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April / Mai

DAS SCHWEIZER HANDBALL-MAGAZIN

2/2015

CHF 8.50

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PASCAL

STAUBER KRÖNUNG MIT AUFSTIEG UND FINAL 4

GROSSE CUP FINAL 4 VORSCHAU SWISS HANDBALL AWARDS

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1920: Die BBC nimmt die Montagehallen 37 und 38 für Grosstransformatoren am Brown Boveri Platz 1 in Betrieb. 2003: Die Hallen werden zur Eventlocation umfunktioniert, inkl. Kinos, Hamam, Fitnessclub, Restaurants und Parkhaus. 2014: Anstelle der Verlängerung der Halle 38 wird ein Neubau mit Hotel, Businesszentrum und Wohnungen eröffnet. Im Hotel stehen 81 Zimmer im Industrielook zur Verfügung. Das Businesszentrum wurde von 4 auf 10 Meetingräume und Tagesbüros erweitert, auch stundenweise buchbar ab 1 Person. Virtuelle Büros mit Geschäftsadresse Brown Boveri Platz 1, 5400 Baden und Telefondienst auch während Ihren Betriebsferien runden unser Angebot ab.

BUCHEN. ERLEBEN. EMPFEHLEN.


EDITORIAL

ES IST PLAYOFF-ZEIT UND MAN DARF SICH DARAUF FREUEN LIEBE LESERIN, LIEBER LESER Man kann zum Playoff-Modus stehen wie man will, aber sicher ist: Er bringt die Spannung zurück. Was soll der Meistertitel bedeuten? Ist ein würdiger Meister, wer die ganze Saison hindurch am wenigsten verloren hat? Oder ist der ein richtiger Meister, der ein Winnerteam hat, das im richtigen Moment voll da ist und sich durchsetzt? Wir waren lange der Auffassung, Kontinuität und Solidität ist das Richtige. Ein Playoff-Meister ist eher ein Produkt des Zufalls (oder sagen wir des Momentums) und entspricht der amerikanischen Mentalität. Die Frage ist wieder akut, weil der solide Leader Pfadi im letzten Spiel der Finalrunde gegen die Kadetten verloren hat. Natürlich sagen dann alle: Nicht überbewerten, spielt keine Rolle, alles geritzt. Nur liegt der Fall insofern etwas anders, als man auch sagen kann, dass sich die Kadetten zurückgemeldet haben. Denn sie waren ein Loser-Team par excellence. Ohne eigentlich einen desolaten Eindruck zu hinterlassen, konnten sie offenbar einfach nicht gewinnen. Auf jeden Fall war der Kadetten-Nimbus der Unschlagbarkeit schwer beschädigt. Eine Mannschaft wie jede andere und absolut schlagbar. Das ist schädlicher, als viele meinen. Mit den Kadetten hängt noch die andere Frage zusammen. Es hätte nämlich durchaus sein können (und kann immer noch sein), dass Kadetten-Macher Giorgio Behr, der sich ebenfalls seine Gedanken zum bisherigen Saisonverlauf gemacht haben dürfte, noch zu einem Entschluss gekommen wäre. Immerhin ist mit Goran Perkovac ein Mann wieder erhältlich, dessen Renommée und Fachkenntnis unbe-

stritten sind. Markus Baur war als Spieler zweifellos ein Mann von Weltformat, der unbestrittene Chef auf dem Platz in so manch grandioser Handballschlacht. An der Seitenlinie tritt er weniger markant auf. Und im letzten Moment eine Meisterschaft noch retten zu wollen, kann man eine Hauruck-Übung nennen, aber manchmal funktioniert es halt doch. Aber ob sich da etwas ereignet oder nicht, es passiert, wenn diese Zeilen schon gedruckt sind. In den Playoff wartet auf die Kadetten jetzt erst mal die Halbfinal-Herausforderung gegen Wacker Thun. Martin Rubin teilte der Fachwelt mit, dass er und sein Team durchaus Meister werden möchten. Aber das brauchte es eigentlich gar nicht. Gegen die Kadetten werden die Thuner ohnehin alles mobilisieren, was da ist. Das wird spannende Halbfinals geben, auf die wir uns freuen können. Denn bei den Schaffhausern haben sich auch die Spielmacher Kukucka und Cszazar in Winterthur in guter Spiellaune präsentiert. Und die beiden jungen Torhüter, Portner und Maier, kommen ebenfalls in Form. Auch Thun hat den Tritt gefunden. Und St.Otmars Team mit den guten Individualisten im Rückraum kann Pfadi durchaus fordern. Obwohl die Winterthurer eine beeindruckende Saison spielen. Marcel Hess agiert auch am Kreis mit viel Einsatz und Punch, Julian Krieg ist nicht mehr so dominant wie in der letzten Saison, der Rückraum ist ausgeglichener; besonders in der Abwehr haben die Pfader sich aber eminent verbessert, hier spielt auch Stefan Freivogel einen guten Part. Im Final Four am 9./10. Mai in Olten kommt es bereits zum Duell der beiden Grossen der letz-

ten Jahre, Pfadi gegen die Kadetten. Im anderen Halbfinal versucht Aufsteiger RTV Basel den BSV Bern Muri zu fordern. Die Berner hatten lange in der Abstiegsrunde souverän agiert, am Schluss aber doch noch die eine oder andere Partie verloren. Die Schlitzohrentruppe aus Basel hat durchaus ihre Chance. Allerdings werden die Berner wohl wieder solider spielen als in der Abstiegsrunde. Da haben vor allem die Flügel im Abschluss arg gesündigt. Auch bei den Frauen ist mit Zug gegen Brühl bereits im Halbfinal ein Treffen der grossen Namen. Lesen Sie die grosse Vorschau in diesem Heft. Die Swiss Handball Awards (am 4. Juni im Trafo in Baden) haben sich etabliert. Die Handballfamilie trifft sich und feiert ihren Sport. Publikumswahlen haben ihre Tücken, wenn es um die Titel «des Besten» geht. Da ist oft mehr Mobilisierungsenergie im Spiel als objektives Fachwissen. Aber das Publikum soll mitbestimmen. Das Dilemma hat man gelöst mit der Wahl des Publikumslieblings. Wähle auch Du Deinen Lieblingsspieler, pro Klub stehen drei Nominierte zur Auswahl, alle Namen auch auf www.swisshandballawards.ch. Viel Vergnügen beim Lesen und bei den Playoffs Christoph Bopp, Redaktor

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INHALT

03 EDITORIAL

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05 INHALT

IMPRESSUM

06  TRIBÜNE

Ausgabe 1 | April / Mai 2015 | 28. Jahrgang | ISSN: 1663-6937

10  SHL – PLAYOFF-HALBFINALS

Verlag, Redaktion handballworld | c/o Makoli AG | Bahnhofstrasse 88 | CH5430 Wettingen | Telefon +41 56 437

Termine und Aussichten 12  FINAL 4 Cupfinal-Weekend in Olten

03 13 | Telefax +41 56 437 03 15 | verlag@handballworld.com | www.handballworld.com Zobrist

Verlagsleiter

Daniel

Marketing/Kommunikation

Katja Bopp | Anna-Lena Stach Lesermarkt Zeri Nasufi Redaktionelle Mitarbeiter Christoph Bopp (CB) | Marco Ellenberger (ME) | Fabian Hägler (FH)| Stefan Kübler (SK) | Reto Pfister (RP) | Werner Reimann (WR) | Stephan Santschi (SS) | Alexander Kuszka (AE) | Björn

14  1. HALBFINAL: KADETTEN – PFADI Kadetten will Titel verteidigen Für Pfadi wäre es der 4. Titel 18  2. HALBFINAL: BASEL – BERN Für Basel wäre es der 1. Titel

Zug geht als Titelverteidiger ins Rennen

Schäfler (PS) | Meinrad Stöcklin (MS) |

Brühl muss Fehlerquote minimieren

(LW) Fotografen Alexander Wagner | | Martin Deuring | Adrian Ehrbar | Michael Heuberger | René Jäger | Roland Peter | Robert Varadi |Alexander Wagner | Erscheinungsweise, Abonnemente handballworld erscheint sechsmal im Jahr | Einzelausgabepreis Fr. 8.50 | Jahresabonnementspreis Fr. 49.– (inkl. 2,5% MwST) | Ausland: zuzüglich Postgebühren Druck, High-End-Datenauf-

DiE HALBFINALISTEN IM PORTRÄT

22  1. HALBFINAL: LK ZUG – LC BRÜHL

Pazen (BP) | Ernesto Piazza (EP) | Patric Alexander Wagner (AWA) | Lukas Wernli

FINAL 4 – SCHWEIZER CUP

Bern geht als Favorit ins Rennen

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26  2. HALBFINAL: RW THUN – YELLOW Thun will offene Rechnung begleichen Yellow in der Rolle des Underdogs 30  SPL 1 Mit attraktiverem Modus zu mehr Popularität

32  15 FRAGEN Nives Egli, Spono Nottwil

bereitung Stämpfli Publikationen AG | Postfach | 3001 Bern Adressänderungen Unter Tel. Nr. 058 200 55 90, schrift-

34  SWISS HANDBALL AWARDS Wahlen, Ticketing, Voting & Interviews

lich an die Verlags­adresse oder per E-Mail

FOTO: HANS OBERTÜFER

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42  UNITED SCHOOL OF SPORTS

© Nachdruck gestattet mit dem Hinweis «aus dem handballworld – www.handballworld.com»

46  SCHLUSSPFIFF

April / Mai

DAS SCHWEIZER HANDBALL-MAGAZIN

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NIVES EGLI WILL MIT SPONO MEISTER WERDEN

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Pascal Stauber Foto: Robert Varadi

20.04.2015 12:36:22

4. SWISS HANDBALL AWARDS JETZT TICKETS SICHERN! INTERVIEW MIT PADDY KÄLIN & ANDY SCHMID 2/15 handballworld

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TRIBÜNE

WINTERTHUR ERHÄLT NEUES SPORTZENTRUM

BEACHHANDBALLTERMINE 2015

DO. 14. MAI IN AMRISWIL

Kate-

gorien: Men, Ladies, Auskunft: Janette Baldinger,

beachhandballamriswil@gmx.ch,

www.hcamriswil.ch

30./31. MAI IN ZÜRICH

Kategorien:

Samstag: Plausch, Mixed, Junioren/Juniorinnen, Sonntag: Men, Ladies, Auskunft: Patrick Morf, 077 418 28 87, patrick. morf@shb-online.ch, www.shb-online.ch

13./14. JUNI IN MÜNSINGEN

Ka-

tegorien: Samstag: Men, Ladies, Sonntag: Visualisierung des neuen Sportzentrums WINCITY.

Mit WINCITY wird Winterthur endlich das lang ersehnte Sportzentrum beim Deutweg erhalten. Dies verkündete das Projektteam mit Roland Fisch von befair partners ag und Pfadi Winterthur Präsident Jürg Hofmann an der Spitze anlässlich einer Medienorientierung. Der Win-

«ICH BIN STOLZ, DASS WINTERTHURER FÜR WINTERTHUR ETWAS GROSSES BEWEGEN KÖNNEN» Jürg Hofmann, Präsident Pfadi WInterthur

terthurer Stadtpräsident Michael Künzle und Stadtrat Stefan Fritschi sowie Investoren und künftige Mieter nahmen Stellung zum Projekt WINCITY und erklärten, dass die Investition gesichert ist und erste Ankermieter gefunden worden sind. Der Bau wird von einer Winterthurer Investorengruppe privat finanziert und diese wird das Projekt zukünftig auch führen. «Ich bin stolz, dass Winterthurer für Winterthur etwas Grosses bewegen können», meint Jürg Hofmann, Präsident Pfadi Winterthur Handball und Delegierter des Verwaltungsrats

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WINCITY AG. Das Investitionsvolumen für das neue optimierte Projekt beläuft sich in der ersten Etappe auf 35 Mio. Franken. In der ersten Etappe beteiligt sich die Stadt Winterthur nicht an der Investition, stellt aber das Land über einen Baurechtsvertrag zur Verfügung. Insbesondere dem sportlichen Aushängeschild der Stadt, dem Handball-Spitzenklub Pfadi Winterthur, fehlt aktuell eine echte heimische Ballsportarena mit nationaler Ausstrahlung. Nach dem Schulterschluss der Projektentwicklerin befair partners ag mit Pfadi Winterthur im vergangenen August steht nun ein lang gehegter Traum dank dem grossen Engagement des neuen WINCITY-Projekt-Kernteams vor seiner Verwirklichung. Wenn alles optimal läuft, kann das Sportprojekt WINCITY Ende 2017 eröffnet werden. Eine eigenständige Betreibergesellschaft wird WINCITY als Ganzes vermarkten und einen professionellen Betrieb sicherstellen. Ein Einbezug anderer Winterthurer Sportvereine ist erwünscht, und erste Gespräche wurden bereits geführt. Einen kurzen filmischen Zusammenschnitt gibt es auf der Homepage von WINCITY zu sehnen. www.wincityag.ch

Men U19, Plausch, Auskunft: Agnes Rolli Gfeller, 079 342 23 76, aschi_13@rubigen.ch, www.hbcmuensingen.ch

20./21. JUNI IN ARBON

Kategorien

Men, Ladies, Plausch, Auskunft: Silas Höhener, 078 774 75 37, info@beachhandballarbon.ch, www.beachhandball-arbon.ch

25./26. JUNI IN STEIN AG Kategorien: Junioren/Juniorinnen,

Men, Ladies,

Nichthandballer, Auskunft: Roger Wernli, 079 696 51 10, rogerwernli@bluewin.ch, www.beachhandball.ch

4./5. JULI IN LAUSANNE

Auskunft:

Lausanne Sandball, 11. Tournoi de Lausanne, info@sandlausanne.ch, www.sandlausanne.ch

8./9. AUGUST IN VISP Junioren/Juniorinnen, kunft: Dominik Karlen,

Kategorien:

Men, Ladies, Aus027 946 73 05,

dominik.karlen@rhone.ch, www.ktv-visp.ch


NEWS

BUND REDUZIERT JUGEND + SPORT BEITRÄGE Mit dem neuen Sportförderungsgesetz gilt seit dem 1. Oktober 2012 ein neues Beitragssystem. Nach dem Prinzip «Mehr Sport = mehr Geld» unterstützt der Bund die Organisatoren von J+S-Kursen und -Lagern aktuell mit CHF 1.30 pro Teilnehmer und Stunde bzw. mit CHF 7.60 pro Teilnehmerin und Lagertag. Dank diesem hohen Beitragssatz konnte 2012 und 2013 der J+S-Kredit ausgeschöpft und die Organisatoren von J+S-Kursen und -Lagern konnten maximal unterstützt werden.

STEIGENDE NACHFRAGE FÜHRT ZUR REDUKTION Ende 2014 zeichnete sich ab, dass der Bund dieses Niveau bei steigender Nachfrage nicht wird halten können und dass für 2015 eine Beitragsanpassung notwendig wird. Das Parlament hat in der Dezember-Session 2014 das BASPO beauftragt, die Beiträge bis Ende des Schuljahres 2014/15 unverändert zu lassen. Dies hat zur Folge, dass das BASPO einen Nachtragskredit von 12 Mio. Franken beantragen musste, welcher das Parlament in der kommenden Juni-Session beraten wird. Bei Zustimmung zu diesem Nachtragskredit, bleiben die J+S-Beiträge bis 31. Juli 2015 unverändert. Um künftig den Kreditrahmen einhalten zu können, hat das BASPO beschlossen – unter Vorbehalt der Genehmigung des Nachtragskredits durch das Eidgenössische Parlament – die J+S-Beiträge auf den 1. August 2015 anzupassen. Der Beitrag pro Teilnehmer und Stunde wird reduziert auf 1.00 Franken (vorher 1.30 Franken), jener pro Teilnehmerin und Lagertag auf 5.70 Franken (vorher 7.60 Franken). Auch alle anderen Leistungen werden um bis zu 25 Prozent reduziert. Alle J+S-Angebote (nicht nur einzelne Kurse und Lager), die bis zum 31. Juli 2015 abgeschlossen werden, werden mit den aktuell gültigen Tarifen berechnet. Nach dem 1. August 2015 abgeschlossene Angebote werden zum neuen Beitragssatz berechnet. Diese Beitragsanpassungen werden ab sofort auf dem Dokument zur Kursbewilligung, in der Sportdatenbank sowie im Leitfaden «Coach» kommuniziert.

NEUES VORBEREITUNGSTURNIER IN BASEL Mit dem Traumalix dolo Cup findet am 8. und 9. August 2015 in der Sporthalle Rankhof in Basel wieder ein internationales Handball Saisonvorbereitungsturnier in der Nordwestschweiz statt. Als Titelsponsor konnte die Firma Drossapharm (Basel/Arlesheim) gewonnen werden, welche einen über drei Jahre laufenden Vertrag unterzeichnete. Bis im Jahre 2012 waren 16 Auflagen des damaligen Mepha-Cups in Reinach BL zur Austragung gelangt. Im langen Feld der teilnehmenden Mannschaften finden sich illustre Namen wie die Nationalmannschaften von China und Südkorea, das Weltklasse-Team aus Paris oder der Bundesligist VfL Gummersbach sowie der Schweizer Serienmeister Kadetten Schaffhausen. Auch dem neuen Turnier steht wiederum Meinrad Stöcklin (im Bild) als OK-Präsident vor. Anzeige

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TRIBÜNE

«RESPECT»-KAMPAGNE FÜR DIE SCHIEDSRICHTER

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Mehr Respekt und Fairness gegenüber Schiedsrichtern – dafür setzen sich die vier grössten Schweizer Hallensportverbände mit einer gemeinsamen «RESPECT»-Kampagne ein. Rund 1'400 Vereine aus den Sportarten Basketball, Handball, Unihockey und Volleyball haben von «cool and clean», dem Präventionsprogramm von Swiss Olympic, Material für die Umsetzung der Kampagne erhalten. Diese startete zu dem Beginn der Saison 2014/15. Während der Saison stehen Woche für Woche rund 4'500 meist ehrenamtliche Schiedsrichter in den Schweizer Sporthallen im Einsatz. Ob im Basketball, Handball, Unihockey oder Volleyball: Voller Leidenschaft für ihre Sportart und oft ehrenamtlich geben sie alles – und werden häufig schlecht belohnt. Unzufriedene Spieler, Trainer, Eltern und Zuschauer lassen ihren Frust oft am Schiedsrichter aus. Völlig zu Unrecht, findet der Pro-

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grammleiter von «cool and clean», Adrian von Allmen: «Unser zweites Commitment besagt: Ich verhalte mich fair! Das gilt gegenüber Schiedsrichtern auch dann, wenn sie – wie die Spieler auch – einmal einen Fehler machen.» Aufgrund der negativen Erfahrungen legen immer mehr Unparteiische bereits nach einer oder zwei Saisons ihr Amt nieder. Dank der «RESPECT»Kampagne soll es in Zukunft wieder einfacher werden, Fachkundige fürs Amt des Schiedsrichters zu begeistern.

7'000 SCHWEIZER TRAINER ERHIELTEN EINE RESPECT-KARTE Swiss Basketball, der Schweizerische Handball-Verband, Swiss Unihockey und Swiss Volley setzen mit der gemeinsamen, durch «cool and clean» koordinierten Kampagne, nun ein starkes Zeichen. Sämtliche Vereine der vier Verbände – insgesamt etwa 1'400 – erhielten Banner und Banden zur Verwendung bei allen Heimspielen. Zuschauer und Spieler sollen so für mehr Respekt und Fairness gegenüber dem Schiedsrichter sensibilisiert werden. Weiter hat «cool and clean» den rund 7'000 Schweizer Trainern aus allen vier Hallensportarten eine RESPECT-Karte mit vier Grundsätzen für das Verhalten gegenüber dem

Schiedsrichter verteilt. Ziel ist es, dass die Trainer ihre Athleten immer wieder an diese vier Grundsätze erinnern.

11.08.14 11:3 8

DIE VIER GRUNDSÄTZE DER RESPECT-KARTE FÜR TRAINER UND ATHLETEN RESPECT GEGENÜBER DEM SCHIEDSRICHTER HEISST … 1) … dass auch der Schiedsrichter Fehler machen darf. Er ist nur ein Mensch und muss innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden.

2) …

dass wir bei umstrittenen Situatio-

nen ruhig bleiben und uns aufs Spiel konzentrieren. Ändern können wir sowieso nichts mehr.

3) … dass wir Entscheide des Schiedsrichters nicht kritisieren oder kommentieren. Nur unser Captain spricht während dem Spiel mit ihm.

4) …

dass sich alle Spieler nach dem

Schlusspfiff beim Schiedsrichter bedanken. Er liebt den Sport genauso wie wir und macht seine Arbeit oft ehrenamtlich.


RESPECT & TRANSFER

KADETTEN-SPIELER IN DER SCHULE Die Kadetten Schaffhausen Spieler engagierten sich für die Nachwuchsförderung mittels Besuchen in Schulklassen des heimischen Kantons. Die Spieler brachten dabei den jungen Schülern den populären und schnellen Sport spielerisch näher. Ziel der Aktion war es, die Kids und die Lehrer besser über den Handballsport zu informieren und auszubilden. Kadetten-Captain David Graubner (Bild) nutzte beispielsweise die Gelegenheit und war bei der International School of Schaffhausen zu Gast und Dimitrij Küttel sowie Nikola Cvijetic besuchten das Schulhaus Kreuzgut.

TRANSFERS 2015/16 losevic (Serbe, Lakers Stäfa), Fröhlich (GC Amicitia), Wild (Gossau), Filip Pendic (GS/ Kadetten Espoirs). Zuzüge: Petrig (Kreuzlingen), Geisser (Kadetten), Ramadani (GS/Kadetten Espoirs). Dragan Dejanovic

PFADI WINTERTHUR Trainer: Adi Brüngger (Schweizer, bisher). Abgänge: Luka Maros (Kadetten Schaffhausen), Krieg (Balingen-Weilstetten/De.), Kindle (Gossau). Zuzüge: Filip Maros (Lakers Stäfa), Gavranovic (Kroate, Bregenz/Oe.)

Sharr Ramadani Luka Maros

WACKER THUN Trainer: Martin Rubin (Schweizer, bisher). Keine Abgänge und keine Zuzüge, viele Vertragsverlängerungen. KADETTEN SCHAFFHAUSEN Trainer: Markus Baur (Deutscher, bisher). Abgänge: Mansson und Maier (beide Lemgo/ De.), Geisser (St. Otmar). Zuzüge: Luka Maros (Pfadi Winterthur), Koch (Däne, Emsdetten/De.), Brännberger (Schwede, Haslum/No.), Marinovic (Österreicher, FA Göppingen/De.) ST. OTMAR Trainer: Predrag Borkovic (Schweizer, seit Finalrunde). Abgänge: Mi-

HC KRIENS-LUZERN Trainer: Heiko Grimm (Deutscher, bisher). Bisher weder Abgänge noch Zuzüge. GC AMICITIA Trainer: Robbie Kostadinovic (Schweizer, seit Finalrunde). Abgänge: Stahl (Seen Tigers/ Yellow), Malovic (Montenegriner, Vertrag nicht verlängert). Zuzüge: Fröhlich (St. Otmar), Predragovic (Bosnier, VfL Gummersbach/De.). BSV BERN MURI Trainer: Dragan Dejanovic (Serbe/Bosnier, neu). Abgänge: Prachar und Tarhai (Verträge nicht mehr verlängert). Zuzüge: Keine.

Simon Kindle

FORTITUDO GOSSAU Trainer: Rolf Erdin (Schweizer, bisher). Abgänge: Meier (GS/ Kadetten Espoirs), Christ (Rücktritt). Zuzüge: Mächler (Lakers Stäfa), Kindle (Pfadi Winterthur), Wild (St. Otmar).

LAKERS STÄFA Trainer: Predrag Milicic (Bosnier, neu). Abgänge: Filip Maros (Pfadi Winterthur), Mächler (Gossau), Kägi und Wipf (beide Suhr Aarau), Tim Jud (HSG Konstanz/De.), Milicic (als Spieler wird neu Trainer). Zuzüge: Milosevic (Serbe, St. Otmar), Aleksejev (Este, Rihimäki Cocks/Fi.) HSC SUHR AARAU Trainer: Markus Jud (Schweizer, neu). Abgang: Studer (Rücktritt?), Buholzer (offen), Stojkovic (Vertrag nicht verlängert). Zuzüge: Kägi und Wipf (beide Lakers Stäfa). Zusammenstellung Werner Reimann

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NLA MÄNNER

PFADI STARTET AUS

DER POLE POSITION Die Playoff-Halbfinals stehen fest: Der Tabellenerste Pfadi Winterthur trifft auf St. Otmar St. Gallen. Im anderen Duell trifft der Meister von 2013, Wacker Thun auf den Champion von 2014, Kadetten Schaffhausen. Text: Patric Schäfler Fotos: Foto Wagner

Linksaussen Marvin Lier will mit Pfadi Meister werden.

Pfadi Winterthur, das Team des langjährigen Trainers Adrian Brüngger, ging als Leader mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Wacker Thun über die Ziellinie. Pfadi gewann sämtliche Spiele der Finalrunde, erst in der letzten Runde setzte es eine Niederlage gegen die Kadetten ab. Gegen St. Otmar sind die Pfader der grosse Favorit, zumal die Eulachstädter in dieser Saison gegen die St. Galler in drei

von vier Spielen als Sieger vom Feld gingen. Dino Bajram zog sich Ende Januar im Testspiel gegen den TV Bittenfeld durch einen Kopftreffer eine Hirnerschütterung zu. Luka Maros verletzte sich Ende Februar im Europacup-Spiel gegen Velenje Gorenje an der Hand und Michael Meier fehlt wegen eines Kreuzbandrisses. Alle drei Spieler sind voraussichtlich in den Playoffs nicht dabei. Trotzdem ist Pfadi aufgrund des souveränen

Auftretens während der ganzen Saison der heisseste Anwärter auf den Meistertitel. Der Vizemeister strebt den ersten Gewinn der Meisterschaft seit 2004 an. Adrian Brüngger, der Trainer des Jahres der vergangenen Saison, warnte während der Finalrunde vor zu viel Zufriedenheit, die sich als Leistungskiller erweisen könnte. Seine Mannschaft blieb aber hoch konzentriert und legte glänzende Auftritte auf das Parkett.

ST. OTMAR LÖST LETZTES PLAYOFF-TICKET

FINALRUNDE MÄNNER NLA Stand: 20.04.2015

DIE MOBILIAR TOPSCORER

1. Pfadi Winterthur

28/46

Marcel Hess

123

2. Wacker Thun

28/41

Lukas von Deschwanden

175

3. Kadetten Schaffhausen

28/32

Manuel Liniger

134

Tomas Babak

145

Vukasin Stojanovic

107

Mario Jelinic

147

4. St. Otmar St. Gallen 5. HC Kriens-Luzern

(+19) 28/29 (0) 28/29

6. GC Amicitia Zürich

28/20

ABSTIEGSRUNDE MÄNNER NLA

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DIE MOBILIAR TOPSCORER

1. BSV Bern Muri

30/33

Marco Kurth

136

2. TSV Fortitudo Gossau

30/21

Christoph Piske

152

3. Lakers Stäfa

30/19

Filip Ivano Maros

159

4. HSC Suhr Aarau

30/18

Ljubomir Josic

151

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Der TSV St. Otmar schafft es trotz einer 28:29-Niederlage zum Abschluss der Finalrunde auswärts bei Kriens-Luzern in die Playoff-Halbfinals. Kriens-Luzern hätte das Spiel mit elf Toren Differenz gewinnen müssen, um noch die Top 4 zu erreichen. Predrag Borkovic, bereits seit Januar 2014 Assistenztrainer der St. Galler, ist seit Anfang Februar auch Cheftrainer. Er wurde als Nachfolger von Jan Filip installiert. Von der personellen Situation her war die Finalrunde für den Traditionsverein nicht einfach, denn Predrag Borkovic hatte zuletzt nur noch einen von vier Linkshändern zur Verfügung. Highlights waren die Duelle gegen den amtierenden Double-Gewinner Kadetten Schaffhausen, die die Otmärler sowohl zuhause als auch auswärts für sich entscheiden konnte. Schon in der ersten Phase der Saison blieben die St. Galler zweimal siegreich gegen die Schaffhauser. Ende der Sai-


PLAYOFF HALBFINAL

SPIELTERMINE PLAYOFF-HALBFINALS MÄNNER WACKER THUN – KADETTEN SCHAFFHAUSEN Spiel 1:

Mi. 6. Mai 2015, 19.30, Sporthalle Lachen, Thun

Spiel 2:

Mi. 13.Mai 2015, 19.30 Uhr, BBC Arena Schaffhausen

Spiel 3:

Fr. 15. Mai 2015, 19.30, Sporthalle Lachen, Thun

Ev. Spiel 4: So. 17. Mai 2015, 17.30, Schweizersbild, Schaffhausen

Jakub Szymanski

Ev. Spiel 5: Di. 19. Mai 2015, 19.30 Uhr, Sporthalle Lachen, Thun

PLAYOFF-FINAL-DATEN (Spiele auf www.handballtv.ch)

PFADI WINTERTHUR – ST. OTMAR ST. GALLEN

1. Spiel: Do. 21. Mai, 2. Spiel: Sa. 23. Mai, 3. Spiel: Di. 26. Mai, Ev. 4. Spiel: Fr. 29. Mai, Ev. 5. Spiel: So. 31. Mai, Modus: best of five

Spiel 1:

Mi. 06. Mai, 19.30 Eishalle Deutweg, Winterthur

Spiel 2:

Mi. 13. Mai, 19.30, Kreuzbleiche, St. Gallen

BARRAGE: TV ENDINGEN (NLB) – LAKERS STÄFA (NLA)

Spiel 3:

Fr. 15. Mai, 19.30, Eishalle Deutweg, Winterthur

Spiel 1: Mi. 6. Mai, 20.00, Tägi-Halle, Wettingen

Ev. Spiel 4: So. 17. Mai, 17.00, Kreuzbleiche, St. Gallen

Spiel 2: Mi. 13. Mai, 19.30, Frohberg, Stäfa

Ev. 5. Spiel: Di. 19. Mai, 19.30 Eishalle Deutweg, Winterthur

Modus: EC-Formel, Hin- und Rückspiel

son wird sich Dominique Gmür aus der sportlichen Leitung zurückziehen. Urs Schärer wird sein Amt am 1. Juni übernehmen. Gmür bleibt als Geschäftsführer im Vorstand, so dass der Verein weiterhin von seiner grossen Erfahrung und seinem Know-how profitieren kann.

an der Schulter operieren lassen müssen, der polnische Routinier Starczan war nach einem Unfall ebenfalls an der Schulter verletzt. Dass mit den Kadetten im Titelrennen aber noch voll zu rechnen sein wird, bewiesen sie in der letzten Runde mit dem Auswärtssieg bei Pfadi Winterthur.

Zuerst war unser Ziel das Erreichen der Finalrunde, dann wollten wir uns für die Playoffs qualifizieren. Nun haben wir für uns definiert, dass wir Schweizer Meister werden wollen. Schliesslich haben wir alle im Berner Oberland vor zwei Jahren erlebt, wie schön das sein kann.»

SCHWIERIGE SCHAFFHAUSER SAISON

ERINNERUNGEN AN DIE MEISTERSAISON 2012/2013

STÄFA RETTET SICH IN BARRAGE

Hinter den Erwartungen zurück blieben in der Meisterschaft die Kadetten Schaffhausen, die im anderen Halbfinale auf Wacker Thun treffen. Das Team des Weltmeisters Markus Baur hatte nach der Finalrunde als Tabellendritter 14 Punkte Rückstand auf Pfadi Winterthur. In der Gruppenphase der Champions League durfte der amtierende Meister bis zum Schluss hoffen, die Qualifikation für die Achtelfinals zu schaffen. Siege gegen das ungarische Top-Team Szeged oder auch gegen den französischen Meister Dunkerque liessen international aufhorchen. In der heimischen Liga wurde der Tritt hingegen nicht gefunden. Bei den Kadetten fehlt immer noch Ruben Schelbert nach seinem zweimaligen Kreuzbandriss. Die Schaffhauser können wieder auf die Dienste von Sergio Muggli und Leszek Starczan zurückgreifen. Muggli hatte sich

Eine überzeugende Finalrunde spielte der Tabellenzweite Wacker Thun, welcher gegen die Kadetten vom Heimvorteil profitieren wird. Acht Siege stehen nur zwei Niederlagen – jeweils gegen Pfadi Winterthur – gegenüber. Der WackerTrainer Martin Rubin war vor allem von der Defensivleistung seines Teams angetan und strich die Bedeutung des Torhüters Andreas Merz heraus. Ein Plus für die Berner Oberländer ist auch die Rückkehr des Goalies Marc Winkler, der Mitte April gegen Pfadi Winterthur sein Comeback gab. Winkler fehlte seit September aufgrund eines Kreuzbandrisses. Martin Rubin ist vor den Playoffs zuversichtlich: «Unsere Freude am Gewinnen erinnert mich an unseren Meistertitel von 2013. Wir haben uns immer Etappenziele gesetzt und diese peu à peu erreicht.

Nach nur einem Jahr muss der HSC Suhr Aarau wieder den Weg in die NLB antreten, nachdem die Aargauer das letzte Meisterschaftsspiel in Stäfa mit 29:25 verloren hatten. Somit ereilt ihnen das selbe Schicksal, wie allen anderen Aufsteigern in den fünf Jahren zuvor, wie folgender Überblick über die Absteiger der letzten sechs Jahre zeigt: 2010 TV Endingen, 2011 Arbon, 2012 Endingen und Suhr Aarau (Ligareduktion), 2013 Basel (in der Saison 12/13 war kein Aufsteiger aus der NLB dabei), 2014 Altdorf, 2015 Suhr Aarau. Stäfa spielt nun zum weitenmal hintereinander das Barragespiel gegen den TV Endingen aus der Nationalliga B. Der Sieger aus diesen, nach Europacupformel ausgetragenen Begegnungen verbleibt im Oberhaus, respektio ve steigt in die NLA auf.

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FINAL 4

GROSSE FINAL 4 SCHWEIZER CUP VORSCHAU:

WER DUSCHT DIESMAL IM OLTNER BRUNNEN? Die ersten Titelentscheidungen rücken näher – am Final-4-Turnier in Olten küren die Männer und Frauen ihre Cupsieger. Austragungsort ist wie im Jahr 2013 die Stadthalle in Olten. In fünf Stichworten erfahren Sie alles Wissenswerte über den Event vom 9./10. Mai. Text: Stephan Santschi Fotos: zVg. PROGRAMM

Am Samstag, 9. Mai, stehen in der Stadthalle Kleinholz in Olten die vier Cup-Halbfinals der Frauen und Männer auf dem Programm. Am Sonntag, 10. Mai, spielen die Gewinner um die Titel. Pfadi Winterthur (Männer) und der LK Zug (Frauen) gehen als Topfavoriten ins Turnier. Im ersten Männer-Halbfinal trifft Pfadi auf den kriselnden Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen. Das ist die Neuauflage des letztjährigen Finals, den Schaffhausen mit 27:22 für sich entschieden hatte. Den zweiten Halbfinal tragen NLA-Abstiegsrunden-Teilnehmer Bern Muri und B-Ligist RTV Basel aus. Bei den Frauen stehen ausschliesslich Teams der SPL 1 in den Halbfinals. Hierbei kommt es bereits am Samstag zum vorweg genommenen Final, wenn Rekord-Cupsieger Brühl den Titelverteidiger aus Zug herausfordert. Im anderen Halbfinal duellieren sich die aktuelle Nummer vier Rotweiss Thun und Abstiegsrunden-Teilnehmer Yellow Winterthur. Beide haben den Cup noch nie gewinnen können, für die Thunerinnen wäre sogar die Finalqualifikation eine Premiere. SAMSTAG, 9. MAI 2015 (HALBFINALS) 13.00 Uhr Frauen: Yellow Winterthur – Rotweiss Thun 15.00 Uhr Männer: Kadetten Schaffhausen – Pfadi Winterthur 17.15 Uhr Frauen: LK Zug – LC Brühl St. Gallen 19.15 Uhr Männer: RTV Basel – BSV Bern Muri SONNTAG, 10. MAI 2015 13.00 Uhr: Cupfinal Frauen 15.30 Uhr: Cupfinal Männer Bemerkung: Alle Spiele live auf handballtv.ch

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TICKETS

Tickets sind im Vorverkauf über alle Verkaufsstellen von Ticketcorner erhältlich. Verfügbar sind VIP-Tickets (75 Franken), nummerierte Sitzplätze (35 Franken), freie Sitzplätze (30 Franken) und Stehplätze (20 Franken). Kinder und Jugendliche profitieren von einem Rabatt (Ausnahme: VIPTickets). Hallenkapazität: 1500 Plätze.

ORGANISATOR

Der HV Olten führt als lokaler Organisator zum zweiten Mal nach 2013 das Final-4-Turnier in der Stadthalle Kleinholz durch. Martin Kieser (Ehrenpräsident HV Olten) und Solothurns Kantonsratspräsident Ernst Zingg führen das 20-köpfige Organisationskomitee an. Im Einsatz stehen 150 Helfer. «Der Grossteils des Anlasses basiert auf der Durchführung des vorletzten Jahres, damals waren wir recht erfolgreich», sagt OK-Präsident Kieser und konkretisiert: «Die Aussenzone mit dem Verpflegungsbereich und dem Brunnen, indem die Siegerteams ihre Dusche nehmen können, behalten wir bei. Neu öffnen wir den VIP-Bereich bereits am Samstag, hier sind wir 2013 fast überrannt worden.» Bei einem Budget von 70‘000 Franken rechnet man wieder mit einem fünfstelligen Gewinn.

PARKPLÄTZE

Für die Inhaber von VIP-Tickets besteht direkt vor der Halle eine Parkmöglichkeit. Allen anderen wird empfohlen, ihr Auto auf dem Parkplatz Schützenmatte beim Schwimmbad abzustellen. «Von da kommt man in einem zehnminütigen Fussmarsch bis zur Halle», sagt OK-Präsident Kieser. Für jene, die mit dem öffentlichen Verkehr anreisen, gibt es einen besonderen Service: Der Bustransport vom Bahnhof zur Stadthalle ist bei Vorweisen des Eintrittstickets gratis. o


CUPFINAL MÄNNER & FRAUEN

BISHERIGE CUP-SIEGER CUPFINALS DER MÄNNER Jahr Finalpaarung Resultat 1980 St. Otmar – GC 29:20 1981 St. Otmar – Amicitia ZH 17:13 1998 Pfadi – St. Otmar 32:25 1999 Kadetten – TV Suhr 30:27 2000 St. Otmar – Wacker Thun 23:19 2001 St. Otmar - Pfadi 30:24 2002 Wacker Thun – St. Otmar 27:25 2003 Pfadi – GC 34:31 2004 Kadetten – Bern Muri 32:24 2005 Kadetten – Pfadi 34:28 2006 Wacker Thun – TV Suhr 29:28 2007 Kadetten – TV Suhr 24:22 2008 Kadetten – Amicitia ZH 41:38 2009 Amicitia ZH – Bern Muri 45:31 2010 Pfadi – GC Amicitia ZH 26:23 2011 Kadetten – Bern Muri 34:30 2012 Wacker Thun – Kadetten 29:26 2013 Wacker Thun – Kadetten 30:26 2014 Kadetten – Wacker Thun 22:27

CUPFINALS DER FRAUEN

handballworld verlost 3 x 2 VIP-Tickets für das Schweizer Cup FINAL 4 am 9. + 10. Mai 2015 in der Stadthalle Olten. VIEL GLÜCK! Teilnahmebedingungen: Senden Sie uns Ihren Namen, Adresse und E-Mail an verlag@ handballworld.com mit dem Kennwort «Cup FINAL 4» oder eine Postkarte an Verlag handballworld, Bahnhofstrasse 88, 5430 Wettingen. Einsendeschluss ist der 5. Mai 2015. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Jahr Finalpaarung 2000 St. Otmar – Spono 2001 Spono – St. Otmar 2002 LC Brühl – St. Otmar 2003 LC Brühl – LK Zug 2004 LC Brühl – LK Zug 2005 Amicitia ZH – LK Zug 2006 LC Brühl – Spono 2007 St. Otmar – LK Zug 2008 LC Brühl – St. Otmar 2009 LC Brühl – St. Otmar 2010 LC Brühl – Basel Regio 2011 Nottwil – LC Brühl 2012 LC Brühl –Yellow 2013 Spono – Basel Regio 2014 LK Zug – TV Zofingen

Resultat 27:25 35:26 27:23 31:15 26:21 31:30 24:21 24:23 31:23 35:16 29:16 25:24 30:24 23:21 27:17

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FINAL 4

GABOR CSASZAR:

VOM EIFFELTURM AN DEN MUNOT

Seit Anfang März steht der ehemalige PSG-Spieler Gabor Csaszar im Dienste der Kadetten. Mit den Schaffhausern möchte der ungarische Internationale auch im Cup die Titelverteidigung schaffen. Text: Stefan Kübler Foto: Foto Wagner Kadetten Schaffhausen gegen Pfadi Winterthur, das Nordostschweizer Derby hat sich im Schweizer Handball schon lange als Klassiker etabliert. Nebst einem möglichen Aufeinandertreffen im Playoff-Final duellieren sich die beiden Teams bereits im Halbfinal des Schweizer Cups in Olten. Trotz der klaren Ausgangslage in der Tabelle, Pfadi Winterthur liegt als Sieger der Finalrunde 14 Punkte vor den Schaff-

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hausern, kann kein Favorit ausgemacht werden. Die Kadetten mussten in dieser Saison zwar erstaunlich oft als Verlierer vom Platz, doch nur schon wegen des breiten und qualitativ hochstehenden Kaders können die Orangen in jedem Spiel um den Sieg mitreden. Zudem haben sich die Munotstädter nach der Winterpause mit dem ungarischen Internationalen Gabor Csaszar verstärkt. Csaszar kam direkt

vom französischen Topverein Paris SaintGermain und soll bei den Schaffhausern frischen Wind ins Angriffsspiel bringen. Dies ist ihm, nach einem harzigen Einstand in Kriens (24:27-Niederlage), auch schnell gelungen. Der Regisseur entwickelte sich zu einem wichtigen Baustein im Team des ehemaligen Weltmeisters Markus Baur und sorgt mit klugen Aktionen für die richtigen Impulse. Schon


KADETTEN SCHAFFHAUSEN

TRAINER MARKUS BAUR:

«WIR MÜSSEN UNSER SPIEL DURCHZIEHEN»

DER WEG INS FINAL 4 West HBC (1. Liga) – Kadetten Schaffhausen 24:42 (13:20), SG GS/Kadetten Espoirs SH (NLB) – Kadetten Schaffhausen 24:43 (6:21), GC Amicitia Zürich (1. Liga) – Kadetten Schaffhausen 29:42 (17:20) Anzahl Cupsiege: 7 Cupsieger-Spieler: Starczan (5x), Graubner (4x), Jurca (3x), Liniger, Kukucka, Stojanovic (je 2x), Maier, Mamic, Pendic, Muggli, Geisser, (je 1x).

mehrfach wurde der Ungare nach einem Spiel zum Best-Player bei den Kadetten erkoren. Team-Manager Gabor Vass betont aber jeweils: «Das Team besteht aus allen Spielern und nicht nur aus Csaszar. Einer alleine kann im Handball nichts gewinnen.» Auch neben dem Platz musste bei Gabor Csaszar alles schnell gehen. «Ich hatte nur wenige Tage Zeit, um von Paris nach Schaffhausen zu zügeln. Von einer der grössten Städte der Welt in eine Kleinstadt – das ist ein rechter Unterschied.» Der ungarische Mittelmann zeigt sich aber hochzufrieden mit seinem neuen Arbeitsort und stellt auch dem Verein gute Karten aus: «Die Leute hier haben mir so viel geholfen, das hat mich sehr gefreut.» Ausserdem fügt der frischgebackene Vater einer fünf Monate alten Tochter hinzu: «Die Schweiz ist ein super Ort mit viel Lebensqualität und Sicherheit. Nun kann ich mich trotz Familie zu hundert Prozent auf den Handballsport fokussieren und viel trainieren – das ist genau das, was ich will!» DOUBLE LIEGT IMMER NOCH DRIN Die sportliche Situation bei den Kadetten ist aber derzeit nicht die einfachste. Trotzdem sind die Schaffhauser noch in allen Schweizer Wettbewerben dabei und haben weiterhin die Chance auf

das Double respektive Triple (mit Einbezug des Supercups). «Wir haben leider oft verloren, was nicht gut ist. Wir werden aber alles geben, um in der Liga als auch im Cup zu gewinnen – denn ich will immer gewinnen», stellt Csaszar vor der entscheidenden Saisonphase klar. Mit Pfadi Winterthur wartet im ersten Spiel des Final 4 in Olten ein eingespieltes Team mit einer hervorragenden Saisonbilanz auf die Munotstädter. Nach Niederlagen im letztjährigen Cupfinal, dem Playoff-Final und dem Supercup in Arosa haben die Winterthurer mit den Kadetten noch einige Rechnungen offen. Trotzdem bleibt der neue Kadetten-Mittelmann optimistisch: «Wir müssen einfach nur besser spielen, denn schlechter können wir fast nicht mehr auftreten. Vor allem gilt es nun konstant starke Leistungen zu zeigen und nicht nur in einzelnen Phasen einer Partie. Wir sind hochmotiviert und werden versuchen, besser zu sein!» Vor dem möglichen Cupfinal-Einzug, dort würde dann entweder der BSV Bern oder NLB-Vertreter Basel warten, stehen aber noch 60 Minuten voller Spannung, Brisanz und Emotionen auf dem Programm. Denn die sind jeweils gewiss, wenn im Handball Orange auf Rot-Weiss trifft. o

ES WAR IN DEN LETZTEN JAHREN DOCH EHER UNÜBLICH, DASS DIE KADETTEN IN DER MEISTERSCHAFT MEHRERE SPIELE VERLIEREN. WAS ZIEHEN SIE BIS HEUTE FÜR EINE SAISONBILANZ? «Mit acht Spielen in der Finalrunde und davon sechs Niederlagen kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Trotzdem haben wir in jedem Spiel die Chance gehabt, auch mehr rauszuholen. Wir haben unsere Möglichkeiten im Abschluss nicht genutzt und waren da oft zu fahrlässig. Ausserdem stand die Abwehr teilweise zu wenig kompakt. Die beiden Ausnahmen waren die Spiele gegen GC Amicitia, wo wir jeweils klar gewonnen haben.» WIE SCHAFFT MAN ES NUN, AUS DIESEM TIEF HERAUSZUKOMMEN? «Wir versuchen im Training immer genau diese entscheidenden Situationen hervorzurufen und weiter daran zu arbeiten. Wir müssen die Konzentration hochhalten und uns auf das fokussieren, was wir am liebsten machen – nämlich Handball spielen.» MIT GABOR CSASZAR HABEN SICH DIE KADETTEN IM FRÜHJAHR NOCH VERSTÄRKT. WIE BEURTEILEN SIE SEINE LEISTUNGEN BISHER? «Auch mit ihm haben wir leider verloren. Man sieht aber, dass er viel an Qualität mitbringt. Wir nutzen jede Minute, um Csaszar optimal in unser Spiel zu integrieren. Ich muss dazu klarstellen, dass Handball ein Teamsport ist und die ganze Mannschaft am gleichen Strang ziehen muss.» IM CUP-HALBFINAL TREFFEN DIE KADETTEN AUF DEN ERZRIVALEN PFADI WINTERTHUR. WAS ERWARTEN SIE FÜR EINE PARTIE? «Pfadi ist diese Saison sehr konstant aufgetreten und ist derzeit die beste Mannschaft in der Schweiz. Dies sieht man an der Tabelle und der Tatsache, dass sie in der Finalrunde noch keine Punkte abgegeben haben. Es ist ein Halbfinale und wir werden alles darin investieren, als Sieger vom Platz zu gehen. Dass wir eine positive Bilanz gegen Pfadi haben zeigt, dass wir sie schlagen können, wenn wir unser Spiel durchziehen.»

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FINAL 4

TYNOWSKI

SOLL PFADI KÜNFTIG PRÄGEN Pfadi will am Final 4 in Olten den ersten Titel seit 2010 gewinnen. Cédrie Tynowski, der jüngste im Team, steht sinnbildlich für die Aufbruchsstimmung bei den Winterthurern. Text: Stephan Santschi Fotos: Martin Deuring

Sein Name geistert seit Jahren durch die Handballszene, wenn von den grössten Talenten des Landes die Rede ist. «Danke für das Kompliment, doch von solchen Einschätzungen distanziere ich mich. Ich ruhe mich nicht auf diesen wenigen Lorbeeren aus. Ich bin noch lange nicht dort, wo ich hin will», entgegnet Cédrie Tynowski freundlich, aber bestimmt. Damit ist eine Eigenschaft des 18-jährigen Bülachers bereits erwähnt: die Bodenständigkeit. Adrian Brüngger, sein Trainer bei Pfadi Winterthur, charakterisiert den Jüngsten in seinem Team so: «Als Typ ist er unglaublich wertvoll für die Mannschaft. Cédrie gibt immer 100 Prozent und hat keine Allüren. Bei ihm stimmt das Gesamtpaket.» Die Position des Linkshänders ist der rechte Flügel. Dort kommen die Schnelligkeit und die Technik des 1,85-Meter grossen Akteurs am besten zur Geltung. Gemeinsam mit Routinier und Ex-Nationalspieler Oliver Scheuner teilt er sich die Spielzeit. Bemerkenswert: Tynowski wird auch in der Defensive immer wertvoller, indem er im 3:2:1-System auf der vorgestellten ZweierPosition gegnerische Angriffe unterbindet. «Ich übernehme bereits ziemlich viel Verantwortung und trage damit zu den Siegen von Pfadi Winterthur bei», sagt Tynowski. «HUNGER NACH ERFOLG IST RIESIG» Gesiegt haben die Winterthurer in die-

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ser Saison reichlich. Nachdem man letzte Saison in Meisterschaft und Cup den Schaffhausern den Vortritt lassen musste, dominieren sie nun die Konkurrenz. Pfadi will deshalb den ersten Titel seit dem Cupsieg 2010, daran besteht kein Zweifel. Das betont auch Tynowski: «Wir reden seit zwei Jahren über den Gewinn eines Titels. Wir schrammten aber immer knapp daran vorbei, das war bitter. Der Hunger nach Erfolg ist dadurch stetig gewachsen, mittlerweile ist er riesig.» Im Cup-Halbfinal trifft Pfadi auf Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen. «Wir freuen uns und gehen mit einem guten Selbstvertrauen in diese Partie.» Begonnen hat Tynowski mit dem Handball in Kloten. Mit dem vier Jahre älteren Nicola und dem zwei Jahre älteren Joël hat Cédrie zwei Brüder, die ebenfalls Handball spielten. Joël stand sogar im NLA-Kader von Pfadi Winterthur, musste seine Spitzensport-Ambitionen aber wegen Hüftproblemen beenden. Seit der U17-Nachwuchsstufe spielt Cédrie für die Winterthurer. Daneben ist er in den verschiedenen Junioren-Nationalteams seit Jahren ein sicherer Wert. «Langfristig möchte ich auch in der A-Nationalmannschaft einen wichtigen Teil zum Erfolg beitragen», sagt der Teenager mit ausländischen Wurzeln. Woher genau seine Familie stamme, wisse er nicht. «Entweder

DER WEG INS FINAL 4 SG HV Olten (1. Liga) – Pfadi Winterthur 15:30 (9:16) Pfadi Winterthur – GC Amicitia Zürich 31:21 (18:8) Lakers Stäfa – Pfadi Winterthur 24:34 (5:17) Anzahl Cupsiege: 3 Cupsieger-Spieler: Vaskevicius, Bringolf, Svajlen, Scheuner, Hess (je 1x).


PFADI WINTERTHUR

TRAINER ADRIAN BRÜNGGER:

«WIR KÖNNEN NOCH ZULEGEN»

Cédrie Tynowski beim Abschluss.

aus Polen oder Russland. Einer unserer Vorfahren zog nach Genf, seither sind wir in der Schweiz. Ich bevorzuge Polen, schliesslich tönt Tynowski ähnlich wie Podolski», sagt er lachend und nimmt damit Bezug auf den deutschen Fussball-Nationalspieler mit polnischen Wurzeln. TYNOWSKI VERLÄNGERT BIS 2020! Was den Winterthurern ihr Toptalent bedeutet, zeigt die vor kurzem erfolgte Vertragsverlängerung bis 2020. «Cédrie soll bei uns eine Leaderrolle übernehmen und eines der Gesichter von Pfadi werden», sagt Trainer Brüngger. Tynowski selber gesteht ein, dass ein paar Leute wegen dieser langen Vertragsdauer den Kopf schütteln. «Nach Ablauf dieser Zeit bin

ich aber erst 23 Jahre alt und habe einen Grossteil meiner Karriere noch vor mir.» Klar träume er von einem Engagement im Ausland, von Handballspielen vor tausenden von Zuschauern. «Für mich ist ein Wechsel vor dem Abschluss meiner Ausbildung jedoch undenkbar», sagt Tynowski. Im Sommer schliesst er die kaufmännische Lehre ab, danach stehen die Spitzensport-RS, die Berufsmatura und möglicherweise auch noch ein Studium auf dem Programm. Als nächstes widmet er sich nun aber den Entscheidungen im Schweizer Klubhandball. Für Tynowski ist klar: «Ich möchte mit Pfadi alle möglichen Titel gewinnen.» An ein Ausruhen ist trotz vieler Komplimente nicht zu denken. o

Pfadi Winterthur trifft im Halbfinal des Schweizer Cups auf Titelverteidiger Schaffhausen. Gegen die Kadetten verlor man letzte Saison sowohl den Final im Cup (22:27), als auch die Finalserie der NLAPlayoffs (0:3). Die Neuauflage dieses Duells steht also unter dem Zeichen der Revanche. Anders als noch vor einem Jahr sind die Winterthurer nun zu favorisieren. In der NLA-Finalrunde dominierten sie die Konkurrenz und standen bereits zwei Spieltage vor Schluss als Erstplatzierter fest. «Viele sprachen von der Doppelbelastung mit dem Europacup, dass dies ein Nachteil sein könnte. Wir haben den höheren Rhythmus aber in die Meisterschaft hinübernehmen und viele Spiele schon in den ersten 20 Minuten entscheiden können», resümiert Trainer Adrian Brüngger die Gruppenphase im EHF-Cup. Dort landete man nach Spielen gegen Haslum, Velenje und Hamburg zwar nur auf dem letzten Platz. Die internationalen Erfahrungen sind allerdings wertvoll für die weitere Entwicklung. Pfadi ist in einer ausgezeichneten Form, kann laut Brüngger sogar noch zulegen. Die Favoritenrolle gegen die Kadetten nimmt er indes nicht an: «Vor kurzem hiess es noch, Pfadi finde gegen die Kadetten kein Mittel», sagt er in Anlehnung an die sieben Niederlagen in Folge. Ende März konnte die Negativserie gegen Schaffhausen mit einem 28:26-Auswärtssieg in der Finalrunde gebrochen werden. Brüngger ist sich der aktuellen Schwäche der Schaffhauser bewusst, «es läuft sicher nicht so, wie sie es sich vorstellen. Die Mannschaft verfügt allerdings noch immer über das grösste, individuelle Potenzial. Wir werden uns deshalb auf Augenhöhe begegnen.»

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FINAL 4

RAUSCHENDER ABSCHIED FÜR DIE RTV-LEGENDE Goalie Pascal Stauber hat seine Karriere in der Meisterschaft mit dem Aufstieg in die NLA beendet. Der 35-jährige Basler blickt zurück, spricht über die Abschiedsparty, den Cup-Halbfinal und seine Hochzeitspläne. Text: Stephan Santschi Foto: Foto Wagner Es war ein Fest der Superlative, ein Abschied, wie man sich ihn nur wünschen kann oder wie Pascal Stauber sagte: «Einfach perfekt.» Am 18. April gab er mit dem RTV Basel sein persönliches Abschiedsspiel – nach 116 Länderspielen, 450 NLA-Spielen und 80 NLB-Partien, nach 17 Jahren Spitzenhandball ist Schluss. Dazu zwingt ihn ein Knorpelschaden im Knie. Vor 1500 Zuschauern in der Rankhofhalle bezwang Basel den TV Birsfelden mit 33:20 und realisierte damit nach zwei Jahren die Rückkehr in die NLA. «Die Halle war voll, das habe ich in Basel noch nie erlebt. Unser Spiel lief wie aus einem Guss, wir steigen auf, besser geht es nicht», schwärmte Stauber. Bereits fünf Minuten vor Spielschluss war er beim Timeout mit Standing-Ovations von Zuschauern, Mitspielern, Gegenspielern und Schiedsrichtern gefeiert wor-

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den. Es herrschte Hühnerhautatmosphäre pur. Der ehemalige Nationaltorhüter hatte viele ehemalige Weggefährten angeschrieben, um mit ihnen seinen Rücktritt zu feiern. «Antoine Ebinger, mein langjähriger Goaliekollege im Schweizer Nationalteam war da. Auch Andy Schmid, mit dem ich im Nationalteam das Zimmer teilte. Oder Iwan Ursic. Das hat mich sehr gefreut.» Im Anschluss an die Party in der Halle wurde in einem Basler Club bis am nächsten Morgen weiter gefeiert. STAUBER WAR NUR EIN JAHR PROFI Für den 35-Jährigen sind diese grossen Emotionen ein Beweis dafür, dass er mit der Rückkehr zum RTV Basel vor acht Jahren alles richtig gemacht hat. «So habe ich mir in der Stadt einen Namen machen können, beim RTV bin ich zur

Legende geworden.» Doch weshalb entschied er sich im besten Goaliealter für seinen Stammklub und nicht für ein Spitzenteam? «Das hängt mit meiner Handballgeschichte zusammen. Ich wäre gerne länger bei Pfadi, GC oder Suhr geblieben, doch ich musste jeweils gehen.» Zudem hoffte er damals, mit dem RTV etwas Grosses aufbauen zu können. Und schliesslich habe ihm die Rückkehr nach Basel eine berufliche Weiterentwicklung ermöglicht. Neben Turnen kann er nun auch Mathematik unterrichten. Selbst ein Angebot aus dem Ausland von den Füchsen Berlin schlug Stauber aus. «Ich war in meiner Karriere ein Jahr lang Profi. Das klappte nicht so gut. Ich kann nicht trainieren und mich daneben nur um das Schlafen und Essen kümmern. Ich brauche Ablenkung.» Das führte


RTV 1879 BASEL

TRAINER SILVIO WERNLE:

«DER CUPFINAL WÄRE EINE FANTASTISCHE SACHE»

dazu, dass Stauber die grössten Highlights früh in seiner Karriere feierte. 2002 und 2003 gewann er mit Pfadi Winterthur zwei Meisterschaften und einen Cup, 2006 spielte er an der Heim-EM für die Schweiz ein starkes Turnier. Dass später keine Titel mehr folgten, bereut Stauber nicht. «Dafür funktionierte der Übergang vom Handball in den Beruf nahtlos. Meine Stelle als Mathematiklehrer am Gymnasium Oberwil kann ich nun auf 100 Prozent ausbauen.» «DAVOR HABE ICH ETWAS ANGST» Ganz Schluss ist mit Handball allerdings noch nicht. Am 9. Mai trifft der RTV Basel im Cup-Halbfinal auf NLA-Abstiegsrundenteilnehmer Bern Muri. Liegt da für Basel etwas drin? «Wir müssen nüchtern bleiben, der Gegner ist eine Klasse besser als wir. Ich werde dieses Spiel aber in vollen Zügen geniessen.» Im Juni wird Stauber dann am Knie operiert. Was anschliessend an die Stelle des Handballs, den er so emotional gelebt hat wie kein anderer, treten wird, weiss er noch nicht.

«Diese Emotionen kann man im normalen Leben nicht haben. Davor habe ich etwas Angst. Vielleicht fahre ich Kajak oder gehe Fallschirmspringen, ich weiss es noch nicht. Ich werde schon etwas Lustiges finden», sagt er und lacht. Wird er etwa sogar Präsident des RTV Basel, wie es sich der aktuelle Vereinsvorsteher Alex Ebi wünscht? «Irgendwann werde ich beim RTV eine Funktion übernehmen, das ist in Stein gemeisselt. Als Präsident sehe ich mich aber eher nicht.» Fest steht hingegen, dass er im nächsten Jahr seine Verlobte Nadine heiraten wird. o

DER WEG INS FINAL 4 TV Zofingen 2 (2. Liga) – RTV 1879 Basel 20:39 (8:18), US Yverdon (1. Liga) – RTV 1879 Basel 31:32 (14:15) RTV 1879 Basel – Yellow Winterthur (NLB) 32:31 (14:16), TV Endingen (NLB) – RTV 1879 Basel 25:27 (10:15). Anzahl Cupsiege: keine

DER WEG INS FINAL 4

Cupsieger-Spieler: Stauber (1x), Vukelic (1x) und Goepfert (2x).

Noch nie schaffte es im Schweizer MännerHandball ein B-Ligist in den Cupfinal. Der RTV Basel kann am Final-4-Turnier in Olten also Geschichte schreiben. «Mit Verlaub: Eigentlich ist es uns egal, wie viele B-Ligisten es schon in einen Cupfinal geschafft haben. Für uns wäre das so oder so eine fantastische Sache», hält der bald 39-jährige RTV-Trainer Silvio Wernle fest. Seinem Team räumt er im Halbfinal gegen NLA-Abstiegsrundenteilnehmer Bern Muri durchaus Aussenseiterchancen ein. «Unser Gegner ist keine unschlagbare Über-Mannschaft. Wir werden uns sicher nicht einfach ergeben.» Auf dem Weg in den Cup-Halbfinal stand den Baslern kein NLA-Team im Weg, mit Yellow Winterthur und dem TV Endingen wurden aber zwei starke B-Ligisten eliminiert. Das erste Highlight hat der RTV Basel bereits hinter sich. Die NLB-Saison beendeten die Realturner auf dem ersten Rang, womit sie nach zwei Jahren Absenz in die NLA zurückkehren. Auf der Zielgeraden fingen sie Endingen dank einer Siegesserie noch ab. Der zurücktretende Routinier Pascal Stauber im Tor hatte wesentlichen Anteil am Erfolg. Ebenso, wie Florian Goepfert, der vom Flügelspieler zum Spielmacher umfunktioniert worden ist. Zwei-Meter-Mann Max Dannmeyer im linken und das Urgestein Igor Stamenov im rechten Aufbau, sowie Abwehrchef Mischa Hofstetter sind weitere Leistungsträger im Team der Basler, während der ehemalige Nationalspieler Marko Vukelic aufgrund körperlicher Probleme keine Hauptrolle mehr einnehmen konnte. «Wir brauchen aber nicht nur Topskorer und Häuptlinge. Jeder hat seinen Teil zum Erfolg beigetragen», erklärt Wernle, der das Team seit eineinhalb Jahren coacht.

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FINAL 4

Samuel Röthlisberger fokussiert das Tor.

VOM ZUSCHAUER

ZUM SPIELER AUF DEM FELD Samuel Röthlisberger hat schon mehrfach das Final-4-Turnier besucht. Im oberaargauischen Dorf Graben bei Herzogenbuchsee aufgewachsen, hatte er es nicht weit, bis nach Olten oder Sursee, wo die Turniere stattfanden. «Die Atmosphäre hat mir jeweils sehr gefallen», sagt der heute 18-jährige Rückraumspieler. «Es war immer ein Ziel, als Aktiver einmal daran teilzunehmen». Text: Reto Pfister Foto: Foto Wagner

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BSV BERN MURI

TRAINER LUKAS MAGNAGUAGNO:

«DER RTV HAT EINE GUTE STAMMSIEBEN»

2014 reiste er bereits mit der Mannschaft des BSV Bern Muri nach Sursee, durfte aber noch nicht mitspielen. Er war zuvor im Cup bereits für das 1.-Liga-Team der Berner aufgelaufen, Einsätze in zwei Mannschaften in einer Saison sind in diesem Wettbewerb nicht erlaubt. Ein Jahr später ist es nun soweit. Röthlisberger ist fester Bestandteil des NLA-Kaders und wird im Halbfinal gegen den RTV Basel auflaufen. «Darauf freue ich mich sehr».

SEHR GUTE KÖRPERLICHE VORAUSSETZUNGEN

Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Spitzenhandballer, den der Oberaargauer schneller als andere zu gehen scheint. Im März 2014 tauchte er plötzlich in der obersten Spielklasse auf. Beim BSV waren zahlreiche Rückraumspieler verletzt und so bot Trainer Lukas Magnaguagno den damals 17-Jährigen auf. Er hatte ihn zuvor bereits bei den Berner U19-Junioren betreut und war davon überzeugt, dass Röthlisberger reif für den Sprung in den Männerhandball ist. Er behielt recht. Röthlisberger bewährte sich, schloss seine Juniorenlaufbahn beim BSV mit dem U19-Meistertitel ab und erhielt einen Dreijahresvertrag als NLA-Spieler. Geholfen haben ihm dabei auch seine körperlichen Voraussetzungen. Röthlisberger ist 197 cm gross und 97 kg schwer und kann damit bereits gegen bestandene Handballer bestehen. Besonders kommt dies in der Abwehrarbeit zum Tragen. Trotz seines jugendlichen Alters kann er bereits bedenkenlos als zentraler Verteidiger eingesetzt werden. Eine Fähigkeit, die auch den Trainern der Verbandsauswahlen nicht verborgen geblieben ist. Röthlisberger ist Mitglied der U19-Nationalmannschaft, wird aber regelmässig auch für die U21 aufgeboten und dort vorwiegend in der Deckung eingesetzt. «Ich verteidige

gerne», sagt er. «Es gehört zum Handball, und es gibt mir auch Befriedigung, wenn ein Gegner kein Tor erzielt hat.»

BEREITS GUT INTEGRIERT

Dass er mitten in einer Saison einstieg, sei kein Problem gewesen. «Ich wurde von den Mitspielern sehr gut aufgenommen und konnte mich so sehr gut integrieren.» Röthlisberger ist Gymnasiast mit Schwerpunkt Biochemie; 2016 wird er die Matur machen. Das A-Nationalteam ist ein Ziel, ebenso kann er sich vorstellen, ins Ausland zu wechseln. «Aber das hat noch Zeit. Ich will zuerst die Schule abschliessen und in der NLA weitere Erfahrungen sammeln.» Nach dem Fall in die Abstiegsrunde stellt das Final 4 einen letzten, willkommenen Saisonhöhepunkt dar. Mit dem RTV Basel wurde den Bernern der auf dem Papier schwächste Gegner zugelost. «Wir müssen aufpassen», sagt Röthlisberger. «Der RTV ist eine gute Mannschaft, die man nicht einfach so schlägt.» Im Gegensatz zu vielen Mitspielern hat er gegen Stauber, Vukelic, Göpfert oder Stamenov noch nie gespielt. «Ich werde mich jedoch informieren, und sicher auch noch ein paar RTV-Spiele am Video anschauen.» Im Final würden die Berner auf Pfadi Winterthur oder Kadetten Schaffhausen treffen. «Auch da wären wir nicht chancenlos, auch wenn die Aufgabe natürlich schwierig würde.» o

DER WEG INS FINAL 4 TSV St. Otmar St. Gallen – BSV Bern Muri 20:28 (11:14), HSG Siggenthal/Vom Stein Baden (NLB) – BSV Bern Muri 19:24 (12:13), BSV Bern Muri – Wacker Thun 34:26 (16:11) Anzahl Cupsiege: keine Cupsieger-Spieler: Tarhai und Kurth (je 1x).

WELCHEN STELLENWERT HAT DAS FINAL4 FÜR DEN BSV BERN MURI? Einen sehr grossen. Wir können nochmals ein höheres Ziel anvisieren, nachdem wir in die Abstiegsrunde verbannt wurden und dort nichts mehr erreichen konnten als frühzeitig den Ligaerhalt zu sichern. WIE SIND SIE MIT DEM VERLAUF DER ABSTIEGSRUNDE ZUFRIEDEN? Wir haben gut begonnen und hatten früh mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Danach war ein Spannungsabfall in der Mannschaft zu beobachten. Erfreulich ist dies nicht, aber erklärbar. WELCHE CHANCEN RECHNEN SIE SICH IM FINAL4 AUS? Wir haben gute Chancen, den Final zu erreichen. Der Halbfinalgegner RTV Basel verfügt über eine gute Stammsieben, dahinter fällt das Niveau ab. Wir müssen aber aufpassen. Der RTV verfügt über Routiniers wie Stauber, Vukelic, Göpfert und Stamenov, die lange in der NLA gespielt haben. ZWISCHEN DEM MEISTERSCHAFTSENDE UND DEM FINAL4 LIEGEN DREI WOCHEN. WIE GEHEN SIE MIT DIESER PAUSE UM? Die Spieler erhielten nach dem Ende der Abstiegsrunde erst einmal ein paar Tage frei. Danach bauen wir in einer zweiwöchigen Phase die Spannung wieder auf. NACH DEM FINAL4-TURNIER BEENDEN SIE IHRE TÄTIGKEIT ALS TRAINER VORERST, UM SICH AUF DIE AKADEMISCHE KARRIERE ZU KONZENTRIEREN. WIE SIND IHRE GEFÜHLE VOR DEM ABSCHIED? Es ist sicher schön, nochmals an einem Anlass wie dem Final4 teilnehmen zu können, wo es um einen Titel geht. WERDEN SIE DEM HANDBALL IN DER NÄCHSTEN SAISON DEFINITIV FERNBLEIBEN? Trainer werde ich sicher nirgends sein, und sicher auch nichts machen, was zeitintensiv ist. Wenn ich irgendwo tätig werde, dann höchstens in einer beratenden Funktion.

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FINAL 4

Torh端terin Laura Innes in Aktion.

BANGEN UM DEN EINSATZ

VON INNES Zug steigt als Titelhalter und Meister ins Final 4. Vieles spricht f端r die Innerschweizerinnen, aber es gibt auch eine grosse Sorge. Text: Peter Eggenberger Foto: Foto Wagner

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LK ZUG

Im September des vergangenen Jahres mussten die Handballerinnen von Zug ihre Halle für rund zwei Wochen verlassen. Sie wurde gebraucht für die Auszählung der Regierungsratswahlen. Das verärgerte viele im Klub. Auch keine Freude würde herrschen, wenn das Team am Final 4 nach dem Halbfinal vom Samstag gegen Brühl die Halle in Olten verlassen müsste und am Sonntag nicht mehr dort spielen dürfte.

Goalietrainer Lubomir Svajlen hat sie nach eigenem Bekunden weitergebracht. «Ich habe sehr viel von seiner Arbeit an der Goalietechnik profitiert», sagt sie. Sie wird Zug noch mindestens eine weitere Saison erhalten bleiben und hegt derzeit trotz ihren guten Leistungen keine Absichten, ins Ausland zu wechseln. Sie hat sich mit einer Einzelfirma im Personal Training teilweise selbständig gemacht und fühlt sich wohl in der Schweiz.

Lynn Schwander, Captain der Mannschaft, findet allerdings einige Argumente gegen dieses Szenario: «Wir haben in Laura Innes die beste Torfrau und zudem die beste Flügelzange der Liga.» Dazu kommen die Kreisläuferin Ariane Geissmann nach ihrer Rückkehr aus Deutschland und die Rückraumspielerin Sibylle Scherer, die sich bisher als sehr treffsichere Schützinnen erwiesen haben. Scherer war mit 144 Toren die Topskorerin der Hauptrunde. Und schliesslich sei auch das psychologische Moment eher auf Zuger Seite. «Gegen uns ist Brühl aufgrund der Resultate in den letzten Jahren vielleicht etwas verkrampfter», sagt Schwander, die sich als diplomierte Psychologin in diesem Bereich gut auskennt. Bei ausgeglichenem Spielstand kurz vor Schluss könne dies den Ausschlag geben. «Andererseits ist Brühl in wichtigen Spielen stets auf den Punkt bereit», bringt sie auch eine Warnung an. Viel wird davon abhängen, ob Laura Innes am Final 4 im Tor stehen kann. Im Trainingslager mit der britischen Nationalmannschaft in Dänemark stürzte sie am 20. März bei einer Abwehraktion unglücklich auf den ausgestreckten Arm und renkte sich den Ellbogen aus. Die Prognose lautete auf vier bis sechs Wochen Pause. Innes versucht mit intensiver Physiotherapie alles, um in Olten dabei sein zu können. Wenn sie ausfiele, wäre dies zweifellos eine Schwächung für die Zugerinnen. Da Innes in der Meisterschaft häufig praktisch durchspielt, fehlt ihren Ersatzleuten die Erfahrung auf der höchsten Stufe. Innes kann mit ihren Paraden ein Spiel fast im Alleingang gewinnen. Der Zuger

Auch Lynn Schwander wird noch eine weitere Saison anhängen. «Seit meinem Schleudertrauma vor anderthalb Jahren gegen Brühl leide ich vermehrt unter Kopfschmerzen», sagt die 27-jährige Rückraumspielerin und räumt ein, dass der Gedanke eines Rücktritts näher sei als auch schon. Definitiv aufhören wird die Flügelspielerin Simona Cavallari. Dafür sollte die wegen einer schweren Knieverletzung die ganze Saison ausfallende Ivana Ravlic (Trainer Damian Gwerder: «Der Kopf des Teams») in der neuen Saison ihr Comeback geben können. Hinzu stösst für die rechte Angriffsseite die Linkshänderin Nina von Polanen aus Zofingen, die Gwerder als «optimale Verstärkung» bezeichnet. Gwerder ist nicht ganz zufrieden mit der bisherigen Saison: «Defensiv wie offensiv waren wir noch nicht so konstant wie erwünscht.» Auch im Europacup gegen die niederländische Mannschaft von Dalfsen konnte Zug sein Potenzial zuwenig abrufen. In der Meisterschaft müsse das Ziel sein, mit einer variantenreicheren, besser eingestellten Deckung weniger als 20 Gegentore pro Spiel zu erhalten; in der Hauptrunde waren es deren 24. Gwerder erhält diesbezüglich Support von Innes: «Wir müssen noch härter als bisher verteidigen, insbesondere bei der Flügelabwehr.» Gwerder wird die Mannschaft auch nächste Saison führen. Zugleich bleibt er Assistent der Frauennationalmannschaft, zusammen mit Vroni Keller. Ihr wird er in der Meisterschaft dann nicht mehr begegnen. «Es ist sehr schade, dass sie aufhört. Sie wird fehlen», sagt Gwerder. o

DER WEG INS FINAL 4 LK Zug – ATV / KV Basel 10:0 (forfait), HC Arbon (2. Liga) – LK Zug 21:49 (12:23) Yellow Winterthur (1. Liga) – LK Zug 25:41 (11:19) Anzahl Cupsiege: 1

TRAINER DAMIAN GWERDER:

«DIE PSYCHOLOGIE SPRICHT EHER FÜR UNS»

WEIL NOTTWIL NICHT MEHR DABEI IST, MUSS ZUG DEN CUP GEWINNEN. Natürlich wollen wir den Titel verteidigen. So selbstbewusst dürfen wir nach dem Double in der vergangenen Saison sein. Wenn Nottwil noch dabei wäre, wäre es sicher etwas schwieriger. Ich war in Nottwil am Viertelfinal gegen Brühl und deshalb nicht überrascht, dass Nottwil ausgeschieden ist, weil Brühl beim 24:22-Sieg die bessere Mannschaft war. Für das Final 4 ist das Fehlen Nottwils schade, aber so ist der Cup. WIE WILL ZUG IM HALBFINAL GEGEN BRÜHL GEWINNEN? Wir haben in der Hauptrunde Brühl dreimal deutlich besiegt. Wir haben in den letzten Jahren immer sehr gut gegen Brühl gespielt. Brühl spielt wohl lieber gegen Nottwil als gegen uns. Die Psychologie spricht also eher für uns. Brühl will das unbedingt ändern, aber es wird nicht im Halbfinal des Final Four passieren. Die genaue Taktik werden wir im Mai festlegen, wenn wir wissen, wer spielen wird, und die Erkenntnisse aus den Finalrundenspielen gegen Brühl ausgewertet haben. Brühl hat viele gute Spielerinnen, die aus allen Lagen Tore erzielen können. Hier müssen wir ansetzen und dahin gehen, wo es weh tut. Es wird auf jeden Fall ein sehr enges Spiel. WIE BEURTEILEN SIE DIE MÖGLICHEN FINALGEGNER YELLOW UND THUN? Wir würden bestimmt keines der beiden Teams unterschätzen. Yellow ist gefährlich mit seinen Gegenstössen und seinem schnellen Spiel. Thun ist ein homogenes, kompaktes Team, das immer für eine Überraschung gut ist, beispielsweise mit der Taktik mit einer siebten Feldspielerin.

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FINAL 4

IM GLEICHSCHRITT INS GLÜCK Stephanie Haag (oben) und Laura Oberli (rechts im Bild) treten im Final Four nun gegen und nicht mit Zug an. Sie haben erstaunlich viele Gemeinsamkeiten. Text: Peter Eggenberger Fotos: Felix Walker Tobias Baumgartner von Kriens-Luzern hat es derzeit nicht leicht. Mit seiner Mannschaft ist er im Cup ausgeschieden, während seine Freundin Stephanie Haag mit Brühl im Halbfinal des Final Four gegen Zug steht. Vor Sticheleien von Handballkollegen kann er da natürlich nicht sicher sein. Besser geht es Stefan Freivogel von Pfadi. Seine Mannschaft ist am FinalFour-Samstag gegen Schaffhausen dabei und spielt vor der Partie des Teams seiner Freundin, der Brühlerin Laura Oberli. Damit enden auch schon die Unterschiede für Haag und Oberli. Nicht nur haben beide einen Freund, der in der NLA spielt, und sind Studentinnen an einer Fachhochschule, sie haben auch gemeinsam auf diese Saison aufgrund unbefriedigender Umstände von Zug zu Brühl gewechselt. Ausserdem sind sie unisono sehr froh über ihren Wechsel und ihre seitherige Entwicklung.

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Die Rückraumspielerin Haag war auf die Saison 2012/13 nach Zug gegangen, weil ihr Freund zur gleichen Zeit von Bern Muri zu Kriens-Luzern gewechselt hatte. Sie trug massgeblich zu den zwei Meistertiteln und zum Cup-Sieg bei, die Zug in den vergangenen zwei Jahren erreichte. Doch eine 100%-Stelle, ein Fernstudium und die vielen Trainings und Spiele wurden ihr zuviel. «Ich musste reagieren. Für mich war klar, dass ich eine Veränderung brauchte. Am Ende entschied ich mich, nach St.Gallen zurückzukehren», sagt Haag, die seit ihrem 15. Lebensjahr bis zum Wechsel nach Zug stets für Brühl gespielt hatte. Oberli dagegen war unzufrieden mit ihrer sportlichen Situation. An Seline Ineichen, die mittlerweile zu Göppingen in die Bundesliga gewechselt hat, kam Oberli am Kreis nicht vorbei. Sie kam vorwiegend in der Abwehr zum Einsatz. Als auf diese Saison auch noch die Kreisläu-

ferin Ariane Geissmann aus Deutschland nach Zug zurückkam, war für Oberli klar, nicht länger in Zug zu bleiben. Sie entschied sich wie Haag, zu Brühl zu wechseln. «In St.Gallen komme ich auch in der Offensive häufig zum Einsatz und habe die Freude am Handballspielen zurückgewonnen», sagt Oberli. Sie erzielte genauso wie Haag in der Hauptrunde bereits mehr Tore als in der gesamten vergangenen Saison. Vroni Keller zeigt sich in ihrer zwölften und letzten Saison als Trainerin von Brühl glücklich, die beiden Spielerinnen in ihrem Kader zu haben: «Beide sind extreme Kämpfernaturen, die meinem Team guttun.» Oberli konnte das Fehlen der Kreisläuferin Jovana Savic kompensieren, die für ein Jahr im Ausland studiert. Haag verletzte sich in der Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die Spiele gegen Island Mitte März bei einer Angriffsaktion an der Wurfhand. Der Teila-


LC BRÜHL

TRAINERIN VRONI KELLER:

«WIR MÜSSEN DIE FEHLERQUOTE SENKEN»

WEIL NOTTWIL NICHT MEHR DABEI IST, MUSS BRÜHL DEN CUP GEWINNEN. In den Cup-Final zu kommen, war in diesem Jahr für uns sehr anspruchsvoll. In Nottwil haben wir im Viertelfinal mit dem 24:22Sieg eine grosse Hürde übersprungen, aber die nächste wartet mit Zug im Halbfinal. Wenn man zum Schluss den Cup-Sieg feiern möchte, muss man in diesem Wettbewerb einfach jeden Gegner schlagen, egal, wie er heisst. Das macht den Cup so reizvoll.

briss im Gebiet des Daumenballens wurde konservativ ohne Gips behandelt. Die Prognose für die Heilung lautete vorsichtig auf vier bis sechs Wochen. Brühl hatte in dieser Saison ohnehin mit grossem Verletzungspech zu kämpfen. Mitte Oktober erlitt die neuverpflichtete schwedische Torfrau Josefine Brodd Björklund einen Kreuzbandriss, dessen Heilung sich verzögert. Im Rückraum schlug die Verletzungshexe gleich mehrfach zu: Amanda Bösch fällt wegen einer Korrektur der Fersenbeine an beiden Füssen die ganze Saison aus, und Sara Vulovic kämpft nach einem Kreuzbandriss darum, noch in dieser Saison ihr Comeback in der ersten Mannschaft zu geben. Kathryn Fudge schliesslich brach sich Mitte Februar die Mittelhand. «Angesichts dieser schwierigen Umstände bin ich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden», sagt Keller. Der neue Trainer Werner Bösch

aus Vorarlberg, ein Cousin der Spielerinnen Amanda und Tamara Bösch, kann sich für die kommende Spielzeit über die Vertragsverlängerungen von Tamara Bösch um zwei Jahre, der Linkshänderin Jessica Wenger, von Sara Vulovic und der Goalietrainerin Sara Hämmerli um je ein Jahr freuen. Keller wird Brühl als Trainerbetreuerin im Juniorinnenbereich und mit der Leitung dreier freiwilliger Trainings pro Woche über Mittag für talentierte Spielerinnen ab der U15 aufwärts erhalten bleiben. o

DER WEG INS FINAL 4 Uni Bern-Handball (2. Liga) – LC Brühl 10:49 (5:20), STV Willisau (1. Liga) – LC Brühl 18:38 (5:17), Spono Nottwil – LC Brühl 22:24 (9:14) Anzahl Cupsiege: 8

WIE WILL BRÜHL IM HALBFINAL GEGEN ZUG GEWINNEN? Zug ist Favorit. Die Mannschaft hat in der Hauptrunde 35 Tore pro Spiel erzielt. Wir wollen Zug als Underdog eins auswischen und damit die Chance auf den neunten Cup-Sieg wahren. Die Statistik spricht wohl gegen uns, für mich ist der entscheidende Punkt indessen die Form am Final-4-Samstag. Wir können und müssen die Fehlerquote senken, die in den drei deutlich verlorenen Hauptrundenspielen zu hoch war. Zug bestraft mit seinem schnellen Spiel jeden Fehler knallhart. Zug ist breit aufgestellt. Wir werden uns nicht auf einzelne Spielerinnen konzentrieren. WIE BEURTEILEN SIE DIE MÖGLICHEN FINALGEGNER YELLOW UND THUN? Yellow hat sich in dieser Saison positiv entwickelt, mit dem 17:17-Remis im letzten Hauptrundenspiel gegen Nottwil als unerwartetem Höhepunkt. Yellow wird im Halbfinal unbekümmert spielen können. Thun geht seinen Weg konsequent weiter. Die Fortschritte sind nicht mehr so gross wie in der vergangenen Saison, aber das ist logisch. Inzwischen haben sich die Gegner auf die Überraschungseffekte wie die siebte Feldspielerin besser eingestellt. Für mich ist Thun der Favorit im zweiten Halbfinal.

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FINAL 4

ROTWEISS WILL

OFFENE RECHNUNG

BEGLEICHEN

In der letzten Saison verlor Rotweiss Thun gegen Yellow Winterthur drei Cuppartien. Doch diesmal strebt das Team von Trainer Peter Bachmann bei seiner ersten Final4-Teilnahme höhere Ziele an. Text: Ernesto Piazza Foto: Foto Wagner «Den Kübel nach Thun holen, das wäre ein super Ding», sagt die 22-jährige Helen Moser. Die Kreisläuferin gehört mit zu den Garanten für das mittlerweile gesunde Selbstvertrauen der Frauen in Rot-Weiss. Das war allerdings nicht immer so. Doch mit Trainer Peter Bachmann kam in der vergangenen Saison neuer Wind ins Team. «Unter ihm haben wir das Siegen wieder gelernt», weiss die Thuner Topskorerin. Und so ist die Truppe drauf und dran die gute letzte Spielzeit – sie endete mit Rang vier - mindestens zu bestätigen. Mit der Dänin Ann-Sophie Kleemann und der Uster-Rückkehrerin Sibylle Peronino kam auf diese Saison hin weitere Qualität ins Team. Zudem wechselte Laura Berger von Zofingen und Nicole Rindlisbacher von Herzogenbuchsee nach Thun. Dazu setzte der Ausbildner Bachmann auch den eigenen Nachwuchs. Und so stiegen in Thun mit den grösseren Perspektiven auch die Erwartungen. MITTLERWEILE GUT IN DER SPUR Zu Saisonbeginn scheiterte das Team allerdings noch verschiedentlich «an der Inkonstanz», wie es Helen Moser formuliert. Doch mittlerweile hat die Truppe nach einem teilweise «recht schwierigen halben Jahr», so Peter Bachmann, den Tritt definitiv gefunden. Dies untermauerten die Thunerinnen unlängst durch einen mutigen

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Auftritt in St. Gallen. Mit dem Sieg gegen Brühl setzte die Mannschaft ein deutliches Ausrufezeichen. Und weil man in der Finalrunde ausschliesslich gegen die «Top drei» der Liga antrete, seien diese Spiele auch im Hinblick auf die Final4-Vorbereitung und die generelle Weiterentwicklung äusserst wichtig, sagt Helen Moser. Dass bis zum Final4 in Olten – dem nunmehr eigentlichen Saisonhöhepunkt – noch möglichst viele Erfolgserlebnisse sich zur Partie gegen Brühl reihen, dazu will die Medizinstudentin ebenfalls ihren Beitrag leisten. Auch als sichere Penaltyschützin. Im Duell eins gegen eins gegen die Torhüterinnen anzutreten, habe immer wieder seinen besonderen Reiz. Wenn es für sie heisst: Fokussiert und konzentriert zu bleiben und eine möglichst gute Psyche mit in die Waagschale zu werfen. «Allerdings kann es schon mal schwierig sein, wenn man - beispielsweise nach zwei vergebenen Siebenmetern - erneut zum Wurf antritt», weiss Helen Moser. Doch speziell in solchen Situationen spüre sie das Vertrauen des Trainers. ZWISCHEN SKIPISTE, HÖRSAAL UND HANDBALLFELD Für die 22-Jährige ist es die vierte Saison in der obersten Spielklasse. Bevor ihr Weg nach Thun führte, war sie auch bei Uni Bern und Grauholz. Doch für Helen Moser

gibt es beileibe nicht nur Handball. «Ich betreibe sehr gerne, sehr viele Sportarten», sagt sie. So versucht sie beispielsweise im Winter mit einem Ski-Saisonabonnement am Wochenende jeweils einen Tag im Schnee zu verbringen. Wenn immer es ihr die Zeit erlaubt, geniesst sie auch die Berge. Solche Momente geben ihr den nötigen Ausgleich zu den Handballaktivitäten in der Halle. Und bilden die Grundlage zu ihrer körperlichen Topverfassung. Diese jedenfalls attestiert ihr Trainer Peter «Pesche» Bachmann. Und er sagt auch: «Helen setzt die Vorgaben jeweils eins zu eins um. Zudem ist sie sehr diszipliniert». Trotzdem kann es Momente geben, die bei ihr einen gewissen Druck erzeugen. Wenn nach einem abendlichen Training am andern Morgen beispielsweise Uni-Prüfungen auf sie warten. «Doch letztlich ist das Ganze immer eine Frage der Organisation», sagt sie. Helen Moser spielt zu gerne Handball, um auf diese Momente verzichten zu wollen. Und in dieser Sportart finde sie den idealen Ausgleich zu viel Kopfarbeit, so die Spielerin mit der Rückennummer 13. Eine schöne Zahl übrigens, wie sie findet. Und dies erst noch fernab von irgendwelchem Aberglauben. Dass es die Nummer 13 wurde, hatte letztlich damit zu tun, dass beim Wechsel nach Thun, die angestammte Nummer 21 nicht mehr zur Verfügung stand. Und für das Fi-


DHB ROTWEISS THUN

TRAINER PETER BACHMANN:

«WIR WERDEN ALLE KRÄFTE BÜNDELN»

PETER BACHMANN, ROTWEISS THUN NIMMT DAS ERSTE MAL AM FINAL4 TEIL. WAS ERWARTEN SIE VON DIESEM EVENT? Peter Bachmann: Dieser Anlass ist ganz klar der Saisonhöhepunkt. Dass das Final4 terminlich verschoben wurde, ist zudem eine ideale Situation für uns. Denn nach diesen Spielen ist Schluss. Wir werden also nochmals alle Kräfte bündeln. SIE ERWARTEN MEHRERE SPIELE: DAS HEISST ROTWEISS THUN SPEKULIERT MIT DEM EINZUG IN DEN CUPFINAL…? Ich glaube an das Potential des Teams. Zudem bin ich überzeugt, dass die Partien der Finalrunde gegen starke Gegner uns auch eine ideale Vorbereitungsmöglichkeit für das Final4 bieten.

Helen Moser zielt aufs Tor.

nal4-Halbfinale macht sie auch gleich eine Kampfansage. «Wir haben noch eine Rechnung offen». Nach dem letztjährigen CupViertelfinal-Out und den beiden knappen Niederlagen im Europacup will sich Thun nun definitiv an Yellow revanchieren. Helen Moser zeichnet auch aus, «dass mich die Gegnerinnen nicht so gerne mögen». Speziell dann, wenn sie am Kreis permanent ackert und Sticheleien setzt. Sie arbeitet zwar gerne für ihre Rückraumspielerinnen, ist aber auch zur Stelle, wenn es die eigene Chance wahrzunehmen gilt. «Wir können jeden Gegner schlagen», sagt Helen Moser. Hier will das Team in der kommenden Saison einen weiteren Schritt machen. So, dass man nicht mehr nur immer von den Top 3 rede. Was jedoch das Final4-Halbfinale betrifft, ist ihr sehr wohl bewusst. «Die Partie gegen Yellow wird keineswegs zum Selbstläufer». Doch dann soll auch Sabrina Balzli wieder mittun. Was der Topskorerin die eine

oder andere Pause mehr ermöglicht. Und darüber ist sie keineswegs unglücklich. Was aber bleiben wird, ist der Appetit auf weitere Siege – und auf eine feine Pizza. «Mit Essen muss man uns nicht ködern», sagt die 22-Jährige. Das hat Bachmann unlängst in St. Gallen erlebt. Als ihn die Mannschaft im Vorfeld des Spiels nämlich fragte, was bei einem Sieg herausspringen würde, versprach er dem Team genau solche Pizzen. Deshalb darf man gespannt sein, wie gut die Thunerinnen in Olten für den Fall der Fälle schon italienische Lokalitäten rekognoszierten. o

DER WEG INS FINAL 4 LK Zug (SPL2) – DHB Rotweiss Thun 18:24 (9:8), GC Amicitia Zürich (SPL2) – DHB Rotweiss Thun 22:23 (15:13), TV Zofingen – DHB Rotweiss Thun 21:25 (15:12) Anzahl Cupsiege: keine

GRUND ZUM OPTIMISMUS GIBT IHNEN SICHERLICH AUCH DIE FORMKURVE IHRES TEAM. Im neuen Jahr hat es irgendwie Klick gemacht. Sicherheit und Qualität stimmen. Die Qualifikation für das Final4 hat nochmals Schub gegeben. Zudem sind die lange Zeit verletzten Spielerinnen Céline Oberson und Sarina Strahm zurück. Und auch Sabrina Balzli ist wieder bereit. ALLERDINGS HAT IHR TEAM IN DER JÜNGSTEN VERGANGENHEIT GEGEN HALBFINALGEGNER YELLOW WINTERTHUR DREI CUPPARTIEN VERLOREN. Wir werden uns sicherlich auf diese Begegnung gut vorbereiten. Die Erfahrungen, die wir bei wichtigen Spielen immer wieder holen konnten, werden uns dabei helfen. Wir versuchen natürlich auch unser spielerisches und taktisches Potential auszuschöpfen. Und wenn wir den Einzug in den Cupfinal schaffen, wovon ich überzeugt bin, wollen wir diesen auch gewinnen.

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FINAL 4

EIN AUSLANDENGAGEMENT IM VISIER Jennifer Murer beim Penalty.

Yellow Winterthur steigt als Underdog ins Final4-Halbfinale. Doch gegen Thun will das Team seine bisherigen Cuperfolge in die Waagschale werfen. Und Topskorerin Jennifer Murer betreibt auch Werbung in eigener Sache. Text: Peter Eggenberger Fotos: George Stutz Momentan steckt Jennifer Murer mitten in den Abschlussprüfungen. Und trotzdem: Den Handballsport will sie auch in dieser beruflich intensiven Zeit nicht missen. Zwar muss die U20-Nationalspielerin im Hinblick auf internationale Einsätze ein wenig zurückstecken, bei den EM-Qualifikationsspielen gegen Deutschland und

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Österreich von Mitte April war sie aber trotzdem dabei. Beruf und Sport auf einen möglichst gemeinsamen Nenner bringen, das ist für die 19-jährige Flügelspielerin eine grosse Challenge. Doch Jenny Murer nimmt diese Herausforderung gerne an. Das 164 Zentimer grosse Energiebündel verfolgt ihren Weg mit viel Beharrlichkeit.

«Ich möchte einmal im Ausland Handball spielen» sagt die angehende Elektronikerin. Dass sie diese, für eine Frau nicht unbedingt alltägliche Berufsrichtung wählte, hat möglicherweise auch einen familiären Hintergrund. Während sich ihre Mutter und ihre Schwester im technischen Metier heimisch fühlen, sind die männlichen


YELLOW WINTERTHUR

Mitglieder eher kaufmännisch orientiert. Seit vergangenem August wohnt Jennifer Murer vom schaffhausischen Thayngen kommend in Winterthur. Bei den Kadetten machte sie handballerisch auch ihre ersten Gehversuche. Doch schon schnell kam der Wechsel nach Winterthur. Dort durchlief sie die U15-, U17- und auch die U19-Juniorinnen. Zusammen mit dem NLB-Spieler Roman Singer und ihrer dänischen Teamkollegin Camilla Hvid Andersen lebt sie «in Winti», wie sie ihren neuen Wohnort nennt, in einer echten «Yellow-Wohngemeinschaft». DANK SCHNELLIGKEIT UND SPRUNGKRAFT INS TOPSCORER-TRICOT

Für Jenny Murer ist es erst die zweite SPL-Saison. Dass sie bereits nach so kurzer Zeit das Topskorer-Trikot überstreifen darf, betrachtet die 19-Jährige als «mega schöne Erfahrung». Einen speziell grossen Druck verspürt sie dadurch allerdings nicht. «Diesen setze ich mir schon eher selbst», sagt sie und lacht. «Ich möchte alles immer noch besser machen und bin mit meiner Leistung nie zufrieden». Daran will sie künftig weiter arbeiten. Auch daran, dass sie beispielsweise schnell einen Fehlwurf abhaken und sich sofort wieder auf die neue Aufgabe in der Deckung konzentrieren kann. Zu den Stärken von Jenny Murer gehören sicherlich ihre Schnelligkeit. Damit vermag sie die «nur» 164 Zentimeter Körpergrösse immer wieder zu kompensieren. «Bei den Juniorinnen habe ich sogar auch im Rückraum gespielt», weiss sie. Zudem verfügt sie über eine enorme Sprungkraft. Diese gibt ihr bei den Abschlüssen immer wieder die Möglichkeit sich extrem auf den Wurf zu konzentrieren. «Diese Stärke möchte ich künftig aber noch besser nutzen», sagt sie. Und vor allem variantenreicher werfen. Trainer Sandro Bou charakterisiert Jenny Murer als «sehr ehrgeizige Spielerin mit einem unbändigen Willen». Neben ihren Offensivqualitäten sei sie ebenfalls eine aktive Abwehrspielerin. «Doch ihr Perfektionismus kann Jenny beim Abrufen der Leistung schon mal im Wege stehen». DÄNEMARK ALS WUNSCHZIEL

Für weitere nebenberufliche Aktivitäten – insbesondere bei der momentanen beruflichen Situation - bleibt der 19-Jährigen praktisch keine Zeit. Für die sportliche Zukunft hat sie ebenfalls bereits konkrete Pläne. «Ich möchte meinen bisherigen

drei A-Länderspielen weitere Partien folgen lassen». Und in diesem Umfeld zu einer festen Grösse heranreifen. Und später soll es handballerisch in Richtung Norden gehen. «Mein Ziel ist es in Dänemark zu spielen», so Jenny Murer. Bei diesen Plänen kann sie auf die volle Unterstützung der Familie zählen. Doch nicht nur: Auch Wonhngemeinschaftskollegin Camilla Hvid Andersen gibt ihr wichtige Tipps. Der dänische Nationaltrainer Jesper Holmris verfüge zudem über entsprechende Kontakte, sagt sie. Diese könnten der Yellow-Flügelspielerin den Weg zu einem Ausland-Engagement zusätzlich ebnen. Doch vorderhand steht bei Jenny Murer handballerisch die nationale Hausmannskost weiter im Vordergrund. «Die Resultate aus dem Europacup sollten uns Mut machen», sagt sie mit einem Blick auf das anstehende Final4-Halbfinale gegen Rotweiss Thun. Dort blieben die Winterthurerinnen im rein schweizerischen Duell im Challenge-Cup erfolgreich. In der Meisterschaft setzte es für das Team von Trainer Sandro Bou aber drei Niederlagen ab. Die Yellow-Topskorerin erwartet «eine harte Auseinandersetzung, bei der wir aber durchaus unsere Chance haben». Dass die Winterthurerinnen die Finalrunde als fünftplatziertes Team verpassten und sich deshalb durch die Entscheidungsrunde durchquälen müssen, schmerze und nerve zugleich, sagt Jenny Murer. Denn Yellow hat den Ligaerhalt bei der jetzigen Tabellensituation wohl bereits auf sicher. Und deshalb dürfte die eine oder andere Begegnung nicht mehr die ganz grosse Motivation für die Truppe darstellen. «Wir versuchen jedoch das Beste aus dieser Situation zu machen», so die Topskorerin. «Zudem versucht unser Trainer bei den Trainings und den Spielen auch immer wieder das Final4 mit ins Zentrum zu rücken». Dies ist auch ganz im Sinne der 19-Jährigen. Denn schliesslich will sie sich am Cupwochenende erneut voll reinhängen. Und bei einem der Höhepunkte im Schweizer Klubhandball wohl nicht zuletzt auch Werbung in eigener Sache betreiben. o

DER WEG INS FINAL 4 Handball Brugg (2. Liga) – Yellow Winterthur 13:35 (5:17), ATV / KV Basel (1. Liga) – Yellow Winterthur 18:30 (4:13), Yellow Winterthur – BSV Stans 33:20 (13:5) Anzahl Cupsiege: keine

TRAINER SANDRO BOU:

«ABWEHR UND GEGENSTOSS WERDEN ENTSCHEIDEN»

SANDRO BOU, YELLOW WINTERTHUR HAT SICH ERNEUT FÜR DAS FINAL4 QUALIFIZIERT. IM VERGANGENEN JAHR SCHEITERTE DAS TEAM IM HALBFINALE KNAPP AN ZOFINGEN. WIE SEHEN SIE DIE CHANCEN DIESMAL GEGEN ROTWEISS THUN? Sandro Bou: Wir spielten im Verlaufe dieser Saison fünfmal gegeneinander. Im ChallengeCup gewannen wir zweimal – in der Meisterschaft war Thun erfolgreich. Die Chancen sehe ich bei 50:50. Eine gute Abwehrleistung und die sich daraus ergebende Angriffsentwicklung werden den Halbfinal entscheiden. SIE SAGEN ES: YELLOW WAR IM CUP ZWEIMAL ERFOLGREICH. IST DAS NICHT EIN GUTES OMEN? Der Entscheid wird in einer einzigen Partie fallen. Es gibt keine zweite Chance. Ob in 60 Minuten oder mit Verlängerung: Die Tagesform wird eine wichtige Rolle spielen. Entsprechend bereiten wir uns auf diese Aufgabe vor. YELLOW HAT DEN ANGESTREBTEN RANG VIER IN DER MEISTERSCHAFT VERPASST. WIE GROSS WAR DIE ENTTÄUSCHUNG? Es war viel eher eine Ernüchterung. Wir haben es vor allem nicht geschafft, weil wir gegen die schlechter klassierten Teams von ATV/KV Basel und Zofingen – im Gegensatz zu Thun – Punkte liegen liessen. … UND DESHALB SPIELT YELLOW IN DER ENTSCHEIDUNGSRUNDE NUN GEGEN WENIGER HOCH KOTIERTE GEGNER. DER LIGAERHALT SOLLTE BALD DEFINITIV GESCHAFFT SEIN. KEHRAUSPARTIEN DÜRFTEN KAUM DIE IDEALE VORBEREITUNG FÜR DAS FINAL4 SEIN… In unserer Situation ist die Qualifikation für das Final4 sicherlich ein Glücksfall. Wir haben noch einen grossen Event vor uns. Darauf lohnt es sich hinzuarbeiten. Doch Final4 hin oder her: Wir nutzen die Zeit ebenfalls bereits, um auf die neue Saison hin den einen oder andern Nagel einzuschlagen. So nehme ich beispielsweise jeweils zwei U19-Spielerinnen zu unseren Begegnungen mit damit diese SPL-Erfahrungen sammeln können.

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SPAR PREMIUM LEAGUE

MIT ATTRAKTIVEREM MODUS

ZU MEHR POPULARITÄT Eine Umfrage von handballworld zeigt, dass der aktuelle Spielmodus, nach welchem derzeit in der SPL 1 bei den Frauen gespielt wird, sehr umstritten ist. Dabei ist herausgekommen, dass die Kriterien, nach welchen schliesslich der Modus festgelegt wird, nicht klar sind. Eines ist aber sicher: Der Modus ist für eine Randsportart mit sehr wenig medialer Aussenwirkung und (zu) wenig Sponsorengeldern, eines der wichtigsten Elemente, um sie zielgerichtet nach vorne zu bringen. Text: Ernesto Piazza Fotos: z.V.g.

Meistertitel, Cupsieger, Auf- oder Absteiger: Auch bei den Frauen steigt mit Blick auf die nahenden Entscheidungen die Spannung. Auf diese Saison hin wurden die Frauenteams der SPL 1 mit einem neuen Modus konfrontiert. So absolvierten die acht Mannschaften bis Ende März eine Dreifachrunde (21 Spiele), womit also nicht alle Teams gleich viele Auswärts- und Heimspiele hatten. Anschliessend spielen die vier bestklassierten Teams nochmals eine Finalrunde und ermitteln auf diese Weise die beiden Playoff-Finalteilnehmer, wo der Schweizermeister dann in einer «best of three» Serie ausgespielt wird. Bereits im Vorfeld kritisierte SponoTrainer Urs Mühlethaler diese Neuerung. «Dieser Modus ist ein ziemliches Desaster», polterte er. Jetzt, mehr als ein halbes Jahr später, ist seine Sichtweise keine andere. Auf einen kurzen Nenner gebracht sähe er viel lieber einen Spielplan, «der sich an denjenigen bei den Männern anlehnt». Mit der Konsequenz, dass die SPL 1 auf zehn Teams aufgestockt werden müsste. Diese Mannschaften spielten eine Haupt- und anschliessend die besten sechs eine Finalrunde. Der Meister würde über Playoff-Halbfinals und Final, jeweils mit «best of five», ermittelt.

FRAUENHANDBALL BRAUCHT MEHR TOP-SPIELE «Was wir momentan als Modus vorfinden, ist einer Meisterschaft nicht würdig. Ganz egal wer immer den Titel holt», kritisiert Mühlethaler. So kann er auch nicht nachvollziehen, dass das Finale nur im best of three-Modus (2 Siege reichen zum Titelgewinn) ausgetragen wird. Wer beispielsweise die aktuell bestklassierten Mannschaften von Zug und Spono Nottwil in dieser Sai-

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son bei den Direktduellen gesehen hat, teilt diese Sichtweise. Wenn dem Frauenhandball in der Schweiz zu mehr Popularität und Medienpräsenz verholfen werden soll, braucht diese Sportart genau solche Events.

NATIONALMANNSCHAFT SOLL PROFITIEREN KÖNNEN Etwas differenzierter beurteilt Zug-Trainer Damian Gwerder die Modusfrage. Er findet, man müsse zwei Jahre damit spielen und erst danach beurteilen, was positiv und was negativ war. Zudem fragt er: «Welcher Modus garantiert uns viele gute, attraktive und enge Partien, damit die Spitzenspielerinnen gefordert werden»? Aktuell sieht er die Vorteile bei mehr Begegnungen unter den Topteams. Als Negativpunkt führt der LKZ-Trainer eine lange, anstrengende Saison an. Doch bei all den Diskussionen über den Modus: «Es sollte das Ziel sein, dass der Frauenhandball attraktiv ist und dass die besten Frauen möglichst viel für die Nationalmannschaft profitieren können», so Gwerder. Und dies entspricht wiederum dem Vorschlag von Nottwils Trainer Mühlethaler.

«EHER PLAYOFFHALBFINAL UND FINAL» Attraktiven Frauenhandball propagiert auch Thun-Trainer Peter Bachmann. Grundsätzlich müsse man sich aber überlegen, wie viele Spiele während einer Saison gespielt werden sollten. «Wenn der Entscheid schon auf eine Dreifachrunde fällt, dann könnte die Finalrunde getrost weggelassen werden», so Bachmann. Denn die aktuelle Situation zeigt: Mit Zug und Nottwil waren die beiden Finalgegner schon früh bekannt und die Spannung damit schnell weg. Anstelle einer Final-

runde könnte er sich an die Hauptrunde anschliessend bereits Playoff-Spiele (Halbfinals und Final) vorstellen. Bei den Halbfinals sieht er eine Variante «best of seven» (4 Siege sind zum Titel nötig, Anm. d. Red.), damit jedes Team zwei Heimspiele garantiert hat. Und so mindestens immerhin vier Spiele zur Qualifikationsrunde dazukommen, statt wie jetzt sechs aus der Finalrunde. «Der Final könnte dann zum Beispiel wieder nur mit «best of three» gespielt werden. Aber das ist für mich offen», so Bachmann. Erste Priorität hat für ihn die Situation, die aktuelle Finalrunde abzuschaffen und dafür Playoff-Halbfinals einzuführen.

ZU LANGER UNTERBRUCH IM JANUAR Brühl-Trainerin Vroni Keller findet den jetzigen Modus mit Dreifach-, Finalrunde und eventuellen Playoff-Spielen zu langatmig und künstlich in die Länge gezogen. «Vor allem, da im Januar ein viel zu langer Meisterschaftsunterbruch erfolgte». Als Vorteil sieht sie zwar Begegnungen auf höherem Niveau, da vermehrt gegen gleichwertige Gegner gespielt werde. Dass dabei zu viele Partien gegen dasselbe Team, ohne Playoff bis zu sechs Begegnungen, ausgetragen werden müssen, empfindet sie jedoch als Nachteil. Für Vroni Keller könnte eine mögliche Variante eine Dreifachrunde mit anschliessender Einfachrunde und direktem Einstieg in die Playoffs (Halbfinal und Final «best of three») sein. Nach einer solch langen Saison wie dieser sieht sie allerdings keinen Playoff-Final mit «best of five». Dafür aber unbedingt mit einem Spielrythmus: Samstag-Mittwoch-Samstag. «Genau das macht die Playoffs aus».


MODUS

Von Links: Vroni Keller, Trainerin LC Brühl, Sandro Bou, Trainer Yellow-Trainer und Peter Stutz, SPL-Vertreter und Manager LK Zug.

Von Links: Zug-Trainer Damian Gwerder, Spono-Trainer Urs Mühlethaler und Thun-Trainer Peter Bachmann.

«DREIFACHRUNDE IST KEINE IDEALE LÖSUNG» Für Yellow-Trainer Sandro Bou ist «eine Dreifachrunde nicht die idealste Lösung». Positiv ist für ihn einzig, «dass man viele Spiele hat». Er lehnt sich ebenfalls eher an den Herrenmodus (Hauptrunde, Finalrunde mit sechs, Playoff-Halbfinals und einem Final über «best of three») an. Die SPL-1-Teams auf Rang 7 und 8 spielen mit Rang 1 bis 4 der SPL 2 auch eine Runde und ermitteln so die beiden SPL 1 Teams der nächsten Saison». Die jetzige Entscheidungsrunde, wo die zweiten Vier den Direktabsteiger und den Barrageplatz ermitteln, sieht Sandro Bou immerhin «als ideal für eine gezielte Vorbereitung im Hinblick auf das Final 4 an».

WELCHEM ZIEL SOLL DER MODUS DIENEN? SPL-Vertreter Peter Stutz, der auch Manager des LK Zug ist, führt für den auch nächste Saison geltenden Modus die folgenden Überlegungen an: «Beim Alten hatten wir zu viele Spiele vor Weihnachten

und zu wenige danach». Konkret: 14 Partien in knapp 13 Wochen plus EC-Einsätze von fünf Teams plus mindestens zwei Cuprunden. Danach folgten noch 10 Finalrundenspiele in zirka 17 Wochen, eine Cuprunde und meist keine EC-Einsätze mehr, dazu für die ersten beiden noch Playoffs. «Für die meisten Teams war die Meisterschaft schon vor Ostern zu Ende, weil es danach meist nur noch Final 4 und das Playoff-Final gab», so Peter Stutz. Dazu sei die unsägliche Vierfachrunde um den Verbleib oder den Aufstieg in die SPL 1 gekommen. Und weiter sagt er: «Es hätte einen Aufruf an alle Vereine gegeben, sich an einer Arbeitsgruppe mit dem SPL-Vorstand zu beteiligen. Leider nahmen einzig Spono, Zug und Brühl diese Chance wahr». Den entsprechenden Kriterien wie beispielsweise möglichst gleicher Modus für SPL 1 und SPL 2 oder bessere Verteilung der Spiele vor und nach Weihnachten sei man mit dem neuen Modus nachgekommen, sagt Stutz. Wenn man zum Beispiel Playoff mit vier Teams spiele (Halbfinal- und Final), dann würden die Begegnungen davor für

die führenden Teams zur Farce. «Dass nun Brühl etwas abfällt und Zug und Nottwil schon vier Runden vor Schluss der Finalrunde praktisch als Finalisten feststehen, ist sicher nicht optimal, war aber nicht vorherzusehen. Kritik im Nachhinein und aus der Situation heraus zu üben, ist mir jedoch zu banal.» Daher will die SPL dem aktuellen Modus sicherlich drei Jahre eine Chance geben und danach beurteilen, ob Anpassungen notwendig sind. Ob dies im Sinne der Sache ist, wird sich weisen. Tatsache ist so oder so, dass man einen Modus aufgrund von entsprechenden Kritieren und deren Gewichtung festlegen muss. Und hierbei muss sich die SPL und somit das Aushängeschild des Frauenhandballs bewusst sein: Wenn Kriterien wie Öffentlichkeits- und Medienwirkung, Zuschaueraufkommen, Werbung für die Sportart und damit auch Neumitgliederwerbung sowie Spannung zuoberst angesiedelt werden, dann muss der aktuelle Modus dem Neuen, mit Halbfinal- und Final-Playoff («best of five» Modus), möglichst sofort Platz machen. o 2/15 handballworld

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15 FRAGEN

:

«BESCH HASSIG?

DIESE FRAGE NERVT»

Flügel Nives Egli ist mit 18 Jahren bereits Nationalspielerin und eine feste Grösse bei Spono Nottwil. Die Linkshänderin erklärt ihre Rolle in der Luzerner Kocharena und sie verrät, welchen Shopping-Artikel sie am liebsten in allen Farben kaufen würde. Text: Stephan Santschi Fotos: zVg. und Claudia Mamone

WESHALB WIRD SPONO NOTTWIL IN DIESER SAISON ERSTMALS SEIT 2006 WIEDER MEISTER? Weil wir uns in allen Bereichen verbessert haben. Wir sind technisch, taktisch und auch körperlich stärker als in den letzten Jahren. Zudem sind wir stabiler geworden, wir brechen nicht mehr sofort ein, sondern können ein Spiel auch «hei chrampfe». SIE HABEN SICH FRÜH ZUM SPITZENSPORT BEKANNT, WAREN BEREITS ALS 14-JÄHRIGE STAMMSPIELERIN IM U17-NATIONALTEAM UND DEBÜTIERTEN ALS 15-JÄHRIGE IN DER SPL 1. WELCHE ZIELE HABEN SIE IM HANDBALL? Ich möchte auf jeden Fall dieses Jahr den Meistertitel mit Spono holen. Zudem ist das Double ein Ziel für die zukünftige Saison. Ob ich dereinst ins Ausland wechseln werde, weiss ich noch nicht. Ich werde nach einem Zwischenjahr, während dem ich unter anderem einen kurzen Sprachaufenthalt in Valencia eingeplant habe, ein Studium beginnen.

«Ich möchte auf jeden Fall dieses Jahr den Meistertitel mit Spono holen. Zudem ist das Double ein Ziel für die zukünftige Saison. Ob ich dereinst ins Ausland wechseln werde, weiss ich noch nicht» 32

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NIVES EGLI

«Wir sind technisch, taktisch und auch körperlich stärker als in den letzten Jahren» SIE MACHEN NICHT NUR IN DER HANDBALLHALLE EINE GUTE FIGUR, SONDERN SCHWANGEN AUCH IN DER KOCHARENA DER ZENTRALSCHWEIZER FRÜHLINGSMESSE IN LUZERN DEN KOCHLÖFFEL. WELCHEN STELLENWERT HAT FÜR SIE DAS KOCHEN? Eigentlich koche ich nur wenn ich muss. Essen macht mir mehr Freude. (lacht). In der Kocharena war ich nur dabei, weil mich eine Kollegin darum gebeten hat. Mehr als ein wenig umrühren musste ich dort aber nicht tun. ALS KIND WAR ICH … … ungeschickt. Ich hatte zwei linke Hände oder in meinem Fall wohl besser zwei rechte Hände. WELCHEN TAG WERDEN SIE NIE VERGESSEN? Der Tag, an dem ich

mein erstes Aufgebot für die U18-Nationalmannschaft bekommen habe.

HEN? Sneakers, vor allem Nike-Schuhe würde ich mir am liebsten in allen Farben kaufen.

WELCHES IST IHR LIEBLINGSORT? Am liebsten liege ich auf einem Liegestuhl in der Sonne (lacht). MORGENS BIN ICH … … hungrig

WAS WÜRDEN SIE ALS ERSTES NACH EINEM MILLIONENGEWINN IM LOTTO TUN? Ich würde mir ein Auto kaufen und Sneakers in allen Farben…

WAS GEFÄLLT IHNEN AN EINEM MANN? Bodenständigkeit und Humor.

WELCHE FRAGE NERVT SIE AM MEISTEN? «Besch hässig?»

WOVOR FÜRCHTEN SIE SICH? Vor allem, was krabbelt und mehr als zwei Beine hat.

WELCHEN PROMI WÜRDEN SIE GERNE ZU EINEM NACHTESSEN TREFFEN? Roger Federer. Er ist ein riesiges Idol für mich. Er gab nie auf, auch wenn es mal nicht so gut lief.

ICH BIN KEIN FAN VON …? Horrorfilmen und Fenchel. WELCHEM ARTIKEL KÖNNEN SIE BEIM SHOPPEN NICHT WIDERSTE-

WAS MÖCHTEN SIE UNBEDINGT NOCH ERLEBEN? Eine Reise durch Südostasien. o

SO ODER SO?

ZUR PERSON Name Egli Vorname Nives Geburtstag 17. Mai 1996 Geburtsort Sursee Wohnort Oberkirch LU Nationalität Schweiz Zivilstand ledig Beruf Student Hobbies Freunde treffen, Beachhandball Position Flügel rechts Grösse/Gewicht 1,71 m / 62 kg Verein Spono Nottwil Vorherige Stationen keine Grösste Erfolge Vizemeister 2011, Cupsieg 2013 Länderspiele 17.

  ÖV

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  Wi nte r

  Som mer

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  Sof a

  Or dn ung

  Cha os

  Blo nd

  dun kel haa rig

  Lu xus

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   Sch oko lad e

   Chi ps

   Piz zas erv ice    He imk üch e   Du sch e

   Ba d

  Er zäh len

   Zu hör en 2/15 handballworld

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4. SWISS HANDBALL AWARDS

IT‘S SHOWTIME Die handballworld Fachjury hat gewählt und die drei Besten je Kategorie der Saison 2014/15 nominiert. An der 4. Swiss Handball Awards Night vom 4. Juni 2015 im Trafo Baden werden die Siegerinnen und Sieger geehrt. Neu kann der Publikumsliebling der NLA Männer und SPL 1 öffentlich gewählt werden. Das SMS-Voting ist bis am 15. Mai möglich. Text: Katja Bopp Fotos: zVg.

Die handballworld Fachjury wählt in den Kategorien MVP, Schweizer Spieler, Trainer und Nachwuchs die Besten der Saison 2014/2015. Dieses Wahlgremium besteht aus SHL und SPL -TrainerInnen, -Manager und -Captains sowie SHV-, SHL- und SPL-Funktionären und Handball-Journalisten. Dazu ermittelt der SHV via Torschützen-Ranking die Mobiliar-Topscorer der SPL und der SHL. Die Suva zeichnet aufgrund des 2-Minuten-Strafen-Rankings die Fairplay-Sieger aus und der SHV den Vereinsaward. Die Siegerinnen und Sieger werden an der 4. Swiss Handball Awards Night in der Trafohalle in Baden gebührend und stilvoll gefeiert.

Bahnhofstrasse 88, 5430 Wettingen) möglich. Die Namen der Spielerinnen und Spieler für das Publikums-Voting finden Sie auf der rechten Seite.

PUBLIKUMSLIEBLING WÄHLEN

Moderiert wird die Gala von Paddy Kälin, bekannt als Sportmoderator des Schweizer Fernsehens SRF. Dazu wird Ihnen ein exquisites 3-Gang-Dinner serviert und ein Überraschungsgast wird Sie und Ihre Gäste bestens unterhalten. Ticketbestellungen können via www.swisshandballawards.ch oder Telefon 056 437 03 17 gemacht werden. Wir freuen uns auf Sie!

Neu wird in einer öffentlichen Wahl der Publikumsliebling der SPL 1 und der Männer NLA gewählt. Senden Sie eine SMS mit dem entsprechenden Keyword an die Zielnummer 939 (60 Rp.). Eine Gratisteilnahme ist via Postkarte (handballworld, c/o Makoli AG, SMS-Voting,

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LIVE DABEI SEIN...

Neben den geladenen Gästen und den nominierten Spielerinnen und Spielern können auch Sie mit Ihren Gästen oder ihren Vorststandskollegen dabei sein. Geniessen Sie diesen einmaligen Abend im Kreise der besten Schweizer Handballspielerinnen und Spieler und erleben Sie hautnah die Awardverleihungen an die Besten der Saison 2014/15 mit.

UNTERHALTUNG AUF HÖCHSTEM NIVEAU

SWISS HANDBALL AWARDS

DIE WAHL Wählen Sie Ihren Publikumsliebling der Saison 2014/2015. Die NLA Männer und SPL 1 Teams haben je 3 Spielerinnen und Spieler nominiert (siehe rechte Seite). Weiter hat die Fachjury die drei besten Nachwuchs-Spieler(innen), MVP, Schweizer Spieler/in, Trainer(innen) und Schiedsrichterpaare sowie die FairplayTeams nominiert, welche nicht öffentlich gewählt werden können. Neben den Gewinnern werden an der Swiss Handball Awards Night die Mobiliar Topscorer und der SHV-Vereins-Award geehrt.


PUBLIKUMS–VOTING

WÄHLEN SIE IHREN

PUBLIKUMSLIEBLING DER SAISON 2014/2015!

BELIEBTESTER SHL SPIELER

BELIEBTESTE SPL SPIELERIN

KEYWORD VEREIN

SPIELER

KEYWORD VEREIN

SPIELERIN

BS M1

BSV Bern Muri

Luca Mühlemann

BS F1

BSV Stans

Nadja Fellmann

BS M2

BSV Bern Muri

David Nyffenegger

BS F2

BSV Stans

Sandra Rosengreen

BS M3

BSV Bern Muri

Samuel Röthlisberger

BS F3

BSV Stans

Barbara Schiffmann

BS M4

GC Amicitia Zürich

Paul Bar

BS F4

DHB Rotweiss Thun

Anne-Sofie Kleemann

BS M5

GC Amicitia Zürich

Severin Ramseier

BS F5

DHB Rotweiss Thun

Yvonne Leuthold

BS M6

GC Amicitia Zürich

Simon Wittlin

BS F6

DHB Rotweiss Thun

Isabel Prinzing

BS M7

HC Kriens-Luzern

Fabio Baviera

BS F7

LC Brühl Handball

Stephanie Haag

BS M8

HC Kriens-Luzern

Adrian Blättler

BS F8

LC Brühl Handball

Azra Mustafoska

BS M9

HC Kriens-Luzern

Thomas Hofstetter

BS F9

LC Brühl Handball

Laura Ussia

BS M10

HSC Suhr Aarau

Lukas Strebel

BS F10

LK Zug Handball

Annina Ganz

BS M11

HSC Suhr Aarau

Nicolas Suter

BS F11

LK Zug Handball

Ariane Geissmann

BS M12

HSC Suhr Aarau

Flavio Wick

BS F12

LK Zug Handball

Lynn Schwander

BS M13

Kadetten SH

David Graubner

BS F13

SG ATV/KV Basel

Claudia Abbrederis

BS M14

Kadetten SH

Dimitrij Küttel

BS F14

SG ATV/KV Basel

Kimberly Carmine

BS M15

Kadetten SH

Leszek Starczan

BS F15

SG ATV/KV Basel

Anja Scherb

BS M16

Lakers Stäfa

Roger Bleuler

BS F16

Spono Nottwil

Rahel Furrer

BS M17

Lakers Stäfa

Nicola Brunner

BS F17

Spono Nottwil

Judith Matter

BS M18

Lakers Stäfa

Pedrag Milicic

BS F18

Spono Nottwil

Andrea Willimann

BS M19

Pfadi Winterthur

Kevin Jud

BS F19

TV Zofingen Handball

Rahel Frey

BS M20

Pfadi Winterthur

Marvin Lier

BS F20

TV Zofingen Handball

Nina Van Polanen

BS M21

Pfadi Winterthur

Cédrie Tynowski

BS F21

TV Zofingen Handball

Pascale Wyder

BS M22

TSV Fortitudo Gossau

Valon Dedaj

BS F22

Yellow Winterthur

Julie Casartelli

BS M23

TSV Fortitudo Gossau

Holger Hug

BS F23

Yellow Winterthur

Jennifer Hofstetter

BS M24

TSV Fortitudo Gossau

Gabriel Würth

BS F24

Yellow Winterthur

Noriane Sievi

BS M25

TSV St. Otmar St. Gallen

Tomas Babak

BS M26

TSV St. Otmar St. Gallen

Martin Galia

BS M27

TSV St. Otmar St. Gallen

Ramon Hörler

BS M28

Wacker Thun

Reto Friedli

BS M29

Wacker Thun

Luca Linder

BS M30

Wacker Thun

Lukas Von Deschwanden

handballworld verlost unter allen Teilnehmern 3 x 2 Tickets für die SWISS HANDBALL AWARDS NIGHT. Viel Glück!

Gewählt werden kann bis am 15. Mai 2015! Senden Sie eine SMS mit dem entsprechenden Keyword an die Zielnummer 939 (60 Rp.). Gratisteilnahme via Postkarte: handballworld, c/o Makoli AG, SMS-Voting, Bahnhofstrasse 88, 5430 Wettingen. Ihre Handy-Nummer kann für Marketingzwecke von handballworld verwendet werden. Barauszahlung der Preise nicht möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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4. SWISS HANDBALL AWARDS

SWISS HANDBALL AWARDS

JETZT TICKETS SICHERN UNTER WWW.SWISSHANDBALLAWARDS.CH Bühne frei für den MVP, die beste Schweizer Handballerin und den besten Schweizer Handballer, das beste Schiedsrichter-Paar, die beste/n Nachwuchsspieler/in, die Fairplay-Sieger, Trainer des Jahres und weitere Award-Gewinner Donnerstag, 4. Juni 2015 ab 17.30 Uhr, Trafohalle Baden

JETZT TICKETS SICHERN – 4. SWISS HANDBALL AWARDS NIGHT Jetzt sofort Tickets bestellen unter www.swisshandballawards.ch und live dabei sein. Es gelangen nur eine beschränkte Anzahl öffentlich zugängliche Tickets in den Verkauf! 1 Ticket kostet 150 Franken, inkl. 3-Gang-Menu, Getränke und Rahmenprogramm. Türöffnung ist um 17.30 Uhr, die Show startet am Donnerstag, 4. Juni 2015 um 18.30 Uhr. Ort: Trafohalle Baden.

WIR FREUEN UNS AUF DIE 4. SWISS HANDBALL AWARDS NIGHT!

PUBLIKUMS-VOTING UNTER WWW.SWISSHANDBALLAWARDS.CH 36

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WIR DANKEN ALLEN PARTNERN DER 4. SWISS HANDBALL AWARDS NIGHT GANZ HERZLICH FÜR IHR ENGAGEMENT. HAUPT–SPONSOR

PRESENTING BY

AWARD–SPONSOREN

UNITED school of sports

EVENT–PARTNER

lifestyle adventure www.lae.ch

062 844 43 06

www.BallyLab.ch

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INTERVIEW

«IN DER SCHULE MOCHTE ICH KEINE VORTRÄGE»

Paddy Kälin wird am 4. Juni wieder die Swiss Handball Awards Night in der Badener Trafohalle moderieren. Im Vorfeld spricht der 39-jährige Appenzeller über den Event, seine TV-Karriere, schwierige Interviewpartner und seine Leidenschaft für Handball. Interview: Stephan Santschi Foto: Adrian Ehrbar PADDY KÄLIN, MAN KENNT SIE VON IHREN KURZWEILIGEN AUFTRITTEN ALS MODERATOR VON «SPORT AKTUELL» ODER LIVE-SPORTVERANSTALTUNGEN BEIM SCHWEIZER FERNSEHEN SRF. WIE VIEL ZEIT VERWENDEN SIE DANEBEN FÜR DIE MODERATION VON EVENTS? Paddy Kälin: Eher wenig. Wenn ich pro Monat einen Anlass moderiere, ist das schon viel. WO LIEGT DIE HERAUSFORDERUNG IN DER ARBEIT NEBEN DER KAMERA? Der Kontakt zu den Leuten ist spannend. Normalerweise rede ich in eine Büchse, gehe davon aus, dass bestenfalls einige Leute zuschauen, doch ich spüre mein Publikum nicht. An Events kann ich mit den Zuschauern spielen, es kommt etwas zurück, das ist sehr reizvoll und macht Spass.

ZUR PERSON Name Kälin Vorname Paddy Geburtstag 6. März 1976 Geburtstort Herisau Familie verheiratet mit Daniela, Töchter Mia (bald 6-jährig) und Sanni (4) Beruf Sportmoderator beim Schweizer Fernsehen SRF (Spezialgebiet: Fussball und Ski Alpin), Moderator an privaten Events Ausbildung Studium als Turn- und Sportlehrer, Stagiaire beim SRF Hobbys Aktivsport, Musik, Spiele Funktion im Handball Spielertrainer bei 2.-Ligist Andelfingen ZH

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Moderator Paddy Kälin im Interview mit SHV-Präsident Ulrich Rubeli anlässlich der letztjährigen Swiss Handball Awards Night.

EINER DIESER ANLÄSSE IST DIE SWISS HANDBALL AWARDS NIGHT, DIE SIE LETZTES JAHR ERSTMALS MODERIERTEN. WIE HABEN SIE DIESE PREMIERE IN ERINNERUNG? Insgesamt war es ein guter Anlass in einem schönen Rahmen. Ich stiess damals aber erst spät in der Vorbereitung dazu, der Ablauf stand schon fest. Das eine oder andere Detail kann für die nächste Austragung optimiert werden. WIE TICKEN HANDBALLER? Sie sind generell unkompliziert. Die schönen und


PADDY KÄLIN

«Der Kontakt zu den Leuten ist spannend. Normalerweise rede ich in eine Büchse, gehe davon aus, dass bestenfalls einige Leute zuschauen, doch ich spüre mein Publikum nicht» schicken Kleider liegen nicht jedem, das war spürbar. Doch letztlich ging es nicht um Kleider, sondern darum, den Anlass mit der ganzen Handballfamilie zu geniessen.

SEHEN AUSGESTRAHLT WIRD? Ein Aushängeschild, eine erfolgreiche Schweizer Nationalmannschaft. Ohne dieses Aushängeschild hat es jede Sportart schwer.

SIE SPIELEN SELBER HANDBALL, SIND IN DER SECHSTEN SAISON SPIELERTRAINER BEIM HC ANDELFINGEN IN DER 2. LIGA. WIE KAMEN SIE ZUM HANDBALL? Ich bin in Herisau aufgewachsen. Dort ist Eishockey die Sportart Nummer eins, Herisau spielte einst in der NLA und NLB. Jeder wollte Hockey spielen, auch ich. Doch man konnte sich nicht wie heute eine Hockeyausrüstung ausleihen, man musste sich immer wieder eine kaufen. Das war meinen Eltern zu teuer. Zum Handball kam ich, weil mein Vater es gespielt hatte.

WIE KAMEN SIE EIGENTLICH ZUM MODERIEREN? Nach dem Abschluss meines Sportlehrer-Studiums machte ich beim Schweizer Fernsehen ein 18-monatiges Stage, parallel arbeitete ich als Sportlehrer an der Kanti in Bülach. Nach meinem Stage bekam ich eine Festanstellung beim Fernsehen. Ich habe den Sport sehr gerne. Die Arbeit als Moderator ermöglicht es mir, diesen Enthusiasmus auf die Leute zu übertragen. Früher, zu meiner Schulzeit, wäre dies undenkbar gewesen. Vorträge mochte ich nämlich gar nicht. Doch man verändert sich im Leben.

AUF WELCHER POSITION SPIELEN SIE? Da ich allmählich auf die 40 zugehe, spiele ich so wenig wie möglich. Wenn, dann überall dort, wo es mich braucht. Früher war ich Aufbauer. VERFOLGEN SIE DEN SCHWEIZER SPITZENHANDBALL? Ein wenig schon. Wenn ich aber Spiele schauen gehe, sind das eher jene unserer Gegner in der 2. Liga. Für mehr fehlt mir die Zeit. WAS FEHLT DEM SCHWEIZER HANDBALL, DASS ER IM SCHWEIZER FERN-

WELCHES WAR IHR EMOTIONALSTER MOMENT ALS SPORTMODERATOR? Der Triathlon-Olympiasieg von Nicola Spirig in London im Jahr 2012, weil ich sie schon vor diesem Erfolg kannte. Ihr Vater war zur gleichen Zeit wie ich Sportlehrer in Bülach. Nach ihrem unglaublich knappen Sieg war ich der Erste, der Nicola interviewen konnte. Ich sah sie noch vor ihrer Familie. Am liebsten hätte ich sie nur umarmt und ihr gratuliert.

4 FRAGEN AN … … STEFAN HEINIGER, GESCHÄFTSFÜHRER BEI MONTANA SPORT AG, WELCHE MIT DER MARKE ASICS HAUPTSPONSOR DER 4. SWISS HANDBALL AWARDS IST. SIE SIND PARTNER DER SWISS HANDBALL AWARDS SEIT DER ERSTEN AUSTRAGUNG. WAS HAT SIE BEWOGEN, HIER DABEI ZU SEIN? Zuerst muss ich der OK-Crew ein grosses Kompliment machen, hier wird sehr professionell und mit einer hohen Ethik gearbeitet. Die Swiss Handball Awards Night ist für uns ein idealer Anlass, wo wir mehrere kommunikative Ziele realisieren können. Einerseits zeigen wir der Schweizer Handballfamily unsere hohe Schuhkompetenz, dann laden wir Händler nach Baden ein und dazu wird unsere Marke in einem sehr positiv besetzten Kontext präsentiert und über die verschiedensten off- und online-Kanäle transportiert. Last but not least unterstützen wir seit dieser Saison mehrere Handballer und freuen uns daher ganz besonders, auch einen Award zu übergeben.

GAB ES AUCH PEINLICHE MOMENTE VOR DER KAMERA? Gott sei Dank sind die selten, aber ja, es gibt sie. Als ich die Übertragung der Kunstturn-WM in Deutschland beenden wollte, fiel mir der Vorname des Co-Kommentators nicht mehr ein. Es fühlte sich an, als schaute ich zwei Minuten lang in die Kamera, ohne etwas zu sagen. Dann kam mir Andreas in den Sinn, Andreas Schweizer. Nur war dies der Name seines Bruders. Der Co-Kommentator hiess Roman. WELCHE SPORTLER OFFENBAREN SICH ALS KNACKNÜSSE? Gespräche mit Didier Cuche waren delikat. Vor der Kamera war er sehr freundlich, daneben konnte er aber ganz anders sein. Seine Laune war jeweils schwer abzuschätzen. Didier hatte stets das Gefühl, dass man ihm etwas Böses wollte. Aktuell sind Gespräche mit Lara Gut nicht allzu angenehm. Sie hat keine Lust auf Interviews und gibt das jeweils schon vorher zu verstehen. SIE SIND VERHEIRATET UND HABEN MIT IHRER FRAU DANIELA ZWEI TÖCHTER. WER MODERIERT EIGENTLICH ZU HAUSE? (lacht). Die Kleinste, die vierjährige Sanni. Sie redet am meisten. Zu Hause bin ich eher der Spielertyp, ich liebe Spiele. Dabei darf es schon etwas anspruchsvoller sein als «Lotti Karotti». o

MIT ANDY SCHMID SPIELT DER AKTUELL BESTE SCHWEIZER HANDBALLER IN ASICS-SCHUHEN, EIN SCHÖNES GEFÜHL? Das macht uns in der Tat stolz, dass Andy Schmid so zufrieden ist mit dem aktuellen ASICS GEL-FIREBLAST und natürlich, dass er auch in dieser Saison wieder mit grossartigen Leistungen brilliert. Es zeigt auch, dass in den letzten Jahren im Bereich der Weiterentwicklung der ASICS Handballschuh-Modelle sehr gute Arbeit geleistet wurde. Denn im Zentrum der Bemühungen steht ja immer die Zufriedenheit des Spielers oder der Spielerin. AKTUELL HABEN VIELE SCHWEIZER UNTERNEHMEN MIT DER EUROSITUATION ZU KÄMPFEN? WIE GEHEN SIE BEI MONTANA SPORT DAMIT UM? Wir werden die Chancen nutzen, welche sich aus den Veränderungen im Detailhandel ergeben. Das Tempo ist hoch, der Wettbewerb hart, wie im Handball (lacht). Man muss als Unternehmer nun bereit sein, auch neue Wege zu gehen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Und dies wird uns gelingen. DIE MEISTERSCHAFT GEHT NUN IN DIE ENTSCHEIDENDE PLAYOFFPHASE. AUF WELCHES TEAM TIPPEN SIE ALS MEISTER? Die beiden Halbfinals haben es in sich, ich glaube es wird sehr eng werden und es würde mich nicht überraschen, wenn beide Serien über 5 Spiele gehen würden. Als Handballfan und Zuschauer freue ich mich auf diese Partien und deren Ambiance. Da ich früher beim HS Biel spielte, hatten wir auch immer guten Kontakt zu Wacker Thun. Es wäre für das Berner Oberland schön, wenn der Meistertitel wieder nach Thun geholt würde.


INTERVIEW

«ICH HABE WOHL ZU VIEL FUSSBALL GESCHAUT» Andy Schmid dürfte an der Swiss Handball Awards Night am 4. Juni in der Trafohalle in Baden zum vierten Mal zum besten Schweizer Handballer des Jahres gewählt werden. Im Vorfeld spricht der 31-jährige Profi der Rhein-Neckar Löwen über Torverhältnisse, imaginäre Freiwurfsprays und seine bevorstehende Heirat. interview: Stephan Santschi Foto: Adrian Ehrbar

ANDY SCHMID, LETZTE SAISON VERPASSTEN DIE RHEIN-NECKAR LÖWEN DEN ERSTEN MEISTERTITEL NUR WEGEN DES SCHLECHTEREN TORVERHÄLTNISSES AN DEN THW KIEL. NACH DEM 23:23-REMIS IN KIEL VON ANFANG APRIL DROHT SICH DAS GLEICHE SZENARIO ZU WIEDERHOLEN. So, wie es jetzt aussieht, wird wieder das Torverhältnis über den Meistertitel entscheiden. Und es würde dann zu unseren Ungunsten ausfallen. Bei diesem Wettschiessen können wir nicht mithalten, weil Kiel 14 Spieler auf dem gleichen Level hat, während wir mit acht, neun Akteuren durchspielen. Aktuell haben wir weniger Minuspunkte als letzte Saison auf dem Konto und trotzdem drohen wir die Meisterschaft wieder wegen dem schlechteren Torverhältnis zu verlieren. Das wäre der Beweis dafür, dass es im Sport keine Gerechtigkeit gibt.

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WESHALB KÖNNTEN DIE KIELER WIEDER KNAPP DIE NASE VORNE HABEN? Einerseits, weil sie eben zwei komplette Mannschaften stellen können und über ein drei, vier Millionen Euro höheres Budget verfügen. Und dann haben sie sich in den letzten Jahren eine Aura erarbeitet, die dazu führte, dass zu viele Mannschaften zu viel Respekt vor Kiel haben. Es ist vergleichbar mit der Rolle von Bayern München im Fussball. In den letzten Jahren waren wir die Einzigen, die Kiel regelmässig geschlagen haben.

IM AKTUELLEN CUP-WETTBEWERB, ZUM BEISPIEL. DIE RHEIN-NECKAR LÖWEN STEHEN DANK EINES VIERTELFINALSIEGES GEGEN KIEL IM FINAL FOUR. WÄRE DER CUPSIEG EIN TROST FÜR EINE ALLFÄLLIG VERPASSTE MEISTERSCHAFT? Es wäre auf jeden Fall genial, wenn wir den Cup gewin-

nen könnten. Gelingt und dies und werden wir wegen des schlechteren Torverhältnisses Zweiter, hätten wir wieder eine sensationelle Saison gespielt. Doch wir machen uns nichts vor: Auf dem Papier sind wir vor dem FinalFour-Turnier zwar leicht zu favorisieren. Doch mit Flensburg, Magdeburg und den Berliner Füchsen sind drei weitere Topteams dabei. Der Erfolg wird von Kleinigkeiten abhängen.

IN DER CHAMPIONS LEAGUE SIND DIE RHEIN-NECKAR LÖWEN BEREITS IM ACHTELFINAL AN SZEGED GESCHEITERT. WAS LIEF DA SCHIEF? Die Champions League hat für unsere Gegner eine extrem grosse Bedeutung. Das hat dieser Wettbewerb zwar auch für uns, doch wir sind im Gegensatz zu Skopje, Veszprem, Szeged oder Montpellier auch in der Meisterschaft sehr stark gefordert. Für diese Teams sind die Spiele in der Champions


ANDY SCHMID

Saison war zwar schwierig, weil der Trainer gewechselt hatte (von Gudmundur Gudmundsson zu Nikolaj Jacobsen, Anm. d. Red). Jacobsen brachte eigene Ideen mit. Im Angriff trage letztlich aber ich die Verantwortung, wie wir spielen. Nachdem wir einen Konsens zwischen alten und neuen Dingen gefunden hatten, lief es wieder besser.

«Er hat versucht, mich zu beissen, das habe ich ja nicht erfunden»

FANTASTISCH WAR IM SPIEL GEGEN KIEL IHRE «FACKEL», WIE MAN IN DEUTSCHLAND SAGT. IHR SCHLENZWURF ZISCHTE KNAPP UNTER DER LATTE ZUR 9:8-FÜHRUNG INS NETZ. WAS MUSS ALLES ZUSAMMENPASSEN, DAMIT SO ETWAS GELINGT? Es ist wohl wie im Fussball, wenn man aus grosser Distanz in den Winkel trifft. Man ist in einem Flow, dann überlegt man nicht, sondern handelt intuitiv. Dank dieser Aktion merkte ich, dass ich voll im Spiel drin war. Ich muss aber auch festhalten, dass ich schon 20 bis 30 solcher Bälle über das Tor geworfen habe.

SIE MACHTEN ZULETZT AUCH MIT SPEZIELLEN AKTIONEN AUF SICH AUFMERKSAM. ZUM EINEN MIT DEM IMAGINÄREN FREIWURFSPRAY, MIT DEM SIE DIE KIELER IN DER MAUER AUF DISTANZ HALTEN WOLLTEN, WIE ES DIE SCHIEDSRICHTER IM FUSSBALL ZU TUN PFLEGEN. (schmun-

League die Highlights. Für uns ist sie ein zweischneidiges Schwert. Gegen Szeged hatten wir nicht die physischen Ressourcen, um dieses extrem kräftezehrende Duell zu gewinnen. Da kann es passieren, dass wir in drei Wettbewerben gut dabei sind, am Ende aber mit leeren Händen dastehen. Wie letzte Saison, als wir alles ins Duell mit Barcelona reinlegten und danach die nationalen Spiele in den entscheidenden Phasen verloren.

LETZTE SAISON SIND SIE IN DER BUNDESLIGA ZUM WERTVOLLSTEN SPIELER GEWÄHLT WORDEN. WIE BEURTEILEN SIE IHRE LEISTUNGEN IN DER AKTUELLEN SPIELZEIT? Es war mir wichtig, wieder gut zu spielen, um diese wirklich geniale Auszeichnung, die mich sehr stolz macht, zu bestätigen. Ich wollte verhindern, dass mein Niveau absackt. Das ist mir gelungen. Der Einstieg in die neue

Doch die gibt es nicht. Deshalb versuche ich in der freien Zeit nicht an Handball zu denken. Dafür sorgt vor allem meine Familie mit Sohn Lio, der im Sommer drei Jahre alt wird.

BALD WERDEN SIE AUCH IHRE LANGJÄHRIGE FREUNDIN THERESE HEIRATEN. Standesamtlich, ja. Mitte Mai. Darauf freue ich mich. Es wird für mich aber nicht der schönste Tag meines Lebens sein. Für Frauen hat dieser Tag wohl noch etwas mehr Bedeutung (schmunzelt). IST WEITERER NACHWUCHS IN PLANUNG? Wenn die Zeit dazu reif ist, ja. Wir planen sicher nicht mit einem Einzelkind.

IHR VERTRAG BEI DEN LÖWEN DAUERT NOCH BIS 2018. WAS WOLLEN SIE MIT DEM TEAM NOCH ERREICHEN? Wir sind nun seit drei Jahren in den Top 3. Ich wünsche mir, dass wir so weiterspielen. Wir sind in Deutschland und in Europa angekommen, die Rhein-Neckar Löwen werden nicht mehr belächelt, wir konnten uns mit Kontinuität Respekt verschaffen. Ich will mich aber nicht auf den Gewinn von Titeln versteifen, weil wir eben mit Kiel in derselben Liga spielen. Nächste Saison wird es sicher nicht einfacher, weil unser Goalie Niklas Landin zu Kiel wechselt. Er war einer unserer Eckpfeiler.

zelt). Ich habe wohl etwas zu viel Fussball geschaut. Ich sass danach in der Kabine und fragte mich, was in diesem Moment in mir vorgegangen sein muss. Ich sprach mit dem Schiedsrichter, versuchte vor dem Freiwurf noch etwas Abstand herauszuholen. Das war nicht geplant. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Aktion im Nachhinein für ein so grosses Aufsehen sorgen würde.

SIE SIND DER ECKPFEILER DER SCHWEIZER NATIONALMANNSCHAFT. AM 29. APRIL EMPFÄNGT DIE SCHWEIZ IN SCHAFFHAUSEN DIE TSCHECHEN ZUM DUELL IN DER EM-QUALIFIKATION, DREI TAGE SPÄTER GEHT ES ZUR REPRISE NACH TSCHECHIEN. WIE SCHAUEN SIE DIESEN BEIDEN PARTIEN ENTGEGEN? Ich möchte gar nicht auf

WENIGER LUSTIG WAR DAFÜR DIE SZENE MIT ARNOLDUS HAENEN. DER HOLLÄNDER VON LEMGO BISS SIE IN DEN OBERARM, STRITT ES DANACH ABER AB. Ich bin ein relativ

beide Spiele, sondern zunächst nur auf das Heimspiel schauen. Es wäre einfach schön, wenn wir es gewinnen könnten. Wir müssen noch nicht an eine EM-Qualifikation denken, sondern einfach zwei Punkte holen und damit einen Schritt vorwärts machen.

gelassener Mensch. Doch diese Aktion war schmerzhaft dämlich. Er hat versucht, mich zu beissen, das habe ich ja nicht erfunden. Wir redeten kurz nach dem Spiel darüber, er blieb bei seiner Meinung. Ihm war wahrscheinlich auch nicht so wohl dabei…

AN ALLEN DREI BISHERIGEN AUSTRAGUNGEN DER SWISS HANDBALL AWARDS NIGHT SIND SIE ZUM BESTEN SCHWEIZER HANDBALLER GEEHRT WORDEN. WAS BEDEUTET IHNEN DAS?

WIE ERHOLEN SIE SICH VON DEN STRAPAZEN? Gut schlafen, gut essen. Eine Woche ohne Handball wäre in der intensiven Zeit zwischen Oktober und Dezember oder Februar und April willkommen. Spiele wie in Kiel gehen extrem in die Knochen.

Ich finde es schön, in der Schweiz so ausgezeichnet zu werden. Es ist toll, dass ein solcher Anlass auf die Beine gestellt wird. Es wäre aber schön, wenn mehr Spieler im Ausland engagiert wären und für diese Wahl in Frage kämen. Das würde nämlich bedeuten, dass wir eine stärkere Nationalmannschaft haben. o 2/15 handballworld

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PUBLIREPORTAGE

DIE UNITED GEHÖRT ZU DEN FÜHRENDEN SPORTSCHULEN DER SCHWEIZ

Vorne die drei Trainer der UNITED school of sports Toni Kern, Stevan Kurbalija und Goran Cvetkovic (v.l.) und hinten Ihre Schützlinge von links: Janah Lickel, Colleen Müller, Lohanny Ribeiro de Freitas, Ari Fueter, Magnus Staub, Francesco Ardielli, Laura Ussia, Ramon Schlumpf und Sebastian Eichenberger vor dem Training in der Saalsporthalle Zürich. Abwesend wegen Nationalmannschaftseinsatz: Manuela Näf, Annic Dormann, Simon Schild, Lea Schüppbach, Joshua Roberts und dazu Lars Wuffli (krank) sowie Damian Guignet (Trainingslager).

Die UNITED school of sports ist mit ihren 45 Mitarbeitenden mittlerweile zur grössten Sportschule der Schweiz geworden. Sie bietet an den Standorten Zürich und St. Gallen die optimale Verbindung von Leistungssport und Berufsbildung an. Rund 300 Sporttalente aus über 35 Sportarten erlernen den Beruf des Kaufmanns bzw. der Kauffrau und trainieren parallel mit der von der jeweiligen Sportart verlangten Intensität und dem geforderten Umfang weiter.

beschliesst der Regierungsrat des Kantons Zürich, dass die UNITED eine beitragsberechtigte Schule des Kantons Zürich wird und im Jahr darauf wird die UNITED von Swiss Olympic als «Swiss Olympic Partner School» rezertifiziert. Seit 2011 hat die innovative Sportschule nun schon den Leistungsauftrag vom Kanton Zürich, die berufliche Ausbildung von Sporttalenten umzusetzen, wofür der Kanton Zürich jährlich 50 finanzierte Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt. Im selben Jahr erfolgte zudem die Eröffnung des Standortes St. Gallen und eine Leistungsvereinbarung mit dem Kanton St. Gallen.

TOP-TRAINER LEITEN MORGENTRAININGS 2001 wurde die UNITED school of sports als Bildungszentrum des Sports in Dietikon mit einer Handelsschule für Sporttalente und einer Sportoberstufe gestartet. Der Gründer, Handballer Tobias Rohner, ist auch heute noch Direktor der UNITED. Zwei Jahre später entsteht mit der KV-Reform der neue Lehrgang «KV-Ausbildung für Sporttalente» und im Folgejahr folgt der Umzug nach Zürich. Ab dem Schuljahr 04/05 bietet die UNITED eigene Morgentrainings an. Der Ausbildungsverbund für Sporttalente wird ins Leben gerufen, bei dem heute über 70 Firmen Mitglied sind. Im Jahr 2007 wird die UNITED school of sports eine Swiss Olympic Partner School und der Lehrgang, welcher im Sommer desselben Jahrs startet, ist mit 40 Lernenden restlos ausgebucht. Im Juli 2009, bereits sind 142 Lernende eingeschrieben,

Trainer Toni Kern gibt Lohanny Ribeiro de Freitas Instruktionen.

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Jeweils am Dienstag- und Donnerstagmorgen von 8 bis 10 Uhr trainieren in der Saalsporthalle Zürich die Handballtalente im Alter von 16 bis 20 Jahren unter fachkundigen Leitung von Toni Kern (früher bei GC Amicitia), Goran Cvetkovic (aktueller Spieler bei Pfadi) und Stevan Kurbalija (Lakers Stäfa) sowie dem Torhütertrainer und Nationalgoalie Aurel

«Diese Trainings können von allen NachwuchsNationalspielerinnen oder -spielern besucht werden, unabhängig ob sie in der UNITED in die Schule gehen» Bringolf, wo sie an ihrem individuellen Können und am Zusammenspiel feilen. «Diese Trainings können von allen Nachwuchs-Nationalspielerinnen oder -spielern mit einem entsprechenden Leistungsausweis besucht werden, unabhängig ob sie in der UNITED ihre Ausbildung absolvieren», betont Direktor Tobias Rohner. «Damit haben wir ein Angebot geschaffen, das einmalig ist in der Schweiz und auch daher auf grosse Resonanz stösst. Die Handballtalente kommen so in den Genuss von 2 zusätzlichen Hallentrainings unter kompetenter Leitung und zusammen mit ebenso leistungsstarken Kolleginnen und Kollegen. Diese leistungsfördernde Umgebung spornt an, motiviert und sorgt für die gewünschte sportliche Entwicklung», freut sich Rohner. Wer ebenfalls an den Trainings teilnehmen möchte oder Interesse an der Ausbildung hat, kann sich unter www.unitedschool.ch oder Telefon 044 743 77 33 informieren und anmelden. Am 4. Mai und am 15. Juni finden in Zürich zudem Informationsabende der UNITED school of sports statt. o


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NATIONALMANNSCHAFTEN MÄNNER

Am Mittwoch, 29. April (20 Uhr) in der BBC Arena in Schaffhausen und am Samstag, 2. Mai im tschechischen Pilsen spielt die Schweiz ihre beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Tschechien. Eigentlich nur zwei Siege werden der Equipe von Trainer Rolf Brack Chancen aufs Weiterkommen lassen. In der Vierergruppe balgen sich hinter Frankreich die drei Teams Mazedonien, Tschechien und die Schweiz um den zweiten Gruppenrang. Bei Tschechien stehen mit Martin Galia, Tomas Babak und Jakub Szymanski drei Spieler von St. Otmar im Aufgebot, die Topstars kommen aus der Bundesliga, namentlich Filip Jicha vom THW Kiel und Pavel Horak und Torhüter Petr Stochl von den Füchsen Berlin. Sie treffen den aus der Bundesliga bestens bekannten Schweizer Mittelmann Andy Schmid (Rhein-Neckar Löwen). Gleichzeitig trifft frankreich zweimal auf Mazedonien. In den beiden Schlussrunden im Juni kommt es dann zum Showdown um den zweiten Gruppenrang.

Bild: Foto Wagner

WEGWEISENDES HEIMSPIEL DER BRACK-BOYS

Nik Tominec (HC Kriens-Luzern)

U17 UND U19 JUNIOREN

Die U17-Nationalmannschaft (Jahrgänge 1998 und jünger) spielt am 1. und 2. Mai ein Dreiländerturnier in Dabas (Ungarn). Die SHV-Auswahl trifft am Freitag auf Kroatien und am Samstag auf Ungarn. Trainer Thomas Umbricht hat 16 Spieler aufgeboten: Francesco Ardielli (Lakers Stäfa), Moritz Aufdenblatten (Suhr Aarau), Patrice Bührer (Pfadi Winterthur), Gino Delchiappo (SG Pilatus), Gabriel Felder (Wacker Thun), Thierry Gasser (St. Otmar/HC Arbon), Noah Haas (Suhr Aarau), Michael Kusio (Bern Muri), Marius May (SG Léman Genève), Renato Milosevic (Suhr Aarau), Philip Novak (Kadetten Schaffhausen), Timothy Reichmuth (TV Birsfelden), Lucas Rohr (Bern Muri), Magnus Staub (GC Amicitia Zürich), Jannic Störchli (Kadetten Schaffhausen), Aurélien Vanat (SG Léman Genève). Die U19 Junioren der Jahrgänge 1996 und jünger bestreiten vom 1. bis 3. Mai ein Vierländerturnier im tschechischen Brve. Neben dem Gastgeber trifft die Mannschaft von Trainer Michael Suter auch auf Russland und Frankreich. Das grosse Saison-Highlight der U19 Junioren steht mit der WM-Endrunde in Russland im Sommer auf dem Programm. Folgende Spieler wurden aufgeboten: Faris Ahmetasevic (TV Endingen), Tim Aufdenblatten (Suhr Aarau), Joel Bräm (Suhr Aarau), Remo Hochstrasser (Suhr Aarau), Noah Huber (Kadetten Schaffhausen), Julian Klaiber (Kadetten Schaffhausen), Florian Leitner (TV Endingen), Silen Locatelli (Suhr Aarau), Lucas Meister (Kadetten Schaffhausen), Yannick Ott (Pfadi Winterthur), Samuel Röthlisberger (Bern Muri), Lenny Rubin (Wacker Thun), Simon Schild (GC Amicitia Zürich), Cédrie Tynowski (Pfadi Winterthur), Claudio Vögtli (SG Pilatus).

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SCHLUSSPFIFF

«ICH BIN 40 UND KANN NOCH LAUFEN» Borna Franic spielt seit 2002 in der Schweiz. Er war bei Zofingen, Endingen und hält nun seit fünf Jahren für Wacker Thun die Knochen hin. Im Sommer ist Schluss mit NLA-Handball. Der bald 40-jährige Kroate erklärt weshalb und er spricht über seine Zukunft. Text: Stephan Santschi Foto: ZVG.

BORNA FRANIC, WESHALB VERLASSEN SIE WACKER THUN? Das haben der Verein und ich so miteinander abgesprochen, weil nun jungen Spielern wie Lenny Rubin der Weg freigemacht werden soll. Ich werde für ein Jahr zu Steffisburg in die NLB wechseln. Das kommt mir ganz gelegen, weil ich mit meiner Frau und meinem achtjährigen Sohn Bruno in Steffisburg lebe und weil ich mein Arbeitspensum bei OBI vor ein paar Monaten von 50 auf 80 Prozent erhöht habe. Ich werde künftig nicht mehr täglich trainieren. An meiner Arbeitsstelle, die ich seit drei Jahren habe, bin ich sehr zufrieden. Und man ist dort mit mir zufrieden. BEI WACKER THUN WAREN SIE NICHT MEHR STAMMKRAFT, SONDERN EIN JOKER FÜR DEN RÜCKRAUM. LAG IHNEN DIESE ROLLE NICHT? Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles. Letztlich ist es so, wie wenn man von Beginn weg spielt: Man hat Tage, da gelingt alles. Und dann hat man solche, da verschiesst man aus sechs Metern. SIE WAREN ÜBER 20 JAHRE LANG HANDBALLPROFI, WAREN 2010 NLA-TORSCHÜTZENKÖNIG MIT ENDINGEN. DIE ERSTEN TITEL MIT EINER MANNSCHAFT GEWANNEN SIE ABER ERST SPÄT IN IHRER KARRIERE MIT WACKER THUN. Die Zeit in Thun war die beste in meiner Laufbahn. Mit 37 gewann ich mit Wacker den Cup, ein Jahr später folgte sogar das Double. Das werde ich nie vergessen. SIE SPIELTEN 23 MAL FÜR DIE KROATISCHE NATIONALMANNSCHAFT, HÄTTEN FRÜHER ZU EINEM SCHWEIZER TOPKLUB ODER INS AUSLAND WECHSELN KÖNNEN, HIELTEN ABER LANGE ENDINGEN DIE TREUE. BEREUEN SIE RÜCKBLICKEND ETWAS? Nein, überhaupt nicht. Der Entscheid, wohin ich wechselte, habe ich stets mit meiner Frau abgesprochen. Wir haben immer alles zusammen entschieden. SIE TRÄUMTEN ZWAR AUCH VON EINER TOPLIGA, DEM GROSSEN VERTRAG SIND SIE ABER NIE HINTERHER GERANNT. SIE SIND EIN HARMONIEBEDÜRFTIGER FAMILIENMENSCH, MÜSSEN SICH BEI EINEM VEREIN WOHL FÜHLEN. Das stimmt. Als ich nach dem Jahr in Valencia in die Schweiz kam, dachte ich, dass ich nur kurz für ein Probetraining vorbei käme und dann weiterziehen würde. Es hat mir aber so gut gefallen, dass ich mittlerweile seit 13 Jahren hier bin. Ich schätze die Ordnung und die Pünktlichkeit in der Schweiz, sie ist zu meiner zweiten Heimat geworden.

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SIE WERDEN IM MAI 40 JAHRE ALT, HATTEN MIT AUSNAHME EINES MENISKUS- UND INNENBANDSCHADENS NIE EINE GRÖSSERE VERLETZUNG. WIE LAUTET IHR ERFOLGSREZEPT? Ich hatte Glück. Ich bin 40 und kann noch laufen. Andere müssen früher aufhören. Ich habe stets auf mich aufgepasst. In einer Meisterschaftspause habe ich mich regelmässig bewegt, spielte Basketball, Tennis oder ging schwimmen. So fand ich jeweils schnell wieder in den Trainingsbetrieb. HALFEN IHNEN IN SACHEN DISZIPLIN DIE ERFAHRUNGEN AUS DER ALTEN OSTBLOCK-SCHULE? Sicher. Die Trainings waren intensiv, enthielten viele individuelle Technikübungen mit dem Ball, aber auch Kraft und Ausdauer waren sehr wichtig. Wir liefen, liefen und liefen, ohne zu wissen, wie lange. Und es zählte nur, was der Trainer sagte, Meinungsäusserungen wurden gar nicht erst zugelassen. SIE SIND AKTUELL MIT 1071 TREFFERN DIE NUMMER 39 DER EWIGEN NLA-TORSCHÜTZENLISTE. WAS MACHEN SIE NACH IHRER AKTIVKARRIERE? WERDEN SIE TRAINER ODER GEHEN ZURÜCK NACH KROATIEN? Ich plane nicht so weit voraus. Ich gehe aber nicht davon aus, dass ich gleich nach meiner Aktivkarriere ins Trainergeschäft einsteige. Zu 99 Prozent bleiben wir in der Schweiz. Ich habe eine Stelle, meine Frau hat eine Stelle. Solange alles gut läuft, bleiben wir hier. Was in 15 oder 20 Jahren sein wird, weiss ich aber nicht. DAFÜR WISSEN SIE, WAS IN DEN KOMMENDEN WOCHEN AUF DEM PROGRAMM STEHT. DIE ENTSCHEIDUNG IM MEISTERKAMPF. WAS LIEGT FÜR WACKER THUN DRIN? Alles. Wir haben zwar zuletzt gegen Pfadi Winterthur die erste Heimniederlage der Saison einstecken müssen, weil wir nicht so stabil wie sonst verteidigten. Wir sind aber gut vorbereitet, der Kampf um die Meisterschaft ist offen. o


PUBLIREPORTAGE

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Seit über 40 Jahren ist die Schönegg Garage der Familie Burkhardt ein traditioneller Bestandteil von Spiez und dem Berner Oberland. Gegründet am 1. Mai 1971 durch Walter und Margrit Burkhardt – zusammen mit einem Mitarbeiter – beschäftigt sie heute 23 MitarbeiterInnen und einen Hund. Einmal im Jahr bewertet Ford of Europe seine Händler und verleiht den «Chairmans Award». Die Bewertung wird aufgrund von mehrfachen Kundenbefragungen erstellt. Bereits 17 Mal räumte die Schönegg Garage diese Auszeichnung ab und wurde zum kundenfreundlichsten Ford Händler der Schweiz gekürt. «Go further», getreu dem Motto von Ford und «einfach persönlicher», gemäss unserem Motto, beschreibt Patrik Burkhardt (Geschäfts-

führer) seine Erfolgsstrategie und erklärt: «Wir leben unseren Slogan, nehmen den Kunden ernst und wenden als überschaubare Unternehmung alle Zeit für ihn auf». Dieses Motto zieht sich wie ein roter Faden durch die Unternehmung. «Transparent, offen, familiär – einfach persönlicher – das sind wir». ALLES AUS EINEM HAUS: BERÜHMT FÜR KOMPETENZ UND QUALITÄT

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