Weekly Yearbook 2012

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2012

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BĂ–RSE EXPRESS


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01/2012

BÖRSE EXPRESS

01

Bärenstarker Jahresauftakt, aber zum Wochenende war das ATX-Plus wieder weg ... (Börse Express)

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1891,18 637,75 136,64 6057,92 12359,92 8390,35

-0,03% +1,57% -1,34% +2,71% +1,17% -0,77% Perf. 1 Woche.

News Splitter

... man sorgte sich um U(ngarn) und die U(niCredit)Kapitalmassnahme. Dies liess in der zweiten Hälfte der KW 1 die Startgewinne wieder schmelzen Wie gewonnen, so zerronnen: So kann man die KW 1/12 an der Wiener Börse zusammenfassen: Ausgehend von 1891 Punkten ging es hoch bis 1958 Punkte, zu Wochenende war der ATX „Return To Sender“ bei 1891 Punkten. Im ATX-Segment lag nur die Strabag an allen vier Handelstagen (Freitag war Dreikönigs-Feiertag) im Plus.

BIZ warnt vor Ungarn-Kollaps Die News der Woche: Ein Finanz-Kollaps Ungarns wird wahrscheinlicher und könnte für Österreich dramatische Folgen haben. Davor warnt auch die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) - die Teile der internationalen Währungsreserven

verwaltet. Die BIZ hat in einem internen Papier, das an mehrere österreichische Finanzinstitute und wichtige Finanzinstitutionen ging, vor schwerwiegenden Folgen der Ungarn-Krise für Österreich gewarnt.

UniCredit zeigt Gefahren auf ... Für die Bank-Austria-Mutter UniCredit entwickelt sich indes die geplante Kapitalerhöhung zum Pokerspiel. Seit Bekanntgabe der Konditionen für eine 7,5 Mrd. Euro schwere Transaktion hat der Aktienkurs massiv nachgegeben und ist auf das tiefste Niveau seit 1992 gefallen. Kein gutes Zeichen für Banken, im UniCredit-Schlepptau verloren auch Erste Group und RBI massiv.

+++ Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz Schuldenkrise und Finanzplanung als Herausforderungen - als Nicht-Euro-Staat übernimmt Dänemark eine Schlüsselstellung beim Versuch, die EU-Mitglieder ohne Euro-Währung in die Bemühungen um Budgetdisziplin und Stabilisierung des Euros einzubinden +++ Wettbewerbsbehörde genehmigt das Aufstockungsansuchen von IPIC an OMV - IPIC darf die Sperrminorität überschreiten +++ EVN forscht weiter an kommerziellem CO2Einsatz - Versuchsanlage läuft bis 2015 +++ Sparpaket: Faymann und Spindelegger verhandeln ab Sonntag - Pensionen als erstes Thema - Kanzler und Vize treffen Hundstorfer und Mitterlehner +++ Buwog - Hochegger belastet RLB OÖ-Vorstand Starzer, die RLB OÖ weist alle Vorwürfe scharf zurück +++ 21. Geburtstag des ATX, der Start erfolgte rückgerechnet am 2. 1. 1991 mit 1000 Indexpunkten +++ Zehn Jahre Euro als Papiergeld - an den Börsen wurde der Euro bereits im alten Jahrtausend zur Notizwährung +++ das Yearbook 2011 ist fertig und unter http://www.boerseexpress.com/yearbook zum Durchklicken bereit. Unten eine Doppelseite ... +++


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02/2012

BÖRSE EXPRESS

02

Österreichs Triple A-Bilanz nicht mehr lupenrein: S&P löscht ein A, Fitch bestätigt (christian-drastil.com)

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1923,64 642,30 133,53 6143,08 12422,06 8500,02

+1,72% +0,71% -2,28% +1,41% +0,50% +1,31% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die KW 2/12 brachte zwar keine Belebung bei den Handelsumsätzen, aber zumindest ein kleines Kursplus im ATX. Und das, obwohl Gerüchte in Bezug auf den Triple AVerlust bei S&P am Freitag Nachmittag bereits im Markt waren. Und am Freitag Abend sollte die befürchtete Meldung dann kommen ...

An diesem Gerücht war was dran Also: Österreich hat das dritte A des vormaligen AAA bei Standard & Poor's verloren. Nach der Herabstufung von Österreich, Frankreich und sieben weiteren Euro-Ländern durch die Ratingagentur bemühten sich die Politiker am Wochenende um Schadenbegrenzung. Österreich habe sein Top-Rating vor allem wegen der engen Verflechtung mit Ungarn und Italien und den wirtschaftlichen Problemen in diesen beiden Staaten verloren, betonte Finanzministerin Fekter. Bundeskanzler Faymann und Vizekanzler Spindelegger bezeichneten die Abstufung als unverständlich. Neben Öster-

reich und Frankreich stufte S&P am Freitagabend auch Italien, Spanien, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Malta und Zypern herab. Deutschland, die Niederlande, Luxemburg und Finnland bewertet die Agentur weiter mit der Spitzennote AAA.

Immer wieder Ungarn Im Wochenverlauf hatte Fitch das AAA für Österreich bestätigt. Insgesamt war es aber eine sorgenreiche Woche, vor allem in Bezug auf das insolvenzgefährdete Ungarn. Die gestiegene Risikoaversion gegenüber Ungarn wurde auch in deutlich erhöhten CDS-Spreads ersichtlich. Das rückte auch die österreichischen Banken einmal mehr in die Auslage, die nicht nur Kredite vergeben, sondern auch ungarische Staatsanleihen gezeichnet haben. Laut Analysten hat die Erste Group insgesamt an die 11 Mrd. Euro in Ungarn ausstehen (rund 8 Mrd. Euro an Krediten, rund 2 Mrd. Euro an Sovereign Exposure), bei der RBI sind es um die 8 Mrd. Euro (rund 6 Mrd. an Krediten).

+++ Wienerberger bringt Corporate Bond mit 5 Prozent Kupon +++ Die Rig liefert Transocean: OMV bohrt im Schwarzen Meer - OMVTochter in Rumänien zu Strafe verdonnert Wettbewerbsabsprachen - KBC-Analysten schätzen Strafe für OMV Petrom auf rund 130 Mio. Euro +++ Strabag mit Strassenbauauftrag für 250 Mio. Euro - Bau einer 40 Kilometer langen Strecke der Schnellstrasse S8 +++ Deutschland: Bondemission mit negativer Rendite - “Das hat es bislang noch nie gegeben" +++ Knünz erhöht UIAG-Beteiligung durch Pflichtangebot auf 53,89 Prozent - Angebotspreis von 11,28 Euro je Aktie wird bis 20. Jänner überwiesen - Nachfrist für Verkaufsangebote bis 9. April 2012 +++ Intercell mit neuer Studie für Impfstoff gegen Tuberkulose - untersucht wird Impfstoffkandidat bei HIV-positiven Personen +++ Agrana hat nach drei Quartalen Gewinn verdoppelt - operatives Ergebnis wird im Gesamtjahr "signifikant" über Vorjahr liegen +++ Lenzing bejubelt Obama-Unterschrift - Faserhersteller darf nun unbeschränkt Spezialfaser für US-Armee-Kampfanzüge liefern +++ Telekom Austria: Schock über neue Steuer in Kroatien, Regierung beschliesst Comeback der Mobilfunksteuer +++ Betrugsverdacht bei A-Tec-Tochter Brixlegg, bis zu 45 Mio. Euro könnten durch falsche Rechnungen verloren worden sein +++ Deutsche Bank fährt Equity Sales, Research in Wien zurück - nächster Schlag für Wiener Börse - Bank betont “klares Bekenntnis” zum Markt und spricht von Neuformierung des Geschäfts +++ Boris Nemsic wird Berater von Fabasoft - ExTelekom-Austria-CEO soll das Cloud-Geschäft bei Fabasoft auf Erfolgskurs führen +++


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03/2012

BÖRSE EXPRESS

03

ATX setzt Gewinnserie fort und knackt die 2000, Birgit Kuras wird Börse-Chefin (Börse Express/Heute)

Index Roll ATX ICF BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2019,73 655,81 133,42 6404,39 12720,48 8766,36

+5,00% +2,10% -0,08% +4,25% +2,40% +3,13% Perf. 1 Woche.

News Splitter

(‘Heute’ bringt BE-Bild und titelt: So schön ist die neue Börse-Chefin ... ) Mit Ende der KW 3/12 (Jänner-Verfall am Terminmarkt) lag der ATX bereits neun Handelstage in unmittelbarer Abfolge im Plus. Im Laufe der Woche konnte auch die psychologisch wichtige Marke von 2000 Punkten geknackt werden. Gegen Wochenende hatten auch die Umsätze deutlich angezogen, Spitzenreiter waren die Banken. Und das alles eine Woche nach dem Verlust des AAA bei S&P.

Mehr IPOs unter Buhl/Kuras? Die Nachricht der Woche kam von der Börse selbst: RCB-Bankerin Birgit Kuras, die zuvor auch in der Gerüchteküche hoch gehandelt worden war, wird Nachfolgerin von Heinrich Schaller im Vorstand der Wie-

ner Börse. Kuras leitet ab März die Geschäfte gemeinsam mit Michael Buhl. Sie gilt als Expertin für Börsegänge.

Pecik bei Telekom über 20 Prozent Investor Ronny Pecik hat seine Optionen auf 5,1 Prozent der Telekom-AustriaAktien gezogen und hält nun über die RPRPrivatstiftung direkt und indirekt bereits 20,118 Prozent der Aktien (89.124.721 Stück), teilte die Telekom Austria im Wochenverlauf mit. Moody's hat indes die Bonität der Telekom zurückgestuft: Das langfristige Emittenten-Rating wanderte von A3 auf Baa1, das kurzfristige Rating wurde mit Prime-2 bestätigt. Der Ausblick ist nun stabil.

+++ Kepler startet mit erweitertem Austro-Research - Thomas Neuhold mit an Bord - “Streben führende Marktposition in Österreich an" +++ SBO verbessert Vorsteuer-Gewinn um 80 Prozent - Umsatz konnte laut vorläufigen Zahlen um 32 Prozent verbessert werden - Analysten-Erwartungen geschlagen +++ RaiffeisenCEO Stepic: 'Rennen nicht aus Osteuropa weg' +++ CA Immo warnt vor Finanzierungsschwierigkeiten in Osteuropa - wegen befürchteten Bankenrückzugs - 2012 keine Akquisitionen geplant, 80 Prozent der Investitionen gehen nach Frankfurt und Berlin +++ Immofinanz könnte ein Auge auf Volksbanken-Immosparte werfen ÖVAG kann sich mittelfristig Verkauf der Real Estate Services vorstellen +++ S&P stellt Herabstufung von Bundesländern in Aussicht +++ Treichl: 'Zeit der Rückzahlung ist angebrochen' - Ära der unbeschränkten Kreditvergabe an Staaten, Kommunen vorüber - Ungarn könnte sich binnen eines Jahres mit Investoren aussöhnen +++ RHI übernimmt Schweizer Stopinc zur Gänze - keine Details zum Kaufpreis - Feuerfestkonzern hielt bislang 50 Prozent +++ Wienerberger schöpft aus dem Vollen - Bonds für 200 Mio. Euro platziert - Zeichnungsfrist hätte noch eine Woche gedauert, Investorenbasis verbreitert +++ wieder eine Dividendenkürzung: Flughafen Wien halbiert - für 2012 wird quasi kein Passagierwachstum erwartet +++ OMV: Wechsel in der Unternehmenskommunikation - Michaela Huber gibt Head of Media Relations und Unternehmenssprecherin ab - Johannes Vetter übernimmt +++ Vienna Insurance Group geht bei Warta leer aus - polnische Versicherung geht an deutsche Talanx +++


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04/2012

BÖRSE EXPRESS

Und wieder Gimme Five: Die zweite Woche in Folge mit 5 Prozent Plus im ATX

04 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2126,66 675,47 138,52 6511,98 12660,46 8841,22

+5,29% +3,00% +3,82% +1,68% -0,58% +0,85% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Der Schwung aus der KW 3 konnte ohne Tempoverlust in die KW 4 mitgenommen werden. Der ATX legte nach dem 5-ProzentPlus in der Vorwoche diesmal sogar 5,29 Prozent zu. Es waren vor allem die Finanzwerte, die den Anstieg getragen haben. Nach Ablauf der KW 4 war die RBI-Aktie der Topperformer year-to-date. Mit Ausnahme der beiden Bankaktien (Erste Group mit zwei Mal fast 70 Mio. Euro Tagesvolumen) waren die Umsätze aber nach wie vor nicht sehr hoch, im Schnitt konnte im ATXPrime die 200-Mio-Marke pro Tag nicht gehalten werden.

Facebooks Fenster und ... International dominierten einerseits die Nachrichten rund um Facebook: Das so-

ziale Netzwerk könnte schon in der KW 5 seinen Emissionsprospekt bei der SEC einreichen. Entsprechende Berichte fanden sich am Wochenende im “Wall Street Journal” und in anderen amerikanischen Medien. Damit stünde in den USA einer der grössten Börsengänge bevor. Der Wert des Unternehmens wird auf eine Summe zwischen 80 Mrd.und 100 Mrd. Dollar geschätzt. Die Transaktionshöhe eines potenziellen IPOs wird auf rund 10 Mrd. Dollar geschätzt.

... Sarkozy`s Harakiri Indes kündigte Frankreichs Präsident Sarkozy eine Finanztransaktionssteuer an. Der Satz werde 0,1 Prozent betragen und gelte für jedes Unternehmen mit Sitz in Frankreich. In Sarkozy steckt K.O. drin.

+++ Erste Group tilgt Anleihe mit Staatsgarantie - 43 Mio. Euro für die Republik - noch eine Mrd. mit Laufzeit bis 2014 ausstehend +++ Vienna Insurance Group will Dividende erhöhen - Konzerngewinn vor Steuern um 10 Prozent gestiegen +++ AT&S schraubt die Erwartungen zurück - Umsatz im Gesamtjahr bei 550 Mio. Euro, EBIT-Marge zwischen 8 und 9 Prozent erwartet +++ Telekom: Hyperinflations-Accounting hat "signifikant negativen" Effekt auf den Gewinn - allerdings: Positiver Nettobetrag von zumindest 100 Mio. Euro für das Eigenkapital der Gruppe wird erwartet - Milliardär Sawiris will 25 Prozent an Telekom Austria, aber nicht mehr:"Wenn wir aufstocken, dann werden wir bis 25 Prozent aufstocken” , so der Ägypter +++ Optionen-Überraschung bei Lenzing und conwert - RCB sorgt ab 1.2. für Verstärkung am Wiener Terminmarkt +++ Agrana beendet die bisher längste Zuckerrübenund Kartoffelstärkekampagne - und in Tulln überstieg die Produktionsmenge erstmals die Marke von 300.000 Tonnen +++ S&P senkt den Daumen für etliche Bundesländer - Tirol, Oberösterreich und Wien nicht länger Triple-A negativer Ausblick für sechs Länder +++ RZB strebt bis Ende Juni 9,4 Prozent EBA-Kapitalquote an - 1,4 Mrd. schon "gehoben", rund 1,6 Mrd. Euro in Arbeit +++ bwin.party hat Börsepläne für Payment-Tochter - Online Gaming Konzern will sich von CQR trennen +++ voestalpine zieht 700-Mio.-Auftrag für Automotive an Land - Konzern investiert dafür 100 Mio. Euro - vor allem in China und den USA +++ EVN kauft Windpark zu - Gesamtleistung der Windparks liegt nun bei 163 MW +++


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05/2012

BÖRSE EXPRESS

Wien wieder mit Kursplus: Den schönsten Kurszettelblick gibt es jetzt bei Palfinger ... In KW3 und KW4 hatte der ATX jeweils um fünf Prozent zugelegt, in der Berichtswoche KW5 waren es erneut mehr als vier Prozent. Die charttechnisch wichtige 200-Tages-Linie ist in Reichweite gerückt, zum Wochenschluss fehlten nur noch 46 Punkte. Der ATX liegt nun yearto-date um 17 Prozent im Plus. Ein ATXPrime-Titel, Palfinger, kommt durch den Zusatzschub nach der Bekanntgabe guter Zahlen sogar schon auf einen 2012er-Aufschlag von mehr als 50 Prozent. Das Unternehmen plant noch für das 1. Halbjahr den Einstieg in China.

Täglich News zur Telekom Der verlässlichste Newsbringer bleibt hingegen auch Anfang 2012 die Telekom Austria, wenngleich auch nicht immer ganz freiwillig (Beispiel Untersuchungsausschuss). Für Aktionäre wohl am interessanten ist die Konstellation rund um Ronny Pecik, der Medienberichten zufolge von Ex-Börsevorstand Zapotocky und Ex-Erste Bank-Chef Haumer beraten wird. Pecik werde noch im Februar die 25-Prozent-Marke erreichen, hiess es. Pecik wirft den Aufsichtsräten Untätigkeit und Verantwortung für das geschrumpfte Eigenkapital vor. Dass die Telekom Austria Yesss! für 390 Mio. Euro übernommen hat, war da fast schon eine Nachricht von der Nebenfront. Indes streitet die österreichische Regierung weiter über das Sparpaket. Abwarten, ob es nicht noch zu weiteren Belastungen für Unternehmen und Aktionäre (Regierungsdeutsch: Spekulanten) kommt.

(Börse Express)

05 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2215,62 693,73 144,89 6766,67 12862,23 8831,93

+4,18% +2,70% +4,60% +3,91% +1,59% -0,11% Perf. 1 Woche.

News Splitter +++ Erste Group gibt bei ungarischen Gemeinden nicht nach - Wunsch nach Schuldennachlass bei CHF-Krediten „eindeutig abgelehnt“ Erste Group mischt wieder am Pfandbriefmarkt mit - nach zwei Benchmark-Emissionen 2011 steht nächster Bond ins Haus +++ EdelstahlFusion verleiht auch voestalpine Fantasie ThyssenKrupp stösst das Übernahmekarussell bei Stahl an +++ Intercell: Erfolgreicher Abschluss zweier Phase III-Studien - Impfstoff laut Analysten „gut verträglich und immunogen“ +++ BDI BioEnergy zieht Auftrag in den USA an Land - für die Planung der Sanierung einer bestehenden Biodieselanlage +++ bwin soll an Sportsegment von Constantin Medien interessiert sein - laut „Süddeutsche“ - bwin: „Kommentieren Gerüchte nicht" +++ Sberbank zahlt 505 Mio. für Volksbank-Tochter plus 80 Mio. Euro an Kapitalzuschuss +++ OMV: Russland liefert derzeit wetterbedingt 30 Prozent weniger Gas - Versorgung in Österreich gesichert +++ Uniqa mit Verlust von 330 Mio. Euro für 2011 - laufende Prämien um 4,4 Prozent gestiegen +++ OMV - rund 160 Mio. Euro an Sondereffekten lasten auf Q4-Ergebnis Rückstellung für Petrom-Kartellstrafe, negatives Hedging-Ergebnis - Produktion leicht gestiegen +++ conwert treibt Optimierung des Vertriebs in Österreich voran - neue Vereinbarung mit der Resag, plus neuer Vertriebsleiter Österreich +++ Schlumberger veräussert eigene Aktien Anteil eigener Aktien am Grundkapital beträgt nun 6,62 Prozent +++ Amag: Private EquityEigentümer soll aussteigen wollen - ein Drittel der Anteile des Alu-Unternehmens könnte demnächst verkauft werden +++


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06/2012

BÖRSE EXPRESS

06

Kleine Korrektur beim ATX, sehr viel FinanztransaktionsOptimismus beim Sparpaket (dra)

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2175,10 692,66 145,02 6692,96 12801,23 8947,17

-1,83% -0,15% +0,09% -1,09% -0,47% +1,30% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Vier der fünf Handelstage in der KW6 - der Wiener Energiewoche - konnte der ATX im Plus beenden, insgesamt war es sogar eine 8-tägige Gewinnserie, die den Leitindex erstmals seit Juli 2011 wieder über den MA200 gebracht hatte (intraday). Der Freitag radierte dann aber mit einem Minus von mehr als drei Prozent alles aus und hat die Handelswoche im Minus beenden lassen; kein Beinbruch, denn der ATX war zuletzt etwas überkauft und heissgelaufen.

1,5 Mrd. aus der FT-Steuer ? Freitag nach Marktschluss legte die österreichische Regierung ihr Sparpaket vor, das aus Geldanlage-Sicht u.a.eine Halbierung der Bausparprämie mit sich bringt. Die Bauspar-Anbieter haben spontan darauf hingewiesen, dass dies durch Umsatzsteuerentfall in Summe sogar ein Minus beim Steueraufkommen bringen werde.

Recht extrem ist die Sache mit der Finanztransaktionssteuer, die ab 2014 pro Jahr 500 Mio. bringen soll. Es geht dabei nicht nur um die Summe (wie kommt man auf 500 Mio. p.a. aus Finanztransaktionen?), sondern vor allem um die Tatsache, dass eine derartige Steuer ja noch lange nicht beschlossene Sache ist. Dazu kommt: „Die Finanztransaktionssteuer - selbst wenn sie in Österreich erst im Gleichklang mit der Eurozone eingeführt wird - hat das Potenzial, die Eurozone und damit auch Österreich in die Rezession zu treiben“, wie Michael Buhl, Vorstand der Wiener Börse, ausführt. Ein mutiger Budgetposten.

Griechen glaubwürdig? Auch die Griechen haben sich zum Sparen entschlossen. Ob und wie weit die Märkte den Hellenen vertrauen, wird man in der KW7 sehen. Stay tuned.

+++ Scholz holt sich bis zu 150 Mio. Euro vom Bondmarkt - Anleihe wird auch in Österreich öffentlich angeboten - Kupon von 8,5 Prozent +++ Miba kündigt Bond an +++ KA Finanz braucht wieder frisches Geld - neue 3-stellige Millionensumme vom Staat für die Kommunalkredit-Bad-Bank +++ Grasser/Buwog: CA Immo will mindestens 200 Mio. - unterlegener Bieter ermittelte Schaden aus Geschäftsberichten der bei Privatisierung siegreichen Immofinanz +++ Petrus Advisers will dem Flughafen auf die Sprünge helfen - der Flughafen will seine Immos selbst entwickeln und verweist auf Strategie und Gesetz. Petrus spricht von Denkanstössen und Schätzen, die gehoben gehören +++ Telekom Austria: ÖIAG auf Käufersuche für PecikAnteil? - Telenor: Im Conference Call wurde keine Frage nach möglichem Österreich-Engagement gestellt +++ Do&Co mit mehr Gewinn und Umsatz nach neun Monaten - Margen verbessert - Caterer auch in weiterhin volatilem Marktumfeld zuversichtlich +++ RZB hat Nichtigkeitsklage zur letzten Hauptversammlung erhalten - Beschluss betreffend Ausgabe des PS-Kapitals - ÖVAG hat Klage gegen RZB-HV eingebracht +++ Strabag mit 134-Mio-Auftrag aus Tansania - Bau eines Bustransport-Systems +++ A-Tec: Verkauf der Montanwerke Brixlegg- und Gindre-Gruppe abgeschlossen Schweizer Umcor kauft zu nicht genanntem Preis +++ mit brokerjet war im Jänner 2012 erstmals seit mehr als einem Jahr wieder ein Retailbroker unter den Top 10-Handelsmitgliedern der Wiener Börse nach Umsatz vertreten - Rang 1 holte die Deutsche Bank, die im Jänner die Vor-Ort-Aktivitäten zurückgefahren hat +++


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07/2012

BÖRSE EXPRESS

Moody`s senkt Aus(tro)blick nach unten; fleissige Teams bei Wienerberger und Strabag

07 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2206,00 697,08 144,46 6848,03 12949,87 9364,17

+1,42% +0,63% -0,39% +2,32% +1,16% +4,88% Perf. 1 Woche.

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Wienerberger-Vorstand: Willy van Riet, Heimo Scheuch, Johann Windisch Die KW7 brachte leicht steigende Kurse im ATX, die Woche endete mit dem FebruarVerfall am Wiener Terminmarkt. Die Abrechnungen im ATX bzw. IATX waren deutlich höher als noch im Jänner. Und das, obwohl die Ratingagentur Moody`s am Dienstag den Ausblick für die Bonität der Republik Österreich von “stabil” auf “negativ” reduziert hat. Stichwort Moody`s: Bei Wienerberger denkt die Ratingagentur akquisitionsbedingt sogar an ein Downgrade. Der Baustoffkonzern meldete, dass die Beteiligung an Pipe-

life von 50 auf 100 Prozent aufgestockt wurde, es geht um 800 Umsatz-Millionen. Die Börse sieht den Deal relaxter: Wienerberger stieg in der Berichtswoche deutlich stärker als der ATX. Die Strabag hat ein Milliardenticket erhalten, es geht um einen 1,7-MilliardenBauauftrag an ein Strabag-Konsortium, davon bleiben 1 Mrd. in den Strabag-Büchern.

Wulffs Revier: Das war einmal ... Der deutsche Präsident Christian Wulff trat indes zurück, der Börse war es egal.

Strabag-Vorstand: Thomas Birtel, Fritz Oberlerchner, Peter Krammer, Hans Peter Haselsteiner, Hannes Truntschnig, Siegfried Wanker

+++ BWT reduziert Dividende auf 0,28 Euro je Aktie - Konzernergebnis um 40 Prozent gesunken +++ Immofinanz: Verkauf des Innenstadt-Palais in der Bankgasse (bislang Sitz der Semper Constantia Privatbank) erfolgte 30 Prozent über Buchwert - Zehetner: “Positives Resultat unserer Vergangenheitsbewältigung" - Immofinanz holt IVA-David 2011 - Griff nach Platz im ATX-Five, mit März-Verfall könnte die Telekom verdrängt werden +++ Sanochemia wächst weiter - Expansionsstrategie verursacht aber noch höhere Kosten +++ voestalpine: Schwache Zahlen, aber starke Signale - das zurückliegende Quartal sollte für die voestalpine den Tiefpunkt markiert haben - Börsianer sehen Kaufsignal +++ Miba will mit 75-MillionenAnleihe weitere Zukäufe finanzieren - CEO Mitterbauer: "Da ist einiges im Kochen" - Zeichnungsfrist 20. bis 22. Februar +++ Scholz schliesst Zeichnungsfrist für Bond vorzeitig - ursprünglich war Zeitraum von 15. Februar bis 2. März vorgesehen - 150 Mio. Euro platziert +++ Sberbank macht Siegfried Wolf zum AR-Chef der Volksbank International - von Altaktionären nominierte Räte nach Verkauf der Ostbankentochter zurückgetreten +++ Brain Force rutschte im 1. Quartal tiefer ins Minus - Preisdruck und Restrukturierungsaufwendungen belasteten +++ Erste Group kauft bis zu 500 Mio. Euro an Bonds zurück - Anbot gilt für etliche Tier1- und Tier2-Instrumente - Kapitalstruktur wird damit gestärkt +++ Oberbank nimmt 50Millionen-Anleihe auf - Laufzeit bis 2019 +++ Strabag erwartet 2012 konstanten Umsatz, aber weniger Ertrag - 2011 stieg die Bauleistung um 12% auf 14,3 Milliarden Euro +++


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08/2012

BÖRSE EXPRESS

Bei OMV läufts: Gasfund und gutes Q4; Telekom enttäuscht, Pecik spitzt auch auf Amag ...

08 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2212,61 707,46 143,10 6864,43 12982,95 9647,38

+0,30% +1,49% -0,94% +0,24% +0,26% +2,80% Perf. 1 Woche.

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OMV-Chef Gerhard Roiss mit Nr. 5000 beim Wien-Marathon. Mit mehr als 5 Prozent Kursgewinn hat seine Aktie den ATX in der KW8 im Plus gehalten ...

Die KW8 brachte an den mitteleuropäischen Börsen kaum Kursveränderungen, nach dem Februar-Verfall war etwas die Luft draussen. Fast alleinverantwortlich für das ATXPlus war in der KW8 die OMV. „Das sind Dinge im Leben eines Managers, die passieren nur einmal“, sagte OMVCEO Gerhard Roiss am Ende seiner Bilanzpressekonferenz zu einem guten Q4. Marathon-Läufer Roiss hatte sich dabei seine Pressekonferenz-Speakertime perfekt eingeteilt, der „Zielsprint“ (Gasfund-News konkretisierten sich laut OMV während der PK) war schon gewaltig: Konkret: Die OMV hat wahrscheinlich den bislang grössten Gasfund in ihrer Unternehmensgeschichte und auch im Schwarzen Meer gemacht. Das mögliche Volumen sind 42 bis 84 Mrd. Kubikmeter Gas, das entspricht einer halben Milliarde boe, so das OMV-Management. Die OMV ist mit 50 Prozent beteiltigt, Operator ist Exxon. Es handelt sich um das Ölfeld „Neptun Block“ vor der rumänischen

Schwarzmeerküste in rund 1000 Meter Tiefe. Dieser Gasfund, gute Q4-Zahlen und eine Dividendenerhöhung auf 1,1 Euro waren dann der Cocktail, der die OMV in der Berichtswoche um mehr als fünf Prozent ins Plus brachte.

Pecik diversifiziert „Ein Jahr zum Abhaken“, hörte man hingegen aus der Telekom Austria, die ebenso in der KW8 reportete. Der Investor Ronny Pecik, der gemeinsam mit dem ägyptischen Milliardär Naguib Sawiris 20 Prozent an der Telekom Austria hält, will indes auch beim oberösterreichischen Aluminiumproduzenten Amag einsteigen, berichtete das „Format“. Dafür gehe Pecik seit Wochen bei potenziellen Investoren Geld sammeln.

Dow schaute über 13.000 Den Dow gab es im Wochenverlauf übrigens mehrfach über 13.000 Punkten. Das war zuletzt im Jahr 2008 der Fall.

+++ Pankl-Chef Plasser: '2011 hat sich unerwartet gut entwickelt' - operatives Ergebnis um 85 Prozent gestiegen - weitere Ergebnisverbesserung für 2012 erwartet +++ Buybacks: Erste Group winken bis zu 300 Mio. Euro Vorsteuergewinn, Raiffeisen kauft ebenso Hybridbonds zurück - Gewinn von bis zu 150 Mio. Euro +++ voestalpine hat vor allem ausserhalb Europas Investitionspläne - Brasilien, Türkei, Saudi-Arabien, USA und China stehen auf der Liste +++ Baader Bank: CA Immo mit grösstem Potenzial, Immofinanz mit geringstem Aufnahme der Coverage für vier in Wien gelistete Immotitel +++ Rosenbauer kann dank gutem Q4 Gewinnrückgang eindämmen - Vorsteuergewinn sank 2011 um 18 Prozent +++ Verbund: Starke Niederschläge positiv für 2012er-Gewinne - Erste-Analyst: Strompreise werden 2013er Ergebnis belasten +++ Raiffeisen - hohe Bewertungsgewinne von Schulden machen Ukraine-Impairment mehr als wett mehr als 400 Mio. Euro Bewertungsgewinn aus eigenen Emissionen - Ukraine-Abschreiber von 183 Mio. Euro +++ Telekom Austria im Schlussquartal mit mehr Verlust als erwartet für Gesamtjahr wird Verlust von 253 Mio. Euro ausgewiesen - Dividende von 0,38 Euro bei Verlust je Aktie von -0,57 Euro +++ Sanochemia liefert nach Jordanien - neuer Hauptlieferant für Röntgenkontrastmittel +++ Andritz liefert Ausrüstung für Wasserkraftwerk in Peru - Auftragswert zwischen 20 und 25 Mio. Euro +++ bene setzt Schritte in die Wachstumsregion Asien Joint Venture mit Unternehmen in Singapur Aufträge durch Produktionsstätte in Niederösterreich abgedeckt +++


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09/2012

BÖRSE EXPRESS

ÖVAG zum Teil an den Staat, Immofinanz in den ATX-Five; und der ATX bleibt, wie er ist Der ATX läuft besser, als es die Meldungslage vermuten liesse

Das Hauptthema in der KW9 war die Teilverstaatlichung der Volksbanken AG (ÖVAG). Die notwendig gewordene Rettung der ÖVAG wird das Budgetdefizit um zumindest 700 Mio. Euro erhöhen. Das ist jener Betrag, auf den der Bund im Zuge des Kapitalschnitts der ÖVAG verzichten wird (70 Prozent der 1 Mrd. an PS-Kapital). Dazu nimmt sich freilich das vorliegende Sparpaket, das für heuer Einsparungen und Steuererhöhungen von 576 Mio. Euro vorsieht, sehr mager aus. Im Finanzministerium wird aber beschwichtigt: Diese 700 Mio. Euro sollen heuer noch „gegenfinanziert“ werden, etwa über die Erhöhung der Bankenabgabe und Beiträge der Volksbanken-Aktionäre. Nach der ÖVAG-Rettung hat Finanzministerin Maria Fekter mit der notverstaatlichten Kärntner Hypo Alpe Adria und der Kommunalkredit zwei weitere Sorgenkinder im Bankenbereich. Bei der Kommunalkredit könnte das Einspringen des Staates bald wieder nötig werden - mit bis zu einer Milliarde Euro. Sollte Griechenland formell

als Insolvenzfall gesehen werden, würden die Kreditversicherungen schlagend.

Kaum Indexumstellungen per März Der ATX hatte trotz aller Wehwehchen der zuvor genannten (nicht börsenotierten) Banken eine gute Woche und lag zum Freitag-Schluss klar über seinem MA200, mit dem er ja seit Wochen ringt. Im Wochenverlauf ist die - für die Indexumstellungen per März-Verfall massgebliche - ATX-Beobachtungliste eingelangt. Der ATX wird unverändert bleiben - Intercell ist der einzige Nicht-ATX-Wert in den Umsatz-Top20, bei der Marktkapitalisierung fehlt aber viel - Semperit, Flughafen, Kapsch und Amag haben beim Volumen zu grossen Rückstand und sind erst im September Kandidaten. Im ATX-Five dürfte dafür die Immofinanz den Platz der Telekom Austria bekommen. Es wäre dies eine Premiere, noch nie zuvor war ein Immobilien-Titel im Fünfer-Index vertreten. Dies muss jedoch noch vom ATX-Komitee, das am 6.3. nach Marktschluss tagt, abgesegnet werden.

09 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2228,10 715,94 144,29 6921,37 12977,57 9777,03

+0,70% +1,20% +0,83% +0,83% -0,04% +1,34% Perf. 1 Woche.

News Splitter +++ Buffett nutzte Sell Off in Europa - rund 1 Mrd. Euro in acht börsenotierte Unternehmen investiert +++ EVN - Q1-Gewinn um zwei Prozent gesteigert, Ergebnis im Gesamtjahr auf Vorjahresniveau erwartet +++ Kärntner Hypo vor Klage wegen Sonderdividende, Bank will mehr als 50 Mio. Euro von Altaktionären +++ Sanochemia beschliesst Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage, Kaufpreis für die Übernahme von Alvetra u. Werfft +++ Palfinger geht Joint-venture mit chinesischer Sany Industries ein, rund 100 Mio. Euro werden in Gemeinschaftsunternehmen investiert +++ Amag mit Rekordergebnis und Bonus-Ausschüttung - Umsatz steigt mehr als 11 Prozent, Konzernergebnis verbessert sich um 16,4 Prozent +++ Erste Group mit starkem Schlussquartal - Kapitallücke auf 166 Mio. Euro verringert, Jahresverlust liegt mit 718 Mio. Euro am besseren Ende der Bandbreite Erste Stiftung sinkt bei Erste Group auf 23,17 Prozent +++ Kapsch TrafficCom im Q3 wegen Projektverzögerungen operativ im Minus, dafür Mautsystem-Grossauftrag aus Weissrussland (267 Mio. Euro) und 25-Mio.-Order aus Frankreich +++ Verbund trifft die Erwartungen beim Gewinn nicht ganz, Dividende wohl auf Vorjahreshöhe +++ Immofinanz startet Entwicklungsprojekt in Prag, Investitionsvolumen knapp 25 Mio. Euro +++ SW Umwelttechnik dreht operativ ins Plus, EBIT verbesserte sich von minus 0,6 Mio. auf plus 1,4 Mio. Euro - Umsatz sank um 6 Prozent auf 69,4 Mio. Euro +++ Andritz erhöht die Dividende auf 2,2 Euro, Überschuss um 29 Prozent gesteigert - 2012 weiterer Zuwachs angepeilt +++ Rumänien will von der OMV höhere Lizenzgebühren +++


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10/2012

BÖRSE EXPRESS

Griechischer Schuldenschnitt stört Idylle an den Börsen nur bedingt; offene CDS-Fragen

10 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2162,07 705,65 140,40 6880,21 12922,02 9929,74

-2,96% -1,44% -2,70% -0,59% -0,43% +1,56% Perf. 1 Woche.

Die nicht börsenotierte KA Finanz dürfte rund 400 Mio. Euro via CDS verlieren

In der KW10 gab es nur in der ersten Wochenhälfte Hektik an der Wiener Börse, der ATX stürzte am Dienstag um mehr als vier Prozent ab, das war zugleich der bisher grösste Tagesverlust 2012. Bis Freitag konnte jedoch einiges wieder gutgemacht werden. Auch der griechische Schuldenschnitt (mehr als 100 Mrd. Euro weniger Schulden) zum Wochenschluss störte nicht. Das Gesamt-Exposure aller Marktteilnehmer, die CDS auf Griechen-Staatsbonds verkauft haben, soll bei rund 2,4 Mrd. Euro liegen. Die Kommunalkredit (ihre Bad Bank KA Finanz) dürfte rund 400 Mio. Euro durch CDS verlieren. Hier sind aber noch Fragen offen.

News Splitter XL +++ Chinas Regierung peilt 7,5 Prozent Wirtschaftswachstum für 2012 an - Regierungschef Wen eröffnete Volkskongress - Ökonomischer Ausblick gedämpft - Inflation soll nicht über vier Prozent steigen +++ OMV gibt Aktien an Vorstände und Führungskräfte aus - Ex-CEO Ruttenstorfer bekommt bis zu 55.000 Aktien, nach Eigeninvestment 2009 +++ Isovoltaic auf Käufersuche für 45%-Anteil - nach IPO-Versuch dürfte nun im Paket verkauft werden +++ Hirsch Servo verlängert Vertrag mit Siegfried Wilding - Finanzvorstand bleibt bis 2016 +++ Uniqa will alle Minderheitsaktionäre aus Osttöchtern auskaufen - Brandstetter: Dazu kein neues Kapital erforderlich - erste Gespräche mit EBRD - für 2012 mehr Gewinn als in 2010 geplant +++ Schlumberger trennt sich von eigenen Aktien - Anteil eigener Aktien am Grundkapital beträgt nun 6,6 Prozent +++ Zumtobel im Q3 ins Minus gerutscht - Periodenverlust von 15 Mio. Euro liegt deutlich unter den Er-

wartungen +++ Intercell schafft Jahresverlust von „nur“ 29 Mio. Euro - Verlust soll heuer auf 15 bis 20 Mio. Euro sinken - Ixiaro-Umsatz von 6,1 Mio. Euro im Schlussquartal +++ RHI toppt die Erwartungen - Dividende plus 50 Prozent - Ergebnis klar über Plan - Dividendenvorschlag bei 0,75 Euro +++ bwin.party verkauft Ongame an Shuffle Master - Kaufpreis-Komponente von 10 Mio. Euro wird nur bei Legalisierung von Online-Poker in den USA fällig +++ Österreich kann sich deutlich günstiger refinanzieren - Republik verkauft neue Zehnjährige mit 2,89 Prozent - über 50 Punkte günstiger als noch im Jänner - Emission gut nachgefragt - ein Drittel des Jahresprogrammes erledigt +++ Immofinanz fix im ATX five ATX Komitee hat entschieden - Immofinanz statt Telekom Austria - Immofinanz wird weiters in EPRA Emerging Europe Index aufgenommen - Index-Review für März - Neugewichtung per 19. März +++ Amag - Beleg-

schaft hätte B&C Holding lieber als Pecik - unwahrscheinlich, dass einer der bestehenden Aktionäre gross aufstockt +++ Sanochemia startet mit Röntgenkontrastmittel in Kolumbien - mit dem Partner Iberoinvesa solle nun die Expansion in Süd- und Mittelamerika zügig vorangetrieben werden ++ SBO erhöht Dividende auf 1,2 Euro - Auftragseingang erreichte mit 460 Mio. Euro neuen Höchststand +++ Binder+ Co 2011 bei Umsatz und Gewinn deutlich gewachsen - 29 Prozent mehr Umsatz, EBIT um 18 Prozent verbessert - Auftragseingang plus 25 Prozent +++ EVN will Bulgarien-Töchter im zweiten Halbjahr 2012 von Börse nehmen, nach Anteilsaufstockung im Dezember +++ RBI übernimmt RZB-Anteile an Tochterbanken EBA-Entscheid zu privatem PS-Kapital „nicht nachvollziehbar“ - Wandlung in EBA-konformes Kapital weiterhin Option +++ Novomatic erhält Lizenz für kleines Glücksspiel in NÖ, Stronach geht leer aus +++


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11/2012

BÖRSE EXPRESS

11

Grüne Börseticker zum IndexTermin im März, Amag mit schnellem Eigentümerwechsel Wer

A

wie Amag sagt, muss künftig auch

Die KW11 beinhaltete den März-Verfall als krönenden Abschluss. Und in der Tat: Mit 376 Mio. Euro ATXPrime-Umsatz war dies der bisher volumsstärkste Handelstag 2012, aber das war so erwartet worden. Besonders auffällig waren Immofinanz und Telekom Austria. Mit gutem Grund, denn Immofinanz ist ab KW12 im ATX-Five, während die Telekom ausscheidet. Beim Neuling gab es in der Schlussauktion ein kräftiges Plus, beim ausscheidenden Titel ein ebensokräftiges Minus.

One Equity trennt sich von Amag Nach Marktschluss kam aber die vielleicht grösste Überraschung der Woche: One Equity hat ein Angebot der B&C Industrieholding angenommen und seine 29,9 Prozent an der Amag verkauft. Im Markt war erwartet worden, dass One Equity etwas härter verhandelt und ein Bieterrrennen zulässt.

B&C

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2238,86 721,62 151,58 7157,82 13232,62 10129,83

+3,55% +2,26% +7.96% +4,03% +2,40% +2,02% Perf. 1 Woche.

sagen ...

Aber wie auch immer: Amag scheint nun gegen Übernahmen immunisiert worden zu sein. Kursmässig sollte nun bei 19 Euro vorderhand der Deckel drauf sein.

Nikkei fünfstellig; Montag-Rätsel Auch international zeigten die Charts nach oben, der Nikkei ging sogar wieder in den fünfstelligen Bereich. Und am Wochenende hiess es warten und rechnen; denn: Anfang KW12 werden die ersten Ergebnisse veröffentlicht, was die Versicherten vor einem Zahlungsausfall Griechenlands von den Emittenten der Credit Default Swaps (CDS) erhalten. Mit dem griechischen Schuldenschnitt werden ja die Ausfall-Versicherungen für die Anleihen des Landes fällig, hatte der Derivate-Verband International Swaps and Derivatives Association (ISDA) festgelegt. Viele Austro-Banken waren/sind unter grossen „CDS-Fans“.

News Splitter +++ ATX: Erste Group hat ab April 3/4 der Specialist Mandate inne, BWT sucht noch Specialist +++ Telekom Austria: Japanische NTT neu im Poker; Boni aus 2004 fliessen zurück: Gehaltsminus bei Aktiven, teilweise schon Rückzahlungen von Ex-Mitarbeitern +++ Wolford: CFO Peter Simma geht Mitte September, nach drei Quartalen kleines Gewinnplus +++ Hypo Alpe Adria bewertet eigene Schulden niedriger und schafft Gewinn, Verlust 165 Mio. Euro nach Ö-Rechnungslegung, keine Kupons für 2011 +++ Flughafen Wien im Februar mit 10,3 Prozent Passagierplus, ohne Schalttag 5,9 Prozent +++ CAT oil: Rekordauftragspolster von 300 Mio. Euro +++ Finanztransaktionssteuer: UK, Schweden, Luxemburg, Tschechien, Malta dagegen Fekter: Österreich “pragmatisch”+++ Raiffeisen zahlt nächste staatsgarantierte Anleihe zurück, ein Bond über 1,5 Mrd. Euro noch offen +++ Mibas neuer COO Markus Ber übernimmt per 1. April +++ voestalpine: 205 Mio. Euro Rückstellung für Schienenkartellverfahren, deutsche Schienenproduktion zugesperrt +++ conwert: Haselsteiner und Petrus Advisers trennen Anteile, Haselsteiner Stiftung hat Kontrolle über 19,8-Prozent-Anteil +++ CA Immo auf Immofinanz-Spuren - Dividende KESt-frei, Gewinn für 2011 über Erwartung - Ausschüttung von 0,38 Euro +++ Post erhöht Dividende auf 1,7 Euro - EBIT um 7,3 Prozent verbessert +++ Mayr-Melnhof schraubt Dividende nach oben - Überschuss um 7,5 Prozent gestiegen, kein konkreter Ausblick für 2012 +++ Atrium überlegt Listing in Warschau, 29 Prozent Gewinnplus 2011 +++


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12/2012

BÖRSE EXPRESS

12

Spektakuläres IPO-Eigentor via Flash Crash; Andritz und Strabag im Newsflow-Duell

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2179,41 718,81 148,24 6995,62 13080,73 10011,47

-2,66% -0,39% -2,20% -2,27% -1,15% -1,17% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die Börseglocke spielt „The Sound of Silence“: Das IPO von BATS musste abgesagt werden

Die KW12 brachte weltweit leichte Indexrückgänge, dies kann man nach den starken Kursgewinnen der Vorwochen aber durchaus als markttechnische Korrektur verbuchen. Ganz andere Verwerfungen gab es beim Börsebetreiber BATS. Das auf der eigenen Plattform durchgeführte IPO endete am Freitag mit einer spektakulären Blamage. Nach nur wenigen Minuten musste die Aktie vom Handel ausgesetzt werden, nachdem sie bei nur noch 0,25 (!) Prozent des ursprünglichen Werts notierte. Es habe sich um „fehlerhafte Trades“ gehandelt, so BATS. Das IPO auf der eigenen Plattform musste abgesagt werden. Ein Opfer der FledermausPlattform wurde auch Apple; zehn Prozent Kursrutsch ohne News und mit kaum Volumen. Der Börsengang von BATS war ohnehin bereits überschattet gewesen von Medienberichten über verstärkte Untersuchungen der Behörden von Unregelmässigkeiten bei sogenannten HighFrequency-Tradern. Es geht u.a. darum, ob ein Zeitvorteil rechtens ist oder nicht. Die

nun forcierten Untersuchungen seitens der SEC haben ihren Ursprung im Flash-Crash vom Mai 2010, als der Dow intraday mit 1000 Punkten Minus schockte.

Aufträge, Aufträge, Aufträge ... In Wien war nicht viel los, die Umsätze fielen nach der Verfallstagsspitze aus der Vorwoche wieder auf das gewohnt beschauliche Mass zurück. Andritz und Strabag lieferten sich ein Newsflow-Rennen: Andritz repariert für 45 Mio. Turbinen im Wasserkraftwerk in DR Kongo, erhält einen Kraftwerksauftrag aus der Türkei über 44 Mio Euro und verkauft Anlagen im Wert von 100 Mio. Euro nach Chile; dazu Dividenden-Info und Aktiensplit. Die Strabag informierte über ein Schuldscheindarlehen über 140 Mio. Euro, gab einen Auftrag über 90 Mio. Euro für die Verlängerung der U1 im Süden Wiens bekannt und holte sich die Mehrheit an der Schweizer Baunova. Wenn man die Haselsteiner-News zu conwert dazurechnet, hat das Duell 4:4 geendet.

+++ Pankl zahlt mit 0,4 Euro wieder Dividende - Rekordinvestition für 2012 +++ Post: Mögliche Polen-Pläne sorgen dort für Kurssprünge - Post wird Interesse an Integer-Töchtern nachgesagt +++ Anschleichen an Unternehmen á la Pecik: Österreich schiebt dem nun Riegel vor +++ OMV - rumänischer Präsident wettert erneut gegen Ölkonzern Abgaben für OMV Petrom werden auch nach 2014 hoch bleiben +++ Uniqa - Strukturbereinigung vor Re-IPO - auch Beteiligungsoptimierung mit Versicherungsvereinen denkbar +++ Flughafen halbiert wie angekündigt die Dividende - Überschuss soll 2012 bei mehr als 50 Mio. Euro liegen +++ Rosenbauer: Schroders fällt unter 5 Prozent +++ ÖVAG-Kapitalschnitt per Dezember 2011 - AG-Verlustbilanz 2011 offenbar nahe 1,35 Mrd. Euro - HV am 26. April besiegelt Teilverstaatlichung +++ Lenzing schafft mit 2011er-Zahlen Punktlandung - Dividende steigt auf 2,5 Euro je Aktie +++ FMA schiebt Eigentümerwechsel bei Alizee Bank vorläufig Riegel vor Franz Löschnak, Richard Schenz vor Einstieg - FMA wurde nicht gefragt +++ HaselsteinerStiftung meldet Machtübernahme bei conwert an - Bauindustrieller will Stimmrechte über Holdinggesellschaft sogar zu 100 Prozent übernehmen - grösste Aktionäre der conwert sitzen in Jersey und Malta +++ KTM begibt sich auf den Bond-Markt - Emission einer neuen Anleihe mit einem Volumen von 75 Mio. Euro geplant - Tilgung eines an Gruppengesellschaften gewährten Bankdarlehens und Bankkredits +++ S Immo mit guten Zahlen und 0,10 Euro Dividende +++


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13/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX im Q1 mit „Kurse hui, Volumen pfui“; jetzt Start der „Anleger-ist-Feind“-Steuern

13 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2159,06 723,60 151,30 6946,83 13212,04 10083,56

-0,93% +0,67% +2,06% -0,70% +1,00% +0,72% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Und schon wieder eine Glocke: Welche Ära ab April 2012 eingeläutet wird, wissen auch die Börsevorstände Birgit Kuras und Michael Buhl nicht. Sie haben zumindest lautstark gewarnt ...

Die KW13 endete mit dem März-Ultimo. Die Woche selbst war kursmässig zu vergessen, die Quartalsbilanz kann sich aber durchaus sehen lassen.

Palfinger die Performance-Nr.1. In Zahlen: Der ATX stieg im Startquartal immerhin 14,13 Prozent. Bester Titel des Leitindex war RBI, die Aktie ist um 32,04 Prozent mehr wert als zu Jahresbeginn. Im ATXPrime ist RBI die Nr. 5, geschlagen von zuvorderst Palfinger (53,33 Prozent), weiters Intercell (42,89), Uniqa (35,35) und Century Casinos (34,29). Bester Titel im Immo-ATX war der kleinste; Warimpex (24,87 Prozent). Soviel zur Performance. Weniger gut sah es bei den Umsätzen aus. Allein im März dürfte das Minus vs. März 2011 an die 50 Prozent betragen.

Nun startet die KESt-Automatik Ab April gilt die KESt-Automatik, freilich noch mit einem kleinen Aufreger kurz vor Start. Bei allen Wertpapierkäufen ab

2011 gelten nun die Kurse vom März-Ultimo 2012 als steuerlicher Stichtag. Wer zB vor rund 12 Monaten, als der ATX noch bei knapp 3000 Punkten stand, eingestiegen ist, bekommt nun „billigere Einstiegskurse“; insofern ungünstig, da dies beim Verkauf eine höhere KESt-Pflicht verursachen kann. Den Schaden kann man sich mühsam selbst zurückholen. Die Börsevorstände hatten in der KW13 eine Pressekonferenz und meinten darin u.a., dass es „am besten wäre, die Wertpapier-KESt wieder abzuschaffen“.

Nächster Unsinn FTS Ähnlich „ausschliesslich Anleger-vertreibend“ (weil fiskalisch ein Non-Event bis Negativ-Summen-Spiel) ist die geplante Finanztransaktionssteuer. Diese würde dem Finanzplatz noch schwereren Schaden als die KESt zuführen. Denn die KESt betrifft ja nur Privatanleger. Da man aber mittlerweile auch dem Bausparern den Garaus machen will, darf man das als Anleger nicht persönlich nehmen. Vorsorge nicht gewollt.

+++ Immofinanz - Währungseffekte bringen Gewinneinbruch im Q3 - Mieterlöse gesteigert - Rostokino-Refinanzierung bringt Geld in die Kassa - BWT: Mehr Umsatz, weniger Ertrag und Dividende - Ausblick ähnlich +++ RHI: Barbara Potisk-Eibensteiner wird CFO - AR bestätigt Jahresabschluss +++ Telekom Austria mit Bond-Programm für bis zu 2,5 Mrd. Euro +++ voestalpine - AR segnet neue Division ab - in China, USA und Südafrika werden neue Automotive-Aktivitäten hochgezogen +++ UniCredit verspricht nach 9,2-Mrd.-Verlust höhere Profite - hohe Abschreibungen bis September, im Q4 wieder in Gewinnzone - mit KE seit Jänner gestärkt +++ Problembanken Ende April mit Kapitalschnitt - ÖVAG hält HV am 26. April ab, KA Finanz tags zuvor +++ conwert: Dividende von 0,2 Euro plus 0,15 Euro Kapitalausschüttung, Wandelbond mit Retailanleihe refinanziert +++ Raiffeisen überrascht mit stabiler Dividende von 1,05 Euro - EBA-Kapitalquote in Reichweite - Zahlen für 2011 bestätigt +++ VIG erhöht Dividende auf 1,1 Euro, Vorsteuergewinn um zehn Prozent gesteigert - Embedded Value plus 6 Prozent +++ Semperit: Mehr Gewinn, weniger Dividende, Ausschüttung soll bei 0,8 Euro liegen +++ bwin.party schliesst 2011 mit hohem Verlust ab, operativ besser als erwartet, Firmenwert-Abschreibung bringt Verlust von 422 Mio. Euro +++ Strabag-Tochter mit Auftrag über 100 Mio. Euro - Ed. Züblin baut für Uni Hamm-Lippstadt +++ BIG bringt 200 Mio.-Euro-Bond, Laufzeit 30 Jahre +++ Sanochemia verkleinert Vorstand, Klaus Gerdes übernimmt Ressort von Maria Popova +++


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14/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX in verkürzter Osterwoche 100 Punkte gefallen; auf den Tisch hauen nur Small Caps

14 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2059,73 740,27 149,64 6775,26 13060,14 9580,06

-4,40% +2,30% -1,98% -3,99% -1,54% -5,24% Perf. 1 Woche.

News Splitter

+63% Die KW14 war als Osterwoche um den Karfreitag verkürzt. Und das war letztendlich auch gut so, da die Aktienkurse weltweit zur Schwäche neigten. Der ATX verlor bis zum Gründonnerstag-Schluss ziemlich genau 100 Punkte. Auf die Jahreshöchststände fehlen nun bereits rund 200 Punkte und auch die 200-Tages-Linie, die man schon hinter sich gelassen glaubte, ist wieder ein gutes Stück entfernt.

Nebenwerte holen auf Waren es zu Jahresbeginn eher die ATX-Schwergewichte, die den Aktionären Freude machten, so wurde nun die Rotation hin zur zweiten bzw. sogar dritten Reihe vollzogen. So standen die vergangenen Tage eindeutig im Zeichen der SW Umwelttechnik-Aktie, die in zwei Wochen 63 Prozent Plus machte. In der KW 14 war sogar ein Tag mit 16 Prozent Plus dabei. Grund? Die kommunizierten vorläufi-

SW Umwelttechnik-Aktie +63% in 14 Tagen: Michaela Werbitsch (IR) und Karl-Heinz Wolschner (CEO)

gen Zahlen in Kombi mit der Absicherung der Mittelfristfinanzierung haben wohl die Unsicherheit herausgenommen. Aber vielleicht gibt es auch andere Hintergründe.

10 Jahre BE, nun mit Auto-KESt ... Am 2.4. startete die Wertpapier-KESt in ihrer automatischen Variante und die Ernüchterung ob dieser Un-Lösung ist unter den Privatanlegern gross. Am 4.4. hatte der Börse Express dennoch Grund zu feiern: Das PDF-Produkt wurde 10 Jahre alt. Am 4.4. 2002 war die erste Ausgabe von Europas erster PDF-Tageszeitung erschienen, damals mit 6 Seiten Umfang und dem ersten Aktienkauf für das Real-MoneyDepot: Böhler-Uddeholm. Zum „10er“ gibt es eine 16-seitige Sondernummer, die unter http://www.issuu.com/boerseexpress durchblätterbar ist. Stay tuned.

+++ Erste-Group-Manager zahlen nach CDS-Abschreibungen Boni zurück - auf erfolgsabhängige Bezüge im Ausmass von 1,34 Mio. verzichtet +++ voestalpine-Chef hakt Schienenkartell ab: „Heute wird die Gründung eines Kartells nicht mehr als ein Kavaliersdelikt gesehen“ +++ Polytec stellt sich mit Dividende von 0,35 Euro ein, Gewinn von 25 Mio. auf 35 Mio. Euro gestiegen - Zukauf noch heuer wahrscheinlich, CEO Huemer mit Entwicklung im Stammwerk nicht zufrieden +++ CAT oil steigert Auftragsbestand für 2012 auf 284 Mio. Euro - sieben der neun neuen Bohrtürme vermarktet +++ OeNB folgt BuBa bei Bankbond-Garantien von geretteten Staaten +++ EU-Kommission genehmigt Fruchtsaft-Allianz von Agrana und RWA keine Bedenken gegen „Ybbstaler Agrana Juice GmbH“ +++ conwert - Petrus erwarb zuletzt über 400.000 Aktien, Aktienkäufe über Börse Ende März wieder aufgenommen +++ VIG Re 2011 mit mehr Gewinn und Prämieneinnahmen - Vorsteuergewinn stieg um 11 Prozent auf 20,6 Mio. Euro - Prämien legten um 4,2 Prozent auf 292,3 Mio. Euro zu +++ ÖVAG mit 1,345 Mrd. Euro Verlust - nach Kapitalschnitt 53,5 Mio. Euro - vorläufige Zahlen, Bilanzfeststellung erst mit fixiertem Staatseinstieg in HV am 26. April - Bund tauscht ÖVAG-Aufsichtsrat aus - Tumpel-Gugerell fürs Präsidium +++ B&C Unternehmensbeteiligung hält 37,1 Prozent an der Porr +++ Superfund hat erste Gelder vom MF Global Masseverwalter erhalten, bislang 30 Prozent der bei MF Global liegenden Assets rückerstattet +++


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15/2012

BÖRSE EXPRESS

Wieder verkürzte Börsewoche, wieder bröckelnde Kurse und wieder Ärger über die Politik Der Chef des grössten börsenotierten Unternehmens und die Finanzministerin lächeln in die Kamera: Es ist nun an der Zeit, dass Fekter etwas für den darniederliegenden Kapitalmarkt tut

Die KW15 war die zweite verkürzte Börsewoche hintereinander. Nach dem Ostermontag war es erst am Dienstag losgegangen, zunächst musste ein Fall unter 2000 Punkte abgewehrt werden, dann ging es rasant bis auf 2100 Punkte hoch mit dem ATX; der Wochenschlusswert lag dann ziemlich genau in der Mitte.

Wilde Woche für Maria Fekter Für Finanzminsterin Maria Fekter war es eine heftigere Woche als für den ATX. Zunächst wurden Gerüchte über ihre Ablöse kolportiert, es folgten postwendend die News, dass das Schwarzgeld-Steuerabkommen mit der Schweiz vor dem Abschluss stehe. Ein Erfolg für Fekter, die mit ihrer Schweizer Amtskollegin Eveline WidmerSchlumpf am Freitagnachmittag das Abkommen zur Besteuerung der von Österreichern bei Schweizer Banken gehaltenen

Schwarzgeldkonten signieren durfte. Das Abkommen besteht grundsätzlich aus zwei Teilen, einerseits in einer zwischen 15 und 38 Prozent einmaligen pauschalen Abgeltungsteuer für hinterzogene Abgabenbeträge, andererseits in einer künftig laufend zu entrichtenden Kapitalertagssteuer in Höhe von 25 Prozent. Reuige Österreicher mit Konto in der Schweiz können Abgabe anonym abgelten oder sich freiwillig melden.

Ungarn provoziert erneut Ärgern mussten sich die Märkte wieder über Ungarn, dort soll die Finanztransaktionssteuer ab 2013 eingeführt werden, Premier Orban hofft auf an die 300 Mio. Euro, was angesichts der Grösse des ungarischen Kapitalmarkts völlig unrealistisch ist. Und die EU? Die erwägt eine Banken-Kernkapitalquote von 17 Prozent, die Kosten dafür wären enorm.

15 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2043,11 731,53 149,22 6583,90 12849,59 9637,99

-0,81% -1,18% -0,28% -2,82% -1,61% -0,52% Perf. 1 Woche.

News Splitter +++ Österreich nimmt billig Geld auf OeNB-Gouverneur spricht von einem Vertrauensbeweis +++ Alcoa mit starkem Auftakt für US-Berichtssaison: Überraschend ein Gewinn, Industrie giert nach Aluminium, CEO Kleinfeld rechnet im Gesamtjahr mit Lieferengpässen +++ Immofinanz sichert sich halbe Milliarde Euro für Rostokino - Refinanzierung ist für Immobilienunternehmen eines der Schlüsselthemen für 2012 +++ Telekom Austria im Startquartal mit 'sehr ordentlichem' Gewinn CEO Ametsreiter mit Indikationen für das Q1 - U-Ausschuss hat Causa Telekom vorerst abgeschlossen - Unternehmen soll Parteien bzw. deren Organisationen mit über 2,3 Mio. Euro gesponsert haben - Zentralfigur der TelekomAffäre war der PR-Unternehmer und Lobbyist Peter Hochegger +++ Raiffeisen - KonradNachfolge nun fixiert - Hameseder folgt als Obmann der Raiffeisen Holding NÖ-Wien +++ Strabag übernimmt Brandner Wasserbau rückwirkend mit 1.1.2012 +++ voestalpine - CEO Eder erwartet für 1. Halbjahr 2013 bessere Stahlnachfrage - in Gesprächen mit brasilianischer Petrobas über Lieferung von Tiefsee-Rohrblechen +++ KTM Anleihe: Emissionsvolumen sogar 85 Mio., Emissionskurs: 101,389%, Kupon: 4,375% +++ Wienerberger verringert Kontrollschwelle für Übernahmeangebot - Herabsetzung auf 20 Prozent bei der kommenden Hauptversammlung +++ Erste Group sorgt bei Kapital vor: PflichtWandelbonds und neuer Sparkassen-Konzern - Vorstand will Rahmen für sogenannte Buffer Convertible Capital Securities - Vorsorge für Dekonsolidierung der Sparkassen +++


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16/2012

BÖRSE EXPRESS

Die Stärksten der vergangenen Monate aufs Podest; Andritz langfristig in eigener Liga ...

16 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2066,83 729,06 148,47 6750,12 13029,26 9561,36

+1,16% -0,34% -0,50% +2,52% +1,40% -0,28% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Champions League, geehrt von BE, Deloitte und CFO Club, oben v. li.: Gerhard Kürner für Robert Ottel (voestalpine, 1. CFOs), Peter Untersperger (Lenzing, 1. CEOs), Maria Fekter, Bernhard Gröhs (Deloitte), Bettina Schragl (BE), Oliver Pokorny für Wolfgang Leitner (Andritz, 2. CEOs), Thomas Leissing (Egger, Sonderwertung CFOs). U. v.li.: David Davies (OMV, 3. CFOs), Willy van Riet (Wienerberger, 2. CFOs und für Heimo Scheuch, 3. CEOs), Gerhard Marterbauer (Deloitte)

Die KW16 endete mit dem April-Verfallstag, der diesmal in Wien sehr ruhig verlaufen ist; es war sogar der zweitschwächste Handelstag im April vom Handelsvolumen her. Dafür passte die Performance. Der ATX konnte sich am Freitag von der 2000er-Marke wieder deutlich absetzen und schaffte wie der DAX ein kleines Wochenplus. Die börsenotierten Immobilien-Titel des IATX tendierten hingegen leichter.

Untersperger, Ottel siegen Am Dienstag stand die tradtionelle Verleihung der CEO/CFO-Awards an. Börse Express, Deloitte und CFO Club vergaben die Auszeichnungen bereits zum siebenten Mal. Die Jury bestand auch heuer wieder aus den Vorständen der wichtigsten österreichischen börsenotierten Unternehmen. Es siegten Peter Untersperger (Lenzing) bei den CEOs bzw. Robert Ottel (voestalpi-

ne) bei den CFOs. Die weiteren Sieger findet man im Bild oben bzw. unter http://www.boerse-express.com/ceocfoaward. Bei der Verleihung der Awards im Mumok war Finanzministerin Maria Fekter anwesend und ging im Rahmen einer Diskussion mit den CEOs und CFOs auf aktuelle Fragen der Unternehmensbesteuerung und Corporate Governance ein.

Andritz ein Thema für sich Andritz-CEO Wolfgang Leitner wurde für das Jahr 2011 auf Rang 2 bei den CEOs gewählt. In der Langfristsicht ist Andritz in puncto Performance in einer eigenen Liga, das Unternehmen ist auch der einzige ATXVertreter, der aktuell auf All-time-High notiert. Dafür sorgte im April ein Mix aus neuen Aufträgen, gutem Roadshow-Feedback, MSCI-Fantasie und dem Aktiensplit. Letzter ist zu Beginn der KW 17 effektiv.

+++ Erste Group sorgt bei Kapital vor: Pflicht-Wandelbonds und neuer SparkassenKonzern - Treichl: Dividendenloses Jahr war einmalige Angelegenheit +++ US-Kandidat Jim Yong Kim wird neuer Weltbank-Chef +++ OeNB verteidigt Banken-Notverstaatlichungen als Strukturbereinigung - man lässt offen, ob Staatsgeld bei ÖVAG, Hypo Alpe Adria und Kommunalkredit verloren ist +++ RZB sieht EBA-Kapitalziel in Griffweite Überschuss 2011 um 38 Prozent gesunken, Partizipationskapital über 840 Mio. Euro soll eingezogen werden +++ Inflation lag im März bei „nur“ noch 2,4 Prozent, Preistreiber waren Wohnen, Wasser und Energie +++ Fitch rüttelt nicht an Österreichs Triple A, S&P dämpft Hoffnung auf baldige Rückkehr zu ebendiesem +++ RBI: Grünes Licht für Polbank-Übernahme im Gegenzug für Warschau-Listing +++ EVN baut Trinkwasseranlage in Serbien, Auftragswert 25,6 Mio. Euro +++ KTM-Bond mehr als zweifach überzeichnet, hohe Privatanleger-Nachfrage +++ Strabag in Polen erstmals als Immo-Firma aktiv - Bau von sechs Häusern mit 68 Wohnungen +++ Bank Burgenland 2011 trotz Belastung in Ungarn mit positivem EGT +++ Rosenbauer mit 20 Prozent weniger Gewinn und stabiler Dividende, guter UmsatzAusblick +++ RHI prüft Übernahme in Indien, Joint-Venture in Russland, Entscheidung über Schuldscheindarlehen soll im Q3 fallen +++ S Immo will 2012 Verkäufe verdoppeln - Wiener Immos schon sehr teuer +++ conwert - Meran verlässt Petrus Advisers, bleibt Verwaltungsrats-Präsident +++


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17/2012

BÖRSE EXPRESS

Strafsteuern wirken: ATX mal besser, mal leichter, doch stets müde vom Volumen her

17 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2116,54 736,49 149,49 6801,32 13228,31 9520,49

+2,41% +1,01% +0,69% +0,76% +1,53% -0,42% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Leere Ränge:

Der April brachte einen weiteren Rückfall beim Umsatz Das Erfreuliche vorab: Die KW 17 sorgte - vor allem in der zweiten Wochenhälfte für ordentlich steigende Kurse im ATX, auch der MA200 (die 200-TagesDurchschnittslinie fällt noch immer) konnte wieder nach oben durchbrochen werden. Weniger gut sah es allerdings erneut bei den Umsätzen aus, der Käuferstreik an der Wiener Börse setzt sich fort. Es wird einen weiteren Rückfall bei den Handelsumsätzen im April geben. Die neue KESt wirkt da ordentlich mit.

Risiko Finanztransaktionssteuer Und: Einmal mehr zeigt eine Studie die verheerenden Auswirkungen der geplanten Finanztransaktionssteuer auf, die von mehreren EU-Ländern (ein Fan ist Österreichs Regierung) begrüsst wird. Das Ergebnis der Untersuchungen von Prof. Christian Koziol, Inhaber des Lehrstuhls für Finance der Eberhard Karls Universität Tübingen, die

er im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands (DDV) durchgeführt hat: „Sowohl Banken als auch Wirtschaftsunternehmen müssten im Fall einer Finanztransaktionssteuer zusätzliche Risiken eingehen, die ohne diese Steuer nicht entstehen würden. Auch für private Anleger würde sich das Angebot an Produkten wie Bundesschatzbriefe, Bausparverträge, Anlagezertifikate und Hebelprodukte deutlich verschlechtern. Es ist davon auszugehen, dass viele Emittenten ihr Angebot für Privatanleger verteuern, teilweise einschränken oder sogar einstellen. „Die Ergebnisse der Studie übertreffen unsere Befürchtungen. Die Steuer macht die private Altersvorsorge für Anleger noch schwieriger“, sagt Hartmut Knüppel, geschäftsführender Vorstand des DDV. Eine mächtige Gefahr ist auch, dass wirtschaftstreibende Unternehmen aufgrund der Kostenexplosion künftig auf Absicherungen verzichten könnten.

+++ Verbund-Beteiligung Sorgenia mit Verlusten im Q1 - Mailänder Stromgesellschaft bekommt Krise auf dem Heimmarkt zu spüren +++ Cross Industries kauft Bonds zurück - langfristige Kreditverträge sollen Anleihen ersetzen +++ Pecik-Showdown bei TelekomHV am 23. Mai - Tagesordnung ist da Spannung vor der Hauptversammlung in einem Monat +++ OMV: Produktion stieg um 3,5 Prozent, EBIT aus Hedges mit 64 Mio. Euro belastet - keine Netto-Sonderaufwendungen im Q1/2012 +++ Agrana platziert Schuldscheindarlehen, Volumen 110 Mio. Euro +++ B&C hält 29,99 Prozent an der Amag, Anteile der CP Group erworben +++ Kapsch TrafficCom erhält kleinen Auftrag aus Tschechien - Reparatur von Lkw-Mautboxen um 3,36 Mio. Euro +++ Bund steckt weitere 1,27 Mrd. Euro in Kommunalkredit-BadBank - nach Milliardenverlust durch Griechen-Abschreibungen Rekapitalisierung der staatlichen KA Finanz +++ Schoeller-Bleckmann: Am 3. Mai beginnt Aktienrückkauf HV ermächtigt Vorstand innerhalb von 30 Monaten bis zu 1,6 Mio. Nennbetragsaktien zu erwerben +++ Zehetner: „Unsere Immobilienmaschine läuft " - Immofinanz übernimmt Büroprojekt Panta Rhei in Düsseldorf zu 100 Prozent +++ Strabag plant nach Schuldscheindarlehen nun auch Bond-Emission, Retail-Anleihe abhängig von Marktkondition +++ Wienerberger: Downgrade von Moody's - Rating um eine Stufe gesenkt +++ Frauenthal verkauft Katalysator-Bereich für 51 Mio. Euro Cash, japanische Ibiden-Gruppe übernimmt auch Finanzverbindlichkeiten +++


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18/2012

BÖRSE EXPRESS

XL-Newsflow, rote Indizes: Hollande musste eingepreist werden, daher Tonart Moll (Foto: Bloomberg)

18 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2079,53 733,31 147,03 6561,47 13038,27 9380,25

-1,75% -0,43% -1,65% -3,53% -1,48% -0,42% Perf. 1 Woche.

Die KW18 sorgte weltweit für sinkende Kurse, vor allem in Deutschland ging es schärfer bergab. Grund: Das Einpreisen des Sozialisten Francois Hollande. Hollande, der am Sonntag wie erwartet Sarkozy in der Stichwahl besiegt hat, hat angekündigt, den mühsam geschnürten EU-Fiskalpakt neu verhandeln zu wollen. Auch in Griechenland wurde gewählt, die Furcht vor einem Ausufern der Schuldenkrise ist neu entfacht. Die griechischen Wähler liefen am Sonntag in Scharen zu den Parteien überliefen, die den Sparkurs ablehnen. Der Ausblick ist also nicht brüllend, wobei man aber nicht vergessen darf, dass gerade politische Börsen kurze Beine haben.

News Splitter XL +++ Erste Group übertrifft Erwartungen EBA-Kapitallücke geschlossen - Betriebsergebnis unter Konsensus - 250 Mio. Euro Einmaleffekt aus Hybridrückkauf, weiterer Rückkauf angekündigt +++ Pankl mit Umsatz- und Ergebnisplus: „Hervorragend gefüllte Projekt-Pipelines" +++ CAT oil erhöht Dividende trotz weniger Gewinn, Umsatz wurde stärker als erwartet gesteigert +++ Porr baut Verlust von 72 Mio. Euro - wegen ao CEE-Aufwendungen - operativ blieb Baukonzern gerade noch im Plus +++ Raiffeisen schliesst Polbank-Übernahme ab - 30 Mio. Euro billiger - fusionierte Bank in Polen gemessen am Kreditvolumen grösste RBI-Tochter +++ ATB Austria Antriebstechnik kehrte 2011 in die Gewinnzone zurück - 45,2 Mio. Euro Gewinn nach 88,2 Mio. Verlust, Umsatz stieg um 10 Prozent auf 337,4 Mio. +++ Strabag holt sich 100 Mio. Euro: Bond mit Kupon von 4,25 Prozent und Angebot in Österreich,

Deutschland +++ Verbund liegt mit Gewinnplus von zehn Prozent unter Erwartung; derzeit wird kein Ausblick gegeben - erst mit Halbjahreszahlen +++ Moskauer Milliardärin Baturina hat Lust auf Immogesellschaft aus Österreich, Deutschland - Immobilien-Imperium soll ausgebaut werden, vielleicht Kauf einer europäischen Gesellschaft +++ conwert: Details zur HV - Kapital soll halbiert werden - HV soll Massnahme am 31. Mai absegnen +++ Österreichische Post erweitert ihr Netz in Polen und Bulgarien: „Kolportaz Rzetelny“ in Polen gekauft, Einstieg in Bulgarien +++ Sportwettlizenzen: Schleswig-Holstein vergibt die ersten drei, bwin.party noch nicht dabei +++ Facebook - Börsegang hat ein Volumen von 11,8 Mrd. Dollar - Aktien kosten zwischen 28 und 35 Dollar +++ Andritz liegt mit Gewinnplus von 37 Prozent über Erwartung - Auftragsstand auf 7 Mrd. Euro gestiegen +++ Amag -

Gewinn im Startquartal um fünf Prozent gesunken, Aluminiumpreis war um neun Prozent rückläufig +++ Intercell mit weiteren Details zur Hauptversammlung: Wiederwahl von Aufsichtsrat Wigzell, Ausgabe von Wandelbonds auch zur Restrukturierung der bestehenden Anleihe +++ Strabag: Haselsteiner hört früher auf, der 68-Jährige will die laufende Periode als Vorstandschef nicht voll ausschöpfen +++ Telekom Austria - Pecik hat bis zum Muttertag Zeit, könnte vor Hauptversammlung auf Sperrminorität aufstocken - Record Date für die HV ist der 13. Mai +++ bwin.party will Kapital herabsetzen und 1 Mrd. Euro in ausschüttungsfähige Reserven einstellen - Hauptversammlung am 7. Juni - Flexibilität für Dividendenpolitik und Aktienrückkauf erhöhen +++ Immofinanz buhlt jetzt um US-Investoren, Start des ADR-Programms (zunächste Level 1) mit Wirksamkeit 4. Mai +++


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19/2012

BÖRSE EXPRESS

19

ATX-Chartbild spitzt sich zu, aus Amerika regnet es rein und JP Morgan mit 2-Mrd.-Schock (Bild: Bloomberg)

Neues Austro-Bashing prasselt aus den Staaten rüber ...

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2040,85 714,52 145,75 6579,93 12820,60 8953,31

-1,86% -2,56% -0,87% +0,28% -1,67% -4,55% Perf. 1 Woche.

Es war keine gute Woche für Europas Märkte, auch wenn die Indices (DAX sogar leicht im Plus) nicht zwingend gelitten haben. Der Ruck noch weiter nach links (Hollande) ist vor allem den Amerikanern aufgefallen bzw. aufgestossen. So haben u.a. Marc Faber und Warren Buffett sorgenvolle Blicke nach Europa gelenkt. Buffett zu CNBC: „Es wird für Europa sehr schwer werden, die Probleme zu lösen“. Auch Österreich wurde in der KW19 via US-Medien in diversen Kommentaren wieder ziemlich oft erwähnt. Es ging vor allem um die Verschuldung und die politische Konstellation. Erinnerungen an das Austro-Bashing durch Paul Krugman werden wach. Prompt verloren die Schwergewichte. Der ATX rückte nahe 2000.

News Splitter XL +++ Amag - Schuldscheindarlehen bringt 70 Mio. Euro +++ bwin.party will mit kalifornischem Indianer-Stamm Online-Poker anbieten, Deal mit der United Auburn Indian Community +++ Facebook: Zuckerberg startete Roadshow in New York, hunderte Investoren standen Schlange +++ Intercell: Finanzierung gesichert, Quartalsverlust von rund 8 Mio. Euro, BB Biotech schiesst Darlehen über 20 Mio. Euro zu - Kapitalerhöhung zu 2,55 Euro je Aktie +++ RZB erhöht das Kapital um bis zu 1,4 Mrd. Euro - RBI-Mutter gibt bis zu 1,11 Mio. Aktien aus - Ersatz des PS-Kapitals +++ Alpine holt sich 70 Mio. Euro vom Bondmarkt, Aufstockungsmöglichkeit auf 100 Mio. Euro +++ OMV liegt mit Q1-Gewinn über den Erwartungen, Verschuldungsgrad auf 28 Prozent gesunken +++ Polytec: Gewinnrückgang im Startquartal kommt nicht überraschend, Über-

schuss mit 7,6 Mio. Euro leicht besser als erwartet +++ Wienerberger startet mit Rückstand ins neue Jahr: Verlust von knapp 58 Mio. Euro entspricht den Erwartungen +++ voestalpine Gericht segnete erhöhte Abfindung für BöhlerAktionäre ab +++ Strabag platzierte 100-Millionen-Anleihe - vierfach überzeichnet, Gros der Nachfrage aus Österreich und Deutschland +++ Telekom Austria: Jahresauftakt nach Erwartung, Umsatzrückgang von 5,6 Prozent, EBITDA um 9 Prozent gesunken - Ausblick bestätigt +++ AT&S beendet 2011/12 mit Umsatzrekord, aber Rückgang beim EBIT +++ Palfinger legt zweistellig zu, Umsatz im Q1 erreicht Rekordwert von 223,9 Mio Euro +++ Lenzing läuft: Umsatz im Q1 fast gehalten, EBITDA 19 Prozent tiefer, EBIT um 25,9 Prozent +++ Binder+Co hält sich im Q1, Umsatz und EBIT auf Vorjahresniveau +++ Flugha-

fen Wien im April mit 9,5 Prozent mehr Passagieren, CEE legte weiter zu, Frachtaufkommen schrumpfte zweistellig +++ UBM erzielt Umsatzplus im Q1, höhere Zinsen bei der Finanzierung haben aber das EBT um 21,4 Prozent gedrückt +++ Head begrenzte im Q1 Verluste, warnt vor Gewinnrückgang, Umatzverluste im 2. HJ 2012 und niedrigeres operatives Ergebnis gesehen +++ Constantia Flexibles will bis zu 150 Mio. Euro vom Bondmarkt, Anleihe mit fünfjähriger Laufzeit, Angebot voraussichtlich 21. bis 23. Mai - Börsegang nicht ausgeschlossen; Erfolg der Anleihe und des Geschäfts noch abzuwarten +++ Bank Austria und UniCredit dank Bond-Rückkäufen mit Gewinnplus, dies pushte Ergebnisse im 1. Quartal 2012 - Betriebsgewinn bei Bank Austria stabil, Kreditvorsorgen sanken +++ Immofinanz will sich via Bond bis zu 200 Mio. Euro holen +++


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20/2012

BÖRSE EXPRESS

20

20 Prozent ATX-Plus hatte man heuer bereits gesehen; nun ist alles wieder futsch ...

Unchanged Mini-Plus: Facebook enttäuscht beim Start an der Nasdaq (Foto: Bloomberg)

Die KW20 war mit einem ATX-Minus von fast 150 Punkten die schlimmste seit langer Zeit. Zum Wochenschluss waren auch sämtliche Jahresgewinne des Leitindex (immerhin knapp 20 Prozent) wieder ausradiert. Das Ganze passierte bei merkbar steigenden Umsätzen, es gab durchaus Druck auf Wiener Aktien. International waren die beständig schlechten News zu Griechenland im Besonderen und Europa im Allgemeinen ausschlaggebend. Aber warum verliert der ATX immer am stärksten?

Das Thema Facebook Ein grosses Thema der Woche war natürlich auch das IPO von Facebook an der

Nasdaq. Im Vorfeld war das Preisband erhöht worden und indikativ sah man bereits in den Kurshimmel mit 60 Prozent Plus und mehr. Letztendlich mussten die Emissionsbanken am ersten Handeltag gegen Ende der Sitzung aber sogar die Mauer machen, um den Ausgabekurs von 38 Dollar zu verteidigen. Am Ende ging die Aktie mit nur 38,23 Dollar aus dem Handel, 45 Dollar hatte man in der Spitze intraday gesehen. Man darf sehr gespannt sein, wie sich der Titel in der ersten vollen Börsewoche hält bzw. ob die Kursmauer bei 38 Dollar bereits zu bröckeln beginnt. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat übrigens einen Tag nach dem IPO geheiratet.

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1894,06 703,09 137,33 6271,22 12369,38 8611,31

-7,19% -1,53% -5,78% -4,69% -3,52% -3,82% Perf. 1 Woche.

News Splitter +++ Telekom Austria - Slim ist für etwas Fantasie gut - Bericht über Gespräch Pecik/Slim - America Mobil sitzt auf Tonnen von Cash +++ RHI übertrifft die Erwartungen, steigert Gewinn um 75 Prozent, höhere EBIT-Marge für Q2 in Aussicht gestellt +++ Mayr-Melnhof spürt hohe Inputpreise und Nachfragevolatilität - 20 Prozent Minus beim Gewinn, Expansion in Lateinamerika fortgesetzt +++ Agrana hebt nach Rekordjahr die Dividende um 50 Prozent an; Gewinn je Aktie 10,73 Euro - Dividende 3,6 Euro - das laufende Geschäftsjahr wird eine Spur schlechter +++ bene dreht nun auch beim EBIT ins Plus, von minus 8,2 auf plus 1,7 Mio. Euro +++ Semperit verzeichnet beim operativen Ergebnis Einbussen; Periodenüberschuss leicht gestiegen - kein „belastbarer“ Ausblick für Gesamtjahr +++ Zertifikate Awards Austria 2012: RCB im Palais Ferstel zum Gesamtsieger gekürt +++ Brain Force: Umsatz steigt Verlust wegen Sondereffekten auch +++ voestalpine holt sich via Schuldscheindarlehen 400 Mio. Euro +++ Alpine-Anleihe wurde auf 100 Mio. Euro aufgestockt, Bond platziert - Zeichnungsfrist bei weitem nicht ausgeschöpft +++ Andritz steigt bei MSCI auf Aufnahme in Global Standard Indizes +++ Post liegt mit Gewinn leicht über Erwartung, Umsatz im Q1 um sechs Prozent gesteigert, EBITDA um 7 Prozent +++ Montana Tech Components holt sich Geld vom Bondmarkt; Pressekonferenz mit Details zu Unternehmensanleihe +++ Amag beschliesst Sonderdividende - Aktionäre erhalten in Summe 1,50 Euro je Aktie +++


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21/2012

BÖRSE EXPRESS

21

Andritz, Kapsch, Strabag und OMV in Wien ausgezeichnet, Facebook weltweit verprügelt (Bild: christian-drastil.com)

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1921,07 692,36 138,96 6339,94 12533,12 8580,39

Perf. 1 Woche.

Wiener Börse Preis 2012 ATX-Preis: Andritz Small & Midcap-Preis: Kapsch Corporate Bond-Preis: OMV Privatanleger-Preis: Strabag

Die KW21 brachte in Wien leichte Kursgewinne bei extrem niedrigen Umsätzen, am Freitag waren es nur noch 102 Mio. Euro im ATXPrime. Die ATXFive-Qualifikation per Juni-Verfall war nach zwei von fünf Tagen schon gelaufen: Es bleibt für ein weiteres Quartal bei Erste Group, OMV, Andritz, voestalpine und Immofinanz. Eines der Wochenhighlights war der Wiener Börse Preis 2012, der in vier Kategorien vergeben wurde. Den ATX-Preis holte Andritz (war auch Aufsteiger in der ATX-Five-Betrachtung) vor der Post und SBO, der Small & Midcap-

Preis ging an Kapsch vor Amag und Agrana, für ihre Corporate Bonds wurden OMV, Wienerberger und BIG ausgezeichnet, der neue Privatanleger-Preis wanderte an Strabag vor der Erste Group und Andritz.

Facebook unter Druck International gab es Spott und Häme für Facebook. Die Aktie rutschte bereits um 15 Prozent unter den Ausgabekurs. Die Sache ist nicht unheikel: Wer wusste was bezüglich neuer Einschätzungen (und wann?) bzw. konnte noch Aufträge stornieren?

+1,43% -1,42% +1,19% +1,10% +0,69% -0,36%

News Splitter +++ Frauenthal verliert im Q1 den gesamten Gewinn - Ergebnis fällt um 3,5 Mio. Euro auf quasi Null +++ CA Immo mit klarem Ergebnisplus über den Erwartungen +++ HTI will sich 22 Millionen genehmigen lassen: Auf der anstehenden HV steht ein Vorratsbeschluss für eine Kapitalerhöhung an, die Aktienanzahl könnte sich dadurch insgesamt um maximal 48 Prozent erhöhen +++ Semperit will sich bis 2015 verdoppeln, kündigt CEO Thomas Fahnemann auf einem Kautschuk-Kongress an +++ SBO liefert Rekorde - Zahlen zum Q1 über den Erwartungen +++ VIG schafft die Vorgaben: Überschuss steigt im Q1 um 7,9 Prozent - die Vorgabe lag bei 6,1 Prozent +++ ADX holt sich in Rumänien die EVN an Bord, indirekt über RAG +++ Flughafen hebt nach Q1 die Jahresprognose um 10 Prozent an, nun sollen unterm Strich rund 55 Mio. Euro verdient werden +++ Wienerberger sichert sich Liquiditätspolster bis 2016, Kreditlinie über 250 Mio. Euro wurde verlängert +++ RZB schliesst Kapitalerhöhung ab, Aktionäre zeichnen Kernkapital in der Höhe von rund 852 Mio. Euro +++ Warimpex dreht im Q1 ins Plus, plus 0,3 nach minus 3,0 Mio. +++ Do&Co steigerte Jahresgewinn um ein Viertel, Dividende soll von 0,35 auf 0,45 Cent erhöht werden +++ bwin.party und bet-at-home nun ebenso mit Glücksspiellizenz in SchleswigHolstein bedacht +++ Uniqa: Überschuss unter Erwartungen, Embedded Value sinkt deutlich +++ Wienerberger: Kartellbehörden genehmigen Pipelife-Kauf, ab 1. Juni erfolgt Vollkonsolidierung +++


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22/2012

BÖRSE EXPRESS

22

Jahrestief im ATX, nur MSCI liess am Donnerstag kurz von besseren Zeiten träumen ... (Bild: christian-drastil.com)

341 Mio. Umsatz Andritz sorgt am 31.5. mit der Stärker-Gewichtung in der MSCI-Familie „solo“ für 1/9 des gesamten Mai-Monatsumsatzes

In der KW22 ist der ATX heuer erstmals auf Wochenschlussbasis unter seinen Jahresanfangswert gefallen. Es war eine Woche, in der fast alle Weltbörsen unter Druck geraten sind, der ATX war aber eben einer der ersten westlichen Indices, die ins Minus gerutscht sind. Dabei hatte es am Donnerstag, dem Mai-Ultimo, durchaus noch positive Ansätze gegeben. Hintergrund: Am 31.5. wurden die MSCI-Änderungen vollzogen, die Andritz, die es in die MSCI Global Standard Indizes schaffte, war ein grosser Gewinner. Wie stark der Effekt ausfallen würde, da waren aber selbst die alten Hasen im Geschäft sehr überrascht. Am 31.5. ist es mit 622 Mio. Euro zum mit Abstand höchsten Tagesumsatz 2012 im ATXPrime gekommen, allein auf Andritz sind 341 Mio. Euro entfallen. Zum Vergleich: Am 16. März (März-Settlement) wurden im Prime 376 Mio. Euro umgesetzt, das war der bisher beste Tag, Andritz ist am 31.5. al-

so fast solo auf diesen Wert gekommen. Wie man hört, waren die MSCI-bedingten Orders auch noch durch einen Kaufbasket für einige grosse ATX-Werte unterstützt.

Dazu die Sache mit Schuler ... Bereits vor dem MSCI-Termin hatte Andritz die Übernahme der deutschen Schuler, die auf einer Schuler-Valuation von 600 Mio. Euro basiert, bekanntgegeben. Schuler ist laut Homepage Technologie- und Weltmarktführer in der Umformtechnik und liefert Maschinen, Anlagen, Werkzeuge, Verfahrens-Know-how und Dienstleistungen für die metallverarbeitende Industrie. Zu den Kunden gehören Automobilhersteller und zulieferer sowie Unternehmen aus der Schmiede-, Hausgeräte-, Verpackungs-, Energie- und Elektroindustrie. Insgesamt werde die Übernahme zu einem Anstieg aller GuV-Positionen führen, meinten Analysten. Target und Käufer stiegen im Kurs.

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1862,22 671,94 132,06 6050,29 12118,57 8264,39

-3,06% -2,95% -4,97% -4,32% -2,70% -3,83% Perf. 1 Woche.

News Splitter +++ Liaunig steigt bei Privatbank Semper Constantia ein - vier prominente Investoren folgen Alain de Krassny als Eigentümer +++ conwert: Quartalsgewinn schrumpft auf 2,4 Mio. Euro, weniger Immoverkäufe, hohe Steuerbelastung +++ RBI- Vorsicht bei Liquidität lastet auf Zinsertrag. Analysten drehen an Gewinnschätzungen +++ Porr baut für knapp 100 Mio. Euro Krankenhaus WienNord, mit Arbeiten wird im Herbst begonnen +++ voestalpine - Überschuss sinkt um 35 Prozent, stabile Dividende; für 2012/13 wird operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet +++ CAT oil dreht Q1-Ergebnis ins Plus - Orderbuch für 2012 beläuft sich aktuell auf 290 Mio. Euro +++ EVN überzeugt aber nur unterm Strich; Überschuss steigt um 13,6 Prozent auf 209,1 Mio. Euro - EVN will von 6. Juni bis spätestens 31. Dezember bis zu eine Million Aktien zurückkaufen: „Weil Aktie unterbewertet ist“ +++ Strabag bleibt beim „sehr ambitionierten“ Ausblick, Verlust im Q1 höher als vom Markt erwartet +++ Erste Group überweist 98 Mio. Euro an die Republik - PS-Inhaber erhielten für 2011 Dividende, Aktionäre nicht +++ HTI: RLB Stmk. pocht auf AR, Androsch, Dörflinger gehen von Bord: Erneut hoher Quartalsverlust, weitere Finanzierungsrunde im April eingelegt, Firmenwerte wackeln +++ Telekom Austria meldet Yesss!-Übernahme bei Wettbewerbsbehörde an, Abschluss der 1. Phase bis Ende Juni erwartet - Telekom Austria will von Mensdorff-Pouilly Geld zurück; 1,1 Mio. Euro Beratungshonorar im Jahr 2008 wären für ein „Scheingeschäft“ erfolgt +++


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23/2012

BÖRSE EXPRESS

23

Carlos Slim kauft TelekomAktien, die Spanier nehmen indes den Schirm in Kauf ... (Bild: Bloomberg)

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1901,13 663,80 134,34 6130,82 12554,20 8459,26

+2,09% -1,20% +1,73% +1,33% +3,59% +0,23% Perf. 1 Woche.

News Splitter

4,1 Prozent Carlos Slim ist neuer Telekom-Aktionär. Was das mittelfristig heisst, ist noch ungewiss

In der KW23 schaffte der ATX ein Comeback über dem Jahresstartwert und auch über der Marke von 1900 Punkten. Hauptverantwortlich dafür war ein Titel: Die zuletzt viel gescholtene Telekom Austria, sie kletterte um Wochenvergleich um knapp sieben Prozent (nur CA Immo war in der KW 23 stärker) und konnte im year-to-dateRanking die rote Laterne im ATX an die Strabag abgeben. Grund: Milliardär Carlos Slim hat bestätigt, bei der Telekom Austria eingestiegen zu sein. Die Bestätigung, wonach seine America Movil 4,1 Prozent an der Telekom halte, kam via Reuters. Ausführungen über weitere Pläne (etwa Bündelung des Anteils mit jenem von Ronny Pecik in einem Vehikel, mögliche Zusicherungen von Slim an die ÖIAG, etc.) gab es freilich noch nicht. Vieles bleibt hier offen, vieles unplanbar. Slim hatte zuletzt mit der

Ankündigung, bei der niederländischen KPN auf 28 Prozent aufstocken zu wollen, seine Europa-Expansion eingeleitet.

Die vier unter dem Schirm Die international wichtigste Nachricht kam aber aus Spanien: Nach wochenlangem Hin und Her kündigte der spanische Finanzminister Luis de Guindos am Samstag Abend an, in den kommenden Tagen einen Kreditantrag bei einem der beiden EuroRettungsfonds EFSF oder ESM zu stellen. Die genaue Summe steht noch nicht fest, doch es könnten wohl hundert Mrd. Euro werden. Mit dem Geld sollen die unterkapitalisierten spanischen Banken wieder deutlich gestärkt werden. Nach Griechenland, Irland und Portugal ist Spanien das vierte Land, das von den Europäern Geld erhalten wird.

+++ EVN erneuert Kreditlinie über halbe Mrd. Euro Liquiditätsreserve - weitere Kreditzusagen über 175 Mio. Euro - EVN gibt eigene Aktien an Mitarbeiter aus - statt Sonderzahlung +++ voestalpine schliesst Schienenwerk in Duisburg bis Ende 2013, Schicksal der 350 Mitarbeiter nach wie vor ungewiss +++ Immofinanz-CEO: 'Wollen Verkäufe auf eine Milliarde Euro im Jahr verdoppeln' - Eduard Zehetner zum neuen FünfjahresPlan, zum Einstieg in den Moskauer Wohnbau, wo zweistellige Renditen locken, zu Refinanzierungen, Übernahmegefahr und zur Bewältigung der Eurokrise - Immofinanz mit erstem eigenen Wohnbauentwicklungsprojekt in Polen - Investment von 21,7 Mio. Euro +++ Porr - Chance auf stabile Aktionärsstruktur? B&C soll auf Druck von UniCredit Paket abgeben - Porr überlegt Fonds für Privatanleger, Institutionelle ++ + Österreich heuert Morgan Stanley für KommunalkreditVerkauf an - Auftrag für „optimale Privatisierungsstrategie“ +++ Moody's - Downgrade für Erste, Raiffeisen, Bank Austria wegen CEE, Eigenkapital, Schuldenkrise - zunächst geht es um zwei Stufen nach unten, Ausblick zudem negativ +++ Do&Co fände an Catering-Tochter der Lufthansa Gefallen - Dogudan: Bei Einladung würde er sich LSG Sky Chefs ansehen +++ HTI-Aktie verliert stark, das Unternehmen kontert Hannes Androsch: Wollte der Investor einseitige Bevorzugung zu Lasten aller anderen Aktionäre? +++ voestalpine nach EuGH-Urteil deutlich unter Druck - EuGH entschied zu Stahlindustrie-Klagen zu CO2-Emissionen +++


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24/2012

BÖRSE EXPRESS

24

Euro-Rückzug der Griechen vertagt, in Wien könnte eine Börserückzugswelle starten (Bild: Bloomberg)

Die Telekom Austria ist auch in der KW24 der treibende Faktor am Wiener Markt geblieben. Im Wochenverlauf war bekannt geworden, dass der mexikanische Milliardär Carlos Slim über seine Mobilfunkfirma America Movil nun bereits knapp zehn Prozent hält und mehr als die Sperrminorität anstrebt. Das wäre dann ziemlich genau die Grössenordnung der ÖIAG-Position. Man muss abwarten, was passiert, bei der OMV gibt es ja eine ähnliche Konstellation. Beispiele aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass so etwas auch in Übernahmen münden kann (zB Austria Tabak); Privatanleger profitieren da in der Regel, aber die Börse natürlich nicht. Einer, dem ein Börserückzug für seine Company jederzeit zuzutrauen ist, ist Stefan Pierer. Seine KTM scheint vor ei-

1926,30 656,02 133,90 6220,41 12767,17 8569,32

+1,32% -1,28% -0,33% +1,61% +1,70% +1,30%

News Splitter

Anders als in Frankreich blieb bei den Wahlen in Griechenland dem Populisten die Nr.1-Position verwehrt: Die Niederlage von Tsipras gibt den Märkten und der Politik eine kleine Verschnaufpause

Entwicklung zum Nachdenken

ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

Perf. 1 Woche.

Durchatmen

Die KW24 brachte steigende Kurse im ATX, am Freitag stand der Juni-Verfallstag am Wiener Terminmarkt an. Während der ATX „month-to-month“ zulegen konnte, so war dies dem IATX nicht vergönnt.

Index Roll

nem neuerlichen Delisting zu stehen, das war ja schon 1999 einmal der Fall. Unter dem Strich muss man sich fragen, wieso Pierer, Pecik, Slim & Co. die Chancen im Markt entdecken und andere nicht. Den Strategen spielt jedenfalls die erzwungene Kaufzurückhaltung der institutionellen Finanzinvestoren in die Hände.

Zittern am Sonntag Am Sonntag stand wieder einmal ein politisches Ereignis an und es war der Main Event der KW24: Bei den griechischen Wahlen siegte der Konservative Antonis Samaras knapp über den Linkspopulisten Alexis Tsipras und sprach sich für eine Koalition aller pro-europäischen Parteien aus, er könnte mit der sozialistischen PASOK eine Regierung bilden. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel äusserte die Erwartung, dass sich Athen an seine Sparverpflichtungen hält. Stabil wirkt das Ganze in Wahrheit nicht, die radikale Linke ist massiv gestärkt. In der KW25 kommt es bei der (Fussball)Euro zum Duell Deutschland-Griechenland.

+++ Uniqa sucht Käufer für Hotelpaket, Verkehrsbüro mit Tojner unter Interessenten +++ Immofinanz - neuer fünfjähriger Bond als Refinanzierung für Wandelanleihe 2017 Zeichnungsfrist beginnt am 18. Juni - gesondertes Umtauschangebot für Wandelbondinhaber möglich +++ Strabag soll Cemex 44 Mio. Dollar zahlen - Entscheidung im Schiedsverfahren: Es ging um Rücktritt beim Kauf von Cemex-Assets +++ Flughafen Wien kündigt Verträge mit Sardana, Konkursantrag gegen Gesellschaften eingebracht Ergebnis-Guidance bleibt jedoch aufrecht +++ Andritz bekommt es bei Schuler mit amerikanischen Hedgefonds zu tun, die Übernahme könnte damit teurer werden +++ KTM: Tage an der Börse könnten gezählt sein, Übernahmeangebot von Stefan Pierer zu 44 Euro - Zurückziehung der Aktien von Börse möglich - „Das Übernahmegesetz ist dann nicht mehr anwendbar“, es wäre der zweite KTM-Börserückzug nach 1999 +++ Do&CoChef will Einstieg bei Lufthansa-Caterer LSG prüfen; Dogudan: „Muss man nicht Träume haben?“ +++ Wiener Börse: EGT ging 2011 um 16,5 Prozent zurück: Geringere Handelsumsätze sind für das Minus hauptverantwortlich, betonen die beiden Vorstände Birgit Kuras und Michael Buhl +++ Beyrer-Abgang jetzt offiziell - ÖIAG bestätigt, dass Vorstand Beyrer den Aufsichtsrat um vorzeitige Auflösung seines Vertrages ersucht hat +++ IVMann Peter Schiefer (früher u.a. Aktienforum, voestalpine) wird neuer Kommunikationschef der Telekom Austria, tritt im August seinen Job an +++


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25/2012

BÖRSE EXPRESS

25

`Koalition der Willigen´ wird Europa schwächen; Talk über ÖIAG, Solvency-Abfederung (Bild: BE/Draper)

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1910,11 666,92 134,77 6263,25 12640,78 8798,35

-0,84% +1,61% +0,65% +0,54% -0,99% +2,67% Perf. 1 Woche.

News Splitter ein attraktiver Kapitalmarkt für eine Industrienation wie Österreich eine Selbstverständlichkeit sein. Unternehmensbeteiligung schafft Arbeitsplätze, die Finanztransaktionssteuer wäre ein weiterer grosser Baustein hin auf dem Weg zur endgültigen Unattraktivierung.

Über Solvency ... Immerhin sieht es dafür so aus, als würde bei Solvency II wieder ein bisschen zurückgerudert. Hinter verschlossenen Türen verhandelten die EUKommission mit dem Parlament sowie Ministerrat. FTS: Finanzmarkt-Todesstoss-Steuer Verschärfte Regeln werden wohl für Altverträge ausgesetzt. Ein leichtes Aufatmen setzte bei den Versicherern ein. Die Kursentwicklungen der KW25 sind eigentlich weitgehend egal, da in der KW25 ... und die ÖIAG erneut visibel wurde, dass es in Europa eine „Koalition der Willigen“ in puncto FiIn Österreic wurde nach dem Rücktritt nanztransaktionssteuer gibt. Dass Schul- von ÖIAG-Chef Markus Beyrer weiter über denromantiker wie Hollande dabei sind, ist die Zukunft der ÖIAG diskutiert. Eine volklar. Das Dabeisein von Österreich, ange- le Privatisierung der Beteiligungen OMV, führt von Finanzministerin Maria Fekter, Telekom und Post wäre mit der SPÖ leider ist hingegen nicht zu verstehen. Hochran- nicht machbar, sagte Finanzministerin Magige Unternehmer, Banker, Wirtschaftsex- ria Fekter. Eine Idee sei es, den Verbund, die perten werden seit Monaten bei Fekter vor- ÖBB und die Asfinag in die ÖIAG einzustellig, um Massnahmen vorzuschlagen, die bringen. Und ja selbst die Banken wurden den Finanzplatz und den Standort wieder ins Spiel gebracht. Da ist letzte Wort noch stärken sollen. Österreich ist in die Bedeu- nicht gesprochen. Hoffentlich gilt das auch tungslosigkeit zurückgefallen, dabei sollte für die Finanzmarkt-Todesstoss-Steuer.

+++ Andritz belebt den Bond-Markt - bis zu 350 Mio. sollen via Emission erlöst werden +++ S&P - America Movil-Rating nach Telekom Austria-Anteilserwerb unberührt - Transaktion entspricht der Unternehmensstrategie +++ Pankl mit 20 Mio. Dollar Auftrag für Blackhawk, einziger Lieferant der Hauptrotorwellen +++ Strabag - Thomas Birtel übernimmt im Juni 2014 den CEO-Posten von Hans-Peter Haselsteiner, Fritz Oberlerchner verlässt den Vorstand +++ Fitch rüttelt nach wie vor nicht an Österreichs AAA-Rating Osteuropa-Risiko besteht weiterhin, aber nicht grösser +++ Privater Käufer für Kommunalkredit unwahrscheinlich +++ Rumänien will Spritpreis der OMV 'in gewissem Masse' kontrollieren, rumänischer Premier will „Massnahmenpaket“ verhandeln +++ Hollande erwartet Finanztransaktionssteuer in Europa ab 2013 - „wir müssen es machen“ +++ Uniqa kauft EBRD-Anteile ihrer CEE-Tochtergesellschaften - Stillschweigen bezüglich Kaufpreis +++ Telekom Austria - Wettbewerbsbehörde empfiehlt gerichtliche Prüfung, Zusammenschluss mit Yess könnte „problematisch“ sein, dazu 1. Strafgutachten zur Kursmanipulation - „Wiener Zeitung“: Verdacht objektiviert +++ S Immo startet weiteres Aktienrückkaufprogramm - 500.000 Aktien wurden zwischen Oktober 2011 und Mai 2012 rückgekauft. Das entspricht 0,7 Prozent des Grundkapitals. Ein neues Programm soll auch Genussscheine erfassen+++ HTI erwartet heuer positives Ergebnis von 1 Mio. Euro, weist Zerschlagungsgerüchte zurück +++ RHI verkauft Südafrika-Tochter - Käufer ist die indische CIL +++


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26/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX performt im 1. Halbjahr knapp positiv, Interesse der Investoren fällt auf ein Low

26 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1975,35 667,01 140,79 6416,28 12880,09 9006,37

+3,42% +0,12% +4,47% +2,44% +1,89% +2,37% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die KW26 war die Woche mit dem EM-Finale (Spanien besiegte Italien), mit der Zeugnisverteilung in Wien und natürlich auch mit dem Halbjahresultimo an der Wiener Börse. Und es war schon eine spannende Geschichte. Einen Tag vor Halbjahresultimo hatte der Index nämlich noch year-todate im Minus notiert. Und just am 29.6. hatte es dann mit 4,79 Prozent ATX-Plus den grössten Tagesaufschlag im 1. Halbjahr gegeben. Unter dem Strich schaffte der ATX von Anfang Jänner bin Ende Juni ein Plus von 4,42 Prozent. Der Immo-ATX legte um 1,66 Prozent zu. Zum Vergleich: Der DAX verbesserte sich im 1. Halbjahr um 8,78 Prozent, der Dow um 5,42 Prozent.

RBI vor Andritz und RHI Die stärkste ATX-Aktie des 1. Halbjahrs war übrigens die RBI, auch hier ist erst am letzten Handelstag die Entscheidung gefallen, denn zuvor führte wochenlang Andritz. Auf Rang 3, 4 und 5 findet man RHI, die Post und Mayr-Melnhof. Dahinter die Erste Group. Damit waren beide Bankaktien

deutlich im Plus, und gerade um die machte man sich ja die meisten Sorgen.

Palfinger, Immofinanz,Volumen Noch stärker als die genannten Titel performte Palfinger, die Nr. 1 im ATX-Prime; bei den Immos war Immofinanz vorne, die Immos waren aber insgesamt Underperformer. Und damit zum Negativen. Der erneute Umsatzrückgang am Wiener Markt war sehr erschreckend. Im Juni 2012 wurde nur die Hälfte vom Juni 2011 gehandelt. Hauptsache, bei der FTS ist man „willig“.

Merkel, Monti und das viele Geld Und warum ist der ATX am 29.6. so stark gestiegen? Ein 120-Mrd.-Wachstumspakt, direkte Finanzspritzen der europäischen Rettungsfonds für marode Banken, eine gemeinsame Bankenaufsicht unter Einbeziehung der EZB und Hilfen ohne neue Auflagen für Länder mit guter Haushaltsführung - das waren nach langem Ringen die wichtigsten Ergebnisse des EU-Gipfels. Die Sieger auch hier: Spanien und Italien.

+++ Telekom Austria - Pecik profitiert von Kurssteigerungen über 9,5 Euro - Kaufvertrag mit America Movile enthält „Limited Appreciation Right“ - Telekom/Yesss-Deal zieht sich nach, Parteien nicht willens, Zugeständnisse zu machen +++ voestalpine mit neuem Anleihen-Programm bis zu 1 Mrd. Euro, Stahlkonzern sorgt für Emissionen vor +++ Uniqa startet mit der Kapitalerhöhung über 500 Mio. Euro, Bezugspreis von 10,5 Euro, Bezugsverhältnis 29:10, RZB und Austria zeichnen Aktien - Konzernstraffung im September +++ Agrana fährt Kampagne gegen Stevia - Süssstoffe werden „natürlicher dargestellt als sie sind“ +++ Merkel: Keine gemeinsame Euro-Schuldenhaftung „so lange ich lebe“ - Bundeskanzlerin schliesst gesamtschuldnerische Haftung aus, Reuters-Bericht +++ Zumtobel - Gewinn unter Erwartung, Mittelfrist-Prognose gekappt, Überschuss von 16 Mio. Euro, Dividende auf 0,2 Euro reduziert +++ Andritz kommt billig zu Geld, BondKupon unter 4 Prozent, Volumen von 350 Mio. Euro +++ RBI: Aktien für Führungskräfte - mit Eigeninvestment und Performance-Kriterien verbunden - max. 248.000 Aktien je Vorstand +++ Sieger des VC/PEAward 2012: Affiris vor SensorDynamics und Henn +++ VIG stärkt Präsenz in Polen, erwirbt 92 Prozent der Lebensversicherung Polisa +++ voestalpine: Jetzt wird's in Sachen Schienenkartell ernst - Deutsches Bundeskartellamt stellt in Kürze Bussgeldbescheide aus +++ Novomatic-Eigentümer Graf, Ex-Banker Lugmayr bei Alizee Bank eingestiegen. Novo Invest GmbH mit 30 Mio. Kapital +++


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27/2012

BÖRSE EXPRESS

27

Wen wollen Politiker retten? Gauck, Ökonomen & Finnen als massive Gegner des ESM (Bild: Bloomberg)

Finnische Fekter: Jutta Urpilainen will nicht um jeden Preis im Euro bleiben

Die Stimmen der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP sowie jene der Grünen sorgten in der KW27 dafür, dass ein „Ja“ zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) beschlossen wurde. Bundespräsident Fischer will sich mit der Unterschrift noch Zeit lassen. Und er hat auch ausreichend internationale Inspiration dafür. Denn: Mit deutlichen Worten hat Fischers deutscher Amtskollege Joachim Gauck Bundeskanzlerin Angela Merkel gemahnt, die Massnahmen zur Euro-Rettung den Bürgern erst einmal zu erklären. Sie habe nun die Verpflichtung, sehr detailliert zu beschreiben, was das bedeute, auch fiskalisch bedeute, so Gauck. Er sei froh über die Klagen gegen den dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM und den europäischen Fiskalpakt.

eine kollektive Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems bedeutet, mit grosser Sorge", heisst es in dem Aufruf, der am Freitag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erschien. Die Verfasser sind deutschsprachige Ökonomen um Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Auch Österreicher waren darunter. Deutschland und die soliden Länder würden unter Druck gesetzt, ihre Haftungssummen immer weiter auszudehnen, warnen die Wissenschafter. „Streit und Zwietracht mit den Nachbarn sind dann vorprogrammiert. Weder der Euro noch der europäische Gedanke als solcher werden durch die Erweiterung der Haftung auf die Banken gerettet.“ Ihrer Einschätzung nach wird nicht der Euro gerettet, sondern die Gläubiger der maroden Banken.

Das macht(e) Sinn

Finnen bereiten Euro-Ausstieg vor

In einem öffentlichen Aufruf hatten 160 Wirtschaftsprofessoren aus dem deutschsprachigen Raum die jüngsten EU-Beschlüsse zur Euro-Rettung verurteilt. „Wir sehen den Schritt in die Bankenunion, die

Finnland geht einen Schritt weiter: Das Land will nicht um jeden Preis in der Eurozone bleiben. Weil der ESM künftig Staatsanleihen kaufen soll und Eurobonds geplant sind, wird ein Austritt vorbereitet.

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1956,66 666,84 141,70 6410,11 12772,47 9020,75

-0,84% -0,03% +0,65% -0,10% -0,96% +0,16% Perf. 1 Woche.

News Splitter +++ voestalpine: Bussgeldbescheid in Sachen Schienenkartell ist da: 8,5 Mio. für die Linzer, 103 Mio. für ThyssenKrupp - Stahlbranche fürchtet Belastung durch neue Konkurrenz aus dem Osten - Eder sieht langfristig 60 bis 70 Prozent der europäischen Stahlkapazitäten bedroht; ordentlicher Druck auf die KonsensusSchätzungen - voestalpine steigt vergleichsweise gut aus +++ Kanzler Faymann dürfte Maria Fekter nicht wirklich als EurogruppenChefin wollen: Schon wieder wird dem Kanzler Problem mit Top-Job für Austro-Politiker nachgesagt +++ Signa will Fonds für deutsche Immo-Investoren auflegen - Geld soll primär von Pensionsfonds, Versicherungen kommen +++ Österreich verkauft Bundesschätze weiter direkt an Private, kein Auslaufen wie in Deutschland geplant, aktuell 50.000 Konten auf bundesschatz.at +++ Barclays-Chef Diamond stürzt über Zins-Skandal, Diamond geht mit sofortiger Wirkung, auch Vorstandsmitglied Missier tritt wegen Zinsaffäre zurück - Investoren fordern externen Nachfolger +++ Manchester United geht in New York an die Börse +++ Frank Stronach gegen den ESM und für die Rückkehr zum Schilling: Emotionaler, bizarrer ZiB2-Auftritt des Managers +++ Andritz - Anleihe zu zwei Drittel bei Privaten platziert. Zeichnungsfrist vorzeitig geschlossen +++ Streit beendet: Facebook und Yahoo schmieden Internet-Allianz +++ Troika setzt Kontrollen in Athen fort - negative erste Erkenntnisse - Griechische Zeitung: Ohne Privatisierungen und Staatsreform kein Geld mehr +++ US-Arbeitsmarkt stagnierte im Juni: Nur 80.000 neue Jobs geschaffen +++


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28/2012

BÖRSE EXPRESS

Wenn die Politik doch einmal Börsevokabel einsetzt, lautet der Output „Zwangsanleihe“

28 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1960,81 666,84 141,95 6557,10 12777,09 8724,12

+0,21% -0,50% +2,29% +2,44% +0,04% -3,29% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Zum bearish werden: Wording schwankt zwischen Fairness und Zwang Die Nachricht der Woche kam aus Deutschland und ist in der Sache alarmierend. Aber, wie erwartet: Der Vorschlag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), den Weg aus der Schuldenkrise mittels Zwangsanleihen für „Reiche“ zu meistern, findet nun auch in Österreich Anhänger. Der SPÖ-Europaabgeordnete Jörg Leichtfried unterstützt die Idee. Dies wären „FairnessAnleihen“, so Leichtfried zur APA. „Reiche mit einem entsprechend hohen Vermögen sollten dem Staat mit Fairness-Anleihen Gelder zu sehr günstigen Zinssätzen zur Verfügung stellen", sagte der SPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament am Freitag. Heftig ist, dass die Eintrittsschwelle nur 250.000 Euro sein sollen.

SPÖ irrt mit dem Neidthema umher In den vergangenen 20 Jahren habe es eindeutig eine Umschichtung von Vermögen

von unten nach oben gegeben. „Und in den vergangenen 15 Jahren gab es im Grunde nur für die zehn Prozent der Vermögendsten wirkliche Zuwächse. Daher ist es gerecht, wenn sich nun die Vermögenden an der Beseitigung der Staatsschuldenkrise beteiligen", argumentiert Leichtfried.

„Keine Enteignung“ Es sei nicht länger hinnehmbar, dass der Mittelstand für die Kosten der Krise aufkomme. Von den hohen Zinsen für Spanien oder Griechenland profitierten derzeit vor allem die Vermögenden - mit Zinsen um die sieben Prozent. Bei solchen „Fairnessanleihen“ handle es sich auch um „keine Enteignung, da dem Staat das Geld nur geliehen würde - in einem verträglichen Ausmass“. Das Schuldenproblem innerhalb der EU werde sich nur unter Heranziehung der grossen Privatvermögen lösen lassen. Alarm.

+++ Wolford: "Steuereffekte" belasteten das Ergebnis: 2011/12 steigerte Wolford den Umsatz um 1,3 Prozent auf 154,1 Mio. Euro, der Gewinn brach nach einer steuerlichen Betriebsprüfung von 5,1 Mio. Euro auf 1,4 Mio. Euro ein +++ Erste und Raiffeisen im Visier der Euribor-Ermittler, neben 41 weiteren Banken +++ Flughafen Wien: Grünes Licht für dritte Piste, Kapitalerhöhung nicht 'zwingend notwendig' - Flughafen Wien - drei SardanaFirmen im Konkurs, mehr als 140 Dienstnehmer sind betroffen +++ Erste Group, RZB haben EBA-Kapitalquote „mehr als erfüllt", Europas Banken haben rund 94 Mrd. Euro an Kapital beschafft +++ EU-Razzia bei Herstellern von Kunststoff-Rohren - Wienerberger-Tochter durchsucht. Strafandrohung von bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes +++ Agrana verbessert Umsatz und Ergebnis +++ Telekom Austria - America Movil könnte weiteren Aufsichtsrat entsenden - zu Besuch in Wien: Verwunderung über beschäftigungslose Beamte - Interesse an Technik, Marketingstrategie +++ Schuler pfeift auf ElliottWarnung, empfiehlt Annahme des AndritzAnbots +++ KTM und Pankl geben keine Empfehlung zu Cross-Übernahmeangebot; Wirtschaftsprüfer: KTM-Angebotspreis 6,3 Prozent über Mindestpreis - Pankl-Angebot entspricht Mindestpreis +++ Erste Stiftung könnte heuer erneut Erste-Aktien verkaufen mögliches Volumen von 150 Mio. Euro - zur Schuldenreduktion +++ OMV stärkt Engagement in Norwegen - Erwerb eines 15-ProzentAnteils an der Aasta Hansteen Feldentwicklung von ExxonMobil +++


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29/2012

BÖRSE EXPRESS

Fischer lässt ESM zu; dazu die 1. Hochrechnung, dass WP-KESt ein Krepierer ist (Bild: Bloomberg)

29 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1954,59 668,00 143,92 6630,02 12822,57 8669,87

-0,32% +0,18% +1,39% +1,11% +0,36% -0,62% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Milliarden für den ESM sind okay, der Fiskalpakt auch. Fischer signierte In Deutschland ist der Widerstand grösser: „Eine offenkundige Verfassungswidrigkeit liegt nicht vor", sagte Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer in der KW29 und unterzeichnete den Fiskalpakt und Vertrag für den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). In einer Aussendung erklärte das Staatsoberhaupt, dass die Ratifizierung „auf Basis der einschlägigen Bestimmungen der Österreichischen Bundesverfassung und nach sorgfältiger Prüfung aller Gesichtspunkte“ erfolgt sei. „Überzeugende oder gar zwingende Gründe, die im Sinne der herrschenden Staatsrechtslehre eine Verweigerung der Ratifizierung erforderlich machen würden, nämlich offenkundige Verfassungswidrigkeit in verfahrensrechtlicher oder materieller Hinsicht, liegen nicht vor", begründete Fischer seine Unterschrift. Nach dem Beschluss im Parlament ist damit die letzte Hürde für das Inkrafttreten des Fis-

kalpaktes und des ESM in Österreich genommen. Die österreichische Beteiligung am ESM liegt bei rund 2,2 Mrd. Euro in Cash sowie weiteren 17,3 Mrd. Euro an Garantien. Ziel des ESM ist, Euro-Krisenstaaten wie Griechenland vor einem Kollaps durch unbezahlbar hohe Anleihezinsen zu schützen. Der Fiskalpakt soll ein Ende der Schuldenpolitik in Europa bringen. Angestrebt werden nahezu ausgeglichene Budgets. Das jährliche strukturelle - also um Konjunktur- und Einmaleffekte bereinigte Defizit eines Landes darf 0,5 Prozent der Wirtschaftskraft nicht übersteigen.

KESt - das wird nichts Zwischenzeitlich kamen erste Hochrechnungen, dass die WP-KESt, die Privatanleger massenweise von der Wiener Börse vertrieben hat, zu einem Rohrkrepierer werden könnte. Wen wunderts.

+++ BB Biotech bekommt wegen Intercell-Finanzierung Probleme, US-Beteiligungsfirma klagt BB Biotech und Thomas Szucs - BB Biotech bezeichnet Klage als haltlos +++ Finanzministerin Fekter hält nichts von Zwangsanleihen : „Ich will von den Reichen die Steuern, nicht sie aus Österreich vertreiben“ +++ VIG-Chef Hagen - Garantiezins in der Lebensversicherung wird sinken - Finanzmarktaufsicht wird auf 1,75 Prozent senken +++ Porr - Strauss-Gruppe kauft B&C, Bank Austria aus - Strauss kommt damit auf knapp 44 Prozent der Stimmrechte +++ Kapsch TrafficCom kürzt Dividende, Ergebnis über Markterwartung - „Strategie 2016“ sieht neue Geschäftsfelder vor - „Vernetze Fahrzeuge in kooperativen Systemen“ +++ Strabag - Deripaska stockt um 0,6 Prozent auf - Aktien von den beiden übrigen Grossaktionären erworben - Haselsteiner verkaufte zu 19,25 Euro +++ OMV muss im Q2 negative Effekte von 170 Mio. Euro verdauen - Produktionsmenge und Referenz-Raffineriemarge im Vergleich zu Q1 gestiegen +++ Wolford zahlt stabile Dividende trotz Gewinneinbruch - Steuerprüfung schlug mit 2,9 Mio. Euro negativ zu Buche +++ Vienna Insurance Group geht wieder verstärkt in Staatsanleihen : Grund: Solvency II, Veranlagung der Osttöchter - Kapitalerhöhung weiterhin kein Thema +++ Staat muss sich auf neue MilliardenHilfen für Problembanken einstellen +++ Hypo: Zerschlagung wäre am teuersten - KA Finanz soll Verluste bei Bond/CDS-Abbau abfedern - Fekter will von jedoch von einer Mega-Bad-Bank nichts wissen +++


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30/2012

BÖRSE EXPRESS

30

EZB-Draghi lehnt sich weit aus dem Fenster und lässt die Börsen wieder einmal hoffen (Bild: Bloomberg)

Mario Draghi will alles unternehmen, um den Euro zu retten. Und er fügte an, dass er genug Power dazu habe

MAN, BASF oder Telefonica - um nur einige zu nennen - mit ihren Zahlen bzw. Ausblicken teils arg enttäuscht. Aus österreichischer Sicht reihten sich der Verbund und die Strabag ein, beide schraubten die Erwartungen nach unten.

EZB-Käufe?

Die KW30 war eine Börsewoche, wie man sie 2012 schon sehr oft gesehen hatte: Relativ hohe Intraweek-Volatilität, unter dem Strich aber wieder fast eine Nullveränderung. Diesmal kam die Stärke zum Wochenschluss in Person von EZB-Chef Mario Draghi, der eigentlich nichts gemacht hatte, ausser sich weit aus dem Fenster zu lehnen. Sehr weit.

Unternehmen warnen Davor hatten europäische Unternehmensgiganten wie Siemens, VW, aber auch

Und was machte Mario Draghi? Der EZB-Chef sagte lediglich, die Notenbank stehe innerhalb ihres Mandats bereit, alles notwendige zum Erhalt des Euro zu tun. „Und glauben Sie mir - es wird ausreichen“, waren Worte, die gern gehört wurden. Ob damit auch aussergewöhnliche Aktionen wie Anleihekäufe gemeint waren, liess Draghi offen. Die Märkte spekulieren aber darauf. Gefüttert wurden diese Spekulationen mit einem weiteren Draghi-Satz: „Der Transmissionskanal für die Wirkung der Geldpolitik ist durch das hohe Zinsniveau bei den Staatsanleihen der Krisenländer gestört“. So ähnlich lauteten die Worte bereits früher, immer knapp vor Eingriffen der EZB am Anleihemarkt.

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

1976,30 660,84 145,08 6689,40 13075,66 8566,64

+1,11% -1,12% +0,81% +0,90% +1,97% -1,19% Perf. 1 Woche.

News Splitter +++ Österreich hat mit Problembanken bereits knapp 4 Mrd. Verlust gemacht - AK-Berechnungen: Vom 15 Mrd.-Bankenpaket nur noch 3,3 Mrd. übrig +++ AT&S mit Gewinneinbruch im Startquartal - kurzfristig Unterauslastung im Werk Shanghai - im Gesamtjahr wird Umsatz- und Gewinnsteigerung angepeilt +++ voestalpine-Chef Wolfgang Eder: „Auf Dauer ist Erzeugung einfacher Stahlqualitäten in Europa nicht zu halten" - WTO-Beitritt Russlands verstärke Druck in Europa +++ FMA ermittelt gegen RBI-Chef Stepic - Zeitung: „Hat er eine Stiftung in Liechtenstein?“ - Finanzierung angeblich durch Kredite der Hypo Alpe Adria Kein Kommentar von Stepic +++ Verbund setzt Guidance sehr tief an und schliesst weitere Belastungen nicht aus - EBIT von 800 Mio. Euro entspricht laut Analysten dem „Black Sky Szenario“ - weitere negative Effekte möglich +++ Gewinnwarnung der Strabag: Strabag hält EBIT von 300 Mio. Euro nicht mehr für erreichbar +++ RHI platziert Schuldscheindarlehen in Höhe von 130 Mio. Euro; geplantes Volumen von 100 Mio. Euro wurde überschritten +++ lt. Hypo-Präsident Ditz für Risikoteil 1 Mrd. Euro Staatsgarantie nötig: "Wenn alles schiefgeht, kann der Staat die Garantie immer noch aufstocken", Kärntner und Münchner seien beim Verkauf fahrlässig gewesen +++ Telekom-CEO Ametsreiter erwartet sich von America Movil Stärkung der Kapitalkraft: „Die ganze Branche dreht sich in Richtung Konsolidierung. Je kleiner man ist, desto höher sind die Troubles, die man zu bewältigen hat“ +++


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31/2012

BÖRSE EXPRESS

Remis im Wiener Börsederby: Steigende Kurse, aber weiterer Volumensabsturz im Juli ... (Bild: BE)

31 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2007,62 657,21 147,34 6865,66 13096,17 8555,11

+1,60% -0,49% +1,56% +2,63% +0,16% -0,13% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Auch in der KW31 wiederholte sich das „The Cure“-Bild der vergangenen Wochen: Friday I`m In Love. Um satte 3,21 Prozent ist der ATX zu Wochenschluss gestiegen und konnte damit eine potenzielle Verlustwoche noch in eine Gewinnwoche drehen.

Mehr-Jahres-Tief beim Volumen Die KW31 beinhaltete auch den Juli-Ultimo. Und wie befürchtet ist es bei den Handelsumsätzen weiter nach unten gegangen, der Monatswert vom Juli lag bei nur noch 2,3 Mrd. Euro. Das ist ein Mehrjahreslow, ca. 13 Prozent weniger als noch im Juni 2012 und verglichen mit dem Juli aus dem Vorjahr (4,73 Mrd. Euro) ein Minus von knapp mehr als 50 Prozent. Und jetzt hat der August begonnen, da gab es ja in den vergangenen Jahren sehr oft einen Sprung bei den Volumina (aufgrund von Rückgängen im Markt). So auch im Vorjahr, als immerhin 6,8 Mrd. Euro – also ca. das Dreifache des aktuellen Umsatzes – erzielt wurden. Man

wird sehen, was im August passiert. Positives gibt es natürlich auch: Der ATX hat den Juli im Plus abgeschlossen – Andritz und Lenzing waren die besten Werte. Und auch die ersten August-Tage verliefen vielversprechend. Ein kleiner Aufschwung, bei dem leider nicht viele dabei sind. Auch Profis sind unterinvestiert. In Summe aber ein Unentschieden: Kurse rauf, Umsätze runter.

Umdenken nach dem Donnerstag In der KW31 gab es auch einen extrem schwachen Tag, den Donnerstag, als der ATX deutlich mehr als zwei Prozent verloren hatte. Doch die Käufer hatten am Tag nach der inhaltsleeren Rede von EZB-ChefDraghi zurückgeschlagen, Leerverkäufe wurden zurückgedeckt. Die „Draghi-Kommentare” würden Ernsthaftigkeit am Tag nach der Show signalisieren. Das bedeutete etwas Angleichung der Zinsen in Euroland, daher Druck auf „No-Risk-Fixed Income“, Aktien sind gestiegen.

+++ Kapsch TrafficCom erhält Zuschlag für Managed Lane System in den USA, Auftragswert 79 Mio. US-Dollar - der österreichische Mautsystemanbieter beteiligt sich zudem mit 33 Prozent an der mexikanischen Simex Integracion de Sistemas +++ Erste Group wird beim Ausblick vorsichtiger - Überschuss von 107 Mio. Euro - Betriebsergebnis leicht unter Vorjahr erwartet - Stiftung hat bislang 2,5 Mio. Aktien verkauft; keine Angabe, ob mögliches Volumen von bis zu 150 Mio. Euro ausgeschöpft wird +++ heimischer TurnaroundFonds kauft Schlecker Österreich: „Die Gespräche mit TAP 09 waren sehr kooperativ und von dem Bestreben einer bestmöglichen Lösung für die Mitarbeiter geprägt", so die Insolvenzverwaltung +++ Industrie der EuroZone schwächelt: Einkaufsmanagerindex vom Markit-Institut fiel auf 44 Punkte - schlechtester Wert seit Mitte 2009 +++ Bankenabgabe wird evaluiert - Oberbank: Alle sollen zahlen Finanzministerium bestätigt: Überprüfung ab jetzt bis Jahresende - Gasselsberger: Freibetrag bei Bemessungsgrundlage abschaffen +++ Kommunalkredit vor Notverstaatlichung mit „Verlustvermeidung“ von mehr als 300 Mio. Euro +++ Amag erwartet weiterhin hohe Auslastung, Überschuss im Q2 um 27 Prozent gesunken +++ KA Finanz stösst bei Risikoabbau an Kapital-Schranken - im 1. Halbjahr hat Abbau von 3,1 Mrd. Euro Risikobeständen 58 Mio. Euro gekostet und 8 Mio. Euro gebracht +++ Finanzministerin Fekter hat sich auf FMA eingeschossen - Statements der FMA-Vorstände sollen laut „Kurier“ für Vertrauensverlust gesorgt haben +++


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32/2012

BÖRSE EXPRESS

32

Wiener Berichtssaison läuft besser als erwartet; Zykliker ziehen die Indizes nach oben (Bild: BE/Draper)

Palfinger lieferte in der KW 32 gute Zahlen. Die Aktie hat die year-to-date-Nr.1-Position im ATXPrime zurückerobert

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2050,04 667,84 150,58 6944,56 13207,95 8891,44

+2,10% +1,62% +2,20% +1,15% +0,85% +3,93% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die KW32 war eine durchaus starke für die Wiener Börse, wenngleich die Belebung nur bei den Kursen, nicht bei den Handelsumsätzen stattgefunden hat.

Tiefste Volumina seit Jahren Im Wochenverlauf gab es an zwei Handelstagen mit nur knapp mehr als 70 Mio. Euro ATX-Prime-Umsatz die tiefsten Tagesvolumina seit Jahren. Aber die Kursentwicklung passte: Nicht nur, dass zahlreiche Unternehmensergebnisse im Rahmen oder sogar über den Erwartungen berichtet wurden; zusätzlich konnte mit diesem Schub auch noch die 200-Tageslinie im ATX recht deutlich überschritten werden. Damit hat sich das mittelfristige Chartbild deutlich aufgehellt, wie auch zB die Analysten der Erste Group positiv anmerkten. Hervorzuheben war einerseits RHI mit dem Q2-Ergebnis – die Kostenmassnahmen von CEO Struzl wurden hier erstmals wirklich visibel, die Aktie machte im Wochenvergleich 7,3 Prozent Plus. Bei OMV war

die Faktenlage ähnlich, es gab ein starkes Q2-Ergebnis, an der Börse war der Effekt aber nicht so gross. Anders bei voestalpine: Das Unternehmen rangierte mit den Zahlen zum 1. Quartal ganz leicht über den Erwartungen. Aber CEO Eder konnte wieder einmal beim Ausblick überzeugen. Er hat die Gesamtjahresprognose bestätigt, was die Aktie im Wochenverlauf im zweistelligen Prozentbereich ins Plus gebracht hat. Andritz und die Österreichische Post hatten es nach den Zahlen nicht so leicht. Beide konnten zwar die Erwartungen an die Q2-Zahlen erfüllen, die Aktien waren aber in den vergangenen Wochen deutlich besser als der ATX gelaufen, sodass es in der KW32 nur zu Underperformer-Rollen gereicht hat.

Palfinger die alte, neue Nr.1 Im ATX-Prime glänzte Palfinger, die Aktie ist nach starken Q2-Zahlen um mehr als 10 Prozent gestiegen, war Wochengewinner und führt nach Woche 32 auch wieder die year-to-date-Sicht im ATX-Prime an.

+++ Immofinanz - Überschuss um 14 Prozent gesunken, EBIT um 60 Prozent gestiegen, Zielgrösse bleibt progressive Dividende - Vorstand Zehetner: Intakte Chance für EBITDAZielerreichung, Börse Warschau bleibt Thema; Vorstand erhielt im Schlussquartal Bonus für Sanierungserfolg +++ Andritz trifft beim Quartalsgewinn die (hohen) Erwartungen: Ausblick bestätigt, aber doch vorsichtiger Grundton +++ Intercell erwartet Jahresverlust nun näher bei 20 Mio. Euro - BiotechUnternehmen schafft überraschend Nettogewinn im 2. Quartal - GSK zahlt zur Streitbeilegung +++ voestalpine mit Gewinneinbruch, aber im Rahmen der Erwartung - Frage der Kurzarbeit „an wesentlichen Konzernstandorten“ stelle sich für die Linzer nicht +++ RHI mit operativem Plus im Q2, Überschuss stabil, Struzl-Kurs wirkt - höhere EBIT-Marge für Gesamtjahr 2012 angepeilt +++ OMV übertrifft mit Gewinnplus die Erwartungen - der CCS-Periodenüberschuss legte um 90 Prozent zu +++ Century Casinos steigert Gewinn Kosteneinsparungen und geringere Abschreibungen führten zum besseren operativen Ergebnis - Umsatz blieb mit 35,5 Mio. Dollar stabil +++ Palfinger übertrifft die Erwartungen; das Wachstum wurde grossteils ausserhalb Europas erzielt +++ Österreichische Post auf Kurs Zielerreichung - Ertrag über den Erwartungen - CEO Pölzl bleibt nach Halbjahreszahlen bei der Guidance für 2012 +++ BWT: Point of Use macht sich schön langsam bezahlt, Umsatz im Halbjahr plus 3,4 Prozent - beim EBIT gab es ein Minus von 0,5 Prozent +++


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33/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX mit sehr guter Woche, Telekom schmiert ab; Na-jaAusblick und Indexgespenst

33 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2106,08 676,59 153,41 7040,88 13275,20 9162,50

+2,73% +1,31% +1,88% +1,39% +0,51% +3,05% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die KW33 brachte den ATX zurück über 2100 Punkte, weiters den DAX über 7000 Punkte und den Nikkei über 9000 Punkte. Im ATX-Segment ist es auf breiter Front nach oben gegangen, nur der Ex-ATXFive-Wert Telekom Austria machte Sorgen.

Mehr MSCI-, als Guidance-Ängste Die Telekom Austria senkte nämlich zum einen anlässlich der Bekanntgabe ihrer Q2Zahlen den Ausblick für das Gesamtjahr. Nun, dieser Schritt war im Vorfeld bereits von etlichen Analysten erwartet worden. Das Management erwartet nun einen Umsatz in Höhe von ungefähr 4,2 Mrd. Euro (bisher ungefähr 4,4 Mrd. Euro) und ein bereinigtes EBITDA in einer Bandbreite zwischen 1,40 Mrd. und 1,45 Mrd. Euro (bisher ungefähr 1,5 Mrd. Euro). Bei der Telekom Austria dürfte allerdings nicht nur die herabgesetzte Guidance für

2012 ein Grund für die Flucht der Anleger sein. Vielmehr hat der Indexanbieter MSCI Barra in der KW 33 das Ergebnis seiner quartalsweisen Überprüfung veröffentlicht: Mit Ende August kommt es zu einer signifikanten Reduktion des Streubesitzfaktors der Telekom Austria (was wohl mit dem Slim-Einstieg zu tun haben dürfte, MSCI gibt allerdings keine Gründe an). Und das wiederum drückt die Gewichtung der Telekom-Austria-Aktie im MSCI Austria um 3,5 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent. Die Änderungen werden mit Handelsschluss 31. August wirksam. Der Nettoverkaufsdruck dürfte bei 5,29 Mio. Telekom Austria-Aktien liegen, schätzen die Analysten einer europäischen Grossbank. Am 31.5. hatte man bei Andritz gesehen, welche Auswirkungen es im MSCIZusammenhang geben kann. Allerdings im positiven Sinne.

+++ Semperit liegt mit dem Gewinn unter den Erwartungen - das 2. Halbjahr sollte keine Belebung der Nachfrage bringen +++ Österreichs Wirtschaftswachstum bremst sich auf 0,2 Prozent ein - Ergebnis einer Schnellschätzung des Wifo +++ Diskussion um Agrarrohstoffe erreicht Österreich - ÖVAG zieht einen Tag nach Zeichnungsbeginn den Agrar Rohstoff Garant 2 zurück - auch Raiffeisen rudert zurück +++ Austro-Banken halten ein Drittel mehr Staatsanleihen als 2007 Bestände an Staatsanleihen, die von Banken der Eurozone gehalten werden, sind um mehr als 370 Mrd. Euro gestiegen +++ Telekom Austria kürzt die Guidance: EBITDA soll zwischen 1,4 und 1,45 Mrd. Euro liegen - Q2Gewinn über Erwartung +++ Mayr-Melnhof mit weniger Gewinn im 2. Quartal - Auftragseingang bereits deutlich verhaltener +++ Immofinanz-Tochter Aviso Zeta prüft Ansprüche gegen ehemalige Vorstandsmitglieder nach jüngstem OGH-Entscheid +++ Erste Group hat in Österreich ein Viertel der Franken-Kredite umgestellt bzw. konvertiert - die Bank rät Kunden weiterhin zur Konvertierung +++ Türkei-Spekulation gibt dem Verbund Auftrieb - die Aktie nähert sich wieder der 17-Euro-Marke +++ Anlegervertreter Wilhelm Rasinger bewirbt sich um ÖIAGChefposten - Rasinger würde als ÖIAG-Chef seinen Job als Anlegervertreter zurücklegen Standard +++ Hedgefonds verlieren Vertrauen in ihre algorithmischen Programme - Finanzkrise bringt superschnelle Börse-Handelscomputer an Grenzen und die Kritik wird ob der Pannen immer lauter +++


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35/2012

BÖRSE EXPRESS

Wiener Börse büsst im August verglichen mit dem Vorjahr 2/3 des Handelsvolumens ein

35 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2016,55 678,40 142,75 6970,79 13090,84 8839,91

-0,77% +0,61% -4,49% -0,01% -0,51% -2,54% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die KW35 war eine weitere Korrekturwoche an den Börsen, auch der Wiener ATX verlor 0,77 Prozent, konnte aber zumindest mit einem Wochenschluss bei 2016,55 Punkten die zwischenzeitlich verlorene 2000Punkte-Marke wieder zurückerobern. Die 200-Tages-Durchschnittslinie des ATX verharrt nach wie vor auf dem Niveau von 2000 Punkten, auch diese wurde daher vom Wiener Leitindex am Freitag wieder von unten nach oben durchbrochen.

Starker Ultimo, schwacher Monat Der Wochenschluss der KW 35 war andererseits auch August-Ultimo. Und dieser 31. August brachte mit einem ATXPrimeVolumen von 212 Mio. Euro aufgrund von MSCI-Effekten bei der Telekom AustriaAktie den umsatzstärksten Handelstag seit drei Monaten. Allein bei der Telekom gab es fast 90 Mio. Euro Tagesumsatz. Insgesamt wird der August 2012 jedoch wohl nur einen Wert von etwas unter 2,3 Mrd. Euro bringen. Das wäre verglichen mit dem August 2011 ein Minus von zwei Drittel, im Vorjahr waren nämlich noch mehr als 6,8 Mrd. Euro im Hochsommermonat gehandelt worden. Im Vergleich mit dem Juli 2012 müsste es fast eine Punktlandung

sein, da wurden ebenso knapp unter 2,3 Mrd. Euro umgesetzt. In den ersten acht Monaten dürfte das Minus bei rund 42 Prozent liegen. Die offiziellen Werte wird die Wiener Börse in der KW36 bekanntgeben.

Haselsteiner, ÖVP lassen rätseln Gerätselt werden darf auch wieder, u.a. über die Strabag. Hans Peter Haselsteiner denkt wieder mal einen Börserückzug an, das Aktionärssyndikat beschäftigte sich mit dem Delisting, es sei aber keine Entscheidung gefallen. Uniqa-Chef Brandstetter findet die Idee jedenfalls nicht gut (ein Lichtblick, denn ein IPO mit späterem Delisting zu einem Bruchteil des Preises geht nicht, siehe das abschreckende Beispiel phions). Auch die ÖVP, in der sich Obmann Spindelegger jetzt als „Wirtschaftskapitän“ sieht, löste Rätselraten aus. Das Gerücht hiess: Finanzministerin Fekter könnte Spindelegger an der ÖVP-Spitze ablösen. Auch die gegenteilige Variante soll Thema gewesen sein: Spindelegger als Finanzminister, Fekter hätte den Parlamentsklub übernehmen sollen, dessen bisheriger Obmann Karlheinz Kopf ins Nationalratspräsidium abgeschoben worden wäre. Die ÖVP ruderte aber zurück: Gut so, Fekter muss die Börse reparieren.

+++ Dorotheum-Privatisierung - Rechnungshof vs. Ditz +++ Lebensversicherer: Garantiezinssatz sinkt auf 1,75 Prozent, Versicherungen dürfen ab 21.12. nur mehr weniger Mindestverzinsung versprechen +++ IV-Präsident Kapsch: „Österreich hat Grenze zum Versorgungsstaat bereits überschritten" +++ Telekom Austria - Dezember kommen Details zu America Movil, Ametsreiter: Start der Synergie-Talks mit KPN demnächst +++ Raiffeisen liegt mit Q2-Gewinn unter Erwartung Gewinn von 160 Mio. Euro, Risikovorsorgen wieder gestiegen +++ Uniqa - Q2-Gewinn stark gestiegen. Griechen- und PortugiesenBonds vollständig verkauft, 730 Mio. Euro Italien-Bonds - Rückzug als Hauptsponsor der Salzburger Festspiele +++ HTI hat im Q2 Verlust aus Startquartal halbiert - Ausblick klingt etwas vorsichtiger als Ende Juni: „Positives operatives Ergebnis“ +++ Meinl interveniert beim britischen Aussenamt wegen Verfahren in Wien - Brief an Minister: „Unfaire Behandlung“ habe mit Nationalität und jüdischem Hintergrund zu tun +++ Warimpex dreht Ergebnis ins Plus, fasst mehrere Verkäufe ins Auge - Transaktionsmarkt in CEE dürfte das Schlimmste überstanden haben +++ Wiener Privatbank - Halbjahresverlust soll bis Dezember aufgeholt werden, neue ImmobilienVorsorgeprojekte für die zweite Jahreshälfte +++ conwert holt 1,5 Prozent Wandelbond zurück und begibt neuen Wandler 2018, Volumen von 80 Mio. Euro +++ Strabag mit höherem Verlust als erwartet, Cemex-Zahlung berücksichtigt: Grossteil der Massnahmen, die zu Guidance-Revision führten, erledigt +++


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36/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX macht 100 Punkte Plus, Amag per September-Verfall statt Zumtobel im Leitindex

36 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2116.94 687,90 149,77 7214,50 13306,64 8871,65

+4,98% +1,40% +4,92% +3,94% +1,65% +0,36% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Amag hat es rund eineinhalb Jahre nach dem IPO in den ATX geschafft. „The Road to ATX“ war konsequent

Die KW36 war dank der Ankündigung unlimitierter Bond-Käufe (Kritiker meinen, das sei im Grunde „Staatsfinanzierung“) durch die EZB eine sehr starke. Der ATX legte fast exakt 100 Punkte zu, das ist ein Plus von knapp unter fünf Prozent. Am Donnerstag und Freitag sind die Umsätze zudem wieder deutlich angestiegen, ein Tageswert von knapp 200 Mio. Euro konnte erreicht werden - alles überragt von der Aktie der Erste Group, die im Wochenvergleich auch mehr als zehn Prozent im Kurs zulegen konnte.

ATX-Komitee tagte Es war auch die Woche, in der das ATXKomitee über die neue Zusammensetzung der Indexfamilie per September-Verfall zu

befinden hatte. Eine Änderung wurde fixiert: Zumtobel muss den ATX verlassen, weil das Unternehmen bei der Marktkapitalisierung die 25/25-Regel (man muss bei Handelsumsätzen und Market Cap unter den Top 25 sein) um einen Rang verpasst hat. Rein von den Umsätzen her - und das ist die entscheidende Kategorie - hätte es Zumtobel geschafft. Nutzniesser war die Amag (die sonst EVN verdrängt hätte). Eineinhalb Jahre nach dem IPO gibt es einen ATX-Platz.

Stronach, Spindelegger, ÖBB Wochengespräch war auch, dass ÖVPChef Spindelegger die ÖBB an Frank Stronach herangetragen hat. Der zeigte sich interessiert. Fazit: Ausschreibung made in A!

+++ Slowenien droht Bankrott - Österreich ist grösster Investor in dem Krisenstaat - Austro-Banken engagiert, aber nicht in Marktführerposition - „Pipifax-Beträge“ für EU +++ Palfinger macht in China Tempo - Joint Venture genehmigt, erste Umsätze noch heuer +++ Brüssel bekräftigt Pläne für Aufsicht über alle Banken in Eurozone - Deutscher Finanzminister kritisiert Vorhaben +++ Strabag zieht Schul-Sanierung in Hamburg an Land; es geht um ein 700-Mio-Projekt über 30 Jahre +++ 16 Bio. Dollar - Schuldenrekord für die USA - Staatsverschuldung hat diese Marke Anfang September überstiegen +++ Spar holt sich bis zu 200 Mio. Euro vom Anleihemarkt - Volumen und Konditionen werden am 12./13. September festgesetzt +++ Immofinanz übernimmt Gerling Quartier zur Gänze: Joint Venture mit Frankonia aufgelöst, keine Details zu Kaufpreis genannt +++ Verbund - Türkei-Ausstieg soll bereits auf Schiene sein: „Die Sache ist gelaufen - noch nicht rechtlich, aber mental“, zitiert die „Kleine Zeitung“ einen Insider +++ Hypo Alpe Adria braucht 2,2 Mrd. Euro Kapital - bis März 2013 - Aufsicht schreibt Eigenmittelquote von 12,67 Prozent vor +++ Rudolf Kemler ist neuer ÖIAG-Chef - Schlappe für ÖVP-Spitze - Aufsichtsrats-Chef Mitterbauer: „Ein Mann der Wirtschaft“ +++ ATX-Komitee bestätigt ATX-Five-Zusammensetzung mit Erste Group, OMV, Andritz, voestalpine und Immofinanz +++ conwert: Refinanzierung anders als gedacht - Unternehmen sitzt auf ansehnlichem Cash-Polster für Zukäufe und/oder Rückzahlung von Krediten +++


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41/2012

BÖRSE EXPRESS

41

Märkte korrigieren auf hohem Niveau; Politik bejubelt „ihre“ Finanztransaktionssteuer (Bild: Bloomberg)

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2150,12 699,20 156,89 7232,40 13.328,85 8534,12

-1,04% -1,13% -2,06% -2,24% -2,07% -3,71% Perf. 1 Woche.

Werner Faymann freut sich, die Finanzmärkte mit neuen Steuern noch stärker belasten zu können. Seine Genossen spielen ihm trotzdem übel mit: Nur 83,43 Prozent interne Zustimmung bei seiner Wiederwahl

Die KW41 brachte nach Wochen stärkerer Kursgewinne eine kleine Korrektur, der ATX hielt sich dabei aber etwas besser als die Leitindizes. Das Handelsvolumen in der KW41 war überraschend konstant: Der 5-TagesKorridor lag zwischen 106 und 118 Mio. Euro für den ATX-Prime.

Aktienforum mit gutem, ... Das Aktienforum präsentierte am „Austrian Equity Day“ (AED) Massnahmen zur Stärkung des Finanzplatzes Wien. Eine beim AED präsentierte Studie zeigt ein Programm zur Belebung auf. Dazu zählen die Schaffung einer positiven Kapitalmarktstimmung sowie weitere Privatisierungen. Pech war, dass just an diesem Tag die Finanztransaktionssteuer beschlossen wurde. Zwar hatte es nur eine Einigung im Grundsatz gegeben

und die technischen Details stehen noch aus, aber einige Politiker wollen diese Steuer, Österreich ist an vorderster Front dabei.

... 11 Länder mit schlechtem Vorstoss Für Marco Valli, Chief Eurozone Economist der UniCredit, ist diese Verständigung von elf Euro-Ländern auf die Einführung einer Finanztransaktionssteuer jedenfalls ein „klassischer Fehlstart“. Sein Fazit: „Die Ausgestaltung der Finanztransaktionssteuer für elf Länder wird sehr komplex sein.“ Niemand wisse so recht, wie sich die Steuer auf die Finanzmärkte, die Kapitalkosten und die Realwirtschaft auswirken werde. Werden die technischen Details ausgeklammert, scheint das grösste Hindernis in der (zusätzlichen) Fragmentierung des Binnenmarkts zu liegen.

News Splitter +++ Immofinanz: Fries kaufte vor Hauptversammlung und Dividende zu - Dividendenabschlag in Höhe von 0,15 Euro +++ Semperit übernimmt Konkurrenten aus Malaysien - 47 Prozent an Latexx Partners bereits gesichert - freiwilliges Übernahmeangebot - Volumen von bis zu 150 Mio. Euro +++ Red Bull machte 40 Prozent mehr Gewinn - 4,63 Mrd. Dosen verkauft - Baumgartner schafft Stratosphären-Sprung, Österreich wird einmal weltweit zum Schlagzeilen-Lieferanten+++ Sondereffekte lassen Bankgewinne steigen - konsolidiertes Q2-Ergebnis liegt bei 3,03 Mrd. Euro +++ Stahlkocher werden um einiges vorsichtiger: Weltstahlverband senkt Prognose für Verbrauch von 3,6 Prozent auf 2,1 Prozent +++ Signa: Bond mit Volumen von 150 Mio. Euro zum Handel zugelassen +++ Alpine Bau: Finanzmarktaufsicht ermittelt, mutmassliche Verstösse gegen Ad-hoc-Publizität und Prospektpflicht - Republik haftet mittelbar mit 269 Mio. Euro - Alpine: „Liquidität ist ausreichend gesichert“ - Darstellung der Risikosituation müsse „nicht vollumfänglich in Verluste münden“ +++ Verbund - EKGVerkauf bringt 70 Mio. Euro in die Kassa; 49-Prozent-Anteil geht an die Stadtwerke Klagenfurt +++ Raiffeisen-Chef Stepic: „Müssen in Osteuropa Dampf herauslassen“ +++ Bawag PSK - US-Hedgefonds Golden Tree hält indirekt knapp 10 Prozent - Aufsicht auf dem Plan, weil Zahlungsverkehr der Republik über Bawag läuft +++ Praktiker: Österreicher übernehmen Ruder - Burger wird CEO, Erhard Grossnigg übernimmt Aufsichtsrats-Vorsitz +++


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42/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX testet seine Jahreshochs aus dem März, scheitert aber vorerst an den alten Hürden

42 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2194,15 702,06 161,34 7380,64 13343,51 9002,68

+2,05% +0,41% +2,84% +2,05% +0,11% +5,49% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die KW42 war eine weitgehende gute Woche für die Indizes, vor allem in Japan ist ordentlich etwas weitergegangen. Die KW42 führte auch den Wiener ATX zurück über 2200 Punkte, das Jahreshoch vom 19. März wurde aber nicht ganz erreicht. Nach einem starken Wochenverlauf ist es am OktoberVerfallstag dann letztendlich doch stärker nach unten gegangen und es waren wieder etwas mehr als zwei Prozent, die am Freitag Abend auf das ATX-Jahreshoch aus dem März fehlten.

IATX mit Settlementrekord Stärker als der ATX präsentierte sich im Herbst bisher der IATX, der den ATX nicht nur in der year-to-date-Sicht überholen konnte, sondern zum Oktober-Verfall - anders als der ATX - auch einen neuen Settlementre-

kord für das Jahr 2012 aufstellen konnte. Vor allem das Schwergewicht Immofinanz hatte in den vergangenen Wochen trotz eines Dividendenabschlags für Indexpluspunkte sorgen können. In der year-todate-Sicht sind aber nach wie vor Raiffeisen, Andritz, RHI, Erste Group und Amag vor der Immofinanz zu finden.

25 Jahre „Black Monday 1987“ Der Oktober-Verfall ist übrigens auf den 25. Jahrestag des historischen schwarzen Montags von 1987 (der Dow hat damals intraday mehr als 20 Prozent verloren) gefallen. Und, weil wir schon bei Historischem sind: Der 19. Oktober 1987 war zugleich auch Erstnotiz-Tag der heutigen S Immo und 20 Jahre später, am 19. Oktober 2007, ist die Strabag an die Börse gegangen.

+++ RH: Verstaatlichung der Kommunalkredit war nicht nötig, eine Insolvenz hätte ÖVAG-Existenz nicht gefährdet - Kritik an lückenhafter Doku +++ Intercell mit Gewinnwarnung vor Q3-Zahlen, Jahresverlust bis zu 24 Mio. Euro, Umsatzerwartung für Ixiaro reduziert - CEO: „Wir kratzen sicher nicht am Zeitplan für den Break-even" +++ Budget: Ohne Bankenhilfe wäre Defizit 2012 unter 2,5 Prozent, kein Nulldefizit für 2016 mehr vorgesehen +++ FMA verbietet Versicherern CDS-Begebung, sind keine versicherungseigentümlichen Geschäfte +++ Porr Konsortium erhielt Auftrag über 635 Mio. Euro für Bahn-Streckenabschnitt StuttgartUlm +++ Alpine Bau - FCC sichert Support zu, Banken bekennen sich vorbehaltlich weiterer Detailprüfungen zur Unterstützung +++ Raiffeisen-CEO Stepic: Ungarn „echter Problemfall“, Rückzug aber ausgeschlossen +++ Palfinger holt 77,5 Mio. via Schuldscheindarlehen - Laufzeiten von 3, 5 und 7 Jahren +++ OMV im Q3 mit negativen Sondereffekten von knapp 80 Mio. Euro, Rechtssache in Kasachstan belastete mit 38 Mio. Euro - deutlich höhere Explorationsaufwendungen, Fünftel am Edvard-Grieg-Ölfeld um 248 Mio. Euro erworben +++ Pankl-CEO: „Sind in stärkster Wachstumsphase der Unternehmensgeschichte", Einstieg in Supersportmarkt +++ Immofinanz-Zehetner schliesst Dividendenerhöhung auf 0,2 Euro nicht aus: Mittelbis langfristig sollen Portfolioteile getrennt werden; süddeutsche Wohnimmobilien im Visier - BayernLB-Tochter GBW interessant, Gagfah-Tochter Woba weniger +++


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43/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX bröckelt in kurzer Woche, Analysten notieren bei Kapsch den Zusatz „Takeover-Story“ (Bild: Martina Draper)

43 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2146,86 689,63 160,99 7231,85 13107,21 8933,06

-2,16% -1,78% -0,22% -2,02% -1,77% -0,77% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die KW43 war in Österreich im Vergleich mit dem internationalen Börsegeschehen um einen Tag verkürzt, da am Freitag Nationalfeiertag begangen wurde. Die Woche brachte eine leichte Korrektur, nach einem Zwei-Prozent-Minus zu Wochenbeginn blieb der ATX dann einfach von Dienstag bis Donnerstag knapp unter 2150 Punkten stehen. Auch international gab es verhalten schwächere Tendenzen, aber in Summe nichts Beunruhigendes.

Kapsch: Sehr hohes Handelsvolumen Eine Aktie, die in der - nicht gerade meldungsintensiven - KW43 für Aufsehen sorgte, war Kapsch; am Donnerstag gab es die mit Abstand höchsten Handelsvolumina im Jahr 2012 - ja, der Titel war sogar die Nr. 2 im ATXPrime, was seit dem Börsegang nicht mehr der Fall war. Hintergrund ist wohl die recht spektakuläre Analyse von Berenberg, in deren Fazit es heisst, dass Kapsch ein

denkbarer Übernahmekandidat für den chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei werden könnte. Begründet wurde dies am Beispiel einer elektronischen Mautsystem-Ausschreibung in Ungarn. Der ETC(electronic toll collection)-Spezialist Kapsch ist auf der Short List, gemeinsam mit drei anderen Unternehmen. Eines dieser Unternehmen ist eben Huawei, ein unerfahrenes Unternehmen, wenn es um ETC geht. Berenberg stellt in den Raum, dass sich Huawei auch in die Ausschreibungen in Slowenien, Dänemark und Belgien einschalten könnte: Huawei könne sogar eine Partnerschaft mit Kapsch anstreben, etwa ein Joint Venture. Selbst eine Akquisition von Kapsch durch Huawei sei denkbar, um ein seriöser und glaubwürdiger Player in diesem Markt zu werden, meint Berenberg. Der Wiener Aktienmarkt hatte in Kapsch immer eine gute Story, jetzt wird sie noch spezieller. Stay tuned.

+++ Sanochemia-Vorstand Klaus Gerdes: „Wollen in Pharmerging Markets früh dabei sein“ +++ AT&S: „Ergebnis liegt deutlich unter internen Erwartungen" - Konsensus verfehlt - Gewinn im Halbjahr auf 2,1 (14) Mio. Euro eingebrochen +++ Deutsche Wohnbau-IPOs stehen in den Startlöchern: 2013 könnten gleich zwei WohnimmobilienFirmen an die Börse kommen +++ Finanztransaktionssteuer: Grünes Licht aus Brüssel, Alleingang von Österreich und weiteren neun Ländern +++ Verbund für das Gesamtjahr etwas zuversichtlicher, hebt Guidance an Überschuss von 118 Mio. Euro (vs. Konsensus 129 Mio. Euro), Anpassung der Gaslieferverträge für Mellach +++ VIG prüft kleinere Zukäufe, hat 1,5 Mrd. in der Kriegskasse +++ Alpine: Spekulation über Totalverkauf an Vinci: „Format“ berichtet von mehreren Szenarien, Überbrückungskredit über 25 Mio. Euro gestundet, Stillhalteabkommen mit Gläubigern +++ US-Notenbank Fed hält vor Wahl wie erwartet geldpolitisch Kurs, Leitzins soll bis Mitte 2015 bei nahezu null Prozent bleiben +++ viele Banken wollen EZB-Milliarden bald loswerden, Stichtag ist der 30. Jänner +++ Andritz mit Grossauftrag aus Laos, Volumen von 250 Mio. bis 300 Mio. Euro für Hydro-Segment +++ Kontrollbank begibt Bonds über 750 Mio. Euro - Privatplatzierung in zehn Teiltranchen zu je 74,9 Mio. Euro +++ Cash-Flow Rückgang bei der Telekom Austria bis 2015 - internes Papier korrigiert von 1,7 Mrd. auf 630 Mio. Euro - AR nicht informiert +++ Firmenname AWD lt „Spiegel“ angeblich bald Geschichte +++


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44/2012

BÖRSE EXPRESS

44

Hurrikan „Sandy“ stoppt USBörsen für 2 Tage; ATX mit viel Schwung in den November (Bild: Bloomberg)

Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2226,70 696,68 163,79 7363,85 13093,16 9051,22

+3,72% +2,01% +1,74% +1,83% -0,11% +1,32% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Die ohnehin um einen Feiertag (Allerheiligen) verkürzte KW44 wurde auch durch den Hurrikan „Sandy“ beeinträchtigt. Zuletzt 1888 war es der Fall, dass die US-Börsen wetterbedingt zwei Tage geschlossen blieben ...

Die KW 44 brachte den Wiener ATX zurück in Jahreshoch-Regionen, der Wochenschluss lag gerade einmal um ein Prozent unter dem High aus dem März. Auch international ging es nach oben, aber nicht im Ausmass Wiens.

Schwergewichte ziehen ATX Und ein näherer Blick zeigt, dass es vor allem die Schwergewichte waren, die den ATX nach oben gezogen haben: Wenn eine Erste Group 9,18 Prozent Wochenplus macht, kann nicht viel schief gehen; wenn OMV und Andritz auf den Rängen zwei und drei folgen, noch weniger. Auch die Umsätze waren – zB am Freitag für einen Fenstertag (nach dem Allerheiligen-Feiertag) sehr hoch. Marktteilnehmer berichten, dass „der Index gekauft“ würde – und damit die Schwergewichte, die den Index ausmachen. Sei dies nun über den ATXFive-Future oder

den direkten Kassa-Weg. Die Oktober-Bilanz brachte übrigens Warimpex als besten Titel im ATXPrime hervor.

Wirbelsturm direkt vor US-Wahl International stand New York bereits eine Woche vor der US-Wahl im Mittelpunkt. Nach zwei Tagen Unterbrechung nahm die Börse an der Wall Street erst am Mittwoch den Betrieb wieder auf. Das Gebäude und der Handelssaal waren von den Fluten nach dem Durchzug von Wirbelsturm „Sandy“ verschont geblieben, Notstromgeneratoren lieferten Energie. Das letzte Mal hatte die traditionsreiche New York Stock Exchange im Jahr 1888 wegen eines Unwetters so lange geschlossen, damals war ein Schneesturm der Übeltäter. Auch an der Nasdaq wurde erst am Mittwoch wieder gehandelt. Für die in der KW45 stattfindenden US-Wahlen gilt Präsident Obama als Favorit.

+++ Stronach-Partei:Wirtschaftskunde für Volksschüler, keine Schilling-Rückkehr +++ Flughafen Wien: Hotel, Gewerbepark, Bahnhof in Planung +++ RHI vor 80-Mio.-EuroDeal in Indien, kolportierte Übernahme eines 48-Prozent-Anteils an Orient Refractories und anschliessendes Übernahmeoffert +++ Erste Group erfüllt mit Q3-Gewinn die Erwartung: Risikokosten wieder höher als im Q2, Ausblick für Gesamtjahr bestätigt, CEO Treichl will Dividende für 2012 vorschlagen - PS-Kapital wird vorerst behalten, ausser Konditionen ändern sich +++ ÖVAG-Debakel: Politik wurde eindringlich gewarnt - „Standard“: Pröll/Lopatka wurden frühzeitig über Schieflage informiert +++ Palfinger stärkt Marine-Sparte durch Zukauf, Kranhersteller erwirbt norwegische Dreggen +++ Andritz kauft niederländisches Unternehmen Royal GMF-Gouda: Umsatz von 40 Mio. Euro, keine Angaben zum Kaufpreis +++ Österreich in Wohlstandsindex zurückgefallen, USA aus Top10 gerutscht, Nordeuropäer führend, Index um 32 Länder auf 142 erweitert +++ Alpine Bau: Suche nach drittem Vorstand, Aufträge sind Mangelware +++ US-Konsumlaune im Oktober weiter deutlich gestiegen +++ Ecclestone: Kein F1-Börsegang vor 2014, ursprünglich wäre 2012 vorgesehen gewesen +++ Immo-Investor Benko zu bedingter Haftstrafe von 12 Monaten verurteilt, auch Steuerberater Passer erhielt 12 Monate bedingt - Urteile nicht rechtskräftig +++ Staat pumpt neuerlich Geld in Hypo Alpe Adria - Reuters berichtet von CoCo-Bond und Garantien - Kapitallücke über 1,5 Mrd. Euro wird damit geschlossen +++


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45/2012

BÖRSE EXPRESS

Obama wiederholt Wahlerfolg von 2008 - zuvor starke Börsen gehen in den Korrekturmodus (Bild: Bloomberg)

45 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2183,26 684,34 161,10 7163,50 12815,39 8757,60

-1,95% -1,77% -1,64% -2,72% -2,12% -3,24% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Der Glanz von 2008 ist weg, letztendlich darf Obama aber zum 2. Wahlsieg gratuliert werden

Die KW 45 sorgte für eine Konsolidierung auf hohem Niveau, wobei die Abschläge in überschaubarem Rahmen geblieben sind. Der ATX hat sich dabei besser als die Vergleichsindizes gehalten - nicht zuletzt deshalb, weil erneut das Schwergewicht Erste Group unter den Wochengewinnern war. Die Analysten der Erste Group sehen den Gesamtmarkt derzeit im Zwiespalt zwischen tiefer fundamentaler Bewertung und schwächelnder Konjunkturentwicklung. Dies führe zu einer Pattsituation. Die starken charttechnischen Widerstände im ATX im Bereich von 2200 bis 2250 Punkten würden dazu führen, dass der Index hier vorerst immer wieder anstosse und wohl noch einige Zeit weiter konsolidieren werde.

Kapsch vor ATX-Aufnahme Zu Wochenbeginn wurde indes die ATXBeobachtungsliste 10/2012 auf der Homepage der Wiener Börse veröffentlicht. Diese umfasst die Gesamtbörseumsätze 11/2011 bis 10/2012. Die nächste ATX-Umstellung

ist erst auf Basis der Februar-Liste. Vier Monate werden noch ersetzt. D.h.: Erst 8/12 picken. Eines ist - wie prognostiziert - bereits jetzt ersichtlich: Kapsch hat bei den Umsätzen Mayr-Melnhof und EVN überholt und ist momentan auf einem ATXRang. Auch Zumtobel hat - bei Kursanstieg - alle Chancen. Die ATX-FiveBeobachtung startet bereits im November.

Mitt Romney war ohne Chance International stand natürlich die US-Wahl im Mittelpunkt: Die Wählerstimmen von Frauen, Latinos und Schwarzen trugen USPräsident Barack Obama in eine zweite Amtszeit. Der Demokrat sicherte sich bei der Abstimmung am Dienstag mehr als 300 von insgesamt 538 Wahlmännerstimmen und damit einen deutlichen Vorsprung vor seinem republikanischen Konkurrenten Mitt Romney. Die Börsen sind danach in den Korrekturmodus gegangen. Obama ist nicht wirklich „ein Mann der Börse“, obwohl der Dow in seiner 1. Amtszeit gut performt hat.

+++ Lenzing holt sich 200 Mio. Euro zu 2,55 Prozent, erstmals Schuldscheindarlehen +++ Porr vor Bond: Volumen bis zu 50 Mio. Euro, Aufstockung bis 100 Mio. Euro möglich +++ Andritz spürte im Q3 Margendruck: Gewinn mit 58,5 Mio. Euro leicht unter Konsensus +++ RHI: Operativ besser als erwartet, Steuern fressen Hälfte des Gewinns, Nachzahlungen und Erhöhung der Rückstellungen +++ Österreich verschuldet sich günstig wie nie, Republik hat 1,32 Mrd. Euro aufgenommen +++ Hypo Alpe Adria startet mit Verkauf für Südosteuropa-Netzwerk, Ziel ist Abgabe als Einheit +++ Immofinanz: Etappenziel beim Gerling Quartier, 40 Prozent des Rohbaus fertig, hohe Nachfrage nach Wohnungen +++ OMV trifft mit Q3 ins Schwarze: Periodenüberschuss vor Sondereffekten um 34 Prozent gesteigert +++ Polytec sieht Guidance „ambitioniert“ , Q3-Umsatz um 2 Prozent gesunken, Ergebnis um 16 Prozent tiefer +++ voestalpine: Konjunktur verheisst wenig Gutes, EBIT im Q2 um 9 Prozent unter Q1 +++ Telekom Austria: Nachdenken über Ametsreiter-Nachfolger, Strategieklausur am Montag, Ostholding in Diskussion +++ Finanztransaktionssteuer - Industrie, Aktienforum warnen vor Folgen - Steuer sollte ausserbörslichen und Hochfrequenzhandel umfassen +++ EZB lässt Leitzins auf Rekordtief von 0,75 Prozent, weitere Pläne vorerst in Schublade +++ Palfinger spürt es bei den Margen: Unsicherheit in Europa im Q3 zugenommen - Wachstum in Nord-/Südamerika +++ Fabasoft verliert zum Halbjahr: EBITDA bei -0,3 Mio. Euro, nach zuvor 0,9 Mio. Euro +++


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46/2012

BÖRSE EXPRESS

Telekom-Plus stabilisiert ATX; Politikerin stellt klar, wie man die Börsenotiz verlieren kann (Bild: SPÖ)

quartal) ausgewiesen. Das Management geht davon aus, dass der intensive Wettbewerb in den wichtigen Märkten Österreich, Bulgarien und Kroatien weiter anhalten und möglicherweise noch zunehmen werde. Daraus folgen Preiserosion und in Österreich die anhaltende Migration von Sprachminuten aus dem Festnetz zum Mobilfunk. Darüber hinaus werden vor allem in Bulgarien – aber auch in anderen Märkten – regulatorische Massnahmen Umsatz und Ertrag Gabriele Heinischder Gruppe beeinflusHosek mit neuen sen. Auch der negatiIdeen für die Börse ve Einfluss der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung auf die Inanspruchnahme von Die KW 46, die Woche nach der US-Wahl, war eine eher ruhige an den Börsen. Es ist Kommunikations-Dienstleistungen und auf zu geringfügigen Abschlägen gekommen, so das Preisgefüge wird anhalten. Trotz aller auch im ATX, der im Wochenvergleich 1,2 dieser negativen Aspekte kam es zu KursProzent eingebüsst hat. Doch die Situation gewinnen, unter fünf Euro haben etliche Intäuscht, denn ohne das rund zehnprozenti- vestoren zugegriffen. ge Kursplus der zuvor stark gefallenen TeFrauen rein oder tschüss, Börse lekom Austria hätte das anders ausgesehen. Stichwort negative Aspekte: FrauenmiTelekom: Mutige Käufer nisterin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) Was war passiert? Nun, die Telekom Au- meinte in einem Ö1-Journal, dass eine Fraustria wies für das Q3 zwar Rückgänge bei enquote bei Führungsjobs in börsenotierten Umsatz und Gewinn auf, lag damit aber bes- Betrieben – bis 2018 soll ja die 35-Prozentser als erwartet. Analysten sahen dies als ei- Quote in staatsnahen Unternehmen geschafft ne starke Ansage des Managements an sei- werden – verpflichtend werde. Sanktionen ne Kritiker. Konkret: Der Überschuss im Q3 könne sie sich auch vorstellen: Keine Aufsank „nur“ um 23 Prozent auf 99,2 Mio. wandsentschädigung für den Aufsichtsrat, Euro, der Umsatz wurde mit 1,09 Mrd. Euro Verwaltungsstrafen bis hin zu einem Verlust (-1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahres- der Börsenotierung. Na bitte.

46 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2157,01 680,38 160,12 6950,53 12588,31 9024,16

-1,20% -0,66% -0,61% -1,32% -1,77% +3,04% Perf. 1 Woche.

News Splitter +++ Immofinanz tilgt für 144 Mio. Euro Wandelanleihe 2017 vorzeitig, über drei Wandelbonds haften noch 570 Mio. Euro aus +++ Wienerberger: Pipelife fängt Rückgänge bei Ziegeln ab - Q3-EBITDA im Rahmen der Erwartung, weitere Restrukturierungsschritte möglich +++ Alpine bekommt von Banken Luft bis Februar 2013, Stillhalteabkommen in Kraft - Verlust von 89 Mio. Euro im Q3 +++ FMA - Ettl bewirbt sich „natürlich“ wieder Positionen „nicht verhandelbar“, glaubt nicht an neuen Vorstandskollegen +++ bwin.partyChef zwei Stunden in Belgien verhört, Bookie verteidigt Position: Haben immer nach geltendem Recht agiert +++ Hypo Alpe Adria: Staat stellt sich mit Kapitalspritze über 500 Mio. Euro ein, HV für 7. Dezember einberufen +++ Atrium überlegt neue Bonds: Nach Rückkehr in den Investment-Grade-Bereich +++ Lenzing vorsichtiger, untere GuidanceBandbreite realistisch: Q3-Zahlen im Grossen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen +++ Mayr-Melnhof hat sich im Q3 gut gehalten:Überschuss über den Erwartungen „Deutlich verhaltenere Disposition bei Kunden“ +++ voest ist in den USA auf Expansionskurs, ehemaliges Böhler-Uddeholm-Headquarter in Illinois wird ausgebaut, in Georgia entsteht ein Produktionswerk +++ Post bestätigt Ausblick, Q3 unter Konsensus: Gewinn auf 24,1 Mio. Euro erhöht +++ Moody's überprüft RLB NÖ und RLB OÖ auf Downgrade: Schwache Kapitalausstattung, ErgebnisDruck+++ Uniqa wählte Banken für Re-IPO aus: Bloomberg berichtet von Morgan Stanley, Deutsche Bank und RCB +++


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47/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX versucht sich erneut am März-Hoch: Tratsch über HTI, FTD, FTS und den West-ATX (Bild: BE)

47 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2242,44 675,26 162,77 7309,13 13009,68 9366,80

+3,96% -0,53% +1,66% +5,16% +3,35% +3,80% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Woche des gelben Bullen: RBI alle fünf Tage der KW47 im Plus und zurück beim Emissionskurs aus dem Jahr 2005 Die KW 47 brachte den ATX über die Marke von 2240 Punkten und bis auf 6 Punkte auf das Jahreshoch vom 19. März heran. Das Wochenplus lag bei fast vier Prozent.

HTI strukturiert um Indes kriselt es bei einigen Nebenwerten: Beim Mischkonzern und Autozulieferer HTI könnte bereits in den „kommenden Tagen eine Umstrukturierung in mehreren Schritten“ beginnen, sagte Vorstandschef Peter Glatzmeier. Er spricht von „einigen interessierten Investoren“. Gerüchte, dass unter den Verkaufskandidaten der Linzer Generatorenbauer Hitzinger sei, will Glatzmeier (ÖON-Interview) daher auch nicht kommentieren. Hitzinger war schon einmal Bestandteil von Spekulationen gewesen. Hannes Androsch, der zuletzt im Unfrieden aus dem HTI-Aufsichtsrat ausgeschieden war, hatte sich für Hitzinger interessiert.

Interessantes hört man aus der Wiener Börse: Die Idee für die Bildung eines WestATX mit Firmen, die nicht nur in Osteuropa, sondern international tätig sind, werde geprüft, sagte Vorstand Birgit Kuras der Tageszeitung „DiePresse.“.

Bad FTD-News - Good FTS-News Vorbei ist es mit der Financial Times Deutschland, das Produkt wird eingestellt. Eigentümer Gruner + Jahr meinte zur FAZ: „Wir haben insgesamt, über zwölf Jahre hinweg, erhebliche Kraft und Kapital - mehr als 250 Mio. Euro - investiert, es aber zu keinem Zeitpunkt geschafft, schwarze Zahlen zu schreiben." Dafür kann sich die Finanztransaktionssteuer auf 2016 verzögern, schreibt die „Wirtschaftswoche“. Österreich budgetiert die Einnahmen zwar weit früher, die Schätzungen sind aber ohnedies überhöht.

+++ US-Hedgefonds GoldenTree will einen „wesentlichen“ Anteil an der Bawag PSK, bis zu 40 Prozent könnten direkt gehalten werden +++ SBO: Gewinn weiter gesteigert, aber Kunden werden vorsichtiger: „Zu optimistisches Bestellverhalten im ersten Halbjahr" +++ Porr: Bondemission läuft - Strauss bietet für Aktien deutlich unter Marktpreis, will Aktie attraktiver machen - 52 Euro je Stammaktie - wegen Illiquidität, Umwandlung von Vorzugs- in Stammaktie - die türkische Renaissance will 25 Prozent, der Anteil soll mehr als verdoppelt werden +++ Frauenthal : Automotive-Sparte dürfte heuer Verlust einfahren, fortgeführte Bereiche mit Umsatz- und Gewinnrückgang, Eigenkapital jedoch erhöht +++ Rosenbauer kauft in Slowenien zu: Feuerwehrfahrzeughersteller Mettis soll mehrheitlich erworben werden +++ Flughafen Wien verdient besser als gedacht: Jahresausblick wird bestätigt +++ Bank Austria verabschiedet sich aus Private-Equity-Geschäft, Verkaufsprozess bereits angelaufen, so das „Format“ +++ OMV: „Es kann durchaus sein, dass wir weitere Anleihen zurückkaufen“, sagt David Davies, CFO +++ Verbund: AssetDeal mit E.ON dürfte kurz vor der Unterschrift stehen - Reuters berichtet von Unterzeichnung am 3. Dezember; Verbund war die beste Aktie der KW47 +++ Immofinanz: Die Aviso Zeta AG (ehemals Constantia Privatbank AG und seit 2010 eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Immofinanz Group) hat gegen die ehemaligen Vorstandsmitglieder Karl Petrikovics, Norbert Gertner und Karl Arco gleichzeitig Klagen eingebracht +++


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48/2012

BÖRSE EXPRESS

ATX schafft neues Jahreshoch und packt die Marke von 2300 Punkten; ESM wird abgestuft (Screenshot: Bloomberg)

Neues ATX-Jahreshoch bei 2301,99 Punkten ->

In der KW 48 ist es dem ATX (man muss fast sagen: endlich) gelungen, das Jahreshoch aus dem März auf Schlusskursbasis zu übertreffen. Und es war gleich eine recht deutliche Geschichte, denn es gab gleich mehrere Jahreshöchststände in Folge. So wurde der März-Wert gleich um mehr als 50 Punkte übertroffen und zum Wochenschluss (Freitag war zugleich NovemberUltimo) konnte auch noch die 2300er-Marke im ATX geknackt werden.

2,6 Mrd. Euro Umsatz im Nov.

Und: Die offiziellen Werte stehen zwar noch aus, der Handelsumsatz im November (ATXPrime) dürfte jedenfalls bei rund 2,6 Mrd. Euro gelegen haben. Im November 2011 hatte der Umsatz noch 3,8 Mrd. Euro betragen. Im September 2012 war das Volumen nach zwei Monaten mit nur 2,2 Mrd. Euro Umsatz (Langfristlows) wieder auf etwas über 3 Mrd. Euro angestiegen, im Oktober kam der kleine Rückfall auf 2,7 Mrd. Euro, jetzt im November eben 2,6 Mrd. Euro. Die letzten Novembertage brachten

jedoch nicht nur die erwähnten neuen ATXJahreshochs, sondern auch eine Belebung beim Umsatz, sodass man in dieser Hinsicht für die ersten Dezember-Tage hoffen darf.

VIG macht es Immofinanz nach

Nach der Immofinanz-Aktie vor einigen Wochen ist indes nun auch der VIG-Aktie das Kunststück gelungen, gleich zehn Handelstage (zwei komplette Handelswochen) in Folge im Plus zu schliessen. Monatssieger im ATX wurde trotzdem die Erste Group, die auch in der year-to-date-Sicht gemeinsam mit RBI vorne ist. Übertroffen wurden die Banken in der Kurzfristsicht (Woche, Monat) nur von der AT&S-Aktie, die ein starkes Comeback hingelegt hat.

Moody`s ist beim ESM vorsichtiger

Und: Die Ratingagentur Moody's stufte in der KW48 den Europäischen Rettungsschirm ESM herab, die Wirtschaftsprobleme in Frankreich wurden als Grund genannt. Finanzministerin Maria Fekter hat eine ESM-Aufstockung ausgeschlossen.

48 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2301,99 685,45 171,88 7405,50 13025,58 9446,01

News Splitter

+2,66% +1,51% +5,60% +1,32% +0,12% +0,85% Perf. 1 Woche.

+++ Schenz hört nach Alizee-Lizenzentzug als Kapitalmarktbeauftragter auf, Ex-OMVChef geht mit FMA hart ins Gericht: Behörde wollte unsere Bank von Anfang an „abdrehen“ +++ FMA nun auch gegen Investmentclubs der Banken aktiv, Sparkassensprecher Ikrath: „Müssen Sparkassen empfehlen, diese Clubs aufzulösen“ +++ HTI rettet sich mit Teilverkauf, Fokus auf Leichtbau: Sparten Engineering und Energietechnik werden an RLB Steiermark abgegeben +++ Raiffeisen trifft unterm Strich die Erwartung, Zinsüberschuss weiter rückläufig - für die nächsten Monate leichter Anstieg notleidender Kredite erwartet +++ Uniqa trennt sich von Medienbeteiligungen; Konzernergebnis nach drei Quartalen bei 94 Mio. Euro (nach -120 Mio. Euro) +++ Erste-Aktionärin Caixa muss Valencia-Bank übernehmen: Um einen symbolischen Euro, Banco de Valencia schaffte Stresstest nur mit staatlichem Milliardenzuckerl +++ Strabag mit Q3-Gewinn unter Erwartung - EBIT-Ziel „ausserordentlich ambitioniert", Umstände in der Bauwirtschaft seien schwieriger, als in vergangenen Jahren gewohnt +++ Draghi sieht 2013 Erholung der Eurozone +++ Superfund-Gründer Baha wehrt sich gegen „bösartige, unwahre" Vorwürfe; es geht um seine Kunstsammel-Aktivitäten, Galerie schon länger geplant +++ auch Zypern braucht Milliarden-Hilfspaket, drittkleinster Eurostaat leidet unter GriechenlandKrise, 10 Mrd. Euro fehlen angeblich +++ RWE vor Ausstieg aus Nabucco-Konsortium: OMV möglicher Käufer - Anteilsverkauf könnte noch heuer über die Bühne gehen +++


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49/2012

BÖRSE EXPRESS

Fortgesetzte Rekordserie im ATX, im „Casino Salzburg“ sucht man 340 Mio. Euro ... (Bild: Bloomberg)

49 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2325,79 691,89 175,34 7517,80 13155,13 9527,30

News Splitter

340 Mio. Steuergeld in Salzburg verzockt? Die gute alte Aktie ist schuldlos ... In der KW 49 ist die Rekordjagd des ATX weitergegangen, am Donnerstag wurde ein neues Jahreshoch bei 2340,05 Punkten verbucht. Schade war, dass die VIG nach zuvor 14 Plustagen in Folge mit einem MiniMinus am Freitag am „Rekord für die Ewigkeit“ knapp vorbeischrammte. Drei komplette Handelswochen in Folge war in der ATX-Ära noch kein Titel im Plus gewesen. Wochengewinner Zumtobel hat sich indes wieder ins ATX-Rennen gespielt: Das Wochenplus von fast 15 Prozent bedeutete, dass Kapsch nach Market Cap wieder um 1 Mio. überholt wurde. Stichtag ist aber erst der Februar-Ultimo.

Salzburg: Nichts mit Wr. Börse zu tun

Gesprächsthema Nr. 1 war aber Salzburg: Eine leitende Beamtin der Finanzabteilung des Landes soll rund 340 Mio. Euro Steuergeld verspekuliert haben. Das berichtete der für Finanzen zuständige Landesrat Da-

vid Brenner (SPÖ) in einer ad hoc einberufenen Pressekonferenz am DonnerstagNachmittag. Die Frau wurde sofort entlassen, ihr Büro versiegelt. Staatsanwaltschaft, Landes- und Bundesrechnungshof wurden eingeschaltet. Der Verlust werde erst wirksam, wenn die Geldgeschäfte schlagend werden, so Brenner. Das rechnerische Minus hat die Referatsleiterin selbst mit 340 Mio. Euro beziffert. Nach ersten Prüfungen scheine dies durchaus realistisch. Die Malversationen dürften bis ins Jahr 2001 zurückgehen. Ab 2003 durfte die Bedienstete eigenständig Derivatgeschäfte abschließen, vor allem Zins- oder Währungstauschverträge. Dabei soll die Beamtin im Namen des Landes eigenmächtig riskante Finanzgeschäfte abgeschlossen haben. Mit der Wiener Börse hat das freilich nichts zu tun. Aber wieder einmal ist das Thema „Finanzgeschäfte“ negativ in den Medien vertreten.

+1,03% +0,94% +2,01% +1,52% +0,99% +0,86% Perf. 1 Woche.

+++ Immofinanz - Zinshäuser finden prominente Abnehmer; Ex-Verbund-Chef Haider und Möbelhändler Michelfeit erwarben Immobilien in Favoriten und Ottakring +++ Verbund tauscht Türkei-Engagement gegen 2,2 Mrd. Kilowattstunden Strom, Deal mit E.On ist unterzeichnet - Verbund gibt weiters Anteil an Steweag-Steg an die Energie Steiermark ab, Mittelzufluss von 250 Mio. Euro +++ Razzien bei der Hypo NÖ wegen der Bilanzaffäre +++ Zumtobel - Gewinn im Q2 hat sich halbiert - Ausblick bestätigt - Sondereffekte von 3,7 Mio. Euro +++ B&C hat keine Bankschulden mehr, sucht neue Beteiligungen Industrieholding hat 300 Mio. in Kriegskasse +++ Telekom Austria: Dritter Vorstand fix, Ametsreiter muss warten - CTO soll bis Mai bestellt sein +++ die Bilanzpolizei ist beschlossene Sache, Finanzpaket bringt auch neue Verbriefungsgarantie für Banken +++ voestalpine - Eder sieht auch in den kommenden Monaten hohe Auslastung - CEO geht von mindestens 95 Prozent aus +++ EZB bewegt sich beim Leitzins nicht, es bleibt bei 0,75 Prozent +++ Österreichs Handelsdefizit auf 5,6 Mrd. Euro verringert, Fehlbetrag im Zeitraum Jänner bis September um 1,04 Mrd. Euro kleiner geworden+++ OeNB senkt Wachstumsprognose für Österreich: BIP soll 2012 0,4 Prozent, 2013 0,5 Prozent wachsen im EU-Umfeld dennoch gut behauptet +++ Miba in den ersten drei Quartalen mit Umsatzplus: Spürbare Rückgänge im Q3 +++ Raiffeisen trennt sich von RHI - 7,3-ProzentBeteiligung der Raiffeisen soll veräussert werden +++


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BÖRSE EXPRESS

ABOUT Der Börse Express gestaltet für das Jahr 2012 ein Yearbook, das in mehreren Varianten verfügbar ist: Als PDF, hier als blätterbares Digital Paper und - finally - auch als Hard Copy in Buchform. Upgedatet wird wöchentlich. Das Yearbook 2012 wächst damit von Woche zu Woche. Der Hintergedanke im Zusammenhang mit der laufenden Erweiterung ist, dass wir über die Ereignisse aus der aktuellen Sicht schreiben wollen, und nicht mit vielleicht anderem Wissensstand und der distanzierteren Sicht eines Jahresend-Chronisten.

IMPRESSUM Medieneigentümer: Styria Börse Express GmbH Anschrift: Berggasse 7/7, 1090 Wien Internet: www.boerse-express.com Telefon: 01/236 53 13-0 Mail: redaktion@boerse-express.com Abo: www.boerse-express.com/abo Geschäftsführung: Josef Chladek (jc), Bettina Schragl (bs) Chefredaktion: Bettina Schragl (bs) bettina.schragl@boerse-express.com (CR) CR Yearbook: Christian Drastil (dra) christian.drastil@boerse-express.com Chefanalyst: Robert Gillinger (gill) robert.gillinger@boerse-express.com Redaktion: Christa Grünberg (cg) christa.gruenberg@boerse-express.com Paul Christian Jezek (pj) paul.jezek@boerse-express.com Michael Plos (plos) michael.plos@boerse-express.com Webdevelopment Josef Chladek josef.chladek@boerse-express.com Thomas Zehetbauer thomas.zehetbauer@boerse-express.com Vollständiges Impressum: www.boerse-express.com/impressum


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