Berlin Brief 191

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Ausgabe 9 - 2022_Nr. 191

Landesmeisterschaft der Spielleute in Sachsen-Anhalt In Hasselfelde fand unter Schirmherrschaft des früheren Harzer Landrats Dr. Michael Ermrich die 29. Landesmeisterschaft der Spielleute des Landesturnverbandes Sachsen-Anhalt statt. Nachdem Corona in den vergangenen beiden Jahren leider keinen Wettkampf dieser Art zuließ, waren Freude und Motivation der Teilnehmer auf dem Sportplatz in Hasselfelde diesmal sicher besonders groß. Rund 1.000 Zuschauer sahen acht Spielmannszüge mit rund 180 Aktiven. Im Nachwuchsbereich setzte sich der Ziegelröder Spielmannszug 1886 durch, bei den Erwachsenen gewann der gastgebende Spielmannszug Hasselfelde 1965. Pokalsieger wurde der Spielmannszug aus Neuwerk. Herzlichen Glückwunsch! Im Rahmen der Eröffnung, zu der alle Teilnehmenden traditionell gemeinsam musizieren, wurden auch in diesem Jahr verdienstvolle Spielmänner und -frauen ausgezeichnet. Die Teilnehmer mussten jeweils auswendig einen Titel auf dem Horn, eine Kür mit beliebten Film- und Musicalmelodien und einen Marsch vortragen. Eine Jury achtete besonders auf die Melodieinstrumente, den Rhythmus sowie auf die Ordnung. Auch auf die akkurate Aufstellung kam es an. Der Marsch, der üblicherweise in Bewegung mit anspruchsvollen Schwenks vorgetragen wird, wurde dieses Mal im Stand gespielt. Vielen Vereinen fehlte Corona bedingt leider die Zeit zum Üben. Ein großer Dank gilt natürlich nicht nur den Teilnehmenden, sondern auch allen, die an Organisation und Durchführung mitgewirkt haben.

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I. Die politische Lage Chaos an den Flughäfen beseitigen und Sofortprogramm zur Arbeits- und Fachkräftegewinnung auflegen Deutschland steckt im Reisechaos. Die Schlangen an den Flughäfen sind kilometerlang. Urlauber verpassen ihre Flüge. Fluggesellschaften streichen tausende Verbindungen, teilweise erst kurz vor dem Start. Reisende verzweifeln an kurzfristigen Umbuchungen, Flugstreichungen, verlorenem Gepäck und massiven Verspätungen. In den deutschen Urlaubsregionen, in Hotels und in der Gastronomie fehlen tausende Arbeits- und Fachkräfte. Manche Restaurants und Cafés an der Küste oder in den Bergen müssen an mehreren Tagen der Woche schließen, weil sie schlicht kein Personal mehr finden. Kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht. Nach mehr als zwei Jahren des Corona bedingten Verzichts freuen sich die Menschen auf einen unbeschwerten Urlaubssommer. Dieser Traum zerplatzt nun zwischen Koffern, Warteschlangen und in allgemein schlechter Vorausplanung. Einer der Hauptgründe für diese Entwicklungen: Der Fach- und Arbeitskräftemangel steigt in zahlreichen Bereichen. Stand heute sind 1,74 Millionen offene Stellen gemeldet. Besonders betroffen sind bislang Berufe in den Bereichen Gesundheit und Pflege, Soziales und Bildung, Handwerk, IT sowie Metall- und Elektroindustrie. Die Bürgerinnen und Bürger merken: An allen Ecken und Enden fehlt es an Arbeits- und Fachkräften, die anpacken. So wird unser Land behäbig und verliert an Lebensqualität. Nachteilige Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Erneuerung der deutschen Wirtschaft sind zu befürchten. Jetzt muss die Bundesregierung endlich gegensteuern und ein Sofortprogramm für mehr Arbeits- und Fachkräfte starten.

Bundeshaushalt und „Konzertierte Aktion“ – So bekommt Scholz die Inflation nicht in den Griff Die Inflation bewegt sich trotz der Ampel-Entlastungspakete weiterhin auf Rekordniveau. Der im Kabinett beschlossene Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2023 macht die Finanzzwänge des Bundes deutlich: Zwar will Minister Lindner die Schuldenbremse ab 2023 wieder einhalten. Die Kreditobergrenze wird mit einer Nettokreditaufnahme von 17,2 Mrd. Euro gleichwohl vollständig ausgeschöpft, zudem werden Rücklagen angegriffen. Gleichzeitig bereitet die Ampel schon den nächsten Schritt vor und betont, wie unsicher die zugrundeliegenden Prognosen seien. Manche Vertreter der Koalition stellen die Einhaltung der Schuldenbremse ab 2023 gar offen in Frage. Die herausfordernde Lage bedarf einer echten Kraftanstrengung. Wir brauchen Lösungen statt ergebnisloser Gesprächsrunden. Klarheit, Ernsthaftigkeit und Zielgenauigkeit ist das Gebot der Stunde. Dem wird weder der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2023 noch die erste Gesprächsrunde der „Konzertierten Aktion“ gerecht. Der angekündigte große Wurf gegen die Inflation wird zum Rohrkrepierer. Die Bundesregierung muss endlich einen umfassenden und über den Tag hinausgehenden Plan vorlegen, wie sie der aktuellen Situation Herr werden will. Auch muss sie erklären, auf welche Vereinbarungen aus ihrem – von der Realität überholten – Koalitionsvertag sie verzichten will. Dem Wort der „Zeitenwende“ müssen auch im Bundeshaushalt Taten folgen. Impressum

Heike Brehmer, MdB

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II. Die Sitzungswoche im Parlament - Initiativen von CDU/CSU Unser Antrag Aus den Krisen lernen – Für einen starken Bevölkerungsschutz und Vereinbarte Debatte zur Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021. Ein Jahr nach der Starkregenflut am 14./15. Juli 2021 im südlichen Nordrhein-Westfalen und im Ahrtal legten wir einen Antrag mit Verbesserungsvorschlägen für den Bevölkerungsschutz in Deutschland vor. Flut, Corona und der Krieg gegen die Ukraine haben gezeigt: Im deutschen Bevölkerungsschutz gibt Foto: Thomas Imo/photothek.net es erheblichen Modernisierungsbedarf. Wir legten 10 Forderungen vor, um den föderalen Bevölkerungsschutz – bestehend aus Zivilschutz (Bund) und Katastrophenschutz (Länder) – zu stärken. Hervorzuheben ist die Idee der „zivilen Reserve“, die bereits in unserem Positionspapier „Neustaat“ vom 8. Juni 2021 enthalten war. Es geht uns um eine freiwillige „Grundausbildung im Bevölkerungsschutz“ sowie um die bessere Koordinierung von Spontanhelfern in Krisenlagen. So können wir die personelle Durchhaltefähigkeit der Hilfsorganisationen, die Nachwuchsgewinnung und die Resilienz in der Bevölkerung insgesamt erhöhen. Gesetz zu den Protokollen zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt der Republik Finnland und des Königreichs Schweden. Wir befassten uns mit dem besonders eiligen Gesetz zur Aufnahme Finnlands und Schwedens in die NATO. Der Beitritt beider Staaten liegt in unser aller Interesse, wir brachten den erforderlichen Gesetzentwurf daher gemeinsam mit den Ampelfraktionen ein. Grundsätzlich gilt: Für den Beitritt neuer Mitgliedstaaten zur NATO wird ein Protokoll zum Nordatlantikvertrag geschlossen. Das Protokoll ist ein völkerrechtlicher Vertrag. Dieser Vertrag ist sodann in allen Mitgliedstaaten zu ratifizieren. Hierfür ist in Deutschland ein Ratifizierungsgesetz erforderlich. Im Bundestag wird die Ratifizierung in zwei Lesungen vorgenommen. Nach Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens in Bundestag und Bundesrat stimmt der Bundespräsident dem Vertrag förmlich zu, womit das innerstaatliche Ratifizierungsverfahren abgeschlossen ist. Einsetzung der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“. Mit der Enquete-Kommission soll der Afghanistan-Einsatz seit 2001 in seiner Gesamtheit aufgearbeitet werden. Insbesondere geht es darum, Entscheidungen zu analysieren und daraus Lehren für das künftige Engagements Deutschlands in der internationalen Sicherheit abzuleiten. Wir werden die Kommission mit einer positiven, konstruktiven Haltung begleiten. Die anderen Fraktionen des Bundestages werden sich ebenfalls daran messen lassen müssen. Bundeswehr, Diplomaten und Entwicklungshelfer im Einsatz in Afghanistan haben eine fundierte Aufarbeitung verdient. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass in der aktuellen sicherheitspolitischen Lage ein weiteres internationales Engagement Deutschlands – in allen denkbaren Formen der vernetzten Sicherheitspolitik – notwendig sein wird. Parallel dazu beschlossen wir die Einsetzung des 1. Untersuchungsausschusses der 20. Wahlperiode. Der Untersuchungsausschuss wird sich ausschließlich mit der Vorbereitung und Durchführung des Evakuierungseinsatzes am Flughafen Kabul in Afghanistan im Sommer 2022 beschäftigen. Caravaning-Tourismus fördern. Reisen mit Wohnmobilen oder Wohnwagen – der sogenannte CaravaningTourismus – sind seit Jahren ein beständiger Wachstumsmarkt. Deutsche Caravaning-Reisende entscheiden sich zunehmend für einen Urlaub im eigenen Land. Durch den Caravaning-Tourismus werden in Deutschland ein jährlicher touristischer Umsatz von 14,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und über 180.000 Arbeitsplätze gesichert. Deutschland ist auch ein wichtiger Caravaning-Produktionsstandort mit 25.000 hochwertigen Arbeitsplätzen in Entwicklung und Produktion sowie 11.000 weiteren Arbeitsplätzen im Handel mit einem Jahresumsatz von ebenfalls ca. 14 Milliarden Euro. Die Bundesregierung muss gemeinsam mit Ländern, Kommunen und der Caravaning-Industrie eine Strategie zum nachhaltigen Ausbau der Stellplatzinfrastruktur in Deutschland entwickeln. So können wir die regionalwirtschaftlichen Effekte der Caravaning- und Campingwirtschaft in Deutschland stärker fördern. Wir fordern außerdem weniger bürokratische Hürden bei der Genehmigung von Reisemobil-Stellplätzen. Außerdem sollen mit verkehrsrechtlichen Regelungen Ungleichbehandlungen des Caravaning-Tourismus innerhalb der Straßenverkehrsordnung abgebaut werden.


II. Die Sitzungswoche im Parlament - Initiativen von CDU/CSU Kein Verbot des klimaneutralen Verbrennungsmotors – Technologieoffenheit gewährleisten. Die vergangene Woche war geprägt vom Koalitionsstreit um den EU-Beschluss zum Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035. Auch nach der Entscheidung in Brüssel gibt weiterhin mehr offene Fragen als Antworten. So gibt es nach wie vor keine belastbaren Prognosen, welche Mengen diese Kraftstoffe im Jahr 2035 zu welchem Preis zur Verfügung stehen werden. Ferner ist derzeit noch nicht recht nachvollziehbar, wie die Europäische Kommission ihren "Prüfauftrag" umsetzen wird, der lediglich in den Erwägungsgründen des Rechtsaktes zum Verbrennerverbot fixiert ist. Der Antrag greift dies auf und konkretisiert in zehn Forderungen unser Anliegen: Technologieoffenheit und Förderung der Umstellung von fossilen Kraftstoffen hin zu nachhaltigen Kraftstoffen. Konsequente Antworten auf den Antisemitismusskandal bei der documenta geben. Mit unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung auf, den Antisemitismusskandal bei der documenta transparent aufzuklären und endlich Konsequenzen zu ziehen. Dazu zählen insbesondere: Eine öffentliche Entschuldigung, vertrauensbildende Gespräche mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in Deutschland sowie die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission, die Fehlplanungen sowie Fehlentscheidungen aufzeigt und Verantwortlichkeiten benennt. Wir werfen der Bundesregierung vor, dass sie durch Nachlässigkeit sehenden Auges zugelassen hat, dass aus einer der weltweit bedeutendsten Kunstausstellungen eine Bühne für antisemitische Hetze wurde. Massive Warnungen und Einwände im Vorfeld blieben folgenlos. Es steht der Vorwurf im Raum, dass von Seiten der (politisch) Verantwortlichen – auch aus einer offenen Sympathie mit der BDS-Bewegung heraus – nur halbherzig auf Warnungen reagiert wurde. Deutschland als Innovations-, Biotechnologie und Pharmastandort stärken, EU-Mittel sichern, IPCEI Health beitreten. Deutschland muss auch in Zukunft ein bedeutender Biotech- und Pharmastandort bleiben. Die Forschungspolitik der CDU/CSU-geführten Bundesregierung hat von 2005 bis 2021 mit dazu beigetragen, dass die deutsche Biotechforschung zur Weltspitze gehört. Allerdings besteht mancherorts noch eine Transferlücke: Gründungsvorhaben werden nicht ausreichend skaliert, so dass trotz wissenschaftlicher Spitzenleistungen oftmals keine Wertschöpfung am Standort Deutschland stattfindet. Die Forschungspolitik muss auf diese Lücke ihr Hauptaugenmerk legen: Das Marktrisiko ist hier oft noch zu hoch, als dass Investoren die Lücke füllen könnten. Fluggastrechte weiterentwickeln. Mit unserem Antrag sprechen wir ein wichtiges Problem an: Die Luftfahrtkrisen der vergangenen Jahre – insbesondere die Pleite von Airberlin und die branchenweiten Probleme infolge der Corona-Krise – haben gezeigt: Fluggäste sind oft schutzlos, wenn es zu Flugunregelmäßigkeiten kommt. Mit unserem Antrag zeigen wir bestehende Defizite auf und machen Vorschläge, wie die Bundesregierung für Abhilfe sorgen kann. Insbesondere soll die zivilrechtliche Durchsetzbarkeit von Erstattungsansprüchen gestärkt sowie die Insolvenzabsicherung der im Voraus bezahlten Ticketpreise verbessert werden. Darüber hinaus wollen wir die Zusammenarbeit mit den Schlichtungsstellen ausbauen, damit Passagiere schneller zu Ihren Rechten kommen.

III. Die Sitzungswoche im Parlament - Sonstige Tagesordnungspunkte Gesetz zur Stärkung des Schutzes der Bevölkerung und insbesondere vulnerabler Personengruppen gegen COVID-19. Mit diesem in erster Lesung beratenen Gesetz will die Bundesregierung erste Schritte zur Vorbereitung auf die Pandemielage im Herbst gehen. Hierzu werden die Ermächtigungsgrundlagen für die Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) und Coronavirus-Testverordnung (TestV) sowie die Geltungsdauer der Coronavirus-Impfverordnung bis zum 30. April 2023 verlängert. Auch die Berechtigung zur Durchführung von COVID-19-Impfungen durch Apotheker, Zahnärzte sowie Tierärzte soll bis zum 30. April 2023 verlängert werden. Darüber hinaus soll die Datenlage in Bezug auf das Pandemiegeschehen verbessert werden.


III. Die Sitzungswoche im Parlament - Sonstige Tagesordnungspunkte In abschließender zweiter und dritter Lesung berieten wir das „Osterpaket“ der Bundesregierung zum Ausbau erneuerbarer Energien: Das Gesetz zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor, sowie das Zweite Gesetz zur Änderung des Windenergie-auf-See-Gesetzes, das Gesetz zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land sowie das Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts im Zusammenhang mit dem Klimaschutz-Sofortprogramm und zu Anpassungen im Recht der Endkundenbelieferung. Mit diesem Paket will die Ampel die Grundlagen für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien bereiten. Bereits im Jahr 2030 sollen mindesten 80 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Im Jahr 2035 soll die Stromversorgung nach dem Gesetzentwurf fast vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Wir unterstützen das Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2045 und werden die Umsetzung dieses Gesetzespakets in diesem Sinne kritisch begleiten. Leider weist der Entwurf noch Schwächen auf, z.B. die einseitige Fokussierung nur auf Wind und Sonne, fehlender Netzausbau, fehlender Bürokratieabbau, hohe Kosten für Ausschreibungen, sowie Mängel bei der Beteiligung der Kommunen. Außerdem berieten wir abschließend das Gesetz zur Bereithaltung von Ersatzkraftwerken zur Reduzierung des Gasverbrauchs im Stromsektor im Fall einer drohenden Gasmangellage durch Änderungen des Energiewirtschaftsgesetzes und weiterer energiewirtschaftlicher Vorschriften. Ziel des Gesetzentwurfs ist es, dem Strommarkt für einen befristeten Zeitraum zusätzliche Kapazitäten zur Stromerzeugung mit den Energieträgern Stein- und Braunkohle sowie Mineralöl zur Verfügung zu stellen. Dazu sollen Kraftwerke genutzt werden, die gegenwärtig nur eingeschränkt verfügbar sind, demnächst stillgelegt würden oder sich in einer Reserve befinden. Wir sehen dieses Gesetz kritisch. So bleibt zunächst fraglich, ob so ein unverzüglicher Stopp der Gasverstromung zuverlässig gewährleistet werden kann – eine Forderung, die wir seit über drei Monaten stellen. Zudem hinterfragen wir die einseitige Ausrichtung des Gesetzes auf Kohle. In abschließender zweiter und dritter Lesung befassten wir uns mit dem Gesetz zur Beschleunigung von Beschaffungsmaßnahmen für die Bundeswehr. Vor dem Hintergrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage muss die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr schnell erhöht werden. Mit dem 100 Mrd. Euro Sondervermögen für die Bundeswehr hat die Ampel auf unseren Druck hin endlich das nötige Geld zur Verfügung gestellt. Jetzt geht es darum, das nötige Material rasch zu beschaffen. Zentral ist dabei die schnellere Durchführung der Vergabeverfahren. Das Gesetz schafft die Voraussetzung, damit alle Spielräume des nationalen Gesetzgebers im Rahmen des geltenden Verfassungsrechts sowie der europarechtlichen Vorgaben konsequent genutzt werden. Wir unterstützen den Gesetzentwurf, denn er geht die dringend erforderlichen ersten Schritte für eine Reform des Beschaffungswesens der Bundeswehr. In der letzten Sitzungswoche befassten wir uns abschließend mit der Verlängerung des Mandats die Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der internationalen Sicherheitspräsenz in Kosovo (KFOR). Das Mandat wird weitgehend unverändert verlängert. Außerdem befassen wir uns mit der Deutschen Beteiligung an der Mission EUFOR ALTHEA. Operation ALTHEA ist seit 2004 der militärische Teil der EU-Mission in Bosnien-Herzegowina und Nachfolgemission der NATO-Missionen IFOR und SFOR. Deutschland war seit 2012 nicht mehr beteiligt. Die Bundesregierung plant nun einen personellen Wiedereinstieg in die Mission mit einer Mandatsobergrenze von 50 Personen (faktisch voraussichtlich 20 Personen). Diese sollen überwiegend im Stab in Sarajewo beratend tätig sein.


IV. Aktuelle Themen Merz: Konzertierte Aktion hat „nichts erreicht“ Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat sich enttäuscht über die „Konzertierte Aktion“ des Kanzlers zur Eindämmung der Energiepreise gezeigt. Das Gespräch mit Arbeitgebern und Gewerkschaften sei weit hinter den selbst gesetzten Erwartungen zurückgeblieben. Olaf Scholz habe „nichts bewegt, nichts erreicht“, bemängelte Merz. „Das muss besser werden“, wenn er das Instrument der Konzertierten Aktion weiter nutzen wolle. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion forderte einen Gasnotfallplan, um die infolge des Ukraine-Krieges galoppierenden Energiepreise abzufedern. Die AmpelKoalition habe sich darum sehr viel früher kümmern müssen. Merz sprach sowohl den Ausbau der Erneuerbaren Energien wie auch eine finanzielle Beteiligung an Energieversorgern an. Für alle Versuche der Preisdämpfung brauche es auch eine „Exitstrategie“, mahnte er. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte einen „Schutzschirm gegen Preisexplosionen“. Es reiche nicht aus, wenn der Staat Gasunternehmen vor dem Konkurs bewahre, indem er Anteile übernehme. Ebenso müssten die Bürger entlastet werden. (Text: CDU/CSU-Bundestagsfraktion; Foto: CDU/Tobias Koch)

Erhöhung der Zusatzbeiträge ist Gift für Volkswirtschaft Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) kritisiert die von SPDGesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Erhöhung des Zusatzbeitrages in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die CDU-Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer, die Mitglied der MIT ist, informiert. „Explodierende Energiepreise und Inflation stellen uns in Deutschland vor große Herausforderungen. Viele Bürger und Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand. Deshalb wäre mehr Entlastung das Gebot der Stunde. Die Erhöhung des Zusatzbeitrages in der GKV, wie es Bundesgesundheitsminister Lauterbach plant, ist genau das Gegenteil. Jede weitere Belastung oben drauf ist Gift für unsere deutsche Volkswirtschaft. Seinerzeit hat die Große Koalition eine Sozialgarantie abgegeben, um wettbewerbsfähig zu bleiben, d.h. die Sozialabgaben sind bei 40 Prozent zu deckeln. Diese Zusage ist damals auch von Karl Lauterbach als Teil der Koalition von CDU/CSU und SPD gegeben worden, auch wenn dies nun plötzlich vergessen scheint", so Heike Brehmer. "Derzeit betragen die Sozialabgaben bei Arbeitnehmern mit Kindern im Durchschnitt 39,95 Prozent, bei Kinderlosen 40,3 Prozent. Mit dem erhöhten GKV-Zuschlag lägen diese Gruppen alle bei über 40 Prozent. Für einen Arbeitnehmer mit 3.000 Euro brutto im Monat gehen fast 14.400 Euro pro Jahr an die Sozialkassen. Künftig müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber noch mal über 100 Euro drauflegen. Doch statt das Problem an der Wurzel zu packen und eine echte Reform der GKV auf den Weg zu bringen, präsentiert Minister Lauterbach ein Flickwerk aus zusätzlich belastenden Einzelmaßnahmen. Der Minister ist deshalb dringend gefordert, keine Zeit mehr verstreichen zu lassen und die GKV zukunftsfest zu machen!“ www.mit-bund.de

(Foto: Christiane Lang)


IV. Aktuelle Themen Wir brauchen ein Sofortprogramm gegen Inflation Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) fordert angesichts dramatisch steigender Preise von der Bundesregierung eine schnelle Entlastung von Bürgern und Unternehmen. Für die CDU-Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer, die Mitglieder der MIT ist, sind die bisherigen Beschlüsse der Ampel-Koalition völlig unzureichend: „Bürger und Betriebe kommen zunehmend in existenzielle Nöte. Sie haben Kaufkraftverluste von bis zu 20 Prozent. Und die Ampel ist untätig.“ Die MIT fordert u.a., den Tarifverlauf bei der Einkommensteuer rückwirkend zum 1. Januar an die hohe Inflationsrate anzupassen, um die „kalte Progression“ abzuschaffen. Anderenfalls würden Lohnerhöhungen überproportional vom Staat abgeschöpft. Die Steuersätze müssten so gestaltet werden, dass nicht der Staat der Gewinner der Inflation und die Steuerzahler die Verlieren wären. „Die inflationsbedingt höheren Steuereinnahmen müssen den Steuerzahlern zurückgegeben werden.“, so Heike Brehmer. Berufspendler sollen durch eine Erhöhung der Entfernungspauschale auf 60 Cent ab dem ersten Kilometer spürbar entlastet werden. Bislang können Arbeitnehmer für die Wegstrecke zur Arbeit nur 30 Cent ab dem ersten Kilometer und 38 Cent ab dem 21. Kilometer geltend machen. Dies deckt die gestiegenen Fahrtkosten jedoch nicht ab. „Vor allem die Berufspendler bei uns im ländlichen Raum werden von den steigenden Spritkosten massiv getroffen. Die Benzinpreisbremse der Ampel reicht hinten und vorne nicht. Deshalb muss jetzt schnell die Entlastung durch die höhere Entfernungspauschale kommen, wenn man nicht ausgerechnet die bestrafen will, die den Laden am Laufen halten.“, betont Heike Brehmer. Außerdem fordert die MIT die Steuern auf Energie auf das in der EU zulässige Mindestmaß zu senken, also für Flüssiggas, Erdgas und Strom. Allein bei Strom sind die Belastungen in Deutschland durch die Steuer für Unternehmen 40 mal zu so hoch wie sie nach der EUVorgabe sein müssten, bei privaten Haushalten 20 mal so hoch. „Wenn die Ampel jetzt nicht handelt, ist sie verantwortlich für Tausende Firmeninsolvenzen und die Existenznöte von Millionen Familien“, so Heike Brehmer abschließend.

Biersteuer bleibt voraussichtlich niedrig - Mehrwertsteuer für Gastronomie muss folgen Die Biersteuer für kleine und mittlere Brauereien war im Rahmen der Pandemie auf Initiative der CDU/CSUBundestagsfraktion heruntergesetzt worden. Nun hatte sich die Fraktion dafür stark gemacht, die Senkung unbefristet zu verlängern. „Dass die Ampel-Koalition unserer Initiative gefolgt ist, die Biersteuerstaffelsätze voraussichtlich dauerhaft niedrig halten zu wollen, begrüßen wir. Dies wäre ein richtiger Schritt, dem aber ein weiterer folgen muss.“, erklärt die CDU-Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer, die langjähriges Mitglied im Tourismusausschuss des Bundestages ist. „Vor allem kleine und mittelständische Brauereien leisten einen wertvollen Beitrag zur Vielfalt und zur Wahrung von Brauchtum und Tradition, gerade bei uns im ländlichen Raum. Die von der Ampel-Koalition ursprünglich geplante Rücknahme der Steuerentlastung hätte diese Betriebe und ihre Arbeitsplätze in Schieflage bringen können.“ Die Beibehaltung des auf sieben Prozent gesenkten Mehrwertsteuer-Satzes in der Gastronomie müsse nun aber ebenfalls erfolgen, so Heike Brehmer. „Restaurants, Cafés und Kneipen sind Orte der Begegnung. Wenn diese Betriebe aufgeben müssen, geht ein Stück Lebensqualität verloren. Zudem hat die Corona-Pandemie gerade bei den kleinen und mittleren Betrieben tiefe Spuren hinterlassen. Deswegen brauchen wir dauerhaft den abgesenkten Mehrwert-Steuersatz auf Speisen in der Gastronomie“. Dies hätten sowohl der heutige SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz im Wahlkampf als auch FDP-Finanzminister Christian Lindner in mehreren Interviews der Branche zugesagt. „Bleibt die Ampel bei ihrer im Bundestag geäußerten Ablehnung unseres Vorschlags, wäre dies ein Wortbruch, den wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion nicht hinnehmen werden.“, so Heike Brehmer abschließend.


V. Aktuelle Bilder Mitgliederversammlung der Europäischen Bewegung Sachsen-Anhalt e.V. Der Verein ist ein Zusammenschluss europäisch interessierter Vereine, Verbände, Parteien, Kammern, Bildungseinrichtungen, Organisationen, Unternehmen und sonstiger Einrichtungen in Sachsen-Anhalt mit dem Ziel der Förderung des europäischen Gedankens in Sachsen-Anhalt und dem weiteren Zusammenwachsen der europäischen Nationen. Die Europäische Bewegung Sachsen-Anhalt e.V. bietet bereits seit 1995 ein überparteiliches Forum, auf dem aktuelle politische Themen diskutiert werden. Bei dem Treffen in Magdeburg, an dem ich als Vertreterin des CDU-Landesverbandes sehr gern teilgenommen habe, wurde unter anderem ein neues Präsidium gewählt. Die langjährige Präsidentin Gabriele Brakebusch übergab das Amt an Dr. Gunnar Schellenberger MdL. Ihm zur Seite stehen die Vizepräsidenten Daniel Adler, Harald Rupprecht und Dr. Horst Schnellhardt. Weitere Mitglieder des Präsidiums sind Sven Erichson (Industrie- und Handelskammer Magdeburg), Thomas Rieke (SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt) und Sophie Schönebeck (Junge Europäische Föderalisten). Allen Gewählten herzlichen Glückwunsch!

Theater im Wasserturm Halberstadt Schon häufiger haben die Akteure von JobAct ungewöhnliche Orte zur Bühne für ihr Schauspiel gemacht. Diesmal haben sie sich den Wasserturm am Halberstädter Bahnhof ausgesucht. Zu sehen gab es eine Märchen-Show mit Motiven aus bekannten GrimmMärchen mit einem regen Wechsel aus Theater-Spiel, Musik, Hörspiel und Videos. Zusammen mit der Theaterpädagogin Tina Saum von der Projektfabrik gGmbH haben die Akteure unter anderem hinterfragt, warum manche Märchen bis heute so populär sind. JobAct und die Projektfabrik gGmbH mit Sitz in Witten (NRW) entstehen 2005 und betreiben Theaterarbeit in der Erwachsenenbildung. Ziel ist, arbeitssuchenden Menschen einen Weg in die berufliche Zukunft zu öffnen und den Schwung des Theaters mit ins Berufsleben zu nehmen. Durchgeführt wurde das Projekt in Halberstadt in Kooperation mit dem Aus- und Weiterbildungszentrum GmbH Halberstadt (AWZ) sowie der KoBa Jobcenter Harz. www.jobact.de

Schützenfest in Silstedt Nach einer viel zu langen Corona-Zwangspause gab es wieder ein Schützenfest in Silstedt, zu dem die Silstedter Schützengesellschaft von 1765 e.V. eingeladen hatte. Unter anderem mit dem Spielmannszug Silstedt, den Ellricher Musikanten und natürlich dem traditionellen Festumzug.

Unterstützung im Büro Herr Marlon Ehrt aus Elbingerode hat mich in den vergangenen zwei Wochen als Schülerpraktikant in meinen Büros in Halberstadt und Berlin unterstützt. Auf dem Programm standen die Teilnahme an Gremiensitzungen und Gesprächen, Recherchen und Ausarbeitungen sowie ein ausführlicher Blick ins Plenum des Bundestages. So konnte Marlon einen Einblick in die Arbeit des Parlaments und seiner Abgeordneten gewinnen. Vielen Dank für die Unterstützung.


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