ECHT Oberfranken - Ausgabe 45

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2018 · 9. Jahrgang

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Februar/März

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Ausgabe 45

ECHT  OBERFRANKEN

Lotharheil – Die Faszination des „Blauen Goldes“

Vergessene Orte – Der erste Oberfranke war Neandertaler

Markgräfin Wilhelmine wäre hochentzückt – Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth

Vom Aussterben bedroht – Die verborgenen Urhähne im Fichtelgebirge

Einzelpreis 4,30 €

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Gscheitgut – vegetarische Küche aus der Fränkischen Schweiz

W W W . E C H T- O B E R F R A N K E N . D E



Leidenschaft

Liebe Leserinnen, liebe Leser, diesmal ist es mir doch etwas schwergefallen, einzelne Artikel in eine Rubrik einzuordnen, ein Thema in ein Schubkästchen zu stecken. Die Anschauung der Tiefenökölogie ist mir in den Sinn gekommen. Danach ist alles Leben auf der Erde miteinander verbunden in einem riesigen Netzwerk des Lebens. Alles Leben bedingt sich gegenseitig. Die Zeitgeschichte und die Entwicklung der Technologie beeinflusst unsere Biografien (IT-Unternehmer Bernd Albrecht, S. 6). Die Erdgeschichte bedingt unser Wirtschaften. Nein, hier meine ich nicht das Öl, sondern das „Blaue Gold des Frankenwaldes“ (S. 14). Und unser expansives Wirtschaften hat unmittelbare Auswirkungen auf die anderen Tiere, unsere Mitgeschöpfe, deren Überleben in unserer Hand liegt und die doch alle einen unantastbaren Eigenwert haben („Die verborgenen Urhähne im Fichtelgebirge“, S. 84). Über die Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftens und auch der Forschung denken Wissenschaftler nicht nur der Uni Bayreuth nach. Drei von ihnen schreiben einen Gastbeitrag dazu (S. 70)

KONZEPT

Der (positive) Geist anderer Menschen wirkt noch heute auf unser Denken, unsere

DESIGN

Begeisterung, unser Staunen. Markgräfin Wilhelmine hat sich damit abgefunden, nicht Königin von England werden zu können und stattdessen in der Provinz zu

DRUC K

landen. Sie hat sich nicht entmutigen lassen und durch ihre Macht und ihren Einfluss hat sie z. B. das Markgräfliche Opernhaus bauen lassen. Ich denke da immer an die Heerscharen von unbenamten Künstlern und Handwerkern, die sich hier

Papier ist für uns das Größte! Deshalb sind Sie bei uns genau richtig, wenn es um Werbebeilagen, Kataloge, Zeitschriften, Broschüren und personalisierte Mailings geht.

„verewigt“ haben. Nach der Restaurierung wird das Opernhaus im April neu eröffnet. Und die faszinierenden Bilder von Dr. Rüdiger Hess haben uns veranlasst, die Historie auf 9 Seiten auszudehnen.

Fordern Sie jetzt Ihr unverbindliches Angebot an: 0951/188-601

Und unsere Fotostrecke schließlich ist zugleich verbunden mit den Ausflugstipps, denn es lohnt jeder Ausflug zu diesen „Vergessenen Orten“ (S. 34), Orte, wo schon unsere Urahnen vor Jahrzehntausenden gelebt haben und deren Gene wir heute noch in uns tragen.

Eine gute Zeit wünscht Ihnen

Ihre

Cornelia Masel-Huth Chefredakteurin

Anzeige

EDITORIAL

Papier ist unsere

www.mgo-druckereien.de


INHALT WIRTSCHAFT

06

Button Order – Vom DDR-Protestler zum erfolgreichen Geschäftsmann

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Lotharheil – Die Faszination des „Blauen Goldes“ aus dem Frankenwald

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN In eigener Sache – Hand auf‘s Herz

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KüKo – Ein Pool von Talenten

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EREIGNIS Veranstaltungskalender 26

FOTOSTRECKE

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Vergessene Orte

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AUSFLUGSTIPPS Vergessene Orte – Der erste Oberfranke war Neandertaler

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O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Markgräfin Wilhelmine wäre hochentzückt – Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth 54

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Ausgabe 45

2018 · 9. Jahrgang

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Auerhühner sind äußerst scheue Tiere. Solche Fotos sind deshalb echte Glückstreffer. Wir haben aber ein wirklich eindrucksvolles gefunden: Ein Hahn wie eine echte Persönlichkeit!

Lotharheil –

Die Faszination

des „Blauen

Vergessene Orte

Der erste Oberf

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H OCHSCHULE UND BILDUNG Ausbildung für die Welt in Oberfranken – Die Tourismusschule Franken in Kronach Die nachhaltige Universität – Plädoyer für einen interdisziplinären und ideologiefreien Diskurs

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70

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N ATUR Vom Aussterben bedroht – Die verborgenen Urhähne im Fichtelgebirge

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MENSCHEN UND KULTUR FF – Liebe vom Feinsten – Glosse von Klaus Wührl, dem Hausmann

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Werner Kohn – Ein Bamberger Original

80

Essigs Essenzen 38 – Größer als das Leben

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KULINARIK Gscheitgut – vegetarische Küche aus der Fränkischen Schweiz

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RUBRIKEN Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 48 Impressum 31

80

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt

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WIRTSCHAFT

Button Order – Vom DDR-Protestler zum erfolgreichen Geschäftsmann Text von Cornelia Masel-Huth Fotos von Monika Limmer und Button Order

B

ernd Albrecht ist ein leger und unaufgeregt wirkender Typ mit Halbglatze und graumeliertem Dreitagebart. Wenn er von sich erzählt, macht er fast den Eindruck, als sei er selbst etwas überrascht über seinen Erfolg, ja, als sei ihm der fast unangenehm. In die Wiege gelegt wurde er ihm sicher nicht. Zu seinem stetig expandierenden Unternehmen kam er, ganz nüchtern ausgedrückt, aus Existenznot und Überlebenswillen. Die kurvige Biografie des OnlineUnternehmers spiegelt die Zeitgeschichte des geteilten und schließlich friedlich wiedervereinten Deutschland. Albrecht wurde 1957 in der beschaulichen Universitätsstadt Jena geboren. Und als junger Erwachsener wurde er von den Strudeln der Bürgerrechtsbewegung in der damaligen DDR erfasst. Stichwort „Schwerter zu Pflugscharen“. Für die Friedensgemeinschaft Jena fotografierte der Waffendienstverweigerer Demonstrationen, die Fotos gelangten über Mittelsleute in westdeutsche Medien. Der Einheitsstaat reagierte damals mit Verhaftungen und Ausbürgerungen, die bequemste Art und Weise die zumeist jugendlichen Oppositionellen

und Friedensaktivisten loszuwerden. Wie Wolf Biermann erging es auch Bernd Albrecht: Er wurde ausgebürgert.

Von Westberlin nach Rödental Zehn Jahre lang lebte er dann in Westberlin. Seinen Lebensunterhalt verdiente sich der gelernte Schlosser – typisch für das alternativ-bunte Westberlin – mit dem Verkauf von Schallplatten auf Märkten und Messen. Dann holte ihn der Ernst des Lebens ein: Bernd Albrecht wurde Vater. Aber ein Kind in der Großstadt Berlin großziehen? Dort womöglich das hohe finanzielle Risiko eines Hauskaufs eingehen? Das wollte und wagte er nicht. Eine Bekannte aus dem Oberfränkischen berichtete ihm, dass es hier nicht nur genügend Grün für eine behütete Kindheit gebe, sondern auch Häuser „halb verschenkt“ würden. So landete die junge Familie in der Nähe von Rödental, wo sie in „eine alte, unbewohnte Bude“, ein äußerst reparaturbedürftiges Haus einzog. Und Albrecht tat wieder das, was ihm am meisten Spaß machte: In Coburg eröffnete er einen Plattenladen.

In dem kleinen Plattenlädchen in Coburg hat alles begonnen. Heute residiert Button Order in einem modernen Gebäude in Lautertal mit einem höchst markanten Schriftzug auf der Fassade.

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Geschäftsführer Steffen Bernhardt (links) und Inhaber Bernd Albrecht (rechts) sind alte Freunde. Die Praxis als Unternehmer ist für sie lehrreicher als jedes Wirtschaftsstudium.

„Das war ein Hotspot für Exoten, für Leute, die eine andere Musik liebten, außerhalb der Mainstreammusik. Sogar aus Bamberg sind Leute angereist, um in meinem Laden fündig zu werden.“

Die Umwälzungen auf dem Musikmarkt Um die Jahrtausendwende holte den Ladner die technologische Entwicklung ein. Das Internet krempelte den gesamten Musikmarkt um. „Schon um 2001 hatte ich deutlich weniger Kunden“, erinnert sich Albrecht. „Ab 2002 musste ich mich dringend nach Alternativen umsehen, um die Verluste auszugleichen.“ Zuerst versuchte er es mit dem Verkauf von Postern. Kunden fragten ihn nach Buttons. Bald kauften sie mehr Buttons als CDs. Albrecht machte sich Gedanken über das Medium, durch das seine Kunden verschwunden waren. 2005 programmierte ihm einer seiner Kunden eine einfache Website, über die man eine Größe Buttons in Stückelungen von 100 bis 5000 ordern konnte. „Es war unglaublich: am gleichen Tag, als die Seite online gestellt wurde, kamen auch schon die ersten Bestellungen.“ Dann ging es Schlag auf Schlag. Erst holte Albrecht seinen langjährigen Freund, den Coburger Steffen Bernhardt mit ins Boot. „Ich war kein

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ECHT Oberfranken

Internetcrack, eher hemdsärmelig. Ich brauchte jemand, der von der Materie etwas verstand.“ Bernhardt kommt aus dem Druckbereich, war im Außendienst tätig. „Wir ergriffen einfach die Chance, etwas gemeinsam aufzuziehen“, sagt der. In weiser Voraussicht hatten sich die beiden den DomainNamen „Button Order“ gesichert. „Button-Bestellung“, wie vorher angedacht, hätte den Verkauf auf den deutschsprachigen Bereich beschränkt. Was dann folgte, war typisches Start-up-Chaos: Auf sechs Quadratmetern des kleinen Musikgeschäfts pressten die beiden Freunde per Hand immer mehr Buttons. „Plötzlich meldete sich die Musikindustrie. Die wollten plötzlich 3.000 Stück auf einmal. Und weitere Größen, mehr Varianten. Also musste eine neue Website her.“ In der Erinnerung finden Albrecht und Bernhardt ihre damalige Situation „ziemlich skurril“. Während die Kunden in dem 25 Quadratmeter Lädchen nach Platten und CDs stöberten, pressten sie Buttons auf dem Tresen, lagerten das Rohmaterial hinter einem Vorhang. Also zogen sie in ein größeres Geschäft im Steinweg um. Die ersten drei Leute wurden eingestellt. „Mit Jahresverträgen, denn immer wieder unkten die Leute vom Ende eines Modetrends.“ Doch Albrecht glaubte an seine kleinen, damals ausschließlich runden Produkte. „Buttons sind ein

Produkt wie Handtücher: man braucht sie immer. Am Kühlschrank, für Vereinsfeste, für Hochzeiten, in der Musikszene, obwohl die nie unser Hauptgeschäft war, und vor allem für Werbezwecke.“ Um der wachsenden Zahl der Bestellung Herr zu werden, heuerten die Start-up-Unternehmer benachbarte Ladeninhaber an. „Der Steinweg war nie eine wirklich belebte Geschäftsstraße. Da war mancher froh, wenn er sich beim Warten auf Kundschaft etwas nebenbei verdienen konnte.“

Immer am Anschlag „Bist du jetzt verrückt geworden“, fragte ihn 2008 seine Frau, als der nächste Umzug anstand. Diesmal in ein ehemaliges Möbelhaus. Erst waren es dort 300 Quadratmeter, dann kam ein weiteres Stockwerk dazu. Maschinen wurden angeschafft, weitere Mitarbeiter eingestellt. „In den sechs Jahren von 2009 bis 2015 sind wir auf 20 Mitarbeiter gewachsen.“ Und schon 2012 waren die beiden Unternehmer wieder „am Anschlag“. Die Stadt Coburg konnte ihnen bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten nicht helfen. Da kam ihnen der Zufall zu Hilfe: Am Ortseingang von Lautertal sahen sie ein Schild: Feld zu verkaufen.


Albrechts Sohn Henry Eckhardt möchte als Programmierer im Unternehmen bleiben. Hier zusammen mit der Web- und Mediendesignerin Ivonne Geiger.

Ein halber Hektar in brillanter Lage direkt an der Autobahnauffahrt. Eine Tierarztklinik mit rennenden Windhunden auf der Fassade legte die architektonische Latte hoch. „Unser Gebäude sollte auch etwas hermachen, nicht einfach nur eine fantasielose Produktionshalle werden.“ Nach einem Jahr Planungszeit und einer Investition von 2,6 Millionen Euro war es dann 2015 soweit: Button Order zog in das neue, repräsentative Firmengebäude mit der auffälligen Schrift an der Fassade ein. Dort arbeiten heute 25 Mitarbeiter in großzügigen, hellen Räumlichkeiten mit viel Maigrün, der Firmenfarbe an Wänden und auf dem Mobiliar. Und schon wieder machen sich Albrecht und Bernhardt Gedanken über ein zusätzliches Zwischenlager. Dies allerdings vor allem deshalb, weil der Zulieferer manchmal Schwierigkeiten hat, rechtzeitig die Rohlinge nachzuliefern. Der sitzt übrigens in den USA. Dort gibt es spezialisierte Hersteller mit langjähriger Erfahrung. „Die haben ein vielseitiges Programm, sind inspirierend und innovativ, Preis und Qualität schwanken kaum“, verrät Bernhardt. Einmal hätten sie es mit einem chinesischen Anbieter versucht, seien aber ohne Ende betrogen worden. Doch, auch das räumen die beiden

Mediendesignerin Silvia Kroll ist u. a. für die Druckvorstufe und Kundenberatung zuständig.

Zehn Leute arbeiten in der Produktion. Christian Rothaug beim Verpacken der Ware.

Duyyga Gök legt die Drucke auf die vorgefertigten Button-Teile. Diese Arbeit erfordert äußerste Konzentration.


Aus ca. 15.000 Buttons in 30 Farben ist das Riesenbild hinter den beiden Unternehmern zusammengesetzt. Als Baukasten eine neue Geschäftsidee?

für seinen Geburtstag einige Erinnerungsbuttons haben möchte. Auch ihn beraten wir gerne.“

Auf dem Tresen des Musikladen in der Coburger Innenstadt wurden die ersten Buttons per Hand „so nebenbei“ gepresst.

Online-Unternehmer freimütig ein, nach 2014 habe es auch mal eine Phase der Konsolidierung gegeben. „Das ist manchmal ganz gut“, resümiert Bernd Albrecht, „schließlich will ich nicht im Krankenhaus landen.“ Immerhin sei der Umsatz nicht gesunken.

Ständig der IT-Entwicklung hinterher Doch jetzt endlich zum Begriff OnlineUnternehmen. Die Rohmaterialien werden also aus den USA zugekauft, die Buttons dann in Lautertal produziert. Der gesamte Vertrieb jedoch läuft ausschließlich über das Internet. Ein Ladengeschäft gibt es nirgends. Dafür Kunden in 53 Ländern der Welt. Hauptsächlich sind die natürlich in den deutschsprachigen Ländern und in Europa angesiedelt, aber es kommen auch Bestellungen aus Saudi Arabien, Russland oder Japan. Neben der deutschsprachigen Internetseite gibt es eine englische, eine spanische, eine italienische und eine dänische Version, eine schwedische wird aufgebaut. Es gilt die Geschäftsbedingungen in den verschiedenen Ländern und die Gepflogenheiten dort zu berücksichtigen. Die sehen in den USA wieder ganz anders aus als etwa in Großbritannien. Und vor allem muss man von den Suchmaschinen

gefunden werden. „Wir investieren sehr viel Geld in die Technik, denn natürlich läuft auch die gesamte Werbung übers Netz“ sagt Albrecht. Drei Programmierer sind bei Button Ordner damit beschäftigt, das Portal ständig auf dem Stand der neuesten IT-Entwicklung zu halten und die verändert sich in rasantem Tempo. Fast ebenso wichtig ist ein hervorragender Service. „Ob jemand einen Button bestellt oder 10.000 – wir bedienen jeden. Auch den 80-Jährigen, der mit dem Internet nichts am Hut hat, aber

Und wie haben die rasante Unternehmensentwicklung, wie der schnelle Erfolg die beiden verändert? Gar nicht, sagen die beiden einhellig. „Wir sind keine Workaholics“, so Bernhardt, „wir gehen hier um 5 Uhr raus.“ Beiden ist ihre Familie wichtig – sie haben beide jeweils zwei Kinder – und beide pflegen ihre Hobbys. Bernd Albrecht hat zu seinem 60. Geburtstag einen Workshop in Berlin geschenkt bekommen für den Bau eines Kajaks. Außerdem liebt er das Gleitschirmfliegen, wandert und reist gerne – da hat er aus DDR-Zeiten immer noch ein Defizit. Mit dabei ist immer noch seine Kamera. Und Steffen Bernhardt bekennt: „Ich bin das Gegenteil von Bewegung. Ich bin ein Filmfreak. Und ich mache elektronische Musik mit einem Modularsystem.“ 20.000 bis 30.000 Buttons verlassen jeden Tag die Produktionshallen in Lautertal. „Wo die alle hinkommen, ist mir auch nicht so klar. Wir sehen sie nie wieder“, stellt Albrecht etwas verwundert fest. – Und übrigens: Auch seine Frau arbeitet jetzt gerne wieder mit. n

Maigrün ist die Firmenfarbe von Button Order. Hier Innenräume im neuen Gebäude.

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ADVERTORIAL

#esgehtnurgemeinsam Hochrangige Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik diskutieren bei der Jahrestagung des Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken

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ehr als 100 geladene Gäste folgen der Einladung des Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken ins Porzellanikon in Selb-Plößberg. Unter ihnen Landtagsabgeordnete, Landräte, Oberbürgermeister und weitere Vertreter von Kommunen, Institutionen, Wirtschaft und Wissenschaft aus ganz Oberfranken. Im Fokus der Veranstaltung stehen erfolgreiche Unternehmer, die sich bewusst für Oberfranken entschieden haben.

Selbstbewusstsein der Region nachhaltig stärken Träger des Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken ist die Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv e.V.. Deren Vorsitzende, Staatsministerin Melanie Huml MdL, betont, dass Oberfranken den Vergleich mit großen Ballungsräumen nicht scheuen müsse. Zugleich unterstreicht sie die Chancen der Quervernetzung, die durch das Demographie-Kompetenzzentrum entstehen und dazu beitragen, das Selbstbewusstsein der Region nachhaltig zu stärken.

Eröffnungsrede von Staatsministerin Melanie Huml MdL, Vorsitzende von Oberfranken Offensiv e.V.

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„Der Lebens- und Wirtschaftsraum Oberfranken ist vielseitig.“, so die Staatsministerin. „Innovativer Unternehmergeist, zukunftsweisende Geschäftsideen und der Wille zum Machen und Gestalten gehen Hand in Hand. Und das alles in einer Region mit intakter Natur, kurzen Wegen und einer hohen Le-

bensqualität. Doch nur durch Vernetzung und konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure wird es gelingen, Oberfranken als begehrte Region für Zuzügler und Rückkehrer auszubauen und dem Fachkräftemangel wirkungsvoll zu begegnen.

Innovationstreiber Gesundheitstourismus Der Gesundheitstourismus ist eine Boom-Branche in Oberfranken. Stephan Gesell, Geschäftsführer des Kurund Thermenkomplexes in Weißenstadt im Fichtelgebirge, schildert den beeindruckenden Weg von der ersten Idee über mühsame Gespräche mit potenziellen Partnern, aufwändige Bohrungen nach Thermalwasser bis hin zur Eröffnung des Vorzeigeprojekts „Siebenquell GesundZeitResort“ am Weißenstädter See. Aktuell 94 Prozent Auslastung und bislang mehr als 550.000 Übernachtungen verzeichnet das 2007 eingeweihte Kurzentrum. Starken Zulauf verbucht auch das im Oktober 2016 eröffnete GesundZeitResort, das gezielt auf den wachsenden Markt von Wellness und Entschleunigung setzt. Stephan Gesell: „Wir haben in unserer Region alle Chancen. Wir müssen nur an uns glauben und zeigen, was in uns steckt!“


Positive Innenwahrnehmung erzeugt positive Außenwahrnehmung Zu den kreativen Machern in Oberfranken zählt auch Katharina Hupfer. Seit knapp einem Jahr ist sie Projektmanagerin der „Willkommensagentur Fichtelgebirge“. Das Internetportal wurde mit Unterstützung des Demographie-Kompetenzzentrums entwickelt und richtet sich an Neubürger des Fichtelgebirges und an die, die wieder zurückkehren möchten. Sie finden hier eine erste Anlaufstelle, um sich über Jobangebote, Immobilien, Betreuungsangebote für Kinder und Angehörige sowie Freizeitgestaltung und Vereinsleben zu informieren. „Nur mit einer positiven Innenwahrnehmung schafft man auch positive Außenwahrnehmung.“

Mutmacher im Land des Aufbruchs Der Lebens- und Wirtschaftsstandort Oberfranken und die gezielte Gewinnung von Fachkräften sind Thema einer Podiumsdiskussion. Die Co-Vorsitzende von Oberfranken Offensiv, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK für Oberfranken Bayreuth, Wolfram Brehm diskutieren mit dem jungen Filmemacher Maximilian Körner von Franconia Films in Selb, Timo Piwonski, Geschäftsführer von iprotex in Münchberg, Michael Spitzbarth, Geschäftsführer von bleed clothing in Helmbrechts und Spitzenkoch Alexander Schütz, Chef des „Berghofs“ in Wartenfels. Oberfranken bietet jungen Menschen beste Perspektiven für Ausbildung und Studium. Unternehmensgründer finden hier ideale Voraussetzungen für Startups und digitale Geschäftsideen“, so Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz. Auch die Immobilienpreise für Gewerbe und private

Podiumsdiskussion (v.l.n.r.) mit Frank Ebert, Geschäftsführer Oberfranken Offensiv e.V., Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Co-Vorsitzende von Oberfranken Offensiv e.V, Unternehmer Timo Piwonski, Gastronom und Koch Alexander Schütz, stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm, Unternehmer Michael Spitzbarth und Filmemacher Maximilian Körner

Nutzung stünden in einem fairen Verhältnis zu den Verdienstmöglichkeiten. „Wenn wir all unsere Pluspunkte in die Waagschale werfen und positiv nach außen vermarkten, müssen wir uns über die vermeintlich übermächtige Konkurrenz der Großstadt keine Gedanken mehr machen“, resümiert Piwernetz. Die Frage, warum er am Standort Münchberg produziere, beantwortet Timo Piwonski, der mit seinem Unternehmen hochwertige technische Textilien für den Automobil- und Maschinenbau produziert, klar damit, dass nur hier Fachkräfte zur Verfügung stünden, die seine Produkte mit der erforderlichen Qualität herstellen. Dem pflichtet Michael Spitzbarth bei. Sein vor 10 Jahren gegründetes Modelabel bleed clothing mit Sitz in Helmbrechts setzt auf die Herstellung veganer Kleidung. Verstärkt greift der ehemalige Profi-Skateboarder auf seine während des Studiums geknüpften Kontakte an der Textilfachschule in Münchberg zurück. „Viele meiner Studienkollegen sind jetzt Anfang/Mitte 30, wollen eine Familie gründen und sesshaft werden. Hierfür bietet Oberfranken perfekte Bedingungen, sowohl ökonomisch als auch landschaftlich.“ Diese Vorzüge schätzt auch Maximilian Körner. Für sein in Selb ansässiges Produktionsstudio hätte er in München laut eigener Einschätzung gut das 20-fache bezahlen müssen.

Auch Alexander Schütz ist 2011 zurück zum „Ursprung“ gegangen. Das ist der Name seines FeinschmeckerRestaurants im „Berghof“ in Wartenfels. Nach einigen Wanderjahren in der Top-Gastronomie mit erkochtem Michelin-Stern kehrt Schütz in den elterlichen Betrieb zurück und baut das ehemalige Dorfwirtshaus zum Gourmetrestaurant aus. Gäste weit über den Frankenwald hinaus und ein stets volles Haus geben seinem unternehmerischen Mut Recht. Es ist eine spürbare Imagewende in der Region festzustellen, „die Oberfranken öffnen sich zunehmend für Neues“, so die einhellige Meinung der Talkrunde. „Dieses sich-Öffnen und das aktive Netzwerken sind unabdingbar, um die Region mit vereinten Kräften voranzubringen“, so der stellvertretende IHKHauptgeschäftsführer Wolfram Brehm. „Nur so werden wir überregional wahrgenommen als das, was wir sind: Ein Land des Aufbruchs.“ Letztlich stehen alle Teilnehmer geschlossen hinter dem Motto von Oberfranken Offensiv e.V.: #esgehtnurgemeinsam! Das Demographie-Kompetenzzentrum Oberfranken ist ein Projekt von Oberfranken Offensiv e.V. und wird vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat gefördert. Infos unter www. demographie-oberfranken.de n

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Manchmal muss man zu dritt den Bohrhammer halten, bis die Bohrkrone einige Millimeter tief ins Gestein eingedrungen ist.

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WIRTSCHAFT

Lotharheil –

Die Faszination des „Blauen Goldes“ aus dem Frankenwald Text und Fotos von Werner Rost

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eit rund 300 Jahren wird im Frankenwald Schiefer abgebaut. Das Bergwerk „Lotharheil“ bei Geroldsgrün ist der letzte Schieferabbau in Bayern und eine von nur noch vier Schiefergruben in ganz Deutschland. Der Familienbetrieb musste im Laufe der Jahrzehnte im-mer wieder neue Herausforderungen meistern. Die Fahrt nach Lotharheil führt in ein Gebiet des Frankenwaldes, in dem das idyllische Mittelgebirge am urtümlichsten erscheint. Am Rande des Geroldsgrüner Ortsteils Silberstein endet die Asphaltstraße. Die letzten zwei Kilometer verlaufen auf Forstwegen durch einen romantischen Buchenmischwald, der sich im Frühjahr und im Herbst besonders farbenprächtig zeigt. So sahen einst fast alle deutschen Mittelgebirge aus, bevor der Mensch die Natur- in Kulturlandschaften umwandelte.

„Lotharheil“ ist zugleich der Orts- und der Bergwerksname. Bei der Ankunft in Lotharheil setzt sich eine natürliche Klingel in Betrieb. Mischlingshündin Olga kündigt ihrem Frauchen und Herrchen den Besuch an. Manfred Teichmann leitet das Schieferbergwerk in der vierten Generation. Dazu gehören über Tage Spalt- und Sägehütten, Lagerhallen und ein großer Maschinenpark. Ehefrau Marion verkauft im angegliederten Schieferladen exklusive Wohnaccessoires, Geschenkartikel und sogar Schmuck aus Schiefer. Die Teichmanns lieben den Umgang mit dem robusten Naturstein, der sich spalten, behauen, sägen, bohren und schleifen lässt. Der aktuelle Modetrend kommt dem Familienbetrieb entgegen. „Der Trend zur anthrazitfarbenen Innen- und Außengestaltung der Häuser führt zu einer stärkeren Nachfrage nach Naturschiefer“, freut sich Manfred Teichmann. Dieser Naturschatz von Mutter Erde schlummert seit Jahrmillionen im Untergrund des angrenzenden HahnenkammBergmassivs. Doch wie ringt man dem Berg das Gestein ab? Der Stollen der Grube Lotharheil führt 450 Meter weit ins Gebirge. Früher baute die Familie Teichmann den Schiefer auch unterhalb des Stollenniveaus ab. Schrägschächte führten unter 45 Grad in die Tiefe. Das ist genau der Winkel, unter dem das 20 Meter mächtige Schieferlager schräg im Gebirge „einfällt“. Die größte Abbaukammer war so riesig, dass die Münchner Frauenkirche darin Platz gefunden hätte. Doch das ständige Wasserpumpen führte zu enormen Stromkosten. Deshalb entschied Teichmann, sich auf

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WIRTSCHAFT

Im neuen Stollen kann Manfred Teichmann mit einem Radlader von über Tage bis vor Ort fahren.

eine neu erschlossene Abbaukammer zu konzentrieren, die sich oberhalb des Stollenniveaus befindet. Mitte der 1980er-Jahre legte er die alten tiefen Abbaue still, die sich mit Wass e r füllten. Die neue Abbaukammer hat mittlerweile eine Dimension, dass ein großes Einfamilienhaus darin Platz finden würde. „Das hier ist eigentlich ein Steinbruch unter Tage“, erklärt der Betriebsleiter. Doch anders als in den oberfränkischen Steinbrüchen, in denen man Kalkstein, Basalt oder Diabas abbaut, ist im Schieferbergbau der Einsatz von modernen hochbrisanten Sprengstoffen tabu. Schließlich will man keinen Schotter produzieren, sondern dem Berg möglichst große unversehrte Platten abgewinnen. Manfred

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ECHT Oberfranken

Schieferförderung auf der Grubenbahn

Teichmann verwendet deshalb nur Schwarzpulver als Sprengmittel. „Schwarzpulver hat nur eine drückende, aber keine reißende Wirkung“, erklärt der Schieferexperte. Der Schieferabbau geschieht in Lotharheil auf traditionelle Weise: Die Bergleute treiben mit druckluftgetriebenen Bohrhämmern Löcher in den Schiefer, besetzen diese mit Schwarzpulver-Patronen und sprengen mit elektrischen Zündern aus sicherer Entfernung. Zu diesem Zeitpunkt liegen alte Lkw-Reifen unter der Sprengstelle, um die zentnerschweren Schieferplatten vor einem harten Aufprall zu bewahren. Mit einem Radlader hievt man die angeketteten Blöcke auf die Grubenbahn. Dabei fördert Teichmann immer nur so viel, wie er gerade über Tage für die Verarbeitung benötigt. „Wir spalten den Schiefer im bergfrischen


WIRTSCHAFT

Oben: Ronald Vogel sägt eine Schieferplatte millimetergenau nach Kundenwunsch zurecht. Unten: Mit einigen gekonnten Schlägen spaltet Manfred Teichmann den Lotharheiler Plattenschiefer.

Zustand“, betont Teichmann. „Würde man die großen Gesteinsblöcke in die Sonne legen, käme es zu einer ungleichmäßigen Erwärmung und dann lassen sich die großen Schieferblöcke nicht mehr so leicht spalten“, weiß er aus Erfahrung. 1994 hat Teichmann mit dem Vortrieb eines neuen Stollens mit einem weitaus größeren Querschnittsprofil begonnen, der bereits nach 40 Metern das Schieferlager erschließt. Hier kann er künftig mit einem Radlader direkt ins Bergwerk fahren und spart sich das Umladen auf die Grubenbahn. Vor allem im benachbarten Thüringen trägt der Schiefer den Beinamen „Blaues Gold“, denn Großunternehmer wie Karl Oertel erlangten in Lehesten durch den Schieferverkauf aus dem größten Tagebau des europäischen Festlandes großen Wohlstand. In Lotharheil hört man die Bezeichnung „Blaues Gold“ weniger gern, denn der Schieferabbau war und ist für die Familie Teichmann seit vier Generationen eine harte Knochenarbeit. Dabei mussten sich die Teichmanns immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Bis Ende der 1950er-Jahre wurden aus dem Lotharheiler Gestein auch Dach- und Wandschiefer gefertigt. Doch das harte Gestein erwies sich dafür nur bedingt geeignet. Der Abraum betrug mehr als das

Mit einer Schieferschere richtet Manfred Teichmann spanischen Dachschiefer zu.

Fünffache der verkauften Ware. Mit dem Aufkommen künstlicher Faserzementplatten zum Decken von Dächern und Wänden, die erst Jahrzehnte später wegen ihres Asbestgehalts in Verruf gekommen sind, erwuchs dem Betrieb eine zusätzliche Konkurrenz. Deshalb entschloss sich im Jahr 1960 Vater Gustav Teichmann, das heimische Material nur noch für die Fertigung von dicken Schieferplatten zu verwenden. Tisch- und Bodenplatten, Fenstersimse, Treppenstufen und Naturmauersteine erhalten die Kunden in jeder gewünschten Größe. Seit einigen Jahren sind auch Gesteinsblöcke und Bruchstücke für die Gartengestaltung gefragt. Die Schifferplatten sind sehr verwitterungsbeständig und halten im Freien mehr als 120 Jahre. Für den Absatzbereich Dach und Wand verarbeitet man in Lotharheil spanischen Schiefer, der als vorgespaltene Halbfertigware importiert wird und den die Firmenmitarbeiter in die gewünschte Form schneiden. Etwa ein Drittel des Verkaufs in Lotharheil ist spanischer Dach- und Wandschiefer, zwei Drittel sind heimischer Frankenwaldschiefer. Mit Ausnahme der Wintermonate pendeln fünf Vollzeit- und drei Teilzeitbeschäftigte nach Lotharheil. Dabei ist Multi-Tasking gefragt. Nicht an jedem Werktag wird unter Tage gearbeitet. Die Mitarbeiter haben auch mit der Schieferbearbeitung und der Auslieferung viel zu tun.

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WIRTSCHAFT

Tobias und Lisa Gölkel mit ihrem Sohn Lenni (von links) und Marion und Manfred Teichmann schätzen die Naturidylle ihres Wohnortes Lotharheil über alles. Mischlingshündin Olga hat für alle Frauchen und Herrchen stets ein wachsames Auge.

Nach der Stilllegung der letzten Grube bei Lehesten im Jahr 2009 ist das Schieferbergwerk Lotharheil der einzige Abbaubetrieb im fränkisch-thüringischen Schiefergebirge – die letzte von einst Dutzenden von Schiefergruben. Der 64-jährige Teichmann freut sich, dass sich mittel- bis langfristig eine Fortsetzung des Familienbetriebs durch eine jüngere Generation abzeichnet. Seit 2015 wohnen die Nichte Lisa, ihr Mann Tobias und Sohn Lenni in Lotharheil. Tobias Gölkel hat sich als Dachdecker und Zimmermann selbstständig gemacht und in Lotharheil das ideale Betriebsgelände gefunden. Das Abbaurecht am Lotharheiler Schiefer ist ein Lehen des bayerischen Königs, das die Familie Teichmann von Generation zu Generation weitervererbt. Das Lehen bezieht sich auf einen zweieinhalb Kilometer langen Abschnitt des Schieferlagers, von dem bislang noch nicht einmal zehn Prozent abgebaut sind. Somit ist auch von der Rohstoffseite her der Fortbestand des Betriebes gesichert. Das Bewusstsein für das besondere Gestein als typischer Bestandteil der unbelebten Natur pflegt die grenzübergreifende Kooperationsgemeinschaft „Geopark Schieferland“. Die Geopark-Verwaltung ist bemüht, spezielle TouristenatDer Laringtal-Brunnen bei Dürrenwaiderhammer vereint optisch die Frankenwald-Bodenschätze Schiefer und Wasser.

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ECHT Oberfranken

Oben: Exklusiv eingerichtet: In dieser Küche in Lotharheil läuft und arbeitet man auf Schiefer. unten: Schmuck und Wohnaccessoires aus Lotharheiler Schiefer.

traktionen ins Leben zu rufen. Dazu gehören neu ausgeschilderte Geopfade, von denen einer von Geroldsgrün ins Schieferbergbaurevier führt. Schiefer hat man in dieser Gegend früher auch bei Dürrenwaiderhammer abgebaut, wo große Halden vom Bergbau zeugen. Neu geschaffene Sitzgruppen aus Lotharheiler Schiefer laden die Wanderer zum Verweilen ein. Und ein in Naturgestein gefasster Brunnen vereint optisch die wichtigsten Rohstoffe des Frankenwaldes: Schiefer und Wasser. n


WIRTSCHAFT

Ein 360 Millionen Jahre altes Geschenk von Mutter Natur

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eologen bezeichnen die Schieferlagerstätte bei Geroldsgrün im Frankenwald als „Lotharheiler Dachschieferlager“. Man kann sich diese Lagerstätte vereinfacht vorstellen wie einen riesigen Stapel Papier, der schräg durch das Gebirge verläuft. Nur dass die einzelnen, mitunter sehr unterschiedlichen Blätter dieses Stapels einzelne Schieferlagen sind, die sich durch einen Fachmann mit gekonnter Hand aufspalten lassen. Die Ursprünge dieses natürlichen Bodenschatzes reichen zurück bis ins Erdaltertum – in die geologische Zeitspanne des Unterkarbons, die Wissenschaftler auf ein Alter von 330 bis 360 Millionen Jahre datieren. Das Gebiet des heutigen Oberfrankens befand sich zu jener Zeit noch auf der südlichen Erdhalbkugel und war Teil eines riesigen Ozeans. Im Tiefseegebiet lagerten sich feinkörniger Quarzsand und Tonmineralien ab. In der Zeit des Oberkarbons – vor 330 bis vor 300 Millionen Jahren – folgte die Gebirgsbildung. Drei geologische Prozesse führten zur Bildung des Schiefergesteins: Zunächst wurde das eingeschlossene Wasser

herausgequetscht. Dabei entstand Tonstein, wie man ihn aus jüngeren Gesteinsschichten im westlichen Oberfranken kennt. Beim zweiten, für die Tonschieferbildung nötigen Vorgang drifteten zwei Kontinentalplatten aufeinander zu. Es entstand ein Faltengebirge – das sogenannte varistische Gebirge, dessen Reste sich über weite Teile Mitteleuropas erstrecken. „Der verfaltete Tonstein ist aber noch kein Tonschiefer“, erklärt der Geologe Mario Baum aus dem thüringischen Wurzbach. Bei den Gebirgsbildungsprozessen sei der seitliche Druck allmählich stärker geworden. „Irgendwann geht das nicht weiter zusammen, das Material muss intern reagieren“, erklärt der Schieferexperte. Und was passiert dann? „Die winzigen plättchenförmigen Tonmineral-Kristalle richteten sich parallel aus“, erklärt der Geologe. Erst durch diese Verschieferung lasse sich das Gestein gut spalten. n

Der rote Kreis markiert den Bereich auf der südlichen Erdhalbkugel, in dem sich während der Oberdevon-Zeit vor 370 Millionen Jahren unter anderem das heutige Gebiet Oberfrankens befand. In der folgenden Zeit des Unterkarbons vor 360 bis vor 330 Millionen Jahren lagerten sich im Meer Sedimente ab. Darunter auch jene Schichten, aus denen sich bei der Kollision der beiden Kontinentalplatten der Lotharheiler Schiefer bildete.

Grafik: Ron Blakey, Northern Arizona University.

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WIRTSCHAFT

Schieferbergbau-Tradition seit 300 Jahren

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er Bergbau im Raum Geroldsgrün reicht bis ins Spätmittelalter zurück. Im Ortsteil Dürrenwaid schürften Bergleute bereits im Jahre 1477 im Bergwerk „Schwarzer Mohr“ nach silberhaltigem Bleierz. Die Schiefergewinnung begann vor etwa 300 Jahren im Tagebau. Bereits Alexander von Humboldt, der als junger preußischer Oberbergmeister von 1792 bis 1797 die Bergbauverwaltung im ehemals markgräflichen Gebiet leitete, berichtete vom Schieferabbau im Forstgebiet Schmiedsleite. Das älteste Gebäude in Lotharheil – eine Spalthütte –

Die älteste Darstellung des Schieferbergwerks Lotharheil aus der Zeit um 1868 zeigt links den Stollen, in der Mitte den Tagebau und rechts die um 1700 gebaute Spalthütte.

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stammt aus der Zeit um 1700, als Schiefer am 684 Meter hohen Berg Hahnenkamm zunächst über Tage in einem Steinbruch abgebaut wurde. Graf Lothar von Faber – nach ihm ist das Bergwerk Lotharheil benannt – erwarb 1854 den Schieferbruch an der Schmiedsleite zur Tafelschiefergewinnung. 1857 begann der Stollenvortrieb für den Abbau unter Tage. Am 31. März 1858 erhielt der Graf die Konzession zur Errichtung einer Schiefertafelfabrik in Geroldsgrün. Doch der Lotharheiler Schiefer erwies sich für diese Zwecke als zu hart. Die Fabrik von Faber – mittlerweile „Faber-Castell“ – ist bis heute wichtigster Arbeitge-

Ende des 19. Jahrhunderts entstand rechts neben dem Stollen eine neue Spalthütte, die im 20. Jahrhundert erweitert wurde. Darin befinden sich heute eine moderne Gesteinssäge und eine Schleifmaschine.


WIRTSCHAFT

ber in Geroldsgrün. Statt Schiefertafeln wurden später Bleistifte und Rechenschieber gefertigt und heute sind es kunststoffgefasste Schreib- und Kosmetik-Stifte. Das Schieferbergwerk wechselte an der Wende zum 20. Jahrhundert mehrmals den Besitzer. 1895 übernahm der Holzwarenfabrikanten Ulrich Krodel das 35 Hektar große Grubenfeld. Krodel ließ Schieferplatten für Möbel und elektrische Schaltanlagen verarbeiten. Im Jahr 1904 begann in Lotharheil mit der Familie Teichmann eine neue Ära. Die Teichmanns waren ursprünglich eine Dachdeckerfamilie, die im Winter den Schiefer im eigenen Bergwerk gewinnen wollte. Bald wurde die Gru-

Lotharheil heute: Das alte Zechenhaus ist renoviert und dient Marion und Manfred Teichmann seit drei Jahren als Wohnheim. Der Turm am Stollen ist eine Trafo-Station.

be Lotharheil ganzjährig die einzige Grundlage des Broterwerbs. Christian und Henriette Teichmann führten den Betrieb in der ersten Generation. Sie bauten das Zechenhaus als Familienheim aus. Adolf und Marie (genannt „Adolfa“) Teichmann übernahmen das Werk in der zweiten Generation. Es folgten Gustav und Lisl Teichmann als dritte Generation. Von 1960 an verarbeiten die Teichmanns das heimische Gestein nicht mehr zu Dach- und Wandschiefer, sondern fertigen ausschließlich Platten und Naturmauersteine. Seit 1978 und somit seit 40 Jahren leitet Manfred Teichmann den Betrieb in der vierten Generation. Mit seiner Frau Marion erweitert er die Produktpalette kontinuierlich mit Geschenk- und SchmuckArtikel aus Lotharheiler Schiefer. n

Schiefertafelfabrik von Lothar von Faber in Geroldsgrün

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ls Familienunternehmen ist die enge Verbundenheit mit unserem Stammsitz Kronach-Neuses ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Die festen Wurzeln, die uns hier verankern, geben uns die nötige Basis, weltweit zu wachsen. Daher freut es uns besonders, dass es sich ECHT Oberfranken zur Aufgabe gemacht hat, die Stärken, Schönheiten und Tradition unserer Heimat in den Fokus zu rücken und zu zeigen, dass die Region einiges zu bieten hat – insbesondere auch für international tätige Unternehmen und deren Mitarbeiter. Durch die Anzeigenschaltung in ECHT Oberfranken bauen wir verstärkt ein positives Image auf. Das Premiummagazin bietet uns mit seiner interessanten Zielgruppe eine hochwertige Plattform, um uns als innovatives Unternehmen zu positionieren und auf uns als spannenden Arbeitgeber aufmerksam zu machen.

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CHT Oberfranken wird bei uns nicht nur von der Geschäftsführung gerne gelesen. Es hat uns auch geholfen, Führungskräfte auf unsere Firma aufmerksam zu machen. Durch die in regelmäßigen Abständen geschalteten Anzeigen wird die RVT in der Region als interessanter Arbeitgeber wahrgenommen. ECHT Oberfranken nutzen wir auch bei Bewerbergesprächen. Insbesondere um Lebenspartner der potenziellen Mitarbeiter von der Attraktivität und Lebensqualität unserer Region zu überzeugen. Nicht zuletzt unterstützen wir gerne die Intention des Magazins, uns Oberfranken die regionalen Stärken und Schönheiten vor Augen zu führen und miteinander unsere Heimat weiterzuentwickeln. Eine wichtige Voraussetzung auch zukünftig Fachkräfte für Oberfranken zu interessieren.

Dr. Christian Geipel, Geschäftsführer der RVT Process Equipment GmbH

Ihr Kontakt zu uns

Rainer Kober

Cornelia Masel-Huth

Irina Redler

Claudia Gareis

Herausgeber

Projektleitung/Chefredaktion

Projektassistenz

Verlagsrepräsentanz/Anzeigen

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Wir machen uns Gedanken! Einige der wichtigsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ECHT Oberfranken bei einem gemeinsamen Ideenaustausch.

Andrea Herdegen aus Tröstau, Landkreis Wunsiedel, schreibt und fotografiert für ECHT Oberfranken hauptsächlich aus der Region Hochfranken. Menschen interessieren sie besonders: Iris Kroon-Lottes aus Coburg. Schreibt und fotografiert.  Mit „Essigs Essenzen“ hat Dr. Rolf-Bernhard Essig stets das letzte Wort in ECHT Oberfranken.

Allrounderin Claudia Gareis ist hauptsächlich für die Anzeigenaquise zuständig. Irina Redlers wichtigstes Kind ist der Veranstaltungskalender. Nürnbergerin mit Seitenästen in Kulmbach: Autorin Gunda Krüdener-Ackermann.

Das Design-Team von ECHT Oberfranken: Markus Röder und Ramona Pauli-Löffler von der Agentur roeder&sommer und Wolf Hartmann von HOCHVIER, Bamberg. 

Das Fotografen-Team von ECHT Oberfranken: Jürgen Schabel, Bamberg, Monika Limmer, Untersteinach und Dr. Rüdiger Hess, Fürth. 

ECHT Oberfranken Fotos: Rüdiger Hess

Stefan Bassing aus Weißenbrunn ist unser fittes Computerhelferchen. Außerdem kümmert er sich um die Facebookseite. Und ab und zu schreibt er auch.


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Veranstaltungskalender noch bis

4.

„Neu aufgerollt“ – Wanddekorationen mit Struktur – und Musterwalzen aus der Sammlung Tobias Ott, Hof – Sonderausstellung mit einer Mischung aus Geschichte und Kunst. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg/Bergnersreuth, Wunsiedler Str. 14, Arzberg

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6.

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18. Februar

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4.

Spiel. Zeug. Bamberg Die Weihnachtsausstellung 2017 Historisches Spielzeug steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Auch die bekannten Großkrippen aus Plössberg und dem Erzgebirge dürfen dabei nicht fehlen. Öffnungszeiten: Di – So + feiertags 10 – 17 Uhr Ort: Historisches Museum Bamberg, Domplatz 7, Bamberg

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18. Februar

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18.

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Februar

„augenscheinlich“ – Ausstellung mit Werken von Peter F. Piening, dem es um Vielseitigkeit und Hintersinn zwischen dem „Noch-nicht“ und dem „Nicht-mehr“ geht. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Ort: Kunstmuseum Bayreuth, Altes Barockrathaus

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25. Februar

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4. März

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18.

Katzenaugen. Schmuck aus Quarz – Einlagerungen im Hofer Diabas – Kabinettausstellung Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 16 Uhr, Sa, So, Feiertag, außer Mo 13 – 18 Uhr Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Sigmundsgraben 6, Hof Lieblingsstücke – Ausstellung mit 36 Objekten des Monats. Die Ausstellung bietet einen intimen Blick in die über 2.000 Objekte zählende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst und populärer Kultur. Führungen: immer am dritten Sonntag im Monat um 14 Uhr Ort: Iwalewahaus, Ausstellungsetage, 1. Stock, Bayreuth | Eintritt: 7 € Großes Theater auf kleiner Bühne – Ausstellung mit alten Marionetten aus Böhmen. Öffnungszeiten: Di – So 14 – 17 Uhr Ort: Egerland Museum, Fikentscherstr. 24, Marktredwitz www.egerlandmuseum.de

März

20.

„Kunst im KfH-Nierenzentrum Lichtenfels“ – Kunstausstellung mit Werken von Marieluise Parsa, Lauren Godfrey, Thomas Habermann und Dr. Arnt-Uwe Schille. Öffnungszeiten: Mo – Do 14 – 17 Uhr Ort: KfH-Nierenzentrum Lichtenfels Eintritt frei!

März

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Februar

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„Dogal Sanatlar – NaturALLArts“ – Ausstellung mit Werken von Ayhan Kara. Öffnungszeiten: Di - Fr 17 – 19 Uhr und So 15 – 18 Uhr Ort: Galerie im Bürgerzentrum der Stadt Münchberg Eintritt frei!

Von plündernden Invasoren und friedlichen Migranten – Archäologisches internationales Kolloquium mit insgesamt acht Vorträgen aus Deutschland, Tschechien, Italien und den Niederlanden. Vorträge: immer Dienstag um 19.15 Uhr Ort: Hochzeitshaus, Am Kranen 12, im Hörsaal 02.01, Bamberg | Eintritt frei! Der Weg ins Ungewisse – Zuhause und doch fremd. – Sonderausstellung zum Thema Flucht und Vertreibung, Heimaterinnerung am Beispiel Schlesien. Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 16 Uhr Sa, So 13 – 18 Uhr, feiertags (außer Montag) 13 – 18 Uhr, Montag geschlossen Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Hof Malerei, Grafik und Skulpturen – Ausstellung mit Arbeiten von Sibylle Möndel und Bernd Zimmer Vernissage: 14. Januar um 17 Uhr Ort: KKV Galerie im Kreiskulturraum, Siechenanger Strasse 13, Kronach Öffnungszeiten: Do – So 15 – 18 Uhr Eintritt frei! „Filz und Fisch: Haut.Nah“ – Ausstellung mit Arbeiten von Irene Reinhard, Coburg. Öffnungszeiten: So 14 – 16 Uhr Ort: Kunstgalerie Altes Rathaus, Schwarzenbach an der Saale konkret bildnerisch und skulptural – Ausstellung mit Werken von Ulrich Behl. Öffnungszeiten: Mo – Do 9 – 17 Uhr, Fr 9 – 15 Uhr Ort: Ausstellungshalle im neuen Rathaus, Bayreuth

Die Grossen Manufakturen: Manufaktur Meissen. Unendliche Liebe in Porzellan – von Tradition inspiriert. – Sonderausstellung Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr Feiertage 10 – 17 Uhr Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Schirndinger Straße 48, Hohenberg

Gestricheltes, Gekratztes, Geätztes – Ausstellung mit Radierungen und Zeichnungen von Stephan Klenner-Otto Öffnungszeiten: Mo - Fr 8 – 16 Uhr Ort: Regierung von Oberfranken, Ludwigstraße 20, Bayreuth noch bis

20. April


VERANSTALTUNGSKALENDER

Januar 17. 21. bis

Januar

20.

3. Deutscher Winterwandertag mit vielfältigen Winterwandertagsprogramm. Ort: Ochsenkopf / Fichtelgebirge Informationen und Programm: www.winterwandertag-ochsenkopf.de „EDEN. – Von unserer unstillbaren Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ – Konzert des Evangelischen Freundeskreises Hof. Beginn: 19 Uhr Ort: Pfarrkirche St. Augustin, Festungsstr. 1, Coburg Eintritt frei! Weitere Termine: www.e-f-h.net

21. Januar

bis

24. Januar

25. Januar

4. März

Lange Nächte – Kurze Filme! 28. Bamberger Kurzfilmtage 2018 mit traditioneller Eröffnung im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia Bamberg. Informationen zum Programm und den einzelnen Veranstaltungsorten unter: www.bambergerkurzfilmtage.de

Januar

Schilderworkshop – Kurs zur Gestaltung von kreativen Holzschildern mit Kreidefarben. Dauer: 13 – 16 Uhr Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, Arzberg-Bergnersreuth Gebühr: 37 € Anmeldung unter: 09233 5225

„Die Berliner Zeichnungen“ – Streifzüge durch die Metropole Berlin Sonderausstellung mit Arbeiten von Harald Winter Öffnungszeiten: Mi u. Do 13 – 16 Uhr, Sonn- u. Feiertage 13 – 17 Uhr Ort: Pfalzmuseum Forchheim

„Ein Abend in Paris“ – Kurkonzert Dauer: 19.30 - 20.45 Uhr Ort: Bayer. Staatsbad Bad Steben, Prinzregent-Luitpold-Saal „Der Vorname“ – Komödie von Mathieu Delaporte und Alexandre de la Patelliére. Eine komödiantische Sitzkissenschlacht, die kein Auge trocken lässt! Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb Benefiz-Gala zugunsten von integra MENSCH. – Mit einen Programm, in dessen Rahmen ausschließlich Bamberger Künstler einen facettenreichen Einblick in die Kulturlandschaft der Domstadt auf die Bühne bringen. Beginn: 19 Uhr Ort: Kulturboden Hallstadt

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22. 28.

Januar

bis

Januar

21. Januar

21. Januar

„Peter und der Wolf“ – Kinderkonzert mit Sergej Prokofieff: Peter und der Wolf op. 67 Erzähler: Robert Eller Dirigent: Howard Golden Beginn: 11 Uhr Ort: Rosenthal-Theater, Selb

23. Januar

Schnullermäuse-Winterzeit – Die Kleinsten entdecken die Lias-Grube im Winter. Eine winterliche Reise für Mütter und Väter mit Kindern unter 3 Jahren. Für eine Stärkung mit Keksen und Getränken im Warmen wird gesorgt. Bitte Krabbeldecken mitbringen! Dauer: 10 – 11.30 Uhr Ort: Lias-Grube 1, 91330 Eggolsheim Eintritt: unter 3 Jahren frei zzgl. kostenpflichtige Begleitperson

27. Januar

Volker Heißmann und das Pavel Sandorf Quartett – Konzert Beginn: 20 Uhr Ort: Spielbank Bad Steben Eintritt: VVK 18 €, AK 20 € Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück – Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing Beginn: 20 Uhr Ort: Studiobühne Bayreuth

27. Januar

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VERANSTALTUNGSKALENDER

27. Januar

27. Januar

28. Januar

28. Januar

30. Januar

30. Januar

31. Januar

Raumpioniere und Kreative bewegen Menschen und Räume – Meeting, das sich der Arbeit von lokalen Akteur-Innen widmet und inspirierende Beispiele aus Österreich, den neuen Bundesländern und dem Fichtelgebirge zeigt. Dauer: 10 – 18 Uhr Ort: Schaltzentrale Bad Berneck, Kulmbacher Str. 27, 95460 Bad Berneck Eintritt: 15 € zzgl. 10 € Kosten für Verpflegung Anmeldung bis 15. Januar 2018 unter oekologische-akademie@gmx.de oder www.oeko-akademie.de „akkordeonissimo“ – Konzert Ein Feuerwerk mit anklangprächtigen und abwechslungsreichen Highlights von Klassik bis Rock. Beginn: 20 Uhr Ort: Bürgerzentrum, Münchberg „Von Klassik bis Tango“ – vhs-Musikrig-Matinee mit Werken von Beethoven, Bruch und Piazzolla mit dem Wupper-Trio. Beginn: 11 Uhr Ort: Kreiskulturraum, Kronach FOLKLORE – Kammerkonzerte auf Kloster Banz 2018 3. Konzert mit dem Klaviertrio. Beginn: 11 Uhr Ort: Kloster Banz, Bad Staffelstein NEUE WERKE – Ausstellung mit Arbeiten von Janis Rafa. Öffnungszeiten: Sa, So & feiertags 11 – 16 Uhr, Mo – Do 8 – 12 und 13 – 15 Uhr, Fr 8 – 13 Uhr Ort: Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg | Eintritt frei! The Best of Black Gospel – Konzert mit der Gospelsensation aus den USA. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Fichtelgebirgshalle, Wunsiedel „Von Napoleon geraubt? Der Vorhang im Markgräflichen Opernhaus und sein museales Nachleben“ – Vortrag von Dr. Thomas Rainer, BSV, Museumsabteilung | Beginn: 18 Uhr Ort: Iwalewahaus, Universität Bayreuth, Wölfelstraße 2

2.

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Geschwister Well – Wellbrüder + Wellküren – Konzert „Fein sein, beinander bleibn“ Beginn: 20 Uhr Ort: Fichtelgebirgshalle, Wunsiedel No Woman No Cry – Ka Weiber, ka Gschrei – Theaterstück von Helmut Haberkamm, bearbeitet von Rüdiger Baumann. Ein Blick auf männliche Horizonte und darüber hinaus. Beginn: 20 Uhr Ort: DAS BAUMANN, Ziegelhüttener Str. 40, Kulmbach Karten unter: www.das-baumann.de

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3.

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Symphoniekonzert der Hofer Symphoniker in Kronach mit Werken von Modest Mussorgsky (Eine Nacht auf dem kahlen Berge), Wolfgang Amadeus Mozart (Konzert für Klavier und Orchester Nr. 23 A-Dur KV 488), Johannes Brahms (Symphonie Nr. 3 F-Dur op. 90) Solist: Fabian Müller (Klavier) Dirigent: Johannes Wildner Beginn: 19.30 Uhr Ort: Kreiskulturraum, Kronach

6.

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9.

9.

Selber MINT-Tag 2018 – ehemals Selber Hochschultag. Weltweit agierende Unternehmen öffnen ihre Türen und geben wertvolle Tipps für einen praxisbezogenen Berufseinstieg. Dauer: 9 – 13.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb www.selber-mint-tag.de MISERY – Thriller von William Goldmann nach dem Roman von Stephen King Beginn: 20 Uhr Ort: Studiobühne Bayreuth AFTER WORK LIVE – Konzert mit GERY & THE JOHNBOYS Dauer: 19 – 22 Uhr Ort: Spielbank Bad Steben Eintritt frei!

Faschingskindermitmachkonzert mit „Tiri Lii & Bummbatsch Peng“ – Mitmachspaß für Kinder ab 2 Jahren. Dahinter stecken Siggi Michl, der mit Gesang, Gitarre und Trommel einen musikalischen Zauberteppich ausbreitet und Zisa Fröhlich, die mit Gesang und Percussion die Kinder zum Tanzen bringt. Beginn: 16 Uhr Ort: RW21, Black Box, Bayreuth Eintritt: 6 € www.die-froehliche-kinderbuehne.de Jacky und Mara – Die Faschingsshow Die außergewöhnlichen Travestiekünstler präsentieren einen extrem unterhaltsamen Abend mit Komik, Parodie und Livegesang. Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 20 € Ort: Gasthaus Sponsel, Kirchehrenbach

Februar

Februar

7.

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8.

Februar

9.

Februar

Februar Ausstellungseröffnung mit Arbeiten von Anette Schonlau. Sie haben die Möglichkeit, die Künstlerin persönlich kennenzulernen, die mit Ihren Bildern Farben und Formen miteinander zu neuen „Farbklängen“ verbindet. Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt frei! Ort: Gasthaus Sponsel, Kirchehrenbach

„Patrick 1,5“ – Theatergastspiele Fürth mit einer schwedischen Kultkomödie von Michael Druker. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb

10. Februar

10. Februar

11. Februar

Up-Cycling von Büchern – DIY-Workshop Vorstellung von Varianten den alten „ausgelesenen“ Büchern einen neuen Sinn zu geben, sowie die praktische Umsetzung. Beginn: 17 Uhr Ort: RW21, Kreativwerkstatt, Bayreuth Die Materialien werden im Kurs bereitgestellt und separat abgerechnet! BIN NEBENAN – Premiere – Tragikomische Szenen für Zuhause von Ingrid Lausund. Beginn: 20 Uhr | Eintritt: 11 - 16 € Ort: Studiobühne Bayreuth, Saal „intakt“ – Kabarett mit neuem Programm „man kann sich´s auch schönreden“. Beginn: 20 Uhr Ort: Bürgerzentrum, Münchberg TOLSTOI-STUNDE „Jetzt macht, was ihr wollt!“ – Lesung im Theaterkeller mit Michaela und Ulrich Berner, Marieluise Müller u.a. Beginn: 17 Uhr Ort: Studiobühne Bayreuth Eintritt frei!


VERANSTALTUNGSKALENDER

Fränkische Highlights 2018 Samstag, 27.1.2018 Volker Heißmann und das Pavel Sandorf Quartett Einlass: 19.00 Uhr · Beginn: 20.00 Uhr Vorverkauf: 18 € * · Abendkasse: 20 € *

Samstag, 21.4.2018 Oliver Tissot

Freitag, 3.8.2018 Sommerfest

mit CJ & The SunshineGang

insPIRATion

Beginn: 18.00 Uhr · Eintritt frei

Einlass: 19.00 Uhr · Beginn: 20.00 Uhr Vorverkauf: 18 € * · Abendkasse: 20 € *

Samstag, 29.9.2018 Das Eich

Samstag, 23.6.2018 Gery&Gerch Die Namen sind Programm!

Fürchtet Eich nicht!

Einlass: 19.00 Uhr · Beginn: 20.00 Uhr Vorverkauf: 18 € * · Abendkasse: 20 € *

Samstag, 20.10.2018 Ed Sperber & Ballbearing Jazzband Jazzmusik bei Kerzenschein

Einlass: 18.00 Uhr · Beginn: 19.00 Uhr Eintritt frei *

Samstag, 1.12.2018 Klaus Karl-Kraus

Budderblädzli, Bunsch und Bäggli Einlass: 19.00 Uhr · Beginn: 20.00 Uhr Vorverkauf: 18 € * · Abendkasse: 20 € *

Einlass: 19.00 Uhr · Beginn: 20.00 Uhr Vorverkauf: 18 € * · Abendkasse: 20 € *

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VERANSTALTUNGSKALENDER

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7. März

„Von alten Intrigen und neuen Menschen – Wilhelmines Welt der Oper“ – Vortrag von Prof. Dr. Kordula Knaus, UBT, Professur für Musikwissenschaft Beginn: 18 Uhr Ort: Iwalewahaus, Universität Bayreuth, Wölfelstraße 2 R.I.O.! – Rock in Oberfranken – Clubtour mit Apollo Apes aus Coburg, Walking Men aus Bamberg, Bastard´s Breed aus Hof und Atomic Void aus Bayreuth. Das Publikum wählt bei der Tour „Oberfrankens Band des Jahres 2018“. Beginn: 20 Uhr Ort: Sound-n-arts, Obere Sandstraße 20, Bamberg Eintritt frei! www.rockinoberfranken.de 3. Bamberger Literaturfestival: 22 Autoren – 30 Lesungen – eine Region! Unter der Schirmherrschaft der Autoren Tanja Kinkel und Nevfel Cumart bietet das Festival Kultur für jeden, bei der großen Auswahl an Autoren findet jeder etwas für seinen Geschmack. Dieses Jahr zum ersten Mal mit eintrittsfreien Lesungen für Kinder. Programm und Veranstaltungsorte: www.bamberger-literaturfestaval.de Nicht jeden Tag ist Valentin! – Witzige Chansons, interpretiert von Alexandra Völkl gemeinsam mit Budde Thiem (Piano). Beginn: 19 Uhr Ort: Gasthaus Sponsel, Kirchehrenbach Eintritt inkl. Menü: 42 €

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„Herzland“ – Ausstellung Fotoprojekt von Jochen Scherzinger und Tobias Ackermann Beginn: 10 Uhr Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel

24. Februar

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6. 5. Bamberger Fasten-Predigt mit Arnd Rühlmann als „Bruder Ignazius“ und einem interessanten Programm. Beginn: 19 Uhr Ort: Welcome Kongress Hotel/ Ziegelbau Eintritt: 24 - 37 €

24. Februar

Mai

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Die Stimme der Dolomiten – Konzert mit Oswald Sattler Beginn: 16 Uhr Ort: Fichtelgebirgshalle, Wunsiedel „matching ties trio“ – Konzert mit Folk-Songs und Balladen aus Irland, Schottland und England. Beginn: 20 Uhr Ort: Bürgerzentrum, Münchberg „Die Großherzogin von Gerolstein“– Operette von Jacques Offenbach Inszenierung: Ansgar Weigner Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb

24.

ANNA KARENINA – Premiere – Theaterstück von Armin Petras nach dem Roman von Lew Tolstoi. Beginn: 20 Uhr Dauer: ca. 2 Stunden. Eine Pause. Ort: Studiobühne Bayreuth Eintritt: 11 – 16 € „Rapunzel“ – Zauberhaftes Singspiel für große und kleine Menschen nach dem Märchen der Brüder Grimm. Beginn: 15 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb

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24.

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17.

„Bilder einer Ausstellung“ – 6. Symphoniekonzert der Hofer Symphoniker. Erik Satie (Jack-in-the-Box, Bühnenmusik – orchestriert von Darius Milhaud), Alexander Glasunow (Konzert für Altsaxophon und Streichorchester Es-Dur op. 109), Jacques Ilbert (Concertino da camera für Altsaxophon und elf Instrumente), Modest Mussorgsky (Bilder einer Ausstellung – orchestriert von Maurice Ravel). Solistin: Asya Fateyeva (Saxophon) Dirigent: Christop-Mathias Mueller Beginn: 19.30 Uhr Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal

Februar

Die GROSSE ANDREW LLOYD WEBBER GALA – Show zu Ehren eines der größten Musicalkomponisten aller Zeiten mit Auszügen aus seinen Meisterwerken. Beginn: 20 Uhr Ort: Freiheitshalle Hof

25. Februar

bis

14. Oktober

„Fattoamano“ – 4. Konzert der Folklorereihe Kammerkonzert auf Kloster Banz 2018 mit Barocksolisten der Bamberger Symphoniker. Beginn: 11 Uhr Ort: Kloster Banz, Bad Staffelstein Standhaft. Vom Statussymbol zur Rarität – Sonderausstellung mit Taschenuhrständern aus der Sammlung Popp. Öffnungszeiten: Di – So u. feiertags 10 – 16.30 Uhr Ort: Museen der Stadt Bamberg, Sammlung Ludwig Bamberg, Altes Rathaus, Obere Brücke 1, Bamberg Eintritt: 6 € (ermäßigt 5 €)


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Markgräfliches Opernhaus Vortragsreihe zur Wiedereröffnung im Frühjahr 2018.

Ausbildereignungsschein / Sprachenzertifikat

Eintritt frei!

Im Iwalewahaus | Wölfelstraße 2 | 95444 Bayreuth Bayerische Schlösserverwaltung / Fotograf: Rainer Viertlböck

Mittwoch, 31.01.2018 | 18.00 Uhr "Von Napoleon geraubt? Der Vorhang im Markgräflichen Opernhaus und sein museales Nachleben" | Referent: Dr. Thomas Rainer, Bayerische

1. In 3 Jahren

Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten u. Seen | Museumsabteilung

2. BAföG-gefördert

Mittwoch, 14.02.2018 | 18.00 Uhr

3. schulgebührenfrei

"Von alten Intrigen und neuen Menschen – Wilhelmines Welt der Oper" | Referentin: Prof. Dr. Kordula Knaus, Universität Bayreuth | Professur für Musikwissenschaft

Tag der offenen Tür Samstag, 10. März 2018, 10 - 14 Uhr

Mittwoch, 28.02.2018 | 18.00 Uhr "Bayreuth und sein Opernhaus im 19. Jahrhundert" | Referent: Prof. Dr. Martin Ott, Universität Bayreuth | Institut für Fränkische Landesgeschichte

Kober Verlag & Marketing GmbH Burghaiger Straße 14 95326 Kulmbach Telefon 09221 407 81 20 Telefax 09221 407 81 24 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de

Ein Unternehmen aus Herausgeber und Verleger: Rainer Kober Chefredaktion/Projektleitung, Verantwortlich i.S.d.P.: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis Projektassistenz: Irina Redler Texte und Fotos dieser Ausgabe: Stefan Bassing, Dr. Rolf Bernhard Essig, Micho Haller, Andrea Herdegen, Dr. Rüdiger Hess, Eckhardt Kasch, Tim-Niklas Kubach, Monika Limmer, Cornelia Masel-Huth, Werner Rost,

Berufliches Schulzentrum Kronach · Siechenangerstraße 13 · 96317 Kronach

Dr. Klaus Wührl, Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof. Layout/Grafik: Wolf Hartmann, HOCHVIER, Medienagentur röder&sommer Druck: creo Druck & Medienservice GmbH, Bamberg

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2018

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ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der

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Dirigent: Till Fabian Weser Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts.

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31. März, 18.00 Uhr Frankenhalle Naila Ostersonntag

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VERANSTALTUNGSKALENDER

27.

„FOOTLOOSE“ – Tanzmusical der London West End Musical Company von Dean Pitchford und Walter Bobbie. Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb

Februar

28. Februar

bis

4.

März

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1.

Ausstellung des Kunstvereins Hochfranken Selb e.V. mit Bildern von Cäsar W. Radetzky Vernissage: 4. März um 19 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb

11. März

April

Februar

28.

4.

„Bayreuth und sein Opernhaus im 19. Jahrhundert“ – Vortrag von Prof. Dr. Martin Ott, UBT, Institut für Fränkische Landesgeschichte. Beginn: 18 Uhr Ort: Iwalewahaus, Universität Bayreuth, Wölfelstraße 2 Touristik & Garten – Freizeit Messe Nürnberg Rund 800 Aussteller informieren und inspirieren in neun Messehallen zu den Themen Garten, Reise, Caravaning, Outdoor und Sport. Öffnungszeiten: täglich 9.30 – 18 Uhr Ort: AFAG Messen und Ausstellungen GmbH, Messezentrum 1, Nürnberg Eintritt: 7 – 25 € Weitere Informationen: www.freizeitmesse.de

7. März

16. Industriemeistertag Oberfranken Es treffen sich Industriemeister aus ganz Oberfranken an der Hochschule Coburg. Das diesjährige Thema lautet: „Erfolgreich führen mit Kompetenz, Persönlichkeit und Motivation“. Neben Fragen der Teamarbeit geht es um Heijunka, einem neuen Steuerungsinstrument für die Produktion. Beginn: 8 Uhr Ort: Hochschule Coburg, Raum: 12-014 Friedrich-Streib-Straße 2 96450 Coburg Symphoniekonzert der Hofer Symphoniker in Selb mit Werken von Gioachino Rossini (Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“), Jan Koetsier (Konzert für Blechbläserquintett und Orchester op. 133), Antonín Dvorák (Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“) Solisten: Blechbläserquintett Red Socks Brassquintett Dirigent: Dominik Beykirch Beginn: 19.30 Uhr Ort: Rosenthal-Theater, Selb

14. März

14. März

15. März

16. März

März

17.

8.

März

März

23.

März

2. März

März

Vertraute Landschaft – Vernissage zur Ausstellung mit Arbeiten von Jörg Schemmann, Regensburg. Dauer: 4. März bis 15. April 2018 Öffnungszeiten: So 14 – 16 Uhr Ort: Kunstgalerie Altes Rathaus, Schwarzenbach an der Saale, Marktplatz 5 Charles Johnson & THE SUNSHINEGANG – Konzert mit einer musikalischen Zeitreise in die glorreiche Epoche von Disco und Soul. Beginn: 21 Uhr Ort: Liveclub Nepomuk, Altenkunstadt

28. März

10.

3.

März

März

11. März

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ECHT Oberfranken

Tag der offenen Tür – Tourismusschule Franken in Kronach informiert über Karrierechancen im Bereich Hotelund Tourismusmanagement in der Urlaubsregion Frankenwald. Dauer: 10 - 14 Uhr Ort: Berufliches Schulzentrum Kronach, Siechenangerstraße 13. www.tourismusschulefranken.de „Quinten-Quartett goes Africa“ – Konzert der Folklorereihe Kammerkonzerte auf Kloster Banz 2018 Beginn: 11 Uhr Ort: Kloster Banz, Bad Staffelstein

31. März

KULTUR AM SONNTAG NACHMITTAG „Dein ist mein ganzes Herz“ – Große Operetten- und Musical-Gala mit Deborah Sasson, Robert Schwarts und der Rusischen Kammerphilharmonie St. Petersburg unter Leitung von Juri Gilbo. Beginn: 17 Uhr Ort: Rosenthal-Theater Selb „Neues vom Markgräflichen Opernhaus – Erkenntnisse aus der Instandsetzung einer Weltkulturerbestätte“ – Vortrag von Peter Seibert, BSV, Bauabteilung Beginn: 18 Uhr Ort: Iwalewahaus, Universität Bayreuth, Wölfelstraße 2 AFTER WORK LIVE – Konzert mit RADSPITZ unplugged Dauer: 19 – 22 Uhr | Eintritt frei! Ort: Spielbank Bad Steben 8. IT-Forum Oberfranken mit dem Themenschwerpunkt „Der Mensch im Mittelpunkt der Digitalisierung“ und namhaften Referenten. Dauer: 11.30 – ca. 21 Uhr Ort: Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Universität Bayreuth, Universitätsstr. 30 St. Patricksday festival 2018 – Konzert mit finest celtic music live! und Künstlern wie Sarah Macqaid, Simon Kemspton, Andy Lang & his Folk Freaks. Beginn: 20 Uhr Ort: Fichtegebirgshalle, Wunsiedel „duudn und bloosn“ – Konzert mit Folklore, Schlagern, Jazz aus aller Welt mit fränkischen Texten rund um den „Landmusigger“ Siggi Michl. Beginn: 20 Uhr Ort: Bürgerzentrum, Münchberg Brettl-Spitzen Spezial – Konzert mit der Couplet-AG, Gitti Walbrun, Barbara Preis und dem Trio Schleudergang. Beginn: 20 Uhr Ort: Fichtelgebirgshalle, Wunsiedel „Herausforderungen bei der Restaurierung des Markgräflichen Opernhauses“ – Vortrag von Prof. Dr. Matthias Staschull, BSV, Restaurierungszentrum Beginn: 18 Uhr Ort: Iwalewahaus, Universität Bayreuth, Wölfelstraße 2 Konzert des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken 2018 mit Werken von Peter Iljitsch Tschaikowsky, Wolfgang Amadeus Mozart und Antonín Dvorák. Dirigent: Till Fabian Weser Beginn: 18 Uhr Ort: Frankenhalle Naila


VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen

Do., 08.02.18, 19.30 Uhr Theatergastspiele Fürth: „Patrick 1,5” Komödie von Michael Druker Sa., 24.02.18, 15.00 Uhr Musikbühne Mannheim: „Rapunzel“ Zauberhaftes Singspiel nach dem Märchen der Brüder Grimm Di., 27.02.18, 19.30 Uhr London West End Musical Company: „FOOTLOOSE“ Das Tanzmusical von Dean Pitchford und Walter Bobbie So., 11.03.18, 17.00 Uhr KULTUR AM SONNTAG NACHMITTAG „Dein ist mein ganzes Herz“ - Operetten- und Musical-Gala mit Deborah Sasson, Sopran, Robert Schwarts, Tenor, und der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg unter Leitung v. Juri Gilbo

Standha�

Di., 03.04.18, 19.30 Uhr Bayreuther Osterfestival 2018 Benefizkonzert mit dem großen Symphonieorchester der Internationalen Jungen Orchesterakademie Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5 (Dirigent: Matthias Foremny)

VomStatussymbol zur Rarität Taschenuhrständer aus der Sammlung Popp

Do., 12.04.18, 19.30 Uhr RIO THE VOICE OF ELVIS mit „The Vegas Orchestra” & „The Casino Choir” präsentieren: „The King is Back – Elvis The Show”

25.2.-14.10.2018 Di-So u. feiertags

10-16.30 Uhr

SAMMLUNG LUDWIG BAMBERG Altes Rathaus | Obere Brücke 1 Infos: Tel. 0951.87 1871 | 0951.87 1142

www.museum.bamberg.de

Infos zu Veranstaltungen und Kartenvorverkauf: Kulturamt der Stadt Selb • Tel. 09287/883-119 u. 883-125, kulturamt@selb.de • www.selb.de

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Den Steigerwald erleben, seine Natur, Geologie, Kultur und Geschichte des Weißen Goldes. Ein Unikum ist der jährliche Weihnachtsbaum im Rathaus: Eine Auswahl aus Europas größter Spezialsammlung an Salz- und Pfefferstreuern aus Porzellan.

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geöffnet April bis Dezember Sonntag:  bis  Uhr Ostern - November und im Advent Sonntag:  bis  Uhr und nach Vereinbarung Marktplatz  ·  Schlüsselfeld Kontakt   oder  

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Ausgabe 07/2011

Ausgabe 08/2011

Ausgabe 09/2011-2012

Ausgabe 10/2012

Ausgabe 11/2012

Ausgabe 12/2012

Ausgabe 13/2012

Ausgabe 14/2012

Ausgabe 15/2012-2013

Ausgabe 16/2013

Ausgabe 17/2013

Ausgabe 18/2013

Ausgabe 19/2013

Ausgabe 20/2013

Ausgabe 21/2013-2014

Ausgabe 22/2014

Ausgabe 23/2014

Ausgabe 24/2014

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Ausgabe 36/2016

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Ausgabe 37/2016

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Ausgabe 39/2017

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Ausgabe 41/2017

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– Sein Traum: in Afrika sterben

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Handarbeiten 4.0 – Häkeln ist gesund

Wenn Füße träumen, dann tanzen sie argentinischen Tango –

Wintersport im Fichtelgebirge und dem Frankenwald

Schnee, Schnee – juchee! – Wölfe geben niemals auf – Spitzeneishockey aus Selb

Bücher, einfach mit Liebe gemacht

Fränkischer Whisky –

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Ausgabe 43/2017

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eine Begegnung der anderen Art

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Ausgabe 44/2017-18

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Ausgabe 44 Dezember/Januar 2017/18

43 Oktober/November 2017 · 8. Jahrgang

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und die Digitalisierung?

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Abenteurer und Geschäftsmann Wolfgang Uhl

– Drei Blogger entdecken die gesunde regionale Küche

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ECHT OBERFRANKEN

ECHT OBERFRANKEN

– Schneller zwischen Skandinavien und Italien

Weniger Fleisch auf oberfränkischen Speisekarten

Ausgabe 34/2016

Druckkultur –

Fotostrecke: Traute, liebe Heimatstädtchen – Oberfränkische Rothenburgs

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Ausgabe 33/2016

18.01.16 15:39

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– Der ideale Fitmacher für die Frühlingsdiät

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– Wie zwei Schwestern einen Global Player führen

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In Ockerfarben auf Almosengang – Wer sind die Mönche im Frankenwald?

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– Veganes auf den Rost!

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Abwechslung beim Grillen

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Weißenstadt blüht

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Ausgabe 40

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Ausgabe 39

Ausgabe 38 Dezember/Januar 2016/17

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Ausgabe 29/2015

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37 Oktober/November 2016 · 7.Jahrgang

Ausgabe 37 Oktober/November 2016

36 August/September 2016 · 7. Jahrgang

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ECHT OBERFRANKEN

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Ausgabe 28/2015

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Ausgabe 36 August/September 2016

2016 Juni/Juli Ausgabe 35

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Mehr als Murmelspiel – Sigmund Lindner ist Weltmarktführer für technische Glaskugeln

Markgrafenkirchen in Bayreuth-Kulmbach

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Ausgabe 25/2014

33 Februar/März

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31 Oktober/November 2015 · 6. Jahrgang

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Ausgabe 31 Oktober/November 2015

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34 April/Mai 2016 · 7. Jahrgang

Ausgabe 05/2011

Ausgabe 32 Dezember/Januar 2015/16

Ausgabe 04/2011

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AUSFLUGSTIPPS

Vergessene Orte –

Der erste Oberfranke war Neandertaler Text und Fotos der Fotostrecke von Micho Haller

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eit Beginn der ersten menschlichen Begehungen Oberfrankens am Ende der letzten Eiszeit war das Gebiet zwischen Regnitz und Fichtelgebirge ein einheitlicher Kulturraum. Obwohl die Gegend im Vergleich zu anderen Regionen wie z. B. in Frankreich, Südwestdeutschland oder im Mittelmeerraum nicht mit großen Schätzen oder Monumente aus der Vorzeit aufwarten kann, zeigt die Geschichte der letzten ca. 10 000 Jahre doch eine gewisse Beständigkeit und fortwährende Weiterentwicklung hinsichtlich Technik, Landwirtschaft und Kultur. Die ersten Spuren spärlicher menschlicher Besiedlung stammen wahrscheinlich aus der Zeit vor ca. 70 – 100 000 Jahren und wurden bei Kronach gefunden. Vereinzelt durchstreiften Neandertaler das Gelände, bevor sie vor ca. 30 000 Jahren verschwanden. Zu dieser Zeit wanderte der Homo sapiens ein. Genetische Untersuchungen ergaben, dass es offenbar zu einem gewissen Grad zu einer Vermischung von Neandertalern und Homo Sapiens kam, was sich in unserem heutigen Erbgut nachweisen lässt. Eine stärkere Begehung fand nach der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit vor ca. 11 000 Jahren statt. Die Eisenzeit begann ab ca. 3000 v. Chr. Die damalige Bevölkerung bestand aus einer Vielzahl konkurrierender Stämme, die unter dem Begriff „Kelten“ zusammengefasst werden. Der Name wurde von griechischen Geschichtsschreibern geprägt und bedeutet „Die Großen“. Die Kelten haben leider nie die Schwelle zur „Hochkultur“ überschritten, Hauptgrund war die fehlende Schriftsprache und die Konkurrenz mit dem Römischen Reich, das Han-

del und Kultur dominierte. Die Kelten schaffen ein System von befestigten Höhensiedlungen, dessen regionales Zentrum in Nordbayern das Oppidum auf der Ehrenbürg, dem Walberla bildet. Um ca. 300 v. Chr. verließen die Kelten die Region. Die Gründe für diese großen Wanderbewegungen sind nicht bekannt. Die keltische Bevölkerung bewegte sich bis nach Anatolien, wo sie Galater genannt wurden. Der Name des türkischen Fußballvereins „Galatasaray Istanbul“ stammt von daher. Eine andere Wanderbewegung ging nach Westen, vielleicht Richtung Aquitanien im heutigen Frankreich. Nach dem Auszug der Kelten scheint Oberfranken für viele Jahre kaum besiedelt zu sein, bis Germanen nach Süden vorstießen. n

Micho Haller ist der Fotograf und Autor zu den „Vergessenen Orten Oberfrankens.“

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Zu den abgebildeten „Vergessenen Orten“:

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Der Staffelberg bei Bad Staffelstein

Ein Militärstützpunk der mächtigen Herrscher vom Walberla?

Seit der Jungsteinzeit (ca. 5000 v. Chr.) bestand auf dem Staffelberg eine Siedlung. In der späten Hallstattzeit befestigten Kelten das Plateau mit einem gewaltigen Ringwall. Die Mauer hatte eine Höhe von 3 – 5 m. Der heute noch sichtbare „Himmelsteich“ sind die Reste einer antiken Zisterne. Die höchstgelegene Fläche der Siedlung war die felsumwehrte Akropolis, die von weiter gefassten Wallanlagen umgeben war.

Die Heunischenburg ist eine bronzezeitliche (urnenfelderzeitliche), ungewöhnlich stark geschützte Befestigung nahe Kronach. Es handelt sich wohl um die älteste Befestigung ihrer Art nördlich der Alpen. Erste Befestigungen stammen aus der Zeit um 900 v. Chr. Der überlieferte Name „Heunischenburg“ wird in Verbindung mit „Hünen“, also riesenhaften Wesen gesetzt. Auffällig ist die Namensähnlichkeit zur „Heuneburg“ bei Sigmaringen. Möglicherweise war die äußerst stark befestigte Siedlung ein Sicherungsposten einer Straße, auf der Zinn und Kupfer aus dem Fichtelgebirge für die „Stadt“ auf der Ehrenbürg transportiert wurde. Hier fand dann eine umfangreiche Weiterverarbeitung der Metalle statt.

Foto: Heuni via Wikimedia Commons

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Die Heunischenburg bei Kronach/Gehülz

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Der Kordigast (Korches) bei Altenkunstadt Keltische Höhensiedlung

Seit ca. 500 v. Chr. war der Kordigast eine gut befestigete keltische Höhenburg, die in Blickkontakt mit Menosgada bei Staffelstein, dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge stand. Heute sind bis auf einige Hügelgräber und Wallreste kaum mehr Spuren zu finden. Eine botanische Besonderheit des Berges ist die Kordigast-Mehlbeere (Sorbus cordigastensis), deren Vorkommen endemisch auf den Kordigast begrenzt ist. Es handelt sich um einen kleinen, strauchartigen Laubbaum mit weißen Blüten. Die Art entstand vermutlich schon vor der letzten Eiszeit. Wegen der einzigartigen Aussicht und der schönen Umgebung ist der Kordigast sicher einen Ausflug wert.


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Die Schiefe Wand im Bärental bei Weismain

Der Druidenhain bei Wohlmannsgesees

Steinzeitlicher Unterschlupf

Naturdenkmal oder keltischer Kultort?

Vor ca. 8000 Jahren richteten sich hier steinzeitliche Waldbewohner einen Unterschlupf ein. Bei Ausgrabungen fanden sich Spuren eines Windschutzes aus Fell oder Ästen und einer Feuerstelle. Der Abri liegt in einem Seitental des engen, schluchtartigen Bärentals nahe der Quelle der Krassach. Hier wurde die bei uns inzwischen nicht mehr heimische Zirbelkiefer nachgewiesen. Um den Felsvorsprung herum gibt es Hinweise auf eine Besiedlung in keltischer Zeit bis ins Mittelalter. Heute führt ein Wanderweg durch das idyllische Bärental.

Der Druidenhain ist eine eindrucksvolle Ansammlung äußerst bemerkenswerter Felsformationen in der Fränkischen Schweiz bei Wohlmannsgesees. Die ungewöhnlich geometrische Anordnung der Steine verleitet zu der Annahme, es handle sich um eine von Menschen geschaffene Anlage. Funde konnten das bis jetzt nicht bestätigen. Aus geologischer Sicht handelt es sich um ein Kluftsystem. Die Bezeichnung „Druidenhain“ taucht erst im 20. Jhd. auf. Möglicherweise könnte der Name früher auch „Drudenhain“ gelautet haben (Drude = Hexe).

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Die Hügelgräber bei Kasendorf Foto: Derzno (Eigenes Werk) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

Friedhof am Fuße des Turmbergs Bei Bauarbeiten auf dem Gelände der MAJAWerke in Kasendorf fanden sich Reste von bronzezeitlicher Besiedelung. Die Möbelfarik steht heute auf einem hallstattzeitlichen Gräberfeld. Bis heute gut erhalten ist das Grabhügelfeld in der Nähe des heutigen Friedhofs. In einem Eichenhein finden sich ca. 60 teilweise unberührte Grabhügel. Große Meschen, reiche Grabbeigaben In den erforschten Grabhügeln fanden sich die Überreste von erstaunlich großen Menschen, so zum Beipiel die Überreste einer ca. 1,80 m großen Frau, die im Alter von 60 Jahren verstarb. Eine bedeutende Siedlung aus keltischer Zeit befindet sich auf dem Kasendorfer Turmberg.

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Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern Jahrtausendelang schaurige Opferstätte?

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Die Jungfernhöhle ist ein ca. 3 m tiefer Schacht unter einem Felsvorsprung. Die Höhle ist eine einzigartige Fundstelle in Europa. Ausgrabungen haben eine Vielzahl menschlicher Knochen und bemerkenswerter Töpferware zu Tage gefördert. Die Knochen weisen ungewöhnliche Verletzungsspuren auf, die darauf hindeuten, dass ihnen möglicherweise das Mark entnommen wurde. Auch multiple Schnittspuren deuten auf eine kultische Behandlung der Knochen nach dem Tode der Opfer hin, möglicherweise handelt es sich um Kannibalismus. Insgesamt wurden Knochen von mindestens 30 verschiedenen Individuen nachgewiesen, die meisten von ihnen waren Frauen.

Die Befestigung bei Loch/Hollfeld Kein Reitstall Auf dem Hohen Knock über dem Tal der Wiesent liegt die etwa fußballfeldgroße Befestigung von Loch. Älteste Keramikfunde stammen aus der Hallstattzeit. Medienaufsehen erlangte die Anlage, als 2009 ohne Genehmigung ein Reitplatz mit Stall errichtet wurde, der wieder vollkommen zurückgebaut werden musste. Foto: reinhold möller [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

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Die Ehrenbürg (Walberla)

Die zwölf Apostel von Langenbach

Bedeutendste „Stadt“ im vorgeschichtlichen Oberfranken

Kleines Stonehenge?

Über 200 m überragt das Walberla das Wiesenttal. Der markante Berg war in der Bronze und Eisenzeit das wichtigste Machtzentrum in Oberfranken. Die gesamte Hochebene ist von einem heute immer noch sichtbaren Wall umgeben. Das mächtige Oppidum verdankte seinen Wohlstand der Lage an den Verkehrswegen Rhein, Main, Regnitz, Altmühl und den Erzlagern in Frankenwald und Fichtelgebirge. Die Heunischenburg bei Kronach stand wahrscheinlich in enger Verbindung zur keltischen Stadt über der Wiesent. Älteste Funde deuten auf eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit (ca. 4000 v. Chr.) hin. Den höchsten Teil der Ehrenbürg, auf dem heute die Kapelle der heiligen Walburga steht, bewohnte die adelige Oberschicht. Am ersten Sonntag im Mai findet hier die Walberlakärwa statt. Eine Wallfahrt zu diesem Ort ist seit dem Jahr 900 bekannt, die Ursprünge des Festes sind wahrscheinlich viel älter.

Ungefähr einen halben Kilometer Fußweg vom Ort Langenbach entfernt liegt auf einem Hügel in exponierter Lage eine Reihe von 12 Steinen im Abstand von ca. 80 cm. Die Steine sind exakt in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Von den unmliegenden Bergen besteht Blickkontakt ins Erzgebirge, ins Fichtelgebirge und zum Staffelberg. Genaue wissenschaftliche Untersuchungen liegen noch nicht vor. Möglicherweise handelt es sich hier aber um ein Denkmal aus der megalithischen Kultur, wenn auch die Megalithen hier etwas klein ausfallen.

Foto: Mef.ellingen (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

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Die Höhenburg bei Burggaillenreuth Im Netz der Burganlagen

Auf dem Schlossberg bei Burggaillenreuth finden sich die Reste einer späthallzeitlichen Burganlage. Noch heute lassen sich die verfallenen Reste der mächtigen Toranlage und der Mauern erkennen. Die Anlage stammt wohl aus der gleichen Zeit wie die Befestigung auf dem Staffelberg und gehörte zu einem System fortifizierter Höhensiedlungen, wie sie auch bei Kasendorf und auf dem Kordigast nachgewiesen sind. Der Erhaltungsgrad der Anlage ist einzigartig in Franken.

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Das Grabhügelfeld bei Litzendorf Frühes Heiligtum

Südlich von Litzendorf befindet sich eines der besterhaltensten Grabhügelfelder Oberfrankens. Im Wald befinden sich noch zahlreiche Hügel ähnlichen Ausmaßes. Teil des fühkeltischen Friedhofes war auch ein kleines Heiligtum, das aus zwei konzentrischen Gräben bestand. Eine derartige Anlage ist in der Region einzigartig. Ausgrabungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Stätte nur ungefähr ein Jahr bestand. Die meisten der ca. 40 Grabhügel wurden bereits im 19. Jahhundert geöffnet. Als Grabbeigaben fanden sich zahlreiche Eisen und Bronzeteile und Keramik.

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Die Neubürg bei Wohnsgehaig

Spuren aus der Steinzeit bei Leupoldsdorf

Die Neubürg war in der ausgehenden Bronzezeit Standort einer befestigten Höhensiedlung

Einwanderer aus Böhmen lassen ihre Werkzeuge zurück

Wie bei den Anlagen vom Pensen oder vom Kordigast handelte es sich hier wohl um eine Fliehburg, in die sich die Bevölkerung, die sonst die Täler bewohnte, bei drohender Gefahr in Sicherheit bringen konnte. Das Wort „bergen“ hat seinen Ursprung in der Bedeutung „sich auf dem Berg in Sicherheit bringen“. Auf der Hochfläche der Neubürg scheinen noch Spuren der Befestigung erkennbar zu sein.

Am Fuße der Kösseine befindet sich dieser steinzeitliche Lagerplatz. Rund um das kleine Wäldchen, das einen steilen Abhang zum Fluß auf der linken Seite bedeckt, fanden sich Steinwerkzeuge, von denen die ältesten aus der späten Altsteinzeit (vor ca. 40 000 Jahren) stammen. Diese Funde gehören zu den wenigen Zeugnissen der Steinzeit im Fichtelgebirge. Anscheinend kamen um das Jahr 9000 v. Chr. steinzeitliche Jäger und Sammler aus dem böhmischen Becken ins Fichtelgebirge. Hier stießen sie auf ein besonderes Chalcedonvorkommen – dem Feuerbergjaspis, der sich hervorragend zur Herstellung von Werkzeugen eignet.

Der Herrgottstein bei Hendelhammer

Gott gönnt sich eine Verschnaufpause bei Selb

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Der Heiligenbühl in Bayreuth Grabhügel mit wandernder Kirche Der Hügel im Rotmaintal, nahe der Mündung der Steinach, barg einst ein keltisches Grab aus der Hallstattzeit. Bemerkenswert sind die ungeheuren Dimensionen des Hügels, falls es sich hier um ein Hügelgrab handelt (siehe Litzendorf). Unter Dornenbüschen findet man eine kleine Höhle. Das Plateau zeigt unnatürliche Geländebeschaffenheit, die auf eine Ausgrabung oder einstige Bebauung hinweisen könnte.

Bei Hendelhammer im Egertal südlich von Selb fanden sich die bedeutendsten steinzeitlichen Funde im nordöstlichen Oberfranken. Der „Herrgottstein“ trägt nach einer Sage die Abdrücke Gottes, als er bei der Schaffung der Welt eine Pause machte. Untersuchungen des Fichtelgebirgsvereins deuten darauf hin, das der Stein von Menschen an diesen Platz gesetzt wurde. Im unmittelbaren Umfeld des Steines fanden sich Steinwerkzeuge aus dem älteren Mesolithikum mit einem Alter von ca. 10 000 Jahren sowie Scherben aus dem Mittelalter.

Der Pensen bei Seulbitz Der Menhir vom Pensen Auf dem Pensenberg bei Seulbitz gibt es Spuren von einigen Hügelgräbern und Überreste eines einstigen Opferschachtes. Ein rätselhaftes Fundstück ist der sogenannte „Menhir vom Pensen“, der im Bayreuther Archäologiemuseum besichtigt werden kann. Der ungewöhnlich geformte Stein wurde am Boden des Schachts deponiert.

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Vergessene


Die Ehrenbürg, Walberla, südöstlich von Forchheim

Orte

Eine Bilderreise auf den Spuren der Steinzeit, der Kelten und der Germanen in Oberfranken.

Fotos von Micho Haller


 Die Ehrenbürg, Walberla – die Befestigung wurde zum Teil rekonstruiert

 Burggeilenreuth – gut erhaltene Fliehburg über der Wiesent

 Druidenhain bei Wohlmannsgesees


 Die Grabhügel von Litzendorf

 Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern


 Loch bei Hollfeld

 Neubürg bei Wohnsgehaig

 Hügel bei Laineck


 Der Pensen Seulbitz/Pegnitz

 Herrgottstein bei Hendelhammer südlich von Selb

 Tröstau/Leupoldsdorf

 Die zwölf Apostel von Langenbach


 Die Heunischenburg bei Kronach

 Staffelberg

 Kordigast, zwischen Burgkunstadt und Weismain


 Die schiefe Wand im Bärental

 Kasendorf


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ECHTgemixt Deutschlands bester Nachwuchsisolierer kommt aus Oberfranken

sich auch in Zukunft nichts ändern, denn Balazs wird weiterhin bei der F.K. Isoliermontage tätig bleiben und vielleicht schon im kommenden Jahr den Meister angehen.

Der ungarische Geselle Balazs Kis aus Kirchahorn ist Bundessieger im Leistungswettbewerb des Handwerks Noch vor knapp drei Jahren konnte Balazs Kis kein Wort Deutsch, jetzt ist der 26-jährige Ungar in seinem erlernten Beruf des Isolierers zunächst Landes- und jetzt auch Bundessieger im Leistungswettbewerb des Handwerks geworden. „In dieser kurzen Zeit eine solche Leistung hinzulegen, da sind wir extrem stolz darauf“, sagen Elke Rieß und Helmut Fuchs, die beiden Geschäftsführer der Firma F.K. Isoliermontage GmbH in Kirchahorn im Landkreis Bayreuth. Balazs Kis hat durch einen Bekannten erfahren, dass in Kirchahorn Azubis gesucht werden und nach sieben Semestern Studium der Gebäudemechatronik in Debrecin wagte er den Sprung von seinem Heimatort Kunhugyas in die Fränkische Schweiz. Die Heimat ist und bleibt jedoch Ungarn. Alle vier Wochen geht es ein paar Tage nach Hause, wo noch immer die Freundin lebt. Daran wird

Der Landkreis Hof in grandiosen Fotos Der Buchdesigner und Photographenmeister Reinhard Feldrapp hat ein neues Buch konzipiert, gestaltet und fotografiert. Zwischen Waldstein und Döbraberg, an Selbitz und Saale ist eine Fotoreise entstanden, die außergewöhnliche Einblicke in die Kulturlandschaft zwischen Fichtelgebirge, Vogtland und Frankenwald im Norden von Bayern gewährt. Der Einführungstext von Dr. Axel Herrmann erklärt leicht verständlich Geschichte und Wissenswertes. Informative, sorgfältig recherchierte Bildbeschreibungen begleiten die wunderschönen Abbildungen. Die zweisprachige Ausgabe

Aufseß erhält Auszeichnung als „Genussort Bayerns“ Beim Wettbewerb „100 Genussorte Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau konnte die „Brauerei-Weltrekordgemeinde Aufseß“ die Jury mit ihren Vorzügen als einer von 100 „Genussorten“ überzeugen. Aufseß steht seit dem Jahr 2000 im GuinnessBuch der Rekorde als Gemeinde mit der weltweit größten Brauereidichte nach Einwohnern – so kommen vier Brauereien auf ca. 1.400 Einwohner. Im kommenden Jahr soll dann zum 100-jährigen Bestehen des Freistaats ein Genussführer

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mit den Englischübersetzungen von Roderick MacInnes machen das Buch auch zu einem repräsentativen Geschenk für ausländische Freunde und Gäste. Der Bildband „Der Landkreis Hof“ ist zum Preis von 33,00 Euro in den Buchhandlungen und bei Atelier Feldrapp, Naila, Telefon: 09282 95265,E-Mail: info@feldrapp.de erhältlich.

entstehen, der durch die kulinarischen Highlights Bayerns leitet.


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Bild: Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen

So sieht die Zukunft aus: vernetzte Welt.

Stadt, Land, Zukunft Busse, die Schadstoffe in der Luft messen oder Straßenlaternen, die selbst auf Störungen reagieren? Das könnte schon bald unsere Zukunft sein. Daran arbeitet der neue Forschungsverbund FutureIOT ab dem 01. Februar 2018.

www.weissenstadt.de

Der Forschungsverbund FutureIOT, gefördert von der bayerischen Forschungsstiftung für drei Jahre ab Februar 2018, will diese Technologie in Städten ebenso wie auf dem Land vorantreiben. Im Forschungsverbund FutureIOT arbeiten 10 Forschungs- und 17 Industriepartner an insgesamt vier Teilprojekten. Jeweils zwei Projekte beschäftigen sich mit Landwirtschaft, gehen dabei der Nitratbelastung im Boden und dem Verhalten von Kühen auf der Weide nach. Die anderen beiden drehen sich um Probleme in den Städten wie Luftverschmutzung oder Parkplatznot. Die Hochschule Coburg kooperiert dabei mit der Universität Bamberg, der Universität Erlangen-Nürnberg, der Technischen Universität München, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft sowie den Fraunhofer-Instituten für Integrierte Schaltungen (IIS), Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB), Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) sowie Mikrosysteme und Festkörper-Technologien (EMFT). Die Bayerische Forschungsstiftung unterstützt das Projekt mit einer Fördersumme von zwei Millionen Euro.

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Heute besitzt fast jeder ein Smartphone. Mit dem richtigen Zubehör lässt sich damit die Heizung oder der Kühlschrank von unterwegs aus steuern. Dass Gegenstände „smart“, also intelligent werden, liegt am Internet of Things (IOT), dem Internet der Dinge. Durch moderne Informations- und Kommunikationstechniken werden Geräte miteinander vernetzt und können so zusammenarbeiten. Bereits heute sind schon mehr Geräte miteinander vernetzt, als es Menschen auf der Welt gibt. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch einmal deutlich steigern: Im Jahr 2025 wird es laut Experten bis zu 25 Milliarden vernetzte Geräte geben.

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MeinVokabular–App hilft beim Deutschlernen – Fachsprache oft große Hürde

Liros-Seile aus Berg im Landkreis Hof fliegen mit Fallschirmen und Gleitschirmen durch die Luft, segeln mit Schiffen um die Welt, ziehen Holz aus dem Wald oder Fische aus dem Wasser, sie werden aber auch im Automobilbau und vielen anderen Industrien eingesetzt. Die Aus- und Weiterbildung nimmt bei Liros breiten Raum ein. Mit der 21-jährigen Sabrina Preiß aus Naila hat jetzt nicht nur eine Seilerin ihre Lehre mit Bravour bestanden, sondern auch noch im Leistungswettbewerb des Handwerks den ersten Platz auf Landes- und Bundesebene erreicht. Als Gesellenstück hat Sabrina Preiß mit großer Liebe zum Detail einen historischen Heißluftballon nachgebaut. Rund 40 Stunden hat sie daran gearbeitet, sogar den Korb hat sie selbst geflochten. Nicht sofort, aber irgendwann möchte sie wahrscheinlich auch die Meisterprüfung machen, so die 21-Jährige, die in ihrer Freizeit in der Garde der TSG Münchberg tanzt. Foto: Stephan Herbert Fuchs

Die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern hat jetzt eine kostenlose Vokabel-App für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund entwickelt. Hintergrund: Das Handwerk sucht händeringend Fachkräfte. Und viele Flüchtlinge, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland kamen, möchten hier einen Beruf erlernen. Doch oft hapert es an den Sprachkenntnissen. Vor allem in der Berufsschule sind mangelnde Sprachkenntnisse oftmals ein Hindernis.. Denn es gibt keine berufsbezogenen Sprachkurse. Und: Wer kann schon „Scherbügelbieger“ in Amharisch oder Urdu übersetzen? Abhilfe soll nun eine kostenlose Vokabel-App schaffen. Entwickelt wurde sie von der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern. Und so geht`s: Einfach das unbekannte Werkzeug – hier im Bild ein Scherbügelbieger - abfotografieren, den richtigen Namen aufsprechen, notieren und schon hat man sein eigenes kleines Lexikon – mit dem man sogar üben kann. Die Bedienung ist selbsterklärend. Seit Ende November ist die App freigeschaltet und steht zum Download als IOS und Android-Version in den jeweiligen App-Stores zur Verfügung. Erwin Ott, Willkommenslotse, erwin.ott@ hwk-oberfranken.de, Tel. 09281 7263247 und Christian Ohlraun, Akquisiteur für Flüchtlinge, christian.ohlraun@hwkoberfranken.de, Tel. 0951 9150623.

Die Seilerin Sabrina Preiß ist Bundessiegerin

Bayerns beste Seilerin: Ausbildungsleiter Norbert Schmidt freut sich über den Bundessieg von Sabrina Preiß im Leistungswettbewerb des Handwerks

Gee dsu – blaib doo Wenn Gerhard C. Krischker Bamberg seine »große Liebe« nennt, steckt darin alles, was eine komplexe Beziehung ausmacht – und aushält: entzücktes Staunen, innige Vertrautheit, skeptisches Beobachten und wohlmeinende Kritik. Vor mehr als vier Jahrzehnten ist Krischker mit seinem ersten Mundartbändchen an die Öffentlichkeit gegangen, seitdem hat er sich zu einem der einflussreichsten fränkischen Dialektlyriker entwickelt. Nun versammelt er 100 seiner besten Gedichte, die in ihrer aphoristischen Überspitzung ebenso eine „hinterlistige Heimatpflege“ (S. Radlmaier) wie eine Liebeserklärung an Land, Leute und Literatur darstellen. Krischker, Gerhard C. Gee dsu – blaib doo. Die 100 besten Gedichte, ISBN 978-3-86913-888-6, 14 Euro

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Die #Forchheimshots Sieger stehen fest Über 300 Menschen haben während der 1. Instagram-Ausstellung in der Stadtbücherei Forchheim für ihren Favoriten abgestimmt. Forchheims erstes großes Social Media Projekt geht zu Ende: Mit der Instagram-Ausstellung #Forchheimshots haben zahlreiche Fotofans die schönen Ecken von Stadt und Landkreis nach außen getragen und ihre Heimatverbundenheit auf dem Social Network Instagram mit der Welt geteilt. Vom 05. Oktober bis 05. Dezember 2017 wurden die schönsten 100 Fotos der über 3.700 mit dem Hashtag #forchheimshots geposteten Bilder in der Stadtbücherei Forchheim ausgestellt. Jeder Besucher konnte vor Ort für seine Lieb15.01.-15.06. FORCHHEIMSHOTS.de lingsbilder abstimmen. 19.07.-21.08. Platz 1 geht an Marc instagram-Contest:

INFOS UNTER:

Stabü-Ausstellung:

powered by:

Schechtel (@wayne_1313) mit einer Langzeitbelichtung der A73. Er bekommt eine Prämie von 250 €, gestiftet vom Jugendbeauftragten der Stadt Forchheim, Josua Flierl. Initiator des Projektes ist Matthias Hösch. Organisiert wurde die Ausstellung von Matthias Hösch, der Tourist-Information Forchheim, dem Onlinemagazin Schaufei und der Stadtbücherei Forchheim. Aufgrund des großen Erfolges der Instagram Ausstellung 2017 ist bereits für das kommende Jahr eine weitere Instagram Ausstellung in Planung.

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Welterbe hält Einzug ins Klassenzimmer

Foto: Stadt Bamberg / Nadine Handwerger

Von der Altstadt von Bamberg über das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth bis hin zum Obergermanisch-Raetischen Limes – sieben Orte zählen im Freistaat Bayern zum UNESCO-Welterbe. Geeignete Unterrichtsmaterialien zur Vermittlung des kulturellen Erbes gibt es bisher allerdings nur wenige. Gemeinsam mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit rückt das Zentrum Welterbe Bamberg deshalb das Erbe der Menschheit in den Mittelpunkt des Schulunterrichts und veröffentlicht die erste bayernweite Sammlung von Unterrichtsmaterialien mit dem Titel „welterbe.elementar“. Was genau der Lernort Welterbe für Schülerinnen und Schüler bereithält, zeigt ab sofort das

Methodenpacket welterbe.elementar. In dreizehn individuell kombinierbaren Modulen sowie einem umfangreichen Angebot an Arbeitsblättern, Beispieltexten und Internetlinks bietet das Methodenpacket vielfältige Impulse für die fächerübergreifende Unterrichtsgestaltung rund um Bayerns materielles und immaterielles Kulturerbe. Die Materialsammlung ist ab sofort gegen eine Schutzgebühr bei der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit erhältlich (http://bit.ly/2jevL84).

Vorstellung des Methodenpakets welterbe.elementar (v.l.n.r. Patricia Alberth, Zentr. Welterbe Bamberg, Uta Löhrer, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Hannah Röhlen, Zentr. Welterbe Bamberg)

Der Babyboom in Oberfranken hält an Auch 2017 hatten die Geburtshelfer in den oberfränkischen Kliniken und Hebammenpraxen viel zu tun. Das ist das Ergebnis einer Recherche des Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken. Insgesamt kamen zum Stichtag 31.12.2017 im Bezirk 9.010 kinder auf die Welt. Dies bedeutet einen Anstieg

um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Babyboom gab es in Stadt und Landkreis Bamberg. 2017 erblickten dort 2.293 Babys das Licht der Welt, was einen Anstieg um neun Prozent entspricht. Gefolgt wird der Spitzenreiter von Stadt und Landkreis Hof (+ sechs Prozent, 993 Babys) sowie von Kulmbach (+ sechs Prozent, 755 Babys).

Geburtenzahlen in Oberfranken Vergleich 2016 und 2017

- 8%

0%

6%

Kronach

Coburg*

Hof*

- 8% Lichtenfels

6% Kulmbach

9%

3% Wunsiedel

3%

Bamberg*

Bayreuth*

3% Forchheim

steigende Geburtenzahlen sinkende Geburtenzahlen

© Demographie-Kompetenzzentrum Oberfranken, Stand: 11.01.2018 Basis: Befragung aller Geburtskliniken, Geburtshäuser und Hebammen-Praxen in Oberfranken. Kein Anspruch auf Vollständigkeit. *Stadt und Landkreis


Entwicklung der amtlichen Einwohnerzahlen nach Bay. Landesamt für Statistik: Nun ist es amtlich: Bamberg hat über 75.000 Einwohner Was die eigene Fortschreibung der Stadtverwaltung bereits andeutete, hat jetzt sein amtliches Siegel: Die Einwohnerzahl der Stadt Bamberg ist erstmals seit 1974 auf über 75.000 angestiegen und betrug nach den Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik zum Stichtag 31.12.2016 exakt 75.743 Personen. Mit dieser Entwicklung sind natürlich auch neue Herausforderungen verbunden, etwa die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und ausreichenden Kitaplätzen. Die Konversion von ehemaligen militärisch genutzten Flächen im Bamberger Osten ist daher eine Jahrhundertchance für die Stadt. Datum

Bamberg

Oberfranken

Bayern

31.12.2006

69.574

1.094.525

12.492.658

31.12.2008

69.989

1.082.516

12.519.728

31.12.2010

70.004

1.071.306

12.538.696

31.12.2012

70.863

1.058.711

12.519.571

31.12.2014

71.952

1.055.955

12.691.568

31.12.2016

75.743

1.062.394

12.930.751

Dr. Florian Bertges ist ein Mittelstandsheld

Für ein lebendiges Bayern. Wir machen uns stark für die Menschen in der Region und engagieren uns für Gesellschaft, Kultur und Ökologie. www.bayernwerk.de Anzeige

Die Wirtschaftsjunioren zu Coburg haben Dr. Florian Bertges den Mittelstandshelden verliehen. Eine beeindruckende Persönlichkeit, welche die fünf Leitwerte der Wirtschaftsjunioren in besonderem Maße mit Leben füllt: Die des ehrbaren Kaufmanns, des Netzwerkers, der aktiv ist in verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Gremien der Region Coburg Stadt und Land, u. a. im Gemeinderat von Dörfles Esbach und im Vorstand vom Wirtschaftsbeirat Bayern e.V. Als Chef des familiengeführten Unternehmens biTTner Werkzeugbau GmbH bringt er gemeinsam mit seiner Frau Carolin die Interessen des Betriebs und der vierköpfigen Familie gekonnt unter einen Hut und schafft so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Schließlich engagiert sich Bertges seit mehr als sieben Jahren als aktives Mitglied der Wirtschaftsjunioren zu Coburg im Rahmen zahlreicher Bildungsprojekte für den reibungslosen Übergang zwischen Schule und Beruf.


Markgräfin Wilhelmine wäre hochentzückt – 54

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Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth am 12. April 2018 mit „Artaserse“, wie vor 270 Jahren Text und Fotos von Dr. Rüdiger Hess

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Hauptfassade an der Westseite des Opernhauses

D

ieser Tage habe ich das neue Opernhaus besichtigt. Ich war sehr erfreut darüber.“ – Diese Worte schrieb Markgräfin Wilhelmine am „ 14. Mai 1748 an ihren Bruder Friedrich den Großen und brachte damit ihre Freude über das fast fertiggestellte neue Opernhaus in der kleinen Residenzstadt Bayreuth zum Ausdruck. Der imposante Sandsteinbau beherbergt ein dreirangiges komplett aus Holz gefertigtes Logentheater mit üppiger Dekoration und einem vollständig illusionistisch bemaltem Logenhaus. Die geniale Kombination aus einfacher Zimmermannsarbeit, gekonnter Bildhauerei und schließlich souverän ausgeführter Theatermalerei des 18. Jahrhunderts führte zu einem einmaligen Raumeindruck, der auch nach 270 Jahren noch fasziniert und als einzigartiges Monument barocker Musikkultur Bayreuth außerordentlich schmückt. 2012 schließen sich

die Portale der schlichten klassizistischen Sandsteinfassade für das Publikum. Warum? Was war mit Wilhelmines Lieblingsprojekt passiert? Wilhelmine von Bayreuth, der wichtigste Akteur hinter den Kulissen, hatte eine umfangreiche künstlerische Begabung, malte, komponierte und verfasste Bühnenwerke, war eine bedeutende internationale Schriftstellerin und sah die gesamte Kultur als ihr wichtigstes Lebenselement an. Preußische Hochzeitspolitik hatte die zierliche aber tatkräftige Person vom prächtigen Berliner Hof 1731 in das provinzielle fränkische Bayreuth verschlagen. Sie wollte die Stadt in eine strahlende Kulturmetropole und Residenzstadt von europäischem Rang verwandeln und sie hat das Stadtbild Bayreuths durch prächtige Gebäude und reizvolle Parks bis heute geprägt. Ihrer großen Leidenschaft für die Musik folgend, ließ sie ein Opernhauses

Markgräfin Wilhelmine

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© Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Das Deckengemälde mit Apoll und seinem Gefolge über dem Zuschauerraum

bauen, das in zeitlicher Meisterleistung (äußere Gestaltung: Baumeister Joseph Saint-Pierre; Innenausstattung: Guiseppe und Carlo Galli-Bibiena) von nur vier Jahren Bauzeit 1748 fertig gestellt wurde. Aus dem Lieblingsprojekt der Markgräfin sollte das bedeutendste und besterhaltene Beispiel barocker europäischer Theaterkultur des 18. Jahrhundert werden, das bis heute in seiner ursprünglichen Form und Gestalt unverändert erhalten ist. Zu Zeiten Wilhelmines war das Markgräfliche Opernhaus in Größe und Prachtfülle nur vergleichbar mit Häusern in Dresden, Paris, Wien oder Venedig.

Erhebung in den Rang des UNESCO-Weltkulturerbes Der Rundumblick im Logenhaus ist atemberaubend und macht einem schnell klar, dass dieses einzigartige barocke Schmuckstück nicht von ungefähr zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören muss. Am 30. Juni 2012 hat das UNESCO-Welterbekomitee das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen. In der Würdigung heißt es: „Einzigartiges Monument der europäischen Fest- und Musikkultur des Barock“ und es wird darauf hingewiesen, dass es in seiner ursprünglichen Form und

Treppenhaus im Foyer des eher schmucklosen Vestibüls

Gestalt unverändert erhalten ist und die Akustik in ihrem Ursprung noch wie vor 270 Jahren erlebbar ist. Der unter Wilhelmine 1748 erbaute Musentempel steht damit auf einer Stufe mit der Chinesischen Mauer oder dem Taj Mahal und reiht sich in die Gruppe der nun sieben Weltkulturerbe-Orte in Bayern ein. Seit 2014 ist das Opernhaus auch in der Liste der Top-100 Sehenswürdigkeiten in Deutschland zu finden.

Veränderungsgeschichte, Schadenerfassung und Konsequenzen Kaum war das Opernhaus durch den Titel Weltkulturerbe im Juni 2012 geadelt, so wurde es im September geschlossen. Jahrelange Voruntersuchungen machten den Experten klar, dass umfangreiche Restaurierungsarbeiten notwendig geworden waren, obwohl der Erhaltungszustand des hölzernen Bauwerkes bemerkenswert gut erschien. Den aktuellen Zustand führte man auch auf den reduzierten Spielbetrieb des Hauses nach dem Tod der Markgräfin und der gänzlichen Einstellung nach dem Tod Ihres Mannes in 1763 zurück. Historiker sehen darin aber auch einen Grund, dass infolge des seltenen Gebrauchs von Kerzen und entzündeten Lichtern das Gebäude nicht wie andere seiner Zeit einem Feuer zum Opfer

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ECHT Oberfranken


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE fiel. Trotzdem hinterließ der Zahn der Zeit natürlich auch an diesem barocken Kleinod seine Spuren, nicht nur durch die zweckentfremdete Nutzung als Lagerstätte für Baumaterial oder Pferdestall zu Napoleons Zeiten, sondern verblüffender Weise auch durch die Sanierungsarbeiten der 30er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, die den Räumen stark zusetzten. 1936 erfolgte die erste große Sanierung mit baulichen Veränderungen. Die Bühnenöffnung wurde verkleinert, ein eiserner Vorhang als Brandschutzmaßnahme eingebaut und etwa 40 Prozent der Oberfläche im Logenhaus wurden grob übermalt. In den 1960er Jahren wurden umfassende Maßnahmen zur Holzschädlingsbekämpfung durchgeführt, wobei in tausende von Bohrlöchern aber auch auf Ornamente und Bildwerke im Logenhaus große Mengen von öligen Holzschutzmitteln mit den Giftstoffen PCP und Lindan aufgebracht wurden. Diese ölige Behandlung führte im Laufe der Alterung zu einer Verdunkelung der Oberflächen und bedeckte bisher die gesamte Malereioberfläche mit einem grau-braunen Schleier. Diese mehrfachen Übermalungen und Holzschutzmaßnahmen stellten sich mit der Zeit als gesundheitsgefährdende Altlast dar, die es zu beseitigen galt. Infolge des Einbaus einer Klimaanlage 1970 kam es durch massive Veränderungen der Raumfeuchtigkeit auch zu Veränderungen der Holzstruktur und Schäden an den Malereien. Trotz der daraufhin 1979/80 durchgeführten Konservierungsmaßnahmen wurden zunehmend umfangreiche Malereilockerungen und Instabilitäten beobachtet, sodass ab 1998 eine Langzeitdokumentation des Logenhauses gestartet wurde. Als Konsequenz aus den Studienergebnissen wurden ab 2002 dann umfassende Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen geplant. 2009 begannen weiterführende restauratorischen Untersuchungen und Auswertungen der Befunde, um abschließend ein Konservierungskonzept zu entwickeln an dem der Internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), das Staatlichen Bauamtes Bayreuth und die Bayerischen Schlösserverwaltung München beteiligt sind.

Restaurierungskonzept, Konservierungsmaßnahmen und bauliche Sanierung Zielsetzung des Restaurierungskonzeptes ist nicht nur die Erhaltung und Pflege des einzigartigen Festraumes mit seiner illusionistischen Malerei von 1748, sondern das prachtvolle Logenhaus das authentische Erscheinungsbild im 18. Jahrhundert wieder herzustellen. Das heißt, der ursprünglich helle und freundliche Raumeindruck mit seinen gemalten Architekturillusionen soll künftig wieder die Zuschauer erfreuen. Das bedeutet aber keine Rekonstruktion, sondern den Erhalt der originalen Oberflächen, also Konservierung statt Restaurierung. Nach der vorgeschriebenen EU-weiten Ausschreibung arbeitete nun ein bis zu 15-köpfiges Spezialistenteam unter der ge-

Über der Fürstenloge im Umlauf des 3. Ranges mit Blick auf die Bühne

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Posaunenengel flankieren das markgräfliche Wappen mit den Brandenburger roten Adler über der Bühne

meinsamen Leitung von Dr. Melisa Speckhardt und dem externen Projektrestaurator Martin Hess unter widrigsten Bedingungen ohne Tageslicht und in Schutzkleidung seit Jahren im Auftrag der Bayerischen Schlösserverwaltung vor Ort. Prof. Dr. Matthias Staschull ist dabei der betreuende Projektrestaurator der Bayerischen Schlösserverwaltung. Es ist ein Mammutprojekt auf 2500 m² Fläche bei 40 Arbeitsstunden pro Quadratmeter und insgesamt über 93.000 Arbeitsstunden. Üblicherweise denkt man, dass nach einer Restaurierung alles glitzert und glänzt, hier soll allerdings nichts in „neuem Glanz“ erstrahlen. Die originale Malerei wird freigelegt und konserviert, sodass die unterste Schicht erhalten bleiben kann.

Rückschlag bei den Sanierungsarbeiten im November 2014 Land unter im Technikkeller – in der Nacht vom 22. auf 23. November 2014 floss über Stunden Wasser aus einer alten defekten Hauptwasserleitung. Die gerade neu installierte Haustechnik, Steuerungstechnik sowie die Lüftungstechnik standen knietief unter Wasser. Der komplette Technikkeller musste erneuert werden, wodurch sich die Bauzeit um zehn Monate verlängerte. Der ursprüngliche Kostenansatz der Sa-

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ECHT Oberfranken

nierungsarbeiten von 22,6 Millionen Euro musste zwangsläufig korrigiert werden und der Bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder teilte am 20. Mai 2015 mit, dass der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtages für das Projekt zusätzlich fast fünf Millionen Euro bewilligt hat. Damit werden sich die gesamten Kosten für Instandsetzungs- und Restaurierungsmaßnahmen des fränkischen Kultur-Highlights auf über 32 Millionen Euro belaufen.

Schwerpunkt der Restaurierung liegt im Innenraum Der gewohnte düstere Gesamteindruck des Logenhauses ist auf die erwähnten Übermalungen von 1936 und den späteren massiven Auftrag ölhaltiger Holzschutzmittel in den 1950er Jahren zurückzuführen. Hinzu kommen die erheblichen Verschmutzungen und starke Schwankungen der Luftfeuchtigkeit durch Fehlfunktionen der alten Klimaanlage. Diese Überarbeitungen im 20. Jahrhundert haben den Raumeindruck stark gestört und auch gefährdet. Das Team der Restauratoren nimmt nun Schicht für Schicht ab, um die ursprüngliche Farbe wieder zu Tage treten zu lassen und den Innenraum möglichst wieder dem historischen Original nahe zu bringen.


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Rückseitiges Bühnenbild mit alten Bespielungsdaten

Viele Dinge mussten ganz einfach repariert werden. Die Zielstrebigkeit und Ungeduld der kunstsinnigen Markgräfin erwartete möglichst schnellen Vollzug der Baumaßnahmen ab 1744 und so wurde auch frisches, zu kurz gelagertes Holz verwendet. Das über die Jahrhunderte arbeitende Holz führte natürlich zu statischen Problemen und an vielen Stellen zu fingerdicken Rissen, sodass es sogar notwendig wurde, verdeckte Stahlträger einzubauen. Der Dachstuhl hatte sich infolge weggefaulter hölzerner Schwellen abgesenkt und geneigt. Allein die hydraulische Anhebung des Dachstuhls sollte eine Million Euro zusätzlich vom Budget verschlingen. Bauliche Sanierung, Veränderung und Erneuerung ist an vielen Stellen notwendig, um einerseits die historische Konstruktion des Gebäudes zu schützen respektive zu erhalten und andererseits den vielgestaltigen Anforderungen eines modernen Opernbetriebes gerecht zu werden. Die Wand des Foyers muss statisch saniert und Decken gedämmt werden. Neue Bodenbeläge, Bestuhlung und Beleuchtung sind erforderlich. Der Garderobenbereich und die Toiletten für Besucher und Künstler werden neu gestaltet. Nicht zuletzt fordert der Brandschutz nach heutigen Sicherheitsvorschriften erhebliche Maßnahmen, die zusätzlich denkmalverträglich integriert werden

müssen. Vorgesehen sind modernste Technik für Früherkennungs- und Löschanlagen zur schnellen Brandlöschung bei minimalem Wasserverbrauch, d.h. Vermeidung von Folgeschäden. Ferner sind Fluchttreppen, Notausgänge und Brandwände nötig. Zur Wiederherstellung des ursprünglichen Gesamteindrucks sind nicht nur im Logen, sondern auch im Bühnenhaus bauliche Veränderungen vorgesehen. Die in den 30er Jahren verkleinerte Bühnenöffnung erfährt eine fast raumhohe Vergrößerung des Portals auf ursprüngliche Größe und es wird ein sogenanntes mobiles Podest-System eingesetzt, das Flexibilität für Orchester- und Zuschauerraum ermöglicht. Der Bühnenboden wird genauso erneuert wie teilweise die Beleuchtung, die durch moderne Abwärme reduzierte LED-Scheinwerfer ersetzt wird. Die Beschallungsanlage sowie adäquate Videotechnik dürfen natürlich auch nicht fehlen. Ein Highlight ist sicherlich der Nachbau eines vollständigen barocken Bühnenbildes nach einem Entwurf von Carlo Galli Bibiena, der die ursprüngliche Theaterdekoration von 1748 mit geschaffen hatte. Insgesamt wird eine flexible Bespielbarkeit der Bühne für moderne wie auch historische Aufführungspraxis angestrebt.

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Bild oben: Blick auf die drei nördlichen Logenränge zwischen Bühnenraum und Fürstenloge (links), dazwischen die seitlichen Trompetenlogen des Proszeniums für die Fanfarenbläser Bild unten Mitte: Die große Krone über dem Wappenschild mit dem Brandenburger Adler Bild unten rechts: Blick aus dem Bühnenraum hinaus ins Logenhaus

Wiedereröffnung 12. April 2018 Im September 1748 fand die Einweihung des Markgräflichen Opernhauses anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten des Herzogs Carl Eugen von Württemberg mit Wilhelmines und Friedrichs Tochter Elisabeth Friedericke Sophie statt. Wilhelmine wählte für die Eröffnung u.a. die Oper „Artaserse“ von Johann Adolph Hasse und sie verfasste höchstpersönlich das Libretto. Man sagt, es war das glanzvollste Fest, das jemals im Fürstentum gefeiert wurde. In Anknüpfung an diese Eröffnung des Opernhauses vor 270 Jahren wird anlässlich der feierlichen Wiedereröffnung am 12. April 2018 von der Theaterakademie August Everding mit der Bayerischen Schlösserverwaltung dasselbe Bühnenstück „Artaserse“ von Johann Adolph Hasse – einem der wichtigsten und bekanntesten Komponisten des 18. Jahrhunderts – erneut aufgeführt. Begleitet wird die Veranstaltung im Opernhaus durch ein umfassendes Rahmenprogamm mit Themenführungen und anderen Attraktionen rund um die Restaurierung, Kunst und Geschichte des Opernhauses. Im Vorfeld läuft bereits seit November letzten Jahres zur Wiedereröffnung eine Vortragsreihe der Universität Bayreuth mit der Bayerischen Schlösserverwaltung im Iwelawahaus, die aus verschiedenen Blickwinkeln Wissenswertes und spannende Hintergründe vermittelt.

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ECHT Oberfranken

Erwähnt sei hier auch der Termin am 28. März 2018, an dem Prof. Dr. Matthias Staschull (BSV, Restaurierungszentrum) zum Thema „Herausforderungen bei der Restaurierung des Markgräflichen Opernhauses“ referiert. Pünktlich zum 270. Geburtstag wird das einzigartige barocke Schmuckstück mit einem der schönsten Theatersäle der Welt nun wieder eröffnet und 500 Zuschauer haben pro Aufführung die Chance, dieses einmalige Ambiente zu genießen. Flotte vier Jahre Bauzeit von 1744 bis 1748 stehen sechs langen Jahren umfassender Restaurierungsarbeiten gegenüber und nun soll das Weltkulturerbe-Theater wieder in seinem originalen, ursprünglichen Glanz erstrahlen und erstmals seit der Verleihung des UNESCO-Titels vor sechs Jahren kann es auch wieder besucht werden. Entsprechend erwartet die Bayerische Schlösserverwaltung einen Besucheransturm – das Markgräfliche Opernhaus und Wilhelmine warten auf ihren Besuch im „neuen alten Opernhaus“! n

Weitere Informationen gibt es unter: www.schloesser.bayern.de www.uni-bayreuth.de www.theaterakademie.de Das verwendete Bildmaterial entstand in den letzten Tagen vor Schließung des Opernhauses im September 2012 und dokumentiert den Erhaltungsstatus vor der Restaurierung. Wegen der finalen Sanierungsarbeiten war es leider nicht möglich, weitere aktuelle Bilder hinzuzufügen.


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63 Internet: www.doersch.de E-Mail: lesezirkel@doersch.de


FF – Liebe vom Feinsten! MENSCHEN UND KULTUR

Glosse von Klaus Wührl, dem Hausmann

I

s mir doch worscht, ob des Falentin oder Walentin haaßt. Hauptsach „ Korl und net Dooch!“ Diese oder eine ähnliche Einstellung wird dem gemeinem Oberfranken weithin in amourösen Dingen allgemein und in Sachen Valentinstag im Besonderen attestiert. Denn der oberfränkische Mann gilt zwar als Experte in Sachen Fleischeslust, aber doch eher auf dem Teller denn im Bett.

Denn Fleisch ist des Oberfranken Gemüse. Und Salat, Beilage, Suppe und Nachtisch gleich noch dazu. Hierzulande geht bereits ein kleines Schnitzel als vegetarisches Gericht durch und jeder Speisefisch ist absolut vegan. Wobei sich natürlich in diesem Kontext die nach wie vor unbeantwortete Frage stellt: Kann ein Veganer respektive eine Veganerin respektive ein LGBTIQnichttieriescheprodukteessender Mensch Fleischeslust empfinden. Und muss er beziehungsweise sie beziehungsweise es sich dann gegebenenfalls auf verschiedenen Ebenen dafür schämen. Was macht es mit einer Veganerin beim Sex, wenn ihr der männliche Partner in höchster Extase zuraunt: Kratz mich, beiß mich, gib mir Tiernamen. Tiernamen…? Und wie fühlt sich umgekehrt ein Mann, wenn seine Partnerin schreit: „Mach mir das Johannisbrot“? Ausgerechnet Johannisbrot. Das ja doch

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eher ein wenig verschrumpelt daherkommt und nur sehr von ferne an den sprichwörtlichen Hengst zu erinnern geeignet ist.

Doch wir schweifen ab. Es war und ist uns ja um den Valentinstag zu tun – ganz gleich, ob er sich nun mit „Falentin…“ oder mit „Walentin…“ spricht – und insbesondere um das Verhältnis des Oberfranken (ja, es geht hier in der Tat um die männlichen Vertreter dieser Spezies) zu ebenjenem ominösen Tag der Liebenden. Gehen wir auf Spurensuche (mit anderen Worten: holen wir uns Rat bei Professor Google, jenem Experten für alles, mit seinem wundertütengleichen Assistenten Dr. Wikipedia, die beide dank der nimmermüden Anstrengungen des chefsesselinteressierten, nunmehr bald ehemaligen Heimatministers auch im tiefsten Oberfranken angekommen sind). Zurückzuführen ist der Tag bzw. sein Name auf die Bischöfe Valentin von Rom oder Valentin von Terni, die möglicherweise auch ein und dieselbe Person sind und die beide (oder der eine, der sie beide waren, ganz allein) im 3. Jahrhundert gelebt haben und die vor allem beide (oder der eine ganz allein) enthauptet wurden (wobei es hier im Ergebnis unerheblich ist, ob es sich um

eine oder um zwei Personen handelte – lediglich für den seinerzeitigen Scharfrichter war das wohl doch von gewisser Relevanz). Das dürfte nicht unbedingt für ein sprunghaft euphorischer werdendes Verhältnis des Oberfranken zum Valentinstag beitragen, sondern es ist eher ein Beleg für seine Weltweisheit und kluge Weltsicht. „Waaßt, Schadzi, ich mooch dich scho nuch! Ower die Zeidn, wo ich wecha dir ner Kopf verlor’n hob, die sinn scho a wengala her.“ (was obendrein ein purer Euphemismus ist, denn selbst in Zeiten der frischesten Liebe wäre es dem Oberfranken noch nicht einmal im Traum eingefallen, deswegen seinen Kopf auch nur ansatzweise zu verlieren).

So richtig Drive bekam der Valentinstag denn auch nicht allein durch die beiden (oder den einen) Bischöfe, sondern – wie könnte es beim Thema Liebe anders sein – durch einen Dichter. Schon damals lebten offenbar die diesbezüglich begabtesten Vertreter der Zunft auf den britischen Inseln. Zwar waren es nicht die Beatles oder The Who oder gar die Rolling Stones, aber in gewisser Weise war auch Geoffrey Chaucer ein Popstar seiner Zeit (zu der allerdings – im späten 14. Jahrhundert – aus gegebenem Anlass noch auf jede Form von elektrischer Unterstützung verzichtet wurde). Wie auch immer, Chaucer trug wohl sein Gedicht „Parlament der Vögel“ bei einer Valentinsfeier am Hofe König Richards II. vor und danach gab es für die Groupies kein Halten mehr (Notabene: Wir haben es nicht weiter untersucht, wagen aber immerhin die Vermutung, dass


möglicherweise hier auch der Ursprung eines eher derben Wortes für den Akt der geschlechtlichen Liebe liegen könnte). Es wurde geliebt und gesäuselt auf Teufel komm raus – allerdings, und das befremdet nicht nur unseren imaginären oberfränkischen Freund erheblich – nicht etwa mit der Angetrauten oder wenigstens einer Auserwählten, sondern ganz im Gegenteil: üblicherweise wurden die Partner einander zugelost. Die damit einhergehenden Risiken liegen auf der Hand, wie ein kleiner indiskreter Lauschangriff auf ein Küchentischgespräch eines typisch oberfränkischen Ehepaares zu belegen vermag: „Glost!?“ ruft der entsetzte Schorsch da seiner heiß geliebten Marcharet zu. „Gelost!? Ich mooch ja ned amol im Draum droo dengn, wos do alles hätt bassiern kenna!“ (ANMERKUNG: Zur leichteren Lesbarkeit bringen wir den Rest des Dialoges in üblicher hochdeutscher Schriftform. Die geneigte Leserschaft möge selbst ins bevorzugte Idiom transkribieren oder übersetzen. ANMERKUNG zur ANMERKUNG: Die geneigte Leserschaft ist mir herzlich egal. Aber ich tu mich leichter beim Schreiben! ENDE DER ANMERKUNGEN) „Wenn ich zum Beispiel dem Fritz seine Katharina bekommen hätte. Die kann ja nicht mal Bratwürste mit Sauerkraut halbwegs vernünftig zubereiten. Geschweige denn Saure Zipfel. Oder so ein Schäufele… Na, und deine Rouladen – das bringt eh keine andere hin!“ Margarete errötet sanft ob dieser ungewohnten Schmeicheleien. Aber auch sie kennt die Vorzüge ihres Gemahls. „Da tust du mir ja selbst beim dran denken schon leid, mein Ärmster. Aber ich bin schon auch froh, dass ich dich habe. Stell dir mal vor, wenn die mir den Herbert von gegenüber gegeben hätten. Der weiß doch nicht mal, wo bei einem Schraubenzieher hinten und vorne ist.

Oder wie er einen Tapeziertisch aufbauen sollte. Gar nicht zu reden von deinem grünen Daumen. Für mich bist du der unangefochtene Mister Mistbeet!“ „Oder die Marianne, die bloß noch zum Yoga rennt und nix anderes wie Gemüse frisst!“ „Und der Peter – jeden Tag geht der zum Joggen, mager wie der Suppenkasper und ständig die neuesten Klamotten!“ Immer mehr Nachbarinnen und Nachbarn fallen den beiden ein, die sie auf gar keinen Fall hätten zugelost bekommen wollen. Immer länger wird die Liste der Negativbeispiele, ohne dass auch nur ein Exemplar sich fände, das man hätte lieber haben wollen, wie den aktuellen Partner. Auch das also mitnichten ein Anlass, den Valentinstag als Hochamt der Liebe zu feiern. Dann käme noch eher das asiatische Vorbild in Frage. Zum Beispiel Japan, wo die Damen am 14. Februar ihren Angebeteten Schokolade schenken und vier Wochen später am so genannten „White Day“ weiße Schokolade als Gegengeschenk bekommen. In Südkorea gibt es für alle, die an beiden Tagen leer ausgehen noch den Black Day – der ist dann am 14. April und es gibt für alle einsamen Herzen Nudeln mit schwarzer Soße. Nun gehören zwar Schokolade und Nudeln nicht zur oberfränkischen Kernkulinarik, aber eine Adaptation mit Sauren Zipfeln, Siedwürschten und Schäufele hätte durchaus das Potenzial, auch hierzulande zum Erfolgsmodell zu werden. Doch bei allem nicht ganz unberechtigten Optimismus: Es wird nichts daraus werden! Denn die Quellen belegen ein-

deutig: Englische Auswanderer haben den Brauch nach Amerika gebracht, von wo er nach 1945 mit den amerikanischen Soldaten nach Westdeutschland kam. Dort wird er erstmals 1950 in Nürnberg urkundlich erwähnt, was bekanntermaßen in Mittelfranken liegt und sich durch so genannte Bratwürste auszeichnet, die zu klein sind, um das Wort „Bratwurst“ auf dieselbe schreiben zu können, so man dies wollte – als Vorbild für Oberfranken also denkbar ungeeignet. Außerdem ist eine Tradition, die seit 1950 besteht, keine Tradition, sondern neumodisches „Glumpzeich“. Noch dazu, wo von diesen ersten Nürnberger Valentins-Gehversuchen kaum jemand Notiz genommen hat. Entscheidend für den Valentins-Boom waren nämlich die Floristen und die Süßwarenindustrie, die zwischen Weihnachten und Ostern vor Langeweile beinahe gestorben wären und schon ganz krumme Finger vom Nasebohren hatten, ehe ihnen die rettende Idee kam: Der Valentinstag! Seither wird vom dritten Valentins-Profiteur – der Werbewirtschaft – vor dem 14. Februar geworben, was das Zeug hält, es werden ganze Zugladungen von Süßwaren (in kleinen, feinen und teuren Gebinden selbstverständlich) und Flugzeuge voller afrikanischer Schnittrosen in und durch die Republik gekarrt und es wird sich geliebt, was das Zeug hält – leider oftmals nicht über den 15. Februar hinaus. Aber nicht in Oberfranken! So einfach lassen wir uns von einem plumpen Werbetrick nicht über den Tisch bzw. ins Bett ziehen. „Schau, ich hob fei in meim Mistbeet nuch a wengla an Rosenkohl gfunna!“ „Der basst berfekt zu dem Schäuferla, wos ich für heut amd kauft hob!“ „Mogs aa a Seidla Dunkels?“ „No freilich.“ Wahre Liebe kann so einfach sein. n

Foto: Wikipedia, Teri Jacobs; llustration: Wolf Hartmann

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HOCHSCHULE UND BILDUNG

Ausbildung für die Welt in Oberfranken –

Die Tourismusschule Franken in Kronach von Stefan Bassing

W

ie die Namensgebung der Tourismusschule Franken bereits erahnen lässt, handelt sich um die einzige ihrer Art in Franken. Diese Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement ist eine noch recht junge Bildungseinrichtung und in der Stadt Kronach im Frankenwald beheimatet. Da es sich um eine staatliche Berufsfachschule handelt, ist der Schulbesuch kostenfrei und kann mit BAföG gefördert werden.

gleich im 3. Semester, da die ersten beiden Semester durch den Schulbesuch angerechnet werden. Ich war kurz vor den Weihnachtsferien in der Tourismusschule Franken zu Gast und wurde von Anja Schlund (Diplom-Handelslehrerin und interne Koordinatorin der Tourismusschule)

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ECHT Oberfranken Oberfranken

Entstehungsgeschichte Die Idee für die Gründung einer Tourismusschule in Kronach wurde im Sommer 2013 geboren, als der dort ansässige Fernsehhersteller LOEWE mit massiven wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatte und der Verlust vieler Arbeitsplätze drohte. Um die ernsten Folgen für Kronach abzumildern, wurde von der Bayerischen Staatsregierung eine Stärkung des Schulstandortes Kronach beschlossen und die Einrichtung einer Tourismusschule und einer Finanzfachhochschule in die Wege geleitet.

Die Absolventinnen und Absolventen erlangen die allgemeine Fachhochschulreife und den Abschluss „Staatlich geprüfte/r Assistent/in für Hotelund Tourismusmanagement“. Mit diesem Abschluss bieten sich den jungen Leuten Berufsmöglichkeiten in ganz unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise in Hotels, in Reiseoder Tourismusbüros, im Eventmanagement oder bei Reiseveranstaltern. Für Abiturienten ist es möglich, gleichzeitig den Bachelorstudiengang „Tourismuswirtschaft (B.A.)“ an der Fernhochschule DIPLOMA zu beginnen. Der Schüler bzw. Student startet dann

und Michael Koch-Elefant (Fachlehrer für Ernährung und Versorgung) durch die Räumlichkeiten geführt und mit dem Konzept der Schule vertraut gemacht.

Anja Schlund, Diplom-Handelslehrerin und interne Koordinatorin der Tourismusschule.

Ein gutes Jahr später, im September 2014, war es dann schon soweit und die an die Lozenz-Kaim-Schule (Berufliches Schulzentrum Kronach) angeschlossene Tourismusschule öffnete für den ersten Schuljahrgang ihre Pforten. Dieser erste Jahrgang feierte im vergangenen Sommer 2017 seinen


Christian Röser, Franziska Bohl, Jonas Thiede und Jule Wick (v.l.n.r.) sammeln in der Lernküche gastronomische Erfahrungen.

Abschluss. Derzeit werden an der Tourismusschule 62 Schülerinnen und Schüler in drei Klassen unterrichtet.

Schulische Ausbildung mit Praxisbezug Das Ziel der dreijährigen schulischen Ausbildung ist zum einen die Studierfähigkeit sowie eine sehr breite berufliche Kompetenz in den Branchen Touristik und Gastgewerbe. Neben einer fundierten Allgemeinbildung und intensiven Fremdsprachenkenntnissen basiert die Ausbildung auf vier weiteren Säulen: breite kaufmännische Bildung, Dienstleistungspersönlichkeit, Arbeitstechniken sowie den wesentlichen Fachkompetenzen aus Gastgewerbe und Touristik. Mit Hilfe modernster Hilfs- und Unterrichtsmitteln werden den Schülerinnen und Schülern dabei Kompetenzen sowohl gastnah als auch administrativ

vermittelt, so dass diese später umfassend in der Gastronomie und Hotellerie, im Destinationsmanagement, in der Reiseveranstaltung und -vermittlung, bei Touristikdienstleistern und im Veranstaltungswesen wirken können.

gie geplant und durchgeführt. Daneben gibt es zum Beispiel auch eine Kooperation mit „Kronach leuchtet“ und auch die Verabschiedung des ehemaligen Kronacher Landrats Oswald Marr wurde mitorganisiert und mitgestaltet.

Für den unmittelbaren Praxisbezug wurden zwei besonders gestaltete Unterrichtsräume als Reisebüro und Hotel-Rezeption eingerichtet. Diese Räume sind komplett mit Computern und der passenden Branchen-Software ausgestattet. Ein wahres Highlight ist das komplett ausgestattet Hotelzimmer, in dem den Schülern die Aufgaben des Bereichs Housekeeping vermittelt werden. Die vorhandene Lernküche der Lorenz-Kaim-Schule rundet die Möglichkeiten ab.

Weltweite Praktika, Schulreisen und Fremdsprachen

Und damit die Schüler ihre gewonnen Kompetenzen auch anwenden können, werden unter anderem alle Veranstaltungen der Tourismusschule Franken komplett von den Schülern in Eigenre-

Aber auch der beste Praxisbezug im Unterricht ersetzt keine eigenen Erfahrungen. Und so setzt man in der Tourismusschule auf einen hohen Anteil von Praktika: Insgesamt 20 Wochen müssen die Schüler während der Ausbildungszeit in entsprechenden Betrieben oder Einrichtungen verbringen. Diese Praktika sind weltweit möglich und es waren bereits Schüler in Hotels und Eventagenturen in Costa Rica, Teneriffa, Zypern und Ungarn. Aber natürlich werden viele Praktika in lokalen und regionalen Einrichtungen und Betrieben absolviert.

Fotos: S. Bassing, Tourismusschule Franken 67


Im Sanitärbereich des Spezialklassenzimmers „Hotelzimmer“ machen sich Alexander Rühl, Erika Nickel und Christina Möschel (v.l.n.r.) mit den vielfältigen Aufgaben im Bereich Housekeeping vertraut.

Im Rahmen eines EU-Förderprogramms reisen die Schüler außerdem nach Ungarn, Zypern und in Zukunft auch nach Málaga in Spanien. Dabei werden die Reisekosten übernommen und vor Ort in Praktikumsbetrieben erste Erfahrungen fern der Heimat unter Aufsicht der Lehrkräfte gesammelt. Ein Kulturprogramm ist dabei natürlich obligatorisch, schließlich sollen ja auch fremde Kulturen und Menschen kennen gelernt werden. Für die weltweite Arbeit und im Umgang mit Kunden und Anbietern sind entsprechende Sprachkenntnisse ebenfalls unabdingbar und so werden die Fremdsprachen Englisch (1. Fremdsprache) und Spanisch (2. Fremdsprache) unterrichtet. Außerdem gibt es

Giovanna Alex und Fabiana Schramm (v.l.n.r.) mit Klassenkammeradinnen im Spezialklassenzimmer „Rezeption“

die Wahlfächer Spanische Konversation, Französisch und Chinesisch. Und zusätzlich kann noch ein Fremdsprachenzertifikat auf die Berufsgruppe Gastronomie, Tourismus oder Industrie abgelegt werden.

der letztjährigen Absolventen, zum Teil berufsbegleitend. Andere arbeiten in der Hotellerie oder im Tourismus wie zum Beispiel bei Sternekoch Alexander Herrmann in Wirsberg oder auf einem Kreuzfahrtschiff.

Beste Berufsmöglichkeiten nach der Ausbildung

Da die Schüler auch gleich einen Ausbilderschein ablegen können, dürfen sie nach Ihrem Schulabschluss sogar selbst ausbilden oder das Personalmanagement in einem Betrieb ausüben.

Die Berufsmöglichkeiten nach der Schule sind vielfältig und spannend. Aufgrund der umfassenden Ausbildung stehen den Schülerinnen und Schülern eigentlich alle Möglichkeiten in der Branche offen. Und durch die Fachhochschulreife ist auch ein Studium im Anschluss an die Ausbildung eine Option. So studieren nun einige

Christina Möschel im Spezialklassenzimmer „Hotelzimmer“. 68

ECHT Oberfranken

Das Spezialklassenzimmer „Reisebüro“ während des Unterrichts.

Die Schüler sind begeistert von der Tourismusschule Im Rahmen meines Besuches in der Tourismusschule hatte ich die Gelegenheit mich mit Franziska Bohl (13. Klas-


Die Schulstadt Kronach – Die Stadt muss sich rüsten für die jungen Leute Kommentar von Stefan Bassing Leider kommt der Schulstandort Kronach bei weitem nicht so positiv bei den Schülern an wie die Tourismusschule. Der allgemeine Grundtenor ist, dass Kronach jungen Leute wenig bietet und es wenig adäquate Freizeitangebote gibt. Das Nachtleben am Wochenende ist für Jugendliche sehr überschaubar. Problematisch ist in diesem Zusammenhang auch die Wohnungssituation wegen eines fehlenden Schülerwohnheims. Die Tourismusschule hilft da so gut es geht mit einer Wohnungsbörse auf der Webseite. Günstiger und passender Wohnraum muss aber trotzdem überhaupt vorhanden sein, bevor man ihn vermitteln kann. Und die Situation dürfte sich mit dem Bau der Finanzfachhochschule auch weiter anspannen. Es ist natürlich klar, dass die Kleinstadt Kronach mit knapp 17.000 Einwohnern nicht mit den Angeboten der großen Universitätsstädte wie Bamberg und Bayreuth mithalten kann, allerdings sollten sich die Verantwortlichen in Stadt und Landkreis trotzdem Gedanken machen, wie sich die Situation in Zukunft deutlich verbessern lässt. In der Vergangenheit hat man ja leider öfters tendenziell negative Entscheidungen für Einrichtungen, die für Jugendliche interessant und wichtig sind, getroffen. Da sollen an dieser Stelle nur die Stichwörter „Fastfood-Restaurant“ und „Discothek“ fallen.

Unterricht der 11. Klasse in einem klassischen Klassenzimmer.

se), Fabiana Schramm (12. Klasse) und Leonie Kaiser (12. Klasse) etwas intensiver über die Schule, die Möglichkeiten der Ausbildung und die Schüler zu unterhalten – soweit dies im Schulbetrieb zeitlich möglich war. Dabei wurde schnell klar, dass die Schülerinnen und Schüler von ihrer Tourismusschule restlos begeistert sind: Die Ausbildung mache einfach Spaß und dadurch dass man viele Veranstaltungen planen dürfe und viele Praktika absolviere, sei die Ausbildung sehr abwechslungsreich. Die Mischung aus Theorie und Praxis passt offenbar optimal. Durchweg gut wurden die umfassenden Praktika und die Schulreisen bewertet, da man so sehen könne, welche Bereiche einem liegen. Diesen positiven Eindruck hatte auch ich schnell beim Besuch der Unterrichtsräume gewonnen: Überall wa-

ren fröhlich wirkende Schülerinnen und Schüler zu sehen, es herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre. Die Schulleitung und die eingesetzten 23 Lehrkräfte leisten offensichtlich hervorragende Arbeit.

Tag der offenen Tür am 10.03.2018 Wer sich selber ein Bild der Tourismusschule Franken machen möchte, der sollte sich schon mal Samstag, den 10.03.2018 vormerken: Da findet ein Tag der offenen Tür von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr statt! Lehrer und Schüler freuen sich auf ihren Besuch und es werden Schulhausführungen angeboten. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. n

Die Gesprächspartnerinnen des Autors: Franziska Bohl (22) aus Coburg, Leonie Kaiser (17) und Fabiana Schramm (19), beide aus der Region Kronach (v.l.n.r.).

Denn eines muss, denke ich, jedem klar sein: Es bringt wenig, wenn man tolle Schulen einrichtet, sich die Schüler aber dann in der Stadt nicht wohlfühlen und langweilen. Man muss jungen Leuten auch noch etwas außer guter Bildung bieten. Es bleibt die Hoffnung, dass im Zuge des Neubaus der Finanzfachhochschule entsprechende Wohnheimplätze und bezahlbare Wohnungen auch für die anderen Schulen in Kronach geschaffen werden. Und dass in Zukunft Bauanträge für „jugendliche“ Angebote und Gastronomieeinrichtungen nicht gleich wieder im Ansatz abgewürgt werden.

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HOCHSCHULE UND BILDUNG

Die nachhaltige Universität –

Plädoyer für einen interdisziplinären und ideologiefreien Diskurs Gastbeitrag der Universität Bayreuth von Gilbert Fridgen, Florian Guggenmos und Britta Planer-Friedrich

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keiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Die Grundlage dafür ist in erster Linie der Schutz der globalen Umwelt durch einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie durch ein Leben und Arbeiten mit und nicht gegen die Natur. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss nachhaltige Entwicklung neben der ökologischen Dimension allerdings auch aus sozialer, kultureller, ökonomischer und politischer Perspektive betrachtet werden. Sie darf sich nicht eindimensional auf den Bereich der Ökologie beDen modernen Begriff der nachhaltischränken. Eine Fokussierung auf nur gen Entwicklung hat der Bericht „Our eine Dimension würde schnell dazu Common Future“ geprägt, den die führen, dass das Thema Nachhaltigkeit Weltkommission für Umwelt und Entin der Gesellschaft an Akzeptanz verwicklung der Vereinten Nationen unter liert: Bürger haben kein uneingeschränktes VerEs ist das Ziel einer nachhaltig ständnis für höhere Leausgerichteten Hochschule, allen benshaltungskosten oder Studierenden die Fähigkeit zu für die Nutzung von Steuvermitteln, global, weitsichtig und ergeldern für Technologirational zu denken. en, die – tatsächlich oder nur vermeintlich – den eigenen Arbeitsplatz bedrohen. Ebenso dem Vorsitz der ehemaligen norist auch innerhalb jeder einzelnen Diwegischen Ministerpräsidentin Gro mension eine ganzheitliche BetrachHarlem Brundtland im Jahr 1987 vertung unverzichtbar. Auf den ersten öffentlichte. Darin heißt es: „NachhaltiBlick ist beispielsweise die Elektromoge Entwicklung ist eine Entwicklung, bilität gegenüber konventionellen Verdie den Bedürfnissen der heutigen Gebrennungsmotoren nachhaltiger, da neration entspricht, ohne die Möglichicht erst seit der letzten USamerikanischen Präsidentschaftswahl scheint es in einzelnen Ländern wieder mehrheitsfähig zu sein, wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel in Zweifel zu ziehen – und dies, obwohl ein nachhaltiger Umgang mit der Natur weit mehr Vorteile bringt als viele, die solche Zweifel in der Öffentlichkeit verbreiten, wahrhaben wollen. Hochschulen tragen eine besondere Verantwortung dafür, das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in der Gesellschaft zu verankern.

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keine CO2 -Emissionen entstehen, die der Umwelt nachweislich schaden und den Klimawandel fördern. Im Sinne rationaler energiepolitischer Entscheidungen ist es jedoch elementar, das Gesamtbild zu betrachten. Dann nämlich rückt auch die Tatsache in den Blick, dass auch der Strom für die Elektromobilität erst erzeugt werden muss. Während der Anteil an erneuerbaren Energien im deutschen Strommix derzeit noch zu gering ist (Anteil 2016: 29 Prozent), ist die durch den Leichtbau bedingte Energieintensität bei der Herstellung der Fahrzeuge relativ hoch. Deshalb sind selbst die neuesten E-Autos heute in Deutschland je nach Modell ähnlich klimaschädlich wie konventionelle Fahrzeuge oder sogar noch schädlicher. Erst mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien – die Bundesregierung plant einen Anteil von 45 Prozent bis 2025 – haben E-Autos wirklich eine bessere CO2 -Bilanz. Der Ruf nach flächendeckender Elektromobilität war demnach in den vergangenen Jahren verfrüht: Viel wichtiger wäre ein konzertierter Plan für den gleichzeitigen Aufbau von erneuerbarer Energieerzeugung, einer Ladeinfrastruktur und der Elektromobilität – unter gleichzeitiger Berücksichtigung des damit verbundenen Strukturwandels in der Automobilindustrie.


Prof. Dr. Gilbert Fridgen ist Professor für Wirtschaftsinformatik und Nachhaltiges IT-Management an der Universität Bayreuth sowie stellvertretender wissenschaftlicher Leiter der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT.

Hier zeigt sich die besondere Aufgabe der Hochschulen, Probleme ideologiebefreit aufzuarbeiten und gesellschaftliche Prozesse so differenziert zu begleiten, dass einzelne Werte nicht verabsolutiert und nicht zum Ausgangspunkt eindimensionaler Handlungsempfehlungen gemacht werden. In offenen, rational geführten Debatten sollte deutlich werden, dass bei komplexen Entscheidungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik unterschiedliche Werte und ethische Prinzipien relevant werden, die fallweise durchaus in einem Spannungsverhältnis zu einander stehen können.

Hochschulen als Multiplikatoren für Nachhaltigkeit Hochschulen sind Vorreiter der Innovation und haben daher eine entsprechende gesellschaftliche Vorbildfunktion. Dies gilt auch beim Thema Nachhaltigkeit. Durch Forschung und Lehre werden zum einen zukünftige Multiplikatoren ausgebildet und zum anderen Wissen für eine nachhaltige Entwicklung geschaffen. Eine Hochschule sollte dabei ihren Forschungs- und Bildungsauftrag ohne Dogmen und ideologische Festlegungen erfüllen und gerade emotional geladene Themen rational betrachten. Aus diesen Gründen nehmen Hochschulen als zentrale Forschungs-

Prof. Dr. Britta Planer-Friedrich ist Professorin für Umweltgeochemie und Programm-verantwortliche für den internationalen Masterstudiengang Environmental Chemistry.

und Bildungseinrichtungen eine entscheidende gesellschaftliche Rolle für eine nachhaltige Entwicklung ein. Neben Forschung und Lehre hat eine Hochschule jedoch noch eine dritte wichtige Aufgabe zu erfüllen. Diese Third Mission beschreibt die Vernetzung mit anderen Hochschulen, der Stadt und der Region sowie den Dialog mit Wirtschaft und Gesellschaft. Um ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden, sollte das an der Hochschule erlangte Wissen jedoch nicht nur in die Praxis transferiert werden, sondern auch in der Governance und der Infrastruktur der Hochschule selbst verankert sein. Nachhaltigkeitsforschung ist für eine Hochschule eine Querschnittsaufgabe, bei der Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Angewandte Wissenschaften erst gemeinsam ihr volles Potenzial entfalten können. Im Jahr 2001 veröffentlichten weltweit führende Natur- und Sozialwissenschaftler und Politikanalysten einen wissenschaftlichen Artikel, in dem sie die zentralen Fragen einer nachhaltig ausgerichteten Forschung aufwerfen und damit die Nachhaltigkeitswissenschaft (Sustainability Science) als ein eigenes Feld der Forschung begründen. Erst durch die Zusammenführung der differenzierten Spezialisierungen bei der Analyse von Problemen kann lösungsorientierte For-

Florian Guggenmos M.Sc. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Wirtschaftsinformatik und Nachhaltiges IT-Management.

schung zur Nachhaltigkeit realisiert werden. Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, die Grenzen der eigenen Fachkompetenz und Methodik zu erkennen und sich der Verknüpfungen zu anderen Fachgebieten bewusst zu werden, ist eine an Nachhaltigkeit orientierte akademische Haltung notwendig. Im Bereich der Lehre hat sich zum Thema Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren vieles verändert. Der Einbezug der Nachhaltigkeitswissenschaft dient in erster Linie dazu, den Studierenden das notwendige Wissen über eine nachhaltige Gestaltung der Gesellschaft zu vermitteln und sie zu Multiplikatoren auszubilden. Aufgrund ihrer Ausbildung sollen sie auch andere Mitglieder der Gesellschaft zu rationalen Entscheidern machen und so die Gesellschaft als Ganzes weiter voranbringen. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, das Lehrangebot entsprechend zu gestalten und stets den aktuellen Stand der Wissenschaft in die Lehre zu projizieren. Da sich das Thema Nachhaltigkeit jedoch nicht auf eine einzelne wissenschaftliche Disziplin oder Fachrichtung einschränken lässt, hat es keinen Sinn, eigenständige „Nachhaltigkeitswissenschaftler“ auszubilden. Vielmehr ist es das Ziel einer nachhaltig ausgerichteten Hochschule, allen Studierenden die Fähigkeit zu vermitteln, global, weitsichtig

Fotos: Pressestelle Universität Bayreuth 71


und rational zu denken. Sie will ihnen die nötigen Werkzeuge an die Hand geben, damit sie sich fächerübergreifend mit dem Thema Nachhaltigkeit und seinen gesellschaftlichen Implikationen auseinandersetzen. Auf diese Weise will eine nachhaltig ausgerichtete Hochschule die Studierenden in die Lage versetzen, Probleme im eigenen Lebens- und Berufsumfeld zu erkennen und innovative und kreative Lösungsansätze dafür zu entwickeln. Zudem sind die Hochschulen angehalten, Interdisziplinarität durch geeignete Maßnahmen zu fördern. So können sie über den allgemeinen Lehrplan die Vernetzung von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen fördern; sie können aber auch fachfremde zusätzliche Ausbildungsangebote – zum Beispiel in Form von Qualifizierungszertifikaten im Bereich Nachhaltigkeit – einrichten und Anreize für die Teilnahme schaffen. Im Bereich der Third Mission hat die gemeinsame Arbeit mit inner- und außeruniversitären Partnern sowie der Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zum Ziel, einen lebendigen, regelmäßigen und intensiven Dialog zwischen der Hochschule und der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Politik zu etablieren. Wichtig ist hierbei ein wechselseitiger Transfer von Ideen und Erkenntnissen, der Prozesse zur nachhaltigen Entwicklung bei allen Interessensgruppen voranbringt. Auch in diesem Zusammenhang gehört es zur Aufgabe von Hochschulen, auf der Ba-

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sis von Fakten und wissenschaftlichen Prinzipien zur gesellschaftlichen Entscheidungsfindung beizutragen. Hierzu sind sie aufgefordert, sich mit Partnern in der Wirtschaft, den Kommunen, anderen Hochschulen und Universitäten sowie mit Initiativen zum Thema Nachhaltigkeit auszutauschen und Rationalität sowie faktenbasierte Entscheidungen in der Wirtschaft und der Politik zu fördern. Dazu gehört ebenso, dass das Thema Nachhaltigkeit sowohl in der Hochschule selbst als auch in der Hochschulpolitik Beachtung findet. Im Juni 2017 hat die Bundesregierung den „Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015 – 2019)“ verabschiedet und ist bestrebt, das Thema an verschiedenen Stellen im Bildungswesen zu platzieren. Da eine Hochschule ihrer Vorbildfunktion gegenüber anderen Institutionen nur dann gerecht werden kann, wenn sie auch ihre eigene Governance nachhaltigkeitsorientiert ausrichtet, müssen auch hauseigene Strukturen regelmäßig hinterfragt und verbessert werden. Der Nationale Aktionsplan sieht hierfür beispielsweise vor, Zielvereinbarungen der Universitäten um Nachhaltigkeitsziele zu erweitern sowie die Forschung und Lehre in den verschiedenen Disziplinen durch zusätzliche Professuren mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit zu verstärken. Zudem soll auch die Infrastruktur auf dem Campus sinnvolle

Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung der Hochschule bieten, und es müssen klare Ziele und Kriterien in ihren Leitungs- und Verwal-tungsstrukturen formuliert werden. Im Mittelpunkt der Entscheidungen sollten die Reduzierung des Verbrauchs endlicher Ressourcen, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen sowie eine Vermeidung von betriebsbedingten umweltschädlichen Emissionen stehen. Wichtig ist, dass dabei die Freiheit der Forschung nicht eingeschränkt und wirtschaftliche Rahmenbedingungen beachtet werden.

Die nachhaltige Universität als Gemeinschaftsprojekt – Green Campus Nachhaltigkeit ist ein Gemeinschaftsprojekt und muss auch innerhalb der Hochschule als solches gestaltet sein. Daher sollten alle Anspruchsgruppen an einer Hochschule in einen regelmäßigen Dialog über den Nachhaltigkeitsprozess treten und an dem gemeinsamen Prozess partizipieren können. Wichtig ist hierbei eine zentrale Anlaufstelle, die den Kontakt zu den Anspruchsgruppen aufbaut und die Vernetzung vorantreibt. An der Universität Bayreuth wurde eine solche Anlaufstelle mit der Institutionalisierung von „Green Campus“ geschaffen. Green Campus wurde 2016 von der Hochschulleitung ins Leben gerufen und hat die Aufgabe, alle Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit an der Universität Bayreuth zu bündeln sowie neue Akteure bei der Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen. Das Team von Green Campus besteht aus mehreren studentischen Mitarbeitern, die durch zwei Nachhaltigkeitsbeauftragte auf Seiten der Wissenschaft unterstützt werden. Diese Vernetzung von engagierten Studierenden und Wissenschaftlern der Universität ist ein zentraler Aspekt und hat zum Ziel, die Universität Bayreuth in allen beschriebenen Bereichen weiter voran zu bringen. n


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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Pool von Talenten für

Küko – 75 Kreative im Fichtelgebirge Ein

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Text von Andrea Herdegen


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

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s ist das größte Netzwerk von Kreativen im ländlichen Raum. Die Künstlerkolonie Fichtelgebirge (KüKo) hat sich vor sechs Jahren zusammengeschlossen, um sich untereinander zu vernetzen. Aber auch, um zu zeigen, welch hohe Kreativen-Vielfalt es in der Region gibt. Alle Kulturschaffenden leben von ihrer Arbeit, sind keine Hobbykünstler. Darauf legen sie Wert. Die 75 Mitglieder stehen für eine breite Palette an gestalterischer Schaffenskraft: Es gibt den Silberschmied, den Webdesigner, die Grafikerin. Aber auch den Architekten, den Fotografen, die Holzbildnerin und die Kunstpädagogin. „Die KüKo ist ein Pool von Talenten“, sagt Gründerin und Vorsitzende Sabine Gollner. Viele Kreative arbeiteten gerne hier in der Einsamkeit, weit ab von den Großstädten. Auch sie und ihr Mann Nigel Amson zogen 2011 von England zurück in die Region, gründeten eine Kreativagentur. Von ihrer Multi-Media-Firma in Birmingham waren sie gewohnt, in einem Netzwerk zu arbeiten. „Wir wussten, dass auch hier kreative Leute sind. Wir wussten nur nicht wo.“ Über Facebook suchten sie nach ihnen, gründeten eine geschlossene Gruppe. Innerhalb eines Monats meldeten sich 60 Menschen. „Die haben uns wirklich die Bude eingerannt“, sagt die Medienproduzentin rückblickend. Daraus entstand die Künstlerkolonie Fichtelgebirge – als Verein, um auch an Fördergelder zu kommen. Mit einem Kulturtourismus- und Stadtentwicklungsprojekt für Bad Berneck und Goldkronach erreichten Gollner und Amson den zweiten Platz beim Tourismuspreis Bayern 2016. „Das hätten wir ohne die KüKo nie geschafft“, sagt Gollner. Ihr geht es darum, die Kreativen der Region unternehmerisch darzustellen, und nicht als Kunstverein, der ab und zu eine Ausstellung organisiert. „Wir machen Slowkunst. Saisonal, regional und nachhaltig.“ Gollner betreibt Lobbyarbeit, hält Vorträge über die KüKo in ganz Deutschland. Sie ist stolz darauf, dass sie so viele Macher angezogen hat. Es sei wichtig, diese Menschen in der Region zu halten. „Wenn auf der Visitenkarte Berlin steht, schauen dich die Leute ganz anders an, als wenn Tröstau darauf steht. Leider.“ n

Ein Gemeinschaftswerk gestalteten einige Kulturschaffende der Künstlerkolonie Fichtelgebirge beim Pressetermin bei KüKo-Mitglied Annette Hähnlein.

Nigel Amson und Sabine Gollner suchten nach Kreativschaffenden, als sie 2011 aus Birmingham ins Fichtelgebirge zogen. Innerhalb eines Monats meldeten sich 60 Menschen.

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Künstlerstimmen „Coworking Space im ländlichen Raum“ heißt ein Modellprojekt in Bad Berneck, mit dessen Initiierung das Amt für Ländliche Entwicklung die KüKo beauftragt hat. Das Konzept entwickelte Sabine Gollner, unterstützt wurde sie von verschiedenen Mitgliedern. Annette Hähnlein, die in Bibersbach im Landkreis Wunsiedel eine Praxis für Kunsttherapie betreibt, hat sich beim Aspekt Gesundheit mit eingebracht. Hähnlein freut sich, dass sie durch die KüKo eine starke Gruppe im Hintergrund hat. „Eine Gruppe, die Unterstützung gibt, die auch ein wenig anschieben kann.“ Bevor es die KüKo gab, sagt Hähnlein, sei sie sich als freie Künstlerin manchmal ein wenig einsam vorgekommen. „Für mich ist die KüKo sehr bereichernd, ich ziehe viele Vorteile daraus.“

Seit einem Jahr ist Architekt

Peter Kuchenreuther

aus Marktredwitz bei der Künstlerkolonie, um anderen Kreativen zu begegnen. „Die Vernetzung ist super hier.“ Bei seinen Bauprojekten bekommt er häufig von den Grafikdesignern und bildenden Künstlern der KüKo Unterstützung, um die Inhalte zu vermitteln, die der Bauherr transportieren will. „Das Erscheinungsbild soll mit der Architektur zusammenwach-

„Wir wollen uns als Dienstleister zeigen, nicht als die armen Künstler“, sagt die Kommunikationsdesignerin Lena Wenz aus Gefrees. Sie sieht die KüKo als Kreativen-Netzwerk, das die Leistungen präsentiert, die die Mitglieder anbieten. „Wir haben nicht nur Maler. Wir decken die komplette Kreativwirtschaft ab.“ Wenz kam 2016 nach dem Studium aus Bielefeld zurück in die Region. „Ich habe wieder diesen Austausch gesucht, den ich mit meinen Mitstudenten hatte.“ Ihr sei es auch wichtig, dass sie angemessen bezahlt werde. „Leider haben Fotografie und Grafik heute nicht mehr den hohen Stellenwert von früher.“

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sen, eine Symbiose ergeben“, sagt er. Das Kräuterhaus Nagel hat Kuchenreuther beispielsweise zusammen mit Annette Hähnlein verwirklicht. Sie gestaltete verschiedene Wände und eine Mosaikbank. „Die Zusammenarbeit wird immer besser. Man kennt sich, weiß, was die KüKoLeute können. Es macht Spaß.“

Martin Uckley aus Neudrossenfeld ist Texter, Bühnenkünstler, Audioproduzent. Sein Traum war es, seine Texte in einem Buch zusammenzufassen, um sie dadurch einem größeren Publikum vorzustellen. Durch die gute Vernetzung der verschiedensten Kunstbereiche der KüKo illustrierte Lena Wenz das Buch und Webdesigner Julian Lang aus Gefrees gestaltete eine passende Seite im Internet. „Wir haben sehr gut zusammengearbeitet. Bei der Künstlerkolonie kann jeder das Können des anderen nutzen“, sagt Uckley.


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Durch die KüKo haben sich auch für Stefanie Batschko etliche Projekte ergeben. Die Perkussionistin ist von Bayreuth nach Weißenstadt gezogen und hat versucht, ihr selbstständiges Musikertum so wie vorher weiterzumachen. Sie musste feststellen, dass das nicht so einfach ist.

Um ihr Kunstschaffen zu professionalisieren, ist

Bärbel Quehl aus Rehau zur KüKo gekommen.

Sie hat inzwischen ein Kunsthaus eröffnet und gibt dort Mal- und Kreativkurse.

weitere KüKo-Mitglieder in Aktion

Um mit anderen Kunstschaffenden in Kontakt zu treten, war Katrin Horn aus Schönbrunn bei Wunsiedel schon bei der Gründung der Künstlerkolonie dabei. Die Fotografin schaffte es dadurch, ihre Werke in zahlreichen Städten auszustellen. Außerdem hat sie Robin Seur kennengelernt, besucht seine Malschule, und macht neben Musik und Fotografie jetzt auch noch bildende Kunst.

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Künstlerstimmen „Für uns ist es kein Nachteil, auf dem Land zu sitzen“, sagt Filmemacher Stefan Frank aus Wunsiedel. Er ist seit fünf Jahren aus München wieder zurück im Fichtelgebirge. Hier gehe es viel entspannter zu, findet er. Außerdem seien die Lebenshaltungskosten günstiger. Frank ist im eigenen Verlag für Dokumentationsfilme im Bildungsbereich tätig. Außerdem engagiert er sich für Kultur in der Region. In der KüKo ist er Mitglied, um sich zu vernetzen: „Filmemachen ist Teamarbeit.“

„Ich glaube, dass es wichtig ist, sich zusammenzuschließen und Stärke zu zeigen“, sagt Marc Eichner, der als Grafiker und Designer ein eigenes Studio in Wunsiedel hat. Mit Partnern eine Gemeinschaftsarbeit zu erstellen, ist für ihn nichts Neues. Zusammen mit dem Fotostudio Feig aus Selb und Jürgen Frischmann Druck und Medien aus Amberg hat er für einen ungewöhnlich gestalteten Kalender den „German Design Award“ erhalten. Er hat deutschlandweit Kunden, sein Studio in Wunsiedel zu haben, sei für ihn kein Nachteil. „Im Ballungsraum lernt man mehr Leute kennen, die Aufträge vergeben. Aber dafür hat man auch mehr Konkurrenz.“

„Ich brauche den Austausch, um wieder Inspiration zu gewinnen“, sagt Angela Hertel aus Marktredwitz. Mit ihrer Malausrüstung ist die Plain-AirMalerin meist in der Natur im Fichtelgebirge unterwegs.

www.kueko-fichtelgebirge.de

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Innenarchitektin Silka Gebhardt hat 18 Jahre in London gelebt und gearbeitet. Sie baute Trendläden um, gestaltete die Fassaden von Hipster-Geschäften weltweit. Inzwischen hat sie mit ihren Mann Peter Mitchell das Projekt „Leepswood“ auf einem alten Anwesen bei Wirsberg ins Leben gerufen, bietet Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Design sowie öffentliche Kunst als Service an. Sie mag die Zusammenarbeit in der Künstlerkolonie, nutzt für ihre Arbeit auch die anderen Disziplinen. Wenn sie für einen Event auf ihrem Bauernhof Helfer benötigt, dann findet sie die auch bei der KüKo.

Fotos: A. Herdegen, privat


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INHALT

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MENSCHEN UND KULTUR

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n Bamberg gibt es wohl kaum jemanden, der ihn nicht kennt: Die Rede ist von Werner Kohn, ein über die Grenzen Bambergs und Frankens hinaus berühmter Fotograf – auch wenn er sich selbst nie als berühmt bezeichnen würde. Bambergs Oberbürgermeister nannte Ihn einmal einen „kulturellen Botschafter unserer Stadt“.

en können: die Einberufung zur Bundeswehr machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Kohn wurde eingezogen und hatte als Antimilitarist, wie er sagt, mal überhaupt keinen Bock auf den Laden. Wenn er über diese Zeit berichtet, dann sieht man das schelmische und vielleicht auch querulantische in seinen Augen aufblitzen. Für Kohn stand damals der Plan fest, dass er dort nichts verloren hat und so entgegnete er dem erstbesten Vorgesetzten gleich: „Zu eurem Scheißhaufen will ich überhaupt nicht“. Kohn stellte sich bei jeder Gelegenheit quer, legte sich mit den Vorgesetzten bis zum General an und nahm sich das Recht, drei Spinte zu belegen (einen für die Kleidung, einen randvoll mit Büchern und einen für seine Fotoausrüstung). Nach drei Wochen und drei Tagen sei der Spuk vorTim-Niklas Kubach beigewesen und man habe ihm die Entlassungspapiere in die Hand gedrückt, wie Kohn nicht ganz ohne etwas Stolz sagt. Dadurch, dass seine Stelle bei der Presseagentur besetzt war und keine andere für ihn geschaffen werden konnte, konnte sich Kohn zwei Jahre lang unter voller Bezahlung seiner Leidenschaft widmen, wodurch auch die Bewerbung für die Folkwangschule in Essen bei Prof. Dr. Otto Steinert folgte. Kohns Bewerbung überzeugte und er wurde genommen. Doch aufgrund von finanziellen Engpässen musste er das Studium in Essen nach zwei Jahren wieder beenden.

Werner Kohn ist 77 Jahre alt, Ur-Bamberger, wie gesagt Fotograf und Eisliebhaber. Eine interessante Erscheinung mit Rauschebart, intelligent und eigensinnig im positiven Sinne. Man kennt ihn – wenn nicht von seinen vielen Ausstellungen, so zumindest vom Sehen. Er gehört zu Bamberg. Schon früh packte ihn die Begeisterung für Fotografie: „Mein Vater war ein HobbyKnipser. Es hat mich Text und Fotos von so fasziniert, dass es etwas gibt, mit dem man Ereignisse zur Erinnerung festhalten kann“, so Kohn. Doch bis er endlich selbst fotografieren konnte, hat es bis zu seinem 13. Lebensjahr gedauert und so hat er sich vor allem erst einmal theoretisch mit dem Thema befasst: „Ich wollte immer eine eigene Kamera, aber da war nix zu machen“, erinnert sich Werner Kohn. Bis dann sein Onkel Erbarmen hatte und ihm endlich eine geliehen hat. Als er in das ausbildungsfähige Alter kam, stellte ihm der Vater die Frage, was er denn machen wolle – doch darauf wusste der junge Werner keine Antwort– nur eins konnte er sicher sagen: das Leben seines Vaters, Beamter von Beruf, wollte er nicht führen. Besagter Vater hatte dann aber die Mit Promis auf Du und Du Idee, dem Jungen eine Ausbildung als Fotograf zu verschaffen – „aber mit Fotografieren war da nichts. Ich war im Lager des Fotoversand-Hauses Porst und hab Pakete gepackt“, so der Seitdem ist Werner Kohn freischaffend unterwegs und es ist 77-Jährige. eine Menge passiert: 1966 fotografierte er die Beatles in der Grugahalle in Essen. Auf die Frage, wie das gewesen sei und Er wechselte den Lehrbetrieb. Doch auch hier durfte er seiner ob er sich akkreditieren musste, schüttelt der Bamberger nur Leidenschaft nicht nachkommen. Seine Aufgaben fasst Kohn mit dem Kopf: „Das gab’s nicht. Ich war ja auch in der Gardemit „Brotzeit und Bankauszüge holen sowie Bilder trocknen“ robe bei denen. Das war vollkommen normal“ – 2010 erzusammen – sein Können an der Kamera hat er sich ganz schien dazu das Buch „The Beatles – Summer 66: Grugahalle nebenbei autodidaktisch beigebracht. Ab 1963 durfte Werner Essen“. Kohn dann endlich fotografieren und war für die Presseagentur Keystone in München und Hamburg tätig. Doch auch hier Kohn fotografierte unter anderem die Queen, den Dalai Lama sollte das Bamberger Urgestein seine Berufung nicht ausbauin Indien, hat Gorbatschow porträtiert und traf Salvador Dali

Werner Kohn – ein Bamberger Original

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– letzteres sei aufgrund dessen Größe ein „surrealistischer Bildband durch Aufnahmen aus seinem Archiv. Unglaubliche Schock“ gewesen, wie Kohn mit einem Schmunzeln im Ge15.000 Aufnahmen mussten dafür gesichtet werden. Und Kohn ist eines wichtig dabei: „Nichts ist inszeniert“. Densicht erzählt. In der APO-Zeit der 68er war Kohn auf Du und DU mit den Kommunarden Fritz Teufel und Dieter Kunzelnoch: Der beste Arrangeur hätte es nicht besser machen könmann und dokumentierte auch das damalige Demogeschenen. Kohn schafft es, Momente einzufangen, die das Leben in all seinen Facetten zeigt. Komplettiert wird das hen – bei dem er sogar einmal verhaftet wurde. e V h o rstellung tlic eschich der d -8; G r 5 e 0 i Werk durch den dazugehörigen TextDas Buch „In Bamberg war der Teufel Bam 283 be 939 rge -3los“, dessen Mitherausgeber Kohn band. Hier stellt Wilfried Krings die 8 r Ha 97 in N: e ist, liefert eindrucksvolle EinbliGeschichte der drei Bamberger B ,T IS ex g, a l Haine Theresienhain, Luicke in diese wilde Zeit. senhain und Luitpoldhain vor. Pointiert und gut Wenn der Bamberger recherchiert zeigt anfängt über sein LeKrings auf, wie sich ben zu berichten, die drei Haine entmöchte man gar nicht aufhören wickelt haben und ihm zuzuhören – wie wichtig sie für so viele spannenBamberg sind. de Erlebnisse und Geschichten Was man für diehat er zu erzähses mächtige Werk benötigt, ist len. Er lebt diesen Zeit. Selbst nach Beruf. Und wenn langem Studieren man ihn in Bamder vielen Bilder berg antrifft, dann entdeckt man bei ereigentlich nie ohne seine Kamera. Für sein neutem Betrachten Wirken wurde der heute wieder neue Details. 77-Jährige bereits mit zahlOder versteht erst nach mehrmaligem Anschauen die reichen Preisen ausgezeichAussage des Fotografen. Was genet, darunter der E.T.A.-Hoffmann-Preis der Stadt Bamberg. Er hat nau in den Situationen passiert ist, an mehr als 700 Ausstellungen (davon 150 wird sich nicht mehr klären lassen. Aber es Einzelausstellungen) in 59 Ländern teilgenommen bleibt viel Spielraum für Interpretationen. Ein Beiund sein Bildarchiv umfasst mehr als eine Million Bilder. Der spiel: Zwei ältere Menschen sitzen auf einer der vielen Bänke Bamberger Fotograf veröffentlichte in seinem Leben mehr als im Hain. Mann und Frau. Er, den Kopf auf die Hände gestützt, zwanzig Bildbände und Kataloge. Doch ein Buch liegt ihm sie lässt ihren Blick in die Ferne schweifen, die Arme verbesonders am Herzen – es ist eine Art Liebeserklärung an schränkt. Gehören die beiden zusammen? Gab es vorher eiseine Heimat. „Hainblicke“ lautet der Titel des Werkes, das nen Streit? Oder ist es der alltägliche Umgang einer langen an dieser Stelle die Arbeit von Werner Kohn verdeutlichen Ehe. Aber vielleicht kennen sich die Personen auch gar nicht soll. und sitzen rein zufällig nebeneinander. Ein anderes Foto zeigt das E.T.A.-Hoffmann-Denkmal. An dieser Stelle soll der Dichter dem Hund Berganza begegnet sein. Im Bild uriniert 15.000 Mal der Hain ein Hund genau an dieser Stelle. Die Ironie der Situation ist festgehalten und man kann das schelmische Grinsen Kohns förmlich sehen, als er auf den Auslöser gedrückt hat. „Die Idee entstand im Jahr 2000“, erzählt der Fotograf – eigentlich wollte er nur Bilder für eine Ausstellung im Hainbad Das Buch ist auf der einen Seite dokumentierte Alltagsironie, machen, doch dann habe er sich gedacht: „Warum eigentlich wie auch an anderer Stelle deutlich wird: Das „Balltürchen“, nicht den ganzen Hain abbilden“. Herausgekommen ist das offensteht, obwohl das daran angebrachte Schild darauf „Hainblicke“ eine kunstvolle und dokumentierende Homhinweist „Bitte stets wieder schließen“. Auf der anderen Seite mage an Bambergs Kleinod. Auf mehr als 350 Seiten gewährt regen die Gegenüberstellungen der Fotografien auf den DopWerner Kohn Einblicke in den Hain und in das Leben selbst. Nach 15 Jahren des Fotografierens, Recherchierens und Auspelseiten auch manches Mal zum Nachdenken an: Sieht man hier einen Glatzkopf, der hinter einer Hecke zum Vorscheiwählens ist „Hainblicke“ entstanden. Komplettiert wurde der nd F

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Werner Kohn am E.T.A.-Hoffmann-Denkmal. An dieser Stelle soll der Dichter dem Hund Berganza begegnet sein.

nen kommt und dort einen wunderschönen Pilzkopf. Mensch und Natur im Hain. Kohn setzt auch vermeintliche Gegensätze nebeneinander: Die Jungen auf der einen Seite, balancierend. Die Alten auf der anderen: Der Mann, der (vermutlich) seine Frau im Rollstuhl schiebt, vom Leben gezeichnet. An anderer Stelle wieder eine Gruppe Punks voller Lebensfreude. Hainblicke liefert einen bunten Querschnitt durch die Gesellschaft.

Zwei der unzähligen Fotobände von Werner Kohn.

Darüberhinaus ist Kohn mit dem Werk etwas Einmaliges gelungen: Er hat das Leben in all seinen Facetten eingefangen und gleichzeitig über viele Jahre dokumentiert, wie wichtig der Hain für Bamberg ist. Als Natur-Oase, als Bühne, als Sportraum, als soziale Begegnungsstätte. Menschen, Natur, Situationen, Bauwerke, der Fluss, Tiere und Kunstwerke, gleich ob Graffitis oder Skulpturen – alles hat seinen Platz gefunden. Geschickt ausgewählt und nach den Jahreszeiten sortiert, bildet Kohn so den Lebenslauf ab. Scheinbar jedes Fest, jedes Sportevent, jedes Konzert hat Kohn besucht und auch der Alltag wird dokumentiert: Arbeitende Menschen sind hier genauso zu sehen wie sich Amüsierende, ob beim Picknicken, Eisessen oder Bärlauchpflücken. Die Vielfalt des Hains und seiner Besucher spiegelt sich in der fotografischen Auswahl Kohns wieder. Man wird das Gefühl nicht los, dass Werner Kohn immer zur Stelle war, wenn etwas im Hain geschehen ist. Und diese Liebe zum Hain und zu Bamberg spiegelt sich in „Hainblicke“ wieder und macht dieses Werk zu etwas ganz Besonderem. Werner Kohn wird der Arbeit jedoch nicht müde: sein letztes Werk über „Menschen in Afghanistan 1968“ ist gerade erst erschienen und seine neueste Arbeit, ein Bildband über Nordkorea, steht kurz vor der Veröffentlichung. n

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NATUR

Vom Aussterben bedroht –

Die verborgenen Urhähne im Fichtelgebirge Text von Eckhardt Kasch 84

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NATUR Auerhahn – typische Lebensräume: montane Wälder, Blockhalden, magere Bergwiesen, Quellfluren, Moore, Auen li. männlicher Vogel, Hahn

G

ibt es sie noch, die Auerhühner im Fichtelgebirge? So ein ein Meter großer Vogel ist doch nicht zu übersehen! Aber wir sehen keine.“

Ja, es gibt sie noch, die Auerhühner im Fichtelgebirge. Vorbei sind die Zeiten, in denen testosterongetränke Hähne arglose Wanderer anbalzen und zur Hochzeit als Braten auf den Tisch kommen. Bejagung und der Verlust von Lebensraum haben ihnen stark zugesetzt. So sind die einst in Bayern weit verbreiteten Hühnervögel sehr selten geworden. Doch konnte sich in den Hochlagen des Fichtelgebirges eine kleine Population halten, die letzte natürliche Population Bayerns außerhalb der Alpen. Das Auerhuhn ist ein äußerst empfindlicher und scheuer Vogel, der im Verborgenen lebt. Auch Förster und Jäger bekommen nur in den seltensten Fällen mal eins zu Gesicht. Dass sie noch da sind, erkennt man an indirekten Nachweisen, wie Losung und Federfunde. Auerhühner brauchen naturnahe Nadelwälder als Lebensraum, so wie man sie in Skandinavien und Sibirien findet. Diese Wälder sind nicht sehr dicht. Auch wenn die Hühnervögel recht wenig fliegen, brauchen sie mit einer Spannweite von 90 cm schon etwas Platz. Hier stehen große, alte Bäume neben toten und bieten den Vögeln sichere Schlafplätze. Auf der Lichtung daneben finden sie Schwarzbeeren (Heidelbeeren), ihre bevorzugte Nahrung im Sommer. Die Schwarzbeeren bieten Blätter, Knospen und Beeren zum Fressen. Doch auch andere Pflanzen, die an lichten Stellen im Nadelwald wachsen, wie Preiselbeere, Himbeere und Eberesche bieten Nahrung. In totem Holz am Boden finden die Küken Insekten, eine Eiweißquelle, die für das Wachstum der Jungtiere benötigt wird.

Die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), bei uns auch Blaubeere oder Schwarzbeere genannt, stellt eine wichtige Nahrungsquelle für das Auerhuhn dar.

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NATUR Zwischen den Beersträuchern und unter den jungen Fichten können die Küken sich vor Habicht und Fuchs verbergen. All dies kann ein gleichaltriger Wirtschaftswald nicht bieten.

Auerhenne

Eckardt Kasch, Dipl. Geoökologe und Wildnispädagoge, kümmert sich seit April 2015 in erster Linie um den Schutz der vom Aussterben bedrohten Auerhühner im Fichtelgebirge und um eine Verbesserung des Monitorings für den Luchs.

Auch die Wurzelteller von Bäumen, die der Sturm umwarf, spielen eine wichtige Rolle im Lebensraum der Auerhühner. Hier finden sie kleine Steine, die sie zum Verdauen von Fichten- und Kiefernadeln schlucken. Denn Nadeln sind ihre einzige Winternahrung. Eine sehr magere Kost. Nur wenig Energie können die Vögel daraus ziehen. Deswegen ist der Winter eine schwierige Zeit für die Rauhfußhühner. Ihr Körperbau ist optimal an ein Leben in Eis und Schnee angepasst, mit Hornstiften an den Füßen, die wie Schneeschuhe wirken. Doch brauchen sie mit ihrer mageren Diät Ruhe im Winter. Denn jede Kalorie wird benötigt. Da ist kein Spielraum, um unnötig in der Gegend rumzuflattern. Und mit dieser Ruhe ist es aus. Denn der Mensch ist in unserer modernen Gesellschaft auch im Winter auf der Suche nach Erholung in der Natur und dringt mit Ski und Schneeschuh auch in unzugängliche Gebiete vor. Da aber die Auerhühner sehr scheu sind, weichen sie Menschen frühzeitig aus, und verbrauchen benötigte Energiereserven. Wenn die Tiere häufiger gestört werden, kann es zum Hungertod führen. Dabei gewöhnen sich Auerhühner an Wege und meiden sie zu Zeiten der Betriebsamkeit.Auch im Frühjahr, während der Jungenaufzucht, stellen Störungen durch Menschen eine ernsthafte Bedrohung für Auerhühner dar. Denn die Hennen, die gut getarnt am

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In den Hochlagen des Fichtelgebirges konnte sich eine kleine Population des Auerhuhns halten, die letzte natürliche Population Bayerns außerhalb der Alpen.


NATUR

Fichten- und Kiefernadeln sind im Winter häufig die einzige Nahrung des Auerhuhns. Nur wenig Energie können die Vögel daraus ziehen – wenn die Tiere häufig gestört werden, kann es für diese fatale Folgen haben.

Boden sind, neigen dazu das Nest aus Angst schnell zu verlassen. Und dann droht Eiern und Küken der Kältetot, da sie auf die Wärme der Mutter angewiesen sind. Menschen sind nicht die einzige große Bedrohung für die Auerhühner im Fichtelgebirge. Der Klimawandel ist vielleicht die größere Gefährdung ihres Fortbestehens. Die Winter werden wärmer, das Frühjahr ist durch Trockenheit geprägt. Jedes Jahr ist es deutlicher zu spüren. Unter diesen Bedingungen kann sich ein lichter Nadelwald nicht halten. Er wird dichter und andere Baumarten verdrängen Fichte und Kiefer. Dadurch schwindet der Lebensraum der Auerhühner noch weiter. Doch werden die Auerhühner mit ihren Problemen nicht alleine gelassen. Um ihnen Ruhezonen zu erhalten wurden bereits vor über 30 Jahren Wildschutzgebiete eingerichtet. Hier besteht vom 1.12. bis zum 30.06. ein Wegegebot. So sollen den Tieren in der empfindlichen Zeit ungestörte Bereiche gelassen werden. Deshalb führt der Forst in dieser Zeit kein Holzeinschlag durch. Mit zahlreichen Maßnahmen versucht der Forst in den Kerngebieten des Auerhuhns ihnen einen angepassten

Lebensraum zu erhalten. Der Wald wird strukturreich gehalten, die Schwarzbeere gefördert. Nur durch eine erfolgreiche Besucherlenkung können die vielfältigen Maßnahmen der Staatsforsten, die den Lebensraum für Auerhühner verbessern sollen, auch Früchte tragen. Um dies zu erreichen der Naturpark Fichtelgebirge e.V. in erster Linie auf Aufklärung der Besucher durch Hinweistafeln und Broschüren. n

Bilder, Impressionen und einen Dokumentarfilm zu den Auerhühnern im Fichtelgebirge finden Sie auf der Homepage des Naturparks Fichtelgebirge e.V.: www.naturpark-fichtelgebirge.org oder in der Wanderausstellung des Naturparks zum Auerhuhn, die 2018 in Kleinlosnitz, Leupoldsdorf und Weißenstadt zu sehen sein wird.

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KULINARIK

Gscheitgut –

vegetarische Küche aus der Fränkischen Schweiz „Haben Sie auch was Vegetarisches?“ „Freilich. Nehmen’S ein Gulasch, da ist auch Gemüs drin!“ Solche poetischen Dialoge hört man schon längst nicht mehr in der Fränkischen Schweiz. Den Beweis dafür, dass die fleischlose Kochkunst auch in der Region angekommen ist, liefert der neue Band aus der Serie „Gscheitgut“ in saisonalen Rezepten und Hintergrundreportagen zu den wichtigsten Zutaten. Die Fränkische Schweiz isst grüner, als man vermutet. 16 Gastwirte der Initiative „Gscheitgut –

Franken isst besser“ verraten ihre Küchengeheimnisse – darunter Klassiker wie Mehlspatzen, Gangene Klöß und Zwiebelkuchen, aber auch Kreatives wie Holunderblütencremesuppe, Brennnesseltortilla und Linsenbraten. Verführerische Dessertvarianten wecken Erinnerungen an glückliche Kindheitstage. Jahreszeitliche Ausflugstipps machen den neuesten Band der Gscheitgut-Serie auch zu einem Reiseführer. Wir haben Ihnen eine kleine Auswahl der Rezept für den Frühling (leicht gekürzt) zusammengestellt. n

Vegetarische Küche – Gscheitgut Brauer, Corinna; Müller, Michael; 24,80 EUR, ISBN 978-3-95654-553-5

Risotto von der Knoblauchsrauke Zutaten 600 ml Gemüsebrühe 1/2 Zwiebel 2 EL Öl 200 g Risotto-Reis 1/8 l trockener Weißwein 15 Blätter Knoblauchsrauke 100 g (vegane) Sahne 100 g italienischer Hartkäse Salz | Pfeffer

Das zart-pfeffrige, an Knoblauch erinnernde Aroma der Knoblauchsrauke – wer den Beweis will, reibt einmal an den Blättern der Wildpflanze – rundet dieses feine Risotto schmackhaft ab. Da das Aroma leicht flüchtig ist, wird die Knoblauchsrauke zuletzt hinzugefügt und nicht mitgegart.

Zubereitung Brühe erhitzen und bei schwacher Hitze knapp unter dem Siedepunkt halten. Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Öl erhitzen. Zwiebelwürfel und Reis darin kurz anschwitzen, bis die Zwiebeln glasig sind. Mit Weißwein ablöschen und die Flüssigkeit verkochen lassen. Nach und nach Gemüsebrühe dazugeben und jeweils wieder fast vollständig verkochen lassen, dabei hin und wieder umrühren. Auf diese Weise in 20 Min. ein cremiges, aber noch bissfestes Risotto kochen. Inzwischen Raukenblätter waschen und trocken tupfen. Mit Sahne fein pürieren. Käse fein reiben. Kräutersahne und Käse unter das Risotto rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Hornveilchenblüten garnieren und servieren.


KULINARIK

Knoblauchsraukensuppe mit frittierten Brennnesseln Hätten Sie gedacht, dass der unliebsame Brennesselbewuchs in der abgelegenen Gartenecke oder die schieren Mengen an Knoblauchsrauke im Frühjahr zu kulinarischer Höchstform auflaufen können? Und Hand aufs Herz – wer denkt beim Blick auf Brennnesseln und Knoblauchsrauke nicht doch zunächst an Unkraut statt an eine schmackhafte Suppe? Wagen Sie also mit diesem Rezept einen Perspektivenwechsel und lassen Sie sich von der frühlingshaften Kräuterfrische dieser Suppe überzeugen!

Zutaten

Zubereitung

80 g Schalotten 1 TL (vegane) Butter 100 ml trockener Weißwein 1/2 l Gemüsefond (oder -brühe) 200 g (vegane) Sahne 1 Lorbeerblatt 2 Pimentkörner 90 g Knoblauchsraukenblätter 50 g Brennnesselspitzen (jung) Öl (zum Ausbacken) 1 Handvoll Primelblüten Salz | Pfeffer

Schalotten schälen, in feine Würfel schneiden. Butter in einem Topf erhitzen, die Schalottenwürfel darin glasig dünsten. Mit Weißwein ablöschen, diesen etwas verkochen lassen. Den Fond und die Sahne hinzufügen und zum Kochen bringen. Lorbeerblatt und Piment dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Temperatur reduzieren, den Suppenfond zugedeckt bei schwacher Hitze 10 Min. ziehen lassen. Inzwischen die Knoblauchsraukenblätter und die Brennnesselspitzen waschen und trocken schleudern. In einem Topf 10 cm hoch Öl erhitzen. Die Brennnesselspitzen portionsweise im heißen Öl etwa 10 Sek. frittieren. Mit einem Schaumlöffel herausheben, abtropfen lassen und auf Küchenpapier entfetten. Lorbeerblatt aus der Suppe nehmen. Die Suppe mit dem Stabmixer pürieren. Die Knoblauchsraukenblätter dazugeben, alles noch einmal fein pürieren. Die Suppe gegebenenfalls noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken, dann kräftig aufmixen, bis die Suppe leicht schaumig ist. Auf vier tiefe Teller verteilen. Die Brennnesselspitzen darauf anrichten, mit den Primelblüten garnieren.

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KULINARIK

Hirse-Wildkräuter-Muffins Wer auf einen gepflegten Garten achtgibt, für den ist der stark wuchernde Giersch zweifelsohne eine lästige Erscheinung. Wer sich jedoch für Wildkräuter interessiert, für den ist er ein wahrer Segen. Die überaus anspruchslose und ausdauernde Pflanze wächst fast überall und ist daher ein ständig verfügbarer Lieferant vor allem für die Vitamine C und A sowie für Calcium, Kalium und Eisen.

Zutaten 100 g Hirse 1 TL (vegane) Butter 1 gestr. TL Kurkuma (gemahlen) 1 Knoblauchzehe 700 g Spinat 2 Handvoll Brennnesselblätter (jung) 2 Handvoll Gierschblätter 2 EL Olivenöl 200 g Schafskäse (Feta) 1 Kardamomkapsel

4 Eier (Es gibt auch veganen Eierersatz!) 150 g (vegane) Sahne 2 EL Weizenmehl (Type 405) Kardamom (gemahlen) 100 g Emmentaler Muskatnuss (frisch gerieben) Fett (für die Form) Salz | Pfeffer

Zubereitung Die Hirse mit 200 ml Wasser, Butter, 1 gestrichenen TL Salz und Kurkuma zum Kochen bringen. Offen bei schwacher bis mittlerer Hitze 5 Min. köcheln lassen, vom Herd nehmen und zugedeckt etwa 15 Min. quellen lassen, bis die Flüssigkeit aufgesogen und die Hirse gar ist. Den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Spinat, Brennnessel und Giersch waschen und trocken schleudern. Grobe Stiele entfernen und die Blätter grob hacken. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, den Knoblauch darin kurz andünsten. Dann die gehackten Blätter dazugeben und etwa 5 Min. dünsten, bis sie zusammengefallen und gar sind. Backofen auf 200 ° vorheizen. Den Schafskäse zerbröckeln. Kardamomkapsel aufbrechen und die Samen herauslösen. Eier trennen. Die Eiweiße zu steifem Schnee schlagen. Eigelbe, Sahne und Schafskäse mit Mehl, Kardamomsamen und 1 Prise gemahlenem Kardamom verrühren. Die Blätter untermischen. Masse mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Zuletzt den Eischnee unterheben. Emmentaler entrinden und reiben. Eine Muffinform (mit 12 Mulden) einfetten. Die Muffinmasse einfüllen und mit dem Emmentaler bestreuen. Die Form auf die mittlere Schiene des heißen Backofens schieben, die Muffins darin etwa 30 Min. goldbraun backen. Muffins nach dem Backen 5 Min. ruhen lassen. Dann vorsichtig aus der Form lösen und noch warm servieren. Dazu passt ein bunter Blattsalat mit Kirschtomaten. Aus der kann man Masse auch einen Auflauf backen. Auflaufform (ca. 30 x 20 cm) einfetten, die Masse darin verteilen und mit dem Käse bestreuen. Im heißen Backofen auf der mittleren Schiene ebenfalls 30 Min. goldbraun backen.


KULINARIK

Brennnesselflan mit Tomatenragout Serviert wird dieses „grüne Wunder“ auf einem sommerlichen Tomatenragout. So entsteht eine „rot-grüne Koalition“, die auch in Franken viele Freunde findet.

Zutaten

Zubereitung

Für den Flan: 100 g Brennnesselblätter (jung) 100 g Spinatblätter Salz 1/2 Zwiebel 1 Knoblauchzehe (klein) 80 g (vegane) Butter Pfeffer Muskatnuss (frisch gerieben) 400 g (vegane) Sahne 6 Eier (M)

Für den Flan Brennnessel- und Spinatblätter waschen und trocken schleudern. Beim Spinat die Stiele entfernen. Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen, Brennnesselund Spinatblätter darin kurz blanchieren. Mit einem Schaumlöffel herausheben, eiskalt abschrecken und in einem Sieb abtropfen lassen. Die Blätter noch etwas ausdrücken und anschließend grob hacken.

Für das Ragout: 1/2 Zwiebel 1 Knoblauchzehe (klein) 400 g Kirschtomaten 50 ml Olivenöl Salz | Pfeffer 1 EL Basilikum (gehackt)

Vier Edelstahlförmchen (konisch; à 100 ml) mit der restlichen Butter einfetten. Masse bis kurz unter den Rand einfüllen. Die Förmchen in eine Auflaufform stellen, bis knapp unter den Rand heißes Wasser angießen. Auf die mittlere Schiene des Backofens die Flans etwa 15 Min. stocken lassen.

Backofen auf 170° vorheizen. Zwiebel und Knoblauch schälen, in feine Würfel schneiden. Die Hälfte der Butter erhitzen, Zwiebel- und Knoblauchwürfel darin glasig dünsten. Spinat- und Brennnesselblätter dazugeben und kurz mit dünsten. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und vom Herd nehmen. Sahne dazugeben, alles fein pürieren. Eier untermixen, Masse mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Für das Ragout Zwiebel und Knoblauch schälen, in feine Würfel schneiden. Tomaten vierteln. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel- und Knoblauchwürfel darin glasig dünsten. Die Tomaten dazugeben und etwa 1 Min. mitdünsten. Ragout mit Salz und Pfeffer abschmecken, Basilikum untermischen. Auf vier Tellern verteilen. Die Flans auf das Ragout stürzen, sofort servieren. Das Ragout kann noch mit etwas gewürfeltem Mozzarella oder zerbröckeltem Hartkäse bestreut werden.

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KULINARIK

Waldmeisterschaum mit Erdbeeren Der Wonnemonat Mai und der herrlich grüne Waldmeister mit den hübschen weißen Blüten sind unzertrennlich miteinander verbunden. Das wohlriechende Labkraut gewinnt erst durch Trocknen, Welken oder Frieren sein typisches Aroma, wenn der Inhaltsstoff Cumarin freigesetzt wird. Dann erst schmeckt und riecht der Waldmeister würzig, süß und leicht nach Heu.

Zutaten

Zubereitung

100 ml Waldmeistersirup 1 TL Agar-Agar-Pulver 100 g (vegane) Sahne (kalt) 200 g (vegane) Crème fraîche 1 Eiweiß (M) 50 g Zucker (mit 1/2 Vanilleschote über Nacht aromatisiert) 500 g Erdbeeren Puderzucker

1/2 l Wasser mit Waldmeistersirup und Agar Agar verrühren. Die Mischung zum Kochen bringen und 1 Min. sprudelnd kochen. Dann vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Inzwischen die Sahne steif schlagen und kühl stellen. Crème fraîche in einer Rührschüssel verrühren. Eiweiß zu steifem Schnee schlagen, dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat. Zunächst den Waldmeistersud unter die Crème fraîche rühren, dann die geschlagene Sahne unterheben. Zuletzt den Eischnee unter die abgekühlte, aber noch nicht gelierte Waldmeistercreme heben. In konische Portionsformen (à ca.125 ml) oder Gläser füllen, vollständig abkühlen und gelieren lassen, dann 1 Std. zugedeckt kühl stellen. 4 Erdbeeren vierteln, den Rest in Scheiben schneiden. Mit Puderzucker bestäuben. Die Förmchen aus dem Kühlschrank nehmen und den Schaum auf vier Teller stürzen. Erdbeerscheiben rundherum an die Schaumtürmchen drücken. Mit den geviertelten Erdbeeren und nach Belieben mit Vanillesauce und Fruchtcoulis garnieren. Dazu passt Vanilleeis. Fotos: Emil Bezold, Lars Schnoor


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Essigs Essenzen 38 –

Größer als das Leben

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wischen den Jahren scheint mir die Zeit unendlich lang. Was ich alles erledigen wollte! Jetzt hat 2018 richtig begonnen, und wie jedes Jahr bin ich halb stolz, was geschafft, halb ernüchtert, was unerledigt ist. Hergestellt ist neue Ordnung im Werkzeugschrank, gelesen ist Mirko Bonnés Polarroman „Der eiskalte Himmel“. Von der Prosa des Stipendiaten der Bamberger Villa Concordia bin ich schwer begeistert: Wie in einer richtigen Oper gibt es dort grandiose Szenen, gigantische Naturgewalten, fast schon übertrieben gewaltige Taten. Die Kunst der Übertreibung ist nicht nur in der Oper, sondern auch im Alltag wichtig. Hätte ich nicht mein ganzes Zimmer auf den Kopf gestellt, hätte ich weder eine verschwundene Perle gefunden noch einen alten Comic. Darin sagt ein Panzerknacker zum andern: „Quatsch keine Opern!“ Und kurz darauf seufzt Donald: „O wie so trügerisch …“ Ach ja, Erika Fuchs sei gepriesen und das ihr gewidmete Museum in Schwarzenbach an der Saale! Wie diese geniale Übersetzerin amerikanischen Slang in deutsche Umgangssprache verwandelte und dabei höchstes Kulturgut in die vor 60 Jahren noch als Schundliteratur geschmähte Bilderwelt des Disney-Konzerns brachte: einmalig! „O wie so trügerisch sind Frauenherzen“ singt ja der Herzog in Verdis „Rigoletto“. Seit langer Zeit lebt das Zitat als geflügeltes Wort weiter. Und weil diese Verdi-Oper wie die meisten eine erhebliche Länge hat, sagt man seit 150 Jahren in der Umgangssprache, wenn einer ermüdend herumlabert: „Quatsch keine Opern!“ Im Musikdrama ist oft gerade das erwünscht, was im Alltag befremdet. Ich erinnere mich an eine „MadameButterfly“-Aufführung in Stuttgart. Die Rolle der zarten japanischen

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ECHT Oberfranken

Foto: R.-B. Essig

Schmetterlingsgeliebten sang eine an die drei Zentner schwere Puertoricanerin mittleren Alters – unvergesslich schön und wahrhaftig. Wie sagte einmal der Maler Edgar Degas: „In der Oper ist alles falsch: das Licht, die Dekorationen, die Frisuren der Balletteusen, ihre Büsten und ihr Lächeln. Wahr sind nur die Wirkungen, die davon ausgehen.“ Das merkten wir als Kinder im Kulmbacher Land, wenn wir lauthals sangen: „Auf in den Kampf, die Schwiegermutter naht! Siegesgewiss klappert ihr Gebiss.“ Wir hatten keine Ahnung, dass wir damit Bizets „Carmen“ veralberten. Aber noch in der Spottversion wirkte die Melodie der Toreador-Arie. Ähnlich ging es später im Gymnasium, wo wir ein „Tannhäuser“-Motiv so begeistert wie respektlos abwandelten zu „Herr Graf, das Schaf ist in was Weiches getreten“. Wagner würde es uns wohl verziehen haben, sein lustiger Kollege Mozart sowieso. Aus dessen Oper „Die Zauberflöte“ stammt ja das versöhnliche Zitat: „In diesen heil’gen Hallen kennt man die Rache nicht“. Mozart staunte sicher nicht schlecht, dass eine seiner Opernfiguren heute aus der Werbebranche nicht mehr wegzudenken ist: das vielgefaltete Leporello, benannt nach dem Diener des Titelhelden in „Don Giovanni“. Als er das Register aller Geliebten seines Herrn vorzeigt, tut er das, indem er einen ziehharmonikaartig gefalteten Katalog effektvoll ausbreitet. Danach heißen vielseitige Faltblätter Leporello. Aus derselben Oper hat sich der Arien-Beginn Don Giovannis „Reich mir die Hand, mein Leben“ bis heute gehalten, und mancher vergleicht noch immer überraschend erscheinende Personen mit dem „steinernen Gast“. Oper, das ist bigger than life! Oper bedeutet große Gefühle, bedeutet: Alles ist möglich. Kein Wunder, dass sich

Markgräfin Wilhelmine ein modernes, großartiges Opernhaus bauen und in ihrer Oper „Argenore“ ihren Gewaltphantasien freien Lauf ließ. Haufenweise Tote – und am Ende erdolcht sich die Hauptfigur. Angesichts der adligen Mordlaune könnte man Puccinis „La Bohème“ zitieren: „Wie eiskalt ist dies Händchen“. Wir wollen Wilhelmine aber nicht zur Minna machen, schließlich steckte die Markgräfin in strengen Zwängen fest, so dass der Ausbruch in die Freiheit der Oper mehr als verständlich ist. In diesem Sinne wünsche ich – mit dem Gefangenenchor aus Beethovens „Fidelio“ – Ihnen, stets „in freier Luft den Atem leicht zu heben“,

Ihr

Rolf-Bernhard Essig


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Februar/März

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Ausgabe 45

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Lotharheil – Die Faszination des „Blauen Goldes“

Vergessene Orte – Der erste Oberfranke war Neandertaler

Markgräfin Wilhelmine wäre hochentzückt – Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth

Vom Aussterben bedroht – Die verborgenen Urhähne im Fichtelgebirge

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Gscheitgut – vegetarische Küche aus der Fränkischen Schweiz

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