IV Positionen - Dezember/Jänner

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DAS MAGAZIN DER INDUSTRIE

Dezember 2016 | Jänner 2017

IE INDUSTR V I T A V O INN

Mehr auf Seite 9

DIGITAL

FORSCHUNG

ENTWICKLUNG

MEHR FORSCHUNG MEHR JOBS Eine offensive Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationspolitik sichert Österreichs Wachstums- und Beschäftigungschancen im digitalen Zeitalter. Mehr auf Seite 6

VERLEIHUNG: „Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ 2016 an Margit Schreiner

GASTKOMMENTAR VON ESTHER MITTERSTIELER: „Hört doch endlich auf zu jammern!“

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P.b.b. Verlagspostamt 1030 Wien, Zulassungsnr. 03Z034897M Fotos: IV/Prinz, Petra Spiola, istockphoto.com

INNOVATION

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IV-VORARLBERG Relaunch für den Gesundheitsstandort

Seite 14


Thema

Die Ruhe vor der Turbulenz

P

rima vista zeichnet sich für das Jahr ein s posi ive onjunkturausblick ab. In Europa sollte sich, unterstützt durch eine weiterhin ultraexpansive Geldpolitik, die graduelle Verbesserung der konjunkturellen Lage fortsetzen. Die jüngste Abwertung der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar und anderen wichtigen Währungen trägt dazu ebenso bei wie die zunehmende Kreditvergabedynamik an den privaten Sektor. In den Vereinigten Staaten ist die zu Jahresbeginn zu beobachtende Flaute überwunden, obwohl sich der Ölpreis seit einem halben Jahr kaum nach oben bewegt hat und e o spe tiv e e es e en ie ie on n e e e in i ti en elenländern wie Brasilien und Russland stabilisiert sich, auch in China scheint der Umbau von einer export- zu einer stärker binnenn eo ientie en i s eins eilen ohne harte Landung voranzukommen. e se si in n ien e es in ie-

Die Aussichten für 2017 erscheinen auf den ersten Blick ausgesprochen positiv. Zahlreiche politische Risken trüben das Bild allerdings massiv.

sem Jahr China als das Schwellenland mit der größten Wachstumsdynamik ablöst, der Aufschwung fort.

Gute Voraussetzungen also für einen globalen Aufschwung im Jahr 2017? Selten hat der erste Eindruck so getäuscht. Dabei ist es nicht die schiere Dauer des Aufs n s in en o e n e n si i sie en es s e e nss o e i s itionie e e e n snive - tien ei für sich genommen nicht als Erklärung, warum sich der Aufschwung nicht auch im achten Jahr seit dem unteren Wendepunkt in der Finanzmarktkrise fortsetzen sollte. Die gravierendste Belastung für die Konjunkturaussichten geht von einem Bündel po itis e is en s n e n en von en nicht bekannten Bedingungen des (allfälligen) s i s es e eini en ni ei es s e e ie si en s s en in n ei is tis en e ie n shandeln des neugewählten US-Präsidenten

bestehen Unwägbarkeiten, welche bei Eini e e tivs en ien e e i en Verwerfungen im Welthandelsgefüge führen en e nn e ie ie e insti tione en n e tion e op is e ie s p n tion e ene e e i en den erleiden. Jedes einzelne dieser Ereignisse könnte geeignet sein, erhebliche Turbulenzen auf den Finanzmärkten auszulösen und indie ie o tionssp e e greifen, zusätzlich zu allfälligen direkten Negativ i n en e in o e p o e tionistis e n en s e en iese is en ni schon gravierend genug aus, wird das Jahr vo ssi i en is o is en s ss eine inssen n s ie en n s s ei en e insen in en ei den Nominalzinsen – wohlgemerkt! In diesen o en e inn e s tistis e sise e des an sein Ende gelangten Ölpreisverfalls zu i en e oppe i ei ie e i n ie en en eisen n s ie o s o e Es ist daher gegenüber dem Tiefpunkt (von o en i pi e en e e o es e i eine i ns ei en en

n tions e e nen ie e e n tion i o nve n e e ei insen in der Eurozone, zu steigenden Nominalzinsen n en n e e inss ve führen. Flankierend kommen steigende kurzisti e insen in en in ine eni e nstie iv en sin sve s e ei Anleihen, die aufgrund des extrem niedrigen beziehungsweise bei erstklassigen Bonitäten o ei s so ne tiven en i enive s schon bei vergleichsweise kleinen absoluten ins nstie en e i e s e nne en können. Vor diesem Hintergrund erscheint eine ben i en e on sio s e ti e i naheliegend: Diese Tage werden sich reospe tiv vo ssi i s eine se e Ruhe vor der Turbulenz erweisen.

INFORMATIONEN Christian Helmenstein c.helmenstein@iv-net.at

GASTKOMMENTAR

Es ist vollbracht. Endlich. Das Ende einer langen Polit-Schlammschlacht sollte dem Beginn einer neuen Ära weichen, die zuallererst bedeutet: Hören wir auf zu jammern! Und: Packen wir’s gemeinsam an!

S

ein Rücktritt im Mai kam plötzlich, heute redet keiner mehr von ihm. Acht Jahre hat Werner Faymann das Land als Bundeskanzler geführt und er war nicht so schlecht, wie man ihn gerne geredet hat. Er hat das Land mit seinem schwarzen Konterpart in der größten Finanzkrise der Nachkriegszeit tadellos navigiert. So wenig gönnten sich SPÖ und ÖVP, die beiden Langzeit-in-Krise-Verbundenen, dass sie sich gleich zusammen madig mach(t)en. Beim Wähler blieb das Bild der Streithanseln übrig, die qua Wählerstimmen aneinander gekettet blieben. Der neue Kanzler Christian Kern tat gut daran, mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im ORF-Radio zu plaudern; inhaltlich war das Gespräch lieb, mitunter belanglos, aber immerhin bewiesen die zwei: Man kann miteinander reden, ohne sich gegenseitig zu beflegeln oder auszugrenzen. Alles gut? Mitnichten! Es gibt genug zu tun. Wo es etwas ve esse n i i es n ins en n en n sons ei en n s ie i s is es gut, dass sich das Volk bei der Präsidentenwahl für einen e en e ei in e s esp o en in gewiss nicht kleiner Teil davon hat Van der Bellen deshalb seine ti e e e en e en e en vo e ss wir die EU nicht brauchen, nimmt es mit jenen Fakten nicht so genau, die erwiesenermaßen am Ende zählen.

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Dezember 2016 | Jänner 2017 | iv-positionen

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spo itis e en e e ne ss s e en n o s e ei s s en ie e is o s en ve gehen, ein Einkommensverlust von sieben Prozent i s s eis n e ie o e e s e ei e ni ei e e en e s n sie en o en e n ie i s i ni o en p o eni e s e sen i Nein. Denn der Sieg Van der Bellens bedeutet noch lange nicht, dass die europafeindliche Rechtspartei FPÖ nicht weiter vor dem Kanzleramt scharrt – im Gegenteil. Sechs von zehn Euro des heimischen Wohlstandes kommen vom Export, Österreichs Wohlstand ist darauf gebaut. Dem Volk aufs Maul schauen ist das eine, Lösungen s en n n en s n e e s i ie noch lernen müssen. Die Arbeitslosigkeit hat sich zuletzt zwar wieder stabilisiert, ist aber in den vergangenen en s eti n o en e e e n s e ei ist EU-weit von Platz eins auf den neunten Rang abgerutscht. Arbeiter wählen nicht umsonst die reche e n tive s is n e ei s ss e i e e en ns eispie s eise e en ei nehmern den Weg in die Frühpension einfach zu machen, könnte man etwa Job-Sharing-Modelle mit jungen ens en ein en ei e ei en en vie von

e i ti s e n se n e i e e o Das alles muss auch den Landeshauptleuten klar gemacht e en e e s o i ve si e n sträger? Wer die Doppelgleisigkeiten etwa in der Gesundei so i e i e i o ssen n es p e e Gürtel enger schnallen und der Bundesregierung nicht dauernd ans Bein pinkeln, den Reformeifer der Regierung anzweifeln und selber wenig beitragen, das wäre dann schon mal ein Vorsatz fürs neue Jahr. Landes- und Bundesvertreter müssen endlich an einem Strang ziehen. Kommt, Jungs, bewegt euch! Sonst werden wir uns noch alle wundern.

„Wer den Leuten vorgaukelt, dass wir die EU nicht brauchen, nimmt es mit jenen Fakten nicht so genau, die erwiesenermaßen am Ende zählen.“ Esther Mitterstieler Ressortleiterin Wirtschaft, „News”

Fotos: istock, News

Hört doch endlich auf zu jammern!

Im jüngsten Standort-Ranking des Schweizer Manageentinsti es si s e ei ei en 24. Rang vorgearbeitet, lag aber vor zehn Jahren noch e s so e ie o iti e e e en ni ie nächste Schlagzeile im Boulevard. Gesundheit, Pensionen i n ie i en e en ie i ti nse e n sin e en ins e e eo Wir werden immer älter, also müssen wir das Pensionsn i s e en np ssen ieso so en ie n en noch mehr Schulden für die Alten zahlen?


Editorial

Zurück in die Zukunft 2016 war geprägt von Populismus und – mit wenigen Ausnahmen – Klein-Klein. 2017 geht es im Interesse unserer Zukunft dringend darum, wieder gestaltend nach vorne zu sehen.

e ie ei e en i e n sin eispie i tion sseni tion s i s i en n en i ni von e eso n n ve s in en i i von i ie e i tion p o tie en es eine onsis en e i tionspo iti in s e ei n op eispie ei s Die hohe Arbeitslosigkeit befeuert Populismus. Sie lässt sich e eine s n o po itis e ensive e e iii eni e e e n e p en i s ie o s n e nse e so i en i s i n e ein ee es e sp e en ei

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s e ei is e n esp si en s s p o ne n e ein itis es e e en i e tis en e nis eines e i eine - si en s s i eine s e e e en en e s n ssie e s ei e os es i e geschrieben. Seine Konsequenzen werden uns noch länger es i en es s e e s on e e o e tionis s n e s o n e ie en nse e i s i en pie e n en ne tive s i n en es i n n o s n n

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s es op is s n s e lender glaubwürdiger Visionen. Dazwischen besteht ein en e s en n e eni e o e po itis e n ese s i e ie e es i es o e is nti - ti n ei is ie tive es n nse e n e e i ti e enn e eispie i i isie n e i i e n e ve n e ese s n i s n ti n e e s i von p o tie en e en en s ei en i se s s n o po itis e en ein n en von e n s ie- is i n spo iti ie

en en i in en e ei en n iese en s e n nn enn i tiv n opti istis i e n s ni ss ei e es en pti e en e en

Die Industriellenvereinigung hat in ihrem Verantwortungse ei einen on e en i no e n soientie n ese n einen ei enen e ei os n e no o ie n nnov tion e ie i ve s en i nse e onse en e s n o po itis e si n s e n n ti ie o iti e n si e en s i en ie ns in en

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s en en n e n en es i en e en ein- ein n po itis e s sin ein es es nen s n in en en ti e o s enn e eines so e onsens e s en ie n in s wir daraus machen. In diesem Sinn wünsche ich allen Leserinnen und Lesern der „iv-positionen“ gesegnete Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr!

Ihr

Christoph Neumayer IV-Generalsekretär

DAS NEUESTE Die neuen Völkerwanderungen

Einspruch

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basi ein spannendes Buch zu den Ursachen der Migration, diesem wichtigen Thema unse e ei s en es e

igration als Thema ist so alt wie die Menschheit. Noch nie zuvor in der Geschichte lebten so viele Menschen außerhalb der Grenzen ihres Ges n es e ei e s i ionen von e s i ionen e Flucht. Während Europa überaltert, wächst die Bevölkerung in anderen Erdteilen rasant an. Gleichzeitig sind wir mit einer Vielzahl von kriegerischen Konflikten, wirtschaftlichem Ungleichgewicht und klimatischen Veränderungen konfrontiert. Menschen verlassen ihre Heimat im Wesentlichen aus drei Gründen: Flucht vor Krieg und Verfolgung, familiäre Verbindungen oder Suche nach Arbeit. Die Rahmenbedingungen haben sich allerdings durch die zunehmende Mobilität und die globale Verfügbarkeit von Information gänzlich verändert. Der Umn n ie e en e n e von Migration – auch und gerade nach Europa – machen es notwendig, den Ursachen dieses no ens i n e n gehen. Der Journalist Claus Reitan hat aus Interviews mit Experten und einer Synthese von Peter Webinger und Alexander Schah-

sterreich als die sprichwörtliche Insel der Seligen gibt es in den Augen vieler Menschen schon lange nicht mehr – es ist nicht mehr, als ein Mythos, welcher längst der Vergangenheit angehört. Eine Entwicklung, die keineswegs auf höhere Gewalt oder Schicksal, sondern in bedeutendem Maße auf das Unvermögen en is i i en ei ie richtigen Weichenstellungen vorzunehmen – oder überhaupt Weichen zu stellen. Reformen wurden regelmäßig nicht oder ungenügend umgesetzt, Effizienzpotenziale nicht genützt. Immer mehr Geld wurde ausgegeben, ohne, dass sich dadurch die Leistungen für die Bürger verbessert hätten. Die Staatsschulden sind gestiegen, der Nutzen blieb überschaubar, Nachhaltigkeit und vor allem Qualität blieben auf der Strecke – sei es bei Bildung, Gesundheit oder Infrastruktur. Der Unternehmer Hannes Androsch und der frühere Rechnungshofpräsident Josef Moser analysieren das moderne Österreich mit teils ernüchternden Ergebnissen. Sie zeigen dabei aber nicht nur auf, in e e s n s n si e ei

Die neuen Völkerwanderungen – Ursachen der Migration, ei n s ition ein e ei en 25 Euro

befindet, sondern auch, wie es sich abseits politischer Dünkel von der europäischen Kriechspur wieder auf die Überholspur führen ließe.

Einspruch – Der Zustand der Republik und wie sie noch zu retten ist, nnes n os ose ose e ition ei en 16,90 Euro

IMPRESSUM e n s

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e ienin e n e tion e eini n e s e ei is en n s ie n s ie enve eini n en e p ien e - nsp en e is e e eins e e en ie n s ie enve eini n e e in s e ei ti e in s ie e n i s en n e in eie n e o tis e o s en ssen i e n e essen eson e s in e i e e ie i e n i s i e insi n tion e e op is e n in e n tion e en e in n en es n n n s ei n s ei ei es n e ne e s si e n n e s n nis en e i s s- n ese s so n n ve ei en

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Foto: IV/Prinz

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Dezember 2016 | Jänner 2017 | iv-positionen

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5 Fragen & Soziales

5 Fragen an Andreas Matthä Interview mit Andreas Matthä, CEO der ÖBB-Holding AG

#1 Warum engagieren Sie sich, neben Ihrer Tätigkeit als Unternehmer, als Bundesvorstandmitglied der Industriellenvereinigung? Die ÖBB sind eines der größten heimischen Unternehmen und ein Motor für den Standort Österreich. Mir ist es ein Anliegen, die Rahmenbedingungen an diesem Standort im Interesse der ÖBB und der gesamten Mobilitätsbranche mitzugestalten.

#2 ZUR PERSON n e s ei e sei e en i eiens en - on e n n is sei i Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG. Im Lauf seiner Karriere erfüllte der Betriebswirt und Brückenbaue ni e ve s ie ens e n e en n tionen n war vor dem Wechsel an die Konzernspitze acht Jahre lang Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG. Unter seiner Führung wurden von der ÖBB-Infrastruktur AG Großprojekte wie der Ausbau der Weststrecke oder der neue Hauptbahnhof Wien zeitgerecht und ohne Kostenübers ei n e ti es e n o e n e- o e e Modernisierung des Bahnbetriebs realisiert. Seit Oktober is n e s i ie es n esvo standes der Industriellenvereinigung. www.oebb.at

Was sind die drei wichtigsten standortpolitischen Herausforderungen für das Industrieland Österreich? s o en i e es n ie s e ei in n an der Spitze zu stehen, braucht es eine leistungsfähige Infrastruktur – von der Schiene über die Straße bis hin zu WLAN n s se ein i n ss s e s ie n is n eine sinnvo e on en tion e e n von o s n n nnov tion

#3 Was macht Ihr Unternehmen erfolgreich? i s e en ie n en in en i e p n nse e beit und wollen ein Bahn-Angebot bieten, das deutlich tive s ie e is i s e en ve ssi e eis e n e e n i e o ii in n seei en i i es n es ie ieneninfrastruktur aus und bringen gemeinsam mit unseren e e n in n n n e n o e ne ne e e auf die Schiene. Im Güterverkehr leiden wir – so wie alle

großen Mitbewerber – unter der schwachen Konjunktur. ie n ie ie ns n in e ei e en n e n tion isie n o i e ei s e s e o e ve ei nen nnen e e ie e po o ientie e n strie Österreichs bieten wir zuverlässige end-to-end Transpo s n en n s e en ie n in n n in e n tion e Märkte sicher. Aktuell die spannendste Herausforderung ist die Digitalisierung, die wir sowohl im Personen- als i e ve e ne e n e o e n e ien e e Prozesse nutzen wollen.

#4 Wie sehen Sie die Zukunft der österreichischen Industrie und der mit ihr verbundenen Sektoren? Die heimische Industrie hat beste Chancen, wenn Wirts ei ne e n ie o iti in e e Weise gemeinsam die notwendigen Veränderungsprozesse ein ei en n es en e es on es ens e ziert die Möglichkeit, längst laufende Veränderungen mitzues en i ssen e ie n s e en np en

#5 Wie gestalten Sie Ihre Freizeit? Meine Frau und ich reisen gern, vor allem in die Nachbarläne enn ns eini e e ei ei en n en i s Kurzurlaube, am liebsten in Italien – kulturell und kulinarisch i e ein en ss o enen e sin i o i e Fahrrad im Weinviertel unterwegs.

Einfaches Konzept mit großer Wirkung „Big Brothers Big Sisters” zeigt, was die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Zivilgesellschaft bewirken kann.

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ls Präventions- und soziales Integrationsprogramm setzt der gemeinnützige Verein „Big o e s i is e s s e ei ei en in ividuellen Bedürfnissen junger Menschen mit eni e - o ei en i e en n ie e e ie ppe sin in e s so i s -

chen Familien und Familien mit Migrationshintergrund. Der Austausch mit den Mentoren ist ein wichtiger Schritt in Richtung Integration. Gemeinsame Freizeitgestaltung e ei en so o ie ives ren und Hilfestellung bei Lernschwierigkeiten. Begleitet wird dieser Prozess vom Experten-Team von „Big Bro-

es i is e s s e ei ie n i ee is ein Unternehmen leisten finanzielle Unterstützung und ehen i e en o en s en en i e ei e eins eine n vo e n en

Chancengleichheit durch Mentoring Carla Gründer ist Mitarbeiterin der Kapsch BusinessCom AG und engagiert sich seit Beginn dieses Jahres als ehrenamtliche Mentorin bei „Big Brothers Big Sisters Österreich”. Das elfjährige Mädchen, dem sie zur Seite steht, besucht derzeit die Neue Mittelschule. Mit Geduld und Lern-Tipps ist es gelungen, ihr die Angst vor einem Englischreferat zu nehmen und so zu einer guten Note zu ve e en o e e n iv i eine ei eine nitiative unterstützen, bei der man etwas vor Ort bewegen nn so ie e o ei e en o in i o e s i ise s e vo e en in e o e n e Der unabhängige, gemeinnützige Verein „Big Brothers Big is e s s e ei e in ien ins e en erufen und steht für mehr Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und den Austausch über Generationen und Lebensrealitäten hinweg.

INFORMATION

Gemeinsam mit zahlreichen Industrieunternehmen tragen unter anderem die Berndorf Stiftung und die Umdasch Foundation maßgeblich dazu bei, „Big Brothers Big Sisters” als nachhaltiges Erfolgsprojekt in Österreich mit Leben zu erfüllen.

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Website: www.bigbrothers-bigsisters.at Facebook: www.facebook.com/bbbs.at E-Mail: mentoring@bigbrothers-bigsisters.at

Fotos: Florian Schmeiser

Mentorin oder Mentor gesucht!


Innovationsnachwuchs

„MINT-Gütesiegel“ gestartet IV und Partner lancieren eine schulische Qualitätsoffensive im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Das „MINTGütesiegel“ schafft dabei einen direkten Mehrwert für Schulen, Lehrer, Schüler, Eltern und Regionen. Mittelfristig soll die angespannte Rekrutierungssituation der innovativen Industrie im MINT-Bereich entschärft werden.

W

as brauchen Kinder, um ihr Interesse und ihre Leidenschaft für Naturwissenschaften und Technik während ihrer Schulzeit zu bewahren und möglichst weiter auszubauen? Wie sieht ein „Une i von o en s e iese e eis e n n ie Entfaltung von Talenten in seinen Mittelpunkt stellt? Und s ss si in e e von e e n e n sie morgen zur Basis für mehr Technologieaffinität in Österreich werden zu lassen? ies en ene en e e ie e ei s i gestellt und gemeinsam mit der Universität Klagenfurt in ihe i n sp o e n o e ie damals angesprochenen Themen haben auch heute nichts an Aktualität verloren. Noch immer nutzen zu wenige junge ens en ie e i en n pe s n i en n en ie si i nnov tions e ei ie en en ei eshalb, weil in den Schulen nicht ausreichend Fokus auf die e e ti n o ti issens en n e ni ee i n so i in e ese s eni e ni ni en s e en nn in i ie Fakten macht dies mehr als deutlich.

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Technische Ausbildungen an Universitäten, Fachhochs en n en s n s iesi n i ie es en n en e s ie e e n e ne men plant hier verstärkt Graduierte aufzunehmen.

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Das soll sich künftig ändern Mit einer gemeinsamen Pressekonferenz von Bildungsministerin Hammerschmid, IV-Präsident Kapsch, Präsident Fouquet (Wissensfabrik Österreich) sowie Rektorin Petz (PH ien e i eine i so ensive en n issens i - e nis en ne i es e ie niti tive e von e n es o en n e ie p e n en es o s e eins e ie se n e o e p ne is es ie MINT-Fächer in den Schulen aufzuwerten und mehr junge Menschen für Bildungs- und Berufswege in diesem Feld zu interessieren. Dafür wurden zwei neue Instrumente geschafen n en i vo es e

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e ebekannt. o en der Schüler in Österreich fühlen sich gut über technische Berufe informiert. Die Leistungen der Jugendlichen in den PISA-Tests der OECD im Bereich Naturwissenschaften rangieren dabei seit Jahren nur i i e e e Erwachsene zeigen wenig Das „MINT-Gütesiegel“ als Auszeichnung für innovative Schulen ni - e-

i e n es ei ti en esie e nnen n i en s e ei ne e en ie einen eson e s innov tiven n e eis e n en n e i n ie en einen wird den Schulen damit die Möglichkeit gegeben, Erfolge in e en i n en i ei s i s s e en n si in e i n s n s en sp e en positionieen s esie e is i ei eiti oo o i n und belastbares Entscheidungskriterium bei der Schulauswahl en n e n e en so e e eionen n e ein en i s e ei ne en en ein n o vo ei en s e en e in e o ni tion

FACTBOX

nach innen und außen verwertbar ist. Das Gütesiegel wird im i n ie e s en s e ei ne en en ve ie en e en n is ei e ti n ie i so ensive sollen aber auch Schulen einbezogen werden, welche ie i s i e ien s ne e esie e no nicht erfüllen, jedoch eine Professionalisierung bzw. stäree si n en n issens i - e nis en Bereich anstreben. Mit dem neuen Programm „MINT-Coain e en i en s in e ne o i n s e s n o spe i s e ie e n on e e se n ss i e e e esie e es e e s o ching-Programm wird in der nun folgenden Pilotphase von den Pädagogischen Hochschulen Steiermark, Salzburg und Wien konzipiert und an sechs Schulstandorten umgesetzt und getestet. Nach einer Evaluierung und mit Beginn des es i i nes n es i n sministeriums das österreichweite Rollout beginnen und das neue Konzept sukzessive in die Weiterbildungsprogramme weiterer PH übernommen werden. ie o i e niti tive vie e innov tive en vo den Vorhang zu holen und damit einen starken Impuls zu se en ie ei e istie en en es ti e- eispie e innov tiven n e i ei i ins e e s esen überzuführen.

STECKBRIEF & INFORMATIONEN „MINT-Gütesiegel“ – Eine Initiative von BMB, IV, Wissensfabrik und PH Wien •

e e n es ei ti e s ei qualitätvollen MINT-Unterricht

ei n e ee Österreich

Vergabe erfolgt in drei Kategorien: Primarstufe, Sekundarstufe und technische Schulen (insb. HTL)

e e n is is www.mintschule.at möglich

Entscheidung erfolgt durch eine Fachjury anhand e nie e i e ien e ei e s

e ei n e o i i i s e Industrie durch die Bildungsministerin

esie e is ei e ti eine Wiedereinreichung ist möglich

Auswahl an Kriterien für ausgezeichnete „MINT-Schulen“ • Fotos: BKA/Andy Wenzel, Rubayath Rahman, Montage: Alexandra Schepelmann

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INFORMATIONEN

Einbeziehung der MINT-Berufswelt in den Unterricht n

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DER UntERRICht VOn

Wolfgang Haidinger w.haidinger@iv-net.at

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Unterstützung der Professionalisierung der MINT-Pädagoginnen und -Pädagogen ei e in e

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WEBTIPP Flyer: https://q.iv-net.at/2iniP www.iv- net.at

Ein Projekt in Kooperatio

n mit der School of Education

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Dezember 2016 | Jänner 2017 | iv-positionen

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© Rob Friedman

ei o en e s e ei e sin eispie s eise von positiven e en von ie n von ei sp en e e s e ei is i iese s eptis en Haltung Schlusslicht in Europa. Laut einer aktuellen Studie der Jungen Industrie stufen nur zwei Prozent der Erwachsenen in Wien die Schule als einen jener Orte ein, an dem persönliche Erfahrungen mit MINT gemacht wurden. Und das, obwohl jede und jeder dort über die Schulfächer über viele Jahre hinweg intensiv mit MINT in Kontakt war. Dies is e o o en i eni positiven n ti en Erinnerungen besetzt!

2020

Trotz generell hoher Arbeitslosigkeit bleibt der MINT-Beei ein es i n s oo is nn en s ne e - o s en s e en

2020

V.l.n.r.: BM Hammerschmid, Rektorin Petz, Präsident Kapsch und Präsident Fouquet mit dem Prototypen des neuen „MINT-Gütesiegels“


Thema Coverstory

Forschung macht den Unterschied Für die Zukunft des Standortes Österreich ist eine offensive Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik erfolgsentscheidend. Gerade Digitalisierung und Industrie 4.0 brauchen die richtigen Rahmenbedingungen.

In Wohlstand und Arbeit investieren Das ist gerade für Österreich mit seinem Stärkefeld im Bereich Produktion wichtig, der im Kern mehr als 20 Prozent am BIP repräsentiert. IV-Präsident Georg Kapsch: „Wir müssen jetzt in die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen investieren, um damit den Wohlstand und die Arbeitsplätze der nächsten Generation zu sichern. Daher

FACTBOX IV-Forderungen zur Forschungsfinanzierung – was sichergestellt werden muss und was noch fehlt •

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müssen wir heute Forschung, Entwicklung und Innovation dynamisieren.“ Analysen zeigen klar, dass Forschung und Innovation wesentliche Triebfedern für wirtschaftlichen Erfolg und Beschäftigung sind. Nach einer Studie des WIFO haben F&E-aktive Unternehmen ein bis zu dreimal höheres Beschäftigungswachstum (+7,6 Prozent vs. +2,6 Prozent Beschäftigungswachstum) und eine bis zu 17-fach höhere Exportquote (35 Prozent vs. 2 Prozent Exportquote bei Kleinunternehmen). „Dieses Potenzial gilt es freizusetzen. Daher brauchen wir eine F&E-Offensive, um forschungsintensive Unternehmen zu unterstützen, den Mittel- und Hochtechnologiestandort Österreich weiterzuentwickeln und international vorne dabei zu sein“, fordert Kapsch.

Zugesagte Mittel verbindlich verankern und ausbauen Wichtiger IV-Erfolg: Nach zunächst schleppenden Verhandlungen gelang es, für Forschung, Entwicklung und Innovation mehr öffentliche Mittel zu lukrieren. Das Maßnahmenpaket der Regierung sieht für die Jahre 2018 bis 2021 rund 700 Mio. Euro für Forschung, Entwicklung und Innovation entlang der gesamten Innovationskette vor. Die geplanten Maßnahmen setzen kluge und richtige Signale. „Für 2017 sind allerdings erst 16,4 Mio. Euro an zusätzlichem Budget dotiert. Um jedoch schon im kommenden Jahr verstärkt Impulse setzen zu können, müssen die 100 Mio. Euro aus der sogenannten Abschlagszahlung für Österreichs Kreditwirtschaft für Forschung und Innovation unmittelbar ausgeschüttet werden, insbesondere in angewandte Forschung. Darüber hinaus müssen die zugesagten Maßnahmen durch die Bundesregierung rasch umgesetzt und im Bundesfinanzrahmen 2018-2021 verbindlich verankert werden“, fordert IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Die jährlichen Budgetsteigerungen der öffentlichen Hand sollen zudem durch ein Forschungsfinanzierungsgesetz nachhaltig abgesichert werden. Auch die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Erhöhung der Forschungsprämie infolge positiver Evaluierung ist

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entscheidend für die weitere Stärkung des Forschungs- und Wirtschaftsstandortes Österreich (sh. Kasten Seite 7). „Nur dadurch können die erhofften Hebeleffekte bei privaten Investitionen auch wirklich ausgelöst werden“, sagt IV-Präsident Kapsch.

„Wir müssen jetzt in die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen investieren, um damit den Wohlstand und die Arbeitsplätze der nächsten Generation zu sichern.“ Georg Kapsch, IV-Präsident

„Vor allem die rund 270 in Österreich ansässigen forschungsintensiven Leitbetriebe leisten einen signifikanten Anteil an den gesamten F&E-Investitionen Österreichs. Ihre weitere Stärkung ist mit spielentscheidend.“ Christoph Neumayer, IV-Generalsekretär

Leitbetriebe sind Schlüssel-Player Von der Regierung zugesagte Maßnahmen sind unter anderem die Förderung risikoreicherer Forschungsaktivitäten („early stage“) durch die öffentliche Hand sowie die Stärkung des erfolgreich laufenden „Frontrunner-Programms“ der FFG. Neumayer: „Vor allem die rund 270 in Österreich ansässigen forschungsintensiven Leitbetriebe leisten einen signifikanten Anteil an den gesamten F&E-Investitionen Österreichs. Ihre weitere Stärkung ist mit spielentscheidend.“ Derzeit stehen die Leitbetriebe in Summe für drei Mrd. Euro an direkten F&E-Ausgaben, das sind 32 Prozent der gesamten F&E-Ausgaben Österreichs und 50 Prozent der Unternehmensinvestitionen in F&E. Durch sie wird das Zwei- bis Dreifache der eigenen Produktion, Wertschöpfung und der Arbeitsplätze in der österreichischen Volkswirtschaft gesichert. Jeder Leitbetrieb kooperiert mit durchschnittlich 800 bis 1.000 Klein- und Mittelbetrieben.

MINT-Qualifikationen gefragt Die Industriellenvereinigung begrüßt auch, dass es mehr Budget für wichtige kooperative Vorhaben wie Comet-Zentren und auf dem Gebiet „Elektronikbasierte Systeme“ (Silicon Austria) geben soll. Wichtige Erfolgsfaktoren für den Forschungsstandort Österreich sind darüber hinaus eine leistungsstarke IKT-Infrastruktur – und damit eine konsequente Umsetzung der „Breitbandmilliarde“ – sowie die Sicherstellung der richtigen Qualifikationen. Gefragt sind u.a. IT-Kompetenzen, interdisziplinäres Denken und Handeln, Problemlösungskompetenzen und vor allem die frühzeitige MINT-Förderung. Acht von zehn Leitbetrieben kämpfen derzeit mit Rekrutierungsproblemen in Forschung, Entwicklung, Technik und Produktion – von der Fachkraft bis zu akademisch

Fotos: xxxx

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ie US-Industrie hat in den vergangenen sechs Jahren rund 135.000 neue Industrieroboter installiert. Wichtigster Treiber der rasanten Entwicklung ist die Automobilindustrie. In dieser Branche stieg die Zahl der Arbeitsplätze im selben Zeitraum um 230.000 Beschäftigte, zeigt der World Robotics Report 2016. Beispiele wie dieses zeigen: Industrialisierung, Digitalisierung und Beschäftigungswachstum gehen Hand in Hand – wenn die Rahmenbedingungen stimmen und es einen klaren industriepolitischen Schwerpunkt gibt.


Coverstory Thema

FACTBOX FTI: Wo steht Österreich? Im Rahmen der Strategie der Bundesregierung für Forschung, Technologie und Innovation si s e ei s ie ese eine - o e von o en es is e ei en Graduierten. Deshalb hat die Industriellenvereinigung u.a. das “MINT-Gütesiegel” (siehe Seite 5) vorgestellt und die Initiative „digiTALENTE“ (www.digi-talente. at) gestartet. Damit sollen die Chancen der Digitalisierung für mehr Effizienz und innovative Geschäftsmodelle aufgezeigt und unbegründeten Ängsten mit Fakten begegnet werden. „Im Minimum muss gelingen, junge Menschen nicht technikavers aus dem Schulsystem zu entlassen, im besten Fall, sie wirklich für MINT zu begeistern und sie entsprechend zu würdigen. Aus ,Technik-Nerds‘ müssen ,MINT-Heroes‘ werden“, bringt IV-Präsident Kapsch die Herausforderung auf den Punkt.

Fotos: istock, IV/Prantl

Innovative Ökosysteme schaffen Um das Potenzial von Forschung, Technologie und Innovation, gerade im Zeitalter der Digitalisierung, bestmöglich auszuschöpfen, braucht es zusätzlich zur Forschungsförderung, und einem zukunftsfitten Bildungssystem, innovationsfördernde Rahmenbedingungen. Wichtige Voraussetzungen, um international ganz vorne dabei zu sein, sind eine Attraktivierung des Standortes Österreich für Spitzenforscher aus aller Welt, exzellente außeruniversitäre und universitäre Forschungseinrichtungen als Kooperationspartner und Innovationsgesinnung in der Gesellschaft. „Österreich braucht eine Innovationskultur, die kreative Köpfe, Forschergeist und Unternehmertum fördert sowie Technologieaffinität und Risikobereitschaft anregt“, so IV-Generalsekretär Neumayer.

Verwaltung 4.0 Darüber hinaus sind auch die rechtlichen Rahmenbedingungen an neue Entwicklungen anzupassen. „Neue Arbeitswelten brauchen mehr Gestaltungsfreiraum und moderne Arbeitszeitregelungen – und daher eine Modernisierung des Arbeitsrechts“, stellt Neumayer klar. Die durch die Digitalisierung der Wertschöpfungsketten möglichen Effizienzsteigerungen brauchen entsprechende Rahmenbedingungen, etwa in der Gestaltung des Datenrechts mit Blick auf Dateneigentum oder Compliance. Schließlich muss die Digitalisierung auch für die öffentliche Administration vermehrt genutzt werden. „Die öffentliche Hand muss zu einer dienstleistungsorientierten und effizienten Verwaltung 4.0 werden, die weniger Bürokratie und mehr Freiheit für unternehmerisches Handeln gewährleistet“, so Neumayer.

Heuer werden sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Österreich voraussi i o e en s eine o s n s o e von o en es oin n sp o s en sp i s e ei is e n e ne en n o e n e ne en tin tion e on e ne in s e ei en s en o en e es os n s s en in s e ei onn e s e ei i ope n nnov tion o e o en einne en was eine Verbesserung um einen Platz gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Damit kann s e ei ppe e on nnov o s e e en ppe e nnov tion e e s en nnen is n ie vo eno e o e e e en

FACTBOX

Stärkerer IV-Fokus auf Forschung und Innovation

„Think big“ Außer Frage steht, dass Forschung, Technologie und Innovation Teil des Fundaments für wirtschaftlichen Erfolg und eine positive Beschäftigungswirkung sind. Österreich in Sachen Forschung, Entwicklung und Innovation nicht länger kleinteilig denken. „,Think big‘ muss nun die Devise lauten“, so IV-Präsident Georg Kapsch. Die Umsetzung des geplanten Maßnahmenpakets und dessen nachhaltiger Ausbau ist Vorraussetzung, um die Positionierung Österreichs als Wirtschafts- und Forschungsstandort tatsächlich nach vorne zu bringen.

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Die Industriellenvereinigung setzt einen noch s e en o s os n n nnov tion n i e ies o nis tionsin e n in eine neuen Fachbereich ab. Leiterin des neuen Beei s o s n e no o ie n nnov tion ist Mag. Isabella Meran-Waldstein. Die ausgewiesene pe tin e e ei s ie s e ve e en e ei n i is e i en e ei esso en no o ie inne

e ns ein is sei in e n s ie enve eini n ti n s s pe tin in sse e se e sie in en e ei n s iepo iti i ep n ne ie on is s e e ns ein pe tin n o e ei e in i e ei n s iepo iti i ep n ne ie o s n n - e no o ie n s so ie i e ei n e n tion e e ie n en i o s i e - n s e op n e in es en e ns ein ie s e ve e en e ei n i e ei esso en n s | nnov tion e no o ie n i ve n o i ie e en o s n e no o ie n nnov tion nnov tionsn s ins n s ie n ei e ie e ie is i ie in ve s ie enen n tion en n e op is en e no o iepo itis en e ien so ie i ie es o s n es e o n s ie s e ei

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Junge Industrie

„Dialog.Zukunft“: Treffen der jungen Sozialpartner Die Jugendorganisationen der steirischen Sozialpartner suchen den intensiven Austausch untereinander und mit der Politik.

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ie junge Generation der Sozialpartner ist sich einig: „Gemeinsam können wir etwas für die Steiermark und die nachkommenden Generationen bewirken. i en ie es e ens n e s enei s en n so ie eie vo n in en s ne e e ns n so i o n is eine ni i tive der Jugendvertreter aller steirischen Sozialpartner und ve o s ie en s s n ie e ne n e ganisationen und ihrer Mitglieder zu intensivieren.

Das politische Jahr 2016 war in vielerlei Hinsicht durchwachsen, teilweise sogar schlicht negativ. Das kommende Jahr muss einige grundlegende Weichenstellungen bringen. n e in e n tion en o iti ns s ve n ene i Grunde nur noch mehr Herausforderungen gebracht. Die o ne in s on n i e eopo itis e e op i n n ie nsi e ei eine si en s von on Trump auch nicht gerade berechenbarer. In Europa selbst hat der Brexit einen grundlegenden Schock ausgelöst, von dem si o ensi i e e ie i en se e no e es e EU erholt haben. Mit dem Scheitern des Referendums in Itaien n n e e e o n n e eines e i s i e e en s en n e e en ti ie s ie e Ebene zu gelangen. Diese Entwicklung könnte die ja durchaus auch vorhandenen Erfolge, etwa im Falle der alten „Soren in e ie p nien o e n ie e ni e en Griechenland war eine Herausforderung, ein strauchelndes ien nn e n op in i ei ens ie en n s e ei n s ositive e s ie is e is ei e – auch kürzer: Einmal ein seltenes Lob für die Arbeit der Bundesregierung. Mit der neuen Bildungsministerin Sonja Hammerschmid und ihrem StS Harald Mahrer gibt es im Bildungsbereich nun wirklich ein Tandem in der Bundesregierung, das o en e n e n en i n iese ei s i sicher nicht leicht, diese auch gegen föderale und gewerks i e i es n e se en e o ein i e ein Weg. Mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung ist das i ti e enn e enn i o en s n o e ei s e en ns ss ve ie en ositiv is ss n n en i die Bundespräsidentenwahl ohne neuerliche Unregelmäßigkeiten über die Bühne gegangen ist. In Europa und Österreich war diese Wahl (etwas übertrieben) zur Schicksalswahl e ie n op s o sti isie o en nso e n is es erfreulich, dass nun ein proeuropäisches Signal von Wien s e n en is ie is ssionen e ie n e ti o e i e en so s on s e en o ei so e von ese en ve sp i e en nicht nur in Europa das Jahr der Entscheidungen zu werden. Dass SPÖ und ÖVP noch den großen Durchbruch in der Reie n s ei s en s ein i e n s ein i e Abgesehen von manchen Bereichen, eben etwa der Bildung, geht wenig bis gar nichts. Schlimmer noch: Wenn etwas geht, dann ein Kuhhandel, wie bei den jüngsten Wahlkampfzuckerl für Pensionisten und Bauern. Populismus pur, zu Lasten nicht n e n e en ene tionen son e n e s e ei e Denn nach wie vor machen wir laufend neue Schulden. Noch i iese isss n ie nie i en insen e s ve e e ie insen e en ni e i so e in eiben. Unsere Staatsverschuldung bleibt damit ein gefährliches o ess e eine s n e o e ti is ni einmal in Sicht. Insofern kann man nur uns allen das Beste ns en es i e en s ein sp nnen es In diesem Sinne wünsche ich allen frohe Weihnachten und ruhige Feiertage!

Zu Gast bei den „Salzburger Nachrichten“ Die JI-Salzburg informierte sich bei einem Besuch in der Redaktion, wie Zeitung auch in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung erfolgreich funktionieren kann.

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ie begegnen die „Salzburger Nachrichten der Medienkrise? Was sind die Geschäftsmodelle der n ie i e e eine o e ne es-

Maximilian Dasch im Gespräch mit Florian Iro nach dem Andruck der Zeitung

Ein junges österreichisches Unternehmen bietet einen innovativen Zugang zu frischem Kapital.

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ünf Millionen Euro im ersten Jahr finanziert. Das größte Crowdinvesting Österreichs. Lizensiert im gesamten deutschen Sprachraum. Die junge Finanzierungsplattform Finnest.com bricht Rekorde. „Wir sind erfolgreich, weil wir einen Bedarf der heimischen Wirtschaft in praktischer Art und Weise e ienen e si n e in en innes n e und erfahrener Ex-Banker. innes ve i e n e en n e ie e i e ständische Betriebe. „Unsere Anleger suchen nach den ‚Blue Chip’-Firmen mit Track Record und Jahresumsätzen

Therese Niss, Bundesvorsitzende der Jungen Industrie

WWW.FINNEST.COM Dezember 2016 | Jänner 2017 | iv-positionen

zeitung produziert? Diesen Fragen ging die Junge Industrie Salzburg bei den „Salzburger Nachrichten nach und konnte ausführlich mit Chefredakteur Manfred Perterer und Maximilian Dasch aus der Geschäftsführung der „Salzburger Nachrichten diskutieren. Dasch empfing die Junge Industrie im Faistauer-Saal des Pressezentrums, ehe er mit den Besuchern zu einem Rundgang durch die SN-Redaktion und das Druckzentrum aufbrach. Die „Salzburger Nachrichten en gegründet; sie verstehen sich als überregionale Qualitätszeitung für Österreich. Um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, wird kräftig investiert: Hohe redaktionelle Qualität sei nve i ie n eis e n s e s ie es i en n e e innen n e e e ei e o ei e ie e ion ve s n s i keine große Online-Redaktion mehr – die Redakteure sind für i e ei e so o in e ei n s en e e onischen Plattformen verantwortlich.

Der Bankkredit der Zukunft

Herzlichst Eure

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Eine Torte mit dem neuen gemeinsamen Logo der jungen Sozialpartner überreichten die Jugendvertreter an LH Schützenhöfer und LH-Stv. Schickhofer.

von e e en i ionen o ei in en e edarf nach unserer Dienstleistung ist groß. Wenn wir das i ti ie en en i s s e ei is es p s ie n e in n op i e s n is e ne ne en nes en i s ni s n n ie n en i o en se ss e ien e ei e si ie o vo i e e ab. „Wir sind für Unternehmen interessant, die sich nicht e ss ie i i e s n ve ssen o en e in n ie n se pe e in en o e ve i e innes e nine- pi in o n e isti e en liger Nachrangdarlehen. Der inss i in eine ve einfachten Bookbuilding-Verfahren festgelegt: Die Anleger geben ein Finanzierungsgebot ab und schlagen die Höhe ihrer Verzinsung selbst vor. Daraus wählt das Unternehmen ie tivs en s en ein Erfolgsrezept. In Richtung e ei is en o iti n seitens des jungen Unternehmens einen eher einfachen ns ie o iti mehr Vertrauen in die Gründer. Wir wissen, was wir tun und wie wir es tun müssen. Lasst uns machen und legt uns nicht von vorneherein große eine in en e

Fotos: IV/Prantl, JI-Steiermark, JI-Salzburg, Finnest

Wird 2017 Jahr der Entscheidungen?

en e eine is ssionsve ns n kunft der Arbeitswelt sowie zu den Chancen, die sich für die Steiermark durch die Digitalisierung ergeben. Hier diskutierten Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer mit Alfred Freiberger (JI-Stmk.-Vorsitzender), Burkhard Neuper (Junge Wirtschaft), Stephanie Gütl (Landjugend), Gregor Tuttinger (Jugend der Arbeiterkammer Steiermark) sowie Tanja Bernhardt (Österreichische Gewerkschaftsjugend Steiermark).


Thema

SPORTMOTORRÄDER MADE IN AUSTRIA vergangenen Jahren bereits Haupt- sowie Forschungse n n e en e o tions p i en i o isti en ein ne es ie n e e nen e

Das entwicklungsstarke und innovative Unternehmen KTM hat sich als Europas Nummer 1 der Motorradwelt etabliert.

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ede von KTM getroffene Entscheidung, jede Aktivität ist beeinflusst von einer ausgeprägten Leidenschaft für den Motorsport. Mit dem Fokus auf Leistung überträgt KTM die von den Werksteams im Motorsport gewonnenen Erfahrungen in die Serienproduktion. Angetrieben wird KTM durch herausragende Produkte, die durch kreative Ideen in Vertrieb und Marketing und nicht zuletzt über ein markantes Markenprofil international vermarktet werden. KTM ist mehr als ein Produzent von Motorrädern. Die Firma lebt den ganzheitlichen Ansatz, von der Idee, über die Entstehung des Designs, bis hin zu Konstruktion es en n e enneins e ie sin e nes Know-how ist die Basis aller Komponenten. Natürlich is iese o s n n ie oope tion i en e ei es en ie e e n i e s es n is en n e ne ens is ie s eti sen e KTM-Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Mit über

INDUS TRIE INNOV ATIV

i ei e n en en ei e s ei en s e tionen s e ie n i n s ei n ein n e e ee s in o en n iese s en s e n so ie eine i en nvestitions e von e acht Prozent entstehen permanent richtungsweisende und den weltweiten Markt inspirierende Neuentwickn en e ss s o po o io e s o e e en en- n o eins Die KTM-Dynamik spiegelt sich auch im Ausbau der n o e o en n n e n so ie e sen en i ei e i e ie s e enti tion der Angestellten mit den Produkten ist ein zusätzliches i s e n ein i ti e o sve s e ositive i n e ie es e e ion se s n e ne en ons n i e nvestitionss e ein is n e ie en i ionen o in ie ei e n es - e es n o o en e dem Wachstum und den Motorsporterfolgen in den

mit einer Aufstockung des und Entwicklungsgebäudes o en n n nvestitionen in p e in ein e ei e es o o spo e e so ie in ene e nis e

Die direkte Übertragung der im Motorsport erfolgreich e es e en e no o ien in ie e ienp o tion is ein zentrales Element der KTM-Philosophie. Der erfolgreiche ie e einstie in ie oo en e eis e s in e ison i eine o p e in o en en i e en o o - o o si n os in ie o e i ens e ie en so ie ie ons tion von Motoren mit erfolgreich bei der Rallye Dakar getese en o ponen en e s e eis e s sti e sin e e eis e en ennspo si n n i e instie in ie ni s sse o o in e ison so en ei e e in o en

„KTM definiert sich zu einem großen Teil über seine Innovationskraft. Die in der KTM-Forschungs- und Entwicklungsabteilung entstehenden Ideen und Produkte sind die Basis für den Erfolg unseres Unternehmens. Motivierte, gut ausgebildete Mitarbeiter sowie eben dieses betriebseigene Know-how sind seit Jahren unsere größten Stärken.“ Stefan Pierer (CEO KTM GROUP)

Startups und das Potenzial von Forschungsergebnissen Der Ruf nach mehr Gründergeist, Innovationskraft und Mut zu Unternehmertum in einer zunehmend digitalisierten Welt. Phönix prämiert Top-Forschungsleistungen

IV-Präsident Georg Kapsch und Staatssekretär Harald Mahrer mit den diesjährigen Preisträgern des Österreichischen Gründerpreises „Phönix 2016“ im Haus der Industrie

Fotos: KTM, bmwfw

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edes etablierte Unternehmen stand einmal am Anfang und basiert auf einer neuen Idee, einem neuen Produkt oder auf neuen Geschäftsmodellen. Unternehmerisch denkende Menschen haben ihren Ideen Raum gelassen und waren bereit, Neues auszuprobieren – auch wenn man nicht genau gewusst hat, wohin das letztendlich führt. Sie haben geforscht, experimentiert, neue Technologien entwickelt und auf den Markt gebracht und daraus Österreichs Leitbetriebe geschaffen – die Kernsubstanz unserer Volkswirtschaft. in nnov tions n e von seinen e tiven p en n deren Möglichkeiten, ihre Ideen rasch zur Anwendung zu

in en ie i s i e se n von o s n se e nissen is ein i ti e s ein e e n n vo ne o e in e n e pino s s heimischen Hochschulen steckt noch großes Potenzial. Die jüngsten Anstrengungen seitens der Bundesregierung gehen s i e n s ie enve eini n in ie i ti e i n os n n nnov tion sin ie si e n unseres Wohlstandes und unserer Weiterentwicklung. Um auf diesen Gebieten unser volles Potenzial ausschöpfen zu nnen es e ne en en i ti en en e inn en vo e no e en ei n e ne e n eine no vie s e e e no o ie ne n n in nse e ese s

ei ni en ove e in oope tion i e n s ie enve eini n o en e eo en i e o s n s eis n en n innov tive o ideen ausgezeichnet, die herausragende Beispiele für die ei is e nnov tions nse e n sen en n e nehmerischen Jugend sind: bitmovin GmbH, Klagenfurt: ein Unternehmen, das die weltweit leistungsfähigsten Produkte o e ien es e in n e ei s e en von ti e i en e s n e ne ie e pee o e oduktsicherheits GmbH, Wien: ein Startup, das einen zweidimensionalen, farbigen Datencode mit der weltweit größten Speicherkapazität entwickelt hat; Barbara Operschall, CEO pee o e is ie ie e in in e e o ie en o o e no o ies ien ein in e n tion es e s einen ti e i en o o e s o o n ein en i e e es in e n e i spie e is ie e e o oti n en p n o e ne e no o ie en e en so ie o i nosti s ien ein Biotech-Unternehmen, das einen Prototypen für einen tie e - e ie es en i e

INFORMATIONEN Anna Magdalena Bohrn a.bohrn@iv-net.at

WEBTIPP ei e e n o tionen n en ie n e www.bmwfw. gv.at/Innovation/Initiativen/Seiten/phoenix.aspx

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Thema

Intensiver Herbst für Bildung und Gesellschaftspolitik Nach harten Verhandlungen kann die Industriellenvereinigung Umsetzungserfolge bei Rot-Weiß-Rot-Karte, Ganztagsschulen, PH-Autonomie und Bildungsstiftung verbuchen.

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ie intensiven Bemühungen der vergangenen Wochen und Monate tragen Früchte. Denn in wichtigen Bereichen wie i n n n e n die Regierung konkrete Beschlüsse gefasst oder wesentliche Weichen für nachhaltige Entwicklungen gestellt.

Monate verlängert. Auch die Neugewichtung personenbezogener Kriterien wie Sprache und Alter soll erfolgen. Damit i e en en ie wanderung ermöglicht.

• Qualitätsvolle Ganztagsschule. Der Beschluss des Bildungsinvestitionsgesetzes im Ministerrat untermauert die Ganztagsschule als Kernstück einer zeitgemäßen • i i ie e n e n e e sie Schule. Denn innerhalb der nächsten ist ein Schlüsselfaktor für einen nachhale n e e en io o in en tigen, wettbewerbsfähigen Arbeits- und Ausbau von Ganztagsschulen investiert. Industriestandort. Mit der Weiterentis so eine e e n s o e von wicklung der Rot-Weiß-Rot-Karte wurde o en e ei n langjährigen IV-Forein bedarfsorientiertes, derungen nach einer „Qualitätsvolle Ganztagsflächendeckendes und p r a x i s g e re c h t e re n schule ist Kernstück einer qualitativ hochwertiges n i i ie en zeitgemäßen Schule.“ Angebot in ganz Österwanderung endlich reich geschaffen werRechnung getragen. den. Für den Ausbau Denn künftig steht verschränkter Formen ist dabei ein fixer auch den Absolventen eines BacheMittelanteil vorgesehen. Dies ist ebenso lor-, Doktorats- und PhD-Studiums die positiv zu bewerten wie die VerbesseRWR-Karte offen. Die Geltungsdauer rung des Betreuungsangebotes in den wird außerdem von einem auf zwei JahFerien, die Schaffung von Infrastruktur re ausgeweitet, die Jobsuchdauer nach oder die direkte Vergabe zumindest eines Ende des Studiums von sechs auf zwölf

Großteils der Mittel über den Bund (inkl. Controlling und Evaluierung). Auch Privatschulen können Mittel abrufen. • PH-Autonomie. Universitäten und Pädagogische Hochschulen (PH) sind tragende Säulen der neuen PädagogInnenbildung. Mit ihrer Ankündigung, die PH in die Autonomie zu entlassen, hat die Bundesregierung einen wichtigen Schritt gesetzt. Denn im Rahmen der Umsetzung der PädagogInnenbildung Neu bedarf es der reibungslosen Kooperation zwischen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten. Dies kann nur auf Augenhöhe funktionieren. Nächste Schritte sind die Ausarbeitung entsprechender Konzepte und eines Hochschulentwicklungsplans i ie en gültig Vollrechtsfähigkeit erlangen. Nach dem Autonomiepaket für die Schulen wird nun auch im Hochschulbereich eine zentrale Forderung der IV umgesetzt. • Innovationsstiftung Bildung. Österreich ist ein Innovationsland, der Großteil unseres Wohlstands basiert auf

technologischen Entwicklungen, Forschungsaktivitäten und Innovationen. Die im Ministerrat beschlossene und mit io o o ie e nnov ionss i tung Bildung bietet nun Möglichkeiten, genau hier anzusetzen. Denn durch die Förderung innovativer Projekte von Bildungseinrichtungen in Kooperation mit Forschungsorganisationen oder Unternehmen können neue Impulse im Bildungssystem gesetzt werden. Mögliche Antragsteller sind Forschungs- und außerschulische Bildungseinrichtungen, Schulen, Kindergärten, Unternehmen oder gemeinnützige Einrichtungen. s i sin en n en i e auch im Rahmen von Sub-Stiftungen – möglich. Gerade für Unternehmen kann dies eine attraktive Form der Förderung innovativer Bildungsprojekte darstellen.

INFORMATIONEN Eva-Maria Haubner e.haubner@iv-net.at

Die Wiener Börse und ihre Bedeutung für Österreichs Volkswirtschaft

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ie weltweite Vormachtstellung der USA in der New Economy i n e e o ne die boomenden, transparenten amerikanischen Wertpapierbörsen nicht möglich. Durch das Listing an der Börse können sich Unternehmen in kürzester ei ene pi s en es en ie sie für Forschung und Expansion benötigen und zu Konzernen werden lässt.

Börse als Anziehungspunkt für Unternehmen Nachdem die Niedrigzins-Periode keine Kapi tion in e in eposi en e zulässt, wandert das Geld vor allem in die sen ie i s se tie i en pi s e i es o s o e von tien ese s en is e e enn e n e e e Großunternehmen vor allem in jenen Ländern, die mit einem organisierten, liquiden Markt – der Börse – aufwarten können. Ein hohes Handelsvolumen an der Börse zieht Unternehmen an und erlaubt die Thesaurierung von Eigenkapital. London, Frankfurt, i n se en en ei börsen für Konzerne in Europa und werden i evo en estin tionen in e n o s ni i ie ie Börsenkapitalisierung in den Industrieläne n ei o en es in en ei

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o en n in s e ei ei e e ein o en sen e ei is e on e ne en ti en i o in pi e o eine n tionie en e ei se i sie si s in en n ti e i en pies en nnen ei sind österreichische Unternehmen im Fokus in e n tion e nves o en evo nsn tion e i e ese e en nnen

Wiener Börse als Aushängeschild für Wirtschaftskultur Einst zählte auch die Wiener Börse zum Wachstumsmotor für die heimische Industrie – in Österreichs liberaler Gründerzeit-Epoche. Die ökonomische Dynamik in e e ein sie en en wäre ohne die Wiener Börse nicht möglich gewesen. Der heute noch vorhandene prunkvolle Börsensaal im Palais Ferstel lässt ie in e von tion n o oinie en e n e no ve sp en ie i eine se i s n e ie i s s eines n es n gilt nicht zuletzt deswegen als Visitenkarte eines n es ie iene se s en es e o e es en ti e i e Unterstützung, damit sie auch zur Stütze für Österreichs Großbetriebe werden kann und in e n tion e on e ne n ie Reinhard Pisec

Fotos: sitock

Börse, Aktie und Eigenkapital gelten heute mehr denn je als Erfolgsmodell von Aktiengesellschaften. Es beflügelt Großunternehmen in jenen Ländern, die mit entsprechend guten Rahmenbedingungen aufwarten können.


Thema

Anton-Wildgans-Preis 2016 an Margit Schreiner verliehen

Fotos: Petra Spiola

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Seit dem Jahr 1962 ges es ve ie en essen o e e en e er Wildgans-Preis ist und bleibt ein klares Bevon hervorragender Relevanz für die literarische und gekenntnis der Industriellenvereinigung zur Litehört der „Literaturpreis der se s i e o e tion nse e ei is ie e n n ratur. Literatur ist unverzichtbar, um in neue Österreichischen Industrie der diesjährigen Jury – bestehend aus Marianne Gruber (EhErfahrungs- und Möglichkeitsräume eintauenp si entin e s e ei is en echen zu können. Dafür ist – Anton Wildgans“ zu den ie o nn o ne und bleibt es nötig, sich in Literatur, in „Literatur hilft zu differen- se s renommiertesten österrei(vorm. Leiter des Brenner-Archivs an der ein ie en e e e zieren und zu reflektieren. Universität Innsbruck) und Barbara NeuGeneralsekretär der Industriellenvereinichischen Auszeichnungen. Eine Tugend, die in der i i s e e in ie s n is op e e Unter seinen Trägern kann e i s e e in i eine is November anlässlich der Verleihung des komplexer werdenden eine e onistin nse e s i o o ie en i e p eis er zahlreiche prominente Welt notwendig ist.“ tur, die sie nuanciert und auch befreider Österreichischen Industrie – Anton Christoph Neumayer, Schriftsteller vorweisen. end komisch literarisch verarbeitet. Die i ns n ie e nn e i s eIV-Generalsekretär e e ene i s e e in ei lerin Margit Schreiner im Wiener Haus großen Themen wie Familie und Geder Industrie. Gerade in der bewegten, schlechterrollen immer wieder überraschend o e nen ei sei i e so ie i nach und spielt souverän mit Erwartungsdifferenzieren und zu reflektieren. Eine Tugend, die in der „Besinnen wir uns n en n e o enti e n o p e e e en en e no en i is o e eneauf das Weltmännische, s n e ie po tie spe e ralsekretär in seiner Rede hervor. Konziliante, Humanitäre! nse e ese s sie en eine n tis en i i e ei ti ei ei- Die Industriellenvereinigung Wieder auf „das Weltmännische, Konziliante, se e e es i en Humanitäre“ besinnen hat das getan.“ Die diesjährige Preisträgerin Margit Schreiner sei eine LiteraMargit Schreiner, Mit Annahme des Anton-Wildgans-Preises tin ie e e e en ein i ti es otiv Preisträgerin steht Margit Schreiner in einer Reihe mit eine i ti e n ei e ei is e ni in e ei en p o inen en o en e eie e tie n e en e e n i e o ni ten Republik wie Ingeborg Bachmann, Thoei e in i e i n e o in n e en mas Bernhard, Michael Köhlmeier, Arno Geiger, Barbara ens in i s e e in n i ie e i Neuwirth, Sabine Gruber, Olga Flor, Norbert Gstrein und auf die große Lebenserfahrung von Margit Schreiner ein, Erich Hackl. und, dass es eben jene Erfahrungen gewesen seien, die ihr e en s ei en ep en ei sei se e esen ss i eine s e e o ins o es e rutschen, ihre im Tonfall bewusster Naivität erzählten GeFACTBOX schichten Schmerz und Schrecken einfangen und das doch in eine i en s e ie esen en ein n n eine Margit Schreiner, n se e s e ei is en ee e n ie eis e in ns ie en e e e po itis e n vo e o en in in e s e ei e ese s i e n i n en ie si ne en besuchte dort die Schule, maturierte als verhängnisvoll erweisen, wenn man etwa an die Verbrein s ie e ns ie en n so en nn e sspostin s in en o i en e ien e nisti n s o o ie n e denke: „Die Gefahr liegt darin, dass Menschenverachtung Universität Salzburg. Nach einem Auftoleriert wird, ja, dass ihr ein Boden bereitet wird, auf dem en in o io is en n sie e ei en nn n ss sie o en ein s ti e esie i i si rung einer vermeintlich gemeinhin unterdrückten Volksmeidem Verfassen literarischer Texte zu nung bezeichnet wird. So etwas nutzt und wird benutzt von i en ei is i eien in e ese s ie n eine o isie n in ene eie i s e e in is e i es essie sin s e ei sse si e ie e s en ss e e ie ie ne nnis e on i i n e ni e esinnen terdrückung der Frau, die Virilität der Männer, der Katholizismus und der „Kluge Chronistin unserer Alltagskultur“ e s ie ens Der Wildgans-Preis wird stets auf Vorschlag einer unabhäno e s ens i e ei i en eine i s e e o e eine i s e e in e IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und Preisträgerin e i Margit Schreiner n e en o e i e en ene tion i s e ei is e Dezember 2016 | Jänner 2017 | iv-positionen

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Thema

Erfolg mit Gewissen, Ethik und Religion Die Industriellenvereinigung vergab den „Pater Johannes Schasching-SJ-Preis“ zur Förderung des Dialogs von Wirtschaft, Ethik und Religion an Studierende und junge Wissenschaftler.

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ereits zum elften Mal wurde der „Preis zur Förderung des Dialogs zwischen Wirtschaft, Ethik n e i ion von e n s ie enve eini n IV-Oberösterreich und IV-Steiermark), in Kooperation mit der Katholischen Privatuniversität Linz (KU) im Haus der Industrie vergeben. Alle zwei Jahre für Studierende sowie junge Wissenschaftler ausgeschrieben, die sich in ihren Arbeiten mit dem Verhältnis der Wirtschaft zu Ethik, Religion oder Kirchen auseinandersetzen, folgt der mit o o ie e eis en een von o nnes s in „sachgerecht, menschengerecht und gesellschaftsgerecht zu i s en n en en n enen e s en en e eter der Katholischen Soziallehre erfolgte daher auch die Umenenn n in e o nnes s in - - eis

Preis sechsmal vergeben Stephan Pühringer von der Johannes Kepler-Universität Linz erhielt den Preis für die beste Doktorarbeit. In „The strange non-crisis of economics. Economic crisis and crisis poliies in e ono i n po iti is o se in e e e n ie ono ie ie in n - n i s sise von ni n e essen e ie e in e sie ie Auseinandersetzung mit den durch die Krise zutage geförderten Mängeln vermissen ließ. Ein weiterer Preis ging an s issens e e i s e i e i e en e n i s e n von e nive si nns ie en si in eine os n sp o e i der Spannungsbeziehung von Märkten und Moral auseinan-

dergesetzt. Olayinka Victoria Makinwa wurde mit dem Preis für die beste Masterarbeit ausgezeichnet. Makinwa, durch i e enti s s e ei e in i i nis en en ep nes e en s en n is en sse Geschlecht und Unternehmertum.

Re-Nationalisierung wäre wirtschaftlicher Schaden Im Rahmen der Preisverleihung setzten sich Vertreter aus i s n i i en nis tionen ei eine o i sis ssion so ie i o ne e o o e inn e ein o e issen n e e e o en i e en i ese s s- n i s spo itis en n en seinander. Im Vordergrund stand dabei die Überlegung, wie in ei en von nsi e ei en isen s en so i en e n en en n eine eno enen p n e ese s ein notwendiges Maß an Solidarität, Vertrauen und Teilhabe si e es e e en nn o i is tie en i el Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, der Präsident es o s is i e n s e ei i is e en e isti n e i e o es in ni ses n is i o e e o s i - eo n Gründerin des Sozialunternehmens „More than One Perspective i e is ssion e i s ss n o s e ei e seine en ei n ee en einen ve ie en enn eine e- tion isie n e i s i en Schaden mit sich bringen. Insgesamt brauche es daher vor allem einen respektvollen und wahrheitsgemäßen Diskurs soie eine osp e e ve si

Preisverleihung im Haus der Industrie: v.l.n.r.: Christian Friesl, Veit Schmid-Schmidsfelden, Stephan Pühringer, Olayinka Victoria Makinwa, Matthias Sutter, Leonhard Merckens

INFORMATIONEN Barbara Coudenhove-Kalergi b.coudenhove-kalergi@iv-net.at

„A New Way for New Talents in Teaching” Der Bedarf an Lehrern in Österreich steigt. Quereinsteigermodelle könnten dringend benötigte Abhilfe schaffen.

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ie Industriellenvereinigung (IV) beteiligt sich gemeins i e o s i e s ien und zahlreichen internationalen Partnerorganisationen am Erasmus+ Projekt „A New Way for New Talents in e in ie es sei ens e op is en o ission eförderten Projekts ist es, in fünf europäischen Ländern (Bulgarien, Lettland, Rumänien, Spanien und Österreich) Quereinsteigermodelle in den Lehrberuf zu evaluieren. Gemessen

werden Grundhaltungen und Einstellungen der Pädagogen zum Lehrberuf sowie deren pädagogische und didaktische Kompetenzen.

Talente in den Lehrberuf holen Angesichts des absehbaren Lehrerbedarfs in Österreich unes ie ie n i n n p o n innov tive Reformen für Einstellung, Auswahl und Einarbeitung neuer

e e e eins ei e o e e e is ie n i e nes e in e tivi en von e o s i ie e einn i e o nisie sei ie Schulbildung von Schülern mit schlechten Startbedingungen e o s ie ei e s vo e ti e e te an Schulen der Sekundarstufe I unterrichten. Die Fellows sind fachlich und persönlich besonders engagierte Hochschulabsolventen verschiedener Fachrichtungen. Sie werden von e o s i in eine e s en e en sgewählt, auf den Einsatz an Schulen vorbereitet, ausgebildet und laufend betreut.

INFORMATIONEN IV-Positionspapier „Die PädagogInnen der Zukunft: Leitbild, Handlungsfelder und Maßnahmen“. https://q.iv-net.at/Eumy

KONTAKT

WEBTIPP www.newtt.eu www.teachforaustria.at

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Fotos: Andi Bruckner, istock

Gudrun Feucht g.feucht@iv-net.at


Lohnnebenkosten auf deutsches Niveau absenken Der richtige Weg ist eingeschlagen. Wie von der Industriellenvereinigung nachdrücklich und erfolgreich eingefordert, sinken die Lohnnebenkosten: Mit 1. Jänner 2017 und 1. Jänner 2018 treten wesentliche Etappen beim Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) in Kraft, weitere Schritte sind notwendig.

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i nne sin e ei e e beitrag zum Familienlastenausgleichsfonds o en p n e von o en i nne i eine ei e e en n o en p n e von o en o en in ies is e e e ein wichtiges positives Signal, denn der Faktor Arbeit ist in Österreich besonders stark belastet, die Lohnnebenkostenbelastung liegt im internationalen Spitzenfeld. Angesichts wiederholter Rekordarbeitslosenzahlen ist eine Entlastung bei den Lohnnebenkosten ein Gebot der Stunde und setzt positive Beschäftigungsanreize. Im europäischen Vergleich ist Österreich bei der Arbeitslosigkeit in den letzten drei Jahren von Platz eins auf neun zurückgefallen. Es braucht daher unbedingt die Reformbereitschaft im Sinne eines wettbewerbsfähigen, innovativen Arbeits- und Industriestandortes Österreichs. Ideologische Grabenkämpfe können wir uns schon lange nicht mehr leisten. ie e eiti e es s e ei is en e e - n ens s e s e s e en o ei e s ni lich hoch. Das wirkt wachstumshemmend und setzt falsche n ei e ie tive ei n e e s p n sp ozess. Die Summe aus Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträ-

en n sonsti en o n n i en en e iens ee iens ne e ei s s os en e in s e ei i o en e es en o nos en s en ei e e i s ni ie iese e ei o en s e e e ss in s e ei s ie e e os en ie i ne ne en ie es i n eines s ni i en Arbeitnehmers anfallen, an Fiskus und Sozialversicherung e e o en o en i e ei ei ne e n s e ei ei e i i in e n tion en e ei unter besonders hohen Arbeitszusatzkosten.

Senkung der Lohnnebenkosten essenziell Den größten Anteil des Abgabenkeils machen in Österreich die Sozialversicherungsbeiträge der Dienstgeber aus. Laut os en ie o nne en os en i in se ei i o en vie o en p n e e s in e s n i o en o iese in e n das grundsätzliche Bekenntnis der Bundesregierung zu einer Senkung der Lohnnebenkosten schon im Regierungsproessen ie n n s o n e o enti e Senkung der Lohnnebenkosten unter den Gesichtspunkten e ien n os en ei en n vo eis n ss ei n i en ei s p e en vo

so ie e s en e s e esen i e i e zur Lohnnebenkostensenkung im Bereich Unfallversicherung nso ven - n e - on s n i ien s ens ei s on s es ossen ie s en eise in e en e ei s in sin ns es e es ein jährliches Volumen von rund einer Milliarde Euro. s ie eine o nne en os ensen n e s es ive i e isti e isie en sin e o onse en eiee i e n e in e o e i ns p n e es e en hierfür beispielsweise aktuell beim Insolvenz-Entgelt-Fonds o e e n ve si e n i s en n i der derzeit fehlenden Kostenwahrheit. Auch angesichts der Prognosen von weiter steigender Arbeitslosigkeit ist die Fortsetzung des eingeschlagenen Wegs der Lohnnebenkostensen n e n tiv os ie e e e s i ei e nternehmen zu steigern und ein wesentliches Element zu einer positive en ei s en i n ei en

INFORMATIONEN Helwig Aubauer h.aubauer@iv-net.at

Österreichisches Jahrbuch für Risikomanagement 2017 präsentiert Betrachtungen einer politisch und wirtschaftlich riskanten (Um-)Welt, konkrete Anleitungen für Risikomanagement in einzelnen Unternehmensbereichen sowie Anwendungsbeispiele.

Bilateraler Austausch IV-Präsident Georg Kapsch, OECD-Generalsekretär José Ángel Gurría

Austausch zwischen IV und OECD zur Standortpolitik

Fotos: Andreas Amsuess, IV, istock

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ie Stärkung des Vertrauens in die i ei n ve ssi ei e heimischen Wirtschafts- und Fiskalpolitik als vordringlichste Aufgabe der Politik – diese Priorität hob IV-Präsident Georg Kapsch n ss i eines e n en s s s i e des Besuchs von OECD-Generalsekretär José Ángel Gurría im Haus der Industrie hervor. Insbesondere die von der OECD immer wieder geforderten ausgabenseitigen Strukturreformen – etwa im Pensionsbereich – seien hier ein wesentlicher Ansatzpunkt, den auch die Industrie als Top-Priorität einstufe. Weiters müsse Österreich mehr im Bereich Bildung, Forschung und Entwicklung sowie Innovation tun, sind sich IV und OECD einig.

V.l.n.r.: Reinhard Preiss, TÜV Austria-Gruppe Geschäftsfeldleiter, Ulrike Domany, Funk Stiftung, Christoph Neumayer, IV-Generalsekretär

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er richtige Umgang mit Risiken ist ein Thema, das nicht nur Menschen, sondern vor allem auch Unternehmen zunehmend beschäftigt. TÜV Austria-Geschäftsfeldleiter Reinhard Preiss präsentierte dazu gemeinsam mit Ulrike o n n n e n ion s i n

Stiftung) und IV-Generalsekretär Christoph Neumayer im Haus der Industrie das „Österreichische Jahrbuch für Risikomanageen ie i ion i in e Reihe TÜV Austria Science in Kooperation mit der Funk Stiftung herausgebracht. In ei en von o en in en si

Die Beiträge stammen u.a. von Werner n se e en inis e i s e e e en e nsti e o n osti n ee nn p s Wien), Walter Schwaiger (TU Wien), Michael Buser (Risk Experts), Roland Führer i i e Thomas Forstner (VSÖ), Walter Seböck n n e o e e on - nive si Krems) sowie dem IT-Security-Spezialisten Michael Krausz.

INFORMATION Das Österreichische Jahrbuch für Risikon e en is so o e i ei en pe s i Science, 30 Euro

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iv-positionen

VORARLBERG

Relaunch des Gesundheitsstandorts Unter dem Titel „Gemeinsam zur Exzellenz – neue Wege für den Gesundheitsstandort Vorarlberg“ luden die Industriellenvereinigung und die Ärztekammer am 24. November zu einem gemeinsamen Gesundheitsgipfel mit prominent besetztem Podium in die Otten Gravour in Hohenems ein.

„Ein gemeinsames Dach und eine gemeinsame Steuerung der Vorarlberger Krankenhäuser ist ein Gebot der Stunde. Im Zentrum steht der Patient und nicht Befindlichkeiten.“ tin

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dem offiziellen Teil bei Imbiss und Getränken noch zu regen Gesprächen unter den Gästen Anlass gab.

Ohne Strukturveränderungen kein nachhaltig finanzierbares Gesundheitssystem - o e - si en en tin ne e ni ie e e n eines n tionie en en n n ti n nzierbaren Gesundheitssystems sowohl aus standort- als auch ese s spo i s e i ssiv e o en sin i e s tien en s e e e s ei e e s iarbeiter. Wir wissen, dass uns die Kosten davonlaufen, daher müssen wir die Systeme anpassen, tabulos neue Wege gehen und Strukturen verändern – wir brauchen einen Relaunch.“

Schließungen, Spezialisierungen & Erstversorgungszentren zulassen n spe i isie en n en se n esti e es n heitsleistungen werden nur an ausgewählten Standorten angeboten, führe kein Weg vorbei. Ein gemeinsames Dach und

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eine gemeinsame Steuerung der Vorarlberger Krankenhäuser sei ein e o e n e en se e tien n ni e n i ei en so e - o e - si en ie is e i en i e ei e s en e n von eilungen bis hin zur Schließung von Krankenhausstandorten seien e no nie e e ssenen e ei e es ie e ei in ensiv is tie en s ve so n s en en wie die Entwicklung in anderen urbanen Räumen – und nichts n e es sei s n s e ie ein ei e tion e n in e n tion e o e e e e en ss i i inne es tien en ve n e e n e i e e n n s ei en lich werden und fächerübergreifend eine bessere Versorgung entstehen kann. Die Erfahrung zeigt auch, dass dies nicht in n en se n p ssie en ss s ve so n s en en nnen sowohl physisch an einem Standort als auch virtuell über ein s s e tis es e e inn en so ne e e no e n e enn n e eins e s ei e in en i si ie o iti ni von ien e po iti ei en ssen son e n so e i inne e tien en ti en s ei en

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Eigenverantwortung, Gesundheitsvorsorge & Gesundheitspartnerschaft Mit Blick über den Tellerrand müssen aus IV-Sicht zwei Enti n en ei n i en e e n en e e en Erstens müsse von allen Playern durch Anreizmodelle darauf in e i e en ss ie tien en e i enve n wortung übernehmen. Eigenverantwortung heißt auch, mehr Augenmerk auf die Gesundheitsvorsorge zu legen, was bereits im Volksschulalter durch Sensibilisierung für Sport, gesundes Essen, etc. beginne. Zweitens sei im digitalen Zeitalter - e ie n o e sse en nsp en eine digitale Vorzeigeregion zu werden. en ssen es ne e eine ons tive n s- n es n ei sp ne s ei en o e eitungen auf die Diskussion ist mir aufgefallen, dass viele Player i es n ei ss s e n i e nsi en von e n en ti e n s ei n en o e n e si n e trotzdem nicht trauen, gemeinsam neue Wege zu beschreiten. Wo, wenn nicht in Vorarlberg, sollte ein Relaunch gelingen?“

Über 120 Gäste folgten der gemeinsamen Einladung von Ärztekammer und Industriellenvereinigung.

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ie is ssions ei ne e v n - o e - si en tin Ohneberg, Moderatorin Daniela Marte, VGKK-Obmann Manfred nne n es isti n e n se v - ie o istoph Jenny und Ärztekammer-Präsident Michael Jonas

Fotos: IV-Vorarlberg

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as Podium mit Landesrat Christian Bernhard, Ärztekammer-Präsident Michael Jonas, VGKK-Obmann Manfred Brunner, stellv. WKV-Direktor Christoph Jenny sowie IV-Präsident Martin Ohneberg war sich in einigen – naturgemäß nicht in allen – Belangen einig. Über 120 Vertreter der Wirtschaft, des Gesundheitsbereichs, der Politik und der Gesellschaft erlebten eine spannende Diskussion, die auch nach


VORARLBERG

Der Pensionshunderter ist ein ei n s es en e n e Der Junge Industrie Vorarlberg-Vorsitzende Andreas Karg ist empört über die kürzlich beschlossene und schuldenfinanzierte Sonderzahlung von 100 Euro an alle Pensionisten. Herr Karg, was ärgert Sie am Pensionshunderter besonders? Der Pensionshunderter ist ein unfreiwilliges Weihnachtsgeschenk der Enkel an ihre Großeltern, denn die Kosten von i ionen o e en o p e e en n n ie n e en n en en s e nen ene tion ensionen i e n n s es Jahr knapp 20 Mrd. Euro aus, das sind über 25 Prozent des Budgets. Rechnet man die Zinszahlungen dazu, sind wir bei rund eine i e es es das für vergangenheitsbezogene Bereiche ausgegeben i nvestitionen in ie n ie i n os n issens nnov tion e e n Infrastruktur sind gerade einmal 17,7 Mrd. bzw. 22,9 Prozent des Budgets vorgesehen, das ist Zun s

Fotos: iStockphoto, JI-Vorarlberg

JI-Vorsitzender Andreas Karg fordert ein Ende der ien e po iti

Sind junge Menschen gegenüber älteren benachteiligt? i o en eine ei e e o en ssen n se s ve s n i s e ns ie i e n tions np ss n der Pensionen, die es ja zusätzlich zum Pensionshunderter geben wird, nicht zur Diskussion. Alles darüber hinaus ist jeo s en i ns e ei ni eis en nnen e is iese n e so so i e si e ie ein in e esse e e von e in n p o tie en n i e n e n en von e in es pensionistin is in e ei en si en en e tion n i e Euro Pensionsbezug pro Monat. Welche Beweggründe vermuten Sie hinter dem Vorhaben? Für mich ist das klar ein Wahlzuckerl für naen e e en enn es is si e ein fall, dass zeitgleich mit dem Pensionshunderter auch ein millionenschweres Paket für die Bauern geschnürt wurde. Erneut verscherbelt die e ie n i ie n e n en e es op is s n s e ei s Budget verkommt wieder einmal zum Selbstbedienungsladen der Parteien. Die Bundesreie n o ientie si o en n e o n pie e- o iti von i e e e s in Kärnten ebenfalls 100 Euro-Geldgeschenke verteilt, obwohl kein Geld da war. Dabei wären Reformen dringend notwendig, denn trotz e o einn en i sereich auch nächstes Jahr 4,3 Mrd. Euro neue Schulden aufnehmen müssen, dabei beträgt der Schuldenrucksack bereits jetzt 293 Mrd. Euro. Zechpreller ist die Bundesregierung, die quasi

i e nve Kaufrausch ist.

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Welche Reformen bräuchte es denn? e ensions n e e es eine ensions eo s se n ti n s i en i eine ientie n s e is en ensions o e enn o nnen ie e inne eines großzügigen Korridors selbst entscheiden, wann sie in ension e en in e ensions n i in ee s e ein sp e e e en en n en ie e müssen wieder mündiger werden und selber entscheiden, ns i ien e po iti e e en ine s e Angleichung des Frauenpensionsalters an das der Männer ist e en so i ti n e en i i n e eine oppe n es ensions n i s e s n ie e ense wartung nachdenken müssen.

INFORMATION ie n es e ie n i inis e ove e beschlossen, neben der ohnehin schon feststehenden Aufs o n e ensionen o en n e n der Ausgleichszulage auf 1.000 Euro für jene, die 30 Jahre lang zumindest Teilzeit gearbeitet haben, zusätzlich einmalig 100 Euro an alle Pensionsbezieher auszubezahlen. Derzeit wird darüber verhandelt, die Einmalzahlung auch auf e e i es n s e nen s ie p o nostizierten Kosten von derzeit 179 Millionen Euro weiter in die es en i n e ei en inis e ssi n wurde zudem eine außertourliche Sozialversicherung-Ents n in e von i ionen o ei is e ern beschlossen.

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iv-positionen

VORARLBERG

IV-Vorarlberg mit zwei neuen Vizepräsidenten

Vizepräsident Gruber legt nach fünf Jahren seine n tion grund seines beruflichen Rückzugs zurück.

Hubert Rhomberg und Heinz Senger-Weiss wurden am 28. November vom Vorstand der Industriellenvereinigung Vorarlberg einstimmig zu neuen Vizepräsidenten gewählt.

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ie beiden erfolgreichen Unternehmer Hubert Rhomberg (Geschäftsführer Rhomberg Gruppe) und Heinz Senger-Weiss (Vorstand Gebrüe eiss e en i so o e Präsidium der IV-Vorarlberg (Funktionspeio e n en es s e eis e e ei weiterhin Vizepräsident. Dieter Gruber (Vorstandsvorsitzender der Rondo Ganahl AG) legt nach fünf Jahren als Vizepräsident

seine Funktion aufgrund seines beruflichen Rückzugs Mitte des kommenden Jahres zurück. Seinen engagierten ehrenamtlichen Einsatz sowie seine Verdienste für die Vorarlberger Industrie dankten ihm die in der Vorstandssitzung anwesenden Mitglieder mit Applaus.

Breit aufgestelltes Präsidium - o e - si en tin ne e dankte Dieter Gruber für sein Engagement als Vizepräsident in den letzten fünf Jah-

en si ei e seine n tion als Vizepräsident für den Industriestandort ein ese e e i ei eiti ss wir mit Hubert Rhomberg und Heinz Senger-Weiss zwei Vorarlberger Vorzeigeunternehmer als zusätzliche Vizepräsidenten gewinnen konnten. Gemeinsam mit Berno p e e en i i ein namisches, breit aufgestelltes Präsidiumsteam in der IV-Vorarlberg. Wir gewinnen ei e e innov tive i eisen und Potenzial zur Umsetzung unserer

e ie ein e e e s i es n lebenswertes Industrieland Vorarlberg“, so Präsident Ohneberg. Zusätzlich zur Wahl der beiden neuen Vizepräsidenten beschloss der IV-Vorarlberg-Vorstand auch die Aufnahme von Hubert Marte (Vorstand Rondo Ganahl AG), isti n o e i ie e es s eitung bei Loacker Recycling) und Elmar Hartnn es s e n ne e oni in den Vorstand der Industriellenvereinigung.

Biologie inspiriert Technik

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e - o eiss e e o in e

Der Referent Thomas Scheibel ist als Professor für Biomaterialen an der Universie ein s e iesene pe e für biotechnologische Produkte und hat sich auf Spinnenseide spezialisiert. Mit beson e en e i ei ens en ie e enormen mechanischen Belastbarkeit und

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on ni ove e i s en e Millennium Park. Rund 100 Gäste folgten den spannenden Ausführungen von Biochemiker Thomas Scheibel über Gecko-Effekte, Lotus-Oberflächen und Spinnenseide in der Materialwissenschaft. Wussten Sie, dass die Lotus-Blume mit ihren speziell be-

n ei e n is pinnensei e vo e n e s ie i e e en von Interesse. Biotechnologisch nachproduzierte Seide kann heute ganz ohne Spinnen hergestellt werden und wird in den unterschiedlichsten Produkten verwendet – von Staubsauger-Filtern über Lebensi e ve p n en n os eti is in zu Medizinprodukten. Beim gemütlichen Ausklang bei Imbiss und Getränken konne so n e s no e nn s mit den mitgebrachten Spinnen von Prof. ei e s ie en n ioni - pon e esi ti en ie innov tion ni is eine niti tive e is o is n IV-Vorarlberg.

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B

ionik ist ein Kunstwort und setzt sich aus Biologie und Technik zusammen und vereinigt damit ie - i en n enie swissenschaften. Diese Inspirationen s e issens n Technik waren Thema der 41. innovati-

schichteten Blättern Vorbild für selbstreinigende Oberflächen ist, Klettverschlüsse mit dem Gecko-Effekt perfektioniert wuren n ip e s ei s o i Sonnencremen herangezogen wird? Diese und viele weitere technische Innovationen en s n en s e ie - n Pflanzenwelt zum Vorbild.

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Was haben Stacheldraht, Klettverschluss und selbstreinigende Oberflächen gemeinsam? Die Antwort gab es auf der 41. innovation(night zum Thema Bionik.


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