Fazit 171

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fazitmagazin.at

#171

FA ZITGESPR ÄCH

Angepasst war gestern

Nr. 171 2/2021 EURO 4,50 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt A-8010 Graz P.b.b. 04Z035487 M

Elie Rosen im Interview

FAZIT

FA ZIT THEMA PANDEMIE

Licht am Ende des Tunnels?

April 2021

FA ZITESSAY

Lukas Mandl über die Gefahren von Fake News für unsere Gesellschaft Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.


www.merkur.at

CRAFTS ARTS

Wir zwei machen uns zum Wunder Mensch


Editorial

Von Christian Klepej

V

or tatsächlich 17 Jahren, in Worten sind das siebzehn Jahre, haben wir uns entschlossen, ein neues gedrucktes Monatsmagazin zu gründen. Gut, das Internet war in Österreich damals noch nicht so richtig zuhause. Ein Magazin – wie es von Anfang an als »Claim« Verwendung fand – »für Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden«. Nicht so wichtig ist dabei der Umstand, dass wir erst seit 2009 »Fazit« heissen, denn das ist eine andere Geschichte. Seit 17 Jahren sind wir also Monat für Monat, zehn mal jährlich, pünktlich erschienen. Eine einzige Ausnahme gab es im Mai letzten Jahres, die Ausgabe 162 war als »Fazit 161x« online zu lesen, eine Notwendigkeit aus dem ersten und bisher schärfsten Lockdown in einer auch heute noch alles beherrschenden Pandemiekrise. Gute 15.000 Seiten haben wir mit Inhalt gefüllt und mehr als vier Millionen Exemplare von Fazit wurden verschickt. Vor bald zehn Jahren haben wir dann eine nach der Gründung zweite strategische Entscheidung getroffen: Wir wollten und wollen noch stärker auf redaktionelle Qualität in der Produktion unseres Magazins setzen.

Wirtschaft und mehr aus dem Süden. Nun seit mehr als siebzehn Jahren!

Soll heissen, wir investieren im Grunde alles, was wir als Gewinn erwirtschaften umgehend zurück in noch mehr Recherchestunden, noch mehr Fototermine oder noch mehr Autoren für Fazit. Im Zentrum jeder Ausgabe stehen das Fazitgespräch, prominent am Cover in Szene gesetzt, sowie das Fazitthema, das Nummer für Nummer versucht, brisante Themen auszuleuchten, auf Details hinzuweisen und Informationen so zusammenzufassen, dass sie dem Leser einen Mehrwert bringen. Beim Fazitgespräch, es sind bald 100 Interviews, die wir unter dieser Marke geführt haben, wollen wir mit unseren Gesprächspartnern durchaus diskutieren, sie dabei aber nicht belehren und deren Tun und Schaffen möglichst klar und aufschlussreich darstellen. Dabei haben wir schon immer auch auf die Fotografie als notwendige und unerlässliche Ergänzung zum Text gesetzt. Marija Kanizaj fotografiert diese Gespräche regelmäßig und regelmäßig sind ihre Fotos ein wahrer Augenschmaus und lassen mich als Gestalter dieser Seiten oft wünschen, noch mehr als die aktuell zehn (!) Seiten zur Verfügung zu haben. Neben Kanizaj sind es auch Erwin Scheriau und Heimo Binder, die das Fazitgespräch herausragend fotografieren, Binder zeichnet außerdem in aller Regel für das Fazitportrait als Fotograf verantwortlich, wo er den so angenehmen Texten, mit denen Volker Schögler heimische Kleinst- bis Großunternehmen präsentiert, einen würdigen illustrativen Rahmen gibt. Womit wir bei unserer Textredaktion sind und ich hier aus Platzgründen nur auf die ständigen Mitschreiber eingehen kann. Volker Schögler also, der neben den Unternehmensportraits auch noch monatlich die Fazitbegegnung, einen Plausch mit interessanten Persönlichkeiten, verfasst. Zudem ist er meist, gemeinsam mit dem für das Fazitgespräch hauptverantwortlichen Redakteur Peter K. Wagner Interviewer. Wagner wiederum schreibt oft auch das Fazitthema und ist mir nicht wegzudenkende Stütze in unserer Kulturredaktion, die immer zwei und immer öfter auch vier Seiten zur Verfügung hat. Auf diesen Kulturseiten lese ich zudem gerne die Geschichten von Michael Petrowitsch, einem umtriebigen Steirer und

Kulturisten, den wir vor drei Jahren fürs Fazit entdeckt haben. Weil das Fazitthema schon Erwähnung fand, fällt mir Johannes Roth ein, der das neuerdings immer öfter verantwortet und immer interessante Geschichten vorlegt. Nicht wegzudenken ist Josef Schiffer, der als wahre Schreibmaschine den gesamten PR-Bereich perfekt abdeckt. Seit der Ausgabe 96 haben wir den Fazitessay als Fixpunkt. Oft waren und sind das interessante Zweitabdrucke, immer öfter auch exklusiv für Fazit geschriebene Texte. Da gilt es Laura Moazedi hervorzuheben, die uns mit mehr als lesenswerten Lesestoff eingedeckt hat. Möglich machen alle Seiten in letzter Konsequenz unsere Anzeigenkunden, die von Herausgeberkollegen Horst Futterer und unserem Grazer Anzeigenleiter Gerald Gaksch – unterstützt im Backoffice durch Vanessa Fuchs – offenbar so gut betreut werden, dass sie uns auch in schwierigen Zeiten die Treue halten. Ich habe in meinen Aufzählungen sicher einige vergessen, das werde ich nachholen, stellvertretend sei da Johannes Tandl, der dritte im Gründungstrio genannt, der seiner Aufgabe, das Heft abzuschließen, vortrefflich nachkommt. Danke an alle. Und danke an alle Leser und Inserenten. Auf viele weitere gute Jahre! n

Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at FAZIT APRIL 2021 /// 3


Inhalt Fazit April 2021

Licht am Ende des Tunnels?

Wer sich gerne auf dünnem Eis bewegt, versucht, der Coronakrise Positives abzugewinnen. Nicht einmal ganz aussichtslos.

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Fotos: Adobe-Stock, Marija Kanizaj, Enlarge, Heimo Binder (2), Caroline Minjolle

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Angepasst war gestern

Ein Fazitgespräch mit Elie Rosen, dem Präsidenten der jüdischen Gemeinde Graz, über Bodyguards, die UNO und Israelkritik.

Die Gefahren von Fake News

Der EU-Parlamentarier Lukas Mandl über Desinformation und journalistische Mängel, die die Pressefreiheit ausbremsen.

Guillaume Bruère im Kultum

Der französische Maler ist mit seinen neuen Arbeiten in einer Soloschau im Grazer Kulturzentrum bei den Minoriten zu sehen. Seite 80

Ausgabe April 2021 XVIII. Jahrgang Nr. 171 (2/2021) FAZIT © Klepej & Tandl OG, Graz Alle Rechte vorbehalten. Mit »Anzeige« und »l« gekennzeichnete Beiträge sind entgeltliche Einschaltungen.

4 /// WILLKOMMEN IM FAZIT


17 Jahre Wirtschaft und mehr.

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Rubriken Editorial 5 Politicks 14 Investor 32 Immobilien 70 Alles Kultur 80 Schluss 82

Liebe Leser!

Geburtstagsfeiern mitten während einer Pandemie sind schrecklich. Nachdem Fazit bereits um die Party zum 16. Jahrestag umgefallen ist, passiert uns das jetzt auch beim 17. Die gedruckte Jubiläumsausgabe gibt es natürlich trotzdem. Und den 18. Geburtstag feiern wir nächstes Jahr dann umso intensiver. Hoffentlich! Die letzten zwei Kilometer beim Marathon sind die schlimmsten, heißt es. Im Fazitthema erkennen wir einen Lichtschimmer am Horizont, der das Ende des Corona-Tunnels ankündigt.

Das Fazitgespräch führten wir mit Eli Rosen, dem Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Graz. Im Gespräch fiel folgender Satz, der die Situation der Grazer Juden gut beschreibt: »Ich konzentriere mich lieber darauf, was gut ist, und jammere nicht dem nach, was nicht ist.«

Während Theater und Oper geschlossen bleiben, dürfen Ausstellungen und Museen trotz anhaltender Pandemie wieder besucht werden. Fazit war bei »Dead & Alive. Alte Meister«, einer Soloschau von Guillaume Bruère, bei der sich der in Berlin lebende französischen Maler mit weltbekannten Werken christlicher Kunst von Caravaggio bis Dürer oder Rembrandt auseinandersetzt. Gutes Lesen! -red-

Von Enten und Monstern

Noch bis 18. April läuft auf dem Schloßberg die Ausstellung »Duckland« von Florian Satzinger. Volker Schögler hat sie besucht.

IMPRESSUM

Schöne Dinge

Ein Porträt des Grazer Antiquitätenhändlers Rochus Probst und sein Selbstverständnis als Vermittler schöner Dinge.

Redaktion Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Katharina Kocher-Lichem, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Peter Pichler (Satz), Vanessa Fuchs (Organisation)

8 d olg ng #3 f r E hru 44 Fü Seite

Lektorat AdLiteram

Außenansicht P Seite 38

Medieninhaber & Verleger Klepej & Tandl OG Chefredaktion Christian Klepej Mag. Johannes Tandl

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eter Sichro über den religiös vsky mo Faschismus der T tivierten aliban.

Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl

Druck Walstead-Leykam

Vertrieb & Anzeigenleitung Horst Futterer

Kundenberatung DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec, Simona Kokol

Titelfoto von Marija Kanizaj

Redaktionsanschrift Schmiedgasse 38/II, A-8010 Graz T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin

FAZIT APRIL 2021 /// 5


Foto: Adobe Stock


Fazitthema

Pandemie Licht am Ende des Tunnels? Von Johannes Roth

Wer sich gerne auf dünnem Eis bewegt, versucht, der CoronaKrise Positives abzugewinnen. Andererseits: Ganz so aussichtslos, wie das auf den ersten Blick scheint, ist es nicht.

FAZIT APRIL 2021 /// 7


Fazitthema

E

in Jahr COVID, ein Jahr Krise. Gönnen wir uns den Blick zurück: Genau vor einem Jahr war das Land im ersten Lockdown. Es war ein anderer Lockdown, als wir ihn heute erleben. Verbunden mit mehr Angst, aber auch mit mehr Respekt vor den Vorschriften. Man hatte Hoffnung: Dass, wenn man nur den Vorgaben der Regierung folgen würde, diese absurde Krise in wenigen ochen vorbei wäre. Insofern fiel uns der erzicht auf die Gastronomie nicht wirklich schwer, die Befriedigung des Konsumbedürfnisses ließ sich während dieser absehbaren Zeit leicht über Amazon, Zalando und Co bewerkstelligen. Diejenigen, die das Glück hatten, ihre Kurzarbeit im ome ffice verbringen zu dürfen, freuten sich gar über die unverhoffte Gelegenheit zum Durchatmen. Das ist lange her. So richtig mühsam wurde COVID eigentlich im Sommer: Als das erste Mal wieder die Grenzen dicht gemacht wurden, dämmerte es dem einen oder anderen – die schon überwunden geglaubte Krise hatte durchaus Potenzial, in die Verlängerung zu gehen; das berühmte Licht am Ende des Tunnels verblasste zusehends. Gastround Handels-Lockdown erwiesen sich als zunehmend bitter und die rl sung ome ffice in vielen Fällen als otl sung, mit der man so etwas wie einen Arbeitsalltag bestenfalls simulieren konnte. in chreibtischeck und ein ugang sind eben keine Büroinfrastruktur, zumal dann, wenn es gilt, die Arbeitsleistung mit Kinderbetreuung zu verbinden. Ein Jahr COVID ist ein Jahr improvisiertes Leben. Allerdings gibt es – neben unbestritten vielen Verlierern – in wirtschaftlicher, institutioneller und gesellschaftlicher Hinsicht durchaus auch positive Effekte der Krise. Und wer genau hinsieht, der vermag tatsächlich ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Immunisierung schreitet voran

Da ist zunächst die Immunisierung der Bevölkerung. Auch wenn bei der Bestellung, Verteilung und Zuteilung der Impfdosen zunächst einiges schief gegangen ist, kommt das Programm nun langsam in die Gänge. In der Steiermark waren bei Redaktionsschluss 380.000 Menschen zur Impfung angemeldet, knapp 115.000 waren bereits mit der ersten Dosis geimpft. Das Positive

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daran: In vielen Ländern wurden die Impfungen ausgesetzt, weil man dem Impfstoff nicht genügend Vertrauen entgegenbrachte. Die steirische Impfstrategie hingegen folgt der Wissenschaft, die übereinstimmend erklärt, dass die Chancen, die eine Impfung mit AstraZeneca mit sich bringen, das Risiko eines Venenverschlusses überwiegen würden. Wann denn nun alle über 65-Jährigen geimpft sein können? »Wir planen, mit nde pril alle über geimpft zu haben , sagt der steirische Impfkoordinator Michael Koren. ieses iel sei schaffbar, wenn AstraZeneca die Lieferungszusagen tatsächlich einhalte. Dass sie das nicht tut, könne durchaus passieren, dämpft Koren die rwartungen, denn die Firma habe sich bislang als nicht grade zuverlässig erwiesen. »Momentan ist es so, dass wir den Impfstoff von fizer sicher kriegen, die sind sehr verlässlich – damit schaffen wir . rstimpfungen. ie nderung der bundesweiten Impfstrategie wurde umgehend vollzogen. »Wir haben noch jene Gruppen geimpft, die vereinbart waren, das waren die ehrer. Hier wurden noch 17.000 Personen geimpft, danach ging jede Impfung an eine Person über 65 Jahre. Dass zu Redaktionsschluss übrigens mehr üngere als ltere geimpft worden waren, ist nur auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Bislang, so Koren, sei AstraZeneca ja nur für die unter 65-Jährigen zugelassen gewesen. Erst ab 5. März sei eine Verimpfung an alle Altersgruppen möglich geworden. Tatsächlich hatten Studiendaten, die erst während der letzten Februartage als orab ublikationen verfügbar wurden, die Empfehlung einer Zulassung für alle Altersgruppen möglich gemacht. Die Daten, die im Rahmen der breiten Anwendung des Impfstoffs in England und Schottland erhoben wurden, lieferten – spät, aber doch – »robuste Ergebnisse zur guten Wirksamkeit des Impfstoffs in höheren Altersgruppen bereits nach einer Impfstoffdosis , so das obert Koch Institut in einer ussendung. avor galt es, die vorhandenen Dosen schnellstmöglich an jene Risikogruppen zu verimpfen, die AstraZeneca erhalten durften – zum Beispiel an flegepersonal, ädagogen oder olizisten. Mit Impfstoff anderer Provenienz waren bis Mitte März 9.500 Bewohner von ltenheimen geimpft, . flegekräfte und . terne. ie Kleine eitung zählt weiter auf . über ährige, .

»Ein Jahr COVID ist ein Jahr improvisiertes eben.

Fotos: Gesundheitsfonds/Fischer, LK/Alexander Danner

Für den steirischen Impfkoordinator Michael Koren ist das Ziel, alle über 65-Jährigen bis Ende April geimpft zu haben, schaffbar; allerdings nur, wenn AstraZeneca die Lieferungszusagen tatsächlich einhält.


Fazitthema

Landwirtschaftskammerdirektor Werner Brugner zeichnet ein differenziertes Bild der Corona-Folgen: So dürften die Erfolge einzelner Landwirtschaftssegmente nicht darüber hinwegtäuschen, dass andere Segmente dramatische Einbußen hinnehmen mussten.

Hochrisikopatienten, 13.000 KAGes-Mitarbeiter, 6.000 niedergelassene rzte Ob direkter Erfolg der Impfstrategie oder nicht: die COVID-Mortalität in den lten und flegeheimen sank jedenfalls signifikant. Es gibt also Hoffnung. »Man sagt, dass dann, wenn alle über ährigen geimpft sind, eine ückkehr zur ormalität wieder m glich ist , erklärt Michael Koren. Man k nne nicht genau sagen, wann das sein werde, da es von der Lieferung der Impfstoffe abhängig sei. »Wenn der Impfstoff aber da ist, dann sind wir gerüstet , sagt Koren. nders als andere Bundesländer haben wir eine Impfkooperation mit niedergelassenen rzten. nd wir haben Impfstraßen, sodass wir doch igtausende pro oche impfen können. Wir sind übrigens die Ersten, die den niedergelassenen Bereich breit eingebunden haben. Es ist wichtig, dass die Bevölkerung zu den Hausärzten kommt, deswegen haben sich die anmelden k nnen – und rzte haben sich tatsächlich als impfwillig erklärt. Bei aller Kritik daran, dass Mitte März immer noch viele über 80-Jährige auf ihren Impftermin warten mussten, bleibt also doch festzuhalten, dass diese Situation keineswegs dem Mangel an politischer Managementfähigkeit auf Landesebene geschuldet ist.

Corona befeuert Home Office und Digitalisierung

Auf der Suche nach dem Positiven an COVID-19 wird man darüber hinaus schnell im arbeits- bzw. steuerrechtlichen und im digitalen Bereich fündig. Hier sind es vor allem zwei Themen, die durch die Pandemie einen richtigen Schub erlebt haben: die österreichweit verbindlichen egelungen für ome ffice – und ein deutlich entgegenkommenderer steuerlicher Rahmen. So wurden zum Beispiel die erbungskostenregelungen für ome ffice usgaben angepasst. Bis zu 300 Euro (statt bisher 150) können jetzt geltend gemacht werden. Um Werbungskosten für ergonomisches Mobiliar geltend machen zu können, genügt übrigens jetzt, wenn man age pro ahr im ome ffice verbringt, bislang musste man noch age von zu ause aus arbeiten. arüber hinaus haben es breite F rderungen den nternehmen erm glicht, die notwendigen technischen Voraussetzungen für ihre Mitarbeiter zu schaffen. nd wenn auch ome ffice immer noch eine ereinbarungssache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist, so ist der jüngst neu abgesteckte arbeitsrechtliche Rahmen doch als deutlicher Fortschritt gegenüber der alten egelung zu werten. Unbestritten positiv ist natürlich auch der Digitalisierungsschub – vor allem im Bildungsbereich. Home Schooling oder »Distance earning , aber auch andere digitale Bildungskonzepte für jede Altersstufe sind nun plötzlich gesellschaftsfähig geworden. Die erzwungene Beschäftigung mit den Möglichkeiten, die digitale Kommunikation zur ualifikation zu nutzen, bereichert jedenfalls das Bildungs- und das Weiterbildungsangebot. Alleine die Digitalisierungsoffensive der steirischen Schulen kann sich sehen

lassen. Von Leistungswerten wie denen, die etwa die steirische Landesregierung Ende Jänner vermelden konnte, können bundesdeutsche Metropolen nur träumen: 90 Prozent der steirischen Bundesschulen sind bereits ans Glasfasernetz angeschlossen – das Ergebnis von massiven Anstrengungen, die vergangenes Jahr unternommen worden waren, um die digitale Infrastruktur, mobiles Breitband und das Glasfasernetz weiter auszubauen, um, wie A1-Chef Thomas Arnolder sagt, »Unternehmen, Gemeinden und Bildungseinrichtungen mit ultraschnellem Breitband zu versorgen. uch der nteil der mit Glasfaser versorgten flichtschulen wachse kontinuierlich, so Arnolder. Etwas holprig – vorsichtig ausgedrückt – gestaltete sich vergangenes Jahr der Einstieg in die lockdownbedingte erste Home-Schooling-Phase unter anderem deshalb, weil es an den notwendigen Endgeräten mangelte. Das ändert sich: Das Projekt digitale chule des Bundesministeriums für Bildung, issenschaft und Forschung, das mit Millionen uro budgetiert ist, sieht vor, dass ab jedem der . steirischen Kinder in der . chulstufe und einmalig auch in der . chulstufe ein digitales Endgerät zur Verfügung gestellt wird. Aber auch die Stadt Graz lässt sich nicht lumpen m , Millionen uro sollen alle 63 Schulen der Stadt Graz mit »schnellem Internet, einem PC pro Klasse, vier Laptops für das Lehrerzimmer und einem Laptop für das irektorenzimmer ausgestattet werden , berichtet F. at. chüler und auch ehrer werden zusätzlich mit diversen Fortbildungsmaßnahmen durch Fachleute begleitet, um den digitalen Wandel im Bildungswesen pädagogisch richtig einleiten zu können.

E-Commerce boomt

Die Digitalisierung, die durch Corona einen deutlichen Schub erfahren hatte, ist natürlich auch in der Wirtschaft spürbar. Dass Corona einen wahren Boom bei Onlinehändlern im In- und Ausland ausgelöst hat, ist für dieselben zweifellos auch ein positiver Effekt. Tatsächlich haben die Wochen des Lockdowns auch solche Handelsunternehmen dazu motiviert, sich Onlinevertriebswege zu erschließen, die davor hinsichtlich der Digitalisierung eher träge gewesen waren. nternehmen wie das steirische iceshops profitieren enorm von diesem Boom iceshops entwickelt nlineshops in den unterschiedlichsten roduktsegmenten. Fast . Pakete verlassen täglich das Logistikzentrum, alle vier Sekunden verkauft einer der nlineshops von iceshops ein rodukt, wobei die Palette von der Handcreme bis zum Swimmingpool geht. Fast eine Million rodukte sind über die ommerce sungen des steirischen Unternehmens ständig verfügbar. Schon vor orona war iceshops gefragt, bis rozent nternehmenswachstum pro ahr waren die egel. tatt geplanter Millionen uro stieg der msatz auf Millionen uro. Mehr als die älfte des achstums, schätzt iceshops o Geschäftsführer Christoph Schreiner, sei Corona geschuldet, berichtet das StartupFAZIT APRIL 2021 /// 9


Fazitthema

Magazin

er Brutkasten .

Sind die wirtschaftlichen Verluste aufholbar?

Gesamtökonomisch gesehen halten sich die positiven Effekte der Pandemie natürlich in engen Grenzen. In sehr, sehr engen Grenzen, um genau zu sein. Zunächst einmal hat die Krise vergangenes Jahr ein kumuliertes Schadensausmaß von 30 Milliarden Euro verursacht, gemessen an entgangener Wertschöpfung. Der Schaden sei nur insofern nicht irreparabel, ist IV-Chefökonom Christian Helmenstein überzeugt, als man rein theoretisch davon ausgehen könnte, dass das Wachstum der nächsten Jahre diesen Schaden überkompensieren werde. »Das allerdings setze voraus, dass man in der österreichischen Volkswirtschaft die Potenzialwachstumsphase anheben kann, und da wäre die irtschaftspolitik gefragt. Die Erfahrung aus der Lehman-Krise sei jedoch eine andere. Man müsse daher davon ausgehen, dass der Schaden nicht aufgeholt

wird, denn nach Lehman sei es ja auch nicht gelungen, die Einkommensverluste wettzumachen, so Helmenstein. Und hier ist sie auch schon, die positive achricht enn es ordentlich läuft, dann werden wir auf einen achstumspfad zurückkehren , so elmenstein. Wir würden aber nicht mehr das Wachstum erreichen, das wir bräuchten, um den Schaden überzukompensieren. Der Schaden wäre noch deutlich höher ausgefallen, hätte der Staat nicht durch Stabilisierungsmaßnahmen helfend eingegriffen. »Diese Hilfen sind allerdings um den Preis einer höheren Staatsverschuldung lanciert worden, auch das wird uns noch über viele ahre oder ahrzehnte begleiten. r, so elmenstein, würde dafür plädieren, alles daran zu setzen, um diesen Schuldenberg bis zum Ende dieses Jahrzehntes wieder abgebaut zu bekommen. »Ein Staat, der keine Schulden hat, belastet die gegenwärtige Generation zu stark, ein Staat mit einer übermäßigen Verschuldung belastet künftige Generationen zu stark , sei ein aradigma, das für

Fotos: AMS/Frankl, IV/Karl Michalski

Der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe sieht bereits eine deutliche Belebung des Arbeitsmarktes: »Wir haben im gesamten Februar mehr offene Stellen (+ 6,3%) hereinbekommen als im Februar des Vorjahres.

Vor dem Aufsetzen und nach dem Absetzen gründlich Hände waschen! Ziehen Sie die FFP2-Maske oben aufs Nasenbein und drücken Sie den Nasenbügel fest.

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Fazitthema

IV-Chefökonom Christian Helmenstein plädiert dafür, dass die jetzt aktive Generation die Corona-Staatsschulden bis 2030 abbaut und nicht auf kommende Generationen überwälzt.

Investitionen gelte. »Wenn man einen Tunnel baut, dann wirkt diese Investition auch für künftige Generationen. Deswegen ist es richtig, diesen unnel mit chulden zu finanzieren, die dann auch die nächsten Generationen noch zurückzahlen. Künftige Generationen partizipieren also von einem utzen, den sie auch bezahlen müssen. »Diesen Vorteil sehe ich bei Corona überhaupt nicht. Was wir mit den staatlichen ilfen tun, ist, die negativen Folgen für die jetzt lebende Generation möglichst zu minimieren. Und das bedeutet natürlich, dass es auch unser Job ist, dass dieser Schuldenberg von der jetzt lebenden Generation abgebaut wird. o viel zur makroökonomischen Ebene. Auch auf mikroökonomischer Ebene kann der Ökonom der Krise nicht wirklich Positives abgewinnen. »Unternehmen, die vor COVID eine unzureichende Eigenkapitalausstattung hatten, werden nach der Krise aus dem Markt austreten. ositiv zu werten ist allenfalls das ie des chuldenabbaus.

Denn weil wir schon ein Höchststeuerland sind, ist ein weiteres rh hen der teuerlast kein taugliches Mittel. as das angeht , so Helmenstein, »wäre es wichtig, sich von einem statischen zu einem dynamischen Gleichgewichtsbegriff, was unseren Staatshaushalt angeht, zu bewegen . as heißt s geht nicht darum, wie Helmenstein es ausdrückt, »Einnahmen und Ausgaben in Übereinstimmung miteinander zu bringen bzw. Einnahmenüberschüsse zu benötigen, denn da hätten wir erhebliche Schwierigkeiten: teuern erh hen und inschnitte ins soziale etz. namisches Gleichgewicht aber heißt: Ich muss in der Lage sein, die Ausgabendynamik deutlich über die Einnahmendynamik zu bringen. ir sprechen also über die uwächse, nicht das iveau der innahmen und Ausgaben. Die Kunst des Regierens muss darin bestehen, die Zuwächse der Ausgaben ständig unter den Zuwächsen der Einnahmen zu halten. Und die werden wir haben, wenn die Wirtschaft wieder zu wachsen beginnt, was bedeutet, dass die

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Fazitthema

Ausgaben nicht im gleichen Tempo mitgesteigert werden können. Wenn man das konsequent machte, dann würde es gelingen, den chuldenberg bis wieder abzutragen. as kann gelingen, man sehe dies am Abbau der Staatsverschuldung von Ländern wie Deutschland, Österreich oder Irland in der Post-Lehman-Phase bis . ir brauchen uns also nur uns selbst zum orbild zu nehmen , so elmenstein. nsonsten fällt dem hef konom an ositivem zu Corona ein: der Bewusstseinsschub für Digitalisierung und moderne Arbeitsorganisation. »Positiv ist auch, dass uns auch die Grenzen der Digitalisierung aufgezeigt werden. Beispielsweise wenn es um eadership in komple en ituationen geht oder wenn es darum geht, Kreativitätsprozesse zu installieren. Hier kann die persönliche Interaktion nicht vollständig durch Digitaltechnologie abgel st werden.

Der Arbeitsmarkt gibt Anlass zur Hoffnung

Bleibt noch der Arbeitsmarkt. Auch der ist insofern positiv zu werten, als es leichte Anzeichen von Entspannung gibt. »Wir bemerken seit Wochen eine leicht sinkende Arbeitslosigkeit und beobachten die Entwicklung wöchentlich. Aktuell entlasten die Arbeitslosenzahlen im Bau mit einem Rückgang von aktuell 13 Prozent und ein ückgang der rbeitslosigkeit im andel von rozent am stärksten. nmerkung tand . . , so M Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe. Wie überall hänge die Entwicklung der Arbeitslosigkeit stark von den Lockdowns, also von der weiteren Entwicklung der Ansteckungszahlen ab. »Die beginnende wärmere

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Jahreszeit und eine höhere Durchimpfung werden sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken. Ab Sommer hoffen wir auf eine starke Dynamik am Arbeitsmarkt, die wieder bessere Chancen für Jobsuchende bringen wird. us icht des M Geschäftsführers werden auch die neuen Formen der Arbeitsorganisation die Krise überdauern. »Home Office wird in vielen irtschaftsbereichen ein hema bleiben, wir merken das in der eigenen Organisation. Die Betreuungsaspekte werden eine Rolle spielen, aber vor allem die Zeitersparnis bei eisebewegungen und für die Fahrt zum und vom rbeitsplatz. Mittelfristig werde ortsunabhängiges rbeiten hancen für Beschäftigte und Unternehmen bringen: Die Suche nach neuen Mitarbeitern kann örtlich deutlich ausgedehnt werden, wenn es verstärkt die Möglichkeit gibt, außerhalb des Unternehmens zu arbeiten. Hier hat man ein deutlich höheres Arbeitskräftepotenzial, ganz abgesehen von Einsparungspotenzial bei der Büroinfrastruktur. Der Arbeitsmarkt bleibt dennoch durchwachsen. »In Summe hatten wir nde Februar um knapp zehn rozent weniger offene tellen als vor einem ahr bei uns gemeldet , erklärt nobe. »Allerdings hat sich – wenn wir den Zugang an offenen Stellen vom Februar betrachten – in diesem letzten Monat etwas getan ir haben im gesamten Februar mehr offene tellen , hereinbekommen als im Februar des orjahres. a sind natürlich achzieheffekte dabei und Betriebe, die vorhaben, jetzt wieder verstärkt ihre Geschäfte aufzunehmen, suchen dafür vorher ver-


Fazitthema

stärkt ersonal. ine stärkere achfrage gibt es aktuell im ienstleistungsbereich, im Handel, im Bau, in der Produktion sowie im ektor Gesundheit und oziales. Bleibt noch die Frage nach ffekten aus dem massiven Einsatz von Kurzarbeit. Snobe: »So etwas gab es noch nie und es fehlt daher der Vergleich. Ich gehe davon aus, dass einige nternehmen nach der verpflichtenden einmonatigen Behaltefrist nach Ende der Kurzarbeit ihren Personalstand anpassen werden. Aber auch letzten Sommer, als viele Betriebe [Anmerkung: vor dem 3. Lockdown] ihre Kurzarbeit beendet haben, stieg die Arbeitslosigkeit nicht sprunghaft an. Jedenfalls hat die Kurzarbeit viele Dienstverhältnisse gerettet und ich denke, dass die Betriebe – die ja wissen, wie schwer es ist, Fachkräfte zu bekommen – kein isiko eingehen werden.

Landwirtschaft: Licht und Schatten

atsächlich profitiert haben von orona schlussendlich eile der Landwirtschaft: Regionalität und Direktvermarkter stehen wieder hoch im Kurs bei den heimischen Konsumenten. Der Ab-Hof-Verkauf etwa stieg um satte rozent. Insgesamt vermeldet eine Analyse der AMA ein Wachstum der Haushaltsausgaben um fast eine Milliarde Euro. Bio boomt bei der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte, inwieweit der wertmäßige Zuwachs von erstmals über zehn Prozent jedoch Corona zuzurechnen ist, lässt sich nicht genau sagen. Im Gesamtjahr betrug das msatzwachstum durch landwirtschaftliche Erzeugnisse mit dem Label Bio rozent. ie erschiebung vom ebensmitteleinzel-

handel zu anderen Einkaufsquellen war zwar spürbar, die OnlineBestellungen wuchsen aber weniger, als man erwartet hatte: Ihr nteil betrug auch nur , rozent. orona jedenfalls verändert die Werthaltungen des Konsumenten – die wesentlichen Trends der vergangenen Jahre (mit Ausnahme des Außer-HausVerzehrs) setzen sich zwar trotz Corona fort, die Pandemie hat aber einige dieser Trends deutlich verstärkt: Herkunft & Regionalität, Bio und Convenienceprodukte. Allerdings ist, wo Licht ist, gerade bei Corona auch sehr viel Schatten. Denn jene Teile der Landwirtschaft, die von den veränderten Bedingungen profitieren konnten, machen nur eine Facette des Gesamtbildes aus, wie andwirtschaftskammerdirektor Werner Brugner festhält: »Die Erfolge einzelner Segmente dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass andere Segmente dramatische Einbußen hinnehmen mussten. Vor allem die Schließung der Gastronomie hat sich natürlich ausgewirkt, den Rinder- und Schweinebauern bricht dieser Markt komplett weg, gleich verhält es sich natürlich mit dem ein. Zusammenfassend kann man sagen, dass mitten in der dritten Corona-Welle trotzdem die Hoffnung überwiegt. Die Impfungen schreiten voran. Die Konsumenten sind konsumhungrig und der Arbeitsmarkt beginnt sich zu erholen. Selbst wenn es noch Monate dauert, bis die Krise endgültig überwunden ist, und die letzte Phase tatsächlich die schwierigste ist. Es gibt endlich einen ersten zarten Lichtschimmer, der das Ende des Tunnels zumindest erahnen lässt.

Im Einsatz für die Gerechtigkeit Die Leistungen der AK Steiermark im Corona-Jahr 2020

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In den Bereichen: Arbeitsrecht, Konsumentenschutz, Steuerrecht, Insolvenzen, Sozialversicherung und Pensionen, Bildungsförderung, u.v.m.

Zu den Themen: Arbeitsrecht, Steuerrecht, Konsumentenschutz inkl. Miet-/Wohnrecht, Pflegegeld, Insolvenzrecht, Sozialversicherung und Pensionen, Bildung u.v.m.

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Quellen: Arbeiterkammer - alle Angaben 2020

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Wenn Sie die Impfung nicht mögen, versuchen Sie es mit der Erkrankung. Herwig Kollaritsch, Coronaexperte und Infektiologe

Fotos: Dominik Butzmann, Parlamentsdirektion/Raimund Appel

Unter Klubchef Herbert Kickl richtet sich die FPÖ strikt auf die Verharmlosung von COVID-19 aus und punktet damit nicht nur auf Corona-Demos.

Warum tut sich Europa so schwer mit der Corona-Bekämpfung? Seit einem Jahr beobachten wir nun, dass sich einige asiatische Länder viel leichter damit tun, das Virus in den Griff zu bekommen als die EU-Staaten oder die USA. Dass im äußerst autoritär regierten China viele Zwangsmaßnahmen, wie sie auch bei der Corona-Bekämpfung notwendig waren, ohnehin zum Alltag gehören, ist bekannt. Aber auch Länder wie Japan, Taiwan oder Südkorea haben kaum Probleme damit, das Virus ohne Lockdowns in Schach zu halten. Alle drei Staaten gelten nach dem conomist emokratieinde des ahres als vollständige emokratien . on den Mitgliedern erreichen nur zehn Länder – darunter Österreich – dieses Ergebnis. 17 EU-Mitgliedsstaaten, aber auch die USA gelten nur als unvollständige emokratien . Beim emokratieinde bewertet die britische Wirtschaftszeitung »The Economist die fünf Kriterien ahlverfahren und luralismus , rbeitsweise der egierung , politische eilhabe , politische Kultur und Bürgerrechte und vergibt dafür jeweils zwischen und unkte. Länder mit insgesamt mehr als 8 Punkten werden als vollständige emokratien bezeichnet, Länder zwischen 6 und 8 Gesamtpunkten als »unvollständige Demokratien . nd änder darunter als Misch14 /// FAZIT APRIL 2021

form zwischen Autokratie und Demokratie oder gar als autoritäres egime . s stimmt also nicht, dass Freiheitsrechte und die in liberalen Demokratien obligatorischen hecks and Balances die Infektionseindämmung aushebeln würden. Die Gründe, warum das Contact Tracing nicht funktioniert und warum so viele Menschen in den flegeheimen starben, sind andere. Außerdem hat man das Gefühl, dass staatliche Zwangsmaßnahmen in Österreich viel zu spät gesetzt werden und deshalb viel zu lange dauern. In ganz aiwan infizierten sich am . März gerade einmal zwei der Millionen inwohner mit Corona, von den 54 Millionen üdkoreanern waren es und unter Millionen apanern konnte das irus bei 1.517 Menschen nachgewiesen werden. Verglichen mit Japan hätte es in Österreich am . März statt . nur euinfektionen geben dürfen. Irgendetwas läuft bei der heimischen Art der Pandemiebekämpfung also vollkommen verkehrt! Hauptursache 1: der völlig überhöhte Datenschutz Die Bedeutung des Contact Tracing war von Anfang an völlig unumstritten. Eine Infektionskrankheit, die auch von Menschen übertragen wird, die zwar infiziert sind, selbst aber gar keine Krankheitssymptome zeigen, kann nur eingedämmt

werden, wenn nicht nur die Erkrankten, sondern auch die s mptomlos Infizierten isoliert werden. Obwohl es wie in Japan, Taiwan oder Südkorea demokratiepolitisch völlig unbedenklich gewesen wäre, ein digitales Contact Tracing über Handys, GPS, oder Bluetooth-Ortung umzusetzen, hatten weder Gesundheitsminister Rudolf Anschober noch Bundeskanzler Sebastian Kurz den Mut – oder die Kraft – , einen in Bezug auf seine tatsächliche Bedeutung für die pers nliche Freiheit v llig überh hten Datenschutz temporär auszuhebeln. Auch technisch hätte das umfassende digitale Contact Tracing über eine Handy-App kein Problem dargestellt. Einige steirische Industriebetriebe haben ihre Mitarbeiter übrigens bereits vor einem Jahr zur Mitnahme von digitalen racern verpflichtet, die im Falle einer Infektion die Kolleginnen und Kollegen warnen, dass sie mit einer coronapositiven Person Kontakt hatten und sich daher testen müssen. Vor dem Hintergrund, dass ein digitales Contact Tracing alle anderen Zwangsmaßnahmen, mit denen die Bürger bis jetzt konfrontiert sind, unnötig gemacht hätte, ist der EU-weite Verzicht darauf ein unverzeihlicher politischer Fehler. Hauptursache 2: der gescheiterte Schutz der Risikogruppen Seit dem Sommer des Vorjahres stehen die günstigen Antigentests in großer Zahl zur Verfügung. Trotzdem hat es der für den Seuchenschutz verantwortliche Gesundheitsminister verabsäumt, eine Teststrategie mit täglichen ests für flegeheimbewohner, Mitarbeiter, Lieferanten und Besucher zu verfügen. Die Angst vor dem Widerstand der Personalvertreter und der Gewerkschaften war einfach zu groß. Im Jänner lag der Preis für diese Mutlosigkeit bei 43 Prozent der 7.000 österreichischen Corona-Toten.

Der Teflonschutz von Kurz für sich und die ÖVP wirkt noch Als vor einem Jahr der erste Lockdown ausgerufen wurde, waren sich die meisten Kommentatoren darin einig, dass, wenn so


Politicks

MIT JOHANNES TANDL

eine Krise länger als ein paar Wochen dauert, keine Regierung der Welt genug richtig machen kann, um die Wähler zu halten. Ein Jahr nach dem ersten Lockdown liegt die ÖVP in den Umfragen zur Sonntagsfrage mit 37 Prozent Zustimmung aber noch immer beim Ergebnis der letzten ationalratswahl. as verdankt sie ausschließlich dem politischen und kommunikativen Talent von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Denn seit dem Sommer ist die andemiebekämpfung – angefangen vom gescheiterten Contact Tracing über die vielen Toten in den flegeheimen bis zum Impfstoffmangel – gründlich danebengegangen. Dazu kommen die von den Medien herzhaft befeuerten Koalitionsstreitereien. Ganz egal ob illegale Migranten abgeschoben werden, ob die in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge nicht nach sterreich weiterreisen dürfen oder ob die Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen die ÖVP vorgeht; Türkis und Grün tragen ihre Uneinigkeit so offen zur Schau, dass man sich in die späten Zeiten von Rot-Schwarz zurückversetzt fühlt. Die Grünen leiden an der türkisen Kälte, die ÖVP an sich selbst ls die grüne Klubchefin Sigrid Maurer die im IB Interview wegen ihrer altung zu Moria mit der F verglich, war das in jeder Hinsicht ein Schuss ins eigene Knie. Ein deutlicheres Signal, dass die Koalition mit der ein Fehler war, hätte sie den über 13 Prozent Grünwählern von gar nicht geben k nnen. ie Grünen haben sich daher bei der Sonntagsfrage innerhalb weniger Monate von 17 auf zuletzt neun Prozent fast halbiert. Im Gegensatz zum Juniorpartner erodiert die ÖVP zwar nur sehr langsam, aber dennoch stetig. Und erstmals zeigt auch der siegesgewohnte Sebastian Kurz erven. Als die Korruptionsstaatsanwalt wegen einer ovomatic Intervention im ahr vor wenigen ochen eine ausdurchsuchung bei Finanzminister Gernot Blümel durchführte, trat der Bundeskanzler persönlich in Erscheinung und

wetterte öffentlich gegen eine angeblich politisch motivierte Justiz. Die Staatsanwälte dürften mit dem Durchsuchungsbefehl zwar tatsächlich über das Ziel hinausgeschossen sein, denn wenn sie etwas Belastendes gegen Blümel oder die ÖVP gefunden hätten, wäre das inzwischen ja längst an einschlägige Medien weitergereicht worden. rotzdem war es ein Fehler von Kurz, als Bundeskanzler in die Rolle eines ÖVP-Sprechers zu schlüpfen. Auch dass der Kanzler sich vor wenigen Wochen an den Landeshauptleuten und kurz darauf an Beamten im Gesundheitsministerium abputzte, um Schuldige für die scheiternde oronapolitik zu definieren, ist als Zeichen der wachsenden türkisen Unsicherheit zu werten.

FPÖ und Neos haben neue Rollen gefunden, die SPÖ sucht noch Die Opposition hat natürlich längst mitbekommen, dass es im Regierungsgetriebe knirscht und kracht. So hat etwa eos hefin Beate Meinl-Reisinger eine Riesenfreude daran, die ÖVP wegen der Migrationspolitik als rechte Partei zu markieren. Damit will Meinl-Reisinger aber gar nicht die in dieser Frage weitgehend geschlossene ÖVP spalten. Sie übernimmt die Rolle, mit der die Grünen den Wiedereinzug in den ationalrat geschafft haben, und versucht bei jenen Grünwählern zu punkten, die am liebsten selbst »Kurz muss weg skandieren würden. uch die F hat mit der orona otalopposition von Klubobmann Herbert Kickl zu einer neuen Rolle gefunden. Dadurch konnte die Partei ihren durch Ibiza eingeläuteten bsturz vorläufig zumindest auf dem iveau der ationalratswahl einbremsen. ie konnte hingegen seit der ationalratswahl drei unkte von auf rozent zulegen. Das hilft ihr aber nicht. Denn inzwischen weiß niemand mehr, wofür die artei wirklich steht. arteichefin endi-Wagner fordert als Medizinerin ständig noch strengere Corona-Maßnahmen, der burgenländische Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil will Lockerungen

Obwohl es besser für die ÖVP läuft, als wegen Corona zu erwarten wäre, zeigt Sebastian Kurz Nerven. und der heimliche Parteichef, Bürgermeister Michael Ludwig, tritt in gemeinsamen Pressekonferenzen mit Sebastian Kurz auf. In Summe läuft es daher eigentlich gar nicht so schlecht für die beiden Regierungsparteien. Die Pandemie befindet sich in ihrer letzten t dlichen Phase und wird wohl – sobald die Mehrheit geimpft ist – ihren Schrecken verlieren. Bis zum regulären Wahltermin im ahr wird auch die irtschaft einen großen Teil des Corona-Einbruchs wettgemacht haben. Wenn ÖVP und Grüne Einigkeit zeigen, wird sie die Bevölkerung am Wahltag daher als jene Regierung im Bewusstsein haben, die das Land erfolgreich durch die schrecklichste Krise seit dem Krieg geführt hat. Selbst wenn sich Corona-Demonstranten und pposition in der Forderung Kurz muss weg einig sein dürften, werden sie damit, wenn die egierung bis durchhält, scheitern. FAZIT APRIL 2021 /// 15


Recht haben

Kurz & News

erkehrssicherungspflichten im Bau turz auf nassen Fliesen im hoppingcenter

Foto kskp.at

Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. K K echtsanwälte, Graz, m isernen or elefon , kskp.at

16 /// FAZIT APRIL 2021

II

Mit den elf Erlebnisregionen wird die steirische Tourismusstruktur leistungsfähiger und moderner, sind VP-Klubchefin Barbara Riener und VPTourismussprecherin Cornelia Izzo überzeugt.

Neue Tourismusstruktur als Chance für die Steiermark Die von Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl in Angriff genommene Strukturreform im steirischen Tourismus ist beschlossen. Aus bisher 96 Tourismusverbänden werden ab 1. Oktober elf Erlebnisregionen.

D

ie Tourismusreform ist eine Chance für die Steiermark, die Vielfältigkeit einer jeden einzelnen Region zu präsentieren und sich dadurch auch zu positionieren“, sagt VP-Tourismussprecherin Cornelia Izzo. „Vor allem die derzeitige Situation durch die Corona-Pandemie ist für unseren heimischen Tourismus eine große Herausforderung. Durch die neue Struktur wird schon vorab dafür Sorge getragen, dass sich unser Tourismus so schnell wie möglich erholen und dann mit voller Kraft wieder durchstarten kann.“ Bei der rarbeitung der eform stand vor allem die otwendigkeit der Schaffung einer modernen und leistungsfähigen Struktur für die aktuellen und künftigen Herausforderungen im Mittelpunkt. Die elf Erlebnisregionen werden in Zukunft sein: Region Graz, Südsteiermark, Thermen- und Vulkanland, Oststeiermark, Hochsteiermark, Erzberg-Leoben, Gesäuse, Ausseerland-Salzkammergut, Schladming-Dachstein, Murau und Murtal. In allen Erlebnisregionen wurde ein Prozess zur Zusammenführung gestartet, der von vom Land eingesetzten Koordinatorinnen und Koordinatoren geleitet wird. Dabei sollen sich die rlebnisregionen entsprechend zusammenfinden, die gesetz lich vorgesehenen Gremien vorbereiten und Fragen zur künftigen Organisation und Positionierung klären. Die neue Struktur im steirischen ourismus wird am . ktober in Kraft treten.

Anzeige otos: Marija Kanizaj

Der Kläger wollte nach einem Aufenthalt im Shoppingcenter den Lift nutzen, um zur Tiefgarage zu gelangen. Zumal an diesem Tag ein reges Schneetreiben herrschte, wurde regelmäßig chmutz und ässe eingetra gen. Auch der Liftbereich, an welchem sich Fliesen befinden, war feucht, sodass der Kläger ausrutschte. Bei dem Sturz zog er sich einen Bruch des linken andgelenkes zu, der in der Fol ge operiert werden musste. Er begehrte vom Shoppingcenterbetreiber Schmerzensgeld, Verdienstentgang, Behandlungskosten sowie die Feststellung, dass der Beklagte für künftige aus dem Unfall resultierende Schäden hafte. Den Betreiber eines Shoppingcenters treffen erkehrssicherungspflichten. emnach muss dieser dafür Sorge tragen, dass aus dem von ihm zur Verfügung gestellten Shoppingcenter keine Gefahren ausgehen. Der Umfang der erkehrssicherungspflichten hängt dabei immer vom in zelfall ab. Im konkreten Fall hat der Betreiber zur ermeidung derartiger Gefahren einerseits eine Vereinbarung mit einer Reinigungsfirma über regelmäßige Kontrollen und einigungsarbei ten getroffen, andererseits eine Fußbodenheizung installiert und regelmäßig überprüft. ach nsicht des chstgerichts G Ob 71/19k) wurden dadurch ausreichende und geeignete Maßnahmen getroffen und wurde daher eine Haftung des Betreibers des Shoppingcenters verneint. Generell gelten erkehrssicherungspflichten für jeden, der auf einem ihm gehörenden oder seiner Verfügung unterstehenden Grund und Boden einen Verkehr für Menschen eröffnet oder unterhält. Für eine aftungsbegründung muss die erletzungs gefahr von anderen einem sorgfältigen Menschen erkennbar sein und es müssen bestimmte Maßnahmen zur Vermeidung dieser Gefahr diesem auch zuzumuten sein. Geeignete Maßnahmen zur Sicherheit des Bodens können etwa das Anbringen rutschhemmender Streifen, ein ausreichendes Reinigungsregime oder der inbau einer Fußbodenheizung sein. erden ätigkeiten an eigenverantwortlich handelnde Personen weitergegeben, so treffen die erkehrssicherungspflichten nur diese, während der Übertragende nur mehr für Auswahlverschulden und unter Umständen für Überwachungsverschulden haftet. ie nforderungen an den erkehrssicherungspflichtigen sollen jedoch nicht überspannt werden und soll keine vom Verschulden unabhängige Haftung begründet werden. Ob Verkehrssicherungspflichten allenfalls verletzt worden sind, ist daher stets im Einzelfall zu prüfen.


Kurz & News

SPÖ Steiermark eröffnet „Parteihaus 4.0“

Fotos: SPÖ Steiermark, Neuroth, MCG / Wiesner,

ie teiermark ist mit ihrer andesparteizentrale nde von der Eggenberger Allee in die Metahofgasse 16 übersiedelt. Mit einer digitalen Eröffnungsfeier ist am 10. März das hochmoderne Parteihaus der Öffentlichkeit präsentiert worden. „Trotz der Pandemie haben wir unsere neue politische Heimat auch online für die Zuseher erlebbar machen können“, so der Landesparteivorsitzende nton ang. ier sind künftig Mitarbeiter tätig. er Fokus liegt dabei auf dem projektbezogenen Arbeiten. Zur technischen Ausstattung gehören ein TV-Studio und ein Podcast-Studio, wo künftig neue Formate wie die ewssendung ekunden Steiermark“ oder die Podcast-Reihe „Red Talk“ produziert werden.

1. Rasengipfel für Merkur-Arena Wegen des desolaten Zustandes des Spielfeldrasens fand zu Beginn der Frühjahrssaison, initiiert durch M G orständin Barbara Muhr, der 1. Rasengipfel in der Merkur Arena statt. Auf Grundlage der rgebnisse kristallisierte sich die mpfehlung der perten zum Gesamtaustausch des Rasens heraus, der im Monat Mai umgesetzt werden soll. Schon Anfang März wurden die gröbsten Schäden beseitigt, um die ersten Spiele der Saison zu ermöglichen. „Der Spitzensport in Graz braucht beste Sportstätten“, so Bgm. iegfried agl. Mit dem neuen asen in der Merkur rena setzt die Stadt Graz ein starkes Zeichen: „Wer ganz oben mitspielt, hat auch ein Stadion verdient, das internationalen Ansprüchen entspricht.“

Erster Grazer Klimaschutzbericht

Fitnesstraining für die Ohren

Der erste Grazer Klimaschutzbericht zeigt eindrucksvoll, wie das aus Graz innerhalb eines ahres deutlich klimafitter wurde. Mio. Euro wurden in 17 Projekte investiert. Bauwerke durch Begrünung kühlen, mit mstellung auf odaanlagen . Kilo einsparen, nachhaltige Baustandards etablieren und beim eubau städtischer Gebäude anwenden, Bäume pro ahr pflanzen und vieles mehr. Diese und noch viel mehr Projekte wurden in einem Bericht aufbereitet, den Bgm. iegfried agl, ektor arald Kainz, Wegener-Center-Leiterin Andrea Steiner, Stadtbaudirektor Bertram Werle und der Grazer Klimaschutzbeauftragte Thomas Drage nun druckfrisch in der Schmiedgasse präsentierten.

Anlässlich des Welttages des Hörens am 3. März gab Tobias Mühlburger, rtrainer bei euroth, ipps für ein rtraining, das auf Basis jähriger Forschung entwickelt wurde, um die hren wieder fit zu machen er erste chritt ist ein rtest, um den Grad der rminderung festzustellen. uf Basis eines rprofils wird das Gehör danach in vier Modulen auf Geräuscherkennung, räumliches Hören, Lautstärkeregelung und Sprachdifferenzierung trainiert – in Form von bungen zu ause und mit begleitenden rainings im euroth Fachinstitut. In vier ochen lernt das Gehirn, Sprache wieder richtig einzuordnen. Das erleichtert Alltagsgespräche und sorgt wieder für mehr Lebensqualität“, sagt Mühlburger.

Absage an Grüne Warnung vor zu viel Tourismus

Mit klaren Worten erteilt Johann Spreitzhofer, Obmann der Sparte Tourismus in der WKO Steiermark, der grünen Landtagsinitiative nach einem Maßnahmenpaket gegen vertourism eine klare bsage. In einer eit, in der Gastronomie und viele Freizeitbetriebe seit Monaten im Lockdown sind und rund 30 Prozent der Betriebe nicht wissen, ob sie überhaupt wieder aufsperren können, sei die Forderung nach einer ourismus Begrenzung ein chlag ins Gesicht einer gebeutelten Branche , so preitzhofer ir müssen jetzt schauen, dass wir die Betriebe durch diese ahrhundertkrise bringen. s steht die istenz tausender rbeitsplätze allein in der teiermark auf dem piel. iese Forderung kommt wirklich zu einer nzeit. FAZIT APRIL 2021 /// 17


Graz hat's

90 Jahre Scherbinek Elektroinstallationen

Menüs täglich

Holding Graz baut Medienarbeit aus Der Ausbau der digitalen Kanäle, die Beantwortung von Medienund Bürgeranfragen sowie die intensivere Zusammenarbeit mit den Mehrheitsbeteiligungen der Holding Graz machen es notwendig, die gut funktionierenden Prozesse weiter zu verbessern. Sara Schmidt, bislang im Marketing tätig, tritt als neue Konzernpressesprecherin an die Seite von Gerald Zaczek-Pichler. Sie wird die proaktive sowie crossmediale Medienarbeit der Holding ausbauen und professionalisieren – dazu zählen auch der verstärkte Einsatz von Videoproduktionen und der Austausch mit Online-Medien. Damit will die Holding Graz ihren Medienpartnern, die selbst immer öfter multimediale Inhalte zur Verfügung stellen, einen besseren Service liefern.

Vorbestellte Speisen (Menü und à la carte) können direkt bei uns ABGEHOLT werden! Oder LIEFERN LASSEN: www.lieferando.at/eleven-graz

00 30 Mo – Fr: 11 –0015 und 1700 – 19 Uhr Tel: 0676 71 17 735 www.eleven-graz.at

Kaiserfeldgasse 13, Graz 18 /// FAZIT APRIL 2021

Flughafen Graz: Start in den Sommer Trotz der aktuellen COVID-19-Situation ist die schrittweise Rückkehr wichtiger Linienverbindungen für die kommenden Monate geplant. Mit den eiseveranstaltern wurde am Flughafen Graz ein abwechslungsreiches Ferienflugprogramm für den ommer geschaffen. atürlich kann ein Flugplan in der derzeitigen VID -19-Situation noch Anpassungen erfahren“, erklärt Wolfgang Grimus, GF des Flughafen Graz. ber die Impfung, die umfassenden Teststrategien und schließlich die Bestrebungen der EU, mit dem ‚grünen Pass‘ ein einheitliches System von Reiseerleichterungen zu schaffen, stimmen uns optimistisch. Mich freut es sehr, dass wir gleich vier neue touristische Destinationen im sonnigen Süden bieten können.“

Fotos: Stadt Graz / Fischer, Doris Poelt / Flughafen Graz, Marija Kanizaj, Lunghammer

Von der ersten Glühbirne in der Stube bis zu Großprojekten: Das Premstättner Unternehmen Scherbinek kann heuer auf eine 90-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Spezialisiert auf Elektroinstallationen, ist die Firma heute fast ausschließlich im Projektgeschäft für Gewerbe, Industrie und Wohnbau sowie im Gesundheitssektor tätig. „Aktuell beschäftigen wir mehr als 50 bestens ausgebildete Mitarbeiter, im Einsatz sind für uns sogar bis , so GF hristian oschner, der das nternehmen seit leitet. urch das achstum sei man ständig auf der uche nach weiteren Fachkräften und ehrlingen. Gerade in die Lehrlingsausbildung werden wir in den kommenden Jahren weiterhin stark investieren.“


Foto: Foto Fischer

Neugestaltung des ÖV am Griesplatz Das Land Steiermark, die Stadt Graz sowie der Verkehrsverbund Steiermark haben vereinbart, dass es eine Gesamtlösung für die Regionalbushaltestellen am Griesplatz geben wird. „Diese Lösung ist aus Sicht des Landes sinnvoll und vollständig kompatibel mit allen Planungsvarianten zur euordnung der egionalbusführung. ie Gesamtkosten von rund . uro werden zur Gänze vom Verkehrsverbund Steiermark aufgebracht“, so LR Anton Lang. „Mit der Verlegung der Haltestelle schaffen wir die M glichkeit, die freiwerdenden Flächen am Griesplatz zu gestalten. Die bessere Anbindung der Österreichischen Gesundheitskasse trägt zur weiteren Attraktivierung der egio Busse bei. , so Bgm. iegfried agl.

Gute Ideen für Graz gesucht!

Fotos: Stadt Graz/Fischer, Technopark Raaba, Archiv

eit gibt es den Grazer Beirat für Bürgerbeteiligung, seit die orhabenliste, die unter anderem auch darüber informiert, bei welchen Plänen der Stadt Bürgerbeteiligung vorgesehen ist. Künftig lädt die Stadt die Bürgerinnen und Bürger nicht nur ein, sich an städtischen Vorhaben zu beteiligen, sondern auch eigene Ideen für ein lebenswertes Graz im Rahmen eines „Bürgerbudgets“ einzubringen. Dafür stellt die tadt Graz . uro für die msetzung guter Ideen zur erfügung. Für Bgm. iegfried agl ist das iel klar Gute Ideen, die auch umsetzbar sind avon kann eine Stadt wie Graz nie genug bekommen.“ Die Ideen können bis 8. April unter www.mitgestalten.graz.at eingebracht werden.

Spatenstich für Parkhaus am Technopark Raaba Mit dem Spatenstich für das neue moderne Parkhaus am Technopark Raab am 11. März sollen am Standort Stellplätze für 750 Pkw für Pendler und Kunden geschaffen werden, erklärt Hannes Schreiner, der Verantwortliche für Marketing und Entwicklung der Immobiliengruppe echnopark aaba olding. nwesend waren ertretern der Baufirma wietelsky auch Bgm. Karl Mayrhold und Vize-Bgm. Adolf Kohlbacher. „Das neue Parkhaus ist ein besonders spannendes rojekt für uns , so chreiner as ach wird mit einem Fußball und einem ennisplatz inkl. tadionbeschallung versehen und die Fassade wird mittels Kletterpflanzen begrünt. Für das Bauvorhaben werden rund . onnen tahl und Beton verwendet werden.

Kurz im Gespräch mit Wolfgang Grimus, Geschäftsführer des Flughafen Graz Das vergangene Jahr hat auch dem Flughafen Graz einen Rückgang bei Passagieren um rund 80 % beschert, mit welchen Erwartungen sehen Sie der Entwicklung 2021 entgegen? COVID-19 hat uns, wie die gesamte Reisebranche, massiv getroffen. Für dieses ahr sind wir vorsichtig optimistisch, denn die inienflüge zu den wichtigsten msteigeflughäfen und irtschaftszentren werden step by step wieder aufgenommen. Die Reiseveranstalter haben ein abwechslungsreiches Paket mit 15 Urlaubsdestinationen geschnürt, darunter auch vier neue Destinationen. Inwieweit hat sich hier der Luftfrachtverkehr als stabilisierender Faktor erwiesen? ie uftfracht ist im Gesamtkonte t ein kleineres, aber trotzdem wichtiges Segment, in dem wir einen vergleichsweise geringen ückgang von , verzeichnet haben. Im Februar und März konnten wir bereits acht große Frachtflugzeuge abfertigen, eine Besonderheit für den Flughafen Graz, die die ichtigkeit dieses Bereichs gerade in Zeiten wie diesen unterstreicht. Wie sehen die Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen gegen COVID-19 aus? er Flughafen Graz hat umfassende giene- und Präventionsmaßnahmen gesetzt, die in Absprache mit den Behörden stetig evaluiert und angepasst werden. Und wir bieten in Zusammenarbeit mit dem Hygienicum Graz und der nyr Consulting GmbH direkt am Flughafen Graz kostenpflichtige PCR- und Antigen-Tests an. FAZIT APRIL 2021 /// 19


Kurz & News

BMW-Schulungsfahrzeug für HTL BULME Die HTL BULME Graz-Gösting feiert heuer ihr 100-jähriges Jubiläum. Schon seit jeher ist es das Ziel der Schule, den Schülern hochkarätige Bildung auf dem neuesten Stand der Technik zu bieten. Um das weiterhin zu gewährleisten, stellt BMW der Schule ein neues brid chulungsfahrzeug für den usbildungszweig Fahrzeugtechnik zur Verfügung. Dieses wurde am 5. März feierlich von Michael Bacher und Wolfgang Dumböck (beide BMW) sowie von Philipp Gady und Ranko Antunovic übergeben. BMW Austria und die Firma Gad sind langjährige Kooperationspartner, die sich für die ukunft der achwuchstalente engagieren. ir. Günther Greier erklärte Mit dem neuen Fahrzeug k nnen wir nterricht am uls der Zeit ermöglichen.“

Arbeitsmarkt-Bericht 2020

Radoffensive für die Steiermark

Mit einem verstärkten F rdermodell im Rahmen der Radverkehrsstrategie wurde finanziell ein attraktives Angebot geschaffen, damit im Bereich der Radmobilität spürbare Impulse gesetzt werden. Mit der Initiative „GO – Radmobilität Steiermark“ soll laut LH-Stv. Anton Lang ein Umdenken hin zum Bike erzielt werden, denn das Fahrrad bekommt bei Weitem noch nicht den ihm zustehenden Raum auf den heimischen erkehrsflächen. as erkehrsressort des andes teiermark bemüht sich daher um die Schaffung optimal ausgebauter Radverbindungen, denn je attraktiver und vor allem komfortabler das Radfahren wird, desto mehr Menschen werden das Rad auch nutzen. Mehr Infos dazu: www.radmobil.steiermark.at. 20 /// FAZIT APRIL 2021

ORF-Funkhausteich wird revitalisiert er Funkhausteich beim F andesstudio teiermark in Graz St. Peter mit seiner Hör- und Seebühne ist als traditioneller Austragungsort von Lesungen bei zahlreichen Literaturfans bekannt. Doch diese wunderbare Oase droht zu verlanden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, koordiniert der Verein „Blühen & Summen“ die einzelnen Arbeitsschritte zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichtes. Das junge Team von Blühen & ummen war dabei mehrere age im insatz. Für die ntsorgung von rund m organischem Material sorgte die Firma ervus, ein Unternehmen von Holding Graz und Saubermacher. Anschließend soll wieder artenreiches eben mit ildpflanzen und Fischen in den Teich zurückkehren.

WKO Graz begrüßt neue Förderinitiativen

eere Geschäftsflächen und uslagen, insbesondere in innerstädtischer age, wirken nachteilig auf das Flair und die Kundenfrequenz und die Corona-Krise verbessert die Situation auch nicht gerade. Daher begrüßt die WKO Graz die von der tadt präsentierten F rdermodelle zur Belebung der Geschäftsstraßen ie op up utzung und die F rderung der Ansiedlung von Klein- und Kleinstunternehmen sehen wir als positives Signal und Motivation für Unternehmer, mit ihren Geschäftsideen das Stadtbild zu beleben“, erklärt sich Regionalstellenobmann Paul Spitzer erfreut. „Pop-up-Shops sind besonders für die Start-up-Szene gerade in Corona-Zeiten ein wichtiger Impuls“, erklärt Viktor Larissegger, der Leiter der WKO Regionalstelle Graz.

Fotos: Saubermacher, Land Steiermark / Streibl, Mario Gimpel / TPR, Benedikt Lechner / werbelechner,

or Kurzem ist der rbeitsmarkt Bericht des M erschienen und gibt einen ersten Eindruck über die Auswirkungen der COVID-19-Krise. Die Corona-Pandemie hat den steirischen rbeitsmarkt heftig erschüttert ie ahl der beim AMS vorgemerkten Arbeitslosen kletterte rasant um gleich 40,8 Prozent auf im Jahresdurchschnitt 47.911 Personen. Bei der unselbstständigen Beschäftigung wurde ein moderater ückgang von , auf . ersonen registriert – auch dank der Kurzarbeit: Mit der Abwicklung der Kurzarbeitsbeihilfe leistet das AMS Steiermark einen essentiellen Beitrag zur Krisenbewältigung – die Arbeitsplätze von über 150.000 Beschäftigten in mehr als 15.000 steirischen Betrieben konnten so im Vorjahr gesichert werden.


Foto: Archiv

Kurz im Gespräch mit Andreas Schicker, Geschäftsführer Sport, SK Puntigamer Sturm Graz

Die neue Dreierspitze der Neuroth International AG: CFO Michael Paul, CEO Lukas Schinko und COO Jürgen Seidler (v.l.n.r.)

Neuroth erweitert Führungsspitze

Österreichs führender Hörakustiker Neuroth entwickelt sich als Unternehmensgruppe weiter: Neben CEO Lukas Schinko verstärken künftig Michael Paul und Jürgen Seidler die Führungsspitze der Neuroth-Gruppe. Trotz der CoronaSituation hat das steirische Traditionsunternehmen auch im letzten Wirtschaftsjahr nachhaltig investiert.

Foto: Neuroth AG

D

ie euroth G hat die eichen für die ukunft gestellt und sein Führungsteam erweitert: Gemeinsam mit CEO ukas chinko, der das Familienunternehmen in vierter Generation leitet, bilden künftig F Michael aul und ürgen eidler die reierspitze der euroth-Gruppe, die in sieben Ländern Europas tätig ist und sich auch strukturell neu aufgestellt hat. Michael Paul ist als neuer hief Financial fficer für die Bereiche Finance ccounting, ontrolling und Legal zuständig – er fungierte zuletzt als Finanzleiter und ist bereits seit für euroth tätig. ürgen eidler seit bei euroth verantwortet als hief perating fficer in erster inie die Bereiche Operations und IT. „Gemeinsam wollen wir unsere Vision mit voller Leidenschaft weiterführen“, sagt CEO Lukas Schinko,

dessen Schwerpunkte auf den Bereichen HR-Management, Corporate Marketing, elationship Management und Facilit POS-Management liegen. us der euroth G wird die euroth International AG“ – sie bildet künftig die Muttergesellschaft für alle Landesorganisationen. Ihre Hauptsitze hat sie wie gehabt in Graz (Headquarter) und Lebring (Supply Center). „Trotz aller Herausforderungen war es uns wichtig, an unseren geplanten Projekten und nachhaltigen Investitionen weiter festzuhalten , sagt eo F Michael aul. So wurde im Herbst nicht nur das neue europaweite Supply Center (rund drei Millionen Euro) in Lebring, sondern kürzlich in Belgrad auch ein neuer Flagshipstore eröffnet – der erste unter der Marke euroth in erbien.

Sturm hat im vergangenen Sommer einen Dreijahresplan ausgerufen. In der ersten Saison wurde die Qualifikation für die Meistergruppe nicht erwartet. Was bedeutet es, dass der Verein schon heuer zu den besten sechs Teams Österreichs zählt? Ganz grundsätzlich haben wir bisher über unseren Erwartungen performed. Es freut mich aber natürlich sehr zu sehen, dass die Mannschaft schon jetzt sehr gut funktioniert. Auch mit dem schnellen Erfolg werden wir jetzt aber nicht wieder in Kurzfristigkeit verfallen und wir werden an unserem Dreijahresplan festhalten. Die Top 6 sind jetzt ein schönes Zwischenziel, das wir erreichen konnten, weil das Trainerteam rund um Christian Ilzer es geschafft hat, eine Mannschaft zu formen. Die schönste Erkenntnis für mich ist, dass Sturm Graz ein Bild abgibt, bei dem ein klarer Stil erkennbar ist. Das alles ist nur möglich, weil im gesamten Verein wieder alle an einem Strang ziehen. Die Fußballvereine kämpfen so wie alle anderen Branchen auch mit den Auswirkungen der Pandemie. Was bedeutet eine Saison ohne Zuschauereinnahmen für einen Klub wie Sturm Graz? Als Traditionsverein sind wir natürlich abhängiger von Zuschauereinnahmen als andere Vereine in der Bundesliga. Ohne die Hilfen der Regierung wäre ein Überleben nur sehr schwer möglich gewesen. Wir hoffen daher auf eine möglichst schnelle ückkehr der Fans in unsere tadien. FAZIT APRIL 2021 /// 21


Fazitgespräch Von Volker Schögler und Peter K. Wagner mit Fotos von Marija Kanizaj

Angepasst war gestern Der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, über

Bodyguards und Anschlag, Lausbubenstreiche und Zivilgesellschaft, über Marlene Streeruwitz und Corona sowie über die Uno und Israelkritik.

22 /// FAZIT APRIL 2021




Fazitgespräch

Die beiden schwerbewaffeten Polizisten in

martialisch wirkenden Uniformen am Eingang der Zufahrt zur Synagoge hatten uns schon längst ins

Visier genommen, als wir mit unseren Fahrrädern vor dem Schranken abbremsen und um Einlass

bitten. Mit freundlicher Stimme weist uns einer der beiden darauf hin, dass man eigentlich nicht am

Gehsteig, noch dazu auf der falschen Seite über die Murbrücke fahren sollte. Der Gegensatz zwischen Aussehen und Freundlichkeit ist so groß wie

unsere Ausreden kläglich. Wir unterhalten uns

noch über das umgebaute STG 77, das sie über die Schultern tragen, dann holt uns auch schon ein

Mitarbeiter ab, um uns durch mit Codes gesicherte Türen zu Elie Rosen zu führen.

Der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz nimmt sich in seinem Besprechungszimmer,

in dem die Portraits von Kaiser Karl und Zita hängen, gut eineinhalb Stunden Zeit für ein Fazitgespräch über den jüdischen Alltag in Graz und Fragen zu Israel.

FAZIT APRIL 2021 /// 25


Fazitgespräch

Ich bin auch kein Ruhiger, sondern eher ein Unbequemer. Elie Rosen

Wie ist für die jüdische Gemeinde der Alltag in Graz oder anders gefragt: Ist jüdisches Leben heute in Graz gewollt – nicht zuletzt auch in Hinblick auf den Überfall auf Sie hier im Bereich der Synagoge im August des Vorjahres? Für die Frage, ob es gewollt ist, bin ich der falsche Adressat, die Frage an mich ist wahrscheinlich, ob ich das Gefühl habe, dass es gewollt ist. Ich glaube, dass die Stadt Graz durchwegs eine weltoffene Stadt ist, die Multikulturalität aufweist und auch den Weitblick hat, in Multireligiosität zu investieren. Das tut Graz schon lange, das hat schon unter Bürgermeister Stingl begonnen und das tut sie derzeit auch. Ich empfinde das durchwegs in vielen Bereichen als ehrlich gemeint und ich habe schon das Gefühl, dass jüdisches Leben hier Platz hat und dass dem auch Platz gegeben wird und es vor allem auch gefördert wird. Bezieht sich das auch auf den ganz normalen Alltag? Das ist eine mehrschichtige Frage, weil sie sich an eine Person richtet, die Funktionen innerhalb der jüdischen Gemeinde bundesweit exponiert ausübt und man mir sicherlich auf eine andere Art und Weise begegnet als einem durchschnittsjüdischen Bürger. Ich kann sagen, dass ich in Graz stets mit großem Respekt empfangen wurde. Als ich nach Graz gekommen bin, habe ich so gut wie niemanden gekannt. Aber das ist schnell gegangen, ich empfinde mich heute als eil der steirischen und Grazer Gesellschaft. Das heißt nicht, dass alles friktionsfrei läuft, aber ich fühle mich nicht unwohl in Graz und bin hier zufrieden.

Waren Bodyguards als ständige Begleiter schon vor dem Überfall Standard oder war das erst der Anlass? Jüdische Einrichtungen haben in Österreich per se schon seit vielen Jahrzehnten einen erhöhten Sicherheitsbedarf. Ich sehe immer wieder, dass das die Leute fast schockiert, es schockiert vielleicht auch, wenn ich sage, wir sind das gewohnt. Die Anwesenheit von Polizei löst kein Unbehagen mehr aus, ganz im Gegenteil. Persönlich ist es so, dass es schon vorher entsprechenden Sicherheitsschutz gab. Der Anschlag hat natürlich dazu beigetragen, den Bekanntheitsgrad in einer nichtgewollten Art und Weise zu verstärken. Und ich bin auch kein Ruhiger, sondern eher ein Unbequemer und bin in meinen Funktionen auch gewachsen, auch im letzten Jahr.

26 /// FAZIT APRIL 2021

Was hat der Anschlag persönlich mit Ihnen gemacht, etwa wenn Sie allein unterwegs sind? Naturgemäß bekommen die Dinge eine andere Dimension, wenn die Betroffenheit eine persönlichere ist, sich der Anschlag gegen die eigene Person richtet. Ich bin schon einmal in Wien ohne Konnex zu meinen Funktionen im jüdischen Bereich Opfer von Gewalt geworden und das war ein wahnsinniger Einschnitt für mich und schon eine gewisse Art der Traumatisierung. Das hat beim vorjährigen Anschlag so etwas wie einen Flashback hervorgerufen und das zweite Traumatisierende für mich war der Faktor, dass so etwas überhaupt passiert. Ich bin mit traumatisierten Großeltern aufgewachsen. Mein Großvater hat uns eingebläut, das Judentum nicht nach außen zu tragen, er hat hinter allem und jedem einen Nazi gewähnt und meine Cousine und ich haben das immer ein bisschen belächelt und nicht ernst genommen. Das war nach diesem Anschlag dann anders, und wir waren froh, dass unser Großvater das nicht mehr erleben musste, weil es ihn ja bestätigt hätte. Diese persönliche Dimension hat mir eigentlich am meisten weh getan, nämlich eingestehen zu müssen, doch ein wenig gescheitert zu sein in den eigenen Ansichten und der Einschätzung, was möglich oder wieder möglich ist und was nicht.

Bedeutet eigentlich der Umstand, dass es sich beim Täter in Graz um einen syrischen Flüchtling gehandelt hat, damit um jemand, der als Muslim den israelischen Staat und damit das jüdische Volk als Feind betrachtet, in irgendeiner Form eine Entlastung? Für mich ist es keine Entlastung. Entlastung sehen Personen, die in der Zuweisung von Schuld lieber jemand anderen belastet sehen wollen als sich selbst oder Personenkreise, die ihnen nahestehen. Ich sage immer: Mir ist es eigentlich vollkommen egal, von welcher Seite der Antisemitismus kommt. Ob er von der rechten Seite kommt oder von der linken, ob das ein muslimischer ntisemitismus oder ein religi ser ist – ich finde ihn in allen Bereichen unappetitlich. Ich finde es aber auch unappetitlich, den Versuch zu unternehmen, hier den einen mehr oder weniger weiß zu waschen. Wenn man sich die Entwicklungen in Europa ansieht, sollte man beachten, das die neuen Formen des Antisemitismus heute nicht einfach von rechts kommen, sondern sehr stark im linken Bereich zu finden sind und auch natürlich sehr stark – und das symbiotisiert sehr oft – aus muslimischen Län-



Fazitgespräch dern kommen. Ich gebe mich nicht der Illusion hin zu glauben, dass man Antisemitismus wirklich nachhaltig bekämpfen kann. Diese Antisemitismusprophylaxe-Programme sind zwar sehr schön, aber wie ich glaube, nicht von besonderer Nachhaltigkeit. Dafür ist der Mensch einfach zu dumm. Was wäre der bessere Weg? Ich konzentriere mich lieber darauf, was gut ist, und jammere nicht dem nach, was nicht ist. In der Gemeideführung ist es mir sehr wichtig, nicht immer nur über den Antisemitismus und die choah zu reden. amit wird man zwangsläufig ständig konfrontiert, aber ich sage immer: Bitte reduzieren Sie das jüdische Leben nicht immer nur darauf. Das gibt Begegnungen eine Verkrampftheit, deshalb steht im Zentrum unserer Arbeit das lebendige Judentum. Das halte ich für sehr wichtig, vor allem im zeitlichen Abstand zur Schoah, weil wir nur so einen positiven Zugang zum Judentum bei Kindern und Jugendlichen erreichen können. Erst so schaffen wir pro futuro die Bereitschaft, sich mit der Shoah als Teil der europäisch-jüdischen Geschichte auseinanderzusetzen. Wie sieht die Gemeinde den Themenwechsel weg von Antisemitismus und Schoah? Meine Vorgängerin Ruth Kaufmann hatte hier im Untergeschoß der Synagoge das Holocaust- und Toleranzzentrum etabliert, was zu heftigsten Kontroversen innerhalb der jüdischen Gemeinde geführt hat, das wurde auch breit medial ausgetragen und das war letztlich auch der Grund, weshalb ich hier gelandet bin. Ich habe von Anfang an gesagt, dass eine Synagoge kein Holocaust- und To-

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Fazitgespräch leranzzentrum ist, sondern ein Ort der Versammlung und Lebendigkeit. Ich glaube auch nicht, das die Vermittlung des Wissens über die Schoah primär in den Händen der jüdischen Gemeinden liegen sollte, das sehe ich als Aufgabe der Zivilgesellschaft.

Was denken Sie, wenn auf Corona-Demos Menschen mit gelbem Judenstern auf der Straße herumziehen? Ich glaube, das sind Verhaltensschemata, die nicht neu sind. Extremsituationen haben immer dazu geführt, dass Massensündenböcke gesucht werden, vor allem Minderheiten und eben Juden, das war im Mittelalter schon so. Ich habe im Vorfeld schon gesagt, ich hoffe, dass der Impfstoff nicht in Israel erfunden wird, sonst würde es sofort heißen, die Juden haben Corona unter die Leute gebracht, damit sie sich dann am Impfstoff dumm und dämlich verdienen. Dieser Vorwurf der Geschäftemacherei verwundert mich nicht. Aber mit dem Wort »Dummheit« muss man heute aufpassen in Österreich, es wurde für Neonazi-Geschichten lange Zeit missbraucht. Hakenkreuzschmierereien waren per se immer Lausbubenstreiche, etwas zum Ignorieren, das war so nihilierend. Ich glaube, dass wir in einer sehr gefährlichen Zeit leben, weil wir in einer Zeit der Gegensätze mit starken, extremen Polarisierungen leben, sowohl von links wie von rechts. Oder auch, wenn ich mir Facebook-Postings von jungen Menschen anschaue.

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Sehen die Demonstranten sich als Opfer, im Sinne von »die neuen Juden«? Ich kenne derartige Vergleiche, so wie Marlene Streeruwitz die Covid-19-Maßnahmen der Bundesregierung mit den Nürnber-

ger Rassengesetzen verglichen hat. Da kann ich nur sagen, das muss eine Verwirrung sein, dieser Vergleich ist geschmacklosest bis zum Geht-nicht-mehr. Es soll uns nichts Ärgeres passieren, als einen Covid-Test machen oder eine Maske tragen zu müssen. Offenbar geht es uns allen schon so gut, dass jede Form der Einschränkung mit Vergleichen bedacht wird, die hanebüchen sind. Ich verstehe den Unmut bis zu einem gewissen Grad, aber es ist nun mal so, und man kann sich demokratisch dazu äußern und sich auseinandersetzen, aber den Blick fürs Wesentliche nicht verlieren und vor allem was solche Vergleiche betrifft – wie ich das jetzt sage – die »Kirche im Dorf lassen«. Man sollte diese Einschränkungen seit einem Jahr schon mit Demut betrachten, wenn man denkt, wie viel Jahre Menschen im Untergrund in Verstecken gelebt haben in der NS-Zeit, wie auch mein Großvater. Auch wenn ich meine eigene Frustration darüber anschaue, ein Jahr lang keine Kulturveranstaltungen machen zu können, nicht durchgehend in ein Gasthaus gehen zu können, mich nicht ohne Maske bewegen zu können, dann muss ich gleichzeitig sagen, um was für ein Vielfaches muss das andere ärger gewesen sein und in welcher Demut muss ich mich bewegen, um nicht so einen Vergleich anzustellen. o etwas zu sagen, dis ualifiziert für mich eigentlich jeden, der da den Mund aufmacht. Israelkritik ist ein großes Thema für Sie. Ist das bereits getarnter Antisemitismus? Nicht jede Israelkritik ist eine Form von Antisemitismus, das möchte ich klar unterstreichen. Wir haben es vielfach mit sogenanntem Israel-orientierten Antisemitismus zu tun, wo sich An-

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Elie Rosen, Jahrgang 1971, Jurist und Betriebswirt, ist seit 2016 Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, bereits seit 1998 auch in Baden, seit 2002 Mitglied des Vorstandes der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. 2012 wurde Elie Rosen auch zum Vizepräsidenten des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs und zum Vorsitzenden für Finanzen und Personal der Israelitischen Kultusgemeinde Wien gewählt. Neben einer Vielzahl anderer Funktionen gehört er dem Vorstand der Israelitischen Religionsgesellschaft und dem Vorstand des Keren Hajessod Österreichs an. Seine Arbeit in Graz ist in Richtung Ausbau der religiösen Aktivitäten sowie Stabilisierung der Jüdischen Gemeinde nach innen gerichtet. Das von ihm 2017 initiierte Vermitt Vermittlungsprogramm »Synagoge erleben« lässt gepaart mit einer verstärkten, repräsentativen Präsenz der Jüdischen Gemeinde im öffentlichen Leben eine deutliche Öffnung nach außen erkennen. Präsident Rosen ist Vater eines Sohnes und lebt seit 2016 ständig in Graz.


Fazitgespräch

Es ist mir sehr wichtig, nicht immer nur über den Antisemitismus und die Schoah zu reden. Elie Rosen

tisemitismus hinter einer Kritik an Israel tarnt. Natürlich gibt es genügend Dinge zu kritisieren, in Israel gibt es ja auch nicht nur eine Partei. Da wäre wahrscheinlich fast jeder Israeli ein Antisemit, weil jeder hat irgendetwas zu bemeckern, was dort nicht passt. Ich habe dafür immer die Drei-Faktoren-Theorie von Nathan Scharanski herangezogen: wenn der Staat Israel deligitimiert oder dämonisiert werden soll oder wenn Doppelstandards angewandt werden. Letzteres etwa bei der Entscheidungspraxis des Weltsicherheitsrats der Vereinten Nationen. Mehr als zwei Drittel der Entscheidungen und Verurteilungen des UN-Sicherheitsrats beziehen sich auf Israel. Das verwundert nicht, wenn man die Zusammensetzung des Weltsicherheitsrats kennt, da sitzen sehr viele arabische taaten drinnen. In Konfliktherden wie Jemen oder Syrien gibt es eine Menschenrechtsverletzung nach der andern, die werden aber nicht verurteilt. Die Uno hat für mich in den gesamten Mechanismen, nicht nur als Weltsicherheitsrat, als Gewissen ausgedient.

Was sehen Sie als das große Manko bei der Uno? Man müsste sich sowieso einmal überlegen, ob eine Uno in der Form wie sie Entscheidungen trifft, auch mit den Großen, die überall ein Veto einlegen können und alles blockieren, heute noch zeitgemäß ist. as große Manko ist, dass sie von einer influsskonstellation ausgeht, die ein Abbild der Großmächte nach dem Zweiten Weltkrieg ist. Diese Vetokonstruktion hat in einer gleichberechtigten Weltengemeinschaft nichts mehr zu suchen. Das gilt auch für die UNRRA-Finanzierungen oder die Doppelstandards: Es gibt kein einziges Land, wo der Flüchtlingsstatus vererbt wird, außer bei den sogenannten »Flüchtlingen« auch Palästina. So wurden aus 400.000 Flüchtlingen bis jetzt sechs Millionen

Flüchtlinge. Umgekehrt gibt es das bei den sehr umfangreichen Vertreibungen der jüdischen Gemeinden aus den arabischen Ländern aber nicht.

Wie gestalten Sie den weiteren Weg der jüdischen Gemeinde in Graz und der Steiermark? Am Beispiel meiner Ansichten etwa zur Israelkritik – das hört man ja gar nicht gern hier. Mein Selbstverständnis und das von der Rolle der jüdischen Gemeinde hier in Graz sind ganz anders als bei meinen Vorgängern. Kurt Brühl war noch aus der Vorkriegsgeneration, die ganz ruhig und angepasst war. Die hat nicht viel gefordert, war still, hat Hände geschüttelt, hat danke gesagt und vielleicht sogar noch eingeladen auf interkonfessionelle Treffen und sonst war nichts zu hören. Auch die zwei Nachfolger waren nicht viel lauter. Aber jetzt wird kritisiert und wenn man sagt, die Solidarität ist nicht immer wirklich eine, und der christlich-jüdische Koordinierungsausschuss, wo keine Juden drinsitzen, sondern nur Christen, ist auch nicht gerade das Wahre oder dass der Antisemitismus nicht nur ein rechter, sondern auch ein linker ist – das ist man nicht gewohnt. Da schaut man gerne weg und das diskutiere ich immer wieder mit Politikern. Obwohl ich schon auch den Eindruck habe, dass der Stolz, den wir nach außen tragen, etwas ist, dem mit Respekt begegnet wird. Das ist eine schwierige Balance, verschafft uns aber etwas mehr Gehör als früher. Wir sind ja nicht mehr, wir sind auch nicht weniger als früher, das heißt, wir haben rund 150 Mitglieder in der jüdischen Gemeinde, aber wir sind viel mehr präsent, als es je der Fall war seit 1945. Herr Rosen, vielen Dank für das Gespräch!

FAZIT APRIL 2021 /// 31


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Stefan Pierer und Michael Tojner wollen im Bereich E-Mobilität stärker zusammenarbeiten. Dazu stärkt Tojner den Varta-Entwicklungsstandort in Graz massiv.

E-Mobilität: Pierer und Tojner kooperieren Die Pierer-Mobility AG mit den Motorradmarken KTM, Husqvarna und GasGas will mit dem zu Michael Tojners Montana Tech Components AG gehörenden Batterienhersteller Varta im E-Mobility-Bereich verstärkt zusammenarbeiten. Der VartaEntwicklungsstandort in Graz soll massiv ausgebaut werden.

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eide Kooperationspartner sehen großes Potenzial für die Entwicklung einer Plattformbatterie, die in leichte Elektrofahrzeuge im Bereich der 48-VoltTechnologie und Spitzenleistungen bis etwa Kilowatt verbaut werden soll. Dazu wird Varta, so Michael Tojner, in seinen Standort in Graz investieren: „Mit Varta Innovation in Graz sind wir stark für die Materialforschung in Österreich aufgestellt. Der Standort wird massiv ausgebaut, um die Entwicklung großer Batterie-Zellformate für die Elektromobilität voranzutreiben.“ Beabsichtigt ist eine Zusammenarbeit von Varta und KTM in der Entwicklung und roduktion von iedervolt Batterieplattformen für Fahrzeuge von att bis Kilowatt pitzenleistung, die eine hohe Reichweite und Performance erreichen sollen. Dazu Stefan Pierer: „Durch unsere Innovationsstärke sehen wir uns als Technologieführer im Zweirad-Sektor in

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Europa und wollen besonders bei der Entwicklung von Zweirad-Elektrofahrzeugen Akzente setzen.“ Die Zusammenarbeit soll die Bereichen Forschung, ntwicklung und roduktion sowie gemeinsame Marketing- und Vertriebsaktivitäten, aber auch das Recycling und die nd ife iederaufbereitung von Batterien umfassen. Tojner und haben bereits bei der gemeinsamen Übernahme des Elektronikspezialisten Abatec kooperiert. Das nternehmen wurde in schwieriger Ausgangssituation übernommen und restrukturiert. Um die Abatec auf ihrem Wachstumsweg weiter zu unterstützen, übernimmt jetzt die Pierer Mobility AG die Anteile der Montana Tech Components AG und integriert das Unternehmen vollständig. Damit wird Abatec nach Zustimmung der Wettbewerbsbehörden eine 100-Prozent-Tochter von Pierer-Mobility.

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Der Arbeitgeber kann dem Arbeitnehmer für Zeiträume ab 1.1.2021 eine Home-Office-Pauschale bis zu 3,00 Euro pro Tag für maximal 100 Home-Office-Tage im Kalenderjahr bezahlen, welche von Abgaben und Steuern befreit ist. Als Home-Office-Tage gelten nur jene Tage, an denen die berufliche Tätigkeit ausschließlich in der Wohnung ausgeübt wird. Die Befreiung gilt für alle Lohnabgaben, daher für Lohnsteuer, Sozialversicherung, Betriebliche Vorsorge, DB, DZ und Kommunalsteuer. Bei der Lohnpfändung gibt es hingegen keine Befreiung. Laut den offiziellen Erläuterungen zum Gesetzesentwurf müssen eine monatliche Home-Office-Pauschale und die tatsächliche Anzahl an Home-Office-Tagen im jeweiligen Kalendermonat nicht synchron verlaufen. Es kann daher auch ein fixer Monatsbetrag (z. B. 25 Euro) ausbezahlt werden. Der abgabenfreie Höchstbetrag muss aber vom Arbeitgeber jedenfalls bezogen auf das Kalenderjahr entsprechend der Anzahl der tatsächlichen Home-Office-Tage überprüft werden: Bei z. B. 80 Home-Office-Tagen im Jahr ermittelt sich so ein Betrag von (80 * 3 Euro = maximal) 240,00 Euro. Auch wenn die Home-Office-Pauschale insbesondere vom Arbeitnehmer beigestellte (digitale) Arbeitsmittel abdecken soll, sind für die Abgabenfreiheit keine Belege erforderlich. Zahlt der Arbeitgeber pro HomeOffice-Tag weniger als 3 Euro oder nichts, kann der Arbeitnehmer die Differenz als Werbungskosten geltend machen.


Die beiden EnergieSteiermark-Vorstände Christian Purrer und Martin Graf sehen in Partnerschaft mit dem Verbund bei der Wärmeproduktion auch einen wichtigen Beitrag zur Feinstaubreduktion im Großraum Graz.

Fernwärme aus Mellach

Abwärme sinnlos verpuffen würde, anstatt zur Fernwärmeversorgung genützt zu werden, während die Energie Steiermark stattdessen in der

Puchstraße eine zur Spitzenabdeckung gedachtes Gasheizwerk ohne Stromturbine im Dauerbetrieb laufen lassen müsste. #gis2021

Die Energie Steiermark und der Verbund haben in einer Nachhaltigkeitspartnerschaft die gemeinsame Fernwärme-Versorgung von mehr als 80.000 Haushalten im Großraum Graz fixiert

D

er Verbund wird ab erbst über die Kraft-Wärme-Kopplung im Gas-Kombikraftwerk Mellach Fernwärme für den Großraum Graz produzieren und an die Energie Steiermark liefern. orläufig betrifft die inigung den inter . ie Energie Steiermark hat jedoch eine Option auf Verlängerung des iefervertrages. ie Ma imal-Menge der Lieferung des Verbunds aus Mellach liegt bei rund 600 Gigawattstunden (GWh), das würde rund der Hälfte der im Großraum Graz benötigten Wärme entsprechen. Für das orstands Duo der Energie Steiermark AG, Christian Purrer und Martin Graf, bedeutet diese Partnerschaft eine Win-win-

Situation: „Diese Partnerschaft bedeutet, dass die Ressource Gas effizient für die trom und Fernwärmeerzeugung genützt werden kann. Trotz ausreichender Erzeugungskapazitäten in unserem Heizwerk in der Puchstraße stellen wir mit dieser Lösung die Liefer-Sicherheit für die rund . Fernwärme Kunden auf eine noch breitere Basis und tragen zusätzlich zu einer besseren Luftqualität im Grazer Stadtgebiet bei.“ Der für die Energieerzeugung zuständige Verbundvorstand Achim Kaspar sieht in der Einigung einen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Tatsächlich wäre es ökologisch äußerst unsinnig, wenn die beim Gaskraftwerk Mellach anfallende

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FAZIT APRIL 2021 /// 33


Frische Kräfte für Unternehmen – durch Optimierung des Working Capitals Warum ist Working Capital Management für Unternehmen gerade jetzt wichtig? Working Capital Solutions können einen zumindest teilweisen Ausgleich bieten, wenn die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen mit dem bflachen der Pandemie auslaufen werden. Working Capital Management beschäftigt sich mit der ptimierung von Forderungen, Lagerbeständen und Lieferverbindlichkeiten. Mit diesen „Stellschrauben“ lassen sich wichtige Bernd Meister, Kennzahlen und die Landesdirektor Liquiditätssituation des Firmenkunden Unternehmens nachhaltig verbessern. Denn Steiermark Liquidität ist eine der der UniCredit wesentlichen VorausBank Austria setzungen für den wirtschaftlichen Erfolg. Aktives Liquiditätsmanagement bleibt in dieser wirtschaftlichen Ausnahmesituation eine zentrale Managementaufgabe. Gerade viele KMUs verfügen über kein gutes Planungstool – hier unterstützen wir sie unter anderem mit unserem Liquiditätscheck. 34 /// FAZIT APRIL 2021

Welche Lösungen bietet die UniCredit Bank Austria, um das Working Capital Management zu verbessern? Im Fokus von Käufern und ieferanten von Gütern und Dienstleistungen stehen innovative Finanzierungen zur ptimierung des Working Capitals – sowohl im Hinblick auf die Forderungen als auch auf die erbindlichkeiten eines Unternehmens. Wir bieten unseren Firmenkunden sowohl für das Kreditorenmanagement als auch für das ebitorenmanagement Finanzierungslösungen über unsere automatisierte Internet-Plattform an. Damit ermöglichen wir es Unternehmen unter anderem, ihre Bilanz zu verkürzen und ash Flow freizusetzen. Beim Thema Liquidität ist man schnell bei Fragen wie „Wie kommen offene Forderungen schneller herein?“ Welche Möglichkeiten gibt es hier? ine häufig genutzte M glichkeit ist der Forderungsverkauf Factoring nternehmen können durch den Verkauf einzelner Forderungen bis hin zu ganzen ortfolios an die Bank zusätzliche Liquidität generieren. Die Betriebe müssen also nicht warten, bis ihre Abnehmer Rechnungen Monate später begleichen. Können Unternehmen durch Factoring auch bei der Unternehmensplanung profitieren?

a, Factoring ist definitiv ein entscheidender strategischer Vorteil in der nternehmensplanung enn mit Factoring können Unternehmen ihren Kunden längere Zahlungsziele gewähren, das steigert die Kundenzufriedenheit und wirkt sich positiv auf Umsatz und Gewinn aus. Darüber hinaus steht die gewonnene Liquidität für Investitionen und Zukäufe zur Verfügung. Der Kostenaufwand ist dabei vergleichbar mit einer klassischen Kontokorrentfinanzierung. Bei der ni redit Bank ustria ist Factoring ein voll digitalisiertes Produkt, das macht den Ablauf besonders einfach. Im Dialog mit unseren Kunden erarbeiten wir in jedem Bereich, welche Instrumente zu ihrer spezifischen Unternehmenssituation passen.

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Wie die UniCredit Bank Austria Unternehmen jetzt dabei unterstützt, ihre Liquiditätssituation durch Optimierung des Working Capital Managements zu verbessern, erläutert Bernd Meister, Landesdirektor Firmenkunden Steiermark.


Wirtschaft

WKO-Präs. Josef Herk: „Top-Ausbildung einer der wichtigsten Eckpfeiler der Wirtschaft, und das gilt es mit aller Kraft und Entschlossenheit zu unterstützen.“

EuroSkills Konferenz 2021:

ation: Junge Menschen haben ausgezeichnete Perspektiven, Unternehmen bekommen die Fachkräfte, die sie brauchen, und der Standort Steiermark bleibt international wettbewerbsfähig.“ WKO-Österreich-Präs. Harald Mahrer weist auf die Bedeutung von Kompetenzerwerb hin: „Lassen Sie uns alle gemeinsam Anstrengungen unternehmen, um die Perspektiven unserer jungen Genera-

Future of Skills Zum Auftakt von EuroSkills 2021 in Graz wird am ersten Wettbewerbstag ein thematischer Kongress europäischen Formats stattfinden. Die EuroSkills 2021 Konferenz soll eine einmalige Plattform für bi- und multilaterales Networking, gegenseitigen Austausch und Wissenstransfer zum Thema „FUTURE OF SKILLS“ auf europäischer Ebene bieten.

U

Fotos: Oliver Wolf, Marek Knopp

nter Berücksichtigung heutiger und zukünftiger Bedürfnisse von Industrie, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen sollen damit Impulse für die Entwicklung zukunftstauglicher bildungs- und wirtschaftspolitischer Ansätze geleistet sowie Wege für ein wirtschaftlich starkes Europa von morgen aufgezeigt werden. Für sterreich bietet die Ausgestaltung der EuroSkills Konferenz eine großartige Möglichkeit, für den Wirtschaftsstandort aktuelle und relevante Themen aufzugreifen und Botschaften zu platzieren. Konferenzablauf Die EuroSkills Konferenz wird am . eptember ganztägig von 9 bis 17 Uhr im Messecongress Graz stattfinden. abei werden sich mehrere hundert Teilnehmer entweder live oder per Streaming an den Plenar- und Impulsvorträgen sowie den Diskussionen und Panels be-

teiligen. Die Zielgruppen sind Entscheidungsträger und Spezialisten von mit Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsthemen befassten Organisationen und Institutionen, Führungskräfte aus Industrie, Wirtschaft, Politik sowie Medien aus ganz Europa. Die Konferenzsprache ist Englisch. Die Eröffnungs-Keynote der Konferenz wird Gerd Leonhard halten. Die Eröffnungs-Keynote „Technology vs. Humanity“ wird Gerd Leonhard halten, seines eichens Futurist und international gefragter TopSpeaker. Ihm folgen zahlreiche weitere hochkarätige Impulsgeber, Zukunftsdenker und Diskutanten, darunter Perttu Pölönnen, Ali Mahlodji, Andreas Steinle uvm. Kernthemen Im thematischen Fokus stehen die ukunft beruflicher Bildung wie auch benötigte Skills, ualifikationen und Kompetenzen in uropa. ationale und europäische Vertreter

aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft fokussieren insbesondere drei Kernthemen: • Vocational and Educational Training: Aspiration vs. Reality • Talent Economics and Generation Future obs and kill eeds in urope • The Role of Skills and Competitions in Building Blocks for the Future WKO-Präs. Josef Herk, der ors. der uro kills GmbH betont die Chancen: „Ausbildung bedeutet Zukunft enn alle Fähigkeiten, die junge Menschen heute erwerben, sichern das Knowhow und die Kompetenz von morgen. Deswegen ist eine Top-Ausbildung einer der wichtigsten Eckpfeiler der Wirtschaft, und das gilt es mit aller Kraft und Entschlossenheit zu unterstützen. Das schafft eine Win-win-win-Situ-

Der Zukunftsforscher Gerd Leonhard hält die Eröffnungs-Keynote „Technology vs. Humanity“.

WKO-ÖsterreichPräs. Harald Mahrer: „Hochqualifizierte Fachkräfte sind der Schlüssel zum Wirtschaftswachstum.“ tionen am Leben zu erhalten, denn hoch ualifizierte Fachkräfte sind der Schlüssel zum Wirtschaftswachstum und zum Wohlstand. Wenn Europa auf den Weltmärkten erfolgreich sein und seine wirtschaftliche Bedeutung behalten will, müssen wir in Know-how, in Menschen und in die Zukunft der Kompetenzen investieren.“

Informationen und Programm:

https://euroskills2021.com/programme/conference/ FAZIT APRIL 2021 /// 35


Wirtschaft

Die COVID-Krise gerät zum wirtschaftlichen Desaster Die lange Dauer des Corona-Lockdowns macht vor allem kleineren und mittleren Betrieben zu schaffen, insbesondere in der Gastronomie, in der Hotellerie, aber auch bei vielen Zulieferbetrieben, betont Erich Schoklitsch, Landesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft (FW): „Wenn es nicht bald Lockerungen und gesicherte Öffnungen in diesen Bereichen gibt, ist die Existenz vieler dieser Unternehmen gefährdet.“ Nicht zuletzt, da sich die Stundungen von Abgaben immer weiter anhäufen und Förderungen oft nicht zielgerichtet bei jenen mit Bedarf ankommen. ei aller gebotener Vorsicht vor der Pandemie – mit Angst- und Panikmache sowie mit unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen erreicht die Regierung bislang nur eines, warnt Schoklitsch: den nachhaltigen Ruin vieler Betriebe. Während einige wenige Unternehmen von großzügigen Staatshilfen profitieren, werden kleine elbstständige mit unüberwindlichen Hürden bedacht oder mit Almosen abgespeist. Eine nachhaltige Lösung der Situation kann nur durch eine intensive Beschleunigung der Impfkampagne erreicht werden, erklärt Schoklitsch.

gelagerten Unternehmen und Dienstleister, wie Techniker, Zulieferer und Security bis hin zu Hilfskräften. o sieht es auch die Bundesorganisation der F ie absehbaren massiven msatzeinbußen müssen zwangsläufig zu Zahlungsausfällen, nicht bedienbaren Kreditrückzahlungen und damit einhergehend zu Konkursen und Betriebsaufl sungen führen. ine schrittweise ffnung der irtschaft ohne verschärfte uflagen ist der einzige Ausweg aus dem Dilemma, ergänzt Schoklitsch in Richtung der Regierung.

Geplante NOVA auf Gewerbefahrzeuge Öffnungen sind für BeGerade in dieser schwierigsten wirtschaftlichen triebe überlebenswichtig Lage seit Kriegsende ist die geplante Einführung Viele Branchen sind vom Lockdown und seinen einer auf Gewerbe Kfz eine bittere ille, die Auswirkungen stark betroffen, neben der Gastrovon der Freiheitlichen irtschaft in aller ntschiedennomie, Reise- und Veranstaltungsbranche verheit abgelehnt wird. Für nternehmer bedeutet das zeichnen auch die Friseure aufgrund der einen bis zu 30 Prozent teureren Kaufpreis für uflagen noch immer starke msatzeinneue Fahrzeuge. as bedeutet ein Kostenbußen. Die Situation geht mit einer desaster vor allem für kleinere und mittenormen Arbeitslosigkeit von lere Unternehmen, das diese dann im rund 500.000 Personen Endeffekt ihren Kunden weitervereinher, zusätzlich zu den rechnen werden müssen und sich Hunderttausenden, die somit Dienstleistungen und Produksich noch immer oder te verteuern. „Eine unverantwortschon wieder in Kurzliche Maßnahme in dieser schwiearbeit befinden. eiterigen Phase, aber auch darüber re Öffnungsschritte nach FW-Landesobmann Erich Schoklitsch fordert eine hinaus eine Abzocke ohne tiefedem Aufsperren des Han- schrittweise Öffnung aller Wirtschaftsbereiche, ren Sinn, mit der weder den Unterdels müssen möglichst um größeren Schaden abzuwenden. nehmen noch der Umwelt gedient rasch erfolgen, um wieist“, erklärt Schoklitsch unisono mit der einen Hoffnungsschimmer für die Wirtschaft zu schaffen, forden weiteren ertretern der Freiheitlichen irtschaft, und führt dert Schoklitsch. Denn die Krise reicht tief in die wirtschaftlichen aus: „Wie viele andere Lösungen, die uns von der RegierungsZusammenhänge hinein: Durch die Absage von Veranstaltungen koalition aufgezwungen werden, ist auch diese am Ende schlimoder Feiern zum Beispiel sind nicht nur nternehmer aus dem mer als das ursprüngliche Problem und wird unserer Wirtschaft Tourismus oder Veranstaltungsorte betroffen, sondern alle nachmassiv schaden.“

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Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse

Wir begleiten unternehmerische Zukunft! Corona, aber auch der digitale Wandel haben viele Unternehmerinnen und Unternehmer von heute auf morgen in eine wirtschaftliche Notlage gebracht und zahlreiche Geschäftsmodelle nachhaltig auf den Kopf gestellt.

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leichzeitig hat die Krise auch gezeigt, wie viel kreatives Potenzial in den steirischen Betrieben steckt. Genau diese Innovationskraft ist nun gefragt, um die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen voranzutreiben und einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der steirischen Wirtschaft zu leisten. Die Steiermärkische Sparkasse hilft nicht nur Klein- und Mittelbetrieben aus der Stagnation, sondern unterstützt auch wirtschaftlich gut gehende Unternehmen dabei, noch besser zu werden. Am Puls der Zeit zu bleiben, ist das Gebot der Stunde! Das Entwickeln neuer Umsatzfelder im eigenen Geschäftsmodell, das Verschmelzen digitaler und realer Welten, der Ausbau regionaler Kreisläufe und das Entfalten einer positiven Wirkung für die Gesellschaft durch nachhaltiges Handeln sind Themen, die besondere Chancen für Innovationen bieten. Als Bankinstitut leistet die Steiermärkische Sparkasse einen aktiven Beitrag dazu, indem sie eine Vielzahl an Maßnahmen z. B. in den Bereichen Verantwortung für Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft definiert hat, die sie langfristig umsetzen möchte. „Wir entwickeln uns

ständig weiter und wissen, dass bewegte Zeiten, wie wir sie gerade erleben, auch immer Chancen mit sich bringen. Dabei agieren wir nicht nur als Finanzpartnerin, sondern auch als Diskussionspartnerin im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle unserer Firmenkunden. Unsere Betreuer stellen Ihnen die richtigen Fragen zu Ihrem Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei den notwendigen Veränderungsprozessen. Sie begleiten Unternehmen bei ihren Innovations- und Investitionsentscheidungen. Handlungsfähigkeit entsteht aus dem Entwickeln von Optionen. Reden wir über Ihren nächsten Schritt und welchen Beitrag wir dazu leisten können“, legt Vorstandsmitglied Oliver Kr pfl die olle der teiermärkischen Sparkasse als Zukunftsmanagerin und etzwerkpartnerin dar. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern ma erma er trategie. chmiede., I B an der F ampus und B I I I G Steiermark unterstützt die Steiermärkische Sparkasse Unternehmen in ihren Veränderungsprozessen, um die Steiermark zur innovativsten Region Österreichs zu entwickeln. s ist uns e trem wichtig,

dass Sie Ihre Potenziale nutzen können, und laden Sie ein, gemeinsam mit uns Ihre Marktvorteile zu realisieren. Lassen Sie uns gemeinsam „Mutig durch bewegte Zeiten“ gehen! Das ist Innovation am Punkt. glaubandich , so liver Kr pfl.

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Außenansicht Von Peter Sichrovsky

V

or ein paar Tagen kurz vor dem »Internationalen Frauentag«, als in Österreich diskutiert wurde, wie viele Frauen in Vorstandsetagen sitzen und sitzen sollten, wurden in Afgahanistan drei Mitarbeiterinnen eines Fernsehsenders auf offener Straße erschossen. Mursal Habibi, Saadia und Shahnaz: Das sind die Namen dieser drei Journalistinnen, die für den privaten Sender »Enekaas TV« im Osten von Afghanistan gearbeitet hatten. Keine von ihnen wurde älter als 20 Jahre. Von unbekannten Männern wurden sie auf offener Straße erschossen, als sie gerade ihren Arbeitsplatz beim Sender in Dschalalabad verlassen wollten, gab die afghanische Regierung bekannt. Eine vierte Frau wurde schwer verletzt und kämpft im Krankenhaus um ihr Leben. Der Polizeichef der Provinz Nangarhar erklärte, einer der mutmaßlichen Täter sei festgenommen worden. Er habe gestanden und sei ein Mitglied der radikalislamischen Taliban. Erst im Dezember war die Enekaas-TV-Moderatorin Malalai Maiwand gemeinsam mit ihrem Chauffeur auf

Religiös motivierter Faschismus der Taliban in Afghanistan

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dem Weg zu ihrer Arbeit in Dschalalabad erschossen worden. Sie hatte sich neben ihrer Arbeit auch für mehr Frauenrechte engagiert. Sie war der Ansicht, dass die derzeitigen Friedensgespräche zwischen den Vereinigten Staaten und den Taliban es den islamistischen Fanatikern ermöglichen würde, ihre Herrschaft neu zu etablieren und ihre Vorschriften durchzusetzen. Hier ein paar Beispiele der Gesetze der Taliban wie sie Frauenrechte entsprechend dem Koran deuten: Bis zum Alter von acht Jahren ist es Frauen untersagt, mit Männern in direktem Kontakt zu stehen, die nicht mit ihnen blutsverwandt oder angeheiratet sind. Frauen sollen nicht ohne einen männlichen Blutsverwandten und ohne Burka auf die Straße. Frauen sollen keine Schuhe mit hohem Absatz tragen, damit kein Mann die Schritte einer Frau hören und dadurch erregt werden könne. Frauen dürfen nicht laut in der Öffentlichkeit sprechen, da kein Fremder die Stimme einer Frau hören soll. Alle Fenster im Erdgeschoß und im ersten Stock sollen zugemauert oder abgeschirmt werden, um zu vermeiden, dass Frauen in ihren Wohnungen von der Straße aus gesehen werden könnten. Ortsnamen, die das Wort »Frau« beinhalten, müssen geändert werden. So wurde etwa der »Frauengarten« in »Frühlingsgarten« umbenannt. Es ist Frauen nicht gestattet, sich auf der Terrasse oder dem Balkon ihrer Wohnung bzw. ihres Hauses aufzuhalten. Verbannung der Frau von Radio, Fernsehen und öffentlichen Versammlungen jeglicher Art. In den Städten, die bereits von den Taliban kontrolliert werden, wurden alle weibliche Mitarbeiter in der Verwaltung entlassen, Schulen mit gemischten Klassen geschlossen und den Universitäten verboten, Frauen studieren zu lassen. Kinderehen und Gewalt gegen Frauen und auch Verkauf von Frauen sind an der Tagesordnung. Bestrafungen bei Nichteinhaltung der Gesetze sind öffentlich, meist in Sportstadien und auf Marktplätzen. Eine Mutter von neun Kindern, die ihren gewalttätigen Ehemann getötet hatte, wurde vor 30.000 Zusehern in einem

Sportstadium hingerichtet. Zuvor war sie drei Jahre in Gefangenschaft und weigerte sich bis zuletzt, die Tat zu bereuen. Die neue Regierung in Kabul versucht Diskriminierung und Gewalt durch Gesetze zu verbieten, hat jedoch wenig influss auf ländliche Gebiete, wo Vertreter der Taliban weiter den Alltag kontrollieren. In der Hauptstadt Kabul öffnen zwar neue Schule und auch die Universität ist allen zugänglich, doch hindern tägliche Attentate und Mordanschläge gegen Frauen den Weg in die Normalität. Am internationalen Frauentag war wenig zu hören und zu lesen von den Zuständen in Afghanistan. Die Frauenbewegungen konzentrieren sich auf die Bedingungen in den westlichen Demokratien und fordern zu Recht einen Ausgleich für die jahrhundertelange »männliche Dominanz«. Eine internationale Solidarität scheint es jedoch kaum zu geben. Was in der »Dritten Welt« passiert, interessiert hier offenbarniemanden. Dazu kommt eine unerklärbare Zurückhaltung gegenüber der Diskriminierung und Misshandlung der Frauen in Ländern und Gemeinden mit islamischer Mehrheit. Kritik an der Behandlung der Frauen wird seltsamerweise als »Einschränkung« der Religionsfreiheit interpretiert und die Misshandlung der Frauen im Sinne des Korans als Religionsfreiheit verteidigt. n

Sie erreichen den Autor unter peter.sichrovsky@wmedia.at


Essay von Lukas Mandl

Europa braucht jetzt Vertrauen in die eigenen Stärken nter dem oft schwer fassbaren Begriff der »Desinformation«, die ich im Sonderausschuss des Europäischen Parlaments behandle, eröffnet sich ein breites Themenfeld, das einer genaueren Betrachtung bedarf. Dieser Ausschuss, dem auch der Delegationsleiter der SPÖ im Europäischen Parlament, Andreas Schieder angehört, wurde nun um ein weiteres Jahr bis März 2022 verlängert. Was auch bedeutet: Die Arbeit ist noch lange nicht getan. Sie wird im Gegenzug mehr, weil sich auch die Bedrohungen, die damit einher gehen, wachsen. s sind Gefahren, die wir oft nur an der berfläche verschwommen wahrnehmen, was uns aber nicht hindern darf, an unserer Verteidigung zu arbeiten. Denn die Erscheinungsformen ändern sich ständig und auf unserer Agenda für verantwortungsvolle Politik steht neben der Verteidigung gegen »hybride Bedrohungen« auch das Verständnis für deren Ursachen. Die Angreifenden haben ein Ziel: Europa zu spalten. Darum ist es an der Zeit, unsere Werte, Ideale und Haltungen zwar stets kritisch zu reflektieren, aber sie auch in Form und Inhalt zu Kraft uellen in der Behauptung unseres Lebensmodells zu machen. Vertrauen – Selbstvertrauen! – in den »European Way Of Life« und dessen Resilienz ist angesagt. abei ist der eg der Kooperation immer jenem der Konfrontation vorzuziehen urch gelebtes Miteinander kann Europa seine Schwächen im Zaum halten und seine Stärken ausschöpfen. Mit der Europäischen Union gibt es Strukturen, die das Miteinander basierend auf erten wie Menschenwürde, Freiheitsrechte, emokratie und echtsstaatlichkeit stützen. iese Kraft geh rt gelenkt mit Behutsamkeit und ntschiedenheit. enn es gibt viele, die diesen nsatz nicht teilen, man setzt bewusst auf Konfrontation. Der kooperative Ansatz, von dem wir überzeugt sind, hat bei Weitem nicht so viel Anhängerschaft, dass Menschen in Gegenwart und ukunft in Frieden leben k nnten – das zeigt auch die Pandemie-Situation. Unsere Überzeugung ist aber deswegen nicht falsch, noch ist der eg der Konfrontation ein richtiger. Im Inneren unseres Kontinents haben wir gelernt, dass Kooperation zu ohlstand und ukunftschancen führt. as gilt auch für unser Verhalten nach außen, denn Europa öffnet sich allen, die unser Lebensmodell respektieren. Gleichzeitig gilt uropa wappnet sich gegen ngriffe Für die icherheit kommender Generationen und im Sinne der zivilisatorischen Werte. Die Angriffe dabei sind real und finden täglich statt, sind sie doch für enker einiger eile der elt gelebte Praxis. Das mag, zum Schaden von anderen einen kurzfristigen Nutzen für wenige haben; Ursachen lassen sich in Systemkonkurrenz, der Ablehnung der Zivilisation westlicher rägung oder durch isolierte ielsetzungen gegen Freiheit, elbstbestimmung und Gemeinwohl finden. Trachtet man danach, den Binnenmarkt, das Miteinander von Staatsgrenzen und Sprachräumen zu spalten, hat das oft durch gegenseitiges Misstrauen seinen Ausgangspunkt. Wenn wir mit diesem anderen begegnen, eine »hidden agenda« orten oder aus Unkenntnis rgwohn wachsen lassen und wir uns in ocial Media Kanälen verlieren, statt andere persönlich um Hilfe zu bitten oder Hilfe anzubieten. Dann kann es dazu führen, dass wir den Wert der Wissenschaft nicht schätzen oder demokratische Legitimation nicht anerkennen und dass wir journalistisch recherchierte Medienhalte kaum von der Flut an llerlei, von Katzenvideos bis zur assrede, unterscheiden. o werden Gräben vertieft und wir schaffen der Desinformation Einlass in viele unserer Gesellschaftsbereiche. Dies lässt sich durch negative Emotionen noch weiter eskalieren, wie etwa beim Sturm auf das Kapitol im vergangenen ahr. Meinungsverschiedenheiten zeichnen eine Gesellschaft in Freiheit und rosperität aus, in spalterischer bsicht k nnen diese erschiedenheiten durch Desinformation aber gegen uns gewendet werden. abei gilt e tiefer die Gräben und je kleiner die plitter, desto effektiver sind die ngriffe. Was wir von den Attacken wahrnehmen, sind eher die Symptome, nicht die Zusammenhänge und nicht die Urheber. Damit einher geht ein Vertrauensverlust, wenn Institutionen und Medien angezweifelt werden. Es geht hier nicht um den wertvollen

Der 3. Mai ist der Internationale Tag der Pressefreiheit. Unmittelbar davor erscheint im April das »Österreichische Jahrbuch für Politik«, für das Lukas Mandl diesen Beitrag verfasst hat, der in verkürzter Fassung abgedruckt ist.

Foto: Marc Lahousse

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Mag. Lukas Mandl, geboren 1979 in Wien, ist seit 2017 Mitglied des Europäischen Parlaments, wo er stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses ist und den Ausschüssen für innere Sicherheit, Arbeitsmarkt und Außenpolitik angehört. Zuvor war er von 2008 bis 2017 Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag. lukasmandl.eu. FAZIT APRIL 2021 /// 39


Europa braucht jetzt Vertrauen in die eigenen Stärken

Vielmehr braucht es, was zum Kernbestand von qualitativ hochwertigem Journalismus gehört: Eine einfach zu erkennende Unterscheidung zwischen Information und Meinung, zwischen Faktum und Argument, zwischen Bericht und Behauptung.

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Zweifel, der die Wissenschaft antreibt und zu kritischem Denken befähigt. Sondern um zersetzenden weifel an allem und jedem, der den ert von ournalismus auszuradieren trachtet oder die Legitimation durch demokratische Prozesse in Abrede stellt. Es ist der Zweifel, der alles herabwürdigt und unfähig ist, Alternativen anzubieten. Dazu sehen wir uns Attacken wie durch Cyberangriffe ausgesetzt, sofern sie überhaupt bekannt werden. Wie auf das heimische Außenministerium, der Anfang 2020 bekannt wurde jener auf egierungsbeh rden, über den seit nde berichtet wird ir registrierten Anfang 2021 ein Beinahe-Blackout in weiten Teilen Europas. Obwohl Notmaßahmen sofort eingeleitet und nicht behindert wurden, dauerte es 63 Minuten, das Stromnetz zu stabilisieren. Noch sind wir nicht ausreichend vorbereitet auf die Auswirkungen, die wenige Stunden oder gar Tage an Stromausfall zeitigen würden. »Hybride Kriegsführung nennen das perten, wenn ein kaum zu überblickender Mi an Maßnahmen gesetzt wird, um ein Angriffsziel zu schwächen. Wir müssen Zusammenhänge neu denken Kräfte außerhalb uropas beobachten unsere eaktionen genau – jene in den europäischen Staatskanzleien, auf EU-Ebene, in Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. ie haben ihre chlüsse gezogen für den Fall, dass das bschalten des troms für Teile Europas einmal ein Mittel der Wahl werden sollte. Die Sabotage erfolgt dann nicht physisch, sondern durch Cyberangriffe. Was beinahe im Verborgenen geschieht und sich kaum erfassen lässt, sind politische, mediale, militärische, nachrichtendienstliche und ideologische Systeme, die zu den Phänomenen, die wir isoliert wahrnehmen, beitragen oder sie auslösen. Das Risikoszenario wird verschärft durch europäische Naivität und eine Verlagerung unserer Aufmerksamkeit zu unseri sen Informations uellen. ur pseudo medialen imension geh ren auch TV-Anstalten, die in mehreren Sprachen Inhalte in die Welt ausstrahlen, wie Nachrichten aussehen, aber esinformation sind und sich über ocial Media Kanäle weiter erstrecken. Nachrichtendienstlich wird unter anderem über Trollfabriken, Bots und Cyberangriffe agiert, was wiederum Radikalisierung vorantreiben kann. Die zentralen Handlungsfelder, denen sich der Sonderausschuss gegen Desinformation widmet und teils noch stärker widmen muss, die auf der Tagesordnung aller politischen Ebenen stehen sollten, sind Journalismus und Veröffentlichungen; Bildung, inklusive Herzensbildung; Politik und Wirtschaft. Die Art der Bedrohung verlangt Aufmerksamkeit für eränderungen, Fle ibilität, Konse uenz sowie die Bereitschaft, sich neben Bewusstseinsbildung auch zu konkreten Maßnahmen durchzuringen. Wer veröffentlicht, trägt erantwortung für die Inhalte as ist spätestens seit der ufklärung fester Bestandteil unserer Rechtstradition. Pro forma mag dieser Grundsatz noch gelten. De facto haben wir ihn im Social-Media-Zeitalter verlassen. Die Entwicklung war beinahe unmerklich: Ständig werden Inhalte generiert und geteilt, deren Urheber und Verbreiter sich keiner gesellschaftlichen oder rechtliche Verantwortung bewusst sind. Was auch immer wir tun: Unser zukünftiges Grundverständnis und die Rechtsordnungen werden vermeiden müssen, dass Menschen die sprichw rtliche chere in den Kopf gepflanzt und Freiheit insofern eingeschränkt wird, als jemand orge haben müsste, sich des Rechts der freien Rede zu bedienen. Damit würden wir nur das Werk der Angreifenden vollenden. ielmehr braucht es, was zum Kernbestand von ualitativ hochwertigem ournalismus gehört: Eine einfach zu erkennende Unterscheidung zwischen Information und Meinung, zwischen Faktum und rgument, zwischen Bericht und Behauptung. benso wichtig wird die nterscheidung zwischen ews und Fake ews, zwischen Information und Desinformation. Es ist essenziell für die Erhaltung unserer Gesellschaftsform, echten Journalismus am Leben zu erhalten. Der Status der Debatten im Sonderausschuss läuft darauf hinaus, dass die ffentliche and ournalismus stärker finanziell f rdern muss. benso wichtig wie der Blick auf roduktion und ublikation ist jener auf ezeption und Wirkungsweise von Inhalten. Deshalb ist das Handlungsfeld der Bildung so wichtig. Diese beginnt informell im Elternhaus, zieht sich durch das gesamte Leben und erstreckt sich über Familien, eligionen, zivilgesellschaftliche Gemeinschaften und rganisationen oder Kultur und port. Für erzensbildung und auch Gemeinschaftssinn brauchen wir inbettung in solche kleineren und gr ßeren Beziehungsgeflechte. eren ntfaltung in Freiheit und icherheit zu gewährleisten, ist und bleibt eine zentrale politische ufgabe. Wir werden nicht umhinkommen, die Probleme nicht nur in politischer Hinsicht an ihren Wurzeln zu bekämpfen; wir müssen das auch in ethischer und moralischer Hinsicht tun. Hassreden, Herabwürdigung anderer Menschen, Polemik gegen Demokratie oder


Essay von Lukas Mandl

Rechtsstaat sollten besser als destruktiv erkannt werden und weniger in unsere Herzen dringen können. Schulen und andere Bildungseinrichtungen gehören dabei unterstützt, diese Medienkompetenz zu f rdern Für das Grundverständnis, dass ournalismus auf Recherche beruht und einen Prozess durchläuft. Die Arbeit im Sonderausschuss läuft etwa auf eine Unterstützung von Lehrenden hinaus, damit die persönliche Vermittlung dessen, was wir jetzt und in ukunft unter Medienkompetenz verstehen, gelingen kann. In der Politik ist der Umgang mit den Bürgern, für die wir politische Dienstleistungen erbringen dürfen, sowie die Vorsorge im Umgang mit Expertise, Inhalten, und Entscheidungsprozessen elementar. Für die msetzung dieser altung, manchmal als Bürgernähe« auf den Begriff gebracht, sind Onlineinstrumente hilfreich, aber keinesfalls hinreichend. e mehr unsere Kommunikation von echnologie geprägt ist, desto wertvoller werden pers nlicher Kontakt und Beziehungen. enn arlamentarier demokratisch und rechtsstaatlich legitimiert sind, sind ihre räsenz und erfügbarkeit orteile im Kampf gegen konstruierte Desinformation. Das physische Miteinander kann nicht ersetzt werden. onst drohen Gefahren wie jene der eep Fakes , Generatoren von Bildern und Videos, die vermitteln, eine real existierende Person hätte gesprochen oder auf andere Weise agiert, obwohl das nie stattgefunden hat. Ein zentrales politisches Handlungsfeld ist weiters der Schutz von kritischer Infrastruktur wie Krankenhäusern, nergienetzen, isenbahnstrecken oder Internetversorgung. s braucht eine europaweite efinition dessen, welche inrichtungen schützenswert sind, da die Systeme voneinander abhängen. Bedrohungen wie durch Leaks durch Hacking vor Wahlgängen sind allgegenwärtig. Zwei wichtige legislative Akte, denen sich das Europäische Parlament widmen muss, sind somit die Überarbeitung der Richtlinie zu etz und Informationss stemen sowie die berarbeitung der ichtlinie über die rmittlung und usweisung kritischer Infrastrukturen . as an Maßnahmen im Sonderausschuss weiters diskutiert wird, sind Sanktionen gegen Beteiligte an Desinformationskampagnen, inklusive »Naming & Shaming« sowie klare Akkreditierungsregeln für Medienvertreter.

Je mehr unsere Kommunikation von Technologie geprägt ist, desto wertvoller werden persönlicher Kontakt und Beziehungen.

Mit den ngriffen auf der Basis des konfrontativen nsatzes von Kräften außerhalb uropas sind zwei weitere Gefahren verbunden ine ist jene, die mit trategien und Maßnahmen für mehr icherheit einher geht, die sich in dem Benjamin Franklin zugeschriebene itat ausdrückt er bereit ist, Freiheit zu opfern, um icherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.« Wir dürfen keinesfalls dem Trugschluss verfallen, uns gleichsam in »ein wenig Autoritarismus« oder in eine Orwell’sche Welt fallen lassen zu müssen, um Sicherheit zu erwerben. Damit würden wir selbst den Schritt zur Abkehr vom »European Way of Life« setzen. Ebenso paradox wäre es, würden wir uns auf das »Spielfeld« der konfrontativen Aktionen, der Desinformation, begeben. Menschliche Emotionen zu missbrauchen würde den erten der Menschenwürde und der Freiheitsrechte, die wir hochhalten und verteidigen, krass widersprechen. Vermeiden wir Zynismus und Paranoia! Es ist wichtig, sich derlei Gefahren vor Augen zu führen. Verlassen wir uns vielmehr auf unsere Stärken: ertrauen wir in die Kraft, die in der eele des heutigen uropas steckt und auf die erte der ufklärung. ie eltwirtschaft wird sich nach der andemie nur langsam erholen. uch in dieser insicht ist jetzt die eit der Kooperation. reten wir selbstbewusst für unsere Werte und universale Zielsetzungen ein – für liberale Demokratie und Rechtsstaatlichkeit Gleichberechtigung von Frauen und Männern Kinderrechte menschengerechte rbeits , Bildungs ozial und ualitätsstandards und dafür, dem Klimawandel angemessen zu begegnen. ertiefen und erweitern wir Miteinander und Freiheit, stärken wir uropa nach außen. Dann können auch wir der nächsten Generation ein lebenswertes Europa in einer hoffentlich immer lebenswerteren Welt hinterlassen, wie es Generationen vor uns zuwege gebracht haben. n

Dieser Beitrag ist ein Vorabdruck aus dem Ende April erscheinenden »Österreichischen Jahrbuch für Politik« . Herausgegeben von Andreas Khol, Stefan Karner, Wolfgang Sobotka, Bettina Rausch, Günther Ofner und Dietmar Halper. Zu beziehen über die Politische Akademie. politische-akademie.at/jahrbuch FAZIT APRIL 2021 /// 41


Florian Satzinger wurde am 6. Juni 1970 in Graz geboren. Sein Vater war Architekt, seine Mutter Journalistin, er hat drei Geschwister. Matura im BORG Monsbergergasse. Seine Ausbildung zum Character Designer absolvierte er unter anderem in Vancouver, Kanada und in London, GB. 2009 erhielt er den prestigeträchtigen Nemoland-Award in Florenz. Über Aufträge von Studios wie Disney und Warner Brothers sind bereits Figuren wie Donald Duck, Mickey Mouse, Daffy Duck, Bugs Bunny, Pinky und der Brain sowie Scooby-Doo über seinen Zeichentisch gewandert. Zwischendurch hält er Gastvorträge an Filmhochschulen im In- und Ausland.


Menschen

Fazitbegegnung Volker Schögler trifft Florian Satzinger Fotografiert von ascha seiner

Von Enten und Monstern A

chdé, der Zeichner von Lucky Luke, bezeichnet Florian Satzinger als einen »der besten Zeichner seiner Generation« und ernennt ihn rundweg zum »Master of the ducks«. In der internationalen Comicszene gilt der Grazer als »Carl Barks auf Steroiden« – Barks war eine Disney-Legende, der bekannteste Zeichner der Duck-Familie von Entenhausen. Denn welche Charaktere Satzinger aus aus Cartoon-Enten schneidert, schnitzt, hämmert, zeichnet sprich kreiert, ist atemberaubend und ergibt schon längst ein eigenes, schier grenzenloses Universum, das sich aber keineswegs auf Enten beschränkt. Es umfasst auch critters and monsters, Kreaturen und Ungeheuer, die von den fantastischen Welten in Satzinger Kopf zeugen. »Aber es gibt immer eine Verbindung zur Realität«, erklärt der 50-jährige, »das macht den Cartoon fast zu einer Urkunde.« Er sagt das vor einem Donald-Bild auf den bis zu 27 Meter langen Transparenten in den Kasematten am Grazer Schloßberg, wo noch bis 18. April seine Ausstellung »Duckland« läuft. Donald sitzt dabei in seinem bekannten roten Auto, auf dessen Nummerntafel statt »313« das Wort »FAT« prangt und das aufgeblasen ist, wie die Fat Cars von Erwin Wurm, der seine Künstlerkarriere in Graz begann. Zugleich hat er statt seiner Matrosenmütze eine Banane auf dem Kopf, die mit Klebeband befestigt ist, was auf die aufgeklebte Art-Basel-Banane von Maurizio Cattelan verweist, der wiederum in Graz ausgestellt hat. Sämtliche Motive dieser Ausstellung haben nämlich einen Graz- oder Steiermark-Bezug, so etwa Johannes Kepler mit Planetarium, Fritz Pregl mit Chemieutensilien oder Inge Morath mit Lama – allesamt natürlich als Enten dargestellt und jeweils mit kurzen, erklärenden Texten versehen, zum Beispiel für das Lama-Motiv. Da Florian Satzinger ein Künstler ist, gibt es mehreren Ebenen zu entdecken, das macht die Ausstellung vielschichtiger und noch amüsanter. So pickt etwa eine ganze Ente (Duck) mit Klebeband, englisch Duct-tape, an der Wand, was einerseits ein Wortspiel ist, andererseits darauf anspielt, das Cattelan tatsächlich auch seinen Manager (kurz) an die Wand geklebt hat. Die ganze Wand ist erkennbar eine Bücherwand, tatsächlich hat sie Satzinger dem Spitzweg-Gemälde »Der Bücherwurm« entnommen. Die nächste Ebene ist sophisticated, wobei genaue Beobachtung hilft. Zum Beispiel steht auf einem Eck der Bibliothek »Lunar Excursions« und auf der Kanone mit der eine nicht

näher beschriebene Ente in die Wand geschossen wird, das Wort »Columbiad«. Das ist jene Kanone, mit der Jules Verne in einem Roman Raumfahrer zum Mond schießt. Genauigkeit und Witz, vulgo Esprit, sind neben der Technik (und einigen anderen Faktoren) untrügliche Kenngrößen von Kunst, für die bloß groß und bloß artig noch lange nicht großartig bedeutet. Satzingers Kunst ist großartig. Das kommt nicht von ungefähr. Der schon im Zeichenunterricht als begabt geltende Schüler liest während eines angefangenen Studiums der Phililogie in einem Magazin eine Anzeige einer Kunstakademie in Kanada und geht für ein Jahr an das Institute of Media Arts in Vancouver und setzt seine Ausbildung anschließend an der Middlesex University in London fort, zeichnet Maskottchen für Werbeagenturen und erstellt in den Anfängen des Internets eine eigene Homepage: »Das hat die Vizepräsidentin von Disney Worldwide, Lenora Hume, gesehen und mich wegen einer Mitarbeit angeschrieben. Daraus wurde zwar nichts, aber es war die richtige Richtung.« Mit der Umstellung von Homepage und Weblog auf Englisch, entstanden die Kontakte zu Studenten und zur Branche. Schließlich wurde er von roduktionsfirmen eingeladen. Florian Satzinger ist nicht Comiczeichner, sondern »Character Designer«. Das heißt, er entwirft Charaktere, die entweder neu sind oder er entwickelt bereits bestehende weiter. Er designt die Form, das Volumen, die Silhouette, nicht die Striche: »Die fangen die Figur nur ein.« Diese muss von allen Seiten, von links wie rechts, von oben und von unten so ausgestaltet sein, dass sie von Dritten übernehmbar ist. Das sind dann jene, die die Figur animieren – und zwar für den Film und das TV. Der klassische eichtrickfilm, so atzinger, ist fast ausgestorben, seine rbeit wird von 3-D-Designern benötigt, genauer für die 3-D-Animationen der neuen Filme. Was nach Holywood klingt, ist es auch: Die Auftraggeber des Grazers heißen Disney, Zanuck Company, ReelFX-Studio und Warner Brothers. Für letztere war er etwa für die B sewichte bei einem coob oo Kinofilm zuständig. Satzinger hat allein auf Instagram mehr als 100.000 Follower auf der ganzen Welt, international genießt er gewissermaßen Kultstatus und ist schlichtweg ein Star. Erstmals ist ein eigenes Comicheft geplant: Comicautor Denis Pierre Filippi hat sich an ihn gewandt, um einen Donald-Duck-Band zu produzieren. n

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Erfolg braucht Führung

Managementserie

Führen in kritischen Situationen Klarheit und Empathie im richtigen Maß

Ein Gespräch von Carola Payer mit der pensionierten Hebamme und Autorin Petra Schurian-Krassnig

Fotos: Marija Kanizaj, Archiv

Dr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at

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I

n Helferberufen kommt man oft in brenzlige Situationen. Da ist Krisenmanagement erforderlich. Petra Schurian war 25 Jahre als selbstständige Hebamme mit eigenem Entbindungsheim in Buchscheiden bei Feldkirchen tätig und hat 3.000 Spontangeburten begleitet. In der Pension hat sie ihr spannendes Leben und ihre Erfahrungen in einem Buch zusammengefasst. Sie hat genügend Situationen erlebt, in denen man einen kühlen Kopf bewahren muss und hohe Verantwortung hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Zwar ist eine Geburt an und für sich ein natürlicher Prozess, kann aber schnell zu einer Situation zwischen Leben und Tod für Mutter und Kind werden. Wie können Führungskräfte auch in zeitkritischen und komplexen Situationen fundierte Entscheidungen treffen und Risiken minimieren? Im Managementalltag von Führungskräften kommt gerade in kritischen Situationen das Leistungsspektrum guter Führungsstrategien zum Tragen. Petra Schurian zeigt auf, welche Wege sie gewählt hat, Familien in dieser besonderen Situation der Geburt zu begleiten und wie sie bedrohliche Situationen gemeistert hat.

Geburt auf Termin oder als natürlicher Prozess Möglichst vielen Frauen eine natürliche Geburt zu ermöglichen, war für Petra Schurian die Motivation, ein eigenes Entbindungsheim zu gründen. Sie ist überzeugt davon, dass Mutter und Kind davon profitieren. etra churian zum orteil einer natürliche Geburt: »Der absolute Gewinn ist, dass die Mutter es selbst geschafft hat, indem sie geboren hat und nicht entbunden worden ist. Die Frau erlebt das Frausein und Mutterwerden ganz bewusst und das Bonding von Mutter und Kind ist gegeben. Somit erlebt das Neugeborene dieses Urvertrauen, das so wichtig ist. Jede Geburt prägt einen Menschen nachhaltig und sollte durch nichts zerstört werden. Bei geplanten Geburten durch Kaiserschnitt erlebt das Kind sein erstes Trauma, das sich in den verschiedensten Ängsten widerspiegelt. Wenn Erwachsene nicht durch einen Tunnel fahren können, in Aufzügen Platzangst bekommen oder beim Schwimmen ständig Angst haben zu ertrinken, kann dies absolut auf die unbewussten Geburtserlebnisse bei einem Kaiserschnitt zurückzuführen sein. Das Unterbewusstsein vergisst nicht. Die Frau hat das Geburtserlebnis verschenkt und kann dies auch nicht mehr ändern. Man hat bei Tierversuchen festgestellt, dass wenn das Muttertier die Geburt nicht bewusst erlebt hat, nimmt es zu 89 Prozent das Junge nicht als das seine an. Damit will ich sagen, dass in diesem Fall dieses unmittelbar während und nach der Geburt entstehende Bonding, das durch Hormone gesteuert wird, nicht gegeben ist.«

Vertrauen als Voraussetzung Petra Schurian: »Meine Frauen, die mich als Hebamme ausgewählt haben, müssen das unbedingte Vertrauen in mich haben, dass ich alles rund um die Geburt und auch danach richtig manage. Wenn ich aus medizinischen Gründen eine Geburt abbrechen und die Frau zur Geburt in eine Klinik überweisen muss, dann hat das auch seinen absoluten Grund und es gibt darüber keine Diskussionen, ob ja oder nein.« Des Weiteren betont sie, dass die menschliche Zuwendung den Familien oft mehr Sicherheit geben kann und nicht durch medizinische Apparate zu ersetzen ist. Die Hebamme muss Vertrauensperson sein, der Partner der Anker. Das Schaffen einer geschützten und sicheren Umgebung für die Gebärenden ist erforderlich, um loslassen zu können. Eine Geburt ist immer ein »Loslassens-Prozess«, der unter Stress und


Managementserie [38]

Anspannung nicht möglich ist. Petra Schurian: »Ich war in meiner aktiven Zeit immer wie eine Löwin und habe darum gekämpft, alles Mögliche zu versuchen, den Frauen ein natürliches Erlebnis zu ermöglichen. Das hat mir auch viel Mundpropaganda, Empfehlungen und Vertrauen gebracht. Mein eigenes Vertrauen gründete auf meiner fundierten Ausbildung. Gestärkt haben mich die positiven Rückmeldungen der Frauen, die glücklichen Väter mit Freudentränen in den Augen, die gesunden Kinder, die ich in den Händen halten durfte, und mein tiefer Glaube in die Natur und an unseren Herrgott.« Fähigkeiten in Grenzsituationen Petra Schurian auf die Frage, wie sie sich in Grenzsituationen erlebt: »Fokussiert, überlegt und lösungsorientiert.« Das stellt hohe Anforderungen an die Persönlichkeit, die jemand mitbringen muss. Daher betont Petra Schurian, dass eine zukünftige Hebamme auf jeden Fall eine Person sein muss, die robust und gesund genug ist, um diesen Herausforderungen immer wieder gewachsen zu sein. Man darf den Überblick nicht verlieren, was wichtig ist und was nicht. Man muss einen starken Charakter haben, um sich an die jeweilige Situation anpassen zu können, ohne zu bevormunden. Jede Frau hat andere Bedürfnisse. Die Gebärenden wissen instinktiv, was ihnen gut tut. Eine gute Hebamme kann gleichzeitig nah sein und trotzdem den nötigen Abstand bewahren. Petra Schurian: »Ganz wichtig ist, dass man nicht ‚mitleidet‘, sondern einfühlsam führt und begleitet. Geteiltes Leid ist doppeltes Leid! Mit jahrelanger Erfahrung reagiert man dann immer instinktiver.« Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen in natürliche Abläufe, Anerkennung, Freude und Neugier, etwas noch zu verbessern, nennt Petra Schurian als wesentliche Basis für den Umgang mit Herausforderungen. Hebammen brauchen eine gute Fähigkeit zum Risikomanagement. Risiken erkennen, bewerten und dann den Mut zu entscheiden.

Situativer und individueller Führungsstil In Führungstheorien würde man die Vorgehensweise von Hebammen wahrscheinlich als situativ angepasstes Führungsverhalten beschreiben. Petra Schurian: »Wichtig ist vor allem die Haltung, absolut Verantwortung zu übernehmen«. Ihren Führungsstil beschreibt sie folgendermaßen: »Mit Geduld, Vertrauen aufbauen, ufmerksamkeit, Berücksichtigung der ünsche und Vorstellungen der Frauen, Erfahrung und einer Portion Intuition, jedoch klarer Linien, wenn es zu Entscheidungen kommen muss.« Wesentlich ist auch die Vorbereitung zu einer Geburt mit der Familie. Die Personen, die bei der Geburt dabei sind, müssen genau instruiert werden und Bescheid wissen, was in jeder Phase der Geburt passiert. Es werden die Erfahrungen der Hebamme zu jedem Thema (Ausnahmesituationen während der Geburt, Schmerzerleichterung, Kinder bei der Geburt, Eifersucht der Geschwister auf das Neugeborene, Schreikinder usw.) ausreichend diskutiert und alle noch vorhandenen Fragen der Familie ausführlich besprochen. Es gab in ihrem Entbindungsheim immer Besichtigungstermine, um sich kennenzulernen und um auszuloten, ob man überhaupt miteinander kann. Klare Vereinbarungen durch Anmeldeformulare waren wesentlich für die Entscheidung zur Kooperation. Geburtsvorbereitungskurse, um sich gemeinsam auf dieses Erlebnis vorzubereiten und um die bestmöglichen Voraussetzungen zu erwerben, dass es auch zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten wird. Vor der Geburt schon Tag

und Nacht erreichbar zu sein, war selbstverständlich. Auch der Lebenspartner von Petra Schurian war zu jeder Uhrzeit für sie und die Familien zur Unterstützung bereit. Ganz wesentlich war Petra Schurian immer, das Bevormundung keinen Platz hat, sondern die Förderung der Eigenverantwortung. Der Wunsch von Petra Schurian, ein Buch zu schreiben, resultiert aus dem Wunsch bei Frauen, das Selbstbewusstsein zu fördern, was sie selbst gerne möchten. Zum Beispiel keinen Einleitungstermin, sondern warten, bis die Geburt von selbst beginnt, keine unnotwendigen Vorsorgeuntersuchungen und natürliche Geburtsmethoden. Sie sagt: »Es ist höchste Zeit, dass sich da nachhaltig etwas ändert. Den natürlichen Prozessen muss wieder mehr Raum gegeben werden!« n

»Jede Frau hat andere Bedürfnisse. Die Gebärenden wissen instinktiv, was ihnen gut tut. Eine gute Hebamme kann gleichzeitig nah sein und trotzdem den nötigen Abstand bewahren.« I

petra-schurian.de

K

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Zu Gast bei Fazit

Gastkommentar von hilipp auernik

W

ir glauben, dass es höchste Zeit ist, einen strategischen Blick auf den westlichen Balkan zu werfen«. Ein Satz, dem nun wirklich niemand widersprechen kann. Speziell dann nicht, wenn man sich ein kleines Stück mit der Region Südosteuropas auseinandersetzt und ihre Chancen, Probleme und Risiken kennt. er atz findet sich in einem Brief an osep Borell, seit 1. Dezember 2019 Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. Unterzeichnet haben diesen Brief neben Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg auch dessen Amtskollegen aus Kroatien, Deutschland, Tschechien, Griechenland, Irland, Rumänien, der Slowakei und Slowenien. Eine durchaus gewichtige Allianz also, könnte man meinen. Es geht auch qualitativ weiter. »Wir müssen diskutieren, wie wir auf interne Entwicklungen vor Ort und auf das aktivere Engagement dritter Akteure reagieren

Foto: Martin Lahousse

Warum der Balkan uns die Welt bedeutet

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können«, adressieren die Chefdiplomaten von neun EU-Staaten das Engagement anderer, nichteuropäischer Mächte in der Region, die oft etwas despektierlich als »Hinterhof Europas« tituliert wird. Eine Bezeichnung, die ein bestimmtes Weltbild offenbart, das das Zentrum der Welt wohl eher im alten West- oder bestenfalls in Nordeuropa sieht. Durch die Augen eines aus ordafrika Geflüchteten, dessen Ziel ein EU-Staat des europäischen Nordens ist, wäre mutmaßlich »Vorzimmer« zutreffender als »Hinterhof«. Hier wird vielleicht antechambriert, aber nicht verweilt, jedenfalls nicht, wenn es vermeidbar wäre. Egal, wie man zu Migrationsfragen steht, hier wird deutlich, warum Südosteuropa für die EU eine zentrale Zukunftsfrage ist: Hier entscheiden sich nämlich Sicherheitsfragen für den Rest der Union. Und das außerhalb des eigentlichen Zugriffsbereichs der Union. Die Staaten Südosteuropas, die noch nicht in der EU sind (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, die Republik Kosovo und erbien sind definitiv kein homogener Raum. Hier herrscht hohe gesellschaftliche, ethnische, religiöse und ökonomische Diversität. Dazu kommen historisch nicht unbelastete Verhältnisse, die noch vor etwas mehr als zwei Dekaden auch militärisch ausgetragen wurden. Während in Serbien eine traditionell enge Verbindung zu Moskau vorherrscht, orientiert sich dessen frühere Provinz Kosovo, seit 2008 souverän, stark an den USA, betont aber auch, seine Zukunft ausschließlich im vereinigten Europa zu sehen. Serbiens Präsident Vucic pries dafür im Vorjahr noch eine ganz andere Macht als »echte Freunde« seines Landes: China. Der ehemals isolationistische Riese agiert am Weltmarkt längst als quasi-imperialistischer Großkapitalist. Dabei verwenden die Gesandten i inpings keine affen, sondern ihre geballte Wirtschaftsmacht. Der Westbalkan ist ein wichtiger Transitteil der »One belt, one road«-Initiative. Chinesische Investitionen in Südosteuropa erreichen locker hohe zweistellige Milliardenbeträge jährlich – und das in

geschlossenen Kreisläufen, denn chinesische Banken finanzieren dringend ben tigte) Infrastrukturprojekte in der Region. Mit der uflage, dass chinesische Firmen mit dem Bau beauftragt werden. Wertschöpfung in der Region ist kaum vorhanden, China verdient hingegen gutes Geld. Die Länder Südosteuropas spielen in ihrer Not mit. Und am Schluss ist das »Reich der Mitte« mitten in Europa politisch und konomisch fest verankert. ede noch so kleine Lücke, die die EU in Südosteuropa aufmacht, wird von externen Akteuren sofort gefüllt. Die Initiative der Außenminister kommt spät, aber sie ist da. Das Auftreten Europas als geopolitischer Akteur verlangt nach einer mutigen politischen Offensive. Es braucht eine offensive Politik der EU, um Stabilität in diese für Europa strategisch sehr wichtige Region zu exportieren. Die längst versprochene Visaliberalisierung für die Bürger des Kosovo gehört genauso zu einer solchen Politik, wie eine Beitrittsperspektive für die kraine. e stärker der ruck der , desto höher auch der Druck der Bevölkerung dieser Länder auf ihre Regierungen, die notwendigen Reformschritte durchzusetzen, etwa bezüglich Rechtsstaatlichkeit und Kampf gegen die Korruption. Es ist höchste Zeit. n

hilipp auernik studierte Geschichte und arbeitete unter anderem als Berater für Beziehungen zu Südosteuropa im Europäischen Parlament in Brüssel und Straßburg. Er ist Bundesvorsitzender der Paneuropajugend Österreich (gegründet 1922). Außerdem fungiert er als Chefredakteur des Magazins »Couleur«. Sie erreichen den Autor unter philipp.jauernik@wmedia.at


Kurz & News

Millionenverlust durch Fahrgastrückgang Schon im Laufe des vergangenen Jahres hat Verkehrsreferent Anton Lang mehrmals vor den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den öffentlichen Verkehr gewarnt. un ist bekannt, dass es in der teiermark zu einem Fahrgastrückgang von gekommen ist. Für die steirischen erkehrsbetriebe bedeutet das Mindereinnahmen von rund Mio. uro. ie innahmenverluste sind für den öffentlichen Verkehr sehr schmerzhaft. ie Bundesländer dürfen mit diesen Folgen nicht länger alleine gelassen werden, ansonsten drohen ernsthafte Konsequenzen. Erste Betriebe stehen bereits vor der Entscheidung, Linien zurücknehmen zu müssen, was eine deutliche Verschlechterung bedeuten würde“, warnt Lang.

SPÖ Steiermark startet Kampagne zum Thema Arbeit

Um die Arbeitslosigkeit durch die Corona-Krise bildlich darzustellen, hat die SPÖ Steiermark 50 Aufsteller in Menschenform anfertigen lassen. Ein Aufsteller steht dabei für 1.000 Arbeitslose in der Steiermark. Diese Installation soll in der ganzen Steiermark auf öffentlichen Plätzen aufgestellt werden, um auf die aktuell schwierige Situation am steirischen rbeitsmarkt aufmerksam zu machen. ine zentrale Forderung der Kampagne ist die Einführung einer bundesweiten „Aktion 40.000“, um Langzeitarbeitslosen wieder eine Perspektive zu geben und Arbeitgebern die Chance zu ermöglichen, die Erfahrung dieser Menschen zu nutzen. azu findet sich eine etition unter www.arbeit-zukunft-steiermark.at.

Vorsorge ist besser als Nachsorge! Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen! Die körperliche und geistige Gesundheit der Beschäftigten ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen für ihre Leistungsfähigkeit und damit für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Betriebliche Gesundheitsförderung, ganzheitlich und nachhaltig betrieben, trägt erheblich zur Erhaltung der Gesundheit bei und ist damit ein Gewinn für das Unternehmen und für die Beschäftigten. Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen der steirischen Betriebe und bei den BelegschaftsvertreterInnen für dieses Engagement und unterstütze die Auszeichnung der Betriebe im Rahmen von „fit im job 2021“.

Fotos: Foto Fischer, Land Steiermark/Streibl, Patrick Neves

Josef Pesserl Präsident der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark

Frauen stärken in der Arbeitswelt Den Weltfrauentag am 8. März nahmen die Vizepräsidentinnen von K , K und K teiermark Gabi echner, atricia Berger und Maria ein zum nlass, um sich gemeinsam für eine tärkung der Frauen in der rbeitswelt sowie für eine bessere ereinbarkeit von Beruf und Familie stark zu machen. orona hat die Herausforderungen hier deutlich gemacht. Wir sind dem Ziel einer familienfreundlichen Arbeitswelt etwas nähergekommen, haben es aber noch immer nicht erreicht“, betonen sie unisono. Gefordert wird u. a. ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag, Chancengleichheit in den Regionen und noch gezieltere F rdermaßnahmen für Frauen, um den rfordernissen einer modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. FAZIT APRIL 2021 /// 47

Einreichschluss 30. April 2021

Alle Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter www.fitimjob-stmk.at


Kurz & News

Bankomat fördert junge Künstler

Knapp AG expandiert weiter

Die Besonderheit am neuen BankAutomat am Gebäude des Landhauses in der Grazer Innenstadt ist, dass Raiffeisen junge steirische Kunstschaffende mit 10 Cent pro Bargeldbehebung unterstützt. Bei erwarteten 100.000 Behebungen wären das 10.000 Euro, deren Empfänger jährlich durch eine Jury ermittelt werden. „Mit dem Konzept der Raiffeisen City gehen wir neue Wege und schaffen eine Bankstelle als Gesamtkunstwerk“, sagt RLBGenDir. Martin Schaller. „Der BankAutomat steht für Sicherheit und Freiheit. as wurde beim ersten ockdown sichtbar, als es einen Run auf die BankAutomaten gab. Bargeld ist für viele Menschen immer noch usdruck von Freiheit. Bei aiffeisen ist uns das sehr wichtig“, so Schaller.

Mit einer nachhaltigen Wachstumsstrategie steuert das Technologieunternehmen Knapp in Hart bei Graz erfolgreich auch durch schwierige eiten. as ahr war, wie für andere nternehmen auch, eine enorme Herausforderung. „Die hohen Investitionen in Entwicklung und Internationalisierung machen sich jedoch in Form von uftragseingängen – unter anderem aus eutschland, England, Brasilien und den USA – bezahlt. Die Auftragsbücher sind auch aufgrund von Investitionsprogrammen von Bestandskunden langfristig gut gefüllt“, erklärt Knapp-CEO Gerald Hofer. Zu den rund 5.000 Mitarbeitern sollen im kommenden Wirtschaftsjahr fast 1.000 neue Kollegen hinzukommen, rund die Hälfte davon in Österreich.

Alleine in Graz-Umgebung sind aufgrund der CoronaKrise rund 5.547 Menschen arbeitslos oder in Schulung. Für die ein untragbarer ustand. eswegen haben rsula ackner, bg. Karin Greiner, bg. do ebesberger sowie GB ors. orst chachner gemeinsam mit egional GF Gerald Murlasits die Kampagne „Arbeit. Zukunft. Steiermark.“ gestartet. „Hinter der Statistik stehen Menschen mit Sorgen und Problemen. Als SPÖ kämpfen wir dafür, sie davon zu befreien!“, betont LR Lackner. Mit der aktuellen Kampagne zeichnet die SPÖ ihre Vision für den Weg aus der Krise auf: Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf des ettogehaltes, Investitionen in Klimaschutz und rbeitszeitverkürzung.

er eubau der Bezirkskammer eststeiermark zählt zu den finalen Schritten der Strukturreform der K teiermark. Für die rund . land- und forstwirtschaftlichen Betriebe der Bezirke Deutschlandsberg, Graz und Umgebung sowie Voitsberg errichtet die Landwirtschaftskammer Steiermark eine schlagkräftige Dienstleistungsstelle, die zentral und verkehrsgünstig liegt“, betonte räs. Franz itschenbacher. ie neue Bezirkskammer eststeiermark ist für rbeitsplätze im ienste der and und Forstwirtschaft ausgerichtet. Sie beheimatet auch das Kompetenzzentrum mweltberatung , die überregionalen Fachberatungen irektvermarktung“ sowie „Bäuerinnen, Konsumenten und Landjugendbetreuung“.

Generali feiert Jubiläum mit Fenice 190

Spatenstich für Bezirkskammer Weststeiermark

Die Generali, gegründet am 1831 in der damals zu Österreich gehörenden Hafenstadt Triest, wird 190 Jahre alt. Dieses historische Jubiläum wird heuer mit einer Reihe von Initiativen für Mitarbeiter, Vertriebspartner, Kunden und Gemeinschaften, in denen die Group tätig ist, gefeiert. Aus diesem Anlass sowie als Anerkennung dieser langen und erfolgreichen Bindung zwischen dem Unternehmen und ihren erkunftsländern kündigt die Generali Fenice an, einen Investitionsplan in he von , Mrd. uro, um die rholung der von I betroffenen europäischen olkswirtschaften zu unterstützen. er fünfjährige Investitionsplan startet in Italien, Frankreich und eutschland und wird später auf alle europäischen ätigkeitsländer ausgedehnt. 48 /// FAZIT APRIL 2021

Fotos: Foto Fischer, SPÖ GU, Marija Kanizaj / Knapp AG, LK-Stmk / Alexander Danner

SPÖ GU: „Wir schaffen das. Und Arbeitsplätze!“


Foto: Kiendler GmbH

Kurz im Gespräch mit Paul Kiendler, GF der Kiendler GmbH

Top-Leistungen bei der Landesprämierung Kürbiskernöl: LK-Präs. Franz Titschenbacher, LR Johann Seitinger, Daniela Lienhart, Obmann Franz Labugger, Gertraud Konrad und Paul Kiendler (Sprecher der Ölmüller, WKO) (v.l.n.r.)

Kürbiskernöl-Prämierung 2021:

Neue Rekorde trotz Corona Trotz erschwerter Bedingungen in Folge der CoronaPandemie zeitigte die Kürbiskernöl-Prämierung 2021 neue Rekorde und zugleich reiche Früchte in Gestalt immer höherer Qualität auch in der Breite.

Foto: LK-Stmk / Alexander Danner

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er Run auf den Kürbiskernöl-Qualitätswettbewerb war auch heuer nicht zu bremsen, ebenso wie die Qualität der rodukte on den eingereichten len wurden oder rund rozent rozent ausgezeichnet. K räs. Franz itschenbacher: „Die Landesprämierung ist ein Impulsgeber dafür, bestmögliche Kürbiskernöl-Qualitäten herzustellen. Die Spitzenleistungen sind Ergebnis unserer jahrelangen Qualitätsoffensive für und mit den Kürbiskernöl-Produzenten.“ ie jährliche andesprämierung im Frühjahr und das Kürbiskernöl-Championat im Herbst sind besondere Höhepunkte für die Kürbiskernölerzeuger. Heuer führte die k pfige pertenjur vier age lang sensorische ests hinsichtlich Farbe, Geschmack, Reintönigkeit und Konsistenz durch. Danach mussten die Öle auch den Labortest, der die Inhaltsstoffe überprüft, bestehen. Eine besondere Auszeichnung

für außergewöhnliche Qualitätsleistungen ist auch die angliste der ahre in Folge prämierten Betriebe . rstmals aufgestiegen in diese Liga sind drei Kalsdorfer Familienbetriebe Gertraud und hristian Konrad, Bettina und Friedrich delmann sowie Erich und Daniela Lienhart. LR Hans Seitinger betont bei der Prämierung den hohen Stellenwert des regionalen Produktes: „Unser Steirisches Kürbiskernöl steht für Genuss in Reinkultur und höchste Qualität. Das „grüne Gold“ ist ein Aushängeschild für unser Land und unterstreicht den hervorragenden Ruf der steirischen Kulinarik. einhold tsch, GF Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl, ergänzt dazu: „Trotz erschwerter Bedingungen erfolgte erstmals eine vollkommen digitalisierte Verkostung. Von der Erfassung und Codierung der eingereichten Öle über die Rückstandsanalyse im Labor, der Verkostung der Öle bis hin zur rstellung des rüfberichtes.

Wie hat sich die COVID-19-Krise auf das Geschäft der Kiendlermühle ausgewirkt? Der starke Trend zu regionalen Produkten ist bei uns eindeutig spürbar. Mit unserem neuen Weinlandmehl aus Getreide regionaler Herkunft haben wir den Puls der eit getroffen. en Fokus haben wir ebenso wie bei qualitativ hochwertigem Kernöl auf den Lebensmittel-Einzelhandel gelegt, der in der Corona-Krise keine Absatzrückgänge zu verzeichnen hatte.

Inwieweit hat die Corona-Pandemie auch Ihren Handel mit Elektro- bzw. Haushaltsgeräten beeinflusst? Die Schließung hat unsere Red Zac Kiendler Filialen stark beeinflusst. ir haben aber unsere Kunden nicht im Stich gelassen und waren immer erreichbar. Mit unserem gut sortierten Online-Shop waren wir auch erfolgreich. Die Kundengespräche haben sich bei beratungsintensiven Produkten aufs Telefon verlagert. Durch unseren Zustell- und Werkstättendienst konnten wir dringende Fälle rasch beheben. er Umsatz ist trotzdem eingebrochen. Durch die staatlichen Hilfen kommen wir mit einem blauen Auge davon und es wird in der Sparte Handel kein negatives Jahr.

Wie schätzen Sie die Gefahren eines Blackout ein und wie sind Sie als regionaler Stromversorger dafür gerüstet? ie Frage beim Black out ist nur, wann er kommt. Die österreichischen Stromnetze zählen zu den ausfallsichersten in Europa. Gegen einen überregionalen Ausfall sind wir jedoch nicht gefeit. Wir haben als regionaler etzbetreiber unsere ausaufgaben gemacht und beraten auch Privathaushalte, Landwirte und Gewerbebetriebe. Durch unser Wasserkraftwerk k nnen wir die etzzentrale als Inselbetrieb mit Strom versorgen. FAZIT APRIL 2021 /// 49


Kooperationspartner von „fit im Job“ mit LRin Barbara Eibinger-Miedl, WKO-Vizepräs. Gabriele Lechner, FGObfrau Daniela Gmeinbauer und LRin Juliane Bogner-Strauß (von li.).

Fit im Job feiert 20-Jahre-Jubiläum B

edingt durch den raschen Wandel in der Arbeitswelt – unter anderem durch ome ce, igitalisierung und ovid andemie rücken Gesundheit und ohlbe nden noch stärker in den Brennpunkt. BGF Betriebliche Gesundheitsf rderung ist ein entscheidender Faktor dabei, den Herausforderungen, die mit negativen Auswirkungen verbunden sein können, zu begegnen. Allen Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit kommt dabei große Bedeutung zu, daneben ist heuer auch ein neuer Sonderpreis BGF in der rbeitswelt . ausgelobt. Umfassende Kooperations-Partnerschaft er F rderpreis für k rperliche und geistige Gesundheit t im job wird heuer zum . Mal von der K teiermark, FG der Freizeit und portbetriebe, gemeinsam mit dem Gesundheitsressort und dem Wirtschaftsressort des Landes Steiermark, der GK, der rztekammer teiermark, der AUVA, der SVS, der BVAEB, der PVA, der K sowie der FG ersonenberatung und -betreuung ausgeschrieben. Die Organisatorin und FG bfrau aniela Gmein50 /// FAZIT APRIL 2021

bauer erklärt: „Wir freuen uns, im heurigen zwanzigsten ahr von fit im job die Projekte vieler engagierter Unternehmen zeigen und feiern zu können. Was im Jahr mit einer andvoll Betrieben begonnen wurde, ist zu einer umfassenden gesunden Bewegung geworden, der sich immer mehr Unternehmen anschließen.“ Prämierung der besten Konzepte In vier Kategorien werden jene Betriebe prämiert, die ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die besten Gesundheitsf rderprojekte anbieten. icht das eingesetzte Kapital, sondern die Originalität und Konzeption der Programme werden dabei bewertet. In den Kategorien und Kleinst und Kleinbetriebe wird jeweils ein F rderpreis vergeben. In den Kategorien 3 und erfolgt eine nterteilung in einen BGF reis für das beste klassische BGF rojekt) und einen „BGM-Preis“ (Integration von BGF in das Betriebliche Managementsystem). Die Gewinner erhalten eine Urkunde und Preisträger-Statue sowie in den Kategorien und zusätzlich einen Geldpreis in Höhe von jeweils 500 Euro

für neue Maßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Geldpreise werden von den Landesrätinnen Juliane Bogner-Strauß und Barbara EibingerMiedl zur Verfügung gestellt. Zusätzlich werden in den Kategorien 1 und insteiger F rderungen ausgelobt. Damit sollen Unternehmen, die erstmals Maßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsf rderung BGF gesetzt haben, motiviert werden, diese fortzusetzen und auszubauen. ie insteiger F rderung besteht in einem hochwertigen, auf die Bedürfnisse von Kleinunternehmen zugeschnittenen eintägigen Seminar. Die Einreichunterlagen werden jährlich von einer pertenjur evaluiert und überarbeitet. Teilnahmeberechtigt sind alle steirischen Unternehmen, die Mitarbeiter beschäftigen, ausgenommen die Gewinner des Vorjahres sowie die Kooperationspartner. Das neue Einreichportal, das das Mitmachen noch einfacher macht, finden Interessierte auf der omepage www. fitimjob-stmk.at. Einreichungen sind bis 30. pril m glich. ie erleihung der F rderpreise wird im kommenden erbst in Graz stattfinden.

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Der Steirische Gesundheitspreis „fit im job“ startet heuer in sein zwanzigstes Jahr und das wiederum in prominenter Begleitung. Die Kapitänin des österreichischen Damenfußball-Nationalteams und Arsenal London-Spielerin Viktoria Schnaderbeck unterstützt den Wettbewerb als Botschafterin wieder an vorderster Front. Das besondere Augenmerk liegt in diesem Jahr auf dem Thema „Digitalisierung und Arbeitswelt“.


Gesundheit macht den Unterschied! EUROSPAR-Weiz-Marktleiterin Cornelia Krenn freut sich mit ML-Stv. Philipp Hofbauer (re.) und ihrem Team über die Goldene Tanne. Werner Wabnigg, Leiter Vertrieb Filialen ZN05, und Filialgebietsleiterin Marianne Sailer gratulierten.

EUROSPAR Weiz mit »Goldener Tanne« prämiert Die „Goldene Tanne 2020“, die höchste Auszeichnung der SPAR Österreich, ging an den EUROSPAR Weiz. Marktleiterin Cornelia Krenn hat mit ihrem Team den Filialwettbewerb gewonnen. Das gesamte Team hat wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen und bewiesen, dass man es mit viel Engagement und persönlichem Einsatz weit bringt.

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Anzeige Foto: SPAR Foto Melbinger

4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen gemeinsam mit Marktleiterin Cornelia Krenn für ein zeitgemäßes Einkaufserlebnis im EUROSPAR in Weiz. Mit kompetenter Beratung und einer vielfältigen Auswahl an regionalen sowie internationalen pezialitäten ist das eam im eiz mit ihrem ahversorger-Markt ganz nah an den Wünschen ihrer Kundinnen und Kunden dran. Die Marktleiterin Cornelia Krenn nahm stellvertretend für die gesamte Belegschaft die „Goldene Tanne“, die höchste interne Auszeichnung von SPAR, entgegen. Die Verleihung fand im kleinen Rahmen im EUROSPAR Weiz statt.

Langjährige Erfahrung ornelia Krenn leitet den in eiz seit eptember (davor war sie im SPAR Kumberg als Markleiterin tätig) und ist bereits seit März im Familienunternehmen tätig. usschlaggebend für den Sieg waren, neben der perfekten Optik des Marktes, auch die umfangreiche Sortimentsvielfalt, Top-Werte bei der Kundenzufriedenheit sowie die Freundlichkeit und Kompetenz der Mitarbeitenden. „Das gesamte Team freut sich riesig über den Gewinn. Die Auszeichnung ist eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit im Markt. Und wir werden auch weiterhin unseren Kundinnen und Kunden den besten Service bieten!“, freut sich Marktleiterin Cornelia Krenn über den Gewinn der „Goldenen Tanne“. FAZIT APRIL 2021 /// 51

Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen! Die AUVA als soziale Unfallversicherung setzt sich für die Sicherheit und Gesundheit der Menschen im Berufsleben ein. In der Prävention sieht die AUVA eine der zentralen Aufgaben – neben der Unfallheilbehandlung, der Rehabilitation und der finanziellen Entschädigung. Aufgrund der Erkenntnis, dass gesunde MitarbeiterInnen weniger Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten erleiden, unterstützt die AUVA „fit im job“ tatkräftigst. Gemeinsam erreichen wir unser Ziel: „Fit in den Job“ – „Fit im Job“ – „Fit aus dem Job“. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums dieser Aktion darf ich allen Beteiligten meinen besonderen Dank und meine Anerkennung für ihre geleistete Arbeit im Sinne der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussprechen. Möge es so fit weitergehen! KommR Günther Stangl Vorsitzender der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt Steiermark

Einreichschluss 30. April 2021

Alle Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter www.fitimjob-stmk.at


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Erfolgreich am Arbeitsmarkt! Das Netzwerk Berufliche Assistenz. Menschen mit Behinderungen sind besonders von den Konsequenzen am Arbeitsmarkt betroffen. Die massiven Auswirkungen durch COVID-19 gilt es mit vereinten Kräften abzufedern. Um Menschen mit Benachteiligungen und/oder Behinderung erfolgreich an den Arbeitsmarkt heranzuführen bzw. deren Verbleib im Erwerbsleben zu sichern und zu erhalten, stehen dem Sozialministeriumservice zahlreiche Unterstützungsleistungen und finanzielle Förderungen zur Verfügung. Im Netzwerk Berufliche Assistenz (kurz NEBA genannt) hat das Sozialministeriumservice sechs Unterstützungsleistungen zusammengefasst, die österreichweit von über 180 Anbieter/innen umgesetzt werden. Zielgruppe sind sowohl Menschen mit Behinderung als auch sozial benachteiligte Personen, insbesondere ausgegrenzte bzw. von Ausgrenzung gefährdete Jugendliche, aber auch Unternehmen. NEBA begleitet alle Betroffenen bedarfsgerecht u.a. bei der Jobsuche oder dem Erhalt des Arbeitsplatzes und unterstützt auch Unternehmen bei der Personalakquise oder bei allfällig auftretenden Problemen. Welche NEBA-Angebote gibt es? Das Jugendcoaching richtet sich an Jugendliche ab dem individuellen 9. Schulbesuchsjahr sowie an abbruchsgefährdete Jugendliche unter 19 Jahren bzw. an Jugendliche mit Behinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf. AusbildungsFit wendet sich an Jugendliche bis zum vollendeten 21. Lebensjahr bzw. bis zum vollendeten 24. Lebensjahr (für Jugendliche mit Behinderung) und soll vor allem als Vorbereitung auf eine berufliche Ausbildung dienen. Die Berufsausbildungsassistenz (BAS) unterstützt Lehrlinge im Rahmen einer verlängerten Lehre oder Teilqualifikation. Die Unterstützung beginnt bei der Lehrstellensuche oder beim Abschluss des Lehr- bzw. Ausbildungsvertrages. Die Arbeitsassistenz unterstützt bei der Arbeitsplatz- oder Lehrstellensuche, hilft bei der Sicherung von Arbeitsplätzen und der Bewältigung von Krisen. Mit dem Jobcoaching werden die Stärken von Menschen mit Assistenzbedarf mehr herausgearbeitet und am konkreten Arbeitsplatz trainiert. NEU seit Dezember 2020 Das Betriebsservice berät Sie abgestimmt auf Ihren Betrieb, Ihre Anforderungen und Bedürfnisse gezielt über die Möglichkeiten der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und welchen Nutzen Sie daraus erzielen können! Alle Angebote können von den Betroffenen (Jugendliche, Angehörige, Unternehmen) kostenlos genutzt werden. Infos unter: sozialministeriumservice.at neba.at

Wirtschaft

Landesrätin Kampus:

Voller Einsatz für alle, die ihren Job verloren haben Jobs, Jobs und noch einmal Jobs: Das wird die große Herausforderung nach dem Ende der Corona-Pandemie. Schon in diesem Jahren investieren Sozialressort des Landes und AMS 77 Millionen in den Arbeitsmarkt für besonders betroffene Zielgruppen.

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st die Gesundheitskrise einmal vorbei, gilt das Hauptaugenmerk den Themen Arbeit und Wirtschaft. Darin sind sich alle perten einig und die teiermark ist vorbereitet. Fast 80 Mio. Euro stehen in diesem Jahr für Maßnahmen am steirischen Arbeitsmarkt zur Verfügung. „Voller Einsatz für alle, die in der Corona-Krise ihren Job verloren haben“, lautet für SPÖ-LR Doris Kampus die politische Aufgabe in den nächsten Monaten. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit – zuletzt waren fast 63.000 Arbeitnehmer in . Betrieben in Kurzarbeit. Fast . Menschen waren arbeitslos, weitere . absolvierten eine Schulung. Mit Kurzarbeit und Stiftungen wie für ATB in Spielberg oder landesweit zum hema flege bzw. Klimawandel habe man wirksame Werkzeuge, so die Soziallandesrätin, die den Sozialpartnern und dem AMS für die gute Zusammenarbeit dankt. Damit Menschen, die es am Arbeitsmarkt ohnedies schwerer haben, nicht unter die Räder kommen, legt das Sozialressort seinen Fokus zudem auf ugendliche, Frauen, ältere Personen, Menschen mit Behinderung und Migranten. as iel lautet, rbeit finden durch bessere ualifikation „Wir wollen verhindern, dass Arbeitslosigkeit zu einem 52 /// FAZIT APRIL 2021

Soziallandesrätin Doris Kampus: Millionen für Maßnahmen auf dem steirischen Arbeitsmarkt. Dauerzustand wird“, unterstreicht Kampus. „Durch die Corona-Pandemie hat sich das Risiko für benachteiligte Gruppen verstärkt.“ Sehen lassen können sich die Zahlen, denn mehr als 15.300 Personen werden heuer mittels zahlreicher Arbeitsmarktprojekte unterstützt, ualifiziert und bei der Arbeitssuche begleitet. Weitergeführt wird in diesem Jahr auch die Corona-Stiftung, die vom Land Steiermark und AMS mit 40 Mio. Euro ausgestattet wurde. Kampus: „Die außergewöhnlich massive Krise fordert außergewöhnliche Maßnahmen. Mit der Corona-Stiftung setzen wir die größte Arbeitsmarktinitiative seit Jahrzehnten um. Damit können in einer landesweiten oboffensive ualifizierungsmaßnahmen für 5.000 Menschen angeboten werden.“

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Sozialministeriumservice


Wirtschaft

Lebensberatung:

3 Wege zum Ziel Psychologische Beratung, Ernährungsberatung, sportwissenschaftliche Beratung: Mit ihren drei Fachdisziplinen verfolgt die Lebens- und Sozialberatung (LSB) ein gemeinsames Ziel: Menschen für die Bewältigung der unterschiedlichsten Herausforderungen und Krisen sowie die Verwirklichung ihrer Lebensziele zu stärken.

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Anzeige Foto: WKO

amit leisten die pertinnen und perten der Lebens- und Sozialberatung einen umfassenden Beitrag nicht nur zum körperlichen und mentalen ohlbefinden, sondern auch zu Gesundheit und Leistungsvermögen ihrer Kundinnen und Kunden. Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung stellt die Lebens- und Sozialberatung zudem eine unverzichtbare Säule der Prävention dar. Einzelpersonen ebenso wie Gruppen, Unternehmen, Organisationen und Institutionen profitieren von der auf umfassenden und hochwertigsten, zu einem erheblichen Teil akademischen Ausbildungen fußenden pertise der ebensberaterinnen und Lebensberater. „Die Kombination aus ganzheitlich lebenspraktischem Zugang, breiter LeistungsDiversität sowie tiefgehendem SpezialKnow how in den Fachbereichen s che, Ernährung und Bewegung bzw. Sport“, bringt es Andreas Herz, WKO-Steiermark izepräsident, bmann der Fachgruppe Personenbetreuung und Personenberatung, auf den Punkt, „verleiht der Lebens- und Sozialberatung heute in allen ihren Leistungsbereichen höchste Wirksamkeit.“ Die Ausrichtung auf (Selbst-) Ermächtigung und Lebenskompetenz sichert den pertinnen und perten der Lebens- und Sozialberatung eine Vorreiterrolle im Feld gesundheitsf rdernder Dienstleistungen.

Psychologische Beratung ie pertinnen und perten der psychologischen Beratung bieten kompetente fachliche Unterstützung im mgang mit beruflichen und privaten Fragestellungen sowie Krisen und ntscheidungssituationen. Ziel ist die Beratung und Unterstützung von Einzelpersonen, aaren, Familien, eams und Gruppen – etwa auch Unternehmen und Organisationen – bei der Erarbeitung und Umsetzung von tragfähigen Handlungsund ntscheidungskonzepten. Im Fokus

stehen dabei nachhaltig wirksame Lösungen zur Steigerung von Lebensqualität, ohlbefinden, Gesundheit und eistungsverm gen. Mit den sogenannten pertInnenpools wurden zusätzlich zum breit gefächerten Leistungsportfolio der psychologischen Beratung in bislang sechs Spezialbereichen – Stressmanagement & Burnout-Prävention, Supervision, Mediation, Paarberatung, Aufstellungsarbeit und Trauerarbeit – vertiefte Kompetenzschwerpunkte positioniert. Um in die entsprechenden Pools aufgenommen zu werden, bedarf es einer Reihe zusätzlicher ualifikationen in heorie und ra is.

Menschen in besonderen Lebensphasen und Lebenssituationen wie etwa Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit, Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit besonderen Leistungsanforderungen wie zum Beispiel Sportlerinnen und Sportler Bezug. Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater unterstützen aber auch Restaurants, Großküchen, Kantinen und Lebensmittelhersteller bei der Abstimmung ihrer Angebote auf eine gesunde, leistungsfördernde und nachhaltige Lebensweise und Ernährung.

Ernährungsberatung pertinnen und perten für rnährungsberatung beraten und informieren über ernährungsphysiologische und biochemische Zusammenhänge von Lebensmitteln und unterstützt Menschen, Individuen wie Gruppen, dabei, Essgewohnheiten nachhaltig zu ändern und gesundheitliche Risikofaktoren zu reduzieren. Speziell nimmt Ernährungsberatung auch auf die Bedürfnisse von

www.lebensberater.at

Sportwissenschaftliche Beratung Sportwissenschaftliche Beraterinnen und Berater bieten Beratung und Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenen Bewegungs- und Trainingsprogrammen. Sportwissenschaftliche Beratung zielt auf das Erreichen bestimmter Ziele wie zum Beispiel Gewichtsreduktion, ohlbefinden, ehabilitation, Leistungssteigerung, Ausgleich von Bewegungsdefiziten etc. iele sind ganzheitliche Fitness, gesteigertes ohlbefinden und Gesundheit durch die Integration gesunder Bewegungsgewohnheiten in den Alltag sowie gezielte und nachhaltige Leistungssteigerung. Ein wichtiger Aspekt der sportwissenschaftlichen Beratung ist die Leistungsdiagnostik. Zu den Zielgruppen zählen Individuen wie Unternehmen sowie Freizeit und eistungssportlerinnen bzw. -sportler.

FAZIT APRIL 2021 /// 53


Wirtschaft

So smart klingt die Zukunft In Corona-Zeiten hat unser Gehör noch mehr an Bedeutung gewonnen. Vor allem bei Telefonaten oder Videomeetings ist es wichtig, gut verstehen zu können. Lukas Schinko, CEO des steirischen Hörakustikspezialisten Neuroth, spricht über smarte Hörlösungen der Zukunft.

Smart kommunizieren: Moderne Hörgeräte kann man mit dem Smartphone praktisch verbinden.

nser Gehör ist ein Wunder der atur – tun den pro Tag im Einsatz, immer on air. Hören ist der Schlüssel zu gelungener Kommunikation – egal, ob im Job oder privat. Das zeigt sich vor allem in Zeiten von Social Distancing, wie auch rakustik perte Lukas Schinko, CEO des steirischen Traditionsunternehmen euroth, weiß ren ver bindet uns miteinander – es ist das Ohr zur Welt.“ Seit über 110 Jahren hat sich euroth auf individuelle r lösungen aller Art spezialisiert. Diese reichen vom individuell angepassten Hörgerät bis zum Gehörschutz für viele Lebensbereiche. Maßgefertigt werden diese im neuen Supply Center in Lebring, das während der Corona-Zeit eröffnet wurde. Es ist eines der größten Hörakustik-Labore Europas, in dem einerseits auf modernste Technologien wie 3D-Drucker und andererseits auf feinste Handarbeit gesetzt wird. Hörgeräte als Kommunikationstools Technisch hat sich auch bei 54 /// FAZIT APRIL 2021

Hörgeräten einiges weiterentwickelt: Sie sind zu praktischen Bluetooth fä higen Kommunikationstools geworden, die man direkt mit dem martphone, dem Fern seher oder anderen Devices koppeln kann. Das macht ein direktes Streamen von Musik und Telefonaten ins Ohr möglich. „Hörgeräte werden sich noch mehr zu kleinen, smarten Audio-Wearables transformieren. Mithilfe künstlicher Intelligenz, kleinen Akkus und modernem Design werden sie in Zukunft unseren Alltag noch stärker beeinflussen bzw. erleichtern. Man kann von High-End-Gadgets für das Ohr sprechen – zwischen Medizintechnik und Lifestyle“, sagt Schinko.

Neues Hörtraining von Neuroth Wenn das Verstehen bei Gesprächen schwerfällt, kann es auch an einer sogenannten Hörentwöhnung liegen. „Wir hören im und mit dem Gehirn. Das Gehör kann man daher auch, ähnlich wie einen Muskel, trainieren – ohne gleich

Im neuen Supply Center von Neuroth in Lebring werden individuelle Hörlösungen für ganz Europa maßgefertigt. auf Hörgeräte zurückzugreifen zu müssen“, erklärt der euroth perte. Mit einem neuen speziellen Hörtraining kann man seine hren wieder fit machen. In vier Modulen (z.B. Geräuscherkennung, räumliches Hören, etc.) wird das Gehör dabei gezielt trainiert – mit täglichen Übungen zu Hause und w chentlichen hecks im eu roth Fachinstitut gemeinsam mit einem rtrainer. ach rund vier Wochen sind Gehör und Gehirn wieder fit für an spruchsvolle Hörsituationen.

Ganz Ohr sein – das fällt somit wieder leichter.

HÖRGERÄTE MIT AKKU-TECHNOLOGIE

Wie gut hören Sie? In jedem Neuroth-Fachinstitut kann man einen kostenlosen Hörtest machen und die neuesten Hörlösungen unverbindlich testen.

www.neuroth.com Info-Tel.: 00800 8001 8001

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U


Wirtschaft

Anzeige Foto: SPAR / Foto Melbinger

Frisches Sushi jetzt im SPAR-Supermarkt Sushi, das köstliche japanische ationalgericht aus eis, Fisch und Gemüse, gibt es ab sofort an über 60 SPAR-Standorten in der Steiermark. Der leichte Genuss für den schnellen Hunger kommt bei SPAR ab sofort aus der frisch zubereiteten unchbo ushi er lebt als urbanes Trendfood gerade einen henflug. s ist leicht, frisch und praktisch – eben ein perfekter Lunch für bewusste Genießer. Frischen, unkomplizierten und schnellen Genuss, das bieten die asiatisch e otischen nacks aber nicht nur für die Mittagspause oder für unterwegs. Die Shushi-Häppchen eignen sich auch hervorragend, um den grauen Alltag hinter sich zu lassen und den oft arbeitsreichen Tag am Abend gemeinsam bei einem guten Glas Wein gemütlich auf

der Terrasse ausklingen zu lassen.

Kompromisslose Frische am Puls der Zeit Mit dem neuen Sushi-Angebot erweitert SPAR, ein innovatives, zu sterreichisches Familienunternehmen, sein Sortiment in der urbanen Ernährung: Schnell und praktisch soll das Mittagessen sein, leicht und frisch. „Hochwertige Zutaten, frische Zubereitung und eine leichte, bekömmliche Rezeptur machen modernes rend Food aus“, betont Christoph Holzer, GF der teiermark und Südburgenland. Immer mehr Menschen achten nämlich heutzutage noch mehr auf ihre Ernährung, besonders dann, wenn es schnell gehen soll. Mit der enjoy-Produktli-

Sushi bei SPAR − an über 60 Standorten ist das köstliche japanische Nationalgericht erhältlich. nie, frisch zubereiteten Snacks und Menüs, hatte SPAR diesen Trend schon früh erkannt. „Wir achten bei allen unseren Lunch-Produkten auf Quali-

tät und Herkunft“, betont Holzer. Die Sushi-Variationen von enjoy ergänzten dieses bestehende Angebot nun in idealer Weise.

Gerade in COVID-19-Zeiten gilt: Impfungen nützen, weil sie schützen!

UNSER TIPP FÜR ELTERN: Mit Schülerinnen und Schülern zwischen 6 und 15 unbedingt in die Ordination von Hausärzt­ Innen, KinderfachärztInnen, Gesundheitsämter der BHs oder zum Magistrat Graz kommen und die nötigen Impfungen gratis bekommen, aufrischen oder nachholen*. Schützen Sie Ihr Kind vor Infek­ tionskrankheiten und nützen Sie bitte die Gratis­Impfungen, damit es gesund bleibt. Falls Sie Fragen haben, beraten wir Sie gerne!

Nutzen Sie die Europäische Impfwoche: 26. April – 2. Mai 2021


Modernster Eurospar eröffnet im LCS Leoben Seit Oktober 2007 ist der EUROSPAR-Markt fixer Bestandteil des Shoppingcenters LCS im Herzen von Leoben. Nun wird er in nur einem Monat Bauzeit komplett umgebaut und vergrößert. Ab 5. Mai 2021 erwartet die Kundinnen und Kunden auf 1.200 m² Verkaufsfläche ein völlig neues Einkaufserlebnis.

I

m Zentrum von Leoben entsteht damit der modernste EUROSPAR-Markt der Obersteiermark. „Unser neuer Supermarkt im Herzen von eoben ist ein wichtiger ahversorger. Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Standort hier nun vergrößern und im Zuge dessen komplett modernisieren können“, sagt SPAR-Steiermark GF hristoph olzer. m 3. April startet die rund einmonatige Umbauphase. „Spar ist seit der r ffnung ein wichtiger Ankermieter.

Wir sind stolz, jetzt eine komplette Modernisierung und nochmalige Vergrößerung auf insgesamt . m ankündigen zu dürfen: Das LCS, das r. hoppingcenter der Obersteiermark wird dadurch zur r. dresse für Feinschmecker in der Region“, ergänzt LCS-Eigentümer JeanErich Treu. Frische und Vielfalt im Sortiment b Mai finden die Kundinnen und Kunden an der neuen

Weil auch Wasser

Feinkost heke Frischfisch in Bedienung. Auch Sushi-Liebhaber kommen mit der neuen Sushi-Vitrine auf ihre Kosten. Kunden, die für das schnelle Mittagessen bei EUROSPAR im vorbeischauen, finden ab Mai eine „Hot to go“-Vitrine mit heißen Gerichten wie Schnitzelsemmeln, heißen Grillhendeln, faschierten Laibchen, Hühnerkeulen, Stelzen und vieles mehr. eu wird es auch für alle Kaffeeliebhaber Coffee to go geben. Auch das regionale Sortiment wird im

Nachhaltige Haustechnik Auch bei der Haustechnik setzt SPAR auf moderne Standards: So wird der neue EUROSPAR künftig durch eine Luftwärmepumpe beheizt, welche die Abwärme der Kühlgeräte in Heizenergie umwandelt. In puncto Beleuchtung setzt SPAR auf eine energieschonende LEDBeleuchtung. Selbstverständlich hält auch das neue SPARMarktplatz-Konzept Einzug im erneuerten EUROSPAR-Markt. nsere Frischebereiche mit der Obst- und Gemüseabteilung und der Feinkost bilden das Herzstück unseres neuen EUROSPAR-Marktes. Da wird jeder Einkauf künftig zum Genusserlebnis“, erklärt Holzer. Ergänzt wird das Angebot weiters durch eine breite Palette von Artikeln für Küche und aushalt, wie Mi er, Kaffeemaschinen, Töpfe, Pfannen und Waschmaschinen.

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LCS-Eigentümer Jean-Erich Treu (li.) und SPAR Steiermark GF Christoph Holzer freuen sich auf die Eröffnung des neuen EURO-Spar im LCS Leoben.

neu gestalteten EUROSPAR einen besonderen Stellenwert einnehmen. eben iern von Josef Damm aus Obdach, Käse-Spezialitäten der Obersteirischen Molkerei, Brot und Backwaren der Bäckerei Gruber, Bier der Brauerei Gösser oder auch Mehlen der UitzMühle aus Knittelfeld halten hunderte weitere steirische bzw. österreichische Produkte Einzug im EUROSPAR LCS Leoben.

Spaß machen kann!

Waterplus Vertriebs GmbH, A-8483 Deutsch Goritz 77 | Tel.: 03474/8225 od. 8333 | Fax: DW 19 | eMail:naturfrisch@peterquelle.at

/peterquelle www.peterquelle.at


Stadtbaudirektor Heimo Berghold(li.) und Bgm. Kurt Wallner präsentierten die Pläne für den Naherholungsraum Mur und die sanfte Mobilität in Leoben.

Naherholung und sanfte Mobilität in Leoben Die Stadt Leoben fördert mit umfangreichen Investitionen mehr Lebensqualität durch den Ausbau der Radwege und alternative Fortbewegungsmittel. Daneben soll ein OutdoorFitnesspark Gelegenheit für sportliche Betätigung und Gesundheitsübungen bieten.

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Anzeige Fotos: Stadt Leoben , Foto Freisinger

ie Stadt Leoben soll zum grünen Zentrum der Obersteiermark werden und richtet ihre Investitionsvorhaben auf dieses Ziel hin aus. So wird ein Großteil des diesjährigen Budgets für Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und der innerstädtischen Infrastruktur herangezogen. Bgm. Kurt Wallner erklärt: „In den kommenden Jahren nehmen wir viel Geld in die Hand, um für die Leobener Bevölkerung grüne Oasen direkt vor der eigenen Haustür zu schaffen. Aufatmen und die Stadt genießen sollen kein iderspruch sein, sondern durch mehr latz für Fußgänger, familienfreundliche und sichere Radwege, klimafreundliche Fortbewegungsmittel und ein vielfältiges Bewegungsangebot Realität werden.“

Ausbau des Radwegnetzes Vorbehaltlich der Genehmigungen durch das Land Steiermark wird das Radwegenetz weiter ausgebaut, um den qualitativen und quantitativen Ausbau im Leobener Stadtgebiet und zugleich bessere Anbindung an die Region zu gewährleisten. Gespräche für eine Weiterführung des Radweges über Auwald nach St. Michael laufen, auch weitere E-Ladestationen am Hauptplatz sowie zwei Ladestationen in Leoben-Lerchenfeld sind geplant. Der „Radweg roleber iedlung , eine asphaltierte Fuß und adverbindung zwischen Proleber Brücke und Murplatz, ist bereits im Entstehen und soll bis Ende Juni fertiggestellt werden. Wasser- und naturschutzrechtliche Prüfungen für einen Ausbau Richtung Preingründe bzw. die Leobener Stadtgrenze Richtung Proleb sind in Arbeit. euralgische unkte im innerstädtischen adverkehr sollen mittels Druckknopf-Ampeln bzw. Querungshilfen entschärft werden. uch ein Fahrradleits stem inkl. ernetzung mit den zwei eobener Mountainbikestrecken und ist geplant. Outdoor-Park für Bewegungshungrige Für die sportliche Betätigung werden am Mareckkai in eoben eitendorf ein utdoor Fitnesspark mit alisthenics Geräten für Kräftigungs- und Gleichgewichtsübungen und entlang des Radweges Leoben-Hinterberg, auf Höhe des alten Hinterberger Bahn-

hofes, eine Pumptrack-Strecke errichtet. Bis Mitte des Jahres sollen die beiden nlagen fertiggestellt sein. Für zahlreiche weitere Vorhaben, wie den Leobener „City Beach“, die Revitalisierung der „Alten Promenade“ zwischen Zellergasse/ Gösser Straße und Aufgang zum tadtpark sowie die eugestaltung des Kinderspielplatzes am Mareckkai, laufen derzeit die Planer-Ausschreibungen. Umgesetzt sollen die Projekte, die aus Mitteln des Europäischen Fonds für egionale ntwicklung F kofinanziert werden, im ahr .

Neue S-Bahn-Station Leoben-Lerchenfeld Bereits einen Schritt weiter sind die Arbeiten zur neuen S-BahnStation in Leoben-Lerchenfeld. Vorbereitungsarbeiten werden aktuell seitens der ÖBB durchgeführt. Die Bauarbeiten sollen im Dezember abgeschlossen sein. Der multimodale Verkehrsknotenpunkt, der sowohl von den Mürztaler Verkehrsbetrieben (MVG) als auch von Bussen der Stadtwerke Leoben angefahren werden wird, soll auch mit adestationen für Fahrräder und großzügigen Abstellmöglichkeiten für Radfahrer punkten. Im Rahmen der Investitionen in städtische Infrastruktur wird ab Ende März die Waasenbrücke generalsaniert. Die Bauzeit wird etwa vier Monate betragen, der Verkehr kann trotz der Bautätigkeiten ungehindert über die Brücke fließen.

Der Radweg entlang der Proleber Siedlung soll bis Ende Juni fertiggestellt werden. FAZIT APRIL 2021 /// 57


Kurz & News

ie strategische euausrichtung der Raiffeisen-Landesbank Steiermark ist auf Schiene. Die Bank präsentierte ihr Zukunftsprogramm „Kräfte bündeln – Mehrwert schaffen“ und will damit ihre Kompetenzführerschaft im Kundengeschäft deutlich ausbauen. Geschehen wird dies einerseits, indem die RLB im Laufe dieses Jahres mit ihrer 100-Prozent-Tochter Hypo Steiermark eine Einheit wird. Andererseits wird ein engagiertes Investitionsprogramm die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft stärken. GenDir. Martin Schaller: „Sowohl Kunden als auch der Wirtschaftsstandort werden von unserer ffensive profitieren. enn wenn zwei starke steirische Banken ihre Kräfte bündeln, entsteht noch mehr Power für die Steiermark.“

Virtuell zu spannenden Lehrstellen Bei der gemeinsamen Initiative „Lehre4you“ von AMS Steiermark und der WKOSparte Gewerbe und Handwerk präsentierten Unternehmen bei zwei virtuellen Jobbörsen sich und ihre offenen Lehrstellen den interessierten Jugendlichen. Am . März waren Betriebe und ehrstellensuchende aus dem Grazer aum an der eihe, einen ag später Firmen und ugendliche aus dem Bezirk Liezen. „Der Krise zum Trotz gibt es viele Lehrbetriebe in unserem Bundesland, die junge, tatkräftige Menschen suchen. Gerade Ausbildungen im Gewerbe und Handwerk bilden ein starkes Fundament für die weitere berufliche aufbahn , betonte M andes GF Karl einz nobe gemeinsam mit ermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk.

Saubermacher-Initiative für Zero Waste

(c) RNPD.com. Fotos: Mathias Kniepeiss, Steiermark Tourismus/icarus.cc (3x), Harry Schiffer

Die drei Leitbetriebe Saubermacher, Saubermacher Outsourcing und Magna Steyr Graz verbindet das klare Bekenntnis zu gelebter Kreislaufwirtschaft. Seit über sieben Jahren verfolgen sie das gemeinsame Ziel, sämtliche Betriebsabfälle vollständig zu verwerten. Eine Zwischenbilanz anlässlich des Global Recycling Day am 18. März bestätigt den erfolgreichen Weg. Dank der Maßnahmen konnte die Verwertungsquote auf gesteigert werden. eue rodukte bzw. die damit einhergehende eränderung von bfällen – Stichwort Lithium-Ionen-Akkus –, stetig steigende Anforderungen an Abfallqualität und Verwertungsquoten zeigen, wie wichtig unsere enge Zusammenarbeit ist“, informiert Ralf Mittermayr, CEO Saubermacher.

Was sehen Sie? Dinge, die gerade nur schwer machbar sind? Wir sehen ein aufstrebendes Land, das sich schwierigen Situationen stellt. Wir sehen Menschen, die sich anpassen und das Beste aus Krisen holen. Wir sehen ein innovatives Industrieland, das sich verändert und diesen Wandel aktiv gestaltet. Ein Land, in dem die Menschen anpacken und Neues wagen. Auch und gerade jetzt. Wir halten gemeinsam die Steiermark am Laufen. Heute und in der (digitalen) Zukunft.

Fotos: RLB Stmk / photoworkers / Peter Riedler, Foto Fischer, Saubermacher / Erwin Scheriau

RLB Steiermark mit „Power-Programm“


Wirtschaft

Keine neuen Belastungen! Am 1. Juli soll die Angleichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten in Kraft treten. Das sorgt für Aufregung und Unsicherheit bei vielen Betrieben. Neue Belastungen seien in dieser Phase absolut kontraproduktiv, heißt es seitens der Wirtschaft. Auch die Ausdehnung der NoVA sei ein Schlag ins Gesicht für viele Betriebe, wie Hermann Talowski, Unternehmer und Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, erläutert.

Anzeige Foto: Wolf

Herr Talowski, die Angleichung der Kündigungsfristen sorgt für Unruhe. Warum eigentlich? Die Gleichstellung der Kündigungsfristen bedeutet de facto deren Verlängerung. ährend es im . und . ienstjahr um eine Frist von ochen geht, k nnen daraus nach ienstjahren Monate werden! Und um der Kritik gleich einmal vorzubeugen: Es geht nicht darum, dass es keine Gleichstellung zwischen Arbeitern und Angestellten geben soll. Es geht einzig und allein darum, dass das in dieser Situation wirtschaftspolitisch unverantwortlich ist. Was noch dazu kommt: ach dem uslaufen der Kurzarbeit samt damit verbundener Behaltefrist kommt die Angleichung der Kündigungsfristen zu einem denkbar unpassenden Zeitpunkt und kann für zusätzliche Belastungen sorgen. Und das ergibt einfach keinen Sinn: Man kann doch nicht Unternehmen zuvor monatelang durch Kurzarbeit und finanzielle ransferleistungen über die schwierige Zeit retten, nur um ihnen danach erst den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Nun wurde die Regelung ja schon 2017 beschlossen. Man hatte also lange Zeit, um sich darauf einzustellen. Hat die Wirtschaft das etwa verschlafen? war eine konjunkturelle ch nwetterperiode, mit einer florierenden Wirtschaft. Vor so einem Hintergrund kann man solche Maßnahmen natürlich leichter beschließen. Seither ist aber kein

Stein auf dem anderen geblieben, wie wir wissen. Und in einer Situation wie dieser kann man nicht einfach so tun, als sei alles in Ordnung. Was braucht es aus Ihrer Sicht, um die Unternehmen nicht weiter zu belasten? Wir fordern, dass es für Branchen mit Kollektivvertrag die Möglichkeit geben soll, von dieser gesetzlichen Regelung abzuweichen und

Hermann Talowski, Unternehmer und Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk

die Kündigungsfristen des Kollektivvertrags branchengerecht zu gestalten. Genau dafür haben wir ja die Sozialpartnerschaft: Gewerkschaft und Wirtschaftsvertreter kennen ja die Branchen und den Markt und wissen, wie faire Lösungen funktionieren, die für beide Seiten akzeptabel sind. Das einfach zu overrulen, ist ja auch ein schweres Foul an der Sozialpartnerschaft.

Apropos Sozialpartnerschaft: Diese wird ja in den letzten Jahren gerne in Frage gestellt. Wie beurteilen Sie die Performance der Sozialpartner? Die Sozialpartnerschaft ist nach wie vor das verlässlichste Instrument, das wir arbeitsmarktpolitisch haben. Ich verstehe nicht, warum man das auf Biegen und Brechen kritisieren muss oder sogar aushebeln will. Andere Länder beneiden uns um diese Einrichtung. Und in der Krise

zeigt sich diese Stärke auch: Die Sozialpartner wissen besser als der Gesetzgeber, was einer Branche zumutbar ist. Wir haben ein gutes Regelwerk in den KVBranchen. Daran sollte man im Moment nichts ändern.

Die Ausdehnung der NoVA betrifft nun auch Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Welche Belastungen entstehen dadurch für die Betriebe? Ganz einfach: Wer in Zukunft einen Kastenwagen, etwa einen Iveco Daily, kauft, der zahlt dann nicht mehr . Euro, sondern 43.400 Euro. Das ist eine völlig unsinnige Maßnahme, denn genau jetzt brauchen Unternehmen ihre Klein-Lkw als Betriebsmittel. Wir fordern daher eine Ausnahme für Leichtkw bei der o npassung. nd noch etwas: Diese Regelung wurde im Gegensatz zu den Kündigungen im ovember beschlossen, also zu einem eitpunkt, an dem man schon wusste, dass die wirtschaftliche Erholung noch etwas länger brauchen wird.

Sind E-Fahrzeuge in Zukunft nicht auch für die Wirtschaft eine Lösung? Ja sicher, aber eben in Zukunft. Im Moment fehlt einfach noch zu viel, denn selbst wenn es geeignete Fahrzeuge gibt, so bleibt immer noch die mangelnde Infrastruktur ein Problem. Es braucht auch Ladestationen und zwar im großen Stil. Denn wo soll der Unternehmer seinen ransporter aufladen – vom ohnzimmer aus?

FAZIT APRIL 2021 /// 59


Kurz & News

Mit Brief und Siegel zur 1000. Ingenieurin

Steiermärkische wird Partnerin von „Restart-up“ Der digitale Wandel bietet Chancen, stellt Unternehmen aber auch vor Herausforderungen. Hier setzt die Restart-up-Initiative der K teiermark am Innolab der F ampus an terne estart up rofis durchleuchten das firmeninterne Innovationspotenzial und entwickeln gemeinsam mit den Unternehmen neue Produkte und Geschäftsfelder. Das Angebot ist für steirische KMU kostenlos. Die Steiermärkische Sparkasse verstärkt ab sofort die Restart-up-Initiative als Partnerin. „Wir wollen damit speziell KMU aus der Stagnationsspirale helfen. Umso mehr freut es uns, mit der Steiermärkischen einen starken Partner für diese nachhaltige Initiative gefunden zu haben“, sagt WKO-Präs. Josef Herk.

Wie es der Zufall so wollte, hat Laura Heidenbauer aus Gleisdorf als Tausendste in der Wirtschaftskammer ihr Fachgespräch geführt – und die rkunde zur Wirtschaftsingenieurin verliehen bekommen. Anlässlich der „runden ertifizierung wird sie nun noch einmal vor den orhang geholt. ie Freude an echnik wurde der jungen Oststeirerin in die Wiege gelegt. „Technisches Werken hat mich immer schon begeistert , erinnert sie sich. maturierte die junge Frau an der und bringt ihr Know how seither bei der Magna Energy Storage Systems GmbH in Sinabelkirchen ein. ls Konstrukteurin ist sie eine von vier Frauen im k pfigen Büro. Ihr Fokus liegt auf der ntwicklung und Konstruktion von Tanksystemen.

Saubermacher Outsourcing feiert 20-jähriges Bestehen

Dienstleistungen in den Geschäftsfeldern Facilit , giene, Logistics und Waste stehen seit zwei Jahrzehnten im Zentrum von Saubermacher Outsourcing. Rund zehn Unternehmen aus der Automobilindustrie, Handel und Transportgewerbe sind seit ahren treue Geschäftspartner. Mit unseren langjährigen Bestandskunden verbindet uns eine erfolgreiche Beziehung, die wir sehr schätzen und wofür wir sehr dankbar sind. Großer Dank gilt auch unseren Mitarbeitern in Österreich, Slowenien, Tschechien und der Slowakei. Sie sind mit Engagement und Professionalität im Einsatz. Gemeinsam haben wir uns für die Zukunft viel vorgenommen , bekräftigen die beiden GF aniel amminger und Matej Blazic von Saubermacher Outsourcing.

Seit Anbeginn der Landesprämierung der Landwirtschaftskammer Steiermark zählt das steirische Kürbiskernöl der Ölmühle Kiendler zu den besten und anerkannt schmackhaftesten der Grünen Mark. euer erreichte das Familienunternehmen zum . Mal in Folge die Gold rämierung für das ahr . eben zahlreichen weiteren Produktionsbereichen veredelt die traditionsreiche Ölmühle Kiendler, die sich bis in das Jahr 1696 zurückverfolgen lässt, in Ragnitz auch Kerne für viele heimische Selbstvermarkter, welche alle ebenso mit Gold ausgezeichnet wurden. Über den großartigen Erfolg auch in diesem Jahr wieder freuen sich Paul Kiendler sen., Sohn und Juniorchef Ulrich Kiendler sowie Georg Hofstätter.

m . uli soll die beschlossene ngleichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten in Kraft treten, was für Aufregung und Unsicherheit bei vielen heimischen Betrieben sorgt. m die angespannte finanzielle Lage der Unternehmen in der Krise nicht noch weiter zu verschärfen, fordern WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, dass Abweichungen in den Kollektivvertragsvereinbarungen nun zulässig sind. Weiterer Kritikpunkt: die geplante usdehnung der o , die im ovember beschlossen wurde.

Aktion Wildblumen 2021

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Zum Schutz und Ausbau der biologischen Vielfalt geht ein steirisches Erfolgsprojekt in die nächste unde Bei der ktion ildblumen werden in den kommenden Wochen in 191 steirischen Gemeinden über 100.000 Wildblumen gepflanzt. Gemeinsam mit Bgm. ochen Bocksruker Bärnbach und Bgm. Fritz trahlhofer usterwald sowie der rojektkoordinatorin hristine odlipnig hat aturschutzlandesrätin rsula ackner am . März den Start der Aktion verkündet. „Gerade während der Corona-Krise ist wieder eindeutig aufgezeigt worden, wie wichtig die atur als ückzugsort für teirerinnen und Steirer ist. Damit das auch so bleibt, müssen wir eine gesunde Artenvielfalt erhalten“, erklärt dazu LR Lackner.

Fotos: Margit Kundigraber, LK / Kiendler, Foto Fischer, Saubermacher, Land Steiermark / Purgstaller,

Keine neuen Belastungen in der Krise

Goldprämierung für Kiendlers Kernöl


Kurz & News

Frühjahrstagung der SPÖ Steiermark Wofür früher ein großer Saal nötig war, reicht für digitale Konferenzen heute die mit neuester Technik ausgestattete Landesparteizentrale der SPÖ Steiermark. Rund Bürgermeister, tadt und Ortsparteivorsitzende haben sich am . März mit tv. nton ang und andes GF Günter irker zur iskussion aktueller Fragen getroffen. Im vergangenen Jahr haben wir einmal mehr gesehen, wie wichtig unsere Bürgermeister und Funktionäre vor rt sind. Mit ihrem ngagement leisten sie einen unschätzbaren Beitrag zum Wohl unserer steirischen Städte und Gemeinden“, erklärte SPÖ-Chef Anton Lang. eben Fragen zur Bekämpfung der orona Krise waren vor allem die arbeitsmarktpolitischen Folgen im Gespräch.

Beste Anlageberatung bei der BKS Bank

Fotos: Arnold Pöschl / BKS, SPÖ Steiermark, Merkur Versicherung

Wieder überzeugte die BKS Bank durch ihre e zellenten Beratungsleistungen die Mysteryshopper, die im Auftrag der ÖGVS und des Finanzmagazins trend die Filialbanken auf den rüfstand stellten. „Wir verlangen von uns selbst sehr viel und haben einen immens hohen Qualitätsanspruch. Umso mehr freut es uns, wenn dieser hohe Anspruch im direkten ergleich punktet. ie Freude über den bereits dritten Testsieg im Bereich der Anlageberatung ist groß. Mein Dank gilt unseren Kundenberatern, die mit viel Herz und auf hohem iveau e zellente Beratungsleistungen bieten , erklärt erta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank, die sich nach und nun erneut über den ieg freut.

Mitarbeiterschutz bei der Merkur Versicherung ls Gesundheitspartner hat das ohlbefinden für die Merkur ersicherung oberste Priorität, vor allem wenn es um den Schutz der Mitarbeiter geht. Mit präventiven Maßnahmen, ma imalen Schutzvorkehrungen und Betreuungsangeboten schützt die traditionsreichste Versicherung Österreichs ihre Mitarbeiter. Insgesamt wurden bereits mehr als . freiwillige chnelltests durchgeführt. Außerdem versucht man, neben Prävention und Schutz im Büro in Arbeitsprozessen die notwendigen Routinen aufrechtzuerhalten, um Mut und Zuversicht im Team zu stärken. „Verantwortung auch für unser Team zu übernehmen, macht uns stolz. In Zeiten, die viel von unseren Mitarbeitern abverlangen, umso mehr“, betont CEO Ingo Hofmann. FAZIT APRIL 2021 /// 61

Investieren Sie in die Zukunft! Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen! Die PVA ist Österreichs führendes Kompetenzzentrum für Rehabilitation. Sie betreibt eigene Gesundheitseinrichtungen und arbeitet mit vielen Vertragseinrichtungen im Gesundheitsbereich zusammen. Die durch ein Rehabilitations- oder Heilverfahren bewirkte Änderung im Gesundheitszustand- und bewusstsein unserer KundInnen soll einen mehrfachen Vorteil für die Versicherten, die Unternehmen und nicht zuletzt für die PVA bringen, wenn dadurch krankheitsbedingte Pensionsanträge verhindert oder zumindest hinausgezögert werden. Christian Supper Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Landesstelle Steiermark der Pensionsversicherungsanstalt

Einreichschluss 30. April 2021

Alle Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter www.fitimjob-stmk.at


Steiermärkische unterstützt Schloßberg-Challenge

Top Bewertung für die FH Campus 02

„Let’s go Graz“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Grazer für den Sport zu begeistern, das Bewusstsein für den gesundheitlichen Aspekt zu stärken und eine stärkere Inklusion zu schaffen. Mit 1. März hat das Grazer Sportjahr begonnen und wartet mit vielen sportlichen Aktivitäten und Challenges auf. Die Steiermärkische Sparkasse ist dabei Partner der Schloßberg-Challenge. Michael Gradischnig, Leiter Werbung, betont: „Bewegung zu unterstützen ist uns ein großes Anliegen. Daher sind wir seit vielen Jahren im Laufsport sehr aktiv und die Schloßberg-Challenge passt als eine weitere Facette sehr gut dazu. ach dem rklimmen des Schloßbergs erhält man als Belohnung beim Lift sein pers nliches digitales Foto.

Der Aussage „die Absolventen sind zu lösungsorientiertem Arbeiten fähig stimmen , der Befragten zu. as ergab eine tudie, die von der F ampus in uftrag gegeben wurde. iner tichprobe von rbeitgebern wurde ein Fragenkatalog zu den Kompetenzen von Mitarbeitern vorgelegt, die an der F ampus studiert haben. ir lassen alle fünf ahre erheben, wie man unsere bsolventen beurteilt , erläutert F GF rich Brugger. „Wir wollen ein objektives Bild – aber natürlich freuen wir uns, wenn die Beurteilungen so positiv ausfallen. , ustimmung findet agieren im inne der rganisation unternehmerisch . Für uns als F der irtschaft ist das eine entscheidende Zielsetzung“, bestätigt Brugger.

SinnWin-Kundin erhält staatliche Auszeichnung

Betriebsförderung für Alkoholprävention

Im März wurde von BMin usanne aab online die staatliche uszeichnung Familienfreundlicher rbeitgeber an die inn in Vereinbarkeitskundin ACP IT-Solutions GmbH verliehen. SinnWinGF laudia chenner Klivin i gratuliert dem nternehmen sehr herzlich. ACP IT-Solutions durchlief den geförderten Einführungsund Verbesserungsprozess zu Betrieblichem Vereinbarkeitsmanagement mittels ertifizierung Beruf und Familie . In orkshops wurden unter Mitwirkung von Geschäftsführung, Führungskräften und Mitarbeitern Vereinbarkeitsressourcen wieder bewusst gemacht und Verbesserungspotenziale erhoben. Daraus wurden Ziele und Maßnahmen abgeleitet, die e tern überprüft und nun laufend umgesetzt werden.

Mit bis zu 6.000 Euro fördert der Gesundheitsfonds Steiermark in Kooperation mit AK und WKO Steiermark sowie der AUVA Unternehmen in der Steiermark bei der Umsetzung von Maßnahmen zur lkoholprävention. F rderansuchen k nnen bis . ezember eingereicht werden. in Mitarbeiter kann, wenn sein Alkoholkonsum ein ungesundes Maß erreicht, eine Belastung für den ganzen Betrieb werden. Der Weg vom Genuss über die Gewohnheit bis zur ucht ist kürzer, als man glaubt. Für den irtschaftsstandort teiermark, wo rund . rbeitgeberbetriebe knapp 400.000 Menschen beschäftigen, lohnt sich daher ein genauerer Blick auf das Thema Alkohol. Info: www.mehrvom-leben.jetzt/foerderung-fuer-betriebe.

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Fotos: Stadt Graz / Fischer, ACP, Birgit Scherr / FHCampus 02, Gesundheitsfonds Steiermark

Kurz & News


Foto: Land Steiermark / Purgstaller

Kurz im Gespräch mit Ursula Lackner, Landesrätin für Umwelt u. Klimaschutz

AK-Präs. Josef Pesserl (li.) und AK-Dir. Wolfgang Bartosch präsentierten die AK-Jahresbilanz 2020.

Beratungsrekord im Corona-Jahr Die Expertise der steirischen AK war im „Corona-Jahr“ 2020 gefragt wie nie. Mehr als 284.000 Rechtsauskünfte markieren einen neuen Höchststand. Die Gesamtsumme der erstrittenen Beträge erreichte stolze 75,7 Mio. Euro.

Foto: AK Stmk/Temel

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ie Corona-Pandemie hat auch der Leistungsbilanz der steirischen AK ihren Stempel aufgedrückt, erläutert AKPräsident Josef Pesserl: „Während die persönlichen Auskünfte aufgrund der Schutzmaßnahmen zurückgingen, sind die telefonischen und schriftlichen Auskünfte f rmlich e plodiert. uch inhaltlich hinterließ die Corona-Krise Spuren in der Beratungstätigkeit: „Im Arbeitsrecht beispielsweise gab es viele offene Fragen zur Kurzarbeit, im Konsumentenschutz stiegen Reiseanfragen sprunghaft an“, berichtet Direktor Wolfgang Bartosch. ie K ahresbilanz , aufgeschlüsselt nach Sachbereichen, ergab folgende Summen: In arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen erstritt die AK im Vorjahr 10,5 Mio. Euro. Die „Hitliste“ der Streitgründe führten unverändert laufende Löhne und Gehälter an. An der Spitze der roblembranchen standen auch

das Gastgewerbe, der Handel, das Transportgewerbe und die Leiharbeit. 35,4 Mio. Euro betrug der Vertretungserfolg im ozialrecht. er wenanteil entfiel dabei auf gerichtlich erstrittene Pensionsleistungen. eitere , Mio. uro bekamen mehr als . Beschäftigte, die durch den von AK und ÖGB getragenen „Insolvenzschutzverband für Arbeitnehmer“ (ISA) vertreten wurden, aus dem Insolvenz ntgelt Fonds. ie gr ßten Insolvenzen betrafen die Unternehmen ATB Spielberg sowie die Osteuropa-Zentrale von Wirecard. eben eiseanfragen sorgte vor allem der Themenbereich „Wohnen“ für erhöhte achfrage im Konsumentenschutz. rkämpft wurden in Summe rund 1,3 Mio. Euro. Weiters haben sich mithilfe der AKteuere pertinnen und e perten die ohnsteuerpflichtigen im orjahr rund , Mio. uro vom Finanzamt zurückgeholt.

Naturschutz ist Ihnen ein besonderes Anliegen. Was geschieht mit den jüngst beschlossenen umfangreichen Mitteln für den steirischen Naturschutz? ie atur ist ein wichtiger ückzugsort für uns Menschen, um Kraft zu tanken und den Kopf frei zu bekommen. Deswegen ist es mir wichtig, sie auch für die kommenden Generationen lebenswert zu erhalten. on den steirischen aturparken über den aturschutzbund bis hin zum ationalpark Gesäuse unterstützen wir eine Vielzahl von wichtigen inrichtungen. ist es uns ebenfalls schon gelungen, mit dem steirischen Biodiversitätspreis und dem Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal zwei große Schritte zu tun. Stichwort Wildnisgebiet: Nach jahrelangen Verhandlungen haben Sie vor kurzem eine Einigung verkündet, die Landesregierung hat den Grundsatzbeschluss dazu gefasst. Was hat es damit auf sich? Im orden der teiermark – an der Grenze zu ieder sterreich – haben wir ein einzigartiges aturjuwel den letzten rwald des lpenbogens. un ist es uns gelungen, das bereits bestehende niederösterreichische Wildnisgebiet auf die Steiermark auszuweiten. Das ist ein wichtiger Schritt für den aturschutz in der teiermark, aber auch für die positive Entwicklung der gesamten Region. Welche Chancen ergeben sich dadurch für den Naturschutz? Das neue Wildnisgebiet ist einzigartig in Europa. Durch das gute Zusammenwirken mit allen Beteiligten wird es uns gelingen, nicht nur die atur zu schützen, sondern auch neue Potenziale in der Region zu schaffen. aturnaher ourismus ist eines davon. Er ist voll im Trend und kann viele neue und zukunftssichere Jobs schaffen. FAZIT APRIL 2021 /// 63


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Corona:

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FAZIT APRIL 2021 /// 65


Kurz & News

Innovationen für Wasserversorgung

Perfektes steirisches Weinjahr 2020 Der

Steirische Weinjahrgang präsentiert sich pünktlich zum Verkaufsstart der DAC-Gebietsweine am 1. März als qualitativ äußerst hochwertiger, aromatischer Jahrgang. Reife und gesunde Trauben konnten größtenteils unter optimalen Bedingungen von Mitte September bis weit in den Oktober hinein geerntet werden. In der Steiermark erbrachte die einernte nach den endgültigen rgebnissen der tatistik ustria . ektolitern mengenmäßig eine durchschnittliche einernte. ortent pische Fruchtigkeit in Kombination mit Rasse erwartet die Konsumenten. Erste Verkostungen zeigen bereits, dass der einjahrgang die perfekte Fortsetzung im eigen der äußerst t pischen einjahrgänge ab bringen wird.

Heuer geht der begehrte Titel „Bauernhof des Jahres“ nach einem packenden Kopfan-Kopf-Rennen an die obersteirischen Schafzüchter Maria und Markus Straßer vlg. Wieser. Für uns ist ein unschtraum wahr geworden , freuen sich die ebenerwerbsbauern, die chafe in ihrem ierwohlstall betreuen. latz geht an den Milchmädchen of von onja rummer und Günter Schöllauf aus St. Anna/Aigen. Sie haben sich der Ziegenhaltung verschrieben und stellen Produkte aus Ziegenmilch her. Den dritten Platz holte sich Seminarbäuerin Elisabeth Klein, die sich mit ihrem Flambergerhof einen amen gemacht hat ie bietet „Kindergeburtstage“, „Rechtschreibwochen“ sowie „Bauernhof-Erlebnistage“ für Kinder an.

„Hände weg von jungen Wildtieren“

Gerade jetzt entdecken viele Menschen beim Frühlingsspaziergang im Wald oder bei der rbeit im Freien ungwildtiere. Leider kommt es bei diesem Aufeinandertreffen oft zu Missverständnissen, die für Jungtiere tragisch enden, weil paziergänger scheinbar hilflose oder verlassene iere auffinden und falsch reagieren. aher haben Stv. Anton Lang und Bgm.-Stv. Mario Eustacchio bei einer Pressekonferenz am 16. März auf dieses wichtige Thema aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit andesjägermeister Franz Ma r Melnhof aurau und ierschutz mbudsfrau Barbara Fiala K ck wurde das Motto „Hände weg von jungen Wildtieren!“ ausgegeben. iese ufforderung wird auch in Form eines warnenden ogos verbreitet.

Vorsorge gegen drohenden Blackout

Der Energiesektor steht angesichts der Herausforderungen vor enormen Umbrüchen. Denn ein Blackout ist längst eine reale Bedrohung, an der Europa erst vor wenigen Wochen um Haaresbreite vorbeigeschrammt ist. Das Land Steiermark arbeitet an der Ausarbeitung des „Sachprogramms Erneuerbare Energien“. Darin kommt es zu einer landesweiten, strategisch-integrativen Auseinandersetzung mit den jeweiligen Standortanforderungen der erneuerbaren Energieträger. „Wir begrüßen, dass von Seiten des Landes der Dialog mit den Stakeholdern gesucht wird und auch die Wirtschaft, die einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Energiewende leisten kann, eingebunden wird“, betont WKO Steiermark Vize-Präs. Herbert Ritter.

Foto: Lebensressort / Wolf, Wein Steiermark / Flora P., Foto Fischer, K / Danner, Stadt Graz / Leitner

Moderne Wasserversorgung- und Abwasserentsorgungssysteme erfordern innovative Technologien. Daher unterstützt das asserland teiermark rojekte von Forschungsinstituten und Universitäten, die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen. „Die Steiermark ist ein Land der Innovation, das spiegelt sich auch in der Wasserwirtschaft wider“, erklärt der zuständige LR ans eitinger. ie zahlreichen Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Sicherstellung von Wasserversorgungssystemen und der Qualitätsoptimierung. Insgesamt stellt das Land Steiermark für diese Forschungsprojekte . uro zur erfügung. ie steirische Wasserwirtschaft steht für höchste Qualität, Sicherheit und Innovationskraft“, so Seitinger.

Spannendes Finish zum Bauernhof des Jahres

WE PROCESS THE FUTURE Binder+Co gilt als Synonym für innovative Aufbereitung in der Rohstoff- und Recyclingindustrie. Weltweit erfolgreich eingesetztes Know-how, ein hochqualifiziertes Mitarbeiterteam und wegbereitende Technologien sind unsere Stärke. Das macht uns zum Weltmarktführer in der Altglasaufbereitung und in der Siebtechnik für schwierige Aufgabenstellungen. Binder+Co - ein kompetenter Partner in über 100 Ländern. www.binder-co.at

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Kurz & News

Fotos: Apresvino, Neuhold / Sonntagsblatt

Caritas − Begegnung mildert Einsamkeit Die Caritas hat am 19. März zum vierten Mal das Solidaritätsbarometer für die Steiermark präsentiert. Die Studie über sozialen Zusammenhalt erhebt weiterhin eine stark soziale Einstellung der Bev lkerung. Florian Brugger beleuchtete das hema insamkeit, das in Corona-Zeiten zugenommen hat. Caritasdirektor Herbert Beiglböck hob die Bedeutung der Begegnung auch für die Demokratie hervor. ie räsentation ist der offizielle tart der aritas aussammlung, die in diesem ahr zum . Mal stattfindet. ie Vorsitzende des Caritas-Kuratoriums, Kristina Edlinger-Ploder, erklärte: „Die Haussammlung muss und soll auch in ihrem 70. Jahr wirksam sein. ie spannt ein etz der ufmerksamkeit, das jetzt sichtbar wird.“

Pop-up-Bar ab Mai an der Weinstraße eues von der südsteirischen einstraße oraussichtlich Mitte Mai wird mit peritivo – die italienisch steirische op up Bar an der Weinstraße“ ein neuer Hotspot seine Pforten öffnen. ach venezianischem orbild werden hier italienische äppchen icchetti und Focaccia serviert – dazu gibt es beste ekte, Frizzante und eine aus der egion. tattfinden wird peritivo in lässig-elegantem Ambiente beim Winzerhaus Potzinger in Ratsch an den ochenenden im age thmus. Federführend in diesem rojekt ist die Kommunikationse pertin hristina ow ir wollen ein echter Treffpunkt für Einheimische, Tagesgäste aus der Region und Urlauber von überall her werden“, zeigt sie sich motiviert.

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Gady investiert in den Standort Lebring Am Standort der Firmenzentrale der Gady Family in Lebring wird seit Anfang März gebaut. Dort werden durch das Bauprojekt zusätzlicher Werkstättenplatz sowie moderne Büroräumlichkeiten mit einer Mitarbeiterkantine geschaffen. Darüber hinaus übernimmt ein erfahrenes Team bei Gady Landmaschinen Verkauf und Aftersales.

M

it unserer Investition in der Firmenzentrale in Lebring sind wir für Gady Landmaschinen und ein neues Mitarbeiterwachstum gut aufgestellt“, freut sich Eigentümer und GF hilipp Gad . Im aufe des Jahres entstehen dort vor

Ort neue Werkstatträume für den Landmaschinenbereich mit vier bis sechs ufbau bzw. Reparaturplätzen, moderne Büros und eine Mitarbeiterkantine. Herzstück der Werkstatt ist ein Fünf onnen eckenkran. ie rbeitsfläche

wird um rund 400 Quadratmeter vergrößert. „Mit dem Zubau können wir Reparaturen an Landmaschinen, Traktoren und Erntetechnik aller Gr ßen noch effizienter durchführen , sagt GF ugen oth. Der Umbau in Lebring

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Gady investiert in Lebring in mehr Platz für Traktoren, Service und Mitarbeiter.

bringt auch personelle Veränderungen im Bereich der Gady Landmaschinen: Martin Grössbauer, seit rund zehn ahren Mitglied der Gad Family, und Markus Lackner, seit über ahren bei der Gad Famil beschäftigt, verantworten ab sofort den Verkauf bei Gady Landmaschinen. Dietmar Martinetz, Standortleiter der Firmenzentrale in Lebring, übernimmt den Bereich Aftersales und die Verantwortung für den Betrieb der neuen Landmaschinenwerkstatt. Mit einem Serviceberater, einem Werkstattleiter, elf Technikern und vier Lehrlingen finden insgesamt Personen in diesem Bereich Beschäftigung. „Wir freuen uns und sind stolz, dass wir bei Gady Landmaschinen mit einem jungen und gleichzeitig erfahrenen Team in die geschäftliche Zukunft gehen“, erklärt Philipp Gady.

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Wirtschaft

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er Winter ist mit Sicherheit die Jahreszeit, in dem der geliebte PKW am meisten zu leiden hat – Salz, Streusplitt und Co. haben gute Arbeit geleistet und dem Auto viel abverlangt. Umso wichtiger ist es gerade im Frühjahr, dem Fahr

zeug ein Rundum-Service zu gönnen, damit es einem noch viele Jahre dienlich sein kann und man sicher in die warmen Jahreszeiten starten kann. Das Team von GB Premium ars in der Fabriksgasse – gegenüber Citypark star-

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urch den Klimawandel ist auch in den kommenden Jahren, insbesondere im urbanen Raum, mit steigenden Temperaturen zu rechnen. Eine klimaangepasste Außenbegrünung wirkt effektiv gegen das ufheizen der ußenwände und bringt zahlreiche andere positive Eigenschaften mit sich. „Begrünte Außen-

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LR Johann Seitinger: „Begrünte Außenräume haben einen positiven Einfluss auf das lokale Kleinklima.“ räume sind nicht nur eine optische Aufwertung, sondern haben auch einen positiven influss auch die uft ualität und das lokale Kleinklima“, erklärt der zuständige Landesrat Hans Seitinger. Mit entsprechenden Gestaltungs- und Begrünungsmaß70 /// FAZIT APRIL 2021

nahmen werden nicht nur Kosten gespart, sondern zudem wertvolle klimaregulierende Wirkungen für Mensch, Gesundheit und die Umwelt erzielt. Begrünte Areale im urbanen Raum schaffen beispielsweise wichtige Lebensräume für die ier und flanzenwelt. flanzen spenden chatten, damit wirkt die Begrünung gerade in den Sommermonaten wie eine natürliche Klimaanlage“, ergänzt Seitinger. Im Rahmen des neuen Beratungsmoduls „klimaangepasste Außenbegrünung“ fördert die irtschaftsinitiative achhaltige Steiermark Beratungsleistungen für klimaangepasste Begrünung bei Betrieben und Gemeinden. Der Karmeliterhof in Graz ist ein Pilotprojekt für dieses neue Beratungsangebot. Hier werden in der Grazer Innenstadt verschiedenste Möglichkeiten ausgelotet, Begrünungsanlagen zu installieren, um sie danach auch vielen Interessierten zugänglich zu machen. Dieses Pilotprojekt soll zahlreiche achahmer finden, weil damit ein besonderes Mikroklima geschaffen werden kann, das auch für den Wohnbereich positive Aspekte mit sich bringt.

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Die Wirtschaftsinitiative Nachhaltige Steiermark (WIN) fördert die Beratung für klimaangepasste Außenbegrünung bei Betrieben und Gemeinden. Denn Pflanzen verbessern die Luftqualität und beeinflussen das Kleinklima positiv.


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FAZIT APRIL 2021 /// 71


Fazitportrait Von Volker Schögler mit Fotos von Heimo Binder

Schöne Dinge 72 /// FAZIT APRIL 2021




Fazitportrait

Als Vermittler von Freude sieht sich der

Antiquitäten- und Kunsthändler in seinem

Doppelgeschäft in der Grazer Mandellstraße.

Seit mehr als vier Dezennien betätigt sich ein

Rochus Probst als Bewahrer von Kulturgut: zuerst der Vater, dann der Sohn. Letzterer wittert nach jahrelanger Flaute am Markt für klassische

Antiquitäten wieder Morgenluft. Seine Hoffnung beruht vor allem auf einer jungen Generation, der Werte wieder etwas wert sind.

D

ie schönen Dinge siehst du nur, wenn du langsam gehst, heißt es im Zen-Buddhismus. Das sei nicht die Art und Weise, wie man einen Fluss überquert, läßt John Cage den Zen-Buddhisten sagen, als ein erleuchteter Hinduist über das Wasser geht. Ende des Prologs. So wie man kein »Digital Native« sein muss, um auf digitalen Marktplätzen einzukaufen, muss man auch kein »Analog Native« sein, um ein Antiquitätengeschäft aufzusuchen. Es ist daher auch keine Frage des Alters. Künstliche Intelligenz und Antiquitäten haben überraschenderweise etwas gemeinsam: die Zweitverwertung. Der Mensch muss schon etwas geschaffen haben, bevor der Algorithmus für uns tätig oder das Bier aus dem Biedermeierpokal getrunken wird. Beides Kelche, die wir nicht mehr an uns vorübergehen lassen möchten – aber die Freiheit dazu hätten wir. Zumindest noch, was die KI betrifft und jedenfalls beim Bier. Trost & Rat Aber auch ohne religionsphilosophischen Aufwand kann man sich sch nen ingen zuwenden und von ihnen profitieren – indem man sich mit ihnen umgibt, um sich die Seele streicheln zu lassen. Wenn man ein ordentlicher Kaufmann ist, muss man aber auch die Kraft haben, sich von ihnen wieder zu trennen. Rochus Probst kann das. Der Antiquitäten- und Kunsthändler hat seinen Weg gefunden: »Ich kaufe nur das, was mir wirklich gefällt und mich wirklich interessiert und verlasse mich dabei auch auf das Bauchgefühl und auf die Beratung meiner Frau Dagmar.« Die wie FAZIT APRIL 2021 /// 75



Fazitportrait

Wir leihen uns die schönen Dinge nur. Rochus Probst

er selbst ein Kunstgeschichtestudium aufzuweisen hat, was die Sache, genauer die Einschätzung und Wertung der Ware, erheblich erleichtert. Da Rochus Probst ein Allrounder und Generalist ist, findet man in seinem Geschäft nicht nur alle m glichen, sondern auch alle unmöglichen Sachen. Wobei »Sachen« eine wirklich unwürdige Bezeichnung für seine Ware ist. Man kann zwar bekanntlich über Geschmack nicht streiten, aber wenn man so ein Händchen für schöne Dinge hat wie er, ist das eine vernachlässigbare Sorge. Umso höher ist allerdings die Qual der Wahl – nichts Schlimmeres soll einem passieren. Deshalb ist dieser Laden auch ein Eldorado für all jene, die in der stets herausfordernden Situation sind, ein Geschenk ausfindig machen zu müssen. ie, die gern und leicht schenken sind hier nur deshalb nicht erwähnt, weil sie einfach kommen und weil sie angstlos sind, wofür ihnen Anerkennung und Bewunderung gebührt. Jene aber, für die die Suche nach Geschenken ein nahezu heiliger Akt größter Ernsthaftigkeit ist, bekommen in der Kunstwelt Probst Trost und Rat, zwei der wichtigsten Grundlagen für Entscheidungsakte. Einfacher ist es natürlich, sich selbst zu beschenken. Einen Kristallluster aus den Neunzehnsiebzigerjahren – als man ihn noch mit zwei l geschrieben hat – schenkt man nicht einfach, sondern will ihn für sich. Oder auch gar nicht, natürlich. Wenn aber genau so ein Ding in der elterlichen Wohnung deiner Kindheit im Wohnzimmer hing – zum Glück hört man beim Lesen nicht das Zittern der Stimme – dann ist das ein schönes Beispiel dafür, dass die Kunstwelt von Rochus Probst tatsächlich ein kleines Universum, eine eigene Welt für sich ist, in der die wahren Abenteuer Atmosphäre und Emotion heißen. Das ist das, was der Autoindustrie mit der Umstellung auf Elektroautos gerade verloren geht; kein blubbernder Großhuber mehr, kein Röhren im Tunnel beim absichtlichen Zurückschalten auf die Dritte, sehr vernünftig, sehr emotionsarm. So gesehen sind Antiquitäten die Oldtimer des Alltags. Nicht gefühlsbefreit und geräuscharm, sondern aufgeladen mit Geschichte und Geschichten, die berühren oder mit der Solidität des Handwerks oder einfach mit Schönheit und Stil. Geburt der »Kunstwelt« Das Unternehmen selbst schreibt auch schon seit mehr als vierzig Jahren Geschichte. Schon Rochus Probst senior, der Vater, war ein bekannter Antiquitätenhändler in Graz, der ab 1979 in

der Kaiserfeldgasse das »Alt-Österreich« betrieb, später auch in der Körösistraße. Als er 1996 unmittelbar vor der Pensionierung stand, verstarb der alleinerziehende Vater zweier Kinder überraschend. Tochter Barbara, künstlerisch begabt und studierte Bühnenbildnerin, etablierte sich bereits früh als Artistin, trat im Zirkus und in Shows auf und lebt heute als Handstandäquilibristin und Schauspielerin in Frankreich. Rochus Probst junior, Jahrgang 1966, hatte gerade seine Firma liquidiert, die Hotels mit Gemälden und Spiegeln ausstattete. So kam es 1996 zur Neugründung des Antiquitätengeschäfts in der Körösistraße unter dem Namen »Kunstwelt«. Für den Junior damals ein schwieriger Start, weil die ursprüngliche Absicht einer Zusammenarbeit der Aufarbeitung eines ungeordneten Nachlasses wich. Diese Entwicklung ermöglichte allerdings einen inhaltlichen Neuanfang. Probst: »Und auch gr ßere und übersichtliche erkaufsflächen, zwischendurch sogar mit Filiale in der Innenstadt, ein breiteres Angebot und vor allem Konzentration auf die Verbindung von Alltagstauglichkeit mit größtmöglichem Anspruch an Schönheit und Authentizität der Objekte.« Neue Generation von Sammlern Zu einem weiteren Schwerpunkt wurden die wissenschaftliche Bearbeitung von Exponaten und die Erstellung von Gutachten im Rahmen seiner Sachverständigentätigkeit für Unternehmen und private Auftraggeber. Im November 2011 schließlich der Schritt nach Wien mit der Eröffnung einer Zweigstelle in der Sonnenfelsgasse, im ersten Bezirk. Damit wurde nicht nur der von Probst lang gehegte Wunsch vom Schritt in die Bundeshauptstadt wahr, sondern darüber hinaus eine weitere Möglichkeit erschlossen, internationales Publikum auch tatsächlich zu erreichen. Allerdings führten nicht ausreichender kommerzieller Erfolg in Verbindung mit dem hohen logistischen Aufwand 2014 zur Schließung der iener ependance. ls eigentlicher rofit erwiesen sich aber Erfahrung und Kontakte. Der Antiquitäten- und Kunsthändler ortet auch eine Verlagerung der Interessen einer neuen, jüngeren Generation von Sammlern hin zum 20. Jahrhundert und passt daher sein Angebot entsprechend an. Objekte von Künstlern der klassischen Moderne und Design ergänzen das Angebot an Antiquitäten. Als Berufsgruppensprecher in der Wirtschaftkammer grenzt Rochus Probst seine Branche von den Altwarenhändlern

FAZIT APRIL 2021 /// 77



Fazitportrait

Es gibt eine junge Generation, die höchst interessiert ist. Rochus Probst

klar ab, denn der Kunsthandel punktet zusätzlich mit ausgewiesener Fachkenntnis und bietet kaum Chancen für Schnäppchenjäger. Hauptgründe dafür sind der hoher Aufwand für sorgfältige Recherche und fachgerechte Restaurierungen, deren Dokumentation sich später in entsprechenden Expertisen zur Originalität oder zumindest der echnung für die erworbene Kostbarkeit finden sollte.

Die Vorteile von Gebrauchtem Der Markt für klassische Antiquitäten ist seit den Neunzehnneunzigerjahren bis in die Zweitausenderjahre hinein mehr und mehr eingebrochen. »Der klassische Sammler hat so gut wie alles und daher höchstens noch Interesse an außerordentlich seltenen Einzelstücken«, so Probst. Im Zuge des folgenden Generationenwechsels entstand ein gewaltiges Überangebot, was zu einem Preisverfall geführt hat, auch das Messegeschäft musste gewaltig Federn lassen, viele Handelsbetriebe wurden eingestellt, es hat eine regelrechte Marktbereinigung stattgefunden. Doch der Geschäftsmann sieht Licht am Ende des Tunnels: »Während die alten Sammler aussterben, gibt es eine junge Generation, die höchst interessiert ist, die das alte Handwerk schätzt und die ökologischen, ressourcenschonenden Vorteile vom Gebrauchtem genauso zu schätzen weiß, wie jene einer fachgerechten Restaurierung. Und die deshalb auch bereit ist, dafür Geld auszugeben.« Außerdem könne er auf seine Stammkunden zählen, die gerade während der »Coronakrise« gekommen sind und ihr Urlaubsgeld in Antiquitäten oder Kunst investiert haben. Die Kunstwelt in der Mandellstra-

ße, wo sie sich seit dem ahr befindet, umfasst buchstäblich zwei Geschäfte und das Angebot ist ebenso buchstäblich unüberschaubar. Der Bogen spannt sich von archäologischen Artefakten wie einem winzigen babylonischen Rollsiegel über historische Spazierstöcke wie einem Bummler, vom Schmuck bis zu Uhren in allen Größen, von Sitzmöbeln aus den Neunzehnsechziger- und -siebzigerjahren bis zu Biedermeierschränken. Oder Preziosen wie eine roségoldene Doppelmanteltaschenuhr von 1907 mit Minutenschlag, eine emaillierte Tabatiere aus Silber, innen vergoldet mit ündholzbehältnis und eibfläche sowie einer ochtvorrichtung, gefertigt in Wien um 1905 von Georg Adam Scheid. Oder ein Tabernakelschrank aus dem 18. Jahrhundert, ein sogenannter Blender, weil die Laden in Wirklichkeit Türen sind. Ein Prunkstück ist sicherlich ein Verwandlungstisch mit mehreren Gemälden vom Leipziger Hoftischler Friedrich Gottlob Hoffmann aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, inklusive Entwurfszeichnungen. Die kleine »Kunstwelt« ist letztlich ein Plädoyer für den Genuss des Lebens, auf dass die Freude nicht zu kurz komme. Das meint Rochus Probst, wenn er sagt: »In Wirklichkeit leihen wir uns die schönen Dinge nur, denn nach uns wird sich ein anderer daran erfreuen.« Epilog. Wenn wir zum Augenblick sagen möchten, verweile doch, du bist so schön, kommt nicht Mephisto, sondern die gegenwärtige Präsenz. Zen – die Wirklichkeit ist hier und jetzt. Was aber bleibt, ist Hoffnung allein. Deshalb führt Cages Zen-Buddhist den Hindu an eine seichte Furt und watet mit ihm durch das Wasser. So überquere man einen Fluss, meint er. Voller Hoffnung. n

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Schreiben können die Polizisten bis heute nicht. Peter Patzak, österreichischer Regisseur, besonders bekannt für »Kottan ermittelt«, 1945–2021

Über Totes und Lebendiges

Guillaume Bruère im Kultum

Der französische und in Berlin ansässige Maler Guillaume Bruère, der bereits international durch seine »Museumsbilder« Furore gemacht hat, ist mit seinen neuen Arbeiten in einer Soloschau im Grazer Kulturzentrum bei den Minoriten zu sehen. Von Michael Petrowitsch

Fotos: Manfred Werner, Kultum, MAK/Georg Mayer

G

uillaume Bruère hat sich während der Coronakrise im letzten Jahr intensiv mit religiösen Themen auseinandergesetzt. Es entstanden neue Arbeiten, die Kurator Johannes Rauchenberger zurzeit im »Kultum« erstmals präsentiert. Der internationale Bekanntheitsgrad des Künstlers gründet auf seine aufsehenerregenden ersten Werkzyklen in den großen Museen Europas. So erarbeitete er in verschiedenen Sammlungen Wiens, in der Berliner Gemäldegalerie und in vielen anderen Institutionen vor den Porträts der Meister seinen eigenen Zugang zur Kunsthistorie. Er transformierte bekannte Arbeiten in völlig neue und unabhängige Momentaufnahmen von Menschen. In seinen jüngsten Arbeiten orientiert er sich nun an kunsthistorischen Vorbildern, mit Wiedererkennungswert, da sie sich in die Kunstgeschichte und in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben haben. Arbeiten, die man wiedererkennen kann, wie etwa Caravaggios »Grablegung Christi« aus dem Vatikanischen Museum oder Piero della Francesca »Hieronymus«. Letzteres etwa wird vergrößert und »erneuert«. Für den Künstler, wie er im Interview anführt, eine persönliche Sache, eine Art »Selbstbildnis«. Im Gespräch entwickelt der sympathische, wortgewandte Franzose in blütenweißem Deutsch seine Theorien über die »Selbst-

80 /// FAZIT APRIL 2021

werdung« seiner Arbeiten: »Wenn meine Bilder das Atelier verlassen, entsteht durch den Abstand eine »Entbindung«, dabei erkenne und entdeckt ich meine Arbeit neu. Wenn ich in einem Museum vor einem Kunstwerk stehe, muss ich meine Vorstellung davon komplett auf der Seite lassen und was ich versuche, ist eine total neue Interpretation der Dinge. Meine Augen wollen nur das darstellen, was vor mir steht.« Sehgewohnheiten und handelsübliche Klischees müssen weg. Der Betrachter möge seine »Seh-Erfahrungen« und

Kultum-Chef Johannes Rauchenberger im Gespräch mit Maler Guillaume Bruère.

Erinnerungen aktiv vergessen. Kurator Johannes Rauchenberger erinnert in diesem Zusammenhang an die innere Zerrissenheit Van Goghs und seine Auseinandersetzung mit dem Mystischen. Ähnliches, so der Kultum-Chef, sei bei Bruère zu entdecken: eine gezielte Auseinandersetzung mit dem Mystisch-Sakralen und das ganz ohne Auftrag einer übergeordneten Instanz, wie einem Mäzen oder Gönner. Als Beispiel möge die Beschäftigung mit einer ganzen Reihe von Kreuzigungen fungieren, gemahnend an eine Verlassenheit


Alles Kultur und Gottferne. Kreuzigung und Kreuze sind die Beschäftigung und nehmen Bezüge an Bruères Kindheitserinnerungen. »Ich wuchs am Land auf, ein Kreuz in der Nähe des Hauses meiner Großeltern hat mich schon als Kind beschäftigt.« Dieses spezifische Kreuz in seiner Biografie interessiert den Künstler bis heute. War es ein Mahnmal, eine Orientierungshilfe in der Weite der Landschaft, ein Ort, der für Kinderaugen weit hin sichtbar und damit am Ende der Welt lag? »Dieses Kreuz hat mich bewegt, die Seelenerfahrung wirkt in den Arbeiten bis heute nach.« Die entstandenen Arbeiten zu diesem Thema sind ein Art Tagebuch mit komplexen Fragestellungen: Wo ist die Grenze zwischen einer arstellung eines Kruzifi es und die Wahrnehmung im christlichen Kontext? Ist die Abwesenheit des leidenden Körpers schon eine Präsenz des Nichtsagbaren? Nachsatz: »Ich wurde leider nicht religiös erzogen.« In den letzten Monaten entstanden radikale religiöse Bilder, die aus den zentralen Figurationen des Christentums hervorgegangen sind: neben den Kreuzigungen diverse Adams und Evas, einige Marien, ein Haufen Apostel. Mittendrin verschiedene Varianten von Hieronymus. »War Bruère bislang durch seinen exzessiv-expressiven Malgestus bekannt, reiht er sich nun in die Schatten seiner malerischen Vorbilder ein«, weiß Rauchenberger. Diese Vorbilder sind niemand geringerer als Giorgione, Piero della Francesca, Dürer, El Greco, Caravaggio oder Rembrandt. »Ich lerne malen«, sagt Bruère lakonisch über seine momentane Lebensphase. Das abschließende Urteil Rauchenbergers über seinen letzten kuratorischen Fang: »Es gibt wohl kaum einen Künstler im internationalen Kunstgeschehen, der sich mit einer derartigen Durchsichtigkeit und Zerbrechlichkeit der ‚alten‘ Gestalten des Christentums annimmt wie Guillaume Bruère.« Gerne schließen wir uns dieser Meinung an. Das Kultum zeigt diesen »Van Gogh der Gegenwart« mit seinen neuesten Arbeiten zur Fasten- und Osterzeit 2021 mit dem Titel »Dead & Alive. Alte Meister« noch bis 8. Mai 2021. n

Am Schreibtisch ins Museum für angewandte Kunst (Mak)

Unendlich farbintensiv Von Andreas Pankarter

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ie Gewebe, Skulpturen und Installationen der Künstlerin Sheila Hicks fordern traditionelle Vorstellungen von Textilkunst heraus und erforschen neue künstlerische Ebenen. Hicks gilt als Virtuosin textiler Techniken und historischer Traditionen. In der Mak-Ausstellung »Sheila Hicks. Garn, Bäume, Fluss«, ihrer ersten Personale in Österreich, präsentiert sie sowohl neue als auch bekannte Werke und raumgreifende Skulpturen, die sie in Bezug zur Architektur setzt. Sheila Hicks, geboren 1934 in Nebraska, begann ihre künstlerische Arbeit als Malerin. Textilien versteht sie weit über einen Werkstoff hinaus als archaische wie zeitgenössische Medien, die interdisziplinäre Felder weltweit verbinden. Inspiriert von

den Konzepten der Wiener Werkstätte und des Bauhauses setzt sich Hicks über die Grenzen von Medium, Nationen und Gender hinweg und lenkt den Blick auf die soziopolitischen Konnotationen von Textilien. In der monografischen usstellung präsentiert die Künstlerin vier Szenerien, die unterschiedliche Aspekte ihres weitreichenden Gesamtwerks beleuchten. Bis heute ist Sheila Hicks’ Zugang zur Textilkunst von Malerei, Fotografie, kulptur und Architektur geprägt. Ihre visionäre künstlerische Praxis wird durch das Prozesshafte und die Parameter der Produktion im Atelier bestimmt. Das Wiener Museum hat die gesamte Personale auch online aufbereitet. o k nnen Sie in diesen verdrucksten Pandemiezeiten wenigstens virtuell einen Vorgeschmack auf diese Schau bekommen. n

Sheila Hicks. Garn, Bäume, Fluss Geplant noch bis 14.4.2021 Direktlink zur virtuellen Ausstellung: bit.ly/HicksMak Museum für angewandte Kunst (MAK) 1010 Wien Stubenring 5 mak.at

FAZIT APRIL 2021 /// 81


Tandl macht Schluss! Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl

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uf den Straßen der Bundeshauptstadt treffen sich Woche für Woche Tausende Menschen, die in Corona keine tödliche Viruserkrankung, sondern ein Instrument sehen, das ihnen die Freiheit nehmen soll. Sie skandieren »Kurz muss weg!« oder »Wir sind das Volk!« und sprechen sich gegenseitig Mut und Anerkennung als frühe Helden einer bald folgenden Revolution zu. Ihre Mission ist es, aufzustehen. Aufzustehen gegen jene Mächtigen, die ohne Not eine Pandemie ausgerufen haben, nur um die Unbequemen zu brechen. Für die nach Ibiza nach einer neuen Identität suchende FPÖ-Spitze kommt die Pandemie gerade recht. Das Migrationsthema wird von der ÖVP besetzt. Also muss etwas anderes her – wie die Zwangsmaßnahmen gegen Corona. Die sind so einschneidend und polarisierend, dass sie jeden betreffen. Zum klassischen Repertoire der Populisten gehört aber auch noch das Aufspüren von Sündenböcken. Bei Rechtspopulisten sind das die Fremden, bei Linkspopulisten

Hoffentlich endet der Weg von Herbert Kickl in einer Sackgasse

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natürlich die Reichen und bei Coronapopulisten halt alle, die man für die Lockdowns verantwortlich machen kann. Die Leugner und Verweigerer auf den Wiener Coronademos sind sich einig, dass niemand, der sich nicht krank fühlt, infektiös sein kann. Obwohl die FPÖ-Spitze ganz genau weiß, dass man andere mit dem Virus anstecken kann, ohne selbst Symptome zu zeigen, stellen sich Herbert Kickl, aber auch Dagmar Berlakowitsch eindeutig auf die Seite der Masken- und Testverweigerer. Das ist ein Spiel mit dem Leben. Und das macht die altung der F so perfide. Bei seinem Auftritt auf einer dieser Demos zog der FPÖ-Klubobmann mit den Worten »Die machen das ohne Not, aus reinem Machttrieb« über die Regierung her. Kickl wurde so innerhalb weniger Tage zum neuen Star unter den Corona-Verweigerern. Dass er gemeinsam mit echten Neonazis und Sieg-Heil-Rufern in diesem eich fischt, kümmert ihn nicht. Herbert Kickl ist ein Stratege. Er weiß natürlich, dass er mit ein paar Tausend Coronaleugnern und den Hard-Core-Impfverweigerern keine Wahl gewinnen wird. Die Corona-Müdigkeit greift jedoch in der gesamten Bevölkerung um sich. An jedem weiteren Tag ohne Gastronomie, ohne Sport, ohne Vereins- und Kulturleben wenden sich immer mehr ganz normale Menschen von der Politik ab. Dazu kommt ein wachsender Corona-Zorn. Viele Bürger sehen sich durch die Lockdowns in ihrer Existenz bedroht. Es gibt mittlerweile 500.000 Arbeitslose und den zwangsgeschlossenen Kleinstunternehmern hat man zwar einen Teil der betrieblichen Fixkosten ersetzt, Geld zum Leben haben sie aber schon lange keines mehr erhalten. Viele Österreicher haben zwar Verständnis für die Schließungen, nicht jedoch für dilettantisch formulierte Verordnungen oder für eine staatliche Digitalverweigerung, die beim Contact Tracing dazu führt, dass die Infektionsketten nicht mehr aufgespürt werden können. Und natürlich ärgern sich die Impfwilligen zu Recht darüber, dass sich die EU bei der Impfstoffbeschaffung über den Tisch ziehen hat

lassen. In diesem Umfeld treffen die radikalen und aufwiegelnden Botschaften der FPÖ auf fruchtbaren Boden. Das legitime politische Ziel der Freiheitlichen ist klar. Sie wollen die völlig heterogenen Gruppen von Verschwörern, Verweigerern, Frustrierten, Zornigen und in ihrer Existenz Bedrohten in ihrer Bewegung sammeln und einen. Derzeit hat die FPÖ aber niemand mit dem Charisma eines Jörg Haider oder eines HC Strache – also eine Persönlichkeit, die in der Lage wäre, diese Bewegung anzuführen. Daher geht Kickl einen anderen Weg: Er versucht, diese potenziellen FPÖ-Wähler zu radikalisieren, indem er ihre berechtigte Unzufriedenheit in Hass gegen die Regierenden umformt. Das macht Kickl so gefährlich. Es bleibt daher zu hoffen, dass sich die Vernünftigen in der FPÖ Kickls Scharfmacherei und die Vergiftung des Politklimas auf Dauer nicht gefallen lassen. Zu diesen Vernünftigen gehören neben dem leider schwer an Corona erkrankten Oberösterreicher Manfred Haimbuchner und dem steirischen FPÖ-Chef Mario Kunasek viele weitere stramm Rechte, aber eben nicht rechtsradikale FPÖler. Diese Leute sind jetzt gefordert! n

Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at WIR LESEN UNS WIEDER AB 28. APRIL 2021!


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