ECHT Oberfranken - Ausgabe 29

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2 9 Juni/Juli 2015 · 6. J a hrga ng

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ECHT  OBERFRANKEN

Aus g a b e

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„Ich will Chefin werden!“ – Generationenwechsel bei Heinz-Glas

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Altes muss weichen, um Neuem Platz zu machen. Das ist eine alte Weisheit und sie gilt für die Natur wie auch für uns Menschen und für alle unsere Werke. Fällt die Frucht nicht vom Baum, so gibt es kein neues Keimen und keine neue Blüte. Tritt ein Mensch nicht rechtzeitig ab, haben es neue Ideen und Entwicklungen schwer, sich zu entfalten. Neue Entwicklungen bieten oft ungeahnte und erst im Nachhinein wirklich erkannte Chancen. Andererseits sollte man das Alte würdigen und darauf aufbauen, auch wenn ein radikaler Sturm manchmal gut tut. All diese Metaphern lassen sich auf Beiträge in unserer neuen Ausgabe übertragen. Da ist die Juniorchefin des Global Players Heinz Glas, die den Mut hat, auf das Lebenswerk nicht nur ihres Vaters, sondern einer ganze Dynastie von Unternehmern aufzubauen, die ihre Chance wahrnehmen will und die unterstützt wird durch neue Technologieentwicklungen und einen globalisierten Lebensstil. So prosperiert ein Unternehmen selbst in so einem entlegenen Winkel wie Kleintettau. Was vom Alten soll weg, was soll bleiben? Vor diese Frage ist die Stadt Bamberg gestellt. Die Kriege in den Kleinstaaten des Deutschen Reiches gehören schon längst der Vergangenheit an, Nachkriegszeit und der Kalte Krieg ebenso. Bamberg braucht keine Garnison mehr und auch keine Barracks der US-Streitkräfte. 450 Hektar ehemals militärisch genutzten Geländes wollen jetzt mit dem Leben, mit neuem Handel und Wandel gefüllt werden. Eine Herausforderung und ein echte Chance. Lesen Sie unseren Bericht zur Konversion in der Weltkulturerbestadt. Aus altem Glanz hervorgegangen und durch gesellschaftliche und soziale Strukturen ermöglicht, die auf Gleichheit und Bildung setzen, ist das Schloss Seehof mit seiner neu belebten Kultur an exotischen Zitrusfrüchten. In der Residenz ehemaliger rei-

arbeit + freizeit

cher Bischöfe und adeliger Damen, die sich hier die Zeit vertrieben, können nun das früher ausgesprerrte Volk, können alle Interessierten die erhebende, prunkvolle Architektur auf sich wirken lassen und sich an der Schönheit und Vielgestaltigkeit südlicher Gewächse erfreuen.

leben

Und nicht zuletzt zeigt die Bilderstrecke, wie nah uns in Oberfranken der Himmel ist. Und die Natur, die unsere Seele und, so haben es Wissenschaftler nun herausgefunden, sogar unseren Körper heilt. Lassen Sie sich inspirieren!

Ihre

willkommen

in coburg Cornelia Masel-Huth Chefredakteurin

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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INHALT WIRTSCHAFT Aus Oberfranken für die Welt „Ich will Chefin werden!“ – Der Global Player Heinz-Glas im Generationen-Wechsel

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Freiheit und Verantwortung –

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Jungunternehmer zwischen Chancen und Verantwortung

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Internationale Ausbildung bei Kaeser Kompressoren – „Für seinen Traum muss man etwas tun!“

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN Konversion in Bamberg – 450 Hektar als Jahrhundertchance

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Film ab für das Ehrenamt – Hollfeld hat das kleinste Programmkino Bayerns

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58 EREIGNIS Veranstaltungskalender 22

AUSFLUGSTIPPS Fortschrittlichster Greifvogelpark Europas – Die Falknerei im Greifvogelpark Katharinenberg in Wunsiedel

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FOTOSTRECKE Dem Himmel so nah – 36

Ausgabe

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29 Juni/Juli 2015 · 6. Jahrgang

Juni/Juli

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Das heilende Band zwischen Mensch und Natur

ECHT OBERFRAN KEN

Im weiten Horizont schwebt ihre Zukunft: Das Liebespärchen hat Fotograf Jürgen Schabel eingefangen.

„Ich will Chef

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O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Stumme Botschafter aus der Vergangenheit – Was uns Wappen, Steine, Masken und Inschriften erzählen

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HOCHSCHULE UND BILDUNG

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Iwalewa-Haus in neuen Räumen – „Charakter ist Schönheit“ 63

MENSCHEN UND KULTUR Glosse: Herumdoktern in Oberfranken!

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Zitrusfrüchte als Symbol für Unsterblichkeit – Die Orangeriekultur in Schloss Seehof

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In der Fremde entdeckt er sein Talent – Das Malen vertreibt die Hoffnungslosigkeit

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KULINARIK Vegetarisch und vegan in den Sommer – Gemüse, leicht und einfach lecker

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RUBRIKEN Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 50

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Impressum 30 Kolumne: Essigs Essenzen 22 – Erde zu Erde statt Erde zu …

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt

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ECHT Oberfranken


WIRTSCHAFT

„Ich will Chefin werden!“ – Der Global Player Heinz-Glas im Generationenwechsel von Cornelia Masel-Huth

Wie ein Flakon-Fläschchen gestaltet ist der Eingang, der sowohl ins FlakonMuseum führt wie auch Kunden und Mitarbeiter zu Heinz-Glas.

K

leintettauer gab es Anfang Mai genau 589. Der Ort liegt in einer Senke des Frankenwaldes, erreichbar nur über eine Staatsstraße, immer noch ziemlich entlegen im nördlichsten Zipfel des Landkreises Kronach; bis zur Grenzöffnung reichte die „Zonengrenze“ bis an den Ortsrand. Und dennoch ist Kleintettau Sitz eines Global Players: der Heinz-Glas Gruppe. Die Betriebsgebäude des Flakon-Herstellers dominieren den winzigen Ort, sind seine Mitte.

Seit 1921 betört der Duft von Chanel Nr. 5 Männer und Frauen gleichermaßen. Heinz-Glas hat sich auf die Herstellung solch hochwertiger Flakons spezialisiert. Die Produktion der Parfümfläschchen läuft längst vollautomatisch ab, Menschen kontrollieren nur noch die Maschinen.

Wie das seit der Gründerzeit üblich war, liegt das Wohnhaus der Eigentümerfamilie Heinz auf dem Betriebsgelände. Es war die Spielwiese von Carl-August Heinz ebenso wie die sei-

Fotos: Monika Limmer, Heinz-Glas

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt ner Tochter Carletta. „Ich habe schon mit zwei Jahren Fläschla sortiert“, erinnert sich die 31-Jährige. Die Männer in der Glasproduktion waren ebenso ihre Freunde wie die Mitarbeiter in der Verwaltung. Bei ihrem Vater war das nicht anders. Im Lebensweg von Vater und Tochter gibt es einen entscheidenden Unterschied: Der Vater hat seiner Carletta immer freigestellt, was sie beruflich einmal machen möchte. Er selbst hatte keine Wahl. Der Betrieb war seine Bestimmung. Einem Bruder wäre diese vorgezeichnete Karriere beinahe zum Verhängnis geworden. Carletta Heinz wollte trotzdem nie etwas anderes, als einmal das Unternehmen zu übernehmen. Ein Poesiebucheintrag der Siebenjährigen bezeugt das: „Ich will Chefin werden“, steht dort als Berufswunsch. Den Vater nannten alle Chef, also wollte sie das auch werden. Später habe der Vater sie einmal getestet, erzählt die junge Frau in dem auffälligen dunkelblau-gelben Outfit. Ein Investor habe für den Betrieb eine exorbitant hohe Summe geboten, ob er verkaufen solle? Das Geld konnte nicht locken, die Entscheidung fiel eindeutig für den Familienbetrieb aus. „Ich möchte meine eigene Chance bekommen.“

Seniorchef Carl-August Heinz ist ein echter Frankenwäldler, leger und bodenständig, aber ebenso hartnäckig, eigensinnig und zielstrebig. Er hat Heinz-Glas zum Global Player im Bereich hochwertiger ParfümFlakons und Glasverpackungen für die Kosmetikindustrie gemacht.

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ECHT Oberfranken

Für Carl-August Heinz, Jahrgang 1950, war seine Rolle als Chef insbesondere mit der Verantwortung für die Mitarbeiter und letztlich deren Familien zunächst eine heftige Belastung. „Es ist schließlich etwas ganz anderes, mitten unter diesen Menschen zu leben, als ein Manager in einem anonymen Büroturm zu sein. Aber ich habe Glück gehabt.“ – „Und etwas gekonnt“, wirft die Tochter sofort ein. „Es war vor allem das Team“, korrigiert der Vater. Sein Vater habe ihm ein starkes Team hinterlassen, echte Mitstreiter. Ein Prokurist habe seine 53 Dienstjahre eigens um drei Jahre verlängert, um im Hintergrund für alle Fälle zeichnungsberechtigt zu bleiben. „Aber alles ist gut gegangen“, blickt Carl-August Heinz zurück. Die Mitarbeiterzahl alleine in Kleintettau hat sich von 400 auf 1.000 erhöht, weltweit zählt die Heinz Group 3.500 Beschäftigte. In Kleintettau musste die Expansion mit „Bordmitteln“ bewerkstelligt werden, die Frauenerwerbsquote liegt hier bei über 90 Prozent. Zum Vergleich: bayernweit sind es keine 50 Prozent. Die Türken, die in den 1950ern und 1960ern als Gastarbeiter in den Frankenwald kamen, zählt der Seniorchef längst zu den Einheimischen, auch


WIRTSCHAFT

Die Galerie, von der aus Besucher den Produktionsproszess hautnah, sogar ohne Glastrennwände, beobachten können, ist ein Alleinstellungsmerkmal des Flakon-Museums.

Trotz Vollautomaitisierung ist der Mensch unersetzlich. Bei Heinz-Glas arbeiten hochqualifizierte Fachkräfte.

wenn manche sie nach der Grenzöffnung am liebsten zurück nach Hause geschickt hätten. „Ohne sie wäre unser Erfolg nicht möglich gewesen.“

Die Welt kommt nach Kleintettau Mehr noch als die Umstellung auf IT-gesteuerte Prozesse war und bleibt für Carl-August Heinz die Internationalisierung die größte Herausforderung. „Dass wir das bisher aus unserem Winkel heraus gestemmt haben, dass die Welt jetzt zu uns nach Kleintettau kommt, darauf bin ich stolz.“ Der „Winkel“, darüber empört sich der Kleintettauer, komme oftmals nicht mal auf der Landkarte vor. Darüber habe er sich sogar Anfang der 80er bei Atlantenherausgeber Shell beschwert. Ein weiteres Problem sei anfangs das mangelnde Selbstbewusst-

Ohne vielfache Kontrolle darf kein Flakon das Werk verlassen. Heinz-Glas hat sich durch High Qualitiy einen Namen in der Welt geschaffen.

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Gemälde der alten Kleintettauer Dorfglashütte von 1661, gegründet von Hans Heinz (geb. 1619 in Heubach/Thüringen)

Historie Glasmacher um 1900

Halbautomatenfertigung ca. 1920

Heinz-Glas um 1960

Weiter zum Thema Internationalisierung. L‘Oreal, weltgrößter Produzent von Parfüms und Kosmetika, hat seinen Lieferanten unmissverständlich klar gemacht, dass in wenigen Jahren 80 Prozent der Produkte dieser Branche in den Export außerhalb Europas gehen werden und dass L‘Oreal dann die Abfüllung auch dort vornehmen werde. Das aber bedeutet: auch die Lieferanten müssen in der Nähe der Abfüllung sein. Solche Ankündigungen müssen natürlich in der künftigen Unternehmensstrategie berücksichtigt werden. Aus dem chinesischen Markt, wo die Heinz-Gruppe an einem Glashersteller beteiligt ist, will sich Carl-August Heinz wieder zurückziehen. Auf diesem Markt hat er ein Qualitätsproblem. Er drückt es so aus: „ Es ist sinnvoller, einen Porsche aus Deutschland nach China zu liefern, als einen Porsche für Deutschland in China produzieren zu lassen.“ Noch in den 1960er Jahren hat Heinz-Glas eine breite Produktpallette hergestellt. Weltweit erfolgreich wurde das Unternehmen aber durch seine Ausrichtung auf die Nische der hochwertigen Flakons. Den hart erarbeiteten Ruf will man sich nicht beschädigen lassen. Zukunftsmärkte sind für den Flakon-Hersteller vor allem Brasilien – „200 Millionen Brasilianer verbrauchen mehr Kosmetika und Parfums als 320 Millionen US-Amerkaner“ – und Afrika. Der schwarze Kontinent ist für Heinz der am meisten unterschätzte Kontinent, immerhin werde dort der steilste Anstieg des Bruttosozialproduktes weltweit verzeichnet. Carletta Heinz, die seit Dezember 2013 in das Unternehmen eingestiegen ist, will an der Internati-

Heinz-Glas 2011

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sein der Mitarbeiter gewesen. Sie hätten nicht geglaubt, dass abseits jeder Fernstraße eine erfolgreiche Internationalisierung möglich sein könnte. „Es kommt darauf an, was man aus dem Ort macht und da ist es wichtig, überzeugte Mitstreiter zu haben“, das hat Carl-August Heinz schon von seinem Vater gelernt. Ansonsten wären Projekte wie die Hochlandrinderzucht, das Flakonmuseum und jetzt das Tropenhaus „Klein-Eden“ als Spinnerei eines Einzelnen wohl nie verwirklcht worden. Nicht nur ausländische Kunden kommen heute nach Kleintettau, Journalisten und Fernsehteams gehören fast zum Alltag. Die Kleintettauer sind inzwischen durchaus stolz auf ihren „Winkel“.

ECHT Oberfranken


WIRTSCHAFT

Global Player Heinz-Glas – Infos und Zahlen Die Glasmachertradition der Familie Heinz reicht bis 1523, die des Unternehmens Heinz-Glas fast 400 Jahre bis 1622 zurück. Heute nimmt das Unternehmen einen Spitzenplatz unter den vier Weltmarktführern in der Herstellung und Veredelung von Glasflakons und Verschlüssen für die Parfüm- und Kosmetikindustrie ein. In einem vollautomatisierten Produktionsprozess werden luxuriöse und qualitativ hochwertige Flakons mit außergewöhnlichen Designs hergestellt. Ca. 3.000 Mitarbeiter weltweit. Damit verbunden sind Hunderte weitere Arbeitsplätze in nachgelagerten sogenannten Glasveredelungsbetrieben in der Heinz-Gruppe wie in rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Firmen verbunden, ebenso wie auch in vorgelagerten Unternehmen (z. B. Rohstoffgewinnung und Formenbau). Ca. 260 Millionen weltweiter Umsatz. Der hat sich seit 1961 ver36facht. In fünf deutschen Werken sowie an weiteren Standorten in Polen, der Schweiz, Tschechien, China sowie in Nord- und Südamerika werden „Complete Packaging“Lösungen entwickelt, produziert, veredelt und über eigene Auslandsgesellschaften bzw. Vertretungen weltweit vertrieben. Zu den Kunden von Heinz-Glas gehören Firmen wie Avon, Beiersdorf (Nivea, Juvena, LaPrairie), Bulgari, Coty, Dior, Estee Lauder, L‘Oreal (auch Yves Saint Laurent), Mäurer & Wirtz, Oriflame, Procter & Gamble, Puig, Yves Rocher, Shiseido und viele mehr. Zur Heinz-Group gehört seit 1955 Heinz Plastics in Kleintettau. Hier werden Massenhohlkörper zum Beispiel für die Verpackung von Lebensmitteln hergestellt. Beschäftigte hier: ca. 500 Mitarbeiter. Umsatz: ca. 40 Millionen. Investitionsvolumen 2015 an den Standorten Kleintettau, Spechtsbrunn und Piesau: 34 Millionen. Investitionsvolumen an weiteren Standorten in Deutschland: 1,2 Millionen; weltweit ca. 16 Millionen.

Während des Produktionsprozesses werden die Flakons immer wieder erhitzt, um eine perfekte Oberfläche zu bekommen.

onalisierungsstrategie des Vaters nichts ändern. Daneben liegen ihr die systematische Ausrichtung des gesamten Unternehmens hin zu energetischer Nachhaltigkeit am Herzen sowie strukturierte und durchorganisierte Produktionsprozesse. Zunächst jedoch will die Jungunternehmerin alle Abteilungen des Unternehmens kennenlernen. Das erste Jahr war sie im Controlling tätig, seit Mai ist sie in die Personalentwicklung gewechselt. Danach sollen die Technik und der Vertrieb an die Reihe kommen. Dass der Rückzug des Vaters aus dem Unternehmen langsamer geht als geplant, liegt nicht an der Tochter, sie belegt andere Themenfelder als er. Aber sie

beschäftigt den Papa anderweitig, bringt ihn beispielsweise dazu, noch einmal Seminare zu besuchen. „Wir brauchen eine gemeinsame Sprache in der Unternehmenskommunikation“, davon ist die Juniorchefin überzeugt. Also werden nicht nur die Führungskräfte aller Ebenen zu Managementtrainings geschickt, sondern eben auch der Chef. Dass Carl-August Heinz sich nicht so schnell wie geplant verabschiedet, das liegt wohl an seiner Einstellung zum Job: „Ich habe immer etwas Interessantes zu tun“, sagt er, „ich kann viel reisen, ich habe immer Abwechslung, ich habe immer Urlaub.“ n

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Verena Schraner auf dem Gipfel des Kilimanjaro in Tanzania.

Freiheit und Verantwortung – JungunternehmerInnen zwischen Chancen und Herausforderungen von Katharina Zahner Katharina Zahner ist selbst Unternehmerin und als Gesellschafterin bei zahner bäumel communications tätig. Außerdem ist sie stellvertretende Regionalsprecherin der oberfränkischen Wirtschaftsjunioren und hier für die Pressearbeit zuständig.

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ECHT Oberfranken

Foto: privat


WIRTSCHAFT

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s ist kein Job wie jeder andere. Unternehmer sein, ist ein Lebensentwurf. Wie es sich anfühlt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und früh Verantwortung für Mitarbeiter zu tragen, davon erzählen drei junge Unternehmer aus Oberfranken.

Jeden Morgen gibt es ein eingespieltes Ritual. Dr. Florian Bertges von Bittner Werkzeugbau geht durch sein Unternehmen und gibt jedem seiner 30 Mitarbeiter die Hand. „Diese kurze Begegnung gibt mir einen Eindruck davon, wie es meinen Leuten geht. Deshalb ist sie mir wichtig und sie führt mir immer wieder vor Augen, welche Verantwortung ich trage“, sagt der Familienvater und Geschäftsführer von Bittner Werkzeugbau. Seit 2011 führt er

das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Carolin. „Manchmal habe ich schon gedacht, wenn wir den Auftragseingang nicht permanent auf gleichem oder steigendem Niveau halten, muss ich vielleicht einen dieser Männer entlassen und der hat doch Familie. Das hat mich zusätzlich motiviert.“ Wenn es dann gelingt, nach zähen Verhandlungen einen großen Auftrag zu holen, gehört das zu den schönsten Momenten des Unternehmeralltags, bei denen „auch mal die Sektkorken knallen“. Bittner Werkzeugbau ist ein etabliertes Unternehmen in Coburg, das Teile für Automobilzulieferer fertigt. „In jedem Polo, C-Klasse Mercedes und 3er BMW auf der Welt fahren Teile von uns mit und manch-

Dr. Florian Bertges und Caroline Bertges vor einer Presse im Unternehmen.

mal, wenn wir auf der Autobahn sind, sagen meine Frau und ich zu den Kindern: Schaut mal, da fährt wieder unsere Halteplatte 087.“

Stete Gratwanderung zwischen Freiheit, Verantwortung und sich wandelnden Perspektiven Es sind zwei Seiten der Medaille, die einem Unternehmer und Selbstständigen stets präsent sind: Freiheit und Verantwortung. Einerseits Chancen, gutes Geld zu verdienen und andererseits fehlende Sicherheit. Die Möglichkeit, seine Visionen umzusetzen und genau das zu machen,


WIRTSCHAFT

Fotos: privat

Verena Schraner mit ihrem nepalesischen Patenkind und bei ihrem ersten Marathonlauf.

was man sich wünscht und die Notwendigkeit, immer einen Plan zu haben. Diesen stetig voranzutreiben und zukünftige Entwicklungen in der Branchen vorauszusehen. Als Florian und Carolin Bertges das mittelständische Unternehmen von Carolins Eltern übernahmen, gaben beide gut bezahlte Top-Jobs auf. Bertges war in in der Geschäftsentwicklung beim Internationalen Raumfahrtkonzern EADS tätig. Carolin Bertges im europaweiten Recruiting bei der renommierten Unternehmensberatung McKinsey. „Die Kunden wollten wissen, wie es mit dem Unternehmen weitergeht und die Selbstständigkeit ist eine gute Möglichkeit Beruf und Familie zu vereinbaren“, sagt Carolin Bertges. „Wenn es nachmittags mal einen Termin im Kindergarten gibt, kann ich hingehen und einfach anschließend weiterarbeiten“, sagt Florian Bertges. Beide sind angekommen in ihrem neuen Leben. Ab und zu überfällt sie jedoch das Fernweh. „Früher bin ich ständig um die Welt gereist, heute arbeite ich meistens hier in Coburg“, sagt Carolin Bertges und ergänzt: „Aber wer weiß, was die Zukunft

innerhalb einer zunehmend globalisierten Welt für unsere Firma bringt!“

Vereinbar durch Selbstständigkeit: Beruf und Familie Dr. Verena Schraner geht beim Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch einen Schritt weiter. „Für mich ist es die einzige Möglichkeit, Familie mit einem anspruchsvollen Beruf zu vereinbaren“, sagt die Unternehmensberaterin. Sie war zehn Jahre als Führungskraft in Pharmaunternehmen tätig. Am Anfang ihrer Selbstständigkeit standen eine starke Vision und ihr Mann Stefan Schraner, „ein Vollblutunternehmer“, wie sie sagt. „Jahrelang habe ich mich zwischen den verschiedenen Hierarchien aufgerieben und habe mich geärgert, wie meine Energie manchmal verloren gegangen ist. Mal wurde ich ausgebremst, mal hat die Zusammenarbeit im Team Entscheidungsprozesse verzögert. Nach der Geburt unserer Tochter habe ich während der Elternzeit meinen Mut zusammengenommen und mich selbstständig gemacht“, sagt Verena Schraner.

Heute unterstützt sie Unternehmen dabei, genau die Prozesse zu verbessern, die ihr selbst damals das Leben schwer gemacht haben. „Ganz wichtig ist, dass das Team zusammenpasst und Führungskraft und Mitarbeiter harmonieren.“ Verena Schraner hat gemeinsam mit einem Wirtschaftspsychologen ein naturwissenschaftliches Verfahren zur Personalauswahl entwickelt, das Persoscreen heißt. „Der Test basiert auf einer naturwissenschaftlichen Methode und hilft dabei, aus einem qualifizierten Bewerberpool denjenigen zu finden, der am besten zur jeweiligen Stelle passt.“ Und wie gut passt das UnternehmerinnenDasein zu Verena Schraner? „Im Ganzen sehr gut! Ich genieße meine Freiheit und meinen Gestaltungsspielraum jeden Tag und freue mich darüber, dass ich Mutter sein kann und trotzdem geistige und berufliche Herausforderungen habe.“ Trotzdem sei es nicht immer einfach, die komfortable Situation eines festen Monatsgehaltes aufgegeben zu haben. Selbstständig sein, das heißt auch immer aufs Neue Berge und Täler zu meistern. Dabei hilft ihr, dass sie schon vor Jahren angefangen hat, Marathon zu laufen. Damals, um in der Freizeit einen Ausgleich und eine Herausforderung zu ha-


Fotos: K. Zahner, privat

Jungunternehmer Michael Limmer ist nicht nur im Motorsport erfolgreich. Und außerdem in zahlreichen Gremien und Verbänden engagiert.

ben. Marathonlaufen und Unternehmensführung seien in einigen Punkten vergleichbar. „Man braucht Ziele, eine gute Kondition und einen trainierten Willen, um auch schwierige Passagen zu meistern.“

„Ehrlich gesagt: Ich liebe die Herausforderung“ „Engagement, Visionen, Familie, der Wunsch zu gestalten“, das sind die Worte, die während der Gespräche mit den jungen Unternehmern immer wieder fallen auf die Frage nach dem Warum. „Ehrlich gesagt: Ich bin auch ziemlich ehrgeizig und liebe die Herausforderung“, gesteht Michael Limmer, der zur Geschäftsführung der großen Haustechnik-Firma Limmer und Söllner aus Altenkunstadt gehört. Dies gilt für sein Hobby, den Motorradsport, wo er Erfolge feierte und in der deutschen Rundstrecken Challenge (vergleichbar der zweiten Bundesliga) in Konkurrenz mit den großen Rennställen aufs Treppchen fuhr. Und auch im Unternehmen stecke er sich seine Ziele sehr hoch. Nachdem er einige Jahre mit einer kleinen Unternehmensberatung selbstständig war, ist er nun in der Füh-

rung des Familienunternehmens seiner Eltern und Franz Söllner mit immerhin 50 Mitarbeitern. „Wir arbeiten Heizungs- & Sanitär-Projekte CAD-gestützt aus und setzen diese für unsere Kunden in die Realität um. Ob Ein- oder Mehrfamilienhäuser, Wohnparks, Seniorenzentren, Kindergärten, Kliniken, Industrieunternehmen oder Komplettsanierungen bis hin zum Traumbad.“ „Die wahre Kunst besteht im Alltag darin, alles unter einen Hut zu zaubern“, so Limmer. Die oberste Priorität hat dabei die eigene Familie. „Mein Tag beginnt um 6.30 Uhr und endet meistens zwischen 18 und 20 Uhr.“ Hinzu kommen meist danach und am Wochenende Geschäftstermine, Weiterbildungen, Arbeitsreisen, Vorträge als Referent. Außerdem ist der junge Unternehmer in verschiedenen Verbänden und Gremien aktiv, zum Beispiel bei den Wirtschaftsjunioren, der Handwerkskammer oder im Stadtrat.

Unternehmer unternehmen, nicht nur im Unternehmen Sich nicht zufrieden geben, sondern aktiv die gesellschaftlichen Rahmenbedingun-

gen positiv mitgestalten, unter denen sie leben, das wollen alle drei. Sie sind jeweils bei den Wirtschaftsjunioren und teilweise auch in der Politik engagiert. Es ist ihnen wichtig, dem derzeitigen Medienbild des Unternehmers, der seine Mitarbeiter „ausbeutet“, etwas entgegen zu setzen und zu zeigen, dass viele junge Unternehmer in der gleichen Lage sind, wie sie selbst. Unternehmer, die hart arbeiten, viel Verantwortung für ihre Mitarbeiter und deren Ausbildung übernehmen und mit manchmal widrigen Rahmenbedingungen und Gesetzen kämpfen. Menschen, denen ihre eigene Familie am Herzen liegt und die sich gleichzeitig wünschen, dass möglichst alle (jungen) Menschen eine Zukunft haben. So, wie Michael Limmer, der regelmäßig in die Schulen geht und Schülern verschiedene berufliche Perspektiven vorstellt, damit sie Begeisterung erleben. So wie Verena Schraner, die mit Rat und Tat Existenzgründern bei ihren ersten Schritten zur Seite steht und so wie Florian Bertges, der vor kurzem ein Kinderbuch geschrieben hat und in seinem Betrieb immer wieder Menschen mit Startschwierigkeiten eine Chance gibt. n

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Mit Feuereifer bei der Arbeit: v.l. Cosmin-Vasil Enutâ, Mohamed Layachi und Nabil Ammouzigh.

Internationale Ausbildung bei Kaeser Kompressoren –

„Für seinen Traum muss man etwas tun!“ von Daniela Köhler

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lles hinter sich lassen, Familie, Kultur, Freunde, das eigene Land, die eigene Sprache, das bisherige Leben und in ein Land gehen, dessen Sprache fremd ist – das erfordert Mut und dennoch haben drei junge Männer diesen Schritt gewagt. Seit September sind sie bei Kaeser Kompressoren beschäftigt sind. Ihr Grund: Eine duale Berufsausbildung absolvieren, eine bessere Chance zu haben als im Heimatland.

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ECHT Oberfranken

„Es ist kalt hier“, sagen Mohamed Layachi und Nabil Ammouzigh (beide 25), „Es ist warm hier“, schmunzelt daraufhin Cosmin-Vasil Enutâ (19). So unterschiedlich die Aussagen sind, so viel haben die drei auf der anderen Seite gemeinsam. Mohamed und Nabil kommen aus Spanien, Cosmin aus Rumänien. Alle drei haben im September 2014 eine Ausbildung bei Kaeser Kompressoren begonnen. Ohne vorher zu wissen, was sie erwartet, als sie ihr Land Die Kerncrew: v.l. Winfried Hartl, Ruth Dormann, Edgar Daschner


 Nabil kommt ursprünglich aus Marokko und lebte dann mit seinen Eltern in Spanien. Dort ist eine Ausbildung rein theoretisch. Cosmin-Vasil streng sich an, um seinen Lebenstraum zu verwirklichen.

und ihre Heimat hinter sich gelassen haben. Alle drei stammen aus Ländern, in denen die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch ist. In Spanien liegt die Quote bei den unter 25-Jährigen bei über 50 Prozent, in Rumänien bei über 20 Prozent. Ein weiter Weg bis ins oberfränkische Coburg und bis zu dem Druckluftspezialisten, der ihr Arbeitgeber geworden ist. Aber alle drei sind hochmotiviert bei der Sache. Als sie ankamen, sprach keiner von Ihnen auch nur ein Wort Deutsch. Inzwischen geht das bei Mohamed und Nabil schon ganz gut, Cosmin ist noch ein bisschen zurückhaltender. „Für meinen Traum will ich etwas tun“, sagt er mit Bedacht auf Deutsch. Zwei Mal die Woche steht am Abend Sprachunterricht auf dem Programm. Natürlich neben allen anderen Aufgaben, die die drei zu bewältigen haben. Die beiden Spanier absolvieren eine Ausbildung zum Mechatroniker, die für sich genommen schon anspruchsvoll ist. Weil es mit der Sprache noch nicht ganz so gut klappt, hat Cosmin mit der Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer begonnen und wird danach eine zweite Ausbildung als Industriemechaniker anschließen. Der Berufsschulunterricht und die betriebliche Ausbildung finden natürlich auf Deutsch statt, auch die benötigten Unterlagen und Bücher sind in deutscher Sprache, einschließlich aller notwendigen Fachbegriffe. „Wenn wir eine Aufgabe bekommen, heißt das immer erst mal Übersetzen“, sagt Mohamed

und die anderen nicken zustimmend. Da werden Vokabeln im Internet gesucht, in der Lehrwerkstatt sind häufig die Bilder in Katalogen eine Krücke. Aber dem stellen sie sich gerne, denn die Begeisterung darüber, was sie hier tun, ist ihnen ebenfalls anzusehen. Nabil: „In Spanien ist die Ausbildung nur theoretisch und dauert auch nur ein Jahr, hier kann ich praktisch lernen und das viel fundierter“. Beide junge Spanier haben in ihrem Heimatland schon eine Ausbildung abgeschlossen und können daher gut vergleichen. Als zusätzliche Unterstützung hat ihnen Kaeser jeweils einen Mitarbeiter zur Seite gestellt, der ihre Sprache spricht und im Zweifelsfall dolmetscht. Aber generell kommen die jungen Männer auch nach den wenigen Wochen schon ganz gut klar.

20 Planstellen Die Aussicht, dass sie auch nach Abschluss ihrer Ausbildung weiter beschäftigt werden, ist hervorragend und zwar sowohl in Coburg, als auch in ihrem jeweiligen Heimatland. Neben der sozialen Komponente ist der Wunsch nach gut ausgebildeten Fachkräften, die im In- und Ausland für das Unternehmen tätig sind, einer der Motivationsgründe, warum Kaeser Kompressoren die jungen Männer nach Deutschland geholt hat. „Kaeser unterhält Niederlassungen in vielen Ländern der Welt. Wir bieten Produkte mit sehr

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INHALT

 Mohamed ist Karosseriebauer und hat in Spanien keinen Job bekommen. Jetzt freut er sich, in Deutschland neue Erfahrungen sammeln zu dürfen. Anhand von Bildern in Katalogen erschließt Ausbildungsleiter Rüdiger Hopf (rechts) dem Rumänen Cosmin-Vasil die Fachbegriffe. Seine deutschen Kollegen Sven Steinert und Yannik Hermann sind längst seine Freunde geworden. Das Kaeser Firmengelände in Coburg

hoher Qualität und haben entsprechend einen sehr hohen Qualifikationsanspruch an unsere Mitarbeiter. Natürlich entscheidet sich mancher aus Deutschland für einige Jahre ins Ausland zu gehen, aber meist wollen sie nach einiger Zeit wieder zurück. Deswegen gehen wir nun den umgekehrten Weg. Wir bilden junge Menschen bei uns nach deutschen Standards aus und dann warten in ihrem Heimatland große Chancen bei Kaeser auf sie“, erklärt Thomas Kaeser, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Kaeser Kompressoren hat in Eigeninitiative nach den Jugendlichen gesucht. Die beiden Spanier wurden über die Agentur für Arbeit vermittelt, der Rumäne kam über Bavarianxperts, einer privaten Agentur zur Vermittlung von jungen Europäern, in Kontakt mit dem Unternehmen. Alle drei absolvierten zunächst ein Praktikum, um zu prüfen, ob die Konstellation auch für beide Seiten passt. Dass es passt, war schnell klar. „Das war wirklich ein Glücksgriff“, ist Ausbildungsleiter Rüdiger Hopf sehr zufrieden mit dem Nachwuchs. Nach den guten Erfahrungen will Kaeser Kompressoren im nächsten Jahre nun verstärkt Nachwuchs aus dem Ausland zu sich holen. Insgesamt sind zwanzig Planstellen vorgesehen, um besonderes Jugendlichen aus Ländern, in denen die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch ist,

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ECHT Oberfranken

wie Italien, Griechenland, Spanien, Portugal und Irland, eine Chance auf eine Ausbildung zu ermöglichen. Nicht nur die ausländischen Auszubildenden profitieren von der Situation, auch diejenigen, die hier aus der Region kommen, ziehen daraus Vorteile. „Viele unser Neuanfänger waren überrascht und beeindruckt, welche Leistung ihre neuen Kollegen erbringen“, sagt Hopf. Das habe sie selbst motiviert, sich einzubringen, sich auszutauschen und das eigene Interesse daran, eine Sprache und etwas über eine andere Kultur zu lernen, geweckt. Doch wie klappt denn nun das Leben in der fremden Kultur? „Schon ganz gut“, sind sich die drei einig, trotz der Temperaturunterschiede und des anderen Essens. Mit ihren neuen Kollegen haben sie sich schon ein bisschen die Stadt angeschaut, waren im Kino und am Abend unterwegs. Offenheit für das Neue haben sie alle drei mitgebracht doch Cosmin begeistert noch etwas anderes ganz besonders: Hier kann er in seiner Freizeit in einem Verein Fußball spielen. In Rumänien wäre das viel zu teuer. Sehnsucht nach zu Hause, nach Eltern und Freunden? Es gibt ja Skype. Eine Freundin? Es gibt doch auch in Deutschland schöne Mädchen. n


ADVERTORIAL

Der nächste fränkische Meilenstein:

Günstige Energie! Münch Energie wandelt auf den Spuren weltbekannter Franken und bringt endlich günstige Energie. Auch für Ihr Unternehmen! Ob Sie’s wissen oder nicht: Von Levi Strauss über Wilhelm Conrad Röntgen bis hin zu Adam Riese – Franken setzen mit Ihrem Erfindergeist schon seit Jahrhunderten Meilensteine für die ganze Welt … Einen solchen Weg wird Münch Energie mit seiner Energie Intelligenz nun beschreiten. Streng nach der fränkischen Tugend „Weniger reden. Machen.“ ist in Rugendorf ein lebendes Leuchtturmprojekt entstanden: der energiekosteneffizienteste Industriestandort Deutschlands. Auf knapp 3 Hektar werden Stromkosten für Unternehmen halbiert, Heizkosten im Vergleich zu Öl geviertelt und die Ausgaben für Mobilität – im Vergleich zu Diesel – geachtelt. Das hört sich erst mal unglaublich oder sogar befremdlich an – aber Franken sind naturgemäß bekannt für Schlagzeilen über innovative Entwicklungen, die keinen Stein auf dem anderen lassen …

Wer früh schaltet, hat die Hosen an Ähnlich wirkte wohl auch die Schlagzeile vom 20. Mai 1873, als der aus Buttenheim stammende Levi Strauss das Patent für die erste Hose anmeldete, bei der die Nähte durch Nieten so robust waren, dass sie die Welt der Textilien komplett revolutionierte. Die Jeans war geboren und ein Siegeszug, der bis heute nicht endete, begann. Ob es an der ersten Taschenuhr der Welt – erfunden von dem Nürnberger Peter Heinlein – lag, dass er die Zeichen der Zeit erkannte, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall spürte der Franke den Engpass der damaligen Zeit und traf den Nagel auf den Kopf. Ob Hosen, die nicht mehr

MÜNCH ENERGIE INTELLIGENZ Wie entkommen Sie Strompreisen von bis zu 22 Cent/kWh? Die Lösung heißt nachhaltige Eigenstromerzeugung für weniger als 7 Cent/kWh. Bei einem Termin mit Münch Energie wird der Energiehauhalt Ihres Unternehmens unter die Lupe genommen und ein individuelles Energiekonzept erstellt. Durch das perfekte Zusammenspiel von Fotovoltaik, Blockheizkraftwerk, Wärmepumpen, energieeffizienten Speichern und verlustarmen Transformatoren kann dann günstige Energie selbst hergestellt werden. Und sollte die so erzeugte Energie mal nicht ganz ausreichen, liefert Münch Energie einfach preiswerten, grünen Strom und Gas zu. Wie Ihr individuelles Energiekonzept aussieht, erfahren Sie bei einem Besuch bei Münch Energie in Rugendorf oder auf www.muench-energie.de

kaputt gehen oder durch eigene Energieerzeugung die Stromkosten selber in der Hand haben: Wer früh auf Herausforderungen reagiert und gute Lösungen liefert, hat die Vorteile auf seiner Seite.

Wie einst Adam Riese „Konkurrenzlos günstige Energie aus eigener Erzeugung verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, macht sie unabhängig von den Preissteigerungen großer Versorger schafft und erhält unzählige Arbeitsplätze“, so Geschäftsführer Mario Münch. Denn wie einst der Mathematiker Adam Riese aus Bad Staffelstein, ist auch Münch Energie ein kühler Rechner und erstellt Energiekonzepte, die sich für die Nutzer im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen. Aber wie kommt man zu konkurrenzlos günstigen Stromkosten? Ähnlich dem in Würzburg schaffenden Wilhelm Conrad Röntgen durchleuchtet auch die Firma Münch die Energie-Ausgaben ihrer Kunden und erstellt für sie ein maßgeschneidertes Konzept. Dieses reicht von Fotovoltaik-Anlagen über optimierte Trafostationen, riesigen Batterien und Blockheizkraftwerke bis hin zur Belieferung mit grünem günstigem Strom und Gas von der Börse. Und durch die Anlagen-Überwachung und -Wartung sorgt Münch Energie auch nach Projektfertigstellung dafür, dass alles rund läuft. Denn Verlässlichkeit ist eine der höchsten fränkische Tugenden …

Schreiben auch Sie für Ihr Unternehmen Geschichte Die eigene Energieerzeugung hält Unternehmen aus Franken, Bayern und Deutschland national und international weit mehr als nur konkurrenzfähig. Die eigene Energieerzeugung wird – ähnlich wie die Erfindung des Fußballschuhs mit Stollen vom Herzogenauracher Adi Dassler – den nötigen Vorteil bringen, um nicht nur 1954 Weltmeister zu werden, sondern unsere Unternehmen durch berechenbare, nie versiegende und vor allem konkurrenzlos günstige eigene Energiequellen an der Weltspitze zu verankern. Und nun? Genug der Vergleiche und der Kramerei in den Geschichtsbüchern … Erkennen auch Sie, wie schon viele andere Unternehmen (BAUR Versand, Kober, die Sparkassen uvm.) die Zeichen der Zeit und schreiben auch Sie mit der eigenen Energieerzeugung für Ihr Unternehmen Geschichte. n

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Veranstaltungskalender Ganzjährig

Jeden 1. Sonntag im Monat: Kostenloser Eintritt

Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Sigmundsgraben 6, Hof

Weltmeisterschaft im Sportkegeln Ort: Speichersdorf Infos: www.sportkegel-wm-2015.de

noch bis

13. Juni

Beka Gigauri – Installation & Zeichnungen Orte: Obere Stadtgalerie und Historisches Badhaus, Kulmbach Öffnungszeiten: Fr (nur Historisches Badhaus), Sa, So 13 – 17 Uhr

Ort: Galerie in der Remise, Wiesenstr. 22, Coburg

noch bis

23.

14.

Mai

von Barbara Toch & Wolfgang Schwarzentrub Ort: Saale-Galerie, Brudergasse 9, Saalfeld Infos: Tel. 03671 510176

Die verlorene Schlacht – Ausstellung

Claudio Malacarne – GIARDINI – Ausstellung

noch bis

Malerei / Grafik – Ausstellung

noch bis

20.

September

Juni

Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, Arzberg-Bergnersreuth Infos: www.bergnersreuth.de

„70 Jahre Frieden“ – Sonderausstellung Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Sigmundsgraben 6, Hof

„Dem Dunkel entwachsen, dem Lichte zum Spiele – Der Wald als Ursprung des thüringisch-fränkischen Glases“ – Sonderausstellung

caricare – Kunst und Künstler gesehen von Ihren Kollegen Ort: Festung Rosenberg, Kronach Infos: www.kronach.de

„Die Ladys mit dem grünen Daumen – Besondere Frauen und ihre Liebe zum Garten“ – Ausstellung

noch bis

Ort: Europäisches Flakonglasmuseum, Kleintettau Infos: www.flakonglasmuseum.de

27.

September

„… nicht zufällig …“ – Ausstellung Bilder von Gerda Berger Ort: Rosenthal-Theater Selb

Bayerische Theatertage – Wanderfestival Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg

noch bis

25. Mai

noch bis

31. Mai

„ARZNEIMITTEL in todsicherer Dosis. Die Pharmazeutin Agatha Christie“ – Ausstellung in Kooperation mit dem Sächsischen Apothekenmuseun Leipzig und dem Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim. Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr

„Geometrische Choreographien“ – Ausstellung noch bis

20.

Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg

Zwangsarbeit für Weißes Gold – Sonderausstellung

noch bis

21.

„100 Jahre Keramik“ – Sonderausstellung

noch bis

Dozenten und Kursteilnehmer stellen aus. Ort: Kunstverein Coburg, Park 4a, Tel. 09561 25808

Juni

24. Juni

7. Mai

Hand und Fuß – Ausstellung

Strümpfe, Handschuhe und Schuhe aus zwei Jahrhunderten Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz Infos: www.kleinlosnitz.de

noch bis Ende 2015

für alle Schüler ab 14 Jahren, kostenlos, online anmelden www.perspektive-fichtelgebirge.de

21. Mai

„Gezeichnetes 1945 – Flüchtlinge, Vertriebene und amerikanische Besatzer in Hof“ – Sonderführung durch die Ausstellung

noch bis

28.

Bilder von Erich Leckel Ort: Johann Christian Reinhart-Cabinett, Unteres Tor 7, Hof | Beginn: 19.30 Uhr

Juni

21. 6.

„SCHERDEL – 125 Jahre Fortschritt aus Tradition“ – Sonderausstellung

Schirmherrin: stellvertretende Bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner September Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel

ECHT Oberfranken

Fotografien von Martin Koslowsky aus Thurnau Ort: Volkshochschule Kulmbach Familienstück von Eva Toffol Ort: Luisenburg Festspiele Wunsiedel Infos/Karten: Tel. 09232 602162

Firmentour 2015 – Ernst Feiler GmbH

Rund 100 Ausstellungsstücke der deutschen Keramikkünstlerin in einer retrospektiven Schau. Ort: Porzellanikon Hohenberg

noch bis

„Sehnsucht nach Augenblicken“ – Ausstellung

„Der kleine Wikinger“ – Premiere

Mai

22

„Pracht, Prunk, Protz – Luxus auf dem Land“ – Sonderausstellung

November Ort: Alte Schäferei – Gerätemuseum des

Karen Müller – Blick nach vorn und Blick zurück – Ausstellung

Hans Dreßel Retrospektive zum 90. Geburtstag – Ausstellung

Hans Dreßel war Kunsterzieher, Künstler sowie Vorbild und „Spiritus Rector“ einer ganzen Generation Forchheimer Schüler. Die Ausstellung zeigt erstmals umfassend die verschiedenen Aspekte im Schaffen von Hans Dreßel, der 2015 90 Jahre alt geworden wäre. Ort: Pfalzmuseum, Forchheim Öffnungszeiten: 9.30 – 18 Uhr Eintritt: 5 €

Fotografien von Ulrich Weichert Ort: Historisches Museum Bamberg

Coburger Landes, Ahorn, Schäferei 2

Ort: Porzellanikon Selb

Coburger Sommerakademie

Italien! Italien? Italien. – Ausstellung noch bis

1.

Juni

Cranachs Graphik – Sonderausstellung

Ort: Europäisches Museum für Modernes Glas, Rosenau 10, Rödental

noch bis

mit Werken von Elias Crespin Ort: Das Kleine Museum – Kultur auf der Peunt, Goethestr. 15, Weissenstadt

25. Mai

6. Bamberger Weinfest

Veranstaltung mit fränkischen Weingütern Ort: Maxplatz Bamberg | Eintritt frei

Frühling in Schloss Seehof – Pfingstmusikfestival

Renommierte Künstler gestalten die beliebte Konzertreihe. Ort: Schloss Seehof – Orangerie, Memmelsdorf Infos/Karten: www.festival-schloss-seehof.de


VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen

86. JAHRESAUSSTELLUNG zeitgenössischer Kunst des BFK auf der Plassenburg / Kulmbach Eröffnung 5. Juli, 11:15 Uhr täglich geöffnet : 10-17:00 Uhr 5. Juli bis 5. September 2015

„ausgefallen - ausgezeichnet“ Sonntag 7.Juni ab 11:00 Uhr ganztägiges großes EUROPA-Fest

13. & 14. Juni 2015 Sa & So: 10-18 Uhr

internationale Musik- und Folkloregruppen, vielfältige kulinarische Spezialitäten aus vielen europäischen Ländern auf dem Marktplatz und dem Innenhof des Bräuwercks. 15 bis 20 Uhr Rock mit RACE im Bräuwerck.

Eintritt: 3 €

Kunsthandwerker in der Kaiserpfalz

95512 Neudrossenfeld. Adam-Seiler-Straße

Entdecken Sie Neues und Spannendes auf dem Kunsthandwerkermarkt „ausgefallen - ausgezeichnet“ in Forchheim. Freuen Sie sich auf 100 Aussteller aus verschiedenen Sparten des Kunsthandwerks! Künstlerisch gestaltete Keramik finden Sie hier ebenso wie Unikate aus Eisen, Glas, Leder, Stoff, Papier und Metall. Vielfalt und einzigartiges Design erleben Sie auch bei Kleidung und Schmuck.

Die Kunstvereinigung focus-europa e.V. mit Sitz in Neudrossenfeld hat unter dem Titel ART Süd-Ost Europa trifft West 52 Künstler aus 14 europäischen Ländern eingeladen. Sie kommen aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Makedonien, Montenegro, Serbien, Estland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei und aus Italien, Andalusien, Niederlande und Deutschland.

Genießen Sie dieses Event mit kulinarischen Köstlichkeiten und dem Jazzfrühschoppen am Sonntag mit der „Heye´s Society“! Pfalzmuseum Forchheim • Kapellenstr. 16 • 91301 Forchheim Tel: 09191/714-327 • Fax: 09191/714-375 kaiserpfalz@forchheim.de • http://kunsthandwerkermarkt.forchheim.de

Geöffnet: Do.Fr.15:30-19:30 Sa.So.11:30-19:30

Herzliche Einladung zur Eröffnung am Freitag 5. Juni 18:15 Uhr

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VERANSTALTUNGSKALENDER

21. Mai

31.

„Die Losburg“ – Anfänge der Festspiele – Ausstellung

Ort: Oberes Foyer, Fichtelgebirgshalle Wunsiedel (Ausstellungseröffnung: 20. Mai, 17 Uhr)

August

Ohrange – Benefizkonzert

Ort: Halunkenburg, Auguststr. 34-36, Hof Beginn: 20 Uhr

Richard O’Brien’s The Rocky Horror Show

Ort: Theater Hof | Infos/Karten: Tel. 09281 7070290, kasse@theater-hof.de

22. Mai

Alice in Cartoonland – Familienkonzert mit Kammerorchester und Disney-Stummfilmen Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr Infos/Karten: www.musica-bayreuth.de

25. Mai

27. Mai

28. 30. –

Mai

29. Mai

„Agatha Christie“ – Finissage

Führung durch die Ausstellung Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel Beginn: 14 Uhr

Werner Kohn „Hainblicke“ – Buchvorstellung

Ort: Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg Beginn: 17 Uhr

Start und Ziel: Lichtenfels Teilnehmergebühr: 80 € Infos/Anmeldung: www.umweltstation-weismain.de

Hannah Grosch – Benefizkonzert

Ort: Halunkenburg, Auguststr. 34-36, Hof Beginn: 20 Uhr Aktuelle Blicke hinter die Kulissen Ort: Mainfränkisches Museum Würzburg, Festung Marienberg www.Mainfraenkisches-Museum.de

Mai

22. Mai

26. Juni

Schmetterlinge und Orchideen – Ausstellung

Fotografien von Florian Fraaß Ausstellung des Naturparks Fichtelgebirge Ort: Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz Infos: www.kleinlosnitz.de

Mai

„Des Kaisers neue Kleider“ – Führung

für Schulkinder von 6 – 10 Jahren Ort: Domplatz 5 (Eingang Diözesanmuseum), Bamberg Dauer: 10.30 – 12.30 Uhr Infos: vhs-bamberg.de

Neueröffnung des Iwalewahaus und Vernissage der Eröffnungsausstellung „Mashup“

Ort: Iwalewahaus, Wölfelstr. 2, Bayreuth Beginn: 19 Uhr Infos: www.iwalewa.uni-bayreuth.de (Ausstellung „Mashup“ bis 27. September)

Mai

Mai

16. 24. Mai

24. Mai

5.

„Die letzten 5 Jahre“ – Theatersommer 2015

Pfingstausstellung auf der Giechburg

mit Gemälden, Skulpturen, Schnitzereien u.ä. heimischer Künstlerinnen und Künstler

ECHT Oberfranken

30. August

2.

mit Dr. Patrick Cassitti und Britta Ziegler vom Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit Ort: Hörsaal KR14/00.11, Am Kranen 14, Bamberg Infos/Anmeldung: www.uni-bamberg.de/events/kinderuni

5. 7. –

Juni

Mai

mit Dr. Peter Seißer Ort: Meister Bär Hotel, Marktredwitz Beginn: 19.30 Uhr

„Schlau gelaunt“ – Humorvoller Gesundheitsvortrag

von Dr. Petra Wenzel Ort: Vortragssaal im Kurhaus, Bad Steben Beginn: 19 Uhr

Gartenmarkt

Ort: Schloss Gereuth bei Untermerzbach/ EbernTel. 09533 98240, www.schlossgereuth.de Öffnungszeiten: Fr. 13 – 19 Uhr, Sa. 11 – 19 Uhr, So. 10 – 18 Uhr

Meisterkurs für Klarinette

mit Prof. Ulf Rodenhäuser Ort: Alte Schule Loffeld (Bad Staffelstein) Beginn: 19 Uhr

5. Juni

Anatevka – Musical

Europa-Forum – Kolloquium

Ort: Hotel Reiterhof, Wirsberg Dauer: 14.30 – 18 Uhr Infos/Anmeldung: www.bayreuth-ihk.de/veranstaltungen

„ART Süd-Ost-Europa trifft West“ – Internationale Kunstausstellung

von Jerry Bock, Joseph Stein und Sheldon Harnick Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

mit Beate Roth | Dauer: 14 – 17 Uhr Anmeldung: Volkskundliches Gerätemuseum, Arzberg-Bergnersreuth, Tel. 09233 5225

Ort: Iwalewahaus, Wölfelstr. 2, Bayreuth Dauer: 18 – 19.30 Uhr | Eintritt frei

Ort: Cafe Regina Marktschorgast

von focus-europa e. V. Ort: Adam-Seiler-Str., Neudrossenfeld Eröffnung: 18.15 Uhr Öffnungszeiten: Do., Fr. 15.30 – 19.30 Uhr, Sa., So. 11.30 – 19.30 Uhr (Ausstellung bis 28. Juni)

Kurs „ Wildkräuterschätze aus der Landküche“

31.

„Wunsiedler Geschichte: Vom 30-jährigen Krieg bis zur Franzosenzeit“

Ü40 Tanz mit WIRsindWIR

Mai

Ort: Kulturzentrum KuKuK, Bad Berneck Beginn: 17 Uhr Infos: www.theatersommer.de

Juli

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30. 31. –

August

Workshop – Kinderuni

u.a. mit Frank Zwosta und Siggi Michl Ort: Putzenstein 2, Thurnau Beginn: 20 Uhr Infos: www.putzenstein.de

Zeichnungen von Manfred Schmidt Ort: Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer

Eine jüdische Familie aus Kronach. Ort: Synagoge Kronach, Nikolaus-Zitter-Str. 27

Juni –

Duudn & Bloosn – Bläsertrupp

Kombiniere! Nick Knatterton & Co.

23.

1.

Juni

30.

Ort: Glashaus, Universität Bayreuth Beginn: 20.15 Uhr

Die Bambergers – Ausstellung

3.

August

3. KinderKinoKlub

70 Jahre Frieden – Filmvorführung

„… nichts für Feiglinge“ – Was die Literatur über das Altern weiß – Vortrag

16.

mit Sousi und den Grammophonikern Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel Beginn: 17 Uhr | Eintritt: 15 € 10 Uhr: Die Abenteuer der Giraffe Zarafa 14 Uhr: Finn und die Magie der Musik Ort: Iwalewahaus, Wölfelstr. 2, Bayreuth Infos: www.kino-ist-programm.de

Juni

Juni

SPITALITÄTEN „Agatha Christie“ „Five o’clock Tea“ – Konzert

23.

1.

Ferien-Radtour in den Frankenwald – für Jugendliche von 12 – 16 Jahren

„Maß genommen“ – Sonderpräsentation

29.

Juni

Deutsch-Türkisches-Fest

7. Juni

Ort: Auenpark, Marktredwitz

Schneewittchen und die sieben Zwerge – Premiere

Ort: Römisches Theater der Eremitage, Bayreuth Infos/Karten: theaterkasse@bayreuth-tourismus.de


VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen

AUFSESSER FISCHERFEST Für Fischer, Feinschmecker und Fischfans! SONNTAG, 28. JUNI DRAISENDORFER STR. 174, 91347 AUFSESS 10.30 BIS 16 UHR EINTRITT FREI  Fisch kulinarisch genießen  Informationen zu Fischerei und Gewässerschutz  Tag der offenen Tür mit Führungen, Besichtigung des Bruthauses, Angel-Zielwerfen, Aquarienwand, Bachsafari und Fischer machen Schule

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VERANSTALTUNGSKALENDER 7. Neudrossenfelder Europatage

„ausgefallen – ausgezeichnet“ – Kunsthandwerker in der Kaiserpfalz

ab 11 Uhr ganztägiges Europafest

13. 14.

-

7.

Dauer: jew. 10 – 18 Uhr Infos: http://kunsthandwerkermarkt.forchheim.de

19. Juni

19. 20.

-

Juni

Juni

Die Sekretärinnen – Musikrevue

mit dem Schauhaufen Kulmbach Ort: Putzenstein 2, Thurnau (Weitere Termine: 26.6., 27.6., 28.6.) Beginn: jew. 20 Uhr Infos: www.putzenstein.de

Nachtwallfahrt

Beginn: 21 Uhr in Neuenmarkt Ende: ca. 9 Uhr in Marienweiher Infos: www.berufe-der-kirche-bamberg.de

Juni

Han’s Klaffl: „40 Jahre Ferien: Ein Lehrer packt ein…“

Finnisage mit Verleihung des Kulturförderpreises

Ort: Rosenthal-Theater Selb Beginn: 19.30 Uhr | Infos: www.selb.de

Ort: Vortragssaal des Kunstvereins Coburg im Pavillon im Hofgarten | Beginn: 16.30 Uhr

8. 12. -

Quartett „Klangkoordination“ – Benefizkonzert

Sechzigerjahre-Jazz Ort: Herzogkeller, Bayreuth Beginn: 10.30 Uhr Eintritt frei, Spenden sind willkommen.

Woche der offenen Musikschultüren

Ort: Grundschule & Städtische Turnhalle Marktredwitz Dauer: 14 – 17 Uhr

Messa di voce & the Black Riders – Sommernachtstraum

Juni

Industrie 4.0 – Fluch oder Segen? – Fachtagung

9. Juni

Ort: Münch-Ferber-Villa Hof Dauer: 16 – 19 Uhr Infos/Anmeldung: www.bayreuth-ihk.de/veranstaltungen

Unbekannte Schätze des Klosters Michelsberg

14.

Ort: Im Hof zwischen Montessori-Schule und Jungen Theater Forchheim Beginn: 19 Uhr (Zweite Vorstellung am 21. Juni, 19 Uhr) Infos/Karten: www.jtf.de

Juni

19. Juni –

8.

Fürchten, Bangen, Hoffen. Leben um 1945 auf dem Land – Ausstellung Ort: Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld, Pottenstein

November

MOPSART – Ausstellung

20. Juni –

Gemälde von Monika Steinitz (Salzburg) Ort: Galerie in der Remise, Wiesenstr. 22, Coburg Öffentliche Vernissage mit Eröffnung des Coburger Mopstreffens am 20. Juni, 10 Uhr in der Remise.

18. Juli

Dr. Holger Kempkens Ort: Städt. VHS Bamberg, Altes E-Werk, Tränkgasse 4 | Beginn: 19 Uhr

9. 10. -

Juni

10. Juni –

28.

Filmdokument aus dem Bundesarchiv 9. Juni im Bundesarchiv/Lastenausgleichsarchiv, Bayreuth, Beginn: 17 Uhr 10. Juni in der FH für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern, Hörsaal 1, Hof, Beginn 19.30 Uhr

Juni

Jazzkonzert in der Passage

Ort: Obere Stadtgalerie, Kulmbach Beginn: 18 Uhr

Band der Berufsfachschule für Musik und Jazz-Ensemble der Sing- und Musikschule

Ort: Kunstmuseum Bayreuth in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus Eröffnung: 10.6.2015, 18 Uhr

Ich denke oft an Piroschka – Komödie (Theater Hof) Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

14. Juni –

2.

Streifzüge durch die Dunkelheit – Führung

13. Juni

Mitfahrt im Sommer Opernbus ist kostenlos. Reservierung notwendig. Infos/Anmeldung: www.opernbus.de

Literarische Verführung – Wanderlesung

mit Tanja Kinkel, Karin Dengler-Schreiber, Thomas Kastura und Nevfel Cumart auf dem Michaelsberg. | Beginn: 18 Uhr

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ECHT Oberfranken

Internationales Festival Mitte Europa

57 Veranstaltungen an 52 Orten in Bayern, Böhmen und Sachsen. Infos: www.festival-mitte-europa.com

Wie wird ein Verbrecher bestraft? – Kinderuni

17. Juni

mit dem Henker durch Kulmbachs Altstadt Treffpunkt: Marktplatz Kulmbach, Luitpoldbrunnen Beginn: 20 Uhr | Dauer: ca. 1,5 Std. Anmeldung: Tel. 09221 95880

Opernbus 2015

Juni

Ort: Audimax, Universität Bayreuth Beginn: 17.15 Uhr

21. Juni

„Der zerbrochene Krug“ – Fränkischer Theatersommer/ Landesbühne Oberfranken

19. Juni

Ort: Rosenthal-Theater Selb Beginn: 19.30 Uhr | Infos: www.selb.de

„Aus Ungarn und Böhmen“ – Hofer Symphoniker

Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal Beginn: 19.30 Uhr Karten in der Geschäftsstelle der Hofer Symphoniker, Tel. 09281 720029

Hofer Kulturnacht www.hof.de

Alexandre Madureira Whats up! – Vernissage

Fête de la musique

mit Cana que que Ort: Jazzclub Bamberg, Obere Sandstr. 18 Beginn: 20 Uhr Infos: www.jcbamberg.de

FM Munzer Tischtennis Super Cup 2015

23. Juni

IT-Schwachstellenampel – Beratungstag Ort: IHK-Bildungszentrum Hof Dauer: 9 – 18 Uhr Infos/Anmeldung: www.bayreuth-ihk.de/veranstaltungen

für Kinder ab 7 Jahren Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Sigmundsgraben 6, Hof | Beginn: 10 Uhr

Junge Kunst aus Barcelona Ort: Obere Stadtgalerie, Kulmbach Beginn: 11 Uhr | (Ausstellung bis 18. Juli)

August

„Die beglückte Schäferin Bellinde“ – Theatervorstellung Ort: Pavillon in der Baille-Maille-Allee Himmelkron Beginn: 19 Uhr | Eintritt: 12,50 €

20.

Leitung: Marco Fröhlich und Bernd Schellhorn Ort: Kronach, Gelände der Landesgartenschau | Beginn: ca. 15 Uhr

Plakate: OHNE BILDER! – Ausstellung

August

11.

Entdecker unterwegs: „Rabe & Co. – Sind Vögel schlau?“

Verräter vor dem Volksgericht

24. Juni

25. Juni

Ort: Frankenhalle, Neustadt bei Coburg Beginn: 19 Uhr Karten in allen Filialen der VR-Bank und im Onlineshop unter www.shop.vrb-coburg.de

Design Trends 2016 – Fachtagung

Ort: IHK-Bildungszentrum Bayreuth Dauer: 15 – 18 Uhr Infos/Anmeldung: www.bayreuth-ihk.de/veranstaltungen

Die Kräfte der Superhelden – Kinderuni Ort: Audimax, Universität Bayreuth Beginn: 17.15 Uhr

Online-Marketing- und Vertriebsstrategien für B2B-Unternehmen

Ort: Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys), Alfons-Goppel-Platz 1 Beginn: 16 Uhr


VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen

Freitag, 5. Juni von 13 bis 19 Uhr

Samstag, 6. Juni von 11 bis 19 Uhr

Sonntag, 7. Juni

Premiere: 12. August

von 10 bis 18 Uhr

13., 14., 15., 16., 19., 20., 21., 22., 23.8. Waldbühne Heldritt

Eintritt: 5.–

18.08. in Bad Rodach

Altstadt-Serenade 23.08. in Heldritt

Matinée „Joe Wulf and the Gentlemen of Swing“ Kartenvorverkauf

Schloss Gereuth

Telefon 09564 4088 Mo, Di, Fr 10-12 Uhr Do 10-12 Uhr und 16-19 Uhr Tourismus Coburg Herrngasse 4, 96450 Coburg Telefon 09561 8980 43

bei Untermerzbach/Ebern

SHOES & MORE APPIS Coburger Str. 2, 96476 Bad Rodach Telefon: 09564 4426

Tel. 0 95 33 / 9 82 40 · www.schloss-gereuth.de Biergarten am Montag und Mittwoch bis Samstag ab 16 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen ab 11 Uhr geöffnet.

www.coburger-sommeroperette.de

175 - JÄHRIGES JUBILÄUM:

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VERANSTALTUNGSKALENDER

25. Juni –

12.

Die dunkle Seite der Renaissance – Ausstellung

Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg

September

26. Juni

26. 28.

30. Juni –

17.

„Ein Sommernachtstraum“ – Premiere Komödie von William Shakespeare

Juli

Ort: Luisenburg Festspiele Wunsiedel Infos/Karten: Tel. 09232 602162

„Gestalt oberfränkischer Städte – materielles Kulturerbe und touristisches Potential“ – Vortrag

Landeslandjugendtag 2015

Bezirks Oberfranken, Adolf-Wächter-Str. 39, Bayreuth Infos: www.lj-bayern.de

Die Städtische Kunst- und Gemäldegalerie auf dem Michelsberg

26.

Ort: Unteres Foyer, Fichtelgebirgshalle Wunsiedel (Ausstellungseröffnung: 29. Juni, 17 Uhr)

August

- Ort: Landwirtschaftliche Lehranstalten des

Juni

„Ein Sommernachtstraum: Die Luisenburg als Shakespeare-Bühne“ – Ausstellung

Ort: Iwalewahaus, Wölfelstr. 2, Bayreuth Dauer: 18 – 19.30 Uhr | Eintritt frei

1.

Was macht die Stadt auf dem Vulkan? – Kinderuni Ort: Audimax, Universität Bayreuth Beginn: 17.15 Uhr

Juli

1000 Jahre Kloster Michaelsberg Bamberg 1015 bis 2015 Ort: Historisches Museum Bamberg

Juni –

Der zerbrochene Krug – Galapremiere Ort: Festung Rosenberg Kronach Beginn: 20.30 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr) Infos/Karten: www.faust-festspiele.de

Ort: Rund um die Stadtkirche Bayreuth Dauer: 11 – 18 Uhr

Juli

5. 12. -

29.

Juni

27. Juni –

Faust-Festspiele Kronach

Infos/Karten: www.faust-festspiele.de

5. Juli –

9.

1.

Musical von John Kander, Fred Ebb und Joe Masteroff Ort: Luisenburg Festspiele Wunsiedel Infos/Karten: Tel. 09232 602162

Ort: Schloss Sassanfahrt, Hirschaid Dauer: 14 – 18 Uhr Eintritt frei

Schirmherrschaft: Horst Seehofer Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel

3.

5. Juli –

5.

28. Juni

Ort: Auenpark Marktredwitz Dauer: 11 – 18 Uhr

Aufseßer Fischerfest

Ort: Lehranstalt für Fischerei in Aufseß, Draisendorfer Str. 174, Aufseß Dauer: 10.30 – 16 Uhr

Tag der Keramik – Tierplastiken aus Tonplatten

Ort: Europäisches Museum für Modernes Glas, Rosenau 10, Rödental Dauer: 11 – 17 Uhr

28. 30.

Kammersängerin Angelika Kirchschlager – Öffentlicher Meisterkurs

- Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg

Juni

28

Dauer: jew. 10 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr Infos/Anmeldung: Tel. 0176 93164408, www.sommer-oper-bamberg.de/de/ spielplan/meisterkurs-2015

ECHT Oberfranken

mit Prof. Cheryl Studer Ort: Rosenthal-Theater Selb Beginn: 19 Uhr

3. 5.

-

8.

Was kann ich von meinem Taschengeld kaufen? – Kinderuni

9.

Faust I – Premiere

Juli

Ort: Rund um die Kaiserpfalz, Forchheim Infos: www.forchheim.de

Heimat- und Wiesenfest -

Juli

+

Juli

Juli

„Der Räuber Franz Troglauer“

mit Bernhard Weigel Ort: Meister Bär Hotel, Marktredwitz Beginn: 19.30 Uhr

Ort: Audimax, Universität Bayreuth Beginn: 17.15 Uhr

Ort: Festung Rosenberg Kronach Beginn: 20.30 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr) Infos/Karten: www.faust-festspiele.de

11. 15.

Der Florentiner Hut – Galapremiere

Juli

(Theater Hof) Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: jew. 19.30 Uhr

Heinersreuther Sommer – Ausstellung

Ort: Schloss Heinersreuth, 95335 Presseck

Ort: Königsbad Forchheim Beginn: 20.30 Uhr Karten sind über die Stadt Forchheim erhältlich. Ort: Festung Rosenberg Kronach Beginn: 20.30 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr) Infos/Karten: www.faust-festspiele.de

„Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ – Premiere

Ausbildungsmesse

Der Ring an einem Abend

„Hermann Waibl zum 90sten“, Lichtkunst – Vernissage

Moonlight Serenade – Open-Air

Juli

Ort: brose ARENA Bamberg Dauer: 10 – 15 Uhr

Ort: Freiheitshalle Hof, Festsaal Beginn: 19.30 Uhr Karten in der Geschäftsstelle der Hofer Symphoniker, Tel. 09281 720029

Ort: Kunsthaus Rehau, Kirchgasse 4 Beginn: 19 Uhr (Ausstellung bis 28. August)

Jahnstadion, Stadt Rehau

Juli

4.

10.

Afrika Kulturtage

Juli

4. 5.

zeitgenössischer Kunst des Bundes Fränkischer Künstler Ort: Plassenburg Kulmbach Eröffnungsfeier am 5. Juli um 11.15 Uhr

„Von Märchen und Helden“ – Hofer Symphoniker Meisterkurs für Gesang

3. 7.

86. Jahresausstellung

7.

Juli

Eröffnung der 28. Wochen des Weißen Goldes und der Präsentation „Weißes Gold – Porzellan erleben“

Rosen- und Gartenfestival

Ort: Neues Schloss der Eremitage Öffnungszeiten: Mo – So, 10 – 18 Uhr

Ort: Rosenthal-Theater Selb Beginn: 19.30 Uhr

Juli

November

mit dem Piano-Duo „David & Götz – Die Showpianisten“ Ort: Rosenthal-Theater Selb | Beginn: 11 Uhr Eintritt frei | Infos: www.selb.de

65. Bayreuther Kunstausstellung

August

Juli

„Cabaret“ – Premiere

ArchitekTouren

„125 Jahre Luisenburg Festspiele – die Volksstücke“ – Ausstellung

Ort: Kunstraum Herzogenaurach Infos: www.herzokunst.de

Juli

August

27.

Das nackte Leben – Sommerausstellung

Theater Hof: „Wir stellen vor“

Juli –

Oktober

Bayreuther Künstlermarkt

September

1.

4.

5.

16. Juli

Volksstück nach Franz von Kobell Ort: Luisenburg Festspiele Wunsiedel Infos/Karten: Tel. 09232 602162


VERANSTALTUNGSKALENDER

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EIN SOMMERNACHTSTRAUM Komödie von William Shakespeare

CABARET

Musical von John Kander, Fred Ebb und Joe Masteroff

DER BRANDNER KASPAR UND DAS EWIG’ LEBEN Volksstück nach Franz von Kobell

MASKE IN BLAU

Operette von Fred Raymond

EIN MASKENBALL Oper von Giuseppe Verdi

Intendant: Michael Lerchenberg Karten und Informationen: Tourist-Information Wunsiedel, Jean-Paul-Str. 5, 95632 Wunsiedel, Tel. 09232 / 602-162 | E-Mail: touristinfo@wunsiedel.de

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Upps! Schon 40 Jahre! Jetzt wird gefeiert!

Campus Party!

Campus erleben!

Jubiläumsball

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Fr., 17.7. 2015 ab 22 Uhr Campus

Sa., 18.7. 2015 ab 14 Uhr Campus

Sa., 18.7. 2015 ab 18:30 Uhr* am Neuen Schloss

So., 19.7. 2015 10–12 Uhr Campus

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Drei Tage Kultur, Musik und Tanz aus Afrika

Heinersreuther Sommer Ausstellung mit dem gewissen Etwas auf Schloss Heinersreuth bei Presseck

Samstag, 4. Juli 20 Uhr: großer Konzertabend mit der Afro-Soul-Chanteuse „Gasandji“ aus der Demokratischen Republik Kongo

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VERANSTALTUNGSKALENDER Internationales Straßen- und Varietéfestival „Bamberg zaubert“

17. 19. –

Juli

18.

Ort: Bamberger Innenstadt | Eintritt frei

40 Jahre Universität Bayreuth – Jubiläumsfeier

18. Juli

17.7.: Campus Party ab 22 Uhr 18.7.: Campus erleben ab 14 Uhr 18.7.: Jubiläumsball ab 18.30 Uhr im Neuen Schloss 19.7.: Jazzfrühschoppen, 10 – 12 Uhr (Campus) Infos: www.unijubilaeum.de

19.

Internationaler Lucas-Cranach-Preis auf der Festung Rosenberg, Kronach

Juli –

Um 15 Uhr wird die Ausstellung mit einer Auswahl der Preisträger – sowie ausgewählter Wettbewerbsarbeiten auf der Festung Rosenberg in Kronach eröffnet. Der 1. Preis ging an Katerina Belkina aus Russland, die aktuell in Berlin lebt und arbeitet, für ihren Beitrag „Die Sünderin“, Mixmedia Fotografie 2014 (Foto).

Juli

Juli

19. 31.

Ort: Hof-Theater im Steingraeber-Palais, Bayreuth Infos/Karten: theaterkasse@bayreuth-tourismus.de

-

3.

Ort: Baille-Maille-Allee Himmelkron Dauer: 10 – 18 Uhr | Eintritt frei

Cranach 2.0

175. Annafest Forchheim

Täglich 13 – 23.30 Uhr Am 26. Juli großer Annafestzug anlässlich 175. Annafest Infos: www.forchheim.de

August

25. 26.

-

Ort: Festung Rosenberg, Fürstenbau, Kronach Infos: www.kronach.de

Lichterfest mit Brillantfeuerwerk Ort: Kurpark Bad Alexandersbad

Juli

30. Juli

„Die Zauberflöte“

Festival Mitte Europa – XXV. Meisterklasse für Gesang Ort: Altes Kurhaus, Festsaal, Bad Alexandersbad | Beginn: 19 Uhr

Die Zauberflöte

Wolfgang Amadeus Mozart Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg

Juli

24. 27.

Juli –

8. Kunst- und Gartenmesse

Oktober

20. 26.

24.

Tristan oder Isolde – Uraufführung

TVO Sommerfest

Ort: Biergarten hinter Bowling Welt, Marktredwitz Beginn: Freitag ab 18 Uhr

Juli

Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich via Email an info@echt-oberfranken.de mitteilen. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten.

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ECHT Oberfranken

von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof. Layout/Grafik: Wolf Hartmann, HOCHVIER GmbH & Co. KG; Werbe- & Medienagentur Röder & Sommer Druck: creo Druck & Medienservice GmbH, Bamberg Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Heftpreis: 4,30 Euro inklusive 7 % MwSt. Jahresabonnement: 25.00 Euro für sechs Magazine inklusive Porto und Versand. Es gilt die Anzeigenpreisliste 01 vom 1. Februar 2010

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Lichterfest

mit Brillantfeuerwerk am 25. + 26. Juli 2015 im Kurpark

Festival Mitte Europa XXV. Meisterklasse für Gesang „Die Zauberflöte“ 30. Juli 2015, 19.00 Uhr Altes Kurhaus, Festsaal

Gesundheitszentrum Bad Alexandersbad Markgrafenstr. 28 95680 Bad Alexandersbad Tel. 09232 9925-0 E-Mail: info@badalexandersbad.de www.badalexandersbad.de


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Sonntag, 14. Juni, 19.30 Uhr (Freiverkauf, Tickets: alle VVk-Stellen v. okticket) Han’s Klaffl: „40 Jahre Ferien: Ein Lehrer packt ein…“ Freitag, 19.06.2015, 19.30 Uhr (Freiverkauf) Fränkischer Theatersommer/Landesbühne Oberfranken: „Der zerbrochene Krug” von Heinrich von Kleist

ERLEBNISTAGE

29. JULI BIS 03. AUGUST 25. FEST DER

PORZELLINER

Donnerstag, 06. August, 19.30 Uhr (Freiverkauf, Vorverkauf läuft) Das Sommer-Highlight: „Dein ist mein ganzes Herz“ Große Opern- und Operettengala mit Barbara Cramm/Sopran, René Kollo/Tenor, und der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg unter Leitung von Juri Gilbo

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Vorschau Theaterspielzeit 2015/16 24.9.: „Die Hochzeit des Figaro“ (Theater Hof) 01.10: Bembers „Alles muss raus“ (Tickets: okticket) 04.10.: „Musicals in Concert” mit Musical-Stars und. Live Band

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Infos zu Veranstaltungen und Kartenvorverkauf: Kulturamt der Stadt Selb • Tel. 09287/883-119 u. 883-125, kulturamt@selb.de • www.selb.de

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Fortschrittlichster Greifvogelpark Europas –

Die Falknerei im Bürgerpark Katharinenberg in Wunsiedel


AUSFLUGSTIPPS

F

alknermeister Eckard Mickisch und sein Team machen es möglich, die frei fliegenden Greifvögel hautnah zu erleben und deren unglaubliche Flugkünste zu bestaunen – ein Erlebnis für die ganz Familie. Die täglichen Flugvorführungen finden um 15 Uhr statt und bieten den Besuchern ein einmaliges Programm: Hier erfahren Jung und Alt viel Interes-

santes über die hohe Kunst der Falknerei und die Merkmale und Fähigkeiten von Bussarden, Adlern, Falken und Geiern.

Kampf zwischen Maschine und Vogel ...

bei einem atemberaubenden Steilstoß des weißen Gerfalken „Kiro“, der beim europaweit einzigartigen Wettrennen zwischen Vogel und Maschine eine Geschwindigkeit von über 350 km/h erreicht und das eigens angefertigte Modellflugzeug mühelos überholt.

Das Highlight der Flugshow erleben die Zuschauer an den Wochenenden

Das majestätische Kreisen des Blaubussards „Catho“ und das schwerelo-

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Die Bahn macht mobil.

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INHALT AUSFLUGSTIPPS

se Dahingleiten der roten und schwarzen Milane sind ein weiterer Höhepunkt der Show. Gänsehautfeeling bekommen sicher alle Zuschauer beim Überflug der eigenwilligen Gänsegeierdame „Brunhilde“ und wenn die „Königin“ der Weißkopfseeadler ganz dicht über den Köpfen hinwegsegelt – faszinierende Erlebnisse mit 100-prozentigem Erinnerungsfaktor.

Auge in Auge mit den Stars ... Eine beeindruckende Reise in die Welt der Greifvögel erleben die Besucher auch beim Spaziergang durch die

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ECHT Oberfranken

Parkanlage: über 61 Greifvögel aus mehr als 23 verschiedenen Arten können aus nächster Nähe bestaunt werden. Der Höhepunkt beim Rundgang ist die begehbare Großvoliere: in gesichertem Abstand, aber Auge in Auge mit den Stars im Park ist garantiert. Im Streichelzoo schlägt das Herz von kleinen Besuchern höher: hier ist knuddeln und füttern ausdrücklich erlaubt. Das argentinische Mini-Pferd „Fredi“, das Mini-Schwein „Schnitzel“, die Zwergschafe „Ingrid“ und „Alexander“ sowie die Zwergziegen „Apollo“ und „Zeus“ warten auf Streicheleinheiten und natürlich auf kleine Leckerbissen die es direkt vor Ort gibt. n

Greifvogelpark mit Falknerei Katharinenberg Tel: (0 92 32) 8 81 99 99 www.falknerei-katharinenberg.de Öffnungszeiten: Der Greifvogelpark ist von Dienstag bis Sonntag und an Ferien- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Flugvorführungen finden täglich um 15 Uhr, nach vorheriger Anmeldung auch um 11 Uhr, statt. Eintrittspreise: Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren Kinder bis 14 Jahren

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Bei Friesen (Markt Hirschaid), Landkreis Bamberg

Bei Thiergarten, Stadt Bayreuth

Bei Rossach (Gemeinde Großheirath), Landkreis Coburg Bei Bischofsgrün, Landkreis Bayreuth

Kulmbach, Blick von der Plassenburg auf die Altstadt und ehemalige Spinnerei.

Offene Landschaften, der Wald tun uns gut, das spüren wir intuitiv. Doch was bisher mehr ein Gefühl war, belegt jetzt auch die Wissenschaft. Sie erforscht das heilende Band zwischen Mensch und Natur, das einen viel stärkeren Effekt auf uns hat, als wir bisher dachten. Pflanzen kommunizieren mit unserem Immunsystem, ohne dass es uns bewusst wird, und stärken dabei unsere Widerstandskräfte. Bäume sondern unsichtbare Substanzen ab, die gegen Krebs wirken. Der Anblick unterschiedlicher Landschaften trägt zur Heilung unterschiedlicher Krankheiten bei, und ein Spaziergang im Grünen hellt die Stimmung spürbar auf. Wir Oberfranken sind gesegnet mit heilender Natur.


Dem Himmel so nah – Das heilende Band zwischen Mensch und Natur

Fotos von JĂźrgen Schabel


Bei White Main City (Stadt Bad Berneck), Landkreis Hof

Bei Pinzberg, Landkreis Forchheim Beim Lausenhof, Landkreis Hof

Bei Leuchau, Landkreis Kulmbach


Bei Rattelsdorf, Landkreis Bamberg

Bei Friesen (Markt Hirschaid), Landkreis Bamberg Bei Kronach


Bei Gosberg, Landkreis Forchheim


Bei Altenbanz, Landkreis Lichtenfels

Bei Altdrossenfeld, Landkreis Kulmbach Bei Markt Kasendorf, Landkreis Kulmbach


Beim Nassanger in Trieb, Stadt Lichtenfels

Bei Kloster Banz, Landkreis Lichtenfels Bei Leuchau, Landkreis Kulmbach

Bei Bayreuth



Stumme Botschafter aus der Vergangenheit – Was uns Wappen, Steine, Masken und Inschriften erzählen Fotos und Texte von Erich Olbrich Das Kulmbacher Rathaus – links „Fuß“ und rechts „Elle“ 44

ECHT Oberfranken


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

D

Strenge Maßstäbe im Rathaus.

Das Kulmbacher Rathaus steht natürlich am Marktplatz Nummer 1, das wichtigste Gebäude am zentralen Platz. Hier wurden die Geschäfte gemacht. Damit es bei Maßeinheiten keine Tricksereien gab, sind am Portal des Haupteingangs Eisenstäbe eingelassen. Diese waren für Händler und Kunden verbindlich. „Als Deutschland noch in zahlreiche kleine Fürstentümer, Grafschaften, freie Reichsstädte und Bistümer zerfiel, gab es auch keine einheitlichen Maße“, erläutert Erich Olbrich, „und die waren oft von Stadt zu Stadt verschieden. Um aber für die Händler und Kunden die Möglichkeit zu schaffen, ihre Waren nach dem Kulmbacher Maß zu verkaufen, hat man die Normalmaße in die Wand eingelassen. Der Kulmbacher Fuß maß 29 Zentimeter und Kulmbacher Elle 83 Zentimeter. Bei Meinungsverschiedenheiten gingen die Leute einfach zum Rathaus und maßen nach. – Die zwei Eisenstäbe zeigen noch heute, dass in früheren Zeiten im Geschäftsleben „strenge Maßstäbe“ angelegt wurden. Das Kulmbacher Rathaus wurde 1752 erbaut. Die Pläne der prächtigen Rokokofassade stammen vom Bayreuther Hofbaumeister Joseph Saint-Pierre.

Hochwassermarke

ie meisten unserer Städte sind seit mindestens 1000 Jahren urkundlich bezeugt, ihre Ursprünge liegen oft im Nebel der tieferen Vergangenheit. Wir leben also in historischer Architektur, was ein völlig anderes Lebensgefühl erzeugt als zum Beispiel eine australische oder nordamerikanische Stadt. Und oft sind es die kleinen Zeichen an den Gebäuden, die noch immer eine stumme Botschaft an uns senden. Doch im Alltag nehmen wir solche Dinge kaum wahr. Einer, der immer auf Entdeckungsreise in seiner Stadt ist und wissen will, was die Zeichen, Wappen und Inschriften uns sagen wollen, ist Erich Olbrich aus Kulmbach. „Wer mit offenen Augen durch die Altstadt läuft“, weiß der 56-jährige Mitarbeiter des Kulmbacher Stadtarchivs, „der entdeckt immer wieder neue Dinge, die Geschichten erzählen können – Wappen, Bautafeln oder Türgitter mit versteckten Namenszeichen, über die kaum mehr jemand etwas weiß.“ Was er entdeckt und herausgefunden hat, das teilt Olbrich Interessierten bei seinen Stadtführungen mit, die er seit über 30 Jahren anbietet. Mit seiner Leidenschaft für Heimatkunde hat Olbrich längst auch seinen Enkel Markus angesteckt. Der weiß inzwischen, wie spannend Geschichte sein kann und geht nicht nur mit seinem Großvater auf Entdeckertour durch seine Heimatstadt, sondern übt sich mit ihm gemeinsam als Stadtführer. Wir folgen den beiden auf einem Rundweg durch die Altstadt von Kulmbach und wollen alle Leserinnen und Leser damit anregen, durch die eigene Stadt einmal mit einem anderen Blickwinkel zu laufen, die Augen zu öffnen für die Zeichen und deren stumme Botschaft aus der Vergangenheit.

Gleich um die Ecke bemerken aufmerksame Bürger an der Rathausseite zum Oberhacken eine Sandstein-Inschriftentafel. Die Tafel befand sich direkt am überwölbten Kohlenbach. Sie erinnert an eine Überflutung Kulmbachs im Jahr 1673, von der auch in der von A.W. Heckel verfassten Stadtchronik berichtet wird. Das Hochwasser kam über die Wolfskehle von Tennach her nach einem großen Wolkenbruch. Auf dem Marktplatz stand das Wasser so hoch, dass es dem stärksten Mann bis über die Schultern ging, so berichtet es der Chronist.

Wassermarke von 1811 Umrankt von Efeu kündet wenige Schritte weiter im Oberhacken eine Inschrift von einem weiteren Unwetter. Das Kulmbacher Wochenblatt vom 25. Mai 1811 berichtete damals eingehend über ein schreckliches Gewitter. „Dieser Tag wird für die Stadt ein denkwürdiger Tag bleiben. Es war für viele Einwohner ein Tag des Schreckens, für viele ein Tag des Verderbens. Die Natur erschien an diesem Tage als allgewaltige Zerstörerin, umgeben mit allen Schrecknissen empörter Elemente. (…) Vom Osten her erhob sich ein weißgraues Gewölke, aus dem es blitzte und donnerte. In wenigen Augenblicken war der ganze östliche Himmel furchtbar umzogen. In Strömen schoss Regen, abwechselnd mit großen und kleinen Hagelkörnern vermischt herab. Die Fluten eines in geringer Ferne oberhalb Kulmbachs niedergehenden Wolkenbruchs stürzten sich in das enge Tal zwischen Buchwald und Rehberg und richteten eine Verwüstung an, deren Gräuel die geübteste Feder nicht zu beschreiben vermag. Die stärksten und festesten Mauern


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

wurden von ihnen durchbrochen und umgestürzt. Felder, Wiesen und Gärten in völlige Wüsteneien verwandelt, Bäume entwurzelt und fortgeschwemmt, Häuser und Scheunen zum Teil niedergerissen, liegende Eich- und Baumstämme, auf geschlichtetes Holz- und Holzstöße, Wagen und andere häusliche Gerätschaften in wilden Tumulten fortgeschwemmt. Im Bette des kleinen Kulmbaches, der mitten durch die von ihm benannte Stadt führte, wälzte sich die alles verheerende Flut fort, überschwemmte den Markt mehrere Ellen hoch, stürzte sich durch Türen und Fenster in die Häuser der geängstigten Stadt. (…) Zu verkennen ist übrigens der glückliche Umstand nicht, dass diese fürchterlichen Naturbegebenheiten, die einen nicht zu berechneten Schaden in unserer Stadt und nächsten Umgebung angerichtet hat, sich nicht in der Nacht ereignete und dabei kein Mensch dabei das Leben verlor. (…)“

Obere Stadt 33, markgräfliche Kanzlei

Inschrift: VON GOTTES GENADEN GEORG FRIDRICH MARGRAVE ZV BRANDENBVRG ZV STETIN POMMERN DER CASSV BEN VND WENDEN AVCH IN SCHLESIEN ZU IEGGERN DORF VNDZ HERZOG BVRGRAVE ZU NVRNBERG UND FVRST ZV RV-GEN 1562 Die Kürzung VNDZ bedeutet „und so weiter“.

Aus heimischen Sandstein gemeißelt ist das von einem Lorbeerkranz umgebene Bayerische Wappen. Es wird von zwei Löwen gehalten und ist mit der Königskrone geschmückt. Unter dem Wappenschild kann man lesen: Erbaut 1913. Damals wurde die einstige markgräfliche Kanzlei, durch einen Anbau vergrößert. Das dort untergebrachte Bezirksamt war, wie andere Ämter der Stadt Kulmbach, ein königliches Amt. Nach der Revolution von 1918, nach der Vertreibung des Königs, wurden häufig die an das Königtum erinnernden Abzeichen entfernt. Beim Bezirksamt beschränkte man sich darauf, das K, die Abkürzung für königlich wegzumeißeln.

ECHT Oberfranken


Petrikirche, Inschrift am Pfeiler

Die erste Urkunde, welche auf das Vorhandensein eines Kirchenwesens in Kulmbach schließen lässt, stammt aus dem Jahre 1174. Damals schenkte ein Priester Luitold aus Culminaha dem Kloster St. Theodor zu Bamberg 10 Talente zum Ankauf eines Gutes. Rings um das Gotteshaus lag ein von einer Mauer umschlossener Friedhof. Derartige Kirchenburgen dienten in Kriegszeiten als Zufluchtsort für die Bewohner des Ortes, wie die Lagebezeichnung „Kirchwehr“ dies noch in Erinnerung ruft. Eine 1439 an einem Chorpfeiler der Petrikirche eingelassene Steintafel berichtet vom Wiederaufbau der Kirche nach dem Hussitenkrieg und lautet in der Übersetzung: IM JAHRE DES HERRN 1439 AM MONTAG VOR BARNABAS IST DIESER BAU BEGONNEN WORDEN ZU EHREN DER GLORREICHEN JUNGFRAU MARIA Montag vor Barnabas ist der 8. Juni.

Langheimer Amtshof, Innenhof

Die rechte Schildhälfte, auf dem Wappen vom Beschauer aus die linke, zeigt das Langheimer Klosterwappen, einen Kelch, aus dem ein Krummstab wächst, das Zeichen eines Bischofs oder Abtes. Die andere Hälfte zeigt das Familienwappen des damaligen Abtes. Es ist leicht zu deuten, weil aus seiner Inschrift zu erfahren ist, dass es das Wappen seines Erbauers, des Abtes Gallus Knauer, ist. Dieser war ein Neffe des berühmten Abtes Dr. Mauritius Knauer (Moritz), der als Verfasser des Hundertjährigen Kalenders bekannt wurde.

Buchbindergasse 2 Der Hausstein am Anwesen Buchbindergasse 2 (vor 1901 Marktplatz 6) mit den Buchstaben C P S und dem dazwischen geschobenen Anker aus dem Jahre 1759 gibt uns Nachricht von dem damaligen Hausbesitzer Christoph Paul Seeberger, Kauf und Handelsmann. Seeberger erhielt 1747 das Bürgerrecht in der Stadt Kulmbach.

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Spitalkirche, Eingang zur Straße

Die Übersetzung der Bauinschrift in der Kartusche (mit Fürstenhut) über dem südlichen Portal Capitalis aus dem Jahr 1738 lautet: Heiligtum des dreieinigen, allmächtigen, barmherzigen Gottes. Unter der glorreichen Regierung des durchlauchtigsten Fürsten und Herren Friedrichs, Markgrafen von Brandenburg, Herzog von Preißen usw. ist dieses Hospital, da es dem Verfall sehr nahe war, völlig zerstört und von neuem errichtet worden, im Jahr, welches in folgendem wahren Vers enthalten ist: In diesem Gotteshaus glänze immer das Licht des reinen Wortes, (es) blühe und gedeihe in unseren Landen!

Der „Blaue Bock“ in der Fischergasse 5, „Dieses Haus steht in Gotteshand ist der Blaue Bock genannt – 1730 Johann Michael Miller.“ Was bedeutet diese geheimnisvolle Inschrift? Zwischen den Vorder- und Hinterläufen des gehörnten Bocks befindet sich ein Wasserzuber und darüber sind Schermesser zu erkennen. Die Steintafel bezieht sich auf das Handwerk der Rotgerber. Ab 1531 lebten und arbeiteten hier in der Fischergasse fünf ehrbare Rotgerber. Sie wurden auch Lohgerber genannt. Aus Rinderleder machten sie Sohlenleder. Dazu legte man die geschälten Häute lange Zeit in Gruben mit Eichenlohe.

Löwenmaske als Türklopfer am Marktplatz 13

In das vielfältige Reich der Dämonen gehören auch Löwenmasken. Es ging schon den Menschen im frühen Mittelalter darum, die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse in den verschiedensten Formen sichtbar zu machen. Der Löwe gilt als Attribut der Macht und Stärke. Den Bronzetürklopfer hat der am 16. Oktober 1813 in Kulmbach geborene Johann Adam Ries geschaffen. Aus der Hand des Sohns der Stadt Kulmbacher stammen auch die berühmten Schweizer Helvetia-Briefmarken und die bayerischen Wappenmarken.

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ECHTgemixt Schlimme Finger. Eine Kriminalgeschichte der Künste von Villon bis Beltracchi Der Bildhauer Veit Stoß fälschte Urkunden. Der Schöpfer frommer Motetten, Carlo Gesualdo, schlachtete seine Frau und ihren Geliebten ab. Karl May saß über acht Jahre im Gefängnis wegen Amtsanmaßung, Betrugs, Diebstahls. Und der Zeichner Arno Funke alias Dagobert entwarf kunstvolle Übergabeapparate für erpresstes Geld. In dem neuen Buch der ECHT Oberfranken Autoren Gudrun Schury und Rolf-Bernhard Essig „Schlimme Finger. Eine Kriminalgeschichte der

Künste von Villon bis Beltracchi“ geht es um Maler, Komponisten, Autoren und Musiker, die Verbrechen begingen oder aber vom Straftäter zum bewunderten Künstler wurden – vom 15. Jahrhundert bis heute. C.H.Beck Paperback; 6181 ISBN 978-3-406-67372-6 14,95 €

„Fossi-Boys“ sorgen für Spaß und Aufmerksamkeit bei der Landesgartenschau Bayreuth Medical Valley Center: Die Bagger rollen Die Bauarbeiten für das Medical Valley Center in Forchheim haben begonnen. Nach der erfolgreichen europaweiten Ausschreibung für die Rohbauarbeiten über den Informationsdienst der Deutschen eVergabe-Stelle haben sich knapp ein Dutzend Bauträger um die Rohbauarbeiten beworben. Hierbei hat die Firma MICKAN General-Bau-Gesellschaft Amberg mbH & Co. KG aus Amberg den Zuschlag für die Rohbauarbeiten erhalten. Das Medical Valley Center in Forchheim ist ein Highlight-Projekt der städtischen Wirtschafsförderung und gleichzeitig ein Leuchtturmprojekt für die Cluster-Bildung im Gesundheitswirtschaftssektor in der Wirtschaftsregion Forchheim.

Rehau Komplettanbieter für kommerzielles Kühlen Gut 65 Prozent der Energiekosten eines Supermarktes entstehen bei der Kälteerzeugung. Steigende Stromkosten und gewachsenes Umweltbewusstsein führen dazu, dass in immer effizientere Kühlgeräte investiert wird. Das Unternehmen REHAU mit Stammsitz in Rehau erweitert seine Marktkompe-

Mit dem Unternehmen sigikid hat die Landesgartenschau Bayreuth einen Marken-Partner gewonnen, dessen Produkte national und international geschätzt werden – und der seinen Sitz in Mistelbach nahe Bayreuth hat. Die Fossi-Boys sind drei sympathische und liebenswerte Urzeit-Figuren: Hinter dem Trio verbergen sich Charaktere der Fantasie-Spezies „Kreiselkrebs“, „Schuppenschippe“ und „Spritzstachler“, kuschelig für alle Kinder.

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Bayerns bester Gärtnermeister kommt aus Bamberg Christian Burgis erhielt im vergangenen Jahr den bayerischen Meisterpreis im Fachbereich Gartenbau und war damit der beste Absolvent seines Jahrgangs. Die Fortführung der Gärtnertradition in Bamberg ist eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Bamberger Gärtnerstadt, die wiederum einen wichtigen Teil des Welterbes „Altstadt von Bamberg“ ausmacht. Der 23-jährige Gärtnermeister appelliert an die Konsumenten, Regionalität und Nachhaltigkeit bei der Lebensmittelversorgung im Auge zu behalten. Grundsätzlich gilt: Wer Bamberger Gärtner-Erzeugnisse verwendet, leistet einen wichtigen Beitrag zum Fortbestehen der Gärtnertradition und damit auch zum Schutz des Welterbes.

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Die Menschen hatten es schon immer eilig mit der Übermittlung von Nachrichten und Informationen. Heute jagen wir unsere Daten in Nanosekunden durchs Internet. Zu Zeiten Karls des Großen vor rund 1200 Jahren jagten Kuriere und Eilboten zu Pferde oder auch zu Fuß über Rennwege, um ihre zumeist geheimen oder kriegswichtigen Botschaften zu überbringen. Historiker zählen 220 solcher Rennwege über ganz Deutschland verteilt. Allein der Rennweg über den Kamm der Haßberge erstreckt sich über beachtliche 63 Kilometer, vom Bamberger Kessel bis zum Grabfeldgau. Es gibt 1000 gute Gründe, die Tradition des Rennwegs Haßberge wieder aufleben zu lassen. Infos gibt es unter www.rennweg-hassberge.de oder www.hassberge-tourismus.de. Foto: Tourismusverband Haßberge

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Nachhaltig, fair, vegan: bleed organic clothing crowdfundet erste „Lederjacke“ aus Kork Seit seiner Gründung 2008 hat das eco Label bleed organic clothing aus Helmbrechts es sich zur Aufgabe gemacht, tragbare und schonende Alternativen zu herkömmlicher Kleidung zu bieten. Mit der Montado Black Edition geht die Marke einen gewaltigen Schritt in Richtung nachhaltiger Mode und präsentiert die erste Jacke aus Kork. Das nachhaltige Street- und Sportswear Label bleed organic clothing hat die erste vegane „Lederjacke“ aus schwarz gefärbtem Kork entwickelt. Sie ist Teil der Montado Black Edition, die weltweit erste Modekollektion mit schwarz gefärbtem

10 Jahre Hilfe für Kinder aus Kriegsund Krisengebieten

Von links: Dr. Hedda Hollfelder, Christine Pflug, Shafi, und Dr. Matthias Biedermann, Chefarzt der Unfallchirurgie.

Seit 10 Jahren unterstützt die Juraklinik Scheßlitz das Friedensdorf International bei der unentgeltlichen Behandlung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten. Dieses Selbstverständnis kam inzwischen acht Kindern aus Afghanistan, Tadschikistan und Angola zu Gute. Sie alle erhielten die so

Schnellste Radrennbahn Europas mit Sandler Vlies ausgestattet In der Radrennsport- und Eventhalle „Velodrome Suisse“ in Grenchen/Schweiz hat die Sandler AG aus Schwarzenbach/ Saale gemeinsam mit dem Partner Akustik & Innovation GmbH ein komplett neues Akustikkonzept umgesetzt. Die Multifunktionshalle mit einer Grundfläche von 2.700 Quadratmetern beherbergt auch die schnellste Radrennbahn Europas. Die dabei auftretenden Geräusche hatten die Besucher bisher als sehr unangenehm wahrgenommen. Künftig soll die Radsporthalle nicht mehr nur für Rennen, sondern auch für Messen, Konzerte und andere vielseitige Events genutzt werden. Ziel der Sanierung war es, die Nachhallzeiten

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ECHT Oberfranken

Kork als Hauptbestandteil. Frei von Tierleid, giftigen Chemikalien und ohne ausbeu­terische Handelsstrukturen im Hintergrund, ist Kork das vegane Leder des 21. Jahrhunderts. Um unabhän­gig zu bleiben soll die Kollektion per Crowdfunding finanziert werden und ist ab dem 04.05.2015 bis zum 07.06.2015 unter der Adresse www.startnext.com/montadoblack-edition online.

dringend notwendige und langersehnte medizinische Behandlung, die in ihrer Heimat nicht möglich war. Dr. Matthias Biedermann, Chefarzt der Unfallchirurgie, setzt diese Tradition weiter fort und erklärte sich sofort bereit, Shafiullah aus Afghanistan unentgeltlich zu operieren. Der Junge hatte eine ausgeprägte schwere Knochenentzündung des linken Oberschenkels. Mit einer aufwändigen Operation und entsprechender Nachbehandlung konnte die Erkrankung zur Abheilung gebracht werden. Während seines fünfwöchigen Aufenthaltes in der Juraklinik feierte „Shafi“, wie er liebevoll von den Ärzten und Pflegekräften genannt wurde, seinen 10ten Geburtstag. Nun wird er noch eine Zeit in der Heim- und Pflegeeinrichtung des Friedensdorfes in Oberhausen verbringen, bis er im August zu seiner Familie und in seine Heimat zurückkehrt.

von mehr als acht Sekunden zu reduzieren und eine ruhigere Atmosphäre zu schaffen. Für die Umbauten musste eine Lösung entwickelt werden, die mit wenig Aufwand und ohne große Eingriffe in die Gebäudehülle eine optimale Schalldämmung erzielt. Mit den Wandabsorbern aus Sandler-Vlies konnte die Nachhallzeit um mehr als die Hälfte reduziert und somit die Akustik deutlich verbessert werden.


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Vom Aussterben bedrohter Käfer Eichenbock lebt in Bayern nur noch im Bamberger Hain

Van Hazy ist Oberfrankens Band des Jahres 2015 Nach fünf Konzerten in ganz Oberfranken wurden die Sieger der diesjährigen R.I.O.!-Clubtour in Hof gekürt. Am Ende hatte die Bamberger Indie-Formation VAN HAZY die Nase vorn. Sie erhielten in den Publikums-Votings die meisten Stimmen. Die Nachwuchsmusiker Eva Bäumel, Frank Schlücker und Marco Janisch können sich neben der Auszeichnung „Oberfrankens Band des Jahres“ über eine umfangreiche Förderung, professionelle Coachings und einen Geldpreis freuen. Den zweiten Platz der diesjährigen

Bamberg und dem Bürgerparkverein Bamberger Hain in den vergangenen Monaten durchgeführt hat, ihren offiziellen Abschluss.

R.I.O.!-Clubtour, die alljährlich vom Bezirk Oberfranken zur Förderung der oberfränkischen Popkultur veranstaltet wird, belegten die Hofer-Lokalmatadoren von IL, der dritte Platz ging an die Kronacher Hardcoreband SMASH YOUR FOES. Auf dem vierten Platz landeten Pilgrimage aus Bayreuth. Alle Nachwuchsbands der diesjährigen Clubtour freuen sich nun über Auftrittsanfragen von Clubs und Veranstaltern.

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Eine mit Eichenböcken verzierte Holzstele an der Buger Spitze macht ab sofort auf den vom Aussterben bedrohten Käfer aufmerksam, der in Bayern nur noch im Hainpark zu finden ist. Mit der vom Bamberger Bildhauer und Spielplatzgestalter Thomas Gröhling von der Firma Spielträume angefertigten Stele findet die Artenschutzkampagne „Bayerns UrEinwohner“, die der Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg gemeinsam mit dem Garten- und Umweltamt der Stadt

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ECHTgemixt

Bioenergieregion Bayreuth berechnet Wertschöpfung durch erneuerbare Energien Nach Berechnungen eines Online-Wertschöpfungsrechners, der von der Agentur für erneuerbare Energien e.V. im Auftrag des Bundesumweltministeriums sowie des Bundeslandwirtschaftsministeriums entwickelt wurde, betragen die jährlichen Wertschöpfungsgewinne aus Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Bioenergieregion Bayreuth rund 14,5 Millionen Euro. Da die Anlagen und Betreibergesellschaften weitgehend in der Region ansässig sind, bleiben etwa 75 % der Wertschöpfung (11 Millionen Euro) in der Region. Dies zeigt den wirtschaftlichen Vorteil erneuerbarer Energien gegenüber fossilen Energieträgern, bei welchen keine Wertschöpfung in der Region erzeugt wird. Die strom- und wärmeerzeugenden ErneuerbareEnergien-Anlagen decken den Stromverbrauch von gut

sechzigtausend, sowie den Wärmeverbrauch von etwa elftausend Durchschnittshaushalten und tragen somit erheblich zur Energiebereitstellung bei. Im Bereich Wärmeerzeugung werden jährlich etwa zweieinhalb Millionen erwirtschaftet, die Erzeugung von Biomassebrennstoffen (z. B. Holzhackschnitzel) trägt rund eine Million Euro bei. Die erneuerbaren Energien verbessern zudem die Klimabilanz der Region: Jährlich werden durch die regionalen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien etwa zweihunderttausend Tonnen Treibhausgase eingespart.

Das Bayreuther ‚Vis Moot‘-Team mit (v.l.n.r.) Grzegorz Russek (Coach), Alexander Barth, Ramona Sorgenfrei, Elene Beyer, Tobias Herwartz, Gordon Kardos (Coach)

Bayreuther „Vis Moot“-Team feiert Einzug in die Runde der 16 besten Universitäten weltweit Beim Finale des ‚Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot‘, kurz ‚Vis Moot‘, welches kürzlich in Wien

Internet-Plattform für Regionalprodukte gestartet

stattfand, hat es das Team der Universität Bayreuth unter 298 Universitäten aus aller Welt auf den 9. Platz geschafft. Der ‚Willem C. Vis Moot‘ ist der größte und renommierteste internationale Moot auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts. Über tausend Studierende nehmen jährlich daran teil. Bei einem Moot handelt es sich um ein juristisches Turnier, bei dem studentische Teams verschiedener Universitäten in einem simulierten Schiedsgerichtsverfahren gegeneinander antreten, indem sie ihre ‚Mandanten‘ während einer fiktiven Streitigkeit anwaltlich vertreten.

Die Vorteile: neue Absatzchancen und kurze Lieferwege für die Region. www.wirt-sucht-bauer.de

„Wirt sucht Bauer“ ist eine neue Internet-Plattform aus Kulmbach für Bayern. Entwickelt hat sie der Cluster Ernährung am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Zielgruppen sind unter anderem Gastronomen, Hoteliers, Landwirte, Winzer, Verarbeiter und Initiativen. Die vielfältigen Suchfunktionen erleichtern Gastronomen das Finden geeigneter, regionaler Produzenten. Zusätzlich bietet die Datenbank eine Übersicht über Landwirte, Jagd- und Fischereibetriebe, Obstund Gemüsebauern sowie über Verarbeiter in der Nähe. Die Onlineplattform „Wirt sucht Bauer“ soll Landwirte und Gastronomen zusammenbringen.

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ECHT Oberfranken


Kitchen by Thomas gewinnt den Red Dot Award: Product Design 2015 Für hohe Designqualität, praktischen Nutzen und einen pflegeleichten, durchdachten Materialmix aus Porzellan, Glas, Metall, Holz und Silikon ist die neue Serie Kitchen by Thomas, einer Tochter von Rosenthal Selb, von der international besetzten Red Dot Jury mit dem Red Dot Award: Product Design

Eine Frau für die Zukunft Katja Bittner leitet ab sofort die Geschicke des Kommunalunternehmens „Kliniken und Heime des Bezirks

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2015 ausgezeichnet worden. Mit 4.928 innovativen Einreichungen von 1.994 Teilnehmern aus 56 Ländern ist der Red Dot Award: Product Design heute nicht nur der größte und anerkannteste Produktwettbewerb der Welt, sondern auch der internationalste.

Oberfranken“. In ihrer Antrittsrede legte Katja Bittner ihre Grundüberzeugungen dar: das Profil der Bezirksklinken böte sehr große Chancen. Es sei nötig, die eigenen Stärken noch besser herauszustellen und die schon bestehende Vernetzung mit anderen Kliniken weiter zu intensivieren, so gab Bittner die Marschrichtung vor. Gerade Krankenhausverbünde bieten ihrer Meinung nach die Möglichkeit, Synergieeffekte zu nutzen. Als ihre nächste Aufgabe werde sie nun den Kontakt zu den einzelnen Standorten vor Ort suchen und sich ein genaues Bild über das Kommunalunternehmen in seiner Gesamtheit machen.

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Der Fotograf Jürgen Schabel hat in diesem hochwertigen Bildband die besondere Atmosphäre dies einzigartigen Naturalienkabinetts im Naturkundemuseum Bamberg durch die Linse seiner Kamera in faszinierenden Aufnahmen eingefangen. Un-

terstrichen wird die Qualität des Buchs durch ein Vorwort und Textbeiträge der bekannten Bamberger Lyrikerin und Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia Nora Gomringer. Neben dem im Buchhandel erhältlichen Band gibt es eine Vorzugsausgabe (Auflage 100) mit einem signierten und nummerierten Kunstdruck (rote Feder). Diese kann zum Preis von 68,- EUR über den Fotografen bezogen werden. lichtblick@juergenschabel.de

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MENSCHEN UND KULTUR

Herumdoktern in Oberfranken! O

berfranken ist krank! So krank, dass auf dem Land inzwischen schon die Ärzte selbst aussterben und Arztpraxen zunehmend durch Bestattungsinstitute ersetzt werden. Nun haben Wissenschaftler zum Glück herausgefunden, dass es nicht am Geld liegt, wenn sich Ärzte nicht mehr auf dem Land niederlassen wollen, sondern – das steht zwei Absätze weiter unten in der Studie – an der fehlenden angemessenen Bezahlung. Wenn es nicht am Geld, wohl aber an der nicht angemessenen Bezahlung liegt, so ist der naheliegende Schluss, dass Jungmediziner auf dem Land eine Entlohnung in Naturalien erwarten. Honorar für eine Knie-OP: 4 Pfefferhaxn. Bronchitis: 1 Portion Saure Lunge. Die geneigte Leserschaft mag sich selbst ausmalen, für welche ärztlichen Leistungen Bratwürste oder roher Schinken eine angemessene Honorierung wären. Weiter schlagen die Wissenschaftler vor, Mediziner mit Wohnungen für die Praktikumszeit auf das Land zu locken. Nun gibt es zwar in Oberfranken mancherorts fast mehr Leerstand als bewohnte Immobilien. Ob aber dieser geeignet ist, einem jungen Menschen das Leben auf dem Lande schmackhaft zu machen, darf bezweifelt werden. Da scheint es doch sinnvoller, Landarztpraxen outzusourcen. Dann wird es überall mobile Landarztpraxen geben, das Arztmobil rollt von Ort zu Ort, Mitte November, Dienstag, 10 Uhr 30, das Wartezimmer auf dem Marktplatz in Oberkotzau ist überfüllt, Schwerkranke liegen in den Blumenkübeln, damit sie sich schon mal mit ihrer zukünftigen Umgebung vertraut machen können. Wer ein Blutbild braucht, ritzt sich mit dem mitgebrachten Taschenmesser und wer erkältet ist, sitzt in eine Decke gehüllt im Nieselregen auf der Parkbank und tröstet sich mit einem Fläschchen Korn. Das Arztmobil ist übrigens ein Kombibus: Vorne rein, AOK-Kärtla abgeben und hinten gleich weiter bei der Tafel einkaufen. Und am Mittwoch Nachmittag, wenn der Doktor zu hat, kann die Pritsche noch als Wanderpuff herhalten. Das könnte zwar ein angenehmer Nebeneffekt sein, birgt andererseits aber auch nicht unerhebliche Risiken. Denn den Franken (und paradoxerweise die

Glosse von Klaus Wührl, 56

ECHT Oberfranken


Fränkin ebenso) eint, das haben Wissenschaftler (andere als die oben zitierten) herausgefunden, weder Bier noch Wein noch das „hadde D“, sondern einzig und allein der Zipfel! Und zwar zumeist der, an dessen anderem Ende sich die Bratwurst befindet. Das ist zwar kulinarisch kaum zu überbieten, medizinisch kommt es jedoch einer Katastrophe gleich. Und auch beim anderen Zipfel, also, dem, an dessen anderem Ende nicht die Bratwurst hängt, sondern der Oberfranke höchstpersönlich, ist Vorsicht geboten. Denn erneut waren Wissenschaftler (wiederum andere!) fleißig und haben herausgefunden, dass bei Erektionsstörungen das Herzinfarktrisiko deutlich höher ist. Also: Kein Sex – mehr Herzinfarkt. Eine andere Studie hat erbracht, dass das Herzinfarktrisiko bei verheirateten Männern geringer ist als bei unverheirateten. Also: Kein Sex – weniger Herzinfarkt. Und jetzt kommt‘s: In Oberfranken ist das Herzinfarktrisiko deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Vom Stress kann‘s nicht kommen, woher dann? Haben wir zu viel Sex oder zu wenig Sex? Machen wir beim Sex irgendwas grundfalsch? Denken wir beim Sex zu viel ans Essen, beim Essen an Bratwürste, bei den Bratwürsten ans Fett, beim Fett ans Cholesterin und zack – Herzinfarkt? Für einen Oberfranken sind Sex und Essen ungeheuer eng miteinander verbunden. Nicht nur, weil bei dem verschrumpelte Wärschtla eine gewisse Rolle spielen, sondern vor allem mental. Wenn zum Beispiel des Oberfranken holde Oberfränkin im Moment höchster Verzückung nicht mehr an sich halten kann, sich die Dessous vom Leibe reißt und je nach Stimmbandleistungsfähigkeit seufzt, stöhnt oder schreit „Mach mir den Hengst!“, dann haben wir ja sofort Angst, dass schon wieder in irgendeiner Wurst Reste von einem Pferd gefunden worden sind. Mittlerweile greift der medizinische Notstand auch auf die Großkliniken der oberfränkischen Metropolen über und schon wieder entbrennt dabei die Rivalität zwischen Bayreuth und Bamberg. Wobei hier die Fakten recht eindeutig zu Gunsten von Bamberg sprechen. Denn in Bayreuth wurden angeblich Mumien auf der Intensivstation gesichtet, was doch eine gewisse Tendenz zur Nekrophilie nahelegt, während in Bamberg noch verhandelt wird, ob es einen Sex-Skandal gab oder ein bahnbrechendes medizinisches Forschungsprojekt. Doch egal, welches Ergebnis die Verhandlung am Ende bringen wird, rein bevölkerungspolitisch haben die Bamberger mal wieder die Nase vorn. Kein Wunder, dass Bamberg Bayreuth in puncto Einwohnerzahl überflügelt. Dort hat man offenbar verstanden, welche Ärzte Oberfranken braucht.

dem Hausmann

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund! n

Foto: Wikimedia / barfisch; Illustration: Wolf Hartmann

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Die Bürgerschaft nimmt regen Anteil an der Stadtentwicklung. Am Modell lässt sich besser Überblick gewinnen.

Konversion in Bamberg – 450 Hektar als Jahrhundertchance

Fotos: Amt für Strategische Entwicklung und Konversionsmanagement, Bamberg


Der gesamte Konversionsprozess ist dialogorientiert. Bei Bürgerversammlungen, sogenannten ARENEN, werden Bürgerinnen und Bürger informiert, können Fragen stellen und ihre Anregungen und Ideen einbringen. Hier diskutiert wird zum Beispiel, welche der vorhandenen Gebäude erhalten und welche besser abgerissen werden sollen.

A

m 12. September 2014 flatterte die US-Fahne der Garnison Bamberg zum letzten Mal über den Warner-Barracks. Die seit dem 16. Jahrhundert bestehende Tradition der Stadt als Garnison und 70 Jahre Nachkriegsära gehören damit der Vergangenheit an. Geblieben ist ein Fläche fast so groß wie die gesamte Weltkulturerbe-Altstadt mit ihren 470 Hektar: 450 Hektar, was acht Prozent des gesamten Stadtgebietes entspricht, bebaut mit Kasernen, Exerzierplätzen und Wohnhäusern unterschiedlicher Qualität im amerikanischen Stil. Verborgen im Grund sind möglicherweise Munition und andere Schadstoffe und auch die Infrastruktur entspricht amerikanischen Standards. So war das Fernwärmenetz für 24-Stundenbetrieb ausgelegt und die

Rohre daher viel zu groß für deutsche Standards. Strom- und Wasserver- und entsorgung sind nicht entlang oder in den Straßen verlegt, sondern quer durch Wiesen und Gärten. Die Straßen orientieren sich an den Bedürfnissen der McDonald‘sGesellschaft. Für die prosperierende Stadt Bamberg ist das freigegebene Areal aber vor allem eines: eines Jahrhundertchance der Stadtentwicklung. Ein ganzer Stadtteil soll hier neu entstehen, auf einer Fläche, die bisher Terra inkognita war – hermetisch von der restlichen Stadt abgeriegelt – und soll wieder mit neuem Leben und Arbeiten gefüllt werden. Bis zu 5.000 Menschen sollen hier einmal wohnen und vielleicht gleichzeitig arbeiten, denn auch das Gewerbe, das im heuti-

gen Stadtgebiet kaum mehr Expansionsmöglichkeiten findet, soll hier neu Ansiedelungsmöglichkeiten bekommen. Der Begriff Konversion steht für die Nutzungsänderung von Flächen und Gebäuden. Die Landesgartenschau 2012 auf der ERBA-Insel war eine solche Konversion ehemals industriell genutzter Flächen. Um die Mammutaufgabe einer solchen Umwandlung militärisch genutzter Flächen in einen neuen Stadtteil zu stemmen, wurde im Rathaus ein eigenes Amt eingerichtet, das direkt dem Oberbürgermeister zugeordnet ist: das Amt für Strategische Entwicklung und Konversionsmanagement, dessen Leiter Baudirektor Harald Lang ist, zuvor einer der Geschäftsführer der Landesgartenschau-Gesellschaft. Bitte lesen Sie weiter auf Seite 62.

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Zollnerstraße

1 2

John F. Kennedy

Zollnerstraße

rne hluss Ansc rde-Kase Laga

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Pines Housing

Die Pines Housing-Area wird von der Zollnerstraße im Süden, der Hauptsmoorstraße im Westen, der Föhrenstraße im Norden umschlossen und grenzt an den südöstlichen Rand der Bamberger Gartenstadt an. Auf dem Gelände befinden sich acht baugleiche Mehrfamilienhäuser mit jeweils drei Geschossen und einem Dachgeschoss, erbaut im Jahr 1950. Insgesamt gibt es hier 104 Wohnungen. Östlich davon schließen Gebäude an, die für Gemeinschaftseinrichtungen genutzt wurden. Im Zentrum des Quartiers befindet sich ein Spielplatz. Der Bereich Pines Family Housing soll in seiner städtebaulichen und baulichen Struktur erhalten bleiben.

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ECHT Oberfranken

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Panzer- und Artilleriekaserne

Im Zentrum des Kasernengeländes befinden sich die Gebäude der Panzer- und Artilleriekaserne entlang der Zollnerstraße. Der Bereich wurde 1936 errichtet. Dazu gehören 18 große Mannschaftsgebäude mit insgesamt 1.400 Wohnungen. Ergänzt wird der Bestand an Wohngebäuden durch einige Verwaltungsund öffentlich genutzte Gebäude. Südlich dieses Bereiches erstreckt sich eine Vielzahl von Gebäuden bis zum John F. Kennedy Boulevard, die öffentliche Einrichtungen und Werkstätten zur Instandhaltung beherbergten. Zudem befindet sich zwischen Zollnerstraße und John F. Kennedy Boulevard ein großer „öffentlicher“ Raum mit dem Ceremonial Field und dem Memorial Park.

3

NATOSiedlung

Die NATO-Siedlung, ein reines Wohngebiet, liegt im Osten des Kasernengebietes, eingebettet in den Hauptsmoorwald in der Nähe der A 73. Die 149 Wohneinheiten verteilen sich auf Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser. Alle Wohngebäude sind mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss ausgestattet. Im Westen grenzt das Quartier an die ehemalige Grundschule („Bamberg Elementary School“), im Süden, getrennt durch Waldfläche, an die Offizierssiedlung. Die Siedlung wird in ihrer städtebaulichen und baulichen Struktur erhalten. Sie ist bereits bauplanungsrechtlich gesichert und bleibt ab dem 1. Oktober 2014 als eigenständiges Wohnquartier erhalten.

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Offizierssiedlung

Südlich angrenzend an die NATOSiedlung befindet sich die Offizierssiedlung als reines Wohngebiet mit ca. 33 Wohneinheiten, die sich auf 15 baugleiche Doppelhaushälften und drei freistehende Einfamilienhäuser verteilen. Die Doppelhäuser wurden 1956 und 1957 errichtet. Die weiteren Gebäude 1956, 1980 und 1981. Sowohl nördlich als auch südlich wird die Siedlung von Waldflächen umrahmt. Auch die Offizierssiedlung könnte in ihrer städtebaulichen und baulichen Struktur erhalten bleiben.


Die Kasernenareale im Luftbild Golfplatz Fishing Lake

3 Boulevard

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5

Flynn Housing

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LagardeKaserne

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6 Die Flynn Housing-Area ist das größte zusammenhängende Wohnquartier auf dem Gelände der Warner-Barracks. Die bestehenden 25 Wohngebäude haben jeweils drei Geschosse mit Dachgeschoss und 402 Wohnungen. Die Gebäude wurden zwischen 1951 und 1955 erbaut, zwei Gebäude kamen 1982 hinzu. Angrenzend befindet sich zudem der Gebäudekomplex der ehemaligen High School. Auf dem westlichen Teil des Areals werden zwölf Wohngebäude (208 Wohnungen) aus den Jahren 1950 und 1951 durch eine Ringstraße, den Lindenanger, erschlossen. Im Zentrum des Wohnquartiers sind zwei Sportplätze, ein Spielplatz sowie das Gebäude des Jugendzentrums vorhanden.

Die rund 22,5 Hektar große LagardeKaserne erstreckt sich zwischen Zollnerstraße im Norden und der Pödeldorfer Straße im Süden. Im Osten wird sie von dem stark befahrenen Berliner Ring begrenzt und im Westen durch die Weißenburgstraße. Zu den prägenden Nutzungen zählen Dienstleistungs- und Verwaltungs-

gebäude, Mannschaftsunterkünfte (mit rund 304 Wohneinheiten) und Gemeinschaftseinrichtungen sowie Maschinen- und Wartungsgebäude aus den 1930er und 1950er Jahren. Unter Denkmalschutz stehende Gebäude geben dem Areal einen städtebaulichen Rahmen. Im stark versiegelten Inneren befinden sich u. a. kleinere Lagerhallen, Aufstell-

flächen für militärische Fahrzeuge und Maschinen sowie Stellplätze. Entlang der Pödeldorfer Straße – eingebunden in das Kasernenareal, aber dennoch räumlich getrennt – befinden sich die Bamberger Bereitschaftspolizei und einige weitere Dienstleistungseinrichtungen sowie Wohnnutzungen.

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INHALT

Die Ergebnisse eines dialogorientierten Wettbewerbs bilden die Grundlage für den Umbau des Konversionsgeländes.

Er hat außerdem bereits Erfahrungen bei der Konversion in Erlangen gesammelt. In diesem Amt laufen nun alle Fäden rund um das Thema zusammen: Konversionsmanagement, Regionalentwicklung, Statistik und Bevölkerungsmanagement sowie das Thema Wohnen – kurz die

entwicklungsstrategische Ausrichtung der Stadt Bamberg für die kommenden Jahrzehnte. Bei den anstehenden Aufgaben kann das Team des neuen Amtes auf das Leitbild der längerfristigen Entwicklung der Stadt, Flugplatz ca. 89 ha

Kasernengelände ca. 155 ha (mit Golfplatz ca. 35 ha)

Altstadt ca. 470 ha (Stadtdenkmal)

Schießplatz ca. 21 ha

Muna ca. 140 ha

das sogenannte Stadtentwicklungskonzept SEK, aufbauen. Allerdings verschieben sich natürlich durch die neue Situation die Perspektiven. Bislang war der „Mantel“ für Wohn- und Gewerbeentwicklungen sehr eng. Die wenigen Potenziale lagen zumeist auf verstreut liegenden, kleinteiligen Flächen. Die geringe Stadtfläche und die natur- und stadträumlichen Qualitäten der Stadt schränken die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten weiter ein. Jetzt eröffnen die geänderten Rahmenbedingung neue städtebauliche Perspektiven, aber auch Herausforderungen. Die Entwicklung der Konversionsflächen hat das Ziel, künftig zu einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt beizutragen und den vorhandenen Gewerbeflächenstau abzubauen. Eine kompakte Entwicklung auf dem Konversionsgelände macht stadtbetriebswirtschaftlich, ökologisch und städtebaulich Sinn.

ARENA – Markt der Ideen Ob sie einstmals im neuen Stadtteil leben und arbeiten werden oder der für sie ein neues Organ des Stadtkörpers ist, alle

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN Bamberger sollen an der Entwicklung ihrer Stadt beteiligt werden. Bereits bei der Erstellung des SEK wurde Wert gelegt auf ein dialogorientiertes Verfahren, das Bürgerideen aufgegriffen und integriert hat. Dieses Konzept wird mit den sogenannten Arenen fortgeführt, Informations- und Diskussionsveranstaltungen für die Bürgerschaft, die hier ihre Anregungen, Ideen aber auch Kritikpunkte einbringen kann. Und die Entwickler sind gehalten, diese Ideen auch aufzugreifen und wenn möglich umzusetzen. Das spiegelt sich nun auch bei den Entwürfen des dialogorientierten Wettbewerbs. Sechs Teams aus den Bereichen Stadtplanung, Architektur, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung und Immobilienwirtschaft haben sich am Wettbewerb beteiligt, die hochkarätig besetzte Jury mit Professor Gerd Aufmkolk (Nürnberg) hat drei Ansätze gewürdigt, die nun in den kommenden Jahren für die Umsetzung als Grundlage dienen sollen. Es handelt sich dabei aber nicht um starre Konzepte, sondern um Bausteine, die im

Verlauf der Konversion an neu entstehende Bedürfnisse, Ideen oder geänderte Bedingungen angepasst werden.

Noch Eigentümer: Die BImA Alle ehemals militärischen Flächen und somit auch die in Bamberg, gehen zunächst zurück an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Mit einem Liegenschaftsvermögen im Wert von 21 Milliarden Euro sowie dem Eigentum an rund 480.000 Hektar Grundstücksfläche und 39.000 Wohnungen ist die BImA einer der größten Immobilieneigentümer Deutschlands. 6.500 Bedienstete arbeiten für die Bundesanstalt, die den Auftrag hat, unter Beachtung der kaufmännischen Grundsätze die wirtschaftliche Verwaltung und Verwertung von Grundstücken und Gebäuden zu betreiben. Derzeit verhandelt die Stadt mit der BImA über den Ankauf des Geländes bis März kommenden Jahres, um den Prozess, der sonst Jahre, ja Jahrzehnte dauern könnte, zu be-

schleunigen. Bei der Stadt sind alle einzubeziehenden Behörden wie Hochbau-, Liegenschafts- oder Vermessungsamt direkt angesiedelt, die BImA muss alle Dienstleistungen extern ausschreiben und vergeben. Harald Lang erwartet hier noch harte und langwierige Verhandlungen, denn vom Kaufpreis hängen natürlich die späteren Immobilien- und Mietpreise ab. Ziel der Stadt ist es jedoch, die gesamte Konversionsfläche von der BImA zu erwerben. Dazu wurde bereits im November 2014 eine „Konversionsvereinbarung“ unterzeichnet. Sie gilt als wichtiger Meilenstein im dialogorientierten Konversionsprozess. Die Vereinbarung begründet allerdings keine Rechte und Pflichten im vertragsrechtlichen Sinn, sondern sie ist Ausdruck des Willens sowohl der BImA, als auch der Stadt Bamberg, den Konversionsprozess positiv zu begleiten, zu gestalten und zu fördern. – Große Dinge brauchen eben manchmal etwas mehr Zeit. Aber so können auch Schnellschüsse verhindert werden. n

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HOCHSCHULE UND BILDUNG

Iwalewa Haus in neuen Räumen –

„Charakter ist Schönheit“ von Cornelia Masel-Huth

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HOCHSCHULE UND BILDUNG

 GSP-Aula 1981 Stenohaus 1981 

Klaus-Dieter Wolff, Ulli-Beier und Suruchi Chand 1981

Okuta Percussion 1992 

S

eit November vergangenen Jahres ist das Afrikazentrum der Universität Bayreuth, das Iwalewa-Haus, in dem markanten Eckgebäude Wölfelstraße/Münzgasse untergebracht. Das vierstöckige neue denkmalgeschützte Domizil mit klassizistischer Fassade, die Barock- und Jugendstilverzierungen aufweist, bietet dem Institut nun über 2.300 Quadratmeter Büroräume sowie Ausstellungsund Archivflächen. Mit der Ausstellung „Mashup“ ist für den 30. Mai die Neueröffnung geplant. Als der Artikel entstand, ist das Gebäude eine einzige Baustelle, in der überall Studierende als freiwillige Helfer werkeln. Von der Planung bis zur Ausführung haben die Institutsmitarbeiter und die Studierenden weitgehend alles in Eigenregie übernommen. Das Iwalewahaus wurde 1981 zur Unterstützung des Afrikaschwerpunktes

der Universität Bayreuth gegründet mit Dr. hc. Ulli Beier als Gründungsdirektor. Beier, 1922 in Pommern als Sohn eines jüdischen Arztes geboren und in Berlin aufgewachsen, war eine schillernde Persönlichkeit. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er mit seiner Familie Deutschland in Richtung Palästina verlassen, wo er bis zum Kriegsende als Turnierreiter, Reitlehrer, als Melker und Rosenzüchter jobbte. 1950 verschlug es ihn nach Nigeria, um an der Universität von Ibadan eine Stelle als Englischlehrer anzunehmen. Hier begann das „eigentliche Leben des Ulli Beier“, wie er selbst sagte. In Nigeria, besonders in Oshogbo, förderte er zusammen mit seiner zweiten Frau Georgina zahlreiche bildende Künstler, Musiker und Schriftsteller. Als Direktor und Inhaber einer Forschungsprofessur für Papua New Guinea Studies hielt sich Ulli Beier von 1967 bis 1971 in Papua Neu

Guinea auf, und kehrte im Anschluss für drei Jahre nach Ife zurück. Während seines Aufenthaltes in Australien arbeitete er als freier Schriftsteller, bevor ihn Anfang der 1980er Jahre sein Weg schließlich nach Bayreuth führte. Klaus-Dieter Wolff, der Gründungspräsident der Universität Bayreuth, hatte Ulli Beier Ende der 1970er Jahre kennengelernt. Beier konzipierte zu diesem Zeitpunkt eine Ausstellung über afrikanische Kunst an der Universität Mainz. Er willigte ein, diese Ausstellung im Anschluss in Bayreuth zu zeigen. Der Erfolg der Ausstellung veranlasste Wolff dazu, Beier den Aufbau „... einer Einrichtung für moderne afrikanische Kunst, überhaupt Kunst der Dritten Welt an der Universität Bayreuth ...“ anzubieten. Beier war skeptisch, ein Museum war für ihn eine tote Einrichtung. Als ihm in Aussicht gestellt wurde, dass es auch eine Galerie mit wechselnden Ausstellungen geben

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INHALT

 Auma Obama, Schwester des US-Präsidenten, zu Besuch im Iwalewahaus. Ulli Beier mit mit seinem Nachfolger Ulf Vierke (rechts) und Doig Simmonds (Mitte). Jimoh Aderem Oyetunji, König von Osogbo, Nigeria, 2013 vor dem ehemaligen Iwalewahaus. 

Ulli Beier und Okwui-Enwezor 2002

werde sowie die Möglichkeit, Künstler als Artists in Recidence einzuladen und afrikanisches Essen zuzubereiten, willigt er ein. Die private Sammlung afrikanischer Kunst von Ulli und Georgina Beier bildete die Grundlage für die umfangreichen Sammlungen des Afrikazentrums, das sich in den 34 Jahren seines Bestehens längst einen hervorragenden nationalen wie internationalen Ruf als Impulsgeber, Archiv und kreatives Labor für afrikanische Gegenwartskunst erworben hat. Das Sprichwort Iwalewa stammt aus der Sprache der Yoruba, einer der drei großen ethnischen Gruppen aus dem Südwesten Nigerias. Wörtlich übersetzt bedeutet Iwalewa „Charakter ist Schönheit“. Der Begriff Iwa lässt sich mit „Dasein“ oder „Existenz“ übersetzten und auf dieser zweiten Bedeutungsebene wird die Erklärung Ulli

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Beiers zur Namensgebung des Hauses verständlich: „Wir haben das Haus Iwalewa getauft, weil wir hier nicht die Exotik fremder Kulturen präsentieren wollen. Wir wollen uns hier nicht nur mit der formalen Schönheit fremder Kunstgegenstände befassen, wir wollen versuchen, ihre wahre Identität, ihr Iwa zu begreifen.“

und ist ständig auf der Suche nach Unterstützern, aber die Provinzlage Bayreuths ist für ihn ein positiver Aspekt der Arbeit am Afrikazentrum. „Hier trifft sich die intellektuelle Elite Afrikas. Unsere Besucher kommen schnell in intensiven Kontakt miteinander, denn hier läuft man sich immer wieder über den Weg.“

Heute ergänzen drei Attribute den Namen Iwalewa, nämlich Archiv, Labor und Utopie. Sie verdeutlichen Zielsetzung und Perspektiven der Einrichtung. Geleitet wird das Institut heute von Dr. Ulf Vierke und Nadine Siegert, die unterstützt werden von 26 Mitarbeitern, darunter auch Studierende und Praktikanten. Für den Umbau und das sehr viel größere neue Domizil sind drei Hausmeister und Techniker zuständig. Vierke muss zwar immer mit einem schmalen Budget jonglieren

Befruchtet wird die Arbeit durch die Verzahnung mit der BIGSAS, The Bayreuth International Graduate School of African Studies, und deren Partneruniversitäten, der Université Mohammed V-Agdal, Rabat, Morocco, Moi University, Eldoret, Kenya, Université d’Abomey-Calavi, Cotonou, BeninUniversidade Eduardo Mondlane, Maputo, Mozambique, University of KwaZulu-Natal, Durban, South Africa und der Addis Ababa University, Addis Ababa, Ethiopia. Für die Gäste ist das


 Übergabe der Sammlung Kindermann. Das neue Domizil des Iwalewahauses: Das denkmalgeschützte Gebäude Wölfelstraße 2/Ecke Münzgasse.  Ronex-Ahimbisibwe 2013 Chika Okeke-Agulu, Universität von Princeton, New Jersey, USA – Künstler, freier Kurator und Kunsthistoriker; Dr. Marina von Assel, Leiterin des Kunstmuseums BT; die nigerianische Textilkünstlerin Chief Nike Davies-Okundaye und das Königspaar. Ulf Vierke, Leiter des Iwalewahauses, auf der Baustelle.  Ulli Baier 2002

Iwalewahaus ein Ort der Produktion – es gibt ein Atelier im Haus – und der Präsentation diskursorientierter zeitgenössischer Kunst, Musik und Alltagskultur. Durch Ausstellungen, universitäre Forschung und Lehre, die Sammlungen, das Archiv, die Künstlerresidenzen und Veranstaltungen werden die Entwicklungen in der zeitgenössischen Kultur Afrikas vorgestellt und in Kooperation mit Künstlern und Institutionen aktiv weiterentwickelt. Voraussetzung dafür ist die weltweit einzigartige Sammlung mit über 1.400 Exponanten mit Schwerpunkt auf die 50er und 60er Jahre, in der die Klassiker und Lehrmeister der heutigen Künstlergeneration zu finden sind. Alle Kunstwerke sind dokumentiert und im Archiv haben zudem Tonbänder, Videos, Fotografien und Manuskripte ihren Platz gefunden, die Ausgangspunkt für Forschungsarbeiten und für künst-

lerische Impulse sein können. So ist auch das Projekt „Mashup“ entstanden. Durch die Kunstwerke in der Sammlung und Fundstücke im Archiv angeregt, haben sich afrikanische Gegenwartskünstler, die im Rahmen von Residenzen in Bayreuth gearbeitet haben, zu neuen Werken anregen lassen. „Kunst ist der letzte Lebensraum, wo man Gesellschaften hinterfragen und neu entwerfen kann“, davon ist Ulf Vierke überzeugt. Er sieht das Iwalewahaus als exterritoriales Gebiet, das teilnimmt an diesen öffentlichen Diskursen und zwar nicht in der Rolle eines Entwicklungshlefers, sondern auf Augenhöhe mit den Afrikanern.

arbeit mit Bayreuther Kunstvereinen und dem Phönix-Forum gibt es beispielsweise den KinderKunstClub. Hier arbeiten Ehrenamtliche mit traumatisierten Kindern aus Asylbewerberfamilien zusammen. Im „Schoko“, dem Kulturzentrum in der ehemaligen Schokoladenfabrik in St. Georgen, hat sich das Iwalewahaus an der Ausrichtung Konzerten, Festivals und Ausstellungen beteiligt. Das Heavy Metal Festival „49° Metalzone“ war weltweit das erste mit Afrikabezug. Und natürlich bekommen Interessierte durch Vorträge und Ausstellungen im Iwalewahaus Einblick und Bezug zu afrikanischer Gegenwartskunst und Kultur.

Als universitäre Einrichtung mitten in der Stadt präsent zu sein, ist für Institutsleiter Vierke ebenso wichtig. „Wir wollen in der Stadt für ihre Menschen präsent sein“, betont er. In Zusammen-

„Das Iwalewahaus ist in seinem neuen Gebäude ein echtes Flagship der Universität Bayreuth inmitten der Stadt Bayreuth“, davon ist Ulf Vierke überzeugt. n

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INHALT LEHRE AM IWALEWAHAUS Die am Iwalewahaus betriebene Lehre konzentriert sich auf zeitgenössischen ästhetische Praxen in Afrika. Dazu gehört die zeitgenössische bildende Kunst, Performance, populäre Kunst und Musik, die Institutionalisierung und Interaktion von Kunstwelten sowie allgemeine Fragen der Mediengeschichte und des Studiums visueller Kultur und der Kunstwissenschaft. Darüber hinaus bietet das Iwalewahaus über spezielle Seminare und Praktika einen Einblick in die Theorie der Museumswissenschaft und die kuratorische Praxis. BACHELORSTUDIUM Das Iwalewahaus betreut derzeit Bereiche dreier BA-Studiengänge. Vor allem der BA-Studiengang Afrikanische Sprachen, Literaturen und Kunst an der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät ermöglicht einen umfassenden Zugang zum Angebot des Iwalewahaus. Zusätzlich existiert das Nebenfach Kunst und Literatur Afrikas im BA-Studiengang Kultur und Gesellschaft Afrikas an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Hier wird der kunstspezifische Teil des Nebenfachs von den Lehrveranstaltungen des Iwalewahaus abgedeckt. Auch im BA Ethnologie können Seminare des Iwalewahaus besucht werden.

NEUERÖFFNUNG MIT MASHUP Die Neueröffnung des Iwalewahauses in der Wölfelstraße 2 findet am Samstag, 30. Mai ab 19.00 Uhr statt. Kuratiert von Sam Hopinks wird dabei die Ausstellung „Mashup“ eröffnet. Sechs bildende Künstler zeigen ihre Arbeiten, die im Verlauf enes Projekts des Afrikazentrums entstanden sind. Sie waren eingeladen, das Archiv und die Sammlung des Hauseszu erkunden und als Antwort darauf neue Kunstwerke zu entwickeln. Die große Eröffnung der Ausstellungsetage findet in Anwesenheit des Kurators und der Künstlerinnen und Künstler statt. Zusätzlich finden Führungen auf Anfrage und zwei thematische Roundtables statt: Mo. 01.06.2015, 10.00 – 12.00 Uhr Aura: The Object in Postcolonial Art Collections Sa. 20.06.2015, 18.00 – 20.00 Uhr Mashup as Defiance: Culture, Appropriation and Postcolonialism Weitere Informationen: www.mashupthearchive.net

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MASTERSTUDIUM Seit dem Wintersemester 2011 besteht die Möglichkeit, mit dem Modulbereich Kunst und Kuration ein Masterstudium schwerpunktmäßig am Iwalewahaus zu absolvieren. Außerdem betreut das Iwalewahaus auch die kunstspezifischen Teilbereiche der MA-Studiengänge der Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Hierzu gehört der MA-Studiengang Kultur- und Sozialanthropologie, vor allem aber der Modulbereich Kunst und Kuration des MA-Studiengangs Kultur und Gesellschaft Afrikas. PROMOTIONSSTUDIUM Bei den Promotionsstudiengänge ist das Iwalewahaus an die Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS) angegliedert. Dadurch ist eine Promotion im Bereich der Kunstwissenschaften und Bildwissenschaften möglich. PRAKTIKUM Das Iwalewahaus bietet außerdem die Möglichkeit, berufsbezogene Praktika in den Bereichen Kuration, Archiv und Veranstaltungsorganisation zu leisten. Falls Sie sich für ein Praktikum interessieren, schreiben Sie uns: iwalewa@uni-bayreuth.de


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MENSCHEN UND KULTUR

Zitrusfrüchte als Symbol für Unsterblichkeit –

Die Orangeriekultur in Schloss Seehof Text und Fotos von Thomas Neder

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Mit Genehmigung der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Seen und Gärten


D

ie weitläufige Parkanlage von Schloss Seehof, der ehemaligen Sommerresidenz der Bamberger Erzbischöfe, liegt etwa fünf Kilometer östlich von Bamberg in der Gemeinde Memmelsdorf. Für den Unterhalt und die Pflege von Schloss und Park ist die Bayerische Schlösserverwaltung zuständig. Die Anlage ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Neben der imposanten Architektur mit dem vierflügeligen Schlossgebäude und der kunstvollen Kaskade, ragen vor allem die gepflegten Parkanlagen, die ehemals im Stil des Rokoko angelegt wurden, heraus. Nicht nur in der einladenden Vegetationszeit, sondern auch im launischen Herbst und Winter sind die akkurat geformten Konturen der Hainbuchen, die fachmännisch geschnittenen Lindensäle und die pyramidal gezogenen Lindenalleen eine wahre Augenweide und laden zum Flanieren und Genießen ein.

Heute präsentiert sich die 25 Hektar große Anlage als rechteckiger Garten, der in sechs durch Wege voneinander getrennte Kompartimente gegliedert ist. Im Zentrum liegt das Schloss. Die Wege sind als Alleen konzipiert. Vor allem die Orangeriekultur und das im Sommer 2012 wieder eröffnete Orangerieparterre ist für Liebhaber der edlen Kübelpflanze ein echtes Highlight. Inzwischen ist der Bestand auf stolze 250 Pflanzen angewachsen. Hinzu kommen auch klassische Kübelpflanzen, wie z. B. Granatapfel, Feige und Lorbeer, der nach Zitrus am meisten kultivierten Kübelpflanze des Barock. An der Parkgrenze der heutigen Anlage stand schon im 15. Jahrhundert ein Jagdschloss. Im Jahr 1686 beauftragte Fürstbischof Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg, Antonio Petrini mit dem Bau von Schloss Seehof. 1696 wurde es unter

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KULINARIK

Citrus Aurantium Consolei, gefruchtete Pomeranze

Citrus Limetta Pursha Citrus Myrtifolia, myrtenblättrige Zitrone Citrus Mediacl Digitata, Buddhas Hand

der Regentschaft von Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn fertig gestellt. Danach entstanden imposante Alleen, plätschernde Brunnen, schematische Boskette, ansehnliche Glashäuser, wohl platzierte Terrassen und beeindruckende Wasserspiele. Die rechts und links vom Haupteingang befindlichen großen Orangerien wurden von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn in Auftrag gegeben. Der östliche Teil wird auch noch heute zum Überwintern der Kübelpflanzen verwendet. Im westlichen Gebäudeteil befindet sich das Ferdinand-Tietz-Museum. Der weit über die Regionen hinaus bekannte Hofbildhauer Tietz war es auch, der im Auftrag von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim den Garten mit über 400 beeindruckenden Skulpturen bereicherte. Unter Seinsheim verwandelten sich die barocken Gartenanlagen in ein imposantes Gartenwerk des Rokoko. Anfang des 19. Jahrhunderts beendete die Säkularisation die Zeit der Fürstbischöfe in Schloss Seehof. Teile des Gartens wurden landwirtschaftlich genutzt, Anteile des Garteninventars und Einrichtungsgegenstände an Privatpersonen verkauft. Ein kurzes Wiedererwachen der Gartenkultur erlebte Seehof unter Amalie Pius August, der Gemahlin von Herzog Pius August in Bayern. Als begeisterte Gartenliebhaberin ließ sie Gewächshäuser errichten, Blumenbeete anlegen und erfreute sich an einer großen Palette fremdländischer Pflanzen. Im Jahr 1840/41 gingen das Schloss und der Park dann in Privatbesitz über. Seit 1975 gehört es dem Freistaat Bayern. Die Gartenanlage wurde Zug um Zug restauriert und verloren gegangene Kunstgegenstände zurückgekauft. Manche Teile der verkauften Einrichtung werden heute auch im New Yorker Metropolitan Museum of Art gezeigt.

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Seehof und seine Orangeriekultur Die Kultur von Zitrusgewächsen hat in Seehof eine lange Tradition. Bereits ab dem Jahr 1720 wurden sukzessive Zitruspflanzen gekauft, Stück für Stück eine stattliche Sammlung aufgebaut und Kulturerfahrungen mit den anspruchsvollen Kübelpflanzen gesammelt. Überliefert ist, dass Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn, seines Zeichens zugleich auch Erzbischof in Mainz, 3000 in Schloss Seehof geerntete Zitrusfrüchte in seine zweite Residenz am Rhein schicken ließ. Sein Nachfolger, Adam Friedrich von Seinsheim war es, der um 1760 die Areale südlich der Orangerien neu gestalten ließ. Man geht davon aus, dass in diesem Zeitraum auch das sogenannte Orangerieparterre entstand. Es diente als wirkungsvolle Aufstellfläche der Zitruspflanzen. Auf historischen Plänen, wie dem Frankfurter Plan, sind neben Kübelpflanzen auch ausgepflanzte, kegelförmig geschnittene Formobstgehölze eingezeichnet. Fürstliche Höfe des 17. und 18. Jahrhunderts hatten ihre wahre Freude daran, andere Höfe in deren Sammlungen an Zitronen und Pomeranzen zu übertreffen und ihre herrschaftlichen Gärten so opulent wie möglich mit den edlen Gewächsen auszustatten. Die anspruchsvolle Kultur der Orangeriepflanzen, ihre interessanten Verwendungsmöglichkeiten und ihre ausdrucksstarke Symbolik machten sie zu einem heiß begehrten Vorzeigeobjekt jener Zeit. Durch das zeitgleiche Blühen und Fruchten sollten sie nachhaltig die Unsterblichkeit ihrer Besitzer versinnbildlichen. Zitrusfrüchte sollen zudem mit den „Goldenen Äpfeln“ gleichgesetzt worden sein, die Herkules nach Überlieferungen der antiken Mythologie aus dem Garten der Hesperiden geraubt hatte – ein Identifikationsobjekt der Fürsten mit dem kraftstrotzenden Helden.


Citrus Bergamia Bergamotte

Citrus Medica Maxima

Citrus Aurantium Salicifolia

KULINARIK

Schier unerschöpflich sind Formen, Farben, Duft und Geschmack der Zitrusgewächse. Darunter so exotische Sorten wie Citrus Medica Maxima, deren Früchte bis zu zwei Kilo schwer werden.

Kultur in Kübeln

Überwinterung

Als man anfing, in unseren Breiten Zitruspflanzen zu kultivieren, wurden diese meist direkt in den Boden ausgepflanzt. Zu Beginn der kalten Jahreszeit errichteten die Gärtner „abschlagbare Pomeranzenhäuser“ um die Pflanzen. Erst später setzte sich die Kultur in mobilen Kübeln und Kästen durch. Es hatte den entscheidenden Vorteil, dass dieses von nun an bewegliche Grün, auch vorteilhaft zur Dekoration von Innenräumen verwendet werden konnte. Aber auch die Optik der Pflanzgefäße spielte eine große Rolle. Farbe, Form und Material wurden je nach Vorlieben des jeweiligen Herrschers mit großer Sorgfalt ausgewählt. Grau-weiß geflammte Holzkübel mit rundem Querschnitt, farbig eingefasste kubische Kästen aus Holz und grün bzw. schwarz glasierte Tontöpfe (sog. Scherben) waren charakteristisch für Schloss Seehof. In Schloss Seehof werden die Zitruspflanzen nach ihrem Sommeraufenthalt ab etwa Mitte Oktober in das östliche Orangeriegebäude zur Überwinterung eingeräumt. Dort finden in der Winterzeit auch zahlreiche Pflegearbeiten statt. Im Gespräch mit Gärtnermeister Oliver Laufer, der für die Pflege der ca. 250 Pflanzen verantwortlich ist und seine Arbeit mit großer Hingabe verrichtet, erfährt man eine ganze Menge an wissenswerten Praxistipps. Im Gegensatz zur Kultur im Hausgarten, wo ein natürlicher Wuchs von „Zitrus und Co“ kein Problem ist, wird in Schloss Seehof gezielt auf geometrische Formen geachtet. Demzufolge ist die Schere oder die regulierende Hand des Gärtners während des ganzen Jahres im Einsatz. Ein Hauptteil der Formierungsarbeiten geschieht im Winter. „Wer mit dem Obstbaumschnitt klar kommt, braucht vor dem Schnitt der Zitruspflanzen nicht übermäßen Respekt zu haben“ so Laufer.

Ein großer Vorteil in Schloss Seehof sind die optimalen Überwinterungsmöglichkeiten in der historischen Orangerie. Hier stehen die Pflanzen bei fünf bis acht Grad und einer Luftfeuchte von 70 bis 80%. Die hinteren Pflanzen werden zusätzlich mit Pflanzenleuchten belichtet. Trotz der bodentiefen nach Süden exponierten Fenster, werden die Pflanzen, nach Bedarf ab März gleich mehrmals um 180 Grad gedreht. Dies soll eine möglichst gleichmäßige Belichtung gewährleisten und einseitigen Wuchs verhindern. Erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai kommen die Pflanzen auf ihre Stellplätze im Freien. Dort werden sie mit stabilen Erdankern befestigt und gesichert. Hochstämmige Pflanzen werden zudem mit Spanndrähten am Holzkübel stabilisiert. Von der Hauptblüte, die sich in Schloss Seehof von März bis April erstreckt, bis zur Ernte vergeht fast ein ganzes Jahr. Die Sammlung umfasst auch historische Sorten, die seit dem Barock bekannt sind. Völlig fremdartig wirkt die fingerförmige Sorte „Buddhas Hand“. Auch wenn man hier so gut wie kein Fruchtfleisch findet, lässt sich von ihr köstliches Citronat bzw. Orangat herstellen. Eine der Lieblingssorten von Orangeriegärtner Laufer ist die kompakt wachsende „Volkamer Zitrone“. Sie bildet eine lichte, stabile Krone und fruchtet zuverlässig. Begeistert ist Laufer auch von der „Kaffir-Limette“, deren Blätter sich hervorragend als Beigabe zu asiatischen Gerichten eignen. n Führungen zur Orangeriekultur sind auf Anfrage möglich: Tel. (0951) 51939-0 sgvbamberg@bsv.bayern.de

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Gärtnermeister Oliver Laufer ist für Pflege und Schnitt der rund 250 Zitruspflanzen zuständig. Der Hauptteil der Formierungsarbeiten geschieht im Winter. Alles, was aus der Form wächst, wird entfernt. Dies können sowohl dickere Äste, als auch junge, steile und stark wachsende Jungtriebe sein. Geschont werden vor allem untere Triebe, die aus dem Inneren in den belichteten Randbereich wachsen und dort fruchten.

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Die Kerncrew: v.l. Winfried Hartl, Ruth Dormann, Edgar Daschner


So gemütlich kann Filmeschauen sein: Das nostalgische Kinoflair wollen die Kintopp-Freunde Hollfeld auf jeden Fall erhalten.

Film ab für das Ehrenamt – Hollfeld hat das kleinste Programmkino Bayerns

von Markus Häggberg

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anche gehen zum Kegeln oder in den Gesangverein. Andere sind elf Freunde und spielen Fußball. In Hollfeld betreibt der Kintopp-Freunde Hollfeld e.V. ein Nostalgie-Kino und kümmert sich in der kleinsten Stadt mit Kino in Bayern um Unterhaltung und Bewirtschaftung. Winfried Hartl steigt die Stufen nach oben. Der ältere Herr öffnet eine Tür, tritt ein und geht an einem Bücherregal entlang. Helmut Karaseks „Mein Kino“ findet sich dort. Und Jean Renoirs Taschenbuchausgabe von „Mein Leben – meine Filme“. Ein vierbändiges Filmlexikon schließt sich an und wenige Meter von diesem Bild entfernt, liegt ein Stapel

Filmplakate in einem Nebenraum. Der einstige Physiker schmunzelt, als er Schicht für Schicht anhebt und in die Kamera hält: Titanic, James Bond und Heimatfilm. Meisterwerke und Unsäglichkeiten finden sich hier. Und auch der ein oder andere Gruß aus einer Lederhose ist dabei. Das Kino mit seinen 140 Sitzplätzen im Stockwerk unter ihm stammt noch aus einer anderen Zeit und hier oben finden sich die Relikte. Heute ist es dennoch topmodern und wird durch einen Verein weiterbetrieben. Film ab für das Ehrenamt. Die Jungs von der Kabarett-Truppe TBC finden das Kintopp gut. Weitere Prominente wie Bernd Regennauer und Michl Müller außerdem. Gleiches gilt für die gefragte Kabarettistin

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Lizzy Aumeier. Sie alle gehören einem Freundeskreis an, der ein Lichtspielhaus bewahren möchte, das seinen Charme absichtlich in der guten alten Zeit belassen hat und den Menschen im oberfränkischen Hollfeld etwas bedeutet. So wie dem Schreiner, der bei Reparaturen nur die Materialkosten berechnet. Oder wie den Hollfelder Bläsern, die im vergangenen Jahr bei der Übertragung des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft im einzigen Kinosaal die deutsche Hymne spielte. Oder wie Ruth Dormann, die Geschäftsführerin des Kintopp ist und Zeit und Geschmack in die Filmauswahl investiert. Und es war ein Hollfelder Stadtratsbeschluss, der die Weichen für das Prädikat „Kommunales Kino“ stellte. Auch ist die Gemeinnützigkeit des Vereins gegeben, da neben den kulturellen Bemühungen auch Jugendarbeit geleistet wird. Das Kino soll auch ins Herz der nächsten Generation wachsen. Darum auch Programmvorschläge von jungen Menschen für junge Menschen und schulische Wandertage, die direkt vor die Leinwand und in den Projektorraum führen.

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Cineastische Selbstversorger Rückblende: Am 11. Juli 2013 wurde der Verein aus der Taufe gehoben. Sein Vorhaben war von Anfang an, das Kino, seine Baulichkeit und den Kunstbetrieb für Hollfeld zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Lichtspielhaus zwar noch betrieben, aber das Ende war abzusehen. Es ging auch darum, das schuldenfreie Kino nahtlos aus den Händen des Vorgängers zu übernehmen. Dort wurde schon die Modernisierung eingeleitet und doch ging es darum, für weitere Investitionen Sponsoren und Förderer zu finden. Ein Ziel dabei: die Umrüstung und neue Projektoren, vom Vorbesitzer noch in Gang gesetzt und auch mit Fördergeldern aus Berlin und München gestemmt. Seit dem 1. Januar 2014 führt nun der Verein das Kintopp. Mittlerweile ist die Mitgliederzahl dreistellig und liegt bei annähernd 230 Personen und Institutionen. Dr. Hartl muss lächeln, als ihm noch weitere Mitglieder einfallen – „einer in der Schweiz, einer in München, einer in Spanien ...“.


IDEEN UND PERSPEKTIVEN INHALT

Im Kintopp können sogar noch Filme auf Rollen vorgeführt werden. Das Programm reicht von Klassikern wie „Casablanca“ bis zum aktuellen Blockbuster. Winfried Hartl zeigt die Sammlung seiner Kinoplakate.

„Dass wir ein Programmkino sind, da sind wir richtig stolz drauf“, sagt Edgar Daschner. Vor geraumer Zeit lief „Honig im Kopf“ und wurde mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Alzheimer verknüpft. „So etwas machen wir regelmäßig“, äußert der zweite Vorstand der Kintopp-Freunde. Zuschauer und Diskutierende kamen aus Bayreuth, Bamberg, Kulmbach und sogar Erlangen. Ungefähr in diesem Umkreis ist das Kino auch zu einem Begriff bei Cineasten geworden, bei Menschen also, die sich von nur gängigem Mainstream-Angebot auch gerne mal verschonen lassen. „Wir sind noch in der Lage, alte Filme zu spielen – wenn Oma ihren Casablanca sehen will, so mit Streifen auf den Filmrollen und alledem, dann ist das realisierbar“, sagt Daschner. Demnächst wird auch ein Filmvortrag über den Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ angedacht. Den üblichen Blockbuster gibt es hier aber auch, denn die Umrüstung zur digitalen Kinotechnik wurde erfolgreich in Angriff genommen. Dass eine Aufführung wegen zu wenig Publikum abgesagt würde, komme nicht vor, schiebt Daschner nach. „Wir spielen

ab zwei Besuchern und wir sind stolz darauf.“ Daschner selbst ist über das Kintopp cineastischer Selbstversorger geworden: „Ich gehe jede Woche in unser Kino. In zehn Jahren war ich nur ein einziges Mal in einem Fremdkino.“ Es sitzt sich bequem hier. Die Bestuhlung, die Beleuchtung und die Bedienung am Platz ist gelebte Nostalgie. So wie das Kassenhäuschen im Foyer, das noch aus den 50er Jahren zu sein scheint und aus dem heraus Eintrittskarten und Süßigkeiten verkauft werden. „Einzig der Filmvorführer ist hier ganztags angestellt, die zwölf Bedienungen sind es auf geringfügiger Basis. Der Verein trägt sich und auch ein bisschen seine Mitstreiter. Irgendwo an der Wand im Eingangsbereich dieses kleinsten bayerischen Programmkinos ist ein Zigarettenautomat angebracht. Er ist zugeschweißt und von einem Spaßvogel mit dem Aussehen eines Filmprojektors versehen worden. In ihm spielt sich – aus Pappmache – eine der berühmtesten Szene der Kinogeschichte ab: Marlene Dietrich gibt die fesche Lola aus „Der blaue Engel“ von 1930. n

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MENSCHEN UND KULTUR

In der Fremde entdeckt er sein Talent – Das Malen vertreibt die Hoffnungslosigkeit von Andrea Herdegen

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akkanattu Thamy Karunarathnam sucht in Deutschland politisches Asyl. In der Unterkunft in Marktleuthen greift der Mann aus Sri Lanka 1986 zu Pinsel und Farbe. Heute ist er deutscher Staatsbürger, fühlt sich im Fichtelgebirge wohl – und malt noch immer. Sie werden der Asylbewerber-Unterkunft in Marktleuthen zugeteilt. Kakkanattu Thamy Karunarathnam und seiner Familie bleibt keine Wahl. Ihr neues Heim ist der ehemalige traditionsreiche „Gasthof zur Post“, doch damals, im Juli 1986, hat er seine glanzvolle Fassade längst verloren. 15 Quadratmeter groß ist der Raum,

in dem die Eltern und die drei kleinen Söhne fünf Jahre lang beengt leben werden. Die jüngste Tochter, Anitha, kommt bereits fern der Heimat Sri Lanka zur Welt – im Fichtelgebirge. Die Situation bei der Ankunft in Marktleuthen erscheint Karunarathnam zwar hoffnungslos: „Aber“, sagt er, „ich habe dennoch an eine Zukunft für mich und meine Familie geglaubt.“ Als der Journalist merkt, dass er jetzt ganz auf die Hilfe des deutschen Staates angewiesen ist, fühlt er sich klein. Doch statt aufzugeben, wird er aktiv. Weil er nicht arbeiten darf, lernt er das Nähen, schneidert seinen Söhnen Hemden und Hosen. Hinter der

Unterkunft baut er mit einheimischen Helfern einen Kinderspielplatz auf. Eines Abends sitzt er auf dem Sofa, kritzelt mit einem vergessenen Filzstift Striche auf ein Blatt Papier. Aus den Linien entsteht ein Pferdeporträt. Durch Zufall entdeckt der heute 64-Jährige ein Talent: die Malerei. Die künstlerische Tätigkeit hilft ihm in seiner Situation: „Ich wollte nicht faul im Asylbewerber-Heim sitzen.“ Karunarathnam wollte Sri Lanka nie verlassen. „Es war keine einfache Entscheidung, aus meinem Land wegzugehen“, sagt er heute, „doch die Lage war im März 1986 so, dass ich gehen musste.“ Der Konflikt zwischen Tamilen und Sin-

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MENSCHEN UND KULTUR wusst, dass es hier kalt ist. Aber davon hören oder es selbst zu erleben, das ist etwas anderes“, sagt Karunarathnam. Dann das Abwarten im Asylbewerberheim. Zur Tatenlosigkeit verurteilt. In Sri Lanka hatte auch seine Frau Krishnakumary als Bankangestellte stets gearbeitet. Ungewiss ist auch, ob die Familie in Deutschland überhaupt bleiben darf. In dieser Zeit des Wartens und der Unsicherheit entdeckt Kakkanattu Thamy Karunarathnam das Malen. Für ihn ein großes Glück. Eine Helferin des Marktleuthener Unterstützerkreises macht den Asylbewerber mit Christine Müller bekannt, die an der Wunsiedler Volkshochschule Malkurse gibt. „Kannst du mich zeichnen?“, lautet ihre erste Frage. Als sie kurz darauf Karunarathnams Porträt begutachtet, muss sie lachen: „Ich bin zwar schon eine ältere Dame, aber so alt, wie du mich gezeich-

Als er 1986 als Asylbewerber nach Marktleuthen kam, erschien ihm die Situation hoffnungslos. Aber Kakkanattu Thamy Karunarathnam glaubte an eine gute Zukunft für sich und seine Familie in Deutschland.

Die Kunst ist längst bedeutender Bestandteil von Kakkanattu Thamy Karunarathnams Leben: „Wenn ich male, vergesse ich alles.“

ghalesen hatte sich seit drei Jahren zugespitzt, er und seine Familie, Angehörige der Minderheit der Malaien, werden als Tamilen wahrgenommen. Der Journalist arbeitet für die tamilische Zeitung „Dinapathy“ (Die Sonne) und setzt sich in seinen Artikeln für die Rechte der tamilischen Minderheit ein. An seinem Wohnzimmertisch in Marktleuthen blättert er 29 Jahre später etwas wehmütig in den alten Zeitungsausschnitten. Artikel zu schreiben, war eine Tätig-

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keit, die ihn erfüllte. „Mein Leben war damals nicht direkt in Gefahr“, sagt er. Die Bedrohung sei subtiler gewesen: Tamilische Häuser brannten, ein Kollege verschwand. Karunarathnam wollte für sich und besonders für seine Familie kein Risiko eingehen, hatte Angst vor der Zukunft in Sri Lanka. Deshalb führte ihn sein Weg in die Fremde. In Deutschland ist alles ganz anders. Schon das Klima, als die Familie in Berlin aus dem Flugzeug steigt. „Ich habe ge-


net hast, bin ich noch nicht.“ Doch Müller erkennt die Begabung des Mannes aus Sri Lanka, er darf bei ihrem Kurs mitmachen. Zum ersten Mal malt Karunarathnam mit Farbe, in der Heimat hat er nur mit dem Bleistift gezeichnet. „Mein Vater war arm, er konnte mir keinen Malkasten kaufen.“ Er lernt die Techniken, arbeitet mit Ölund Acrylfarben sowie mit Aquarellkreide. Irgendwann ist er so gut, dass er keine Anleitung mehr braucht. Am Küchentisch im Asylbewerberheim entstehen schöne Landschaftsbilder und entzückende Porträts der Kinder. Seine erste Ausstellung hat Karunarathnam in der Marktleuthener Sparkasse. „Ich wollte meine Bilder meinen Freunden zeigen.“ Selbstkritisch sagt er heute, dass diese Werke nicht besonders gut waren. Doch seine Kunst wird stetig besser: Es folgen Ausstellungen in verschiedenen Orten im Landkreis, überdies im Landratsamt. Seine Werke erfreuen die Besucher, er erhält Anerkennung. Später darf er in München und Berlin seine Bilder zeigen. Das macht ihn stolz. Die Kunst ist längst bedeutender Bestandteil seines Lebens: „Wenn ich male, vergesse ich alles.“

Suche nach einer neuen Bleibe gestaltete sich schwierig. „Ich habe dabei erfahren, dass nicht jeder Ausländer mag“, sagt er rückblickend. Umso wichtiger sind ihm seine zahlreichen deutschen Freunde und die positiven Erlebnisse, die er mit ihnen teilt.

Zurück nach Sri Lanka möchte Kakkanattu Thamy Karunarathnam nicht mehr, das hat er bei einem Verwandtenbesuch vor zwei Jahren ganz deutlich gespürt. „Ich habe lange die Heimat vermisst. Inzwischen habe ich Marktleuthen als meine Heimat angenommen.“ n

Durch die Malerei findet er sogar Arbeit. Dr. Ulf Eitschberger sucht 1991 für sein privates entomologisches Museum in Marktleuthen eine Hilfskraft mit feinfühligen Händen. Er bietet Karunarathnam diesen Job an, weil er von seiner Kunstfertigkeit weiß. Inzwischen ist aus dem Job längst eine richtige Arbeitsstelle geworden, die Karunarathnam, seit 2006 deutscher Staatsbürger, immer noch Spaß macht. Seine Freizeit verbringt der Künstler am liebsten im Kelleratelier seines Eigenheims in Marktleuthen: an der Staffelei oder mit anspruchsvollem Lesestoff. Ein Haus zu bauen war in seinem Leben eigentlich nicht geplant – wie so Vieles, was passiert ist. Im Jahr 2000 hat die Familie das Haus mit viel Eigenleistung, aber ohne Kapital errichtet. Damals mussten sie aus ihrer Mietwohnung ausziehen, die

Fotos: Andrea Herdegen

Der Künstler ist ein Familienmensch: „Wir machen alles zusammen.“ Das Bild zeigt (von links) Sohn Anish, Tochter Anitha, Kakkanattu Thamy Karunarathnam und seine Frau Krishnakumary sowie Schwiegertochter Lena und Sohn Hari im Garten in Marktleuthen. Sohn Arjun, der in Hildesheim wohnt, fehlt.

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Vegetarisch und vegan in den Sommer –

Gemüse, leicht und einfach lecker D

er Trend ins Vegetarische ist unaufhaltsam. Vielleicht isst in 100 Jahren kein Mensch mehr Fleisch.“ Das vermutet Helmut Maucher, ehema„ liger Generaldirektor von Nestlé, dem weltgrößten Nahrungsmittelkonzern mit Sitz in der Schweiz. Der VEBU, der Vegatarierbund Deutschland, geht im Januar 2015 von rund 7,8 Millionen Vegetariern, das sind rund 10 % der Bevölkerung, und 900.000 Veganern (1,1 %) in Deutschland aus. Vegetarische und vegane Gerichte sind also noch nicht in aller Munde, aber selbst die sogenannten Flexitarier lassen sich zunehmend oft ein fleischloses Gericht schmecken. Eine wachsende Zielgruppe also, die bedient werden will. Auch in der traditionell mit Schäufe-

le, Bratwurst und Rinderbraten fleischlastigen Küche der oberfränkischen Genussregion erkennen immer mehr Gastronomen den Trend und bieten vegetarische und vegane Gerichte an. „Der Grosch“, Brauereigasthof und Hotel in Rödental mit einer Geschichte der Gastlichkeit, die sich bis in das Jahr 1425 zurückverfolgen lässt, hat jetzt vegetarische-vegane Wochen durchgeführt – nicht in der Fastenzeit, sondern danach. Beim Grosch war zu erleben, dass bei dieser Küche nicht nur ethische Gründe oder die Gesundheit eine Rolle spielen müssen. Der Genuss steht stets im Vordergrund. Für ECHT Oberfranken hat der Gasthof Grosch einige Rezepte zur Verfügung gestellt, die ebenso lecker wie leicht und schnell und einfach zubereitet sind. – ideal als leichte und gesunde Sommerküche. n

Gastlichkeit seit 1425: Der Grosch in Rödental.

Kerstin und Christof Pilarzyk, das erste Biersommelier-Ehepaar der Welt, präsentiert auf ebenso unterhaltsame wie informative Weise ganz unterschiedliche Biersorten.

Fotos: Matthias Rotter; Rezepte: Brauereigasthof Grosch 85


KULINARIK

Rote Bete mit Linsensalat (vegan)

Zubereitung Rote Bete mit Salz, Pfeffer und Kümmel in Wasser weich kochen, schälen und abkühlen lassen. TIPP: Zum Schälen und Schneiden Gummihandschuhe tragen! Linsen al dente garen und abgießen. Zwiebeln, Knoblauch, Paprika fein würfeln und in Olivenöl glasig anschwitzen. Abrieb und Saft der Zitrone mit dem Gemüse unter die Linsen mischen. Mit Essig, Öl, Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken, mit gehackter Petersilie und Rosmarin verfeinern. Rote Bete in feine, dünne Scheiben schneiden.

Zutaten 4 kleine Rote Bete 200 g Linsen 1 Paprika ½ Zitrone 1 Knoblauchzehe ½ Zwiebel Kümmel Salz Petersilie Rosmarin Pfeffer

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Serviervorschlag: Linsensalat in der Mitte des Tellers anrichten und fein geschnittene Rote Bete um den Salat legen. Anschließend mit Olivenöl und Salz marinieren. Mit Kresse garnieren.

Mit Linsen gefüllte Paprika Mit dem Linsensalat lassen sich auch rote Paprika wunderbar füllen. Die Paprika dann 20 Minuten im Backofen bei 200 Grad garen; am besten auf Karottenscheiben stellen, dann brennen sie nicht an. Mit Reis, Bulgur oder Kartoffeln servieren.


Zucchini mit Gemüse gefüllt auf Reis mit Tomatenragout (vegan) Zutaten

Zubereitung

4 Zucchini 10 reife Tomaten 3 EL Tomatenmark Reis (nach Packungsanweisung) 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 1 Karotte 2 Paprika 10 Champignonköpfe 1 Aubergine 1 Stange Lauch ½ Sellerie Salz · Pfeffer · Zucker · Curry Rosmarin · Thymian

Die Tomaten würfeln (nicht zu klein). Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und anschließend in einem kleinen Topf glasig dünsten. Tomatenmark und die gewürfelten Tomaten dazu geben und bei leichter Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen. Mit Rosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer und etwas Zucker abschmecken. Den Reis nach Packungsanweiung kochen. 4 Zucchini der Länge nach halbieren und mit einem Löffel die Kerne in Form einer Rille ausschaben. Das restliche Gemüse in kleinen Würfel schneiden und in einer Pfanne anbraten mit Salz, Pfeffer und etwas Curry würzen (erst hartes, dann weiches Gemüse). Die Zucchinischiffchen von beiden Seiten anbraten, würzen und das angebratene Gemüse in die ausgeschabten Zucchini geben. Serviervorschlag: Reis in der Mitte des Tellers anrichten, ringsherum das Tomatenragout und die Zucchinischiffchen darüber.

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Zutaten 1 Zucchini 1 Aubergine 2 Paprika 1 Lauch ½ Weißkohl 10 Champignonköpfe 500 g Naturstreifen (veganes Sojaprodukt oder Tofu) Reis (nach Packungsanweisung) 200 ml Kokosmilch Curry · Salz · Pfeffer · Chilli

Zubereitung

Gemüse-Curry mit Naturstreifen im Reisrand serviert (vegan)

Reis nach Packungsanweisung kochen. Das Gemüse in Würfel schneiden und in einer Pfanne anbraten, die Naturstreifen dazu geben und mit Salz, Pfeffer, Curry und etwas Chilli abschmecken. Kokosmilch beifügen und kurz köcheln lassen, bei Bedarf nachwürzen.

Spargel klassisch Zubereitung Mit Wasser, Salz, Zucker, Zitrone und Butter einen Sud herstellen. Spargel kochen bis er weich ist (einen kleinen Biss darf er noch haben, schmeckt besser und lässt sich gut schneiden). Wahlweise mit Butter oder Sauce Hollandaise servieren. Spargel ist auch für Vegetarier eine Köstlichkeit.

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Serviervorschlag: Mit dem Reis einen Rand bilden und das Curry in der Mitte anrichten. Das Gemüse lässt sich für dieses Gericht fast beliebig zum Beispiel nach Saison veriiren. Auf dem Foto dominieren Grüne Bohnen.


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Erdbeer-Rhabarberkaltschale Zutaten 2 Stangen Rhabarber 500 g Erdbeeren Zucker nach Geschmack

Zubereitung Rhabarber klein schneiden und im Zuckerwasser bissfest garen. Anschließend den Kochfond abgießen und auffangen. 300 g Erdbeeren mit etwas Rhabarberfond pürieren (nach Bedarf zuckern); falls zu dickflüssig noch etwas Fond zugeben. 200 g Erdbeeren klein schneiden und mit dem Rhabarber und dem Pürierten vorsichtig vermengen. Serviervorschlag: Kalt servieren und mit Minze ausgarnieren.

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ZU GUTER LETZT

Essigs Essenzen 22

Erde zu Erde statt Erde zu ...

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arüber sollten Sie mal schreiben!“ Klar, ich kenne diesen Satz genauso gut wie viele meiner Kollegen. Wer die Bodenhaftung nicht verlieren will, sollte solche Anregungen möglichst ernst nehmen und prüfen. Leser verdienen das unbedingt. Man kann ihre Wünsche ja später immer noch als unberechtigt oder sinnlos vergessen. Als mir vor zwei Wochen in meinem Bamberger Lieblingsbuchladen der Satz begegnete, war ich sofort überzeugt. Ein Leser, vielleicht in meinem Alter, nennen wir ihn F., erzählte von Hollfeld, das er gut kenne. Wie da die Flächen versiegelt würden, unglaublich! F.s Vorfahren waren über Generationen Bauern, er selbst hat die Erde von der Scholle über die Krume bis zur kraftvollen Ernteträgerin kennen gelernt. „Es tut mir weh“, sagte F., „dass in den letzten Jahren schon wieder riesige Supermarktparkplätze entstanden sind, Autohäuser sich ausbreiten, Outletcenter, Gewerbegebiete. Da geht doch eins ins andere über. Beton, Beton, Beton. Meine alte Oma wird richtig bedrängt, ihr Land zu verkaufen, bloß um es dann zuzupflastern. Darüber sollten Sie mal schreiben!“ Ja, das leuchtete mir ein. Bei uns wurde nebenan gerade erst großflächig ein Hof gepflastert, dann noch ein Zaun durch die Fläche gezogen, den ein zweiter ergänzen soll. Unser Blick vom Balkon geht nun auf eine Art Hinterhaus-DDR. Immerhin schüttete man seitlich auch ein 30-qm-Beet auf. Wir freuen uns schon auf dessen Bepflanzung Marke „Pflegeleichtes Grün“. Viel schlimmer als solche Privataktionen ist die Planierung des Maintals durch Straßen und ICE-Trassen, zwischen Kulmbach und Mainleus auf viele Kilometer diejenige durch Bau-, Super- und Fachmärkte. Richtung Kronach, Coburg, Bayreuth, Hof – überall dasselbe in Grün, äh: in Grau. Und dann noch diese Riesenkäs-

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ECHT Oberfranken

ten von Logistikzentren mit monströser Werbung auf freiem Feld, das darunter begraben wird. Schluss mit Wald, Wiese, Bachlauf, Spargel, Kartoffeln. Wenn jetzt die Befürworter eines starken Wirtschaftsstandortes Oberfranken mich als hoffnungslosen Romantiker abtun, mögen sie bedenken, dass es nicht nur in Handel, Wandel und Industrie um nachhaltige Planung geht, sondern erst recht im Umgang mit der Natur. Wenn jeder Weiler sein Gewerbegebiet hat, scheint das fortschrittlich zu sein, aber wie oft ist die Folge nur fort-schrott-lich. Industriebrachen fressen sich wie Lauffeuer durch die Landschaft. Von Rückbau, Renaturierung sieht man wenig. Betriebe, die aufgegeben wurden, lassen ruinöse Gebäude, Parkplätze, Straßen zurück. Die Pionierpflanzen erobern diese Gebiete zwar rasch, aber bis da wirklich Tabula rasa, besser gesagt grüne Wiese ist, dauert es Generationen. Manche Betriebe ziehen übrigens einfach weiter, um erneut Subventionen abzugreifen: betriebswirtschaftlich klug, landschaftlich katastrophal. Dabei erlernen schon BWL-Studenten das Down-to-earthPrinzip als wichtigen Gegensatz zu hochfliegenden Plänen ohne Erdung. Schließlich sollten Projekte nicht auf Sand gebaut sein, sondern Hand und Fuß haben. Wenn Oberfranken weiterhin den Platz an der Sonne auf einem grünen Zweig halten möchte, dann sollte das Thema „Landschaftsfraß“ nicht nur im Bauernkalender rot vermerkt werden, sondern in der Agenda jedes Oberfranken und jeder Oberfränkin. Man muss ja nicht gleich wie Erdmännchen und Erdfrauchen in einer Höhle leben. Aber vielleicht sich etwas von den Hobbits abschauen. Diese erdverbundenen, gemütlichen, etwas langsamen, leicht maulfaulen, sehr treuen, unvermutet erstaunlich mutigen und naturliebenden Wesen, die John R. R.

Tolkien erfunden hat, erinnern mich an die Oberfranken, deren Zuhause oft – noch! – der romantischen Hobbit-Heimat namens Auenland gleicht. Manche Leser mögen denken: „Den Essig hat ein reaktionärer Spleen erwischt.“ Das träfe dann wohl auch auf den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland zu, der Minister Söder gerade dringend auffordert, endlich den längst katastrophalen Prozess immer neuer Bodenversiegelungen zu beenden. Und es träfe zu auf den deutschen Verband für Landschaftspflege, für den ich erst jüngst etwas zum Thema „Bayerns Ureinwohner“ schrieb. Nur noch im Bamberger Hain lebt beispielsweise der Große Eichenbock. Und die charakteristischen Wacholder-Kerle an den Hängen des Kleinziegenfelder Tals – wir sollten ihnen und ihren immer weniger Kameraden in Oberfranken viel grüner sein. Ich bin überzeugt, das beliebte Prinzip „Fläche zu, Boden tot!“ hat verdient, zu Grabe getragen zu werden. Dass Sie, liebe Leser und Leserinnen, den grünen Boden nicht unter den Füßen verlieren, das wünscht Ihr


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