Impressionen der CDA Berlin

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Deutschland ist ein Land mit unzureichender Tarifbindung, insofern musste und muss sich auch weiterhin der Staat mit der Einführung einer Lohnuntergrenze (branchenspezifischen und/oder gesetzlichen) auseinandersetzen, um beispielsweise nicht weiter vom Europarat bezichtigt zu werden, dass Deutschland gegen das „Recht auf ein gerechtes Arbeitsentgelt“ in der Europäischen Sozialcharta zu verstoßen. Die Lohnuntergrenze wird meistens im Verhältnis zum Durchschnittslohn gesetzt und dürfte nach heutigem Diskussionsstand etwa 5 Mio. Beschäftigte tangieren, davon rd. 3 Mio. Arbeiter/-innen und 2 Mio. Angestellte. Vor allem Junge, Alleinerziehende und ältere Personen sowie AN mit unzureichender Bildung würden von der Einführung einer Lohnuntergrenze profitieren, könnten aber auch sehr gefährdet sein, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Aspekte zur Einführung einer Lohnuntergrenze

Unter der Voraussetzung, dass die Einführung zu keinem Beschäftigungseffekt führt, keinem negativen und auch keinem positiven, ergibt sich je nach Festlegung der Lohnuntergrenze (7,50-8,50 Euro/Std.) ein Finanzeffekt für den Staat in Höhe von 4,6 bis 7,1 Mio. Euro. Je höher die Lohnuntergrenze, desto höher die Steuer- und Sozialsystemeinnahmeanteile. Je niedriger der Mindestlohn, desto höher die ersparten Transferausgabeanteile (Alg II, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag). Darüber hinaus ergeben sich durch die Einführung einer Lohnuntergrenze ein erhöhtes Konsumverhalten und damit zusätzliche Verbrauchsteuermehreinnahmen in einer Größenordnung von rd. 290 bzw. 690 Mio. Euro pro Jahr. Insgesamt gäbe es bei der Einführung von Lohnuntergrenzen auch finanzielle Effekte auf der individuellen wie auch der gesamtstaatlichen Seite von erheblichem Umfang, die auch als Chance begriffen werden können. Wichtig ist, dass die einhergehenden, aber kaum abschätzbaren Beschäftigungseffekte mindestens neutral sein müssten. Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und sicher suchen noch Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Natürlich wählen die Betriebe die Besten aus. Aber auch für Jugendliche ohne oder mit schlechten Schulabschlüssen gibt es Chancen auf einen guten Ausbildungsplatz. In besonderen Situationen, z. B. als alleinerziehende Mutter, gibt es Möglichkeiten, in Teilzeit eine Ausbildung durchzuführen. Seit 15 Jahren kann man im SOS-Berufsausbildungszentrum Berlin des SOS-Kinderdorf e.V. eine anerkannte Berufsausbildung in verschiedenen Berufen machen. Über 1.000 junge Menschen haben einen erfolgreichen Abschluss erreicht. Bisher haben wieder 30 Jugendliche eine Ausbildung begonnen. Freie Ausbildungsplätze gibt es hier z. B. noch in den Berufen Koch/Köchin, Restaurantfachmann/-frau, Fachkraft im Gastgewerbe, Gärtner/-in im Garten- und Landschaftsbau, Florist/-in und Friseur/-in. Interessierte Jugendliche sollten sich unverzüglich beim zuständigen Jobcenter bzw. bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur melden. Für Jugendliche aus den Stadtteilen Moabit, Wedding und Mitte, die einen besonderen Förderbedarf haben, gibt es ein gemeinsames Ausbildungsangebot von Jugendamt und Jobcenter in 22 Berufen. Das Programm heißt „Mitte in Ausbildung (MiA)“. Interessierte Jugendliche wenden sich zur Beratung an die Jugendberatungshäuser in Berlin-Mitte, z. B. sos.mitte, Edinburger Straße 55, 13349 Berlin (Tel.: 45798040). Kontakt SOS-Berufsausbildungszentrum Berlin Burkhard Schäfer Oudenarder Str.16 I 13347 Berlin Tel: 030 45 50 80 10 I Fax: 030 45 50 80 60 Burkhard.Schaefer@sos–kinderdorf.de

SOS Berufsausbildungszentrum bietet Ausbildungsplätze


Die Christi-Auferstehungs-Kathedrale ist ein Kirchenbau der russisch-ortho-doxen Kirche im Stadtteil Wilmersdorf. 1936-1937 wurde die Christi-Aufer-stehungs-Kathedrale nach Plänen von Karl Schellberg errichtet und 1938 eingeweiht. Das Gebäude dient bis heute der Russisch-Orthodoxen Kirche und steht unter Denkmalschutz. Der Neubau wurde als Ersatz unweit der 1923-28 erbauten ersten RussischOrthodoxen Kathedrale auf einem knapp 1.500 Quadratmeter großen Grundstück am Hohenzollerndamm 166 Ecke Berliner Straße erbaut (seit 1.9.1926 Hoffmann-von-Fallersleben-Platz; Schriftsteller und Literaturhistoriker August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874) schrieb den Text zur Hymne der Bundesrepublik Deutschland, dessen dritte Strophe ab 1952 gesungen wird).

Grundsteinlegung der ChristiAufersteungsKathedrale vor 75 Jahren

Karl Schellberg von der Preußischen Bau- und Finanzdirektion entwarf sie als dreischiffige Basilika im russisch-byzantinischen Stil mit Dachkuppel, runder Laterne und Zwiebelhaube, sowie vier kleinen Zwiebeltürmchen in den Dachzwickeln. Die Ikonostase (eine mit Ikonen geschmückte Wand mit drei Türen), übernommen aus dem Vorgängerbau, stammt ursprünglich aus einer alten Kirche bei Warschau. Anfang 2011 erwarb die Russisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats das Grundstück, für das sie bis dahin einen Erbbaupachtvertrat hatte. Die ältere Russisch-Orthodoxen Kirche Hohenzollerndamm 33 wurde 1938 von der Deutschen Arbeitsfront DAF „übernommen“ und umgebaut. In der Nachkriegszeit wurde sie Domhotel, später Hotel und Restaurant Albergo 12 Apostel, jetzt Hotel Albergo und Restaurant Santini. Für ihr besonderes soziales Engagement ist heute Friseurmeisterin Birgit Hoge aus Tempelhof mit der Franz-von- Mendelssohn-Medaille geehrt worden. Die Handwerksmeisterin hilft alleinstehenden, älteren und sozial schwächeren Menschen, indem sie nicht nur Hausbesuche anbietet, sondern darüber hinaus Besorgungen und Botengänge erledigt und ihren Friseursalon als Anlaufstelle für einsame Mitbürger anbietet. Weiterhin sammelt Frau Hoge Sachspenden und verteilt diese an bedürftige Personen. Die Auszeichnung – verbunden mit 5.000 Euro Preisgeld – wurde von Handwerkskammer-Präsident Stephan Schwarz und IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer überreicht.

Friseursalon Birgit Hoge erhält Franz-vonMendelssohnMedaille 2011

Die Gewinnerin und die Platzierten sind von einer Jury aus Wirtschafts- und Medienvertretern unter rund 50 Bewerbern ermittelt worden. Auf den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Platz setzte die Jury das Berlin Marriott Hotel, das mit Kindern backt und kocht und den Erlös aus dem Verkauf an SOS-Kinderdörfer spendet. Das Hotel hilft auch Obdachlosen, indem es ihnen Kleidung und Rucksäcke kostenlos zur Verfügung stellt. Weiterhin bietet das Marriott Angehörigen von Charité-Patienten pro Tag ein kostenfreies Zimmer an, wenn sich die Angehörigen die Übernachtung nicht leisten können. Als gemeinsame Dritte mit jeweils 1.000 Euro belohnt wurden die Bplus-Gruppe und die Fresh Line Cosmetics Germany GmbH. Die Bplus-Gruppe hat gemeinsam mit einer Werbeagentur die Initiative „Vergessen ist ansteckend“ ins Leben gerufen, die zum Ziel hat, HIV und AIDS wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Die Fresh Line Cosmetics Germany GmbH sammelt Spendengelder für die Kinderkrebsstation des Helios-Klinikums Buch und kooperiert mit einer Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Menschen der RC rehaconsult GmbH. Zudem vergaben die Juroren einen undotierten Sonderpreis für ein Unternehmenskonzept für Corporate Social Responsibility (CSR). Der Preis ging an das Laserline-Druckzentrum in Berlin-Wedding, das stark in seinem Bezirk verwurzelt ist und sich dort in zahlreichen Aktivitäten und Projekten engagiert. „Nur wer aus tiefsten Herzen opferbereit ist, kann Großes erreichen.“ Evander Holyfield (Ex-Boxweltmeister im Schwergewicht)

Zitat des Monats


Er war Herausgeber der 1910 zusammen mit Alfred Döblin gegründeten Zeitschrift „Der Sturm“, einer der wichtigsten Publikationen des Expressionismus. Seit dem 30. November 1901 war er mit der Schriftstellerin Else Lasker-Schüler verheiratet. 1911 wurden sie geschieden. Ihr verdankt er den Namen Herwarth Walden. Wohnorte in Berlin: Wilmersdorf: Spichernstraße 19, 1908; Halensee: Katharinenstraße 5, 1909-1912. Gedenktafel vom 22. November 1991 an der Wohn- und Wirkungsstätte: In dem Haus, das früher hier stand, lebte und arbeitete von 1909 bis 1912 Herwarth Walden. Er gründete hier 1910 seine Zeitschrift „Der Sturm“, Forum des Expressionismus. Emigierte 1932 in die UdSSR, starb in stalinistischer Gefangenhschaft. PS.: Else Lasker-Schüler, Lyrikerin (1869-1945), gehört seit ihrer Ankunft in Berlin 1894 zum Berliner Künstlermilieu und ist die bedeutendste Lyrikerin des Expressionismus. In zweiter Ehe mit Herwarth Walden verheiratet, lässt sie sich von diesem wegen einer kurzen aber heftigen Liaison mit Gottfried Benn scheiden. Sie emigriert 1933 in die Schweiz und geht 1937 nach Jerusalem, dort stirbt sich einsam und verarmt. Wohnorte in Berlin: Charlottenburg: Wielandstr. 3, 1902; Halensee: Katharinenstraße 5 (s. o.); Grunewald: Humboldtstraße 13, 1913, Villenkolonie; Charlottenburg: Nürnberger Straße, im Winter 1914 bis 1915, Pension Bennecke. Schöneberg: Motzstraße 7, 1924-1933, Hotel Koschel, damals Nr. 78, heute Hotel Sachsenhof. Gedenktafel am Wohnhaus. Gesucht wurden bei dem von der Landesinitiative Projekt Zukunft veranstalteten Wettbewerb junge Berliner Modelabels, die durch herausragende Kollektionen und durchdachte Businesspläne überzeugen. Die Bandbreite der Bewerbungen reichte von Accessoires, Green Fashion über Streetwear bis zu AvantgardeMode. Die Preisträger des Wettbewerbs erhalten insgesamt Leistungen und Preisgelder in Höhe von 100.000 €. Die besten drei Modelabels stellten ihre Kollektionen für Frühjahr/ Sommer 2012 im Rahmen einer Abschlusspräsentation vor. Den mit 25.000 € Preisgeld dotierten ersten Preis sicherten sich die Designerinnen von Augustin Teboul, die die Jury mit starker eigenständiger Handschrift begeisterten und eine Kollektion zeigten, die düster-romantische Poesie, avantgardistische Linien sowie handgearbeitete Details verbindet.

Herwarth Walden (eigentl. Georg Levin)

Schriftsteller und Publizist geb. am 16. Sept. 1887 in Berlin, gest. 31. Okt. 1941 (Saratow an der Wolga (Straflager) von

Klaus-Martin Kersten

Die Preisträger des Modewettbewerbs „Start your Fashion Business“ stehen fest

Den mit 15.000 € dotierten zweiten Preis gewannen die Designerinnen von Issever Bahri. Der dritte Preis (10.000 €) ging an Hien Le, dessen Kollektionen als clean, reduziert auf das Wesentliche und zeitlos gelten. Die Finalisten werden über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren mit zusätzlichen Leistungen wie Workshops, Coachingleistungen und ModenschauTeilnahmen unterstützt. Mit den Auszeichnungen und dem Preisgeld wird in Berlin ansässigen Modedesignern/-designerinnen der Start in die Selbstständigkeit mit Startkapital, Sachleistungen und Coaching erleichtert. Damit sollen Talente in Berlin gehalten und die Infrastruktur am Standort verdichtet werden. NEMONA - Netzwerk Mode & Nähen - ist ein EU-gefördertes Modellprojekt im Bereich Fashion und Produktion in Berlin-Neukölln und richtet sich an junge Modedesigner/-innen und an Näher/-innen. Das Ziel liegt in der partnerschaftlichen Vernetzung dieser beiden Gruppen, um neue Beschäftigungspotentiale und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Etwa 50 Mitglieder arbeiten in dem Netzwerk zusammen. Nemona organisiert zudem das „Neukölln Fashion Weekend“. Grigorios Commatas, gebürtiger Korfiote (Souvenier), ist seit 22 Jahren Geschäftsführer und Inhaber des nunmehr einzigen griechischen Supermarktes in Berlin (Meraner Str. 19). Seine Produktpalette, angefangen vom Wein, Oel und

Spannende Netzwerke

Natürliche Wege


Fleisch bis hin zu Honig, Oliven und selbst gefertigten Tsatsiki, hat er ständig erweitert. Auch selbstgebackenes Brot zählt mittlerweile zu seinem Sortiment. Alles Bio und von den besten griechischen Produktionsstandorten, wie er mir mittteilte. Aber nicht alle Produkte sind aus Griechenland. So kommt beispielsweise der Fisch auch aus Spanien und das Amstel-Bier, welches die Griechen auch in ihrer Heimat so gerne mögen, aus Holland. Integration geht so manches Mal ganz natürliche Wege. PS,; Ich bevorzuge eine Mischung im Verhältnis von 1:3 griechischem Honig mit 10proz. Total-Joghurt, Empfehlung eines Freundes. Lecker. Aus einer Studie des Immobilien-Dienstleisters Jones Lang LaSalle Berlin (JLL) geht hervor, dass die Aktivitäten international tätiger Handelskonzerne in Berlin für das zweite Halbjahr 2011 zu weiteren starken Mietsteigerungen führen werden. Dabei entwickeln sich nicht, wie erwartet, die absoluten Spitzenlagen Kurfürstendamm und Tauentzien sprunghaft nach oben, sondern der neue Einzelhandelsstandort Hackescher Markt. Auch die Schlossstraße in Steglitz, die Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg, die Alexanderstraße und der Potsdamer Platz gehören dazu. Spitzenreiter beim Mietpreis ist allerdings immer noch die Tauentzienstraße zwischen Wittenbergplatz und Breitscheidplatz. Hier kosten der Quadratmeter 250 Euro. Grund für die Attraktivität Berlins sehen Experten in der Dynamik und Offenheit der Stadt und dem internationalen Publikum. Der Berliner Senat verzögert weiter die dringende Anpassung der Unterkunftskosten für Bezieher von Arbeitslosengeld II, so dass bereits 30.000 Bedarfsgemeinschaften aufgrund des stetig steigenden Mietzinses in der Stadt einen Teil der Miete aus eigenen Taschen aufbringen müssen. Die soziale Mischung in den einzelnen Stadtteilen ist gefährdet, wenn nicht bald möglichst Abhilfe geschaffen wird. Zudem führen die Umzüge der Alg IIBezieher/-innen zu erheblichen Mietpreiserhöhung für die Neumieter, ganz zu schweigen davon, dass es zunehmend schwerer wird, überhaupt noch preiswerten Wohnraum zu finden. Nach einer Studie der Deutschen Angestelltenkrankenkasse (bundesweite Befragung an 25 Schulen und fast 6.000 Schülern zw. 11 und 18 Jahren) haben 32 v. H. der Haupt- und Realschüler depressive Stimmungen (Gymnasien: 24 v. H.). Den Schülerinnen und Schülern machen Schulstress, Leistungsdruck und das Klassenklima besonders zu schaffen. Die Studie zeigt, dass der sprunghafte Anstieg psychischer Erkrankungen bei Erwachsenen in den letzten Jahren häufig schon im Schulalter beginnt. Die Warmwasserzubereitung ist der größte Stromverbraucher in privaten Haushalten. Mit Hilfe von Sparduschköpfen und Durchlaufbegrenzern können bis zu 160 Euro pro Jahr gespart werden, so das Verbraucherportal co2online. Damit könnten bei den täglichen „5 Minuten-Duschen“ rd. 165.000 Liter Wasser gespart werden. Auch undichte Apparaturen, die zur erheblichen Verschwendung von Wasser beitragen, könnten durch Cent-Artikel im Baumarkt oftmals wieder „trocken gelegt“ werden. Ebenso kann sich aufgrund modernster Waschmittel jeder fragen, ob bei normalem Verschmutzungsgrad nicht doch eine Temperaturstufe niedriger geschaltet werden kann. Oder ob bei größerer Verschmutzung nicht eher länger als heißer gewaschen werden kann. Auf jeden Fall sollte die Temperatur an Boilern und Durchlauferhitzern so eingestellt werden, dass das Wasser max. 60 Grad Celsius erreicht und bei der Nutzung ohne Hinzuführung von kaltem Wasser auskommt. Damit werden Energieverluste vermieden. V.i.S.P.: Horst Gedack, CDA Berlin, Kleiststr. 23-26, Berlin-Schöneberg

Weitere erhebliche Mietsteigerungen werden im Handel für den Herbst 2011 erwartet Dringender Handlungsbedarf

Ein Drittel der Schüler/-innen hat depressive Schwankungen Sparpotential Wasser


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