Headliner #277

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Freitag, 20. Dezember 2013 – Nr. 249

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From Dusk ‘Til Dawn The Bad Bastards’ schwarze Lieder von Reinhold Giovanett

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ountry-Punk nannten sie es einmal, das ist es jetzt nicht mehr. Und wenn – früher einmal – auch das Outfit der Meraner Band Bad Bastards stark an die Vereinigten Staaten erinnert hat, dann ist das jetzt nicht mehr unbedingt der Fall. Es mag an den Arrangements liegen, aber „Out Of Business“ und damit natürlich auch die Bad Bastards – klingt vorwiegend europäisch. Das stellt sich aber erst hinterher heraus, und nach etwas Reflexion. Die Erwartungshaltung an das Album war jedenfalls eine andere. Die Bad Bastards, bereits seit immerhin sieben Jahren unterwegs, haben vor wenigen Wochen mit „Out Of Business“ ihr neues Album veröffentlicht. Selbst aufgenommen, selbst produziert, mit eigener Grafik versehen und als Download via Jamendo zu haben, gibt es auch eine Hardware-Version als klassische CD. The Bad Bastards 2013 sind zu sechst: Schlagzeug, Bass, Banjo/Dobro, Gitarre/Stimme, Tasten und perkussives Allerlei. Da lässt sich viel draus machen, wenn kreative Köpfe damit umzugehen wissen, wie man im Laufe des Albums feststellen wird. Davor gilt es jedoch ein kleines Hindernis zu nehmen, denn

der konkrete Einstieg in die CD ist etwas schwierig. Das Stück „A Crow, A Chicken And A Giraffe“ – die drei erwähnten Tiere finden sich auch auf dem postergroßen Foldout-Cover der CD wieder, das auch sämtliche Texte enthält – ist zu kurz für einen Song und zu lang für ein Intro, und es erschließt sich nur, wenn man den Text mitliest, der gewissermaßen das Konzept des Albums erklärt: Ein hochgestreckter Mittelfinger Richtung Konventionen, politischer Korrektheit und positiver Lebenseinstellung. Nach diesem Hindernis und dem kurzen „No One Likes Clowns” aber gewinnt die CD an Fahrt, und mit dem Titelstück, mit „Larry”, „Drugged” und „The Queen Of The Beach” sind gleich vier der besten Songs des Albums am Stück zu hören. Die allermeisten Bands hassen es, wenn man sie mit anderen Künstlern vergleicht. Beim Durchhören des neuen Albums von den Bad Bastards aber drängt sich immer wieder der Namen Tom Waits auf, und zwar der Tom Waits, wie er etwa auf dem Album „The Black Rider“ (1990) zu hören ist. Die Arrangements sind jedenfalls sehr abwechslungsreich gestaltet, und die Tatsache, dass die Band das Album quasi

in Eigenregie im eigenen Proberaum in Meran Song für Song aufgenommen hat, hat sich gelohnt. Eine Triangel hier, ein Akkordeon da, dort ein schräges Keyboards, immer wieder eine „schlecht” verzerrte Gitarre… die schlaksigen Songs lassen im Laufe der knapp 50 Minuten Spielzeit eine Atmosphäre der Dämmerung entstehen, die sich noch mehr verdunkelt, lässt man sich auf die Texte ein, die dankens-

Probates Gegenmittel zum ansonsten schwer verdaulichen „Wir sind jetzt alle nett zueinander bis Weihnachten”Dogma: „Out Of Business” von The Bad Bastards aus Meran ist als Download und als CD erschienen (wir empfehlen die CD).

werterweise abgedruckt sind. Reverend Donkey, der auch den allergrößten Teil des Songmaterials geschrieben hat und als Sänger auch für die Texte verantwortlich ist, erzählt vom Selbstmord eines Souve-

nir-Shop-Besitzers („Larry“), von einem vom Pech verfolgten Familienvater auf Jobsuche („Out Of Business“) und von einem unwiderstehlichen jungen Mann, der Familien zerstört („Cute And Smart“). Der Reverend singt diese Texte lapidar und unaufgeregt, man könnte auch cool oder unterkühlt dazu sagen. Das Paket funktioniert jedenfalls sehr gut und die Unaufgeregtheit der Stimme passt perfekt. Die während des ersten Hörens aufgetauchte Frage, ob sich das Ganze auch live überzeugend umsetzen lässt, kann mittlerweile mit einem kräftigen „Ja“ beantwortet werden (siehe Seite 2). „Out Of Business“ ist also das Statement einer Band, die, nach einigen Besetzungswechseln – früher, als die Band noch Butch Cassidy, Sundance Kid and The Bad Bastards hieß, waren sie zeitweise nur zu dritt – endlich an der richtigen Kreuzung abgebogen ist und offensichtlich den Weg zu kreativer Eigenständigkeit gefunden hat. Und wenn sich der schwarze Humor weiter so verdichtet wie in einigen der Songs, dann haben Pessimisten, Zyniker und Schwarzmaler endlich ihre ganz spezielle Partyband gefunden. Info: www.thebadbastards.com

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Foto: Bad Bastards

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Fotos: rhd

Freitag, 20. Dezember 2013 – Nr. 249

Die Bizarro Welt Release-Fete im JuZe Naturns

Das besiegte Chaos D

ieser Samstag hatte es in sich. Für den „Headliner”-Schreiberling waren immerhin fünf mögliche Termine auf dem virtuellen „Live-Review-Merkzettel” verzeichnet: Tourabschluss von Markus Dorfmann in Klausen, Gypsy Road Gang in Meran, Culture Assault-Label-Night in der Halle28, LaGrind Noire-Performance in Bozen und die Release-Fete von Bizarro Welt im JuZe Naturns. Die Wahl fiel nach kurzer Überlegung auf das Release-Konzert, im-

Als gegen halb 10 die aus Lana stammende Punkband, für einige im Publikum die einzig wahre und echte Punkband des Landes (neben WC aus Völs, erzürnte Anm.d.Red.), auf die Bühne torkelten, war erst einmal Staunen angesagt. Das Chaos griff um sich. Auf der Bühne und im Publikum. Skandal waren etwas … zerstreut. Sie brauchten mehrere Anläufe um sich auf Songs zu einigen und diese dann zu einem schlüssigen Ende zu bringen. Sie sollten das auch ein paar Mal schaffen, wie bei

Dann kamen die Gastgeber selbst an die Reihe. Bizarro Welt haben mittlerweile Routine und sind die Sache deutlich „ernsthafter” angegangen als Skandal. Die Setlist war fixiert und pendelte zwischen bekannten Songs und neuen Songs aus dem neuen Album hin und her. Das Publikum wusste wen es vor sich hatte, schwenkte bei „Etschpiraten” die Piratenfahne, ließ an der vorgesehenen Stelle kollektiv die Hosen runter und ließ sich äußerst amüsiert von den diversen Showef-

Publikumsbeschimpfung wird erwartet: Bizarro Welt wussten mit alten und neuen Songs aus „Klimmzüge der Herzen” ein sehr gut gefülltes JuZe Naturns zu unterhalten.

Funktioniert auf CD wie auf der Bühne: The Bad Bastards 2.0.

merhin waren da gleich drei Bands auf der Bühne, die dem Schreiberling gefielen: Skandal von früher her, die Bad Bastards von ihrer kürzlich veröffentlichten CD her und Bizarro Welt mehr oder weniger von Anfang an. Die Chance irgendwie ins Klo zu greifen war also sehr gering.

fekten und Beschimpfungen, die von der Bühne kamen, unterhalten. Silent Tom’s Gitarre war etwas leise, was einer Punkband nicht ganz so gut zu Gesicht steht, aber sonst war es eine solide Performance. Und wenn das Publikum nach dem Auftritt von Bizarro Welt auch immer spärlicher wurde, bzw. von der

„Scheinwelt” zum Beispiel, dann zeigte sich auch, dass da wirklich eine Punkband auf der Bühne stand. Die Fans im Publikum haben das Chaos nicht nur genossen, sondern mitunter auch mit diversen Schlachtrufen provoziert und mitgemacht, was letztlich auf eine treue Fangemeinde schließen lässt.

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Retteten zumindest das Chaos aus der Punkvergangenheit in die Gegenwart: Skandal aus Lana bei ihrem Geburtstagsauftritt zum 10jährigen Bühnenjubiläum.

zweiten Bier-Pause nicht mehr den Weg zu den Bad Bastards fand, die Meraner Band, die eben erst mit „Out Of Business” ihr jüngstes Album vorgelegt hat, es war ein sehr guter Abschluss. Stimmig in der Atmosphäre, entspannt im Auftreten und mit guten Songs im Gepäck, spielten die Bad Bastards einen überraschend ruhigen Set, der in erster Linie aus Songs aus „Out Of Business” bestand. Die klangliche Vielfalt des Albums konnte auch live wiedergegeben werden und es war sehr schnell klar, dass hier eine Band

auf der Bühne stand, die zwar eine eigene Identität gefunden, aber nach wie vor viel Potential zur Weiterentwicklung hat. Ob die Choreographie – vom Chaos zum rauchüberzogenen, kriegsmüden Schlachtfeld – von den Gastgebern dann so geplant gewesen war, das weiß der Schreiberling nicht. Es hat jedenfalls bestens gepasst. (rhd)


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NEWS Tribute-Konzert Foto: Alex Teatini

Stevie Wonder Veröffentlichte Anfang Dezember „Solitario“ als Single und Clip in der Street Video Version: Alex Teatini aka Crad aus Meran.

Neues aus der HipHop- und Rapszene

Yesyo! H

and auf ’s Mic: Die hiesige HipHop- und Rapszene hat auch nach dem von Brothers Records initiierten und schlussendlich theatralisch beendeten Hype überlebt. So steuerte beispielsweise der Beatbastler Johannes Hilpold aka Fid Mella aus Meran/Wien einige Beats für Gerard’s neues Album „Blausicht“ bei. Gerard, Rapper aus Wels, wird zurzeit als Österreichs größte Raphoffnung gehandelt und stand mit seiner Single „Atme die Stadt“ (featuring OK Kid) bereits auf Platz 1 der FM4-Charts. Ein weiterer Meraner, der kürzlich einen neuen Release kickte, ist Alex Teatini aka Crad. Ende 2012 hatte er seinen Longplayer „Sapor Mortis“ veröffentlicht, worauf der Song „Solitario“ zu finden war. Dieser erschien nun ein knappes Jahr später als Single-Release in der „Street Video Version“ mit einem Feature von DJ SayNo. Im Video ist Crad mit BMX-Riders zu sehen; die Singleversion selbst unterscheidet sich vom Original vor allem in den eingesetzten Instrumentals von Linkin Park. Der junge Meraner schreckte also nicht davor zurück, seine HipHop-Beats mit E-Gitarren zu kreuzen. Neben der gelungenen neuen Single-Ver-

sion beinhaltet das Download-Paket auch die ursprüngliche Version von „Solitario“, sowie den Track „BZ Casinò feat. Black XL (der auch auf dem „B.U.M.“-Mixtape von Bolzano Underground zu finden ist) und den Song „Ira (Non aprire quella porta)” von Ganja’s „Seven EP“, auf dem Crad mit einem Feature vertreten ist. Alles in allem ein schönes Packchen, das im Netz zum freien Download steht und das Zielpublikum erfreuen dürfte. Dieses wiederum hat am kommenden Wochenende einen Fixtermin, denn in der Hauptstadt steht eine Serata an: Der italienische Rapper MezzoSangue macht im Rahmen seiner „Musica Cicatrene“-Tour einen Boxenstopp in Bozen; die Organisatoren vom Incontro La Vispia und die Orteles Funkiez holen ihn zur zweiten Ausgabe der Veranstaltung „HipHop Apocalypt Xmas“. Diese findet am nächsten Samstag, 28. Dezember ab 18 h im Mehrzwecksaal Ortler am Anne-Frank-Platz Nr. 21 statt und hat nicht nur den genannten Special Guest im Programm, sondern auch eine Reihe von hiesigen Acts aus der HipHop- und Rapszene, sowie BMX-Riders, Breakdancer und DJs. Unter dem Banner „Open Act“ treten Fasedram-

HipHop- und Rap-Serata in Bozen: Am nächsten Samstag, 28. Dezember 2013 gastiert MezzoSangue aus Rom im Mehrzwecksaal Ortler (Anne-FrankPlatz Nr. 21).

matica, 2D Picche, WTR?! und Crad auf, bevor MezzoSangue den Abschluss macht. Der Rapper mit der schwarzen Verbrechermaskierung nennt als Einflüsse vor allem Vertreter des amerikanischen Raps, wie House Of Pain, Wu Tang, Eminem oder Onyx. Der Eintritt beträgt 5 Euro; die Tore sind von 18 bis 23.30 Uhr geöffnet. Doch damit ist das nächste, HipHop-lastige Wochenende noch nicht gelaufen. So organisiert das Jugendzentrum Jux Lana von Freitag, 27. bis Sonntag, 29. Dezember 2013 einen HipHop-Dance-Workshop, bei dem Interessierte die Möglichkeit haben, die wichtigsten Grundschritte der verschiedenen HipHop-Stilrichtungen kennenzulernen und am eigenen Stil sowie an Choreografien zu arbeiten. Der Workshop dauert täglich 2 Stunden (18 bis 20 Uhr) und kostet für einen Tag 10 Euro bzw. für alle drei Tage 25 Euro. Anmeldungen sind via Email an marion_sparber@hotmail.com (bis 26. Dezember) oder unter info@jux.it (bis 23. Dezember) möglich; auch weitere Auskünfte können unter den genannten Kontaktadressen eingeholt werden. (eva) Info: www.facebook.com/CradAkaCrusader + www.facebook.com/MezzoSangueOfficial + www.jux.it

Tony Spinell & die Schneekatzen live im Sudwerk

Es ist das erste von drei geplanten Konzerten, die dem amerikanischen Musiker Stevie Wonder Tribut zollen wollen. Stevie Wonder, der bereits als sehr junger Musiker seine ersten Hits hatte und später Soul und Pop maßgeblich zu beeinflussen wusste, wurde heuer 63 Jahre alt und ist nach wie vor aktiv. Am Samstag, 21. Dez e m b e r, 20.30 Uhr, werden die Musiker R o land Egger (Stimme), Stefano Raffaelli (Piano) und Flavio Zanon (Bass) einige der Songs aus dem Stevie WonderRepertoire im Ragenhaus von Bruneck live spielen. Eintritt: 12 Euro. Am 17. und 18. Jänner 2014 ist das Konzert auch in Sterzing und in Meran zu sehen.

LAN-Party

net.crawler.4 Internet-Hype zum Trotz: Die Zocker lieben es, sich zu treffen, sich untereinander auszutauschen und quasi face-to-face gegeneinander anzutreten in den heiß geliebten Strategiespielen, die sich auf ihren Festplatten finden. LAN-Partys, die in den letzten Jahren etwas abgenommen haben, gibt es unter anderem gerade aus diesem

Foto: Kurt Tappeiner

Post-Christmas-Blues-Rock-Meeting

Bei ihnen verhält sich die Ironie zur Rockmusik wie der Ketchup zu den Pommes: Tony Spinell & die Schneekatzen live im Sudwerk/Bozen am kommenden 26. Dezember.

Das Buch des Rock’n’Roll ist voll von noch nicht gelesenen Seiten, die von noch unbekannten Geschichten erzählen, von Musikern, die niemand mehr kennt,

die aber trotzdem ihre unverkennbaren Zeichen hinterlassen haben. Rochus Spinell (1911 1992) ist einer davon. Sein Nachfahre Tony hat es sich zur Aufga-

be gemacht, diese unbekannten Seiten ans Tageslicht zu fördern. Tony Spinell & die Schneekatzen, eine fünfköpfige Band von gut aufeinander eingespielten Musikern, werden ihre Version der Rockgeschichte mit Witz, Power und Wiedererkennungswert live nachzeichnen. Der Termin: Stefanstag, also Donnerstag, 26. Dezember, 20.30 Uhr, im Sudwerk in Bozen. Im Vorprogramm von Jack Alemanno, Alex Trebo, Werner Haifisch Heidegger, Stefano Nicli und Christoph Franceschini spielen die jungen Folk-Popper Color Collectif. (rhd)

Grunde. So zum Beispiel die LAN „net.crawler”, die heuer zum vierten Mal im Kulturhaus von Kurtatsch stattfindet und vom Donnerstag, 26. bis einschließlich Sonntag, 29. Dezember läuft. Mit 10 Euro Startgebühr ist man dabei. Info: www.westcoast.bz.it

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Freitag, 20. Dezember 2013 – Nr. 249

Heute ist der Releasetermin seiner erste EP „Parallel Lives”: Der Brunecker Musiker und DJ Luca Olivotto setzt damit sein Projekt Rockaforte definitiv auf die Lande der elektronischen Musik.

NEWS

Drei Alternativen Wer langsam genug hat von den Weihnachtsmärkten, der aufdringlichen Werbung und dem kommerziell ebenso überladenen wie nicht überzeugenden Ruf nach glitzernder Besinnlichkeit, der (oder die) hat heuer mindestens drei Möglichkeiten Weihnachten alternativ anzugehen. Alternative 1 nennt sich „Keinachten” und findet am Samstag, 21. Dezember, 20 Uhr im Jugendzentrum Jux in Lana statt. Die Poetry-Slammer Lene Morgenstern, Wolfgang Nöckler und Haris Kovacevic haben zum Thema ein eigenes Programm zusammengestellt und wollen es innerhalb des „Stromkellers” auf ein aufmerksames Publikum loslassen. Und Musik gibt es auch: Die Pusterer Dschezzi werden ihren, mit Dialekt-Texten versehenen Alternative-Rock einmal mehr zu präsentieren wissen. Alternative 2: Auf der Petersberger Leger-Alm kann man Weihnachten am Mittwoch, 25. Dezember einmal wirklich anders erleben. Das fängt beim Essen an, das von der VokuPocu, auch „Die Volkskuchl - Cucina Popolare” genannt, aufgetischt wird an, und hört, sofern man will, bei einem Besuch der Schwitzhütte auf. Rechtzeitige Anmeldung ist hier notwendig: info@naturheilt.it. Info: www.naturheilt.it Alternative 3: Unter dem Titel „Oh Tandembaum” lädt das Bozner Radio „Radio Tandem” am heutigen Freitag, 20.Dezember in die Halle28 zum Tanz. Wer das Radio verfolgt, wird sich zu Hause fühlen, denn die Musik kommt von jenen, die ansonsten die Radiosendungen gestalten, darunter FlyJ, Enrico Sartini, Tuco Dread, Rivo Indiebar oder Tommy Sub. Das Zeitfenster: 22 bis 3 Uhr.

Interview mit Luca Olivotto, alias Rockaforte

Parallele Leben D

er erste offizielle Release ist immer etwas ganz Besonderes. Für einen Musiker, der zuerst im stillen Kämmerlein vor sich hinarbeitet bedeutet dies das Öffnen einer Tür, die in die hoffungsvolle Ungewissheit führt. Den Brunecker DJ und Musiker Luca Olivotto hat man heuer bereits mehrfach zu Gesicht bekommen, sei es in der Livevariante mit der Formation Rockaforte & Eric Lighter beim „Kribis Krabis” in Olang, sei es jüngst mit dem Video zum Song „Parallel Lives”, der eben heute als EP erscheint, über das Münchner Chillout-Label Karmaloft Records. Olivotto, der am Donnerstag, 26. Dezember im Puka Naka in Bruneck mit befreundeten Musikern eine „Rockaforte Label Night” bestreiten wird, hat uns einige Fragen beantwortet, die wir euch nicht vorenthalten wollen. (rhd)

Headliner: Heute erscheint über das Münchner Label „Karmaloft” der erste Release unter deinem Namen Rockaforte. Welche konkreten Erwartungen stellst du an die EP „Parallel Lives”? Luca Olivotto: Meine Erwartungen sind einfach unter Rockaforte weiter zu machen und zukünftig weitere Releases zu veröffentlichen. Der erste Release ist rein instrumental. Du hast aber bereits in

Interviews erwähnt, dass du auch mit Stimmen arbeiten willst. Wem gehören diese Stimmen und wie weit bist du mit der Produktion gesungener Tracks? Tracks stehen schon bereit, sie sind zwar noch nicht fertig, denn es sind noch einige Sachen zu verbessern. Perfektion ist in dieser Musik extrem wichtig, denn in der elektronischen Musik wird jeder Fehler sehr schnell bemerkt. Die Sänger mit denen ich zurzeit arbeite sind zwei: zum einen ist das Tilo aus Brixen (Rap/Hip Hop) und zum anderen Silvia aus Welsberg, die Sängerin der Band Petralust. Klarerweise braucht man für so eine Sache Zeit und leider bin ich im Moment sehr beschäftigt und es stehen noch schlaflose Nächte vor mir. Aber Anfang nächsten Jahres gibt es sicher etwas davon zu hören! Im Dezember hast du am Wettbewerb „Italian Tech Contest” mitgemacht und dabei mit deinem Song „Placebo” sehr gut abgeschnitten. Erzähl uns von dieser Erfahrung... Das war eine tolle Erfahrung und sicher eine Freude unter 500 Tracks die aus dem gesamten Italien kamen, ausgewählt zu werden. In den Studios in Mailen haben wir alle gemeinsam einen Track entwickelt, aber ich muss ehrlich sein,

der Track entspricht nicht so ganz meinem Geschmack. Deshalb bin ich froh dass jeder der 10 Producer, die ins Finale kamen, seine eigene Version bzw. seinen Remix machen kann, der dann Anfang nächsten Jahres veröffentlicht wird. „Parallel Lives” ist im digitalen Format (über iTunes, amazon.com etc.) zu erwerben. Bleibst du mit deinen nächsten Releases auf den digitalen Plattformen? Wann werden diese erscheinen? Ganz genau, die EP ist über iTunes, Beatport, Spotify usw. anhörbar und erhältlich. Ich denke schon, dass ich auf diesen Plattformen bleiben werde, aber das entscheide nicht wirklich ich, sondern das Label, das meine jeweiligen Tracks veröffentlicht. Normalerweise ist fast alles digital, aber man kann die Sachen oft auch in der Vinyl-Variante finden. Im Moment bin ich noch beim Arbeiten und ich habe noch nicht entschieden welche Tracks wann wo erscheinen werden. Material ist jedenfalls genügend vorhanden. Am 26. Dezember werde ich übrigens in Puka Naka in Bruneck mit drei befreudeten Producern spielen, und die ersten Auftritte für 2014 in Wien und Brescia sind bereits geplant. Info: www.rocka-forte.com

Dump Town Festival in Latsch

Hippy Christmas! Man kann es zwar noch nicht als Tendenz bezeichnen, aber die ersten Anzeichen dafür sind da. Und das „Dump Town Festival” gehört dazu. Nachdem sich der Sommer bereits gut mit Festivals gefüllt hat, werden nach und nach auch die Wintermonate angepeilt und mit FestivalStoff versorgt. Das Vinschgauer Kollektiv Gleeman Crew hat, befeuert von ihren durchaus erfolgreichen Konzerten im Sommer, ein neues Festival gestrickt, das nicht nur Musik bietet, sondern auch Live-Art und so genannte „Acoustic Sessions” eingeplant hat. Einfach eintauchen dürfte beim „Dump Town Festival” die beste Devise sein, zumal auch das musikalische Angebot vom Drum’n’Bass (Insom-

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niac), über Reggae (Shanti Powa) bis hin zu echtem englischen Reggae/Dub (Dub Smugglers, Manchester) reicht. Und zudem gibt es einen der raren Auftritte der Prader Rapper Kravatte und Kravalle. Das Festival beginnt am Samstag, 21. Dezember, um 14 Uhr. Die Tickets kosten 15 Euro und, wer es nicht weiß, der Treind-

Der Kosmos von Dub und Reggae öffnet sich für die tanzbereite Nation: „Dumptown” im Treindlerhof in Latsch, am morgigen Samstag, 21. Dezember.

Foto: Jody Hartley

„Keinachten”

Direkt aus Manchester, U.K.: The Dub Smugglers sind die Headliner des „Dump Town Festivals” in Latsch.

lerhof, ein altgedientes und traditionsreiches Tanzlokal im Vinschgau, liegt ganz in der Nähe des Latscher Bahnhofs. (rhd) Info: www.facebook.com/dumptown


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