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Das Magazin des Schweizer Handels
21
1. Digitaler HandelsDialog
Unternehmen
Umfrage 2030
Handel 2030: Inputs und Ergebnisse der Gruppendiskussionen. Ab Seite 4
Bei Bio Partner Schweiz spielt Nachhaltigkeit die Hauptrolle. Seite 12
Die Experten im Aussenhandel benennen die Herausforderungen. Seite 17 Lieber digital lesen?
Rein in die besseren Kreise Der Zukunft begegnen wir,
rung,
wenn sie stattfindet. Genau
Logistik wird alle fordern. Damit
das geschieht jetzt. Denn jede
dieses bald gelingt, muss der
Frage nach den zukünftigen Ent-
Handel investieren – rund CHF
wicklungen
Antworten
9 Mrd., wie konservative Be-
für die Gegenwart. Was kön-
rechnungen zeigen. Ausser Geld
nen und müssen wir jetzt tun,
und Innovationskraft ist vor allem
damit der Schweizer Handel in
Brainpower gefragt. Händler tun
jener Zukunft ankommt, die sich
gut daran, sich die grössten Ta-
Händler und Kunden wünschen?
lente zu sichern und auf Aus-
Das war auch die Kernfrage am
und Weiterbildung zu setzen. Die
1. Digitalen HandelsDialog von
besten Karten haben alle, für die
Handel Schweiz. Klar ist: Das
Kooperation aktives, konkretes
Zusammenspiel von Digitalisie-
Handeln bedeutet.
liefert
Kreislaufwirtschaft
und
Ab Seite 2
Aus den Branchen
Vorstand Handel Schweiz Herzlichen Glückwunsch
Dagmar Jenni und Martin Stoll über die
Die neuen Mitglieder im Leitenden Aus-
363 Lehrabschlüsse KV Branche Handel und
Herausforderungen im Einzelhandel und Textil-
schuss: Daniel Broglie und Matthias Anliker.
105 Diplome für Aussenhandelsspezialisten.
handel. Seite
Seite 11
Seiten 14 und 18
10
Kreislaufwirtschaft
Editorial Eine runde Sache Der Handel spielt in der Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle. Interview mit Kaspar Engeli, Direktor Handel
ersten Stufe die Produktion, also die Land-
Schweiz
wirtschaft, dann der Handel und sehr stark auch der Konsument. Er entscheidet schluss-
Wie stehen die Chancen für mehr
endlich, was er isst und was er wegwirft. Auf
Kreislaufwirtschaft?
jeder Stufe gibt es intelligente Anwendungen:
Der haushälterische Umgang mit Ressour-
Drohnen können Felder überwachen, damit
Die Schweiz importiert viele Waren, die
cen ist zentral und er nimmt zu – auch dank
die einzelnen Pflanzen individuell statt nach
oft weiterverarbeitet und dann wieder ex-
smarter digitaler Lösungen. Bei der Kreislauf-
dem Giesskannenprinzip bedüngt werden.
portiert werden. Auf der gesamten Liefer-
wirtschaft ist die Herausforderung, immer
Im Handel können optimale Kühlketten Food
kette machen sich Probleme bemerkbar,
«wasserdichtere» Kreisläufe zu konstruieren
Waste reduzieren. Saisonale Produkte sind in
die Instabilität nimmt zu. Die Gründe dafür
und zu pflegen. Das fängt an mit der Frage
der Regel frischer und generieren weniger
sind vielfältig: Am Anfang der Lieferkette
nach der Langlebigkeit der Produkte und
Waste. Schliesslich müssen wir Konsumenten
kommt es wegen der heruntergefahrenen
geht über das Recycling bis zur Wiederauf-
unser Bewusstsein ändern. Auch dafür gibt
Kapazitäten in der Herstellung und den
bereitung oder noch besser zum Re-Use. Bei
es smarte Tools wie zum Beispiel intelligen-
geschlossenen Firmen und Häfen zu Eng-
diesem Thema rennt man beim Handel offe-
te Verpackungen, die uns anzeigen, ob ein
pässen. Gewisse Produkte wie Chips oder
ne Türen ein. Dahinter steht die Erkenntnis,
Lebensmittel noch geniessbar ist oder nicht.
Magnesium fehlen ganz. Ist die Ware ver-
dass es ökonomisch ist, sich ökologisch zu
fügbar, so mangelt es an Schiffen und Con-
verhalten.
tainern. Manche Schiffe liegen in afrikani-
Wie viel muss in Kreislaufwirtschaft investiert werden?
schen Häfen und haben keine Waren für
Wie lässt sich Food Waste reduzieren?
Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft
den weiteren Transport. Die Schiffe stehen
Food Waste ist ein grosses Thema. Food
braucht es Investitionen in Milliardenhöhe.
dem Handel in anderen Weltgegenden
Waste löst 25% der Umweltbelastung aus,
Es geht um alle Produkte und möglichst um-
mitsamt den leeren Containern nicht zur
die in der Schweiz durch Ernährung entsteht.
fassende Lösungen. Die Planung und Um-
Verfügung. Dies bei gleichzeitig grosser
Hier sind sehr viele Player beteiligt – auf der
setzung sind ausgesprochen aufwendig. Die
Nachfrage – die Lager werden wieder aufgefüllt. Die Kosten für die Produktion von neuen Containern haben sich inzwischen zum Teil verzehnfacht. Die Frachten ebenso. Das verteuert die Ware und verlangsamt den Transport. Das alles wird zu weiteren Preissteigerungen führen – beim Einkauf der Grosshändler wie auch bei den Verkaufspreisen für die Kundschaft und Konsumenten. Ich wünsche Ihnen spannende Anregungen bei der Lektüre von «Wir handeln».
Kaspar Engeli Direktor Handel Schweiz Food Waste entsteht von der Produktion über den Handel bis zum Konsumenten.
2
Wir handeln 3/21
Kreislaufwirtschaft
Es gibt keinen Abfall, sondern nur Material. Recycling ist einer der Wege, diesen «Rohstoff» zu nutzen.
Forschung kann Vorschläge für den Umgang mit Materialien sowie für
reits heute eine Recyclingquote von 90% auf. Das ist zum Teil sehr
intelligente Warenflüsse bringen. Je nachdem braucht es für die Um-
aufwendig. So nimmt die IT-Branche alle Geräte zurück. Das Recycling
setzung technische Anlagen für Recycling oder Wiederaufbereitungs-
geht hier bis zu seltenen Erden. Die Produkte werden auseinander-
anlagen. Es handelt sich um hochkomplexe und sehr kostenintensive
genommen und die Mikroteile anschliessend wieder in den Kreis-
Projekte, die sich vor allem langfristig lohnen.
lauf eingespeist. Ähnliches passiert bei Textilien oder beim Stahl. Es scheint mir wichtig zu sein, dass dies freiwillig geschieht. Solche Lö-
Zudem muss jede technologische Lösung grundsätzlich eine offene
sungen lassen sich nicht staatlich verordnen.
sein – auch in der Kreislaufwirtschaft. Je nach Branche und Produkten spricht man von globalen Kreisläufen. Hier müssen wir alle einen
Wie sieht erfolgreiches Recycling aus?
Beitrag leisten und ja nicht meinen, dass wir aus der Schweiz heraus
Recycling muss aus der Sicht des Konsumenten gedacht werden. Das
die pfannenfertige Lösung bieten können. Hier muss man sich inter-
braucht einen Paradigmenwechsel, die Einsicht, dass ich freiwillig mit-
national zusammenschliessen, sei das politisch im Rahmen der EU
mache, weil es sinnvoll und nachhaltig ist. Ist die Einsicht vorhanden,
oder auch über Firmenkonglomerate bzw. branchenweit.
muss diese multipliziert und das System implementiert werden. Wichtig sind die passenden Strukturen für die Verwertung. Es braucht
Was können die einzelnen Branchen tun?
Kapazitäten, um grosse Mengen anzunehmen und sauber, gut und
Jede Branche muss für sich definieren, was nachhaltig und sinnvoll
vernünftig zu rezyklieren. Natürlich braucht es auch geeignete Pro-
ist. Dann gilt es, in den Dialog mit dem Kunden zu treten. Vielleicht
dukte. Doch mittlerweile ist die Forschung schon weit. Ich gehe davon
kann man zusammen ein Bewusstsein schaffen für das, was man tut.
aus, dass es kaum mehr Waren gibt, bei denen sich das Recycling
Es bestehen gegenseitige Einflussmöglichkeiten – vom Konsumenten
nicht lohnt.
Richtung Handel und Herstellung wie auch umgekehrt. Diese Art Austausch findet ja bereits in vielen Branchen statt. Je nachdem gibt es
Wie kann sich der Schweizer Handel engagieren?
zum Beispiel saisonale Aspekte oder Fragen zur Herkunft zu berück-
Der Handel ist grundsätzlich bereit, beim Recycling Hand zu bieten. Je-
sichtigen. Manche Produkte kommen nur an ein oder zwei Orten auf
doch ist die Kostenfrage zu klären. Beim Recycling entstehen zum Teil
der Welt vor, andere sind überall erhältlich. Gewisse Produkte werden
immense Kosten; sie betreffen die Logistik und
saisonal einmal pro Jahr, andere fünfzig Mal im Jahr gebraucht. Je nach
eine komplette Infrastruktur. Da müssen alle
Branche bestehen andere Einflussfaktoren und müssen andere Fragen
mitmachen; es braucht die ganze Gesellschaft.
gestellt werden.
Sicher ist: Die Kosten müssen an die Verursacher überwälzt werden. Bei manchen Modellen wer-
Wie lässt sich Recycling fördern?
den die Kosten bereits beim Verkauf erhoben.
Recycling ist ein Schlüsselelement in der Kreislaufwirtschaft; in die-
Funktionierende Lösungen erfordern ein aus-
sem Bereich wird sehr viel geforscht. Manche Branchen weisen be-
geklügeltes Zusammenspiel.
Wir handeln 3/21
Direkt zum Videointerview
3
HandelsDialog
Zukunftsgeflüster Am 1. Digitalen HandelsDialog wagten die Experten Manuela Kägi, Andreas Burgener, Prof. Dr. Reto Föllmi sowie die Nachwuchstalente Julia Bucher, Guillaume Baldi und Tabea Hofer mit Input-Statements einen Blick in die Zukunft des Handels.
Mutige Vermarktung
Faire Bezahlung für alle
Julia Bucher, eine der Besten Lernenden KV Branche Handel 2019
Tabea Hofer, eine der Besten Lernenden KV Branche Handel 2021
«Der Schweizer Handel ist Vorreiter in der
«In der Digitalisierung sind andere Länder
Nachhaltigkeit. Wir haben sehr gute Inno-
der Schweiz voraus. Ein weiteres Thema sind
vationen und tolle neue Produkte. Doch in
die Öffnungszeiten. Die jungen Leute planen
der Vermarktung sind wir zu zurückhaltend.
heute weniger als früher. Spontan fällt ihnen
Zum Teil werden die Risiken übergewichtet
abends um zehn Uhr oder sonntags ein,
und die grossen Chancen verpasst. Im Aus-
noch einkaufen zu wollen. Darin steckt eine
land werden manch-
Herausforderung. Denn gleichzeitig möchten
mal
sie nur von 9 Uhr bis 16 Uhr arbeiten und viel
ähnliche
Produkte eingeführt, aber in der Ver-
Freizeit haben. Woher kommen also die Mitarbeitenden? Hätte ich ein
marktung fährt man viel grösser
Geschäft im Handel, so würde ich für faire Arbeitszeiten sorgen, die
auf. Es wäre gut, wenn die Kunden
auch in den Alltag der Mitarbeitenden und Kunden passen. Mein An-
online bereits sehen könnten, was
liegen ist ausserdem, dass alle in der Lieferkette fair bezahlt werden
im Laden vorhanden ist. Sonst ist
und nicht nur die grossen Marken.
man im Laden enttäuscht. Und nur
»
die glücklichen Kunden kommen
Bedürfnisse besser spüren
wieder.
Prof. Dr. Reto Föllmi, SIAW Universität St. Gallen, Lehrstuhl für
»
Internationale Ökonomie mit Schwerpunkten Aussenhandel und
Rein ins Dorf
Makroökonomie
«Der
Guillaume Baldi, einer der Besten Lernenden KV Branche Handel 2021
«
Das
Einkaufsverhalten
ändert
sich.
Welthandel
Finanzkrise,
obwohl
stagniert die
seit
der
Freihandelsab-
Immer mehr Menschen meiden die grossen
kommen zwischen 1990 und 2016 stark
Shoppingzentren und bevorzugen die klei-
zugenommen haben. Dies macht die Sache
nen Läden, die ihnen Geselligkeit bieten.
für die Händler und Exporteure immer kom-
Dieser Trend verstärkt sich mit dem Homeof-
plizierter. Darum nutzen nur die Hälfte der
fice. Mehr Händler werden die für sie teure-
Händler die Handelsabkommen – wie unsere
ren Einkaufszentren verlassen und sich zum
Daten zeigen. Für die Schweiz ist der Markt-
Beispiel
in
den
zugang nach wie vor ein zentrales Thema. Denn wir sind globaler
Dörfern niederlassen. Zu den grossen
ausgerichtet als ein durchschnittliches europäisches Land. Die euro-
Herausforderungen
päischen Nachbarn sind uns jedoch am nächsten und unsere wich-
zählt
auch
die Ökologie. Das hat mit
tigsten Handelspartner. Zukünftige Chancen sehe ich in den unauf-
dem Transport zu tun
haltsamen technologischen Entwicklungen. Mit Data Analytics können
wie auch mit der
wir die Bedürfnisse der Konsumentinnen und
Rückverfolgbarkeit
Konsumenten viel besser spüren und die per-
oder den eingesetzten
sonalisierte Kundenansprache beherrschen. Wir
Materialien. In Zukunft
werden schneller merken, ob das Produkt fliegt
wird die virtuelle Reali-
oder floppt. Anhand des Mobilitätsverhaltens
tät eine immer grössere
der Kunden werden zudem optimale Verkaufs-
Rolle im Schweizer
standorte gewählt.
Handel spielen.
4
»
»
Direkt zum Video
Wir handeln 3/21
HandelsDialog Mobiler Briefkasten
Absatzkanäle für Kleinproduzenten
Andreas Burgener, Direktor auto-schweiz
Manuela Kägi, Vorsitzende der Geschäftsleitung
«2030
sitzen Sie vielleicht in einem
Bio Partner Schweiz AG
Personenwagen und kommunizieren mit
«Der Handel
muss bis 2030 mehr Ver-
dem Bus, dass Sie jetzt dann bald an einen
antwortung für die Produktion übernehmen.
Verkehrsknotenpunkt kommen und ein-
Sich mit den Herausforderungen auseinander-
steigen möchten. Möglicherweise fährt der
setzen und echte Partnerschaften leben: zu-
ÖV dann wirklich, wenn er Kunden hat, und
sammen planen und zusammen Lösungen su-
nicht einfach leer durch die Welt. Sie haben
chen. Bei Wetterbedingungen wie in diesem
ein Human Machine Interface, mit dem Sie
Jahr auch Waren abnehmen, die vielleicht nicht den gängigen Standards entsprechen. Nicht
verschiedene Dienste abrufen können. So kommunizieren Sie auch mit Ihren Werkstätten.
nur wird dadurch Food Waste vermieden. Wir achten so
Der Lieferwagen könnte in Zukunft
auch wieder vermehrt die Arbeit von Menschen und
den letzten halben Kilometer anders
sichern ihr Einkommen. Neben Selbstbedienungs-
erledigen als heute. Ihren Koffer-
formaten, durchgängiger Automatisierung und On-
raum würden Sie vom Büro aus
lineshopping braucht es individuelle Formate. Diese
mittels einer App öffnen. Das ist
lassen Begegnungen und Austausch zu. Sie steigern
Ihr neuer Briefkasten. Irgendwann
die Wertschätzung von Lebensmitteln in ihrer Vielfalt und
nach 2030 könnte das robotisierte
ermöglichen, die Geschichten und Menschen hinter den Nahrungsmitteln
Palett bis zum Endkunden fahren.
besser zu kennen und stärker wertzuschätzen.
»
»
AUCH FÜR HANDELSFYRMEN: INVESTITIONEN MIT DEM SCHULER PETER STATT MIT EINEM HEAD OF IRGENDÖPPIS DISKUTIEREN.
FIRMENKUNDENGESCHÄFT, SCHWYZER ART: UNKOMPLIZIERT, VERLÄSSLICH, EFFIZIENT. szkb.ch/firmenkunden
Wir handeln 3/21
5
HandelsDialog
Raunen im digitalen Raum In acht Gruppen diskutierten die Gäste in drei 15-minütigen Fragerunden: Händler, Nachwuchstalente und Experten. Auszüge aus fünf Zusammenfassungen zum Thema Der Handel 2030:
Kreislaufwirtschaft
Logistik
Gastgeber: Andreas Steffes, Sekretär Handel Schweiz
Gastgeber: Georg Burkhardt, Geschäftsführer SVTL Schweiz. Verband
«Der
Anlass hat wunderbar
funktioniert. Ich empfand es als besonders inspirierend, über die Grenzen zu
hinweg
diskutieren.
Meine
Gäste
für temperaturgeführte Logistik
«Am
Handels-
Dialog habe ich erfahren,
dass
im Handel viele die
Logistik
be-
treffende Themen
stammten aus
diskutiert,
den Bereichen
von den Händlern
Produktion,
nicht der Logistik
B2B
und
B2C
– so kam eine grosse Vielfalt an
zugeordnet
aber
wer-
den. Das war für mich als Experte für Logistik sehr
Ideen
zusammen.
spannend. Deshalb begrüsse ich eine In-
Wichtigste
Erkenntnis:
tensivierung dieses Dialogs – und zwar ausgehend von beiden Seiten.
Wir haben bis heute kein be-
So halten wir uns gegenseitig auf dem neuesten Stand, zum Beispiel
lastbares Marktmodell für Kreislaufwirtschaft. Will man Produkte im
was Projekte wie Cargo Sous Terrain angeht. Die Vision: Bis 2030 wer-
Kreislauf erhalten, bevor sie Abfall werden, entstehen eine Reihe
den die Waren im Untergrund transportiert. Denn es ist klar, dass die
von Fragen: Wie weit muss ich die Produkte zum Beispiel in Ge-
Lieferungen via Luft mit zehntausenden Drohnen wenig Sinn machen.
bäuden zurückbauen? Rede ich dann von ganzen Gebäuden, die ich
Weitere Schwerpunktthemen in der Logistik sind die sogenannte letz-
im Kreislauf halte, oder von einzelnen Teilen, wie Nasszellen. Oder
te Meile und die urbane Logistik. Für entsprechende Lösungen müssen
von Maschinen, die ich für andere Aufgaben nutzen kann? Unse-
Politik, Handel und Logistik intensiv zusammenarbeiten. Ein anderer
re – nicht abschliessende – Antwort: Die Ideen müssen auf jeder
Punkt ist die Sicherheit der Supply Chains; hier sind auch innerhalb der
Wertschöpfungsstufe anders entstehen. Für eine funktionierende
Firmen die Bildungsanstrengungen zu verstärken. Bis 2030 ist die Di-
Kreislaufwirtschaft ist ausserdem das Thema Rückverfolgbarkeit
gitalisierung auch in der Logistik ein zentrales Thema. Zwar bestehen
zentral. Wenn ich weiss: «Was habe ich wo eingesetzt? Welche Pro-
bereits heute sehr viele Daten, doch ist man noch nicht in der Lage,
dukte habe ich im Einsatz?», kann ich mir Gedanken machen über:
sie für optimierte logistische Prozesse richtig auszuwerten. Hoffnun-
«Und WANN werden diese Produkte in der Kreislaufwirtschaft ver-
gen bestehen insofern, da sich immer mehr, auch Schweizer, Start-ups
fügbar?» – im Sinne von Urban Mining. Solange ich die Produkte
mit diesem Aspekt befassen.
nicht rückverfolgen kann, wird es sehr schwierig, die ausreichende
»
Menge an sekundären Materialien zu erhalten. Antworten auf
Waste
diese Fragen zählen wahrscheinlich zu den ersten zu erwartenden
Gastgeber: Roland Kunz, CEO, kiener + wittlin ag
Pionierleistungen. Auch wichtig: Die Themen Rückverfolgbarkeit und
«Ich war positiv überrascht, wie gut die Teil-
Kreislaufwirtschaft müssen materialübergreifend und industrieüber-
nehmer in den Diskussionen mitgemacht
greifend angegangen werden. B2C und B2B sollten in ihrer Gesamt-
haben. Das ist im virtuellen Raum nicht un-
heit betrachtet werden. Dafür braucht es offene und transparente
bedingt selbstverständlich. Gerne fasse ich ei-
Plattformen wie auch Digitalisierungstechniken. Als Verband sind wir
nige Punkte zusammen: Das Thema Waste be-
gefordert, die Diskussionsplattformen zu diesen zentralen Themen
trifft im engeren Sinn Abfall, Abfallentsorgung,
Direkt zu den
zu bieten und die Lösungsfindung zu fördern.
-trennung und -recycling sowie im Hinblick auf
Videos
6
»
Wir handeln 3/21
HandelsDialog den Gesamtprozess den Aspekt Verschwendung
sondere Stärke des Schweizer Handels oder überhaupt der Schweizer
insgesamt. Es geht also nicht nur um Materie,
Unternehmen. Manchmal lohnt es sich eben, zuerst zu schauen, was
sondern auch um den Umgang mit Zeit, Geld,
die Mitbewerber gerade im Ausland unternehmen, dann mitzuziehen
Energie, Know-how, Rohmaterialien und
oder nachzuziehen und es schliesslich qualitativ an die Spitze zu
Erdoberfläche – um nur einige Bereiche zu
schaffen. Eine zweite wichtige Erkenntnis: Bei den digitalen Systemen
nennen. Was den Abfall angeht, so haben
und Datenbanken sollten sich die Händler stärker durchsetzen. Heute
wir uns den Themen Entstehung, Ablauf-
befinden sich noch viele Handelsfirmen in der Sandwich-Position zwi-
daten, Ersatzteile, Preise von Reparaturen
schen Lieferanten und Kunden.
und Verpackungen gewidmet. Unsere Erkenntnis: Die Verantwortung für den Abfall wird heute noch oft dem Konsumenten überlassen, der sich unter Umständen alleingelassen vorkommt. Unter den Teil-
»
Innovation Gastgeber: Arno Zindel, Channel Director Distribution DACH, Canon (Schweiz) AG
«Der Fächer an Sichtweisen war
nehmern des HandelsDialogs herrscht
enorm, und das machte die
Vertrauen in neue Technologien, die Lö-
Diskussion sehr spannend.
sungen für kluge Abfallbewirtschaftung
Es ist ein grosses Poten-
bringen werden. Es wurde zudem die
zial an Ideenreichtum
soziale Verantwortung für Recycling,
vorhanden; das sollten
intelligente Produkte und Waste diskutiert. Dieser
wir unbedingt wei-
Aspekt sei nicht nur auf die Schweiz bezogen, sondern sollte global
ter nutzen. Idealer-
betrachtet werden. So tut man sich zunehmend schwer mit dem welt-
weise würde man die
weiten Arm-Reich-Gefälle. Es sei auch eine Form von Verschwendung,
Vielzahl der Themen
dass auf der einen Seite arme Länder mit einer armen Bevölkerung
an separaten Anlässen
überleben müssen und wir auf der anderen Seite im Überfluss leben.
vertiefen.
In den Diskussionsrunden waren sich die Teilnehmer bewusst, dass man als Konsument den Konsum eindämmen kann und muss. Sehr
Gerne gehe ich auf einige Punkte
interessant fand ich persönlich auch den Aspekt Zielsetzungen beim
ein: Im Handel sind wir immer mit Innovation
Umgang mit Abfall in Unternehmen. Unser Rat an Geschäftsführer:
konfrontiert, da wir als Verbraucher die Entwicklungen unmittelbar
Mach dir konkret Gedanken über den Umgang mit dem Abfall und
mitbekommen. Gerade im grenzüberschreitenden Handel wünscht
formuliere einige Ziele und Umsetzungsschritte. Die Gäste nannten in
man sich noch mehr Innovationen, so zum Beispiel in der Zollbüro-
diesem Zusammenhang Erwartungen an die Politik: Der Gesetzgeber
kratie; diese wird noch als zu kompliziert angesehen. Weitere Aus-
könnte Innovationen anstossen, damit sich die Betriebe beim Thema
sagen: Mit den zwei grossen Playern in der Schweiz wurden viele
Abfall stärker weiterentwickeln.
kleine Einzelhändler ein bisschen an die Wand gedrückt und sind ver-
»
schwunden. In diesem Zusammenhang sind innovative Formate von
Digitalisierung
neuen, spezialisierten Einzelhändlern um die Ecke für Gemüse, Fisch
Gastgeber: Elias Welti, Sekretär Handel Schweiz
«
Den
Austausch
und anderes erwünscht. Die Teilnehmer fanden: In der Dualität zwischen Online-Handel und stationärem Handel besteht ein grosser Pool
mit
für Innovationen. Das Ziel müsste sein, das Beste aus beiden Wel-
einem sehr breiten Teil-
ten zusammenzubringen. Im Hinblick auf 2030 ist es im Grosshandel
nehmerkreis wie Berufs-
oder Aussenhandel wichtig, wie sich die Schweiz in dieser neuen
einsteigern, alten Hasen,
Welt positioniert. Hier könnten Firmen auch unterstützt werden,
Beratern, Unternehmern
damit Prozesse einfacher und effizienter werden. Start-ups könnten
und Angestellten emp-
gefördert werden, indem zum Beispiel kleine
fanden wir als wirklich
Handelsunternehmen auf Plattformen sicht-
wich-
bar wären. Ausserdem sollte jedes Handels-
tigste Aussage war, dass die
spannend.
unternehmen für die nächsten fünf Jahre einen
Schweizer bei der Digitalisierung selten die Ersten sind. Sobald sie sich
Digitalisierungspfad skizzieren. Verbände und
eingehend mit der Thematik befasst haben, setzen sie die Lösungen
Verwaltung könnten Handelsunternehmen bei
jedoch oft besser als andere um. In diesem Ansatz steckt eine be-
der Umsetzung unterstützen.
Wir handeln 3/21
Die
»
Direkt zum Video
7
Digitalisierung
Menschen, vernetzt euch!
Am kürzlichen Online-Mediengespräch von Handel Schweiz war die aktuelle und zukünftige Lage im Handel das Kernthema. Innerhalb von drei Tagen wurden die Botschaften rund 80 Mal in den Schweizer Medien publiziert. Fazit: Es rollt die nächste Digitalisierungswelle heran. Sie kostet Milliarden. Die Händler haben innerhalb der vergangenen sechs Jahre in der Digi-
zwischen Kundschaft und Lieferanten. Beide haben eigene digitale
talisierung enorme Fortschritte gemacht. Damals ging Handel Schweiz
Systeme, die das KMU nutzen soll bzw. die mit dem eigenen System
von erforderlichen Investitionen von rund CHF 4 Mrd. aus – wahr-
kompatibel sein sollen. Es ist klar, dass dies mit zusätzlichen Kosten
scheinlich sind es inzwischen viel mehr. Die Budgets wurden mas-
und Aufwänden für die KMU verbunden ist. Allein die Kosten zu stem-
siv hochgefahren. Wenn wir davon ausgehen, dass die rund 35'000
men, kann diese Vernetzung verhindern. Hier fordert Handel Schweiz
Handelsbetriebe in den nächsten Jahren im Durchschnitt CHF 250'000
Fortschritte bei der Kompatibilität der digitalen Systeme. Dies würde
investieren, so sprechen wir von rund CHF 9 Mrd. Investitionen in Be-
die flächendeckende Digitalisierung im Handel stark vereinfachen und
reiche wie
beschleunigen. In Zukunft werden wir vermehrt mit der Forschung und
➜ Smarte Schnittstellen ➜ Big Data ➜ Sicheres Data Storage / Datenschutz ➜ Cloud-Lösungen ➜ Security ➜ Kataster der verbauten Rohstoffe und Rückverfolgbarkeit / Kreislaufwirtschaft
➜ ➜
den Hochschulen zusammenarbeiten. Vernetzung auch hier! Humane Vernetzung Um welche Themen es bis 2030 im Handel auch immer geht: Neben der digitalen Vernetzung muss die humane Vernetzung verstärkt werden. Das zentrale Stichwort lautet Kooperation – sei es unter Liefe-
Regulatorische Hürden und Auflagen
ranten, Händlern und Kunden oder zwischen
Resilienz der Lieferketten
Forschenden und Handelsunternehmen. Als Ver-
Das Thema digitale Vernetzung bietet grosse Herausforderungen. So
band wird Handel Schweiz solche Kooperationen
sind gerade im Grosshandel tätige KMU oft in der Sandwich-Position
fördern und unterstützen.
8
Direkt zum Video
Wir handeln 3/21
Rückblick und Ausblick
Abstimmung 1921 So gab ein leitender Beamter – damals die reichste Kategorie in der Schweizer Haushaltsstatistik – pro Monat CHF 275 für Nahrung und Genussmittel aus. Allein CHF 44 entfielen auf Milch und Rahm. Heute sind es CHF 634 für Essen und nochmals CHF 580 für Restaurants und Hotels. Krisen treffen den Handel immer wieder ins Mark. So schrieb im Jahr 1922 die Gewerkschaftliche Rundschau für die Schweiz: Die ungeheuerliche Wirtschaftskrise des Jahres 1921 kommt sowohl in den Totalzahlen der Einfuhr wie der Ausfuhr zur Geltung. Einer Einfuhr im Betrag von Fr. 4,2 Milliarden im Jahr 1920 stehen für 1921 nur Fr. 2,3 Milliarden gegenüber. Ein Einbruch um fast 50% in einem Jahr! Die Ausfuhr von Fr. 3,3 Milliarden 1920 sank auf 2,1 Milliarden. Ein Einbruch um rund ein Drittel! Am 30. Januar 1921 haben 71,4% der Schweizer die Volksinitiative für
1921 gab es den Grosshandel wie den Detail-
ein Staatsvertragsreferendum angenommen. Deshalb wurde hundert
handel. In der Schweiz beherrschten die gros-
Jahre später, am 7. März 2021, in der Schweiz über das Freihandels-
sen Warenhäuser und die kleinen Läden das Ge-
abkommen zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien abgestimmt –
schehen. Einer der Pioniere war Jelmoli, dessen
zum Glück mit den Frauen und mit positivem Ausgang!
Geschichte auf erste Aktivitäten im Jahr 1833
Vieles, was die Konsumentinnen und Konsumenten heute in den
zurückgeht. Der schnelle Erfolg lag dem damals
Warenkorb legen, bestimmte auch schon 1921 das Haushaltsbudget.
neuen Konzept der «fixen Preise» zugrunde.
Direkt zum Video
Handel 2021
«
Lisa Dang, eine der Besten Lernenden KV
durchsetzen. Hier wird noch viel Fokus darauf gelegt werden, CO2 zu
Branche Handel 2021, heute im Customer
reduzieren. Ich glaube, wir haben im Jahr 2021 schon sehr viel erreicht.
Relationship Management von Manor tätig.
Trotzdem könnte im Handel insgesamt die Effizienz gesteigert werden.
Am Mediengespräch von Handel Schweiz stell-
Das betrifft die eingesetzte Zeit wie auch den CO2-Ausstoss. Wir könn-
te das Nachwuchstalent «ihren Handel» vor.
ten zum Beispiel noch mehr an unserer Suffizienz arbeiten, also Mate-
Für die Zukunft sehe ich viel Potenzial. So
rial und Energie sparen. In der Schweiz sind wir noch nicht so innovativ
stelle ich mir vor, dass wir den Online-Handel
wie unsere internationalen Konkurrenten. So gibt es beispielsweise in
«
innerhalb der Schweiz mehr fördern müss-
Japan Plakate an den Haltestellen, die Produkte bewerben. Wenn ich
ten, so dass die Kundschaft weniger im Ausland einkauft. Was die
die Ware mit dem Smartphone einscanne, wird sie mir nach Hause ge-
Logistik angeht, könnte noch öfter SBB Cargo verwendet werden, die
liefert. Ich persönlich shoppe gerne bei meinem
Waren also auf den Gleisen transportiert werden. Es könnten auch ver-
eigenen Arbeitgeber. Ich sehe aber auch viele
mehrt Velokuriere eingesetzt werden. Es freut mich deshalb sehr, dass
tolle Dinge in Secondhandshops. Ich glaube, das
mein Arbeitgeber den Transport via Velokurier anbietet. Denn weniger
ist auch ein Trend, den viele Jugendliche ver-
CO2 auszustossen, ist für die ganze Welt eine Herausforderung, nicht
folgen. Innovationen im Recycling sind schon im
Direkt zum
nur für die Schweiz. Was wir immer wieder vernachlässigen, ist die
Trend, aber dies könnte mehr gefördert werden.
Videointerview
Umwelt. Hier müssen wir nicht langsam, sondern bald Massnahmen
Dafür braucht es alle.
Wir handeln 3/21
Direkt zum Video
9
Aus den Branchen
Rezykliertes Polyester
«
Martin Stoll, Inhaber Martin Stoll
oder Wandern. Textilien werden inzwischen zu 50% online gekauft.
Textilagentur GmbH
Immer weniger junge Leute gehen zum Einkaufen in die Stadt. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Arbeitsbekleidung ist hoch,
In der Textilbrache sind Design, Vertrieb und
beispielsweise auf dem Bau. Die Stoffe sind hier oft aus 100% Baum-
Verkauf noch oft in der Schweiz angesiedelt.
wolle und müssen stabil sein. Der weltweit meistverkaufte Stoff ist
Schweizer Marken verlegen vermehrt die
Denim. Im Trend liegen Stoffe wie Bio-Baumwolle oder rezykliertes
Produktion von China nach Europa – zum
Polyester, die sich auch bei den grossen Playern gut verkaufen. Das
«
Beispiel in die Ostblock-Länder oder in die
Recycling ist durch Zertifikate belegt. In Italien wird vor allem Wolle
Türkei. Die Produktion in Europa hat den Vorteil, dass die Marken ra-
rezykliert. Der gesamte Bedarf an Stoffen lässt sich jedoch nicht über
scher auf Trends aufspringen können. Billigware kommt vor allem aus
Recycling abdecken.
Fernost. Konsumenten verändern ihre Erwartungen an Textilien. In
Berufe in der Textilindustrie sind nicht mehr
der Arbeitswelt ist mehrheitlich Casual Look angesagt. Mode muss
sehr gefragt. Auch erfolgreiche Detailhändler
vor allem günstig sein; rund zwei Drittel der Konsumenten tragen No-
finden oft keinen Nachfolger mehr. Am KaDeWe
Name-Jeans. Mit den mehrmals pro Jahr wechselnden Trends werden
in Berlin lassen sich mögliche Trends für Waren-
Kleider immer weniger lang getragen. Wahrscheinlich wird auch keine
häuser ablesen. Das Einkaufen soll ein kleines,
Socke mehr geflickt. Gleichzeitig wird für das richtige Sport-Outfit
eher luxuriöses Abenteuer sein, mit Food &
viel Geld investiert. Das gilt zum Beispiel für die Sportarten Radfahren
Drink inklusive.
Direkt zum Videointerview
Trends im Detailhandel
«
Dagmar Jenni, Direktorin Swiss Retail
Asien oder in die USA zu halten, um etwaige technologische Trends,
Federation
die in die Schweiz kommen könnten, frühzeitig zu erkennen und zu bewerten. Dabei hilft auch unsere Trendplattform Future Retail Swit-
Es ist erfreulich, dass die Schweizer Detail-
zerland. Es ist heute wichtig, Daten aller Touchpoints zum Kunden zu
händler trotz rund 50% höheren Vorleistungs-
verknüpfen, um beispielsweise eine personalisierte Beratung und ein
kosten als ihre Mitbewerber in den Anrainer-
besseres Kundenerlebnis zu bieten. Ein weiterer Trend im Detailhandel
staaten wettbewerbsfähig unterwegs sind.
ist, dass Nachhaltigkeitsaspekte beim Kaufentscheid immer mehr Ein-
«
Es zeigt sich auch, dass die Händler mit an-
fluss haben. Diese können unterschiedlichste Facetten haben und bei-
gepassten Konzepten agil auf den Strukturwandel reagieren und die
spielsweise das Sortiment, Produktangaben, die Produktion oder die
Produktivität steigern konnten. Der Einkauf in der Schweiz ist in den
Recyclingfähigkeit der Produkte betreffen. Wir beobachten beim Nach-
vergangenen 25 Jahren um 28% günstiger geworden, sodass die Preise
haltigkeitsthema häufig das sogenannte «Atti-
in den vier Nachbarländern im Durchschnitt nur noch 19% tiefer lie-
tude-Behaviour-Gap»: Die Kundschaft handelt
gen als hier bei uns - trotz der höheren Kostenbelastung. Neben der
nicht entlang ihrer eignen Wertvorstellungen. Die
Optimierung der Wertschöpfungskette in den letzten Jahren, war das
Herausforderung der Detailhändler ist, der Kund-
Dauerbrenner-Thema die Digitalisierung und der Onlinehandel. Die Di-
schaft zu helfen, dieses Gap zu überwinden. Ge-
gitalisierung treibt die Innovation bei den Detailhändlern an. Um in der
nerell hat der Detailhandel auch in der Pandemie
heutigen digitalen Zeit erfolgreich zu sein, setzen immer mehr Händler
gezeigt, dass er anpassungsfähig und innovativ
Direkt zum
auf eine Omni-Channel Strategie. Es lohnt sich zusätzlich den Blick nach
ist. In diesem Sinne, die Zukunft bleibt spannend!
Videointerview
10
Wir handeln 3/21
Aus dem Vorstand
Wertschöpfungskette
«
Matthias Anliker, seit 2021 Mitglied im
Eines meiner persönlichen Anliegen ist die Verantwortung des Han-
Leitenden Ausschuss von Handel Schweiz
dels innerhalb der Wertschöpfungskette. Ein fairer Handel gibt allen eine Chance, sich zu entwickeln. In diesem Kontext ist der Handel ein
In meinem hauptberuflichen Umfeld als
wichtiger Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung unserer Welt und Ge-
Unternehmensentwickler bei Leiser AG bin
sellschaft – über alle Branchen hinweg, national wie international. Die
ich in einem sehr spannenden und ver-
Mitarbeiter sind die Basis, um Mehrwerte für die Kunden zu schaffen.
antwortungsvollen Umfeld tätig. Das Wissen
Daher ist bei Handel Schweiz die Ausbildung eine Kernaufgabe – an-
«
aus der Praxis lasse ich sehr gerne in die Ver-
gefangen beim Lehrstoff auf dem Niveau Volksschule über das En-
bandstätigkeit einfliessen. Als Vorstandsmitglied und aktuell als Vize-
gagement in der kaufmännischen Grundbildung bis hin zum Aussen-
präsident des Verbands der Schweizerischen Baumaschinenwirtschaft
handelsfachmann beziehungsweise zur -fachfrau und zu diversen
VSBM pflege ich seit 2014 sehr gute Kontakte zu Handel Schweiz.
Weiterbildungen.
Ich freue mich mitzuhelfen, optimale Rahmenbedingungen für einen
Für alle Händler gilt: Beim Kontakt zu Kunden
freien, starken, nachhaltigen und zukunftsorientierten Schweizer Han-
müssen aus einem riesigen Sortiment mass-
del zu schaffen. Ein Verband ist nur so stark wie die Summe seiner
geschneiderte Lösungen angeboten und somit
Mitglieder. Mit über 33 Branchenverbänden und mehr als 4’000 Unter-
langjährige, stabile und positive Partner-
nehmen aus den verschiedensten Sparten kommt eine Vielzahl an Er-
schaften kreiert werden. Auch hier kann uns
wartungen, Bedürfnissen und Interessen zusammen. Diese gilt es zu
der Austausch von Erfahrungen gemeinsam
strukturieren und zu bündeln.
stärker machen.
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Schwarmintelligenz
«
Daniel Broglie, seit 2021 Mitglied im
le Grenzen werden weniger wichtig, die Grossen immer grösser. The
Leitenden Ausschuss von Handel Schweiz
Winner takes it all. Für alle anderen müssen trotzdem die relevanten Nischen gefunden werden. Nachhaltigkeit: Greta lässt grüssen. Wir
Der Handel ist einer der wichtigsten und äl-
tun gut daran, unsere Produkte und Dienstleistungen echt nachhaltig
testen Geschäftszweige der Welt. Handel ist
zu gestalten; auch Recycling und Logistik gewinnen an Bedeutung.
für die kleine Schweiz besonders wichtig.
Konnektivität: Die Vernetzung jeglicher Geräte untereinander bringt
Handel ist für mich Passion. Ich bin seit ei-
enorme Auswirkungen mit sich. Die Stichwörter lauten Digitalisierung,
«
nigen Jahren Mitglied im Vorstand von Han-
Automatisierung, individualisierte Massenproduktion. Der Mensch,
del Schweiz. Verbände waren früher ein Privileg, eine Ehre. Heute in
der analoge, unkopierbare Mensch, wird für den Kaufentscheid in Zu-
der schnelllebigen Zeit mit den vorhandenen Überkapazitäten stehen
kunft immer wichtiger.
Verbände auf dem Prüfstand. Ich trage gerne meinen Teil dazu bei,
Aus- und Weiterbildung sind für mich Kern-
dass Handel Schweiz für die Mitglieder einen relevanten Beitrag leis-
elemente einer Verbandstätigkeit. Es macht sehr
tet. Die Herausforderung lautet aus meiner Sicht: gelebtes Netzwerk.
viel Sinn, dass der Verband generelle Themen
Nur wenn es uns gelingt, Brücken zu bauen zwischen unseren Mit-
aufgreift und die weitere Bildung umsetzt –
gliedern und dem Verband, lebt und gedeiht unser Netzwerk. Meine
beispielsweise bei komplexen Zollangelegen-
Prämisse lautet: Schwarmintelligenz. Wir tun gut daran, wenn wir in
heiten oder Mehrwertsteuern. Dasselbe gilt
Zukunft die drei Megatrends Globalisierung, Nachhaltigkeit und Kon-
zum Beispiel für den Umgang mit neuen Tools.
nektivität intensiv unter die Lupe nehmen. Globalisierung: Nationa-
Da kann der Verband uns alle weiterbringen.
Wir handeln 3/21
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Unternehmen
Reise vom Feld zum Teller
Bio wird immer stärker zum Wachstumsmarkt, wie 20% Wachstum
Bio boomt, wird die Ware knapper – die Landwirtschaft wird nicht so
im Jahr 2020 und ein Marktanteil von fast 11% eindrücklich zeigen. Der
schnell reagieren können und die klimatischen Bedingungen sind dar-
führende Anbieter von Bioprodukten im Schweizer Fachhandel heisst
über hinaus anspruchsvoller geworden. Missernten oder Überbestände
Bio Partner Schweiz. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Seon hat in den
sind die Folgen. Es scheint mir sehr wichtig, Partner zu haben, die nicht
letzten elf Jahren den Umsatz auf CHF 160 Mio. verdoppelt. Der Fokus
nur bei eitlem Sonnenschein da sind, sondern auch, wenn es Heraus-
liegt auf dem individuellen Biofachhandel, der insbesondere in der Ver-
forderungen zu meistern gibt.»
marktung stark unterstützt wird. Neben dem Biofachhandel kommen die 4‘000 Kunden aus dem Handel, der Gastronomie und der Verarbeitung.
Einer der Partner heisst Biomilk. Andreas Lieberherr, Mitglied des
Rund 400 Mitarbeitende sind an den Standorten Seon, St. Blaise und in
Verwaltungsrates, plädiert für Transparenz in der Wertschöpfungskette:
15 eigenen Läden in der Deutschschweiz und im Tessin tätig. Im Lager
«Wenn ein Jogurt CHF 1,80 oder CHF 2 kostet, soll bekannt sein, wer davon
in Seon stehen 10‘000 Artikel schweizweit zur Verfügung, die mit einer
wie viel bekommt. Wir machen bei uns auch Vollkostenrechnungen,
eigenen, ökologisch ausgerichteten Lastwagenflotte oder per Bahn-
damit wir sehen: Was braucht es, um eine Kuh so zu halten, dass ein
transport geliefert werden.
gutes Produkt entstehen kann? Die Verteilung in der Wertschöpfungskette muss so sein, dass alle ihre Arbeit gut machen können.» Zur Trans-
Manuela Kägi, Vorsitzende der Geschäftsleitung, erklärt: «Das Be-
parenz gehört auch, dass Kunden die Produktion verfolgen können. QR-
treiben unserer eigenen Läden zeigt uns unmittelbar, wie heraus-
Codes auf den Produkten von Biomilk verlinken zu Porträts der Bauern.
fordernd es für unsere Kundschaft ist, nachhaltig zu wirtschaften.» Damit
Kunden können zudem in die Molkerei oder zu den Bauern kommen und
die Reise vom Feld bis zum Teller für alle in der Wertschöpfungskette
selber sehen, wie produziert wird.
erfolgreich und damit nachhaltig sein kann, braucht es echte Partnerschaften, betont Manuela Kägi. «Dieses Vorgehen ist keine romantische
Gerade beweist Bio Partner mit einem neuen Produkt, wie aus Partner-
Haltung, sondern eine nachhaltige Investition. Wir stehen vor grossen
schaft Innovation entsteht. Indem Bio Partner die zwei Bio-Pioniere Soya-
Herausforderungen, was die Verfügbarkeit von Rohstoffen angeht. Wenn
na und Biofarm zusammengeführt hat, ist der erste breit erhältliche Haferdrink aus Schweizer Bioanbau entstanden. Auch bei importierten Produkten spielen Nachhaltigkeit und fairer Handel eine wichtige Rolle. So ist Pakka mit dem grossen Nusssortiment einer der strategischen Geschäftspartner von Bio Partner. Für jedes in der Schweiz verkaufte Produkt fliessen 5 Rappen in die Pakka Foundation. Sie unterstützt Projekte in den Ursprungsländern, zahlt und garantiert den Südpartnern stabile Mindestpreise, finanziert teilweise Ernten vor und schliesst langfristige Verträge ab.
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Wir handeln 3/21
Entwicklung der Ertragslage blieb in den vergangenen drei Monaten positiv. Eine Mehrheit der Umfrageteilnehmenden konnte den mengenmässigen Warenverkauf gegenüber dem Geschäftslage, Urteil Situation des affaires, jugement Vorjahresquartal ausweiten. Die Lieferfristen sind vermehrt 60 angestiegen. Nachdem die Grosshändler seit Ende 2019 40 Lagerabbau vermelden, sind die Lagerbestände im einen Berichtsquartal im Vorjahresvergleich erstmals wieder ange20 stiegen. Die Bestände werden als angemessen beurteilt. Die Zahl 0der Beschäftigten wurde erneut erhöht und wird trotzdem−20vermehrt als zu niedrig angesehen. Die Verbesserung der Wettbewerbsposition setzt sich im Berichtsquartal fort. −40 Als wichtigster Hemmnisfaktor gilt mit einem Anteil von 40% 2017 2018 2019 2020 2021 die wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Bei der letzten originalKOF-Umfrage von Handel Schweiz gaben 92% der Von einer ungenügenden Nachfrage sind immer weniger glatteSchweizer Komponente/lissé befragten 500 Grosshändler an, dass die Geschäftslage gut Grosshändler eingeschränkt. Leicht zugenommen haben die oder befriedigend sei. Bei der Nachfrage ist eine Beschleunigung zu Meldungen bezüglich eines Mangels an Arbeitskräften; 12% beobachten – das bestätigt jeder zweite Grosshändler. Auch zur ErNachfrage, 3 Monate der Betriebe sindletzte davon betroffen.
glatte Komponente/lissé
Grosshandel 60
Nachfrage, letzte 3 Monate Demande, 3 derniers mois
40 20
Aufhellung macht Freude
tragslage gibt es positivemois Nachrichten. Über die Hälfte der Befragten Demande, 3 derniers
60 Dieerwirtschaftet Nachfrageerwartungen dreibeklagen Monate hier mehr Ertrag. für Nur die 9% kommenden der Unternehmen sindeine im positiven die Unternehmen etwas Abnahme. Bereich, Auch mengenmässig können sind mehraber Waren verkauft 40 weniger zuversichtlich als im Vorquartal. Die Lieferfristen werden. 20 dürften sich bei 61% der Umfrageteilnehmenden verlängern, bereiten zum Teil und gestörten Lieferketten. Diese haben die bei Sorgen 36% konstantdiebleiben lediglich bei 3% sinken. 0 Kosten verzehnfacht. DasBeschäftigung verlangsamt denzu TransNach wie für vorneue ist Container mit einem Anstieg der −20 port undDie verteuert die Waren für den Grosshandel wie auch für den rechnen. Einkaufsund –Verkaufspreise dürften weiter Konsumenten. ist die Entwicklung beim Personal. Während in spürbar steigen. Positiv Der Optimismus hinsichtlich der künftigen −40 den vergangenen Quartalen abgebaut wurde, kommt es nun 2017dauert 2018 Personal 2019 2020 2021 Geschäftslage an.
0
−20 −40
2017
2019
2020
2021
Schweizer Grosshandel 2021
original glatte Komponente/lissé
60 40
Lager VJQ
Geschäftslage
20 20 10 0 0 −20
Nachfrage
−10 −40 −20 −30
zu einer wachsenden Anzahl an Neueinstellungen. original
2017
2018
2019
2020
2021
glatte Komponente 2017 2018
2019
2020
2021
2019
2020
2021
original
original glatte Komponente
glatte Komponente/lissé
Lager VJQ
Beschäftigte, letzte 3 Monate
20
40
10
20
0 26.10.2021 / Nina Mühlebach
0
−10
−20
−20 −30
−40 2017
2018
2019
2020
original glatte Komponente
Die Kommentare orientieren sich vor allem an den von Saison- und Zufallseinflüssen bereinigten Werten (glatte Komponente). Beschäftigte, letzte 3 Monate
4
2018
2021
2017
2018
original glatte Komponente
VJQ = Veränderung gegenüber Vorjahresperiode
40
Aus den einzelnen Sparten
20
Handelsvermittlung: Erstmals seit einigen Quartalen wird die Entwicklung wieder als günstig angesehen. Landwirtschaftliche Grundstoffe: Die Grosshändler berichten nach wie vor von einer guten Geschäftslage. Nahrungs- und Genussmittel: Der mengenmässige
0
Warenverkauf konnte im Berichtsquartal den Vorjahreswert übertreffen. Gebrauchs- und Verbrauchsgüter: Die Firmen beurteilen die Geschäftslage als gut. Die Nachfrage dürfte weiter ansteigen. IT: 60% der Befragten bezeichnen die Geschäftslage als günstig. Der mengen-
−20
mässige Warenverkauf konnte erneut spürbar ausgeweitet werden. Auch die Ertragslage hat sich erfreulich entwickelt. Maschinen und
−40Ausrüstungen:
Die Geschäftslage wird als ausserordentlich positiv bezeichnet. Die Grosshändler gehen von einer weiteren Zunahme der
Nachfrage 74% der befragten 2017aus. Sonstiger 2018 Fachgrosshandel: 2019 2020 2021 Grosshändler melden eine positive Entwicklung des mengenmässigen Warenverkaufs. original
glatte Komponente
VJQ = Veränderung gegenüber Vorjahresperiode
Wir handeln 3/21
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KV-Lehre Branche Handel
363 x frische Kraft
363 junge Menschen haben kürzlich die KV-Lehre Branche Handel abgeschlossen. Die 14 besten Lernenden 2021 hat Handel Schweiz
«
speziell geehrt. Mit sieben haben wir uns persönlich unterhalten.
Baldi war wäh-
ist sie in der Landi Seetal AG als Sachbearbeiterin im Rechnungs-
rend seiner Lehre bei Coop in Renens tätig.
Der 22-jährige Guillaume
wesen tätig. In zwei Jahren wird sie eine Weiterbildung anfangen. Die
Seit seiner Kindheit fühlt er sich dem Handel
Digitalisierung wird auch in Zukunft zentral sein, so Tabea Hofer. Sie
verbunden. Guillaume Baldi: «Mir gefällt das
kann sich aber auch vorstellen, dass in einigen Jahren der stationäre
«
ganze Ambiente. Im Handel gibt es viel zu ler-
Handel wieder vermehrt Aufwind erhält. Vielleicht hat sich dann die
nen. Der Handel ist ständig im Wandel und man
Kundschaft stark an den digitalen Handel gewöhnt und sucht wieder
muss immer wieder auf andere Menschen ein-
gehen.» Zu den Stärken des Schweizer Handels zählt seiner Ansicht nach der Export – insbesondere auch von Luxusgütern. Mit seiner sehr guten Abschlussarbeit liegt Guillaume Baldi auf dem zweiten Rang. In einem nächsten Schritt bildet er sich als Immobilienmakler weiter, um
«
«
vermehrt das authentische Einkaufserlebnis vor Ort. Manor in Basel ist der Lehrbetrieb der 20-jährigen
tilien brachte sie in Kontakt mit ihrem heutigen Arbeitgeber. Nun will sie vor allem in ihrem Be-
im familieneigenen Betrieb mit Immobilien zu handeln. Die 19-jährige
Tabea Hofer
«
ruf Fuss fassen und später eine Weiterbildung im
hat bei der
Landi in Bolligen gelernt. So kam sie zu ihrem
digitalen Marketing beginnen. Im Handel stehen einem sehr viele Türen offen, erklärt sie: «In den
Beruf: «Zuerst schnupperte ich im Detailhandel,
zahlreichen Handelsbranchen findet sich immer eine spannende Tätig-
weil ich mich für Verkaufsgespräche interessier-
keit.» Dass der Schweizer Handel sich stetig weiterentwickelt und vor
«
te. Während der Schnupperlehre in der Landi
allem auch mit der Digitalisierung mitgeht, gehört ihrer Ansicht nach
wurde ich jedoch gefragt, ob ich nicht das KV
zu den Stärken. Doch hier sind noch längst nicht alle Potenziale aus-
Branche Handel machen möchte.» Momentan
geschöpft. Das gelte ebenfalls für den Export, findet Mara Odermatt.
Impressum Herausgeber: Handel Schweiz, Postfach, Güterstrasse 78, 4010 Basel • Auflage: 5'500 Ex. • Sprachen: Deutsch, Französisch Inserate/Werbung: Tel. +41 61 228 90 30, E-Mail: werbung@handel-schweiz.com Konzept, Design, Redaktion: Iris Wirz c&p communications, iriswirz.com
14
Mara Odermatt. Ihr Interesse an Tex-
Fotos: / 1: © goir – stock.adobe.com • © atoss – stock.adobe.com • © istockphoto.com / martin-dm • © istockphoto.com / m-imagephotography • © istockphoto.com / bfk92 • © istockphoto.com / cosmin4000 | / 2: © istockphoto.com / gorodenkoff | / 3: © istockphoto.com / AzmanJaka | / 4: © Yaroslav – stock.adobe.com • © Pixel Embargo – stock.adobe.com | / 5: © lena_zajchikova – stock. adobe.com • © Mamuka Gotsiridze – stock.adobe.com | / 6: © SimpLine – stock.adobe.com • © alexlmx – stock.adobe.com | / 7: © picsfive – stock.adobe.com • © Scanrail – stock.adobe.com • © donatas1205 – stock.adobe.com | / 8: © istockphoto.com / skynesher | / 9: watson.ch | / 12: © Bio Partner Schweiz AG • © Biomilk AG | / 13: © ETH Zürich | / 14: © istockphoto.com / Suriyapong Thongsawang | / 16: © PayPal | / 18: © Richard de Stoutz • © istockphoto.com / MediaProduction | / 19: © Richard de Stoutz | / 20: © istockphoto.com / kokouu
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KV-Lehre Branche Handel
«
Fabienne Oesch
war nach der Kantons-
schule auf der Suche nach beruflicher Erfahrung und fand den Einstieg bei Coop in Wangen
«
bei Olten. Hier hat sie sich von Anfang an sehr
«
Die 18-jährige
Estefania Bassi
hat wäh-
rend ihrer Lehre den Online-Handel mit Türen und Zargen kennengelernt. Ihr Lehrbetrieb – das Unternehmen JELD-WEN Schweiz mit Sitz
«
in Bremgarten – setzt als Profi-Grosshändler
gut aufgehoben gefühlt. Nach der Lehre ist sie nun mit Begeisterung im Einkauf tätig. Zudem
für Türen auf den Online-Handel. Das Wunsch-
hat sie im August berufsbegleitend die Berufs-
modell lässt sich jedoch noch nicht online konfi-
matura begonnen. Eine der grossen Stärken ihres Arbeitgebers sieht
gurieren. Die Kunden senden die Pläne per Mail, welche anschliessend
sie in der landesweiten Vernetzung. Falls sie einen Wunsch frei hätte,
in die Arbeitsvorbereitung gelangen. Für Estefania Bassi war bei der
würde sie sich für längere Öffnungszeiten entscheiden. Für die Zukunft
Lehrstellensuche von Anfang an klar: «Den Handel finde ich viel in-
erwartet sie eine weitere Zunahme des Online-Shoppings. «Immer
teressanter und abwechslungsreicher als andere Branchen.» Ihre Er-
mehr Firmen werden darauf setzen», ist sich die 19-Jährige sicher.
wartungen wurden erfüllt: Als Lernende hat sie den gesamten Prozess
«
Nick Vogel
vom Einkauf der Rohstoffe über die Produktion und den Vertrieb bis
ist 18 Jahre alt und hat die
KV-Lehre bei Schwarz Stahl AG in Lenzburg abgeschlossen. Das fast 200-jährige Familienunternehmen hat ein vielseitiges Angebot mit
«
Stahl und Metall, Haustechnik und Tiefbau, Hochbau und Schliesstechnik. Zudem betreibt die Firma in Lenzburg ein eigenes Handwerker-
zentrum. Nick Vogel schätzt die Abwechslung im Handel. Er weiss aus Erfahrung: «Jeder Kunde hat unterschiedliche Bedürfnisse. Prei-
«
zur Auslieferung und Rechnungsstellung kennengelernt.
Raphael Gruber
(24) hat die Lehre
bei Stöckli Medical in Oberkirch LU abgeschlossen. Zum Handel kam er nach einem abgebrochenen Studium. Das KV Branche Han-
«
del schien ihm die bessere Alternative als der Beginn eines anderen Studienganges. Nun will er einige Jahre in seinem Beruf tätig sein: «Ich
se und Verfügbarkeiten von Handelswaren können sich täglich ver-
möchte erleben, wie es ist, wenn man sich zu 100% dem Job fügen
ändern. Dementsprechend muss man sich jeden Tag auf eine neue
muss.» Zudem wird er Weiterbildungen belegen – sei es beim Arbeit-
Situation einstellen.» Nick Vogel will nach einigen Jahren Berufs-
geber oder in der Branche Handel. «Ohne Importe kann der Schweizer
erfahrung ein Wirtschaftsstudium beginnen. Er meint vorausschauend:
Handel nicht überleben», ist Raphael Gruber überzeugt. «Fallen in Zu-
«Mit diesem zusätzlichen Wissen kann ich später Führungspositionen
kunft Arbeitsplätze weg oder werden neue entstehen? Die Kernfrage
übernehmen.»
ist, was innerhalb der nächsten zehn Jahre passieren wird.»
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Wir handeln 3/21
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Zahlungsmethoden
Komplettlösung mit PayPal
Mehr denn je verlassen sich Verbraucher auf digitale Einkaufs- und
line sowie am Point of Sale optimieren.
Zahlungsmöglichkeiten. Dabei wünschen sie sich eine Auswahl an Zahlmethoden. Laut einer Studie des Wirtschaftsprüfers KPMG gibt
Optimierung für Händler, Flexibilität für Kunden
fast die Hälfte der Befragten (48%) als Grund für den Abbruch eines
Die neue PayPal Commerce Plattform für Händler in der Schweiz
Online-Kaufs das Fehlen der bevorzugten Bezahlmethode an. Man-
setzt als Komplettlösung genau dort an: Händler erhalten gesammelt
gelnde Auswahl bei den Bezahlmethoden ist damit der zweithäufigste
Zugriff auf die Produkte und Services von PayPal, die für Betrieb und
Grund für einen Kaufabbruch in der Schweiz, lediglich von zu hohen
Wachstum ihres Geschäfts notwendig sind. Zudem bietet sie ein kom-
Versandkosten übertroffen (69%). Dass die Schweizer eine möglichst
plett neues Benutzererlebnis mit vollständig integrierten Zahlungs-
grosse Auswahl verschiedener Bezahlmethoden bevorzugen, zeigt
methoden sowie KI-unterstütztem Betrugsschutz und hilft Händlern
auch das Schweizer E-Commerce Stimmungsbarometer der Schweize-
so, Abläufe zu optimieren und ihr Geschäft auszubauen. Die PayPal
rischen Post und der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. Laut dieser
Commerce Plattform und ihre Services können von allen Händlern
Studie bevorzugen die meisten Befragten die Zahlung per Kreditkarte
mit einem PayPal-Geschäftskonto ohne weitere Integration in ihrem
oder Rechnung (jeweils 76%), dicht gefolgt von Mobile Payments
Konto genutzt werden.
(35%), der PostFinance-Debitkarte (32%) sowie PayPal (31%). Ein sicherer und ausgewogener Mix an Zahlarten ist für Online-Händler in
Mit dem neuen PayPal Checkout können Händler
der Schweiz also entscheidend.
nun mit einer einfachen Integration Zahlungen mit PayPal, Kreditkarte und Lastschrift akzeptie-
Mit den wachsenden Bedürfnissen der Kunden steigen zugleich die
ren. Damit bieten sie Kunden die Flexibilität, so
Anforderungen an Einzelhändler. Gerade für kleine Unternehmen kann
zu zahlen, wie sie wollen und erreichen auch
es jedoch herausfordernd sein, sich schnell anzupassen und gleich-
Kunden ohne PayPal-Konto.
zeitig Themen wie Betrugsprävention im Blick zu behalten. Um den
Um mehr über die weiteren Services und Produkte der PayPal Com-
Kundenerwartungen gerecht zu werden, müssen sie ihr Geschäft on-
merce Plattform zu erfahren, scannen Sie den QR-Code.
16
Wir handeln 3/21
Aussenhandel
Freihandel spart Kosten Auch die Schweizer Aussenhandelsspezialisten melden für dieses
vor allem für Unternehmen, die Cross Trade betreiben, also von der
Jahr eine verbesserte Geschäftslage. Für 2021 rechnen rund 40%
Schweiz aus mit Waren handeln, die aus Drittländern in andere Dritt-
der Befragten mit einer Zunahme. Für den Zeitraum 2022 bis 2024
länder geliefert werden.
gehen 27% der Aussenhandelsexperten von einem Boom und 17% von einer Stagnation auf niedrigem Niveau aus. 46% finden es für
Prozesse neu denken und umsetzen
eine Prognose zu früh.
Für 48% der Befragten hat die Kreislaufwirtschaft einen hohen Stellen-
Aussenhandel: Entwicklung 2021
diese Anforderungen zu erfüllen, ist Know-how zentral. Doch daran scheint es in einem Drittel der Firmen noch zu fehlen. Gemäss der
4%
Umfrage gehen 16% der Befragten davon aus, dass in ihrem Unter-
14%
nehmen das Wissen über Kreislaufwirtschaft noch fehlt. 11% meinen, 41%
Wie 2015 bis 2019
konzipieren (18%), neue Lieferanten zu finden (11%), Verträge zu verändern (8%) und mit den steigenden Kosten umzugehen (8%). Um
Verschiedene Keine Antwort
wert, sei es jetzt (9%) oder in Zukunft (39%). Es gilt, Prozesse neu zu
Steigerung
20%
dass die Lieferanten das erforderliche Know-how nicht besitzen und 7% finden, dass es an passenden Fachkräften fehlt.
Aussenhandel: Grösste Veränderungen bis 2030 Mitarbeitende
21%
8%
Wie 2020
Transport und Logistik
Der Freihandel ist für Firmen, die im Aussenhandel tätig sind, sehr
26% 19%
Vertriebskanäle / Märkte
wichtig. In der Umfrage gaben 84% der Unternehmen an, dass die Freihandelsverträge zwischen der Schweiz und anderen Ländern für sie sehr wichtig seien bzw. sie damit Zeit und Kosten sparen. Freihandelsverträge zwischen Drittländern sind für 57% der Firmen wich-
23%
tig bzw. helfen ihnen ebenfalls, Zeit und Kosten zu sparen. Das gilt
Aussenhandel: Bei Kreislaufwirtschaft gefordert Verschiedenes Zu hohe Kosten Verträge ändern
Neue Lieferanten finden
Digitalisierung
24% Nachhaltigkeit / Kreislaufwirtschaft
Bis 2030 erwarten die Aussenhandelsspezialisten die grössten Veränderungen in den Vertriebskanälen, in den Märkten, bei der Kund-
7% 8% 34%
8%
Mangel an Know-how und Fachkräften
schaft und im Marketing (26%), bei der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft (24%), in der Digitalisierung (23%) sowie bei Transport, Logistik und Lagerhaltung (19%).
11%
14% Keine Antwort
18% Prozesse neu konzipieren
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Wir handeln 3/21
17
Aussenhandel
Know-how-Power Wir gratulieren den 105 neuen Fachkräften im Aussenhandel
hat. Bei den Absolventinnen und Absolventen stiess er mit seinem Rat
ganz herzlich.
auf offene Ohren. Martin Schuler, Präsident der Prüfungskommission für die Weiterbildungen im Aussenhandel, betonte den hohen Stellen-
Die frisch gebackenen Spezialisten im Aussenhandel sollten dem
wert der eidgenössischen Prüfungen für die
«Globalisierungschampion Schweiz» Sorge tragen und sich inner-
Wirtschaft: «Wir benötigen in der Schweiz
lich auf immer wieder neue Herausforderungen und Veränderungen
gute Fachleute im Aussenhandel. Denn nur
gefasst machen. Dies empfahl Matthias Tobler, Delegierter des Ver-
so können die Schweizer Firmen mit den aus-
waltungsrates von Scherer & Bühler, der an der feierlichen Diplomfeier
ländischen Konkurrenten parieren oder erfolg-
im Kultur- und Kongresszentrum in Aarau als Gastreferent auftrat. Zur
reicher sein. Hier hat die Schweiz eine grosse
Veranschaulichung berichtete er, wie sich der 184-jährige Weinhändler
Chance für die Zukunft.»
«
aus Meggen im Laufe der Geschichte immer wieder weiterentwickelt Da kann der 33-jährige Marc
Leimann nur
zustimmen: «Jeden Tag gilt es, neue Lösungen für neue Probleme zu finden. Nichts bleibt, wie
«
Martina Bühler
«
International Corporation, einem Hersteller von Schmierstoffen, fühlt er sich dank seinem er-
hat mit der Note 5.2
den 2. Rang erreicht. Sie ist bei Nolax AG tätig. Das Unternehmen erschliesst neue An-
es war. Wir werden immer mehr Know-how brauchen.» Als Teamleiter Export bei PANOLIN
Direkt zum Video
wendungsgebiete und Absatzmärkte für die
«
Klebstoffszene. Martina Bühler verfügt über langjährige Erfahrung im Aussenhandel. Mit der Weiterbildung konnte sie ihr Wissen festi-
weiterten Wissen fit für die nächsten Wachstumsphasen. Er schätzt
gen. Ihre Tätigkeit fasziniert sie immer wieder aufs Neue. «Ich komme
es, dass ihm die neu erworbenen Fachkenntnisse auch Sicherheit in
mit Menschen aus verschiedenen Ländern in Kontakt, lerne andere
seiner aktuellen Position im Unternehmen geben. Marc Leimann hat
Mentalitäten und Kulturen kennen.» Martina Bühler möchte in einem
die Weiterbildung zum Aussenhandelsfachmann im 1. Rang mit der
nächsten Schritt die Weiterbildung zur Aussenhandelsleiterin oder Ver-
Note 5.3 abgeschlossen.
kaufsleiterin machen.
Am Beispiel des Weinhandels
18
Wie flexibel Firmen im Aussenhandel sein müssen, er-
Das Familienunternehmen Scherer & Bühler entwickelte sich seit
läuterte Matthias Tobler, Delegierter des Verwaltungs-
der Passierbarkeit des Gotthards parallel zu den Transportwegen
rates von Scherer & Bühler, am Beispiel des 184-jährigen
und Bahnanschlüssen in der Schweiz. 1964 wurde die erste Abfüll-
Weinhändlers. In der Schweiz sind 60% der konsu-
anlage installiert. Heute können bis zu 18‘000 Flaschen pro Stunde
mierten Weine importiert. Im Schweizer Weinmarkt
abgefüllt werden. Importiert wird von 220 Weinproduzenten auf der
agieren Unternehmen heute sehr liberal und kom-
ganzen Welt. 1995 wurde zudem ein Offenes Zolllager eingerichtet,
petitiv. Das war nicht immer so, wie Matthias Tobler
das auch den Re-Export erlaubt. Die eigene Weinproduktion star-
ausführte: «Früher gab es im Weinimport Kontin-
tete 2010 mit dem Kauf der beiden Domaines Grillette und Grisoni
gente, ja eigentlich einen Kontingenthandel. Das
im Kanton Neuenburg. Der Anbau ist biodynamisch. Während auf
machte den Aussenhandel träge. Heute besteht
der einen Seite das Internet immer stärker den Handel bestimmt,
in der Schweiz ein Globalkontingent von 170 Mio.
setzt Scherer & Bühler neu auch auf den Detailhandel. So wurde im
Litern Wein, das jedoch nicht ausgeschöpft wird.
Herbst 2020 der erste Flagship-Store in Basel eröffnet; weitere sind
Aufgrund des Systemwechsels richten sich Wein-
geplant. Matthias Tobler: «Das Geschäftsmodell muss immer wie-
händler heute viel stärker auf die Konsumenten
der verändert werden. Bis in die 1990er Jahre geschah dies einmal
aus.» Gleichzeitig sind sie wie früher den wechsel-
pro Generation. Heute muss jede Generation das Geschäftsmodell
haften Ernteerträgen ausgesetzt.
mindestens zwei bis drei Mal erfinden.»
Wir handeln 3/21
Aussenhandel
«
Lukas Wilhelm (26) arbeitet bei der Firma Omya in Oftringen, einem führenden Anbieter von Industriemineralien. Auch er liegt mit
«
Abschlussnote 5.2 auf dem 2. Rang. Für die
«
Der 34-jährige
Loris Trecco hat im Aussen-
handel als Sachbearbeiter Import und Export begonnen. Er ist froh, dank der Weiterbildung die
Richtlinien
im
grenzüberschreitenden
«
Weiterbildung hat er sich entschieden, weil
Warenverkehr besser zu kennen und dies in sei-
die Schweiz auf Import und Export angewiesen
ner Tätigkeit anwenden zu können. Der inter-
ist. Er erklärt: «Die Weiterbildung zum Aussen-
nationale Kundenkontakt bereitet ihm sehr viel
handelsfachmann ist für mich ein erster Schritt. Sie gibt mir das Rüst-
Freude: «Andere Kulturen und Sitten sind eine Herausforderung, ge-
zeug für das Weiterkommen in der Berufswelt. In fünf Jahren würde
rade auch was Zeitmanagement und Planung angeht. Es ist spannend
ich gerne wieder hier stehen, aber dann für die nächste Stufe als eid-
zu erleben, wie die ganze Welt miteinander verknüpft ist und wir tag-
genössischer Aussenhandelsleiter.» Er ist überzeugt, dass die Globali-
täglich eine grosse Distanz zum Kunden überbrücken.»
«
sierung weiter zunehmen wird.
Mirjam Schöni hat die Weiterbildung zur Aussenhandelsfachfrau mit der Note 5.1 im 3. Rang abgeschlossen. Die 24-Jährige hat sich von Anfang an stark für den Export interessiert.
«
Ihr Arbeitgeber Serto AG in Frauenfeld liefert Verschraubungen für unterschiedlichste Anwendungen. Mirjam Schöni erklärt: «Ich möch-
«
Die 29-jährige
Caroline Weber
kam be-
reits während ihrer Lehre mit Import und Export in Berührung. «Ich war fasziniert von all den Vorschriften im internationalen Handel.
«
Immer wieder kommt es zu Änderungen. Mit der zunehmenden Globalisierung sind neue Aktivitäten und Regelungen zu verzeichnen.
te verstehen, was mit den Produkten passiert, wenn sie unsere Firma
Man muss immer up-to-date sein – auch was den Versand von Waren
verlassen haben.» In fünf Jahren sieht sich Mirjam Schöni weiterhin im
angeht. Die Weiterbildung zur Aussenhandelsfachfrau hat mir eine
Export, vielleicht auch in einer Position im Ausland. Der Aussenhandel
Riesentür geöffnet. Kürzlich habe ich dank des neuen Abschlusses
bietet sehr viele Karrierechancen, findet sie.
auch meine neue Stelle antreten können.»
Martin Schuler, Präsident der Prüfungskommission (li.), freut sich über die motivierten Fachkräfte im Aussenhandel.
Wir handeln 3/21
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Eine Mitgliedschaft bei Handel Schweiz bringt eine ganze Palette von Dienstleistungen
das Mitglied administrative und soziale Vor-
bei denen jedes Mitglied und dessen An-
mit sich: die politische Interessensvertretung,
teile. Ein zentraler Punkt von Handel Schweiz
gestellte, das Personal der Mitgliedsfirmen,
die bis zur Rechtsberatung gehen kann oder
ist die Ausbildung. Dezentral werden in der
von Krankentaggeld und Krankenpflege pro-
bis zur Hilfestellung im Umgang mit Be-
ganzen Schweiz KV-Lehrlinge ausgebildet.
fitieren können. Weitere Dienstleistungen
hörden. Zu den geldwerten Dienstleistungen
Die Lehrlinge werden in Handelsfragen ge-
im Sachdienstleistungsbereich: Brokerdienst-
zählen insbesondere das Sozialwerk, die
schult und als Kaufleute fit gemacht. Ein wei-
leistungen oder ein DPD-Rahmenvertrag für
Ausgleichskasse, die BVG-Stiftung und die
terer Bereich sind Dienstleistungen im Ver-
den günstigeren Paketservice.
Familienausgleichskassen – bei allen geniesst
sicherungsbereich, etwa Kollektivverträge,
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