DarkVibe Januar 2012

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Januar 2012

DarkVibe

|Megaherz | Liv Kristine | Equilibrium |

Außerdem:

Hupen

Clubcheck Gruftorakel

und jede Menge mehr

KOSTENLOS

Dunkel * Anders * Respektlos* Kostenlos* Verschärft * Informativ * Böse * Einzig nicht artig



Ein spannendes Jahr ist zu Ende gegangen und wir stehen an der Schwelle zu einem Neuen! Und die Welt dreht sich weiter, obwohl die Hysterie um den Maya-Kalender, der angeblich für den 21.12. 2012 den Weltuntergang prophezeit, einigen ein mulmiges Gefühl verursacht. Seit wenigstens eineinhalbtausend Jahren gehen die Menschen von einem täglich bevorstehenden Weltuntergang aus und solange die Welt jedoch nicht untergeht, können wir Spaß am irdischen Dasein haben. In dieser Ausgabe des DarkVibe Magazins mit Robse von Equilibrium, Alex von Megaherz und Leaves‘ Eyes Liv Kristine, erarbeitet von einem internationalen Redakteurs- und Fotografen-Team aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Herzlich willkommen im Jahr 2012 Eure DarkVibes

KW 52 – Top 10 Alben 01 [:SITD:] - Icon:Koru 02 De/Vision - The Mix 03 Skinny Puppy - hanDover 04 Kirlian Camera - Nightglory 05 Haujobb - New World March 06 Wort-Ton - Lichtsuche 07 Patenbrigade: Wolff - Tanzveranstaltung 08 32Crash - Y2112Y 09 Cephalgy - Leid statt Liebe 10 Welle: Erdball - Der Kalte Krieg

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Die Hupen des Monats

Inhalt Editorial 3 Reviews 4 Clubcheck 10 FRONTANGEL 11 EQUILIBRIUM 12 Vibe of the Moment 16 KÄMPFERS schwarze Welt 20 SALTATIO MORTIS 21 Historisches 23 MEGAHERZ 24 LIV KRISTINE 28 Bodymodification 36 Starfocus 37 In & Out 37 Gruftorakel 38 Impressum 40


TOP des Monats

Blind Guardian Memories of a time to come (Nuclear Blast) Es gibt Bands, die bringen alle drei Jahre ein Best-of-Album auf dem Markt. Nicht so im Falle der Jungs von Blind Guardian. Vom ersten StudioAlbum bis zu diesem Best-of Album vergingen sagenhafte 23 Jahre, die es in sich hatten: Die Krefelder Jungs lieferten großartige Songs und bombastische Hymnen, die uns immer wieder begeistern. Mit dieser CD-Veröffentlichung bekommt man auf geballten 3 CDs alles, was das Herz eines jeden Fans höher schlagen lässt. Eine chronologische Anordnung gibt es nicht, viel mehr drängt sich der Eindruck auf, dass Blind Guardian versuchen einen Spannungsbogen aufzubauen, der sich auch bis zum letzten Stück immer weiter streckt. Den Anfang macht “Imaginations from the other side”, für viele Fans sicher einer der wichtigsten Song der Band. Bewusst wurde ebenfalls darauf verzichtet, halbherzig produzierte Bonussong mit auf dieses Monument zu brennen, so dass man einige Songs neu abgemischt und drei Songs sogar komplett neu aufgenommen hat. Die neuaufgenommen Songs sind „Valhalla“, „The Hobbit“ und „And then there was silence“.

Alle drei Songs haben nochmal an Geschwindigkeit und Spielfreude gewonnen, insbesondere das in die Jahre gekommene “Valhalla” profitiert enorm von der Neu-Aufnahme und klingt nun so, als ob es erst gestern als Single erschien. Auch das pompöse “Majesty” klingt nach dem Facelifting so frisch, als seien die 23 Jahre seit der Veröffentlichung spurlos an dem Song vorbei gegangen. Auf der zweiten CD findet man den Computerspiel Soundtrack zu Sacred II. “Sacred Worlds” heißt die Huldigung der Guardians an die immer größer werdende Gemeinde der Online-Spieler. Der Song wird von einem Orchester begleitet und zündet, trotz seiner enormen Länge, sofort und stimmt den Zuhörer auf eine fantastische Welt ein. Passend zu dem Fantasy-Opus dürfen natürlich Songs wie “Mirror, Mirror” oder der legendäre “Bard’s Song“ nicht fehlen. Mit “and there was silence” findet der Übergang zu der dritten CD statt. Die letzte CD beinhaltet die heiß begehrten “Lucifer’s Heritage demos” und macht diesen Teil des Box-Sets zu einem wahren Schatz. 15 Songs, die wirklich überzeugen und die Vorfreude auf das kommende Orchester-Album ins Unermessliche steigern lassen. Insgesamt befinden sich opulente 31 Songs auf diesem Monument. Ein Kauf lohnt sich in jedem Fall, da es nicht nur eine Reise durch die Geschichte einer der bedeutensten Heavy Metal Bands ist, sondern zugleich auch eine Reise durch die Geschichte des Heavy Metals. In diesem Sinne: „Let’s sing the bard’s song“ Fabian Bernhardt

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Biohazard

Stahlmann

Reborn in Defiance (Nuclear Blast)

Quecksilber (AFM Records)

Biohazard, die Band, die in den 90ern den Hardund Grindcore-Metal weitestgehend miterfunden hat, ist zurück. Mit „Reborn in Defiance“ feiern die Jungs um Evan Seinfeld, Billy Graziadel, Bobby Hambel und Danny Schuler nach 18 Jahren ihre erfolgreiche Re-Union.

Stahlmann gehören zu den Überraschungsacts des letzten Jahres. Nun liegt der neue Longplayer vor und Stahlmann klingen vielseitiger und kraftvoller als je zuvor. Mit „Engel der Nacht“ und „Tanzmaschine“ hat man gleich zwei Anwärter auf den Titel „Clubsong des Jahres 2012“ am Start. Dazu gesellt sich das treibende „Spring nicht“, sowie der abwechslungsreiche Song „Asche“, der zu einer Hymne der Neuen Deutschen Härte werden könnte. Der Stil der Stahlmänner umfasst neben EBM und Dance auch Metal, allerdings alles zu einem sehr kurzweiligen tanzbaren Mix geschmiedet. Und „Mein Leib“ erinnert an die Anfänge der NDH. Der Song „Götter“ lädt zu Mitsingen ein und wird definitiv ein Höhepunkt der kommenden Tour der Jungs. Mit dem Song „Schmerz“, der auch der emotionsreichste des Albums ist, zeigen die Silbermänner allen Zweiflern, dass sie es schaffen, Gefühl und Power miteinander zu verbinden. Als Fazit kann man festhalten, dass die Jungs sich weiterentwickelt haben und live leichtes Spiel haben werden. Alle Songs sind tanzbar und zünden sofort. Lange wird diese Formation kein Geheimtipp mehr bleiben.

Und Fans der ersten Stunde werden nicht enttäuscht. Hatte man nach den letzten Alben wie „Mata Leao“ von 1996 den Eindruck, die Band hätte mit dem Ausstieg von Gitarrist Bobby Hambel auch ihren unverwechselbaren Sound verloren, so zeigt sich mit dem neuesten Werk, dass Biohazard es immer noch draufhaben. Songs wie „Your Disease“ und „Waste Away“ zeigen, dass die Band sich wirklich, dass die Band sich weiterentwickelt hat, dabei aber ihren klassischen Biohazard NYC-Hardcore Sound wiedergefunden hat. Mit „Season The Sky“ wird das Album mit einem melodiösen Song abgeschlossen. Alte und neue Fans von Biohazard, die auf klassischen Hardcore stehen, werden dieses Album lieben! Leider muss man auf der angekündigten Tour auf Sänger Evan Seinfeld verzichten, da der die Band schon wieder verlassen hat.

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Deja 3:16

Fabian Bernhardt


Nightwish

Illuminate

Imaginarium (Nuclear Blast)

Grenzgang (Gallery)

Lang erwartet und von einigen schon vor der Veröffentlichung zerrissen. Völlig zu Unrecht, wie es sich jetzt zeigt. Ungewöhnlicher und symphonischer haben sich Nightwish lange nicht mehr gezeigt. Die erste Überraschung ist gleich das Intro, das auf Finnisch gesprochen wird. Das gesamte Album klingt wie ein Soundtrack, das dachte sich wohl auch die Band, denn schließlich soll der Nightwish-Film demnächst in die Kinos kommen. „Ghost River“ ist ein schneller Song, der mit kraftvollem Gesang und Orchester-und Choruntermalung auftrumpfen kann. Einer der besten Nightwish Songs, die jemals geschrieben wurden. Mit „I want my tears back“ sollten Nightwish eine neue Hymne geschrieben haben. Der Song zündet sofort beim ersten Hören und lässt einen auch nicht mehr los. Mit dem Lied „Song of myself“ haben sich Nightwish ein eigenes Denkmal geschaffen. Nicht nur die Länge von knapp 14 Minuten weiß zu beeindrucken. Mit dem Titelsong „Imaginaerum“ klingt das Album aus und macht auch dem letzten Zweifler klar: Nightwish sind zurück und zwar besser und lauter als jemals zuvor.

Illuminate haben es wieder geschafft: Ein Konzeptalbum, das die Hörerschaft spalten wird. Der Grenzgang zieht über seine 3 Kapitel einen starken Spannungsbogen und die Erfahrung der Musiker schlägt sich in einwandfreien Arrangements nieder. Klavier und Gesang passen hier ebenso zueinander wie E-Gitarren und Synthesizer.Die verwendeten Harmonien vollziehen durch das Album eine eindrucksvolle Wandlung von der fröhlichen Dur-Melodie zum bitterbösen Schlussakkord in Moll. Johannes Berthold weiß seine starke Lyrik nahtlos in das musikalische Gefüge zu integrieren, der weibliche Gesang hat auch seine eigenen Anteile, die vielfältige Interpretationen zulassen und sich im Verlauf der Geschichte steigern. Am vertrauten Grundschema der eingängigen Melodien und einer meist gediegenen, teilweise aber auch sehr stürmischen Rhythmik hat sich nichts verändert, es wurde einmal mehr passgenau umgesetzt.Hier ist alles aufeinander abgestimmt, Einleitung und Abgang fügen sich gut in den Gesamtablauf. Wer hier Schlager heraushören möchte, der wird ihn hören. Wer neue deutsche Todeskunst mit anspruchsvollen Arrangements und Texten hören will, wird dies hier genauso finden.

Fabian Bernhardt

Stefan

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FabrikC

Phosgore

Widerstand (DarkDimensions)

Warhead (DarkDimensions)

Nach vier Jahren Pause legt FabrikC mit Widerstand ein Album vor, das sich von den Vorgängeralben schon unglaublich unterscheidet. Die Fans warten hier vergeblich auf Tracks wie „Schalltod“ oder „100% Elektronik“. Selbstverständlich ist auch „Widerstand“ ein rein elektronisches Album, das sich jedoch gewaltig von der Szene „wegarbeitet“ indem es viele technoide, gar trancige Klangwelten aufweist. Auch wenn es hier weiterhin Einflüsse gibt, die man sehr eindeutig der Szene zuordnen würde, wie zum Beispiel bei „Kubikelfe“ der elektronische Dudelsack, so klingt doch auch dieser Track stark technoid. Ausnahmen bilden hier „Zu Laut“ und „Aggolectric“, die mit Sicherheit bei der Zielgruppe ankommen und die Tanzflächen füllen werden. Die beiden Remixe auf dem Album, der „x4“Remix von Phosgore und „Widerstand“-Remix von Mordacious werden ebenso funktionieren, wobei ersterer zu sehr an „Snuff Machinery“ von S.I.T.D und letzerer an „Hellraiser“ von Suicide Commando erinnert. Alles in allem ein handwerklich sehr gutes Album, das bei denjenigen ankommt, die sich der elektronische Musik verschrieben haben. In der Szene jedoch wird es wohl weniger funktionieren. astrid

Laut, verdammt schnell, provokant sind die ersten Worte die einem einfallen, wenn man das neue Album von Phosgore hört. Phosgore schließt hier nahtlos an das Debutalbum „DOMINATION“ an und setze auch hier auf schnelle, stampfende Beats, Samples und provokante Texte.

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Bereits am 25.11.2011 erschienen wird der Track „Fuck you“ bereits als Bullet zum Wählen bei GEWC angeboten. Dieser sehr provokante Track mit ebenso provokantem Text wird sich mit Sicherheit als erstes in die Ohren der geneigten Hörer brennen. Dieser Song, wie auch „Panzerfaust schießen“, sind die wohl eingängigsten Tracks, die die Tanzflächen der Clubs erobern werden. Tanzbar sind durchweg alle Tracks, was ein alter DJ-Hase wie Flo D. natürlich gut für sein Projekt nutzen kann, zumal er die Zielgruppe besonders gut kennt. Die zuweilen sehr stark technoiden Klänge werden sich jedoch weiterhin nur der Zielgruppe der Cybergoth erschließen können. Industrial oder Electro ist hieran absolut nichts! astrid


L’âme Immortelle

Stahlfrequenz

Tectonic Structures (DarkDimensions) Momente (Trisol Music Group) Mit ihrem dritten Album „Tectonic Structures“ setzen Stahlfrequenz ihren bereits eingeschlagenen Weg nicht einfach fort, sondern erweitern ihren bisher schon recht ungewöhnlichen, zwischen atmosphärischen Klangkollagen bis hin zu stark industriallastigen Beats liegenden, sehr einmaligen Sound. Das Album mit 12 Tracks, von dem „Maschinenführer“ dem geneigten Hörer und Clubgänger bereits bekannt ist, wechselt zwischen verschiedenen Soundstrukturen. Dieses Album beinhaltet sowohl absolut tanzflächentaugliche Songs, als auch solche, die man schon fast der Avantgarde zurechnen könnte. Dieser Facettenreichtum der Klangwelten wird sowohl bisherige Fans überzeugen, ebenso wird dieses Album mit Sicherheit bei einer ganz neuen Hörerschaft Aufmerksamkeit erregen. Alles in allem ein Album, das verdammt viel Spaß macht und auf weiteres Material von Stahlfrequenz hoffen lässt! astrid

Ja, es gibt sie noch! Vier Jahre Pause - das ließ natürlich viel Raum für Gerüchte um eine eventuelle Trennung der Band. Doch das Warten hat sich für die Fans gelohnt – es steht LAI drauf und es ist 100% LAI drin! Nach Aussage von Sonja Kraushofer und Thomas Rainer das persönlichste Album der Band, womit natürlich viel Spielraum für die Interpretation der Texte bleibt. Ein typisches und dennoch untypisches Album für LAI, so wird hier weiterhin mit den Stilen gespielt, diesmal jedoch noch weitaus ausgeprägter als je zuvor, so fließen hier nicht nur französische Vocals ein, sondern es gibt auch weitaus einprägsamere Einflüsse aus den verschiedenen Genres der Szene. Ganz klar und eindeutig ist das Album LAI-typisch elektronisch geprägt, doch gibt es weiterhin starke Gitarrenriffs ebenso wie Pianovarianten. Recht neu sind die, vor allem im Intro L’Étang Mâlo, leicht orientalisch angehauchten Klänge. Insgesamt ein absolut rundes Album, das funktioniert und mit dem LAI nicht nur ihre alten Fans begeistern wird, sondern sicher auch neue hinzugewinnen wird. astrid

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Toby Barlow „Scharfe Zähne“

Bereits 2007 erschien Toby Barlows Debüt-Roman Sharp Teeth und wurde von den amerikanischen Lesern sehr positiv aufgenommen. Nun ist der Roman erstmalig auch in deutscher Sprache erschienen und das versprochene Lob war genug Anreiz selber einmal einen Blick in das Buch zu werfen. Erschienen ist das Werk im Milena Verlag, der sich darauf konzentriert Werke außerhalb des Mainstreams, zu veröffentlichen. Objektiv betrachtet, kann das Buch schon einmal punkten. Es ist schön gebunden, hat sogar ein Lesebändchen und ist mit Illustrationen von Jörg Vogeltanz verziert. Optisch also top! Dann bekommen wir zuerst ein kurzes Vorwort von Carl Weissner, der bereits für Charles Bukowski übersetzte. Mit vielen Zitaten leitet er uns in das Thema ein: Werwölfe. Und nach diesem Vorwort hat man richtig Lust in die Geschichte einzutauchen. Die Geschichte handelt von Anthony, der wegen mangelnder Arbeitsangebote eine Stelle als Hundefänger annimmt, denn Los Angeles wird von einer Menge wilder Hunde heimgesucht. Die wilden Hunde sind natürlich keine Hunde, sondern Werwölfe. Genau genommen drei Rudel, die gegeneinander rivalisieren. Anthony taucht in eine neue Welt ein, verliebt sich in eine geflohene Werwölfin und das Drama nimmt seinen Lauf.

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Denn neben den Hundefängern und Werwölfen, tauchen auch noch Cops und Verbrecher auf, die das Leben nicht unbedingt einfacher machen. Geschildert wird die Stadt und das Treiben in wirklich krasser, morbider und wilder Art und Weise. In diesem Werk hat man von allem ein bisschen: ein bisschen Noir-Krimi, ein bisschen Lovestory, eine Menge Action und einen Hauch Mythologie. Der Schreibstil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürtig, denn es ist komplett in freien Versen geschrieben, die den Leser in den rhythmischen Beat der Geschichte hineinversetzen sollen. So werden immer kürzere Passagen zu einer Person vorgestellt, die zu Beginn sicher noch nicht ganz durchschaut werden. Doch überschreitet man einmal die ersten paar Seiten, dann taucht man immer tiefer in die Rhythmen dieser Geschichte ein und die ersten Verbindungen lassen sich erkennen. Zum Schluss mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und auch die freien Verse überzeugen. Leider gibt es auch einen kleinen Minuspunkt und der geht an die Rechtschreibung und Grammatik. Jegliche Satzzeichen scheinen oft willkürlich und leider lassen sich auch so einige Rechtschreibfehler entdecken. Fazit: Wir haben hier ein wirklich tolles Buch vor uns, das mich dadurch überzeugt hat, weil es so viel Neues bieten konnte. Der Stil ist eigen, und genau das macht den Reiz aus. Auch die Geschichte ist spannend und steigert sich bis zum Höhepunkt. Die Fehler mindern das Vergnügen ein wenig, doch sollte dies nicht der Grund sein der Story keine Chance zu geben. Ich bin gespannt, ob wir noch mehr von Toby Barlow lesen dürfen und in der Zwischenzeit: Viel Spaß mit seinen Lykanthropen! „Scharfe Zähne“ von Toby Barlow Milena Verlag (Wien), 2009 362 Seiten ISBN 978-3-85286-181-4 Aus dem Amerikanischen von Verena Bauer & Thomas Ballhausen Mit einem Vorwort von Carl Weissner Mit einem Nachwort von Verena Bauer & Thomas Ballhausen Manuela Ausserhofer


Clubcheck

Der Check: Ambiente: Auf zwei schön dekorierten und gestalteten Floors kann man tolle Nächte verbringen. Gemütliche Ledercouches bieten eine angenehme Atmosphäre. Im unteren Stock findet man die Tanzfläche und auch den Raucherbereich. Oben kann man es etwas gemütlicher angehen lassen mit ruhigeren Tönen. Tolle Aufteilung für jede Gemütsstimmung. 9 von 10 Eintrittspreis: Hängt vom jeweiligen Themenabend ab. Aber meistens ist freier Eintritt oder maximal 7 Euro. 10 von 10

Club Pi (Wien) Das Pi ist die Anlaufstelle der schwarzen und alternativen Szene in der österreichischen Hauptstadt Wien. Viele verschiedene Themenabende zeichnen den Club aus. Von Industrial über Mittelalter bis zu Oriental Nights und vielem mehr. Auch Aftershow-Parties, Flohmärkte etc. sind keine Seltenheit. Es ist also für Jeden etwas dabei!!

Getränkepreise: Die Preise sind vollkommen in Ordnung. Kein lästiges Pfandsystem. Bier 0,5 l für 3,80 € oder Vodka Orange um 3,90 €. Ein besonderes Highlight sind die verschiedenen Absinth Angebote wie z. B. Tabu Cola um 4,30 €. Flotter Service, gute Preise. Toll! 10 von 10 Musikvielfalt: Die Musikvielfalt ist hier super. Von Industrial, EBM, Dark Wave über Mittelalter Rock, Metal bis zu Steampunk und Oriental Dance ist alles dabei. Bei Aftershow Parties sind sogar die Künstler persönlich anwesend wie z. B. Rammstein, Subway to Sally, Megaherz, Letzte Instanz und viele andere. Je nach Geschmack ist für jedes Musikherz etwas dabei! 10 von 10 Erreichbarkeit: Die Lage vom Pi ist optimal. Fährt man mit der Straßenbahn (Linie 49) ist man in 2 Minuten dort. Fährt man mit der U-Bahn (U3) sind es knappe 5 Minuten. Auch für Leute, die eine weitere Anreise in Kauf nehmen, ist es toll erreichbar. Vom Wiener Westbahnhof fährt man gerade einmal eine Station und schon ist man dort. Parkplätze findet man in der Gasse vor der Tür, wobei freie Plätze direkt vorm Eingang sicher nicht immer garantiert sind. 9 von 10

Anschrift: CLUB PI Zieglergasse 26 1070 Wien Öffnungszeiten: Mi, Do, jeweils 20:00 bis 02:00 Uhr Fr, Sa, jeweils 22:00 bis 04:00 Website: http://www.club-pi.at/

Fazit: Der beste Szene-Club in der urbanen Hauptstadt Österreichs sollte bei jedem Stadtbesuch auf jeden Fall aufgesucht werden. 48 von 50 Punkten

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FrontAngel

Engelsstimme mit Frontrhythmus

FrontAngel ist ein Musikprojekt aus Hessen und die Sängerin Diana, die schon seit Jahrzehnten in der schwarzen Szene zuhause ist, hat mit ihrem Produzenten Chris Bernhardt (SLC-Production, Frankfurt) ein sehr persönliches Album erarbeitet.

Besonders überzeugen konnte Chris Bernhardt mit seinen Melodien und Diana war sofort klar, dass sie nur mit ihm ihre Vorstellungen erarbeiten kann. Dianas klare, markante, freche und zugleich liebliche Stimme ist wie geschaffen für Retrosounds, und das hat Chris Bernhardt sofort erkannt und umzusetzen gewusst. Der Track „Eiskalt“, schildert beispielsweise eine Beziehung, die in einer bitteren Enttäuschung endet und zeigt, dass auch Songs mit Tiefgang durchaus tanzbar und clubtauglich sein können. „Gefangen in meinem Körper“ beschreibt in feinster SynthPop-Manier die Unausweichlichkeit, mit sich und seinem Erscheinungsbild zu leben und „Kalt wie Stahl“ ist ein Track, der neben einem psychologischen Element auch großes Clubpotenzial hat.

„Musik spielt eine große Rolle in meinem Leben“, sagt Diana „und jetzt war die Zeit einfach reif, Songs aus dem zu produzieren, was ich in meinem Leben erlebt habe.“ Auch FrontAngel ging es wie vielen, die sich nach Umbruchzeiten wieder auf sich selbst besinnen, neue Kräfte sammeln und danach gestärkt aus den Stürmen des Lebens heraustreten konnten. Und eigentlich war es nur ein verrückter Zufall, dass Diana auf den Produzenten Chris Bernhardt traf und mit ihm die Songs umsetzen konnte. Innerhalb von neun Monaten produzierten sie ein ganzes Album und „Perplex“, das Ergebnis dieser arbeitsreichen Wochen ist seit Dezember im Handel erhältlich. „Wir konnten auch immer nur an den Wochenenden arbeiten, weil ich ja in der Woche im Laden stehe.“ Diana betreibt in Wiesbaden seit fast zwei Jahrzehnten ihr Geschäft „The Dome“, ein Gothic-Shop, der ausgewählte und ausgefallene Szenekleidung anbietet. Als Geschäftsfrau ist der Tag zwar lang und anstrengend aber auch inspirierend für neue Ideen und Song-Texte. Das Album „Perplex“ spannt einen weiten Bogen von Synthie-Pop über Wave und Electro-Sounds bis hin zu Reminiszenzen an die 80er. „Meine Stimme passt einfach nicht zu EBM“, stellt Diana nüchtern fest, „da war es naheliegend, es etwas softer anzugehen.“

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Für das Projekt FrontAngel hat Diana ihr eigenes Label - FrontAngel-Music – gegründet. Für sie war die Gründung eines Labels für dieses Album ein folgerichtiger Schritt, weil sie sich in ihrem kreativen Prozess nicht durch ein fremdes Label gängeln lassen wollte, das ihr möglicherweise die künstlerische Freiheit nimmt. Sie kann sich aber auch gut vorstellen für Folgealben mit einem anderen Label zusammenzuarbeiten „Perplex“ von FrontAngel ist in jedem Fall eine ungewöhnliche Veröffentlichung mit einer großen Themen- und Melodienvielfalt, die eindrucksvoll belegt, dass sich Kreativität und Ideen nicht einsperren lassen. Alana Abendroth


Equilibrium Hunting high and low

DV: Der Name Equilibrium steht für das Gleichgewicht, sprich für zwei Kräfte, die sich gegenseitig aufheben. Welche Kräfte sind das bei euch? Robse: Unsere größte Kraft ist es tatsächlich, dass wir nicht nur Musiker in einer Band sind, sondern zu einer gigantischen Familie gereift und mutiert sind. Wir strotzen nur so vor Stärke und keiner kann sich uns in den Weg stellen. Wir halten zusammen und ich als Ältester mit fröhlicher Lebenserfahrung, darf auch ab und zu mal der Papi sein, der aufbaut und Ratschläge gibt. Habe ich einen Kater vom Vortag macht das ein anderes Bandmitglied. Diese Band ist unwahrscheinlich geil und ich bin stolz Teil dieser Familie sein zu dürfen.

Im Metal-Lager hat die Band schon einen gewissen Stellenwert erreicht. Mit insgesamt drei großartigen Alben und sogar zwei Musik-Videoclips nehmen sie eine Ausnahmestellung ein, da alle ihre Texte auf Deutsch gesungen werden. Da im Hause Equlibrium gern experimentiert wird, finden sich neben E- Gitarren, Doublebass, auch Dudelsäcke oder orchestrale Begleitung in den Songs. Die Texte sind frei erfunden, jedoch wird die nordische Mythologie gern als Inspirationsquelle genutzt. Auf dem Album „Sagas“ findet man die Ballade „Des Sängers Fluch“, nach einer Vorlage von Ludwig Uhland, die vielen Mittelalterrockfans sicher unter dem Namen „Spielmannsfluch“ besser bekannt ist. Jedoch schaffen Equilibrium es diesem Song neue Impulse zu geben, sodass man es auf jeden Fall als einen der wichtigsten Songs der Band einstufen kann. Mit dem darauffolgenden Album „Rekreatur“ schuf man sich mit dem Opus „Der ewige Sieg“ ein Denkmal, dem auf jedem Live-Konzert gehuldigt wird. Die Vielschichtigkeit der Band macht es schwer, sie einzuordnen, sodass im Jahr 2011 erstmals auf dem Gothic Festival „M’era Luna“ gespielt wurde. Und das mit überragendem Erfolg. Ein weiterer Beweis dafür, dass Robse und seine Band es immer wieder schaffen neue Fans in ihren Bann zu ziehen. Die Band Equilibrium hat eine sehr gemischte Besetzung. Während ein Großteil der Band hinter dem Weißwurst- Äquator zuhause ist, nennt der Frontmann Robse Berlin seine Heimat. Wie kann man diese kulturellen Unterschiede verbinden, um daraus vielleicht etwas völlig Neues entstehen zu lassen? Wir stellten dem sympathischen Frontmann, die wichtigen Fragen des Lebens.

DV: Wird das neue Album auch mit Orchesterbegleitung produziert, wie es ja auf „Rekreatur“ zu hören ist? Robse: Auf dem letzten Album war es noch keine echte Orchesterbegleitung. Rene hat nur so geile Soundsamples. Aber es wird so sein, dass wir fürs nächste Album ein echtes Orchester ranlassen. Wir werden mal sehen was wird und was am Ende passieren wird - es bleibt spannend im Hause Equilibrium.


DV: Habt ihr einen Unterscheid zwischen einem reinen Metalfestival und dem M‘era Luna feststellen können? Robse: Der Unterschied zwischen einem reinen Metalfestival und dem M‘era Luna war der, dass die M‘era Luna Besucher alle bei uns blieben und sich diese neue Musik angeschaut haben. Equilibrium neben Hurts, Pitchfork und VNV Nation ist doch schon ungewöhnlich. Beim reinen Metalfestival, kann es passieren, dass die Black und Death Metaler,die wegen der Band nach Equilibrium da sind, und für die unsere Musik zu weich ist, mit verschränkten Armen am Bierstand stehen und uns abwarten. Das ist aber ganz normal. Die Wikinger- und Equilibrium-Fans wechseln sich dann nach unserem Gig mit dem Black Metalern ab. Der Death Metaler, der in den Neunzigern groß wurde, kann nichts mit Epic Metal anfangen. Auf jeden Fall waren wir tierisch begeistert vom M‘era Luna und sehen zu dürfen, wie EBM-Leute und Gothics bei uns abgingen, war überwältigend! Dank an euch, ihr guten Menschen, und ich hoffe, dass wir uns alle bald wiedersehen! DV: Was ist der spannendste Moment einer CDVeröffentlichung? Das Erscheinungsdatum oder der Tag, an dem ihr die neuen Stücke erstmals live spielt? Robse: Der Moment, im Saturn oder Media Markt zu stehen und die eigene CD in der Hand zu halten ist das geilste, was es gibt neben kaltem Bier in der Kirche- aber auch das erste Konzert mit ganz neuen Liedern, die nur die Leute jetzt und hier vor Ort hören, ist der Hammer. DV: Da es ziemlich schwer ist eure Musik in eine Schublade einzuordnen: in welchem Subgenre seht ihr euch selbst? Robse: Wir haben uns auf das einzig Treffende geeinigt - wir bezeichnen unsere Musik als German Epic Metal. Die Musik ist extrem bombastisch und episch und ich singe Deutsch! DV: Wo wird man euch 2012 live erleben können? Was sind eure Pläne für das Jahr, in dem die Welt untergehen wird?

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Robse: Wir werden im März 2012 sieben Special Shows beim Paganfest spielen. Das wird’s leider dann auch schon gewesen sein für 2012. Mann, ich könnte kotzen,denn auf der Bühne stehen und unseren Gulasch in die Welt rocken, ist das aller Schönste, was es gibt - aber Rene, unser Song-Schreiber, muss zurück ins Studio und das neue Album „Equi 4“ beenden. Leider werden wir nicht mehr die Möglichkeit haben die neuen Songs live zu spielen, denn im Dezember ist dann Schluss - so ein Schwachsinn. Die Welt geht nicht unter! Letztens bei N24 haben sie die neuen MayaGenerationen gezeigt und die haben gemeint, dass der Kalender von der Menschheit falsch gedeutet wird. Es wird etwas passieren und etwas wird sich etwas ändern, aber der Kalender der alten Mayas geht nach dem 21.12.2012 weiter. Also: “Equi 4“ darf live präsentiert werden. DV: In welche Richtung wird das neue Album thematisch gehen? Robse: Beim letzen Album war es so, dass, nach dem Ausstieg des alten Sängers, zum ersten Mal unser Andy die Texte geschrieben hat und wirklich eindrucksvolle Arbeit geleistet hat. Beim nächsten Album wird es eine Gemeinschaftsarbeit zwischen ihm und mir, denn ich hab der Welt da draußen noch eine Menge zu sagen. Die Texte werden vom Blumen gießen und Einkaufen gehen handeln vielleicht- ich kann noch nichts Genaues sagen, denn wir sind gerade erst in der Planung. Aber es wird ganz sicher geil.


DV: Schreibt ihr zuerst die Texte oder die Musik? Robse: In der Vergangenheit war es so, dass die Texte auf die Musik geschrieben wurden. Es gibt zwar immer schon Ideen, aber wenn man das fertige Endprodukt hört, ist es leichter einzuschätzen, ob es ein Kriegssong oder eine Geschichte aus dem Leben wird. Beim neuen Album wird es auch so sein, dass man Musik zu fertigen Texten schreibt. Wenn der Andy oder ich eine Szene beschreiben, in dem ein Schuft ausgeweidet wird, dann wird auch die Musik sehr finster - so in der Art. DV: Was machst du, um deine Stimme zu trainieren? Robse: Ich rauche und trinke sehr viel. Meine Bierchen am Abend sind mir das schönste Training. Ich mache diesen extremen Gesang nun schon einige Jahre und nach den ersten zwei Jahren waren die Schmerzen weg und die Heiserkeit auch. Jedes Training ist auch fürn Arsch, wenn die Klimaanlage im Tourbus kaputt ist und man fies krank wird - singt ihr mal drei Wochen auf Halsschmerzen. Blutspucken ist da noch das geringste Übel - aber wir Metaller sind ja hart im nehmen. Manchmal jedenfalls.

DV: Wie kam es dazu, dass du bei Equilibrium eingestiegen bist? Robse: Es ist nun kein großes Geheimnis mehr, dass es in der Gemeinde Equilibrium fies gescheppert hat und Rene hatte den Riesenwunsch mal wieder ohne Zank und Stress Musik zu machen und wollte ein Nebenprojekt starten. Es sollten alle Equilibrium-Mitglieder mitmachen und nur ein neuer Sänger sollte her. Ich kenne die Band schon seit Demo-Zeiten und obwohl ich ein oller Ossi mit großer Fresse bin, lernte man sich schon 2004 kennen und lieben. Rene wusste von mir und beobachtete aus der Ferne meine Kariere im Untergrund. Eines Tages schrieb man sich über Myspace und fing an zu telefonieren und es war ihm schnell klar, dass ich der Sänger seines Projektes werden sollte. Es war dann der 9. Februar 2010 als mein Handy klingelte. Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Probenraum, weil ich am gleichen Abend ein Konzert mit meiner Band Vrankenvorde hatte und mein Zeugs packen wollte, als Rene mich anrief. Er meinte nur ganz kalt, dass es sich mit dem Projekt erledigt hat, er aber nun einen neuen Sänger für Equilibrium bräuchte und ob ich nicht darauf Bock hätte. Ich hatte JA gesagt und hatte danach zwei Wochen Durchfall vor Aufregung. So eine schlanke Figur hatte ich nicht mehr seit ich 14 war - so kam eins zum anderen. Eine Woche später bin ich nach München gefahren, zwei Wochen später sang ich das Album ein und dann ging es schon auf die Bühne. Das war so eine megakrasse Zeit und sie hört nicht mehr auf!

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so gut eingespielt, dass es heute reicht, wenn man sich vor anstehenden Konzerten drei bis vier Tage vorher mal gemütlich trifft um zu proben. Die große Entfernung zwischen uns hat auch den Vorteil, dass wir uns alle nicht auf den Sack gehen. Privat schreiben wir viel und telefonieren, aber die meiste Zeit hängen wir wegen der Auftritte ja eh immer aufeinander und haben Spaß. Spaß am Saufen, Fressen und Feiern. Wir sind ein affengeiler Haufen. DV: Welche Bands oder Musiker inspirieren dich, welche Musik hörst du privat?

DV: Was sind deine Ziele? Robse: Ich werde versuchen, immer der gleiche lustige Idiot zu bleiben und der Kumpel für jeden Fan. Ich habe von meiner Freundin Karten fürs Morten Harket-Konzert in Berlin am 6.5.2012 geschenkt bekommen und ich will hinter die Bühne und meinem Idol die Hand schütteln! Was ich mir vornehme, klappt immer! DV: Da die Mitglieder ja in verschiedenen Bundesländern leben, wie muss man sich die Arbeit vorstellen? Trefft ihr euch nur zu Aufnahmen oder verbringt ihr auch Freizeit zusammen? Robse: Die unterschiedlichen Bundesländer sind nicht so krass, wie die Tatsache, dass unser Schlagzeuger aus Israel kommt. Wir hatten 2010 eine echt arbeitsreiche Zeit und haben für die nächsten 25 Jahre vorgeprobt. Seit meinem Eintritt in die Band, sind nun schon fast zwei Jahre vergangen und etwa 100 Konzerte und drei Touren wurden bewerkstelligt und wir sind

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Robse: Als ich 2002 von meinem zweijährigen geilen Bundeswehraufenthalt zurück nach Frankfurt/ Oder kam, fing ich an mich in die hiesige Metalszene einzubringen und fuhr mit meinen neu gewonnenen Freunden von Minas Morgul und Riger durchs Land. Ich war Security, FotoRobse und guter Säufer an der Seite der wohl besten Musiker aller Zeiten. Mir war von der ersten Sekunde an klar, dass das, was diese Burschen dort auf der Bühne abziehen, auch meine Zukunft sein sollte. Dann lernte ich die Jungs von Vrankenvorde kennen und wurde der Frontmann dieser ach so geilen Kapelle, wo ich auch noch heute den Brüllaffen mache. Was ich auch nie zum Geheimnis verkommen lasse, ist die Tatsache, dass ich einer der größten A-HA-Fans aller Zeiten bin und schon als fünfjähriger Robse so cool auf der Bühne stehen wollte wie Morten Harket und Co - die sind der wahre Grund, dass ich zur Musik gekommen bin! Dank auch an Impurus und Dies Ater - einfach geile Bands. Privat erklingt bei mir ganz viel De/Vision, Kraftwerk, A-HA und die beste Schweden Death Metal Band VOMITORY - eine kranke Mischung aber geil. DV: Wo würdet ihr gern mal live spielen? Robse: Von mir aus am liebsten jedes Jahr auf dem M‘era Luna - das meine ich ernst- es war so geil, alleine schon aus dem Grund, weil da so viele Bands gespielt haben, die ich selber so mag - ich sag nur Projekt Pitchfork! www.equilibrium-metal.net

Text: Fabian Bernhardt Fotos: Ulla Lohmann


Vibe Of the Moment

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Model: Michèle Gusset Alter: 22 Wohnort: Zßrich (CH) Homepage: http://www.model-kartei.de/sedcard/modell/306361/ Fotograf: TheArtOfDarkPictures Homepage: www.bedagrafie.ch




KÄMPFERS schwarze Welt

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Sturm aufs Paradies in Berlin Nach einem grandiosen Album und einem ChatEntry auf Platz 3 mit dem Album „Sturm aufs Paradies“ waren die Erwartungen an die Spielleute von Saltatio Mortis natürlich groß. Das DarkVibe Magazin besuchte das Tour-Abschlusskonzert in Berlin. Den Abend im beschaulichen Berliner C-Club eröffneten die Jungs von Fjed und konnten mit ihrer handgemachten Musik, Erinnerungen an eine Zeit erwecken, in der es von Drachentötern, Jungfrauen und Ritterturnieren nur so wimmelte. Allerdings wollte sich das Publikum nicht mit ganzer Seele auf diese Zeitreise einlassen.

Als Saltatio Mortis dann die Bühne enterten und mit der „Ode an die Feindschaft“ sofort Vollgas gaben, hatten sie ab der ersten Sekunde das Publikum völlig in ihrer Hand. Es folgte „Habgier und Tod“, ebenfalls ein neues Stück aus dem Album „Sturm aufs Paradies“. Die nächsten beiden Songs, nämlich „Sündenfall“ und die SingleAuskopplung „Hochzeitstanz“ beendeten dann den Block der neuen Songs und es folgte mit „Wirf den ersten Stein“ einer der bekanntesten Songs der Formation.

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Ob nun „Miststück“ oder das gefühlvolle „Koma“, alle Songs zündeten und kamen mit unglaublicher Power bei den Fans an, die diese Bemühungen zu schätzen wussten und es mit Springen, Klatschen und Mitsingen der Band zurückgaben. Natürlich durfte auch „Eulenspiegel“ nicht fehlen, dessen Ur-Aufführung auf der „Eisheiligen Nacht“ in Potsdam am 30.11.2010 war und auch beim Wacken Open Air 2011 als VorabSingle vorgestellt wurde. Es wurde gnadenlos abgefeiert, und als dann „Prometheus“ und „Worte“ gespielt wurden, verwandelte sich das Publikum nun endgültig in einen Hexenkessel, sodass auch dem letzten Besucher klar wurde, dass es Pflicht war, die geheime Hymne der Band, den „Spielmannsschwur“, lauthals mitsingen zu müssen. Ein toller Abend mit vielen Highlights neigte sich dem Ende zu und hinterließ eine erschöpfte, aber zufriedene Fan-Schar. Insgesamt kann man sagen, dass die Jungs mal wieder alles gegeben haben. Die Redepausen, die Lasterbalk mit Geschichten aus dem Touralltag und Anekdoten füllten, wirkten sympathisch. Mit insgesamt 22 gespielten Songs darf man dieses Konzert getrost, als lang einstufen, es verging aber wie im Flug. Ein kleines Highlight war definitiv, als die TV-Berlin-Redakteurin Natalie Langers wegen einer verlorenen Wette die Bühne als Prinzessin betreten musste. Natürlich durfte auch Aleas Bad in der Menge nicht fehlen. Der Song „Falsche Freunde“ lieferte dazu den passenden Soundtrack.


Fazit: Saltatio Mortis wissen einfach zu überzeugen und haben einmal mehr ihre Klasse unter Beweis gestellt. Für einen humanen Eintrittspreis bekommt der geneigte Fan wirklich alles geboten, was er erwartet und meistens sogar noch ein bisschen mehr. Ich freue mich von dieser Band noch viel zu hören.

Playlist des Konzerts: 1. Ode an die Feindschaft 2. Habgier und Tod 3. Sündenfall 4. Hochzeitstanz 5. Wirf den ersten Stein 6. Miststück 7. Fiat Lux 8. Koma 9. Nachtigall und Rose 10. Manus manum lavat 11. Eulenspiegel 12. Wieder unterwegs 13. Nach Jahr und Tag 14. Tritt ein 15. Tod und Teufel 16. Spiel mit dem Feuer 17. Prometheus Zugabe I: 18. Rastlos 19. Worte 20. Uns gehört die Welt Zugabe II: 21. Falsche Freunde 22. Spielmannsschwur Fabian Bernhardt


Diese Jugend immer … Am 1. Januar 1896 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift „Jugend - Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben“. Die Herausgeber Georg Hirth und Fritz von Ostini hatten sich zum Ziel gesetzt, der Kunst und Literatur zu neuem Raum zu verhelfen und auch optisch neue Wege zu gehen und landeten einen Volltreffer. Die Zeitschrift „Jugend“ prägte den Jugend-Stil. Zur Besonderheit der „Jugend“ gehörte, dass sie im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen Blättern kein eng profiliertes Programm hatte. Das machte sie frei und offen für die aktuellen Kunstströmungen. Die Herausgeber der Zeitschrift haben sich jedoch der Erneuerung der angewandten und bildenden Künste verschrieben. Eine sinnliche Ausstrahlung und die künstlerische Fantasie bei der Umsetzung standen für sie im Vordergrund. Als Hauptangriffsziele hatte das Magazin den Einfluss der katholischen Kirche, die politische Rechte und das so genannte Muckertum ausgemacht und wollte sich gegen die weitverbreitete Duckmäuserei, Feigheit und Heuchelei wenden. Obwohl sich die Zeitschrift auch satirisch und kulturkritisch betätigte, bliebt ihr Beitrag zur Literatur der frühen Moderne bescheiden. Dieses Feld wurde eher von der Zeitschrift „Simplicissimus“ (Verlag Albert Langen, auch 1896 gegründet) bestellt. Optische Hauptmerkmal des Jugend-Stils sind fließende, dekorative Ornamente, die größtenteils der Pflanzenwelt entnommen sind. In Frankreich wurde dieser neue Stil „Art Nouveau“ und in England „Modern Style“ genannt. Darüber hinaus nahm der Impressionismus in der Zeitschrift einen großen Raum ein. Bereits in den ersten sieben Jahrgängen sind über 250 Künstler der Moderne, die damals hauptsächlich einen Bezug zu München hatten, in der Zeitschrift vertreten. Sie waren größtenteils noch unbekannt, hatten aber in der „Jugend“ erste Gelegenheit ihre Arbeiten vorzustellen. Unter ihnen Ernst Barlach, Max Slevogt, Gustav Klimt, George Grosz, Ernst Liebermann und viele andere.

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Als Glanzzeit der Zeitschrift lassen sich die Jahre 1896 bis 1914 ausmachen. Nach dem ersten Weltkrieg kann die „Jugend“ lange nicht zu ihrer ursprünglich Form zurückfinden, weil man den Anschluss an die aktuellen Kunstströmungen verpasst hatte und sich eine deutschnationale und heimattümelnde Grundtendenz durchsetzte. Dies ändert sich erst 1927 unter einem neuen Chefredakteur, als aktuelle Texte beispielsweise von Kästner und Tucholsky Eingang in die Zeitschrift fanden. Es war jedoch nur ein relativ kurzes Aufbäumen. Nach 1933 passte sich das Heft der nationalsozialistischen Kunstpolitik an und viele Künstler, die noch vor 1933 zum Stammpersonal zählten, hatten mittlerweile Publikationsverbot. 1940 wurde das Heft eingestellt. Die Universität Heidelberg stellt in ihrem OnlinePortal „Heidelberger historische Bestände“ Faksimiles der „Jugend“ online zur Verfügung (http://diglit.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ jugend). Für heutige Leser ist es eine kleine Herausforderung, weil ein großer Teil des Hefts in Frakturschrift gesetzt ist und die Rechtschreibung noch aus der Prä-Duden-Zeit stammt - in jedem Fall begibt man sich jedoch auf eine spannende, kulturhistorische Entdeckungsreise. Alana Abendroth


MEGAHERZ

haben die Jagdzeit eröffnet

Und gerade auf dem neuen, aktuellen Album haben wir uns auch musikalisch als Band zusammengefunden, denn während beim Vorgänger „Heuchler“ noch hauptsächlich Christian (Musik) und ich (Texte) für die Kreativarbeit verantwortlich waren, haben sich diesmal bei „Götterdämmerung“ auch Bam (Schlagzeug) und Wenz (Bass) mit ins Songwriting eingemischt und selbst unser jüngster Neuzugang Chris hat bei „Kopf oder Zahl“ mitgeschrieben. „Götterdämmerung“ ist deshalb das vielleicht erste richtige Bandalbum, mit dem sich jeder bei uns identifizieren kann. Trotz der Stabilität innerhalb der Band, habt ihr eine kreative Pause von über drei Jahren eingelegt, um euer siebtes Studioalbum herauszubringen. Wie kam es zu dieser doch recht langen Pause?

Endlich ist Ruhe innerhalb der Band eingekehrt und diese Stabilität führte zur außergewöhnlichen neuen Single „Jagdzeit“, die bereits seit dem 23.12.2011 im Handel erhältlich ist. Das Studioalbum „Götterdämmerung“ wird ab dem 20.01.2012 im Handel erhältlich sein. Zu ungewöhnlichen Texten, ebenso deren Entstehung, ungewöhnlichen Remixen, der Stabilität innerhalb der Band und der derzeitigen Arbeitswut, gab Lex sehr entspannt spannende Antworten.

Na ja, ausgeruht haben wir uns nicht. Wir haben ein bandeigenes Tonstudio aufgebaut, die Herzwerk-Studios. Christian hat dort in einer Herkules-Aufgabe eine kreative Schaltzentrale für uns errichtet, wo wir ab sofort in Ruhe unseren Ideen freien Lauf lassen können, ohne dass jemand mit der Stechuhr hinter uns sitzt und jede Minute einzeln abrechnet. In einer Zeit, wo man nicht mehr weiß, wie lange es noch Labels gibt, die einem ein Budget für die Produktion eines Albums zahlen, ein unerlässlicher Weg und somit eine Investition in die Zukunft. Das alles hat insgesamt zwei Jahre in Anspruch genommen. Zwischendrin waren wir ja auch immer wieder auf Tour, so dass wir erst seit Anfang 2011 tatsächlich mit dem Songwriting zu „Götterdämmerung“ angefangen haben.

Dass die Band schon viel „Rummel“ hinter sich hat ist hinlänglich bekannt. Nun seid ihr jedoch seit einigen Jahren - bis auf den Ausstieg von Roland dieses Jahr - sehr konstant im LineUp. Wie fühlt sich das an, endlich mal in Ruhe arbeiten zu können? Nun, seitdem Bam und ich eingestiegen sind, hat sich einiges getan. Uns war von Anfang an wichtig, wieder Verlässlichkeit in die Band zu bringen, die ja in der Vergangenheit doch ganz schön durch Personalwechsel gebeutelt wurde. Aber das gehört endgültig der Vergangenheit an.

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Genau genommen könnte man „Jagdzeit“ auch als einen feministischen Song betrachten - man beachte das Augenzwinkern bei fast all unseren Liedern -, denn was ist Gleichberechtigung in letzter Konsequenz, wenn sich nicht auch Frauen das Recht herausnehmen können, Männer aufzureißen und zu benutzen. Da stirbt die letzte Männerdomäne. Der Jäger wird zum Gejagten. Praktisch eine Win-Win-Situation.

Mit der Singleauskopplung von „Jagdzeit“ pünktlich am 23. Dezember macht ihr euren Fans ein kleines Weihnachtsgeschenk, das sicher die Wartezeit auf das Album versüßen soll. Nachdem man den Song ja bereits hören kann, habt ihr schon Feedback dazu bekommen? Jede Menge. Und was wir da hörten, gefiel uns. Offenbar scheinen wir mit dem Song genau in die Herzen unserer Fans getroffen zu haben. Ich kann mich nicht mal beim Heuchler-Album an solche positiven Feedbacks erinnern, und das „Heuchler“Album war charttechnisch das bisher erfolgreichste Megaherz-Album. „Jagdzeit“ ist ja doch recht provokant. Habt ihr keine Bedenken, da bei den weiblichen Fans auf einige negative Resonanz zu stoßen, oder überhaupt in der weiblichen Welt? Als Frau sieht man das Ganze ja doch sehr gern andersrum. Aber das ist doch gerade der Witz dabei. Den Mann als den bösen Verführer darzustellen, der die Herzen der Frauen bricht, gab es schon hunderttausendmal und entspricht auch gar nicht mehr dem Zeitgeist. Im Übrigen glaube ich keineswegs, dass sich irgendeine Frau von dem Lied beleidigt fühlen muss, denn in Wahrheit machen wir uns doch über uns selbst, die Männer, lustig, da wir es ja sind, die immer wieder auf das hübsche Bunny hereinfallen. Kaum hat ein Mädel ein wenig Sex-Appeal führen wir uns wie die letzten Affen auf. Wenn das kein Brüller ist.

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Jagdzeit hat in jedem Fall „Hitpotential“, wenn man das so sagen darf. Sowohl musikalisch als auch textlich gesehen. In jedem Fall wird dieser Song kontrovers diskutiert werden. Wie kamt ihr eigentlich auf diesen Text? Es gibt ja sicher eine Story hinter der Story. Zuerst war da mal diese brutal geile Musik. Ein Beat, der zum Tanzen einlädt, und eine Gitarre, die dir schön die Haare föhnt. Wie geschaffen für MEGAHERZ. Außerdem klang er von vorherein unheimlich sexy. Weshalb wir unbedingt was mit Sex-Appeal dazu machen wollten. Letztendlich war, glaub ich, ein unheimlich schlechter Werbespot mit der Katzenberger der ausschlaggebende Punkt, wo wir uns selbst dabei ertappt haben, wie unglaublich peinlich wir diese Frau finden, aber gleichzeitig keiner von uns sie so richtig von der Bettkante schubsen würde. Also hatte sie uns am Haken, dieses Miststück! Den Rest hab ich dann bei einer schönen Flasche Wein geschrieben. Wie man auf euren Seiten lesen kann, platziert ihr euch selbst in dem Genre der NDH. Nun wird es auf der Single einen Remix von Grendel geben. Wie kommt es zu dieser doch sehr ungewöhnlichen Zusammenarbeit? Wir hatten ja schon ein Jahr zuvor ein gewagtes Experiment, bei dem wir mehrere Elektro- und Gothic-Artists unsere Songs neu interpretieren ließen. Heraus kam das einzigartige RemixDoppel-Album „Loblieder“. Die Zusammenarbeit hat gewaltig unseren Horizont erweitert, was man, glaub ich, auch dem ganzen Album „Götterdämmerung“ anhört). Ganz nebenbei haben wir da unheimlich viele Kontakte zu vielen anderen, sehr angesagten Künstlern geknüpft. Grendel hatten auf der „Loblieder“ bereits einen amtlichen Remix zu Miststück abgeliefert, deshalb waren sie auf jeden Fall erste Wahl.


Wir sind zumindest immer für eine Überraschung gut. MEGAHERZ bleibt natürlich eine Band, die sich immer mehr der Gitarre als der Elektronik verpflichtet fühlt, dennoch haben wir keinerlei Berührungsängste in alle Richtungen. Wie man ja auch an dem opulenten Orchester bei „Licht am Ende der Welt“ hört. Da hat Herr Bystron mal kurz ein ganzes Symphonieorchester ausgepackt. Brutaloballade mit Gänsehautfeeling. Ihr seid ja momentan richtig am ackern, eine Tour, die noch läuft, die nächste geht fast nahtlos im Januar weiter, der Release der Single und des Albums und mit Sicherheit eine ganze Menge Interviewanfragen. Seid ihr in einer Art „Arbeitsrausch“?

Die Szene hat ja unendlich viele Facetten und Grendel ist ja nun sehr eindeutig in der elektronischen Ecke angesiedelt, ihr ja doch in der analogen Ecke. Wie funktioniert für euch selbst dieser Song „elektronisiert“? Ich war ziemlich baff, als ich merkte, dass sie sogar meine Gesangsline verändert hatten, ohne dass man das meiner Stimme anmerkte. Da bekam ich es fast mit der Angst zu tun, dass ich in Zukunft vielleicht bald überflüssig werde. Aber ganz im Ernst, es ist schon beachtlich, was die Herren Elektro-Künstler alles mit ihren Maschinen anfangen können, aber wir von MEGAHERZ bleiben trotzdem den guten, alten Gitarren treu. Denn das ausgefeilte Riffing unserer Gitarren unterscheidet uns auch im Übrigen von mancher Konkurrenzband, die sich vielleicht zu sehr auf die Maschinen und den Standard-Gitarren-Lick verlässt. Werdet ihr auch in Zukunft auf solch „ungewöhnliche“ Zusammenarbeiten zurückgreifen?

Ja, und er scheint nicht aufzuhören. Dazu muss man sagen, dass wir seit Anfang 2011 fast unablässig am neuen Album gearbeitet haben. Jetzt möchten wir natürlich alles dafür tun, dass auch so viele Menschen wie möglich davon erfahren und sich an unserem Werk erfreuen. Das passiert halt nicht von allein. Da muss man schon was tun dafür. Aber die Touren sind eigentlich mehr Belohnung als Arbeit. Endlich die neuen Lieder den Fans vorzustellen macht einfach nur Laune. Ich freu mich auf jedes einzelne Konzert und auch die Tour mit Subway to Sally war die reine Freude. An dieser Stelle noch tausend Dank an Subway to Sally und ihre ganze Crew. Sie waren perfekte Gastgeber und haben uns in allen Belangen unterstützt. So wünscht man sich eine gemeinsame Tour! Was habt ihr ansonsten in der Zukunft vor? Ich hoffe ja nicht, dass ihr nochmals drei Jahre Studiopause einlegen wollt. Ne, ne, ab jetzt geht’s nur noch vorwärts. Vorwärts, es muss vorwärts gehen! Auch aus einem unserer neuen Lieder. Aber ich denke, im März, nach der Tour, gönne ich mir doch mal eine Woche Urlaub. http://www.megaherz.de/

astrid Fotos: Alex Kuehr

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Liv Kristine

und der deutsche Herbst Liv Kristine ist mehr als das schmucke Beiwerk zu Alexander Krull und seiner Band Atrocity. Sie sang bei Theatre Of Tragedy und stellt auch die Gallionsfigur für Leaves‘ Eyes, wo dem einen oder anderen die Norwegerin sicher schon aufgefallen ist. Seit einiger Zeit ist sie auch schon solo unterwegs, mittlerweile feilt Liv an ihrem vierten Album in Eigenregie. Zu diesen und anderen Themen unterhielt sich das DarkVibe Magazin mit Frau Krull.

Was unterscheidet für dich die Arbeit an eigenen Sachen von der Arbeit in einer Band? Bist du froh, keine Abstriche machen zu müssen, oder wird das Songwriting allein schwieriger, weil dir niemand auf die Finger schaut? Mit J. B. hast du ja auch einen alten Bekannten dabei, der dich sicherlich unterstützen wird. Ich habe das Glück mehrere genialen Songwriter im Haus zu haben: Im eigenen Mastersound Studio wird es uns nie langweilig. Wir haben zwei Aufnahmeräume, die allen zur Verfügung stehen und sie sind immer besetzt. J.B. hatte mir seit längerem Signale gegeben, dass er sehr gerne Sololieder mit mir komponieren würde. Ganz spontan haben wir uns zusammengesetzt und bis jetzt sind es mehr als zehn Lieder geworden, die wir gerade bearbeiten. Auf die Gefahr hin, dass die Frage zu persönlich wird: Du warst sehr bestürzt über den radikal motivierten Anschlag in Norwegen. Wird ein solches Thema in deinen Stücken verarbeitet werden, oder hältst du dich aus politischen Dingen in der Musik heraus?

Wie man hört, befindest du dich momentan wieder im Studio, um an deinem vierten Soloalbum „Libertine“ zu arbeiten. Auf deiner Website schreibst du von Farbenvielfalt und jeder Menge Licht. Passt diese Stimmung auch zum thematischen Schwerpunkt deines Albums? Liv: Absolut. Ich fing im Sommer 2011 an, die ersten Töne für mein viertes Soloalbum aufzunehmen. Mein Bassist J.B. hat mich musikalisch sehr inspiriert. So haben wir uns im Herbst und Winter im Mastersound Studio getroffen und uns intensiv mit neuen Liedern beschäftigt, d. h. auch die Farben des Herbstes und die dunkleren Tage im Dezember in die Musik und in die Texte mit einfließen lassen. Die Stimmung des Albums ist warm und bunt, wie der unglaublich milde deutsche Herbst dieses Jahres, und auf der anderen Seite etwas härter und melancholischer als meine Vorgängeralben - das ist der Winter, der auf einmal da war.

Auf „Skintight“ gibt es durch aus Texte die gesellschaftliche Probleme behandeln, wie z. B. „Boy at the Window“, mit einem traurigen, einsamen Jungen, der mitten in der Großstadt aufwächst, als Schlüsselkind. Im Duett „Tell-Tale Eyes“ mit John Kelly auf „Meredead“ geht es um Umweltschutz. „Fake a Smile“ auf „Enter My Religion“ kritisiert die kühle, geldgierige PopBranche. Ja, ich war sehr bestürzt über den radikalen Anschlag in Norwegen. Ich komme aus Stavanger, an der Westküste. In meiner Familie ist niemandem etwas passiert. Trotzdem war ich so sehr traurig, weil Norwegen ein wirklich friedliches, sicheres Land ist. Wir haben nie unsere Türen abgeschlossen, und wir schicken Botschafter in die ganze Welt, um Frieden zu erzielen, wo es Krieg oder sonstige politische Unruhen gibt. Norwegen ist ein wunderbares Land: Wer dort geboren ist hat Glück! Ich werde so wütend wenn ich daran denke, dass dieser Idiot auf seine eigenen Landsleute und auf Kinder geschossen hat.

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Wie schwer war es, die Stücke von Leaves‘ Eyes und Theatre Of Tragedy umzuschreiben, damit sie im Akustik-Stil aufgeführt werden können? Musstest du lange in alten Unterlagen suchen, oder konntest du auf die Akustik-Sets vom Benefiz-Gig im September aufbauen? Die Leaves‘ Eyes Lieder habe ich als Akustik-Version vom Benefiz gespielt; die Theatre of Tragedy-Lieder habe ich live wie im Original gespielt, also wie ich sie aus den früheren Zeiten kenne. Ich wollte, dass „Image“ und „Venus“ live richtig wie auf dem Album rocken, und gerockt haben wir! Der Titel „Libertine“ erinnert ein wenig an Cradle of Filth. Dani ist ja ebenfalls ein Liebhaber des alten Englisch. Hast du Kontakt zu ihm, um dich über bestimmte sprachliche Sachen oder sogar darüber hinaus (Songwriting, etc.) auszutauschen? Wir haben uns leider schon lange nicht gesehen, aber falls Cradle of Filth auf Wacken 2012 spielen, gäbe es die Möglichkeit, „Nymphetamine“ zusammen live zu spielen, ich bin ja auch vor Ort. Das wäre gigantisch! Du hast bereits ein ganz spezielles Konzert in Wohnzimmeratmosphäre angekündigt. „One Night with Liv Kristine - A special Concert“. Warum findet dieses Event ausgerechnet in Nagold statt? Eine gute Freundin von mir brachte mich auf diese Idee, nachdem ich sie auf ihrer Hochzeit mit ein paar Liedern überrascht hatte. Ihr Onkel ist Veranstalter in dieser wunderschönen alten Seminarhalle in Nagold, wo auch die Hochzeit stattgefunden hat. Ich dachte, das wäre die perfekte Gelegenheit, wieder solo zu spielen. Das Team in Nagold hat es perfekt gemacht: überall Kerzen, man konnte sitzen oder stehen, gemütlich essen und trinken, und das Ambiente war einfach wunderschön. Die Halle war voll! Meine Band und ich haben 90 Minuten gespielt, Sololieder aus allen drei Alben, und ein neues, „Libertine“, inklusive ein paar Akustik-Songs, drei Theatre of Tragedy-Songs und drei Cover. So etwas möchte ich unbedingt wieder machen!

Wirst du bei diesem Konzert von Freunden musikalisch unterstützt, oder bestreitest du die Aufführung ganz allein? In meiner Soloband spielen Tosso und J.B.aus Leaves‘ Eyes Gitarre und Bass, Felix Born Schlagzeug, Christoph Kutzer Cello, Dimi Argyropolous Gitarre, er ist seit Enter My Religionmit dabei und er macht auch Backings und Growl-Leadgesang, Alessandro Pantò spielt Klavier. Wir sind eine erstklassige Truppe. Wir freuen uns sehr auf weitere Gigs! Leaves‘ Eyes spielten und spielen noch auf dem Greentunes-Festival, das die vegetarische und vegane Lebensweise sowie Umweltbewusstsein fördern möchte. War das eine Entscheidung der ganzen Band und wie seid ihr auf dieses Festival gestoßen? Bruno Kramm („Das Ich“) hat dieses Event veranstaltet und wir kennen uns seit den 90ern. Er weiß, dass wir einige Vegetarier in der Band haben. Es war sehr wichtig für mich auf Greentunes zu spielen. Ich möchte unbedingt vegan leben. Meistens klappt es, aber auf Tour bin ich Vegetarierin.


Du sagst ja von dir selbst, dass du gern draußen bist und viel Sport treibst. Wie viel liegt dir selbst am Thema Ernährung und Umwelt? Oh ja, ich bin liebend gern draußen unterwegs! Um ehrlich zu sein, ich kann eh nicht still sitzen! Morgens renne ich am liebsten meine acht Kilometer durch den Wald, bevor meine Jungs wach sind. Das ist super für meine Ausdauer, auch auf der Bühne, und für meinen Kopf, der manchmal kurz vor dem Platzen ist. Sport gehört für mich zum Alltag. Momentan fehlt mir hier der Schnee zum Skilaufen, aber Laufen und Krafttraining mache ich das ganze Jahr. Und ja, ich gehe sehr bewusst mit der Ernährung um: Ich schaue genau hin, welche Produkte ich für meine Familie kaufe, und ich koche und backe alles selbst. Am liebsten essen wir Indisch, weil es so schön scharf ist!

Ich möchte meinen Freunden und Fans ein gutes neues Jahr wünschen, mit vielen sonnigen Tagen und wunderbaren Momenten. Solche, die man nie vergisst, auch wenn sie vielleicht nur kurz waren. http://www.livkristine.de

Stefan Fotos: über Napalm Records

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Mehr Bilder - Mehr Vibes - die neue DarkVibe Community!

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FĂźr die Bildergucker unter euch, die sich an den Vibes nicht satt sehen kĂśnnen gibts gute Nachrichten! Noch mehr Vibes-Bilder und viele Special Features in unserer neuen Community. Melde dich noch heute an!

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Bodymodification In den schönsten Farben! Machen Tätowierungen krank? Mit der gleichen Regelmäßigkeit, mit der im Herbst die Blätter fallen, liest man in der SaureGurken-Zeit von der krankmachenden Wirkung jeglicher Tattoofarben. Tätowierer fragen sich seit langem, ob es sich bei dieser Berichterstattung um eine gezielte Verleumdung handelt oder ob der Blätterwald einer „urban legend“ aufsitzt. Ruß, Autolacke, verbotene Azopigmente ein großer Regenbogen verbotener Stoffe. Grundsätzlich sind die Inhaltsstoffe bunter Farben kritischer als bei schwarz. Gut, dass es gegen alles ein Gesetz gibt: Die im November 2008 verabschiedete und am 1.5.2009 in Kraft getretene Tätowiermittel-Verordnung schreibt vor, dass alle Farben mit ihren Inhaltsstoffen beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit registriert sein müssen, bevor sie verwendet werden dürfen. Bestimmte Inhaltsstoffe werden generell verboten, darunter Azofarbstoffe und Para-Phenylendiamin. Die Verordnung enthält auch eine Kennzeichnungspflicht der Produkte. Die müssen als Mittel zum Tätowieren gekennzeichnet und u.a. mit Herstellernamen, Mindesthaltbarkeitsdatum, Verwendbarkeitsdauer nach Öffnung und einer Liste der Inhaltsstoffe versehen werden. Es gibt allerdings auch Gesetze gegen Mord und Totschlag und es werden trotzdem weiterhin Verbrechen begangen. Das DarkVibe Magazin hat bei den Deutschen Organisierten Tätowierern e.V. nachgefragt und folgende Stellungnahme erhalten: „Einige wenige schwarze, oder besser gesagt bunte Schafe bringen immer wieder die Tätowierszene in Verruf. Das gilt sowohl für skrupellose Farbhersteller als auch für skrupellose Tätowierer, die gar nicht wissen wollen womit sie arbeiten. Aber auch die Medien verdrehen gerne Tatsachen oder greifen nur die Negativbeispiele auf, um der Sensationsgier der Zuschauer zu genügen. Die bestimmungswidrige Verwendung schädlicher Farben, wie z.B. Autolacken, schadet nicht nur elementar den Kunden, sondern auch, wenn

dies entdeckt wird, den Tätowierern selber. Natürlich auch bei den seriösen Farbherstellern, die sich einer seriösen und kostenintensiven Kontrolle unterwerfen. Der DOT ist sowohl bei der Gesetzgebung für Tätowierfarben, als auch bei den Farbherstellern und Kontrolle der Farbverwendung sehr aktiv. Tätowierer, die die Sicherheit der von ihnen verwendeten Farben nicht garantieren oder beweisen können, finden in dieser Qualitätsgemeinschaft keinen Platz.“ Wenn der Tätowierer deines Vertrauens also auf deine Nachfrage zur Tätowiermittelverordnung „Hä?“ antwortet, solltest du dich nach einem anderen Fachmann umsehen. Zu einer guten Tätowierung gehören eben auch kontrollierte Farben und nicht nur ein erstklassiger Entwurf. Alana Abendroth Foto: Wiki Commons

Mehr zum Thema in der nächsten Ausgabe und bei: Alana Abendroth Bodymodification ISBN 978-3-86608-112-3

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STARFOCUS

Name: Ashley Dayour Band: Whispers in the Shadow / Coma Divine Alter: 13.331 Wohnort: R’hley Was ist dir das Wichtigste im Leben? Musik. Ohne würde ich in einer Woche sterben scientific fact! Welchen Beruf hattest du eigentlich, bevor du Musiker wurdest? Möchtegern-Musiker. Deine drei besten Eigenschaften? Zielstrebigkeit, Glaubwürdigkeit, Feuer. Deine drei schlechtesten Eigenschaften? Zielstrebigkeit, Glaubwürdigkeit, Feuer. Wovor hast du Angst? Vor dieser Frage. Wenn du drei Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen? Zielstrebigkeit, Glaubwürdigkeit, Feuer Dein Lieblingsbuch und deine Lieblingsmusik? The Book of Pleasure von Austin Osman Spare. Musik, schwierig, das ändert sich ständig, zurzeit Killing Joke und Dead Can Dance.

IN:

Das DarkVibe Magazin weiterhin unterstützen Sich Festivalgarderobe überlegen Festtagsspeck

OUT:

Weltuntergang Weihnachtsmänner sich ernähren statt zu essen

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Was für ein Auto fährst du? Keines, ich bin seit 12 Jahren kein Auto mehr gefahren. Und sehr froh darüber. Ich lasse fahren. Manchmal lasse ich auch einen fahren - sorry, der musste sein Welche Personen würdest du gerne mal treffen? Mich selbst in: 13.331 Jahren Was war dein wichtigstes Erlebnis als Künstler? Die Aufnahmen zu unserem ersten Album. Hat alles verändert. Jede Album-Phase danach ist genauso wichtig, nur ohne diesen Anfang würd’s keine weiteren mehr geben.


Das große Gruft-Orakel 2012 Auf dem Frankfurter Hauptfriedhof sitzt eine Kröte am Brunnen, die den ganzen Tag herum orakelt und sich so verschiedene Dinge in den Krötenbart murmelt, weil sie so ein komisches Zeug vom Brunnenrand frisst. Wir haben ihr zugehört, was sie uns für Jahr 2012 mit ihrer heiseren Stimme zugeraunt hat. Werwolf 20./21.3. -19./20.4. Gleich zu Beginn des Jahres solltest du deine Nase nur auf Wunsch in fremde Angelegenheiten stecken. Erkältungsgefahr! Einzige heiße Begegnung im Januar: 30 Minuten Erkältungsbad. Ab März wieder eine gute Zeit mit der Frühjahrsdiät zu beginnen. Der enge Press-Sack, den du zum nächsten Festival anziehen wolltest, war eigentlich mal ein Umhang! Die Karrieresterne stehen für dich im September sehr günstig – unglücklicherweise hast du an dem Tag Magen-Darm. Liebe: Nicht vor 2014. Grableuchte 19./20. 4. - 20./21.5. Die fröhliche Grableuchte ist offen für erotische Experimente und total leidenschaftlich in der Liebe, leider ungeschickt mit Menschen. Das bringt ab März deine Weltsicht ins Wanken und dich irritiert der lüsterne Blick deines Zwerghasen. Gesundheit: Viel frische Luft und Möhren. Job und Finanzen: Geh gleich im August mal ins Casino, setze deine gesamten Ersparnisse auf die 23 und warte ab, was passiert! Danach entscheidet sich, was mit den viele Überstunden passiert. Im Dezember geht die Beziehung zu deinem geizigen Freund in die Brüche – er will mal wieder das Geschenk sparen. Diesmal reicht es dir endgültig. Du hoffst auf den Weltuntergang am 21.12. Vampir 20./21.5. - 20./21.6. Gleich im Februar löst sich ein Jobproblem löst außergewöhnlich originell: Du gehst einfach nicht mehr hin. Nun hast du auch viel mehr Zeit für deine diversen Liebschaften. Übernehme für alle die Einkäufe und bescheiße mit dem Wechselgeld. Das reicht dann jeden Monat für dein WG-Zimmer. Führe Buch und schaue nach freien Kapazitäten! Sonst musst du am Ende doch wieder ins Büro!

Gesundheit: Ab September wärmer anziehen, falls das mit Liebschaften rauskommen sollte. Ansonsten wieder eine straffere Figur dank mehr Ausdauersport. Pflock 20./21.6. - 22./23.7. Ein längst aufgegebener Wunsch erfüllt sich nach vielen Jahren: Deine Rivalin aus Grundschulzeiten scheint doppelt so viel zu wiegen wie du. Das erleichtert dich. Jetzt aber vorsichtig: 30 kg sind für dich kein Idealgewicht, da geht noch was mit ein bisschen mehr Sport. Nach einem Frühjahrssturm findest du dich plötzlich in Ostpolen wieder. Ab Oktober wieder zuhause, gerade rechtzeitig um noch vor dem Weltuntergang Unfrieden in deinem Freundeskreis zu stiften. Wiedergänger 22./23.7. - 22./23.8. Gleich im Januar entdeckst du nach erfolgreichem Bleigießen in der letzten Jahresstunde 2011 telepathische Kräfte. Vorbei die Zeiten von Küchendienst, Bügeln, Müll rausbringen. Nur ein kurzer Moment des Innehaltens und deine Mitmenschen nehmen dir neuerdings diese Aufgaben ab. Die Telepathie wird zum Schicksal für dich bis kurz vor dem Weltuntergang im Dezember, den du nicht verhindern kannst, so sehr du dich auch bemühst mit den Maya Kontakt aufzunehmen. Genieße deinen letzten Sommer! Sarg 22./23.8. - 22./23.9. Gleich im Januar droht großer Geldverlust. Du hättest nicht wetten sollen, dass du es schaffst mit dem Rauchen aufzuhören, wo du es schon zwischen 2003 und 2011 jährlich aufs Neue probiert hast und immer gleich am 3. Januar das Nichtrauchertum aufgeben konntest. Im Mai reagierst du besonders schnell, wenn es um Geld geht und bückst dich flott bei jedem Cent, der auf der Straße liegt! Ab September sehr flirtfreudig, die erste Flirtgelegenheit bietet sich allerdings erst im November. Nun hast du jedoch keine Lust mehr. Der Weltuntergang erscheint dir als willkommene Abwechslung.

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Dämon 22./23.9 - 23.10.

Sukkubus 21./22.12. – 20.1.

Es scheint ein Glücksjahr für dich zu werden: Wegen des Sanatoriumsaufenthalts ab März musst du nicht mehr arbeiten gehen und man benennt eine unheilbare psychische Krankheit nach dir. Das macht dich unglaublich stolz und du freust dich über die ausländische Presse, die dich viel und häufig besucht und Fotos macht. Am 20. Dezember bezauberst du alle mit deinem Optimismus. Finanzen: Das ist für dich 2012 sowieso unerheblich. Du bist versorgt. Liebe und Sex: Doch nicht bei den vielen Medikamenten – da ist das nicht mehr so wichtig.

Im April bahnen sich Veränderungen in der Partnerschaft an. Jemand ist maßlos eifersüchtig auf dich. Wahrscheinlich ihr Ehemann. Selbstbewusst verteidigst du dein Territorium. Romantische Sehnsüchte haben natürlich in so einer Zeit keinen Raum. Dass du falsche Prioritäten gesetzt hast merkst du, als die zweite Zahnbürste fehlt. Ab August dann auch noch Stress mit dem Chef wegen deiner neuen Pausenregelung. Wer nicht an die Maya-Weissagungen glaubt, kann ja im Dezember einfach einen Kurztrip über die Feiertage buchen. Die anderen sagen: rausgeschmissenes Geld!

Knoblauchzopf 23.10. - 22.11. Im Februar erträgst du kein Leid und willst immer sofort helfen, darüber freuen sich die Junkies am Bahnhof. Sie waren schon lange nicht mehr so zugedröhnt wie jetzt, seitdem du ihnen nach jeder fadenscheinigen Geschichte ein paar Scheine zusteckst. Im August ähnelt jemand dem Prinzen deiner Träume. Sofort aufwachen! Oder willst du wie in deinem Traum vom höchsten Turm in die Tiefe fliegen? Diesmal hast du keine Flügel! Ab November viel Wärme in der Familie – wie du erst im Dezember bemerkst liegt das am defekten Thermostat. Der wird nun nicht mehr repariert. Fangzahn 22.11. - 21./22.12. Für Krisenpaare gibt es März ganz überraschend eine neue Lösung: Einer zieht nach Köln und der andere nach München! Den Haushalt kann man ohne Weiteres gerecht aufteilen und endlich hat der Zank ein Ende. Außer man wird sich nicht einig, wer nun nach Köln und wer nach München geht. Gesundheit: Du reagierst im Juni empfindlich auf falsche Ernährung. Wahlweise beleidigt oder mit Durchfall. Ab Ende Dezember ist sowieso alles egal.

Ghoul 20. 1. - 18./19. 2. Der Januar beginnt mit totaler Erschöpfung und mörderischen Kopfschmerzen. Das legt sich bereits am 2. Januar, wenn die Alkoholvergiftung abklingt. Dann kannst du dich auch endlich an deinen Namen und deine Adresse erinnern. Ähnliches widerfährt dir an Wochenenden Ende Mai und Mitte August. Die übrige Zeit vergeht wie im Flug mit Party, Jobben, Essen, Trinken und Schlafen. Singles bekommen Ende November einen Heiratsantrag! Die anderen ein verlockendes Seitensprungangebot. Zugreifen, ein besseres Angebot kommt vor dem Weltuntergang nicht mehr! Fledermaus 19.2. - 20./21.3. Im Februar werden deine Bemühungen im Job zwar bemerkt, aber immer noch nicht angemessen entlohnt. Solange das Gehalt immer noch kommt, sind Existenzängste unbegründet. Im April große Sehnsucht nach Romantik, Kerzen, Wein und Gedichten – deine Freundin will aber immer nur poppen. Ab Oktober: Einsame Waldspaziergänge. Große Erwartungen an 2013 können gedämpft werden, die Maya sagen am 21.12. sei alles vorbei. Alana Abendroth

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