IV Positionen - Februar

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DAS MAGAZIN DER INDUSTRIE

Februar 2017

INDUSTRIELLEN VEREINIGUNG

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BESTE FACHKRÄFTE? TIROL

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INDUSTRIELLENVEREINIGUNG

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INDUSTRIELLENVEREINIGUNG

NIEDERÖSTERREICH

BESTE BILDUNG!

INDUSTRIELLENVEREINIGUNG

WIEN

Fachkräftemangel, Digitalisierung und PISA-Ergebnisse fordern den Bildungsund Industriestandort Österreich.

TRENDUMKEHR Kosten für Ökostrom haben 2016 bis auf Weiteres ihren Zenit erreicht Seite 5

ECONOMICS CORNER Unangenehme Wahrheit(en)

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IV-VORARLBERG Vorarlbergs urbaner Weg

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economics corner & Gastkommentar

Unangenehme Wahrheit(en) Die Beschäftigung wird an die Produktivitätsdynamik der Unternehmen angepasst – solange die erforderlichen Produktivitätszuwächse nicht erreicht sind, werden Arbeitsplätze abgebaut. Auf Dauer bestünde die einzige Alternative im Marktaustritt. Daran ändern Mindestlohnregelungen, Zuzugsbeschränkungen für ausländische Arbeitskräfte oder Beschäftigungsquoten für bestimmte Gruppen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nichts. Es gibt keine inländische Beschäftigungsperspektive ohne Produktivitätswachstum. Die Lohnstückkosten auf Arbeitsstundenbasis haben seit 2007 in Österreich nicht nur stärker als im Durchschnitt der Eurozone, sondern auch rascher als im Durchschnitt der EU-28 zugelegt, obwohl sich dort auch die höheren Lohndynamiken in den Konvergenzländern Zentral- und Osteuropas auswirken. Die Lohnstückkostendynamik in Österreich liegt seit der Krise zudem noch geringfügig

oberhalb jener Deutschlands, obwohl dort zuvor sogar absolute Rückgänge bei den Lohnstückkosten zu verzeichnen waren.

Arbeitsstunde in Österreich teurer als in Deutschland

Im Vergleich mit der EU weist Österreich seit dem Jahr 2007 die höchste industrielle Arbeitskostendynamik überhaupt aus – mit Ausnahme von Schweden und den zentralund osteuropäischen Konvergenzländern. Die Kosten pro Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft in Österreich in Höhe von 32,4 Euro übersteigen laut Eurostat-Daten auch das Niveau von Deutschland in Höhe von 32,2 Euro. Bei den Kosten pro Arbeitsstunde in der Warenproduktion liegt Deutschland mit 38,0 Euro gegenüber Österreich

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Überdurchschnittlicher Anstieg im EU-Vergleich: Österreichs Lohnstückkosten auf Arbeitsstundenbasis

GASTKOMMENTAR

Wer A sagt, muss nicht B sagen

Österreich braucht nach gründlicher Analyse endlich mutige Taten. Statt fatalem Konsens ist ein konstruktiver Dissens notwendig, um das Land wieder an die Spitze in Europa zu führen.

I

n der Analyse des Wirtschaftsstandorts ist die österreichische Regierung ein wahrer Meister. Bundeskanzler Christian Kern hat in seiner fast zweistündigen Rede in Wels viele drängende Probleme diagnostiziert und einige Lösungen vorgestellt. Überbordende Bürokratie, ineffektiver Föderalismus, anachronistische Gesetzgebung, verstaubte Bildungspolitik etc. – der Reformstau manifestiert sich schließlich bis in den letzten Winkel Öster­reichs. Über viele Jahre hat sich die Große Koalition in Wien im Für und Wider quasi selbst neutralisiert und sich als unfähig erwiesen, die dringend notwendige Modernisierung anzupacken. Das soll sich nun mit dem „Plan A“ des sozialdemokratischen Kanzlers schleunigst ändern. Noch immer funktioniert das Land aber auf der Basis des fatalen Konsenses. Die gegenseitigen Abhängigkeiten liegen wie ein Mehltau über Österreich. Diese Matrix hat Österreich eine tiefgehende Reformunfähigkeit beschert – mit dem Ergebnis, dass die Alpenrepublik in Sachen Wachstum längst nicht mehr zur Spitzengruppe in Europa zählt. Österreich braucht nach der größtenteils richtigen Analyse endlich mutige Taten. Doch unbequeme, schmerzhafte Reformen können nicht innerhalb der bisherigen Konsenskultur durchgesetzt werden. Das Land benötigt daher einen konstruktiven Dissens. Statt sich gegenseitig, wider besseren Wissens, sinnvolle Reform-

Februar 2017 | iv-positionen

Eine solche Dynamik lässt sich nicht ohne gravierende nachteilige Beschäftigungswirkungen durchhalten. Entweder muss die Arbeitskostendynamik bei gegebener Produktivitätsdynamik in Österreich sinken, oder aber die Produktivitätsdynamik muss bei gegebener Arbeitskostendynamik steigen. Letzteres ist der in jeder Hinsicht zu präferierende Weg.

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noch um drei Euro voran, doch kosteninduziert hohe Preise für dustrielle Vorleistungsgüter die werbsfähigkeit der heimischen ebenfalls.

vorschläge kaputtzureden, ist ein konstruktiver Dialog notwendig, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Österreich braucht eine Streitkultur, in der Mut, Anstand und Ehrlichkeit den Takt vorgeben. Viel zu lange waren auf der öffentlichen Bühne die politischen Reflexe bei jeder Reformidee vorhersehbar. Auseinandersetzungen glichen einstudierten Ritualen zwischen Rot und Schwarz. Der Aufstieg der Rechtspopulisten zur starken politischen Kraft hebt die politische Arithmetik der Zweiten Republik aus den Angeln. Dabei ist die FPÖ keine Kraft der politischen Disruption. Die Rechtspartei ist in ihrem machtpraktischen Anspruch den Volksparteien durchaus ähnlich. Sie setzt auf einen starken Staat, der verteilt. Doch Österreich braucht heute keinen „New Deal“, bei dem es um das Verteilen von staatlichen Wohltaten geht. Das Land benötigt „New Entrepreneurship“, ein neues Unternehmertum. Die Rolle des Staates ist dabei die eines „Enabler’s“, eines Ermöglichers, für unternehmerische Kreativität. Das fängt in der Steuerpolitik an und hört in der Bildungspolitik auf. Warum wird die extrem hohe Steuerund Abgabenlast nicht nachhaltig gesenkt, um Österreich zu einem der führenden Innovationsstandorte in Europa zu machen? Warum wird in den Schulen nicht Wirtschaft oder Programmieren als Schulfach verpflichtend eingeführt? Warum zieht sich der Staat nicht aus Unternehmen und an-

2016Q3

INFORMATION

Christian Helmenstein c.helmenstein@iv-net.at Den vollständigen Beitrag finden Sie unter: https://q.iv-net.at/5gCFo

deren Wirtschaftsbereichen zurück und nimmt die Milliardenerlöse zum Senken der horrenden Staatsverschuldung? Die Große Koalition erhielt mit dem Ausgang der Bundespräsidentenwahl eine letzte Verschnaufpause bis Ende der Legislaturperiode im Herbst 2018. Sie besitzt die einmalige Chance zu demonstrieren, dass die bürgerlichen Kräfte in der Lage sind, Österreich wieder an die ökonomische Spitze in Europa zu führen. Dieses Ziel kann freilich nur erreicht werden, wenn die Koalitionäre fähig sind, um den besten Weg rational und transparent zu streiten, sich schnell auf eine Lösung und vor allem deren Umsetzung zu einigen. Das gilt insbesondere für den „Plan A“ des Bundeskanzlers mit zwar vielen guten, aber bei weitem nicht ausreichenden und teilweise auch schädlichen Ideen für den Wirtschaftsstandort Österreich. Wie sagte schon Bert Brecht so treffend: „Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war.“

„Unbequeme, schmerzhafte Reformen können nicht innerhalb der bisherigen Konsenskultur durchgesetzt werden. Das Land benötigt daher einen konstruktiven Dissens." Hans-Peter Siebenhaar Korrespondent "Handelsblatt" Österreich und Südosteuropa

Foto: Pablo Castagnola

K

eine programmatische Rede zu Beginn des neuen Jahres, welche nicht auf den „Faktor Arbeit“ und seine Belastung fokussiert hätte. Zwar wäre die baldige Umsetzung diverser Gestaltungsabsichten wie die Flexibilisierung der Arbeitszeit durchaus zu begrüßen, doch wird die Beschäftigungspolitik einer unangenehmen Arithmetik unvermeidlich Tribut zollen müssen: Über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten hinweg betrachtet, erweist sich, dass der jahresdurchschnittliche Produktivitätszuwachs in nahezu allen Wirtschaftszweigen in Österreich in einer vergleichbaren Größenordnung lag.

Ohne Produktivitätswachstum keine Beschäftigungsperspektive

Quelle: Eurostat

Jene Wirtschaftszweige erreichen einen Beschäftigungsaufbau, die aufgrund effizienterer Prozesstechnologien, höherwertiger Produkte, neuer geografischer Märkte bzw. zusätzlicher Kundensegmente ihre Produktivität drastisch steigern konnten.


Editorial & Aktuelles

Vom Plan zur Tat Zu Jahresbeginn wurde ein wahres Feuerwerk an Reformvorschlägen gezündet. Nun kommt es – wie so oft – auf die Umsetzung an. Das Industriepaket ist dafür der Lackmus-Test.

Bundeskanzler Kern, Vizekanzler Mitterlehner, Finanzminister Schelling: Sie alle haben in den vergangenen Wochen ambitionierte Pläne und Ziele für den Standort Österreich vorgestellt und dabei auch viele Forderungen der Industrie aufgegriffen. Wenn der Bundeskanzler mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten in Aussicht stellt und die Forschungsprämie erhöhen will, wenn der Vizekanzler standortfeindlichen neuen Steuern eine Absage erteilt und wenn der Finanzminister die Körperschaftsteuer senken und einen (Anspar-)Investitionsfreibetrag einführen will, dann sind das überaus erfreuliche Nachrichten für den Standort. Entscheidend ist, dass den schönen Worten auch richtige Taten folgen. Denn fast alle angesprochenen Themen – Entbürokratisierung, Abschaffung der kalten Progression oder Gebührenbremse für Länder und Gemeinden – sind seit Jahren politische „Dauerbrenner‟. Für die Bundesregierung kommt also nun wohl der letzte Lackmus-Test dieser Legislaturperiode – schafft sie greifbare Ergebnisse, auch in Form eines Industriepaketes, oder nicht? Im vergangenen Jahr konnten wir durchaus Fortschritte in der Standortpolitik erzielen. Internationale

Vergleiche, die weiterhin vorherrschende Investitionszurückhaltung und auch die steigende Arbeitslosigkeit unterstreichen aber ebenso den weiteren Handlungsbedarf. •

Deshalb brauchen wir eine Modernisierung der Arbeitszeit durch die im Regierungsprogramm vorgesehene Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeitgrenze auf zwölf Stunden bei Gleitzeit und die Erweiterung der bestehenden Ausnahmebestimmung für „autonome“, selbstbestimmte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Arbeitszeitgesetz. Ein Abtausch dieser Maßnahmen mit einer generellen freien Wählbarkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Teilzeit bzw. Vollzeit kommt allerdings nicht infrage. Dies würde einen massiven bürokratischen Mehraufwand und Kosten für die heimischen Betriebe bedeuten. Weiters braucht der Standort wirksame Investitionsanreize. Ein auf zwei Jahre befristeter Investitionsfreibetrag hat die größten Wachstumseffekte (+0,25 Prozent BIP 2018, +5.000 Arbeitsplätze p.a.), es stehen

aber auch Zuwachs- oder Ansparmodelle zur Diskussion. Mittelfristig soll die KöSt auf reinvestierte Gewinne auf 12,5 Prozent gesenkt werden. Dies würde zehntausende Arbeitsplätze schaffen. •

Eine Erhöhung der Forschungsprämie auf 15 Prozent ist eine entscheidende Zukunftsinvestition.

Die Regierung muss sich – last call! – von der überholten Klientelpolitik und Abtauschmentalität verabschieden und jetzt die richtigen Maßnahmen für mehr Wachstum und Arbeitsplätze implementieren.

Ihr

Christoph Neumayer IV-Generalsekretär

DAS NEUESTE IN KÜRZE Die IV: Seit 1946 im Einsatz für den Standort

Britannien verstehen Die Vertragsverhandlung – Taktische, strategische und rechtliche Elemente

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enn man die Vereinigung nicht bereits geschaffen hätte, so müsste sie nun gegründet werden.“ Mit diesen Worten würdigte Bundeskanzler Julius Raab einst die Arbeit der Industriellenvereinigung. Der aktuelle Bildband „Österreichs Industrie und ihre Interessenvertretung seit 1946“ beleuchtet die eindrucksvolle Entwicklung Österreichs zum modernen Industrieland sowie den Einsatz der IV in den vergangenen sieben Jahrzehnten für den Arbeits- und Wirtschaftsstandort. Im Gegensatz zum europaweiten Trend steigt die Bedeutung der Industrie für Österreichs Wirtschaft:

oren sind das Rückgrat der ser „servoindustrielle Sektor“

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hmen mit ihren Mitarbeitern d der sozialen Stabilität.

rtretung der Industrie und der e sich für wettbewerbsfähige Menschen und Unternehmen

Georg Kapsch (Hg.) ÖSTERREICHS INDUSTRIE

Georg Kapsch (Hg.)

e erfolgreiche Zukunft eines

ÖSTERREICHS INDUSTRIE

Österreichs Industrie und ihre Interessenvertretung seit 1946

und ihre Interessenvertretung seit 1946

Georg Kapsch (Hg.), 2016, 136 Seiten 29.11.16 14:28

Direkt und indirekt stehen die Industrie und die mit ihr verbundenen Sektoren für annähernd 2,5 Mio. Arbeitsplätze in unserem Land. Neben modernen Industriebildern illustrieren zahlreiche bisher noch nicht veröffentlichte Fotos die oftmals auch unkonventionellen Arbeitsmethoden und Initiativen der IV, die heute zu den innovativsten freiwilligen Arbeitgeberverbänden in Europa zählt.

Stefanie Jung, Peter Krebs, Springer Gabler, 2016, 525 Seiten

Verhandlungstaktiken und -strategien verbessern

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ute Vertragsverhandler sind für alle Unternehmen wichtig. Um Verhandlungsgeschick zu erwerben, bedarf es viel Praxiserfahrung sowie auch eines gewissen Talents. Daneben hilft vor allem die systematische Beschäftigung mit der Thematik, Grundfähigkeiten im Verhandeln zu erlernen, Fehler zu vermeiden und sich weiter zu verbessern. Die Professoren der Universität Siegen, Stefanie Jung und Peter Krebs, beschäftigen sich in ihrem aktuellen Buch vor allem mit Taktiken, Strategien sowie den rechtlichen Rahmenbedingungen und ihren Auswirkungen auf Verhandlungen. Das vorliegende Werk dient als hilfreicher Ratgeber, nicht nur für Interessierte ohne Vorkenntnisse, sondern vor allem auch für erfahrene Verhandler. Insbesondere soll die Lektüre dazu führen, das praktisch Erlebte zu verstehen, die dahinterstehenden Wirkungsmechanismen zu erkennen und darauf aufbauend die eigenen Taktiken und Strategien zu verbessern.

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pätestens das Brexit-Votum hat den Fokus der medialen Aufmerksamkeit auf das United Kingdom gerichtet: Im Jänner kündigte Premierministerin Theresa May in einer Grundsatzrede an, dass Großbritannien nicht nur die EU, sondern auch den europäischen Binnenmarkt verlassen werde. Dazu passt das berühmte Zitat des französischen Politikers Jacques Baumel: „Für Großbritannien ist der Ärmelkanal immer noch breiter als der Atlantik.“ Die Vergangenheit zeigt allerdings, dass die Insel doch nicht so weit vom Kontinent entfernt ist. Im Laufe der Geschichte wurde Britannien immer wieder mit Menschen oder zumindest mit der Kultur vom europäischen Festland versorgt oder beliefert. Ebenso wurde das Schicksal Europas (entweder durch aktive Teilnahme oder aktive Abwesenheit – „splendid isolation“) stark beeinflusst. „Britannien – Land of Hope and Glory“ bietet einen kompakten wie informativen Streifzug durch die Geschichte dieser bemerkenswerten Insel.

Britannien – Land of Hope and Glory. Von Stonehenge bis Buckingham Palace W.H. Prenner, 2016, 76 Seiten

IMPRESSUM Herausgeber, Medieninhaber und Redaktion: Vereinigung der Österreichischen Industrie (Industriellenvereinigung), Schwarzenbergplatz 4, 1031 Wien, Tel.: 01/711 35-2301, Fax: 01/711 35-2313, E-Mail: positionen@iv-net.at, Homepage: www.iv-net.at, ZVR: 806801248, LIVR-N.: 00160, EU-Transparenzregister Nr.: 89093924456-06, Vereinszweck gemäß § 2 Statuten: Die Industriellenvereinigung (IV) bezweckt, in Österreich tätige industrielle und im Zusammenhang mit der Industrie stehende Unternehmen sowie deren Eigentümer und Führungskräfte in freier und demokratischer Form zusammenzufassen; ihre Interessen besonders in beruflicher, betrieblicher und wirtschaftlicher Hinsicht auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu vertreten und wahrzunehmen, industrielle Entwicklungen zu fördern, Rahmenbedingungen für Bestand und Entscheidungsfreiheit des Unternehmertums zu sichern und Verständnis für Fragen der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu verbreiten. Chefredaktion: Raphael Draschtak, Stefan Tilsner, Robert Albrecht. Redaktionelle Mitarbeit: Martin Amor. Lektorat: Brigitte Mayr. Verantwortlich für den Inhalt: Mathias Burtscher, Joachim Haindl-Grutsch, Johannes Höhrhan, Josef Lettenbichler, Claudia Mischensky, Gernot Pagger, Ingrid Puschautz-Meidl, Michaela Roither, Irene Schulte. Für den Inhalt der letzten drei Seiten zeichnet die jeweilige Landesgruppe verantwortlich. Grafik: Matthias Penz, Doris Grussmann.

Foto: IV/Zinner

Druck: Ueberreuter Druckzentrum GmbH, 2100 Korneuburg. Erscheinungsort: Wien. Offenlegung nach § 25 des Mediengesetzes: iv-positionen erscheint 10x jährlich in einer Auflage von 8.300, Unternehmensgegenstand: Information zu industrie- und gesellschaftspolitischen Themen für Mitglieder der Industriellenvereinigung und Meinungsträger in Österreich. Siehe auch unter www.iv-net.at/b80 Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Endungen verzichtet. Die verwendeten Bezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter gleichermaßen.

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5 Fragen & Aktuelles

5 Fragen an Alexandre Sofianopoulos Interview mit Alexandre Sofianopoulos, General Manager von JTI

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Warum engagieren Sie sich, neben Ihrer Tätigkeit als Unternehmer, als Bundesvorstandmitglied der Industriellenvereinigung? Weil wir als traditionsreiches Industrieunternehmen eine starke und verlässliche Interessenvertretung brauchen. Gerade in einem gesellschaftlichen und politischen Umfeld der immer stärkeren Regulierung bis hin zur Bevormundung ist die IV ein wichtiges Forum, das die Stimmen des Unternehmertums vereint. Nur so können wir positiv Einfluss nehmen und einem aufstrebenden Etatismus entgegenwirken. Als Freidenker und Weltenbürger ist es mir nicht nur ein unternehmerisches Anliegen, das liberale Denken und den hohen Wert einer selbstbestimmten Gesellschaft nicht zu schwächen. Sehr am Herzen liegen mir deshalb auch die bildungspolitischen Positionen der IV – unsere Kinder sind das Wertvollste, das wir haben, und deshalb ist die beste Bildung gerade gut genug für sie.

Was macht Ihr Unternehmen erfolgreich? Wir sind ein multikulturelles Unternehmen, in dem Menschen aus aller Welt zusammenarbeiten. In diesem unkonventionellen Klima entstehen Innovation und gegenseitiges Lernen. Ich schätze es, dass wir jedes auftauchende Problem aus verschiedensten Blickwinkeln betrachten und auch unkonventionelle Lösungen finden können. Wir stehen aber auch zu unserer langen Historie als ur-österreichischer Betrieb und zu unserer Verantwortung auf gesellschaftspolitischer und regionaler Ebene.

Was sind die drei wichtigsten standortpolitischen Herausforderungen für das Industrieland Österreich? Erstens: Die Politik muss verlässlich und vorhersehbar agieren. Anlassgesetzgebung und Regeln, die nicht vollziehbar sind, schaden dem Wirtschaftsstandort und letztlich auch uns allen als Gesellschaft. Zweitens: Eine moderne, starke Politik vertraut den Bürgerinnen und Bürgern und gibt die notwendige Freiheit. Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Regeln. Es geht darum, den bestehenden Gesetzesdschungel zu durchforsten und einen schlanken, wendigen Wirtschaftsstandort zu schaffen, der im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Drittens: Wir müssen die Arbeitslosigkeit bekämpfen und vor allem ein interessanter Lebensmittelpunkt für High-Potentials sein. Um mehr Arbeitsplätze zu schaffen, brauchen wir eine Senkung von Lohnnebenkosten. Das bedeutet zwingend eine Abkehr vom Vollversorgungsstaat, in dem mit Milliardenförderungen Gesellschaftspolitik gemacht wird.

Wie sehen Sie die Zukunft der österreichischen Industrie und der mit ihr verbundenen Sektoren? Die österreichische Industrie/Wirtschaft ist von den Kennzahlen gesehen in einem leichten Abwärtstrend und das schadet auf lange Sicht dem Standort in seiner internationalen Wahrnehmung. Für die Zukunft wird es deshalb sehr wichtig sein, Reformen auf allen Ebenen anzugehen: flexi­blere Arbeitszeiten und Beschäftigungsformen schaffen, Lohnnebenkosten senken, um den Arbeitsplatzmotor zu starten, Pensionssystem von Quersubventionen durch Steuermittel befreien, und vor allem die Investition in Bildung forcieren.

#5 Wie gestalten Sie Ihre Freizeit? Mir bleibt neben dem beruflichen Engagement nur sehr wenig Zeit, aber die verbringe ich konsequent und sehr gerne mit meiner Familie. Darüber hinaus bin ich an Kunst und Kultur interessiert, und so genieße ich es sehr, in einer Stadt wie Wien leben zu dürfen.

IV: Social Media-Offensive

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oziale Medien sind seit einigen Jahren nicht mehr wegzudenken – weder aus dem privaten noch aus dem beruflichen Kontext. Das wohl bekannteste Soziale Medium ist Facebook, mit weltweit mehr als 1,85 Mrd. Usern. Waren es vor einigen Jahren vor allem jugendliche Nutzer, die die Plattform für sich entdeckten, hat sich Facebook zum einflussreichsten Medium entwickelt. Dabei lässt sich die Zielgruppe von Facebook nicht homogen beschreiben: Es ist eine Mischung aus Privatpersonen (heute bereits eher die Generation 25+) und Unternehmen. Vor allem für diese zählt Facebook heute zu den wichtigsten Marketingplattformen. Wurde den Unternehmensseiten auf Facebook vor einigen Jahren oft noch keine oder nur geringe Relevanz zugeschrieben, was auch am Content der Seiten sichtbar war, steckt mittlerweile hinter fast jeder Unternehmensseite

auf Facebook eine ausgeklügelte Strategie. Eigene Mitarbeiter konzentrieren sich auf die Betreuung der Seiten. Der Einfluss Facebooks und die damit verbundene Reichweite spielen eine zu große Rolle, so dass die Führungsetagen zahlreicher Unternehmen den Sozialen Medien ein hohes Maß an Bedeutung beimessen.

Facebook: IV-Fangemeinde wächst stetig

Februar 2017 | iv-positionen

Alexandre Sofianopoulos wurde 1968 in Genf als Kind griechischer Eltern geboren, ist mit einer Spanierin verheiratet und hat zwei Kinder. Seit über 20 Jahren gestaltet er in verschiedenen Managementpositionen, vor allem im Bereich Marketing und Sales, die Entwicklung von JTI als erfolgreichem Tabakhersteller mit. Seit Mitte 2016 verantwortet Sofianopoulos als General Manager den österreichischen Markt, der in vielerlei Hinsicht für den Gesamtkonzern sehr wichtig ist. Er folgte in dieser Position Hagen von Wedel nach, der nach langen Jahren in Österreich in den Ruhestand getreten ist. www.jti.com

Fakten statt Fake-News Auf der IV-TopApp informiert die IV ihre Mitglieder kompakt über aktuelle Wirtschaftsthemen.

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S-Präsidentenwahl, Brexit-Abstimmung und Flüchtlingsbewegung haben wesentlich dazu beigetragen, dass der Begriff „postfaktisch“ in Deutschland 2016 zum „Wort des Jahres“ gewählt wurde. Damit wird die Praxis beschrieben, Gefühlen und Spekulationen mehr zu glauben als Tatsachen. Erstaunlich und geradezu paradox ist, dass das Informationszeitalter diesen Trend zu sogenannten Fake-News sogar massiv verstärkt hat. Im Gegensatz dazu nutzt die IV ihre Kommunikationskanäle, um ihre Mitglieder mit aktuellen Zahlen, Daten und Fakten zu relevanten Wirtschaftsthemen zu informieren.

Die IV ist sich dieser Relevanz mehr als bewusst und konzentriert sich seit dem vergangenen Jahr verstärkt auf ihre Präsenz auf verschiedenen Social Media-Kanälen. Als zentraler Channel wurde Facebook identifiziert: So wächst die IV-Community auf Facebook stetig und hat bereits eine mehr als 4.000 Personen große „Fangemeinde“. Diese Community wird regelmäßig und vor allem zielgruppengerecht über Aktivitäten, Initiativen und MeiDie fünf besten Argunungen der IV informiert – ebenmente für moderne so haben die IV-Landesgruppen Arbeitszeitregelungen, ihre Tätigkeiten in diesem Bereich Facts & Figures über weiter intensiviert. Darüber hiden Forschungsstandnaus ist die IV auf Twitter aktiv, ort oder Hintergrundwo im IV-Twitter Channel zeitnah informationen über die über relevante Ereignisse aus der   Bedeutung des Freiösterreichischen und europähandels für Österreich: ischen Industrie berichtet wird. Diese und zahlreiche Im Gegensatz zu ­Facebook ist hier weitere Themen sind die Zielgruppe klar zu identifizieauf der IV-TopApp bzw. ren: Journalisten und Akteure aus im Mitgliederbereich der Politik bzw. dem politiknahen auf www.iv-net.at aktuBereich. Zudem zeigen zahlreiche alisiert sowie klar, verVideos auf dem Youtube-Kanal der ständlich und kompakt Industrie die Arbeit der IV und mit Texten und Grafiken der Unternehmen. aufbereitet.

FACEBOOK.COM/INDUSTRIELLENVEREINIGUNG

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ZUR PERSON

IV-TopApp verfügbar für IV-Mitglieder für iOS im App Store und für Android im Play Store

Foto: WILKE/JTI AUSTRIA

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Thema

Erstmals Trendumkehr bei Ökostromkosten Für 2017 wird eine Trendumkehr bei den Ökostromkosten prognostiziert, nachdem die Bundesregierung bis Jahresende 2016 keine „kleine Novelle“ des Ökostromgesetzes beschlossen hat. Die IV fordert eine gesamthafte Reform auf Basis der europäischen Beihilfeleitlinien im Sinne einer Abkehr von laufenden Einspeisetarifen hin zu marktkonformen Instrumenten, etwa Investitionsförderungen.

Vergütungsvolumen für Ökostrom

für Unternehmen: Laut Wirtschaftsminis­ terium betragen diese zwischen 920 und 556.380 Euro. Für Haushalte wird die Belas­ tung aus der Ökostromförderung von rund 120 Euro im Jahr 2016 auf unter 100 Euro im heurigen Jahr sinken. Die IV stellt sich 1.200 1.200 auch weiter gegen eine punktuelle Novellierung des Ökostromgesetzes und setzt sich stattdessen für eine grundlegende Neuge1.000 staltung der Ökostromförderung unter inno- 1.000 vationsfreundlichen, kosteneffizienten und gerade auch nachhaltig markttauglichen Aspekten in Konformität zu den europäischen 800 800 Vorgaben ein.

Vergütungsvolumen für Ökostrom in Mio. Euro in Mio. Marktwert Euro

INFORMATION Michael Fuchs m.fuchs@iv-net.at

Die mit 1. Jänner 2017 in Kraft getretene Verordnung reduziert den prozentuellen Aufschlag auf die Netzkosten auf 26,8 Prozent. Somit ergeben sich je nach Netzebene, Verbrauch und Anschlussleistung teils deutliche, aber stark divergierende Einsparungen

Aktionärsrechte: Einigung über Richtlinie erzielt Nach mehrjährigen Verhandlungen haben sich die EU-Institutionen in den sogenannten Trilogverhandlungen auf eine überarbeitete Version der Aktionärsrechte-Richtlinie verständigt. Die IV hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass der ursprüngliche Entwurf deutlich verbessert werden konnte.

D

ie formelle Beschlussfassung der Richtlinie ist für Frühjahr 2017 vorgesehen, ab dann haben die EU-Staaten zwei Jahre lang Zeit, diese in nationales Recht umzusetzen. Davon betroffen sind ausschließlich Börseunternehmen. Im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf der EU-Kommission konnten in der nun beschlossenen Fassung wesentliche Verbesserungen erzielt werden: So wurden insbesondere die Wahlrechte der EU-Mitglieder gestärkt, womit nun jene Länder wie Österreich besser berücksichtigt werden, die ein dualistisches System im Aktienrecht verankert haben (Vorstand – Aufsichtsrat).

Wesentliche Kernpunkte der Richtlinie auf einen Blick: •

Foto: istock

Mitgliedstaatenwahlrecht, damit dem Ergebnis der Abstimmung der Hauptversammlung über die nunmehr zu erstellende Vergütungspolitik nur beratende Wirkung zukommt. Wesentliche Transaktionen zwischen der Gesellschaft und nahestehenden Personen sowie Unternehmen sind zu

1.056

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600

400 Die Ökostromförderung muss unter innovationsfreundlichen, kosteneffizienten und markttauglichen Aspekten erfolgen und den europäischen Vorgaben entsprechen. 2016 konnte die Kostenexplosion erstmals eingebremst werden.

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INFORMATION

Philip Aumüllner p.aumuellner@iv-net.at Evangelia Pipergia e.pipergia@iv-net.at

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2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2

IV-FAKTENCHECK

Arbeitszeitverkürzung vernichtet Arbeitsplätze In der politischen Diskussion ersetzen Meinungen und Gefühle zunehmend Fakten. Das gilt vor allem für Forderungen, die auf den ersten Blick gut aussehen – aber nur auf den ersten Blick! Eine genauere Analyse zeigt, warum manche Forderungen besser in der Schublade bleiben sollten:

veröffentlichen; es besteht aber ein Mitgliedstaatenwahlrecht, damit solche Transaktionen nicht nur von der Hauptversammlung, sondern auch vom Aufsichtsrat genehmigt werden können. • Stimmrechtsberaterfirmen müssen künftig „unternehmensspezifische Umstände“ bei der Ausarbeitung ihrer Stimmrechtsempfehlung berücksichtigen. Dadurch soll dem „one-sizefit-all-Ansatz“ entgegengewirkt werden. Die IV wird sich auch bei der nationalen Umsetzung dafür einsetzen, dass die Spielräume der Richtlinie genutzt werden können: insbesondere, um gewachsene Prinzipien des Aktienrechts und die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Börsenunternehmen zu wahren.

Unterstützungsvolumen

1.056 96 960 958 958 846 846 76 760 846 755 846 755

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Aufwärtstrend der Kosten gestoppt

Unterstützungsvolumen

Marktwert

Quelle: E-Control, OeMAG/Öko-BGVs

2016

haben die Kosten für den Ökostrom damit bis auf Weiteres ihren Zenit erreicht: Die Summe aus dem sogenannten „Unterstützungsvolumen" und dem zu erlösenden Marktwert von elektrischer Energie betrug insgesamt rund eine Milliarde Euro. Für dieses „Unterstützungsvolumen" mussten die Konsumenten 846 Mio. Euro zahlen. Laut aktuellen Schätzungen wird das „Unterstützungsvolumen" im Jahr 2017 zumindest auf rund 760 bis 790 Mio. Euro sinken. Mit dem im Dezember angepassten Ökostromförderbeitrag fließen heuer damit rund 467 Mio. Euro in das System, nach rund 640 Mio. Euro im Jahr 2016. Die IV geht davon aus, dass auch die Ökostrompauschale ab der nächsten Festlegungsperiode mit 1. Jänner 2018 sinken wird.

Die Arbeiterkammer will die Arbeitslosigkeit in den nächsten vier Jahren um 100.000 Personen senken. Als eine Maßnahme dafür sieht die AK eine Arbeitszeitverkürzung.

Statt „gerechterer Verteilung der Arbeitsplätze“ würden vielmehr bestehende Arbeitsplätze gefährdet: •

Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn verteuert den Faktor Arbeit massiv. Unternehmen müssten Kosten sparen, indem sie weniger produktive Arbeitskräfte abbauen bzw. Arbeitskraft durch Maschinen ersetzen. Beispiel: Die Arbeitszeit von 38,5 auf 35 Stunden bei gleichem Lohn zu verringern, würde die Personalkosten um zehn Prozent erhöhen – das sind mehr als zehn Mrd. Euro!

Arbeitszeitverkürzung erhöht den Druck auf Arbeitnehmer, in weniger Zeit dasselbe zu leisten: Die Arbeitsverdichtung nimmt zu.

Keine neuen Jobs: Arbeitszeitverkürzung bedeutet nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine organisatorische Herausforderung. Arbeit kann nicht beliebig umverteilt werden. Vielmehr gilt, dass nur weil ein Software-Techniker weniger arbeitet, ein Pflichtschulabsolvent deshalb noch keinen neuen Job erhält.

Februar 2017 | iv-positionen

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Thema

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Kraftakt für Fachkräfte

Fachkräftemangel, Digitalisierung und PISA-Ergebnisse machen deutlich, dass Österreich in Sachen Bildungsreform am Ball bleiben muss. Auf der Bildungsagenda der Industrie steht, was Österreich nach vorne bringt.

H

oher Aufwand beim Input, aber bescheidener Output: Österreichs Bildungssystem leidet nach wie vor darunter, dass es nicht so wirkt, wie es wirken sollte. Mit 12.768 Euro pro Kind liegt Österreich bei den Ausgaben zwar im OECD-Spitzenfeld. Davor liegen nur Norwegen, Luxemburg und die Schweiz. Bei den Lesekompetenzen der Schüler rangiert Österreich jedoch deutlich unter dem OECD-Schnitt. Schwächen haben die Bildungsforscher auch beim naturwissenschaftlichen Erklären von Phänomenen, beim Prozess-Wissen oder beim Planen und Durchführen von Untersuchungen ausgemacht – Fähigkeiten, die für eine innovative Wirtschaft aber immer wichtiger werden. „Diese Ergebnisse zeugen von massivem Handlungsbedarf im österreichischen Bildungswesen – trotz teilweise bereits umgesetzten Reformforderungen der Industrie“, sagt IV-Präsident Georg Kapsch.

Bildungsausgaben

pro Schüler bzw. Student

IV-Bildungsoffensive wirkt

Dass sich die Industriellenvereinigung intensiv mit dem Thema Bildung beschäftigt, liegt natürlich nicht nur am volkswirtschaftlich bedenklichen Output-Problem des heimischen Bildungssystems. Der Fachkräftemangel in der Industrie und die Herausforderungen der Digitalisierung machen deutlich, dass Österreich bei der Bildungsreform am Ball bleiben muss. Ohne entsprechend gebildete und ausgebildete Mitarbeiter steht der Standort am Prüfstand. Die bildungspolitische Offensive der IV in den vergangenen Jahren hat Wirkung gezeigt. Schulrechtspaket, Bildungskompass, Bildungsstiftung und Ganztagsschulen tragen auch die Handschrift der Industrie. Die aufgabenorientierte Finanzierung der Elementarbildung steht nun ebenfalls auf der Agenda. Während mit der neuen Bildungsstiftung notwendige Bildungsinnovationen endlich gezielt gefördert werden können, ist der Ausbau qualitätsvoller Ganztagsschulen für die IV das „Kernstück einer zeitgemäßen Schule“. Ein besonderes IV-Anliegen ist und bleibt die Transparenz der Kostenströme im Bildungsbereich. IV-Generalsekretär Christoph Neumayer: „Ohne diese Transparenz versandet das Geld. Das gilt für alle Maßnahmen und Reformen.“

8 12.76

Quelle: Education at a Glance 2016

9.410

Österreich

EU22Durchschnitt

9.329

OECDDurchschnitt

9.976

Finnland

10.888

Niederlande

Ausgaben pro Kopf in Euro von der Volksschule bis zur Hochschule

Lesekompetenzen Mathematikkompetenzen Naturwissenschaften (Nawi)

Spitzengruppe 7% 12 % 8%

RisikoschülerIn in mind. einem Testgebiet 31 %

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Risikogruppe 23 % 22 % 21 % Spitzengruppe in mind. einem Testgebiet 15 %

Quelle: Pisa 2015

Risiko- und Spitzengruppen (15-Jährige) in Lesen, Mathematik, Nawi

Was im heurigen Jahr zügig umgesetzt werden muss, zeigt der nachfolgende Überblick über die bildungspolitische IV-Agenda: • Im Mittelpunkt des Autonomiepaketes stehen bekanntlich Schulcluster aus zwei bis acht Schulen unter einer Leitung. Die Standorte sollen selbst über Klassen- und Gruppengrößen, Öffnungszeiten oder die Gestaltung der Unterrichtszeit entscheiden. Für IV-Präsident Kapsch ist klar: „Das Autonomiepaket muss kommen. Echte und richtig gemachte Autonomie ist Voraussetzung und wesentlicher Erfolgspfeiler für guten Unterricht.“ • Mit Blick auf die Behördenorganisation – geplant sind Bildungsdirektionen – spricht sich die Industriellenvereinigung ebenso klar gegen Pläne aus, die einen stärkeren Einfluss der Landeshauptleute bringen. Kapsch: „Der Industrie geht es um die Etablierung einer gänzlich neuen, verschlankten und von parteipolitischem Einfluss befreiten Schulverwaltungsstruktur. Das lässt sich aus unserer Sicht am besten mit Schulträgern verwirklichen, die nahe an den Schulstandorten arbeiten und sie auf dem Weg in die Autonomie unterstützen.“ • Bei der Umsetzung der geplanten Modellregionen plädiert die Industriellenvereinigung für Flexibilität. Eine Analyse des ibw zeigt: Die 15 Prozentgrenze – die im Bildungsreformpaket vorgeschlagen wird – führt dazu, dass in der Hälfte der Bezirke keine Modellregion möglich wäre. Ein starres Festhalten an Prozentgrenzen ermöglicht somit keine sinnvollen Modellregionen. • Weil die Elementarbildung ein zentraler Punkt der Bildungsreform sein muss, plädiert die Industrie auch für die Finanzierung des zweiten Kindergartenjahrs für alle Kinder. IV-Generalsekretär Neumayer: „Wenn eine Sicherstellung der Finanzierung im Rahmen des Finanzausgleichs gelingt, wäre dies ein Meilenstein in der Elementarbildung.“ Die bestmögliche Abstimmung zwischen Bildungs- und Familienministerium ist nun ohnehin von großer Bedeutung. Sie betrifft die Ausgestaltung des Bildungs-

Foto: istockphoto.com

Agenda für 2017


Thema

kompasses als stärken- und ressourcenorientiertes Förderinstrument ebenso wie eine Entwicklung bundesweit einheitlicher und verbindlicher Standards für Qualität und Rahmenbedingungen. Hinsichtlich der „Ausbildung bis 18“ unterstützt die IV das Vorhaben, die Qualifikation von Jugendlichen zu erhöhen und frühzeitige Bildungsabbrüche zu verhindern. Sie fordert jedoch eine über die „Ausbildungspflicht“ hinausgehende Reform der Pflichtschule mit einer „Bildungspflicht“, die bereits bei der Elementarbildung beginnt. Ebenfalls auf der IV-Agenda steht die Reform der Polytechnischen Schule: Österreich braucht eine langfristige Neukonzeption der dualen Berufsausbildung durch ein volles erstes Jahr an der Berufsschule, fordert die Industrie. Mit Digitalisierungsstrategien und Maßnahmenplänen für Bildungseinrichtungen sollen altersadäquate digitale Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen gesichert werden. Im Hochschulbereich müssen die einzelnen Hochschulsektoren und -einrichtungen konkrete Konzepte für die Schärfung ihrer jeweiligen Profile und Studienangebote vorlegen. Dabei ist der konkrete Bedarf von Wirtschaft und Industrie zu berücksichtigen. Die Vollrechtsfähigkeit der Pädagogischen Hochschulen soll bis 2020 gesichert sein. In der PädagogInnenbildung sollen neue Quereinsteigermodelle für den Lehrberuf entwickelt werden, auch um künftig auf den zu erwartenden Lehrermangel reagieren zu können, wünscht sich die Industrie.

„Junge Menschen brauchen betriebs-, finanz- und volkswirtschaftliche Grundkenntnisse, um verantwortungsvolle Staatsbürgerinnen bzw. Staatsbürger und Handelnde in der Gesellschaft und Wirtschaft zu sein.“ Georg Kapsch, IV-Präsident

IV legt Fokus auf MINT-Bildung

Vor allem die MINT-Ausbildung in Österreich ist der Industrie ein großes Anliegen. Noch immer leiden acht von zehn Industrieunternehmen an Rekrutierungsproblemen in diesen Bereichen. Die Digitalisierung der Wirtschaft („Industrie 4.0“) erfordert insgesamt mehr Technikaffinität und MINT-Begeisterung. Auch hier gibt es konkrete Umsetzungserfolge, die nun fortgesetzt werden müssen. So holt etwa das von der IV initiierte und bundesweit gültige „MINT-Gütesiegel“ ausgezeichnete MINT-Schulen vor den Vorhang und unterstützt die Profilbildung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. „MINT-Coaching“ soll Schulen dabei unterstützen, sich zu MINT-Schulen weiterzuentwickeln. Auch die Aufwertung der HTL-Qualifikationen ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung des MINT-Fachkräfteangebots. Der Ingenieurstitel ist ab Mai 2017 kein Standestitel mehr, sondern eine echte Qualifikation, die dem "Nationalen Qualifikationsrahmen" zugeordnet werden kann. „Dieser Umbau zu einer Qualifikationsbezeichnung ermöglicht eine bessere Positionierung österreichischer Techniker und unterstützt unsere Unternehmen bei internationalen Ausschreibungen“, freut sich IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren. Ebenfalls ganz im Sinn der Industrie: 100 Mio. Euro fließen in den Ausbau von FH-Studienplätzen, insbesondere in MINT-Fächer.

„Ohne Transparenz versandet das Geld. Das gilt für alle Maßnahmen und Reformen.“ Christoph Neumayer, IV-Generalsekretär

Bessere Kooperation möglich

Dass zuletzt Bundeskanzler Christian Kern mit seinem „Plan A“ zusätzliche Bewegung in die Bildungsdebatte gebracht hat, ist aus Sicht der IV erfreulich. Zwar stehen für die fundierte Bewertung der Vorschläge noch zahlreiche Details aus, aber das Kooperationspotenzial zwischen Politik und Industrie scheint weiter zu wachsen. „Die Aufwertung der Elementarbildung und das zweite Kindergartenjahr werden von der IV schon lange gefordert. Mit besser qualifizierten Pflichtschulabgängern wird auch eine Attraktivierung der Lehre besser gelingen. Dass digitales Lernen und Medienkompetenz Einzug in die Klassenzimmer halten und MINT-Qualifikationen gefördert werden, ist höchst an der Zeit. Und auch für eine moderne Studienplatzfinanzierung an den Universitäten steht die IV gerne als Partner bereit“, bilanziert IV-Präsident Kapsch.

Bessere Wirtschaftsbildung

Außer Frage steht zudem, dass Wirtschaftbildung in den Schulen eine deutlich größere Rolle spielen muss. Das IV-Projekt „Wirtschaftsbildung“ zielt daher auf eine grundlegende und nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen in Österreich ab. IV-Präsident Kapsch: „Junge Menschen brauchen betriebs-, finanz- und volkswirtschaftliche Grundkenntnisse, um verantwortungsvolle Staatsbürgerinnen bzw. Staatsbürger und Handelnde in der Gesellschaft und Wirtschaft zu sein. Darüber hinaus sind auch unternehmerische Kompetenz und Mut zum Unternehmertum zu fördern, wofür wiederum Kreativität, Innovation und Risikobereitschaft notwendig sind.“ Nicht nur Schulbücher, sondern auch die PädagogInnenausbildung soll entsprechend verbessert werden. Fazit: Beste Bildung braucht in Österreich einen langen Atem – zahlt sich aber für alle Beteiligten aus.

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Junge Industrie

2017 – Jahr der Weichenstellungen 2017 stehen in Europa und Österreich jeweils grundlegende Entscheidungen an. Einfacher wird es jedenfalls nicht. Eine mutig gestaltende Politik wäre wichtiger denn je. In Österreich ist wieder mal ein Neustart der Regierung angesagt. Das kommende Jahr wird allen voran für die Europäische Union kein leichtes. Sowohl die Folgen des Brexit als auch eine mögliche Neudefinition des Verhältnisses zu den USA aufgrund der Präsidentschaft von Donald Trump sorgen aktuell für Unsicherheit. Angesichts des geopolitischen Umfeldes einerseits, sowie der in allen EU-Staaten bemerkbaren Unzufriedenheit der Menschen mit der Politik andererseits, wird es hier viel politisches Leadership brauchen, um die EU durch diese unsicheren Fahrwässer zu manövrieren. Sicher ist nur, dass sich in Europa einiges ändern muss, wenn wir das Projekt des gemeinsamen Europas gut durch die aktuellen Krisen bekommen wollen. Entsprechende Ansätze sind auf europäischer Ebene durchaus zu beobachten – manche möchten die aktuelle Krise auch bewusst zu einer Weiterentwicklung und stärkeren Integration (zumindest eines Teils Europas) nutzen, Stichwort gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik. Österreich muss hier jedenfalls bemüht sein, die konstruktiven Kräfte in der EU zu stärken. Als kleine, exportorientierte Volkswirtschaft ist unser Wohlstand besonders stark vom gemeinsamen Binnenmarkt abhängig. Gerade daher sollten wir auch vermeiden, populistisch plump aus innenpolitischen Motiven gegen die EU zu polemisieren. Europa muss sich ändern, das steht außer Frage, aber die entsprechenden Debatten sollten konstruktiv bleiben. Erschwert wird dies aber sicherlich auch durch die heimische Innenpolitik. Hierzulande wurde Anfang 2017 von mehreren Vertretern der Bundesregierung ein „Neustart“ ausgerufen – hat jemand gezählt, wie viele „Neustarts“ wir eigentlich schon hatten?! Das Jahr wurde daher von programmatischen Reden von Kanzler, Vizekanzler und Finanzminister eröffnet. Letzterer hatte 2017 überhaupt vorab schon zum „Jahr der Reformen“ erklärt. Das Problem ist einfach: Gehört haben wir das alle schon so oft. Wirklich passiert ist dann aber immer wenig. Während sich die Welt um uns laufend ändert, diskutieren wir seit Jahren über die immer selben Dinge, von der Gesamtschule und den Studienbeiträgen über den Föderalismus und die Bürokratie bis hin zur übergroßen Steuerlast und den Pensions-Milliarden. Aus dem privaten Bereich kennt das jeder: Bei jedem Jahres­ wechsel gibt es Menschen, die sich vornehmen, ihr Leben vollkommen zu ändern – „diesmal aber wirklich“. Es heißt aber nicht umsonst, dass der Weg in die Hölle mit guten Vorsätzen gepflas­ tert ist. Denn so wie die meisten ihre Neujahrsvorsätze bereits Mitte Jänner vergessen haben, so ist bisher meist auch der Neustart-Elan der Regierung spätestens zu den Semester­ferien versandet. Der einzige Hoffnungsschimmer liegt wohl darin, dass die Regierungsparteien ÖVP und SPÖ wohl eines deutlich wissen: Entweder ihnen gelingt noch in dieser Bundesregierung eine gewisse Kehrtwende – oder die nächste Wahl bringt wohl sicher das Ende der „großen Koalition“. Ein Jahr der wichtigen Weichenstellungen wird 2017 also allemal – es liegt in der Hand der Bundesregierung, wohin die Reise gehen wird.

In Kooperation mit der Raiffeisen Landesbank Kärnten unterstützt die JI-Kärnten Kindergärten dabei, MINT-Themen kindgerecht und mit entsprechender Ausstattung zu vermitteln.

„Sumsi forscht mit“ – Forscherkindergärten für Kärnten

Junge Industrie und Raiffeisen Landesbank Kärnten starten Initiative zum Wecken der Begeisterung für die Naturwissenschaften in Kärntner Kindergärten.

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eil die Industrie immer mehr technikinteressierte, innovative und vielseitige junge Menschen sucht und die Begeisterung für Mathematik, Naturwissenschaften und Technik schon sehr früh geweckt werden muss, um nachhaltig zu wirken, hat die Junge Industrie Kärnten ein Ziel formuliert: Bis zum Jahr 2020 sollen in Kärnten 50 Forscherkindergärten entstehen. Ausgehend vom Forscherkindergarten Sonnenschein in Klagenfurt wurde mit dessen engagierten Pädagoginnen und dem Institut für Bildung und Beratung (IBB, Fortbildungsinstitution für ElementarpädagogInnen) ein Konzept für die Weiterbildung und Ausstattung entwickelt. Die Raiffeisen

„WAHLKAMPFZUCKERL“ PENSIONISTEN-HUNDERTER JI-Vorsitzende Therese Niss und der damalige Vorsitzende der Jungen Wirtschaft, Herbert Rohrmair-Lewis, setzten Ende des Jahres ein Zeichen gegen das „unverantwortliche ‚Wahlkampfzuckerl‘ Pensionisten-Hunderter“ und luden daher Pensionisten zum „Money Maker“-Spielen vor das Bundeskanzleramt. Die Bundesregierung hatte, großzügig auf Kosten der Steuerzahler, allen Pensionisten 100 Euro geschenkt – vollkommen unabhängig von der jeweiligen Pensionshöhe. Eine „Verhöhnung aller Steuerzahler“, wie Niss betonte: „Die Bundesregierung hat heuer im Bereich der Pensionen keine einzige nennenswerte strukturelle Maßnahme zusammenbekommen. Das Einzige, was erreicht wurde, sind Mehrkosten. Als Fazit bleibt somit nur über: Die Pensionspolitik dieser Bundesregierung ist gescheitert – ohne Wenn und Aber!“

Landesbank Kärnten stieg als Sponsor ein. Sie finanziert die umfangreichen Schulungsunterlagen sowie alle nötigen Materialien zum kindgerechten Experimentieren. Rund 100 Boxen mit Ausstattung werden so während der gesamten Projektdauer vergeben. Das IBB übernimmt die Kosten für die Fortbildungsseminare. Das Angebot steht Kindergärten aus allen Kärntner Regionen offen. Am 19. Dezember 2016 übergaben der Vorsitzende der Jungen Industrie Kärnten, Paul Sommeregger, und Vorstands­ direktor Peter Gauper die erste Box mit dem Unterrichtsmaterial (Mikroskop, Pipetten, Magnete, Strombausatz etc.) an den Pfarrkindergarten Harbach in Klagenfurt. Am 17. Jänner ging die Zweite an den Bewegungskindergarten in St. Veit.

Neujahrsempfang der gruppe1031

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Ihren traditionellen Neujahrscocktail feierte die gruppe1031 in der Silberschmiede Jarosinski & Vaugoin, einer der ältesten noch bestehenden Wiener Silbermanufakturen im siebenten Bezirk.

Nach dem Empfang im Innenhof bei Punsch und Maroni hatten die Teilnehmer Gelegenheit, Werkstatt und Schauraum zu besichtigen. 1031-Präsidentin Birgit Stöber war erfreut, dass „es diesmal um old economy und Handwerkskunst geht“. Jean-Paul Vaugoin stellte das Traditionsunternehmen vor, das er in fünfter Generation seit 2005 führt: In der Silberschmiede, die heuer ihr 170-jähriges Firmenjubiläum feiert, wird ein umfangreiches Sortiment an handgefertigten Silberwaren wie Tafelsilber, Schmuck und Geschenkartikel erzeugt. Besonders stolz ist der Hausherr auf die Vielfalt an silbernen Tafelbestecken, die von Hand nach Besteckmustern von Barock bis Jugendstil gefertigt werden und dank spezieller Silberlegierungen sogar spülmaschinenfest sind. Auch ein königliches Geschenk wurde in der Silberschmiede produziert: Jene Replik der berühmten „Saliera“ von Benvenuto Cellini, welche die Stadt Wien an Queen Elizabeth anlässlich ihres Staatsbesuches im Jahr 1969 überreichte.

Therese Niss, Bundesvorsitzende der Jungen Industrie

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Weitere Informationen: www.gruppe1031.at

GRUPPE 1031 Netzwerk junger Unternehmer und Führungskräfte

Fotos: JW, JI-Kärnten, IV/Prantl

Herzlichst Eure


MIT FORSCHUNG UND INNOVATION IN DIE ENERGIEZUKUNFT

Thema INDUS TRIE INNOV ATIV

Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung – der tiefgreifende Wandel des europäischen Energiesystems schreitet voran.

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ie Integration erneuerbarer Energie und die Transformation zum Energiedienstleister sind vorrangige Ziele des führenden Strom­unternehmens Österreichs, das in diesem Jahr 70 Jahre Energiezukunft feiert: VERBUND treibt den Wandel des klassischen Geschäftsmodells vom Stromerzeuger hin zum Energie-Partner entschieden voran. Die wesentliche, taktgebende Rolle dabei spielen Innovation, Forschung und Entwicklung. Der VERBUND-Innovationsbereich umfasst mehrere Säulen. In der strategischen Innovationsarbeit wird die Entwicklung von Technologien evaluiert. Ein wichtiger Hebel ist die kontinuierliche Mitarbeit an europäischen und österreichischen Forschungsprojekten. VERBUND organisiert und leitet Kooperationen mit Forschungsund Entwicklungspartnern, auch aus der startup-­ community. Weiteres zentrales Element ist das Engagement in nationalen wie internationalen Plattformen. All das sichert den Aufbau von fundiertem Wissen und rascher Umsetzung in der Praxis.

Bereits 2014 wurde die VERBUND Solutions GmbH speziell dafür gegründet, innovative energienahe Dienstleistungen für alle Kundensegmente anzubieten. Sie erschließt heute neue Märkte, geht Partnerschaften ein und stiftet mit innovativen Lösungen Kundennutzen, insbesondere im Bereich Energieeffizienz und der Veredelung des Produkts Strom aus Erneuerbaren, zum Beispiel durch den Einsatz im Bereich E-Mobility oder zur Erzeugung von Wasserstoff. In Entwicklungs- und Vertriebspartnerschaften bringt das junge Unternehmen, gemeinsam mit strategischen Partnern, neue Produkte und Energiedienstleistungen auf den Markt.

Entwicklung neuer Energieservices über Branchen und Staatsgrenzen hinweg

Seit Beginn 2015 ist VERBUND Partner im europäischen Forschungsprojekt FLEXICIENCY. Unter Führung von ENEL wird in dem Horizon2020-geförderten Entwicklungs- und Demonstrationsprojekt ein europäischer Marktplatz für neue energierelevante Services entwickelt und getestet. Ziel des Projektes ist die Demonstra-

tion von neuen Services im Energiebereich (Visualisierung, Monitoring und Optimierung, Flexibilitätsservices). VERBUND leitet den Demonstrationsbetrieb für SmartHome-Services mit einer Kundengruppe in Österreich, die damit direkt von den neuesten Entwicklungsergebnissen profitiert. Als nächster Schritt im Projekt werden die zurzeit in Österreich aufgebauten Services über den Marktplatz in Europa getestet. 18 Organisationen aus zehn EU-Mitgliedsländern arbeiten mit einem Budget von 19 Mio. Euro noch bis 2019 an dem Projekt, das einen wesentlichen Schritt in Richtung grenzüberschreitende Energiedienstleistungen darstellt.

„Als Österreichs führendes Stromunternehmen gestalten wir die Energiewende aktiv mit und leisten einen substanziellen Beitrag für eine menschen- und klimafreundliche Energiezukunft. Innovation ist die effizienteste Energieform. Mit unseren Aktivitäten in Richtung Dekarbonisierung des Energiesystems stärken wir unsere Partner in Industrie und Gewerbe und damit den Wirtschaftsstandort Österreich.“ Wolfgang Anzengruber Vorstandsvorsitzender VERBUND

Innovation and education: a shift to a long-term policy One of Europe's main issues is tackling unemployment, particularly youth unemployment, through all available means and strategies.

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Fotos: VERBUND, istock

he statistics still paint an unhappy picture: youth unemployment is between 10 and 50 percent in the EU Member States. In many OECD countries, a growing discrepancy has been identified between rising youth unemployment on the one hand and a lack of qualified workers on the other. Yet the workforce, particularly the younger generation, has a higher level of education than ever before. Do we not overemphasise 'higher education' in comparison to vocational training? A comparison with countries with various rates of youth unemployment and the role that vocational training plays in these countries tells a clear story. There is a strong correlation between a high proportion of young people in vocational training and a lower rate of youth unemployment.

The challenges of the future The digital revolution will be the biggest driver of growth and employment in the coming decades. Today more than half of all highlyqualified engineers worldwide are educated in Asia. More than a third of the technical talent from around the world comes from China. Asian students choose technical subjects more often than their European counterparts; the proportion of university graduates in engineering and technical subjects is on average 12 percent in Europe, while it is 24

Top-Lehrer vor den Vorhang

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percent in Taiwan, 25 percent in Korea and 31 percent in China. Is Europe and are its people suitably equipped to deal with the major challenges of the future - going beyond the challenges we currently face? Including with regard to people's education and training, the innovative power of its countries and companies, as well as the implementation of scientific knowledge to solve problems and develop products, processes and proposals? This is a wide array of subjects for the future, which no committee is better equipped to work on than the European Economic and Social Committee. The European Economic and Social Committee (EESC) is a consultative body to the European Union (1957). It’s role

is to advice the central European Institutions (European Commission, European Parliament). Members are representatives of Europe's sociooccupational interest groups and others, to express their points of views on EU issues. Gerhard Riemer, European Economic and Social Committee, Member of the Employers’ Group; Member of the Austrian Science Council; President of FIBAA

INFORMATION

Den vollständigen Beitrag finden Sie unter: https://q.iv-net.at/3pe7p

ank der Unterstützung zahlreicher Mitgliedunternehmen der Industriellenvereinigung läuft derzeit die bereits siebente Ausschreibung des IV-TEACHER´S AWARD. Diese Auszeichnung erkennt pädagogisch und fachlich herausragende Leistungen der Pädagoginnen und Pädagogen an. Prämiert werden Projekte in folgenden Kategorien: • Elementarpädagogik — Lernen von 0 bis 6 (für Kindergärten) • Individualität — Umgang mit Vielfalt (für Schulen) • Lebenskompetenz — Lernen für Beruf und Alltag (für Schulen) • MINT — Begeisterung für Technik und Innovation (für Schulen) Eingereicht werden kann für den diesjährigen IV-TEACHER´S AWARD und für den TEACHER´S AWARD Graz auf der Homepage www.iv-teachersaward.at. Die Preisverleihung findet am 3. Oktober 2017 im Haus der Industrie statt.

INFORMATION

Eva Haubner e.haubner @iv-net.at www.iv-teachersaward.at

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iv-positionen

VORARLBERG

Vorarlberg besteht aus dem dynamischen Ballungsraum Rheintal/Walgau und attraktiven Talschaften – eine einzigartige Chance im Wettbewerb der Standorte.

Vorarlbergs urbaner Weg Mit „Vorarlbergs urbaner Weg“ präsentiert die IV-Vorarlberg die konsequente Weiterentwicklung der vor einem Jahr präsentierten Industriestrategie. Ein Drittel der vorgestellten Maßnahmen, die allesamt in Vorarlberg umsetzbar sind, werden gebündelt und präzisiert.

„Der Trend zur Urbanisierung, also der Trend zum städtischen Leben und Arbeiten mit hoher Lebensqualität, macht auch vor Vorarlberg nicht halt.“ Eigener Vorarlberger Weg

In der neuen Strategie geht es aber nicht darum, Vorarlberg zu einer simplen Großstadt zu entwickeln, sondern den eigenen Vorarlberg-Weg in einer guten Balance zwischen ländlicher und städtischer Entwicklung zu finden und umzusetzen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurden bei der Ausarbeitung der Strategie in einem mehr-

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monatigen Prozess zahlreiche Interviews mit Top-Entscheidungsträgern geführt und relevante Studien und Best-Practice-Beispiele auf globaler, europäischer und regionaler Ebene analysiert.

Das Big Picture

Vorarlberg lässt sich mit seinen knapp 390.000 Einwohnern und im Sinne des „Vorarlberger urbanen Wegs“ in zwei große Einheiten unterteilen und reduzieren:

nachzulesen, die Sie sich auf Anfrage gerne zuschicken lassen oder auf www.iv-vorarlberg. at herunterladen können. Darin wird auch der Prozess hin zu einem echten Zukunftskonzept für Urbanität in Vorarlberg beschrieben. Die Industriellenvereinigung steht als Mitdenkerin und Unterstützerin sehr gerne zur Verfügung.

1. Der Ballungsraum Rheintal/ Walgau – also „Vorarlberg Stadt“, wo 80 Prozent der Bevölkerung leben –, gleichzeitig das Hauptaugenmerk von „Vorarlbergs urbanem Weg“ 2. Die Talschaften abgehend vom Ballungsraum – also „Vorarlberg Land“ Dabei soll die Bezeichnung „Vorarlberg Stadt“ und „Vorarlberg Land“ keine Wertung darstellen, beides ist auf Augenhöhe – so wie sich in Vorarlberg der dynamische Ballungsraum und die attraktiven Talschaften ergänzen und keinesfalls ausschließen. Außerdem vermischen sich in beiden Einheiten sowohl städtische als auch ländliche Elemente.

Der Ballungsraum Rheintal/ Walgau im Zusammenspiel mit Naherholungsgebieten. In „Vorarlberg Stadt“ und „Vorarlberg Land“ vermischen sich sowohl städtische als auch ländliche Elemente.

Die Maßnahmen

Anhand von zehn Erfolgskriterien für hohe Lebensqualität in den europäischen Top-Standorten wurde ein Maßnahmenkatalog für Vorarlberg erarbeitet. Es sind bewusst auch Maßnahmen enthalten, die erst auf den zweiten Blick industrierelevant sind, gesellschaftspolitisch aber große Bedeutung haben. Alle Details sind in der Broschüre „Vom Kirchturmdenken zur Exzellenz – Vorarlbergs urbaner Weg“

INFORMATION

Weitere Informationen und Download: www.iv-vorarlberg.at

Foto: Friedrich Böhringer, IV-Vorarlberg

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orarlberg ist ein attraktiver – aus kleinen Strukturen gewachsener und immer noch stark darin verwurzelter – Lebensraum mit einem pulsierenden industriellen Herz. Damit dies – im Wettbewerb mit meist urbanen Standorten – so bleibt, ist jedoch ein Umdenken notwendig. Ein Umdenken in die Richtung, dass urbane Elemente strategisch in den – zu erhaltenden, attraktiven – Lebensraum Vorarlberg eingebaut werden. So kann vor allem den Engpässen bei qualifizierten Arbeitskräften und bei Grund und Boden gezielt gegengesteuert werden. Der Trend zur Urbanisierung, also der Trend zum städtischen Leben und Arbeiten mit hoher Lebensqualität, macht auch vor Vorarlberg nicht halt. Der Ballungsraum Rheintal/Walgau liegt im Vergleich mit der Lebensqualität der besten europäischen Metropolen in fast allen definierten Erfolgskriterien über dem Mittelmaß, insbesondere beim Ballungsraum-Management, den Bildungseinrichtungen und der Mobilität besteht aber Potenzial nach oben.


VORARLBERG

IV-Neujahrsempfang im Zeichen der Urbanität Zahlreiche Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Industrie, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung zum IV-Neujahrsempfang am 9. Jänner 2017.

„V

om Kirchturmdenken zur Exzellenz“ hieß es beim Neujahrsempfang der Industriellenvereinigung Vorarlberg, bei dem Präsident Martin Ohneberg in seiner Neujahrsansprache das in einem halbjährigen Prozess mit Mitgliedern und Entscheidungsträgern erarbeitete Konzept „Vorarlbergs urbaner Weg“ vorstellte.

Fotos: Dietmar Mathias

Positives Echo der Entscheidungsträger

Rund 400 prominente Gäste – darunter zahlreiche Wirtschaftstreibende, fast die gesamte Landesregierung mit LH Markus Wallner und LStH Karlheinz Rüdisser, Abgeordnete aus allen Parlamenten und Parteien, die Spitzen der Sozialpartner, Bürgermeister und IV-Netzwerkpartner – fanden sich in der Otten Gravour in Hohenems zum traditionellen Netzwerktreffen der Vorarlberger Industrie zu Jahresbeginn ein und folgten den Worten des Präsidenten. Die Weiterentwicklung der beim letztjährigen Neujahrsempfang präsentierten Industriestrategie „Vom Mittelmaß zur Exzellenz“ stieß bei den Gästen auf positives Echo und wurde bei kulinarischen Köstlichkeiten und guten Getränken noch intensiv diskutiert.

V.l.n.r.: Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, IV-Vorarlberg-Präsident Martin Ohneberg, Landeshauptmann Markus Wallner, ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker und Wirtschaftskammer Vorarlberg-Präsident Hans-Peter Metzler

V.l.n.r.: IV-Vorarlberg-Geschäftsführer Mathias Burtscher, Bundes-IV-Vizepräsident Hubert Bertsch (Bertsch Holding) und IV-Generalsekretär Christoph Neumayer

V.l.n.r.: Christoph Hinteregger (Doppelmayr), Markus Klement (ORF Landesstudio Vorarlberg) und Johannes Collini (Collini Gruppe)

Markus Würth (Grass Gruppe) und Heidi Senger-Weiss (Gebrüder Weiss)

V.l.n.r.: Hubert Marte, Günther Krametter, Dieter Gruber (alle Rondo Ganahl) und Bernhard Zangerl (Bachmann electronic)

V.l.n.r.: Miranda Burtscher (Alpla), Daniela Ebner (Alpla) und Natascha Gasser (Gebrüder Weiss)

V.l.n.r.: Christian Schützinger (Vorarlberg Tourismus), Katharina Rhomberg und Martin Rhomberg (beide FRIES Kunststofftechnik)

V.l.n.r.: Hans-Peter Metzler (Ameon, Präsident Bregenzer Festspiele) und Nicholas Zumtobel (Zumtobel Group)

Die Gastgeber v.l.n.r.: Präsident Martin Ohneberg (Henn) und die Vizepräsidenten Bernhard Ölz (Meisterbäcker Ölz), Hubert Rhomberg (Rhomberg Gruppe) und Heinz Senger-Weiss (Gebrüder Weiss)

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iv-positionen

VORARLBERG

Besucheransturm auf Jobmesse der IV und FH Mit 1.600 Besuchern war die gemeinsame Jobmesse der Industriellenvereinigung und der Fachhochschule Vorarlberg am 20. Jänner ein voller Erfolg.

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ieder einmal hat sich die in den Räumlichkeiten der Fachhochschule stattfindende und von IV-Vorarlberg und FHV organisierte Jobmesse am 20. Jänner als Publikumsmagnet erwiesen. Mehr als 1.600 jobinteressierte Schüler, Studenten, Absolventen und weitere Jobsuchende kamen nach Dornbirn, um sich bei den zahlreichen Ausstellern über das Angebot am regionalen

Arbeitsmarkt zu informieren. Bereits im Vorfeld vermeldeten die IV und die FHV mit 90 angemeldeten Unternehmen und Organisationen einen erneuten Ausstellerrekord. Die zahlreichen Besucher nützten die Gelegenheit und informierten sich über offene Stellen, Karrieremöglichkeiten und knüpften Kontakte zu interessanten Arbeitgebern. Die Einstufung als schulbezogene Veranstaltung erleichterte vielen Schülern die Teilnahme und die Anreise erfolgte oftmals mit öffent-

Organisatoren und prominente Gäste (v.l.n.r.): FHV-GF Stefan Fitz-Rankl, Landesrätin Bernadette Mennel, IV-Vorarlberg-GF Mathias Burtscher, Barbara Bechter (Russmedia) und der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf.

lichen Verkehrsmitteln, deren Benutzung für Messeteilnehmer gratis war. Auf großes Interesse stieß auch das Rahmenprogramm, das eine Typberatung, kostenlose Bewerbungsfotos und Vorträge rund um die Themen „professioneller erster Eindruck“ und „erfolgreich Netzwerken“ beinhaltete.

Erfreut über großes Interesse

Zufrieden zeigt man sich auch bei der Industriellenvereinigung, denn sowohl das Feed-

back von Seiten der Unternehmen als auch jenes der Besucher sei sehr positiv. „Das große Interesse beiderseits zeigt, dass wir uns in einem sehr attraktiven Wirtschaftsund auch Lebensraum befinden. Motivierte und gut ausgebildete Arbeitskräfte haben in unseren Betrieben alle Chancen. Wir freuen uns, wenn heute möglichst viele Jobsuchende vermittelt wurden oder in weiterer Folge noch vermittelt werden“, so Mathias Burtscher, Geschäftsführer der IV-Vorarlberg.

Erfolgreicher Auftakt der FuckUp Nights

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ie FuckUp Nights ist eine Veranstaltungsreihe, um Gescheiterte und deren Geschichten auf die Bühne zu holen. Drei Vortragende erzählen von Projekten oder Unternehmen, die sie in den Sand gesetzt haben, gefolgt von Fragen aus dem Publikum. Wichtig dabei sind ein zwangloser Umgang mit dem Tabuthema Scheitern und die Learnings, die jeder für sich mitnehmen kann.

Drei Vorarlberger Speakers

Den Auftakt als Vortragende in Vorarlberg machten Unternehmensberater Bernhard

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Mennel, Marketing-Expertin Nicole Herb und Sportbekleidungshersteller Thomas Ebster. Über 100 Gäste folgten gebannt den teilweise erheiternden Ausführungen der drei Vorarlberger Unternehmer, die über persönliches und geschäftliches Scheitern sprachen, was ihrem langfristigen Erfolg jedoch nicht geschadet hat. Die Möglichkeit für Fragen wurde von den Gästen ausgiebig genutzt und sorgte für einen regen Austausch zwischen Publikum und Vortragenden und für so manche Selbsterkenntnis, über die im Anschluss bei Getränken und Musik noch debattiert werden konnte.

JI-Kooperationsveranstaltung

Veranstaltet wurde die FuckUp Nights Vorarlberg vom Vorarlberger Wirtschaftswissenschaftsstudenten Saša Filipovic. Die Junge Industrie Vorarlberg unterstützte das Event als Kooperationspartner, um damit einen wichtigen Beitrag zur Etablierung einer Kultur des Scheiterns in Vorarlberg zu leisten, denn nach wie vor gilt Scheitern als

DAS große Tabuthema unserer Gesellschaft und viele Betroffene fühlen sich regelrecht stigmatisiert. Mit dem Thema Scheitern endete auch thematisch das Jahresprogramm 2016 der Jungen Industrie, das mit Veranstaltungen zum Thema Gründen, Startup-Finanzierung und innovative Geschäftsmodelle einen breiten Bogen über verschiedene Stadien der Selbstständigkeit spannte.

Fotos: Darko Todorovic, Matthias Rhomberg

Am 14. Dezember fand im Designforum Vorarlberg erstmals die FuckUp Nights Vorarlberg statt, ein innovatives Veranstaltungsformat rund um das Thema Scheitern.


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