Handballworld 03 2015

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Juli /August

DAS SCHWEIZER HANDBALL-MAGAZIN

3/2015

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MARCEL

HESS GEFEIERTER MVP UND CUPSIEGER

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SCHWEIZER MEISTER LK ZUG & KADETTEN SCHAFFHAUSEN


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Halle 38.

1920: Die BBC nimmt die Montagehallen 37 und 38 für Grosstransformatoren am Brown Boveri Platz 1 in Betrieb. 2003: Die Hallen werden zur Eventlocation umfunktioniert, inkl. Kinos, Hamam, Fitnessclub, Restaurants und Parkhaus. 2014: Anstelle der Verlängerung der Halle 38 wird ein Neubau mit Hotel, Businesszentrum und Wohnungen eröffnet. Im Hotel stehen 81 Zimmer im Industrielook zur Verfügung. Das Businesszentrum wurde von 4 auf 10 Meetingräume und Tagesbüros erweitert, auch stundenweise buchbar ab 1 Person. Virtuelle Büros mit Geschäftsadresse Brown Boveri Platz 1, 5400 Baden und Telefondienst auch während Ihren Betriebsferien runden unser Angebot ab.

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EDITORIAL

HANDBALL NEBENHER – DAS REICHT INTERNATIONAL NIRGENDS HIN LIEBE HANDBALLFREUNDE Um unser Aushängeschild, die Männer-Nationalmannschaft, ist es weiterhin schlecht bestellt. Null Punkte aus der EM-Qualifikation, das ist ernüchternd. Dass man es gleich schaffen würde, gegen Frankreich, Tschechien und Mazedonien – das war nicht zu erwarten. Aber den einen oder anderen Exploit hätte man doch gern gehabt. Es war etwas Pech dabei mit Verletzungen, aber dass es an der geforderten Breite mangelt, ist ein ganz altes Lied. Ab Seite 23 versucht Stephan Santschi zu ergründen, woran die Nationalmannschaft diesmal gescheitert ist. Ganz nachvollziehbar ist das Problem nicht. Seit Jahren schon sorgen unsere Junioren-Nationalmannschaften für Höhepunkte an den grossen Turnieren. Immer wieder schafft es der Schweizer Nachwuchs, höher kotierte Nationen zu schlagen und sich in den einstelligen Tabellenrängen zu platzieren. So klassierte sich unsere Junioren Nationalmannschaft nach der erfolgreichen EM-Qualifikation 2009 schon 2010 an der U18 EM auf Rang 6 und somit mitten in der europäischen Nachwuchselite. Ein gewisser Kevin Jud wurde sogar Topscorer, Lukas Spengler, Fabio Baviera, Luka Maros, Marvin Lier und Nikola Portner waren Stützen des Teams. Doch keiner aus dieser Generation konnte sich bisher im Kernteam der Männer Nationalmannschaft etablieren, mit Ausnahme vielleicht von Torhüter Portner, wenn man berücksichtigt, dass Torleute im Durchschnitt eher älter sind, bis sie sich durchsetzen. An der diesjährigen Swiss Handball Awards Night wurde Michael Suter für seine gute Arbeit als Trainer der Junioren-Nationalmannschaften als

bester Schweizer Trainer geehrt. Den entscheidenden Kick sieht er in der mentalen Bereitschaft der jeweiligen Teams. Das «Winner-Gen» hätten seine Jungs, sagt er. Im entscheidenden Moment bereit sein, das macht den Unterschied aus. Und kann auch Qualitäts-Differenzen kompensieren. Natürlich haben andere Länder eine grössere Spielerauswahl, könnten Länder wie Deutschland oder Frankreich jeweils drei bis vier Teams von gleicher Stärke aufstellen. Aber aus dem etwas machen, was man hat – das war schon immer eine Schweizer Stärke. Natürlich drängt sich hier die Frage auf: Warum machen sich diese Erfolge nicht bei den Männern bemerkbar? Wo sind die Nachwuchsstars geblieben? Ein Blick über die Grenze nach Österreich könnte eine Antwort liefern. Die Ösis spielen munter mit bei den Grossen und haben sicher nicht die bessere Liga als wir. Aber der Stamm ihrer Nationalmannschaft spielt eben nicht in Österreich, sondern in der deutschen Bundesliga. Und die Spieler werden dort ganz anders gefordert. Auch mental. Und vom Umfeld her. Zu Auswärtsspielen fährt man da nicht einfach mit dem Auto hin und nachher wieder zurück. In der Regel dauern diese Reisen zwei, drei Tage. Kiel oder Flensburg liegen nicht gerade am Weg. Und bei uns kriegt man schon Sorgen, wenn man in der NLB nach Genf reisen musste. Das bedeutet aber auch, dass der Handball im Leben der Sportler einen ganz anderen Stellenwert hat. So etwas kann man nicht nebenher machen. Und das ist sicher ein wesentlicher Unterschied zur Schweizer Meisterschaft, wo man ganz gut ein Studium neben der Karriere machen kann, wenn man bereit ist, sich ein bisschen reinzuknien.

Die Gleichung ist einfach: Je mehr Spieler man in der Bundesliga hat (oder allenfalls in Spanien, Frankreich und den Nordländern), desto konkurrenzfähiger ist die Nationalmannschaft. Bei uns wagen zwei, drei Spieler den Sprung, aber kommen auch bald wieder zurück. Andy Schmid, erneut zum MVP der Bundesliga gewählt, ist die grosse Ausnahme. Die Gründe, warum das nicht mehr Schweizer Jungtalente nachmachen, sind ehrenwert: Ausbildung, an die Zukunft denken – besser als sich für 2000 Euro in der 2. Bundesliga abzuplagen, wo die Konkurrenz nicht viel schwächer ist als auf der grossen Bühne. Aber wenn unsere Nati wieder den Anschluss finden will, wird der Weg über mehr Auslandengagements führen müssen. Und doch: Der Schweizer Handball lebt. Davon konnte man sich an der Swiss Handball Awards Night überzeugen. Erneut eine gelungene Veranstaltung. Und in der Person von Vroni Keller wurde eine Handballerin für ihr «Lebenswerk» geehrt, die es mehr als verdient hat. Mach’s gut, Vroni – ganz ohne Handball wird es ja doch nicht gehen. Viel Spass beim Lesen und bis im nächsten Herbst in einer – hoffentlich vollen - Sporthalle Christoph Bopp, Redaktor

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INHALT

03 EDITORIAL

06  TRIBÜNE

Ausgabe 3 | Juli / August 2015 |

Die Nachwuchs Schweizer Meister

28. Jahrgang | ISSN: 1663-6937 Verlag, Redaktion handballworld | c/o Makoli AG | Bahnhofstrasse 88 | CH5430 Wettingen | Telefon +41 56 437 03 13 | Telefax +41 56 437 03 15 | verlag@handballworld.com | www.handballworld.com Zobrist

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05 INHALT

IMPRESSUM

Verlagsleiter

Daniel

Marketing/Kommunikation

10  SCHWEIZER MEISTER MÄNNER Kadetten holen zum 8. Mal den Titel 14  CUPSIEGER MÄNNER Pfadi Winterthur holt sich Titel 16  MARCEL HESS

Katja Bopp | Anna-Lena Stach Leser-

Verdienter Titel als MVP und erneuter

markt Zeri Nasufi Redaktionelle Mitar-

Cupsieg im Palmarès

beiter Christoph Bopp (CB) | Marco Ellenberger (ME) | Peter Eggenberger (EP)| Stefan Kübler (SK) | Reto Pfister (RP) | Werner Reimann (WR) | Stephan Santschi (SS) | Alexander Kuszka (AE) | Björn Pazen (BP) | Ernesto Piazza (EP) | Patric Schäfler (PS) | Meinrad Stöcklin (MS) | Alexander Wagner (AWA) | Lukas Wernli (LW) Fotografen Alexander Wagner | Martin Deuring | Adrian Ehrbar | Michael Heuberger | René Jäger | Roland Peter | Robert Varadi |Alexander Wagner | Erscheinungsweise, Abonnemente handballworld erscheint sechsmal im Jahr | Einzelausgabepreis Fr. 8.50 | Jahresabonnementspreis Fr. 49.– (inkl. 2,5% MwST) | Ausland: zuzüglich Postgebühren Druck, High-End-Datenaufbereitung Stämpfli Publikationen AG | Postfach | 3001 Bern Adressänderungen Unter Tel. Nr. 058 200 55 90, schriftlich an die Verlags­adresse oder per E-Mail an verlag@handballworld.com.

20  LK ZUG Erneut das Double für die Zugerinnen

Null Punkte für die Schweiz 26  15 FRAGEN Manuela Brütsch, Bad Wildungen 28  AUFSTEIGER NLB Spielgemeinschaften Pilatus und Wädenswil

30  SWISS HANDBALL AWARDS Celebrate the Stars 35  HANDBALL-VERBAND Umstrukturierungen in vollem Gange 38  MICHAEL SUTER Der Erfolgstrainer im Interview

44  CEHI Swiss Handball Network

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DAS SCHWEIZER HANDBALL-MAGAZIN

3/2015

CHF 8.50

DIE ANALYSE DES 8. MEISTERTITELS

24  EM-QUALIFIKATION MÄNNER

42  CHAMPIONS LEAGUE

© Nachdruck gestattet mit dem Hinweis «aus dem handballworld – www.handballworld.com»

KADETTEN SCHAFFHAUSEN

46  SCHLUSSPFIFF

38 MICHAEL SUTER DER TRAINER DES JAHRES IM INTERVIEW

www.handballworld.com

MARCEL

HESS GEFEIERTER MVP UND CUPSIEGER

SWISS HANDBALL AWARDS

CELEBRATE THE STARS

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SCHWEIZER MEISTER

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MVP 2015 Marcel Hess Foto: Adrian Ehrbar

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4. SWISS HANDBALL AWARDS DIE SIEGERINNEN UND SIEGER WURDEN IM TRAFO BADEN GEFEIERT 3/15 handballworld

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TRIBÜNE

RA ZÜRICH UND OSTSCHWEIZ SCHWEIZER MEISTER Vier spannende und hart umkämpfte Finalspiele erlebten die Zuschauer in Basel (Junioren) und Thun (Juniorinnen) an den Schweizer Meisterschaften der Regionalauswahlen. Bei den Juniorinnen musste sogar ein Penaltyschiessen über den Sieger entscheiden. Dieses gewann schliesslich die Region Ostschweiz gegen die Innerschweiz mit einem Tor Unterschied und dem Endstand von 38:37. Auch im kleinen Juniorinnenfinal um Platz drei siegte die RA Aargau Plus nur hauchdünn mit 23:22 gegen Bern Jura, umgekehrt verloren die Junioren aus dem Aargau ihr Spiel mit einem Tor (13:14) gegen die RA Nordwestschweiz.

Jubeln durfte bei den Junioren schliesslich die RA Zürich, welche den Final gegen die Ostschweiz mit 26:23 gewann. Schlussrangliste Junioren 1. Zürich, 2. Ostschweiz, 3. Nordwestschweiz, 4. Aargau Plus, 5. Bern-Jura, 6. Romandie, 7. Innerschweiz. Final Ostschweiz - Zürich 23:26, Kleiner Final Nordwestschweiz - Aargau Plus 14:13. Schlussrangliste Juniorinnen 1. Ostschweiz, 2. Innerschweiz, 3. Aargau Plus, 4. Bern-Jura, 5. Zürich, 6. Nordwestschweiz, 7. Romandie. Final RA Innerschweiz - RA OST 37:38 (nach Penaltyschiessen), Kleiner Final RA Aargau Plus - RA BernJura 23:22.

REGIONALAUSWAHL OST

REGIONALAUSWAHL ZÜRICH

Foto: Thomas Jutzi

Von links: Linus von Dach, Max Manser, Lukas von Dach, Moritz Bäuchiger, Luzian Lechner, Shota Furusawa, Alessandro Zucco, Moritz Egger, Fabrice Bosshard, Andrin Eichenberger, Oliver Martini, Leo Jaggy, Severin Dürr, Leander Herzog, Ali Ram.

ANDY SCHMID ALS STARGAST 64 Mannschaften mit rund 600 Kindern ermittelten in Kriens acht neue Schweizermeister im Schulhandball. Dazu besuchte der beste Handballer der Schweiz und soeben erneut zum besten Spieler der deutschen Bundesliga erkorene Topstar Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen den Anlass, wo er den Fans hunderte von Autogramm- und Fotowünschen erfüllte und bei zwei Kategorien auch die Medaillen überreichte. Erfolgreichster Verband war erneut der Zürcher Handball-Verband mit 4 Titeln, je zwei Titel gingen an die Regionalverbände Bern-Jura und Ostschweiz. Die Sieger: Kategorie A: 1. Die wilden Küken (Heiden), B: Fireballs (Zürich/Witikon), C: Dörfliflitzer (Hombrechtikon), D: Weil Baum (Kreuzlingen), E: Handball-Chicks (Thöringen), F: Fireballs (Stäfa), G: 1. Bluefire (Münsingen), H: Lilo 1 (Wädenswil). Anzeige

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EVENTS

ERSTMALS SUPERCUP DER HALLENSPORTARTEN Unter dem Label «Indoor Sports» bündelt die Mobiliar das Beste aus dem Hallensport und organisiert zusammen mit den Verbänden der vier Hallensportarten Handball, Basketball, Unihockey und Volleyball erstmals einen gemeinsamen offiziellen Supercup. Am 5. und 6. September 2015 werden die Meister und Cupsieger der vier Hallensportarten im Hallenstadion Zürich aufeinandertreffen. Handball wird am Sonntagnachmittag, 6. September gespielt. Und dabei kommt es bei den Frauen zur Partie

LK Zug gegen Rotweiss Thun und bei den Männern zum Spiel Kadetten Schaffhausen gegen Pfadi Winterthur. Damit präsentiert der neue Indoor Sports Supercup das Beste aus den Schweizer Hallensportarten an einem Ort. Den Gewinnern der Spiele winkt der erste prestigeträchtige Titel der Saison. Der Event steht unter der Schirmherrschaft der Mobiliar und bietet zusätzlich zu den spannenden Spielen auch ein attraktives Rahmenprogramm. Infos und Tickets: www.indoorsports.ch/supercup

Die Mobiliar lud nach Saisonende alle NLA Männer und SPL1 Topscorer/innen zu einem Ehrungsanlass ein: Hinten v.l.: Lukas von Deschwanden (Liga-Topscorer, Wacker Thun), Filip Ivano Maros (Lakers Stäfa), Vukasin Stojanovic (HC Kriens-Luzern), Manuel Liniger (Kadetten Schaffhausen), Marco Kurth (BSV Bern Muri), Marcel Hess (Pfadi Winterthur), Mario Jelinic (GC Amicitia Zürich), Tomas Babak (TSV St. Otmar St. Gallen), Mischa Kaufmann (HSC Suhr Aarau), Christoph Piske (TSV Fortitudo Gossau). Vorne v. l.: Jennifer Murer (Yellow Winterthur), Flaka Dervisaj (ATV/KV Basel), Nadja Fellmann (BSV Stans), Nina von Polanen (TV Zofingen), Azra Mustafoska (LC Brühl), Helen Moser (DHB Rotweiss Thun), Rahel Furrer (Spono Nottwil) und Sibylle Scherer (Liga-Topscorerin, LK Zug). Anzeige

Meister gegen Cupsieger – Wer holtden ersten Titel der neuen Saison? Die besten Teams der Schweizer Basketball-, Handball-, Unihockey- und Volleyballszene live Mehr auf www.indoorsports.ch

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TRIBÜNE

NACHWUCHS-SCHWEIZER MEISTER 2015 JUNIORINNEN U19 ELITE GC AMICITIA

JUNIOREN U17 ELITE ST. OTMAR ST. GALLEN

Fidan Kofqaj (Ass.Trainer), Jan Van den Driessche (Physio), Angela Zürni, Michelle Spinnler, Lohanny Ribeiro de Freitas, Lina Muntwyler, Sigridur Jonsdottir, Hannah Bopp, Lea Fischbacher, Lena Bopp, Toni Kern (Trainer) Doruntina Abdulahi, Colleen Müller, Alexandra Ennen, Veronica Leuenberger, Annic Dormann, Manuela Näf, Stephanie Lüscher.

Hinten v. l.: Tobias Lingg (Trainer), Fabio Bücheler, Thierry Gasser, Sandro Keller, Fabian Fischer, Florian Osterwalder, Fabio Hörler, Elias Raschle, Ramon Schaltegger, Niklas Ritter, Marcel Keller (Trainer) Vorne v.l.: Simon Manser, David Fricker, Patrice Geser, Livio Risi, Cedric Färber, Oliver Wipf.

JUNIORINNEN U17 ELITE LK ZUG

JUNIOREN U15 ELITE KADETTEN SH

Hinten v. l.: Stefan Pröll (Trainer), Sabrina Tanner, Jasmin Samer, Alina Gwerder, Nada Schweyer, Viviane Fleischli, Meltem Ylberi, Tanja Bischof, Jennifer Hotz, Silvan Häfliger (Trainer) Mitte v.l.: Laura Baumann, Sinja Wüest, Martina Häfliger, Leah Stutz, Daria Betschart, Laura La Scalea Vorne v.l.: Joline Tschamper, Daphne Gautschi, Alenka Isenring.

Hinten v. l.: Matthias Gysin (Trainer), Nicolas Markovic, Levin Wanner, Samuel Zehnder, Marian Teubert, Yannick Lanz, Marc Spahn, Sean Boetsch, Marco Lüthi (Trainer) Vorne v.l.: Benjamin Schelker, Elia Schudel, Daniele Persi, Florentin Trächsel, Livio Bächtold, Fabian, Zimmermann Liegend: Manuel Störchli.

JUNIORINNEN U15 ELITE HV HERZOGENBUCHSEE

JUNIOREN U13 HC HORGEN

Hinten v. l.: Fabian Bilder (Trainer), Jill Haas, Jelena Ris, Anina Steiner, Irina Roth, Ivana Jenni, Stefanie Eugster, Luana Büschi, Mareike Müller, Sandra Schneider (Trainerin) Vorne v.l.: Virag Toth, Diellza Morava, Leah Spichiger, Lea Schaad, Sarah Balsiger, Dimitra Hess, Leonie Aeschlimann, Janina Käser.

Hinten v. l.: Patric Weingarten (Trainer), Manuel Linder, Maximilian Schümperli, David Kälin, Jann Bamert, Jacob Schümperli, Bejamin Casillo, Luis Feusi, Leon Luz, Pascal Müller (Athletic Trainer). Vorne v.l.: Marco Neukom, Andrin Luz, Nico Sigrist, Pascal Schönholzer, Noah Klingler, Raphael Tarabini, Ramon Chenevard. Liegend: Jona Jost, Lennard Leypold.

ANIMATIONSSYMPOSIUM – JETZT ANMELDEN! Am Wochenende vom 22. und 23. August findet das beliebte Animationssymposium in Schaffhausen statt. Das Angebot richtet sich an J+SLeiter, die in einem Handballverein auf Stufe Animation tätig sind. Während am Samstag Lektionen zu den Themen «Lernen mit Bildern» (Umgang mit Tablets im Training), «Bewegungslernen mit Bällen» sowie «Laufschule» auf dem Programm stehen, geht es am Sonntag ums ◄«Handball spielen lernen». Der deutsche IHF- und EHF-Lektor Klaus Feldmann wird seinen grossen Erfahrungsschatz in Theorie- und Demolektionen weitergeben. Die Weiterbildung verlängert sowie die J+S-Kindersport- und J+S-Handball-Anerkennung wie auch die SHV-Trainerlizenzen C, D, E und Kindersport um jeweils 2 Jahre. Anmeldeschluss ist am 30 . Juni 2015. Weitere Infos via Christian Müller, SHV.

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NACHWUCHS SCHWEIZER MEISTER

JUNIOREN U19 ELITE HSC SUHR AARAU Hinten v. l.: Marion Marti (Physiotherapeutin), Guido Wirthlin (Teambetreuer), Jan Gerber (Physiotherapeut), Nico Schwab, Michael Burri, Marc Heusi, Raphael Rohr, Basil Gasser, Lukas Moser, Florio B端chler, Florian Wirthlin (Captain), Martin Pramuk (Goalietrainer), Pirunthaman Pirapalathan, Misha Kaufmann (Trainer), Christian Meier (Trainer), Mathias Kasapidis (Trainer). Vorne v. l.: Alex Baumgartner (Physiotherapeut), Marko Gelo, Moritz Aufdenblatten, Renato Milosevic, Irfan Butt, Tano Baumann, Claudio Forny, Yannick Timell. Es fehlen: David Wick, Dominik Aufdenblatten (Teambetreuer).

WIR GRATULIEREN HERZLICH ZUM U19 ELITE SCHWEIZER MEISTER

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TITEL

Trainer Markus Baur, Sportchef Gabor Vass, Präsident Giorgio Behr und Assistenz-Trainer Markus Krauthoff freuen sich über den 8. Meistertitel.

DAS ERSTAUNLICHE COMEBACK DER KADETTEN Eine Saison, die trotz einiger Überraschungen so endete, wie fast immer in den letzten Jahren: Mit Schaffhausen als Meister. Während Pfadi Winterthur und Wacker Thun enttäuschten, deutete Finalgegner St. Otmar St. Gallen an, dass mit ihm bei Titelvergaben künftig zu rechnen ist. Text: Stephan Santschi Fotos: Foto Wagner

Es war eine Demonstration der Stärke. Die Kadetten Schaffhausen fertigten im Playoff-Final den Herausforderer aus St. Gallen mit 3:0-Siegen ab. Im ersten Spiel geisselten die Schaffhauser den Gegner sogar mit dem höchsten Sieg in einem Playoff-Final überhaupt. 31:13 (!) endete die Partie und auch das dritte und letzte Duell in dieser Endausmarchung ging mit 37:22 diskussionslos an den Titelverteidiger. Dazwischen lag der 26:25-Erfolg in St. Gallen, wenigstens da herrschte Playoff-Spannung. Anton Mansson gelang fünf Sekunden vor Schluss der Siegestreffer, nachdem sein Team davor während des gesamten Spiels nie geführt hatte. «In emotionaler Hinsicht gewannen wir die Meisterschaft im zweiten Spiel in St. Gallen», sagte Kadetten-Rückraumspieler David Graubner gegenüber handballtv.ch. Und er resümierte treffend: «Uns gelang nach einer sehr durchzogenen Saison ein sensationelles Playoff.»

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IN DER FINALRUNDE VON DER ROLLE

Damit ist angesprochen, was in der Handball-Schweiz während Wochen für grosses Aufsehen sorgte. In der Finalrunde waren die Kadetten nämlich zu einem Punktelieferanten degradiert worden – sieben von zehn Spielen gingen in dieser Phase der Meisterschaft verloren. Für den Branchenprimus eigentlich unfassbar. «Ich kenne die Schaffhauser nun seit 25 Jahren. Eine solche Negativserie habe ich noch nie erlebt», sagte Teammanager Gabor Vass. Die Schaffhauser, die bereits die Qualifikation nur auf Platz zwei hinter Pfadi Winterthur abgeschlossen hatten, rutschten vor den Playoffs sogar noch auf den dritten Rang ab. Der Rückstand auf Pfadi betrug am Ende satte 14 Punkte. Die grossen Kadetten, die in den zehn Saisons davor sieben Mal die Meisterschaft gewonnen und regelmässig auch in der Champions League für Furore gesorgt hatten, waren völlig von der Rolle.


SCHWEIZER MEISTER

Rückraumspieler Gabor Csaszar glänzte als bester Skorer in den Playoff-Spielen mit total 37 Toren. Leczek Starcan flog auch in seinem letzten Meisterschaftsspiel für Kadetten wie ein Jungspund. Der 37-Jährige beendet mit diesem Titel eine glanzvolle Karriere.

Sie schienen in der Meisterschaftsentscheidung auf einmal nur noch Aussenseiter zu sein.

VEREINSFÜHRUNG BEWAHRT RUHE

Doch dann kam das Comeback, das schliesslich alles wieder gerade rücken sollte. Im Halbfinal schoss man Wacker Thun mit 3:0-Siegen aus der Halle. Im Final unterlag das bemitleidenswerte St. Otmar mit dem gleichen Skore. «Zum richtigen Zeitpunkt waren wir wieder die alte Mannschaft, die von allen respektiert und auch etwas gefürchtet wird», sagte Graubner. Die Genugtuung war ihm deutlich anzusehen. Doch wie ist diese erstaunliche Wende zu erklären? Und was war in der Finalrunde los? «Wir hatten einige kleine Baustellen. Einzelne für sich betrachtet, schienen unbedeutend zu sein. Doch zusammen ergaben sie ein grösseres Problem», berichtet Vass. Mehr gibt er nicht preis. War Trainer Markus Baur während der Phase der Erfolglosigkeit nie ein Thema? Vass antwortet so: «Letzte Saison haben wir alles gewonnen. Wir wollten aus der Not nicht mit einem Schnellschuss reagieren und den Trainer wechseln. Das würde bedeuten, dass wir auch an den Erfolgen der Vergangenheit zweifeln. Markus Baur kann seinen Job innerhalb von zehn

Monaten ja nicht verlernt haben.» Selbst Baur wirkte darob überrascht, als er befand, dass es ja nicht normal sei, wie cool die Vereinsführung in gewissen Situationen geblieben sei. Der ehemalige Weltmeister war ins Grübeln geraten und fragte sich, weshalb es plötzlich nicht mehr klappte. «Nach aussen war ich extrem cool. Nach innen nicht immer so», gestand Baur.

CSASZAR, DER SPÄTE KÖNIGSTRANSFER

Gabor Vass darf letztlich mit Stolz und Recht behaupten, dass man in der Krise Grösse bewiesen und Ruhe bewahrt habe. «Auch das zeichnet die Stärke eines Vereins aus.» Entscheidend für den Umschwung sei die Arbeit im mentalen Bereich gewesen. «Wir hatten eine psychische Blockade. Also setzten wir dort an. Mit Teamevents und Gruppenarbeiten ohne Handball. Mehr möchte ich nicht verraten», so Vass. Auf dem Platz übernahm der neue Spielmacher Gabor Csaszar eine tragende Rolle. Der ungarische Internationale, der im März zu den Kadetten stiess, lief in den Playoffs zu Hochform auf und avancierte zum Schaffhauser Topskorer. Ein Zuzug, der aufzeigt, dass die Kadetten finanziell weiterhin in einer eigenen Liga spielen. Stark war daneben Verteidiger und Kreisläufer Anton Mansson, erstaunlich

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WIR GRATULIEREN HERZLICH ZUM SCHWEIZER MEISTER 2015!

KADETTEN SCHAFFHAUSEN


SCHWEIZER MEISTER – KADETTEN SCHAFFHAUSEN

Playoff-Final verloren, aber trotzdem mit der Saison hoch zufrieden. Die Stimmung in der Kreuzbleiche bei Spiel 2 war wie «in alten Zeiten», als St. Otmar 2001 den Meistertiel feiern konnte. Und Trainer Predrag Borkovic (ganz rechts) möchte mit seinem Team noch einen weiteren Schritt nach vorne machen.

reif agierten die jungen Goalies Nikola Portner und Jonas Maier. Und schliesslich ist die Kaderbreite der letztlich wohl wichtigste Faktor, weshalb die Schaffhauser saisonübergreifend die letzten 12 Playoffspiele gewonnen haben. Fast alle verletzten Spieler meldeten sich rechtzeitig zurück. Wer als zweite Garnitur einen Peter Kukucka, Marko Mamic und Dimitrij Küttel von der Bank holen kann, darf nichts anbrennen lassen.

PFADI UND WACKER HADERN MIT AUSFÄLLEN Die Gegner der Schaffhauser gingen derweil auf dem Zahnfleisch. Pfadi Winterthur rettete gerade noch den Cupsieg über die Ziellinie, konnte dann im Playoff-Halbfinal gegen St. Otmar aber die immense Belastung aus der Gruppenphase des EHFCups nicht mehr kaschieren und hatte zahlreiche Verletzte zu beklagen. Wacker Thun war nicht im Stande, den Ausfall seines besten Torschützen Lukas von Deschwanden zu verkraften. Und St. Otmar war nach dem Abnützungskampf gegen Pfadi im Final platt. Am Ende mussten die St. Galler ohne Goalie-Routinier Martin Galia auskommen, woraufhin im dritten Finalspiel U19Keeper Jan Bischof zu seiner Feuertaufe kam. Diese dürfte ihm nachhaltig in Erinnerung bleiben, parierte er doch in seiner ersten und einzigen Aktion einen Penalty von Csaszar.

ST. OTMARS ERINNERUNG ANS MEISTERJAHR

Für St. Otmar St. Gallen endete die Saison mit zwei schallenden Ohrfeigen. Oder wie es Trainer Predrag Borkovic formulierte: «Wir landeten wieder auf dem Boden der Realität. Die Schaffhauser kamen im falschen Moment in Form. Und wir waren kaputt.» Das Spiel der St. Galler war im Angriff zu stark auf die drei überragenden Rückraumspieler Tomas Babak, Vedran Banic und Jakub Szymanski ausgelegt. Und mit Goalie Galia fehlte zum

Schluss, wie erwähnt, ein Schlüsselspieler verletzungsbedingt. Letztlich überwog bei St. Otmar aber das Positive. Der Vierte der Finalrunde übertraf mit der Finalteilnahme die Erwartungen und schürte in der heimischen Kreuzbleiche eine Atmosphäre, die an alte Zeiten erinnerte. Im Heimspiel gegen Schaffhausen war die Halle mit 2'250 Zuschauern proppenvoll – das war NLA-Saisonrekord! «Wunderschön. Letztmals erlebte ich das hier vor 14 Jahren, als ich als Assistent von Spielertrainer Robert Hedin mit St. Otmar Meister geworden bin. Wir haben in St. Gallen wieder gute Werbung für Handball betrieben», sagte Borkovic. Er, der St. Otmar erst im Januar von Jan Filip übernommen hatte, möchte mit seinem Team nun einen weiteren Schritt nach vorne machen: «Ich bin überzeugt, dass wir noch viel besser werden können.» o

PLAYOFF-FINAL Kadetten Schaffhausen - St. Otmar St. Gallen 3:0 (31:13, 26:25, 37:22); Schaffhausen zum achten Mal Schweizer Meister

PLAYOFF-HALBFINALS Pfadi Winterthur (1.) - St. Otmar St. Gallen (4.) 2:3 (28:16, 21:27, 25:20, 16:25, 24:26); Wacker Thun (2.) - Kadetten Schaffhausen (3.) 0:3 (24:29, 19:27, 28:30)

DIE BESTEN PLAYOFF-SKORER JE TEAM Gabor Csaszar, Kadetten Schaffhausen, 37 Tore (6 Spiele) Tomas Babak, St. Otmar St. Gallen, 37 Tore (8 Spiele) Julian Krieg, Pfadi Winterthur, 25 Tore (5 Spiele) Nicolas Raemy, Wacker Thun, 13 Tore (3 Spiele)

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WIR GRATULIEREN HERZLICH ZUM SCHWEIZER CUPSIEG 2015!

SCHWEIZER CUPSIEGER 2015

PFADI WINTERTHUR


PFADI WINTERTHUR

CUPSIEG ALS

FLUCH UND SEGEN Pfadi Winterthur setzte sich den Gewinn eines Titels als Saisonziel. Das gelang mit dem Triumph am Schweizer Cup Final Four in Olten, wo die Eulachstädter im Halbfinal Schaffhausen und im Final dann den BSV Bern Muri bezwangen. Aber es gab auch grossen Ärger. Text: Peter Eggenberger Foto: Foto Wagner

Wenn jemand vor der Saison gesagt hätte, eine Schlagzeile könnte lauten «Severin Brüngger schiesst im Play-offHalbfinal ein Tor», wäre er bestimmt nicht sehr ernst genommen worden. Und doch trat das Unwahrscheinliche ein. Im zweiten Spiel gegen St. Otmar in St. Gallen wurde der eigentlich längst zurückgetretene Bruder des Pfadi-Trainers sogar im Angriff eingesetzt und trug sich prompt in die Torschützenliste ein. Dass der 37-Jährige für vier Spiele ein weiteres Comeback gab, verdeutlichte die dramatische Personalsituation bei Pfadi.

«WIR LIEFEN AUF DEM ZAHNFLEISCH»

Im Playoff-Halbfinal gegen St. Otmar konnte der Pfadi-Trainer Adrian Brüngger zeitweise nur noch auf drei gesunde Rückraumspieler setzen und musste ab dem zweiten Spiel in der Abwehr auf den im Cup-Halbfinal gegen Kadetten Schaffhausen mit einem Armbruch ausgeschiedenen Michal Svajlen verzichten. «Im entscheidenden fünften Spiel zu Hause liefen wir auf dem Zahnfleisch. Das soll aber keine Ausrede sein, wir hätten die Finalteilnahme trotzdem schaffen können», sagt Brüngger. Er enerviert sich vor allem über die Spielplangestaltung. Zwischen dem 6. und dem 19. Mai musste sein Team nicht weniger als fünf Play-off- und zwei Cup-Spiele absolvieren. «Das ist absolut unzumutbar und bedeutet letztlich eine Gefährdung der Gesundheit der Spieler», findet er deutliche Worte. Pfadi hat deshalb bei der Liga interveniert und um eine Anpassung des Spielkalenders in der neuen Saison gebeten. Letztlich sei Pfadi mit seiner Qualifikation für die Gruppenphase im EHFCup sogar etwas mitschuldig am engen

Terminkalender, weil das Final Four deswegen vom April in den Mai verschoben wurde, konzediert Brüngger immerhin.

MENTALE TOPFORM IN OLTEN

Der Sieg am Final Four in Olten nach einer begeisternden und hochstehenden Partie im Halbfinal gegen Schaffhausen und einem weiteren hartumkämpften

burg, Haslum und Velenje schlug sich Pfadi achtbar. Neben dem Auswärtssieg gegen Haslum resultierten mit Ausnahme eines Heimspiels nur Niederlagen mit vier oder weniger Toren Differenz. «Wir haben gesehen, dass man sich auf diesem Niveau keine drei schlechten Minuten leisten kann», sagt Brüngger und verweist darauf, dass der europäische Spielrhythmus sich positiv auf die Leis-

«IM ENTSCHEIDENDEN FÜNFTEN SPIEL ZU HAUSE LIEFEN WIR AUF DEM ZAHNFLEISCH. DAS SOLL ABER KEINE AUSREDE SEIN, WIR HÄTTEN DIE FINALTEILNAHME TROTZDEM SCHAFFEN KÖNNEN» PFADI-TRAINER ADRIAN BRÜNGGER

Spiel gegen Bern Muri war laut Brüngger «der schönste Moment» in der abgelaufenen Saison, zugleich aber auch ein wenig Fluch statt nur Segen. «Die Anspannung fiel nach dem ersten Titel für Pfadi seit 2010 weg und konnte im Play-off-Halbfinal gegen St.Otmar nicht mehr genügend aufgebaut werden», sagt Brüngger. «Der Tank war bei meinen Spielern einfach leer.» Er freut sich über die mentale Topform seiner Mannschaft in Olten. Dass ein Kevin Jud oder ein Marvin Lier nun ein Spiel entscheiden könnten, diese Entwicklung mache ihn stolz, so Brüngger. Es sei die Belohnung für zwei Jahre konsequente Arbeit mit einem Team mit vielen jungen Spielern. Dabei habe der Transfer des erfahrenen Goalies Arunas Vaskevicius von Schaffhausen eine Schlüsselrolle gespielt. «Er hat zusammen mit dem Captain und Liga-MVP Marcel Hess viel Erfahrung und Führungsqualitäten in die Equipe gebracht.» Erfahrung sammeln konnten die jüngeren Pfadi-Spieler auch im Europacup. In der starken Gruppe mit Ham-

tungen in der Meisterschaft ausgewirkt und nicht etwa zu einer zu grossen Belastung der Spieler geführt habe.

OHNE KRIEG ABER MIT 5 ZUZÜGEN

Für die neue Saison gibt Brüngger wiederum als Ziel den Gewinn mindestens eines Titels vor. Nicht mehr dabeisein wird der Deutsche Julian Krieg, der zu Balingen in die Bundesliga wechselt. Sein Abgang ist substantiell, obwohl er in dieser Saison 73 Tore weniger für Pfadi schoss als in der Saison davor. Brüngger erwartet insbesondere vom Rückraumspieler Milan Corovic mehr als in dessen erster Saison bei Pfadi, wobei Brüngger zu bedenken gibt, dass der Serbe aus Verletzungsgründen nur erschwert in die Mannschaft integriert werden konnte. Auf den Einbau der neuen Spieler Pascal Vernier, Filip Maros (beide von Stäfa), Filip Gavranovic (von Bregenz) sowie Yannick Ott und Fabrizio Pecoraro (beide vom eigenen Nachwuchs) ins Spielsystem von Pfadi freut sich der Winterthurer Cheftrainer ebenso. o 3/15 handballworld

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PORTRÄT

«ICH BIN STOLZ UND DANKBAR FÜR DIE ENTWICKLUNG, DIE ICH ALS HANDBALLER UND MENSCH BISHER ERLEBT HABE» MARCEL HESS, PFADI WINTERTHUR

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MARCEL HESS

VIELE TORE, VIELE STRAFEN,

KEINE AUSREDEN

Marcel Hess ist der wertvollste Spieler des Jahres 2015. Vier Meistertitel, zwei Cup-Siege, 112 Länderspiele und nun die Auszeichnung als MVP zieren sein Palmarès. Aber in der Nationalmannschaft fehlt der vielseitige und torgefährliche Spieler von Pfadi Winterthur trotzdem. Text: Peter Eggenberger Fotos: Adrian Ehrbar

An der diesjährigen Handball-Awards-Night erntete der frühere NLA-Fussballer Ruedi Zahner viel Gelächter und Applaus, als er in seiner Funktion als Laudator für die Trainerin und den Trainer des Jahres sagte: «In der Bezirksschule Suhr, wo ich aufgewachsen bin, hiess es immer «Die Gescheiten spielen Handball, die Dummen Fussball». Marcel Hess entschied sich für die Fraktion der Gescheiten, und witzigerweise spielte er als Junior eben in diesem Suhr. Die Weichen hatte er allerdings schon gestellt, als er noch in Hochdorf gelebt hatte. Dort startete er seine Handballkarriere, spielte aber auch Fussball mit einem gewissen Roland Schwegler, der später für GC und Luzern in der Super League spielen sollte. «Ich bin stolz und dankbar für die Entwicklung, die ich als Handballer und Mensch bisher erlebt habe», sagt Hess. Konstanz und Vielseitigkeit, unter dieses Motto könnte man seine Karriere stellen. Seit 16 Jahren spielt er in der NLA Handball, genauso lange arbeitet er im gleichen Unternehmen (Rockwell Automation in Aarau, früher Sprecher & Schuh, wo er schon die Lehre als Kunststofftechnologe machte), und seit 14 Jahren ist er mit seiner Freundin zusammen.

AUF PLATZ 2 IN DER NLA-EWIGENLISTE

441 Spiele in der obersten Liga hat Hess absolviert und liegt damit nur noch knapp hinter dem Rekordhalter Urs Schärer (449 Spiele). An das erste Spiel als 16-Jähriger mit Suhr gegen Endingen kann sich Hess noch gut erinnern, ebenso an sein erstes Tor im zweiten Spiel gegen Amicitia, als er den südkoreanischen Goalie Lee Suik-Houng bezwang. Zu Beginn erhielt Hess nicht viel Einsatzzeit, dann etablierte er sich immer mehr, bis er Captain wurde. Nach seinem Wechsel zu GC 2006 musste er sich wieder mit einer Ersatzrolle anfreunden. Doch auch in Zürich setzte er sich mit seinen Qualitäten durch, vor allem in seiner

Marcel Hess wurd verdient zum MVP 2015 gewählt.

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PORTRÄT

Marcel Hess nimmt mit Pfadi Winterthur in der neuen Saison erneut den Meistertitel ins Visier.

Zeit bei Amicitia, zu dem er ein Jahr später wechselte. Bei Pfadi ist er nun der unumstrittene Leader und Captain, der praktisch in jedem Match in Abwehr und Angriff durchspielt.

NUR GOALIE-EINSATZ FEHLT NOCH

MVP wird nur, wer sich durch viele Fähigkeiten auszeichnet. Hess ist das Paradebeispiel eines solchen Spielers. «Marcel ist der kompletteste Spieler der NLA», lobt sein Trainer bei Pfadi, Adrian Brüngger. Hess ist sowohl ein aggressiver Abwehrspieler, was durch 26 Zweiminutenstrafen in der abgelaufenen Spielzeit eindrücklich dokumentiert wird, als auch ein torgefährlicher Angreifer. Dabei wurde er schon als Rückraumspieler, als linker Flügel und als Kreisläufer eingesetzt. «Nur als Goalie habe ich noch nie gespielt», sagt Hess mit einem Schmunzeln. 1'472 Tore erzielte er bisher in der NLA und liegt damit an 14. Stelle der

«ICH HABE NOCH EINIGE JAHRE VOR MIR. RICHTIG GUT WIRD MAN DOCH ERST AB 32. ICH WILL WEITERE TITEL GEWINNEN» MARCEL HESS, PFADI WINTERTHUR

ewigen Torschützenliste. Seit er bei Pfadi spielt, schoss er in jeder Saison mehr als 100 Tore, was ihm bei den anderen Vereinen zuvor nur insgesamt zweimal gelungen war. In der abgelaufenen Spielzeit schaffte Hess die Transformation zum Kreisläufer. «Das war auch für mich verblüffend», sagt Brüngger. Dies zeige die Qualitäten von Hess als Allrounder deutlich. Hess empfindet die Auszeichnung zum MVP 2015 als «schöne Anerkennung

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meiner Leistungen». Der Titel sei der Lohn für viel Arbeit und entscheidend ermöglicht worden durch seine Teamkollegen bei Pfadi. Die Aussage ist typisch für Hess. Er legt sehr viel Wert auf das Kollektiv. Als «beseelten Kämpfer» hat ihn einmal der Co-Trainer von Schaffhausen, Markus Krauthoff, bezeichnet, als «erfahrenen Leitwolf» der Winterthurer Stadtanzeiger, als Hess‘ Verpflichtung 2010 bekanntgegeben wurde. «Ich lasse den Kopf nie hängen, ärgere mich nicht lange über Negatives, hasse Ausreden und gehe stets mit einer Winnermentalität voran», charakterisiert sich Hess selber.

IMMER VIELE SPORTARTEN AUSGEÜBT

Verschiedene Faktoren haben seine erfolgreiche Karriere begünstigt. Da ist zunächst seine Polysportivität. Hess geht oft biken, bergwandern, inlinen und segeln. Er nimmt auch regelmässig am Gigathlon teil, dieses Jahr zum ersten Mal zu zweit mit seiner Freundin. Dass am Gigathlon auch Schwimmen zum Programm gehört, kann Hess, der immerhin in Beinwil am Hallwilersee aufgewachsen ist, gerade so verkraften. «Ich bin schon froh, wenn ich nicht untergehe», witzelt er. Die umfangreiche sportliche Betätigung ist einer der Gründe, warum Hess auch im Alter von 32 noch topfit ist und von gravierenden Verletzungen in seiner Laufbahn verschont geblieben ist. Lediglich eine Meniskusverletzung zwang ihn in Suhr für einen Monat und eine Adduktorenoperation bei Amicitia für zweieinhalb Monate zu einer Pause. Dass Hess seine ihm vom Trainer zugewiesenen Rollen stets klaglos akzeptierte und das Beste herausholte, ist ein weiterer wichtiger Faktor, warum er nun zum MVP gewählt worden ist. «Ein MVP muss enge Spiele entscheiden können und reisst das Maul auf, wenn etwas falsch läuft. Er kann eigene Fehler zugeben und verliert nie die Bodenhaftung», sagte der frühere Schweizer Nationalspieler Pascal Jenny, heute Tourismusdirektor


MARCEL HESS

in Arosa, als Laudator der MVP-Ehrung an der Awards-Night. Treffender hätte er Marcel Hess nicht beschreiben können.

NATIONALMANNSCHAFT DERZEIT KEIN THEMA Auf einen solchen Spieler kann eigentlich keine Nationalmannschaft der Welt verzichten. Hess debütierte im Dezember 2003 gegen Luxemburg. Doch seit einem Jahr besteht eine von ihm gewählte Auszeit im Team des Nationaltrainers Rolf Brack. Der Entschluss reifte während und nach dem Zusammenzug der Nationalmannschaft im Januar 2014. Es war jener Zusammenzug, der die Suspendierung und anschliessend den Rücktritt des Kreisläufers Alen Milosevic wegen eines Vorfalls in Schaffhausen zur Folge hatte. «Mein Entscheid hatte aber damit nichts zu tun», sagt Hess, der bewusst nicht davon spricht, er habe bereits seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Hess spürte einerseits die Dreifachbelastung mit seinem Job, wo er derzeit zu 60 Prozent in der Bemusterung neuer Werkzeuge und bei Materialversuchen arbeitet, mit Pfadi und mit der Nationalmannschaft. Andererseits stimmte es für ihn einfach nicht mehr. «Ich konnte nicht mehr ich selber sein», sagt Hess, der an der Awards-Night betonte, er sei sich in seiner Karriere stets treu geblieben. Aus Loyalität gegenüber der Nationalmannschaft bot er seine Dienste dennoch für Notfälle an. So half er im Herbst 2014 in den EM-Qualifikationsspielen gegen Mazedonien und Frankreich nochmals aus. «Derzeit kommen aber solche Notfalleinsätze nicht mehr infrage», sagt Hess. Brack

Woche nach Jordanien. Dort trug Pfadi zwei Spiele gegen den jordanischen Meister Salt aus, die beide verlorengingen. Das ist indessen nicht weiter verwunderlich, weil von der ersten Mannschaft nur Marcel Hess und Goran Cvetkovic dabei waren. Auch der Trainer Adrian Brüngger sowie der frühere Pfadi-Spieler Mathias Kasapidis liefen auf sowie Junioren des Vereins. Doch das Sportliche stand eher im Hintergrund, die humanitären Aktionen waren viel wichtiger. Die Teilnehmer instruierten in einem Flüchtlingscamp Kinder, die vorher nie Handball gespielt hatten, und veranstalteten zum Schluss ein Turnier, bei dem sie als Schiedsrichter fungierten. Die Partnerinnen der Spieler verteilten währenddessen Kleider und Lebensmittel. «Ich bin unglaublich beeindruckt von der Freundlichkeit und der Freude dieser Menschen, die doch so wenig haben», sagt Hess. «Das gab uns sehr viel zurück.» Vielleicht ist ja genau dies der Grundstein o zum Meistertitel in der kommenden Saison.

«MARCEL IST DER KOMPLETTESTE SPIELER DER NLA» ADRIAN BRÜNGGER, TRAINER PFADI WINTERTHUR

bedauert das Fehlen eines seiner besten Spieler, dem er attestiert, immer noch die Qualitäten für die Bundesliga zu besitzen. «Ich kann seinen Entscheid nachvollziehen», sagt Brack. Hess identifiziere sich nach wie vor mit dem Nationalteam. Im August werden die Parteien im Hinblick auf die Qualifikation für die WM 2017 die Situation besprechen. «Wenn ich mich committe, dann nur für eine ganze Kampagne», sagt Hess. Brack vermisst in seinem Team Hess‘ «Leidenschaft, seine emotionalen und kämpferischen Fähigkeiten sowie seinen Siegeswillen». Hess erachtet es als unumgänglich, dass der Verband die Rahmenbedingungen für die Nationalmannschaft verbessert. «Dafür muss er investieren statt sparen», sagt Hess. Es brauche Kontinuität bei den Spielern und im Spielsystem, um die Negativspirale zu beenden.

EIN WEITERER TITEL HOLEN

Hess hat noch einen Vertrag bei Pfadi bis Ende nächster Saison. «Ich habe noch einige Jahre vor mir. Richtig gut wird man doch erst ab 32. Ich will weitere Titel gewinnen», sagt Hess. Seine letzte Meisterschaft konnte er vor sechs Jahren feiern. «Es wäre wieder einmal an der Zeit, und ich traue es uns zu», so Hess. Das Spielsystem passe, und die Mannschaft sei zum grossen Teil schon länger zusammen, so dass sie immer besser harmoniere. Das Umfeld in Winterthur sei stabil und leistungsfördernd. Und es gibt auch unkonventionelle Ansätze: Anfang Juni reiste eine Pfadi-Delegation in Zusammenarbeit mit der Schweizer Stiftung Noiva, die sich für syrische Flüchtlinge einsetzt, für eine

ZUR PERSON Name Hess Vorname Marcel Geburtsdatum 16. November 1982 Grösse 190 cm Gewicht 94 kg Vereine 1999-2006 Suhr, , 2006-2007 GC, 2007-2009 Amicitia, 2009-2010 GC Amicitia, seit 2010 Pfadi Erfolge Schweizer Meister mit Suhr 1999 und 2000, mit Amicitia 2008 und 2009, CupSieger mit Amicitia 2009, mit Pfadi 2015 Lieblingsbücher Donna Leon (Commissario Brunetti) Lieblingsfilm Inception Lieblingsessen Sushi Lieblingsgetränk Wein Lieblingsdestination Kühtai in Tirol Unangenehmster Gegenspieler national Severin Brüngger Unangenehmster Gegenspieler international Ahmed El-Ahmar, Ägypten (Flensburg) Bester Handballer weltweit Nikola Karabatic

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LK ZUG – SCHWEIZER MEISTER

Glückliche Siegerinnen beissen auf Edelmetall: Ariane Geissmann, Annina Ganz und Lynn Schwander (von links).

AN ZUG FÜHRT KEIN WEG VORBEI Die Frauen des LK Zug gewinnen zum zweiten Mal hintereinander das Double. Spono Nottwil und der LC Brühl waren hartnäckige Gegner, hatten der Dominatorin der letzten Jahre aber erneut nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Text: Stephan Stantschi Fotos: René Jäger Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher und gleichzeitig eines, das die Vorherrschaft des LK Zug im Schweizer Frauen-Handball eindrücklich dokumentiert. Der erste Playoff-Final am 17. Mai in Nottwil wurde erst im Penaltyschiessen entschieden. Nach 80 dramatischen Minuten hatte es in der SPZHalle vor 800 Zuschauern 30:30-Remis gestanden. In der Kurzentscheidung vom Siebenmeterpunkt behielten die Zugerinnen schliesslich die Nerven. Während Goalie Laura Innes zwei Penalties parierte und ein

dritter am Pfosten landete, verwerteten drei von vier Zugerinnen ihre Versuche sicher. Am Ende gewann der LKZ mit 33:32 und hatte die Basis für eine erfolgreiche Titelverteidigung gelegt. «Was wir mental geleistet haben, war unglaublich. Wir hatten Spono doch dreimal bereits besiegt», befand Lynn Schwander, Captain und Abwehrchefin der Zugerinnen hinterher. Was sie meinte, war der eindrückliche Kampfgeist der Nottwilerinnen. Dreimal gelang diesen in der letzten Sekunde der

«WAS WIR MENTAL GELEISTET HABEN, WAR UNGLAUBLICH. WIR HATTEN SPONO DOCH DREIMAL BEREITS BESIEGT» LYNN SCHWANDER, LK ZUG, ZUM 1. PLAYOFF-SPIEL

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Ausgleich. In der 60. Minute zum 24:24, am Ende der ersten Verlängerung zum 27:27 und ganz zum Schluss der zweiten Verlängerung zum 30:30. «Es war schön, so etwas zu erleben, dieses Spiel spricht für die Attraktivität unseres Sports», sagte Sponos Flügelspielerin Steffi Kottmann. Dass sie lieber gewonnen hätte, war selbstredend.

VRONI KELLERS DERNIERE OHNE TITEL

Eine Woche später liess der LKZ nichts mehr anbrennen. Zwar war auch das zweite Aufeinandertreffen in dieser Best-of3-Serie umstritten. Diesmal setzten sich die Zugerinnen vor 1000 Zuschauern in der eigenen Sporthalle aber mit 29:25 bereits nach der regulären Spielzeit durch. «Wir haben fantastisch gedeckt und den


PRESENTED BY

LK ZUG

SCHWEIZER MEISTER UND CUPSIEGER 2015

WIR GRATULIEREN HERZLICH ZUM SCHWEIZER MEISTERTITEL UND ZUM CUPSIEG!

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LK ZUG – SCHWEIZER MEISTER

Sybille Scherer erzielte zu ihren 192 Toren in der «Regular Season» nochmals 25 Tore in den beiden im Playoff-Final-Spielen. Trainer Damian Gwerder konnte nach 2014 erneut das Double mit seinem Team gewinnen.

Sieg mehr gewollt als der Gegner. Wir haben alles in die Waagschale gelegt», resümierte LKZ-Trainer Damian Gwerder das nächste Husarenstück seiner Equipe. Zwei Wochen davor hatte Zug bereits die Cup-Trophäe erfolgreich verteidigt. Im Final Four in Olten bezwang man im Halbfinal zunächst den LC Brühl mit 25:23. Die ausgeglichenen Partie hätte auf beide Seiten kippen können, letztlich besiegelte Torschützenkönigin Sibylle Scherer mit 13 Treffern das Schicksal der St. Gallerinnen, die in der letzten Saison von Trainer-Legende Vroni Keller ohne Titel blieben. Im Final war RW Thun schliesslich chancenlos und unterlag dem LKZ mit 28:34.

WENN NICHTS MEHR HILFT, KOMMT SCHERER

Gwerder, der schlitzohrige Handballfachmann aus dem Muotathal, hat gemeinsam mit dem umtriebigen Teammanager Peter Stutz den LK Zug zur Dominatorin der SPL 1 geformt. Seit 2010 gewannen die Zugerinnen vier Mal die Meisterschaft und zwei Mal den Cup. In den letzten beiden Spielzeiten resultierte sogar das Double. Das Team tritt als verschworene Einheit auf, Rückschläge wie die früh verletzte Spielmacherin Ivana Ravlic oder der Abgang von Abwehrspezialistin Seline Ineichen in der Winterpause werden weggesteckt. «Wir hadern nicht, wir haben eine positive Einstellung und nehmen die Herausforderung an. Wir haben ein Konzept, das nicht nur auf einige wenige, sondern auf alle zugeschnitten ist», erklärt Gwerder. Aus dem Kollektiv ragen dann Individualistinnen heraus, wenn es nötig wird. Goalie Innes mit wichtigen (Penalty)-Paraden, Kreisläu-

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ferin Ariane Geissmann mit Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, Lynn Schwander mit Wucht in Abwehr und Angriff. Oder eben die schier unaufhaltsame Scherer, die auch in den beiden Playoff-Finalspielen mit total 25 Treffern die Topskorerin war.

aufhorchen lässt: «Bei uns fehlten 20 Prozent Herzblut und Kampfbereitschaft. Es ist bitter, wenn man hinterher sagen muss, dass mehr möglich gewesen wäre.»

URS MÜHLETHALER (VORERST) ERFOLGLOS

In Nottwil nehmen sie das Scheitern aber nicht einfach so hin. «Der Verein hat den Anspruch, die Nummer eins in der Schweiz zu werden», weiss Mühlethaler. Diese Vorgabe will er in seinem zweiten Jahr an den Gestaden des Sempachersees umsetzen. Der 61-jährige Berner schielt nach Zug, wenn es darum geht, neue Schwerpunkte zu setzen: «Beim LKZ läuft viel über Wucht. Vielleicht sollten wir dieses Element auch mehr in unser Spiel reinbringen.» Mit Lisa Frey, die im zweiten Playoff-Finalspiel überragend war, verfüge er über eine Akteurin, welche die Voraussetzungen dazu erfülle. Neue stossen bald dazu. Spono Nottwil hat für nächste Saison mit Goalie Tamara Aegerter, Rückraumspielerin Pascale Wyder, Kreisläuferin Noëlle Frey und Flügelspielerin Tatiana Heini gleich vier Schweizer Nationalspielerinnen verpflichtet. In Zug nimmt man die Transferoffensive Nottwils mit der Gelassenheit eines Champions hin. «Sollen sie nur vier, fünf neue Spielerinnen holen», sagt Damian Gwerder. «Spielen können sie am Ende auch nur mit sieben…» Er und auch sein Antipode Mühlethaler wissen, dass sich Spono die Zuger Kontinuität erst noch erarbeiten muss. o

In Nottwil herrscht derweil einmal mehr Frust über einen zweiten Platz. Zwar gewannen die Luzernerinnen 2011 und 2013 den Schweizer Cup. Seit dem letzten Meistertitel im Jahr 2006 verloren sie nun aber nicht weniger als acht (!) Playoff-Finals. Den Ruf des ewigen Zweiten konnte auch der Doyen unter den Schweizer Handballtrainern, Urs Mühlethaler, nicht vom Verein abschütteln. Zwar hat er das Team in taktischer und athletischer Sicht weitergebracht. Er hat es gar zu einem Konkurrenten auf Zuger Augenhöhe geformt, wie selbst LKZ-Trainer Gwerder bestätigt. Doch der letztlich entscheidende Faktor, die Winner-Mentalität, kann auch ein Mühlethaler nicht von heute auf morgen herbeizaubern. Symptomatisch war, wie Spono im ersten Finalspiel eine 11:5-Führung nach 23 Minuten nicht zum Sieg nutzen konnten. Wie Smitran, Kottmann und Fatkic anschliessend im erwähnten Penaltyschiessen verschossen. Wie unglücklich Goalie Fabienne Huber im zweiten Spiel des Playoff-Finals agierte. Während Zug mit Selbstverständlichkeit zu seinen Erfolgen marschiert, gelingen den Nottwilerinnen die Big-Points noch immer nicht. Es wird auf und neben dem Platz zu viel mit den Schiedsrichtern lamentiert. Die Vergangenheit wirkt lähmend und bewegt Kreisläuferin Smitran zu einer Aussage, die

SPONO-OFFENSIVE AUF TRANSFERMARKT

PLAYOFF-FINAL (Best of 3): Spono Nottwil - LK Zug 0:2. – Zug damit zum vierten Mal Schweizer Meister. – Ergebnisse: Spono Nottwil – LK Zug 32:33 n.P.,25:29.


15 FRAGEN

«ICH HASSE DIESE :

INTERVALLLAUFE» Manuela Brütsch ist an den Swiss Handball Awards zur besten Schweizer Spielerin gewählt worden. Die 31-jährige Nationaltorhüterin spielt seit vier Jahren in Deutschland und avancierte bei Bad Wildungen in der 1. Bundesliga zu einer Leistungsträgerin. Im Interview gibt sie Erstaunliches aus ihrer Kindheit preis und sie erklärt ihren Spitznamen «Schweini». Text: Stephan Santschi Fotos: zVg.

IN BAD WILDUNGEN SIND SIE CAPTAIN UND, WIE SIE SELBER SAGEN, DIE OMA DES TEAMS. WIE HABEN SIE SICH DIESEN STELLENWERT ERARBEITET? Nun, zur Oma wurde ich, weil ich älter geworden bin (lacht). Ich bin eine der Erfahrensten in unserem Team. Dass ich Captain geworden bin, hängt wohl auch von meinem Typ ab. Ich kann schon mal vor allen meine Meinung sagen. WESHALB HABEN SIE IHREN VERTRAG UM EIN WEITERES JAHR VERLÄNGERT? Es war früh klar, dass wir als Aufsteiger den Ligaerhalt schaffen. Wir haben ein gutes Team mit einer guten Stimmung. Andere Angebote waren für mich daher gar kein Thema. Ich spiele erstmals in der 1. Bundesliga als klare Nummer eins. Meine Leistungen waren besser als letzte Saison in der 2. Bundesliga. Ich bin sicherer, konstanter, erfahrener. Zudem ist meine berufliche Situation hier optimal: Neben dem Handball arbeite ich zu 50 Prozent als Sporttherapeutin an der Reha-Klinik Asklepios. Dort helfe ich Patienten nach einer Operation oder einer Krankheit beim Kraftaufbau.

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WESHALB NENNT MAN SIE MIT SPITZNAMEN «SCHWEINI»? (lacht). Zu Beginn meiner Zeit in Deutschland ass ich an einem Fest eine Currywurst. Dabei habe ich gekleckert. Eine Teamkollegin sah das und nannte mich «Schweini». Seither bin ich eben «Schweini»… ALS KIND WAR ICH … unsportlich. Ja, das stimmt wirklich. Ich war etwas dicklich. Bewegt habe ich mich zwar gerne, ich spielte Hockey und Fussball. Da ich aber nicht länger als eine Minute am Stück zu rennen vermochte, dachte ich nie, dass ich für einen Sportverein geschaffen wäre. WELCHEN TAG WERDEN SIE NIE VERGESSEN? Den ersten Meistertitel im Jahr 2007 mit dem LC Brühl. Die Halle in Nottwill war proppenvoll und wir gewannen das entscheidende Spiel. Ich bekomme

«Ich bin eine der Erfahrensten im Team. Dass ich Captain geworden bin, hängt wohl auch von meinem Typ ab» heute noch Gänsehaut, wenn ich an die Momente nach dem Schlusspfiff denke. WELCHES IST IHR LIEBLINGSORT? Die Skipiste. Egal, ob in Flims,


MANUELA BRÜTSCH

«Egal, ob in Flims, Davos oder Zermatt.

Hauptsache, es hat Berge und Schnee» Davos oder Zermatt. Hauptsache, es hat Berge und Schnee. MORGENS BIN ICH … unbeweglich. Es dauert eine gewisse Zeit, bis ich in Schwung komme. Wahrscheinlich spüre ich allmählich auch die sportlichen Belastungen der letzten Jahre.

DERSTEHEN? Schals und Halstücher. Mit jedem Outfit kann ich farblich etwas kombinieren oder verändern.

WOVOR FÜRCHTEN SIE SICH? Vor dem Älterwerden.

ICH BIN DAFÜR BEKANNT, DASS ICH … nicht verlieren kann. Egal, ob im Spiel oder beim Fussball während dem Aufwärmen. Selbst beim Jassen oder dem Brettspiel «Brändi Dog» habe ich eine schlechte Laune, wenn ich verliere.

ICH BIN KEIN FAN VON … ? Lauftrainings auf der 400-Meter-Bahn. Ich weiss, das gehört zur Vorbereitung. Doch ich hasse diese Intervallläufe.

WAS WÜRDEN SIE ALS ERSTES NACH EINEM MILLIONENGEWINN IM LOTTO TUN? Eine lange Reise. Nach Australien beispielsweise.

WELCHEM ARTIKEL KÖNNEN SIE BEIM SHOPPEN NICHT WI-

WELCHE FRAGE NERVT SIE AM MEISTEN? Warum habt ihr verloren?

WELCHEN PROMI WÜRDEN SIE GERNE ZU EINEM NACHTESSEN TREFFEN? Roger Federer. Er ist ein Riesensportler, ein Vorbild, das bodenständig geblieben ist. Zudem gibt es da noch eine witzige Geschichte. Ich hatte früher auf einem Ausweis ein Foto, auf dem ich ihm stark ähnelte. Teamkolleginnen haben mich deshalb als Federers Schwester bezeichnet. WAS MÖCHTEN SIE UNBEDINGT NOCH ERLEBEN? Obwohl die Chancen sehr gering sind, dass ich dies als aktive Spielerin noch erleben werde, möchte ich gerne mit der Nationalmannschaft ein grosses Turnier erreichen. o

SO ODER SO?

ZUR PERSON Name Brütsch Vorname Manuela Geburtstag 14. Februar 1984 Geburtsort Dielsdorf ZH Wohnort Bad Wildungen (D) Nationalität Schweiz Zivilstand ledig Beruf Handballerin und Sporttherapeutin Hobbies Skifahren, Snowboard Position Goalie Grösse/Gewicht 1,76 m / 73 kg Verein HSG Bad Wildungen Vipers (1. BL) Vorherige Stationen Dielsdorf, Uster, Brühl, Bensheim/Auerbach (2. BL) Grösste Erfolge 4-mal Schweizer Meister und 3-mal Cupsieger mit Brühl, Aufstieg in die 1. Bundesliga mit Bad Wildungen Länderspiele 101

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   On lin e

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   Lei se

  Er zäh len

   Zu hör en

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MÄNNER NATIONALMANNSCHAFT TITEL

Spielmacher Andy Schmid erzielte in der EM-Qualifikation 24 Tore für die Schweiz, davon 8 Treffer gegen EM-Teilnehmer Mazedonien (Bild).

SCHWEIZER TRETEN AUF DER STELLE Die Schweiz wird auch an der EM 2016 nicht dabei sein. Der Fall in die Vor-Qualifikation zur EM 2018 konnte zwar knapp vermieden werden. Greifbare Fortschritte sind aber keine auszumachen. Kritik gibt es noch immer an der Arbeitsweise von Nationaltrainer Rolf Brack. Text: Stephan Santschi Fotos: Foto Wagner

Sechs Spiele, null Punkte, letzter Platz – gescheitert. Die Schweiz hat in der Qualifikation zur EM 2016 keine Trendwende einleiten können. Die Horrorgruppe mit Frankreich, Tschechien und Mazedonien war zu stark, um sich erstmals seit 12 Jahren aus eigener Kraft für ein grosses Turnier zu qualifizieren. Letztmals gelang dies vor der EM 2004 in Slowenien mit Trainer Arno Ehret, 2006 führte er die Schweiz zudem durch die EM im eigenen Land. Rolf Brack, seit dem Winter 2013/14 im Amt, ist als Selektionär bisher allerdings genauso erfolglos wie es seine Vorgänger Dragan Djukic und Goran Perkovac waren.

SCHWEIZ MIT VIEL VERLETZUNGSPECH

Es waren dunkle Wolken, die sich zuletzt im April und im Juni über der Nationalmannschaft zusammengebraut hatten. Im wegweisenden Heimspiel gegen Tschechien lag die Schweiz nach einem guten Start mit 12:11 vorne. Dann, kurz vor der Pause,

stiess Andy Schmid unglücklich mit einem Gegner zusammen und schied mit einer Hirnerschütterung aus. Ohne den bis dahin überragenden Mittelmann verloren die Schweizer den Faden und mussten sich in Schaffhausen vor 1'450 Zuschauern mit 26:30 geschlagen geben. Ungemach hatten die Schweizer bereits wenige Stunden vor dem Spiel erfahren, als Brack wegen einer Lungenentzündung das Camp verlassen musste. «Der Trainer und der Kopf des Teams sind ausgefallen. Diese Umstände konnten wir nicht kontrollieren. Wir konnten den Tschechen Paroli bieten, so aber hat es am Ende nicht ganz gereicht», bilanzierte Ingo Meckes, der Leistungssportchef des Schweizerischen Handballverbands. Im Rückspiel in Pilsen stand Brack zwar wieder an der Seitenlinie. Auf dem Platz vermisste man neben Schmid nun aber auch den verletzten Rückraumspieler Lukas von Deschwanden. Ohne die beiden prägenden Offensivkräfte war die Chancenauswertung zu schlecht – die Schweiz verlor 3/15 handballworld

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EM-QUALIFIKATION

25:29. Im Juni, in den abschliessenden Partien gegen Mazedonien (17:26) und Frankreich (23:31), fehlten der Schweiz mit Michal Svajlen, Lukas von Deschwanden, Stefan Freivogel, Roman Sidorowicz, Nikola Portner und Luka Maros sogar sechs Akteure. Beide Male war man chancenlos. Nach dem Heimspiel gegen Mazedonien in St. Gallen vor 2'337 Fans sprach Schmid sogar von einem der schlechtesten Länderspiele der letzten paar Jahre. «Wir haben einfache Grundregeln des Handballs vermissen lassen. Wir spielten Angsthasen-Handball.» Nationaltrainer Brack vermisste derweil die «taktische Schlauheit» und war «sehr enttäuscht».

MECKES NIMMT TRAINER BRACK IN SCHUTZ

Die schwierigen äusseren Begleitumstände dürfen nicht über interne Probleme hinwegtäuschen. Während sich Spieler wie Lukas von Deschwanden oder Nicolas Raemy über die hohen Anforderungen freuen, sind immer auch wieder Stimmen zu vernehmen, die über chaotisch anmutende Trainings berichten. Weil Taktikfuchs Brack die wenigen Übungseinheiten mit zu vielen Informationen bestücke. Weil er mitunter den roten Faden verliere und es verpasse, eine klare Aufgabenzuteilung vorzunehmen. «Wir haben nicht viel Zeit, deshalb sollten wir uns auf die entscheidenden Dinge konzentrieren. Beispielsweise auf das Einüben von Automatismen. Das wird teilweise vernachlässigt», sagt Routinier Daniel Fellmann auf Anfrage. Ingo Meckes nimmt den Trainer in Schutz. «Brack stellt hohe Anforderungen. Für die einen ist das gar kein Problem. Andere haben damit Schwierigkeiten. Ich betrachte dies nicht als Hauptproblem. Vielmehr sollte sich jeder Spieler hinterfragen, ob er nach einer wichtigen Phase in der Meisterschaft mit der richtigen Einstellung zur Nationalmannschaft kommt.»

GESPRÄCH MIT ALEN MILOSEVIC?

Einer, der seit eineinhalb Jahren nicht mehr zur Nationalmannschaft kommt, ist Alen Milosevic. Der beste Schweizer Kreisläufer, der eben mit Leipzig in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist und dabei gute Kritiken erhielt, war nach einer disziplinarischen Verfehlung im Januar 2014 suspendiert worden, woraufhin er seinen Rücktritt aus dem Nationalteam gegeben hatte. Meckes sagt zwar, dass auf beiden Seiten die Bereitschaft spürbar sei, die Situation zu klären und dass man sich bald treffen wolle. Konkret getan hat sich aber noch immer nichts. Alen Milosevic ist für eine Stellungnahme nicht erreichbar, dafür aber sein Vater Alex. Er sagt: «Alen hat so reagiert, wie er erzogen worden ist. Er hat eine Dummheit begangen. Nun steht er dazu – mit allen Konsequenzen.» Zu den Zukunftsplänen seines Sohns gibt er keine Auskunft.

FRUST VON ASSISTENT HRACHOVEC

Für Diskussionen sorgte zuletzt auch das Kompetenzteam. Die NLA-Trainer Petr Hrachovec, Adrian Brüngger und Martin Rubin, sowie Nachwuchs-Nationaltrainer Michael Suter bildeten ein Gremium, welches die Übergangsphase vor Bracks Antritt gestaltete und ihn danach unterstützend begleitete. Im Heimspiel gegen Tschechien, als Brack ausfiel, nahm neben Hrachovec aber Meckes Platz. Der Leistungssportchef erklärt das so: «Am technischen Meeting am Vormittag des Spieltags wird die offizielle Delegationsliste definiert. Da wir da noch von einer Verfügbarkeit Bracks ausgingen, beliessen wir ihn drauf.» So musste Brüngger während des Spiels unmittelbar hinter der Schweizer Bank Platz nehmen. Für ihn sprang Delegationsleiter Meckes ein. Das Coaching im Heimspiel gegen Tschechien

Dimitrj Küttel gehörte mit 4 Toren aus 8 Versuchen zu den wenigen Lichtblicken im Schweizer Team gegen Mazedonien.

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MÄNNER NATIONALMANNSCHAFT

übernahm Hrachovec, mittlerweile der fixe Assistenztrainer von Brack. Allerdings tat er dies nicht mit einem guten Gefühl. «Ich werde Rolf immer helfen, ich tue das Beste. Doch es ist nicht einfach für mich, wenn ich seine Philosophie sofort umsetzen muss», sagt er. Hrachovec unterstützt Brack in der Spielvorbereitung. Er wünschte sich im Sinne einer kooperativen Teamführung aber auch während des Spiels mehr Einfluss. Der ehemalige Meistertrainer der Kadetten Schaffhausen lässt verletzten Berufsstolz erkennen, wenn er sagt: «Ich befinde mich im Handball auf einem gewissen Level, ich habe einiges bewegt. Ich möchte auch mit der Schweizer Nationalmannschaft vorwärts kommen. Allerdings erwarte ich das von allen Beteiligten.» Meckes schätzt Hrachovec sehr für dessen Inputs, weiss aber auch, dass Brack während des Spiels dominant auftritt. «Das ist sein Stil», sagt er und betont, dass er mit dem Duo Brack/Hrachovec in die Zukunft gehen möchte. «Ich bin überzeugt, dass sie noch besser zusammenwachsen werden.» Das Kompetenzteam allerdings, das gibt es nicht mehr. Vor kurzem wurde es offiziell aufgelöst. «Es hat seinen Zweck erfüllt. Der Austausch mit den NLA-Trainern wird aber weiterhin breit abgestützt sein», erklärt Meckes.

KEIN FREIFAHRTSCHEIN FÜR BRACK

keine. Meckes findet zwar, dass eine spielerische Entwicklung stattgefunden habe. «Wir sind nach wie vor positiv gestimmt und gehen mit vollem Vertrauen in die nächste Saison.» Von einer vorzeitigen Verlängerung des bis 2016 dauernden Vertrags von Brack ist aber keine Rede. «Die Qualifikationsspiele zur WM 2017 stehen nun bevor. Im nächsten Januar sind diese abgeschlossen. Dann werden wir uns zusammensetzen.» Das zeigt: Einen Freifahrtschein hat Rolf Brack nicht. Er muss baldmöglichst mit der Schweiz für positive Schlagzeilen sorgen. Falls nicht, könnte sich der Wunschtrainer bald als Missverständnis entpuppen. o

EM 2016, QUALIFIKATION GRUPPE 6 Resultate letzte Spiele Schweiz – Tschechien 26:30 (12:14). Tschechien – Schweiz 29:25 (15:13). Schweiz – Mazedonien 17:26 (8:15). Frankreich – Schweiz 31:23 (19:9). Rangliste 1. Frankreich 5/10, 2. Mazedonien 5/5 (+3), 3. Tschechien 5/5 (-18), 4. Schweiz 5/0. TEILNEHMER EM 2016 IN POLEN Weissrussland, Kroatien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Island, Mazedonien, Montenegro, Norwegen, Polen, Russland, Slowenien, Serbien, Schweden.

Immerhin konnte der Worst Case, der erneute Rückfall in die Drittklassigkeit vermieden werden. Da die Schweizer nicht zu den drei schwächsten Gruppenvierten zählen, müssen sie für die EM 2018 keine Vorqualifikations-Barrage bestreiten. Letztlich verhinderten sie diese nur dank dem um acht Tore besseren Torverhältnis. Resultatmässige Fortschritte macht die Schweiz aber

DER NEIDVOLLE BLICK NACH ÖSTERREICH Der Vergleich ist erstaunlich: Österreich nahm in den letzten fünf Jahren an vier grossen Turnieren teil. Den Europameisterschaften 2010 und 2014, sowie den Weltmeisterschaften 2011 und 2015. Vor 2010 gewann die Schweiz die meisten Kräftemessen gegen die Handballer aus dem Nachbarland. Immer wieder wird dieser Vergleich herangezogen, wenn die Stagnation unserer Nationalmannschaft thematisiert wird. Was macht Österreich besser? Lässt sich deren Erfolgsrezept nicht auf die Schweiz übertragen? Ingo Meckes, der Leistungssportchef des SHV, erklärt: «Österreich hat rund zehn Bundesliga-Legionäre in seiner A-Nationalmannschaft. Die Schweizer haben den Ruf, dass es sehr schwer ist, sie aus der Schweiz rauszuholen. Der Hauptgrund dafür ist der Lebensstandard und das Gehaltsniveau.» Mit Andy Schmid ist nur ein aktueller Nationalspieler im Ausland engagiert.

JOBGARANTIE FÜR RÜCKKEHRER? Der Schweizer Handballer ist grundsätzlich nicht bereit, seine berufliche Zukunftsperspektive für den Sport aufs Spiel zu setzen und beispielsweise für ein Gehalt von 2'000 Euro in die 2. Bundesliga zu wechseln. «In der Schweiz gibt es keine langen Fahrten zu Auswärtsspielen. Da kann man neben dem Handball noch 40, 50 Prozent arbeiten. In Deutschland braucht Balingen für ein Spiel in Kiel drei Tage. Da ist das nicht möglich», so Meckes. Österreich habe ein ähnliches Preisniveau wie Deutschland. Und vermutlich habe dort der Sport gesellschaftlich einen etwas höheren Stellenwert als in der Schweiz. «Nun liegt es an uns, die Spieler davon zu überzeugen, für eine gewisse Zeit den Handball in den Mittelpunkt zu stellen.» Vertreter der jungen Generation würden die Bereitschaft zeigen, dereinst ins Ausland zu wechseln. «Es ist unsere Aufgabe, sie zu unterstützen.» Angedacht sei der Aufbau eines Netzwerks, um einem Spieler eine Arbeitsstelle zu garantieren, sollte er im Falle des Scheiterns in die Schweiz zurückkehren.

Oben: Über 1'000 Mazedonien-Fans unterstützten ihre Mannschaft in der Kreuzbleiche. Unten: Nachdenklicher Nationaltrainer Dr. Rolf Brack am Spielfeldrand.

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1. LIGA MÄNNER

ZWEI KLUBS MIT VIELEN EIGENGEWÄCHSEN

SCHAFFTEN DEN SPRUNG NACH OBEN Nach einem packenden Aufstiegsrennen haben die beiden Spielgemeinschaften Pilatus und Wädenswil den Aufstieg in die NLB geschafft. Zwei Runden vor Schluss sah Solothurn noch wie ein sicherer Aufsteiger aus, doch mit einem fulminanten Endspurt hat Wädenswil die Solothurner noch überholt. Text: Alexander Wagner Fotos: zVg.

Die SG Pilatus hat eine traumhafte Saison hingelegt. Mit 23 Siegen, nur einem Unentschieden und drei Niederlagen standen sie souverän an der Tabellenspitze der 1. Liga Gruppe 1 und stiegen als Favorit ins Aufstiegsrennen. Diesem wurden sie dann auch gerecht:

Kader bestehen. Wenn es die Möglichkeit gibt, möchten sie sich noch mit einem Linkshänder verstärken. Andy Gubler hat beim Trainerduo den Lead im Training und Coaching. Zusammen mit Tom Helfenstein, der auch noch Sportchef ist, betreut er das Team auch

«DAS GAB UNS EINEN RIESENSCHUB UND ES WAR EIN WUNDERBARES AMBIENTE» TRAINER SG PILATUS, ANDY GUBLER

Den Grundstein haben sie mit einem souveränen Auswärtssieg in Solothurn gelegt. Dabei verwandelten die zahlreich mitgereisten Fans die Halle in ein blaues Fahnenmeer und machten akustisch daraus ein Heimspiel für die Innerschweizer. «Das gab uns einen Riesenschub und es war ein wunderbares Ambiente», schwärmt Trainer Andy Gubler. Auch die gesamte NLA-Mannschaft war in Solothurn dabei und unterstütze das Team. In der letzten Runde liessen sie sich von West HBC die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und schafften den Sprung in die Nationalliga B. Die SG Pilatus ist ein Gemeinschaftsprojekt vom HC Kriens, von Borba Luzern und vom TV Horw, welches 2009 anlief. Nach drei erfolglosen Versuchen gelang nun der Sprung ins Unterhaus. Gleich 15 der 20 eingesetzten Akteure wurden bei der SG Pilatus oder in einem der drei Stammvereine ausgebildet.

KADER ERFÄHRT WENIG ÄNDERUNGEN

Die Innerschweizer wollen in der Nationalliga B praktisch mit dem gleichen

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nächste Saison. Gubler war schon zweieinhalb Jahre Cheftrainer beim BSV Stans und weiss, was auf ihn zukommt. Ziel ist der Ligaerhalt. «Das schätze ich als realistisch ein. Denn wir haben einen riesigen Teamspirit», ist der glatzköpfige Charakterkopf überzeugt.

Mit drei Siegen aus drei Partien sahen die Solothurner schon fast wie einer der beiden Aufsteiger aus. Dann folgte die Heimpleite gegen Pilatus. «In den entscheidenden Momenten hatten wir wohl zu viele Aufstiegsgedanken», meinte Trainer Matthias Heger. Denn zum Abschluss folgte die Niederlage gegen Wädenswil, welche die Zürcher in die NLB brachte und Solothurn auf den dritten Rang zurückfallen lies. «Es waren wohl zwei Faktoren: Das Alter und der Kopf», resümierte Heger. Damit meinte er zum einen seine junge und damit unerfahrene Mannschaft und zum anderen, dass man sich nicht auf das Wesentliche konzentrierte. Heger bleibt und nimmt einen neuen Anlauf. «Aber für die Spieler ist es ein schwer verdauliches Erlebnis», gibt er offen zu.

CHÊNOIS UND KREUZLINGEN MÜSSEN RUNTER

OFFENSIVES WÄDENSWIL

Für die SG Pilatus und Wädenswil müssen Chênois und Kreuzlingen den schweren Gang in die 1. Liga antreten. Der Kampf gegen den Abstieg war unglaublich spannend und eng. Von den siebtplatzieren Espoirs der Kadetten aus Schaffhausen bis zum Rang 12, dem letzten Platz der noch zum Verbleib in der NLB berechtigt, waren nach 26 Runden nur gerade zwei Zähler Differenz. Der TV Zofingen ergatterte sich den letzten Nicht-Abstiegsrang. Damit wird auch nächste Saison die NLB wieder von den Teams aus dem Aargau – zumindest zahlenmässig – dominiert.

Der zweite Aufsteiger nach Pilatus ist Wädenswil. Die Zürcher agieren mit einer sehr ungewohnten 3-3-Formation in der Abwehr, oder gar mit einer Manndeckung ab der Mittellinie. «Unsere Ausrichtung ist sehr offensiv», betont Trainer Remo Herbst. Und das hat seine Gründe: «Wir haben eher kleine Spieler, dafür viele schnelle und clevere Akteure», erklärt der Innerschweizer, der acht Jahre als Spielertrainer agierte und Wädenswil erst auf diese Saison hin übernahm. «Und damit haben die Gegner grosse Mühe», freut sich der 46-jährige Kantonsschullehrer.

SOLOTHURN GESCHEITERT

VIELE PARALLELEN

Der TV Solothurn erreichte einen optimalen Start in die Aufstiegsrunde:

Beide Ausfteiger geben sich selbstbewusst und schätzen den Verbleib in


AUFSTIEG

der NLB als realistisches Ziel ein. Man darf gespannt sein, wie sich die beiden neuen Vereine in der nach wie vor von Aargauer Teams dominierten NLB schlagen werden. Wie sagte WädenswilTrainer Herbst doch so schön: «Wir werden den arrivierten Teams sicher auf die Nerven gehen». Diese Prognose darf man getrost unterschreiben, ob es dann am Ende auch zum Ligaerhalt reicht, hängt von vielen Faktoren ab, die nicht immer plan- und voraussehbar sind. Genau wie Pilatus hat auch Wädenswil sehr auf einheimisches Schaffen gesetzt: Von den 14 eingesetzten Spielern wurden nicht weniger als ein Dutzend im eigenen Verein ausgebildet. Und auch die Zürcher wollen genau wie die Zent-

ralschweizer mit dem praktisch gleichen Kader eine Stufe höher bestehen. Sowohl für den Trainer als auch die Spieler und den gesamten Verein ist es eine Premiere in der Nationalliga B. Dies ist fast schon logisch, ist Wädenswil doch von der 2. Liga innerhalb von zwei Saisons direkt in die NLB durchmarschiert. o SCHLUSSRANGLISTE MÄNNER FINALRUNDE 1. LIGA 1. SG Pilatus 2. SG Wädenswil 3. TV Solothurn 4. West HBC 5. HC Einsiedeln 6. SV Fides St. Gallen

5/8 5/8 5/6 5/4 5/2 5/2

HERZLICHE GRATULATION DEN AUFSTEIGERN SG PILATUS

presented by

SCHLUSSRANGLISTE MÄNNER 1. LIGA GRUPPE 1 1. SG Wädenswil

22/31

2. SV Fides St. Gallen

22/31

3. Kadetten Youngsters

22/26

4. SG Seen Tigers/Yellow

22/25

5. GC Amicitia Zürich

22/24

6. Pfader Neuhausen 1

22/23

7. SG Uster

22/22

8. SG Romanshorn Kreuzlingen

22/21

9. HC Arbon

22/18

10. TV Appenzell

22/15

11. HC KZO Wetzikon

(-64) 22/14

12. SV Lägern Wettingen

(-85) 22/14

GRUPPE 2 1. SG Pilatus

22/39

2. HC Einsiedeln

22/33

3. SG HV Olten

22/32

4. TV Pratteln NS

22/31

5. KTV Muotathal

22/29

6. BSV Stans

(49) 22/23

7. TV Muri

(3) 22/23

8. TV Dagbersellen

22/22

9. TSV Frick 1

22/10

10. STV Willisau

22/8

11. Handball Brugg

(-108) 22/7

12. BSV RW Sursee

(-115) 22/7

GRUPPE 3 1. TV Solothurn

22/39

2. West HBC

22/34

3. HS Biel

22/33

4. PSG Lyss

22/30

5. BSV Bern Muri 2

22/29

6. Wacker Thun 2

22/24

7. US Yverdon

22/19

8. HV Herzogenbuchsee

22/17

9. KTV Visp Handball

SG WÄDENSWIL

(-94) 22/12

10. HSG Leimental

(-104) 22/12

11. TV Birsfelden 2

22/9

12. SG Vevey Crissier

22/6

SCHLUSSRANGLISTE NLB 1. RTV 1879 Basel

26/41

2. TV Endingen

26/40

3. HC KTV Altdorf

26/32

4. HSG Siggenthal/Vom Stein Baden

26/29

5. STV Baden

26/28

6. Yellow Winterthur

26/24

7. SG GS/Kadetten Espoirs 8. SG Horgen

26/23 (-18) 26/22

9. TV Steffisburg

(-20) 26/22

10. TV Möhlin

(-36) 26/22

11. TV Birsfelden 12. TV Zofingen

26/22 26/21

13. CS Chênois Genève

(-57) 26/19

14. HSC Kreuzlingen

(-65) 26/19

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TITEL NIGHT GALA

MARCEL HESS UND RAHEL FURRER WERDEN MVP Der Verlag «handballworld» mit OK-Präsident Daniel Zobrist an der Spitze führte am 4. Juni in der Trafohalle in Baden die 4. Swiss Handball Awards Night durch. Analog den Veranstaltungen im Fussball und Eishockey wurden vor über 400 Gästen aus Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die Besten der abgelaufenen Saison in stilvollem Ambiente gefeiert. Text: Stephan Stantschi Fotos: Adrian Ehrbar und Foto Wagner Die Fachjury nominierte die drei besten NachwuchsSpieler/innen, MVP, Schweizer Spieler/innen, Trainer/innen und Schiedsrichterpaare sowie die Fairplay-Teams, welche nicht öffentlich gewählt wurden. Neben den Gewinnern wurden an der Swiss Handball Awards Night die Mobiliar Topscorer und der Sieger des SHV-VereinsAwards geehrt. Dazu übergab SPAR als MVP-Sponsor einen Check über 16'500 Franken an Roger Keller vom SHV. Neu wurde in einer öffentlichen Wahl der Publikumsliebling der SPL 1 und der Männer NLA gewählt. Hier konnte jeder Verein 3 Akteure bzw. 3 Spielerinnen selber bestimmen und ins Rennen schicken.

BUNDESLIGA-CRACKS GEWINNEN AWARDS Insgesamt wurden 21 Awards verteilt. Zum besten Spieler und zur besten Spielerin mit Schweizer Pass wurden die Bundesliga-Cracks Andy Schmid (Rhein-Neckar Löwen) und Manuela Brütsch (Bad Wildungen) gewählt. Wertvollster Akteur (MVP) der NLA ist Marcel Hess von Cupsieger Pfadi Winterthur. In der SPL 1 der Frauen gebührt diese Auszeichnung Nottwils Rückraumspielerin Rahel Furrer. Trainer des Jahres ist Michael Suter, der Verantwortliche des U21- und U19-Nationalteams. Der beste Trainer der Frauenteams ist Urs Mühlethaler (Spono Nottwil), der erstmals in seiner Karriere in der SPL 1 coachte. Topscorer wur-

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den der Thuner Lukas von Deschwanden mit 175 Toren und Zugs Sibylle Scherer mit 192 Toren. Die Toptalente der Saison sind Ron Delhees von GC Amicitia Zürich und erneut Zofingens Pascale Wyder. Der Special Award ging an Vroni Keller, die nach 29 Jahren als Spielerin, Nachwuchschefin und Trainerin beim LC Brühl ihren Abschied gab. Erstmals wurde der Award der Publikumslieblinge verliehen. Er ging an Annina Ganz (LK Zug) und Tom Hofstetter (Kriens-Luzern). Die SuvaLiv-Fairplay Awards, dotiert mit 2`000 Franken je Kategorie, gingen an Rotweiss Thun (Frauen), TV Appenzell (Juniorinnen), TV Muri und Kadetten Youngsters (Männer), Kadetten Schaffhausen (Junioren). Der SHV Vereins-Award konnte der Verein HC Nesslau Büelen aus dem Toggenburg gewinnen und erhielt dafür vom SHV einen Check über 5'000 Franken. Durch den Abend führte Moderator Paddy Kälin. Der Sportmoderator des Schweizer Fernsehens ist auch Trainer des Zweitligisten HC Andelfingen. Bestens unterhalten wurden die Gäste einerseis mit der Show von Claudio Zuccolini und andererseits durch die Laudatoren Luzia Bühler, Christoph Bopp, Daniel Eckmann, Pascal Jenny und Ruedi Zahner. Dazu servierte das TRAFO-Catering in gewohnt perfektem Stil ein überaus genussvolles Dinner. Jetzt Termin reservieren: Die 5. Swiss Handball Awards Night findet am 2. Juni 2016 statt!


SWISS HANDBALL AWARDS

Im Uhrzeigersinn: OK-Präsident Swiss Handball Awards und Herausgeber handballworld Daniel Zobrist, stimmungsvolle Trafohalle, Übergabe Spar-Check durch Karin Locher an Roger Keller, Marketing SHV, Talk mit Schweizer Meister und Cupsieger, Asics Team mit Geschäftsführer Stefan Heiniger (links), Reto Friedli, Wacker Thun, nominiert für Publikumsliebling, Pascal Jenny, Mitglied ZV und Arosa Tourismus Direktor, Komiker Claudio Zuccolini, Ruedi Zahner, Trainermacher und Coach, Christoph Bopp, Laudator und Gründungsmitglied handballworld, Vroni Keller, Gewinnern des Special Awards, Beat Wernli, SHL-Präsident, Paddy Kälin, SRF-Moderator im Gespräch mit Schiedsrichter Morad Salah, Laudator Daniel Eckmann.

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GALA NIGHT

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SWISS HANDBALL AWARDS

HERZLICHE GRATULATION DEN GEWINNERN! Von links nach rechts: Mobiliar Topscorer Lukas von Deschwanden, Wacker Thun und Sybille Scherer, LK Zug, Ruedi Möri, Die Mobiliar (Mitte). Publikumslieblinge Annina Ganz, LK Zug und Tom Hofstetter, Kriens-Luzern. Bester Schweizer Spieler Andy Schmid, Rhein-Neckar Löwen (abwesend), Beste Schweizer Spielerin Manuela Brütsch, Bad Wildungen. MVP Männer Marcel Hess, Pfadi Winterthur mit Karin Locher, Spar MVP Frauen Rahel Furrer, Spono Nottwil. Bestes Schiedsrichterpaar Morad Salah & Arthur Brunner, Urs Maibach, Schiedsrichter-Chef (Mitte). Schweizer Meister Männer Kadetten Schaffhausen mit Topscorer Manuel Liniger Bester Nachwuchs-Spieler U21 Ron Delhees, GC Amicitia Zürich Beste NachwuchsSpielerin U20 Pascale Wyder, TV Zofingen, Patrick Bläuenstein, Präsident CeHi (links) und Tobias Rohner, United school of sports (rechts) Trainer des Jahres Männer Michael Suter, der Verantwortliche des U21- und U19-Nationalteams Trainer des Jahres Frauen Urs Mühlethaler, Spono Nottwil , Ruedi Zahner, Trainermacher (Mitte) SuvaLiv-Fairplay Trophy Männer TV Muri. Heinz Wyss von Suva mit seiner Gattin Schweizer Meister Frauen LK Zug mit Simona Cavallari und Ariane Geissmann SuvaLiv-Fairplay Trophy Frauen DHB Rotweiss Thun Special Award Vroni Keller, LC Brühl (Mitte) mit OK-Präsident Daniel Zobrist und Laudatorin Luzia Bühler SuvaLiv-Fairplay Trophy Männer Kadetten Youngsters Vereinsaward HC Büelen Nesslau. Nicht im Bild: SuvaLiv-Fairplay Trophy Junioren Kadetten Schaffhausen, SuvaLiv-Fairplay Trophy Juniorinnen TV Appenzell.

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SHV STRUKTUR 2020

DER VERBANDSUMBAU

LÄUFT AUF HOCHTOUREN Am 15. März 2014 hat die ausserordentliche Delegiertenversammlung des SHV die neue Verbandsstruktur beschlossen. In der Folge wurden die Projektvorarbeiten gemacht und nach der Sommerpause die operativen Ressortleiter durch den ZV bestimmt, worauf das eigentliche Umstrukturierungsprojekt im September 2014 gestartet werden konnte. handballworld hat sich mit dem stellvertretenden Projektleiter und ZV-Mitglied Walter Boreatti über den aktuellen Stand der Arbeiten unterhalten. Text: Ernesto Piazza Fotos: zVg. AUS? Die zentralisierte und konsolidierte Steuerung des Gesamtverbandes wird ab dem Geschäftsjahr 2016/17 passieren. Nach der Kündigung von SHV-Finanzchef und Teilprojektleiter Finanzen Daniel Tschumper per Ende August 2015, muss ein neuer Finanzchef gefunden werden, den er dann noch ein bis zwei Monate einarbeiten wird. Die nahtlose Weiterführung der mehreren Unterprojekte im Finanzbereich wird aktuell diskutiert und neu organisiert. Geplant ist, dass eine ausserordentliche Mitgliederversammlung im Frühling 2016 unter anderem den Zeitraum des künftigen SHV-Geschäftsjahres neu beschliesst. Momentan endet es jeweils per 31.3. Neu soll dies am 30.6. passieren, erstmals per 30.6.2017, d.h. der SHV wird vom 1.4.2016 bis 30.6.2017 ein sogenanntes «Langjahr» haben.

WENN IN DER PRIVATWIRTSCHAFT EINE UMSTRUKTURIERUNG STATTFINDET, IST DIESE IM NORMALFALL AUCH

«AB SAISON 2016/17 WIRD DER SPIELBETRIEB IN DER GESAMTEN SCHWEIZ ZENTRAL ORGANISIERT»

Walter Boreatti, stellvertretender Projektleiter «SHV Struktur 2020»

WALTER BOREATTI, SEIT RUND 10 MONATEN, DAVON BIS IM MÄRZ DIESES JAHRES ALS PROJEKTLEITER, ARBEITEN SIE MIT IHRER CREW AN DER UMSETZUNG DER NEUEN STRUKTUR SHV 2020. WIE IST DER STAND? Grundsätzlich sind wir auf Kurs. Die Saison 2015/16 wird – abgesehen von wenigen Ausnahmen – noch in den bisherigen Ligen- und Gruppenstrukturen gespielt. Auf regionaler Ebene bleiben die Regionalverbände während der kommenden Saison nochmals umfassend für den Spielbetrieb verantwortlich. Alle Modi und Weisungen konnten zeitgerecht verabschiedet und kommuniziert werden. Ab Saison 2016/17 wird der Spielbetrieb in der gesamten Schweiz zentral organisiert. WIE SIEHT ES BEI DEN FINANZEN

ES BRAUCHT ALSO KOMPLETT NEUE FINANZSTRUKTUREN? Genau. Nur als kleine Beispiele erwähnt, müssen die unterschiedlichen Kontenpläne der sieben Regionen in ein einziges mit der Buchhaltung des SHV kompatibles Konstrukt überführt werden. Die Schiedsrichter-Stellungspflicht und die damit verbundenen Ersatzgebühren sind neu zu definieren und finanziell einheitlich umzusetzen. Weiter müssen alle Zahlungsströme analysiert und neu konzipiert werden.

MIT KOSTENEINSPARUNGEN VERBUNDEN. VOR ALLEM BEI DEN PERSONALKOSTEN SOLL JEWEILS GESPART WERDEN. In der alten Struktur wurde der Spielbetrieb durch den SHV, die SHL, SPL sowie sieben Regionalverbände organisiert. Dies ist, vor allem vor dem Hintergrund des langjährigen Lizenzrückgangs, ineffizient. Nun werden die Kräfte gebündelt. Und zwar sportlich wie medial. Ebenfalls sind wir der Überzeugung, damit vermehrt Zugang zu Sponsoren zu finden. Wenn wir als Verband auftreten, der 20‘000 lizenzierte Handballer vertritt, ist dies für einen potenziellen Geldgeber sicherlich interessanter, als bei nur wenigen Tausend Zielkunden. Was die Personalkosten betrifft, haben wir insgesamt rund 18 Vollzeitstellen im SHV und in den Regionen. Ein Personalabbau steht bei diesem sehr engen Personalbestand nicht zur Debatte. Vielmehr beabsichtigen wir, mit den vorhandenen Ressourcen durch geschickte Bündelung von Aufgaben die Effizienz 3/15 handballworld

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SHV STRUKTUR 2020

und die Effektivität im Sinne der Zielerreichung insgesamt zu steigern.

NEBEN DEM SPIELBETRIEB UND DEN FINANZEN BESTEHT DIE «SHV STRUKTUR 2020» NOCH AUS VIER WEITEREN TEILPROJEKTEN. WIE PRÄSENTIERT SICH DEREN STAND? Der Bereich Handballförderung ist personell und finanziell momentan leider praktisch sistiert, obwohl uns klar ist: Mit Blick auf die Schweizer Handballzukunft sollte gerade hier personell und finanziell investiert werden. Doch vorerst müssen wir uns auf die existenziell wichtigen Teilprojekte Spielbetrieb/Schiedsrichter und Finanzen konzentrieren. Ebenfalls substanzielle Budgetkürzungen muss der Leistungs-

Mario Lanfranconi ist neuer Projektleiter der «SHV Struktur 2020»

WERDEN KOSTENEINSPARUNGEN MIT DER ZUSAMMENLEGUNG DER GESCHÄFTSSTELLENSITZE MÖGLICH? In Zukunft rechnen wir dank dieser Zentralisierung mit jährlichen Einsparungen in Höhe von mindestens 50‘000 Franken. Die Regionalverbände Innerschweiz, Nordwestschweiz, Aargau Plus und der Schweizerische Handballverband selber werden ab 1. Januar 2016 ein neues Domizil in Olten beziehen. Ostschweiz und Zürich sind bereits heute gemeinsam in Winterthur lokalisiert. Bern/ Jura und die Romandie werden vorderhand in Bern zusammen geführt. Einmalig verursacht diese Zusammenlegung Kosten von rund 120‘000 Franken. WAS PASSIERT KÜNFTIG MIT DEN EHEMALIGEN REGIONALVERBÄNDEN? Jede Region ist ein Verein nach ZGB und diesen Zustand werden wir nicht verändern. Allerdings werden die Teilverbände über keine eigene Geschäftsstelle, kein Personal und auch keine Rechtsgremien mehr verfügen. Zudem verlieren sie grösstenteils ihre bisherige, sehr weit gehende Autonomie, was sich nicht zuletzt darin zeigt, dass alle Regionalverbände die gleichen Einheitsstatuten haben werden. Aus dem SHV als Zentralverband wird im Zuge der Umstrukturierung der SHV als Gesamtverband. Das ist sehr wichtig. Wenn wir die Regionalverbände auflösen würden, könnte dies aber zu Irritationen bei Sponsoren und Partnern führen und vor allem den weiteren Fluss von öffentlichen Geldern gefährden. Das ist unbedingt zu verhindern.

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Jürgen Krucker wird am 1. Januar 2016 neuer SHV-CEO.

sport als grösster Bereich umsetzen. Und zwar bei allen Teilbereichen, das heisst Männer, Frauen und Nachwuchs. Das führt dann zu schmerzlichen Entscheiden, wie beispielsweise dem einstweiligen fast vollständigen Verzicht auf die Juniorinnen U16-Nationalmannschaft. Was ich aber auch sagen kann, ist, dass wir auf dem Gebiet Marketing/Kommunikation noch weiter gehende Anstrengungen unternehmen müssen, um zusätzliche Gelder zu generieren. Durch die Etablierung des Gesamtverbandes werden hierfür wichtige Voraussetzungen geschaffen. In diesem Zusammenhang wird ab 1. Januar 2016 auch Jürgen Krucker als neuer SHV-CEO angestellt. Es muss uns allen gemeinsam gelingen, das strukturelle Defizit, das der SHV seit Jahren mit sich schleppt, rasch und nachhaltig zu beseitigen.

WIE SIEHT DER KOSTENSCHLÜSSEL FÜR DIE PROJEKTKOSTEN AUS? Der ZV hat den Regionalverbänden und der SHL/SPL folgenden Verteiler vorgeschlagen: Die Romandie und die Nordwestschweiz tragen je 20‘000 Franken dazu bei. Die übrigen fünf Regionalverbände beteiligen sich mit 30‘000 Franken pro Verband. Weiter kommen je 10‘000 Franken von der SHL und der SPL hinzu. Die restlichen 150‘000 Franken steuert der SHV bei. Wir erachten diese Aufteilung als fair. IMMER WIEDER FÜHREN DIE AKTUELLEN VERMÖGEN DER REGIONALVERBÄNDE ZU DISKUSSIONEN. WEM GEHÖREN SIE UND WOHIN FLIESSEN SIE? Diese Vermögen gehören weder dem SHV noch den Mitgliedervereinen, sondern ausschliesslich den Regionalverbänden. Mit diesen Geldern müssen die Teilverbände neben den Projektkosten auch den Teilersatz der Verbands-IT-Lösung VVS mitfinanzieren. Die Regionalverbände haben für diese Beiträge über Jahre hinweg substanzielle zweckgebundene Rückstellungen, allerdings in unterschiedlicher Höhe, gebildet. Über den Rest des Verbandsvermögens können die Regionalverbände selber verfügen. SEIT 1. APRIL FÜHRT MARIO LANFRANCONI DAS PROJEKT UND SIE STEHEN IHM ZUR SEITE ALS STELLVERTRETER. WAS SIND DIE GRÜNDE FÜR DIESE NEUE FÜHRUNG? Mario Lanfranconi ist in Projektführung sehr erfahren und hat mich bisher schon in meiner Arbeit wirkungsvoll unterstützt. Im Zentralvorstand sind wir zur Überzeugung gekommen, dass diese Lösung ideal für die weitere Fortsetzung des Projekts ist, bis der CEO an Bord ist. Wir haben also im Prinzip nur die beiden Positionen getauscht – übrigens verbunden mit einer Kostenreduktion auf Projektleitungsebene. Ich trage als Mitglied des ZV, als Präsident des Innerschweizer Handballverbandes und als Projektleiter «SHV Struktur 2020» ja nicht weniger als drei Hüte. Das erleichtert häufig die organisationsübergreifende Projektarbeit, führt aber auch zu potenziellen Interessenkonflikten und bietet gewisse Angriffsflächen. Das Verteilen auf mehrere Schultern unter neutraler Führung sehe ich als o zusätzliche Chance.


ASICS POWER TEAM

AUF ZU NEUEN JUMPS & GOALS

WACKER THUN

KADETTEN SCHAFFHAUSEN

NICOLAS RAEMY

MEIN HANDBALL-VORBILD Alexander Petersson, RheinNeckar Löwen GRÖSSTER ERFOLG MVP OPEN EM Schweden DIESE PERSON MÖCHTE ICH TREFFEN Stephen Curry ZIEL Schweizer Meister mit Wacker Thun 2016

LUKA MAROS

MEIN HANDBALL-VORBILD Domagoj Duvnjak, THW Kiel GRÖSSTER ERFOLG Torschützenkönig U18 EM, Newcomer 12/13 DIESE PERSON MÖCHTE ICH GERNE TREFFEN Ivano Balic MOTTO Wenn man denkt etwas zu sein, hört man auf etwas zu werden!

ROMAN SIDOROWICZ

ASICS UND HANDBALLSHOP24.CH WÜNSCHEN IHREN SPIELERN NICOLAS RAEMY, LUKA MAROS UND ROMAN SIDOROWICZ GUTE ERHOLUNG UND EINE ERFOLGREICHE SAISONVORBEREITUNG.

MEIN HANDBALL-VORBILD Daniel Narcisse, Paris SaintGermain GRÖSSTER ERFOLG Schweizer Cupsieger 2015, Junioren Schweizermeister DIESE PERSON MÖCHTE ICH TREFFEN Michael Jordan VISION Weiter im Handball viel arbeiten und nie aufgeben um besser zu werden, um so meinem Traum in einem der besten Teams der Welt zu spielen, näher zu kommen. MOTTO Impossible is nothing.

PFADI WINTERTHUR


TRAINER DES JAHRES

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MICHAEL SUTER

JUNIOREN BRINGEN

«WINNER-GEN» INS A-TEAM Michael Suter wurde an der Swiss Handball Awards Night als bester Schweizer Trainer ausgezeichnet. Damit wurde seine sehr gute, bereits über Jahre hinweg von Erfolg gekrönte Arbeit als Trainer von Schweizer Juniorennationalteams honoriert. Dies sei eine grosse Ehre und er werde die nächsten Aufgaben mit Demut angehen, freute sich Michael Suter über den Award. handballworld sprach mit dem Trainer des Jahres über seine Arbeit mit den Schweizer Nachwuchsauswahlen. Text: Ernesto Piazza Fotos: Fot Wagner

DIE ERFOLGE DER SCHWEIZER JUNIOREN UNTER DER FÜHRUNG VON MICHAEL SUTER BEGANNEN BEREITS 2010 MIT DEN EUROPAMEISTERSCHAFTEN IN MONTENEGRO. DAMALS ERREICHTE DAS U18-TEAM EINEN HERVORRAGENDEN 6. RANG UND QUALIFIZIERTE SICH ZUGLEICH FÜR DIE WM 2011 IN ARGENTINIEN, WO DANN DIE VIERTELFINALS UND ERNEUT DER 6. PLATZ ERREICHT WURDEN… Michael Suter: Eigentlich begann die Geschichte schon im Frühjahr zuvor – mit dem Qualifikationsturnier in Ungarn. Da erwartete niemand von uns, dass wir das starke einheimische Team schlagen könnten. Ab der 40. Minute dominierten wir dann aber mit einem 9-1-Skore das entscheidende Spiel in der Schlussphase klar. Wir waren ein erstes Mal bereit, als es zählte. MITTLERWEILE SIND ES SIEBEN TITELKÄMPFE GEWORDEN. IM AUGUST STEHT DAS ACHTE TURNIER MIT DEN U19-WELTMEISTERSCHAFTEN IN RUSSLAND AN. KANN MAN DAVON AUSGEHEN, DASS SIE MIT DEM TEAM AUCH

DIESMAL ETWAS REISSEN WERDEN? Nein, von dieser Selbstverständlichkeit kann man nicht ausgehen. Jedes Turnier startet bei null. Aufgrund der vergangenen, guten Resultate waren wir zwar im Lostopf 2 zugeteilt. Mit Dänemark, Kroatien und Gastgeber Russland haben wir aber drei extrem starke Brocken zugelost bekommen. Dass zudem auch Katar grosse Anstrengungen unternimmt, weiss man nicht erst seit dem Erreichen des WM-Finals des A-Teams. Bereits bei den Junioren spielt dieser Mechanismus mit sehr vielen Einbürgerungen und Profi-Leben. Algerien komplettiert unsere Gruppe. Um weiterzukommen, müssen wir Rang vier erreichen. Das wird auch diesmal ein ganz schwieriges Unterfangen und verspricht intensive Spiele. UND DENNOCH: VON SOLCHEN RESULTATEN IST DIE A-NATIONALMANNSCHAFT SEIT JAHREN MEILENWEIT ENTFERNT. WO LIEGT IHR ERFOLGSGEHEIMNIS? An allem Anfang steht viel harte und konzentrierte Arbeit, wir können keine Zeit verlieren. Die Spieler aus diesen Generationen haben inzwischen aber auch das Gewinnen verinnerlicht. Sie verfügen über etwas ganz Wichtiges im

Sport: das Winner-Gen. Im entscheidenden Moment bereit und auch ein wenig schlau sein gehört dazu. Denn die personelle Decke von talentierten und leistungswilligen Spielern ist bei uns nach wie vor nicht riesig. Deshalb müssen wir die jeweiligen Mannschaften ja auch immer wieder jahrgangmässig durchmischen. Schaue ich nach Deutschland oder Frankreich, könnte man pro Jahrgang dort drei, vier oder fünf Teams mit ähnlicher Qualität zusammenstellen. BEI DEN JUNIOREN IST DIE SCHWEIZ IMMER WIEDER TOP. SEIT 2010 QUALIFIZIERTE MAN SICH BEI DEN U18, U19, U20 UND U21 FÜR NICHT WENIGER ALS SIEBEN ENDRUNDENTURNIERE. FÜNFMAL ERREICHTE MAN DIE LETZTEN ACHT, DREIMAL TOPSECHS. BLICKT MAN AUF DIE ANATIONALMANNSCHAFT FRAGT MAN SICH: WO SIND DIESE ERFOLGREICHEN SPIELER GEBLIEBEN? Portner und Raemy sind bereits Stammspieler. Aber auch andere Junge wie Baviera, Lier, Küttel, Jud, Maros, Muggli, Spengler oder Vernier sind oder waren schon bereits mehrmals dabei und sie sind sicherlich auch bereit ihren Weg 3/15 handballworld

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TRAINER DES JAHRES – MICHAEL SUTER

weiter zu gehen. Bald kommen die körperlich starken 96-er dazu. Wichtig ist, dass man mit den Spielern Geduld hat. Das Alter zwischen 21 und 24 ist für die weitere Entwicklung sehr entscheidend. Dazu hat man auch die U24-Nati ins Leben gerufen und das Elite-Förderprojekt «Team Sport Heart» injiziert. Im Alter ab 24 Jahren sollten sie bei der A-Nationalmannschaft für tragende Rollen bereit sein. DIE REALITÄT SIEHT ABER OFT ANDERS AUS. BESTANDENE NLASPIELER FINDEN SICH IN DER BEQUEMEN SITUATION, DASS DER SPORT DAS STUDIUM MITFINANZIEREN HILFT. NACH DER ABGESCHLOSSENEN AUSBILDUNG STEHEN DANN VIELFACH FAMILIENPLÄNE AN UND MAN ZIEHT SICH INS 2. GLIED ZURÜCK. Das ist sicherlich ein Problem, richtet man im Schweizer Handballsport den Fokus auf eine erfolgreiche Entwicklung. In meinen Augen kommen wir nur weiter, wenn die Spieler bis klar über 30 als Halbprofi oder Profi bereit sind, den Sport voll auszukosten und in den Mittelpunkt zu stellen. Und dies bei einem Topverein in der Schweiz oder in Form eines Auslandengagements. Dadurch wären die nächsten Karriereschritte gewährleistet. Wenn der Weg zu einem Topverein nicht gemacht wird, fehlen den Spielern künftig die bis zum Alter von beispielsweise 21 Jahren noch vorhandenen internationalen Vergleiche und man verliert den Fokus. UM INTERNATIONAL BESTEHEN ZU KÖNNEN, WIRD IMMER MEHR GEFORDERT. WIE OFT SOLLTEN DIE JUNGEN SPIELER – NEHMEN WIR DAS ALTER VON 21 JAHREN – TRAINIEREN? Ich sehe einen Aufwand von 8 bis 12 Trainings pro Woche, inklusive der Spiele. Darin enthalten sein müssen im Minimum drei wöchentliche Athletikeinheiten. Ohne diesen Aufwand ist der Anschluss international nicht zu schaffen. Da müssen wir nicht lange diskutieren. Unser Augenmerk sollte nun auch darauf gelegt werden, diejenigen Spieler zu pushen, die dies wollen und können. BEI DIESER KONSTELLATION SIND AUCH DIE CLUBTRAINER GEFORDERT. WIE BEURTEILEN SIE DEREN ARBEIT? In den vergangenen fünf Jahren hat sich hier einiges bewegt, es wird vielerorts gut gearbeitet.

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Noch fehlt aber ein gewisses Bewusstsein, dass international noch mehr gefordert ist. Ganz generell sehe ich sowohl im individuellen wie auch körperlichen Bereich noch viel Potenzial. Die jungen Spieler sollten in jungen Jahren den Fokus darauf haben, wo und wie sie so schnell wie möglich, so gut wie möglich werden. Wenn wir die Nationalmannschaft qualitativ weiter bringen wollen, reichen Spieler mit einem durchschnittlichen NLA-Niveau nicht. WIE KÖNNTE IN IHREN AUGEN DIE A-NATIONALMANNSCHAFT DENN BESSER WERDEN? Ich denke da an drei verschiedene Aufstellungen. Einerseits gehört eine routinierte erste Formation dazu. Dann ist die junge Generation um junge Spieler wie zum Beispiel Sidorowicz gefragt, die drückt und somit eine echte Konkurrenzsituation schafft. Und im dritten Block sollten im optimalen Fall sehr talentierte und willige Perspektivspieler bereit stehen. Mit Blick auf deutsche junge Spieler wie Drux, Ernst und Wiede wissen auch Perspektivspieler, was man investieren muss, um höhere Aufgaben erfolgreich zu meistern. Und klar: Man muss auch längerfristig denken. Die vier U21-Nationalspieler Alili, Markovic, Meister und Tynowski haben Verträge bis 2020 abgeschlossen und wollen ihr Potenzial ausschöpfen. Der Weg in Richtung Weltspitze ist lang, hart, aber machbar. Jedem muss immer wieder klar sein, warum er die Sportschuhe bindet o und in die Halle steht.

ZUR PERSON Name Michael Suter Wohnort Dinhard Geboren 4.11.1975 Zivilstand verheiratet mit Santi Suter, drei Kinder Yuliana (6), Esteban (4), Noralina (bald 2). Arbeit Leiter der Suisse Handball Academy, Coach der Kadetten Espoirs und Cheftrainer der U19- und U21-Nationalmannschaft Ausbildung Zwei abgeschlossene Studien: Lehrer (2000) sowie Kommunikation&Journalismus ZHW (2003) Position als Spieler Rechtsaussen (Linkshänder) Werdegang Aufgewachsen in Winkel, Besuch Kantonsschule Bülach bis 1994, 1995 für den Handball nach Winterthur umgezogen. 10 Jahre NLA gespielt (Pfadi Winterthur und Kadetten SH), 6 Jahre und 75 Länderspiele für CH-A-Nationalmannschaft. Über 50 Europacup-Spiele, u.a. 2 x ¼-Final in Champions League. Inzwischen 225 Länderspiele als Coach von Schweizer Nachwuchs-Auswahlen.

AIRPORT TROPHY 2015 JUNIOREN U21 VIERLÄNDERTURNIER Bereits zum fünften Mal steigt in Kloten das internationale Vierländer-Juniorenturnier. Auch für den Schweizer Nationaltrainer Michael Suter ein absolutes Saison-Highlight, wie er handballworld gegenüber erklärt: «Dies ist seit Jahren ein tolles Turnier mit den absoluten TopNationen. Für uns bildet es diesmal die Gelegenheit, die 96-er Generation gegen Top-Teams aus älteren Jahrgängen auf die WM vorzubereiten. Leider fehlen mit Delhees, Maros und Vernier drei der vier Top-Spieler des eigentlichen Jahrgangssegments 94/95. Das Turnier stellt nämlich den Abschluss dieser Generation auf der Nachwuchs-Stufe dar. An dieser Stelle auch ein grosse Dankeschön dem OK rund um Präsident Edi Wickli.» SPIELPLAN FREITAG, 26. JUNI 2015 18.00 Deutschland - Spanien 20.15 Schweiz - Frankreich SAMSTAG, 27. JUNI 2015 15.00 Frankreich - Deutschland 17.15 Schweiz - Spanien SONNTAG, 28. JUNI 2015 11.00 Frankreich - Spanien 13.15 Schweiz - Deutschland (Live TV/Live-Stream) Spielort: Rüebisbach Halle Kloten www.airport-trophy.ch


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VELUX EHF CHAMPIONS LEAGUE

BARCELONA KRÖNT SICH

ZUM ACHTEN MAL

Zwei Jahre hatten die Katalanen als eigentlicher Favorit den anderen beim Feiern zuschauen müssen. Diesmal klatschten wieder die anderen für den FC Barcelona – und damit hatte Martin Schwalb Recht behalten. Denn der Champions-League-Sieger-Trainer von 2013 (Hamburg) hatte vor dem FINAL4 in Köln gemeint: «Dieses Jahr ist Barcelona reif, sie haben aus den vergangenen Jahren gelernt, sie sind das entscheidende Stück besser als der Rest.» Text: Björn Pazen Fotos: Rémy Steiner Der Vorsprung von «Barca» vor den übrigen Teams liess sich in Köln vor allem an zwei Namen festmachen: Danijel Saric, der mit Abstand beste Torhüter des Finalturniers und Nikola Karabatic, der völlig zu Recht zum wertvollsten Turnierspieler gewählt wurde. Der achte Champions-League-Titel für Barcelona ist aber auch die Geschichte von ganz anderen «Schicksalen». Da wäre Siarhei Rutenka, der im Final zwar keine einzige Sekunde auf dem Feld stand, am Ende aber seinen sechsten Titel feiern durfte – nach 2004 mit Celje, 2006, 2008 und 2009 mit Ciudad Real und 2011 mit Barcelona. Damit ist er der fünfte Spieler überhaupt, der diese Titelzahl hamstern konnte. Mit am lautesten jubelte Gudjon Valur Sigurdsson. Zum fünften Mal war der Isländer mit dem vierten unterschiedlichen Verein in Köln dabei – und nun endlich hat er die Trophäe gewonnen. «Ein unglaublicher Tag», sagte Sigurdsson, der vor der Saison aus Kiel nach Barcelona gewechselt war. Mit der mazedonischen Flagge tanzte Kiril Lazarow übers Feld. Zwar verpasste er es, als erster Handballer überhaupt zum dritten Mal CL-Torschützenkönig zu werden (er lag am Ende acht Tore hinter Veszprems Momir Ilic), aber: «Das kann ich verschmerzen», lachte der Linkshänder: «Ich musste 36 Jahre alt werden, um meinen grössten Traum zu erfüllen und erstmals die Champions League zu gewinnen.»

man mit einem solchen Kader die Champions League gewinnen muss. Aber das sagt sich leicht.» 20‘000 Fans in der ausverkauften LanxessArena hatten sich für die neuen Sieger schon eine Minute vor dem Finalabpfiff erhoben. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass das FINAL4 eine internationale und keine deutsche Veranstaltung ist, wie von Kritikern irgendwann einmal geäussert, dann war es diese Minute, oder aber dieses Wochenende. «Einfach unglaublich» lautete das generelle Fazit, egal, ob von Fans, Spielern oder Offiziellen.

BEREITS 8‘000 TICKETS FÜR 2016 WEG

Das FINAL4 hat eine Akzeptanz wie keine andere Handball-Veranstaltung. Am Ende des Turniers war das gesamte Kontingent von 8‘000 Tickets der ersten Verkaufsphase für das nächstjährige Event bereits an den Fan gebracht. Weitere Belege für die Entwicklung des Turniers: Zum sechsten Mal (und damit immer) war das Finalturnier ausverkauft. Und auch die Verlängerung des Vertrags mit dem Namenssponsor VELUX bis 2020, die in Köln vollzogen wurde, hat sicherlich mit dem riesigen Erfolg des FINAL4 zu tun. Und weil das Turnier einen international immer höheren Stellenwert geniesst, verwundert es nicht, dass auch medial neue Rekorde erreicht wurden:

«ICH MUSSTE 36 JAHRE ALT WERDEN, UM MEINEN GRÖSSTEN TRAUM ZU ERFÜLLEN UND ERSTMALS DAS BESTE TEAM HAT GEWONNEN Verdienter als Barcelona konnte man die Königsklasse nicht gewinnen, DIE CHAMPIONS LEAGUE ZU GEWINNEN» denn die Katalanen stellten die beste Abwehr und den besten Angriff aller Teilnehmer, haben seit dem siebten Gruppenspiel (Niederlage in Plock) alle neun folgenden Partien inklusive Final gewonnen und die höchste Punktzahl aller Teilnehmer eingefahren. Und nachdem er die verpassten Titel 2013 (Finalniederlage gegen Hamburg) und 2014 (Halbfinalniederlage gegen Flensburg) auf seine Kappe genommen hatte, durfte auch Trainer Xavi Pascual über den zweiten CL-Titel seiner Karriere jubeln: «Viele Leute haben vor der Saison gesagt, dass

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KIRIL LAZAROW

450 Journalisten waren für das Turnier akkreditiert, die Spiele wurden in 160 Länder übertragen, der Final soll laut EHF-Angaben von 100 Millionen Zuschauern weltweit gesehen worden sein. Und das Turnier spiegelte exakt die neuen Machtverhältnisse der Champions League wieder: Es ist nicht mehr nur Spanien und Deutschland. Veszprem war seit 2004 der erste CL-Finalist, der nicht aus diesen Ländern kam.


Jubelnde Barcelona-Stars: Torhüter Danijel Saric, Rechtsaussen Victor Tomas und MVP Nikola Karabatic.

Mit Kielce aus Polen bilden die Ungaren die Speerspitze der Herausforderer von Barcelona und Kiel – dazu kommen noch jene Topteams, die das Finalturnier in Köln knapp verpasst hatten, wie PSG Paris (neu mit Noka Serdarusic als Trainer), Vardar Skopje, den Rhein-Neckar Löwen mit Andy Schmid und Flensburg. Dahinter stehen Mannschaften wie Montpellier, Szeged, Plock, Metalurg, La Rioja und vor allem Zagreb, die an einem guten Tag alle schlagen können. In der dritten Reihe folgen unter anderem die Kadetten aus Schaffhausen.

NEUER MODUS MIT 28 TEILNEHMERN

In den Vorrundengruppen A und B mit neu je acht Teams spielt die Crème de la Crème untereinander. Die beiden Erstplatzierten dieser Gruppen A und B sind im Achtelfinal spielfrei und ziehen sofort in den Viertelfinal ein. Die Teams auf den Plätzen zwei bis sechs in den Gruppen A und B qualifizieren sich für den Achtelfinal, der Letztplatzierte scheidet aus. In den Gruppen C und D folgen zwölf weitere Mannschaften der zweiten und dritten Reihe. Aus diesen beiden Gruppen ermitteln die jeweils zwei bestplatzierten Teams der Gruppen, im Überkreuz-Vergleich die beiden letzten Teilnehmer für den Achtelfinal. Ab dem Viertelfinal ist es dann genauso wie bisher. «Mehr Spiele auf Topniveau, aber gleichzeitig die Chance neue Märkte durch eine Aufstockung auf 28 Teilnehmer zu erschliessen», war für die EHF das Ziel der Modusänderung.

DIE EUROPACUPSIEGER 2015 MÄNNER VELUX EHF Champions League, Finalturnier in Köln Halbfinals: Barcelona (Spanien)– Kielce (Polen) 33:28 (16:14), Kiel (Deutschland) – Vezsprem (Ungarn) 27:31 (13:13). Spiel um Platz 3: Kielce – Kiel 28:26 (13.13), Final: Barcelona – Veszprem 28:23 (14:10) EHF-POKAL, FINALTURNIER IN BERLIN Halbfinals: Velenje (Slowenien) – Berlin (Deutschland) 24:27 (12:16), Skjern (Dänemark) – Hamburg (Deutschland) 23:27 (11:14). Spiel um Platz 3: Velenje – Skern 22:27 (13:12), Final: Berlin – Hamburg 30:27 (16:13) CHALLENGE CUP FINAL Liberty Seguros (Portugal) – HC Odorhei (Rumänien) 32:28, 25:32

FRAUEN Champions League, Finalturnier in Budapest Larvik (Norwegen) – Dinamo Wolgograd (Russland) 31:22 (16:13), Vardar Skopje (Mazedonien) – Buducnost Podgorica (Montenegro) 17:27 (9:14). Spiel um Platz 3: Wolgograd – Skopje 25:28 (15:16), Final: Larvik – Podgorica 22:26 (8:14) CUP DER CUPSIEGER FINAL HB Fleurey (Frankreich) – FC Midtjylland (Dänemark) 23:22, 19:24 EHF-POKAL FINAL Team Tvis Holstebro (Dänemark) – Rostow am Don (Russland) 33:20, 22:33 CHALLENGE CUP FINAL Baltica Stettin (Polen) – Mios Biganos (Frankreich) 20:21, 24:28

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22. LEHNER CUP, 22./23. AUGUST 2015 WEISSENSTEIN, WÜRENLINGEN/AG

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Der Lehner Cup in Würenlingen verspricht bereits zum 22. Mal hochklassigen Handball-Nachwuchssport. Er bietet – kurz vor Saisonstart – eine Möglichkeit zur Standortbestimmung und den Zuschauern beste Unterhaltung nach der langen Sommerpause. Turnierbeginn Samstag, 22. August, 11 Uhr Final Sonntag, 23. August, ab 15.30 Uhr Spielplan je Kategorie 3 Gruppenspiele, kleiner Final, grosser Final Preise U19 Sieger Fr. 600.–, Zweiter Fr. 300.– Preise U17 Sieger Fr. 400.–, Zweiter Fr. 200.– Teilnehmerfeld U19 Elite/Inter TV Endingen, HSC Suhr Aarau, SG Möhlin/Magden, HSG Nordwest Teilnehmerfeld U17 Elite/Inter SG Zurzibiet-Endingen, HSG Nordwest, HSC Suhr Aarau, HSG SV Lägern Infos www.tvendigen.ch oder Alois Mühlebach: 078 835 93 46, E-Mail: alois.muehlebach@hispeed.ch

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CEHI

Der CeHi-Vorstand von links: Pascal Jenny, Simon Brogli, Luzia Bühler, Patrick Bläuenstein (Präsident) und Stephan Erni.

«DIE JUNGEN SIND WIEDER SPINNSIECHE» CeHI nennt sich die Vereinigung ehemaliger Nationalspieler, die den Nachwuchs unterstützt. Präsident Patrick Bläuenstein spricht über bemerkenswerte Projekte, bemängelt den eigenen Bekanntheitsgrad und erklärt, weshalb er für das Nationalteam trotz Erfolglosigkeit zuversichtlich ist. Text: Stephan Santschi Foto: Adrian Ehrbar

PATRICK BLÄUENSTEIN, WELCHE ZIELE VERFOLGT DER CEHI? Unser Hauptziel ist die Förderung des HandballNachwuchses in der Schweiz – bei den Männern und bei den Frauen. Letztere wurden in den letzten zehn Jahren stiefmütterlich behandelt. Dabei konzentrieren wir uns auf Projekte mit Talenten, die dereinst in den A-Nationalteams Leistungsträger werden sollen. Neben finanziellem Support bieten wir durch unsere Mitglieder auch ein breites Netzwerk an und können dadurch Kontakte vermitteln. SIND DAS NICHT ALLES AUFGABEN DES SCHWEIZERISCHEN HANDBALLVERBANDS? Richtig. Wir unterstützen nur Projekte des SHV, wir rufen keine eigenen in die Welt. Wir betreiben auch keine Sportpolitik. Uns geht es in erster Linie um erfolgreiche A-Nationalteams und das

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Erhalten eines Netzwerks, weil viele ehemalige Handballer in der Privatwirtschaft aktiv sind. WELCHEM PROJEKT GEBÜHRT DERZEIT DAS HAUPTAUGENMERK DES CEHI? Dem Elite-Förderprojekt «Team Sport Heart». 16 Junioren der Jahrgänge 1992 bis 1996 werden in ihrer Entwicklung unterstützt. Spieler wie Nicolas Raemy, Dimitrij Küttel, Marvin Lier, Luka Maros und Ron Delhees. Sie erhalten kein Sackgeld, sondern werden bei der Umsetzung ihrer individuellen Trainingspläne und der sportwissenschaftlichen Tests in Magglingen finanziell unterstützt. Das Projekt kostet jährlich 30‘000 Franken, wir unterstützen es seit drei Jahren mit 10‘000 bis 15‘000 Franken pro Jahr und werden das auch in den nächsten drei Jahren tun. Ohne uns wäre dieses Projekt nicht möglich.


SWISS HANDBALL NETWORK

WESHALB BRAUCHT ES DIESE SPEZIALFÖRDERUNG JUNGER TALENTE? Eine Weltstandanalyse des SHV bei den Männern an der EM 2010 hat gezeigt, dass der Schweiz im Durchschnitt 4 Jahre, 30 Länderspiele und 6 Kilo pro Athlet zur Weltspitze fehlen. Das Projekt soll den talentiertesten Nachwuchsspielern helfen, um neben den handballerischen Qualitäten auch im athletischen und mentalen Bereich konkurrenzfähig zu werden. Bisher funktioniert dieses Projekt in Zusammenarbeit mit den Vereinen sehr gut. Daneben unterstützen wir die vor kurzem erfolgte Gründung eines Erweiterungskaders der männlichen U17Nationalmannschaft. WORUM GEHT ES DABEI? Der Übertritt von den Regionalauswahlen ins U17-Nationalteam ist eine ganz wichtige Schnittstelle. Da dieser Übertritt alle zwei Jahre erfolgt, haben die geraden Jahrgänge stets einen Vorteil, weil diese Junioren ein Jahr älter sind, als ihre Kollegen der ungeraden Jahrgänge. Das sorgt für gewaltige Unterschiede in der Entwicklung, weil in diesem Alter eine Differenz von einem Jahr sehr viel ausmacht. Die neue Auswahl setzt sich aus einem erweiterten Kader zusammen, die Zusammenzüge erfolgen parallel zu jenen des eigentlichen U17-Nationalteams. Mit dieser Massnahme möchten wir auch die Spätentwickler entdecken. Es sollen uns so wenige Talente wie möglich verloren gehen. SIE SAGTEN, DASS DIE FRAUEN IN DER VERGANGENHEIT STIEFMÜTTERLICH BEHANDELT WORDEN SEIEN. GIBT ES MASSNAHMEN, UM DIESE SITUATION ZU VERBESSERN? Ja, und zwar ab dem kommenden Herbst. Jährlich sollen drei bis fünf Talente der Auswahlteams für jeweils ein Jahr an die Handball-Akademie nach Aarhus wechseln. Dort arbeitet unser Frauen-Nationaltrainer Jesper Holmris. Die Frauen sollen dort unter professionellen Umständen trainieren und daneben in ein Team der höchsten dänischen Liga integriert werden. Für das erste Jahr sind mit Sabrina Amrein, Lina Muntwyler, Adriana Rudolf und Belinda Zingg bisher vier Spielerinnen fix dabei. DAS MÄNNER-NATIONALTEAM WIRD NACH DEN NIEDERLAGEN GEGEN TSCHECHIEN AUCH DIE EM 2016 VERPASSEN UND HAT SICH SEIT NUNMEHR 12 JAHREN NICHT MEHR AUS EIGENER KRAFT FÜR EIN GROSSES TURNIER QUALIFIZIERT. WIE BEURTEILEN SIE DIE LEISTUNGEN? Wenn man von einer Nationalmannschaft im Umbruch gleich eine EMQualifikation verlangt, sind diese Leistungen nicht zufriedenstellend. Der Schweizer Handball kann nur erfolgreich sein, wenn er über eine erfolgreiche A-Nationalmannschaft verfügt. Vereinzelte spannende Spiele nützen da nichts. Von heute auf morgen kann man hier aber keine Kehrtwende vollbringen. Ich weiss, dass letztlich nur die Resultate zählen. Was die Zukunft betrifft, bin ich aber sehr zuversichtlich. WESHALB? Weil ich überzeugt bin, dass der Nachwuchs ein hervorragendes Potenzial hat. In der jüngeren Generation finden sich wieder Handballverrückte, richtige Spinnsieche, wie wir es früher auch waren. Junge Spieler, die auch bereit sind, den Weg über die 2. Bundesliga zu gehen. Nun muss es uns gelingen, den Schnitt so hinzukriegen, dass diese Spieler in

zwei bis fünf Jahren in der A-Nationalmannschaft eine tragende Rolle spielen. WIE SEHEN SIE DIE ENTWICKLUNG UNTER TRAINER ROLF BRACK. SEIN INNOVATIONSDRANG STÖSST NICHT NUR AUF BEGEISTERUNG. Er ist der richtige Mann für die jungen Spieler, damit diese Anschluss an den Männer-Handball finden. Rolf Brack ist ein sehr leidenschaftlicher und kompetenter Ausbildner, von Lehrgang zu Lehrgang sind Fortschritte und ein roter Faden in Deckung und Angriff erkennbar. Er pflegt zudem eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Nachwuchs-Nationaltrainern. Um in die Top 15 und später vielleicht sogar in die Top 10 Europas zu kommen, brauchen wir Weitsicht, alles andere hätte nur die Wirkung eines Strohfeuers. WELCHE ENTWICKLUNG STREBT DER CEHI AN? Wir möchten unseren Bekanntheitsgrad steigern, man weiss oft gar nicht, wer wir sind und was wir machen. Wir möchten unseren Mitgliederbereich vergrössern und verjüngen, an jeder GV gibt es eine Schweigeminute, weil ein Mitglied verstorben ist. Im Auge haben wir ehemalige Nationalspielerinnen und Nationalspieler mit den Jahrgängen 1970 und jünger, hier sehen wir ein riesiges Potenzial. Je mehr Mittel uns zur Verfügung stehen, umso mehr Projekte können wir unterstützen. o

«CEHI SWISS HANDBALL NETWORK» «CeHI Swiss Handball Network» nennt sich der Club der ehemaligen Handball-Internationalen beider Geschlechter. Er besteht aus 240 Mitgliedern. Dazu zählen ehemalige Nationalspieler, Trainer der Auswahlmannschaften, Schiedsrichter mit internationalen Einsätzen und Persönlichkeiten, die sich für den Handballsport einsetzen. Der Mitgliederbeitrag beträgt 250 beziehungsweise 50 Franken. Ziel des Vereins, der seit dem Jahr 1975 besteht, ist die Entwicklung des Nachwuchses. Neben der individuellen Förderung der Toptalente unterstützt der CeHI aktuell die männliche U17-Nationalmannschaft in der Vorbereitung zum European Youth Olympic Festival. Zudem erhält der Organisator des Schweizerischen Minihandball-Festivals jeweils einen fixen Betrag. Der CeHI investiert jährlich rund 25‘000 Franken in die Förderung des Schweizer Handballs. www.cehi.ch. Präsident des CeHI ist der 40-jährige Patrick Bläuenstein (siehe Interview). Der dreifache Schweizer Ex-Internationale spielte für Zofingen, Suhr, St. Otmar St. Gallen und die Kadetten Schaffhausen und gewann dabei jeweils sechs Mal die Meisterschaft und den Cup.

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SCHLUSSPFIFF

«FÜR HANDBALL NEHME ICH

ABSTRICHE IN KAUF» Kreisläufer Mathias Kasapidis wechselt von NLA-Absteiger HSC Suhr Aarau zum dänischen Zweitligisten Sydhavsoerne. Der 28-jährige Zürcher Oberländer mit griechischen Wurzeln erläutert sein Auslandengagement und erklärt, weshalb er noch nie für das Schweizer Nationalteam auflief. Text: Stephan Santschi Foto: zVg.

SIE HABEN BEIM DÄNISCHEN ZWEITLIGISTEN SYDHAVSOERNE EINEN ZWEIJAHRESVERTRAG UNTERSCHRIEBEN. WIE KAM ES DAZU? In einer Liga im Ausland zu spielen, war schon immer ein Ziel von mir. Meine Freundin Kamilla Hvid Andersen ist Dänin, sie spielte zwei Jahre bei Yellow Winterthur und geht nun zurück nach Dänemark, um zu studieren. Ich zog in Betracht, sie zu begleiten. Mein Manager knüpfte Kontakte, es gab zwei, drei Interessenten und schliesslich wurde ich von Sydhavsoerne zu einem Probetraining eingeladen. Dort passte alles perfekt zusammen.

WESHALB HATTEN SIE SICH VOR ZWEI JAHREN ZU EINEM WECHSEL VON PFADI WINTERTHUR ZUM DAMALIGEN B-LIGISTEN SUHR AARAU ENTSCHIEDEN? Bei Suhr Aarau bekam ich die Chance und die Aufgabe, als Führungsspieler das Team weiterzuentwickeln. Die Mannschaft war jung und unerfahren, es gab viel Arbeit auf und neben dem Platz. Klar, bei Pfadi Winterthur spielte ich während Jahren um Titel, mir kam dort aber eine andere Rolle zu. In den zwei Jahren bei Suhr Aarau konnte ich mich als Persönlichkeit weiterentwickeln.

EIGENTLICH ERWARTET MAN VON DER JUNGEN GENERATION SPIELER, DASS SIE SICH FÜR EIN ENGAGEMENT IM AUSLAND ENTSCHLIESSEN. IHR WECHSEL KOMMT EHER ÜBERRASCHEND. (schmunzelt). Ich hatte durchwegs positive Reaktionen, alle freuen sich extrem für mich. Ich gehe aus meinem Nest, verlasse vorübergehend Familie und Freunde, viele können, dürfen oder wollen das nicht tun. Ich will es aber unbedingt. Ich werde bald 29 Jahre alt. Wer weiss, ob sich diese Chance noch einmal bietet?

UND NUN ALSO DÄNEMARK. WELCHE ERSTEN EINDRÜCKE HABEN SIE SAMMELN KÖNNEN? Das Niveau ist sehr hoch, eine Stufe höher als in der Schweiz. Der Handball ist schneller, technisch anspruchsvoller und physisch stärker. Sydhavsoerne ist ein Verein in der zweithöchsten Liga, der mit neun Neuzuzügen die Mannschaft so zusammenstellt, um nächste Saison aufzusteigen. Dazu will ich meinen Teil beitragen. Am 20. Juli ist Trainingsstart und ich freue mich auf den ersten Ernstkampf im Cup gegen den erneuten Meister Kolding Kopenhagen.

DEN ABSCHIED AUS DER SCHWEIZ HÄTTEN SIE SICH BESTIMMT ANDERS GEWÜNSCHT. SIE STIEGEN LETZTE SAISON MIT SUHR AARAU AUS DER NLA AB. Ja, ich gehe mit einem weinenden Auge. Wir hatten mit Suhr Aarau eine schwierige Saison, mit viel Auf und Ab. Wir hatten bis zum letzten Spiel die Möglichkeit, in der NLA zu bleiben. Es braucht noch Zeit, um das zu verdauen. Wir haben mit guten Ergebnisse gegen die Topteams St. Otmar, Wacker Thun und Kriens-Luzern bewiesen, dass wir mithalten können, sammelten aber zu wenig Punkte gegen die direkten Konkurrenten aus Stäfa und Gossau.

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SIE SIND GELERNTER BANKKAUFMANN, ARBEITETEN STETS NEBEN DEM HANDBALL. WERDEN SIE IN DÄNEMARK PROFI SEIN? Zu Beginn, ja. Später strebe ich einen 30- bis 40-Prozent-Job an, in welchem Bereich ist noch nicht absehbar. Ich bin da nicht sehr anspruchsvoll. Ich mache diesen Wechsel wegen meiner Liebe zum Handball, deshalb nehme ich bei Job und Wohnung gewisse Abstriche in Kauf. SYDHAVSOERNE VERPFLICHTETE SIE UNTER ANDEREM, WEIL MAN SIE POLYVALENT EINSETZEN KANN. Das

war einer der Hauptpunkte, ja. Ich kann im Mittelblock decken, bringe im Umschaltspiel ein gewisses Tempo mit und kann auch im Angriff meine Stärken ausspielen. TÖNT NACH EINEM KREISLÄUFER, DEN EIGENTLICH AUCH DIE SCHWEIZER NATIONALMANNSCHAFT GEBRAUCHEN KÖNNTE. EIN LÄNDERSPIEL HABEN SIE ABER NOCH KEINES ABSOLVIERT. WESHALB? Nach meinen Einsätzen in den Junioren-Nationalmannschaften war ich 2010 bei den Lehrgängen dabei und sollte am Yellow Cup mein Debüt geben. Dann zog ich mir einen Kreuzbandriss zu. Als ich wieder fit war, figurierte ich nicht mehr im erweiterten Kader. Seither war ich beim Verband nie mehr ein Thema. Für mich wäre es etwas vom Grössten, für die Schweiz aufzulaufen. o


3. Handball Unternehmer Forum Programm

Handball Unternehmer Forum

Änderungen vorbehalten

Freitag, 28. August 2015 ab 13.00 h

Anmeldung im Sport- und Kongresszentrum Arosa / Gepäckabgabe

13.30 – 13.50 h

Prof. Dr. Giorgio Behr Unternehmer Präsident Verwaltungsrat BBC Group

14.00 – 14.20 h

Urs Berger Schweizer Assekuranz: Solide unterwegs aber nicht immer Präsident Schw. Versicherungsverband beliebt

14.20 - 14.45 h

Panel mit Fragerunde Hr. Behr und Hr. Berger

USUS Unternehmen Sport - Unternehmen & Sport

Pause 15.20 – 15.40 h

Hans Ulrich Lehmann Self-made Unternehmer

Richtig entscheiden, leicht gemacht!

15.50 – 16.10 h

Dr. Simon Osterwalder Netzwerke - lokale Pulsadern einer globalen digitalen Welt Geschäftsführer Swisscable Managing Partner Bratschi Wiederkehr & Buob Rechtsanwälte

16.15 - 16.40 h

Panel mit Fragerunde Hr. Lehmann und Hr. Osterwalder

16.40 h

Netzwerk-Apéro im Foyer

19.00 – 24.00 h

Nachtessen in einer Berghütte

Handball-Networking

Samstag, 29. August 2015 10.00 – 10.20 h

Dr. Markus R. Neuhaus Präsident Veraltungsrat PwC

Regulierung und Compliance, im Spannungsfeld zwischen Wertschöpfung, Risikomanagement, Reputation und Kosten; und was hat das mit Sport zu tun?

10.30 - 10.50 h

Prof. Dr. Bernhard Jost Chefarzt Kantonsspital St. Gallen

Ethik und Spitzenmedizin (inkl. kurzem Exkurs „die Handball-Schulter“)

10.55 - 11.15 h

Panel mit Fragerunde Hr. Neuhaus und Hr. Jost Pause

11.30 – 11.50 h

Bernard Maissen Chefredaktor Schweizerische Depeschenagentur AG (sda)

Auswege aus der Medienfalle

11.50 - 12.30 h

Workshops Best practice im Schweizer Handball

Panel und Diskussionen

12.45 - 13.10 h

Daniel Eckmann Klaus-Metzler-Eckmann

3. HUFO - eine (ethische) Reflexion der HUFO-Themen 2014

anschliessend

Stehlunch

Rahmenprogramm

SHV Projekte/Plattformen werden im Kongresssaal visuell dargestellt

Nachmittagsprogramm ab 14.00 h

Sponsoren

Sport in der guten Arosa Luft (Fussball-/Eishockey Match), Golf, Wandern

Patronate

Arosa Tourismus • Sport- und Kongresszentrum Arosa • 7050 Arosa • +41(0)81 378 70 27 • mice@arosa.ch • www.kongress-arosa.ch


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