Filmmuseum Mai 2016

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Filmmuseum Mai 2016 Kinoprogramm Ausstellungen 路 Projekte


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Information & Ticketreservierung ≥ Tel. 069 - 961 220 220

Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Sarah Hujer Texte: Gaby Babić, Marie Brüggemann, Flemming Feß, Natascha Gikas, Winfried Günther, Sonia Hamann, Frauke Haß, Megumi Hayakawa, Florian Höhr, Sarah Hujer, Sebastian Krehl, Christine Moser, Mircea Ogrin, Urs Spörri, Treppe 41 Vorführer/innen: Christian Appelt, Michael Besser, Pramila Chenchanna, Hans-Peter Marbach, Günther Volkmann Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 069 - 961 220 222 E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts, sofern nicht anders verzeichnet. Titelmotiv: Aus dem Film VIKTOR UND VIKTORIA (DE 1933)

CARTE BLANCHE: ULRICH TUKUR UNTER DEN BRÜCKEN ≥ Seite 17


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INHALT Sonderausstellung: Zusammen sammeln Ausblick: Die Kunst von Aardman Multimediaguide für das Museum Happy Birthday: Filmclub Treppe 41 50 Jahre DER JUNGE TÖRLESS

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Filmprogramm Carte Blanche: Ulrich Tukur Was tut sich: IM SCHMERZ GEBOREN Paris, je t´aime Nippon Connection: Retrospektive Klassiker & Raritäten: Deutscher Film im Exil Lecture & Film: Agnès Varda Kinderkino Britfilms: British School Film Festival Fortbildungen der SchulKinoWochen Hessen Late Night Kultkino

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Specials Was tut sich: SCHROTTEN! Elfi Mikeschs Kino goEast: Open Frame Award

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Service Programmübersicht Eintrittspreise/Anfahrt Vorschau

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LECTURE & FILM

LES GLANEURS ET LA GLANEUSE ≥ Seite 39


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AUSSTELLUNG

Zusammen sammeln Wie wir uns an Filme erinnern Bis 16. Mai 2016: Eine Ausstellung und eine Website zum Mitmachen 101 Ausstellungsobjekte hatten Filmliebhaber dem Deutschen Filmmuseum bereits zur Verfügung gestellt, als die Sonderausstellung Zusammen sammeln. Wie wir uns an Filme erinnern am 1. März 2016 eröffnete. Zusammen mit persönlichen Geschichten, Erinnerungen an Filmerlebnisse, verehrte Schauspielgrößen und Lieblingskinos bilden sie die erste partizipative Ausstellung des Deutschen Filmmuseums. Gemeinsam mit ausgewählten Exponaten aus den Archiven des Deutschen Filminstituts tragen die privaten Schätze der Filmfans bei zu einem bunten Panorama privaten und institutionellen Sammelns, das noch bis zum 16. Mai im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist – und offenbar zum Mitmachen anregt: Seit der Eröffnung wurde die Ausstellung laufend durch neue Exponate erweitert, und auch online teilen Filmfans ihre Geschichten mit der Öffentlichkeit. So auch Michael Schäfer aus Heppenheim: Der Oldtimer-Fan und Motorjournalist erinnert sich an eine ganz besondere Begegnung mit dem weltberühmten Set-Designer Ken Adam in dessen Londoner Zuhause. Schäfer verdankt sein Faible für historische Autos nämlich einem Film: Ken Hughes‘ CHITTY CHITTY BANG BANG (GB 1978),

die Geschichte des fliegenden und schwimmenden Wunderautos, hat Schäfer nicht mehr losgelassen. Jahre nach dem Schlüsselerlebnis bat der Journalist Michael Schäfer daher Ken Adam, der neben dem Fantasyfilm auch zahlreiche JamesBond-Filme ausstattete und dessen Arbeit für BARRY LYNDON (US 1975, R: Stanley Kubrick) mit einem Oscar® gewürdigt wurde, um ein Interview. Im Sommer 2010 war es soweit, Schäfer reiste nach London, traf Ken Adam und Pierre Picton, den damaligen Besitzer des „Chitty“Autos, durfte mit ihm eine Spritztour in dem Wunderauto genießen, Ken Adams Oscar® in Händen halten und alles über die Arbeit des Helden seiner Kindheit erfahren. Über den Aston Martin DB5 aus Guy Hamiltons GOLDFINGER (US 1964), bei dem Ken Adam als Ausstatter mitwirkte, hat Michael Schäfer bereits zwei Bücher veröffentlicht. „So haben ein Mann und zwei Filme maßgebliche Entwicklungen in meinem Leben beeinflusst beziehungsweise überhaupt erst ausgelöst“, urteilt er. Ken Adam verstarb am 11. März 2016 im Alter von 95 Jahren. Welch reiches Erbe er der Filmwelt hinterlassen hat, zeigt der sehr persönliche Beitrag Michael Schäfers auf der Ausstellungs-Website. zusammen-sammeln.de


Das Wunderauto aus CHITTY CHITTY BANG BANG in Lebensgröße und als Modell in der Hand seines Erfinders Ken Adam (Mitte), mit Autobesitzer Pierre Picton (links) und Autofan Michael Schäfer.


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AUSSTELLUNG

zusammen-sammeln.de Auf vielfältige Weise lädt die Website der Ausstellung Zusammen sammeln zum Mitmachen ein – immer auf der Suche nach den Spuren, die Filme im Leben der Menschen hinterlassen. Eine einfache Frage wie: „Auf welchen Film kannst Du in Deinem Leben auf keinen Fall verzichten?“ setzt da Erstaunliches in Bewegung. Hier eine kleine Sammlung von Antworten: Babette Mein erster Kinofilm war MARY POPPINS – bis heute einer meiner Lieblingsfilme. Ich war sechs Jahre alt und war mit meinem Vater und meinem damals besten Freund Joachim im Kino. Joachim war aber erst fünf und durfte also eigentlich noch gar nicht mit hinein. Ich fand das wahnsinnig aufregend … Alexander 2001 – A SPACE ODYSSEY, den ich zigmal im Kino gesehen habe und dann im Kino des Filmmuseums erstmals in der 70mm-Fassung erleben konnte. Kubricks Meisterwerk ist für mich […] ein filmischer Monolith, der keine Stars hat (ausgenommen vielleicht HAL), aber voller Sterne ist. Susanne MANCHE MÖGEN’S HEISS ist für mich die Komödie mit dem perfekten Timing, dem besten Casting und mit dem besten Regisseur – Billy Wilder! Oliver Was für eine inquisitorische Frage für Filmliebhaber. Bei mir wäre es ein Film von Woody Allen. Weil (m)eine Welt ohne seine Filme zwar möglich, aber sinnlos wäre.

Inge BEN HUR, wenn ich auch heute mit Charlton Heston und seiner Waffenlobby in keinster Weise mehr einverstanden sein kann. Aber damals war ich auch jung… Kemal KELEBEGIN RÜYASI, ein sehr schöner türkischer Kinofilm, der bei mir jedes Mal aufs Neue viele Emotionen weckt. Hervorragende Schauspieler, überragende Locations, Aufnahmen. […] Man erlebt eine beeindruckende Tragödie, Romantik. Leon BLADE RUNNER – ein ScienceFiction-Film, der weit über die Konventionen des Genres hinausgeht und uns mit Fragen über das menschliche Dasein konfrontiert. Annette EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST. Mein Einstieg in die Kinowelt. Ich war beeindruckt, schockiert, nachdenklich und amüsiert – was kann ich mehr von einem Film erwarten? Sandra LE GRAND BLEU. Er [...] hat mich Ende der 80er regelrecht weggefegt und sich tief ins emotionale Gedächtnis eingegraben. Ich weiß noch, wie ich damals in Maastricht völlig unerwartet vor der hinter Glas eingeschlossenen VHS-Special-Edition-Box stand wie vorm Heiligen Gral. Sie kam dann auch prompt mit nach Hause.


Begleitprogramm Der partizipative Gedanke, der hinter der Sonderausstellung Zusammen sammeln steht, zeigt sich nicht zuletzt in den vielen Exponaten, die noch bis zum 16. Mai in der Ausstellung zu sehen sind. Auch die Veranstaltungen im Begleitprogramm laden Besucher/innen zum Mitmachen ein. Erzählcafé Sonntag, 1. Mai, 15 Uhr Im Anschluss an eine Führung durch die Ausstellung sind die Teilnehmer/innen eingeladen, sich bei Kaffee und Kuchen im Café des Deutschen Filmmuseums über eigene Kino- und Filmerinner­un­gen auszutauschen. Eintritt, Führung, Kaffee und Kuchen: 10 Euro

Zusammen sammeln After Work Mittwoch, 11. Mai, 19 Uhr Mitarbeiter des Hauses führen durch die Sonderausstellung Zusammen sammeln. Zum geselligen Ausklang des Abends gibt es ein Glas Wein im Ausstellungsfoyer – mit Blick auf die Frankfurter Skyline! Eintritt, Führung, Wein: 7 Euro (ermäßigt 5 Euro) Mit freundlicher Unterstützung von Jacques‘ Weindepot, Schweizer Straße, Frankfurt-Sachsenhausen

Öffentliche Führungen Jeden Samstag, 15 Uhr Die Kosten sind im Ausstellungseintritt inbegriffen: 7 Euro (ermäßigt 5 Euro)

FAMILIENANGEBOT Das unsichtbare Museum Zu jedem Museum gehört ein Archiv, in dem unzählige Schätze darauf warten, (wieder)entdeckt zu werden. Welche Kostbarkeiten im Archiv „Sammlungen und Nachlässe“ des Deutschen Filminstituts in FrankfurtRödelheim schlummern, erfahren die Teilnehmer in dieser besonderen Führung. Samstag, 28. Mai · 14–15 Uhr und 15 – 16 Uhr · Eintritt frei Anmeldung unter 069/961 220 – 223 (Mo bis Fr, 10 –15 Uhr) oder museumspaedagogik@ deutsches-filminstitut.de


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AUSSTELLUNG

Von der Idee zum Film: Raketen-Illustration und Setmodell aus Wallace & Gromit, Charakterstudie von Shaun das Schaf.

Die Kunst von Aardman – Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co im Deutschen Filmmuseum Sonderausstellung vom 12. Juni bis 30. Oktober 2016 Wallace & Gromit, Shaun das Schaf, Morph oder der Hahn Rocky – alle diese Figuren gehören zur längst legendären Aardman-Familie und begeistern ihre Fans seit 40 Jahren. Nun kommen Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co nach Frankfurt in die Ausstellung Die Kunst von Aardman. Das Deutsche Filmmuseum stellt vom 12. Juni bis 30. Oktober das Schaffen der noch klassisch mit Knete arbeitenden britischen Animationsfilmkünstler vor. Es ist die erste große Ausstellung in Deutschland über die Arbeit des Studios „Aardman Animations“. Seine Knettrickfilme sind nicht nur Oscar®-gekrönte Publikumsmagnete, sondern auch internationale Vorreiter einer modernen Interpretation sowie Auslöser einer regelrechten Renaissance traditioneller

Knetfiguren-Animationsverfahren im Zeitalter der Digitalisierung. Den aufwendigen Entstehungsprozess eines Animationsfilms zeichnet die Ausstellung nach: Angefangen von den ersten Ideenskizzen bis hin zu den fertigen Konzeptzeichnungen, zeigt sie die künstlerisch aufwendigen Arbeiten, die den Filmen vorausgehen. Set-Design-Entwürfe und Storyboards veranschaulichen, wie sich die Geschichten nach und nach entfalten; die verschiedenen Stadien der modellierten Figuren zeigen, wie diese entwickelt werden. Filmsets aus Filmen wie WALLACE & GROMIT: THE CURSE OF THE WERE-RABBIT (Wallace & Gromit: Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen, GB 2005, R: Nick Park/Steve Box) oder SHAUN THE SHEEP, THE


MOVIE (Shaun das Schaf – Der Film, GB 2015, R: Mark Burton/ Richard Starzak) gehören zu den Highlights der Ausstellung. Die Ausstellungsdramaturgie erzählt keine Chronologie des Aardmanstudios anhand seiner Filme, sondern legt den Fokus auf den Schaffensprozess: von der Idee zur Zeichnung zum Modell zum bewegten Bild. So veranschaulicht sie, welch intensive kreative Vorarbeiten dem fertigen Film vorangehen. Neben den „production artworks“, den Figuren und ganzen Sets werden nie zuvor gezeigte Objekte aus dem privaten Archiv der genialen Köpfe hinter Aardman – Peter Lord, Nick Park und David Sproxton – ausgestellt, die mit Liebe zum Detail und in aufwendiger Kleinarbeit neue Welten erschaffen. Realisiert wird

die Ausstellung zusammen mit dem „Art Ludique – Le Musée“ in Paris und in direkter Kooperation mit dem Aardmanstudio aus Bristol. Mit der Ausstellung greift das Deutsche Filmmuseum einen hauseigenen Ausstellungs- und Forschungsschwerpunkt zum Animationsfilm wieder auf, der seit den 1990er-Jahren in zahlreichen Ausstellungen wie Bugs Bunny & Co (1996/97), Stop Motion (2005) oder Anime (2008) seinen Ausdruck fand. Die Sonderausstellung wendet sich an ein Familienpublikum und bietet Gelegenheit für ein generationenübergreifendes Gemeinschaftserlebnis. Eine Ausstellung des Art Ludique – Le Musée, Paris, mit Originalkunstwerken aus dem Aardmanstudio.


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Aktuelles

Von jungen Menschen – für junge Menschen Im zweiten Teil des Projekts erarbeiten Jugendliche Beiträge für einen Multimediaguide durch die Dauerausstellung des Filmmuseums Die Treppenszene aus Sergej Eisensteins PANZERKREUZER POTEMKIN (UdSSR 1925)? „Erst ganz okay, aber dann wiederholt sich ja alles, das ist langweilig.“ Ein rasanter Zusammenschnitt aus Found Footage und Filmszenen aus BULLET BALLET (JP 1998, R: Shinya Tsukamoto)? Für einige „Spektakulär!“, für andere eher „Geht so ...“. Nicht alles, was wegen seiner Schnitttechnik in die Filmgeschichte eingegangen ist, muss 16- bis 18-Jährige fesseln. Rainer Werner Fassbinders ANGST ESSEN SEELE AUF (BRD 1974) dagegen: Gebannt bleiben die Jugendlichen 89 Minuten lang vor der Kinoleinwand sitzen. Wichtige Eindrücke für die Mitarbeiter/innen des Deutschen Filmmuseums, die derzeit mit Kindern und Jugendlichen einen Multimediaguide erarbeiten. In drei Phasen entwickelt das Team der Filmvermittlung einen Multimediaguide durch die Dauerausstellung für Familien und Einzelbesucher/innen. Das Besondere daran: Die Inhalte werden nicht von Museumsmitarbeiter/innen zusammengestellt, die sich in die Zielgruppe hineinversetzen müssen. Vielmehr vermitteln Kinder und Jugendliche den Besucher/innen, welche Exponate der Ausstellung aus ihrer Perspektive besonders sehenswert sind und wie die Arbeit der Museumsmitarbeiter/innen aussieht. Nach der ersten Projektphase mit Viertklässler/innen erobern derzeit elf 16- bis 18-jährige Jugendliche das Haus. Ihre Hauptaufgabe ist es, sich im Laufe des ersten Halbjahrs 2016 den zweiten Teil der Dauerausstellung zu erschließen, der sich anhand der Themenschwerpunkte „Bild“, „Ton“, „Schauspiel“ und „Montage“ dem „Filmischen Erzählen“ widmet. Sechs der

Jugendlichen sind ehemalige Diesterweg-Stipendiat/innen der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt, fünf weitere Jugendliche aus kooperierenden Schulen tauchen ebenfalls in den Schulferien in die Film- und Museumswelt ein. Der Multimediaguide wird die Beiträge der Projektteilnehmer/innen auf Tablets zugänglich machen. Diese haben dazu auch schon viele Ideen gesammelt: So könnten sie sich gut vorstellen, Filmausschnitte zu den Exponaten wie STAR WARS-Storyboard oder Darth-Vader-Helm im Guide zu zeigen. Oder


Die Jugendlichen lernen die Dauerausstellung kennen und erfahren, was man bei der Handhabung der kostbaren Ausstellungsstücke beachten muss.

zu erzählen, wie die Exponate ins Haus kamen und warum genau diese Stücke den Weg in die Ausstellung fanden. Auch Interviews mit Filmschaffenden fänden die Jugendlichen eine sinnvolle Ergänzung im Guide. So möchte Oumaima den Darsteller David Bennent fragen, was er heute beruflich macht und wie er den Film DIE BLECHTROMMEL (BRD/FR 1979, R: Volker Schlöndorff) heute einschätzt. Kevin und Osama wüssten gerne, welche Filme mit der Kamera der Artur-Brauner-Produktionsfirma CCC gedreht wurden. Suchspiele sollen zudem die Besucher/innen dazu anregen, die Ausstellung eigenständig zu erkunden.

Und auch beim Thema Montage findet sich noch ein Film, der alle teilnehmenden Jugendlichen mitreißt. „Ist das ein Horrorfilm?“ „Ist der ab 16 oder ab 18?“ Gerne hätten die Jugendlichen Nicolas Roegs DON´T LOOK NOW (Wenn die Gondeln Trauer tragen, GB/IT 1973) nach der ersten Szene, in der mithilfe der Montage die Welt zweier Kinder und ihrer Eltern kunstvoll verschränkt wird, weitergesehen. Jetzt versuchen sie sich aber erstmal selbst an einem Schnittprogramm. Die eigentliche Produktion der multimedialen Präsentationen für den elektronischen Führer erfolgt in den Sommerferien. Eine weitere Gruppe von Zwölf- bis 14-Jährigen erschließt sich dann im Schuljahr 2016/17 das Filmmuseum. Auch ihre Beiträge fließen in den Guide, mit dem die Museumsbesucher von Herbst 2017 an die Dauerausstellung erkunden können. Ermöglicht wird das Projekt durch die Unterstützung der ART MENTOR FOUNDATION LUCERNE, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main sowie eXperimente – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation.


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Kino

Happy Birthday, Treppe 41, HAPPY BIRTHDAY!!! Der junge Filmclub Treppe 41 wird ein Jahr alt Im Mai feiert der junge Filmclub Treppe 41 Geburtstag und blickt auf ein wundervolles erstes Jahr zurück. Insgesamt 17 Filmpat/innen durften Lieblingsfilme auf der großen Leinwand präsentieren und auf ihre persönliche Art und Weise einführen. Von unbestreitbaren Klassikern wie HAROLD AND MAUDE (US 1971, R: Hal Ashby), über außergewöhnliche Genrefilme wie TO LIVE AND DIE IN L.A. (US 1985, R: William Friedkin), bis hin zu kleinen obskuren Perlen wie SHADOW OF THE VAMPIRE (US/GB/LX 2000, R: E. Elias Merhige) lässt sich das Programm wohl am treffendsten als sehr vielfältig beschreiben. Allen gezeigten Filmen gemeinsam ist jedoch die individuelle Begeisterung der Filmpat/innen: Rainer, der mehrmals wöchentlich ins Kino geht, seit er 15 Jahre alt ist. LA NUIT AMERICAINE (FR/IT 1973, R: François Truffaut) hat er schon in den 1970er Jahren im Harmonie-Kino gesehen. Filmvorführerin Pramila, die von BAD LIEUTENANT (US 1992, R: Abel Ferrara) so geschockt war, dass sie ihn gleich mehrmals hintereinander anschauen musste. Eva, die mit ARCHIPELAGO (GB 2010, R: Joanna Hogg) ihre Liebe zu minimalistischen Filmen entdeckt hat.

Diese Vielfalt war auch immer Gegenstand der anschließenden Treppengespräche. An Sommerabenden saß man bei Wein, Bier und Skyline-Blick oft bis in die Morgenstunden auf den Treppenstufen des Filmmuseums. Und selbst die witterungsbedingte Verlagerung auf die Innentreppe in den Wintermonaten tat dem Enthusiasmus und Interesse keinen Abbruch. Der Filmclub freut sich über weitere zukünftige Filmpat/innen, damit diese Begeisterung ihren Nährboden behält. Auf viele weitere Jahre einer offenen und lebhaften Film- und Kinokultur! Diesen Monat wird allerdings erst einmal gefeiert – mit Kanon und Kult, mit Hitchcock und Harmony, mit SPELLBOUND (US 1945, R: Alfred Hitchcock) und SPRING BREAKERS (US 2012, R: Harmony Korine). Der Filmclub bedankt sich bei allen Stammgästen und wünscht sich viele neue Gesichter und Filmvorschläge. Alle Besucher/innen sind herzlich dazu eingeladen, an den beiden Mai-Terminen mit dem Filmclub zu feiern und auf den Geburtstag anzustoßen. Das Deutsche Filmmuseum gratuliert und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.


Für jeden Film, der beim Filmclub gezeigt wird, fertigt Artemis Manouki eigens ein Aquarell an, das auf Flyer gedruckt wird. Hier die Kunstwerke zu POSSESSION (FR/BRD 1981, R: Andrzej Żuławski), VAMOS A MATAR, COMPAÑEROS (ES/IT/DE 1970, R: Sergio Corbucci), SHADOW OF THE VAMPIRE und TO LIVE AND DIE IN L. A.


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Das Kino des Deutschen Filmmuseums gibt monatlich zwei Programmplätze in die Hände des jungen Filmclubs Treppe 41: Ein Filmclub, dem man angehört, sobald man das Kino betritt. Ein Kinoclub für Menschen mit Leidenschaft. Ein Filmclub für alle. Ein Liebesfilmclub. Treppe 41 im Deutschen Filmmuseum Frankfurt. „Ein Film beginnt, wenn er am Ende ist. Er beginnt in Gesprächen, im Austausch der Meinungen. Da kristallisiert sich der Traum, den wir gerade gesehen haben. Und in dieser seelischen Arbeit wirst Du ein bisschen besser, freier und offener.“ — Naum Kleiman

SPRING BREAKERS USA 2013. R: Harmony Korine. D: Vanessa Hudgens, Selena Gomez, Ashley Benson. 94 Min. DCP. OmU

Vorgestellt von: Johannes Lehnen Nach dem Film: Treppengespräch mit Wein und Bier

Freitag, 06.05. 22:30 Uhr

Spring Break ... Spring Break forever. Es gibt kein Zurück, weil es kein Zurück mehr geben soll. Es soll für immer sein, wie eine Jugendliebe. Für immer pink durchtränkte Sonnenuntergänge, für immer Neonlicht auf Badestegen, für immer Drogen und SCARFACE „on repeat“. Das Paradies ist ein Stripclub und Britney Spears ein Engel, „falls es je einen auf Erden gab“. Deshalb ab jetzt: SPRING BREAKERS jedes Jahr! Spring Break ... Spring Break forever. SPELLBOUND USA 1945. R: Alfred Hitchcock. D: Ingrid Bergman, Gregory Peck, Michael Chekhov. 111 Min. 35mm. OF

Vorgestellt von: Joseph Möller Nach dem Film: Treppengespräch mit Wein und Bier

Freitag, 20.05. 22:30 Uhr

Hitchcocks SPELLBOUND ist ein merkwürdiger Hybrid aus Thriller, Mystery und Psychoanalyse und erzählt von der Paranoia eines Psychoanalytikers, der an Gedächtnisverlust leidet. Der in Teilen von Salvador Dalí gestaltete Film bietet durchaus klassische Hollywood-Topoi, aber auch einen bahnbrechenden Surrealismus. SPELLBOUND ist ein spannungsreicher Versuch, die menschliche Psyche mit den Mitteln des Kinos darzustellen.


Fotos: DIF / Sammlung Volker Schlöndorff (Fotograf: Karl Reiter)

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50 Jahre DER JUNGE TÖRLESS Vitrine im Museumsfoyer und Kinovorstellung Vor 50 Jahren, am 9. Mai 1966, präsentierte der junge Regisseur Volker Schlöndorff seinen ersten Langspielfilm DER JUNGE TÖRLESS bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes und ebnete so den Weg für seine erfolgreiche Karriere. Vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Golden Gate Trophy des Internationalen Filmfestivals San Francisco, dem Kritikerpreis der FIPRESCI-Jury in Cannes und dreimalig mit dem Filmband in Gold, avancierte der Film zu einem wichtigen Werk des Neuen Deutschen Films. Die darin aufgeworfenen Fragen zu Täter- und Opferrollen, gerade auch im Bezug zum Nationalsozialismus, boten damals Anlass zu Diskussionen

und Kritik und haben bis heute nicht an Relevanz verloren. Das Deutsche Filminstitut verfügt in seiner Volker-Schlöndorff-Sammlung über eine Vielzahl von Archivalien zu DER JUNGE TÖRLESS und stellt anlässlich des 50-jährigen Filmjubiläums ausgewählte Dokumente in einer Vitrine im Foyer des Museums aus. Im Mai ist der Film zudem im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen. Weitere Informationen zum Film und zum Gesamtwerk Schlöndorffs liefert die virtuelle Ausstellung zu seinem Arbeitsarchiv unter www.schloendorff.deutschesfilminstitut.de

DER JUNGE TÖRLESS BRD/Frankreich 1966. R: Volker Schlöndorff D: Mathieu Carrière, Bernd Tischer, Fred Dietz. 87 Min. 35mm

Der Internatsschüler Basini wird von seinen Schulkameraden Reiting und Beineberg bei einem Diebstahl erwischt. Statt ihn bei der Schulleitung anzuzeigen, zwingen sie ihn, ihre Befehle auszuführen, sie quälen und missbrauchen ihn. Törless beteiligt sich nicht aktiv an den Vorgängen, ist aber Mitwisser. Als er sich schließlich gegen die Peiniger wendet, ist es bereits zu spät: Sie drohen ihm, ihn als Mittäter anzuprangern, und bringen ihn so zum Schweigen.

Freitag, 06.05. 18:00 Uhr


Foto: Christian Schmid

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CARTE BLANCHE: ULRICH TUKUR Er spielte Dietrich Bonhoeffer, Erwin Rommel und Bernhard Grzimek, setzte zur Freude vieler Fans neue Akzente im eingefahrenen Tatort-Alltag, und er tourt unermüdlich mit seiner „demokratischen Tanzkapelle“ Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys durchs Land: Das Deutsche Filmmuseum ehrt Ulrich Tukur im Mai mit einer Carte Blanche. In seiner Wunschfilmreihe zeigt er elf von ihm ausgewählte Filme, die ihn nachhaltig geprägt haben. Tukur selbst bemerkt dazu: „Die Auswahl ist zugegebenermaßen etwas schwarzweiß, aber das reflektiert nun mal meinen düsteren, persönlichen Geschmack. Mit der Farbe weicht das Geheimnis. Und wenn schon Farbe, dann lieber verwaschen.“ Am Sonntag, 1. Mai, ist Ulrich Tukur zu Gast und präsentiert Helmut Käutners UNTER DEN BRÜCKEN (DE 1945) sowie Bastian Günthers HOUSTON (DE/US 2012). Ulrich Tukur, geboren 1957 in Viernheim, ist einer der bedeutendsten deutschen Schauspieler der Gegenwart: In seinen fast 100 Filmen überzeugt Tukur mit herausfordernden Rollen und ambitionierten Stoffen. Noch während seines Studiums gelang ihm der Durchbruch mit Michael Verhoevens Film DIE WEISSE ROSE (DE 1982), in dem er den Widerstandskämpfer Willi Graf spielte. Peter Zadek entdeckte den jungen Schauspieler fürs Theater – mit Erfolg: Bereits 1986 ernannte die Zeitschrift „Theater heute“ Tukur zum Schauspieler des Jahres. Im selben Jahr fand er viel Beachtung mit seiner Darstellung des RAF-Terroristen Andreas Baader in dem umstrittenen Drama STAMMHEIM (R: Reinhard Hauff). Er arbeitete mit Michael Haneke zusammen (DAS WEISSE BAND, DE/AT/FR/IT 2009) und lockte in SOLARIS (US 2002, R: Steven Soderbergh) George Clooney ins Weltall. Ulrich Tukurs Leistungen sind vielfach preisgekrönt, unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis für seine Rolle in DAS LEBEN DER ANDEREN (DE 2006, R: Florian Henckel von Donnersmarck).


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UNTER DEN BRÜCKEN Deutschland 1945. R: Helmut Käutner D: Hannelore Schroth, Carl Raddatz, Gustav Knuth. 99 Min. DCP

Vor dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Filmmuseum) mit Ulrich Tukur über seine Filmauswahl zur Carte Blanche

Ulrich Tukurs deutscher Lieblingsfilm ist UNTER DEN BRÜCKEN von Helmut Käutner: Hendrik und Willy sind mit dem Schleppkahn Liese-Lotte auf der Havel unterwegs und träumen von Mädchen, die ihnen mit wehenden Röcken von den Berliner Brücken zuwinken. Eines Abends beobachten sie eine junge Frau, die sich scheinbar von einer solchen Brücke ins Wasser stürzen will. Beide eilen ihr zu Hilfe – doch Anna hatte nur einen Zehnmarkschein in den Fluss geworfen. Sie lässt sich überreden, auf dem Kahn zurück in die Stadt zu fahren. Es entwickelt sich eine poetische Ballade auf Freundschaft, Liebe und die Freiheit auf dem Wasser.

Sonntag, 01.05. 18:00 Uhr

HOUSTON USA/Deutschland 2012. R: Bastian Günther D: Ulrich Tukur, Garret Dillahunt, Wolfram Koch. 107 Min. DCP. OmU

Nach dem Film Publikumsgespräch mit Ulrich Tukur

Ausgezeichnet mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino 2012 in Hof, blieb HOUSTON im Kino weitgehend unbeachtet. Ulrich Tukur spielt darin eindrucksvoll den Headhunter Clemens Trunschka, der seine Alkoholsucht nur mühsam zu verbergen weiß. Als er von einem großen deutschen Automobilkonzern den Auftrag erhält, einen US-amerikanischen Geschäftsmann als neuen Vorstandsvorsitzenden anzuwerben, sieht Trunschka die Chance gekommen, sein Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken. Es beginnt ein ebenso faszinierender wie skurriler Roadtrip auf den staubigen Straßen der USA.

Sonntag, 01.05. 20:30 Uhr


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CARTE BLANCHE: ULRICH TUKUR VIKTOR UND VIKTORIA Deutschland 1933. R: Reinhold Schünzel D: Renate Müller, Hermann Thimig, Adolf Wohlbrück. 99 Min. 35mm

Donnerstag, 05.05. 18:00 Uhr

Der Schauspieler Viktor Hempel verdient als DamenImitator „Monsieur Viktoria“ sein Geld, sieht sich aber zu größeren Rollen berufen. Beim Vorsprechen in einer Theateragentur stellt er eine ernste Szene unfreiwillig komisch dar. Er wird abgelehnt und trifft auf die ebenfalls wenig erfolgreiche Sängerin Susanne Lohr. Als Viktor erkrankt, springt Susanne als "Monsieur Viktoria" für ihn ein. Der Erfolg ist groß und führt Susanne sogar nach London – bis ihr Londons berühmtester Frauenkenner auf die Schliche kommt. Ulrich Tukur schätzt VIKTOR UND VIKTORIA als „großartigen Film, noch ganz im Geist der Weimarer Zeit, mit einer wunderbaren Renate Müller.“ LE NOTTI DI CABIRIA Die Nächte der Cabiria Italien/Frankreich 1957. R: Federico Fellini. D: Giulietta Masina, François Périer, Franca Marzi. 110 Min. 35mm. Omdt/frU

Samstag, 07.05. 20:30 Uhr Mittwoch, 11.05. 20:30 Uhr

„Mit Fellini ist es wie mit Tati – er bedeutet mir viel“, betont Ulrich Tukur. In LE NOTTI DI CABIRIA spielt Fellinis Ehefrau Giulietta Masina die Hauptrolle: Die naive Prostituierte Cabiria lebt in einer der ärmsten Gegenden Roms. Immer wieder wird sie von Männern enttäuscht und gedemütigt. Schließlich bringt ihr Zuhälter sie fast um, um an ihre Ersparnisse zu kommen. Cabiria wartet auf ein Wunder. Und tatsächlich: Ein Filmstar nimmt sie eines Tages bei sich auf. Ist er etwa die Liebe ihres Lebens? LE NOTTI DI CABIRIA, an dessen Drehbuch auch Pier Paolo Pasolini beteiligt war, gewann 1958 den Oscar® als „Bester fremdsprachiger Film“.


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QUICK Deutschland 1932. R: Robert Siodmak D: Lilian Harvey, Hans Albers, Paul Hörbiger. 93 Min. 35mm

Ulrich Tukur bezeichnet den Clown Quick als „eine der schönsten Rollen“ von Hans Albers. Auf der Bühne des Varietés im Apollo-Theater begeistert Quick jeden Abend sein Publikum. Sein größter Fan ist die mit 21 Jahren bereits geschiedene Schönheit Eva Prätorius (Lilian Harvey), die ein gelangweiltes Leben in einem Luxussanatorium führt. Tag für Tag bricht sie aus, um Quicks Auftritte zu bewundern. Eva verliebt sich in den gutmütigen Clown – doch als Quick ungeschminkt vor ihr steht, erkennt sie ihn nicht. Eine Odyssee mit allerlei Verwechslungen beginnt.

Sonntag, 08.05. 20:30 Uhr

DAS BLAUE VOM HIMMEL Deutschland 1932. R: Victor Janson D: Marta Eggerth, Hermann Thimig, Fritz Kampers. 77 Min. 35mm

Die fröhliche Anni verkauft von morgens bis abends Fahrkarten am Berliner U-Bahnhof Wallensteinplatz. Der Postflieger Hans ist Nacht für Nacht von Berlin nach Hannover unterwegs. Eines Tages hat es Hans so eilig, dass er Anni das Geld für sein U-Bahn-Ticket schuldig bleibt. Anni ist empört und muss das Geld aus eigener Tasche erstatten. Doch in der Folge verlieben sich die beiden – auch wenn sie sich wegen ihrer unterschiedlichen Arbeitszeiten immer nur ein paar Minuten morgens und abends sehen können. Das Drehbuch für die charmante Musikkomödie stammt von Billy (damals noch Billie) Wilder.

Freitag, 13.05. 18:00 Uhr


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CARTE BLANCHE: ULRICH TUKUR PLAY TIME Tatis herrliche Zeiten Frankreich/Italien 1967. R: Jacques Tati. D: Jacques Tati, Barbara Dennek, Rita Maiden. 124 Min. Blu-ray. OmU

Samstag, 14.05. 20:30 Uhr

„Um Tati will ich nicht herum. Was für ein großartiges Gesamtkunstwerk!“ Ulrich Tukur wählte für seine Carte Blanche PLAY TIME: Der Film spielt in einem ultramodernen Paris, das ausschließlich aus sich ähnelnden futuristischen Glas- und Stahlkonstruktionen besteht. Ist das Gebäude der Eingangssequenz ein Krankenhaus, ein Büroturm oder gar ein Flughafenterminal? Monsieur Hulot verliert in dieser verwirrenden Baulandschaft die Orientierung. Immer wieder kreuzen sich seine Wege mit denen einer US-amerikanischen Busreisegruppe. Auf verschiedenen Ebenen verlaufen zahllose Nebenhandlungen, es entsteht ein Gewirr aus Figuren und Stimmen. SMULTRONSTÄLLET Wilde Erdbeeren Schweden 1957. R: Ingmar Bergman. D: Victor Sjöström, Bibi Andersson, Ingrid Thulin. 91 Min. Blu-ray. OmU

Sonntag, 15.05. 20:30 Uhr Mittwoch, 18.05. 20:30 Uhr

Der griesgrämige Professor Isak Borg soll zum 50. Jahrestag seiner Promotion im schwedischen Lund geehrt werden. Für ihn, den Eigenbrötler, gibt es schönere Anlässe. Dennoch beschließt er, an der Ehrung teilzunehmen. Unerwartet begleitet ihn seine Schwiegertochter Marianne auf der langen Autofahrt. Die Reise gestaltet sich äußerst turbulent, und der Kreis der Mitfahrer wird größer und größer. Durch diverse Zwischenstopps und Begegnungen wird Isak immer wieder mit beängstigend realen Erinnerungen an seine Jugend und Todesträumen konfrontiert. Der letzte Film mit Victor Sjöström wurde 1958 mit dem Goldenen Bären und 1960 mit dem Golden Globe ausgezeichnet.


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TIHIJ DON Der stille Don UdSSR 1957/58. R: Sergej Gerasimov. D: Pëtr Glebov, Elina Bystrickaja. Teil 1: 108 Min. Teil 2: 115 Min. Teil 3: 121 Min. 35mm. DF Montag, 16.05. (Pfingstmontag) Teil 1: 16:00 Uhr Teil 2: 18:00 Uhr

Für Ulrich Tukur ist TIHIJ DON ein „Monumentalwerk“, ein „epischer Streifen, gewaltig inszeniert und hinreißend gespielt, der mich seinerzeit umgeworfen hat“. In drei eigenständigen Filmen wird von der Entstehung der Sowjetunion erzählt. Teil 1: Russland 1913: Der junge Donkosak Grigori liebt die Freiheit – und seine verheiratete Nachbarin Axinja. Als ihr Ehemann davon erfährt, straft er sie mit brutaler Gewalt. Grigori soll nun Natalja heiraten. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Teil 2: Russland 1917: Grigori kämpft für die Truppen Lenins, bevor er zur reaktionären Weißen Garde überläuft. Für seine einstigen Mitstreiter gilt er nun als Verräter. Teil 3: Russland 1920: Der Weltkrieg ist vorbei, doch die Revolution spaltet Grigoris Familie. Als er seine Frau Natalja betrügt, zieht sie Konsequenzen.

Teil 3: 20:30 Uhr Eintritt Einzelfilm: 7 Euro / ermäßigt 5 Euro Kombipreis für alle drei Teile: 14 Euro / ermäßigt 10 Euro

I SOLITI IGNOTI Diebe haben‘s schwer Italien 1958. R: Mario Monicelli. D: Vittorio Gassman, Claudia Cardinale, Marcello Mastroianni. 106 Min. 35mm. Omdt/frU

Der Ganove Cosimo wird bei einem Autodiebstahl erwischt und landet prompt im Gefängnis. Während seiner Haftstrafe erfährt er von einem Coup, mit dem man ohne Risiko das große Geld machen könnte. Er bittet seine Diebeskollegen, ihm zu helfen, freizukommen – im Gegenzug winkt ihnen die Beteiligung am Gewinn des Coups. Der Boxer Peppe soll daraufhin vorgeschickt werden, um Cosimos Strafe abzusitzen. Doch die Polizei durchschaut den Plan. Ulrich Tukur sagt über I SOLITI IGNOTI: „Ein saukomischer und nicht so bekannter Film über römische Kleinkriminelle, die bei einem Einbruch alles falsch machen. Eine gelungene Mischung aus Neorealismus und Commedia all'italiana.“

Freitag, 20.05. 18:00 Uhr Sonntag, 22.05. 20:30 Uhr


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CARTE BLANCHE: ULRICH TUKUR HELLZAPOPPIN‘ In der Hölle ist der Teufel los USA 1941. R: H. C. Potter D: Ole Olsen, Chic Johnson, Martha Raye. 84 Min. 16mm. OF

Samstag, 21.05. 20:30 Uhr Mittwoch, 25.05. 20:30 Uhr

HELLZAPOPPIN´ ist ein Film über ein Filmteam, das einen Film über die Wirren um eine Broadway-Produktion dreht. Der Film im Film handelt vom noch unbekannten Regisseur Jeff, der auf den Durchbruch am Broadway hofft, wodurch er endlich die Millionärstochter Kitty heiraten könnte. Doch Jeffs reicher Freund Woody ist ebenfalls in Kitty verliebt. Voller Aberwitz nimmt H. C. Potter die Filmbranche des Golden-Age-Hollywood aufs Korn. Ulrich Tukur bezeichnet HELLZAPOPPIN’ als einen „Tanzfilm, der vor Skurrilität, Anarchie und phantastischen Swingtanzeinlagen nur so strotzt.“ NAPOLEON IST AN ALLEM SCHULD Deutschland 1938. R: Curt Goetz. D: Curt Goetz, Else von Möllendorff, Valérie von Martens. 91 Min. 35mm

Dienstag, 31.05. 20:45 Uhr

Napoleon-Experte Lord Cavershot ist derart fasziniert von dem historischen Feldherrn, dass er seine Ehefrau – die stilecht den Namen Josephine trägt und seine Marotten als kindlichen Spleen toleriert – sträflich vernachlässigt. Als der Lord zum Napoleon-Kongress nach Paris reist, erlebt er mit dem Waisenmädchen Madeleine sein persönliches Waterloo. Für Curt Goetz war dies der erste Tonfilm. NAPOLEON IST AN ALLEM SCHULD wurde nach der Emigration von Goetz 1939 von Joseph Goebbels verboten. Der Film ist für Ulrich Tukur „der Beweis, dass man auch 1938 im Dritten Reich noch einen geistreichen und sehr gut gemachten Musikfilm drehen konnte, wenn man Curt Goetz hieß.“


SPECIAL

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WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? In Deutschland entsteht kaum ein Kinofilm ohne Beteiligung durch das Fernsehen. Öffentlich-rechtliche wie private Sendeanstalten ermöglichen Filmproduktionen und sind häufig schon frühzeitig mit im Boot. Sie entscheiden mit, welche Kinofilme realisiert werden können.

In Kooperation mit

In dieser Special-Veranstaltung soll daher die Frage beleuchtet werden: Wie sieht die Arbeit eines Redakteurs eigentlich aus? Was sind Erfolgsrezepte, wie verläuft die Zusammenarbeit mit Drehbuchautoren und Regisseuren? Und lässt sich ein Kinofilm heute überhaupt noch von einem Fernsehfilm unterscheiden? Zu Gast sind Redakteurin Liane Jessen und Redakteur Jörg Himstedt vom Hessischen Rundfunk sowie der Regisseur Florian Schwarz und der Drehbuchautor Michael Proehl, die mit ihrem Tatort den umgekehrten Weg gegangen sind: Ihr Hessen-Tatort IM SCHMERZ GEBOREN mit Ulrich Tukur ist ein wagemutiger FernsehTatort voller Kinofilmanleihen, der auch auf der großen Leinwand Eindruck macht. TATORT: IM SCHMERZ GEBOREN Deutschland 2014. R: Florian Schwarz D: Ulrich Tukur, Ulrich Matthes, Barbara Philipp. 89 Min. Blu-ray

Vorfilm UNDERGROUND ODYSSEY DE 2010 R: Christos Dassios, Uli Grohs, Robert Nacken. 6 Min. 35mm

Es war ein Tatort, der in die Fernsehgeschichte einging: Die Atmosphäre am Bahnhof WiesbadenErbenheim erinnert an Szenen aus SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD, HIGH NOON oder DJANGO UNCHAINED. Das Ergebnis: Fast 50 Leichen pflastern den Weg von Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) und dessen einstigem Freund Richard Harloff (Ulrich Matthes), der nach seinem Rauswurf aus der Polizeischule eine Karriere als Drogenbaron in Lateinamerika begann. Seit dem Tod der gemeinsamen Geliebten sinnt Harloff auf Rache an Murot. IM SCHMERZ GEBOREN wurde unter anderem mit zwei Grimme-Preisen und zwei Goldenen Kameras ausgezeichnet.

Mittwoch, 04.05. 20:15 Uhr Nach dem Film sprechen Diemut Roether (epd Medien) und Urs Spörri (Deutsches Filmmuseum) mit Liane Jessen, Jörg Himstedt, Michael Proehl und Florian Schwarz.


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PARIS, Je t´aime! Paris ist die Stadt der Liebe, der Kunst, der Mode – und des Films: Vom Stummfilm bis zur Nouvelle Vague, vom poetischen Realismus bis zur Postmoderne, immer war die französische Metropole Handlungsort von Filmen und Zentrum der französischen Filmszene. Neben den großen touristischen Attraktionen sind es die Plätze, Straßen und Cafés der Stadt, die ihre besondere Atmosphäre ausmachen. In der Sonderausstellung Zusammen sammeln lädt das Buch Paris: Cafés, Restaurants, Hotels als Filmkulisse von Anette Krischer samt nachgebildetem Café dazu ein, Pariser Restaurants zu erkunden, die zu Schauplätzen berühmter Filme wurden. LES ENFANTS DU PARADIS Kinder des Olymp Frankreich 1945. R: Marcel Carné D: Jean-Louis Barrault, Arletty, Pierre Brasseur. 176 Min. 35mm. OmeU In Zusammenarbeit mit

Donnerstag, 05.05. 20:00 Uhr

Marcel Carnés LES ENFANTS DU PARADIS ist ein herausragendes Beispiel für den poetischen Realismus in Frankreich. Angesiedelt auf dem Boulevard du Crime im Pariser Schauspielmilieu des 19. Jahrhunderts, erzählt er von der schönen Garance, dem Pantomimen Debureau, dem Schauspieler Frédéric und dem anarchistischen Gauner Lacenaire. Deren Leben und Schicksal sind untrennbar miteinander verbunden. Der Film wurde unter schwierigen Verhältnissen im besetzten Frankreich gedreht und hatte seine Uraufführung kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges.


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LES QUATRE CENTS COUPS Sie küßten und sie schlugen ihn Frankreich 1959. R: François Truffaut D: Jean-Pierre Léaud, Claire Maurier. 99 Min. 35mm OmU

Der inzwischen legendäre Debütfilm von François Truffaut begründete die französische Nouvelle Vague. In poetisch-melancholischen Bildern erzählt er aus der Jugend von Antoine Doinel. Seine Mutter und sein Stiefvater kümmern sich nicht um ihn, und die autoritären Strukturen in der Schule sind ihm ein Graus, weshalb er es vorzieht, sich in den Straßen von Paris herumzutreiben oder ins Kino zu gehen. Als Antoine die Schreibmaschine seines Stiefvaters entwendet, bekommt er Schwierigkeiten.

Freitag, 06.05. 20:30 Uhr Samstag, 07.05. 18:00 Uhr

DIVA Frankreich 1981. R: Jean-Jacques Beineix. D: Wilhelmenia Wiggins Fernandez, Frédéric Andrei, Richard Bohringer. 110 Min. 35mm. OmU

Ein junger Postbote schneidet in Paris unerlaubterweise das Konzert der Opern-Diva Cynthia Hawkins mit, die jegliche Aufnahme ihres Gesangs verweigert. Zwei Taiwanesen, die ihn dabei beobachten, versuchen, ihm die Aufnahme abzunehmen. Weil er ohne sein Wissen ein weiteres Tonband zugesteckt bekommt, wird er außerdem von Gangstern und von der Polizei verfolgt. DIVA avancierte mit seiner besonderen Ästhetik und dem spielerischen Umgang mit Elementen aus den Genres Thriller, Romanze und Musikfilm zu einem Kultfilm der 1980er Jahre.

Sonntag, 08.05. 18:00 Uhr Dienstag, 10.05. 20:30 Uhr


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PARIS, JE T´Aime CHACUN CHERCHE SON CHAT Und jeder sucht sein Kätzchen Frankreich 1996. R: Cédric Klapisch D: Garance Clavel, Zinedine Soualem. 90 Min. 35mm. OmU

Donnerstag, 12.05. 18:00 Uhr Freitag, 13.05. 20:30 Uhr

Gris-Gris, die kleine Katze von Chloé, ist verschwunden. Madame Renée, die während deren Urlaub auf GrisGris aufpassen sollte, macht sich mit Chloé und ihren Freunden auf die Suche. Dabei gewinnen sie ganz neue Einblicke in ihre Heimatstadt Paris. LE FABULEUX DESTIN D´AMÉLIE POULAIN Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001. R: Jean-Pierre Jeunet. D: Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz. 120 Min. 35mm. OmU

Sonntag, 15.05. 18:00 Uhr Dienstag, 17.05. 20:30 Uhr

Die junge Amélie, die in einem Café am Montmartre in Paris jobbt, lebt in ihrer eigenen Welt. Sie versucht, allen Menschen zu helfen und die Liebenden zusammenzubringen. Als sie sich jedoch selbst verliebt, weiß sie nicht, wie sie damit umgehen soll. Ihr Schwarm ist Nino, der misslungene Passfotos aus Automaten sammelt und diese zu kleinen Geschichten zusammenführt. Ein poppig-romantisches, farbenfrohes Märchen aus einer anderen Welt. WESH WESH, QU’EST-CE QUI SE PASSE? Frankreich 2001. R: Rabah Ameur-Zaïmeche. D: Brahim AmeurZaÏmeche, Rabah Ameur-ZaÏmeche. 83 Min. 35mm. OmU

Donnerstag, 19.05. 18:00 Uhr

Nachdem er die doppelte Strafe von Gefängnis und anschließender Ausweisung erleben musste, kehrt Kamel heimlich zu seiner Familie ins Pariser Banlieu zurück. Er will endlich Ordnung in sein Leben bringen. Als all seine Versuche, Arbeit zu finden und Papiere zu bekommen, ergebnislos bleiben, beschließt er, sein Schicksal geduldig zu ertragen. Doch sein jüngerer Bruder, der Haschisch schmuggelt, bringt die Familie in Gefahr.


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MOULIN ROUGE USA 2001. R: Baz Luhrmann. D: Nicole Kidman, Ewan McGregor, John Leguizamo, Kylie Minogue. 126 Min. DCP. OF

Die Welt dreht sich im Jahr 1900 in Paris um den berühmtesten Nachtclub der Stadt, das Moulin Rouge. Ein junger britischer Schriftsteller ist fasziniert von der Sinnlichkeit des Cancan und besonders von Satin, dem Star am Himmel des „Moulin Rouge“. Auf den ersten Blick verlieben sich die beiden ineinander, doch sie müssen ihre Liebe vor einem reichen Duke geheimhalten, der mit seinem Geld den Fortbestand des Theaters sichert und im Gegenzug Satin für sich haben will. MOULIN ROUGE ist eine Liebeserklärung an den Montmartre, kunstvoll inszeniert in einem perfekten Zusammenspiel von Choreografie und Musik, Kostümen und Kulissen.

Freitag, 20.05. 20:15 Uhr Sonntag, 22.05. 18:00 Uhr

PARIS, JE T’AIME Deutschland/Frankreich 2008 Kurzfilm-Kompilation. 120 Min. 35mm. OmU

Gus Van Sant, Joel und Ethan Coen, Olivier Assayas, Tom Tykwer und Gérard Depardieu schildern, zusammen mit 13 weiteren Regisseuren, ihre individuelle Sicht auf die Hauptstadt Frankreichs: PARIS, JE T´AIME ist eine Liebeserklärung an die französische Metropole in 18 Episoden, die in 18 unterschiedlichen Arrondissements von Paris spielen. In allen Beiträgen geht es im weitesten Sinne um die Liebe und um schicksalhafte Begegnungen zwischen Menschen.

Dienstag, 24.05. 20:30 Uhr Donnerstag, 26.05. 18:00 Uhr


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Nippon Retro Ghosts & Demons – Scary Tales from Japan Das japanische Filmfestival Nippon Connection bringt in diesem Jahr zum 16. Mal den Filmkosmos Japans nach Frankfurt. Rund 100 aktuelle Kurz- und Langfilme aus dem Land der aufgehenden Sonne werden zu sehen sein, ergänzt durch die Retrospektive des Festivals, die im Kino des Deutschen Filmmuseums gezeigt wird und Weitere sich in diesem Jahr historischen Geistergeschichten Informationen unter nipponconnection.com widmet. In Kooperation mit

Ein hässlich-verzerrtes Gesicht mit langen, schwarzen Haaren, eine Gestalt im verrutschten Kimono – die tragische Geisterheldin Oiwa aus dem Kabuki-Stück Tōkaido Yotsuya Kaidan (1825) gilt in Japan noch heute als archetypische Geistergestalt. Der Begriff „Kaidan“ bezeichnet Geistergeschichten, welche bereits vom 12. Jahrhundert an in der japanischen Literatur präsent sind. In der Edo-Zeit (1603-1868) genossen sie große Popularität und wurden in verschiedenen Kunstgattungen wie Kabuki (Theater) und Ukiyoe (Malerei und Druckgrafik) als beliebtes Genre aufgenommen. Die Geschichten, welche zumeist von Liebe und Begierde handeln, inspirierten auch zahlreiche Filmemacher zu Neuinterpretationen. Somit entstanden viele Meisterwerke, die mit der Verschärfung der Thematik und einer ausgefeilten Ästhetik das Genre des Horrorfilms erweiterten. Was zum Vorschein kommt, sind nicht nur böse Geister, sondern die Abgründe der menschlichen Natur. Ergänzend zu den Filmeinführungen wird die Japanologin Dr. Elisabeth Scherer (Universität Düsseldorf) im Künstlerhaus Mousonturm den Vortrag „Haunting Female Otherness: Ghost Narratives in Japanese Cinema“ halten, und zwar am Freitag, 27. Mai, um 16 Uhr.

Leider standen zu einigen Farbfilmen nur Filmstills in schwarzweiß zur Verfügung. Die entsprechenden Filme sind jeweils im Foto markiert.


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CURE Japan 1997. R: Kiyoshi Kurosawa. D: Kōji Yakushō, Masato Hagiwara, Tsuyoshi Ujiki. 111 Min. 35mm. OmeU

Tokio wird von einer Reihe brutaler Morde erschüttert. Alles deutet zunächst auf einen Serientäter hin. Und doch werden jedes Mal unterschiedliche Verdächtige gefasst, die zwar immer gestehen, sich aber nicht an ihr Motiv erinnern können. Die Ermittlungen führen bald zu dem Studenten Mamiya, der ein bemerkenswertes Talent für Hypnose zu besitzen scheint. CURE schafft eine düstere Atmosphäre und entfaltet einen alptraumhaften Sog. Der Horror-Thriller verschaffte Kiyoshi Kurosawa, der in diesem Jahr mit dem Nippon Honor Award geehrt wird, den internationalen Durchbruch.

Donnerstag, 26.05. 20:30 Uhr

UGETSU MONOGATARI The Ugetsu Story Japan 1953. R: Kenji Mizoguchi. D: Machiko Kyo, Masayuki Mori, Kinuyo Tanaka. 97 Min. 16mm. OmeU

Einführung: Sebastian Lauritz

Japan wird am Ende des 16. Jahrhunderts durch Kriege erschüttert. Ohne Rücksicht auf die mahnenden Worte ihrer Frauen jagen die beiden Bauern Genjuro und Tobei in dieser Zeit voller Wirren ihren Träumen von Ruhm und Reichtum nach. Erst spät erkennen sie ihre Verblendung und den Preis, den sie dafür bezahlen müssen. Durch seine Vorführung bei den Filmfestspielen von Venedig 1953, wo er mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde, lenkte dieser Klassiker der Filmgeschichte die internationale Aufmerksamkeit auf das japanische Kino.

Freitag, 27.05. 18:00 Uhr


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NIPPON CONNECTION BŌREI KAIBYŌ YASHIKI The Mansion of the Ghost Cat Japan 1958. Regie: Nobuo Nakagawa. D: Toshio Hosokawa, Yuriko Ejima, Ryuzaburo Nakamura. 69 Min. 35mm. OmeU (Film in Farbe)

Einführung: Sebastian Lauritz

Freitag, 27.05. 20:00 Uhr

Ein Arzt zieht mit seiner kranken Frau des besseren Klimas wegen in ihr Heimatdorf. Doch statt ländlicher Idylle erwartet sie ein jahrhundertealter Fluch: In ihrem Haus scheint ein rachsüchtiger Geist noch eine Rechnung begleichen zu wollen. In voller Farbenpracht werden die historischen Ursprünge dieses Fluchs bebildert, während die Rahmenhandlung in expressionistischem Schwarzweiß gehalten ist. Beide Farbgebungen weiß Regisseur Nobuo Nakagawa, der mit THE GHOST STORY OF YOTSUYA (JP 1959) und JIGOKU (JP 1960) zwei weitere Meilensteine des japanischen Horrorkinos schuf, mit großer Kunstfertigkeit zu nutzen. SHINSHAKU YOTSUYA KAIDAN (ZENPEN/KOHEN) The Yotsuya Ghost Story (Part I & Part II) Japan 1949. R: Keisuke Kinoshita. D: Ken Uehara, Kinuyo Tanaka. 159 Min. 35mm. OmeU

From the collection of the National Film Center Tokyo, Musuem of Modern Art

Freitag, 27.05. 21:30 Uhr

Der verwahrloste Samurai Iemon tötet seine gehorsame Frau Oiwa und heiratet Oume, die schöne Tochter eines reichen Händlers. Er erhofft sich sozialen Aufstieg, doch sein schlechtes Gewissen macht ihm einen Strich durch die Rechnung. In der lyrisch-stilvollen Inszenierung von Keisuke Kinoshita entpuppt sich die gruselige Geistergeschichte als menschliche Tragödie. Statt von Groll und Hass getriebene Menschen zeigt er schwache Seelen, die ihr tragisches Schicksal selbst besiegeln.


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TŌKAIDO YOTSUYA KAIDAN The Ghost Story of Yotsuya Japan 1959. R: Nobuo Nakagawa. D: Shigeru Amachi, Katsuko Wakasugi, Shuntaro Emi. 74 Min. 35mm. OmeU (Film in Farbe) Einführung: Dimitri Ianni

Unter den zahlreichen Verfilmungen der wohl bekanntesten japanischen Geistergeschichte Tokaido Yotsuya Kaidan ist THE GHOST STORY OF YOTSUYA von Nobuo Nakagawa als herausragend einzuordnen. Die Adaption konzentriert sich überwiegend auf die psychologischen Komponenten der Geschichte, bevor im schockierenden Finale alle Register gezogen werden. Emotionales Schauspiel und eine virtuose Bildsprache, kombiniert mit der für Nakagawa typischen kraftvollen Farbdramaturgie, machen diesen Film zu einem Klassiker des japanischen Horrorkinos, der großen Einfluss auf spätere Genrevertreter hatte.

Samstag, 28.05. 16:00 Uhr

YOTSUYA KAIDAN Yotsuya kwaidan Japan 1959. R: Kenji Misumi. D: Kazuo Hasegawa, Yasuko Nakata, Yōko Uraji. 84 Min. 35mm. OmeU (Film in Farbe) Einführung: Dimitri Ianni

Kenji Misumis Geisterfilm YOTSUYA KWAIDAN ist die erste Farbverfilmung des gleichnamigen Theaterstücks aus dem Jahr 1825. Stark vom Original abweichend entwirft Drehbuchautor Fuji Yahiro den kaltblütigen Protagonisten Iemon (gespielt von Kabuki-Star Kazuo Hasegawa) als tragischen Helden. Iemons „gerechte Rache“ für seine ermordete Frau Oiwa führt zur Erlösung ihres bösen Geistes. Das unterschätzte Meisterwerk YOTSUYA KWAIDAN endet mit einem visionär inszenierten Finale.

Samstag, 28.05. 18:00 Uhr


NIPPON CONNECTION

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JIGOKU Japan 1960. R: Nobuo Nakagawa. D: Shigeru Amachi, Yōichi Numata, Torahiko Nakamura. 101 Min. 35mm. OmeU

Einführung: Dimitri Ianni

Samstag, 28.05. 20:00 Uhr

Der Student Shiro und sein rätselhafter Kommilitone Tamura verursachen durch einen Autounfall den Tod eines Menschen. Shiro wird daraufhin von Gewissensbissen geplagt und gerät in einen Strudel von Ereignissen, die ihn bis in die Hölle führen. JIGOKU bietet surreale Bilder, kombiniert mit einem Soundtrack, der auch auf jazzige Klänge setzt. Nobuo Nakagawa erschuf eine atmosphärisch einzigartige sünden- und leiderfüllte Welt (und Unterwelt), die kaum Platz für Hoffnung hat.

ONIBABA Japan 1964. R: Kaneto Shindō. D: Nobuko Otowa, Jitsuko Yoshimura, Kei Sato. 103 Min. 35mm. OmeU

Einführung: Dr. Alexander Zahlten

Samstag, 28.05. 22:00 Uhr

Mitte des 14. Jahrhunderts wütet ein Bürgerkrieg in Japan. Um ihr Überleben zu sichern, ermorden eine alte Frau und ihre Schwiegertochter in einem Sumpf verirrte Krieger und verkaufen deren Ausrüstung. Als das Mädchen eine Affäre beginnt, zerbricht die Beziehung zu ihrer Schwiegermutter. ONIBABA ist eine atmosphärische Parabel über die Schrecken des Krieges, in der das eigentliche Kampfgeschehen nur als Randerscheinung auftritt.


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BOTAN DORO The Bride from Hades Japan 1968. R: Satsuo Yamamoto. D: Kojiro Hongo, Miyoko Akaza, Michiko Otsuka. 89 Min. 35mm. OmeU (Film in Farbe)

Shinzaburō verlässt seine arrogante Samurai-Familie, um armen Kindern Schulunterricht zu geben. Als er sich während des Obon-Festes in eine Geisterfrau verliebt, setzt er damit sein Leben aufs Spiel. In Satsuo Yamamotos Verfilmung der beliebten Geistergeschichte Botan doro stehen die Auswirkungen von Shinzaburōs Liebesaffäre auf sein Umfeld im Vordergrund. Shinzaburōs Engagement für die Armen und seine Abscheu gegen die eigene wohlhabende Familie spiegeln dabei Yamamotos sozialistische Überzeugungen wider.

Sonntag, 29.05. 18:00 Uhr

KAIDAN Kwaidan Japan 1964. R: Masaki Kobayashi. D: Tatsuya Nakadai, Rentarō Mikuni, Keiko Kishi. 182 Min. 35mm. OmeU (Film in Farbe)

Basierend auf den Erzählungen von Lafcadio Hearn schildert der Oscar®-nominierte Film KWAIDAN vier traditionelle japanische Geistergeschichten. Die oft alltäglich beginnenden Episoden werden von Masaki Kobayashis meisterhafter Regie behutsam aufgebaut, um ihre Wucht am Ende umso eindrucksvoller zu entfalten. Die surreal anmutenden Studiosets und die atmosphärische Ausleuchtung schaffen einen expressionistischen Bilderrausch, der in Verbindung mit Tōru Takemitsus subtiler, aber eindringlicher Musikuntermalung eine unvergleichliche Sogwirkung entfaltet.

Sonntag, 29.05. 20:00 Uhr


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KLASSIKER & RARITÄTEN In Kooperation mit

Jenseits der Heimat: Deutscher Film im Exil Nach der Machtergreifung der Nazis in Deutschland flohen unzählige Filmschaffende vor dem NS-Regime ins Ausland. Auch Produktionsfirmen wie die Universal zogen sich aus Deutschland zurück, da einige ihrer Stars, wie Franziska Gaál, als Opfer der antisemitischen Hetze nicht mehr dort drehen konnten. Doch die Sehnsucht vieler Filmschaffender nach der verlorenen Heimat blieb. Neben den gängigen Genres entstanden so auch Filme, die sich gegen die Herrschaftsverhältnisse in Deutschland richteten und der Hoffnung auf ein Ende der Diktatur Ausdruck verliehen. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt im Mai eine Auswahl dieser Filme, dazu erfolgt jeweils eine wissenschaftliche Einführung. PETER Österreich/Ungarn 1934. R: Hermann Kosterlitz. D: Franziska Gaál, Felix Bressart, Richard Eybner. 83 Min. 35mm. Dt. OF

Einführung: Daniela Kalscheuer

Dienstag, 03.05. 18:00 Uhr

Die in Ungarn und Österreich gedrehte Komödie erzählt die Geschichte der jungen Ewa, die in Folge einer Reihe von Zufällen in eine neue Identität schlüpft: aus Ewa wird Peter. Als sie sich zu dem jungen Arzt Robert Bandler hingezogen fühlt, sorgt Ewas Maskerade für zahlreiche Verwicklungen. Der jüdische Regisseur Hermann Kosterlitz, der in Hollywood als Henry Koster reüssierte, musste 1933 unter Lebensgefahr aus Deutschland fliehen. Daher wurde PETER in Budapest gedreht, spielt aber in Berlin. Im Gegensatz zu Kosterlitz gelang es Hauptdarstellerin Franziska Gaál nicht, in Hollywood Fuß zu fassen.


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VOSSTANIE RYBAKOV Der Aufstand der Fischer UdSSR 1934. R: Erwin Piscator. D: Aleksej Dikij, Dmitrij Konsovskij, N. Gladkow. 60 Min. 35mm. Stummes OmU

Klavierbegleitung: Uwe Oberg

Einführung: Christoph Hesse

Erwin Piscators einziger Kinofilm basiert auf dem Debütroman von Anna Seghers über einen Aufstand von Fischern, die am Ende der Fangsaison ihre Lohnforderungen mit Streik durchsetzen wollen. Der Regisseur schrieb über die literarische Vorlage, sie habe ein „eigentümliches Aroma, einen speziellen Stil, der in seiner verharrenden Behutsamkeit würdig und groß wirkt.“ Anders als das Buch endet der Film mit dem siegreichen Kampf der Fischer und wirkt so als Appell an die Volksfront gegen Hitler. „Hitler war schneller“, verzeichnete Piscator nach der Moskauer Uraufführung im Herbst 1934, „der Film verlor seine Berechtigung“.

Dienstag, 10.05. 18:00 Uhr

BORCY Kämpfer UdSSR 1936. R: Gustav von Wangenheim. D: Lotte Loebinger, Bruno Schmidtsdorf, Gregor Gog. 75 Min. 35mm. DF

Einführung: Alfons Maria Arns

Gustav von Wangenheim, Theatermacher, Autor und Schauspieler – unter anderem als Maklergehilfe in F. W. Murnaus NOSFERATU (DE 1922) – und in der Weimarer Zeit aktives KPD-Mitglied, verließ nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 Deutschland. Er emigrierte nach Moskau und leitete dort bis 1935 das „Deutsche Theater Kolonne Links“. Gemeinsam mit anderen deutschen Emigranten, unter anderem dem jungen Konrad Wolf, drehte er den Film BORCY. Er erzählt darin die Geschichte des Arbeiters Fritz Lemke, der sich nach dem spektakulären ReichstagsbrandProzess gegen Georgi Dimitroff dem kommunistischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten anschließt.

Dienstag, 17.05. 18:00 Uhr


KLASSIKER & RARITÄTEN

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SO ENDS OUR NIGHT USA 1941. R: John Cromwell. D: Fredric March, Margaret Sullavan, Glenn Ford. 104 Min. 16mm. OF

Einführung: Sebastian Schirrmeister

Dienstag, 24.05. 18:00 Uhr

SO ENDS OUR NIGHT entstand nach dem Roman Liebe deinen Nächsten von Erich Maria Remarque, der von den miteinander verwobenen Schicksalen dreier Emigranten erzählt. In Wien treffen vor dem Zweiten Weltkrieg zwei Flüchtlinge aufeinander: Josef Steiner, der gegen die Nazis opponiert, und Ludwig Kern, Sohn einer jüdischen Mutter. Als sich Kern in eine jüdische Chemikerin verliebt, beginnt für das Trio eine gefährliche Flucht ohne Reisedokumente durch ein unsicheres Europa. John Cromwell verfilmte das Buch bereits kurz nach seinem Erscheinen in den USA, noch bevor die Vereinigten Staaten in den Krieg eintraten. HANGMEN ALSO DIE! USA 1943. R: Fritz Lang. D: Hans Heinrich von Twardowski, Brian Donlevy, Walter Brennan, Anna Lee. 134 Min. 35mm. OmspU

Einführung (am 31.05.): Alfons Maria Arns

Mittwoch, 25.05. 18:00 Uhr Dienstag, 31.05. 18:00 Uhr

Am Anfang dieses Films steht das Attentat auf den Reichsprotektor Reinhard Heydrich, den „Schlächter von Prag“. Der Attentäter Svoboda findet Unterschlupf bei Mascha Novotny, Tochter eines angesehenen Professors, der ohne ihr Wissen der Widerstandsbewegung angehört. Diese Gruppe liefert der Gestapo einen verhassten Kollaborateur aus ihren eigenen Reihen als vermeintlichen Attentäter ans Messer. Fritz Lang realisierte den Film, den er als seinen wichtigsten Anti-NaziFilm bezeichnete, zusammen mit Bertolt Brecht. Die Zusammenarbeit der beiden Emigranten gestaltete sich jedoch schwierig – die politischen Differenzen waren trotz gemeinsamer Intentionen zu groß.


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LECTURE & FILM Selbstporträts von Anderen: Das Universum von Agnès Varda

Agnès Varda, geboren 1928 in Brüssel, Spielfilmregisseurin, Dokumentaristin, Installationskünstlerin und Filmtheoretikerin, ist eine der großen Künstlerpersönlichkeiten der Filmgeschichte. Ihr Werk umspannt mittlerweile sechs Jahrzehnte. Varda bildete – zusammen mit JeanLuc Godard, und im Dialog und Widerstreit mit diesem – das intellektuelle Gravitationszentrum der Nouvelle Vague. Die entscheidende Frage ist für sie als Filmemacherin nicht, was Kino ist, sondern was es bedeutet, Kino zu machen – für sie selbst, für andere, und im Zusammenspiel mit anderen. Vardas Kino ist entsprechend offen und erfinderisch, oft autobiografisch und zugleich universell, vielgestaltig und stets changierend zwischen Formen, Formaten und Gattungen. In der Reihe Lecture & Film entwerfen namhafte internationale Experten bis Juli 2016 eine Kartographie des vielschichtigen Werks von Varda. Die Vorträge werden ergänzt durch eine begleitende Filmreihe. Diese präsentiert Werke, die in Verbindung mit der Arbeit Vardas stehen. Im Mai sind dies die Filme der Reihe „Paris, je t´aime“, die den Drehort und Schauplatz Paris in der Filmgeschichte in den Mittelpunkt stellen – von früher bis heute (≥ S. 24).


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LECTURE & FILM Porträts von Paris Lecture von Kate Ince in englischer Sprache L’OPÉRA-MOUFFE (FR 1958) und DAGUERRÉOTYPES (FR 1976) zählen zu Agnès Vardas gelungensten Dokumentarfilmen. L’OPÉRA-MOUFFE handelt vom 5. Arrondissement von Paris, dem Quartier rund um die Rue Mouffetard. Der Film porträtiert die Menschen, die in dieser historischen Straße leben und diese passieren. Surrealistisch anmutende Bilder des weiblichen Körpers kontrastieren diese Porträts. DAGUERRÉOTYPES handelt von den Ladenbesitzer/innen, die in der Rue Daguerre im 14. Arrondissement leben, der Straße, in der Varda seit den 1950er Jahren wohnt. Der Film ist ein Porträt mit den für Varda seit nunmehr 60 Jahren typischen Interviews. Kate Ince ist Reader in French Film and Gender Studies an der University of Birmingham. 2016 erscheint ihr Buch über weibliche Subjektivität im Film mit dem Titel The Body and the Screen: female subjectivities in contemporary women’s cinema. DAGUERRÉOTYPES Daguerreotypen – Leute aus meiner Straße Frankreich 1976. R: Agnès Varda Dokumentarfilm. 80 Min. DCP. OmeU

Vorfilm L’OPÉRA-MOUFFE FR 1958 R: Agnès Varda 16 Min. digital OmeU

Donnerstag, 12.05. Lecture: 20:15 Uhr Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr Samstag, 14.05. 18:00 Uhr (nur Film)

Agnès Varda lebt 1975 in der malerischen Rue Daguerre. Als sie sich entscheidet, einen Film über ihre Nachbarschaft zu drehen, macht sie jedoch nicht die pittoresken Ansichten der hübschen Straße zum Gegenstand ihres Films, sondern die Bewohner/innen von Nummer 70 bis 90. Es sind Porträts der Händler/innen und Krämer/innen in ihren kleinen Lädchen, mit ihren liebenswürdigen Marotten und Eigenheiten. Varda stellt den meist aus Algerien, Osteuropa oder dem Süden Frankreichs stammenden Migrant/innen immer wieder dieselben Fragen: Wo kommst du her? Warum bist du hierhergekommen? Vergleichbar mit dem 1839 von Daguerre erfundenen Aufnahmeverfahren der Daguerreotypie entwickeln auch ihre Figuren einen charakteristischen Glanz.


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Agnès Varda, eine Ährenleserin der Bilder und Töne Lecture von Sonia Campanini in englischer Sprache Fasziniert von der Figur der Ährenleserin in der Malerei des 19. Jahrhunderts reist Agnès Varda für ihren Film LES GLANEURS ET LA GLANEUSE durch Frankreich und sucht nach zeitgenössischen Ährenleser/innen: nach Menschen, die liegen gelassene und nicht mehr gebrauchte Objekte auflesen. Wer sind diese Leute, und was treibt sie an in ihrem Sammeln? Tun sie es aus schierer Not, weil sie sich verpflichtet fühlen, aus Leidenschaft oder aus Tradition? Oder treibt sie ein bestimmter Ethos an, handelt es sich um eine Form des Aktivismus, ja der Kunst? Um diese Fragen zu beantworten, wird Varda selbst zu einer „glaneuse“, zu einer Sammlerin von Bildern und Tönen. Und wie andere Sammler/innen, die an Orte zurückkehren, an denen ihre Suche von Erfolg gekrönt war, kehrt Varda in DEUX ANS APRÈS zu den Drehorten von LES GLANEURS ET LA GLANEUSE zurück und trifft vertraute und neue Vertreter/innen der Kunst des Auflesens. Sonia Campanini ist Juniorprofessorin für Filmkultur im Studiengang Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt.

LES GLANEURS ET LA GLANEUSE Die Sammler und die Sammlerin Frankreich 2000. R: Agnès Varda Dokumentarfilm. 82 Min. DCP. OmeU

„Zusammen sammeln“: Agnès Vardas filmische Komposition LES GLANEURS ET LA GLANEUSE passt zum Motto der aktuellen Sonderausstellung im Deutschen Filmmuseum (≥ S. 4). Mit einer digitalen Kamera fährt die Regisseurin durch Frankreich und sammelt Bilder von Menschen am Rande der Gesellschaft, die – mal freiwillig und aus Leidenschaft, mal aus einer Notlage heraus – zurückgelassene und weggeworfene Lebensmittel aufsammeln. Zeit-Kritiker Merten Worthmann bezeichnete den Film treffend als „dokumentarische Fantasie über die eigene Neugier, die eigene Methode, das eigene Ethos – gespiegelt in den Mühen, Überzeugungen und kreativen Umwegen anderer Menschen.“

Donnerstag, 19.05. Lecture: 20:15 Uhr Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr Samstag, 21.05. 18:00 Uhr (nur Film)


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KINDERKINO Ein Animationsfilm nach einem beliebten Bilderbuch, ein Kinderfilm-Klassiker, ein Dokumentarfilm und zwei Filme, in denen die jungen Helden hoch hinaus wollen: das Kinderkino im Mai. OH, WIE SCHÖN IST PANAMA Deutschland 2006. R: Martin Otevrel. Animationsfilm. 70 Min. DCP Empfohlen ab 5 Jahren

Freitag, 29.04. 14:30 Uhr Sonntag, 01.05. 15:00 Uhr

Der kleine Tiger und der kleine Bär leben zufrieden in ihrem Häuschen am Fluss. Eines Tages wird eine Holzkiste ans Ufer gespült. Es steht „Panama" drauf – innen riecht sie nach Bananen. Die Freunde wollen das Land finden, in dem es überall nach Bananen riecht. RONJA RÄUBERTOCHTER Schweden/Norwegen 1984. R: Tage Danielsson. D: Hanna Zetterberg, Dan Håfström. 121 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 7 Jahren

KLASSIKER

Freitag, 06.05. 14:30 Uhr Sonntag, 08.05. 15:00 Uhr

Ronja lebt mit der Räuberbande ihres Vaters Mattis ein unbeschwertes Leben auf der Mattisburg im Wald. Doch eines Tages lernt sie Birk Borkassohn kennen, den Sohn eines verfeindeten Räuberhauptmanns. Die beiden bestehen zusammen gefährliche Abenteuer im Zauberwald und werden so zu besten Freunden. Doch dann eskaliert der Streit der Väter, als Mattis Birk gefangen nimmt.


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WIE BRÜDER IM WIND USA/Österreich 2015. R: Gerardo Olivares, Otmar Penker. D: Jean Reno, Manuel Camacho. 98 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 9 Jahren

Der zwölfjährige Lukas lebt zwar in den wunderschönen Alpen, aber glücklich ist er nicht, denn er und sein Vater verstehen sich nicht besonders gut. Als Lukas einen aus dem Nest gefallenen jungen Adler findet, zieht er ihn mit Hilfe des Försters heimlich auf. Doch irgendwann muss er dem Adler seine Freiheit zurückgeben. Nach einer Auseinandersetzung mit seinem Vater vermisst Lukas den Vogel so sehr, dass er sich auf die Suche nach ihm macht.

Freitag, 13.05. 14:30 Uhr Sonntag, 15.05. 15:00 Uhr

UNSERE OZEANE Frankreich 2008. R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud Dokumentarfilm. 93 Min. Blu-ray. DF. Empfohlen ab 8 Jahren

Bis heute sind die Meere für den Menschen eine Welt voller Geheimnisse und Schönheit geblieben. UNSERE OZEANE entfaltet eine Welt voller Vielfalt und Harmonie, von den majestätischen Walen über die schillernden Heringsschwärme bis hin zu den bizarr geformten Lebewesen der Tiefsee.

Freitag, 20.05. 14:30 Uhr Sonntag, 22.05. 15:00 Uhr

LUCAS-Empfehlung: DIE BAUMHAUSKÖNIGE Niederlande 2014. R: Margien Rogaar. D: Kees Nieuwerf, Julian Ras. 87 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 9 Jahren

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Die besten Freunde Ziggy und Bas wollen noch einmal am großartigen Abenteuercamp teilnehmen. Ziel ist es, den höchsten Turm aus altem Holz, Paletten und Türen zu bauen. Sie sind die amtierenden Meister und haben ihre Konkurrenz bisher immer leicht abhängen können. Doch dann läuft im Camp alles anders als geplant.

Freitag, 27.05. 14:30 Uhr Sonntag, 29.05. 15:00 Uhr


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BRITFILMS In Zusammenarbeit mit der AG Kino

Das Programm läuft parallel vom 23. bis 25. Mai im CineStar Metropolis mit freundlicher Unterstützung der Saalbau GmbH

Informationen und Programm­ daten unter britfilms.deutschesfilmmuseum.de

British School Film Festival, 19. bis 25. Mai Eine vielseitige Auswahl englischsprachiger Filme im Original mit deutschen Untertiteln zeigt das Schulfilmfestival BritFilms, das vom 19. bis 25. Mai im Kino des Deutschen Filmmuseums und im CineStar Metropolis stattfindet. Das Programm bietet auch in diesem Jahr ein breites Spektrum an Filmen, das von der Animationskomödie PADDINGTON (GB/FR 2014, R: Paul King) bis hin zu Filmen wie SELMA (US 2014, R: Ava DuVernay) oder CITIZENFOUR (US/DE 2014, R: Laura Poitras) reicht, in denen gesellschaftliche und politisch-historische Themen behandelt werden. Die Filme stammen größtenteils aus England und den USA und ermöglichen den Kindern und Jugendlichen einen tieferen Einblick in die englischsprachige Kinokultur. Die Originalfassungen bieten darüber hinaus die Gelegenheit, das eigene Sprachverständnis zu testen und zu verbessern. Sofern freie Plätze verfügbar sind, sind die Vorführungen offen für alle Interessierten (Eintritt: 7 / 5 Euro).

PADDINGTON Großbritannien/Frankreich 2014. R: Paul King 97 Min. Empfohlen ab 8 Jahren WHALE RIDER Neuseeland 2001. R: Niki Caro 96 Min. Empfohlen ab 10 Jahren WHAT WE DID ON OUR HOLIDAY Großbritannien 2014. R: Guy Jenkin, Andy Hamilton 96 Min. Empfohlen ab 12 Jahren SELMA USA 2015. R: Ava DuVernay 128 Min. Empfohlen ab 14 Jahren STILL LIFE Großbritannien/Italien 2013. R: Uberto Pasolini 89 Min. Empfohlen ab 15 Jahren CITIZENFOUR USA/Deutschland 2014. R: Laura Poitras 114 Min. Empfohlen ab 15 Jahren THE IMITATION GAME Großbritannien/USA 2014. R: Morten Tyldum 114 Min. Empfohlen ab 16 Jahren


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SchulKinoWochen Hessen Fortbildungen und Workshops im Mai und Juni Die 10. SchulKinoWochen Hessen lockten mehr als 62.000 Schüler/innen in die Kinos. Damit wurde der Besucherrekord von 2015 noch einmal übertroffen. Im Mai und Juni lädt die Seminarreihe FILMSEHEN – FILMVERSTEHEN landesweit Lehrkräfte dazu ein, Wissenswertes über die Bedeutung und Wirkung von Film zu erfahren, um Schüler/innen in ihrer Filmrezeption unterstützen zu können. Seminarangebote Montag, 9. Mai, Medienzentrum Marburg: „Filme mit mobilen Endgeräten“ Mittwoch, 11. Mai, Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel: „Kamera und Licht“ Mittwoch, 1. Juni, Medienprojektzentrum Offener Kanal Rhein-Main, Offenbach: „Auf den Spuren bewegter Bilder – vom Guckkasten zum Animationsfilm“ Montag, 6. Juni, Medienzentrum Kassel: „Filme mit mobilen Endgeräten“ Dienstag, 7. Juni, Deutsches Filmmuseum Frankfurt: „Das filmische Bild – Wirkung und Gestaltung“ Donnerstag, 9. Juni, Medienzentrum Marburg: „Fokus Kamera und Licht“ Ein Angebot für Schulklassen ist die PRAXIS FILMVERMITTLUNG: Unter der Anleitung von Filmpädagogen lernen Schüler/innen, Filme zu analysieren und selbst Filme zu produzieren. schulkinowochen-hessen.de Information und Beratung Christine Moser Tel. 069 961220-688 moser@deutsches-filminstitut.de


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LATE NIGHT KULTKINO Ein Film aus dem Hause Hammer und ein Werk voll weiter Landschaften und düsterer Atmosphäre: das Late Night Kultkino im Mai! QUATERMASS AND THE PIT Das grüne Blut der Dämonen Großbritannien 1967. R: Roy Ward Baker. D: Andrew Keir, James Donald, Barbara Shelley. 98 Min. Blu-ray. OmU

Samstag, 07.05. 22:45 Uhr Freitag, 13.05. 22:30 Uhr

„The Quatermass Experiment“ war von 1953 an eine erfolgreiche Science-Fiction-Fernsehserie der BBC, deren erste beide Staffeln 1955 und 1957 von der Produktionsfirma Hammer verfilmt wurden. QUATERMASS AND THE PIT ist, mit einem Abstand von zehn Jahren, der dritte Quatermass-Film: Bei Ausschachtungsarbeiten für die Londoner U-Bahn entdecken Arbeiter frühmenschliche Schädel und ein Raumschiff mit den Überresten von Außerirdischen, die vor Millionen von Jahren versuchten, die Erde zu erobern. Ihre Kraft ist noch immer spürbar. THE REFLECTING SKIN Schrei in der Stille Großbritannien/Kanada 1990. R: Philip Ridley. D: Viggo Mortensen, Lindsay Duncan, Jeremy Cooper. 95 Min. Blu-ray. OF

Samstag, 14.05. 22:45 Uhr Samstag, 21.05. 22:30 Uhr

Idaho in den 1950er Jahren: flaches Land, endlose Weizenfelder. Der achtjährige Seth und seine beiden Freunde Eben und Kim vergnügen sich damit, eine geheimnisvolle Engländerin aus der Nachbarschaft zu ärgern, die sie für einen Vampir halten. Dann wird Eben ermordet aufgefunden, und der Verdacht fällt auf Seths Vater. THE REFELCTING SKIN, das Filmdebüt von Philip Ridley, ist ein faszinierendes Stück „American Gothic“, ein beklemmender Albtraum, gefilmt aus der Sicht eines kleinen Jungen.


SPECIALS

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WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? In der Reihe WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Mai steht mit SCHROTTEN! der Gewinner des Publikumspreises beim Saarbrücker Max Ophüls Preis 2016 auf dem Programm: Für den Studenten-Oscar®Preisträger Max Zähle ist die märchenhafte WesternKomödie der erste abendfüllende Spielfilm.

In Kooperation mit

Max Zähle, geboren 1977 und aufgewachsen in Celle, inszenierte während seines Studiums der „Kommunikation der audio- und visuellen Medien“ erste Kurzfilme. Nach dem Studienabschluss 2002 arbeitete er einige Jahre als freier Cutter und Regisseur für Werbefilm- und Musikvideo-Produktionen. Von 2008 bis 2010 absolvierte er an der Hamburg Media School ein Aufbaustudium im Fachbereich Filmregie. Zähles Kurzfilm RAJU, 2010 in Kalkutta gedreht, wurde mehrfach ausgezeichnet: Er erhielt 2011 den StudentenOscar® in Bronze und war 2012 für den Oscar® in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ nominiert. SCHROTTEN! Deutschland 2016. R: Max Zähle D: Lucas Gregorowicz, Frederick Lau, Anna Bederke. 98 Min. DCP

Vorfilm TOUR EIFFEL DE 1994 R: Veit Helmer 10 Min. 35mm

Mirko Talhammer arbeitet in einem feinen Hamburger Versicherungsbüro. Eines Tages tauchen dort zwei sonderbare Typen auf, die ihn per Kopfnuss daran erinnern, woher er eigentlich kommt. Von einem Schrottplatz in der norddeutschen Provinz. In deren Welt zählt nur die Familie, das „Schrotten“ und gelegentlich eine gepflegte Prügelei. Doch nun ist sein Vater gestorben, und Mirko erbt den heruntergewirtschafteten Schrottplatz – allerdings zusammen mit seinem Bruder Letscho. Und der ist noch immer stinksauer, dass Mirko vor vielen Jahren den Clan im Stich gelassen hat. Als Baulöwe Kercher die Notsituation der Talhammers ausnutzen will, entschließen sich die ungleichen Brüder gemeinsam zu einem aberwitzigen Coup: Ein Zug soll ausgeraubt werden!

Dienstag, 03.05. 20:15 Uhr Nach dem Film spricht Rudolf Worschech (epd Film) mit Max Zähle


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SPECIALS

Elfi Mikeschs Kino In Kooperation mit

Elfi Mikesch ist Regisseurin, Kamerafrau, Fotografin und Produzentin. Ihre Arbeit steht im Mittelpunkt eines Seminars von Renate Lippert an der Goethe-Universität Frankfurt. Begleitend dazu zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums einen Dokumentarfilm von Elfi Mikesch sowie den Film MALINA (DE/AT 1991), für den Mikesch 1992 den Deutschen Kamerapreis erhielt. WAS SOLL´N WIR DENN MACHEN OHNE DEN TOD BRD 1980. R: Elfi Mikesch. Dokumentarfilm. 101 Min. DVD

Mittwoch, 04.05. 18:00 Uhr

Elfi Mikesch begleitet mit der Kamera fünf Frauen in einem Altenheim in Hamburg-Altona. Sie kommt den alten Damen in Gesprächen über das Leben und den Tod behutsam nahe, dokumentiert in poetischen Bildern deren Alltag und richtet ihre Aufmerksamkeit besonders auf Käthe und Traute, die sich ein Zimmer teilen und eine innige Beziehung zueinander pflegen. MALINA Deutschland/Österreich 1991. R: Werner Schroeter D: Isabelle Huppert, Mathieu Carrière. 125 Min. 35mm

Mittwoch, 11.05. 18:00 Uhr

Eine Wiener Schriftstellerin sucht in der Affäre mit einem jungen Ungarn einen Ausweg aus ihrer leidenschaftslosen Ehe. Doch mit der sich anbahnenden Enttäuschung verliert sie sich zunehmend in Träumen und Wahnvorstellungen. MALINA ist ein Film getragen von großen Namen: Die Romanvorlage stammt von Ingeborg Bachmann, das Drehbuch schrieb Elfriede Jelinek, Regie führte Werner Schroeter, Isabelle Huppert ist in der Hauptrolle zu sehen – bewegt und bewegend in Szene gesetzt von Elfi Mikesch an der Kamera.


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OPEN FRAME AWARD Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst Zum dritten Mal fand beim goEast Filmfestival (20. bis 26. April 2016) in Wiesbaden der Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst statt, der eine Auswahl aktueller Arbeiten junger Filmemacher/innen aus Mittel- und Osteuropa sowie von hessischen Film- und Kunsthochschulen präsentiert. Dem Gewinnerfilm wird der Open Frame Award verliehen. Die sechs Experimentalfilme des Wettbewerbs sind im Mai im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen. Ein zunehmend als krisenhaft empfundener Alltag wird darin tagebuchartig dokumentiert oder spielerisch reinszeniert, die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion verschwimmen. Erfahrungen von Entwurzelung und Migration entfalten sich in fragmentierten Erzählungen, bewusst gesetzte Leerstellen richten sich als offene Fragen an die Rezipient/innen. Neue mediale Realitäten finden ihren Niederschlag in Mischformen aus Film- und Videobildern oder vielschichtigen Text-/ Bildcollagen. Klänge und Bilder münden in Kompositionen, in denen Pop und Poesie, Politik und Performance ineinander fließen.

Mittwoch, 18.05. 18:00 Uhr Einführung: Gaby Babić, goEastFestivalleiterin Detaillierte Informationen zu den Filmen finden sich auf filmfestival-goEast.de

Der Wettbewerb ist Teil des goEast-Branchennachwuchsprojekts EastWest Talent Lab. Es wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die BHF-BANK-Stiftung und die Adolf und Luisa HaeuserStiftung für Kunst und Kulturpflege. ALL STILL ORBIT Kroatien/Serbien/Deutschland/Brasilien 2016. R: Dane Komljen, James Lattimer. 23 Min. DCP. Italienische und portugiesische OF mit engl. UT THE INVISIBLE CLOAK Deutschland 2015. R: Moritz Uebele. 5 Min. digital. Engl. OF IRAN Deutschland/Iran 2015. R: Joey Arand. 3 Min. digital. o.D. CITY OF ELEPHANTS Deutschland/Bosnien-Herzegovina 2015. R: Marko Mijatović. 29 Min. DCP. Bosnische und deutsche OF mit engl. UT TRAINING Georgien/Deutschland 2014. R: Julia Charlotte Richter 8 Min. digital. o. D. UNFINISHED FILM Russland 2015. R: Evgeny Granilshchikov. 27 Min. digital. OF mit engl. UT Gesamtlänge des Programms: 95 Minuten


Im Kino 01.-15. Mai 2016

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tagsüber

18:00 Uhr UNTER DEN BRÜCKEN ≥ S. 17 DE 1945. Helmut Käutner 99 Min. Zu Gast: Ulrich Tukur

01

So

OH, WIE SCHÖN IST PANAMA ≥ S. 40 DE 2006. Martin Otevrel. 70 Min. 15:00 Uhr

02

Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

03

Di

PETER ≥ S. 34 AT/HU 1934. Hermann Kosterlitz 83 Min. Dt. OF Mit Einführung

04

Mi

WAS SOLL´N WIR DENN MACHEN OHNE DEN TOD ≥ S. 46 BRD 1980. Elfi Mikesch. 101 Min.

05

Do

VIKTOR UND VIKTORIA ≥ S. 18 DE 1933. Reinhold Schünzel 99 Min.

06

Fr

07

Sa

RONJA RÄUBERTOCHTER ≥ S. 40 SE/NO 1984. Tage Danielsson 121 Min. DF 14:30 Uhr

DER JUNGE TÖRLESS ≥ S. 15 BRD/FR 1966. Volker Schlöndorff 87 Min.

LES QUATRE CENTS COUPS ≥ S. 25 Sie küßten und sie schlugen ihn FR 1959. François Truffaut. 99 Min. OmU

08

So

RONJA RÄUBERTOCHTER ≥ S. 40 SE/NO 1984. Tage Danielsson 121 Min. DF 15:00 Uhr

09

Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

10

Di

VOSSTANIE RYBAKOV ≥ S. 35 Der Aufstand der Fischer. UdSSR 1934 Erwin Piscator. 60 Min. Stummes OmU Mit Einführung und Klavierbegleitung

11

Mi

MALINA ≥ S. 46 DE/AT 1991. Werner Schroeter 125 Min.

12

Do

CHACUN CHERCHE SON CHAT Und jeder sucht sein Kätzchen ≥ S. 26 FR 1996. Cédric Klapisch. 90 Min. OmU

13

Fr

14

Sa

15

So

WIE BRÜDER IM WIND ≥ S. 41 US/AT 2015. Gerardo Olivares, Otmar Penker. 98 Min. DF 14:30 Uhr

DIVA ≥ S. 25 FR 1981. R: Jean-Jacques Beineix 110 Min. 35mm. OmU

DAS BLAUE VOM HIMMEL ≥ S. 19 DE 1932. Victor Janson 77 Min. DAGUÉRREOTYPES ≥ S. 38 Daguerreotypen - Leute aus meiner Straße FR 1976. Agnès Varda. 80 Min. OmeU Mit Vorfilm

WIE BRÜDER IM WIND ≥ S. 41 US/AT 2015. Gerardo Olivares, Otmar Penker. 98 Min. DF 15:00 Uhr

Carte Blanche: Tukur

LE FABULEUX DESTIN D´AMÉLIE POULAIN ≥ S. 26 Die fabelhafte Welt der Amélie FR 2001. Jean-Pierre Jeunet 120 Min. OmU

Nippon Connection

Paris

Lecture & Film

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT


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20:30 Uhr

22:30 Uhr So

01

Mo

02

SCHROTTEN! ≥ S. 45 DE 2016 Max Zähle. 98 Min. Mit Vorfilm 20:15 Uhr Zu Gast: Max Zähle

Di

03

Tatort: IM SCHMERZ GEBOREN ≥ S. 23 DE 2014. Florian Schwarz. 89 Min. Mit Vorfilm. Zu Gast: Jörg Himstedt, Liane Jessen, Michael Proehl, F. Schwarz 20:15 Uhr

Mi

04

LES ENFANTS DU PARADIS ≥ S. 24 Kinder des Olymp FR 1945 Marcel Carné. 176 Min. OmeU 20:00 Uhr

Do

05

HOUSTON ≥ S. 17 US/DE 2012. Bastian Günther 107 Min. OmU. Zu Gast: Ulrich Tukur

LES QUATRE CENTS COUPS ≥ S. 25 Sie küßten und sie schlugen ihn FR 1959. François Truffaut. 99 Min. OmU

SPRING BREAKERS ≥ S. 14 US 2013. Harmony Korine. 94 Min. OmU. Einführung: Johannes Lehnen

Fr

06

LE NOTTI DI CABIRIA ≥ S. 18 Die Nächte der Cabiria IT/FR 1957. Federico Fellini 110 Min. Omdt/frU

QUARTERMASS AND THE PIT ≥ S. 44 Das grüne Blut der Dämonen GB 1967. Roy Ward Baker 98 Min. OmU 22:45 Uhr

Sa

07

So

08

Mo

09

DIVA FR 1981. R: Jean-Jacques Beineix 110 Min. 35mm. OmU

Di

10

LE NOTTI DI CABIRIA ≥ S. 18 Die Nächte der Cabiria IT/FR 1957. Federico Fellini. 110 Min. Omdt/frU

Mi

11

DAGUÉRREOTYPES ≥ S. 38 Daguerreotypen - Leute aus meiner Straße FR 1976. Agnès Varda. 80 Min. OmeU Mit Vorfilm. 20:15 Uhr Lecture: Kate Ince

Do

12

QUICK ≥ S. 19 DE 1932. Robert Siodmak. 93 Min.

CHACUN CHERCHE SON CHAT Und jeder sucht sein Kätzchen ≥ S. 26 FR 1996. Cédric Klapisch. 90 Min. OmU

QUARTERMASS AND THE PIT ≥ S. 44 Das grüne Blut der Dämonen GB 1967. Roy Ward Baker. 98 Min. OmU

Fr

13

PLAY TIME ≥ S. 20 Tatis herrliche Zeiten FR/IT 1967. Jacques Tati. 124 Min. OmU

THE REFLECTING SKIN ≥ S. 44 Schrei in der Stille GB/CA 1990 Philip Ridley. 95 Min. OF 22:45 Uhr

Sa

14

So

15

SMULTRONSTÄLLET ≥ S. 20 Wilde Erdbeeren SE 1957 Ingmar Bergman. 91 Min. OmU

Klassiker

Late Night

OmeU Original mit engl. UT

Treppe 41

Kinderkino

Specials

Omdt/frU Original mit deutschen und französischen Untertiteln


Im Kino 16. - 31. Mai 2016

50

tagsüber

18:00 Uhr

TIHIJ DON – Teil 1 ≥ S. 21 Der stille Don UdSSR 1957. Sergej Gerasimov. 108 Min. DF 16:00 Uhr

TIHIJ DON – Teil 2 ≥ S. 21 Der stille Don UdSSR 1957 Sergej Gerasimov. 115 Min. DF

16

Mo

17

Di

BORCY ≥ S. 35 Kämpfer UdSSR 1936. Gustav von Wangenheim 75 Min. DF Mit Einführung

18

Mi

goEast – Open Frame Award ≥ S. 47 Kurzfilmprogramm Einführung: Gaby Babić

19

Do

WESH WESH, QU’EST-CE QUI SE PASSE? ≥ S. 26 FR 2001 Rabah Ameur-Zaïmeche. 83 Min. OmU

20

Fr

21

Sa

22

So

UNSERE OZEANE ≥ S. 41 FR 2008. Jacques Perrin, Jacques Cluzaud 93 Min. DF 15:00 Uhr

23

Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

24

Di

SO ENDS OUR NIGHT ≥ S. 36 US 1941. John Cromwell 104 Min. OF Mit Einführung

25

Mi

HANGMEN ALSO DIE! ≥ S. 36 US 1943. Fritz Lang 134 Min. OmspU

26

Do

PARIS, JE T’AIME ≥ S. 27 DE/FR 2008 Kurzfilm-Kompilation. 120 Min. OmU

27

Fr

DIE BAUMHAUSKÖNIGE ≥ S. 41 NL 2014. Margien Rogaar 87 Min. DF 14:30 Uhr

UGETSU MONOGATARI ≥ S. 29 The Ugetsu Story JP 1953. Kenji Mizoguchi. 97 Min. OmeU Mit Einführung

28

Sa

TŌKAIDO YOTSUYA KAIDAN ≥ S. 31 The Ghost Story of Yotsuya JP 1959. Nobuo Nakagawa. 74 Min. OmeU Mit Einführung 16:00 Uhr

YOTSUYA KAIDAN ≥ S. 31 Yotsuya kwaidan JP 1959. Kenji Misumi 84 Min. OmeU Mit Einführung

29

So

DIE BAUMHAUSKÖNIGE ≥ S. 41 NL 2014. Margien Rogaar 87 Min. DF 15:00 Uhr

BOTAN DORO ≥ S. 33 The Bride from Hades JP 1968 Satsuo Yamamoto. 89 Min. OmeU

30

Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

31

Di

UNSERE OZEANE ≥ S. 41 FR 2008. Jacques Perrin, Jacques Cluzaud 93 Min. DF 14:30 Uhr

I SOLITI IGNOTI ≥ S. 21 Diebe haben's schwer IT 1958 Mario Monicelli. 106 Min. Omdt/frU

LES GLANEURS ET LA GLANEUSE ≥ S. 39 Die Sammler und die Sammlerin FR 2000. Agnès Varda. 82 Min. OmeU MOULIN ROUGE ≥ S. 27 US 2001. Baz Luhrmann 126 Min. OF

HANGMEN ALSO DIE! ≥ S. 36 US 1943. Fritz Lang 134 Min. OmspU Mit Einführung Carte Blanche: Tukur

Nippon Connection

Paris

Lecture & Film

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT


51

20:30 Uhr

22:30 Uhr

TIHIJ DON – Teil 3 ≥ S. 21 Der stille Don UdSSR 1957 Sergej Gerasimov. 121 Min. DF

Mo

16

LE FABULEUX DESTIN D´AMÉLIE POULAIN ≥ S. 26 Die fabelhafte Welt der Amélie FR 2001. Jean-Pierre Jeunet. 120 Min. OmU

Di

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SMULTRONSTÄLLET ≥ S. 20 Wilde Erdbeeren SE 1957 Ingmar Bergman. 91 Min. OmU

Mi

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LES GLANEURS ET LA GLANEUSE ≥ S. 39 Die Sammler und die Sammlerin FR 2000. Agnès Varda. 82 Min. OmeU 20:15 Uhr Lecture: Sonia Campanini

Do

19

MOULIN ROUGE ≥ S. 27 US 2001. Baz Luhrmann 126 Min. OF 20:15 Uhr

SPELLBOUND ≥ S. 14 US 1945. Alfred Hitchcock 111 Min. OF. Einführung: Joseph Möller

Fr

20

HELLZAPOPPIN' ≥ S. 22 In der Hölle ist der Teufel los US 1941. H. C. Potter. 84 Min. OF

THE REFLECTING SKIN ≥ S. 44 Schrei in der Stille GB/CA 1990. Philip Ridley. 95 Min. OF

Sa

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So

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Mo

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PARIS, JE T’AIME ≥ S. 27 DE/FR 2008 Kurzfilm-Kompilation. 120 Min. OmU

Di

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HELLZAPOPPIN' ≥ S. 22 In der Hölle ist der Teufel los US 1941. H. C. Potter. 84 Min. OF

Mi

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CURE ≥ S. 29 JP 1997. Kiyoshi Kurosawa 111 Min. OmeU

Do

26

I SOLITI IGNOTI ≥ S. 21 Diebe haben's schwer IT 1958 Mario Monicelli. 106 Min. Omdt/frU

BŌREI KAIBYŌ YASHIKI ≥ S. 30 The Mansion of the Ghost Cat JP 1958. Nobuo Nakagawa. 69 Min. OmeU Mit Einführung 20:00 Uhr

SHINSHAKU YOTSUYA KAIDAN (ZENPEN/KOHEN) ≥ S. 30 The Yotsuya Ghost Story (Part I & Part II) JP 1949 Keisuke Kinoshita. 159 Min. OmeU 21:30 Uhr

Fr

27

JIGOKU ≥ S. 32 JP 1960. Nobuo Nakagawa 101 Min. OmeU Mit Einführung 20:00 Uhr

ONIBABA ≥ S. 32 JP 1964. Kaneto Shindō 103 Min. OmeU Mit Einführung 22:00 Uhr

Sa

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So

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Mo

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31

KAIDAN ≥ S. 33 Kwaidan JP 1964. Masaki Kobayashi 182 Min. OmeU 20:00 Uhr

NAPOLEON IST AN ALLEM SCHULD ≥ S. 22 DE 1938 Curt Goetz. 91 Min. 20:45 Uhr Klassiker

Late Night

OmeU Original mit engl. UT

Treppe 41

Kinderkino

Specials

Omdt/frU Original mit deutschen und französischen Untertiteln


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SERVICE Kino des Deutschen Filmmuseums Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220 Kino kino-des-deutschen-filmmuseums.de Eintrittspreise Regulär: 7,- Euro Ermäßigt (Schüler/Studenten – gilt nicht für Studierende der Universität des 3. Lebensalters U3L): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag Für Frankfurt-Pass-Inhaber ermäßigen sich die regulären Preise um die Hälfte. Kinderkino Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag Kinocard Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag Freundeskreis Freunde des Kinos erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter zugeschickt. · Jahresbeitrag: 30,- Euro · unter 30-Jährige: 20,- Euro. Freunde des Museums erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen, den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen. Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro. Informationen: freunde-deutsches-filmmuseum.de freunde@deutsches-filminstitut.de Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich: Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro Förderkreis Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von Filmkultur im Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen. Förderkreis-Mitglieder erhalten freien Eintritt in die Ausstellungen und ins Kino. Der Jahresbeitrag beträgt für Privatpersonen 500 Euro, für Unternehmen mindestens 1000 Euro. Kontakt: 069 - 961 220 226 oder foerderkreis@deutsches-filminstitut.de Newsletter Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail über Kino- und Ausstellungs-Programme. Anmeldung unter newsletter.deutsches-filmmuseum.de Programmheft Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region. Mobilitätspartner des Deutschen Filminstituts

Gegen Vorlage eines ŠKODA-Autoschlüssels erhält der Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung.


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Museum deutsches-filmmuseum.de Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen Dauerausstellung Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Sonderausstellung Zusammen sammeln. Wie wir uns an Filme erinnern 2. März bis 16. Mai 2016 · Eintrittspreise: 7,- Euro · ermäßigt: 5 Euro Kombiticket: Dauerausstellung und Sonderausstellung: 10,- Euro · ermäßigt: 7,- Euro Für Studierende der Goethe-Universität Frankfurt sowie für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei Offenes Filmstudio am Wochenende (Ort: 4. Stock) Samstags und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich Aktiv im Filmmuseum Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro), jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter: museumspaedagogik@deutsches-filminstitut.de Tel.: 069 - 961 220 223 · mupaed.deutsches-filmmuseum.de Öffentliche, kostenfreie Führungen (Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer bezahlen lediglich den reg. Eintritt) Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 3. Stock filmcafé Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden. Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße) Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46) Lecture & Film Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft und des Exzellenzclusters „Normative Orders“ der Goethe-Universität mit dem Kino des Deutschen Filmmuseums und im Rahmen der hessischen Filmund Medienakademie (hFMA). In Kooperation mit dem Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA), dem Masterstudiengang „Curatorial Studies“, der Städelschule und dem Institut für Filmwissenschaft der JohannesGutenberg-Universität Mainz. Mitglieder und Förderer


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VORSCHAU: JUNI 2016

Französische Filmwoche mit Jean-Paul Rappeneau Mit der Reihe Lecture & Film rund um Agnès Varda und der Paris-Filmreihe ist das französische Kino bereits im Maiprogramm stark vertreten. Dieser Schwerpunkt wird auch im Juni beibehalten, wenn im Kino des Deutschen Filmmuseums einmal mehr die Französische Filmwoche stattfindet. Ehrengast ist in diesem Jahr der Regisseur und Drehbuchautor Jean-Paul Rappeneau, der monumentale Historienfilme wie CYRANO DE BERGERAC (FR 1990) drehte. 2015 kehrte er nach einer mehrjährigen Pause mit dem Familiendrama BELLES FAMILLES ins Filmgeschäft zurück. Am Sonntag, 19. Juni, ist er im Kino des Deutschen Filmmuseums zu Gast, eine Filmreihe fasst die Höhepunkte seines Schaffens zusammen.

Filmreihe: Helen Mirren Bereits mit 19 Jahren war sie Mitglied der berühmten Royal Shakespeare Company und bald darauf auch auf der Leinwand zu sehen. Inzwischen ist Helen Mirren 70 Jahre alt, war viermal für den Oscar® nominiert und nahm die Trophäe 2007 schließlich für ihre gefeierte Darstellung der Königin Elizabeth II. in THE QUEEN (GB/FR/IT/US 2006, R: Stephen Frears) entgegen. Im Juni widmet das Kino des Deutschen Filmmuseums Helen Mirren eine Filmreihe.


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Deutsches Filmmuseum Deutsches Filminstitut Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main www.deutsches-filmmuseum.de


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