Der Insider 1/2009

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De r I n s ide r Neuigkeiten von Franzl und seinem Team Ausgabe 2 • Januar / Februar / März 2009

• Haus-Geschichte • Snowbike-Wochenende • „Der Waldschrat“ • Der scheinheilige Feldwebel


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Editorial

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Angebote und Aktuelles

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Haus-Geschichte

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Mit dem kleinen Café „Mariandl“ hat sie begonnen, die Hotelund Gastronomie-Geschichte der Familie Treml. Das war vor mehr als 40 Jahren.

Snowbike-Wochenende: Gaudi pur

Liebe Freunde,

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Ungewohnt war der erste Kontakt mit dem exotischen Sportgerät schon, aber dann!

Der Waldschrat . . .

wie es scheint, war die Idee mit diesem Magazin keine schlechte! Die unheimlich zahlreiche und durchwegs positive Resonanz scheint dies zumindest zu bestätigen. Euch allen dafür recht herzlichen Dank! In dieser neuen Ausgabe versuchen wir natürlich wieder, für euch interessante und informative Neuigkeiten und Geschichten zu bieten.

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... das ist Thomas Gut, der seit vielen Jahren sein Herz an Schlittenhunde und den Sport mit ihnen verloren hat.

Der scheinheilige Feldwebel:

Inhaltsverzeichnis

Eine sündige Humoreske von Hans Schopf

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Gewinnspiel

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Impressum

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Dazu gehören dieses Mal sicherilch „der Waldschrat“, aber auch der Rückblick auf die Geschichte unseres Hotels, ebenso wie die Erfahrungen mit dem Snowbike. Für echte „Leseratten“ ist die amüsante Geschichte von Hans Schopf sicherlich ein Extra-Zuckerl! Ich hoffe jedenfalls wieder, dass für jeden Geschmack was dabei ist und freue mich jetzt schon auf eure Reaktionen, eure Kritik, Anregungen oder Wünsche, damit dieser „Insider“ im Laufe der Zeit das gewünschte und von euch gern erwartete Informationsmagazin aus eurem Hotel Waldfrieden wird. In diesem Sinne wieder viel Vergnügen und gute Unterhaltung... Euer Franz


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Winter-Genusswochen: Angebot gültig vom 28.02.09 - 21.03.09 Ein schöner Winterurlaub muss nicht teuer sein, sieben Tage bleiben und nur sechs Tage bezahlen; ist das nicht toll? 7 x Übernachtung mit Frühstück vom reichhaltigem Büffet, 7 x Halbpension mit 4 Gang Wahl Menü und Salatauswahl vom Büffet, Spiegelauer Winterkarte, Sonntag Sektfrühstück, 1 x Begrüßungsschnaps, 1 x Dessert vom Büffet, 1x Bayerischer Abend, 1 x Käse vom Brett NEU NEU NEU täglich ab 14.00 Uhr verwöhnen wir Sie mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen oder einer Tasse Suppe aus unserem Suppentopf. Weiters erwartet Sie bei uns: 1x Wassergymnastik mit unserem Krankengymnasten Hans - Peter Hallenbad 10 x 5 m, Saunalandschaft mit Finnischer Sauna mit „Aquaviva“, Kräuterbad mit Lichttherapie, Dampfsauna, Tischtennisraum, Fitnessraum, Aufenthaltsraum, Parkplätze uvm. Verwöhnen Sie sich mit einer Behandlung in unserer Massage u. Krankengymnastikpraxis, die auch für alle Kassen zugelassen ist. Gerne können Sie von Ihrem Arzt zu Hause ein Rezept mitbringen.

DU/WC, Fön, Durchwahltelefon, Miettressor sowie SAT - TV. Spiegelau an der Glasstraße im Bayerischen Wald hat auch im Winter seine Reize. Der Erholungsort Spiegelau 750 m über dem Meeresspiegel bietet seinen Gästen folgendes an: - Loipenzahl 9 - Gesamtkilometer 53 - Anzahl der Loipen leicht: 1 mit 11 km - Anzahl der Loipen mittel: 6 mit 32 km - Anzahl Skatingloipen: 2 mit 10 km - 1 Flutlichtloipe - Skischule für Langlauf, Alpin und Snowboard - Skiverleih für Langlauf, Alpin und Snowboard - Skilift im Nachbarort Reichenberg ca. 5 km - Eisstockschießen auf Natureis - Schlittschuhlaufen auf Natureis - 1 Rodelbahn - 61 km geräumte Winterwanderwege - Geführte Skitouren, Schneeschuhtouren, Winterwanderungen - Pferdeschlittenfahrten - Fackelwanderungen Dieses Wintererlebnis in unserem Mittelgebirge in dem es eigentlich immer sehr schneesicher ist, sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Es würde uns freuen, wenn Sie uns im kommenden Winter besuchen würden.

Preis pro Person und Woche zzgl. Kurtaxe nur 282,00 EUR

Unsere Zimmer sind ausgestattet mit Balkon, Foto: www.spiegelau.de

Anfrage und Anmeldung: info@hotelwaldfrieden.de oder Tel. 08553/9799660, Fax 08553/979966300


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Wellness-Erlebnis Was gibt es angenehmeres nach einem unternehmungsreichen Tag, als einfach abzutauchen und das Element Wasser zu genießen? • Hallenbad (10 x 5 m, 27° C) mit Jetstromanlage und Nackenmassage Gegen Gebühr: • Solarium mit Gesichtsbräuner Genießen Sie Entspannung pur in unserer neuen Saunalandschaft mit: • Kräuterbad mit Lichttherapie • Finnische Sauna mit AQUAVIVA • Soft-Dampfbad Unsere physiotherapeutische Abteilung bietet Ihnen folgende Leistungen an: • • • • •

klassische Massage Bewegungsbad manuelle Lymphdrainagen Fango Parafin Stangerbad

Unser Kennenlern-Angebot Drei Tage lang den Alltagsstress in unserem Hotel Waldfrieden am Nationalpark Bayerischer Wald hinter sich lassen und die ruhige, aber dennoch zentrale Lage sowie die reichhaltigen Angebote unseres Hauses in Spiegelau rundum genießen. • 2 x Übernachtung mit Vital-Frühstück vom reichhaltigen Büffet • 2 x 4-Gang-Abendmenü mit Menüwahl • Salatauswahl vom Büffet • Spiegelauer Freizeitkarte

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Heißluft Bewegungstherapie Inhalationen Unterwassermassage Elektrotherapie Bindegewebsmassage Eisbehandlung, Sportphysiotherapie Krankengymnastik

Unsere Praxis bietet Ihnen die Möglichkeit, pysiotherapeutische Anwendungen über Rezept abzurechnen.

• Sektfrühstück am Sonntag • zur Begrüßung einen Bayerwaldschnaps • Hallenbad 10 x 5 m, 27° warm inkl. Jetstrom anlage und Nackenmassage • Saunalandschaft mit Finnischer „Aquaviva“-Sauna • Kräuterbad mit Lichttherapie, • Dampfsauna • Physiotherm-Infrarotkabine • Tischtennisraum, Fitnessraum, Aufenthaltsraum, Parkplätze. Verwöhnen Sie sich mit einer Behandlung in unserer Massage- und Krankengymnastikpraxis, die auch für alle Kassen zugelassen ist. Gerne können Sie auch von Ihrem Hausarzt ein Rezept mitbringen. Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Hans – Peter Erntner unter Tel. 08553/1097 oder www.kg-massagepraxis.de Unsere Zimmer sind ausgestattet mit Balkon, DU/WC, Fön, Durchwahltelefon, Tresor u. SAT TV.

Preis pro Person inkl. Verwöhnhalbpension 96,00 EUR


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Loipennetz überarbeitet!

(„Schlangenweg“) um die Ortschaft herum.

Rund 50.000 Übernachtungen hatte die Gemeinde Spiegelau in den letzten Jahren durchschnittlich in den Wintermonaten Dezember bis März. Kritik von Teilen dieser Übernachtungsgäste veranlasste den Gemeinde dazu, das Loipennetz genau unter die Lupe zu nehmen und nach Feststellung der Schwachpunkte entsprechend Verbesserungen vorzunehmen.

Im Klingenbrunner Wald (Nationalpark) wird die Loipe weg vom Rückeweg entlang des Schneiderbachs auf die Gaisbergstraße („Gasleitungsstraße“) verlegt und eine Anbindung zum Kurpark erreicht.

Schnell wurde dabei klar, dass das etwa 50 Kilometer umfassende Loipennetz einfach zu lange ist, um täglich befriedigend gespurt zu werden. Zudem sind einige Strecken bei den zu erwartenden weniger kalten Wintern („Klimaerwärmung“) mittelfristig nicht schneesicher genug. Außerdem verläiuft ein Großteil der Loipentrassen auf Rückewegen, die zum Teil vernässt sind oder größere Steine aufweisen und somit bei geringenSchneelagen kaum gespurt werden können. Desweiteren weist die Nachtloipe Klingenbrunn, die vom Gelände und durch die Flutlichtanlage zu den TOP DREI im Bayerischen Wald zählt, erhebliche infrastrukturelle Mängel auf (Beschilderung, Parkplatz, Toiletten etc.). Dazu

kommt, dass das vorhandene Loipenspurgerät bereits über 20 Lenze „auf dem Buckel“ hat und nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, um eine zeitgemäße Loipenspurung sicher zu stellen. Im Rahmen einer großangelegten Befragung, zahlreicher Gespräche und einer öffentlichen Informationsveranstaltung wurden Wünsche sowie Verbesserungsvorschläge gesammelt und anschließend bewertet. Der Gemeinderat verabschiedete daraufhin einstimmig ein neues Loipengesetz, das folgende wesentlichen Neuerungen umfasst: In Althütte führt die Loipentrasse nach dem Café Bergmann in den Staatsforst und verläuft auf einer sehr schneesicheren Forststraße

Weiterführende Maßnahmen dienen dazu, den Untergrund der Loipentrassen zu verbessern sowie den Schneeeinfall zu erhöhen. Beim Loipeneinstieg in Klingenbrunn gibt‘s Verbesserungen in der Beschilderung wie auch in der Streckenführung. Die Nachtloipe wird Montag bis Freitag von 17.00 bis 20.00 Uhr betrieben und bei Bedarf auch nachmittags nochmals gespurt. Die Strecken im Bereich Beiwald-Holzhammer und Oberkreuzberg fallen weg, für Übungszwecke gibt‘s jedoch eine Rundloipe in Oberkreuzberg. Aktuelle Informationen zu allen Loipen gibt‘s bei der Touristinformation Spiegelau telefonisch unter 08553-960017 oder im Internet unter www.spiegelau.de


7 • Weitgereiste Gäste aus Dschibuti genossen den Aufenthalt im Hotel Waldfrieden! Victory und Peter Stadelmann (mitte), der selbst ein Hotel in Dschibuti leitet, konnten sich von Albina (rechts) und Franz Treml (links) mit bayerischer Gastlichkeit verwöhnen lassen. Außerdem fanden es die beiden „Exoten“ beeindruckend, welche ungeahnten Möglichkeiten sich in und um Spiegelau dem Urlauber bieten. Vor allem von den zahlreichen Golfplätzen der näheren und weiteren Umgebung waren die beiden mehr als angetan: „Selten habe ich so hervorragende Plätze gesehen und bespielt“, zeigte sich der gebürtige Schweizer Peter Stadelmann beeindruckt; und das will was heißen - schließlich ist er schon ein bisschen rumgekommen in der Welt!

Rumgekommen in der Welt ist auch die Brasilianerin Christiane Driemeyer-Stenchly (links). Kürzlich nahm sie an den Skibob-Weltmeisterschaften in Bischofsmais teil und wurde immer wieder gefragt: „Kann man denn in Brasilien Skibob fahren?“ Nicht wirklich, musste sie gestehen und gab auch weiterhin zu, dass sie mittlerweile seit 20 Jahren in Köln wohnt. „Aber-“, betonte sie, „ich bin nach wie vor Brasilianerin und verbringe auch mindestens zwei bis drei Monate in meinem Heimatland!“ Die exotische Kombination „Brasilien und Skibob“ ergab sich ebenfalls vor 20 Jahren, als sie an der Kölner Sporthochschule studierte und dort für die damals neue Sportart internationale Bewerber gesucht wurden. „Ich hab‘s probiert und seitdem macht‘s riesig Spaß!“


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Motorradwochen an der Glasstraße

Badespaß im Hallenbad 10 x 5 m mit neuer Saunalandschaft mit Finnischer Sauna mit „Aquaviva“, Kräuterbad mit Lichtherapie, Dampfsauna Tischtennis, Fitnessraum, Liegewiese, Parkplätze Für unsere Biker halten wir bereit: Garage, Trockenraum für Kleidung, Waschplatz, Schrauberecke, Anhänger-Stellplatz, Übersichtskarten, Tourenvorschläge, Werkstätten, Reifenhändler, Veranstaltungen und natürlich die Hilfestellung bei der Tourenplanung.

7 x Übernachtung mit Frühstück vom reichhaltigen Büffet 7 x Halbpension mit 4 Gang-Wahlmenü und Salatauswahl vom Büffet

Der Bayerische Wald mit seinen weiten Ausläufern wird immer mehr eine beliebte Motorrad Region, Seine Strecken um den bekannten Berg Großer Arber, oder eine Tour nach Tschechien, Moldaustausee, oder an der Donau entlang nach Österreich machen Ihn bei den Bikern zu einem Eldorado. Seit einigen Jahren Verbinden die Biker den Bayerischen Wald und den Glasmacher-

Spiegelauer Freizeitkarte 1 x Begrüßungsstamperl Sonntag Sektfrühstück Dessert vom Buffet Bayerischer Abend oder Grillabend Käse vom Brett geführte Tour mit Chef Franzl Tourentipps Tourenkarte

ort Spiegelau mit dem Bikerhotel Waldfrieden, um Franzl und sein Team, der sich im Bereich Motorrad und Touren bestens auskennt, und darüber sind wir stolz. Auf eine Runde mit Euch freut sich der Chef Franzl.

Preis pro Person für acht Tage inkl. HP - 320,00 EUR Gruppenpreis auf Anfrage


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Mountainbiken am „Grünen Dach“ Europas

mitbringen. Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Hans – Peter Erntner unter Tel. 08553/1097 oder www.kg-massagepraxis.de

Vier Tage Mountainbikespaß im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich

Unsere Zimmer sind ausgestattet mit Balkon, DU/WC, Fön, Durchwahltelefon, Tresor u. SAT TV

• 4 Übernachtungen mit Vital-Frühstück vom reichhaltigen Büffet • 4 x 4-Gang-Abendmenü mit Menüwahl • Salatauswahl vom Büffet • Spiegelau Freizeitkarte • Sektfrühstück am Sonntag • Begrüßungsschnaps • Hallenbad 10 x 5 m, 27° warm inkl. Jetstromanlage und Nackenmassage • Saunalandschaft mit Finnischer „Aquaviva“-Sauna • Kräuterbad mit Lichttherapie, • Dampfsauna • Physiotherm-Infrarotkabine • Tischtennisraum, Fitnessraum, Aufenthaltsraum, Parkplätze.

Dieses Angebot kann auch mit weiteren Nächten verlängert werden. Liebe Radler – und Mountainbiker,

• 5 Tourentips der TI Spiegelau • 23 Tourentips des Landkreises FRG für GPSGeräte • 5 Mountain Bike von Giant • Garage für Mountainbike • Waschplatz mit Schrauberecke • Trockenraum für Kleidung

Radwandern und Mountainbiken gehört zu den beliebtesten und wohl gesündesten Sportarten bzw. Freizeitbeschäftigungen. Unzählige Kilometer an Radwegen durchziehen die Mittelgebirgslandschaft um den Großen Rachel im Nationalpark Bayerischer Wald bis hin zum Böhmerwald und dem Nationalpark „Sumava“. Als grenzüberschreitendes Radlerparadies ist es seit einiger Zeit echtes Eldo Rado. Gut gekennzeichnete Radwege führen den Biker durch die faszinierende, ursprüngliche Natur des Bayerischen Waldes und Böhmerwald. In unserer Region kommen alle auf Ihre Kosten. Genussradler können leichte Touren gemütlich abspulen Familie haben auf den nicht so steilen Touren ihre Freude. Trainierte Mountainbiker finden ihre Herausforderung bei einer Tour auf einer anspruchsvollen Strecke mit teilweise erheblichen Anstiegen.

Verwöhnen Sie sich mit einer Behandlung in unserer Massage u. Krankengymnastikpraxis, die auch für alle Kassen zugelassen ist, gerne können Sie von Ihrem Arzt zu Hause ein Rezept

Für Gäste, die es im Urlaub einmal probieren möchten, halten wir Mountainbikes zum Verleih bereit. Bei größeren Touren können Sie auch den „Igl“ – Bus (mit Radanhänger) benutzen, der von Mai bis Oktober durch das Gebiet des alten Nationalparks fährt. Es würde uns freuen, Sie einfach zum „Radln“ – oder zum Mountainbiken bei uns im Hotel Waldfrieden begrüßen zu dürfen.

4 Tage pro Person inkl. Mountainbike - 195,00 EUR


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Mit dem kleinen Café „Mariandl“ hat sie begonnen, die Hotel- und Gastronomie-Geschichte der Familie Treml. Das war vor mehr als 40 Jahren. Geworden ist daraus das schmucke „Hotel Waldfrieden“, das mit seinem umfangreichen Angebot zu den führenden Häusern der Gemeinde Spiegelau gehört.

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Haus-Geschichte


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„ it dem ‚Café Mariandl‘ haben wir 1965 in Thurmannsbang angefangen“, erinnert sich Albina Treml an den Beginn ihrer gastronomischen Laufbahn. Doch bereits im Jahr 1966 wagte die Familie Treml den Sprung nach Spiegelau,

damit schon das Gespür für Marketing; ein Begriff, der zur damaligen Zeit noch weitgehend unbekannt war. Weiters die Zeichen der Zeit erkennend ging‘s bereits 1968 an das neue Projekt: Der Bau eines Gästehauses mit zehn Betten und flie-

Und flott ging der Ausbau des Beherbergungsunternehmens Treml weiter: 1974 wurde die Pension Waldfrieden mit einem Hallenbad, einem Solarium sowie einer Sauna um einen großzügigen Freizeitund Wohlfühlbereich erweitert. Die Gäste nahmen diese Angebote mit Freuden an, die Buchungszahlen stiegen und die Häuser der Familie Treml spielten in der 1. Liga der Spiegelauer Beherbergungsbetriebe. Um den gebotenen Standard weiter zu erhöhen, wurde die Pension Waldfrieden 1981 um ein ahnsenliches Restaurant mit Barbereich erweitert, das die Angebotspalette und den Komfort für die Gäste neuerlich deutlich steigerte und den Sprung von der Penison zum „Hotel Waldfrieden“ ermöglichte.

um dort die Gasthauspension „Zur Eisenbahn“ zu übernehmen. „Wir haben das Haus dann aber umgetauft in ‚Zum Rachel‘, weil wir dachten, dass allein der Name ‚Eisenbahn‘ möglichen Gäste andeuten könnte, dass sie bei uns wegen des eventuellen Eisenbahnbetriebs und dem dazugehörigen Lärm nicht die gewünschte Ruhe und Erholung finden würden“, erinnert sich Albina Treml und zeigt

ßend warmem und kaltem Wasser wurde in der Waldschmidtstraße in Angriff genommen. Bereits zwei Jahre später wurde 1970 bis 1971 etwas unterhalb an der Bayerwaldstraße neuerlich ein Hausprojekt gestartet, das im Dezember 1972 mit der offiziellen Einweihung der 50 Betten bietenden „Pension Waldfrieden“ endete. Der Betrieb des Gasthauses „Zum Rachel“ wurde kurz zuvor im Herbst dafür aufgegeben.

Das Gasthaus „Zum Rachel“ (ganz oben) war das 1966 erste „Treml-Haus“ in Spiegelau, 1970 wurde mit dem Bau der „Pension Waldfrieden“ (oben) begonnen. Eine Preisliste aus den Jahren 75/76 (rechts) dokumentiert den Unterschied zu heutigen Verhältnissen.

Ein neuerlicher großer Schritt in Richtung Gäste-Komfort wurde 1988 getan: Die beiden Häuser wurden mit einem Verbindungsbau „vereint“ und durch die Einrichtung einer Massagepraxis, eines Fitnessraums, verschiedener Aufenthaltsräume und eines allgemeinen Sportraums mit Tischtennis-Angebot wiederum erweitert. In den Jahren ´83 bis ´86 absolvierte „der Junior“ Franz Treml seine Kochlehre und trat nach dem


13 • Ein aussagekräftiger Hotelprospekt aus den 70er Jahren (oben) zeigt bereits die Vielfalt des Angebots. Der „Jungspund“ Franz Treml während seiner Kochlehre (unten) und in späteren Jahren an der Seite von Max und Hanni Gerhard aus Freilassing, die seit mehr als 30 Jahren zufriedene Stammgäste waren. Ableisten des Wehrdiensts im Jahr 1989 fest in den Familienbetrieb ein, dessen Chef er nun seit 1999 ist. Unterstützt wird er dabei wei-

terhin vor allem von seiner Mutter Albina, die von Beginn an die „Seele des Hauses“ und stützende Kraft des Unternehmens war. Heute ist das Hotel Waldfrieden eins der führenden Häuser am Ort und kann sich mit seinem vielfältigen Angebot mehr als sehen lassen. Egal ob ein reiner WellnessUrlaub geplant ist, der sportliche Mountainbiker, der gemütliche Wanderer, Skifahrer oder die Großfamilie mit einem breitgefächerten Interessensgebiet den Urlaub plant, das Hotel Waldfrieden hat für sämtliche Interessen und Wünsche das passende Angebot. Bei der Unterbringung kann sich der Gast dabei auf komfortable Einzel- bzw. Doppelzimmer oder luxuriöse Suiten mit Dusche/WC, Fön, Balkon, Radio, Sat-TV, Telefon und Tresor freuen. Für die (Groß) Familie stehen die „Ferienhäuser Waldfrieden“ zur Auswahl. Die liegen in ruhiger, aber dennoch zent-

raler Lage am Waldrand und bieten eine Wohnfläche von 90 Quadratmeter. Die Ausstattung lässt mit Terrasse inklusiv Grillmöglichkeit,

Zentralheizung, einem Wohnraum mit Kochnische, Fernseher mit SAT-TV, Badezimmer mit Fön, einem 2- und einem 3-Bett-Zimmer kaum Wünsche offen. Einen persönlichen Wunsch hat sich der Chef vor fünf Jahren zusätzlich erfüllt: Als begeisterter Motorradfahrer bietet er speziell für diese Klientel ausgerichtete Angebote. Dabei reichen die Offerten von der einfachen Unterbringung der Motorräder in einer abgeschlossenen Garage über eine

„Schrauberecke“, einen Waschplatz oder Trockenraum für Kleidung bis hin zu ausgearbeiteten Tourenvorschlägen mit Kartenmaterial. Zudem kann der interessierte Biker auch komplett geführte Touren bei Franz Treml buchen. Dieses Engagement hat dem Hotel Waldfrieden daher auch zu Recht die Aufnahme in den Kreis der ausgewählten „Bikerhotels“ der angesehenen Fachzeitschrift „Tourenfahrer“ eingebracht. Doch sich auf den Erfolgen und den Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen, passt nicht in die Philosophie der Familie Treml. Stetig sind sie bemüht, ihre Angebotspalette und den Komfort für die Gäste zu erhöhen und zu erweitern. Dies weiß und schätzt natürlich auch die große Anzahl an langjährigen Stammgästen, von denen sich einige bereits seit mehr als 30 Jahren immer wieder aufs Neue auf die einmalige, familiärfreundschaftliche Atmosphäre und den dennoch professionellen Service im Hotel Waldfrieden freuen.


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Snowbike-Wochenende: Gaudi pur! Erstmals stand ein SnowbikeWochenende auf der Angebotspalette des Hotel Waldfrieden. Dabei gab‘s neben den gewohnt umfangreichen und komfortablen Angeboten im Hotel selbst einen Snowbike-Kurs unter Anleitung erfahrener Lehrer und anschließend „freies Fahren“ nach Lust und Laune. Das Resümee: Das Wetter hat gepasst, der Schnee war klasse, so dass der Spaß an der Freud im Vordergrund stand, ganz einfach Gaudi pur!

Zugegeben - etwas ungewöhnlich ist es schon, wenn man das erste Mal vor dem Snowbike steht, bisher seine Wintersportvergnügungen vor allem mit zwei Bretteln als Skifahrer genossen hat. Irgendwie sieht das Sportgerät aus, als wär‘s ein Kinderfahrrad, dem man die Räder geklaut hat. Doch die anfängliche Skepsis und die Ungewissheit, wie sich das exotische Gerät lenken und vor allen Dingen bremsen lässt, ist schnell verflogen. Schon beim ersten Probesitzen fühlt man sich auf dem weichen, komfortablen Sitz recht wohl. Auch die unterstützenden kleinen Ski an den Füßen vermitteln Sicherheit, und bereits nach den ersten zaghaften „Rutschmetern“ merkt man, dass dieses Gefährt ein bequemes, und dennoch sportliches Forbewegungsmittel ist. Der ans Fahrrad erinnernde Lenker ist ein perfekter Steuerungsmechanismus, und in Kombination mit simplen Gewichtsverlagerungen und dezentem, aber kontrolliertem Einsatz der kleinen Fuß-Ski lässt sich das Snowbike innerhalb kürzester Zeit genau so lenken, wie es der Fahrer möchte. Innerhalb kürzester Zeit gewinnt der Spaß die absolute Oberhand und die Abfahrten werden von mal zu mal schneller und rasanter, die ans Motorradfahren erinnernden Schräglagen extremer und der Gaudi sind kaum Grenzen gesetzt. Dass dabei das Ganze auch noch einen Gelenk schonenden und so-

mit gesundheitlichen Nebeneffekt hat, bemerkt man erst, wenn man abends ohne Knie- und Rücken-

beschwerden zufrieden auf einen erlebnis- und spaßreichen Snowbike-Tag zurück blickt!


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Nur etwa eine Viertelstunge Fahrt ist es vom Hotel Waldfrieden nach Frauenau, wo der selbsternannte „Waldschrat“, Thomas Gut, mit seiner Familie und etwa 50 Schlittenhunden sein Domizil hat. Dort bietet er auch eine Menge abenteuerlicher, unvergesslicher Freizeit-Aktivitäten an.

„Der Waldschrat“


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Vor allem fürs Erlernen des Umgangs mit Schlittenhunden und Schlitten gibt‘s für den Interessierte kaum einen besseren als Thomas Gut - die traumhafte Landschaft gratis obendrauf.!

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„ s ist echt faszinierend, was hier alles möglich ist“, ist Franz Treml beim Besuch der Schlittenhundeschule von Thomas Gut begeistert. Der betreibt diese seit 1988 in Flanitzmühle - anfangs mit sechs Hunden, deren Anzahl mittlerweile auf 50 gewachsen ist. Dabei waren die Anfänge gar nicht auf dieses Ziel ausgerichtet: Thomas Gut lebte zu Kindeszeiten in Geisenfeld (Hallertau), Nürnberg und Kösching, später verschlug es Ihn ins Schwabenland. Zuletzt wohnte er in Eislingen und übte dort seinen Beruf als DiplomIngenieur aus. Viele Gäste führte er schon durch die Wälder und Höhen des Bayerischen Waldes. Sein Markenzeichen: Barfuß und Hut mit Geierfeder. So kennen ihn schon die treuen Feriengäste, die sich ihm immer wieder gerne anschließen, denn er vermittelt ein gewisses Gefühl von Freiheit und Lebensfreude. So ist er mit

den anderen drei Wanderführern von Frauenau ein fester Inbegriff, wenn nicht Institution. Ein weiteres Markenzeichen des „Waldschrats“ ist sein Zuhause in Flanitzmühle. Fünfzig wohlerzogene Schlittenhunde begrüßen den Besucher und scharren mit den Pfoten im Schnee. Ein Gespann wird gerade in den Hundetransporter verladen. Seine vier Gäste sind dabei behilflich, denn das gehört auch zu deren Arbeit, wenn sie eine Woche Schlittenhunde-

fahren beim Waldschrat buchen. Thomas Gut hat seinen Job in der Kunststoffindustrie an den Nagel gehängt für seinen Lebenstraum. Raus aus dem nervigen Alltag, rein in die Natur. Umringt von seiner Meute steht er im Hof seines Anwesens bei klirrender Kälte, barfuß, Holzfällerhemd, Lammfellweste, geflickter Filzhut mit Geierfeder und Lodenhose. Er sinniert zurück: “Während meines Studiums radelte ich in einem


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Schlittenhunde. Fast alles Alaskan-Huskies aus eigener Zucht. Etwa 2/3 sind fertig ausgebildete Rennhunde. Er selbst ist das Leit-

bei der Bayrischen Meisterschaft im Sprint in Haidmühle den Meistertitel mit nach Hause nehmen. 1997 stand er in der Deutschen

tier. „Die Hunde müssen dich als Boss akzeptieren, sonst kannst Du mit Ihnen nicht arbeiten“, meint Thomas. Auch einige Erfolge kann Thomas Gut schon aufweisen bei seinem Hobby, das er mit dem Beruf verbindet. Bei einem der größten europäischen Rennen, dem „Transitalia“ (9 Etappen, 240 km) belegte er 1992 den 4. Platz, 1991 und 1992 gewann er das „Memorial Dr. Vaclav Voitec“ - Rennen (3 Etappen, ca. 100 km).

Rangliste auf dem 6. Platz.

Die erste Schlittenhündin, die Thomas Gut 1988 kaufte, begleitete ihn bei seinen Bergtouren. Ein Bekannter gab fünf Huskies ab, Thomas überlegte nicht lange und kaufte das ganze Gespann. Mit sechs Hunden konnte und wollte er nicht in der Stadt bleiben. Er und seine Frau Ingrid kündigten ihre Jobs und kauften den Hof in Flanitzmühle. „Haus Waldschrat“, so taufte Thomas sein neues Reich. Knapp drei Hektar Grund, eigene Quelle, Gänse, Hühner, Bienen, Wildschweine, Waldschafe und Hasen sind zwischenzeitlich nicht mehr wegzudenken. „80 % unseres Fleischbedarfs decken wir selbst!“, sagt der Naturfreak stolz. Inzwischen hat Thomas Gut 50

1994 konnte er beim „BERINGIA“, einem Langstreckenrennen in Kamtschatka (Rußland), das er als erster „Nichtrusse“ mitfuhr, den zweiten Platz erringen. Das mittlerweile schwerste Mitteldistanzrennen in Europa, den „Alpentrail“ (6 Etappen, 300 km in den Sextener Dolomiten) konnte er in den Jahren 96 - 98 jeweils unter den Top-Ten der Europäischen Mitteldistanzmusher beenden, wobei das Beste Resultat 1997 der 3. Platz war, der ihm zugleich den Titel des Bayrischen Meisters Mitteldistanz einbrachte. Auch in der „Sprintszene“ ist sein Name nicht unbekannt. So konnte er 1996

Den Deutschen Schlittenhundesportverband unterstützt er mit seiner Arbeit als Leiter des Naturund Umweltreferats und als Mitarbeiter in der Jugendausbildung. Da man leider in der heutigen Zeit nicht ganz ohne Geld auskommt, bietet Thomas Gut sein Können Gästen an, die bei ihm in Wochen- und Wochenendkursenkursen Schlittenhundefahren lernen können. Aber auch in der Sommerzeit bietet der geprüfte Naturund Landschaftsführer einiges an: Vom Goldwaschen und geführten Wanderungen, über Survivalkurse zu kompletten Gruppenprogrammen hin zu Abenteuerwochen im „Woid“ für Erwachsene und der „Waldschratwoche“ für Familien. Das Angebot ist so vielfältig, dass es hier den Rahmen sprengen würde. Der Interessierte schaut am besten direkt im Internetu unter www.waldschrat-adventure. de nach oder lässt sich bei einem Urlaubsaufenthalt im Hotel Waldfrieden von Franz Treml einen unvergesslichen „Actiontag“ beim Waldschrat organisieren - mit Sicherheit ein absolut lohnenswertes Unternehmen! Text und Fotos: www.waldschrat-adventures.de

Urlaubssemester durch die Alpen - drei Monate lang. Ich war entspannt und glücklich, genoß die Natur und die Einsamkeit. Kaum war ich zurück, ging der Streß schon wieder los. Da wußte ich ‚zivilisiertes‘ Stadtleben ist nichts für mich!“ Er wollte zudem, dass seine Kinder auf dem Land groß werden.


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Der scheinheilige Feldwebel Eine sündige Humoreske von Hans Schopf (Teil 1) Märchen sind selten geworden in unserer schnelllebigen Zeit. Dichtung oder Wahrheit, das weiß keiner genau. In einem kleinen Glasmacherdorf im Bayerischen Wald soll sich folgende Geschichte zugetragen haben: Ein lebenslustiger Rheinländer, den das Kriegsende in die damals einsame Gegend führte, nützte das Gefälle der Temperamente zwischen der sprühenden rheinischen Lebensart und dem tiefgründigen und stillen bayerischen Blut. Sein Name war Gustav(1) und er war ein liebenswürdiger Lump, der die Mädchenherzen reihenweise brach und achtbare Männer des öffentlichen Lebens und ganze Behörden an der Nase herumführte. Die hessische Justiz hat 1948 dem bunten Treiben ein Ende gemacht und den Helden dieser Geschichte für einige Jahre in ein bescheidenes Kämmerlein gesperrt. Aber beginnen wir im Kriegsjahr 1943, als in den Sommermonaten in Miesbach (Oberbayern) täglich ein hochgewachsener, schlanker Feldwebel der Infanterie aus dem Lazarett ging. Er hatte den Waffenrock - mit etlichen höheren Auszeichnungen - lässig über die Schulter geworfen, den linken Arm im blendend weißen Verband gelassen und ihn in einer Schlinge getragen. Sein braungebranntes Gesicht mit den dunklen Augen stand im eigenartigen Widerspruch zwischen ‚leidendem Helden’ und lausbubenhafter Fröhlichkeit. Die schwarzen, sorgfältig gescheitelten Haare unterstrichen den sauberen, vertrauenswürdigen Eindruck dieses Soldaten. Meist befand sich Gustav in Gesellschaft einiger leichtverwundeter Landser, mit denen er lachend durch die Gegend zog, ohne dass er seinen höhergestellten Dienstgrad irgendwie herausgestellt hätte. Kam ein hübsches Mädchen des Wegs, so war es immer der schmucke Feldwebel, der ein freundliches und unverfängliches Gespräch begann. Aus seinem rheinländischen Dialekt war nicht unschwer zu erkennen, woher er stammte. War die Ausgangszeit zu Ende, so sah man den Feldwebel mit einem kleinen Blumensträußchen in der Hand dem Lazarett zuwandern. Lass Blumen sprechen Diesen Blumenstrauß erhielt jedes mal Schwester Heidi(2), eine junge, hübsche, blonde Krankenschwester überreicht. Schwester Heidi errötete unter ihrem weißen Häubchen jedes mal aufs neue, wenn ihr der schneidige Feldwebel die Blumen

im Beisein der Kameraden und der anderen Krankenschwestern überreichte. Die 22-jährige stille Pflegerin war im Lazarett den Umgang mit den kriegsverletzten Männern längst gewöhnt und half ihnen so weit es ging bei ihren Schmerzen. Selten sagte sie ein Wort zuviel und wenn, dann in ihrer gut anzuhörenden niederbayerischen Mundart. Ob blond, ob braun ... Sie war nicht die einzige und auch nicht die jüngste der Krankenschwestern, die dem Feldwebel, wo immer es ging, eine kleine Süßigkeit oder ein besonders gutes Stück zum Essen zukommen ließ. Schwester Heidi brauchte es niemand zu sagen, dass der schneidige Feldwebel ihre erste große Liebe war. Das ganze Lazarett wusste es längst. Es dauerte nicht lange und der freie Tag gehörte dem Feldwebel. Gerne ließ sie sich von den Patienten mit ihrer Liebe aufziehen und freundlich hänseln. Wenn davon gesprochen wurde, dass sie doch nicht die einzige im Leben ihres Geliebten sei, prallten die Worte an ihrem gutgläubigen, liebenden Herzen ab. Für sie war ihr Feldwebel alles. Dass ihm einige Mädchen aus Miesbach und mehrere der anderen Krankenschwestern schöne Augen machten, kümmerte sie nicht, denn dafür konnte er ja nichts. „Er ist der vollendete Kavalier und die Mädchen laufen ihm halt nach“, dachte sich Heidi. Dass er sonst im Garten Eden pflückte, was sich bot, wussten nur die anderen, Schwester Heidi war in ihrer Liebe blind für die Warnungen, die sie von ihren Kolleginnen immer wieder zu hören bekam.

Erholungsurlaub In der ruhigen, vom Krieg kaum beeinträchtigen Atmosphäre der oberbayerischen Bergwelt, war dann die Verwundung des Feldwebels bald ausgeheilt. An einem sonnigen Herbsttag saßen sich die Oberin des Lazaretts, Schwester Margarete und Oberarzt Bauer im Büro der Oberschwester am Schreibtisch gegenüber. Schwester Margarete hatte die Liste der Soldaten vor sich liegen, die entlassen werden sollten. Als sie den Namen des Feldwebels vorlas, nickte der gütige Oberstabsarzt und sagte „Ja, der ist auch so weit genesen“. Da klopfte es an die Tür und Schwester Oberin sagte freundlich zu dem eingetretenen Mädchen „Na, Schwester Heidi, was möchtest denn Du?“ „Frau Oberin“, stotterte die junge Krankenschwester verlegen in dem ihr ungewohnten Hochdeutsch. „Wär es vielleicht möglich, dass der Herr Feldwebel bevor er an die Front kommt, einen Erholungsurlaub bekommt? Meine Eltern haben geschrieben, dass sie gerne einen Genesenden aufnehmen täten, wo es bei uns im Bayerischen Wald doch genug zu Essen gibt.“ „Der Urlaub steht ihm ja zu“ schaltete sich der Oberstabsarzt ein, „fragt sich nur, ob er den nicht lieber in seiner Heimat im Rheinland verbringen will?“ „Na g’wiss net“, ereiferte sich Schwester Heidi, „bei uns im Bayerischen Wald ist es ja viel ruhiger.“ „Guat Schwester“, nickte Oberstabsarzt Bauer freundlich. „Meinetwegen kann er hinfahren wo er will, für vierzehn Tage.“ Ab in den Wald Schwester Heidi hatte ihm schon so viel von ihrer schönen Heimat erzählt und so saß der Feldwebel erwartungsvoll im Zug. Er hatte den Urlaubsschein für vierzehn Tage und den anschließenden Marschbefehl an die Front in der Tasche. Vom vielen Abschiednehmen in Miesbach, kam er müde und hungrig in Spiegelau an. Die Eltern von Schwester Heidi boten alles auf, um ihm den Aufenthalt so schön wie nur möglich zu machen. Sie wussten aus den


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Glasmacherdorf wie ein Lauffeuer. Gustav, der bei den Vorbereitungen zur raschen Hochzeit doch nur im Wege stand, wurde zu Besorgungen ausgeschickt.

Der scheinheilige Feldwebel

Die angesehene Familie hatte überall Freunde und Bekannte, die alle mithalfen, eine großartige Hochzeit zum Gelingen zu bringen. Der Bräutigam hatte im Hinblick auf die beschwerliche Reise aus dem Rheinland und die kurze verbleibende Zeit, auf die Ladung zur Hochzeit verzichtet. Um so mehr Gäste konnte die Familie der Braut einladen.

So einen gewinnenden Menschen hatten sie sich nicht einmal im Traum für ihre Tochter vorstellen können. Was der zu erzählen wusste. Wie der reden konnte. So was hatte der alte Herr, der doch als Prokurist einer angesehenen Firma tätig war, auch noch nicht erlebt. Die Tochter hatte nicht übertrieben, als sie in ihren Briefen davon schrieb, dass der Herr Feldwebel mit seinen humorvollen Vorträgen das ganze Lazarett unterhielt. Und das aus dem Stegreif! Der konnte mit dem Mundwerk Schmerzen lindern, dass sah man. Der Feldwebel war kaum drei Tage im Bayerischen Wald, ließ sich verwöhnen und glänzte mit seinem Mundwerk, da kam Schwester Heidi an. Unangemeldet und sogar für den Herrn Feldwebel überraschend. Sie sah hübsch aus in ihrer Schwesterntracht, blühend und mollig. Strahlend erzählte sie, dass sie Krankenurlaub erhalten habe. „Schaust aber gar nicht so her, als wenn’st nicht gesund wärst“, meinte die Mutter mit sorgenvollem Blick. „Bin ich auch nicht“, lachte die Tochter glücklich, „nur a so, verstehst schon Mutter, gell?“ Der Vater verstand das nicht. Er schaute seinen Schwiegersohn prüfend an und lachte dann mit, als sein Töchterlein entschieden sagte: „G’heirat wird in den vierzehn Tagen, is net so Gustav?“ Dieser machte ein langes Gesicht und sagte „Haben wir noch gar nicht jesprochen davon? Na so watt. Also, jeliebte Eltern, wir bitten um eueren Segen. Hoffentlich reicht uns die Zeit“ , setzte er scheinheilig hinzu. Aber das merkte weder die glückliche Braut, noch die erfreuten Eltern. „Es täte ja noch nicht so pressieren“, meinte Heidi sachlich, während sie mit ihren Händen die Rot-KreuzHaube vom blonden Haar löste und ihre vollkommene Gestalt durch die hochgehobenen Arme deutlich zur Geltung brachte, „man merkt noch nichts davon, aber die Leute sollen nicht reden können.“ Die Kunde von der glücklichen Wahl der Heidi, verbreitete sich im stillen

Neidvoll mussten die Freundinnen der Braut das alles mitansehen. Das kostbare Brautkleid und die Lebensmittel, die in keinem Verhältnis zu den Markenrationen der Lebensmittelkarten standen. Dazu kamen die geschlachteten Gänse und Hühner und die sonstigen Zusendungen der bäuerlichen Verwandtschaft. Irgendwie hatte der Brautvater ein Fass Wein aufgetrieben. Trotz des Krieges sollte Spiegelau so eine Hochzeit noch nicht gesehen haben. Die Fahnenflucht vorm Standesamt Der glückliche Bräutigam trat auf wie der Faschingsprinz persönlich: Strahlendes Lächeln und Komplimente, wie sie die jungen Frauen im Bayerischen Wald noch nie gehört hatten. Am Morgen vor dem Hochzeitstag überraschte Gustav seine Braut und die Eltern mit dem Gedanken, dass er eigentlich schnell noch nach München fahren könnte, um sich bei seiner Truppe eine Galauniform zu besorgen. Wo doch alles so festlich sein würde, könne er doch nicht mit seiner Frontuniform neben der langen Schleppe seiner Braut in Erscheinung treten, meinte er bedenklich. Geschmeichelt von so viel Einsicht und Rücksichtname und mit einem Fresspaket versehen, das für 14 Tage gereicht hätte, stieg der Bräutigam in den nächsten Zug. Seiner Braut winkte er lange aus dem Abteilfenster zu. Dann ließ er sich erschöpft auf die Bank fallen. Und dann überlegte er, was eigentlich er dazu getan hatte, dass er morgen Hochzeit feiern sollte. „Nichts, gar nichts!“, sage er zu sich selbst. Die biederen Eltern, die liebende Braut und die Hochzeitsgäste standen angetan in ihrem Sonntagsgewand in der Wohnung herum. Die

Kirchenglocken begannen bereits zu läuten. Alles war bereit und fertig. Nur der Bräutigam war noch nicht aus München zurück gekommen. Nicht mit dem Frühzug und auch nicht mit dem Milchauto, das sonst die Verbindung zur Außenwelt herstellte. Die große Lüge Dafür kam mit hochrotem Gesicht die Posthelferin gelaufen und schwenkte ein Telegramm in der Hand. „Hochzeit verschieben! Muss an die Front. Stop. Gustav.“, stand darin. Wenn Gustav telegrafiert hätte, dass das Wasser der Donau brennt und er deshalb nicht kommen könne, hätte ihm das seine Braut auch geglaubt, so felsenfest war sie von seiner Liebe zu ihr überzeugt. Es wurde ein stilles Mittagsmahl, das die Hochzeitsgesellschaft feierte. Alle bedauerten den unglücklichen Vaterlandsverteidiger, dass er dem Ruf an die Front folgen musste. Keiner wäre auf den Gedanken gekommen, dass der Herr Feldwebel ‚Fahnenflucht’ vor dem Standesamt verübt hatte. Nach einigen Tagen erhielt Heidi eine Vorladung auf das Bürgermeisteramt. Dort wurde ihr dort eröffnet, dass in den eingetroffenen Heiratspapieren ihres Bräutigams in der Rubrik ‚Familienstand’ „verheiratet“ und bei ‚Anzahl der Kinder’ „zwei“ stand. Sie schüttelte nur ungläubig den schönen Kopf. Das war für sie noch kein Beweis; sie war überzeugt: „So konnte ein Mensch doch nicht lügen.“ Feldwebel Gustav aber konnte lügen oder er wusste überhaupt nicht mehr, dass er log. Das zeigte er anlässlich seiner Rückkehr nach dem Krieg. Hier endet der erste Teil dieser dreiteiligen Geschichte. Die folgenden Episoden sind in den kommenden beiden Ausgaben zu lesen ... Name geändert, richtiger Name ist dem Verfasser bekannt. (2) Name geändert; Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären zufällig und ungewollt. (1)

Briefen ihrer einzigen Tochter, dass der Feldwebel ihr künftiger Schwiegersohn sein würde und behandelten ihn dementsprechend. Nur der Feldwebel wusste es noch nicht.


20

Zum Schluss noch schnell gewinnen ... ...das könnt ihr bei uns natürlich auch wieder! Ihr braucht uns ganz einfach nur mitzuteilen, wo die drei Fehler im rechten Bild gegenüber dem Original (links) sind. Die zu finden dürfte ja wirklich nicht allzu schwer sein! Also genau hinschauen - und schon habt ihr sie gefunden! Um uns euere Lösung mitzuteilen, könnt ihr nun zwei Wege wählen: Entweder ihr schreibt uns eine Postkarte (addressiert an Hotel Waldfrieden, Kennwort „Insider-Gewinnspiel“, Waldschmidtstr. 10, 94518 Spiegelau) auf der die - hoffentlich - richtige Lösung steht; oder ihr schreibt uns euere Lösung ganz einfach per E-Mail an hotel. waldfrieden@t-online.de Einsendeschluss bei beiden Wegen ist jedenfalls Samstag, der 28. März 2009 (Datum des Poststempels bzw. E-Mail-Sendeprotokoll). Alle Einsendungen mit der richtigen Lösung nehmen an der Verlosung um den Gewinn teil. Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter des Hotel Waldfrieden sowie deren Angehörige. Der Gewinn ist nicht übertragbar

und kann nicht in bar ausbezahlt werden. UND ZU GEWINNEN GIBT‘S DIESES MAL UNSER KENNENLERN-ANGEBOT (vergleiche Seite 5!) FÜR EINE PERSON! VIEL GLÜCK!

Unter den vielen richtigen Lösungen musste das Los entscheiden, und das meinte es gut mit: Evelin Yowler aus St. Leonrot bei Heidelberg Herzlichen Glückwunsch!

Die Lösung des Rätsels in der Erstausgabe war offensichtlich ebenso recht einfach, wenn man die zahlreichen richtigen Einsendungen als Maßstab nimmt! Klar, dass das Bild einen Ausschnitt des „Aufmacher-Fotos“ der Geschichte „Da Woid is schee“ auf Seite 9 darstellte.

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