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Von der Silo-Sackgasse auf die Überholspurkooperative

Warum das Aufbrechen von Silodenken nachhaltig zum Erfolg führt und wie Sie dies im ComplianceBereich zielsicher und effektiv umsetzen

VON DR. CLARISSA-J. BERENSKÖTTER, LL.M.

I“Ich kann Dinge tun, die du nicht kannst; du kannst Dinge tun, die ich nicht kann; gemeinsam können wir Großes erreichen.”1 Dieses Zitat stammt nicht etwa von einem bekannten CEO oder aus einem Leitfaden für Unternehmensführung, sondern von keiner Geringeren als Mutter Teresa und es ist somit auch nicht ausgerichtet auf die Business-Welt. Nichtsdestotrotz lässt sich diese Weisheit auch auf das Phänomen des Silodenkens übertragen und wir können aus Unternehmenssicht daraus weit mehr als einen wertvollen Impuls mitnehmen. Denn die Aussage beschreibt in einem Satz die Vor- und Nachteile von Silodenken, gibt gleichzeitig aber auch die Lösung an die Hand: In der gezielten, kooperativen Vernetzung und der sinnstiftenden Zusammenlegung von Expertenwissen aus verschiedenen Bereichen liegt der Schlüssel für Exzellenz und nachhaltigen Erfolg. Aber der Reihe nach.

Was genau ist Silodenken, was sind die Ursachen und inwieweit ist es schädlich?

Vom Ursprungsbegriff her ist ein Silo zunächst einmal doch eine gute Sache. Ein Behältnis, das große Mengen an Material oder Vorräten speichert und bei Bedarf schnell verfügbar bereithält und das sogar auf kleinstmöglichem Raum. Das Silo wird in der Regel von oben befüllt und unten können die im Inneren zu einer Gesamtmischung verschmolzenen Mengen wohldosiert wieder entleert werden. Aber es drohen auch Gefahren: So können Schädlinge eindringen oder sich Gärgase bilden, außerdem können Arbeitskräfte leicht im Silo versinken und ersticken. Oft sind mehrere Silos unmittelbar beieinander angesiedelt, ohne dass jedoch eine Verknüpfung untereinander besteht. Einzige Gemeinsamkeit ist die Zugehörigkeit zum jeweiligen Unternehmen oder Eigentümer.