwas anderes zu interessieren. Auf einmal zieht man vielleicht in eine andere Stadt, um zu studieren oder eine Ausbildung zu beginnen. Die gemeinsamen Gespräche sind dann nicht mehr über

den gemeinsamen Unterricht, sondern vielleicht eher Vergleiche über die verschiedenen Studiengänge. Vielleicht haben sich auch die gemeinsamen Interessen verändert und dafür habt ihr neue gefunden. Vielleicht hat jemand plötzlich unterschiedliche Ansichten. Aber auch wenn man sich nicht mehr jeden Tag sieht, sind echte Freundschaften, wenn es sich bei gemeinsamen Geburtstagstreffen immer noch wie früher anfühlt. Meistens lernt man in dieser aufregenden Zeit eines Neubeginns auch neue Freunde kennen. Der Beginn ist dann vielleicht ein ganz anderer, die Freundschaft beruht nicht mehr nur auf einem gemeinsamen Freundschaftsgefühl, sondern vielleicht auch darauf, was für eine Einstellung deine Freunde zu Themen haben, die dir wichtig sind. Ich denke ein richtiger Freund ist jemand der immer für dich da ist und dir in allen Lebenslagen zur Seite steht und auch versucht dich zu verstehen, obwohl er in einer ganz anderen Situation ist. Fühlt euch umarmt, eure Romina.

Hey Anne und Romina, Gestern im Platzregen habe ich mich getraut. Beim Warten auf den Bus habe ich das Mädchen aus der Mensa wiedergesehen und sie angesprochen. Wir sind zusammen im Bus gefahren und haben so viel geredet, dass wir die Station verpasst haben. Wir sind so unterschiedlich! Sie ist total fußballbegeistert, ein Freak! Und mich interessiert das ja gar nicht. Trotzdem mochte ich sie sofort. Erst beim Aussteigen habe ich sie dann nach ihrem Namen gefragt, Kimberly, wir haben Nummern ausgetauscht. Der Beginn einer Freundschaft ist wie der Beginn einer Liebe. Aufregend, neu. Ein Beschnuppern. Menschen kennenlernen geht 2019 leicht. Man muss einfach vor die Tür gehen. Ich hoffe, ihr lernt sie auch bald kennen. Kommt mich doch endlich mal besuchen! :-* Ich freue mich auf euch 


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Texte und Fotos: Anne Spieler & Romina Toniatti & Chiara Riedel

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»Was bedeutet Freundschaft für dich?«

Teilnehmer der Jugendmedientage erzählen was Freundschaft für sie bedeutet und warum man für eine gute Freundin jeden Tag die selbe Hose trägt

» Freundschaft ist für mich eine Beziehung, die in sich selbst besteht ohne daran arbeiten zu müssen.«

» Symbolisch für Freundschaften sind für mich Brücken. Freundschaft bedeutet vor allem Verbundenheit und Gespräche führen.«

Julian Kogoth, 26, Beirat der Jugendpresse

» Freundschaft heißt für mich nicht das man sich jeden Tag sehen muss. Nichts was man messen oder gegeneinander aufwiegen kann.« Melanie Schönberger, 17, macht ein freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur

Alisa Sawchuk, 21, Kommunikationsdesign

» Freundschaft bedeutet für mich Beidseitigkeit, dass man sich nicht gegenseitig ausnutzt und mit dem anderem so zufrieden ist, wie er ist.« Rateb Tabanjah, 22, ist Student am Studienkolleg Leipzig


Das Team der ZEIT Campus JMT-Ausgabe 2019


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