BE-Magazin Spezial 3 - 14. Oktober 2012

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Hexen: Nicht einer landet an dieser Küste, um hier zu erfahren, was er gern wüsste. Ob Reisender, Seemann oder Tourist, zurück ins Meer, woher du auch bist! ­ Dagobert: Her damit, Sie Gauner! Filler: Aber, aber, ich bin doch kein Gauner, Herr Duck! Mein Ruf als Geschäftsmann ist zumindest so gut wie der Ihre! Dagobert: Ja, ja, das mag schon stimmen. ­ Dagobert: Oh, eine gemeine, äh, geheime Falltür! ­ Trick: Das ist ja eine Komödie! Dagobert: Nein, eine Tragödie! ­ Track: Wollen Sie damit sagen, dass ich das Zeug zum Super­Vertreter habe? Filler: Und wenn nicht, habe ich’s hier drin, um es dir zu verkaufen.

12. Zerreißprobe für einen Helden (Spies in their Eyes) Teletext: Als das ferngesteuerte Leitsys­ tem von Dagoberts geheimem U­Boot ge­ stohlen wird, verdächtigt die Navy den Matrosen Donald der Spionage und des Hochverrats. Während er vor Gericht ge­ stellt wird, verfolgen Dagobert und die Neffen eine heiße Spur, die sie nach Sin­ gapur und in ein neues turbulentes Aben­ teuer führt. Regie: David Block Drehbuch: Bruce Reid Schaefer, Sharman Divono US­Ausstrahlung: 27.11.1987 (Folge 62) Deutsche Ausstrahlung: 12.05.1990 Info: mit Donald Duck Handlungsort: Ozean vor Singapur, Singapur

Barks­Anspielungen (und andere Verweise): Hypnose ist ein häufig auftre­ tendes Thema in Barks­Comics, so hypno­ tisieren Gundel und Donald den Raben Nimmermehr in der gleichnamigen Ge­ schichte (Raven Mad), in „Reise in die

Vergangenheit“ (Back To Long Ago!) ge­ hen Donald und Dagobert zu einem pro­ fessionellen Hynotiseur und Dagobert hypnotisiert Donald in „Das Hypnotisier­ Spiel“ (The Hypno­Gun), um nur ein paar zu nennen. Auch Spionage schöner Frauen gab es schon bei Barks: Madame Triple­X aus „Gefährliches Spiel“ (Dangerous Disguise) ist nicht nur eine Spionin, sondern sogar eine Gegen­Spionin! Dagegen ist der schweinsnasige Schurke schon fast Stan­ dard bei Barks, Shandy Schofel aus „Alaska­Katastrophe“ (North of the Yu­ kon) zählt zum Beispiel zu ihnen. Der schweinsnasige Viktor Loser wird im Ori­ ginal von Bernie Kopell, der damit seine Figur aus der sechziger Jahre­Serie „Mini­Max“, den KAOS­Agenten Sieg­ fried. Admiral Grimitz tut Hypnose hin­ gegen mit einem „Bibbedi, Babbedi, Buh“ ab, ein Zitat vom Disney­Film Cinderella. Auf den gefälschten Dokumenten, die Viktor an Mme Ante­Crique weitergab, steht klar lesbar „fake documents“ auf der Vorderseite. Die Stimme von Admiral Gri­ mitz spielt an John Wayne an, viele Fans behandeln ihn als DuckTales­Adaption von Zorngiebel. Würde die Marine Donald wirklich für einen Spion halten, wäre eine Entlassung vom Dienst seine geringste Sorge. Ein wenig anzüglich klingt Donalds Freu­ de auf das Nachtleben Singapurs: „Oh boy, Singapore! The night's young, and I'm old enough, hehe!“ (Die deutsche Syn­ chronfassung scheint den Witz aber nicht

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verstanden zu haben: „Singapur ist schon eine Reise wert! Die Nacht ist jung und schon alt genug!“)

Fazit: Agentenkomödien haben nicht nur Geschichte, sondern auch Zukunft: Dank über fünfzig James­Bond­Filmen wird das parodierbare Material kaum knapp, so­ dass es immer einen „Agent Null­Null­ Nix“, „Austin Powers“ oder „Johnny Eng­ lish“ geben wird. So ist diese DuckTales­ Folge auch nur ein Teil von mehreren Fol­ gen, die Spionage und Geheimagenten als Thema haben. Allerdings bleibt sie selbst noch recht harmlos und behandelt haupt­ sächlich in überzogener Weise Spionage. Leider zeigen sie dabei selbst die nicht­ spionierenden Bewohner von Singapur in keinem guten Licht: Sie tragen nur altmo­ dische Kleider, tragen spitze Hüte und sprechen in furchtbar lassistischen Ak­ zenten. Zum Glück tritt das angesichts des Humors und der Action in den Hin­ tergrund, so scheint der wahre Schurke Viktor nicht einmal Bewohner des Landes zu sein.


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