ET 2013/01

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Heft 1 | Januar 2013 WWW.ELEKTROTECHNIK.CH ELEKTROTECHNIK AUTOMATION, TELEMATIK GEBÄUDETECHNIK

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Gerätetester zukünftig wohl unabdingbar

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Energieeffizienz im Haushalt

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Installationsmaterial bewirtschaften

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NIN-Know-how, Leserfragen Teil 85


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Editorial

ET-Wettbewerb Januar 2013

Gutes neues Jahr Liebe Leserin, lieber Leser Obwohl der Kalender der Mayas vor Weihnachten das Ende andeutete, ist die Welt nicht untergegangen – es knallten auf den Kontinenten nur Petarden und Korken zum Jahreswechsel. Beruhigend auch, dass die grösste Volkswirtschaft der Welt nicht über die Fiskalklippe gestürzt ist. Die Parteien dort haben das Problem verschoben und bemühen sich weiterhin um ihren schiefen Finanzhaushalt. Auch die todgepriesene EU hat sich mit all ihren Mitgliedstaaten und der Einheitswährung ins neue Jahr gerettet. Die Hoffnung bleibt, die Menschen dieses Planeten würden ihre Probleme zügiger angehen als vor sich herzuschieben. Die Schweiz steht weder vor dem Untergang noch vor dem Zerfall. Zum vierten Mal in Folge wurde unser Land im vergangenen Jahr im Ranking des World Economic Forum (WEF) zum wettbewerbsfähigsten Land der Welt gekürt, vor Singapur und Finnland. Im Ranking, das verschiedene Indikatoren zur Innovationsfähigkeit von 28 Volkswirtschaften vergleicht, belegt die Schweiz Platz eins. Verglichen mit der Anzahl Einwohner ist die Schweiz eines der aktivsten Länder der OECD und meldete nach Japan 2010 die meisten Patente. Ein Blick auf den Sorgenbarometer der Credit Suisse zeigt, dass auch die Schweizerinnen und Schweizer eher optimistisch gestimmt sind. Über 90 Prozent glauben nämlich, dass es im kommenden Jahr zumindest gleich gut gehen wird wie im Vorjahr und etwa ein Fünftel glaubt sogar an eine Verbesserung. Grösste Sorgen hier sind die Arbeitslosigkeit, die Angst um die Altersvorsorge und das Gesundheitswesen. Die Zahlen dazu sind beruhigend: die Schweiz erreicht von allen OECD-Ländern die höchste Beschäftigungsrate (79,3 %). Die von der OECD berechnete Arbeitslosenquote liegt mit 3,7 % unter den tiefsten und kein Land hat weniger arbeitslose Jugendliche als die Schweiz. Optimistisch gab sich auch Bundespräsident Ueli Maurer. Der Schweiz gehe es gut in einer Zeit, da es vielen Ländern schlecht gehe, meinte er zum Jahreswechsel. Dennoch gilt es, Erfolge weiter zu entwickeln und anstehende Probleme lösen – auch 2013 wird bald enden – und die Welt 2014 weiterdrehen.

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Hansjörg Wigger, Chefredaktor Elektrotechnik 1/13 | 1


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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Editorial 1 Gutes neues Jahr

Wirtschaft und Verbände 4 Distrelec und Panasonic 4 Aktuelle Zahlen zum Strommix aus der Steckdose

5 Mehr Wind für ewz 6 Standardisiertes Werkzeug für die Kostenplanung

6 Erste Zertifikate für MinergieModul Raumkomfort

8 Komfort bei minimalem Energieeinsatz

10 Schweizer Meisterschaft 2012 der 10 11 11 12 16

Elektroinstallateure Auszeichnung für Forscher der ETH und EPFL Erneuerbare Energie aus Sonne und Wind CKW baut Windkraftwerk im Entlebuch Neue Dimensionen beim Windstrom Jubiläum Hans K. Schible AG

Messtechnik & Schutzmassnahmen 17 Rechtssicheres prüfen 18 Gerätetester zukünftig wohl unabdingbar 24 Strommesssystem CMS von ABB

Installations- & Gebäudetechnik 25 NPK-Know-how, Teil 5 28 Installationsmaterial optimal

Neue Dimensionen beim Windstrom. Neue Entwicklungen sorgen für Aufwind und treiben Leistung und Ausschöpfungsmöglichkeiten an. Beachten Sie dazu die Beiträge auf den Seiten 4 bis 14. (Bild: Siemens Presse)

Aus- und Weiterbildung

32 Versteckten Stromverbrauch aufspüren 35 Licht in einer neuen Liga: Athenik Ligra 36 Universales 24-V-Notlichtsystem 37 Grundlagenwissen LED

Maschinen & Geräte

52 NIN-Know-how 85 56 Brain Food 58 Sicherheit in profisorischen Anlagen

60 Seminare bei Distrelec 61 Autokauf und Elektroinstallationen 62 Stopp sagen, wenn Gefahr droht

38 Der richtige Bohrer 40 Energieeffizienz im Haushalt

Telematik & Multimedia 45 Lösungen für den FTTx-Ausbau 45 OF-Mobile für Android 46 Geschwindigkeitsboost dank Vectoring

Service 64 66 68 69 71 72

Produktanzeigen Veranstaltungshinweise Veranstaltungskalender Stellenmarkt Impressum Themenvorschau

51 LTE – ein Meilenstein im Mobilfunk?

bewirtschaften

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Distrelec und Panasonic Wirtschaft & Verbände

im skandinavischen Raum, gezielt weiter auszubauen. «Wir setzen hier auf Distrelec als starken Partner in Zentraleuropa. Mit umfassender Professionalität und einem hervorragenden Kundenzugang in unseren identischen Schlüsselmärkten wird Distrelec eine wesentliche Rolle im gemeinsamen zukünftigen Wachstum ausmachen», erklärt Andreas Deisenrieder, General Manager Sales Germany & European Distribution von Panasonic Electric Works Europe AG. Distrelec vertreibt ab sofort das gesamte Produktportfolio von PEW im Bereich Komponenten und Automatisierungstechnik. Erstere umfassen elektromechanische Relais, PhotoMOS Relais, Halbleiterrelais (SSR), Built-in-Sensoren sowie Schalter und Steckverbinder.

Auf die Electronica Messe 2012 hin haben die Panasonic Electric Works Europe AG (PEW) und der Elektronikdistributor Distrelec einen neuen,

europaweit wirksamen Franchisevertrag geschlossen. Mit diesem Schritt schaffen die beiden Partner die Basis, um die Marktpräsenz in Europa, speziell auch

Distrelec 8606 Nänikon Tel. 044 944 99 11 info@distrelec.com www.distrelec.ch

Aktuelle Zahlen zum Strommix aus der Steckdose Auf der Website www.stromkennzeichnung.ch können die Zahlen zum jeweiligen Strommix via Schweizer Karte, Postleitzahl oder Ortsnamen abgerufen werden. Erfasst sind die Daten von Elektrizitätsunternehmen aus der Schweiz aus dem Jahr 2010 oder 2011, je nach Verfügbarkeit. Zudem sind Vergleiche zwischen dem Strommix der einzelnen Unternehmen möglich, und die Herkunft der Elektrizität – Produktion im In- und Ausland – ist detailliert ersichtlich. Zudem bietet die Website eine Fülle an Fakten, Links und Begriffserklärungen rund um die Themen Stromkennzeichnung und Herkunftsnachweise. Letztere geben Auskunft zur produzierten

Elektrizitätsmenge in Kilowattstunden (kWh), zu den Energieträgern, die zur Produktion der Elektrizität eingesetzt werden, zu Zeitraum und Ort der Produktion, den Identifikationsdaten und den technischen Daten der Produktionsanlage sowie Labels wie «naturemade star». Der VSE als Branchendachverband und Swissgrid als nationale Netzgesellschaft haben die Website lanciert, die URL www.stromkennzeichnung.ch wird vom Bundesamt für Energie BFE bereitgestellt. Die Herkunft des Stroms ist in der Schweiz seit 2006 gemäss Energieverordnung (EnV) kennzeichnungspflichtig. Unternehmen, die Endverbraucher

mit Elektrizität beliefern, müssen diese mindestens einmal im Jahr über den prozentualen Anteil der eingesetzten Energieträger an der gelieferten Elektrizität, die Herkunft der Elektrizität (Produktion im In- und Ausland) sowie den Namen und die Adresse des kennzeichnungspflichtigen Unternehmens informieren. In der Revision der Energieverordnung vom 1. Oktober 2011 wurde zudem festgelegt, dass die Stromlieferanten ihren Lieferantenmix bis spätestens am Ende des folgenden Kalenderjahres über eine einzige frei zugängliche Adresse im Internet veröffentlichen müssen. www.stromkennzeichnung.ch

Zur Titelseite Das Bild zeigt die Innenansicht des Kühlturms vom Kernkraftwerk Leibstadt. Es wurde 1984 in Betrieb gesetzt und ist mit seinem 144 m hohen Kühlturm das jüngste und leistungsstärkste Kernkraftwerk (1245 MW) der Schweiz. Der Fotograf Luca Zanier wirft in seinem «Powerbook» einen Blick hinter die Fassaden der Energieindustrie. Er öffnet die Tore zu verborgenen, oft hochgradig gesicherten Universen, zu denen nur wenige Zugang haben. Fremde Welten, die eine kalte Logik ausstrahlen, Tempel einer energie4 | Elektrotechnik 1/13

fressenden Gesellschaft. Es sind Bilder wie von einem anderen Planeten oder aus einem ScienceFiction-Film, deren technisierte Schönheit einen vergessen lassen, dass sie hochkomplexe Industriesysteme zeigen – Energieanlagen, die uns gleichzeitig dienen und bedrohen. Luca Zanier, Powerbook, mit Texten von André Küttel und Bill Kouwenhoven, 112 Seiten, CHF 68.–, ISBN 978-3-7165-1743-7. www.benteli.ch


Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) baut sein Windenergie-Portfolio mit mehreren Projekten in der Schweiz und im Ausland aus. ewz plant mit norwegischen Partnern den Windpark Egersund rund 80 Kilometer südlich von Stavanger. Es werden zwischen 25 und 45 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von rund 110 Megawatt (MW) zum Einsatz kommen. Damit können pro Jahr rund 300 GWh Strom produziert werden. In zwei bis drei Jahren sollte die Projektierungs- und Bewilligungsphase abgeschlossen und die wirtschaftliche Rentabilität des Projektes gegeben sein. Eine Inbetriebnahme des Windparks ist frühestens 2015 vorgesehen. Nördlich von Egersund ist ewz mit 20 Prozent am Windpark Høg Jæren beteiligt. In den ersten 12 Betriebsmonaten wurden die prognostizierten Produktionswerte dank der guten Wind-

verhältnisse um 22 % übertroffen. Gemessen an der Windenergieproduktion pro installiertes Megawatt gehört Høg Jæren zu den ertragreichsten Binnenstandorten Europas. Die Anlage soll erweitert werden und mit insgesamt 32 Windturbinen über eine Leistung von rund 74 MW verfügen. In der Schweiz entwickelt ewz Windprojekte an drei Standorten. Auf dem Gebiet der Bündner Gemeinden Obersaxen, Lumbrein und Vignogn soll der Windpark Surselva mit maximal 40 Turbinen und einer installierten Leistung bis ca. 100 MW entstehen. Es wird mit bis zu 170 GWh Strom pro Jahr gerechnet. Das Projekt befindet sich noch in der Machbarkeitsstudie. Ab November werden weitere Windmessungen durchgeführt und Resultate auf Ende 2013 erwartet. Gleichzeitig finden Abklärungen zu Baugrund und Logistik statt. Nächste Schritte sind dann

eine Teilrevision der Nutzungsplanung, ein Erschliessungsplan sowie auch die Umweltverträglichkeitsprüfung. Mit dem Bau des Windparks könnte frühestens 2016 begonnen werden. Zudem ist in den Waadtländer Gemeinden Mont-la-Ville, La Praz und Juriens ein Windpark geplant. Die Windmessungen während der letzten zwei Jahre bestätigen in der Gegend des Mollendruz-Passes grosses Windpotenzial. Bei Geschwindigkeiten von voraussichtlich fünf bis sieben Metern pro Sekunde im Durchschnitt würden die geplanten 12 Windenergieanlagen jährlich bis zu 90 GWh Strom produzieren. Die Revision des Kantonalen Richtplans wird abgewartet. Der Windpark kann frühestens 2015 in Betrieb genommen werden.

www.ewz.ch

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Wirtschaft & Verbände

Mehr Wind für ewz


Wirtschaft & Verbände

Standardisiertes Werkzeug für die Kostenplanung Ab sofort kann die revidierte Norm SN 506 511 «Baukostenplan Hochbau eBKP-H» in der Planung und Realisierung eingesetzt werden. Die zwei ergänzenden Publikationen – das Anwen-

derhandbuch und das Handbuch Spitalbau – erleichtern den Anwendern die Arbeit. Ziel der durchgeführten Revision war es, die seit 2009 gesammelten Erfahrungen aus der Anwendung einzubinden und die beiden Baukostenpläne, den eBKP-H und den eBKP-T, optimal aufeinander abzustimmen. Neben inhaltlichen Korrekturen wurden verschiedene Ergänzungen vorgenommen

– beispielsweise wurde eine neue Elementgruppe «Gebäudeautomation» gebildet und in die Elementgruppe «H 4 Spitalanlage» wurden spitalspezifische Apparate und Einrichtungen integriert. Auch bei den Bezugsgrössen- und Kostengruppendefinitionen gab es Neuerungen. Aufgrund der Revision des Baukostenplans Hochbau musste auch das dazugehörige Anwenderhandbuch überarbeitet werden. Der bewährte Leitfaden führt mit Texten und Illustrationen schrittweise in den Baukostenplan Hochbau ein. Die aktualisierten Beschreibungen der Kostengruppen und Bezugsgrössen sind darin ebenso aufgeführt wie die Änderungen gegenüber der Ausgabe 2009. Um den Anwendern den Übergang von älteren Kostengliederungen auf die aktuelle Version des Baukostenplans Hochbau zu ermöglichen, wurden auch die verschiedenen Umschlüsselungstabellen überarbeitet.

Das Handbuch Spitalbau beschreibt und illustriert zum einen Verfahren und Methoden der Kostenplanung, wie sie bei Spitalbauten eingesetzt werden. Zum anderen stellt es die spitalspezifischen Bezugsgrössendefinitionen und Inventarlisten bereit und erläutert die Zuordnungen und Abgrenzungen der Kosten. Eine Zuordnungstabelle des Spitalbaukostenplans SKP 2003 auf die aktuelle Norm ermöglicht die Überführung von älteren Kostendaten. Die aktuelle Ausgabe der Schweizer Norm SN 506 511 Baukostenplan Hochbau eBKP-H ist als A4-Broschüre oder als Datensatz in Deutsch, Französisch und Italienisch für jeweils 130 Franken erhältlich. Das Anwenderhandbuch kann als A4Broschüre in Deutsch und Französisch für je 156 Franken bezogen werden und das Handbuch Spitalbau als A4-Broschüre in Deutsch und Französisch für je 214 Franken. Bis 31. Januar 2013 gilt für Handbücher ein Spezialangebot.

www.crb.ch

Erste Zertifikate für Minergie-Modul Raumkomfort Vergangenen November feierten die beteiligten Akteure im iHomeLab der Hochschule Luzern und die Gebäude Netzwerk Initiative (GNI) die Verleihung der ersten beiden Zertifikate für das neue Minergie-Modul Raumkomfort. Die GNI erachtet die intelligente Vernetzung der Raumautomation als ein überaus wichtiges Instrument auf dem Weg zum nachhaltigen Bauen und Betreiben von Gebäuden. Aus diesem Grund lancierte sie Anfang 2012 in enger Zusammenarbeit mit der Minergie-Agentur Bau das neue MinergieModul Raumkomfort für zertifizierte Systeme der Raumautomation. Als Zertifizierungsstelle wurde das iHomeLab der Hochschule Luzern bestimmt. Neben der Isolation und weiteren Massnahmen zum Bau von energieeffizienten Gebäuden ist nun auch die Gebäudeautomation ein vollwertiger Bestandteil des Minergie-Konzeptes. Dieser Schritt geht einher mit der immer besseren öffentlichen Wahrnehmung des Energiesparpotenzials der Gebäudeautomation. Diese Tatsachen bewogen die Siemens Schweiz AG, ihr Home Automa-

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Bei der Verleihung (von links): Christian Röthenmund, Minergie; Guido Baumann, Siemens Schweiz; Hugo Staub, Kieback & Peter; Peter Kronenberg, iHomeLab; Pierre Schoeffel, GNI; Dieter von Arx, iHomeLab.

tion System Synco Living umgehend zur Zertifizierung einzureichen. Auch GNI-Mitglied Kieback & Peter GmbH entschied sich, ihre technolon Raumregler RCN200 und RCC200, verschiedene technolon Raumbedien-Module RBW3xx sowie den Kleinstellantrieb MD15 zertifizieren zu lassen. Alle Systeme erfüllten die Anforderungen. In Anwesenheit von Christian

Röthenmund, dem stellvertretenden Geschäftsführer von Minergie, überreichte Pierre Schoeffel, Geschäftsstellenleiter GNI, die Zertfikate an die Repräsentanten von Siemens Schweiz und Kieback & Peter.

www.g-n-i.ch www.minergie.ch


Wirtschaft & Verbände

Ich bin überall zuhause In meinem Beruf bin ich ständig im Einsatz. Flexibel, zuverlässig und rund um die Uhr verfügbar muss deshalb auch mein Partner sein. Die Elektro-Material AG steht schweizweit neunmal an Ihrer Seite, damit Sie jederzeit und überall Ihren guten Job machen können.

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Wirtschaft & Verbände

Workshop Elektro-Material AG

Komfort bei minimalem Energieeinsatz Der Grossauer Workshop hat eine lange Tradition. Die Elektro-Material AG hat 2010 die Grossauer Elektro-Handels AG übernommen und führt den bewährten Anlass weiter. Um den Kunden praktisch zu zeigen, dass alles «beim Alten» bleibt, fand man sich, entgegen der Tradition, in den gleichen Räumlichkeiten wie beim letzten Mal zusammen. 22 Aussteller informierten über ihre Entwicklungen und Trends rund um das Thema Energie.

«Versprochen ist versprochen, fast alles bleibt beim Alten», lautete der Slogan des Workshops der Elektro-Material AG.

Ilka Mellert* Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Kommunikation durch die Zeltstadt. Auch wenn Kommunikation vernetzter Produkte immer komplexer wird, liegt die Herausforderung in einer einfachen Sprache. Für das Verständnis beim Kunden. Und darum ging es bei

* Ilka Mellert, Innenarchitektin und Expertin in den Bereichen Licht, Kommunikation und Markenmanagement. www.spracharchitektur.ch

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allen Ausstellern am Workshop 2012: altbewährtes ausbauen, den Blick für neue Märkte öffnen. Die Produkte sollen helfen, den Energiebedarf zu visualisieren, das Verständnis beim Verbraucher zu erhöhen, schneller und effektiver zu arbeiten, für den gemeinsamen Weg in eine energieeffiziente Zukunft. Wer einsieht, dass er selbst einen Beitrag zum Energiesparen leisten kann, ist eher bereit, bei sich selbst anzufangen. Neben intelligenter Visualisierung müssen Produkte jedoch in ers-

ter Linie intuitiv zu installieren und zu bedienen sein. Der Installateur als Hauptzielgruppe des Workshops erhält einen Mehrwert mit durchdachten Produkten: Spielend leichter Kabeleinzug, Systeme, die TV, EDV und Mediasysteme in einer Standarddose ermöglichen. Der universelle Linect-Anschluss garantiert kurze Installationszeiten von Leuchten und eine schnelle Handhabung. All das spart Zeit, Material und somit Kosten. Und er erhält Produkte, die die Argumentation für seine Kunden gleich mitliefern: Schallschutzhohlwanddosen garantieren Ruhe und Diskretion in Arztpraxen, luftdichte Elektroinstallationen in Hohlwänden helfen Energieverluste zu reduzieren, LEDLeuchten bieten hohe Lichtqualität und geringeren Energieverbrauch. Vom Präsenzmelder über Universaldimmer bis hin zur Gebäudeautomation; das Angebot an intelligenten Steuermodulen für Elektroeinrichtungen ist so breit wie noch nie. Zukünftig sollen intelligente Stromnetze die Energie bedürfnisgerecht steuern. Neben sparsamen Technologien in der Anwendung haben viele Hersteller ihre Produktion umweltfreundlich umgestellt. Ökostrom spielt eine immer wichtigere Rolle. Intelligenter Einsatz und Komfort Bei Gesprächen mit den Experten stellt sich heraus: Produkte, die mitdenken und einfach zu montieren sind, Zeitersparnis für den Installateur und Kostenersparnis für den Endkunden garantieren und dabei auch noch Komfort bieten, treffen den Zeitgeist. Es ist erfreulich, zu beobachten, dass die viel diskutierte Nachhaltigkeit praxistauglichen Themen gewichen ist. Energieeffizienz ist jetzt greif- und umsetzbar für jeden, wie der EM Workshop deutlich zeigte. Doch der Teufel liege im Detail, so die Aussage eines Ausstellers. Die Nach-


Neue Wege in eine energieeffiziente Zukunft, beispielsweise mit der Ladestation für Elektroautos.

haltigkeitsdebatte sei geprägt durch das Schlagwort «Intelligenz». Die Produkte seien aber nur so gut, wie wir sie verstehen und bedienen können. Hier liege die Herausforderung für die Industrie. Die Elektro-Material AG richtet sich ganz auf die Nähe zum Kunden aus. Mit neun autonomen Niederlassungen in der Schweiz ist das führende Grosshandelsunternehmen regional stark präsent. Das bedeutet kurze Wege zum Kunden und eine optimale Lieferfähigkeit der Produkte. Auf die Frage, wie sich das Unternehmen zum Thema Energieeffizienz positioniert, erläuterte Andreas Stahel, Vorsitzender der Geschäftsleitung: «An erster Stelle stehen für uns die Bedürfnisse unserer Kunden. Durch unsere hohe Beratungskompetenz und unser breites Angebot bei der Elektro-Material AG sind wir in der Lage alles aus einer Hand zu liefern. Effizient und im Sinne unserer Kunden. Uns geht es nicht ums Sparen um jeden Preis, sondern um maximalen Komfort bei minimalem Energieeinsatz.» Die starke Kundenbindung und offene Kommunikation mit Lieferanten, Industrie und Installationsbetrieben sind ein weiterer Erfolgsfaktor. Die Teilnehmer von Elektro-Material AG und der Aussteller schätzten die intensiven Gespräche mit den Kunden und kündigten bereits den nächsten Workshop für 2014 an. Der Standort ist allerdings noch geheim, doch spannende Entwicklungen im Energie- und Elektrobereich versprechen weitere interessante Produkte und innovative Technologien. www.elektro-material.ch

Praxisnahe Informationen durch persönliche Gespräche am Workshop.


Wirtschaft & Verbände

Schweizer Meisterschaft 2012 der Elektroinstallateure Im Rahmen der Berufsmesse in Genf, mit über 70 000 Besucherinnen und Besuchern zeigte die Elektro- und Telekommunikations-Installationsbranche eindrücklich, dass sie über einen ausserordentlichen Berufsnachwuchs verfügt. «Wir sind stolz auf unseren Nachwuchs, dank welchem wir sicherstellen, dass das Qualitätslabel ‹Sicherheit ist Prinzip-Sache› für die Zukunft gewährleistet ist», sagte Hans-Peter In-Albon, Direktor des Branchenverbandes VSEI. Wir gratulieren allen Teilnehmern der Schweizer Meisterschaft und besonders den vier besten Electro-Cracks der Schweizer Elektro- und Telekommunikations-Installationsbranche: 1. Lucas Däscher, Elektroinstallateur bei Alpiq InTec Ost AG, Kloten 2. Samuel Schenk, Elektroinstallateur bei Salzmann Elektro, Eggiwil 3. Severin Holderegger, Elektroinstallateur bei Wäger + Co, Waldkirch 1. Remo Schacher, Telematiker bei Alpiq Zürich

Dieser Erfolg basiert auf einer soliden Basis. Alle Electro-Cracks haben eine ausgezeichnete Grundbildung absolviert und während der Schweizer Meisterschaft ihr Können unter Beweis gestellt. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit werden sie die Schweiz an

den kommenden internationalen Wettkämpfen in Leipzig (WM 2013) und Lille (EM 2014) vertreten.

electrowattelse.ch www.swiss-skills.ch

Auszeichnung für Forscher der ETH und EPFL Neben der regelmässigen Zusammenarbeit mit Hoch- und Fachhochschulen verleiht ABB Schweiz jedes Jahr einen Forschungspreis für Automation und einen für Energietechnik. Die Preise, die an der Ecole Polytechnique Fédérale Lausanne (EPFL) und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) vergeben werden, sind mit 5000 Franken für eine Diplomarbeit und mit 10 000 Franken für eine Doktorarbeit dotiert.

An der EPFL in Lausanne vergab ABB den Forschungspreis im Fachgebiet Informations- und Automationstechnik gleich zweimal: Dr. Giovanni Antonio Salvatore wurde für seine Doktorarbeit ausgezeichnet. Darin analysiert er das Temperaturverhalten von ferroelektrischen Transistoren in Speicher- und Schaltanwendungen im Niederspannungsbereich theoretisch anhand der Landau-Theorie und validiert seine Ergebnisse experimentell an mehreren unterschiedlichen

ABB-Juryvertretung Thomas Christen, ETH-Rektor Lino Guzzella, Preisträgerin Sophia Haussener und der Leiter des ABB-Forschungszentrums Willi Paul.

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Feldeffekttransistoren. Dr. Adel Aziz erhielt den ABB-Forschungspreis für seine Doktorarbeit. Diese geht der Frage nach, warum es in der heutigen drahtlosen Kommunikation immer wieder zu Datenstaus und Netzunstabilitäten kommt und wie diese verhindert werden können. Dies ist besonders wertvoll in dünn besiedelten Gebieten oder nach Naturkatastrophen, wenn die Kommunikation schnell wieder aufgebaut werden muss. An der ETH Zürich erhielt Dr. Sophia Haussener den ABB-Forschungspreis für Energietechnik. Sie untersucht in ihrer Dokotorarbeit die Eigenschaften und das Verhalten der Wärmeübertragung in komplexen mehrphasigen Medien, wie etwa porösen kohlenstoffhaltigen Materialien, Keramiken, Schäumen oder Schnee. Sie kombiniert dabei experimentelle Methoden, wie z. B. Computertomografie, und theoretische Simulationsverfahren. Erkenntnisse daraus sind wichtig für technologische Gebiete wie chemische Verarbeitung, Nuklear- und Bauingenieurwesen, Umweltwissenschaften, Medizintechnik, Solarindustrie oder Filter in der Automobilindustrie. www.abb.ch


Kßrzlich erfolgte der Baustart fßr eine Solaranlage und eine Windturbine auf dem Dach des Zentrums Oberland Thun Sßd. Die beiden Pilotanlagen werden das Einkaufszentrum mit klimaschonend erzeugtem Strom versorgen. Sie sollen jährlich ßber 280 Megawattstunden erneuerbare Energie liefern, was umgerechnet dem Bedarf von rund 130 Haushalten entspricht. Der Hauptanteil der gelieferten Energie stammt aus der Photovoltaikanlage. 1167 Solarmodule vom Typ 3S Sky decken eine Gesamtfläche von 2850 m2 ab. Ein Novum ist die Windturbine, welche in dieser Ausfßhrung erstmals in der Schweiz testweise zum Einsatz kommt. Die Anlage soll die gßnstigen Windverhältnisse auf dem Dach des

Einkaufszentrums nutzen und bereits schwache Winde lautlos in Strom umwandeln. Die besonderen Merkmale

dieser neuen Technologie sind ihre kompakte Bauweise, ein senkrecht stehender Rotor und Wände, welche die Winde um ein Mehrfaches beschleunigen, bevor diese den Rotor antreiben. Wenn sie sich bewährt, kÜnnte die Windanlage auch bei anderen Einkaufszentren der Migros Aare zum Einsatz kommen. Im Zentrum Oberland entsteht bis im Frßhling 2013 das erste m-way Hub im Berner Oberland. Hier lassen sich kßnftig Elektrofahrzeuge bequem während des Einkaufens aufladen. Geplant sind acht solarbetriebene Ladestationen fßr E-Bikes sowie vier Ladestationen fßr Elektroautos.

Wirtschaft & Verbände

Erneuerbare Energie aus Sonne und Wind

www.m-way.ch

CKW baut Windkraftwerk im Entlebuch Nachdem die Gemeinde Entlebuch die Baubewilligung kßrzlich erteilt hat, kann die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) die Windkraftanlage nun fßr rund 5 Mio. Franken bauen und damit auch die Energieziele der Unesco Biosphäre und der Gemeinde Entlebuch unterstßtzen. Mit der ßberarbeiteten Projektierung kann CKW die Ükologischen Auflagen vollumfänglich erfßllen. Die Auflagen betreffen unter anderem den Schutz von Fledermäusen und ZugvÜgeln. CKW wird die Anlage während des herbstlichen Vogelzuges und in den fßr Fledermäuse heiklen Zeiten abstellen und auf einer Fläche von etwa 20 000 m2 rund um die Windkraftanlage den Lebens-

raum der Fledermäuse mit Kompensationsmassnahmen aufwerten. Die Auflagen sind mit Produktionseinbussen von rund 100 000 Kilowattstunden pro Jahr verbunden. Der Bau des grÜssten Windkraftwerks der Zentralschweiz ist ein weiterer Schritt, um im Rahmen der neuen CKW-Produktionsstrategie den Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien im Kanton Luzern schrittweise zu erhÜhen. Die Windkraftanlage ist eines von aktuell sechs Luzerner CKW-Projekten, die dank eines Investitionsvolumens von rund 125 Mio. Franken kßnftig Strom fßr rund 17 000 Haushalte liefern sollen. Fotomontage des grÜssten Windkraftwerks der Zentralschweiz.

www.ckw.ch

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Wirtschaft & Verbände Windenergieanlage in Collonges-Martigny.

(Bild: Suisse Eole)

Das Potenzial für Windstrom ist grösser als bisher angenommen

Neue Dimensionen beim Windstrom Die Schweizer Windenergie wird zum Pfeiler einer künftig auf erneuerbaren Energien beruhenden Stromversorgung: Per 2020 schätzt die Fördervereinigung Suisse Eole die einheimische Jahresproduktion auf zwei Terawattstunden (TWh), per 2035 auf sechs TWh Windstrom. Der Zubau steht im Einklang mit zentralen Nachhaltigkeitskriterien und berücksichtigt national bedeutende Schutzgebiete. Bedingung ist der gemeinsame Wille von Bund, Kantonen, Gemeinden und Zivilgesellschaft zur zügigen Umsetzung der Energiestrategie 2050.

Jeanne Rubner*, Hansjörg Wigger Bisherige Berechnungen der Schweizer Windenergiepotenziale beruhen auf überholten Annahmen, erklärten Nationalrätin Isabelle Chevalley und Nationalrat Bastien Girod vergangenen November. Der durch den Ausstiegsbeschluss Deutschlands gesetzte technische Trend im europäischen Leitmarkt für Windenergie heisst: Effizienzsteigerung dank speziell für mittelstark bewindete Binnenregionen entwickelten Windenergie* Jeanne Rubner ist Autorin für die Siemens Forschungszeitschrift Pictures of the Future.

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anlagen. Mit wesentlich längeren Rotorflügeln ernten diese den Wind optimal, ragen jedoch nur geringfügig und von Auge kaum wahrnehmbar über die heutige Standard-Gesamthöhe von 150 Metern hinaus. Auch in der Schweiz erfährt die Windenergie damit einen Schub. Aufgrund jüngster Berechnungen von Meteotest, welche diesen Technologiesprung berücksichtigen, korrigiert Suisse Eole das Windenergiepotenzial stark nach oben. Und die Fördervereinigung fasst ein neues, realistisches Zubauziel: Der Beitrag der erneuerbaren Energiequelle Wind an die landesweite

Stromversorgung soll bis 2035 auf 10 % anwachsen. Mit den heute teilweise weit fortgeschrittenen Windparkprojekten werden als Zwischenziel bis 2020 zwei TWh angepeilt. Wobei aufgrund der aktuellen Waadtländer Richtplanrevision allein in diesem Kanton eine halbe bis eine volle TWh Windstrom produziert werden kann. Die beiden Parlamentarier, Präsidentin und Vizepräsident des Branchenverbandes Suisse Eole, präsentierten die Stellungnahme zur Energiestrategie 2050. Diese wird von Suisse Eole grundsätzlich gutgeheissen: In die richtige Richtung weisen insbesondere der Verzicht auf den KEV-Teildeckel «Wind», die beabsichtigte Koordination der Planungsabläufe und Straffung der Bewilligungsverfahren sowie die Anerkennung eines nationalen Interesses am Zubau erneuerbarer Stromproduktionsanlagen, die – wie beispielsweise ein Windpark – in namhaften Mengen an die Energieversorgung des Landes beitragen. In der Schweiz kann Windenergie mehr leisten, als bisher erwartet. Doch der Zubau müsse rascher erfolgen. Suisse Eole fordert daher den Bundesrat auf, sechs TWh Windstrom per


Grosses Potenzial in Europa In Norden Europas ist Windenergie bereits ein wichtiger Lieferant von erneuerbarem Strom. In Deutschland liefert sie bereits 10 % des Stroms, in Dänemark, dem «Geburtsland» der Windkraft, sogar fast ein Viertel. China ist inzwischen zu einem der grössten Windmärkte der Welt aufgestiegen. Weltweit sind knapp 200 Gigawatt (GW) installiert – derzeit verdoppelt sich alle drei Jahre die Leistung. Die EU-Kommission schätzt, dass bis 2030 allein im Meer vor Europas Küsten 135 GW installiert sein können. Bis 2050 könnte sich laut EU-Kommission der Windstromanteil in Europa sogar von derzeit fünf auf 50 % verzehnfacht haben. Dabei wird viel investiert: Allein bis 2020, so schätzt der Europäische Dachverband der Windenergiebranche EWEA, werden sich die jährlichen Investitionen in der EU auf 26 Milliarden Euro verdoppeln. Das bedeutet jedoch

Windenergieanlagen in der Schweiz.

nicht, dass überall neue Windparks entstehen. Ein grosser Teil des Zuwachses wird durch «Repowering» generiert, also durch den Austausch alter durch neue, leistungsfähigere Anlagen. Eine Hochburg der Windenergie liegt in Dänemark. Brande ist ein kleines Städtchen und auf den ersten Blick eine beschauliche Backsteinidylle mitten in einer Hügellandschaft zwischen Nord- und Ostsee. Doch am Ortsrand beschäftigt Siemens mehrere Tausend Mitarbeiter. Rund 500 Ingenieure arbeiten hier an neuen Lösungen, mit denen Windkraftanlagen noch effizienter und somit kostengünstiger werden sollen. Und Effizienz ist der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit. Denn steigt die Energieausbeute um 1%, so sinkt der Preis für die Kilowattstunde ebenfalls um 1%, lautet die einfache Formel. Noch ist viel zu tun: Derzeit kostet eine Kilowattstunde Windstrom an Land 0,06 bis 0,09 Euro, auf See sind es wegen der höheren Installations- und Wartungskosten 0,15 Euro. «Wir müssen auf 4 bis 5 Cent pro Kilowattstunde kommen, um weltweit mit Kohle zu konkurrieren», sagt Henrik Stiesdal, Chefingenieur bei Siemens Wind Power. Und er lässt keinen Zweifel daran, dass dies möglich ist. Siemens-Forscher haben eine Software entwickelt, die die Windlast auf die Anlage so reguliert, dass diese ihre Lebenszeit von 20 Jahren auch garantiert unbeschadet erreicht. Denn anders als vielleicht vom Laien vermutet, sollte sich ein Rotor nicht immer mit voller Kraft drehen – ansonsten verschleissen die Bauteile schneller als vorgesehen. Heute messen in Siemens-Anlagen daher Sensoren an

(Quelle: Suisse Eole)

der Nabe des Windrades dessen Belastung, und die Software überprüft, ob sie mit dem idealen Lastprofil übereinstimmt. Falls nicht, wird gegebenenfalls die Stromproduktion gedrosselt. «Für den Betreiber ist es wichtiger, dass eine Anlage möglichst lange Strom liefert, als dass sie immer möglichst viel Strom liefert, auch wenn die Windbedingungen schwierig sind», erklärt der Windingenieur. Bei optimaler Einstellung der Rotorblätter ist auch die Belastung für den Turm geringer: Seine Stahlwände können entsprechend dünner

Im dänischen Høvsøre testet Siemens die neue SWT-6.0-Windturbine mit einer Leistung von 6 MW und einem Rotorblatt von 75 m. Mit einem Gesamtgewicht von rund 350 t für Maschinenhaus und Rotor ist dies die leichteste Anlage ihrer Klasse. (Bild: Siemens Presse)

sein und man spart Materialkosten ein. Bei den inzwischen hundert Meter hohen Kolossen ist das nicht unerheblich. Die Forscher haben zudem ein Überwachungsprogramm entwickelt, mit dem Schäden an den Rotorblättern frühzeitig entdeckt werden können. Hierzu messen Sensoren die Vibrationen im Inneren der Gondel. Aus dem Frequenzmuster lassen sich Rückschlüsse auf den Zustand der Flügel ziehen. Wenn sich das Frequenzmuster ändert, schlägt die Software Alarm – und die Techniker können entscheiden, ob und was repariert werden muss, bevor weitere Bauteile der Windturbine in Mitleidenschaft geraten. Schnelle Reparaturen sind wichtig, damit die Rotoren nicht zu lange stillstehen. Überwacht

Elektrotechnik 1/13 | 13

Wirtschaft & Verbände

2035 als Zielwert in die Energiestrategie zu integrieren. Das offizielle Zubauziel von vier TWh per 2050 wird damit zeitlich weit unter- und quantitativ um 50 % übertroffen. Wobei die sechs TWh das mögliche nachhaltige Windpotenzial der Schweiz, welches laut neuer Meteotest-Rechnung bei neun bis elf TWh liegt, aus Gründen der Balance nicht ausschöpfen würden. Um das Zubauziel 2035 zu erreichen, wären von Genf bis Graubünden rund 120 Windparks mit fünf bis zehn Turbinen erforderlich. Zum Vergleich: Das deutsche Bundesland Rheinland-Pfalz ist halb so gross wie die Schweiz und zählt heute ca. 1200 Windenergieanlagen – bei leicht höherer Bevölkerungsdichte.


Wirtschaft & Verbände Logistische Herausforderungen bei der Montage der Windanlage im Entlebuch.

werden die Turbinen etwa von Brande aus, wo eines von drei weltweiten Wind-Kontrollzentren von Siemens steht – die anderen beiden liegen in Bremen und im britischen Newcastle. Von den Kontrollzentren aus werden auch Software-Installationen oder Updates gesteuert. Via Internet können sie auf jede der von hier aus 4000 überwachten Turbinen aufgespielt werden. Weniger ist mehr Gewöhnliche Windkraftanlagen haben ein Getriebe und einen Generator, der sich schnell dreht. Beides lässt sich durch einen langsam rotierenden Synchrongenerator mit hohem Drehmoment ersetzen. Diese getriebelosen Turbinen haben 50 % weniger Teile als gewöhnlich, was die Instandhaltung vereinfacht und das Gewicht der Anlage immens reduziert. Die Zuverlässigkeit der Maschine steigt und spart Unterhaltskosten. So wiegt die getriebelose 6-MW-Turbine, die 2010 vorgestellt wurde, über 10 Tonnen weniger als eine konventionelle 2,3-MW-Anlage. Das ist vor allem für Offshore-Anlagen wichtig, deren Installation aufwändig ist und die für Reparaturen nur schwer zugänglich sind. In der Schweiz sind 13 der heute betriebenen Grossanlagen (siehe Tabelle Seite 13) getriebelos. Das Team von Henrik Stiesdal entwickelt und testet ein weitere Neuheit. Das «Arabische Schwert», wie es die Windexperten nennen, soll das Rotor-

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(Bild Suisse Eole)

blatt der Zukunft sein: leicht gekrümmt, verdreht es sich unter der Windlast, was die Belastung auf den Rotor reduziert. Gerade auf hoher See ist diese sogenannte Aeroe lastic Tailored Blade Technology, kurz ATB, von grossem Vorteil. Hier peitschen Winde mit Luftmassen von bis zu 100 Tonnen pro Sekunde auf die Rotorblätter – und das oft aus unterschiedlichen Richtungen. Reagieren die Blätter elastisch, können sie sich besser und flexibler dem Wind anpassen. Die Belastung sinkt, das Material verschleisst langsa-

mer, die Lebensdauer steigt. Ausserdem können die Rotorblätter dank der neuen Form und grösseren Stabilität länger werden und so noch mehr Energie produzieren, ohne dass die aerodynamische Belastung steigt. Die gebogenen Flügel sind mit 53 Metern 4 Meter länger als das Vorgängermodell. «Das bedeutet 5 % mehr Energieausbeute», sagt Henrik Stiesdal, «und trotzdem sind die Flügel 500 Kilogramm leichter.» Immer grösser, leichter, leistungsfähiger – die Optimierung der Windräder ist noch längst nicht zu Ende. Der Prototyp der 6-MW-Anlage, die Stiesdal und sein Team entwickelt haben, wird derzeit im dänischen Høvsøre getestet. Die Serienproduktion beginnt im Jahr 2014. Gegen diese Super-Räder wirkt die 1-MW-Anlage, die sich neben den Ingenieurbüros in Brande dreht, wie ein Baby. Und auch 6 Megawatt sind nicht das Ende der Entwicklung. Stiesdal und seine Mannschaft arbeiten längst an den vielen kleinen Verbesserungen, die eine 10-MW-Anlage mit einer Länge der Rotorblätter von 100 Metern ermöglichen werden. Denn je höher die Leistung, desto effizienter sind die Turbinen und desto billiger ist die Kilowattstunde. Allerdings sind dem Streben nach immer mehr Megawatt auch Grenzen gesetzt. «Vermutlich werden Offshore-Turbinen bei zehn Megawatt ein Maximum erreicht haben», sagt Stiesdal, «während Räder in Windparks an Land kaum leistungsfähiger als vier Megawatt sein werden.» www.wind-energie.ch www.suisse-eole.ch

Wie «ökologisch» sind Windkraftanlagen? Eine Forschungsgruppe der ETH Zürich und der niederländischen Radboud Universität Nijmegen kommt zum Schluss: Je grösser die Windkraftanlage, desto grüner produziert sie Elektrizität. Der sogenannte Skaleneffekt lässt sich auf die Umweltleistung von Windkraftanlagen übertragen. So kostet es nur unwesentlich mehr Energie, eine Anlage grösseren Massstabs zu bauen als eine kleinere. Eine Windkraftanlage, deren Rotordurchmesser 90 Meter beträgt, kommt demnach ökologisch wesentlich besser weg als eine Anlage mit einem Rotordurchmesser von 60 Metern. Bei der grossen Anlage sinkt nicht nur das Klimaerwärmungspotenzial für jede mit Windkraft produzierte Kilowattstunde, sondern gleichzeitig steigt auch die Produktionskapazität um mehr als das Doppelte.

Grüner wird der Windstrom aus grossen Anlagen nicht zuletzt deshalb, weil die Erbauer erfahrener werden und voneinander lernen. Dies beschleunigt den Fortschritt bei der Planung und dem Bau von Windkraftanlagen. Dadurch konnte etwa die Form der Rotorblätter rasch optimiert werden. Dies trägt dazu bei, den Wind besser auszunutzen, ohne dass der Turm oder der Generatorkopf grösser werden. Am klimaschädlichsten ist die Herstellung der Stahlmasten, die im Extremfall fast 40 % zum CO2-Ausstoss einer Anlage beiträgt, gefolgt von der Produktion des Generatorkopfs (12 bis 37 %). 1980 lag der Durchmesser der Rotoren bei 15 Metern, mittlerweile gibt es Anlagen, deren Rotoren-Durchmesser zehn Mal grösser sind.


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Highlight

Zürcher Traditionsunternehmen Hans K. Schibli AG feierte 75-Jahr-Jubiläum

Rundum verbindlich Seit drei Generationen ist die Hans K. Schibli AG ein solider Wert in der Zürcher KMU-Landschaft. Das Unternehmen mit Kerngeschäft im Bauhaupt- und Nebengewerbe entwickelte sich vom kleinen Siebenmannbetrieb zum Komplettanbieter in den Bereichen Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Informatik, Kommunikation und Automatik und gehört seit Jahren zu den führenden Elektrotechnik- und Lehrbetrieben im Grossraum Zürich.

AG dar. Seit ihrem Bestehen hat die Schibli-Gruppe mehr als 750 Lernende ins Berufsleben eingeführt, zahlreiche dieser Lernenden besetzen nun Führungspositionen im Unternehmen selber oder sonst wo in der Branche. «Für mich haben die Ausbildung und Förderung des Berufsnachwuchses, die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbei-

Das 1937 von Hans K. Schibli als Einzelfirma gegründete Unternehmen feierte 2012 sein 75-jähriges Bestehen und blickt auf eine erfolgreiche Firmengeschichte zurück. Anlässlich der Festivitäten zum 75-Jahr-Jubiläum der Schibli-Gruppe im Circus Conelli gab sich selbst die Zürcher Politik- und Wirtschaftsprominenz die Ehre, und Stadtrat Andres Türler, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich, unterstrich in seiner Grussbotschaft die Bedeutung der Hans K. Schibli AG als Arbeitgeber und Lehrbetrieb für die Region Zürich.

Komplettanbieter Der Gründervater und Pionier Hans K. Schibli trieb das Unternehmen einst mit einsetzendem Bauboom ab Mitte der 50er-Jahre rasch voran und eröffnete zahlreiche Filialbetriebe. Ab 1972, nach dem Tod des Firmengründers, lenkte dessen Neffe, Hans-Jörg Schibli, die Geschicke des Unternehmens. Er manövrierte das Unternehmen erfolgreich durch die erste Erdölkrise und diversifizierte geschickt durch Neugründungen und Übernahmen in verwandte

Über die Hans K. Schibli AG Die Schibli-Gruppe vereint als Komplettanbieterin Unternehmen aus den Bereichen Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Informatik, Kommunikation und Automatik. Gegründet wurde das Unternehmen 1937 durch Hans K. Schibli. Das traditionsreiche Zürcher Unternehmen befindet sich zu 100 Prozent in Familienbesitz und wird heute in dritter Generation durch Jan Schibli geführt. Neben dem Hauptsitz in Zürich unterhält die Hans K. Schibli AG Niederlassungen in Küsnacht, Herrliberg, Uetikon am See, Freienbach, Uster, Volketswil, Kloten, Embrach, Spreitenbach, Zürich West, Horgen, Flüelen und Dresden (D). Sie beschäftigt rund 440 Mitarbeitende.

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Hans Jörg Schibli (VR-Präsident), Nationalrat Markus Hutter, Regierungsrätin Dr. Ursula Gut-Winterberger, Regierungsrat Markus Kägi, Stadtrat Andres Türler, Jan Schibli (CEO), (v. l. n. r.).

Bereiche der Elektrotechnik. Seit 2004 führt Jan Schibli, Sohn von Hans-Jörg Schibli, die Mutterfirma und die acht Tochtergesellschaften. Hans-Jörg Schibli, Verwaltungsratspräsident und von 1972 bis 2004 Patron der Hans K. Schibli AG, die sich bis heute zu 100 Prozent im Familienbesitz befindet, weiss, worauf der Unternehmenserfolg der vergangenen 75 Jahre gründet: «Ohne unsere Mitarbeitenden, die Tag für Tag pflichtbewusst und zuverlässig von morgens bis abends ihr Wissen und Können einsetzen, wären wir nicht da, wo wir heute stehen; deshalb gebührt ihnen der grösste Dank.»

tenden sowie ein professionelles Qualitätsmanagement auch weiterhin oberste Priorität, damit die SchibliGruppe auch für die Zukunft optimal aufgestellt ist und bleibt.»

Stammkundschaft Als gut erachtet Geschäftsführer Jan Schibli auch die Aussichten fürs kommende Jahr und plant einen Stellenausbau, da das Auftragsvolumen auch im Jahr 2013 die Kapazitäten übersteigt. Für die Zukunft wird weiterhin der Ausbau der Stammkundschaft essenziell sein: «Bereits heute erwirtschaften wir 45 Prozent des Umsatzes mit ihnen und diesen Anteil möchten wir erhöhen.»

750 Lernende ausgebildet «Ohne Nachwuchs keine Spitzenleistungen, diesem Credo sind wir seit unserer Gründung treu geblieben», legt Jan Schibli, CEO der Hans K. Schibli

Hans K. Schibli AG 8032 Zürich Tel. 044 252 52 52 www.schibli.com


Rechtssicheres prüfen Kommt es mit einer Anlage zum Unfall mit Personenschaden, stellen die Staatsanwaltschaft und der Gutachter zwangsläufig die Frage nach der Betriebssicherheit des Gerätes und damit verbunden schliesslich nach dem Prüfprotokoll. Hier helfen Gerätetester von Megger, denn sie liefern dem Wartungs- und Reparaturserviceteam die Sicherheit, ein korrekt geprüftes Gerät ausgeliefert zu haben. Im Moment besteht in der Schweiz noch kein gesetzlicher Zwang, die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Arbeitsmittel nach einer Reparatur oder Veränderung umfassend zu dokumentieren. Es kann aber durchaus im Interesse einer Firma liegen, dies trotzdem zu tun. Sollte nämlich ein Unfall passieren, schläft es sich eindeutig ruhiger, wenn ein unanfechtbares Prüfprotokoll vorgewiesen werden kann. Und genau hier haken neuste Entwicklungen von Megger ein. Rechtssicher dokumentieren Der «PROTOKOLLmanager» von Megger erstellt automatisch gerichtsfeste Dokumentationen für die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Arbeitsmittel. Die Software vereinfacht die Arbeit bei Installations- und Gerätetmessungen und minimiert erheblich das Regressrisiko. Einmal erfasst, bleiben die Daten dauerhaft gespeichert und sind jederzeit abrufbar. Diese leistungsfähige Software macht Wartungs- und Reparaturaufwand einfach und bietet Transparenz in der Datenflut sowie eine vollständige Übersicht über alle verwendeten Arbeitsmittel, Prüfberichte und den Zustand der Arbeitsmittel. Sie verwaltet Arbeitsmittel, Arbeitsmittelprüfberichte sowie Installationsberichte. Auf diese Weise erschliesst sie auch enorme Einsparpotenziale. Prüfen durch befähigte Person Betriebe, die ortsveränderliche elektrische Arbeitsmittel nach einer Reparatur prüfen müssen, stehen vor dem Problem, dass sie Personen beschäftigen, die als nicht befähigt gelten, weil sie keine umfassende elektrische Ausbildung vorweisen können. Auch diesem Um-

stand trägt die neue Software von Megger-Gerätetestern Rechnung. Sie erlaubt nun Personen, rechtssichere Tests durchzuführen, obwohl sie als nicht befähigt gelten. Mit dem neuen Firmware-Update für PAT410 und PAT450 kann die erforderliche Endprüfung rechtssicher erfolgen. Mit dem neuartigen «Login-PIN» führen erstmals auch «elektrotechnisch unterwiesene Personen» unter Leitung und Aufsicht einer befähigten Person rechtssichere Prüfungen durch. Profis beschleunigen zudem ihre Prüfgeschwindigkeit mit dem «Expertenmodus». Hier entfällt jetzt das zeitintensive Bestätigen der einzelnen Prüfschritte. Fazit Die Prüfung elektrischer Arbeitsmittel wird heikler. Firmen sind gut beraten, wenn sie Prüfungen rechtssicher durchführen. Megger sorgt für das fälschungssichere Protokollieren der prüfenden Person auf dem Prüfprotokoll und auf dem Prüfetikett. Diese Einrichtung erweitert erheblich das Einsatzspektrum des Personals und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Eine wesentliche Verbesserung der Hardware ist zudem die beschleunigte Messung durch die automatische Umpolung L-N bei der Prüfung des Schutzleiter- bzw. Berührungsstroms (direktes bzw. Differenzstrommessver-

PROTOKOLLmanager erlaubt die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Arbeitsmittel durch elektrotechnisch unterwiesene Personen.

fahren). Zudem können die Prüfabläufe ab sofort auch mehrere Prüfungsfolgen bei der Prüfung des Schutzleiter- bzw. Berührungsstroms enthalten.

Recom Electronic AG 8832 Wollerau Tel. 044 787 10 00 info@recom.ch www.recom.ch Gerätetester PAT410 von Megger.

Highlight

Das Prüfen ortsveränderlicher elektrischer Arbeitsmittel rationalisieren


Messtechnik & Schutzmassnahmen

Ortsveränderliche Betriebsmittel nach neuer Gesetzgebung prüfen

Gerätetester zukünftig wohl unabdingbar Eine Elektroinstallationsfirma hat sicherzustellen, dass nach einer Reparatur eines Elektrogerätes oder einer Kabelrolle die Gerätesicherheit fachmännisch kontrolliert wird. Ohne die Verwendung eines Gerätetesters dürfte dies in Zukunft schwierig sein. Leider zeigt sich dabei, dass es sich nicht mehr lohnt, «Billigstgeräte» in die Werkstatt zu nehmen, der Sicherheitsnachweis ist zu aufwendig.

Raymond Kleger Wird eine Steckdosenleitung erstellt oder ein Apparat installiert, hat der Elektroinstallateur die Korrektheit seiner Installation zu prüfen. Wird heute in der Werkstatt ein Gerät eines Kunden repariert, prüft ein seriöser Elektroinstallateur mindestens, ob das Gerät auch wirklich funktioniert und ob der Schutzleiter korrekt verdrahtet ist. In Zukunft genügt das nicht. Steckbare Betriebsmittel Ortsveränderliche Geräte sind in irgendeiner Form steckbar mit einer fes-

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Gerätetester PAT410 von Megger für rationelles Testen, auch mit automatisierten Abläufen.

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ten Installation verbunden. Im Fachjargon spricht man von steckbaren Betriebsmitteln bzw. Erzeugnissen. Kommt also ein ortsveränderliches Betriebsmittel in die Hände des Elektroinstallateurs, muss er den Zustand des Gerätes beurteilen und Massnahmen treffen, die zur Wiederherstellung des Sollzustandes führen. Zusammengefasst muss er beurteilen, ob die: • Funktionstüchtigkeit • allgemeine Gebrauchssicherheit und insbesondere die elektrische Sicherheit • elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) gegeben ist. In der Info 3024c der Electrosuisse werden zur Instandhaltung folgende Teilschritte aufgeführt: • Fehlerdiagnose • Reparaturen • Änderung • Instandsetzung • Prüfung Wir beschäftigen uns in diesem Beitrag nur mit dem letzten Punkt, der Prüfung. Weil in der Schweiz bis jetzt noch kein Gesetz für die Prüfung ortsveränderlicher Betriebsmittel besteht, wird in der Info 3024c empfohlen, sich an die DIN/VDE 0701-702 zu halten, die seit Juni 2008 in Deutschland in Kraft ist. Im Detail bedeutet dies für die Prüfung: 1. Aufschriften: Beschädigte Aufschriften, welche die Sicherheit betreffen, erneuern und gegebenenfalls berichtigen nach der Änderung des Gerätes.

2. Sichtprüfung: Gerät besichtigen, um allfällige Mängel zu erkennen und zu beheben. 3. Prüfen der Wirksamkeit der Schutzmassnahmen gegen elektrischen Schlag: Schutzleiterprüfung, Messung des Isolationswiderstandes, des Schutzleiterstroms und des Berührungsstroms. 4. Nachweis der Wirksamkeit weiterer Schutzmassnahmen: z. B. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen, Überspannungs-Schutzeinrichtungen oder Isolationsüberwachungsgeräte. 5. Funktionsprüfung: Entsprechend dem bestimmungsgemässen Gebrauch. 6. Messgeräte für die Durchführung der Prüfung: Verwendung von geeigneten Einzelgrössenmessgeräten oder modernen, speziellen Schutzmassnahmeprüfgeräten (Geräteprüfer). Betrachtet man diese sechs Punkte, wird klar, dass man drei total verschiedene Messungen durchführen muss. Dafür sind ohne Gerätetester drei verschiedene Messgeräte einzusetzen: • Schutzleiterwiderstand messen • Messen des Isolationswiderstandes • Wenn eine Isolationsmessung durchgeführt werden kann, darf das Ersatz-Ableitstrommessverfahren zur Messung des Schutzleiterstroms benutzt werden • Wird keine Isolationsmessung durchgeführt, so muss eine Messung des Schutzleiterstroms nach dem direkten oder dem Differenzstrommessverfahren durchgeführt werden • Bei Geräten mit berührbaren leitfähigen Teilen muss der Berührungsstrom gemessen werden • D. h. zusätzlich zur Messung des Isolationswiderstandes müssen der Schutzleiterstrom und der Berührungsstrom gemessen werden, um das Isolationsvermögen des Gerätes nachzuweisen


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Themenschwerpunkte

Schneller und flexibler nach VDE 0701-0702 prüfen


Messtechnik & Schutzmassnahmen

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sicherer Nachweis besteht, dass das kontrollierte oder reparierte Betriebsmittel bei bestimmungsgemässem Gebrauch keine Gefahr für den Benutzer und die Umgebung darstellt. Die Prüfungen müssen durchgeführt werden: • nach einer Instandsetzung bzw. Änderung • bei einer Wiederholungsprüfung • bei wieder in Verkehr gebrachten elektrischen Geräten Die DIN/VDE 0701-702 sagt einerseits aus, wie zu prüfen ist und auch welche Grenzwerte einzuhalten sind.

Schutzleiterwiderstandsmessung bei einer Schleifmaschine. Quelle: Metrel

Die verschiedenen Messungen sind zu protokollieren – der Aufwand ist damit erheblich. Ein Gerätetester kann hier helfen, den Aufwand zu reduzieren und verschafft dem Elektroinstallateur auch Sicherheit, dass er in einem Rechtsverfahren klar belegen kann, dass er nach Normen gehandelt und das Betriebsmittel sein Haus in einwandfreiem Zustand verlassen hat. Im Zuge der «Amerikanisierung» unserer Wirtschaft mit der Produkthaftpflicht und den Regressmög-

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lichkeiten eines Geschädigten – oder auch nur vermeintlich Geschädigten – liegt Brisanz im Thema: Ortsveränderliche Betriebsmittel prüfen. Grund genug, sich diesem Thema zu widmen. Wer, warum, wann, wie? Betroffen sind alle Betriebsmittel mit einer Bemessungsspannung bis 1000 VAC oder bis 1500 VDC. Prüfen tut die mit der Kontrolle des Betriebsmittels beauftragte Person. Grund: Damit ein rechts-

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Prinzip der Isolationswiderstandsmessung bei einem geerdeten Gerät.

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Die Reihenfolge der Prüfungen ist unbedingt einzuhalten. Sichtprüfung Hier geht es um rein äusserlich sichtbare Mängel aber auch um die Prüfung, ob das Gerät bestimmungsgemäss verwendet wird. Die Sichtprüfung eines Betriebsmittels führt eine befähigte Person durch. Sichtbare Mängel sind typischerweise: • verletzte Anschlusskabel • gelöster äusserer Schutzmantel von der Zugentlastung beim Betriebsmittel oder beim Stecker • beschädigtes Gehäuse und damit Elektrisierungsgefahr durch spannungsführende innere Teile Wenn immer ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel bei einer Firma im Einsatz stehen, sorgt der Arbeitgeber dafür, dass seine Mitarbeitenden auf äusserlich sichtbare Beschädigungen sensibilisiert sind und dass sie solche Betriebsmittel zur Reparatur geben. Mit der «Sichtprüfung» ist nicht gemeint, dass bei jeder Benutzung des Gerätes eine Sichtkontrolle durchzuführen ist.

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Prinzip der Schutzleiterwiderstandsmessung.

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Prüfung im Detail Die Prüfung lässt sich in vier Einzelschritte gliedern: • Sichtprüfung • Messen • Funktionsprobe • Dokumentation und Auswertung

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M e ta llte il is o lie r t

Schutzleiterprüfung Hier geht es speziell um die Prüfung, ob der Schutzleiter mit allen berührbaren Teilen verbunden ist, sofern das Betriebsmittel über einen Schutzleiteranschluss verfügt. Bild 2 zeigt z. B. eine typische Messung. Diese Messungen sind insbesondere dann zwingend, wenn ein Gerät instandgesetzt oder verändert wurde.


Praxistipp: Werden Messungen nach Norm durchgeführt, so stellt man in der Regel fest, dass die Messwerte viel besser sind, als die zulässigen Grenzwerte. Der Schutzleiterübergangswiderstand ist z. B. äusserst gering, kleiner

Messtechnik & Schutzmassnahmen

Bei der Schutzleiterprüfung ist während der Messung das Kabel beim Stecker und beim Gerät zu bewegen, um sicherzustellen, dass kein Kabelbruch vorliegt. Der Schutzleiterwiderstand ist mit einem Messgerät zu prüfen, dessen Messstrom mindestens 200 mA (AC oder DC) beträgt bei einer Messspannung von minimal 4 V. Einige Gerätetester messen mit Strömen bis zu 10 A. Je grösser der Messstrom, desto zuverlässiger wird die Messung, d. h. desto eher wird z. B. ein Kabelbruch entdeckt. Bild 3 zeigt das Prinzip der Messung über einen Gerätester. Der angezeigte Schutzleiterwiderstand sagt zuverlässig aus, ob der Schutzleiter intakt auf das leitende Gehäuse bzw. auf leitende Gehäuseteile führt. Bei Leitungen bis 16 A und 5 m Länge muss der Widerstandsmesswert < 0,3 ⍀ sein. Bei längeren Leitungen darf pro weitere 7,5 m Länge der Widerstandswert um 0,1 ⍀ grösser sein, bis maximal 1 ⍀.

5 Vorgehen bei der Isolations- oder Berührungsstrommessung an einem Gerät der Schutzklasse II (kein PE-Anschluss). Quelle: Megger

als 0,1 ⍀, erlaubt wären 0,3 ⍀. Der Isolationswiderstand beträgt mehr als 100 M⍀, erlaubt wären 1,0 (bzw. 2,0) M⍀ und der Ableitstrom ist nahe 0 mA, erlaubt wären 3,5 mA. Prüft man immer wieder ähnliche Betriebsmittel, so kennt man deren typischen Messwerte. Sollte man ausnahmsweise einmal mit der Messung in die Nähe des Grenzwertes kommen, liegt die Vermutung nahe, dass mit diesem Gerät etwas faul ist.

Messung Isolationswiderstand Bei einphasigen Geräten wird zwischen den kurzgeschlossenen L/N und dem Schutzleiter PE gemessen. Bei dreiphasigen Geräten sind die Leiter L1/L2/ L3/N kurzzuschliessen. Bild 4 zeigt, wie die Messung konkret durchgeführt wird. Wenn ein vollschutzisoliertes Betriebsmittel (Schutzklasse II) vorliegt, typischerweise eine Bohrmaschine mit

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Messtechnik & Schutzmassnahmen

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Überspannungsableiter im Gerät sprechen bei 500 VDC an, folglich muss die Messspannung reduziert werden.

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M e ta llte il is o lie r t

Direktes Verfahren zur Messung des kapazitiven Ableitstroms.

zweipoligem Anschlusskabel, so ist z. B. zu prüfen, ob das Metallbohrfutter gegenüber dem elektrischen Anschluss die nötige Isolationsfestigkeit aufweist oder wie in Bild 5 eine Bohrmaschine den Mindestanforderungen genügt. Natürlich fallen darunter alle anderen Betriebsmittel der Schutzklasse II. Beim Messen des Isolationswiderstandes muss der Messwert > 2 M⍀ betragen, üblicherweise liegt dieser bei mehr als 100 M⍀. Bei Geräten mit PE-Anschluss und eingebauter Elektronik kommen im Netzteil häufig Überspannungsableiter zum Einsatz (Bild 6). Meistens sind diese zwischen L und N geschaltet und damit für die Isolationsmessung unkritisch. Bei Betriebsmitteln der Schutzklasse II (Vollschutzisolierung) kommt nur die Schaltung zwischen L und N infrage, da ja kein Schutzleiteranschluss besteht. Es ist aber durchaus möglich, dass bei Betriebsmitteln der Schutzklasse I die Überspannungsableiter gegen PE geschaltet sind. Bei einem 230-V-Gerät sprechen diese Überspannungsableiter bei einer Messspannung von 500 VDC an und täuschen so einen viel zu tiefen Isolationswiderstand vor. Der Gesetzge-

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ber erlaubt deshalb in solchen Fällen eine Messung mit 250 VDC. Bei Betriebsmitteln der Schutzklasse I muss in diesem Fall ein Messwert > 1 M⍀ gemessen werden. Bei Betriebsmitteln mit Heizelementen – z. B. Panzerrohrheizungen – muss der Messwert > 0,3 M⍀ sein. Problemfall Entstörbausteine Einphasige Handwerkerwerkzeuge mit PE-Netzanschluss verwenden in aller Regel Seriemotoren mit Kohlebürsten. Verfügt das Gerät über eine Drehzahlregelung, ist auch eine Elektronik integriert. Um die Vorschriften bezüglich der leitungsgebundenen EMV-Bestimmungen einhalten zu können, sind Entstörkondensatoren (Y-Typen) im Gerät. Diese hochspannungsfesten Entstörkondensatoren sind von L und von N gegen PE geschaltet und verursachen so einen Ableitstrom. Mit der Isolationsmessung mit DC-Prüfspannung wird im Einschaltmoment ein kurzer Strompuls registriert. Sobald der Kondensator geladen ist, wird der Messstrom null. Im Betrieb arbeitet das Betriebsmittel natürlich mit Wechselspannung und folglich ist der Ableitstrom auch mit

Wechselspannung zu messen, denn dieser ist entscheidend beim Einsatz eines Fehlerstromschutzschalters RCD. Ein RCD kann nämlich nicht unterscheiden zwischen einem normalen kapazitiven Betriebsableitstrom, verursacht durch Entstörkondensatoren, und einem Ableitstrom als Folge eines Isolationsdefektes. Bei zu hohen kapazitiven Betriebsableiterströmen kann es deshalb mit RCD zu Problemen führen. Weil ohne PE die EMV-Bestimmungen schwieriger einzuhalten sind, haben z. B. die Computer-Netzteilhersteller wieder dreipolige Anschlusskabel eingeführt. Und da fangen z. B. in einem Schulzimmer die Probleme an, wenn viele parallel geschaltete Netzteile den RCD schon fast zum Ansprechen bringen. Auf folgende Arten lässt sich der Ableitstrom messen: • direktes Messverfahren • Differenzstrommessverfahren • Ersatz-Ableitstrommessverfahren Grundsätzlich: Je nach Grösse des Entstörkondensators wird ein Strom von 0,5 … 3,5 mA gemessen. Ein kapazitiver Ableitstrom von 0,5 mA würde einem ohmschen Isolationswiderstand von 460 k⍀ entsprechen. Direktes Messverfahren: Bei älteren Gerätetestern oder überhaupt bei Einzelmessgeräten kommt das Direkte Messverfahren zur Anwendung (Bild 7). Diese Messart ist aus sicherheitstechnischen Überlegungen problematisch. Hier wird ein Milliamperemeter in den Pfad des zu prüfenden Gerätes und dem Messgerät geschaltet. Der Prüfling muss natürlich eingeschaltet und isoliert aufgestellt sein. Bei einem Gerät mit Schutzleiteranschluss ist vorgängig der Schutzleiter zu prüfen. Weil das Gerät eingeschaltet ist, spricht man von aktivem Messverfahren. Differenzstrommessverfahren: Es kommt hier ein Messverfahren wie bei RCD zur Anwendung (Bild 8). Viele moderne Gerätetester arbeiten so. Es handelt sich auch hier um ein aktives Verfahren, der Prüfling ist eingeschaltet an Netzspannung. Mit einer speziellen Strommesszange oder eben mit dem Gerätetester wird in L und N die exakte Summe der Ströme gemessen, der übrigbleibende Differenzstrom muss im PE fliessen. Der Schutz des Prüflings bleibt intakt, es besteht keine Gefahr von gefährlichen Berührungsspannungen. Dieses Messverfahren bietet auch kaum Möglichkeiten zur Falschmes-


Ersatz-Ableitstrommessverfahren: L/N sind kurzgeschlossen, der Prüfling liegt nicht an Netzspannung, ist aber eingeschaltet (Bild 9). Man spricht hier von einem passiven Messverfahren. Das Messverfahren gleicht dem der Isolationsmessung mit dem Unterschied, dass mit Wechselspannung gemessen wird. Es ist klar, dass die Elektronik im Prüfling nicht aktiv ist, somit werden allfällige Ableitströme, die nur im Betrieb des Prüflings durch die Elektronik auftreten, nicht erfasst. Die Messspannung variiert zwischen 25… 250 VAC. Der Ableitstrom wird vom Prüfgerät auf die Nennspannung umgerechnet. Das stimmt natürlich nur dann, wenn das Gerät auch mit 50 Hz betrieben wird. Wichtig: Das Ersatz-Ableitstrommessverfahren darf nur nach einer Isolationsmessung durchgeführt werden. Funktionsprüfung Natürlich muss der Prüfer das Gerät nur soweit kontrollieren, als dies zur Sicherheit dient. Er prüft konkret: • Gerät lässt sich einschalten • Funktionsprüfung des Gerätes bzw. seiner Teile, soweit wie es zum Nachweis der Sicherheit erforderlich ist. • Funktion Not-Aus (sofern vorhanden) • Wichtige Kontrollleuchte/n • Wenn vorhanden, RCD-Einrichtung (Drücken der Prüftaste) • Bei Drehstromgerät Drehfeldrichtung Dokumentation Will der Prüfer sich voll absichern, dokumentiert er folgende Fakten: • Identifikation des Prüflings • Name des Prüfers • Prüfdatum • Messergebnisse • Messverfahren • Angewendete Normen • Angaben zu Prüfgerät • Prüffrist und das Ergebnis der Prüfung Praxisbeispiel: Man stelle sich also vor, es kommt eine Frau ins Elektrogeschäft und bringt ihren Wasserkocher mit. Bis gestern funktionierte er einwandfrei, heute

nicht mehr, sagt die Frau. Der Elektroinstallateur schaut das Anschlusskabel an und merkt ziemlich schnell, dass ein Kabelbruch vorliegt. Er montiert eine neue Zuleitung. Und jetzt müsste er also, nach Norm, den Wasserkocher dem Prüfszenarium unterziehen und am Schluss noch eine Dokumentation erstellen. Man stelle sich das ganz praktisch vor! Da bleibt keine andere Wahl, als der Frau zu sagen, sie solle sich einen neuen Wasserkocher kaufen ... Die Frau verlässt das Elektrogeschäft vermutlich wenig erbaut und hält die Fähigkeiten des Elektrogeschäfts für katastrophal. In so einem Fall müsste einen doch der gesunde Menschenverstand sagen, dass die Schutzleiterkontrolle zusammen mit einem kurzen Funktionstest genügen sollte. Wenn es sich um ein etwas teureres Gerät handelt, lässt sich eine «Rundumsicherheit» für einen kleinen Zusatzbeitrag dem Kunden verkaufen. In kurzer Zeit führt man die drei Minimalprüfungen: Schutzleiterwiderstand, Isolationswiderstand und Ersatz-Ableitstrommessung durch. Die meisten Kunden dürften von diesem Zusatzangebot Gebrauch machen und damit lässt sich auch ein Gerätetester amortisieren.

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Fazit Es ist Realität, in der Schweiz übernehmen wir viele EU-Normen, auch EUGesetze, ohne diese zu hinterfragen. Flickt man Elektrogeräte wie bis anhin nach gesundem Menschenverstand, geht das vermutlich über Jahre gut. Aber mir scheint, es kommen Zeiten wie in Amerika. Ein Beispiel dazu. Vor etwa 15 Jahren machten wir Ferien mit der ganzen Familie in Kalifornien. Ein Nachbar hatte ein Trampolin. Natürlich waren unsere Kinder davon fasziniert. Mein Nachbar meinte: Selbstverständlich dürfen deine Kinder das Trampolin benutzen aber du unterschreibst mir zuerst einen Brief: «Trampolin wird auf mein Risiko benutzt …», denn sonst, meinte er, wenn was passiert, bin ich ruiniert. Ein Rechtsverständnis à la Amerika wird auch bei uns Realität. Wenn Elektroinstallateure Reparaturen oder gar Veränderungen an Betriebsmitteln vornehmen, sind sie neu gezwungen, umfassende Prüfungen vorzunehmen. Vor allem die Dokumentation muss automatisiert vor sich gehen und das können nur Gerätetester. ■

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Differenzstrommessverfahren zur Schutzleiterstrommessung, Gerät eingeschaltet -› aktives Verfahren.

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Ersatz-Ableitstrommessverfahren, Gerät ist nicht eingeschaltet -› passives Messverfahren.

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Messtechnik & Schutzmassnahmen

sung. Bei dieser Messung kann es nur dann zu Problemen führen, wenn im Prüfling ein Schaltnetzteil oder ein Frequenzumrichter eingebaut ist. In diesem Fall können nicht sinusförmige und auch hochfrequente Ableitströme entstehen. Das Prüfgerät muss in der Lage sein, die Ableitströme unabhängig von der Kurvenform als Effektivwertstrom zu messen.


Highlight

Geniales Strommesssystem im Verteiler: Strommesssystem CMS

Abweichungen schon im Ansatz erkennen Noch nie war die Strommessung in Schalt- und Verteilerschränken so kompakt und perfekt integriert. Endlich ist es möglich, die einzelnen Stromkreise einer Installation zu überwachen.

Mit diesen Messergebnissen sind Energieflüsse perfekt nachvollziehbar und es lassen sich exaktere Rückschlüsse auf zu hohe Stromverbräuche ziehen. So wird es ermöglicht, Energie effizienter einzusetzen. Kinderleichte Integration • Die Stromsensoren passen perfekt auf die Breite eines Leitungsschutzschalters; sie lassen sich einfach aufklicken. • Die Verkabelung mit der Control Unit erfolgt ohne Werkzeuge – einfach nur stecken. • Mit dem intuitiven Bedienungskonzept ist das System per Touchscreen innerhalb von Minuten eingerichtet und zum Messen bereit. • Alle Stromarten, ob Gleich-, Wechsel- oder Mischströme: die CMSSensoren erfassen alles bis 80 A. • Das System kann jederzeit ergänzt bzw. verändert werden. • Durch das berührungslose Messverfahren ist das System äusserst robust.

Stromsensor auf Leitungsschutzschalter stecken, Flachkabel mit der Control Unit verbinden, fertig. Gemessen wird Gleich- und Wechselstrom TRMS.

Das CMS spielt überall dort seine Stärken aus, wo eine hohe Verfügbarkeit gefordert ist: Insbesondere Industriebetriebe, Banken, Versicherungen oder öffentliche Gebäude wie Krankenhäuser oder Flughäfen sind extrem abhängig vom reibungslosen Betrieb ihrer elektrischen Systeme. Ausfälle führen hier zu schweren finanziellen Verlusten. Auch im Bereich der regenerativen Energietechnik können die Sensoren als kleine Helfer den reibungslosen Betrieb der Systeme sicherstellen, z. B. durch eine Strangstromüberwachung in der

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Solartechnik oder durch die Kontrolle von Generatoren in der Wind- und Wasserkraft. Öffentliche Gebäude und Industriebetriebe verfügen über Stromzähler, die Bereichsweise – und damit sehr pauschal – messen. Um jedoch exakte Aussagen treffen zu können, wo die wahren Stromfresser im Gebäude sitzen, muss man beim Stromverbrauch genauer hinschauen. Genau hier liefert das CMS die unkomplizierte aber hocheffiziente Lösung – indem es den Strom in den einzelnen Endstromkreisen misst.

Fazit CMS ist die unkomplizierte aber hocheffiziente Lösung zur Messung des Stroms in den einzelnen Endstromkreisen. Energieflüsse sind so perfekt nachvollziehbar und es lassen sich exaktere Rückschlüsse auf zu hohe Stromverbräuche ziehen. So wird es ermöglicht, Energie effizienter einzusetzen. Zur Fernabfrage der Messdaten steht eine Modbus-Schnittstelle (RS 485/Modbus RTU) zur Verfügung. Die Möglichkeiten in der weiteren Messwertverarbeitung sind beinahe grenzenlos.

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NPK-Know-how Bei der täglichen Anwendung des NPK (Norm-Positionen-Katalog) in der Praxis treten immer wieder Fragen der Auslegung auf. ET beantwortet aktuelle Fragen und konkretisiert Angaben in punktuellen Beiträgen (siehe auch ET 3/09, 4/09, 2/10, 12/10, 6/12). Dies erleichtert den Umgang mit dem Ausschreibungs- und Kalkulationswerk und reduziert Diskussionen zwischen Elektroplanern und Elektrounternehmern.

Marcel Schöb Die Mitarbeitenden des VSEI und Ansprechpartner sind pro Kapitel jeweils unten beim Kapitel aufgeführt. Häufig auftretende Fragen/Diskussionen, vor allem in der Zusammenarbeit zwischen Planer und Unternehmer, werden in der ET-Serie NPK-Know-how beantwortet.

Gibt es eine «Anlaufstelle», wo ich zusätzliche Infos zum NPK bekomme? Während der Arbeit mit dem NPK tauchen immer wieder Detailfragen auf, welche ich gerne raschmöglichst geklärt hätte. Als Erstes können die Kursunterlagen des VSEI aus der NPK-Schulung verwendet werden. Diese sind übersichtlich und geben einen guten Überblick.

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Ausführungsunterlagen werden immer wieder dem Unternehmer «angehängt». (Ausschnitt Schema)

Selbstverständlich gibt es aber noch weitere Auskunftsmöglichkeiten. Weiter sind da auch die «Erläuterungen zum NPK» zu erwähnen. Diese erscheinen mit jedem neuen NPK in aktualisierter Version. Es handelt sich dabei um Erklärungen, welche sich jeweils am Anfang jedes Kapitels befinden. Diese sind auf der Homepage des VSEI auch als pdf-Datei vorhanden und können heruntergeladen werden. In diesem Dokument sind neben den einzelnen Grundsätzen auch diverse Anwendungs- und Verwendungsbeispiele dargestellt. Diverse Zeichnungen und Prinzipschemas geben zusätzliche Erklärungen ab. Diese Seiten sind aber auch in den meisten Softwarepaketen direkt am Bildschirm abrufbar. Erkundigen sie sich bei ihrem Softwarehaus. Beim NPK für die Elektrobranche handelt es sich um das Kalkulationshilfsmittel der Elektrobranche, welches in den NPK der gesamten Baubranche eingegliedert ist. Zu dieser Thematik ist beim VSEI auch ein entsprechendes Lehrbuch erhältlich. Dieses umfasst nicht nur die Ausschreibungsfragen, sondern den gesamten Aufbau der NPK-Preisbildung bzw. den Aufbau der «unverbindlichen Referenzpreise». Also alles von der Vor- bis zur Nachkalkulation. Findet man die Lösung nicht in den verschiedenen gedruckten/online Werken, so hilft auch der jeweilige Sachbearbeiter des VSEI. Die Koordinaten des zuständigen Sachbearbeiters findet man am Anfang jedes Kapitels mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Wir stellen immer wieder fest, dass Planungsleistungen vom Planer ausgeschlossen werden. Als klassisches Beispiel kann hier die Erstellung der Ausführungsschemas aufgeführt werden. Diese hat dann der Elektriker zu erledigen. Dieses Vorgehen ist zudem in der Offertanfrage (Submission) nicht sauber deklariert oder nur «versteckt» in all den Seiten des allgemeinen Vorspanns zu finden. Was bietet der NPK bzw. wie kann man diese Leistungen nachträglich kalkulieren bzw. verrechnen?

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Installations- & Gebäudetechnik

Fragen und Antworten zum NPK-Gebrauch in der Praxis, Teil 5


Installations- & Gebäudetechnik

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Ausführungsunterlagen ohne Berechnungen. (Ausschnitt)

Wie genau vorgegangen werden muss, hängt davon ab, was im Werkvertrag des betroffenen Auftrages festgehalten ist. Dieser wurde ja von allen Beteiligten allseitig unterzeichnet. Der Vertrag basiert auf der Submission, welche entsprechend durchgeführt wurde. In dieser Submission hat der Planer die Leistungen genau abzugrenzen. Zu diesem Zweck verwenden viele Planungsbüros den allseits bekannten «Chrüzlitest», welcher genau Auskunft gibt, welche Planungsleistungen gemäss SIA 108 oder SIA 112 durch den Planer bzw. den Unternehmer zu leisten sind. Diese Angaben bilden die Basis für die Kalkulation des Elektrounternehmers. Wird in diesen Angaben festgehalten, dass die Ausführungsplanung nicht durch das Planungsbüro ausgeführt werden, weil

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dessen Auftrag beispielsweise mit dem Offertvergleich/Vergabeantrag endet, wird der Elektrounternehmer bei seiner Kalkulation dies entsprechend berücksichtigen (TB-B). Da die Ausführungsplanung (Bild 1) nicht einzeln eingerechnet werden kann, sondern nur TB-A und TB-B zusammen, muss sich der Unternehmer «irgendwie selber helfen». Am ehesten wird er die Einheitspreise entsprechend erhöhen, damit er diese Leistungen abdecken kann. Richtigerweise sollte der ausschreibende Planer im Leistungsverzeichnis eine entsprechende Leistungsposition (offen) einfügen, in der die durch den Unternehmer zu erbringenden Planungsleistungen umschrieben sind (z. B. welche Teilleistungen gemäss SIA 108 oder 112 zu erbringen sind). So kann

der Unternehmer hier seine Leistungen offerieren und bei der Abrechnung auch berücksichtigen. Leider gibt es auch die weniger «schönen» Fälle. In diesen wird zum Beispiel in der Leistungsabgrenzung mit keinem Wort erwähnt, dass durch den Unternehmer Planungsleistungen zu erbringen sind (Ausführungsschemas oder dgl.). Demzufolge hat der Unternehmer seine Einheitspreise nur mit den TB-C kalkuliert. Nun teilt man ihm während der Ausführung der Arbeiten mit, dass die beispielsweise erwähnten Ausführungsschemas durch ihn zu erstellen sind. In dieser Situation kann der NPK natürlich nicht weiterhelfen. Hier gilt es, kühlen Kopf zu bewahren und sich beim Planer zu melden, wieso diese Schemas nicht durch ihn erstellt werden. Es kann sein, dass gemäss Ingenieurvertrag des Planers diese Leistungen durch ihn zu erbringen sind. Erhält der Unternehmer keine klärende Antwort, muss er an den Bauherrn gelangen; dieser bespricht dann das Problem mit dem Auftraggeber des Planungsbüros. Aufgrund dieses Gesprächs sollte der Unternehmer die zusätzliche Leistung verrechnen können. Dass in dieser Situation versucht wurde, Leistungen, welche Bestandteil eines Auftrages sind, einem anderen Unternehmer weiterzugeben und den Bauherrn somit zweimal zur Kasse zu bitten, wollen wir an dieser Stelle niemandem unterstellen. In unserer Gegend werden immer mehr Elementbauten aus dem nahen Ausland erstellt. Diese vorgefertigten Häuser verfügen bereits über eine entsprechende Rohranlage. Unser Auftrag beginnt dann mit dem Einzug der Kabel/Drähte. Für diese Fälle würden wir gerne auf entsprechende Installationsteile zurückgreifen. Dieser Wunsch wurde von vielen NPK-Anwendern beim VSEI angemeldet. Es ist tatsächlich so, dass die bestehenden Installationsteile im Kapitel 585 (Wohnungsbau) inklusive der Rohranlagen kalkuliert wurden. Die Kalkulationsprogramme erlauben es nur pro Position das gesamte Material oder die

NPK

Neue Taster «fehlen» noch im NPK.

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Beratung und Hilfestellung bei Fragen sowie Kurse zu NPK sind auf der Website VSEI www.vsei.ch, Rubriken Technik bzw. Seminare zu finden.


Unsere Firma ist immer wieder mit der Pegelberechnung einer TV-Anlage in Mehrfamilienhäusern konfrontiert. Dies obwohl ein Planungsbüro mit der Ausführungsplanung beauftragt wurde. Gehört das nicht in die TB-A/TB-B? Selbstverständlich gehören diese Berechnungen in den Umfang der Ausführungsplanung und haben demzufolge durch das Planungsbüro zu erfolgen (siehe Frage 2). Eine solche Pegelberech-

Internationale Fachmesse mit Workshops Stuttgart, 05. – 07.03.2013

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IT-Teile für Zuleitung SGK.

nung (Bild 2) gehört ebenso zur Ausführungsplanung wie die Auslegung und Dimensionierung der Leistungsschalter und Erschliessungsleitungen in der Starkstrominstallation. Wir setzen immer mehr 8-fach-KNX-Taster ein. Diese fehlen zurzeit im NPK. Es fehlen auch längere Zuleitungen auf Schaltgerätekombinationen; die Maximallänge beträgt zurzeit 35 m. In grossen Wohnüberbauungen sind schnell einmal 35 m erreicht. Wir sehen uns dann gezwungen, offene Positionen einzusetzen, die aber bei Unternehmern unbeliebt sind. Tut sich beim VSEI in dieser Beziehung etwas? Kommen wir erst zum KNX-Taster. Es ist richtig, dass zurzeit kein 8-fach-Taster im NPK vorhanden ist. Dieser Wunsch wurde bereits beim VSEI platziert, welcher diese in seine «Anregungsdatenbank» aufgenommen hat. Ob und bis wann dieser dann in den NPK aufgenommen wird, kann im Moment noch nicht gesagt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sind sie gezwungen, die 8-fach-Taster mittels offener Position auszuschreiben. Bei den Installationsteilen im Kapitel 585 beträgt die längste Zuleitung auf Schaltgerätekombinationen wirklich «nur» 35 m. Auch dieser Wunsch wurde durch den VSEI in die Anregungsdatenbank aufgenommen. Betreffend offene Leistungspositionen haben sie sicher den richtigen Weg zur Ausschreibung der beiden Positionen gewählt. Diese Positionen sind allerdings bei den Unternehmern tatsächlich nicht beliebt, weil für offene Positionen ja keine fertigen Komponentenlisten bestehen, da ist Handarbeit gefragt. Allerdings kann eine ähnliche Komponentenliste aus einer Leistungsposition kopiert, also in die offene Position eingefügt und entsprechend angepasst werden. Aber auch dieses Vorgehen ist natürlich mit Aufwand verbunden. ■

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Installations- & Gebäudetechnik

gesamte Zeit (Arbeitsleistung) «abzuhängen». Einzelne nicht benötigte Materialien müssten in jeder Position auf null gesetzt werden. Das gibt erheblichen Aufwand. Der VSEI hat aber reagiert und bringt mit der Ausgabe 2013 Installationsteile «ohne Rohranlage». Diese können dann nicht nur im Elementbau eingesetzt werden, sondern auch in Umbauten, in denen die Rohranlage bestehend ist, der Rest der Installation (Drähte und Schalter/Steckdosen) aber ersetzt werden muss. Ab Ausgabe 2013 lassen sich also Elementhäuser wesentlich einfacher kalkulieren und abrechnen.


Installations- & Gebäudetechnik

Mit zeitgemässer Materialbewirtschaftung lässt sich Geld verdienen

Installationsmaterial optimal bewirtschaften Der Elektrogrosshandel stellt dem Elektroinstallateur mehr als 200 000 Artikel zur Verfügung. Bestellung, Lagerung und Verrechnung erfolgen aber nicht immer nach kaufmännischen Grundregeln – dafür sind viele Gründe verantwortlich. Die wirtschaftliche Bedeutung einer optimalen Materialbewirtschaftung des Installationsmaterials darf aber nicht unterschätzt werden.

Rico De Boni Material + Arbeit = Herstellkosten Baustellen sind «Unikate». Darum lassen sich nie alle organisatorischen Details immer 1:1 umsetzen. Und doch steckt im grundsätzlichen Materialablauf (Bild 1) viel Verbesserungspotenzial, ohne dass eine Überorganisation notwendig wird. Bei der Materialbewirtschaftung im Elektroinstallationsunternehmen unterscheiden wir: a) Installationsmaterial = Lagermaterial und Baustellenmaterial b) Handelsware c) Ladenverkaufsware Für das Installationsmaterial gelten ganz eigene Regeln. Es ist ein Massengeschäft. Jeder, der für eine Installationsausführung verantwortlich ist, kann

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Materialfluss im Unternehmen.

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mit seinem Verhalten gegenüber dem Material wesentlich zum finanziellen Erfolg eines Auftrages beitragen. Bei den Auftragsherstellkosten betragen die Materialkosten nur zwischen 20 und 30 %. Das verleitet doch einige Male zum nachlässigen Umgang mit dem Material. Da aber nur mit dem richtigen, rechtzeitig vorhandenen Material gearbeitet werden kann, ist das Installationsmaterial auch die Verbindung zur effizienten Nutzung der Arbeitszeit (Bild 2). Steht die «Baustelle» wegen fehlendem oder falschem Material still, läuft unnötig Zeit auf den Auftrag. Es zählt also nicht nur der «Wert» des Materials! Gewinn durch Einkauf Die Materialbestellung ist nicht mit dem «Einkauf» gleichzusetzen. Der

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Zeit und Material.

Einkauf, also das Bestimmen der Lieferanten und das Aushandeln der Konditionen, ist eine strategische Tätigkeit. Je nach Firmenorganisation wird sie durch die Firmenleitung, dem Projektverantwortlichen oder durch eine Einkaufsstelle wahrgenommen. Diese legen nach vorgegebenen Kriterien auch die Lieferanten fest. Auf der Baustelle und im Lager wird der zuständige Mitarbeitende bei den vorbestimmten Stellen das notwendige Material beziehen. Durch sein Bestellverhalten können längerfristig auch die Lieferantenkonditionen gesteuert werden. Anhand der Auswertung lässt sich die Bestellstruktur erkennen (Bild 3) und dabei die Frage nach Optimierung beantworten. Bestellungen mit einem Warenwert von > 50 Franken sind zwar nicht ganz zu vermeiden, sie dürfen aber nicht, wie in der abgebildeten Auswertung, mehr als ein Viertel aller Bestellungen umfassen. Firmenlager minimieren Die Lagerhaltung ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Das gelieferte Material muss eingeräumt und wieder ausgefasst werden. Die Lageroptimierung ist immer wieder eines der grossen Anliegen eines jeden Geschäfts-


4 Installations- & Gebäudetechnik

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Durchschnittliche Bestellungen Elektroinstallateur xy.

führers in mittleren und grossen Installationsunternehmen. Lager- und Bezugskosten wirken nämlich gegensätzlich (Bild 4): • Je grösser die Bestellmenge ist, desto höher werden die Lager- und Kapitalkosten. • Bei geringen Bestellmengen sinken zwar die Lager- und Kapitalkosten, Mengenrabatte und andere Vergünstigungen entfallen, sodass die Bezugskosten ansteigen können. Eine zu geringe Bestellmenge kann auch zu mehr ungewünschten Zusatzbestellungen führen.

Optimale Bestellmenge.

Durch die heute von den Grossisten gebotenen Leistungen: tägliche Lieferung zur Firma oder gar direkt zur Baustelle, verlieren die umfangreichen «Magazine» an Bedeutung. Es gibt nur noch wenige Gründe, ein gut dotiertes Firmenlager zu führen: • Viele kleine Kundenarbeiten • Baustellen ohne Möglichkeit eines Baustellenlagers Das Firmenlager wird darum heute hauptsächlich als Überständelager oder für die sichere Lagerung von vorzeitig geliefertem Objektmaterial gebraucht.

Auch wenn die Baustellen nicht dauernd besetzt sind, ist die Materiallieferung vor Ort problematisch, sodass ins Firmenlager ausgewichen wird. Ebenfalls ist die Gefahr des Baustellendiebstahls in die Überlegungen einzubeziehen. Das reduzierte Firmenlager ist dafür möglichst optimal zu bewirtschaften. Durch die Schaffung eines massgeschneiderten Sortiments wird die Vielzahl der möglichen Artikel eingeschränkt. Mit rund 400 Positionen lassen sich rund 70 % der normalen Installationsarbeiten abgedecken. Das bringt zusätzlich noch den Vorteil, dass

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Installations- & Gebäudetechnik

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6 Servicefahrzeug muss Lager ersetzen.

7 Durchschnittliche Bestellarten bei Grossisten.

Barcode.

dem Montagepersonal immer die gleichen bewährten Materialien zur Verfügung stehen. Bewährt haben sich Strichcodes (Barcode) an den Lagerplätzen (Bild 5). Durch das Scannen und die Eingabe der gewünschten Menge können die Artikel im Lager und auf der Baustelle mobil erfasst werden. Über den Webshop erfolgt die Bestellung. Die Applikationen erlauben auch das Drucken von Etiketten.

Begriffe VES Verband Elektro-Grosshandel Schweiz. Mitglied sind die Grossisten sowie Woertz und Feller. ELDAS Elektro Datenbank Schweiz. Produktinformationsund Katalogzentrale. Sie verwaltet die technischen Daten aus dem Lieferangebot der angeschlossenen Grossisten. Der Artikelstamm wird laufend aktuell gehalten. Periodisch wird ein Gemeinschaftskatalog herausgegeben. Lagermaterial Das Lagermaterial wird mit höheren Gemeinkosten belastet, damit sind die Kosten der Lagerhaltung berücksichtigt. Baustellenmaterial Das bestellte Material wird vom Lieferanten direkt auf die Baustelle geliefert und dort kurzeitig gelagert. Die grossen Lagerkosten im Firmenlager entfallen. Warengruppen Das Installationsmaterial wird in Warengruppen eingeteilt. Für die unterschiedlichen Warengruppen erhalten Unternehmen von den Lieferanten die vereinbarten Rabatte.

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Baustellen- und Lagermaterial Grundsätzlich ist immer im Auftrag der Anteil des Lagermaterials zugunsten von Baustellenmaterial zu minimieren. Die auftragsbezogene Materialabwicklung hat sich in den letzten Jahren erhöht. Das Installationsmaterial setzt sich heute aus 80,9 % Baustellenmaterial und 19,1% Lagermaterial (inkl. 0,6 % Hilfsmaterial) zusammen (Quelle: Betriebsvergleich VSEI 2011). Durch gezielte Arbeitsvorbereitung und durch Vorausdenken kann das Baustellenmaterial erhöht werden. Damit die spezifischen Lieferungen direkt auf die Baustelle funktionieren, müssen geeignete Lagermöglichkeiten vorhanden sein. Gemäss SIA 118/380 Art 1.3.2: stellt der Bauherr dem Unternehmer einen abschliessbaren, trockenen und gut belüfteten Lager- und Arbeitsraum unentgeltlich zur Verfügung. Sollte dieser Raum nicht zur Verfügung stehen, ist ein entsprechender Hinweis in den Ausschreibungsunterlagen anzubringen. Da heute aber immer mehr diese «Lager» entfallen, muss auf Container ausgewichen werden. Ohne Baustellenlager wird der Aufwand für die richtige Materialbewirtschaftung grösser. Das ist bereits bei der Kalkulation zu berücksichtigen. Zur Organisation des Baustellenlagers gehört das rechtzeitige Abrufen grösserer, bereits vorbestellter Materialpositionen (Verteiler, Kabel usw.) Ordnung schafft Platz Jedermann kennt den Satz: «Wer Ordnung hält, ist zu faul zum Suchen.» Wer aber im Chaos lebt, verübt unweigerlich Fehler – und diese verursachen Kosten

und beeinflussen den Installationsauftrag sehr schnell negativ. Das gilt sowohl fürs Firmenlager, das Servicefahrzeug als auch das Baustellenlager. Bei vielen Baustellenlagern besteht immer das Problem der chaotischen Lagerhaltung. Wenn keine Übersicht besteht, wird einfach zusätzlich bestellt und wieder zurückgeschoben. Eine solche Materialbewirtschaftung über die gesamte Dauer der Baustelle verursacht unnötige Kosten. Hier bringt nur die gezielte Baustellenführung durch den Bauleiter gute Ergebnisse. Servicefahrzeuge bilden bei der Materialbewirtschaftung eine Sondergruppe. Sie müssen mit Material und Werkzeug so ausgerüstet sein, dass Wegzeiten ins Magazin entfallen. Mit übersichtlicher Einteilung, die den kleinen Platz optimal nutzt, ist schneller Zugang und Ordnung gewährleistet (Bild 6). Grossisten sind Dienstleister Bestellungen sind heute sehr einfach möglich. Elektronische Bestellungen bilden die Mehrheit (Bild 7). Die Bestellung über die App oder den Webshop führen immer mehr dazu, dass Bestellungen mit einem schnellen «klick» erfolgen – zu einem späteren Zeitpunkt wird dann korrigiert oder nachbestellt. Das wiederum kostet unnötigen Aufwand (= Zeit) und zwar beim Besteller als auch beim Lieferanten. Werden bei Bestellungen einige Grundregeln befolgt, lässt sich der Ablauf optimieren: • Die Bestellung muss vorbereitet sein. Hauptsächlich bei Telefonbestellungen müssen alle notwendigen Angaben griffbereit sein.


• Bestellungen sind nach Möglichkeit zusammenzufassen. Viele kleine (auch elektronische Bestellungen) ergeben für den Lieferanten einen überdurchschnittlichen Aufwand für Bestellung, Lieferung und Verrechnung. • Wird immer auf die gleichen bewährten Produkte gesetzt, fällt die Fehlerquote deutlich. • Klein- und Hilfsmaterial soll jederzeit in genügenden Mengen vorhanden sein. Wer am Kleinmaterial spart, oder solches immer in Kleinmengen bestellt, spart am falschen Ort.

Zeitgerechter Rückschub Das Baustellenmaterial darf nach Bauende nicht zum Lagermaterial werden. Eine Ausnahme bildet Kleinmaterial, das sich für die nächste Baustelle verwenden lässt und angebrochene Originalverpackungen sowie das Leitermaterial. Nicht benötigtes Material der Baustelle darf in der Regel dem Lieferanten zurückgegeben werden. Eine Gutschrift ist von den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und massgeblich natürlich vom Zustand der Ware abhängig. Das nicht gebrauchte Material wird durch die Lagerung nicht besser, darum ist bereits am Ende der Bauphase der Rückschub zu organisieren. Wenn erst

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«Der Handliche» EurotestCOMBO MI3125B

am Bauende zurückgeschoben wird, ist die Gefahr der Beschädigung der Verpackung oder des Inhaltes gross, das gibt massive Abzüge bei der Gutschrift (Bild 8). Mit diesen Bedingungen (Beispiel Grossist) muss sich der Verantwortliche vor Ort auseinandersetzen: • Retournierte Lagerartikel innert 30 Tagen nach Erhalt der Ware › kein Abzug • Retournierte Lagerartikel später als 30 Tage nach Erhalt der Ware > Abzug min. 20 % • Nichtlagerartikel > Abzug min. 25 % • Ware, die angeschlossen oder im Einsatz war > keine Rücknahme • Defekte Produkte > keine Rücknahme Die saubere Lagerung in den Originalverpackungen vor Ort ist zwingend. Fazit In der Auftragsabwicklung lassen sich mit dem richtigen Materialumgang Vereinfachungen erzielen, die Mehrwerte bringen. Wer die elektronischen Bestellmöglichkeiten mit einfachen Grundregeln kombiniert, stellt schnell einen Er■ folg sicher.

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Installations- & Gebäudetechnik

Der ungeordnete Rückschub bringt Abzüge.

• Grössere Mengen frühzeitig bestellen: Nicht immer ist alles Material in genügender Zahl beim Lieferanten an Lager. Das kann zu aufwendigen Nachlieferungen und Montageverzögerungen führen. • Spezielle Artikel brauchen Vorlaufzeit. Wenn nicht sofort geliefert werden kann, entstehen auf der Baustelle kostspielige Leerzeiten. • Die Lieferadresse muss gut auffindbar sein. Für die Bezeichnung des Abladeortes helfen Hinweistafeln.


Installations- & Gebäudetechnik

Sparpotenzial im Betrieb ausserhalb der Nutzungszeiten

Versteckten Stromverbrauch aufspüren Wie viel Strom wird in Zweckbauten nachts und an Wochenenden verbraucht? Nach einer Grobanalyse von 74 Bauten liefert die aktuelle Detailuntersuchung des Amtshauses 3 interessante Erkenntnisse und deckte ein erhebliches Stromsparpotenzial auf. Die Fachstelle Energie- und Gebäudetechnik im Amt für Hochbauten der Stadt Zürich liess im Jahr 2011 den Stromverbrauch von 74 städtischen Zweckbauten analysieren. Dabei handelte es sich um Schulhäuser, Verwaltungsbauten sowie Pflege- und Altersheime. Einen speziellen Fokus richtete das Messprojekt auf den Betrieb ausserhalb der Nutzungszeiten (BaN). Damit ist der Stromverbrauch während jener Zeit gemeint, wo in diesen Gebäuden nicht gearbeitet wird – also nachts, an Wochenenden und im Fall von Schulhäusern auch während der Schulferien. Bei insgesamt 8760 Jahresstunden liegt der BaN gemäss SIA-Norm für Schulhäuser bei 6760, für Verwaltungsbauten bei 6010 und für Pflegezentren und Altersheime bei 2920 Stunden. Grundlage für die Untersuchung waren die jeweiligen Stromrechnungen,

Amtshaus 3 in Zürich: 33 % des verbrauchten Stroms wird von Geräten nachts und an Wochenenden bezogen. (Bilder: Stefan Gasser)

SIA 380/4: von 15 auf 60 % Für die Erfassung, Beurteilung und Optimierung des Elektrizitätsbedarfs in Gebäuden gilt SIA 380/4 (elektrische Energie im Hochbau) als die Schweizer Norm. Sie deckt bisher die Bereiche Beleuchtung und Lüftungs-/KlimaAnlagen in Dienstleistungsgebäuden ab. Damit werden etwa 15 % des Schweizerischen Stromverbrauchs erfasst. Mit der laufenden dritten Revision von SIA 380/4 soll die Norm ab 2014 auf den gesamten Elektrizitätsbedarf in Dienstleistungs- und Wohnbauten ausgedehnt werden. Hinzu kommt insbesondere der ganze Teil der Betriebseinrichtungen – von steckbaren und fest installierten Geräten über Informations- und Kommunikationstechnik bis zur Gebäudeautomation oder Sicherheitsanlagen. Durch

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die Aufschluss gaben über die Stromverbräuche während der Hoch- und Niedertarifzeiten. Daraus ergab sich ein grobes Tagesprofil der elektrischen Leistung eines Gebäudes mit der mittleren Leistung während der Arbeitszei-

diese Erweiterung werden rund 60 % des schweizerischen Strombedarfs abgedeckt. Die technischen Grundlagen und die notwendigen Kennzahlen für die Erneuerung der Norm liefern insgesamt zehn Projekte. Die Gesamtprojektleitung obliegt dem Elektroingenieur Stefan Gasser, der die Projekte auch konzipiert hat. Dabei geht es unter anderem um LED und Lichtmanagement, den Strombedarf ausserhalb der Nutzungszeit, Energiekennzahlen für steckbare und fest installierte elektrische Geräte, den Eigenstromverbrauch der Gebäudeautomation, Anforderungen an die Stromverteilung und an Messverfahren, verlustoptimierte Elektroinstallationen oder um die Eigenstromerzeugung in Gebäuden.

ten und der typischen Bandleistung ausserhalb der Arbeitszeiten. «Der Anteil des Stromverbrauchs ausserhalb der Arbeitszeiten ist unerwartet hoch», stellt der beauftragte Energieingenieur Stefan Gasser fest. In den untersuchten Schulhäusern (33) und Verwaltungsbauten (10) wird rund 55 % des Stroms ausserhalb der normalen Unterrichts- beziehungsweise Arbeitszeiten verbraucht. Bei den Pflegezentren und Altersheimen (31) liegt dieser Anteil aufgrund der deutlich längeren Betriebszeiten bei 18 %. Dieses Ergebnis war Ausgangspunkt für die detaillierte Untersuchung im Amtshaus 3. Im architektonisch stilvollen Gebäude an der Lindenhofstrasse sind unter anderem das Amt für Hoch-


Tagesgang der Leistung im Amtshaus 3: Das nur 300 m² grosse Personalrestaurant bezieht gleich viel elektrische Energie wie der Verwaltungsteil mit 5500 m² Fläche.

2000 Geräte gezählt In einem nächsten Schritt wurde im Gebäude das Stromverteilsystem minutiös analysiert. Aufgrund der anschliessend durchgeführten Messungen und einigen Rechenkünsten liess sich das Lastprofil von AHB und IMMO ermitteln: Während der Arbeitszeiten beträgt die mittlere elektrische Leistung knapp 40 kW. Nachts und an Wochenenden ergibt sich eine praktisch konstante Bandlast von 11,2 kW. Zum Vergleich: Das entspricht etwa 500 gleichzeitig eingeschalteten Energiesparlampen mit einer Leistung von jeweils 22 Watt und gleicher Helligkeit wie eine 100-Watt-Glühlampe. Nun galt es, insbesondere die Frage zu klären, welche Stromverbraucher zu dieser ermittelten Bandlast ausserhalb der Arbeitszei-

Anteil BaN-Energie, aufgeschlüsselt nach Gerätekategorien (nur Verwaltungsteil AHB/IMMO).

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bauten (AHB) und die Immobilien-Bewirtschaftung (IMMO) der Stadt Zürich mit rund 200 Arbeitsplätzen untergebracht. Ihnen galt das Hauptaugenmerk der Detailanalyse. Durch Auswertung der Daten von Elektrozähler und dem parallel installierten Leistungsmessgerät des ewz konnte zunächst ein einfaches Lastprofil errechnet werden. Dieses zeigt während der Arbeitszeiten eine mittlere elektrische Leistung von knapp 108 Kilowatt (kW). Nachts und an Wochenenden wird aus dem Stromnetz eine mittlere Leistung von rund 29 kW bezogen. Dieses grobe Verbrauchsprofil wurde mit Lastverlaufsmessungen am Haupteinspeisungspunkt des Stroms und an zahlreichen Unterverteilungen im Gebäude überprüft. Schnell konnte festgestellt werden, dass am Elektrozähler des Amtshauses 3 weitere Bezüger angeschlossen sind, die mehr als die Hälfte des Stroms verbrauchen: Das Personalrestaurant mit zugehörender Küche sowie Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ).

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Etwas schwieriger war die Sache bei fest installierten und verdrahteten Geräten (z. B. Unterbrechungsfreie Stromversorgung oder Netzwerkgeräte). Hier musste in der Elektro-Unterverteilung ein sogenanntes Zangenwattmeter eingesetzt werden, wobei der ermittelte Stromverbrauch nicht immer eindeutig zugeordnet werden konnte. Wo eine Verbrauchsmessung nicht möglich war (z. B. Telefone oder Brandmeldeanlage), musste auf deklarierte Werte am Gerät oder in den Produktunterlagen zurückgegriffen werden. Bei vielen dieser Geräte fehlt die genaue Apparatedeklaration. Hier musste Stromexperte Gasser die bezogene Leistung schätzen, auf bekannte Werte ähnlicher Geräte zurückgreifen oder allgemeine Kennwerte verwenden.

Elektrohauptverteilung: Leistungsmessgerät.

ten führen. Es mussten deshalb alle elektrischen Geräte – von Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) für Server oder Sicherheitseinrichtungen über Bürogeräte und Leuchten bis zu Lüftungs- und Klimaanlagen erfasst werden. Die Bilanz ergab für AHB und IMMO auf einer genutzten Fläche von 5500 m2 knapp 2000 installierte Elektrogeräte, die auch ausserhalb der Arbeitszeiten im Standby- oder Bereitschaftsmodus stehen und weiterhin mehr oder weniger Strom verbrauchen. Bei Geräten, die an Steckdosen angeschlossen sind, konnte nachts und an Wochenenden mit einem Leistungsmessgerät die bezogene elektrische Leistung zweifelsfrei ermittelt werden.

28 000 kWh einsparen Nachdem auch diese Verbrauchsdaten eruiert waren, konnte sozusagen ein 2000-teiliges Puzzle zu einem konsistenten Gesamtbild zusammenfügt werden. Es zeigt, dass 234 Geräte der Informationsund Kommunikationstechnik (IKT) und 912 Leuchten nachts und an Wochenenden mit 4890 Watt rund 44 % der gesamten elektrischen Bandlast ausserhalb der Arbeitszeiten ausmachen. PCs und Bildschirme (417 Geräte) sowie Drucker und Kopierer (45) bringen es auf 2760 Watt oder rund 25 % der Bandlast. Die restliche Bandleistung verteilt sich auf diverse Geräte (1570 Watt), Sicherheitsanlagen (1189 Watt) und Gebäudetechnik (791 Watt). Vom jährlichen Stromverbrauch des Amtes für Hochbauten und der Immobilien-Bewirtschaftung der Stadt Zürich entfallen gemäss der Analyse knapp 33 % oder 67 000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr auf den Betrieb von Geräten ausserhalb der Arbeitszeiten.

Davon lassen sich mit Sofortmassnahmen rund 28 000 kWh einsparen (42 %). Das entspricht immerhin dem jährlichen Stromverbrauch von sieben

Die durchlaufende Lüftung Bei der Stromanalyse im Amtshaus 3 hat sich gezeigt, dass die Lüftung und die gewerbliche Kälte im Personalrestaurant auch ausserhalb der Arbeitszeiten in Betrieb sind. Für die Nächte und Wochenenden ergibt das einen Stromverbrauch von 63 000 kWh pro Jahr. Das ist doppelt so viel wie für den Restaurantbetrieb verbraucht wird. Wenn die Lüftungsanlage nachts und an Wochenenden abgeschaltet wird, ergibt sich eine Einsparung von 48 000 kWh pro Jahr (die gewerbliche Kälte kann nicht abgeschaltet werden). Das entspricht nahezu dem jährlichen Stromverbrauch für den Betrieb der Küche des Personalrestaurants. Dank der Einsparungen lässt sich die durchgeführte Analyse innert weniger Jahre amortisieren.

typischen Vierpersonenhaushalten. Alleine der Einsatz von Minuterien bei Leuchten, die in Treppenhäusern und Korridoren im Dauerbetrieb sind, reduziert den Stromverbrauch um 10 000 kWh. Werden alle PCs konsequent heruntergefahren, Monitore abgeschaltet und Kopierer sowie Drucker durch Zeitschaltuhren nachts und an Wochenenden vom Netz getrennt, ergibt sich eine Einsparung von weiteren 14 000 kWh. Ebenfalls mit Zeitschaltuhren lassen sich im Amtshaus 3 bei den vier Wasserspendern und den sechs Kaffeemaschinen gut 4000 kWh pro Jahr einsparen. Quellen: Armin Braunwalder, Energie-Kommunikation, Erstfeld, www.elight.ch

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LED-Downlight Athenik Ligra, eine Lichtlösung für nahezu jede Raumarchitektur

Unterschiedliche Gegebenheiten erfordern unterschiedliche Lichtlösungen: Durch eine äusserst kompakte Bauform in Verbindung mit leistungsstarker LED-Technologie sowie zahlreichen Designankleidungen ist das quadratische LED-Downlight Athenik Ligra eine Lichtlösung für nahezu jede Raumarchitektur. Sogar bei erhöhten Anforderungen spielt das Downlight all seine Stärken aus. Innovationen haben bei Trilux eine lange Tradition: Seit einem Jahrhundert arbeiten viele Personen täglich daran, die Zukunft des Lichts massgeblich mitzugestalten – durch die Entwicklung fortschrittlicher Technologien, mitreissender Designs und verlässlicher Qualität. Zurzeit steht dabei die LED-Technologie klar im Fokus. Trilux möchte ausschliesslich sinnvolle, ausgereifte und begeisternde LED-Lösungen anbieten, die ein Höchstmass an Effizienz, Komfort und Zufriedenheit garantieren. Mit revolutionären Optiken, durchdachter Lichtlenkung und situationsgerechten Beleuchtungssystemen gelingt es, nicht nur den Energiebedarf zu reduzieren, sondern auch die Lichtleistung und -qualität ständig auf ein neues Niveau zu heben. Eleganz alleine genügt nicht Repräsentative Beleuchtung für öffentliche sowie private Räumlichkeiten, zum Beispiel in Empfangshallen oder Büro- und Konferenzräumen, erfordern unterschiedliche Lichtlösungen. Durch eine äusserst kompakte Bauform in Verbindung mit leistungsstarker LEDTechnologie sowie zahlreichen Designankleidungen ist das quadratische LED-Downlight Athenik Ligra eine Lichtlösung für nahezu jede Raumarchitektur. Sogar bei erhöhten Anforderungen spielt das Downlight alle seine Stärken aus. • Eleganz: Die hochwertige Leuchte überzeugt mit ihrer edlen Optik, die durch eine sehr kompakte Bauform in

Verbindung mit lichtwirksamen Kunststoffelementen erreicht wird. Wandlungsfähig: Zahlreiche Designankleidungen sorgen dafür, dass die vielseitige Leuchte in nahezu jede Raumarchitektur integrierbar ist. Sicher: Dank der geschlossenen Abdeckung lässt sich die raumseitige Schutzart IP54 realisieren. Sparsam: Die leistungsfähige Reflektortechnik und eine hohe Lebensdauer machen die Athenik Ligra ganz ökonomisch. Zukunftssicher: Zukünftige Generationen können mit steigender Effizienz, aber durchgehend gleichbleibender Lichtqualität und konstantem Lichtstrom betrieben werden.

Technische Merkmale • LED-Spotmodul • Farbwiedergabeindex: Ra > 80 • Endblendung: ~ UGR 25, UGR 19 (zusätzlich Wallwasher) • Leuchtenlichtstrom: 2700 lm, 1800 lm, 1000 lm • Farbtemperatur: 3000 K und 4000 K • Anschlussleistung: 35 W, 31 W, 27 W, 23 W, 16 W, 14 W • Die kompakte Bauform der Athenik Ligra ermöglicht eine LED-

Highlight

Licht in einer neuen Liga: Athenik Ligra Lichtlösung in nahezu jeder Räumlichkeit. • Separates Betriebsgerät mit integrierter Zugentlastung. Fazit Die hochwertige Leuchte überzeugt mit ihrer edlen Optik. Die kompakte Bauform in Verbindung mit lichtwirksamen Kunststoffelementen und zahlreichen Designankleidungen sorgen dafür, dass die vielseitige Leuchte in nahezu jede Raumarchitektur integrierbar ist. Dank der geschlossenen Abdeckung lässt sich die raumseitige Schutzart IP54 realisieren. Zukünftige Generationen können mit steigender Effizienz aber durchgehend gleichbleibender Lichtqualität und konstantem Lichtstrom betrieben werden. TRILUX AG 8957 Spreitenbach Tel. 056 419 66 66 www.trilux.ch

Die kompakte Bauform der Athenik Ligra ermöglicht eine LED-Lichtlösung in nahezu jeder Räumlichkeit.

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Sicheres, einfaches Notlichtsystem, zentral oder dezentral

Highlight

Universales 24-V-Notlichtsystem Grösstmögliche Sicherheit durch 24 V (SELV) Systemspannung erlaubt Einsatzgebiete selbst in sicherheitstechnisch kritischen Umgebungen wie Kindergärten, Schwimmbädern usw. Leuchtmittel arbeiten mit viel kleinerer Leistung als Leuchtstofflampen. Der Spannungsfall auf den Leitungen ist unkritisch und die Batterieleistung kleiner. Durch die dezentrale Anordnung entfallen aufwendige, feuerfeste Installationen. Das CLS 24-System bietet ein hohes Sicherheitsniveau und verbindet die Vorteile von dezentral angeordneten Einzelbatterieleuchten mit dem Bedienkomfort einer Zentralbatterieanlage.

2. OG

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1 Eine 24-V-Leitung führt zu den Leuchten, auf diesen erfolgt auch der Datenverkehr.

Ein zeitgemässes Notlichtkonzept benötigt keine Allgemeinbeleuchtung mehr. Inotec setzte schon früh auf die LEDTechnik. Dies ermöglicht die Auslegung deutlich kompakterer und somit auch wartungsfreundlicherer Notlichtsysteme.

Dezentral und doch zentral Das neue Inotec CLS-Anlagenkonzept in Verbindung mit LED-Leuchten ist zukunftsweisend, anwenderfreundlich, ansprechend und funktionell. Das Schutzkleinspannungskonzept in Verbindung mit den bekannten Inotec-Systemvorteilen erlaubte den Schritt in eine neuartige und moderne Notbeleuchtung. Die Vorzüge des CLS-Systems wurden vom Markt mit Begeisterung aufgenommen, sodass nach kürzester Zeit das 24V-System nicht nur als dezentrales, sondern auch als zentral versorgtes System verlangt wurde. Mit 24-V-BUS-Unterstationen oder 24-V-Einschubkarten in

2 Schutzkleinspannung? Die Inotec bietet schon seit einiger Zeit die voll überwachte CLS 24/SV-Anlage mit Schutzkleinspannung an. Sie basiert auf dem neuen Gedanken, je ein 24-VSystem für jeden Brandabschnitt zu verwenden. Die Schutzkleinspannung bietet die Sicherheit der Schutzklasse III (SELV, Safety Extra Low Voltage). Somit ist der Einsatz auch in sicherheitstechnisch kritischeren Bereichen wie Schwimmbädern, Krankenhäusern und Kindergärten bedenkenlos. LED-

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Kleine, voll überwachte Zentrale. Sie versorgt 80 24-V-Notleuchten.

der Hauptanlage ist es möglich, eine zentral versorgte Notlichtanlage mit 24-V-Schutzkleinspannung aufzubauen. Die Vorteile liegen auf der Hand; Versorgung des kompletten Gebäudes aus einer Anlage mit separaten 24-V-Endstromkreisen ist möglich. 24-V-Stromkreistechnik Die 24-V-BUS-Unterstation erhöht den Sicherheitsstandard und ermöglicht Einsparungen im Installationsbereich. Jede versorgt die 24-V-LED-Leuchten über Ausgangsstromkreise zu je 2,5 A. Die Leuchtenkommunikation erfolgt ohne

3

Dynamische Fluchtwegbeleuchtung zeigt den richtigen Weg an.

zusätzliche Datenleitung. Dabei ist eine Einzelleuchtenüberwachung (20 Leuchten) je Stromkreis Standard. Weiter lassen sich zwei Schalteingänge oder Dimmwerte je Leuchte programmieren. In Verbindung mit dem TFT-KomfortSteuerteil ist eine Ansteuerung von 24V-Inotec D.E.R.-Leuchten (Dynamic Escape Routing = dynamisches Fluchtweg Leitsystem) einfach realisierbar. Diese neue Generation von D.E.R.Leuchten kann Fluchtwege im Brandfall dynamisch umsteuern, gefährdete Fluchtwege sperren oder sichere Fluchtwege hervorheben. Inotec Sicherheitstechnik (Schweiz) AG 8610 Uster Tel. 043 366 44 44 info@inotec-licht.ch, www.inotec-licht.ch


Effizienz – das Kriterium Die Effizienz von Leuchten rückt immer mehr in den Fokus der Energiedebatte. Bereits sind einfache Glühlampen aus den Gestellen der Läden verschwunden. Sparlampen überzeugen im Wohnbereich ästhetisch nicht und brauchen lange bis zur vollen Helligkeit, Dimmen ist problematisch. Neue LED-Leuchten kennen diese Nachteile nicht. Raymond Kleger Wenn man Elektroinstallateure nach der Effizienz von Leuchtmitteln und ganzen Leuchten befragt, stellt man ein sehr diffuses Wissen fest. Allen ist noch klar, dass Sparlampen besser sind als Glühlampen. Wenn Effizienz höchste Priorität geniesst, zählt letztlich nur die Lichtausbeute (lm/W) der kompletten Leuchte. Die Lichtausbeute besagt, wie gross der ausgestrahlte Lichtstrom der kompletten Leuchte in Relation zur Aufnahmeleistung ist. Eine nackte Glühlampe liegt bei 12 lm/W, Halogenlampen bis 20 lm/W, Sparlampen 60 lm/W, LED-RetrofitGlühlampen bis 70 lm/W, LEDLeuchten bis 130 lm/W. Je blauer das Licht bei der LED, desto höher liegt der Wert. Eine LED mit kaltem, blauem Farbton hat eine um rund 30 % höhere Lichtausbeute als eine mit warmem Farbton. Der Lichtstrom einer Glühlampe in einer Nurglasleuchte wird von unpoliertem Alublech mit zirka 80 % Wirkungsgrad durch das diffuse Glas mit etwa 70 % Wirkungsgrad in den Raum reflektiert. So verbleibt eine Lichtausbeute von rund 7 lm/W.

LED - Lichtbandsysteme

LED hat 100 lm/W, Reflektor 92 %, Netzteil 75 %, somit Lichtausbeute 67 lm/W. Quelle Monolicht

Wird ein Niedervolt-LED-Spot an der Decke montiert, liefert ein hochwertiger 12-V-Halogenspot zirka 20 lm/ W. Das Netzteil liegt bei 80 %, sodass mit einer Lichtausbeute von rund 16 lm/W zu rechnen ist. Dies unter der Bedingung, dass der Halogenspot ohne weiteren Reflektor und ohne Glasabdeckung arbeitet. Bei einer Sparlampe sieht es schon besser aus. Das Netzteil ist in der Sparlampe gleich eingebaut, hier wird eine Lichtausbeute von rund 60 lm/W angegeben bei eher kaltem Licht. Wird die Sparlampe in eine Nurglasleuchte eingebaut, ist mit einer Lichtausbeute von rund 34 lm/W zu rechnen. Bei einer typischen LED von 4000 K liegt die Lichtausbeute bei rund 110 lm/ W. Wird diese LED in eine Decken-

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Wir produzieren nach Schweizer Qualitätsstandart...

leuchte (ähnlich Nurglasleuchte) mit Diffusor betrieben, liegt der Wirkungsgrad des Netzteils bei rund 80 %, derjenige des Diffusors bei rund 70 %. Somit kann bei der LED-Leuchte mit rund 62 lm/W gerechnet werden, was typische Leuchten auf dem Markt auch bieten. Vergleicht man den Wert mit einer Nurglasleuchte, bestückt mit Glühlampe, liegt man beim neunfachen Wert. Fazit Wenn Effizienz an oberster Stelle liegt, dann zählt nur die Lichtausbeute der kompletten Leuchte. Der Wert sollte heute zwischen 60 …100 lm/W liegen. Der hohe Wert wird heute z. B. bei LED-Strassenleuchten problemlos erreicht. ■

P 1

= A u fn a h m e le is tu n g

V o r s c h a ltg e r ä t fü r L e u c h ts to ffla m p e n o d e r L E D - L e u c h tm itte l

V o r s c h a lt g e r ä t = 8 0 ...9 0 % , d im m b a r e te n d e n z m ä s s ig b e i tie fe r e m W e r t L i c h t s t r o m : G e s a m t e L i c h t l e i s t u n g i n L u m e n [lm ], d ie d ie L ic h tq u e lle a b s tr a h lt W ir k u n g s g r a d R e f le k t o r 5 0 ...9 5 % S p a r la m p e in k le in e m E in b a u s p o t 5 0 % W ir k u n g s g r a d D if f u s o r 6 0 ...9 5 % N u r g la s le u c h te 7 0 ...8 0 %

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...90% der Wertschöpfung in der Schweiz.

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Werkzeuge

Der richtige Bohrer Spiralbohrer für Metalle und der einfache Hartmetallbohrer können als Universalwerkzeuge bezeichnet werden. Der grösste Teil der Bohraufgaben bei Montagearbeiten auch im Holz oder in holzähnlichen Stoffen lässt sich mit ihnen ausführen. Mit einigen wenigen Spezialbohrern lassen sich aber Ausschnitte und Durchführungen in vielen Materialien schneller und besser ausführen. 52

Für das saubere Loch braucht es den richtigen Bohrer!

Rico De Boni Randscharf bohren Bei Durchführungsbohrungen in der Holzkonstruktion für die UP-Verlegung von Leitungen oder wenn das gebohrte Loch später grosszügig überdeckt wird, ist das sauber ausgeschnittene Loch nicht zwingend. Darum werden an die eingesetzten Werk-

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Spiralbohrer für Holz.

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Schlangenbohrer.

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Flachfräsbohrer.

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zeuge keine speziellen Forderungen gestellt. Bleibt aber die Durchführung oder der Ausschnitt sichtbar, sind dafür Werkzeuge einzusetzen, die sauber trennen. Ausgerissene, sichtbare Löcher in beschichteten Platten sind keine Facharbeit (Bild 52). Um solche Ausrisse zu vermeiden, haben die klassischen Holzbohrer für maschinellen Antrieb die Seitenschneiden (Bild 53). Die feine Spitze zentriert den Bohrer; die Schneidkanten trennen die Fasern seitlich ab. Eine steile Spannut sorgt für den Abtransport der herausgelösten Späne. Diese Spannuten sind aber für die Abfuhr der Holzspäne nicht optimal. Darum muss der Bohrer bei tiefen Bohrungen oft zurückgezogen werden. Schlangenbohrer, ursprünglich für den Handbetrieb entwickelt, sind heute auch mit SDS-Plus-Schaft erhältlich. Sie lassen sich mit einer langsam laufenden Maschine betreiben. Wenn sich die Drehzahl der Maschine nicht regeln lässt, ist es nicht die richtige Kombination. Bei zu hoher Drehzahl kann sich der Bohrer festhaken und die Maschine kann kaum mehr gehalten werden. Das ist gefährlich. Markant ist die Schraubspitze (Bild 54).

Sie zieht den Bohrer in das Material. Die Hauptschneide wirkt wie ein Stemmeisen und löst die seitlich getrennten Holzschichten ab. Die tiefe Spannut sorgt für gute Abfuhr der Späne. Durch das leichte Zurückziehen – nicht Herausziehen – wird die Spanabfuhr unterstützt. Das Arbeiten mit dem Flachfräsbohrer entspricht mehr einem Fräsen statt einem Bohren (Bild 55). Die Zentrierspitze fixiert die Position des Bohrers zum Werkstück, bevor die Schneidkanten in das Werkstück eindringen. Eine zusätzliche Spirale an der Spitze unterstützt die Einzugskraft. Die beim Bohren anfallenden Späne verbleiben hinter dem Schneidkopf, sie werden nicht aus dem Bohrloch gefördert. Der kostengünstige Bohrer hat seine Anwendung überall dort, wo Löcher mit mittleren und grossen Durchmessern in Weichund Hartholz sowie in Leichtbaustoffen (Gipskarton usw.) zu bohren sind. Der Durchführungsbohrer (Schalungsbohrer) ist eigentlich nichts anderes als ein überlanger Spiralbohrer (bis 600 mm lang), zur Verwendung auch in Bohrhämmern 56 (ohne Schlag). Damit können Leitungsdurchführungen und Sondierbohrungen in Holz, Gipsplatten und leichtem Baumaterial erstellt werden. Die kurze Spirale und der dünne Schaft verringern den Reibungswiderstand (Bild 56). Forstnerbohrer, benannt nach seinem Erfinder Benjamin Forstner, gibt es in vielen verschiedenen Variationen und unter bekannten Marken. Die bekanntesten Labels sind Zobo, Bormax und maxicut. Die Bohrer haben keine Spirale, sondern eine kurze Zentralspitze und flügelartige Schneiden, die als Vor- und Hauptschneiden dienen (Bild 57). Die Zentrierspitze kann punktgenau Durchangesetzt werden, ein Abglei- führungsten wird so verhindert. Schrä- bohrer.


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Forstnerbohrer.

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1 Hartmetall-Schneide, 2 Bohrerkörper A = Multibohrer B = Steinbohrer (Quelle: Bosch)

Multibohrer.

ge Bohrungen werden möglich. Ein solcher Bohrer führt aber keine Späne ins Freie. Wenn nach unten gebohrt wird, ist es unerlässlich, das gelöste Material durch Zurückziehen zu entfernen. Forstnerbohrer sind auch mit grossen Durchmessern und mit Schaftverlängerungen erhältlich. Bei einer zu hohen Geschwindigkeit treten schnell hohe Temperaturen auf. Darum muss eine dem Durchmesser angepasste, eher langsame Drehzahl gewählt werden. Billigprodukte vermeiden Gerade bei den Forstnerbohrern sind unterschiedliche Produkte auf dem Markt. Billigprodukte eignen sich knapp für den Hobbybereich, sie sind aus minderwertigem Material hergestellt und werden sehr schnell stumpf. Der weiche Stahl erlaubt keine wirklich scharfe Klinge. Markenprodukte aus hochlegiertem Chrom-Vanadium-Stahl ergeben eine wesentlich höhere Standzeit und lassen sich auch nachschleifen. Für speziellen Dauereinsatz sind auch Bohrer, nach dem gleichen Prinzip, mit Hartmetallschneiden erhältlich. Bohren ohne Schlag Die Bohrerspitze der Steinbohrer ist in der Regel meisselförmig gestaltet, sodass das Gestein durch die Schläge der Maschine zertrümmert wird. Eine Ausnahme bildet die spitzig geschliffene Hartmetallschneide des Multibohrers (Bilder 58 + 59). Sie ist für drehenden Betrieb ausgelegt und bewährt sich bei vielen universellen Montagearbeiten. Der Vorteil bei der Verwendung der geschliffenen Hartmetallklinge liegt darin, dass auch ohne Schlag in hartem Material gebohrt werden kann. Bei Bohrarbeiten für Befestigungen an Hohlsteinen (Backsteinen) kann der Schlag zum Ausbrechen der Hohlwände führen und der eingesetzte Dübel verliert einen Teil seines Haltewertes. Auch Bohrarbeiten an Keramikplatten können ohne Schlag schonend und doch effizient erfolgen. Materialkombinationen wie Holz auf Backstein oder Aluminium auf Mauerwerk lassen sich mit dem Multibohrer ohne Bohrerwechsel bearbeiten. Akkuwerkzeuge, heute immer mehr eingesetzt, werden mit diesen Bohrern noch flexibler. ■

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Gerätetechnik richtig handhaben (Teil 1)

Energieeffizienz im Haushalt Unsere von den Politikern vorgeschlagene Energiewende setzt nicht nur auf den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien, sondern auch auf eine verbesserte Energieeffizienz. Dies gilt nicht nur für die CO2-lastigen Brennstoffe wie Heizöl und Gas, sondern vor allem auch für die elektrische Energie. Gemäss Elektrizitätsstatistik 2010 des BFE betrug der gesamte Elektrizitätsverbrauch 59,8 Mia. kWh, mit einer Zuwachsrate von 14,7 % in den letzten zehn Jahren. Wenn der 40-prozentige Anteil der Kernenergie wegfallen wird, muss in Zukunft etwas unternommen werden. Entscheidend ist aber nicht nur die Effizienz der Geräte, sondern auch deren vernünftiger Einsatz.

Hans R. Ris* 2010 verbrauchten die Haushalte in der Schweiz vom Gesamtstromverbrauch 31,2 %, fast gleich viel wie die Industrie (Bild 1). Seit gut 10 Jahren wird der Fokus auf die Energieeffizienz gerichtet, mit der Hoffnung, dass dadurch der Stromverbrauch stabilisiert werde. Nicht ganz überraschend ist in dieser Hinsicht aber nicht viel passiert. Im Gegenteil, die technisch realisierte Effizienzsteigerung bei vielen Elektrogerä-

* Hans R. Ris, Präsident Gebäude Netzwerk Initiative GNI (www.g-n-i.ch).

ten wurde weitgehend durch deren vermehrten Einsatz kompensiert, bzw. sogar übertroffen. Dies gilt insbesondere auch für Haushaltanwendungen, wo die Zuwachsrate in dieser Zeit mit 18,3 % überdurchschnittlich hoch war. Allerdings muss man bemerken, dass dies weitgehend mit der Zunahme der Energiebezugsfläche der Haushalte korreliert, die 2010 mit etwa 17 % grösser ist als vor 10 Jahren. Bild 2 zeigt den Stromeinsatz im Haushalt. Auffallend ist, dass die beiden Segmente • Weisse Ware (Kochen/Kühlen/Gefrieren und Waschen/Trockenen/ Bügeln) zusammen mit 36 % fast gleich gross sind wie

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Schweizerischer Elektrizitätsverbrauch 2010: 59,8 Mia. kWh, nach Verbraucherkategorien. Gegenüber 2000 beträgt die Zuwachsrate 14,7 %, im Segment Haushalt 18,3 %. (Bild: BFE)

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• Gebäudetechnik (Heizung/Lüftung/ Klima, Wärme/Wasser/Automation) mit 39 % und für • Wohnen (IT, Elektronik, Beleuchtung und übrige Elektrogeräte) sind es 25 % Grundsätzlich macht auch Kleinvieh Mist. Aber es sind die grossen Geräte der Weissen Ware, wie auch gewisse Apparate der Gebäudetechnik, die den Stromverbrauch im Haushalt prägen. Bild 3 gibt Aufschluss über den durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch elektrischer Haushaltgeräte. Bemerkenswert ist, dass Licht/Fernsehen mit zusammen 800 kWh etwa gleich gross ist, wie Waschen/Trocknen und auch gleich viel wie Kochen/Backen/ Spülen. Das Kühlen/Gefrieren schlägt zusammen mit 900 kWh am meisten zu Buche. Es sind also diese Geräte, auf die man den Fokus bezüglich Effizienz werfen muss. Dass der vermehrte Stromverbrauch im Haushalt nicht nur auf die «Bautätigkeit» zurückzuführen ist, sondern auch mit der vermehrten Durchdringung, zeigt Bild 4. Die durch technische Entwicklungen stattgefundene Effizienzsteigerung wurde weitgehend durch den gesteigerten Einsatz der Geräte kompensiert. Wenn die Effizienzsteigerung greifen soll, so sind die Massnahmen vorwiegend bei den grossen Verbrauchsgruppen anzusetzen. Effizienzsteigerung im Haushalt fängt beim Gerätekauf an. So kann ein


Der Stromeinsatz im Haushalt verteilt sich auf sechs Anwendungen. Die Weisse Ware (Kochen/Kühlen/ Gefrieren und Waschen/Trockenen/Bügeln) verbraucht 36 %. (Bild VSE)

typischer Familienhaushalt seine Stromkosten mit den sparsamsten Geräten während 15 Jahren um über 4000 Franken reduzieren, verglichen mit typischen, handelsüblichen Standard-Neugeräten während ihrer Lebensdauer. Energieetikette Wichtige Kriterien beim Kauf eines Haushaltsgrossgerätes sind niedrige Energie- und Wasserverbrauchswerte und natürlich gute Gebrauchseigenschaften. Genau darüber informiert bereits seit 1996 die europäische Energieetikette. Der Verbraucher kann mithilfe der sichtbar angebrachten Etikette die ausgewiesenen Eigenschaften verschiedener Geräte gut miteinander verglei-

chen. Für Industrie und Handel stellt die Energieetikette ein wichtiges Marketinginstrument dar. Es hat die Entwicklung und den Absatz von energieeffizienten Haushaltgeräten stark gefördert. Der technische Fortschritt hat aber mittlerweile dazu geführt, dass die meisten Geräte in den Topklassen A, bzw. A+ und A++ bei Kühl-/Gefriergeräten angesiedelt sind. Die Etikette hat somit als Kaufentscheidungshilfe an Wert verloren. Seit 2011 steht daher eine neu gestaltete Energieetikette zur Verfügung. Die Topklasse A wird dabei durch A+++ bei verschiedenen Geräten erweitert, wie Bild 5 zeigt. Im Prinzip wurden die sieben, mit Buchstaben be-

zeichneten Effizienzklassen mit farbigen Balken, die von Rot (niedrige Effizienz) bis Dunkelgrün (hohe Effizienz) dargestellt sind, beibehalten. Die Energieetikette wurde aber auch durch neue Elemente ergänzt. Damit können Hersteller und Händler insbesondere die hocheffizienten Geräte besser hervorheben. Die Angaben auf den Etiketten basieren auf Messungen unter Laborbedingungen. Das ist notwendig, um die Werte verschiedener Geräte miteinander vergleichen zu können. Die Messverfahren sind europaweit harmonisiert und in den einschlägigen EN-Normen beschrieben. Neu wird bei den Produkten auch der Jahresenergieverbrauch nach spezifisch definierter Einsatzhäufigkeit ausgewiesen. Abhängig vom Nutzerverhalten und dem Aufstellungsort eines Gerätes kann dessen tatsächlicher Energieverbrauch (auch Wasserverbrauch) von den auf der Etikette ausgewiesenen Werten abweichen. Für die Einteilung in eine Energieeffizienzklasse ist der sogenannte Energieeffizienzindex die entscheidende Grösse. Ihm liegt eine relativ komplexe Berechnungsmethode zugrunde. Der Index berücksichtigt verschiedene Werte, wie etwa bei den Kühlgeräten den Energieverbrauch, das Nutzvolumen der verschiedenen Lagerfächer und deren tiefste Temperatur, sowie einige Korrekturfaktoren. Kühlen mit Vakuum und Frequenzumrichter Das Kühlen schätzte man schon in der Antike – mit Eis, das man in speziellen

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Durchschnittlicher Stromverbrauch elektrischer Haushaltgeräte.

(Bild VSE)

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Maschinen & Geräte

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Maschinen & Geräte

Eiskellern einlagerte. Ab 1834 wurden dann die ersten durch Luftkompression gekühlten Kühlschränke gebaut. Und ab 1930 kamen die elektrisch betriebenen Kühlschränke in die Haushalte. Heute kühlen gut 3,3 Mio. Kühlgeräte in den Schweizer Haushalten und verbrauchen jährlich rund 1,2 Mia. kWh, was Energiekosten von etwa 240 Mio. CHF verursacht. Das Sparpotenzial ist beträchtlich. A+++-Kühlgeräte verbrauchen rund 50 % weniger Strom als A+-Geräte. Ein Spitzengerät Kühlen/ Gefrieren der Effizienzklasse A+++ mit 220 Litern Nutzinhalt hat einen jährlichen Energieverbrauch von 100 kWh, was während 15 Jahren Stromkosten von etwa 300 CHF verursacht. Ein ähnliches Gerät A+ würde in dieser Zeit etwa 670 CHF Stromkosten verursachen oder bei einem Altgerät der Effi-

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Gerätedurchdringung.

Tabelle 1: Kälteleistung der Gefrierfächer bei einem Kombi-Kühlgerät ***/*

***

**

*

–12 °C. Geeignet zum –18 °C. Sie frieren frische –18 °C. Nur geeignet zum Waren ausreichend schnell Lagern von bereits Gefrore- Lagern von Gefriergut für maximal einige Tage. ein, ohne dass das bereits nem. Gefrorene antaut. Herstellungsangabe: «Gefriervermögen in kg pro Tag»

zienzklasse C wären diese sogar 1200 CHF Mehrkosten. Ab 1. Januar 2013 dürfen nur noch Kühlgeräte verkauft werden, die mindestens die Klasse A+ erreichen. Die Kälteleistung der Gefrierfächer zeigt Tabelle 1. Der Energieverbrauch eines Kühlgerätes folgt im Normalbetrieb vergleich-

–6 °C. Geeignet für Eiswürfel.

bar einem Gebäude. Je besser isoliert, je dichter die Tür schliesst und je präziser das notwendige Temperaturniveau im Innern des Gerätes gesteuert wird, desto geringer ist der Energieverbrauch. Gegenwärtig sind die meisten Geräte mit Polyurethanschaum bzw. Glaswolle isoliert und betreiben den Kältemittelkreis-

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(Bild VSE)

lauf stossweise mittels Ein- und Ausschalten des Kompressors. Diese Betriebsweise ist aber nicht in der Lage, die Innentemperatur optimal den Erfordernissen anzupassen. Neueste Geräte • betreiben den Kompressor drehzahlgeregelt stufenlos oder fein abgestuft mithilfe eines Frequenzumrichters. Diese Technik wird seit Jahren bei Grossgeräten angewendet und nun auch im Privathaushalt eingesetzt. Gegenüber der Ein/Aus-Version arbeitet der Kompressor deutlich effizienter, wenn die Drehzahl des Motors dem Kältebedarf angepasst wird. • verwenden als Isolationsmaterial Vakuumpaneelen anstelle von Polyurethanschaum. Diese Paneelen haben eine sehr niedrige thermische Leitfähigkeit und isolieren bis 24-mal besser als geschäumte Platten. Eine 48 mm dicke klassische PU-Platte kann auf eine 2 mm dünne Vakuumpaneele reduziert werden. Dass diese Massnahmen etwas bringen, beweist Elektrolux mit ihrem A+++Kühl-/Gefriegerät IK 2915 mit 280 Litern Gesamtinhalt mit einer elektrischen Leistung von 18 W, entsprechend einem jährlichen Stromverbrauch von 156 kWh. Ähnliche Werte erreichen auch Geräte von Panasonic.

Neue und alte Energieetikette für Kühlgeräte. In der Schweiz muss ein Kühlgerät seit 1.1.2011 mindestens der Effizienzklasse A+ nach altem Schema genügen. (Bild FEA)

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Gefrieren – aber effizient Ähnliches gilt für die Gefriergeräte. Rund 1,9 Millionen Gefriergeräte stehen in Schweizer Haushalten und verbrauchen insgesamt jährlich rund 670 Mio. kWh Strom für total 134 Mio. CHF. Auch für den einzelnen Haushalt


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Historisches Modell 1909 eines Induktionskochers (M: Magnet; S: Spule; A: Ferromagnetischer Pfannenboden)

Geringes Sparpotenzial beim Backen Wohl etwa 3,1 Mio. Backöfen stehen heute in Schweizer Küchen. Zusammen verbrauchen sie pro Jahr gegen 500 Mio. kWh – Strom für 100 Mio. CHF. Bezüglich Stromverbrauchs sind die Unterschiede bei Backöfen eher klein. In der Schweiz sind praktisch nur Geräte der Klasse A auf dem Markt. Die

Tabelle 2: Klimaklassen für freistehende Gefriergeräte Klimaklasse

Umgebungstemperaturen

SN N ST T

+10 °C bis +32 °C +16 °C bis +32 °C +18 °C bis +38 °C +18 °C bis +43 °C

Energieetikette deklariert den Energieverbrauch. Dieser gibt an, welche Energie in kWh es braucht, bis ein definiertes Backgut eine bestimmte Kerntemperatur erreicht. Für die möglichen Beheizungsarten (konventionell und Umluft/Heissluft) wird der Verbrauch separat angegeben. Beim Backofen werden die Energieeffizienzklassen aufgrund der Backofengrösse (klein, mittel, gross) und des Stromverbrauchs gemäss Tabelle 3 ermittelt. So verbraucht ein A-Backofen mit mittlerem Volumen mit Umluftheizung bei 150 Backgängen pro Jahr und einem Strompreis von 20 Rp./kWh: 0,8 kWh × 150 = 120 kWh Ⳏ 24 CHF. Bei einem B-Backofen könnte dieser Betrag aber bis 30 CHF erreichen. Bei einem älteren E-Backofen kann der Energieverbrauch dop-

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Maschinen & Geräte

fallen die Stromkosten eines Gefriergerätes ins Gewicht: während der rund 15-jährigen Nutzungszeit summieren sich diese auf fast 1000 CHF (A+-Gerät). Ab 1. Januar 2013 dürfen nur noch Gefriergeräte verkauft werden, die mindestens die Klasse A+ erreichen. Das Spar- bzw. Effizienzpotenzial ist gross. A+++-Gefriergeräte verbrauchen rund 50 % weniger Strom als A+-Geräte. Ein Gefriergerät der Effizienzklasse A+++ mit 260 Litern Nutzinhalt verbraucht jährlich etwa 160 kWh und spart während seiner 15-jährigen Nutzungsdauer fast 400 CHF Stromkosten gegenüber einem typischen Neugerät (Effizienzklasse A+) bzw. über 1200 CHF gegenüber einem Altgerät der Klasse C. Bei freistehenden Geräten sind solche mit der Klimaklasse SN zu bevorzugen (Tabelle 2), damit die Geräte auch bei kühlen Umgebungstemperaturen (ab +10 °C) optimal funktionieren. Die Klimaklassen sind auf dem Typenschild und in der Warendeklaration ersichtlich. Der untere Temperaturwert sollte nicht unterschritten werden, da der Thermostat sonst nicht korrekt arbeitet und es zu Schwankungen der Kühltemperatur kommen kann.


Maschinen & Geräte

Tabelle 3: Grenzwerte für Energieverbrauch gemäss EN 50304 von Backöfen. Gemäss diesen Angaben darf ein Backofen mit mittelgrosser Backröhre für die A-Klasse bei Standardbeladung höchstens 0,80 kWh, für die BKlasse zwischen 0,80 und 1,25 kWh verbrauchen usw.

pelt so hoch sein. Energiesparend wirkt: • Bei Umluft- oder Heissluft-Backöfen mehrere Ebenen gleichzeitig benutzen. • Bei den meisten Gebäcken (ausser eiweisshaltigen wie Biskuits oder Soufflés) und bei allen Braten ist Vorheizen überflüssig. • Beträgt die Backzeit mehr als 40 Minuten, kann der Backofen 10 Minuten vor dem Ende der Backzeit ausgeschaltet werden. • Um Wärmeverluste zu vermeiden, Backofentür möglichst nicht öffnen. Energetisch wichtig ist das Reinigungssystem. Es empfiehlt sich die katalytische Reinigung. Sie ist komfortabel und führt nicht zu höherem Energieverbrauch im Gegensatz zur pyrolytischen Reinigung, welche sehr energieaufwändig und teuer ist.

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Energieeffizientes Koche Elektrische Kochfelder gehören im Haushalt zu den mittleren Energieverbrauchern. Im Prinzip ist Kochen ein physikalisch/chemischer Prozess unter Energiezufuhr. Der energetische Unterschied liegt einerseits beim Heizsystem (Induktion, Glaskeramik oder Gussplatte) und dann vor allem in der Handhabung der Kochgeräte. Generell lässt sich sagen: • Induktionstechnologie ist die effizienteste Methode (historisches Modell Bild 6) • Glaskeramik braucht im Schnitt etwa 15 % mehr Energie als induktives Kochen • Gussplatten sind im Vergleich zur Induktion mit etwa 20 % Mehrverbrauch am ungünstigsten. Die Energieeinsparung beim Induktionskochen beruht auf zwei Effekten:

• kleinere Wärmeverluste nach unten und • kürzere Ankochdauer und daher auch kürzere Wirkungsdauer der übrigen Verluste. Aber es sind vor allem die verschiedenen Kochgeräte und deren Handhabung, die den Energieverbrauch prägen. Im Auftrag des EKZ und des WWF untersuchte S.A.F.E. an der HTW Chur die verschiedenen Kochmethoden. Bild 7 zeigt, dass sich der Energieverbrauch bei der gleichen Menge Kochgut bis um den Faktor 10 unterscheiden kann! Wesentliche Merkmale sind: • Dampfkochtopf und Isolierpfanne sparen 30 % bis 60 % Energie. Der Effizienzgewinn mit der richtigen Pfanne ist grösser als die Induktion gegenüber Glaskeramik und sogar gegenüber der Gusskochplatte. • Deckel drauf, das spart rund 40 % Energie. Wichtig ist dabei, dass die Energiezufuhr gedrosselt wird und das Kochgut nur «geköchelt» wird und nicht überkocht. • Isolierpfannen sind am effizientesten. Teil 2 zu Wäsche waschen, trocknen, Geschirr spülen, Kaffee kochen, Umwälzpumpen, Beleuchtung und Haustechnik folgt in ET 2. Quellen: www.befe.ch, www.enegieschweiz.ch, www.fea.ch, www.energieeffizienz.ch, www.topten.ch, www.gebaeudeklima-schweiz.ch, www.ekz.ch, www.wwf.ch, www.vse.ch, www.g-n-i.ch, www.intelligenteswohnen.ch

Energieverbrauch von Kochmethoden. Nicht nur die Technik (Induktion, Glaskeramik, Gussplatten) spielt eine Rolle, sondern auch Kochgeschirr und Handhabung. Der Energieverbrauch unterscheidet sich bis um den Faktor 10. (Bild: Bulletin Electrosuisse/VSE 8/2012)


nie o f e l oIP ❚ Te ❚V

t hei r e h Sic

Lösungen für den FTTx-Ausbau Dätwyler ergänzt das Produkt- und Serviceangebot für das Marktsegment Fiber-to-the-Home ab 2013 um flexibel nutzbare modulare Verteilerschränke (ODF) und gebrauchsfertig vormontierte Kabelverzweiger für den Aussenbereich, die bedarfsgerecht skalierbar und dadurch sehr kostensparend sind.

Für die Glasfaser-Verteilstationen (PoPs) von FTTH-Netzen offeriert Dätwyler einen äusserst stabilen Verteilerschrank (Optical Distribution Frame, ODF), der nach Bedarf ausgebaut und erweitert werden kann. Der ODF ist ab Januar in verschiedenen Grössen verfügbar und erlaubt die

kombinierte Montage aktiver und passiver Technik in derselben Schrankkombination – wahlweise mit 19-Zoll- oder mit ETSI-Befestigung. Die vorkonfektionierten Drawer und Kabel von Dätwyler ermöglichen eine schnelle und einfache Installation. Ausserdem bietet der ODF ein innovatives, modular erweiterbares Kabel-Management (vertikal oder horizontal) und eine Ablage für FanoutKabel. Er lässt sich mit schmalen Anbauten erweitern – entweder zum weiteren Ausbau des Kabel-Managements oder auch zur Integration von InRow-Kühlern, die eine gezielte Kühlung der aktiven Komponenten ermöglichen. Weiterhin bietet Dätwyler ab 2013 neue FTTx-Kabelverzweiger (Strassenverteiler), die im FTTx-Access-Bereich eingesetzt werden, in bedarfsgerechten Grössen vormontiert an – wiederum entweder mit 19-Zoll- oder mit ETSI-Befestigungsmass. Die Kabelverzweiger sind Schritt für Schritt, also parallel zum Netzausbau, mit Drawern für Spleiss-, Patch- oder Transitspleissanwendungen bestückbar. Die Kosten fallen also auch bei diesen Modellen erst an, wenn neue Ports benötigt werden.

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OF-Mobile für Android Besitzen Sie ein Android Phone? Ab sofort können auch Sie OF-Mobile nutzen – mit allen bekannten Funktionen und Vorteilen der iPhone-Version. Bestellen Sie im OF-Shop, wo auch immer sie ge-

rade sind. Die App kann vom Google Play Store installiert werden. Als Otto Fischer AG 2010 OF-Mobile lancierte, zeigte sich im unbeweglichen Elektromarkt, dass die mobile Revolution auch in der Elektrobranche nicht haltmacht. Schliesslich kann es sich in der heutigen Zeit kaum jemand leisten, sich neuen Technologien zu verschliessen. Mit der Version 2.0 im Jahr 2011 beschleunigte das Unternehmen diesen Vorgang erheblich. Nun wurde das iPhone zum kompletten Ersatz für den Scanner im Lager, den ELDAS-Katalog im Büro und die Einkaufsliste auf der Baustelle. Diese Vorteile sind nun nicht mehr exklusiv den iPhone-Nutzern vorbehalten. Ab sofort ist es möglich, auch ein Android-Gerät in das perfekte Arbeitsinstrument zu verwandeln. Alle bekannten Funktionen und Vorteile der iPhone-Version wurden übernommen und auf Google Betriebssystem gebracht. In Zukunft wird Otto Fischer AG beide Plattformen gleichermassen ausbauen.

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Telematik & Multimedia

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nik h c rkte lay e p w e TH ipl etz ❚ Tr ❚N ❚ FT


Telematik & Multimedia

Hybridlösungen im Anschlussnetz

Geschwindigkeitsboost dank Vectoring Dank Glasfaseranschlussnetzen gewinnt die breitbandige Erschliessung der Schweiz an Fahrt. Nach den Kabelnetzbetreibern (Glas/Koax) setzt auch die Swisscom vermehrt auf Hybridtechniken (Glas/Kupfer). Neue Übertragungsverfahren holen deutlich mehr aus den vorhandenen Kupferanschlussleitungen und bieten höhere Geschwindigkeiten.

Das Kupferkabel lebt im Anschlussnetz weiter.

Rüdiger Sellin Kupferkabel kommen in zwei Kategorien zu den Kunden. Entweder handelt es sich um Koaxialkabel verschiedener Kabelnetzbetreiber oder um die klassische Kupferader der traditionellen Netzbetreiber. Und weil hier ein scharfer Wettbewerb herrscht, sind für die gute alte Kupferdoppelader neue Technologien für höhere Geschwindigkeiten vonnöten. Denn auch in der Schweiz machen die Kabelnetzbetreiber mit aggressiver Werbung auf sich aufmerksam: «Schnell: Konkurrenzlos hohe Geschwindigkeiten. Vergessen Sie DSL», zu lesen bei Quickline oder «Bis zu fünf

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Mal schneller als das schnellste Swisscom DSL» bei UPC Cablecom. Klappern gehört zum Handwerk, und das scheinen die Kabelnetzbetreiber gut zu beherrschen. Dank DOCSIS 3.0 (siehe ET 10/10) erreichen sie deutlich höhere Bruttobandbreiten als es bisher mit xDSL möglich ist – konkret bis zu 10 Mbit/s im Upload und bis zu 100 Mbit/s im Download . Das wurmt die traditionellen Festnetzbetreiber gewaltig, sodass Geschwindigkeitsfortschritte bei xDSL sowie der weitere Glasfaserausbau unabdingbar sind. So hat Swisscom bereits 90 Prozent der Bevölkerung mit Glasfaser bis in die

Quartiere (FTTC, siehe Kasten) erschlossen. Der Schweizer Provider hat im Jahr 2008 mit FTTH begonnen und schliesst derzeit in rund 45 Städten und Gemeinden im Durchschnitt alle zwei Minuten eine Wohnung oder ein Geschäft ans Glasfasernetz an. Zusammen mit ihren Kooperationspartnern will Swisscom bis Ende 2015 rund einen Drittel oder zirka eine Million Schweizer Haushalte mit FTTH erschliessen. Trotz Kosten von 25 000 bis 60 000 Franken pro Kilometer gelangen immer mehr Glasfaserkabel in die Wohnquartiere. Häufig wird die Leitungsführung auf den letzten 100 Metern mit den bestehenden Kupferdoppeladern fortgesetzt. Abgesehen von einem anderen Router bleiben die eigentlichen Hausinstallationen unberührt, was die Attraktivität erhöht und Kosten reduziert. «Kupfer-Push» dank Glasfaserkabel – kein Widerspruch Das Grundprinzip der verbesserten Beschaltung alter Kupferkabel ist dabei nicht neu. Bereits während der frühen 90er-Jahre wurden verschiedene DSLVerfahren (Digital Subscriber Line) entwickelt. Die bestehende Kupferleitung verbindet mehrere DSL-Router bei den Kunden mit dem DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) in der Anschlusszentrale und verwendet dazu Multiplextechniken. Der Beginn dieser Entwicklung startete mit ADSL (Asymmetric DSL) und ging weiter zu VDSL (Very High Speed DSL). Heute geht der Trend zu ADSL2+ und zum weiter verbesserten VDSL2, die mehrheitlich auf FTTC oder FTTS basieren (siehe Textkasten). Nun wird die Kupferanschlussleitung weiter «aufgebohrt», wobei zwei Verfahren besondere Aufmerksamkeit erzeugen – «Vectoring» und «Bonding». Beim Letzteren entsteht durch Zusammenschaltung mehrerer Kupferleitungen (meist ein oder zwei Paar) zu einem vir-


Telematik & Multimedia

tuellen Bündel eine einzige schnellere Leitung, auch «Phantomleitung» genannt. Beim ADSL2+- und VDSL2Bonding gemäss ITU-T-Standard G.998.1/2/3 werden zwei Kupferdoppeladern gebündelt und die verfügbaren Datenraten und/oder die Reichweiten vergrössert. Die unterschiedlichen Laufzeiten auf den einzelnen Bündeln müssen allerdings aufmerksam erfasst und ebenfalls eliminiert werden. Bonding ist im Grunde genommen nicht wirklich neu und wurde durch Bündelung zweier B-Kanäle bereits vor 20 Jahren bei ISDN umgesetzt. Beim Vectoring werden Signalstörungen, welche durch Nebensprechen zwischen (bis zu mehreren 100) Kupferleitungspaaren in Kabelbündeln entstehen, durch künstliche Aufschaltung von Kompensationssignalen eliminiert. Um dieses Signal zu ermitteln, sind allerdings aufwändige Berechnungen mit komplexen Algorithmen in Echtzeit erforderlich, wobei die Kupferleitung möglichst kurz sein sollte. Werden die Signalinterferenzen vom DSLAM weitestgehend unterdrückt, sind auch nach 500 Metern Leitungslänge noch Anschlüsse mit bis zu 100 Mbit/s (downstream) möglich. In der Praxis gehen VDSL2-Anbieter von 50 Mbit/s Bandbreite bei einer Leitungslänge bis maximal 800 Meter aus. Die Idee dazu entstand bereits 2001 an der Stanford University durch den «xDSL-Papst» John Cioffi, der seine Ideen jeweils auch im IEEE platzierte. Der entsprechende ITU-T-Standard G.993.5 (G.vector) wurde im März 2010 als «Dynamic Spectrum Management Level 3»-Tech-

Nebensprechen durch Far End Cross Talk (FEXT), bei dem ein gesendetes Signal innerhalb eines Kupferkabelbündels von einer Kupferdoppelader in die benachbarte einstrahlt. Dadurch erhöht sich am Ende des Kabels die Kabeldämpfung markant, was die mögliche Bitrate bei der Datenübertragung über Kupferanschlussnetze vermindert. Je länger das Kabel ist, umso stärker ist der FEXT-Effekt. (Bild: www.itwissen.info)

nik (DSM Level 3) verabschiedet. Beim Vectoring existieren drei Verfahren: • Board Level Vectoring (BLV): Vectoring auf der Line Card, also «on board» • System Level Vectoring (SLV): Vectoring über mehrere Line Cards eines Gesamtsystems • Node Level Vectoring (NLV): Vectoring über alle Line Cards eines Gesamtsystems unter Einbezug aller Anschlussleitungen Grundsätzlich fällt die Geschwindigkeitssteigerung beim SLV- oder NLVVerfahren am deutlichsten aus, weil sich die Störungen hier am effizientesten beseitigen lassen. Vectoring und Bonding haben gemeinsam, dass der jeweilige Netzbetreiber die volle Kontrolle über das Kabelbündel haben sollte. Dies ist dank Entbündelung und Bitstrom-Access aber

keinesfalls überall der Fall. Wenn also Mitbewerber die Kupferleitungen des traditionellen Platzhirsches nutzen, hat der Netzbetreiber keinen Zugriff mehr auf die Übertragungsparameter seiner Mitbewerber, wodurch eine vollumfängliche Berechnung des Entstörsignals wie im NLV scheitert. In der Praxis wird man daher wohl eher das SLV oder gar nur das BLV antreffen, jeweils unter Inkaufnahme von Geschwindigkeitseinbussen oder anders ausgedrückt, unter weniger grossen Geschwindigkeitszuwächsen. Schliesslich ist dies aber eine Sache der vertraglichen Regelung zwischen den Partnern, denn ein Netzbetreiber könnte seinem Mitbewerber durchaus auch einen «getunten Anschluss» vermieten, wenn dieser im Gegenzug auf die Entbündelung verzichtet. Gerne möchte der nationale Regulator jedoch auch hier mitreden, wurde doch die Entbündelung lange als Regulierungserfolg gefeiert.

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Telematik & Multimedia Moderne Kabelmuffe im Anschlussnetz der Deutschen Telekom AG (DTAG). (Bild: DTAG)

Angebote der Lieferanten Die Lieferfirmen der Netzbetreiber buhlen derweil mit diversen Angeboten um deren Gunst. Dabei ist Alcatel-Lucent (ALU) als ADSL-Pionier bei vielen Netzbetreibern gut positioniert und weltweit in 18 Vectoring-Tests im Anschlussnetz involviert, u. a. bei Belgacom, A1 (Telekom Österreich), Swisscom, Orange France, P &T Luxemburg und Türk Telekom. Nach Angaben von ALU erhöhte Vectoring die bisherigen DSL-Bitraten im Downstream zwischen 90 und 150 Prozent. Aufgrund der grossen Matrix bei Messungen des Nebensprechens wurde der dazu notwendigen Rechenleistung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Für 48 Leitungen entspräche sie etwa der Prozessorleistung einer Playstation 3, so ALU. Gleichwohl betrügen die Gesamtkosten von VDSL2 mit Vectoring nicht mehr als ein Drittel einer FTTH-Installation. Je nach Entfernung zur Anschlusszent-

Baugruppe für Anschlusszentrale und VDSL2-Karte für den Quartierverteiler, beide von Keymile. (Bild: Keymile)

rale oder zum Kabinettschrank im Quartier seien bis zu 100 Mbit/s im Downstream realistisch. ALU’s Vectoring-Lösung nutzt entweder den BLVoder den SLV-Modus und ist als Option für die bestehenden ISAM DSLAM Plattformen von ALU erhältlich (7302/ 7330/7356 ISAM). Verfügbar sind je eine 48-Port BLV- oder SLV-Card sowie eine Vector Processing Card mit 192 Ports, die in Kürze auf 384 Ports erweitert wird und ebenfalls SLV nutzt. Huawei bietet bereits einige Vectoring- und Bonding-fähige DSLAMs an,

Breitbanderschliessung über Glas und Kupfer FTTH (Fibre to the Home, Glasfaser bis in die Wohnung): Die Glasfaser wird durchgehend von der Zentrale bis zum Signalverteiler im Wohnraum gebaut. Innerhalb der Wohnung erfolgt die Signalführung mit einer sternförmigen Kupferverdrahtung (oder mit einem Wireless LAN, selten mit Glasfasern) in die einzelnen Wohnräume. FTTB (Fibre to the Building, Glasfaser bis ins Gebäude): Die Glasfaser wird von der Zentrale durchgehend bis in den Keller des Gebäudes gebaut. Von dort werden die einzelnen Wohnungen via aktive Verteilelemente und die bestehende Hausverdrahtung (Kupferadern) erschlossen. FTTS (Fibre to the Street, Glasfaser bis vor das Haus), auch «Giga-DSL»: Die Glas-

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faser wird bis rund 200 m vor das Haus gebaut. Von dort werden die Wohnungen mit den bestehenden Kupferleitungen erschlossen. Statt in der Zentrale wird ein aktiver Quartierverteiler (DSLAM) im Mannschacht (Manhole) in der Nähe des Hauses platziert. Am zugehörigen Standard G.fast wird im ITU-T gearbeitet. FTTC (Fibre to the Curb/to the Cabinet, Glasfaser bis zum Randstein/bis zum Verteilerschrank): Die Glasfaser wird bis in die Quartiere gebaut. Von einem Quartierverteiler aus, der rund 750 Meter vom Haus entfernt ist und kompakte DSLAMs beherbergt, dienen bestehende Kupferleitungen für den Signaltransport ins Haus. FTTN (Fibre To The Node): siehe FTTC.

insbesondere für den Einsatz im Kabelverzweiger (FTTC), dem vielversprechendsten Szenario für Vectoring. Für die volle Funktionalität muss das eingesetzte DSL-Endgerät (Modem/Router) Vectoring unterstützen, um mit dem eingesetzten DSLAM entsprechend zu kooperieren. Nach Auskunft von Huawei Deutschland sind Endgeräte, die Vectoring unterstützen, erst ab dem vierten Quartal 2012 oder dem ersten Quartal 2013 verfügbar, da es an den entsprechenden Chipsätzen mangelt. Verschiedene Netzbetreiber haben bereits Vectoring-Tests mit Huawei durchgeführt und planen die Einführung innerhalb der nächsten zwölf Monate. Regulatorische Unsicherheiten hinsichtlich entbündelter Leitungen verhindern jedoch in vielen Fällen eine konkrete Planung. Im Bereich Bonding sind ebenfalls kaum Endgeräte verfügbar. Hier bestehen in vielen Ländern zudem Probleme mit der Verfügbarkeit, den Kosten und der Qualität von Mehrfach-Kupferdoppeladern für einen Anschluss. Daher beschränkt sich die Anwendung von Bonding z. B. auf Zugangslösungen für Unternehmen und auf weitere Spezialfälle mit besonderen Anforderungen. Einen ersten Vectoring- und Bonding-Test plant Huawei bereits mit einem grossen internationalen Telekommunikationsunternehmen. Dieser wird stattfinden, sobald Endgeräte kommerziell verfügbar sind. In Zu-


sammenarbeit mit diesem Unternehmen hat Huawei bereits erfolgreich VDSL2-Bonding getestet. Keymile hat seit letztem Herbst eine VDSL2-Karte mit 48 Ports fĂźr seine Multi-Service-Zugangsplattform MileGate im Programm. Bei deutlich reduzierter Leistungsaufnahme pro Port wurde eine um 50 Prozent hĂśhere Portdichte realisiert. Die Karte ermĂśglicht die Nutzung von VDSL2 in Verbindung mit POTS oder mit ISDN. Sie ist fĂźr den Einsatz in Aussengehäusen zugelassen. Als wichtiger Teil von MileGate eignen sich beide Versionen fĂźr den Einsatz in FTTC-Netzstrukturen. Dank den VDSL2-Karten kĂśnnen Netzbetreiber ihren Privatkunden Triple-Play-Dienste wie Breitband-Internet, VoIP, Video-on-Demand und IPTV Ăźber DSL anbieten. Die Karten unterstĂźtzen 8-MHz-, 12-MHz- und 17-MHz-Profile. Jeder der 48 Ports pro Karte beherrscht den ADSL-Fallback-Mode. Netzbetreiber haben dadurch die MĂśglichkeit, ADSL- und VDSL2-Dienste mit nur einer Karte anzubieten. Die jeweils optimalen Werte werden fĂźr jede Anwenderschnittstelle beim Aufbau der Strecke automatisch eingestellt. Per Software lassen sich die Karten zudem in den FTTB-Modus umschalten, wo 24 Ports zur VerfĂźgung stehen. Diese sind auf die bei FTTB typischen kurzen InhouseStrecken optimiert. Die neuen VDSL2-Karten sind fĂźr den Vectoring-Einsatz (SLV) vorbereitet. Nachdem Nokia Siemens Networks (NSN) Mitte Dezember 2011 ihre Festnetzsparte an den US-amerikanischen Anbieter Adtran verkauft hatte, gehen die Arbeiten an Vectoring und Bonding unter einem Dach weiter. Die Amerikaner unterhalten Forschungs- und Entwicklungsumgebungen sowohl am Standort Greifswald/D (ex NSN) als auch in Huntsville/Alabama (Adtran). Die besten Ergebnisse mit Geschwindigkeitssteigerungen von bis zu 50 Prozent wurden erzielt, wenn das Vectoring Ăźber alle Kupferanschlussleitungen erfolgte. Bei einer Entfernung von 300 Metern zum DSLAM konnten im Upstream etwa 50 Mbit/s und im Down-stream etwa 100 Mbit/s gemessen werden, hier sogar bei einer Distanz von bis zu 500 Metern. Mit noch leistungs-fähigeren Chipsets wären im Down-stream durchaus noch hĂśhere Geschwindigkeiten mĂśglich. Die US-Firma bietet nach eigenen Angaben Access-LĂśsungen (ADSL2+ und VDSL2) sowohl mit Vectoring als auch mit Bonding an. Diese umfassen die Produktfamilien hiX 5625/5630/5635 sowie die TA-1148er-Serie (Total Access). Beispielsweise bĂźndelt der DSLAM ÂŤTA 1148A-DMT ADSL2+Âť bis zu 48 Zweidrahtkupferleitungen (ADSL2+ und POTS) ab der Anschlusszentrale. Er soll sich auch fĂźr den Betrieb in rauen Umgebungen eignen (Temperaturbereich –40 bis +65 °C). Zugangstechnik der nächsten Generation Swisscom fĂźhrt Vectoring ab dem zweiten Quartal 2013 definitiv ein. Dazu ein Pressesprecher auf Anfrage: ÂŤDank Hardware-Austausch im Quartierverteiler werden Interferenzen (StĂśrungen) zwischen Kupferleitungspaaren eliminiert.Âť Damit wären Bandbreiten von 40 Mbit/s bei 800 Meter Distanz zwischen Kunde und Anschlusszentrale bzw. 75 Mbit/s bei 400 Meter realisierbar. Der Einsatz von Vectoring wird in rund 3500 bestehenden Quartierverteilern erfolgen und ca. 1,1 Mio. Wohnungen und Geschäftsliegenschaften zu deutlich hĂśheren Bitraten verhelfen. Von Juli bis September 2012 laufen ein Pilotversuch mit rund 160 Kunden im dicht Ăźberbauten Stadtteil Gäbelbach der Bundeshauptstadt Bern sowie Tests in der ländlichen Gemeinde Riggisberg (Kanton Bern) mit Geräten von ALU und Huawei. Auch in Grandfontaine (JU), Charrat (VS) und Flerden (GR) testet Swisscom FTTS intensiv und will Erfahrungen fĂźr den Ausbau in der Fläche sammeln. Bis im Jahr 2020 will Swisscom Ăźber den Technologiemix (vorwiegend FTTH/FTTS) rund 80 Prozent der Schweizer Wohnungen und

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Produktfamilie für Breitbandanschlussnetze hiX 5625/5630/5635 von Adtran.

Geschäfte mit ultraschnellem Breitband erschliessen. Mit dem sogenannten Giga-DSL als Zugangstechnik der nächsten Genera-

(Bild: Adtran)

tion geht die Entwicklung weiter. Im Projektteam «G.fast» beim ITU-T werden seit Sommer 2011 unter Beteiligung von Huawei und anderen Herstel-

lern neue Standards für Hochgeschwindigkeitszugänge über kurze Entfernungen erarbeitet. Zudem will man auch Störstrahlungen eliminieren und den Energieverbrauch reduzieren. Anvisiert wird eine Übertragungsgeschwindigkeit von 500 Mbit/s über eine Doppelader innerhalb von 100 Metern – ein ehrgeiziges Ziel. Dabei wird das TDDOFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) als Modulationsverfahren für G.fast favorisiert. Huawei will mit ihrem Giga-DSL-Prototyp sogar Upstream- und Downstream-Raten von einem Gbit/s innerhalb von 100 Metern und etwas über 500 Mbit/s innerhalb von 200 Metern erreichen. ALU hingegen ist beim Thema G.fast laut Insidern noch zurückhaltend, weil man den erfolgreichen Vectoring-Rollout nicht gefährden will. Über allem zeigt sich deutlich, dass das gute alte Kupferkabel weiterlebt und die Hybridtechnik (Glas/Kupfer) in die Quartiere Einzug hält. Allerdings muss der Kunde bereit sein, jeweils einen neuen Vectoring- oder G.fast-fähigen Router zu kaufen oder zu mieten, wobei die Geräteauswahl heute noch begrenzt ist. ■

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Im Mobilfunknetz von Swisscom verdoppelt sich das mobil übertragene Datenvolumen derzeit etwa alle 16 Monate. Der Schweizer Telecom-Provider begegnet dieser Herausforderung mit Netzausbauten und neuen Mobilfunktechniken. Ende November 2012 nahm Swisscom die vierte Mobilfunkgeneration (4G), genannt «Long Term Evolution» (LTE) in Betrieb. Damit kann das ständig steigende Datenvolumen auch in Zukunft bewältigt werden. 4G ermöglicht höhere Kapazitäten, womit mehr Kunden gleichzeitig mehr Daten schneller übertragen können. Denn unterwegs Musik oder Videos aus dem Internet streamen oder Daten mit dem Computer daheim oder im Büro synchronisieren sind heute für viele Menschen alltägliche Anwendungen. Zudem sind mit LTE deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich. Als Maximalbitraten gibt Swisscom rund 100 Mbit/s im Download und 10 Mbit/s im Upload an, was nach Angaben von Swisscom einer Verdreifachung der Kapazität gleichkommt. Schliesslich ermöglicht das neue 4G-Netz den entsprechend ausgestatteten Smartphones eine spürbar kürzere Reaktionszeit als bisher (etwa 40 ms gegenüber ca. 250 ms bei UMTS/3G oder ca. 600 ms bei GSM/ 2G). Dies wirkt sich etwa beim mobilem Gamen oder mobilem TV positiv aus, weil die Eingaben schneller umgesetzt werden und der Bildfluss kaum mehr stockt. Swisscom hat die neue Mobilfunktechnologie seit 2010 zunächst sowohl im Labor als auch im Feld intensiv getestet. Seit Dezember 2011 konnten Swisscom-Kunden LTE/4G auf einem Versuchsnetz in sieben Tourismusregionen nutzen. Ende November erfolgte dann der kommerzielle Start an 26 Orten, was bereits rund 20 % der Bevölkerung entspricht. Ende 2013 soll die Bevölkerungsversorgung bereits 70 % erreichen. Dazu investiert Swisscom bis Ende 2016 1,5 Mrd. Franken in den Netzausbau. Sämtliche rund 6000 Mobilfunkstationen werden parallel zum laufenden Betrieb aufgerüstet und mit schnellen Glasfaserleitungen erschlossen. Bis Mitte 2014 werden zudem alle Mobilfunkstationen mit neuer Hard- und Software ausgerüstet und damit LTE-fähig sein. Bestehende Standorte werden dabei unter Einhaltung der Verordnung über nicht ionisierende Strahlen (NISV) in den meisten Fällen weiterhin genutzt. An stark frequentierten Orten setzt

Telematik & Multimedia

LTE – ein Meilenstein im Mobilfunk

HTC One XL 4G – erstes LTE-fähiges Smartphone von Swisscom.

Swisscom zudem strahlungsarme Mikrozellen für eine bessere Mobilfunkabdeckung ein. Auch das UMTS/3G-Netz erhält im Zuge des Netzausbaus eine höhere Kapazität und bietet dadurch künftig ebenfalls höhere Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Deren Nutzung bedingt jedoch jeweils den Kauf eines entsprechenden Endgerätes. Apropos: Neben den Frequenzen 900/1800/2100 MHz für GSM und UMTS nutzt Swisscom für LTE die Frequenzen 800/1800/2600 MHz. Weil das iPhone 5 LTE heute lediglich das 1800 MHz-Band unterstützt, ist es zum Schweizer LTE-Start leider noch nicht verfügbar. Mittels eines Softwareupgrades sollen das Apfel-Smartphone der fünften Generation sowie der neue iPad im Laufe des ersten Quartals 2013 befähigt werden, auch auf LTE funken zu können. Die Auswahl an LTE-fähigen Endgeräten beschränkt sich zum Start auf das HTC One XL 4G, das

(Bild: HTC)

durch zwei Android-Geräte von Samsung (Galaxy SIII 4G, Galaxy Note 2 4G) und einem Windows Phone 8 (Nokia Lumia 920) ergänzt wird. Ausserdem bietet Swisscom ein USB-Modem von Huawei für Notebooks und einen mobilen Hotspot von ZTE an. Die Smartphones wurden bei Swisscom Anfang Dezember für 1 bis 49 CHF angeboten, bei Abschluss eines entsprechenden Abos (Natel Infinity XL- 169 CHF/Monat, Mindestdauer 24 Monate). Dieses teurere Abo wird auch von Swisscom empfohlen, kann man doch die höheren LTE-Bitraten (100/10 Mbit/s) nur damit auch wirklich ausschöpfen. Wer also ultraschnell mobil surfen will, muss mehr dafür bezahlen. Aber irgendwo muss das Geld für den Netzausbau ja herkommen. www.swisscom.ch/lte www.samsung.ch www.htc.com

Eigenschaften von Long Term Evolution (LTE) • Hohe spektrale Effizienz mit optimierter Sendeleistung • Flexible Kanalbandbreiten mit 1,4/3/5/10/15/20 MHz; jeder Benutzer erhält nur die Bandbreite, die er je nach Anwendung auch wirklich benötigt, dadurch wiederum bessere Frequenzausnutzung • Hoher Datendurchsatz: Downlink < 150 Mbit/s, Uplink < 50 Mbit/s (später jeweils Verdoppelung der Bitraten möglich) • Sehr geringe Latenz (Round Trip Delay ca. 10 ms), dadurch Eignung für Online-Spiele oder HD-TV

• Vollumfänglich IP-basierte Kommunikation, dadurch einfachere Integration von IP-Endgeräten • Kein leitungsvermittelter Sprachdienst wie bei GSM und UMTS, später wahrscheinlich Voice over IP (VoIP) • Handover zu GSM/UMTS im Datenbereich möglich Der bereits in der Entwicklung stehende Nachfolger LTE Advanced soll rund 1 Gbit/s erreichen und wird in frühestens vier bis fünf Jahren erwartet.

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NIN-Know-how 85 Weiterhin herzlich willkommen zur Rubrik NIN-Know-how im 2013. Wie gewohnt beantworten wir gerne Ihre Anfragen. Einige Themen wurden hier schon einmal behandelt, doch beschäftigen diese «Normen-Probleme» immer wieder Leser aufs Neue und wir greifen diese Themen wieder auf. Zum Beispiel in dieser Ausgabe die Nummerierung von Leitern in Kabelanlagen. Wenn eine Beanstandung hohe Kosten auslöst, dann lohnt es sich oft, zu hinterfragen, ob die Normen dazu nicht andere Lösungen bereithalten oder ob die Installation doch bereits die gültigen Regeln der Technik erfüllen. Mit NIN und anderen Regeln der Technik und vor allem mit viel gesundem Menschenverstand kommen wir auch 2013 gut durch das Jahr. David Keller, Pius Nauer

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Leiterbezeichnung in Lüftungsanlagen Ich habe zur Ausgabe der NIN-Know-how 79 eine zusätzliche Frage. Wir führen zurzeit eine elektrische Installation in einer grossen Industrieanlage aus. Gilt die EN 60204 auch für Lüftungsinstallationen, bei denen wir (Installateur) zwischen Lüftungsverteilung und den Verbrauchern, (Ventilatoren usw.) die Kabelverbindungen installieren? Zum Teil sind die Verbraucher auf dem Dach. Die Schaltgerätekombination ist im Erdgeschoss. Wir haben nummerierte Kabel Td 4 × 16 mm2 installiert. Nun bemängelt dies das Kontrollorgan. Es ist der Meinung, dass so eine Installation nicht unter die EN 60204 fällt, weil wir als Elektroinstallateure die Installation selber ausgeführt haben und diese nicht fix fertig vom Hersteller geliefert wurde. Er gibt uns deshalb vor, für diese Verbindungen die Leiterfarben nach den NIN zu wählen. Können wir diese nummerierten

Kabel so belassen oder müssen wir sie tatsächlich durch ein Kabel mit farbigen Leitern ersetzen? Vielen Dank für Ihre Antworten. (R.V. per E-Mail)

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Installationen in Duschräumen einer Schule.

Wenn ein Elektroinstallateur zum Beispiel eine Schaltgerätekombination anfertigt, gilt auch nicht «nur» die NIN, sondern besonders die EN 61439 (Schaltgerätekombinationen). Ob Sie nun das Kabel auswechseln müssen oder nicht, ist dementsprechend nur eine Frage, welche Norm hier die Gültigkeit hat. Die EN 60204 beschreibt die Sicherheit von Maschinen. Im Abschnitt Begriffe wird unter 3.35 eine Maschine zusammengefasst wie folgt definiert: Eine Maschine ist die Gesamtheit von miteinander verbundenen Teilen oder Baugruppen, mit sämtlichen entsprechenden Maschinen-Antriebselementen, Steuer- und Energiekreisen, die für eine bestimmte Anwendung zusammengefügt sind. Des Weiteren sind im Anhang C eine Vielzahl von solchen Maschinen als Beispiele aufgeführt. In dieser Aufzählung findet man auch die Kühl- und Klimatisiermaschinen, unter welche auch die Lüftungsinstallationen

fallen. Gemäss diesen Angaben aus den EN 60204 ist ganz klar definiert, dass eine solche Installation als Ganzes unter diese Norm fällt. Aus diesem Grund können und dürfen die Leiterbezeichnungen für Kabel zwischen der Lüftungs-Schaltgerätekombination und den Verbrauchern oder aber auch anderen Steuerelementen nach den EN 60204 gewählt werden, da die EN 60204 keine Kennzeichnung der Leiter mit Farben wie die NIN fordert. Diese Norm lässt die Nummerierung von Leitern zu. Abbildung 1 zeigt eine klare Übersicht der (pn) Schnittstellen.

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FI-Schutz für Komponenten in Hohldecken von Duschräumen Wir planen die Elektroinstallationen für ein Schulhaus. Dabei stellt sich die Frage nach dem FI-Schutz in den Duschräumen. Wir beabsichtigen, die für die Haustechnik notwendigen Geräte in die Hohldecken zu platzieren. Nach unseren Vorstellungen

müssen diese Geräte nicht FI-geschützt werden, da die Deckenplatten die Bereiche begrenzen. Stimmt das so? (R. H. per E-Mail) Nach NIN 2010 können die Räume aber auch die Bereiche durch waagerechte oder schräge Decken, Wände mit oder ohne Fenster, Türen, Fussböden und/oder fest angebrachte Abtrennungen begrenzt werden. Davon ausgehend, dass bereits die Platten der Hohldecke mindestens 225 cm über fertig Boden angeordnet sind, gehören die Installationen in der Hohldecke zu keinem Bereich mehr. Weiter heisst es aber in der NIN auch, dass alle Leitungen, einschliesslich deren Zubehör, mindestens 6 cm tief von der Wandoberfläche eingebettet sein müssen. Der Grund für diese Forderung liegt darin, dass bei unsichtbar verlegten Leitungen die Gefahr besteht, dass diese bei Bohrungen verletzt werden können, bzw. angeschraubte Teile wie Badetuchstan-

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gen, Seifenhalter usw. dann unter Spannung stehen könnten. So gesehen müssten also sichtbare Leitungen, wenn sie nicht für die Versorgung der Betriebsmittel im Bade- oder Duschraum selber bestimmt sind, nicht FI-geschützt sein. Bei der Frage nach dem FI-Schutz für Geräte in der Hohldecke muss also das Risiko beurteilt werden, ob diese versehentlich beschädigt werden können und dadurch eine Gefahr für Duschende entstehen kann. Wenn also die Leitungen mehr als 6 cm von der Deckenoberfläche weg installiert sind, ist die Forderung aus der NIN sicher erfüllt. Auch wenn der Bereich durch die Hohldecke begrenzt würde, falls diese eben tiefer als die 225 cm zu liegen käme, müsste die Forderung mit den 6 cm eingehalten werden. Beachten Sie dazu (dk) Abbildung 2.

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Schutzleiterprüfung mit Schleifenimpedanzmessung In Endstromkreisen kann nach erfolgter Schleifenimpedanzmessung, mit korrekten Werten, auf die Schutzleiterprüfung verzichtet werden. Als Argument dafür wird immer wieder angegeben, dass durch die L-PE-Messung der Schutzleiter bereits geprüft wird. Wie sieht die Situation mit einem Fluke 1654B oder auch anderen Installationstestern aus, wenn nach einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung 30 mA mit der Wahlstellung «No Trip» zwischen L und PE gemessen wird? Fluke misst in diesem Modus mit einem sehr kleinen Prüfstrom auf den Schutzleiter. Ich bin der Meinung, dass die Bedingungen für die Schutzleiterprüfung damit nicht erfüllt sind, weil bei dieser Messung der Prüfstrom weit unter 200 mA ist. Folglich wäre die Schutzleiterprüfung nach einer solchen Messung zwingend? Können Sie mir dies bestätigen? (R. D. per E-Mail) Es ist tatsächlich so, dass die heutigen Installationstester die Schleifenimpedanzmessung mit einigen Ampere Messstrom ausführen. Wenn die Messung an einem Endverbraucher oder in periodischen Kontrollen an Steckdosen ohne Schutz durch FehlerstromSchutzeinrichtung korrekt zwischen den Aussenleitern und dem Schutzleiter ausgeführt werden, kann auf die separate Schutzleiterprüfung verzichtet werden. Damit die Installation als in Ordnung betrachtet werden kann, müssen selbstverständlich die Abschaltzeiten eingehalten werden. Gerade in periodischen Kontrollen mit Installationen nach Nullung Schema III, ist für mich

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die zusätzliche Schutzleiterprüfung jedoch absolut zwingend. Es gibt Installationstester, welche in solchen Installationen die Schleifenimpedanzmessung ausführen, obwohl der Schutzleiter unter Spannung steht. Dies ist im Nullung-Schema III bekanntlich möglich, wenn Aussenleiter und Neutralleiter vertauscht wurden. Sie sprechen die Wahlstellung Schleifenimpedanzmessung «No Trip» an. Bei den meisten Installationstestern ist es heute möglich, den Schleifenimpedanzwert auch nach einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zu messen, ohne dass diese auslöst. Auch wenn der Tester auf eine Messung zwischen L und PE eingestellt wird, prüft das Gerät nicht mit dem grossen Messstrom gegen den Schutzleiter. In der Regel wird in diesem Fall mit einem Messstrom < 10 mA mehrmals auf den Schutzleiter gemessen und mit dem grossen Messstrom zwischen Aussenund Neutralleiter. Aus diesen Messwerten wird der Mittelwert gebildet und als Messwert angezeigt. Da auf den Schutzleiter bei dieser Messung die für die Schutzleiterprüfungen geforderten Werte von ⱖ 200 mA Messstrom nicht erreicht werden, ist eine separate Schutzleiterprüfung immer zwingend. Übrigens, nach erfolgter Prüfung der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung, ist die Schleifenimpedanzmessung gemäss NIN 6.1.3.6.1, Anmerkung 1, nicht mehr nötig, weil mit der Prüfung der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung die automatische Abschaltung im Fehlerfall bereits nachgewiesen ist. Eine Kurzschlussstrommessung zwischen L und N bringt nun die Sicherheit, dass alles richtig angeschlossen ist und liefert den Wert des Kurzschlussstromes. Diese Messung ist nach Norm nicht zwingend, gibt dem Praktiker jedoch den Hinweis, dass auch die Klemmverbindungen im Aussen- und Neutralleiter in (pn) Ordnung sind.

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RCD-Typen A und B hintereinander schalten Bei der Erstellung einer Photovoltaikanlage auf dem Stalldach eines Bauernhofes haben wir das Problem, dass die Zuleitung durch einen 300-mA-FI (Typ A) geschützt ist und nun für den Wechselrichter nach NIN ein FI Typ B verlangt wird. Nach Herstellerangaben ist diese Anordnung aber nicht zulässig, weshalb? (P. F. per E-Mail) FI-Schutzschalter des Typs B sind in der Lage, auch Gleichfehlerströme zu erkennen und abzuschalten. Wenn also

mit solchen Gleichfehlerströmen zu rechnen ist, müssen allstromsensitive RCD des Typs B eingesetzt werden. Ein Typ-A-FI-Schutzschalter mit einem Eisenkernwandler verändert aber sein Auslöseverhalten, wenn er von Gleichstrom durchflossen wird. Bereits ab 6 mA Gleichstrom wird der Wandlerkern so stark magnetisiert, dass eine Auslösung innerhalb der geforderten Toleranzen (100 % IDN innert 300 ms) nicht mehr sichergestellt ist. Man setzt nun also FI des Typs B ein, weil mit Gleichfehlerströmen zu rechnen ist. Und genau wegen diesen Gleichfehlerströmen funktionieren eben allenfalls vorgeschaltete RCD-Typ-A nicht mehr ordnungsgemäss, deshalb ist diese Anordnung nicht gestattet. Nun aber zum konkreten Projekt. Wenn der Wechselrichter der aktuellen Norm VDE 0126-1-1 (neu dann IEC 62109-2:2011-06) entspricht, ist er mit einer Fehlerstrom-Überwachungseinrichtung (RCMU) ausgestattet. Nach Auskunft electrosuisse genügt diese, um die Forderung nach NIN 7.12 zu erfüllen. Zusätzlich wird jetzt die Zuleitung nach NIN 4.8 über einen FI-Schutzschalter Typ A geschützt, das ist kor(dk) rekt.

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Sanierung Unterverteilung und Steigleitungen im Bad Wir sind daran, eine Wohnung zu sanieren, welche vor 1985 erbaut wurde. Es wird die Küche ersetzt und das Bad saniert. Ebenso werden alle Apparate in der Wohnung ersetzt. In der Unterverteilung werden alle LS ersetzt und die Lichtgruppen sowie GWA mit FILS geschützt. Das Problem ist, dass sich die Unterverteilung und Steigzone im Bad befinden (ausserhalb Bereich 2, UP) und neu gesetzt werden muss, weil das Türchen defekt ist. Ein Versetzen der Unterverteilung steht nicht zur Diskussion, da in der Wohnung nur eine Pinselrenovation durchgeführt wird. Ebenso sind die Steigleitungen der oberen Wohnungen natürlich ebenfalls in dieser Wand. Was sagen die Normen für solche Fälle. Nach neuster Norm müsste aber die gesamte Installation im Bad mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung geschützt werden. Eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung in der Zuleitung einzubauen, steht nicht zur Diskussion, da in der Hauptverteilung kein Platz mehr vorhanden ist. Haben Sie eine Lösung zu unserem Problem? (L.W. per E-Mail) So wie Sie die Sanierung der elektrischen Installation umschrieben haben, bringen


Aus- und Weiterbildung

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Sie mit diesen Massnahmen schon viel mehr Sicherheit in die Anlage als dies zuvor der Fall war. Mit dem Auswechseln der Unterverteilung sind die Steckdosenstromkreise durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zu schützen. Diese Massnahmen haben Sie bereits vorgesehen. Die Steigleitungen im Bad werden nach Altrecht betrachtet und müssen deshalb nicht infolge dieser Renovationsarbeiten durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung geschützt wer(pn) den.

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Aufschriften auf FI-Schaltern Bei einer unabhängigen Kontrolle habe ich eine für mich neue Aufschrift «F» gesehen. Meine Recherchen haben gezeigt, dass es sich dabei um «mischfrequenzsensitiven» FI handelt. Sind solche Geräte in der Schweiz zugelassen? (W. H. per E-Mail) Tatsächlich waren die Produzenten von FI-Schutzgeräten (RCD: Residual Current protective Device) fleissig und haben wiederum Innovationen umgesetzt.

Noch sind diese Typen nicht in die NIN aufgenommen worden (Ausnahme Typ B für PV-Anlagen), jedoch bestehen für die Herstellung bereits Normen. Alle neuen Typen sind zumindest pulsstromsensitiv, das heisst für Wechselfehlerströme 50/60 Hz und pulsierende Gleichfehlerströme geeignet und damit sinngemäss in der Schweiz auch zugelassen. Aktuelle Herausforderungen an die Verfügbarkeit von Anlagen hinter FI-Schutzschaltern haben nun zu komfortableren Geräten geführt. Da die Gefahr für das Herzkammerflimmern mit höherer Frequenz immer kleiner wird, steigt bei dem in Ihrem Beispiel erwähnte Typ F die Auslöseempfindlichkeit an. Das hat den Vorteil, dass gerade die hochfrequenten Ableitströme bei drehzahlgeregelten Antrieben wie sie typischerweise in Haushaltgeräten zu erwarten sind, nicht zur Auslösung führen. Auch sind diese Typen F erhöht immun gegen Stossströme, wie sie beim Einschalten praktisch alle Betriebsmittel mit elektronischen Konvertern auftreten. Dazu gehören

PC, Fluoreszenzlampen mit EVG, LED-Beleuchtungen usw. RCD des Typs B können zusätzlich noch Gleichfehlerströme (ohne Nullpunktberührung) erkennen. Da nun aber, wie bereits erwähnt, die Auslöseempfindlichkeit mit zunehmender Frequenz geringer wird, ist das zwar für den Personenschutz unbedenklich, jedoch kann aber durch Ableitströme eine Energie entstehen, welche die Zündtemperatur brennbarer Teile überschreitet. Deshalb begrenzt ein RCD Typ B+ den Fehlerstrom auch bei hohen Frequenzen (bis 20 kHz) auf max. 420 mA, sodass auch der Brandschutz erhalten bleibt. Eine Kurzübersicht (dk) zeigt die Abbildung 6.

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Kopftraining für Lernende und Fachleute

Brain Food Fast in jeder elektrischen Installation sind Dimmer eingesetzt. Die verschiedenen Lampentypen – Glühlampen, NV-Halogenlampen, moderne Leuchtstofflampen, LED usw. – stellen jeweils eigene Anforderungen an die Lichtsteuergeräte. Rico De Boni, Marcel Schöb Installationspraxis

Aufgabe 857 Was bedeutet «dimmen» und was wird damit erreicht?

Die nachfolgenden Fragen gehören zu den folgenden Leistungszielen im Bildungsplan des Elektroinstallateurs EFZ:

Aufgabe 858 Lassen sich alle Arten von Lampen dimmen?

Bildungsplan L3/3.2.1: • Die Lernenden setzen elektrotechnische Komponenten auftragsbezogen ein und bestimmen Grössen.

Aufgabe 859 Was ist ein «Ferndimmer» und wo wird er eingesetzt?

Bildungsplan L3/3.3.1: • Die Lernenden setzen elektronische Baugruppen und Geräte entsprechend den technischen Weisungen ein.

Aufgabe 860 Welche Punkte sind bei der Auswahl eines Dimmers zu beachten? Aufgabe 861 Welche Folgen sind bei falscher Dimmerwahl zu erwarten? Aufgabe 862 Um welche Dimmer handelt es sich bei

Aufgabe 862

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den in Bild 862 angezeigten Spannungskurven? Aufgabe 863 Wie funktionieren die verschiedenen Dimmersysteme? Aufgabe 864 Wo werden die Dimmer gemäss Aufgabe 862 eingesetzt? Aufgabe 865 a) Was versteht man unter einem «Universaldimmer»? b) Wie funktioniert dieser? c) Welche Vorteile bringt ein solcher Dimmer? Aufgabe 866 Wie verändern sich die lichttechnischen Grössen beim Dimmen von Halogenlampen? Aufgabe 867 Was bedeuten die Zeichen auf den Dimmern in Bild 867? Aufgabe 868 In der Lichtgruppe sind elektronische Trafos (Konverter) und ein konventio-


Aufgabe 870 Aus- und Weiterbildung

Aufgabe 867

drei Stellen aus zu dimmen? Die erforderlichen UP-Komponenten für mindestens zwei Möglichkeiten sind zu bezeichnen (siehe Bild 870). Aufgabe 871 Können Leuchtstofflampen mit einem herkömmlichen Dimmer oder einem Universaldimmer gedimmt werden?

neller Trafo zusammengeschaltet. Der Dimmer für die Anlage hat die Kennzeichnung «R,L,C». Ist die Auswahl richtig? Aufgabe 869 Gemäss Installationsplan sind handbetätigte Lastdimmer einzubauen: a) mehrere Dimmer in eine UP-Kombination b) einzelner Dimmer UP in isolierte Holzwand Was ist zu beachten? Aufgabe 870 Was wird benötigt, um die Lampe von

Aufgabe 872 a) Welche Systeme werden für das Dimmen mit Vorschaltgeräten hauptsächlich eingesetzt? b) Nach welchem Grundprinzip funktionieren diese? c) Welche Komponenten (ausser VG) sind zum Dimmen notwendig?

Kabeln mit Funktionserhalt repariert werden? Aufgabe 875 Ist die Brandlast der halogenfreien Kabel bzw. Leitungen sowie von Kabeln mit integriertem Funktionserhalt höher als die von PVC-isolierten? Aufgabe 876 Wie verhalten sich Sicherheitskabel von Dätwyler im Tunnel oder in Tiefgaragen? Aufgabe 877 Warum ist es möglich, dass ein Kabelschuh/Quetschverbinder mit dem gleichen Querschnitt wie eine Ader zu gross für diese ist?

Elektroplanung Aufgabe 873 Sind Kabel mit Funktionserhalt UV-beständig?

Antworten zu den Aufgaben 857 bis 877 erscheinen ab ca. 25.2.2013 auf www.elektrotechnik.ch.

Aufgabe 874 Kann der Aussenmantel der halogenfreien Kabel bzw. Leitungen sowie von

Die Antworten zu den Aufgaben 830 bis 856 finden Sie jetzt im Dossier Brain Food auf www.elektrotechnik.ch.

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Fokus Elektrosicherheit

Sicherheit in provisorischen Anlagen Die Starkstromverordnung gilt auch für Anlagen, die nur für eine beschränkte Betriebsdauer erstellt werden, deren sicherer Betrieb jedoch höchste Priorität hat. Die oftmals erschwerten Umgebungsbedingungen stellen hohe Anforderungen an die Materialauswahl. Abweichungen von der Verordnung sind nur zulässig, wenn die Sicherheit von Personen und Sachen durch andere gleichwertige oder zusätzliche Massnahmen gewährleistet ist. Provisorische elektrische Anlagen unterliegen grundsätzlich denselben gesetzlichen Anforderungen wie permanente Installationen. Sie müssen nach den anerkannten Regeln der Technik erstellt und instand gehalten werden. In Bezug auf Niederspannungsinstallationen werden diese in erster Linie in der Niederspannungs-Installationsnorm SEV 1000:2010 (NIN 2010) festgehalten. In jedem Fall gelten auch die gesetzlichen Bestimmungen über die Arbeitssicherheit, insbesondere das Bundesgesetz über die Unfallversicherung (UVG, SR 832.20) und die Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV, SR 832.30). Ziel des Gesetzgebers ist es, dass provisorische Anlagen grundsätzlich das gleiche Sicherheitsniveau erreichen wie dauerhafte Anlagen. Vereinfachte Ausführung Aufgrund der kürzeren Betriebsdauer ist jedoch eine einfachere Ausführung zulässig. Für provisorische Anlagen ist die Betriebsdauer auf die unbedingt notwendige Zeit zu beschränken. Diese variiert in der Praxis zwischen einigen Stunden

bei Versuchsanlagen und mehreren Jahren bei Grossbaustellen wie Tunnels. Versorgung Je nach Art, Leistungsbedarf und Lage der Baustelle wird ein anderer Versorgungstyp benötigt. Auf Grossbaustellen kommen bei der Stromversorgung Hochspannungszuleitungen und eigene Transformatorenstationen zum Einsatz. Kleinere Baustellen in besiedelten Gebieten werden hingegen direkt aus dem Niederspannungsnetz der örtlichen Netzbetreiberin gespiesen. Bei abgelegenen Baustellen wiederum ist allenfalls eine Hochspannungseinspeisung notwendig. Baustellen mit geringerem Leistungsbedarf in abgelegenen Gebieten werden oft mit Notstromgruppen versorgt. Umgebungsbedingungen Auf Baustellen dürfen nur elektrische Betriebsmittel verwendet werden, die dem rauen Betrieb auf der Baustelle standhalten können (Bild 1). Sie müssen folgenden speziellen Einsatzbedingungen standhalten können: • Vibrationen, Schwingungen, Schlägen • Wasser, Feuchtigkeit • Staub, Schmutz • korrosiven Gasen und Flüssigkeiten

Textquelle: «Provisorische Anlagen» in: Bryner, Peter / Schmucki, Josef. Sicherheit in elektrischen Anlagen. 3. Auflage. Fehraltorf 2012. S. 159–161. Der Text wurde ergänzt mit Bestimmungen der NIN 2010 sowie Inhalten, die aus den SEV-Info-Blättern stammen.

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Baustromverteiler Baustromverteiler sind nach der gleichnamigen Norm EN 61439-4 anzufertigen. Die Einspeisung zu einem Baustromverteiler hat getrennt oder ge-

Baustromverteiler müssen rauen äusseren Bedingungen standhalten können.

schaltet mittels Betriebsmittel zu erfolgen. In der AUS-Stellung muss eine Sicherung z. B. durch Abschliessen erfolgen können. Steckdosenverteiler mit einem Bemessungsstrom 63 A sind von dieser Vorschrift ausgenommen. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Sämtliche Steckdosen 32 A in temporären Anlagen müssen wie solche in permanenten Anlagen mittels Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) IDn 30 mA geschützt werden. Je nach Anwendung sind auch für folgende Stromkreise RCD erforderlich (Bild 2): • Licht (NIN 7.40) • ortsveränderliche Betriebsmittel, die über flexible Leitungen mit einer Strombelastbarkeit 32 A angeschlossen sind (NIN 7.40) • alle Endstromkreise 32 A, ausser für Notbeleuchtungen (NIN 7.11) • in der Hand gehaltene elektrische Betriebsmittel mit einem Bemessungsstrom 32 A (NIN 7.04) Bei temporären Anlagen in Bereichen mit erhöhtem Publikumsverkehr (Jahr-


LAPVorbereitungskurs

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fung zwar relativ teuer ist, dafür lassen sie sich mehrmals verwenden. Für alle ortsveränderlichen Leitungen, insbesondere für alle Steckverbindungen, müssen flexible Kabel zum Einsatz gelangen. Bei ortsfesten Verbindungen zwischen Punkten, Je nach Anlage gelten bei der Anwendung der Fehlerwelche während strom-Schutzeinrichtung zusätzliche Bestimmungen. der Bauzeit nicht verschoben wermarkt, Zirkus, Ausstellung, Show, Stän- den, sollen die Leitungen wie in permade usw.) müssen für den Fehlerschutz nenten Anlagen verlegt werden: Beispiele für eine ortsfeste Verlegung die Zuleitungen mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung I n 300 mA auf Baustellen, wo keine mechanischen Beschädigungen zu erwarten sind: geschützt werden (NIN 7.11/7.40). Ausgenommen sind Stromkreise, in • Kabel am Boden verlegt mit Schutzwelchen durch das Abschalten mittels abdeckung eines RCD eine grössere Gefährdung • Kabel am Boden verlegt ohne entsteht als durch eine nicht unterbroSchutzabdeckung, jedoch entlang chene Stromzufuhr. Aufgrund einer enteines Zaunes, einer Mauer, einer sprechenden Gefahrenabwägung kann Bauabschrankung z. B. bei einer Signalisation oder Be- • Kabel (evtl. mit Tragseil) aufgehängt leuchtung von Abschrankungen auf und auf festen Stützen befestigt einen RCD verzichtet werden. Stattdessen müssen jedoch andere geeignete Kontrolle Massnahmen wie die Schutztrennung Installationen auf Baustellen müssen oder die Verwendung von Betriebsmit- ständig auf sichtbare Schäden und auf teln der Schutzklasse II angewendet die Funktion der Schutzeinrichtungen werden. geprüft werden. Vorgeschrieben ist ebenfalls eine jährliche Sicherheitsprüfung durch ein unabhängiges KontrollSteckvorrichtungen Um eine freizügige Verwendung von organ. ■ Steckdosen zu ermöglichen, sind nur Steckvorrichtungen mit getrennten Schutz- und Neutralleitern zu verwenden. Drehstromsteckdosen dürfen dementsprechend nur mit 5-poligen Steck3 vorrichtungen eingesetzt werden. Als freizügig verwendbar gelten «Haushaltssteckdosen» gemäss nationalen Normen sowie die Industriesteckdosen nach EN 60309 (CEE-Steckdosen) mit «6-h»-Schutzleiterposition. Der richtige Drehsinn ist dabei zwingend zu überprüfen, damit es nicht zu gefährlichen Manipulationen durch Laien kommt. Leitungen Für provisorische Anlagen sind Kabel zu verwenden, die für eine hohe mechanische Belastung und für die dauerhafte Verwendung im Freien geeignet und entsprechend verlegt sind. Dafür eignen sich Polyurethan-Kabel, deren Anschaf-

NIN NiederspannungsInstallationsnorm Wir unterstützen Lernende auf ihrem Weg zum Fachmann, denn die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Installationen ist uns ein wichtiges Anliegen. Um die Fachkompetenz und die Selbstsicherheit zu erhöhen, bietet Electrosuisse Vorbereitungskurse für die Lehrabschlussprüfung (LAP) im Bereich der Niederspannungs-Installationsnorm (NIN) an. Inhalt N Kernthemen aus den Verordnungen besprechen N Normwissen vertiefen N Beantworten von Fragen N Tipps und Tricks

Am 16. März 2013 führen wir einen Vormittags-Kurs in Fehraltorf durch. Jetzt anmelden unter weiterbildung@electrosuisse.ch oder www.electrosuisse.ch/weiterbildung

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Steckdosenverteiler müssen freizügig verwendbare Steckdosen aufweisen.

Tel. 044 956 12 71 Fax 044 956 12 49 weiterbildung@electrosuisse.ch


Aus- und Weiterbildung

Seminare bei Distrelec Energieförderung (Infoveranstaltung) Energieeffizienz beschäftigt uns täglich, die Folgen unseres hohen Verbrauchs sind uns klar, doch wie können wir noch besser verstehen, wo wir sparen können? Referent ist Markus Treichler von Fluke Switzerland GmbH. Der Kurs bei Maagtechnic Dübendorf ist kostenlos, inklusive Verpflegung. Datum: 7. Februar 2013, 9.00–12.00 Uhr. Thermografie, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten (Infoveranstaltung) Überlegen Sie sich den Kauf einer Wärmebildkamera? Dann besuchen Sie unsere Thermografie-Infoveranstaltung! Referent ist Markus Treichler, Fluke Switzerland GmbH. Der Kurs bei Maagtechnic Dübendorf ist kostenlos, inklusive Verpflegung. Datum: 7. Februar 2013, 13.00–17.00 Uhr. Klebeschulung Für Personen, die sich für die industrielle Klebetechnik interessieren. Wollen Sie wissen, was zu tun ist, damit Ihre Verklebung hält, was sie verspricht? Referent ist Peter Rütimann, 3M (Schweiz) AG. Der Kurs bei Maagtechnic in Dübendorf kostet CHF 250.–, inkl. Dokumentation und Mittagessen. Datum: 12. März 2013, 9.00–16.00 Uhr. Pneumatik (Grundlagen) Für Einsteiger oder Berufsleute, welche öfters mit Pneuma-

Ihre Sicherheit:

tik-Komponenten zu tun haben. Ideal für Service- und Montagepersonal, Konstrukteure, Techniker und Ingenieure. Referent ist Ronny Balmer, SMC Pneumatik AG. Der Kurs bei Maagtechnic in Dübendorf kostet CHF 290.–, inkl. Dokumentation und Mittagessen. Datum: 20. März 2013, 8.30– 17.00 Uhr. Handlöten – Bauteile (IPC 610E): Zuverlässige Lötverbindungen an Bauteilen mit unterschiedlichen Anschlüssen und Abständen (J-Lead, Gull-Wing, Chip und Melf) in Grundlagen und Praxis. Referent ist Wolfgang Schurig von Weller Tools. Der Kurs bei Maagtechnic in Dübendorf kostet CHF 450.–, inklusive Dokumentation, Verpflegung und Mittagessen. Datum: 13. März 2013, 9.00–16.30 Uhr. Handlöten – Kabelkonfektionierung (IPC 610E) Zuverlässige Lötverbindungen an Steckern, Lötfahnen, Lötflächen und Lötstützpunkten in Grundlage und Praxis. Referent ist Wolfgang Schurig, Weller Tools. Der Kurs bei Maagtechnic in Dübendorf kostet CHF 450.–, inkl. Dokumentation und Mittagessen. Datum: 14. März 2013, 9.00–16.30 Uhr. Kontakt und Infos: Distrelec, Nänikon, Tel. 044 944 99 11 www.distrelec.ch (Info Center, Seminare)

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Aus- und Weiterbildung

Fachwissen und Installations-Know-how für das Marketing nutzen (Teil 1)

Autokauf und Elektroinstallationen Im Tagesgeschäft einer Elektroinstallationsfirma gibt es viele Situationen für aktive Kundenwerbung und Kundenbindung. Dies kann ganz einfach parallel zum Tagesgeschäft über die Person vor Ort beim Kunden geschehen. Ohne Aufwand lassen sich Zusatzgeschäfte generieren. Andere Branchen liefern da wertvolle Ideen. Marcel Schöb

Autoausstellung Wer war nicht schon in einem Showroom einer Autogarage? Auf Schildern stehen bei sämtlichen Autos die technischen Daten: PS, Soundanlage, Klimaanlage, Navigationssystem usw. Und das alles zum Preis von 53 500.– Franken. Klein liest man auch noch CHF 23 000.– für das Basismodell. Der Autoverkäufer mit seinem Showroom macht uns also Appetit auf ein Auto, das wir uns eigentlich nicht leisten können … und doch reizend wäre. Die Erfahrung zeigt, dass sich der Käufer in den meisten Fällen für eine Zwischenlösung entscheidet.

kaum Showrooms als wichtige Verkaufsunterstützung. Zwei Firmen, die erfolgreich mit ihren Showrooms arbeiten, sind Innoxel und Spline. Sie überzeugen Endkunden von ihren Gebäudeautomationssystemen. Wenn also der Elektroinstallateur seine Kunden zu Innoxel oder Spline schickt, passiert das gleiche wie beim Auto- oder SanitärShowroom. Der Kunde ist garantiert erstaunt, dass es nicht nur farbige Taster gibt, sondern eben viel mehr. Er bekommt durch ein Raumautomationssystem mehr Komfort und auch mehr Sicherheit – letzteres ist ein äusserst gutes Verkaufsargument. Er beschafft sich vermutlich nicht die Maximalversion mit wetterabhängiger Storensteuerung, Videotürsprechanlage,

Sanitärausstellung Der eine oder andere Leser hat sicher ein Eigenheim gebaut. Da gilt es auch, Badewanne, Lavabo, Duscharmatur und anderes auszulesen. Eine solche Ausstellung lässt vor allem die Augen der Bauherrin leuchten. Natürlich entsprechen die Luxusversionen gleich am Eingang des Showrooms selten den Budgetvorstellungen der Besucher. Die einfachen und günstigen Modelle befinden sich hinten in der Ausstellung. Auch hier wird es so sein, dass die Bauherren in aller Regel mit grösseren Einkäufen als geplant den Showroom verlassen.

Und bei Elektroinstallationen? Wenige Elektroinstallateure unternehmen Anläufe, mehr zu verkaufen als «die klassischen Schalter». Sie kennen

Showroom Autoverkauf.

Multimedia und Gebäudeautomation. Quelle: Showroom Innoxel

Multiroom-Soundanlage und Heimkino. Dass der Kunde aber ganz auf ein Raumautomationssystem verzichtet, ist recht unwahrscheinlich. Denn im Gegensatz zum Autokauf und auch zum Badezimmer, kann ein Raumautomationssystem wachsen, wenn nur die Basisinstallation vorhanden ist. Der Elektroinstallateur hat auch den grossen Vorteil, dass er sich im Bauablauf in einer frühen Phase bereits mit dem Bauherrn zusammensetzt. In dieser Phase hat der Bauherr noch eher die Möglichkeit zu einer kleinen Budgetanpassung zugunsten des Elektroinstallateurs. In einer späteren Phase ist das oft kaum noch möglich. Es ist deshalb erstaunlich, dass Elektroinstallateure diese Chancen kaum wahrnehmen. Selbst wenn Kunden von sich aus nach «mehr Komfort und Sicherheit» fragen, warnen sie sogar mit dem Argument, das sei aber «wahnsinnig» teuer. Dabei nehmen z. B. die Firmen Innoxel und Spline die Arbeit dem Elektroinstallateur ab und beraten die Kunden gratis. Der Elektroinstallateur muss nur noch die Ware entgegennehmen, seine Marge draufschlagen und kann erst noch eine interessantere Anlage installieren. ■

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Aus- und Weiterbildung

Risiken im Umgang mit Elektrizität

Stopp sagen, wenn Gefahr droht! Elektrounfälle haben oft gravierende Folgen. Das Risiko, dabei das Leben zu verlieren, ist 50-mal höher als bei anderen Unfällen. Betroffen sind vor allem Elektrofachleute. Die Suva hat deshalb zusammen mit Electrosuisse, dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat und der Elektrizitätsbranche eine Präventionskampagne für diese Berufsgruppe lanciert. In der Schweiz erleiden jährlich 430 Elektrofachleute einen Unfall im Zusammenhang mit elektrischem Strom. Zwei bis drei von ihnen verlieren dabei ihr Leben, gegen 50 erleiden schwerste Verletzungen. Wie kommt es zu diesen Unfällen? Norbert Federspiel, Projektlei-

ter bei der Electrosuisse, erklärt dazu: «Unfallursache Nummer eins ist das Missachten der fünf Sicherheitsregeln für spannungsfreies Arbeiten.» Warum die Regeln missachtet werden, lässt sich weniger eindeutig sagen: Im Vordergrund stehen für Federspiel der Zeit-

druck, unklare Aufträge und die Tatsache, dass Elektrofachleute immer wieder die Risiken unterschätzen. Elektrizität ist unsichtbar und geruchlos. Der Mensch kann die Gefahren der Elektrizität mit seinen Sinnen nicht wahrnehmen. Personen, die im Umfeld elektrischer Anlagen arbeiten, müssen deshalb immer wieder für die Gefahren der Elektrizität sensibilisiert werden. Die Sicherheitsregeln an den Arbeitsplätzen durchzusetzen, ist letztlich Aufgabe der Vorgesetzten. Im Zentrum der Kampagne von Suva und Electrosuisse «Sichere Elektrizität» steht die Botschaft: • Sagen Sie Stopp, wenn am Arbeitsplatz Gefahr für Leben und Gesundheit droht. Arbeiten Sie erst weiter, wenn die Gefahr behoben ist.

5 + 5 lebenswichtige Regeln 5 bekannte Regeln

5 neue Regeln

Freischalten Sichern

Für klare Aufträge sorgen Geeignetes Personal einsetzen Sichere Arbeitsmittel verwenden Schutzausrüstung tragen Nur geprüfte Anlagen in Betrieb nehmen

Prüfen Erden/Kurzschliessen Schützen

Vorgesetzte sind besonders gefordert.

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Diese zentrale Botschaft wird konkretisiert durch «5 + 5 lebenswichtige Regeln im Umgang mit Elektrizität» (siehe Kasten). Diese richten sich speziell an Elektrofachleute und ihre Vorgesetzten. Projektleiter Norbert Federspiel erklärt: «Ziel ist, dass alle Elektrofachleute die 5 + 5 lebenswichtigen Regeln kennen und sie bei der Arbeit umsetzen. Wenn sie einen Arbeitsauftrag erhalten, sollten sie im Kopf kurz durchchecken, ob sie bei der Ausführung des Auftrages die 5 + 5 lebenswichtigen Regeln einhalten können. Wenn nicht, müssen sie


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Informationen

Telematik & Multimedia

• Faltprospekt für Elektrofachleute (Suva-Bestellnummer 84042.d) • Instruktionshilfe (Suva-Bestellnummer 88814.d) • PowerPoint-Präsentation (www.suva.ch/elektrizitaet) • Tafel «Erste Hilfe» (www.electrosuisse.ch) • Richtlinie ESTI 407 «Tätigkeiten an elektrischen Anlagen» (www.electrosuisse.ch) • Unfallstatistik (www.esti.admin.ch) Fehlerhafte Handlungen, die zu Elektrounfällen führen.

Stopp sagen. Dieser Check ist auch während des Arbeitens immer wieder vorzunehmen.» Wer ist angesprochen? Die Kampagne wendet sich an rund 100 000 Vollbeschäftigte, die im Umfeld elektrischer Anlagen arbeiten: • Mitarbeitende und Vorgesetzte von Elektrizitäts-, Elektroinstallationsund Elektrokontrollunternehmen • Betriebselektriker • Ausbildner in Schulen und Betrieben Elektrounfälle sind oft auf mangelhafte Planung, Organisation, Ausbildung und Kontrolle zurückzuführen. Die Führungskräfte sind deshalb besonders gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen. Droht Gefahr für Leben und Gesundheit, haben sie die Pflicht, Stopp zu sagen. Die Suva und Electrosuisse stellen den Verantwortlichen in den Betrieben und den Ausbildnern praktische Ein-

satzmittel zur Verfügung: eine Instruktionshilfe, Faltprospekte für die Mitarbeitenden, eine PowerPoint-Präsentation und weitere Einsatzmittel (siehe Kasten). Damit können sie die Mitarbeitenden und Lernenden für die Gefahren der Elektrizität sensibilisieren und die lebenswichtigen Regeln instruieren. Sicherheit ist wichtig für alle und weniger Unfälle bedeutet auch weniger Ausfallstunden und tiefere Unfallkosten. Schwere Unfälle auch im Niederspannungsbereich Das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI hat zusammen mit der Suva unzählige Unfälle analysiert. Dabei hat sich Folgendes gezeigt: • Bei einem Elektrounfall ist das Risiko, das Leben zu verlieren, 50-mal höher als bei anderen Unfallarten. • Elektrounfälle sind häufig auf «fehlerhafte Handlungen» zurückzuführen. Diese sind in Grafik 1 aufge-

schlüsselt. Eine wichtige Rolle spielen auch Ursachen wie Zeitdruck, schlechte Planung, unklare Aufträge und Überforderung. Solche Ursachen sind jedoch schwer in Prozentzahlen zu fassen. • Fast 90 Prozent der Unfälle ereignen sich im Bereich Niederspannung, nur 10 Prozent bei Hochspannung. Projektleiter Norbert Federspiel sagt dazu: «Unfälle im Hochspannungsbereich führen zu schwersten Verbrennungen und als Folge davon meistens zum Tod. Das wissen wir seit Jahren. Ich war aber überrascht, dass sich auch im Niederspannungsbereich immer noch Schwerstunfälle mit Todesfolge ereignen. Sie sind meist auf Herzkammerflimmern zurückzuführen.»

www.suva.ch/elektrizitaet www.electrosuisse.ch www.esti.admin.ch

Höhere Fachschule für Technik Mittelland eröffnet Die HFT Mittelland vereint seit August 2012 an den beiden Standorten Biel und Grenchen drei anerkannte Schulen. Aus der Höheren Fachschule Elektrotechnik BBZ Biel, der Höheren Fachschule für Technik Biel und der Höheren Fachschule für Technik des Kantons Solothurn ist eine Ausbildungsstätte mit einem breiten Angebot entstanden. Vier Bildungsgänge zur diplomierten Technikerin HF bzw. zum

diplomierten Techniker HF stehen zur Auswahl: Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau und Systemtechnik, jeweils mit unterschiedlichen Vertiefungsoptionen, Teilzeit oder Vollzeit, in Biel auch in Französisch. Dazu kommen BBT-anerkannte Nachdiplomstudiengänge. An der HFT Mittelland studieren rund 300 Personen; sie werden von über 90 Dozierenden und Mitarbeiten-

den betreut. Viele Lehrkräfte sind in der Industrie tätig und kennen die Berufspraxis. Durch den Zusammenschluss der drei Schulen und die Kombination ihrer Industriepartner ist ein riesiges Beziehungsnetz entstanden, von dem die Studierenden und Mitarbeitenden ebenso profitieren wie die Partner selbst. www.hftm.ch

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MID-zugelassene Zähler Die neuen kompakten bidirektionalen Wechsel- und Drehstromenergiezähler der Familie UEC von Algodue verfügen über die MID-Zulassung, sie können demnach für die amtliche Energieverrechnung eingesetzt werden. Typisches Anwendungsgebiet ist das Quantifizieren des Energieverbrauchs in der Industrie. Typisch ist die Anwendung für die Photovoltaik, Windparks oder für die selektive Messung des Verbrauchs bei Ausstellungen oder öffentlichen Veranstaltungen, Einkaufshäuser und Verwaltungsgebäuden. Das Produktsortiment besteht aus dreiphasigen 80-A-

Zählern (3- oder 4-Leiter) sowie einphasigen 32-A-Zählern in DIN-Ausführung, sowie als Zähler mit externen Stromwandlern. Zusätzlich zur Energie können die Zähler Strom, Spannung, Frequenz, Leistungsfaktor, Wirkleistung, Scheinleistung und Blindleistung messen. Die Daten werden kontaktlos über die Infrarotschnittstelle an das Kommunikationsmodul übermittelt. MESATEC technische Produkte AG 6300 Zug Tel. 041 740 58 33 www.mesatec.ch

Leuchten und Leuchtmittel von EM

Elektro-Material AG präsentiert den neu überarbeiteten, umfassenden Katalog für Leuchten und Leuchtmittel 2013/14. Der Katalog enthält ein repräsentatives Sortiment mit den aktuellsten und trendigsten Produkten der führenden Marken für jeden Beleuchtungsbedarf. Neben Einbau-, Aussen- und Notleuchten sowie vielseitig einsetzbaren Leuchtmitteln finden sich viele weitere interessante Angebote. Besondere Highlights und Neuerungen des Katalogs sind die innovativen und energieeffizienten LED-Produkte, neue sortimentsergänzende Lieferanten

sowie das durchdachte, praktische Design mit Symbolen. Dank der gezielten Erweiterung unseres Leuchten-Sortiments erhalten EM-Kunden bei Elektro-Material AG auch in Zukunft die richtigen Produkte des täglichen Bedarfs. Das Angebot umfasst sehr viele neue Qualitätsprodukte sowie bereits bewährte Artikel von bekannten Marken.

Elektro-Material AG 8005 Zürich Tel. 044 278 11 11 info@elektro-material.ch www.elektro-material.ch

Conrad-Hauptkatalog 2012/13 Typ 23 / 25 mit Push-in-Anschluss

Die Walther-Werke haben die neuen 16-A-Mini-Kombinationen mit Typ 23 (E-No 728 602 147) und Typ 25 (E-No 728 602 247) mit einem Push-in-Anschluss (schraubenlos) konzipiert. Dieser garantiert eine einfache Handhabung und kurze Anschlusszeit, da starre Drähte direkt ohne Werkzeug in den Anschluss gesteckt werden können. Besonders in Industrieanwendungen und Werkstätten fallen häufig Gase und schädliche Atmosphären an. Alle Metallteile des Anschlusses werden deshalb aus korrosionsresistenten Materialien und alle stromführenden Kontakte aus hoch-

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wertigen Messinglegierungen gefertigt. Vorteilhaft gestaltet sich zudem die geringe Erwärmung innerhalb der Kombinationen infolge der guten elektrischen Leitfähigkeit. Der Leitungsanschluss der 16-A-MiniKombinationen erfolgt bei starren Drähten (massive Leiter) von 1,5 bis 4 mm² Querschnitt. Es ist auch eine einfache Durchgangsverdrahtung möglich.

Demelectric AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 44 00 info@demelectric.ch www.demelectric.ch

Unter dem Motto «Technik ist …» finden Technik-Fans im neuen Conrad-Hauptkatalog mehr als 50 000 Produkte auf über 1400 Seiten. Ob Kommunikation, Haustechnik oder Hobby – hier gibt es sowohl für «normale» Technikanwender als auch für Profis oder Bastler die passende Lösung. Kundenbewertungen helfen bei vielen Produkten bei der Kaufentscheidung. Das Conrad-Produktangebot aus dem neuen Katalog, ist sowohl in den Filialen in Dietlikon und Emmenbrücke als auch im Internet unter conrad.ch erhältlich. Hier kann man Kundenbewertungen einsehen, Verfügbarkeit der Produkte prüfen, oder sich in unserem Download-Service Daten, Fakten und Anleitungen herunterladen. Die bekannten Conrad Services wie z. B. Conrad Eilservice, 48-Monate-Langzeitgarantie oder Technische

Beratungs-Hotline sind auf allen Kanälen Standard. Lassen Sie sich vom neuen Conrad-Hauptkatalog inspirieren. Er umfasst eine umfangreiche Produktvielfalt, die nicht nur Elektronik- und TechnikFreunde begeistern wird.

CONRAD Electronic AG 8832 Wollerau Tel. 0848 801 280 sales@conrad.ch www.conrad.ch


Kürzlich wurde die neue LED-Beleuchtung in der Produktionshalle der Maschinenbau Dahme GmbH eingeweiht. Die 40 Hallenleuchten spenden ein auffallend helles und natürliches Licht und fördern damit Sicherheit und Wohlgefühl am Arbeitsplatz. Während jede der zwanzig 150-W-LED-Leuchten über 10 000 Lumen liefert, sind es bei den 80-W-Leuchten je 5000 Lumen. Gesamthaft sorgen also über 300 000 Lumen (ca. 500 Stück 60-WGlühlampen) für eine gute Atmosphäre. Die grosszügige

Ausleuchtung wurde ganz bewusst durch den Lieferanten M. Züblin AG eingeplant. Als Spezialist für LEDLeuchten sorgt Züblin nicht nur für die idealen Beleuchtungen, sondern auch für deren Effizienz. Dazu werden die Leuchten mit Präsenz- und Bewegungsmeldern kombiniert. Hervorragend ist z. B. der Swiss Garde 360 Premium, welcher mit seinem Hochleistungsrelais jede LEDLeuchte zu schalten vermag.

M. Züblin AG 8304 Wallisellen Tel. 044 878 22 22 zublin@zublin.ch www.zublin.ch

PROFIBUS nach RS-232/485 Gateway

Der I-7550 PROFIBUS nach RS-232/485 Konverter von Spectra erlaubt den Zugriff auf ein Gerät mit serieller Schnittstelle nach RS-232, RS-422 oder RS-485 über PROFIBUS. So kann z. B. eine Waage mit RS-232 Schnittstelle als PROFIBUS Slave Device an eine Siemens SPS der S5- oder S7Familie angeschlossen werden. Der Wandler stellt im PROFIBUS-Verbund ein «Slave» Device dar und unterstützt auf der seriellen Seite Übertragungs-

raten bis 115,2 kbps. Ein einzelnes zu übertragendes Datenpaket darf bis zu 128 Bytes lang sein. Die Übertragungsrate auf der RS-232/422/485 Seite wird automatisch erkannt und eingestellt. Der PROFIBUS ist von der seriellen Schnittstelle bis 3000 V galvanisch getrennt. Drei LED zeigen Stromversorgung, Datenaktivität und Fehler in der Datenübertragung an. Das Modul ist einfach auf DIN-Schiene oder Wand montierbar und benötigt eine ungeregelte Versorgungsspannung zwischen 12 … 30 VDC.

Spectra (Schweiz) AG 8132 Egg ZH Tel. 043 277 10 57 info@spectra.ch www.spectra.ch

Kompakter Schutz

Der Kompaktableiter DEHNbox ist das ideale Schutzgerät für das informationstechnische Übertragungssystem. Durch die eingesetzte actiVsense-Technologie ist ein Einsatz für Nennspannungen im Bereich zwischen 0 und 180 V möglich. Die DEHNbox erkennt automatisch die anliegende Spannung und passt den Schutzpegel optimal darauf an. Dadurch ist der Ableiter geeignet für Anwendun-

gen, in denen wechselnde oder langsam schwankende Signalpegel (? 400 Hz) zu erwarten sind. Überspannungen werden auf ungefährliche Werte begrenzt, ohne dabei das Datensignal zu beeinflussen. Die DEHNbox ist in zwei Ausführungen erhältlich. In der vierpoligen Variante bietet sie den Schutz von zwei getrennten symmetrischen Schnittstellen und passt den Schutzpegel für jeden Signalkreis optimal an. Der kompakte Ableiter ist durch sein praktisches Aufputzgehäuse (IP65) jederzeit einfach nachrüstbar. elvatec ag 8852 Altendorf Tel. 055 4510646 info@elvatec.ch www.dehn.ch

Zukunft im Schaltschrank ist rund

Das LSC AirSTREAM Schaltschrankverdrahtungssystem von Lütze bricht neu mit vielen Konventionen in der Schaltschranktechnik. Herausgekommen ist ein geradezu revolutionäres System, das komplett neue konstruktive Wege geht und in punkto Stabilität und Modularität neue Massstäbe setzt. Im Mittelpunkt des LSC Airstream steht die neue «Steg-Philosophie» von Lütze: Die Stege sind rund. Dies bietet ganz erhebliche Praxisvorteile: Höhere Endfestigkeit, geringeres Eigengewicht und angesichts der Rundung können selbst grosse überstehende Bauteile problemlos auf der 7,5-mm-DIN-Hutschie-

ne aufgerastet werden. Ein Novum ist gleichermassen der Schraubenkanal und die CoreStruktur (Kernstruktur). Mit der Core-Struktur bietet Lütze ein bis dato unerreichtes Mass an Systemstabilität und Verwindungssteifigkeit. Selbst extrem schwere Bauteile lassen einfach und flexibel ohne Zubehör befestigen. Im integrierten Schraubenkanal «verschwinden» alle störenden Schraubenköpfe.

Lütze AG 8854 Siebnen Tel. 055 450 23 23 info@luetze.ch www.luetze.ch

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Effizientes LED-Licht von Züblin!


Veranstaltungen

Innovative Lösungen und neue Geschäftsfelder für Energieversorger

Die Energiewende ist beschlossen und die Strommarktliberalisierung nimmt Fahrt auf. Für die Schweizer Versorgungsunternehmen stehen daher die Themen Smart Grid, Energiespeicher, Energieeffizienz und Investitionen in neue erneuerbare Energien ganz oben auf der Agenda. Es gilt, trotz teils feh-

lender Rahmenbedingungen, nicht den Anschluss an das europäische Ausland zu verlieren und neue Geschäftsmodelle aufzubauen. Einen umfassenden und profunden Überblick zur Situation und zu den Trends im Energiesektor vermittelt die von der Vereon AG veranstaltete 3. Jahrestagung «Innovations-

forum Energie», die am 14./15. März 2013 in Zürich stattfindet. Als unabhängige Plattform für Entscheider aus Versorgungsunternehmen, Industrie und Politik steht die Veranstaltung ganz im Zeichen der strategischen und technischen Herausforderungen im Energiesektor. Ausgewiesene Experten werden in Diskussionen und Vorträgen nicht nur die Rahmenbedingungen in der Schweiz vorstellen, sondern darüber hinaus Fakten, Hintergründe und brandaktuelle Projekte in den Bereichen Smart Grids, neue Speichertechnologien, Energieeffizienz und dezentrale Erzeugung vermitteln. Ausserdem gibt es erstmalig am zweiten Tag des Anlasses eine parallele Vortragsreihe speziell für kleine und mittelgrosse Versorger. Hierbei wird der Schwerpunkt auf den Themen Kooperationen, Vorteile im Querverbund und neue Beschaffungsmöglichkeiten liegen. www.innovationsforum-energie.ch

Zertifikatslehrgang Energieeffizienz Für denselben Nutzen weniger Kilowattstunden: so einfach lässt sich Energieeffizienz umschreiben. Doch in der praktischen Umsetzung erweisen sich Effizienzsteigerungen alles andere als trivial. Deshalb sind Verbesserungen in der Energienutzung anforderungsreich – und im Hinblick auf die Energiewende sehr dringend. Bekanntlich ist das Potenzial dafür immens, wie Studien und Erfahrungen im Alltag zeigen. Im Vordergrund des Zertifikatslehrgangs «CAS Energieeffizienz» stehen Technologien zur Effizienzsteigerung in Lüftungs- und

Klimaanlagen, in gewerblichen und industriellen Prozessen, insbesondere in Antrieben, in Beleuchtungsanlagen und im Gerätepark. Weil Effizienzmassnahmen in der Regel in bestehende Strukturen integriert werden müssen, erfordert der Einsatz von Technologien viel Know-how im jeweiligen Anwendungsbereich. Dies gilt für Gebäude gleichermassen wie für Prozesse. Das CAS Energieeffizienz vermittelt deshalb neben bevorzugten Technologien notwendiges Wissen über geeignete Einsatzgebiete. Diese Infos fügen sich nahtlos an jene

zur Realisierung von Effizienzprogrammen in Betrieben und Gemeinden an. Der Zertifikatslehrgang umfasst eine viertägige Einstiegswoche sowie zwölf Unterrichtstage, jeweils dienstags, insgesamt also 16 Tage. Das CAS Energieeffizienz ermöglicht in Verbindung mit anderen Lehrgängen das FHNW-Diplom «DAS Energieexpertin Bau» oder den FHNW-Mastertitel «MAS Nachhaltiges Bauen (EN Bau)». Der Lehrgang beginnt Ende Februar 2013. www.fhnw.ch/wbbau

25 Jahre Ingenieur-Nachwuchsförderung IngCH Engineers Shape our Future, ein Verband, der von mittleren und grossen Unternehmen finanziert wird, setzt sich seit 25 Jahren dafür ein, junge Menschen für eine Ingenieurausbildung zu interessieren. Seit der Mensch das Leben auf unserem Planeten aktiv gestaltet, tut er dies mithilfe der Technik. Ingenieurinnen/Ingenieure leisten bei der Technikgestaltung einen wesentlichen Beitrag. Leider hat die Schweiz – wie viele andere europäische Länder – mit einem Ingenieurmangel zu kämpfen. IngCH macht das Ingenieurwesen bei jungen

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Menschen bekannt und unterstützt Schüler/-innen in der Berufs- und Studienwahlphase. In Projekten, die direkt Lehrpersonen und ihre Schülerinnen und Schüler ansprechen, wird informiert und diskutiert. In über 350 Technik- und Informatikwochen sind bisher rund 15 000 Schülerinnen und Schüler in die Technik und das Ingenieurwesen eingetaucht und konnten die vielen Facetten dieser Welt kennenlernen. Regelmässige Evaluationen haben ergeben, dass das Projekt die Studienwahl bei vielen Teilnehmenden positiv unterstützt. Weitere

Projekte wie «Meitli-Techniktage» oder «Achtung Technik Los» helfen auf Sekundarstufe 1 bei der Berufswahl und rücken technische Lehrberufe in den Mittelpunkt. Über 5000 Schülerinnen und Schüler haben bisher an diesen beiden Aktivitäten teilgenommen und in Workshops, bei Experimenten oder im Gespräch mit Lernenden diese Berufe im Detail kennengelernt. Weitere Informationen zu aktuellen Veranstaltungen sind auf der nachstehendeWebsite aufgeführt. www.ingch.ch


«Gebäudetechnik – Die Energiewende als Chance», so das Thema des 8. Haustech-Planertages, der am 26. Februar 2013 im Kongresshaus in Zürich stattfindet. Wiederum wird eine grosse Anzahl Besucher erwartet. «In den letzten drei Jahren waren über 450 Teilnehmende anwesend», sagt Monika Schläppi, die den Anlass als Chefredaktorin des Fachmagazines «Haustech» verantwortet. Der Idee der ersten Stunde sind die Organisatoren bis heute treu geblieben. «Für die hierzulande verantwortlichen Planer, Ingenieure, Architekten und Bauherren soll der Anlass einen Blick in die Zukunft der Gebäudetechnologien geben, über neue Entwicklungen informieren und als Plattform für den gegenseitigen Erfahrungs- und Gedankenaustausch dienen», erklärt Schläppi.

Mit der neuen Energiestrategie 2050 strebt der Bundesrat einen energiepolitischen Paradigmenwechsel an, der unter anderem vorsieht, die bestehenden Kernkraftwerke am Ende ihrer Betriebsdauer stillzulegen und nicht zu ersetzen. Für die Energieversorgung müssen deshalb neue Wege eingeschlagen werden. Eine der Massnahmen ist die Senkung des Energieverbrauchs. Pro Person und Jahr soll dieser bis im Jahr 2035 um 35 % des Standes vom Jahr 2000 reduziert werden. Ein ambitiöses Ziel auch für die Gebäudetechniker, welche durch die Einhaltung von strengeren Standards für Neu- und Altbauten dafür sorgen müssen, die Effizienzsteigerung voranzubringen. Die Gebäudetechnikbranche steht daher vor grossen Herausforderungen. Wie diese

Veranstaltungen

Schweizer Haustech-Planertag 2013

bewältigt werden können, erläutern renommierte Experten aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Lehre in ihren Referaten am Haustech-Planertag. www.haustech-planertag.ch

Branchentreffpunkt der Elektro- und Gebäudetechnologiebranche Die ineltec findet vom 10. bis 13. September 2013 in der Messe Basel statt, diesmal bereits im modernisierten Messezentrum in der Halle 1. Das Veranstaltungskonzept setzt auf einen Mix aus Ausstellung, Forum und Networking. Zehn Monate vor der ineltec sind schon 60 Prozent der Ausstellungsfläche der Vormesse zugesagt. In der heutigen Zeit ist die Energieeffizienz innerhalb der Elektro- und der Gebäudetechnologiebranche von zentraler wirtschaftlicher und ökologischer Bedeutung. Die rasanten Entwicklungen von neuen intelligenten Technologien rund um das Gebäude und die Infrastruktur müssen sichtbar gemacht werden. Die ineltec ist die ideale Plattform und stellt konkrete Lösungen und Innovationen in den Mittelpunkt.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, stehen aktuelle Branchenthemen im Fokus der ineltec 2013. Als roter Faden sind die Themen Energieeffizienz, Gebäudeautomation, Smart Grid und Netzwerktechnik auszumachen. Denn jeder Aussteller ist in seinem Fachbereich mit einem dieser Themen tangiert und hat entsprechende Produkte, Dienstleistungen oder Lösungen. Die detaillierte Gestaltung der Fokusthemen wird zusammen mit dem Messebeirat und den Branchenverbänden vorgenommen. Rechtzeitig zur ineltec wird das Messegelände in Basel markant erweitert. Durch die Erweiterung der Halle 1 steht eine verbesserte Infrastruktur zur Verfügung auf der alle Fachbereiche strukturiert auf einer Ausstellungsebene

platziert werden können. Der Besucher findet somit alle Anbieter und Hersteller gebündelt nach Angebotsschwerpunkten und kann sich gezielt über die neusten Produkte, Dienstleistungen und Lösungsansätze informieren. www.ineltec.ch

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Die Technologiemesse für Gebäude und Infrastruktur

10.–13. September 2013 Messe Basel www.ineltec.ch

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Veranstaltungen

Veranstaltungen und Weiterbildung Schweizer Haustech-Planertag Die Energiewende als Chance • 26. 2. 2013, Kongresshaus Zürich www.haustech-planertag.ch Minergie Expo • 7.–10. 3. 2013, Messe Luzern www.minergie-expo.ch Nationale Photovoltaik-Tagung • 11./12. 3. 2013, Congress Center Basel www.swissolar.ch X.DAYS 2013 Informations- und Kommunikationstechnologien • 13./14. 3. 2013, Interlaken www.xdays.ch Cleantec City • 19.–21. 3. 2013, BERNEXPO, Bern www.cleanteccity.ch eltefa • 20.–22. 3. 2013, Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik www.messe-stuttgart.de asut-Seminar • 20. 6. 2013, Kursaal Bern • 19. 6. 2014, Kursaal Bern www.asut.ch Bauen & Modernisieren • 5.–8. 9. 2013, Messe Zürich www.bauen-modernisieren.ch Bau- und Energie-Messe • 21.–24. 11. 2013, BERNEXPO, Bern www.bauenergiemesse.ch Electro-Tec 2014 • 14./15. 5. 2014, BERNEXPO, Bern www.electro-tec.ch Powertage 2014 • 3.–5. 6. 2014, Messe Zürich www.powertage.ch Security Essen • 23.–26. 9. 2014 Essen www.security-essen.de TeleNetfair • 21.–23. 10. 2014, Messe Luzern www.telenetfair.ch

Distrelec • 7. 2. 2013, Energieförderungsinfo, Dübendorf (9–12 Uhr) • 7. 2. 2013, Thermografie-Info, Dübendorf (13.30–17 Uhr) • 12. 3. 2013, Klebeschulung, Dübendorf (9–16 Uhr) • 13. 3. 2013, Handlöten Bauteile, Dübendorf (9–16.30 Uhr) • 14. 3. 2013, Handlöten Kabelkonfektionierung (9–16.30 Uhr) • 20. 3. 2013, Pneumatikgrundlagen, Dübendorf, 8.30–17 Uhr) www.distrelec.ch (Info Center, Seminare)

68 | Elektrotechnik 1/13

electrosuisse • 6./7./20./21. 2. 2013, Anschlussbewilligung nach Art. 15 NIV – Prüfungsvorbereitung, Fehraltdorf • 6./7./20./21. 2. 2013, Bewilligung für Installationsarbeiten an besonderen Anlagen nach Art. 14 NIV – Prüfungsvorbereitung, Fehraltdorf • 15. 2. 2013, Instandhaltung Geräte, Fehraltdorf • 27. 2. + 6. 3. 2013, Schaltberechtigung – Grundkurs, Winterthur • 27. 2. + 7. 3. 2013, Schaltberechtigung – Grundkurs, Winterthur • 27. 2. 2013, Dimensionierung & Berechnung von elektrischen Anlagen, Fehraltdorf • 28. 2 + 12. 3. 2013, Arbeiten unter Spannung – Grundkurs, Fehraltdorf www.electrosuisse.ch/weiterbildung

Feller AG • 22. 2./12. 4./14. 6./30. 8./25. 10./29. 11., zeptrion – Elektronisches Schaltsystem, Horgen • 27. 2./14. 5./9. 10./27. 11., pirios – Bewegungs- und Präsenzmelder, Horgen • 15. 2./26. 6./6. 11./10. 12., Multimediasysteme, Horgen • 19. 2./12. 3./21. 6./3. 7./19. 9./31. 10./3. 12., Erfolgreich in die KNX-Welt einsteigen, Horgen • 4. 3./25. 4./15. 5./4. 7./20. 9./29. 10./4. 12., KNX-Projekte erfolgreich planen, Horgen • 18. + 19. 3./2. + 3. 5./27. + 28. 6./16. + 17. 9./18. + 19. 11., Erfolgreich Projekte realisieren mit KNX, Horgen • 4. + 5. 2./8. + 9. 4./3. + 4. 6./5. + 6. 9./4. + 5. 11., KNX Advanced, Horgen • 11. + 12. 3./10. + 11. 6./19. + 20. 9./11. + 12. 11., Visualisierung FacilityServer/HomeServer, Horgen ausbildung.feller.ch

Huber + Suhner • 7. 3. 2013, Fiberoptik Grundlagenseminar Theorie, Herisau • 8. 3. 2013, Fiberoptik Grundlagenseminar Praxis, Herisau www.hubersuhner.ch

Meimo AG, Geroldswil • 22. 1., 6./21. 2., 5./20. 3.2013, Produkt- und Beratungsseminar • 15./16./23./24./30./31. 1., 7./12./14./19. 2, 6./7./13./14./21./26. 3. 2013, Funk-Schulung Basic • 15./17./23./29./30. 1., 5./7./13./14./20. 2., 6./12./13./19./21./27. 3. 2013, Funk-Schulung Praktikum • 16./17./24./29./31. 1., 5./12./13./19./20. 2., 7./12./14./19./26./27. 3. 2013, RevoLine-Praktikum www.meimo.ch, info@meimo.ch

Otto Fischer AG • 14. 2. 2013 Workshop Casacom solution, Zürich • 18./19. 2. 2013 Workshop Digitalstrom Basic, Martigny • 15./16. 4. 2013, Workshop Digitalstrom Basic, Lausanne www.ottofischer.ch/events

René Koch AG Moderne Türkommunikation TC:Bus • 8. 2./18. 4./7. 6./19. 9./22. 11. 2013, Wädenswil (9.30-15.30 Uhr)


Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW) • 29. 1. 2013, Infoveranstaltung Projektleiter/-in Sicherheitssysteme, Winterthur • 26. 2. 2013, Infoveranstaltung Gebäudeautomatiker/-in, Winterthur • 6. 3. 2013, LED bewegt die Welt, Winterthur • 11./12. 3. 2013, Solarstrom Basis – Swissolar • 12. 4. 2013–17. 5. 2014, Projektleiter/-in Sicherheitssysteme Fachrichtung Sicherheit • 5. 4. 2013–17. 5. 2014, Projektleiter/-in Sicherheitssysteme Fachrichtung Feuer

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• 28. 5. 2013, Infoveranstaltung HF Kommunikationstechnik und HF Elektrotechnik (18.30–20 Uhr) www.stfw.ch/kursangebote (Höhere Fachschule HF)

Vereon AG • 5./6. 2. 2013, Innovationsmanagement Energiebranche, Olten • 14./15. 3. 2013, Innovationsforum Energie, Zürich www.vereon.ch/ime

VSEI-Seminare • 12. 2./26. 3./12. 6./13. 8. 2013, NPK-Basis (an diversen Orten) • 19. 2./9. 4./26. 6./27. 8. 2013, NPK-Anwendung (an diversen Orten) • 5. 2. 2013, NPK – Was ist neu? (an diversen Orten) • 6. 2. 2013, SIA 118 für Praktiker • 12. 2. 2013 Asbest, Pratteln • 13 .2. 2013, Kennzahlen, Zürich www.vsei.ch

Gebäudeautomation mit Wago • KNX IP-Komponenten, CoDeSys V2.3, BacNet, Gebäudeautomation (diverse Kursdaten auf Anfrage), Domdidier www.wago.com, carole.michlig@wago.com

WERDEN SIE TEIL VON UNSEREM NETZWERK! Network 41 AG ist ein zukunftsorientiertes, sehr erfolgreiches Generalunternehmen im Mobilfunk- und Festnetzbereich mit Hauptsitz in Sursee. Zur Ergänzung unseres Teams sind wir ab sofort oder nach Vereinbarung auf der Suche nach einer/m

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Elektrotechnik 1/13 | 69

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70 | Elektrotechnik 1/13

Zukunftweisendes Studium an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.

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ISSN 1015-3926 64. Jahrgang 2013

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Druckauflage: 7000 Exemplare Auflage: 5288 WEMF 2009 Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50 Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Dietrich Berg Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Elektrotechnik, Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau redaktion@elektrotechnik.ch Chefredaktor Hansörg Wigger, Tel. +41 (0)58 200 56 34 Redaktor Raymond Kleger, Tel. +41 (0)52 765 22 53 Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Rico De Boni, David Keller, Pius Nauer, Hans R. Ris, Marcel Schöb, Erich Schwaninger, Rüdiger Sellin COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leitung Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04

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Mauerhofer & Zuber 34 MCH Messe Schweiz (Basel) AG 67 Mesago Messemanagement GmbH 27 Mesatec technische Produkte AG 64 monolicht GmbH 37 Network 41 AG 69 Osram AG 50 Proflight AG 49 Recom Electronic AG 17, 19 Spectra (Schweiz) AG 65 SUVA 5 Theben HTS AG 2 Trilux AG 35 Verband Schweizer Medien 2 Zumtobel Licht AG 4 Stellenmarkt

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Titelseite Kernkraftwerk Leibstadt

Im Text erwähnte Firmen

Anzeigenleitung André Fluri, Tel. +41 (0)58 200 56 27 Sachbearbeitung Verena Müller, Tel +41 (0) 58 200 56 42 Leitung Lesemarkt/Online Valentin Kälin Aboverwaltung abo@elektrotechnik.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 68 Preise Jahresabo Fr. 119.–, 2-Jahres-Abo Fr. 208.– (inkl. 2,5% MwSt.) Layout/Produktion Toni Zürcher, AZ Fachverlage AG, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG, Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Monatsausgabe ET 2 25. 2. 2013

Anzeigenschluss 31. 1. 2013

Redaktionsschluss 21. 1. 2012

ET 3 25. 3. 2013

Anzeigenschluss 28. 2. 2013

Redaktionsschluss 18. 2. 2013

ABB Schweiz AG 10 Alcatel Lucent Schweiz AG 46

GNI Hochschule Luzern

Alpiq InTec Management AG 10 Bugnard SA 38 CKW 4 CRB 6 Dätwyler Schweiz AG 45 EPFL 10 EKZ Elektrizitätswerke 40 Electrolux AG 40 Electrosuisse SEV 25, 58 Electrosuisse 52, 62 Elektro-Material AG 8 ESTI 62 ETH Zürich 10 ewz 11 Fachhochschule Nordwestschweiz 66 Fluke (Switzerland) GmbH 18, 32 Geschäftsstelle MINERGIE 6 GMC-Instruments Schweiz AG 18

HFT Mittelland AG HTW Chur IngCH Engineers Kieback & Peter AG MCH Messe Schweiz Migros Aare, Ammann monolicht GmbH Otto Fischer AG Panasonic Schweiz Recom Electronic AG Samsung Electronics Siemens AG Siemens Schweiz AG Stadt Zürich Suva Swisscom AG upc cablecom GmbH VSEI VSE WWF Schweiz

6, 40 6, 70 63 40 60 6 67 11 37 45 40 18 51 12 6 32 62 46, 51 46 10 4, 40 40

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Impressum

Impressum


Themenvorschau Vorschau

Konstantlichtregelung: Komfort und tiefe Kosten Es ist ein bedeckter Tag, doch die Leuchten im BĂźro arbeiten mit 100 % Leistung. Oder noch extremer, alles ist eingeschaltet, aber niemand am Arbeitsplatz. Solche Szenarien sollten der Vergangenheit angehĂśren, denn elektrische Energie ist zu wertvoll. Ob Schulzimmer oder BĂźros, sie verfĂźgen meistens Ăźber Tageslicht. Und da lohnt es sich, die Leuchten nicht nur bedarfsgerecht einzuschalten, sondern eine Konstantlichtregelung vorzusehen (Bild 1).

2

1 Energieeffizienz im Haushalt (Teil 2) Haushaltgeräte verbrauchen einen erheblichen Anteil des Stromverbrauchs. Mit effizienten Geräten und einem vernĂźnftigen Einsatz lässt sich im Haushalt viel Strom sparen. Im zweiten Teil der Serie fokussiert ET auf Wasch- und GeschirrspĂźlgeräte, Kaffeemaschinen, Umwälzpumpen, Beleuchtung und Haustechnik (Bild 2, Quelle: Electrolux). Waschmaschinen-Zählerumschaltung Seit Jahrzehnten sind Waschmaschinen-Zählerumschaltungen in den Mehrfamilienhäusern im Einsatz und haben nach wie vor ihre Berechtigung. Die Systemaufgaben haben sich kaum geändert, die Technik allerdings ist nicht stehen geblieben. ET widmet sich dem aktuellen Stand der Technik. Sonnensturm beeinflusst Fernwirknetze Fernwirknetze werden von fast allen Unternehmen der Energieversorgung betrieben. Sie steuern und Ăźberwachen Netze zum Betrieb von vielen technischen Einrichtungen. Allen gemeinsam ist die Notwendigkeit, Ăœberwachungs- und Steuerungsdaten in diesen Netzen sicher transportieren zu mĂźssen. Allerdings werden solche Netze auch durch äussere, manchmal sogar ausserirdische Effekte beeinflusst, beispielsweise von sogenannten geomagnetisch induzierten StrĂśmen.

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