Vienna Insurance Group 2010

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WIR SIND EINS KONZERNBERICHT 2010 | VIENNA INSUR ANCE GROUP



VIELE MARKEN EIN KONZERN Einheit in der Vielfalt. Rund 50 Versicherungsunternehmen gehören zur Vienna Insurance Group. Jedes mit seiner eigenen Identität und individuellen Stärken. So können wir uns auf unseren Märkten erfolgreich positionieren. Gleichzeitig sind wir eine Einheit mit gemeinsamer Strategie und gemeinsamen Vorstellungen in Bezug auf Qualität und Kundenorientierung.

DIE VIENNA INSUR ANCE GROUP



MEHRFACH NUMMER EINS IN CEE 1990 waren wir einer der ersten westlichen Versicherer, die den Schritt nach CEE wagten. Heute sind wir in 24 L채ndern erfolgreich und in vielen M채rkten die Nummer 1. Mit innovativen Produkten und bestem Service wollen wir immer die erste Wahl f체r unsere Kunden sein.

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HIGHLIGHTS MARKT > Steigendes Interesse an Lebensversicherungen > Hohe Schadensbelastung durch Naturereignisse > Weiterhin großes Potenzial in Zentral- und Osteuropa

VIENNA INSURANCE GROUP > Erneuter Prämienanstieg, kräftige Gewinnsteigerung > Starker Vertrieb über Bankpartner > 20 Jahre erfolgreich in CEE > Neue, zukunftsweisende Konzernstruktur > Effizienzsteigerungsprogramm voll umgesetzt > VIG in 24 Ländern – Markteintritt in Montenegro > Ukraine als neuer Kernmarkt

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EDITORIAL

WIR SIND EINS 20 Jahre nach unserem Markteintritt in CEE sind wir dort heute in vielen Märkten die Nummer 1. Im Jahr 1990 waren wir eines der ersten Versicherungsunternehmen, das den Schritt über den soeben gefallenen Eisernen Vorhang wagte. Im Jahr 2010 sind wir insgesamt in 24 Märkten erfolgreich. Unsere führende Position in CEE nutzen wir, um nachhaltige Werte für die Zukunft zu schaffen. Dabei bauen wir auf die vier Pfeiler Menschen, Finanzkraft, Region und beste Lösungen. Mit einer neuen Konzernstruktur haben wir 2010 die Weichen für unsere Zukunft gestellt. Seit August 2010 nimmt die Vienna Insurance Group als Holding die Steuerung des Konzerns in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa wahr. Darüber hinaus übernimmt sie internationales Rückversicherungsund länderübergreifendes Firmengeschäft als Erstversicherer. Mit dieser modernen und zukunftsweisenden Managementstruktur werden wir unseren Führungsanspruch auch in den kommenden Jahren behaupten. Denn wir können so unsere Aktivitäten in unseren Märkten noch effizienter gestalten. Gleichzeitig mobilisieren wir die ganze Kraft unseres Konzerns und nutzen Wachstumschancen sowie Synergien. Wir stärken dadurch unsere ausgezeichnete Position, damit wir auch weiterhin sagen können: WIR SIND EINS!

Gen. Dir. Dr. Günter Geyer

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»... FAHREN MIT VIELEN UNTERNEHMEN UND VERTRIEBSWEGEN EINE NACHHALTIGE STRATEGIE…«

Im Gespräch mit Generaldirektor Dr. Günter Geyer, Vorsitzender des Vorstands der Vienna Insurance Group.

Herr Dr. Geyer, dieser Geschäftsbericht steht unter dem Motto „Wir sind eins“. Eine starke Ansage? Geyer: Mit dieser Aussage betonen wir zunächst unseren Führungsanspruch in unseren Märkten. 20 Jahre nach der Entscheidung, über die Grenzen Österreichs hinaus nach CEE zu expandieren, sind wir dort in vielen Märkten klare Nummer 1. Gleichzeitig weisen wir aber auch darauf hin, dass wir ungeachtet der Vielfalt unserer Tochterunternehmen und Marken ein bereits recht gut integrierter, ziemlich schlank geführter Konzern mit einem gemeinsamen Qualitätsverständnis sind. Kurz: Wir fahren mit vielen Unternehmen und Vertriebswegen eine erfolgreiche, nachhaltige Strategie. Unser Anspruch auf Leadership manifestiert sich in verschiedener Weise. Am wichtigsten ist dabei unser Bestreben, die Besten für unsere Kunden zu sein. Unter „Kunden“ verstehe ich in diesem Fall zwei Gruppen: Einerseits unsere Kunden im eigentlichen Wortsinn, denen wir Sicherheit bieten, deren Bedürfnisse wir verstehen und die wir exzellent beraten und betreuen wollen. Und andererseits sind unsere Makler, Agenten und auch unsere Mitarbeiter ganz wichtige Kunden und Mittler – auch ihnen gegenüber haben wir einen hohen Serviceanspruch. Was ist die Grundlage für die Erfolgsgeschichte der VIG in Zentral- und Osteuropa? Was können Sie, das andere nicht können? Geyer: Die Leistung, als ursprünglich im europäischen Kontext kleiner Player in CEE an die Spitze aufzusteigen, beruht vor allem darauf, dass wir massiv auf die Region CEE, die Kundennähe und die Vertriebswege gesetzt haben. Damit tun wir in CEE nichts anderes, als wir zuvor schon in Österreich erfolgreich betrieben haben: Unter einem ausgeprägten Serviceanspruch ganz nah am Kunden zu sein und die Struktur dafür auch stetig an die Anforderungen des Marktes anzupassen. Hier kommt ein weiteres Prinzip von uns zum Wirken: Wir setzen auf ein lokales Management, das den Markt und seine Kunden kennt und somit rasch auf neue Anforderungen reagieren kann.

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INTERVIEW

Einen weiteren Vorteil sehen wir in der Mehrmarkenstrategie, wodurch wir verschiedenste Kundengruppen ansprechen und von der gleichzeitigen Nutzung mehrerer Vertriebswege profitieren. Wir verfügen in Österreich über die meisten Vertriebspartner und sind hier mittlerweile auch in CEE führend. Eigene Außendienstmitarbeiter und Versicherungsagenten, die in den verschiedenen Märkten für unsere jeweiligen Marken arbeiten, schaffen uns den Zugang zu den Kunden. Und der ist für den aktiven Verkauf unserer Produkte entscheidend. Gerade in CEE ist das besonders wichtig, weil der Markt dort viel weniger stark entwickelt ist als z. B. in Österreich. Dort ist es nicht nur unsere Aufgabe, an neue Kunden heranzukommen, sondern ihnen auch das Thema Versicherungsbedarf näherzubringen. Das setzt individuelle, persönliche Betreuung voraus. Ein weiterer Grund für unseren Erfolg ist aber auch konsequente Innovation und laufender Know-how-Austausch innerhalb des Konzerns. Unser Unternehmen hat traditionell als Early Mover neue Tendenzen bzw. Bedarfsbilder früh erkannt und in innovative Produkte umgesetzt. Denken Sie etwa an die Pflegevorsorge, für die die Wiener Städtische als Erste in Österreich eine Versicherungslösung angeboten hat. Typischerweise ist es dann so, dass wir Produkte aus Österreich, unserem am weitesten entwickelten Markt, schrittweise auch in die anderen Märkte bringen bzw. für diese adaptieren. Eines dieser Best-Practice-Beispiele ist der Bereich KfzRechtsschutz: Als einer der größten Kfz-Versicherer der Region haben wir hier großes Cross-Selling-Potenzial mit einem Produkt, das bisher nicht bekannt war, und können den Kunden damit ein zusätzliches Instrument zur Absicherung in die Hand geben. 2010 hat mit der Entflechtung der VIG und der Wiener Städtischen Versicherung eine grundlegende strukturelle Veränderung Ihres Konzerns gebracht. Was bedeutet das für die VIG? Geyer: Es bedeutet, dass wir damit eine moderne und effiziente Managementstruktur haben, mit der wir unseren Führungsanspruch auch in den kommenden Jahren behaupten werden. Wir sind ja innerhalb relativ kurzer Zeit sehr deutlich angewachsen – allein in den letzten sechs bis sieben Jahren wurde die Anzahl der Konzernunternehmen mehr als verdoppelt. Damit haben sich auch die Anforde-

rungen an Integration und Steuerung deutlich erhöht und letztlich eine klare Aufgabenteilung notwendig gemacht. Während sich die Wiener Städtische nun voll auf ihr operatives Geschäft in Österreich konzentrieren kann, widmet sich die Holding verstärkt der Steuerung und übernimmt darüber hinaus internationales Rückversicherungs- und länderübergreifendes Firmengeschäft als Erstversicherer. Weitere Kernaufgaben der Holding sind die Vereinheitlichung der IT-Systeme und das Risikomanagement, das gerade in unserer Branche von eminenter Bedeutung ist. Auch mit dieser neuen Organisationsstruktur bleibt das partnerschaftliche Handeln und Agieren für uns an oberster Stelle. Werden damit jetzt alle internen Funktionen zentralisiert? Geyer: Keineswegs, wir legen sogar großen Wert darauf, die Regionalität unserer Gruppe und damit die Nähe zu den Kunden in allen Märkten zu wahren. In diesem Sinn verläuft die Integration bei der VIG in Stufen, und zwar zunächst innerhalb der einzelnen Länder und dann – soweit sinnvoll – im Konzern insgesamt, jedoch immer partnerschaftlich und mit gegenseitiger Wertschätzung. Umgekehrt können wir aber natürlich aus der Holding heraus gerade im Firmengeschäft eine neue Stärke entwickeln, indem wir große Unternehmen über die Märkte hinweg zentral betreuen – natürlich unter Einbeziehung der betroffenen lokalen Konzerngesellschaften. Die Bedeutung unserer neuen Märkte zeigt sich übrigens auch daran, dass wir mit der neuen Struktur die Konzernführung für Managementkapazitäten aus CEE geöffnet haben. Mittlerweile machen wir ja mehr als die Hälfte unseres Geschäftes in CEE – das soll sich zunehmend auch in der Führungskultur an der Konzernspitze niederschlagen. Bisher war das nicht in diesem Umfang möglich, weil mit Holdingfunktionen ja gleichzeitig Führungsaufgaben im österreichischen Geschäft verbunden waren. Ergeben sich daraus auch Änderungen für die Aktionäre? Geyer: Direkt ergeben sich keine Änderungen, mit der VIGAktie ist man weiterhin am gesamten Konzern beteiligt wie zuvor. Indirekt profitieren die Aktionäre aber natürlich davon, dass die Gruppe noch effizienter geworden ist. Die Investoren haben die Neustrukturierung auch sehr positiv aufgenommen, wie wir aus unseren Gesprächen mit ihnen wissen.

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sich die Sachversicherung etwas weniger dynamisch. Sie ist von einem Preiswettbewerb geprägt, der sich in Krisen immer deutlich verschärft. Zudem werden aufgrund dieser Wirtschaftssituation insgesamt weniger Güter angeschafft, die typischerweise versichert werden, z. B. Firmenautos oder Wohnungen. Dem steht die Lebensversicherung gegenüber, die 2010 deutlich zugelegt und unsere Erwartungen sogar übertroffen hat. Was waren sonst die Highlights des vergangenen Jahres?

Wenn man sich die Zahlen ansieht, war 2010 ein weiteres erfolgreiches Jahr für die VIG. Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung? Die letzten Jahre waren auch für Versicherungen nicht einfach. Geyer: Wir sind 2010 weiter gewachsen und haben damit unsere Strategie erfolgreich fortgesetzt. Das Prämienvolumen ist um ca. 7% gestiegen, den Gewinn vor Steuern konnten wir sogar um rund 15% steigern – und das trotz massiver Belastung durch Naturkatastrophen. Hier zeigen sich die positiven Auswirkungen des 2009 gestarteten Effizienzsteigerungsprogrammes, wir haben aber auch davon profitiert, dass sich die Finanzmärkte spürbar besser entwickelt haben als in den Jahren zuvor. Die Combined Ratio lag 2010 bei rund 98%. Das heißt nichts anderes, als dass wir im reinen Versicherungsgeschäft, also noch ohne Einrechnung von Finanzerträgen, weiterhin gut unterwegs – sprich profitabel sind. Auf Basis dieser sehr erfreulichen Performance schlagen wir der Hauptversammlung für 2010 eine Erhöhung der Dividende um rund 11% auf EUR 1,00 je Aktie vor. Und was waren die wesentlichen Einflussfaktoren? Die Naturkatastrophen haben Sie schon erwähnt, umgekehrt dürfte die Versicherungswirtschaft vom Trend zur Altersvorsorge profitiert haben. Geyer: Tatsächlich waren wir stark durch witterungsbedingte Ereignisse wie Hochwasser, Schneedruck oder Hagel belastet, noch dazu waren davon ausgerechnet unsere drei größten Märkte – Österreich, die Tschechische Republik und Polen – betroffen. Insgesamt zeigt

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Geyer: Sehr positiv waren 2010 einmal mehr die Wachstumsimpulse, die von unseren Sparkassen Versicherungsgesellschaften ausgingen. Unsere strategische Entscheidung, diese Unternehmen 2008 zu erwerben und damit die umfassende Vertriebskooperation mit der Erste Group zu begründen, hat sich erneut bestätigt. Diese Zusammenarbeit haben wir 2010 weiter intensiviert und bauen sie auch im laufenden Jahr aus, etwa in Märkten wie Mazedonien und Montenegro. Unsere Expansion haben wir 2010 ebenfalls fortgesetzt, indem wir z. B. die restlichen Minderheitsanteile an der TBIH übernommen haben, die in der Türkei, Georgien und der Ukraine tätig ist. Die Ukraine haben wir im Zuge dessen zu einem Kernmarkt erklärt, weil wir für diesen Versicherungsmarkt zukünftig ein substanzielles Potenzial sehen. Mittlerweile haben wir uns im breiten Kundengeschäft dort auch eine Position unter den führenden Versicherungen erarbeitet. In Albanien haben wir 2010 ebenfalls eine weitere Versicherung übernommen und damit unsere Stellung kräftig ausgebaut. Wie sieht – nach 20 Jahren erfolgreichen Wachstums – Ihre Strategie für die kommenden Jahre aus? Geyer: Unsere Strategie zielt definitiv auf weiteres Wachstum ab und ist auf Ertragsorientierung ausgerichtet. Wesentliche Basis dafür ist der Aufholprozess in CEE, aber auch in Österreich, das beispielsweise in der Lebensversicherung noch unter dem Standard Westeuropas liegt. Die private Vorsorge gewinnt hier ebenfalls zunehmend an Bedeutung. In CEE sehen wir ja heute genau die Entwicklung, die Österreich in den 1970er und 1980er Jahren durchlaufen hat: Mit zunehmendem Wohlstand steigt auch der Bedarf an


INTERVIEW

Versicherungen – das betrifft zunächst den Bereich der Sachversicherung. Schrittweise folgen dann Spar- und Vorsorgeprodukte. Man könnte sagen, dass die meisten Staaten in CEE etwa auf dem Niveau sind, auf dem sich Österreich noch vor einiger Zeit befand, und damit eine sehr dynamische Entwicklung vor sich haben. Davon wollen wir profitieren, indem wir gezielt neue Produkte auf den Markt bringen, die den Kundenbedürfnissen auch wirklich entsprechen. Dass wir beim Vertrieb bestens aufgestellt sind und unsere Struktur auch laufend an den aktuellen Bedarf anpassen, möchte ich an dieser Stelle nochmals unterstreichen.

Qualität in der Beratung und Betreuung setzt kompetente Mitarbeiter voraus. Welche Schwerpunkte setzen Sie hier? Geyer: Das Entwickeln von Talenten und die Durchlässigkeit des Konzerns für Mitarbeiter – im Sinn eines möglichst flexiblen internationalen Austausches – sind uns besonders wichtig. Dadurch wollen wir Managementkapazitäten aufbauen und auf diese Weise unsere Schlagkraft sichern. Das betrifft natürlich nicht nur Führungskräfte, sondern Mitarbeiter in unterschiedlichsten Funktionen. Ihre Qualifikation und Kompetenz, aber auch ihr Engagement für ihre Arbeit sind uns ein großes Anliegen. Denn ihnen verdanken wir ja auch unsere erfolgreiche Entwicklung, wofür ich an dieser Stelle meinen ganz besonderen Dank aussprechen möchte.

Das bedeutet, Sie setzen weiterhin klar auf CEE? Geyer: Absolut, unsere regionale Ausrichtung bleibt unverändert. Zu unserer Freude zeigt auch gerade das letzte Jahr, dass wir zu Recht nach CEE gegangen sind. Denn die Länder dieser Region weisen zuletzt wieder Wachstumsraten auf, die in vielen Ländern Westeuropas bei weitem nicht erreicht werden. Das Wachstum in CEE wird zwar vielleicht nicht ganz so dynamisch weitergehen wie vor der Krise, dennoch sehen die meisten volkswirtschaftlichen Analysen wieder einen deutlichen, positiven Abstand der Wachstumsraten zu jenen Westeuropas. Die von manchen vorschnell gezeichneten Untergangsszenarien haben sich ja nicht bewahrheitet, ganz im Gegenteil. Was tun Sie, um Ihre führende Position auch für die Zukunft abzusichern und womöglich auszubauen? Geyer: Dass wir beim weiteren Ausbau unseres Geschäftes auf innovative Produkte und effektive Vertriebswege setzen, habe ich schon ausgeführt. Als dritter Pfeiler ist daneben die Finanzkraft ganz wichtig – auch im Hinblick auf Herausforderungen, die den gesamten Versicherungssektor treffen werden. Ich denke vor allem an die neuen Eigenmittelvorschriften im Rahmen von Solvency II. Da gehören wir nach den derzeit bestehenden Regelungen mit einer Erfüllungsquote von über 200% sicherlich zu den kapitalstärkeren Versicherungen in Europa. Trotzdem achten wir weiterhin darauf, unsere Kapitalbasis auszubauen. Das ist gerade auch gegenüber unseren Kunden ein wichtiges Argument – denn Sicherheit ist ja genau das, was sie von uns erwarten.

Welche Antwort geben Sie einem Anleger, der Sie fragt, ob er in Ihre Aktien investieren soll? Geyer: Wer mit uns ein Stück des Weges geht, investiert in große Stabilität, langfristig orientiertes Denken und eine nachhaltige Entwicklung. Finanzstärke und ein möglichst kontinuierlicher Ergebnis- und Wertzuwachs sind unsere obersten Prioritäten – für die Kunden, die Mitarbeiter und die Aktionäre, die alle davon profitieren sollen. Wir bleiben bei unseren Grundsätzen und Strategien – und das macht uns berechenbar und attraktiv für Investoren. Für einen langfristig orientierten, nach Wachstum und Stabilität suchenden Anleger sind wir damit sicher die richtige Wahl. Zum Schluss noch: Wie lauten Ihre Erwartungen für das Jahr 2011? Geyer: Wir erwarten für 2011 keine wesentliche Änderung der Dynamik, weil das Geschäft der Versicherungen dem allgemeinen Wirtschaftszyklus traditionell etwas nachläuft. Das bedeutet, dass wir beim Prämienvolumen von einem weiteren Wachstum im niedrigen Prozentbereich ausgehen. Der Gewinn sollte auf Basis weiterer Effizienzsteigerung und hoffentlich geringerer Belastungen aus Naturereignissen erneut merkbar stärker wachsen als die Prämien. Begleitet bzw. gestützt wird dies vom laufenden Ausbau unserer Marktposition und intensiver Marktbearbeitung vor allem in CEE. Wir gehen also unseren Weg des profitablen Wachstums konsequent und mit großem Einsatz weiter. Das ist unser Versprechen. Danke für das Gespräch.

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ALLES AUF EINEN BLICK

A UNTERNEHMEN & STRATEGIE Highlights Interview mit Generaldirektor Dr. Geyer UNTERNEHMEN Kennzahlen Starke Einheit in 24 Ländern Die Vienna Insurance Group VIG – Unternehmensleitbild Konzernleitung Meilensteine – 20 Jahre erfolgreiche Expansion in CEE

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MARKT UND STRATEGIE Märkte der Vienna Insurance Group Ziele und Strategie Erfolgsfaktoren

28 34 37

EIGENTÜMER UND KONTROLLE Aktie und Investor Relations Corporate Governance-Bericht Bericht des Aufsichtsrates

40 45 56

RESSOURCEN UND VERANTWORTUNG Human Capital Corporate Social Responsibility

60 63

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B SCHWERPUNKTTHEMEN Vom Altwerden und Vorsorgen Massive Belastung durch Naturkatastrophen Neugestaltung des Konzerns Vorbereitung auf Solvency II

68 70 72 74


C KONZERNLAGEBERICHT PERFORMANCE 2010 Geschäftsverlauf des Konzerns 2010 Geschäftsentwicklung im Detail Geografische Segmentberichterstattung Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte

78 81 83 83 86 88 90 92 94

AUSBLICK 2011

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D KONZERNABSCHLUSS Inhaltsverzeichnis zum Konzernabschluss Konzern-Bilanz Konzerneigenkapital Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung Segmentberichterstattung Grundsätze der Rechnungslegung und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Risikoberichterstattung Erläuterungen zum Konzernabschluss Bestätigungsvermerk Erklärung des Vorstandes SERVICE Glossar Adressen der Konzerngesellschaften Kontakte Vienna Insurance Group Anschrift · Hinweise · Impressum

102 104 106 107 108 109 111 129 148 203 205

206 212 216 218

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KENNZAHLEN VIENNA INSURANCE GROUP

Gewinn- und Verlustrechnung Verrechnete Prämien Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung Krankenversicherung Verrechnete Prämien Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte Ergebnis aus der Kapitalveranlagung Gewinn vor Steuern Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung Krankenversicherung Gewinn vor Steuern Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte Periodenüberschuss nach Steuern und Minderheiten Bilanz Kapitalanlagen Eigenkapital Versicherungstechnische Rückstellungen Bilanzsumme Aktie Anzahl Aktien Marktkapitalisierung Durchschnittliche Zahl gehandelter Aktien pro Tag Kurs am 31. Dezember Höchstkurs Tiefstkurs Aktienperformance des Jahres (ohne Dividende) Dividende je Aktie Dividendenrendite Gewinn je Aktie KGV am 31. Dezember Anzahl der Mitarbeiter davon Österreich davon außerhalb Österreichs

2006

2007

2008

2009

2010

EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio.

5.881,51 3.067,15 2.516,46 297,90 5.881,51 3.434,73 1.048,00 387,68 335,06 236,89 439,15 716,45 320,97 175,69 132,47 12,81 320,97 209,06 59,12 27,66 7,73 2,75 14,65 260,90

6.911,93 3.671,17 2.934,16 306,60 6.911,93 3.695,37 1.130,47 494,52 543,14 413,49 634,94 1.002,64 437,30 265,07 157,20 15,03 437,30 286,80 73,81 30,30 18,78 4,56 23,05 312,62

7.898,87 4.278,85 3.305,73 314,28 7.898,87 3.755,72 1.419,73 605,60 795,14 608,22 714,46 918,14 540,80 414,23 102,40 24,17 540,80 344,33 107,45 4,99 26,11 57,46 0,46 408,53

8.019,28 4.206,75 3.491,17 321,36 8.019,28 3.874,15 1.603,29 628,38 548,26 606,66 758,54 929,12 441,25 238,86 177,77 24,62 441,25 247,49 122,91 23,01 27,42 24,19 -3,77 340,49

8.593,01 4.350,04 3.904,81 338,16 8.593,01 4.041,14 1.756,54 647,87 747,69 528,05 871,72 1.116,44 507,79 222,72 248,46 36,61 507,79 250,89 167,33 37,32 24,18 28,51 -0,44 379,75

EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio.

19.600,95 2.283,21 16.867,28 22.483,45

23.237,37 2.615,56 20.040,65 26.745,07

28.149,97 4.138,79 25.029,14 33.665,12

30.522,50 4.628,57 26.954,42 36.272,27

33.638,12 5.029,65 29.245,77 39.472,92

Stück EUR Mio. Stück EUR EUR EUR % EUR % EUR

105.000.000 5.586,00 rd. 107.000 53,20 54,27 41,26 6,72 0,82 1,54 2,48 21,45

105.000.000 5.775,00 rd. 125.000 55,00 57,90 45,01 3,38 1,10 2,00 2,98 18,46

128.000.000 3.087,36 rd. 172.000 24,12 58,20 16,00 -56,10 2,00* 8,29* 3,41 7,07

128.000.000 4.608,00 rd. 156.000 36,00 44,00 16,10 49,25 0,90 2,50 2,66 13,53

128.000.000 4.979,20 rd. 100.000 38,90 40,97 30,84 8,06 1,00 2,57 2,97 13,10

18.587 5.747 12.840

20.307 6.138 14.169

23.393 6.341 17.052

24.386 6.368 18.018

25.006 6.493 18.513

* Inklusive Treuebonus von EUR 0,90 Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

A ENTWICKLUNG DER DIVIDENDE JE AKTIE

AKTIONÄRSSTRUKTUR

in EUR 2,00

2,00

~30% Streubesitz 1,50 1,10

1,00

0,90

1,00

0,82 0,66

0,50

~70% Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group

0 2005 Dividende

2006 2007 Treuebonus

2008

2009

2010p

PRÄMIENANTEIL NACH REGIONEN 2010

PRÄMIENENTWICKLUNG NACH SPARTEN in EUR Mio. 4.500 4.000

Österreich 47,0% (48,3%)

3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500

Außerhalb Österreichs 53,0% (51,7%)

0 2008 Kranken

2009 Leben

Schaden/Unfall

2010 Werte für 2009 in Klammer

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

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STARKE EINHEIT IN 24 LÄNDERN

DIE KERNMÄRKTE DER VIG

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

A

Die Vienna Insurance Group nach Regionen im Jahr 2010 Prämienvolumen (Gesamt)

Prämienvolumen (Leben)

Prämienvolumen (Nichtleben)

Marktposition

Marktanteil

Mitarbeiter

(TEUR)

(TEUR)

(TEUR)

Österreich

4.041.135

2.146.695

1.894.441

1. Rang

24,1%

6.493

Tschechische Republik

1.756.539

752.185

1.004.354

2. Rang

30,7%

4.913

Slowakei

647.871

340.891

306.980

1. Rang

31,9%

1.572

Polen

747.693

188.253

559.440

NL: 3. Rang

NL: 9,8%

1.902

Rumänien

528.050

93.158

434.892

1. Rang

26,9%

4.383

Übrige Märkte Albanien Baltikum Bulgarien Deutschland Georgien Kroatien Liechtenstein Mazedonien Serbien Türkei Ukraine Ungarn

871.724 16.184 17.031 127.054 137.406 20.539 104.817 118.851 6.117 53.421 97.011 43.343 129.949

383.625 – 17.031 13.559 64.240 – 61.306 118.851 – 22.870 – 1.511 84.257

488.098 16.184 – 113.495 73.166 20.539 43.511 – 6.117 30.551 97.011 41.832 45.692

2. Rang L: 6. Rang 1. Rang – 1. Rang 4. Rang – 8. Rang 4. Rang 12. Rang 4. Rang 7. Rang

23,7% L: 4,6% 17,6% – 25,5% 8,6% – 5,8% 7,7% 1,8% 3,0% 4,4%

5.743 343 107 753 105 368 1.003 11 87 1.050 262 1.363 291

Marktanteile und Marktränge: Stand 1.-4. Quartal 2010 (Polen, Rumänien, Baltikum, Bulgarien, Georgien, Serbien und Ukraine: Stand 1.-3.Quartal 2010) Die CEE-Märkte Montenegro, Russland und Weißrussland wurden im Jahr 2010 noch nicht in den Konsolidierungskreis der Vienna Insurance Group aufgenommen. In Italien und Slowenien bestehen zudem Zweigniederlassungen.

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DIE VIENNA INSURANCE GROUP

Die Vienna Insurance Group (VIG) ist ein börsenotierter, international tätiger Versicherungskonzern mit Sitz in Wien. Mit einem Prämienvolumen von EUR 8,6 Mrd. und rund 25.000 Mitarbeitern ist die VIG einer der größten Player am Versicherungsmarkt in Zentral- und Osteuropa. Sie bietet ihren Kunden qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Lebens- sowie Nichtlebensversicherungen an. Die Aktie der Vienna Insurance Group ist an den Börsen Wien und Prag gelistet. Die VIG steht für finanzielle Stabilität und bietet ihren Kunden, Aktionären, Partnern und Mitarbeitern ein hohes Maß an Sicherheit. Dies wird auch durch das „A+“-Rating mit stabilem Ausblick der renommierten Rating-Agentur Standard & Poor’s unterstrichen. Wachstumsregion CEE Im Jahr 1990 unternahm die VIG als eines der ersten westlichen Versicherungsunternehmen den Schritt nach Zentral- und Osteuropa – heute entfallen bereits mehr als 50% der gesamten Konzernprämien auf diese Region. Der Konzern ist in Albanien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Georgien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mazedonien, Montenegro, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, der Slowakei, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, der Ukraine VIG – EINE STARKE und Weißrussland über KonVERBINDENDE zerngesellschaften aktiv. Hinzu kommen Niederlassungen der IDENTITÄT FÜR Wiener Städtischen und der ALLE KONZERNDonau Versicherung in Italien sowie eine Niederlassung der GESELLSCHAFTEN Wiener Städtischen in Slowenien. Die VIG ist somit bestens aufgestellt, um am steigenden Lebensstandard und dem damit verbundenen erhöhten Versicherungsbedarf in CEE zu partizipieren. Stammmarkt Österreich Österreich ist für den Konzern von großer Bedeutung, von hier aus wurde die Expansion gestartet. Die VIG ist in Österreich mit der Wiener Städtischen Versicherung, der Donau Versicherung und der Sparkassen Versicherung hervorragend positioniert und mit diesen Gesellschaften Marktführer.

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Neu gestaltete Konzernstruktur Im Jahr 2010 wurde im Rahmen der Neustrukturierung das operative Geschäft der Wiener Städtischen in Österreich von den – internationalen – Tätigkeiten der Holding getrennt. Damit konzentriert sich die VIG auf die Steuerungsaufgaben des Konzerns und ist darüber hinaus in der Rückversicherung sowie im internationalen Firmengeschäft tätig. Auf diese Weise wurden transparente Strukturen und Abläufe innerhalb der Gruppe geschaffen und eine effizientere Führung ermöglicht. Umfassendes Angebot Die VIG kann auf über 185 Jahre Erfahrung im Versicherungsgeschäft bauen. Engagierte Kundenberatung, innovatives Produktangebot, hervorragendes Service und ein optimaler Kundenzugang, welcher über mehrere Vertriebsschienen sichergestellt wird, waren und sind die Säulen der erfolgreichen Entwicklung der Gesellschaft. Außerdem setzt die VIG im Sinne der Mehrmarkenstrategie in allen Ländern auf die Kraft bewährter und traditionsreicher Marken. In Österreich bieten die Gesellschaften schon seit vielen Jahren ein breites Angebot an innovativen Versicherungslösungen sowohl im Lebens- als auch im Nichtlebensbereich an. In Zentral- und Osteuropa hat der steigende Lebensstandard zu einem erhöhten Versicherungsbedarf geführt. Wurden am Anfang vor allem Kfz-Versicherungen und Haushalts- bzw. Eigenheimversicherungen stark nachgefragt, erfreuen sich heute Altersvorsorge sowie Spar- und Investmentprodukte in Form von Lebensversicherungen steigender Beliebtheit. Mit der VIG RE wurde eine konzerneigene Rückversicherungsgesellschaft gegründet. Deren Standort in der Tschechischen Republik unterstreicht die Bedeutung der CEERegion als Wachstumsmarkt. Die Mitarbeiter garantieren den Erfolg Innovative Produkte benötigen optimale Beratung und exzellentes Service. Gerade den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen kommt deshalb höchste Bedeutung für den Unternehmenserfolg zu: Dank dem Regionalitätsprinzip sind sie immer nahe an den Kunden und den Bedürfnissen des Marktes.


Welcome to the family of VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe

March 2011 www.vig.com


VIG – UNTERNEHMENSLEITBILD

Unser Mission Statement ist ein Leitfaden für unser Selbstverständnis heute und in Zukunft. WIR sind zu Hause in CEE (Zentral- und Osteuropa). Die CEE-Region bietet uns ein großes Entwicklungspotenzial. Mit unserem führenden Vertriebsnetz in Zentral- und Osteuropa bieten wir Sicherheit, Dienstleistungen und Lösungen, die nahe an unseren Kunden und deren Bedürfnissen sind. Millionen Kunden, Tausende Mitarbeiter, Tausende Makler, Agenten und Aktionäre setzen ihr Vertrauen in die Vienna Insurance Group. Die Vienna Insurance Group verfügt über solide Finanzkraft, um ihre Unabhängigkeit in Zukunft zu bewahren und ihr nachhaltiges Wachstum in den CEE-Ländern fortzusetzen. WIR sind ein führender Versicherer in CEE. Der Schutz der persönlichen und materiellen Werte der Menschen ist unsere Leidenschaft. Dies macht uns zum Anbieter von führenden und innovativen Versicherungsprodukten in den Sparten Leben, Schaden/Unfall und Kranken – für heute und morgen – in Zentral- und Osteuropa.

WIR stellen den Menschen in den Mittelpunkt. In unserem Geschäft bauen wir auf die Menschen. Wir bekennen uns zu Fairness, Partnerschaft, zu gegenseitigem Respekt, zu Transparenz und zu nachhaltigen Beziehungen. Wir streben danach, das bestmögliche Geschäfts- und Arbeitsumfeld zu schaffen, um unseren gemeinsamen Erfolg sicherzustellen. WIR sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Wohlstand und Lebensstandard zu schaffen und zu bewahren ist ein Kern unseres Versicherungsgeschäftes. Die Vienna Insurance Group hat eine lange Tradition des aktiven sozialen Engagements. Aus diesem Grund initiieren und fördern wir Sozialprogramme und Projekte, die jenen gewidmet sind, die vom Leben weniger begünstigt sind, sowie denen, die unsere Zukunft bilden – unseren Kindern. WIR schaffen Werte nachhaltig. Wir nutzen unsere führende Position in Zentral- und Osteuropa, um nachhaltige Werte auf Basis von vier Stärkepfeilern für unsere Zukunft zu schaffen:

WIR sind eine Familie. Jede Gesellschaft der Vienna Insurance Group ist ein Familienmitglied mit einem Vornamen und einem Familiennamen. Die hervorragend etablierten lokalen Marken der Unternehmen sind unsere Vornamen. Sie stehen für Nähe, Vertrautheit, lokales Verständnis sowie für die ganz besondere Identität eines jeden einzelnen Unternehmens. Vienna Insurance Group ist unser Familienname, ein Symbol für mehr als 185 Jahre Geschichte und Entwicklung, für unsere Erfahrung und Kompetenz, unsere Finanzkraft und Stärke. Diese einzigartige Familienstrategie garantiert unser erstklassiges Verständnis für unsere Kunden und deren Bedürfnisse und ermöglicht herausragende Dienstleistungsqualität in allen Märkten.

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Die Region Wir sind zu Hause in Zentral- und Osteuropa. Daher arbeiten wir in unseren Märkten mit erfahrenem lokalem Management, um so am besten die Bedürfnisse unserer Kunden zu erkennen und zu erfüllen. Wir bieten dieses Service in ausgezeichneter Vienna Insurance GroupQualität grenzüberschreitend an, indem wir unsere Kunden in all unsere Märkte begleiten. Die Menschen Die Basis und die Triebkraft unseres Erfolges sind die Menschen. Für uns stehen die Menschen und deren Streben nach Sicherheit in verschiedensten Bereichen und Lebenssituationen im Mittelpunkt. Durch das Schaffen von nachhaltigen Werten für die Vienna Insurance Group schaffen wir Werte und Sicherheit für unsere Kunden, Mitarbeiter, Makler, Agenten und Aktionäre.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

Die Finanzkraft Wir orientieren uns klar an nachhaltigem und gewinnorientiertem Wachstum, um unsere Finanzkraft weiter zu stärken. Die besten Lösungen Wir wollen näher als andere am Kunden sein. Aus diesem Grund setzen wir verstärkt auf Best-Practice-Programme in verschiedenen Geschäftsbereichen. Diese BestPractice-Programme garantieren kundenorientierte und innovative Dienstleistungen auf höchstem Niveau zusammen mit Kosteneffizienz. WIR wollen der Leader sein. Die Vienna Insurance Group will auf allen Märkten Zentralund Osteuropas mit ihren Produkten und ihrem Service der Leader sein. Dieses gemeinsame Ziel motiviert jeden einzelnen Mitarbeiter zum engagierten und unternehmerischen Einsatz für den gemeinsamen Erfolg in allen Märkten – zum Wohl unserer Kunden, Partner, Aktionäre und der Gesellschaft sowie für eine sichere Zukunft in Wohlstand in Zentral- und Osteuropa.

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

A

Unser Leitbild > WIR sind zu Hause in CEE. > WIR sind der führende Versicherer in CEE. > WIR sind eine Familie. > WIR stellen den Menschen in den Mittelpunkt. > WIR sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. > WIR schaffen Werte nachhaltig. > WIR wollen der Leader sein.

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KONZERNLEITUNG VIENNA INSURANCE GROUP

DR. GÜNTER GEYER Generaldirektor, CEO Zuständigkeitsbereiche: Leitung des Konzerns, Strategische Planung, Public Relations, Marketing, Sponsoring, Rechtsfragen, Human Resources Länderverantwortung: Österreich (inkl. Zweigniederlassungen Italien und Slowenien), Slowakei DR. MARTIN SIMHANDL Vorstandsmitglied, CFO Zuständigkeitsbereiche: Asset Management, Asset Riskmanagement, Beteiligungsmanagement, Finanz- und Rechnungswesen Länderverantwortung: Deutschland, Liechtenstein, Türkei

DR. PETER HAGEN Generaldirektor-Stellvertreter Vorstandsmitglied Zuständigkeitsbereiche: Kostenstruktur Konzern, Group IT/Back Office, SAP Smile Solutions, VIG RE, Projekt Internes Kapitalmodell (Projekt Solvency II)

Gesamtvorstand Zuständigkeitsbereiche: Generalsekretariat, Group Controlling, Enterprise Risk Management/Solvency II, Aktuariat, Internal Audit, Investor Relations

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

A

FRANZ FUCHS Vorstandsmitglied Zuständigkeitsbereiche: Ertragssteuerung Personenversicherung Länderverantwortung: Baltikum, Polen, Rumänien

ING. MARTIN DIVIŠ, MBA Vorstandsmitglied

MAG. PETER HÖFINGER Vorstandsmitglied

Zuständigkeitsbereiche: Ertragssteuerung Kfz-Versicherung Länderverantwortung: Georgien, Tschechische Republik, Ukraine

Zuständigkeitsbereiche: länderübergreifendes Firmenund Großkundengeschäft, Vienna International Underwriters (VIU), Rückversicherung Länderverantwortung: Bulgarien, Montenegro, Russland, Serbien, Ungarn, Weißrussland

DR. FRANZ KOSYNA Stellvertretendes Vorstandsmitglied

MAG. ROLAND GRÖLL Stellvertretendes Vorstandsmitglied

Erweiterte Konzernleitung DR. RUDOLF ERTL, DKFM. KARL FINK, MAG. ROBERT HAIDER, DKFM. HANS RAUMAUF

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MEILENSTEINE 20 JAHRE ERFOLGREICHE EXPANSION IN CEE Zwanzig Jahre danach gehört der Konzern zu den bedeutendsten Playern in Zentral- und Osteuropa und ist mit rund 50 Gesellschaften in 24 Ländern tätig. Das frühzeitige Engagement in Zentral- und Osteuropa sicherte der VIG deutliche Startvorteile. Die über die Jahre mutigen, aber gleichzeitig wohl überlegten Expansionsschritte ebneten dem Konzern den Weg zur Nummer 1 in seinen Kernmärkten. Heute schöpfen Management und Mitarbeiter aus den Erfahrungen, die in mittlerweile zwei Jahrzehnten gesammelt werden konnten. Das vorhandene Know-how stellt sicher, dass die Konzerngesellschaften in den jeweiligen Ländern auch für die Zukunft bestens positioniert sind.

Die VIG hat sich von einer lokalen Versicherung zu einem der größten international tätigen Versicherungskonzerne in Zentral- und Osteuropa entwickelt. Die Wurzeln der Unternehmensgruppe gehen bis ins Jahr 1824 zurück. Durch eine umfassende Produktpalette, Nähe zu den Kunden sowie hervorragendes Service stieg das Unternehmen zur führenden Versicherung in Österreich auf. Ausgehend von diesem Erfolg setzte der Konzern 1990 einen richtungsweisenden strategischen Meilenstein: Start der gezielten geografischen Expansion nach CEE. Als einer der ersten Versicherungskonzerne erkannte und nutzte die VIG die Wachstumschancen in einem vereinten Europa.

1992: Der Versicherungsbetrieb der Wiener Städtischen wird in eine Aktiengesellschaft eingebracht. Dies stellt einen wichtigen Schritt zur Vorbereitung des Börseganges dar. Die Wiener Städtische Wechselseitige bleibt als Hauptaktionär bestehen, der Unternehmensgegenstand ist jedoch auf die Vermögensverwaltung beschränkt.

1993: Staatentrennung Tschechien und Slowakei – Aufteilung der Kooperativa in drei Nachfolgegesellschaften

1990: Das Management der Vienna Insurance Group erkennt frühzeitig die vielfältigen Entwicklungschancen in Zentral- und Osteuropa, die sich durch die politische Neuordnung ergeben.

1994: Börsegang – Erstnotiz der Wiener Städtische-Vorzugsaktie am 17. Oktober 1994 im Amtlichen Handel der Wiener Börse

1998: Markteinstieg Polen

Einstieg in den Versicherungsmarkt der damaligen Tschechoslowakei durch Beteiligung an der Neugründung der Kooperativa Markteinstieg Deutschland 1824 Unternehmensgründung in Österreich

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1999: Markteinstieg Liechtenstein, Kroatien, Italien

1996: Markteinstieg Ungarn 1991

Markt 1990 Mitarbeiter: rund 5.800 In Österreich sehr gut positioniert Marktanteil: rund 18%

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2001: Markteinstieg Rumänien

1995

1997

2000


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

A 2008: Übernahme der Versicherungsaktivitäten der Erste Group in Österreich, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn und Abschluss einer gegenseitigen Kooperationsvereinbarung 2. Kapitalerhöhung – 23.000.000 neue Aktien werden platziert Mit einem Volumen von EUR 1,14 Mrd. die größte je von einer Versicherungsgruppe an der Wiener Börse durchgeführte Aktienplatzierung Verwendung: Finanzierung des Erwerbs der s Versicherungsgruppe einschließlich der langfristigen gegenseitigen Vertriebspartnerschaft mit der Erste Group sowie Finanzierung von weiterem Wachstum in der CEE-Region

2005: Aufnahme der Aktie der Wiener Städtischen in den ATX

Hybridemissionsprogramm: Gesamtvolumen EUR 500 Mio.

1. Kapitalerhöhung – 18.642.400 neue Aktien werden platziert Verwendung: Finanzierung des weiteren Wachstums durch Akquisitionen, vor allem in CEE, aber auch zur Finanzierung des organischen Wachstums und zur generellen Optimierung der Finanzstruktur

2004: Markteinstieg Slowenien, Ukraine

2002: Markteinstieg Bulgarien, Serbien, Weißrussland 2003

Markteinstieg Estland, Lettland, Litauen Gründung der konzerneigenen Rückversicherung VIG RE zajišt’ovna, a.s. Listing an der Prager Börse 2007: Markteinstieg Albanien, Mazedonien, Türkei

2010: Markteinstieg Montenegro Neue Konzernstruktur – Entflechtung des operativen Versicherungsgeschäftes in Österreich von den Holdingfunktionen des Konzerns

2006: Markteinstieg Georgien, Russland Einführung der Dachmarke „Vienna Insurance Group“ 2009

Märkte 2010 Mitarbeiter: rund 25.000 Sehr gut aufgestellt in Österreich und CEE Marktanteil: rund 18% in den Kernmärkten und rund 24% in Österreich Anteil der CEE-Gesellschaften am Prämienvolumen: mehr als 50%

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EINS MIT KUNDEN UND PARTNERN Wir wollen näher als andere am Kunden sein. Daher vertrauen wir auf die Erfahrungen unserer Partner in den Ländern und die fundierten Marktkenntnisse des lokalen Managements. So sind wir regional fest verankert und können uns rasch an die Bedürfnisse und die aktuelle Nachfragesituation im jeweiligen Land anpassen.

DIE VIENNA INSUR ANCE GROUP


MARKT UND STRATEGIE

MÄRKTE DER VIENNA INSURANCE GROUP

dichte darstellen. Die Versicherungsdichte gibt an, wie viel jeder Einwohner des jeweiligen Landes pro Jahr im Durchschnitt für Versicherungsprämien aufwendet.

Wir haben als First Mover vor 20 Jahren den ersten Schritt in die Versicherungsmärkte Zentral- und Osteuropas gewagt und uns damit Zugang zu einem Wirtschaftsraum verschafft, der sich seither hervorragend entwickelt hat.

Gesamtmarkt Stellt man die Versicherungsdichte der CEE-Staaten jener der EU-15-Staaten gegenüber, wird das vorhandene Aufholpotenzial sichtbar. Die Staaten Zentral- und Osteuropas verzeichneten hierbei im Jahr 2009 eine durchschnittliche Versicherungsdichte von USD 282 gegenüber durchschnittlich USD 3.385 in den EU-15-Staaten.

Die Versicherungsmärkte in Zentral- und Osteuropa bieten auch in Zukunft große Wachstumschancen. Das zugrunde liegende Geschäftspotenzial in der CEE-Region beruht vor allem auf zwei wesentlichen Faktoren: • Die Versicherungsdichte (Prämienzahlungen pro Kopf) liegt in Zentral- und Osteuropa deutlich unter dem westeuropäischen Niveau. • Die Wachstumsraten der Versicherungsmärkte in Zentral- und Osteuropa sind grundsätzlich höher als jene Westeuropas.

Nichtlebensversicherung In der Nichtlebensversicherung entspricht die Verteilung der Versicherungsdichte von CEE zu den EU-15-Staaten der Relation USD 170 zu USD 1.273. Lebensversicherung In der Lebensversicherung beträgt das Verhältnis der Versicherungsdichte derzeit USD 112 in Zentral- und Osteuropa gegenüber USD 2.112 in den EU-15-Staaten. Hier tritt das enorme Wachstums- und Aufholpotenzial noch deutlicher zutage als in der Nichtlebensversicherung.

Deutliches Wachstums- und Aufholpotenzial anhand der Versicherungsdichte darstellbar Das langfristige Wachstums- und Aufholpotenzial in Zentral- und Osteuropa lässt sich anhand der Versicherungs-

VERSICHERUNGSDICHTE 2009 Versicherungsprämien pro Kopf in USD 4.000 3.500

3.385

3.000

2.737

2.500 2.000 1.418

1.500 1.000

746

500

517

430

402

399

282

161

158

136

108

105

57

LT

BG

RO

RS

TK

UA

0 Ø EU-15

A

SLO

CZ

SK

PL

HR

H

Ø CEE

CEE: gewichteter Durchschnitt aus Bulgarien (BG), Kroatien (HR), Polen (PL), Rumänien (RO), Serbien (RS), Slowakei (SK), Slowenien (SLO), Tschechische Republik (CZ), Ukraine (UA), Ungarn (H) Quelle: Sigma

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

Wirtschaftsraum mit Potenzial und Zukunft

Top-Positionen in der Region

Zentral- und Osteuropa ist nach wie vor ein Wirtschaftsraum mit enormem Potenzial und Zukunft. Die steigende Nachfrage nach Lebensversicherungsprodukten zeigt auch die versicherungswirtschaftliche Weiterentwicklung der CEE-Länder. Die Vienna Insurance Group geht davon aus, dass das Wachstumspotenzial dieser Region weiterhin langfristig gegeben sein wird. Aufgrund ihrer breiten geografischen Aufstellung und ihrer Spitzenposition in Zentral- und Osteuropa wird die VIG besonders vom fortschreitenden Aufholprozess profitieren.

In ihren Kernmärkten* ist die Vienna Insurance Group sowohl gesamt als auch in der Lebens- und in der Nichtlebensversicherung die Nummer 1. Jede einzelne Tochtergesellschaft und jeder der rund 25.000 Mitarbeiter hat zu diesem großen Erfolg beigetragen. Die Vienna Insurance Group nutzt das Wachstumspotenzial in der CEE-Region somit optimal. Der Anspruch, auch weiterhin insgesamt die Nummer 1 in den Kernmärkten zu sein und diese Position noch weiter auszubauen, ist Antrieb und Ziel für die Zukunft.

A

TOP-POSITIONEN DER VIENNA INSURANCE GROUP

* Kernmärkte: Österreich, Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Ukraine, Ungarn

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Die Vienna Insurance Group verbesserte ihre Marktposition in den letzten Jahren durch organisches Wachstum wie auch durch Akquisitionen kontinuierlich und ist in ihren Kernmärkten gesamt mit rund 18%* das führende Versicherungsunternehmen. Im Folgenden wird die starke Marktpräsenz in Österreich und in CEE im Detail dargestellt:

Die Vienna Insurance Group baute ihre Marktführerschaft im Jahr 2010 weiter aus und ist mit einem Marktanteil von 24,1% klare Nummer 1 in Österreich. Darüber hinaus belegte die Vienna Insurance Group sowohl in der Schaden- und Unfallversicherung mit 20,8% Marktanteil als auch in der Lebensversicherung mit 28,3% Marktanteil unangefochten den ersten Rang.

Österreich Der österreichische Versicherungsmarkt ist weit entwickelt. Im Unterschied zu vielen anderen westeuropäischen Staaten werden jedoch mehr Prämien im Nichtlebenssegment als im Lebenssegment erzielt. Im Jahr 2010 erwirtschafteten die österreichischen Versicherer ein Plus von rund 2% am Gesamtmarkt. Das Wachstum wurde insbesondere vom Einmalerlagsgeschäft sowie ausgewählten Sparten der Schaden- und Unfallversicherung getragen.

Tschechische Republik Die Entwicklung am tschechischen Versicherungsmarkt war im Jahr 2010 unter anderem durch ein kräftiges Einmalerlagsgeschäft geprägt. So legte der Lebensmarkt um beinahe ein Fünftel zu, während der Nichtlebensmarkt nahezu unverändert blieb. Die Wettbewerbssituation ist nach wie vor durch die starke Präsenz von zwei großen Versicherungsgruppen und einer Vielzahl kleinerer und mittlerer Marktteilnehmer gekennzeichnet.

ÖSTERREICHISCHER VERSICHERUNGSMARKT

TSCHECHISCHER VERSICHERUNGSMARKT

Prämienvolumen und Marktentwicklung 2010

Anteile der drei größten Marktteilnehmer am Prämienvolumen

Prämienvolumen und Marktentwicklung 2010

Anteile der drei größten Marktteilnehmer am Prämienvolumen

+1,9% 31,6% 24,1%

+8,0%

30,7%

22,6%

14,8%

7,0% +2,2% +19,3%

+1,9%

Leben

Nichtleben (inkl. Kranken)

Gesamt

Quelle: Versicherungsverband Österreich VVO; vorläufige Ergebnisse 1.-4. Quartal 2010

* Marktanteile: Stand 1.-3. Quartal 2010

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Leben 47%

Leben

Nichtleben

Quelle: Tschechischer Versicherungsverband ČAP; Stand: 1.-4. Quartal 2010

CZK 151,1 Mrd.

CZK 70,5 Mrd.

EUR EUR 16,8 16,8 Mrd. Mrd.

EUR 9,2 Mrd.

EUR 7,6 Mrd. Leben 45%

CZK 80,6 Mrd.

Nichtleben 53%

Nichtleben 55%

30

-0,2%

Spartenmix Versicherungsmarkt

Spartenmix Versicherungsmarkt

Gesamt


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

Die Vienna Insurance Group konnte im Jahr 2010 die TopPosition in der Tschechischen Republik halten und liegt nun bei einem Marktanteil von 30,7%. In der Lebensversicherung konnte der erste Rang mit 26,6% Marktanteil gefestigt werden. In der Nichtlebensversicherung erreichte der Konzern mit einem Marktanteil von 34,4% den ausgezeichneten zweiten Marktrang.

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

In der Slowakei hat die Vienna Insurance Group mit 31,9% Marktanteil die Marktführerschaft behauptet. In der Lebensversicherung festigte der Konzern seine Marktposition und hält nun bei einem Marktanteil von 31,9%. Trotz starker Rückgänge beim Neuwagenverkauf konnte die VIG ihre Marktführerschaft im Kfz-Bereich sichern und ist mit 39,0% Marktanteil weiterhin die klare Nummer 1 am slowakischen Kfz-Versicherungsmarkt.

Slowakei Am slowakischen Versicherungsmarkt wurden im Jahr 2010 mehr Prämien im Lebens- als im Nichtlebensbereich erwirtschaftet. Die Wettbewerbssituation ist durchaus mit jener in der Tschechischen Republik vergleichbar. Die Marktkonzentration ist hoch – mehr als 60% der Prämien entfallen auf die beiden größten Versicherungsgruppen.

Polen Der polnische Versicherungsmarkt zeigte im 1.-3. Quartal 2010 eine erfreuliche Entwicklung. In der Nichtlebensversicherung stieg das Prämienvolumen um 6%. Damit lag die Zuwachsrate in diesem Segment über jener der historisch starken Lebensversicherung.

SLOWAKISCHER VERSICHERUNGSMARKT

POLNISCHER VERSICHERUNGSMARKT

Prämienvolumen und Marktentwicklung 2010

Anteile der drei größten Marktteilnehmer am Prämienvolumen

Prämienvolumen und Marktentwicklung 2010

Anteile der drei größten Marktteilnehmer am Prämienvolumen (Nichtleben) 34,9%

+2,4%

A

+5,0%

31,9% 28,9%

12,7% 9,8%

9,5%

+4,3% +6,1%

Spartenmix Versicherungsmarkt +6,0%

Leben 55%

Leben

Nichtleben

Quelle: Slowakischer Versicherungsverband SLASPO; Stand: 1.-4. Quartal 2010

PLN 23,3 Mrd.

EUR Mrd. EUR 16,8 2,1 Mrd.

EUR 0,9 Mrd.

Nichtleben 42%

EUR 1,1 Mrd.

Nichtleben 45%

Gesamt

Leben 58%

Leben

Nichtleben

PLN 40,2 Mrd.

-1,8%

PLN 16,9 Mrd.

Spartenmix Versicherungsmarkt

Gesamt

Quelle: Polnische Finanzmarktaufsicht KNF; Stand: 1.-3. Quartal 2010

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Wachstumstreiber der Vienna Insurance Group in Polen war die Nichtlebensversicherung, wo ein Marktanteilszugewinn von 1,1 Prozentpunkten erzielt wurde. Hier rangiert die VIG mit 9,8% Marktanteil auf dem dritten Rang. Auch in der Kfz-Versicherung belegt sie mit 11,5% Marktanteil den ausgezeichneten dritten Rang. Rumänien Die anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Rumänien schlugen sich im Jahr 2010 auch auf den Versicherungsmarkt nieder, wo es in den ersten drei Quartalen zu Rückgängen in der Nichtlebensversicherung und am Gesamtmarkt kam. Die Lebensversicherung leistete mit weniger als 20% noch einen vergleichsweise geringen Beitrag zum Prämienvolumen, weist langfristig aber großes Entwicklungspotenzial auf. RUMÄNISCHER VERSICHERUNGSMARKT Prämienvolumen und Marktentwicklung 2010

Anteile der drei größten Marktteilnehmer am Prämienvolumen 26,9%

-7,3% 12,6%

Estland Die Vienna Insurance Group ist in Estland mit der Compensa Lebensversicherung tätig und dort mit 7,4% Marktanteil unter den Top 5.

Spartenmix Versicherungsmarkt Nichtleben 81%

Georgien Die georgischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group GPIH und IRAO belegen gemeinsam mit einem Marktanteil von 25,5% den ausgezeichneten ersten Marktrang.

Quelle: Insurance Profile; Stand: 1.-3. Quartal 2010

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Leben

Nichtleben

RON EUR 16,8 6,3 Mrd. Mrd.

RON 5,1 Mrd.

RON 1,2 Mrd.

+1,9%

Leben 19%

Albanien Mit Anfang Dezember 2010 konnte die Vienna Insurance Group die Akquisition der Interalbanian erfolgreich abschließen. Die VIG hat mit diesem Schritt ihre Marktposition in Albanien deutlich ausgebaut. Bis dahin war sie ausschließlich mit der Sigma am albanischen Versicherungsmarkt vertreten. Mit 23,7% Marktanteil belegt die VIG den ausgezeichneten zweiten Marktrang und hat sich von den restlichen Mitbewerbern deutlich abgesetzt. In der KfzVersicherung übernahm sie mit 26,6% Marktanteil die Marktführerschaft. Bulgarien In Bulgarien erzielte die Vienna Insurance Group einen Marktanteil von 17,6% und ist weiterhin der klare Marktführer. Trotz der gesamtwirtschaftlich angespannten Lage in Bulgarien konnte sie sowohl in der Nichtlebens- als auch in der Kfz-Versicherung ihre Führungsposition sichern.

-5,6%

13,4%

Im Jahr 2010 wurde der Verkauf der Omniasig Leben abgeschlossen. Trotz dieses Schrittes und der wirtschaftlich schwierigen Situation konnte die Vienna Insurance Group ihre Marktführerschaft behaupten und ist mit 26,9% Marktanteil Nummer 1 in Rumänien. Starke Zugewinne in der Lebensversicherung verzeichnete vor allem die BCR Leben. In diesem Segment erhöhte die Vienna Insurance Group ihren Marktanteil auf 24,3% und rangiert auf dem hervorragenden zweiten Platz.

Gesamt

Kroatien In Kroatien wurde im Jahr 2010 die Fusion zwischen der Cosmopolitan Life und der Helios erfolgreich abgeschlos-


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

sen. Die Vienna Insurance Group erreichte mit 8,6% Marktanteil den vierten Marktrang. In der Lebensversicherung steigerte die VIG den Marktanteil von 17,8% auf 18,2% und ist somit weiterhin die klare Nummer 1 am kroatischen Lebensversicherungsmarkt. Lettland Auch in Lettland ist die Vienna Insurance Group mit der Compensa Lebensversicherung aktiv. Mit 8,1% Marktanteil zählt sie zu den Top 5 des Lebensversicherungsmarktes. Litauen Im Jahr 2010 gründete die Vienna Insurance Group mit der Compensa eine Zweigniederlassung der polnischen Compensa Sach in Litauen. Sowohl in der Lebens- als auch in der Nichtlebensversicherung ist die VIG bereits unter den Top 10 positioniert. Mazedonien Die Vienna Insurance Group steigerte ihren Marktanteil in Mazedonien auf 5,8% und wuchs deutlich über dem Marktniveau. Zum Jahresende 2010 wurde zudem die Lizenz für eine Lebensversicherung durch die örtlichen Behörden erteilt. Somit weitet die VIG ihr Engagement und ihre Präsenz in Zentral- und Osteuropa konsequent aus. Montenegro Mit Ende 2010 hat die Vienna Insurance Group offiziell die Gründung einer Lebensversicherung in Montenegro abgeschlossen. Der Geschäftsstart der Wiener Städtische Podgorica erfolgt 2011. Damit erschließt die VIG das insgesamt 24. Land für sich als Markt. Serbien Die Vienna Insurance Group gehört in Serbien auch 2010 mit einem Marktanteil von 7,7% zu den Top 5 am Gesamt-

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

markt. In der Lebensversicherung deckt die serbische Gesellschaft mit 23,0% Marktanteil fast ein Viertel des Marktes ab und nimmt den hervorragenden zweiten Rang ein.

A

Türkei Die Vienna Insurance Group hat 2010 den Erwerb weiterer rund 10% an der Ray Sigorta vereinbart. Nach Abschluss der Transaktion Anfang 2011 hält die Vienna Insurance Group nunmehr insgesamt rund 94,3% der Anteile. Die Ray Sigorta belegt mit 1,8% Marktanteil den zwölften Gesamtmarktrang und ist nur im Bereich der Nichtlebensversicherung tätig. Ukraine Seit Mitte des Jahres 2010 führt die Vienna Insurance Group die Ukraine als Kernmarkt. Durch die vollständige Übernahme der TBIH stieg der Eigentümeranteil an der 2007 zugekauften UIG auf 100%. Die VIG ist unter den Top 5 zu finden und gehört zu den führenden Playern am ukrainischen Markt. Ungarn In Ungarn belegt die Vienna Insurance Group mit einem Marktanteil von 4,4% den siebenten Marktrang. In der Lebensversicherung verzeichnete vor allem die Erste Vienna Insurance Group Biztosító ein starkes Wachstum und hat einen Marktanteil von 2,8%. Weißrussland Die Vienna Insurance Group war bis Ende 2010 mit zwei Versicherungsgesellschaften (Kupala und Victoria) im Nichtlebensbereich vertreten und ist in diesem Segment unter den Top 10 zu finden. Im Zuge der Fusion wurde das Portfolio der Victoria zur Gänze an die Kupala übertragen. Marktränge und -anteile: Stand 1.-3. Quartal 2010 (Albanien, Kroatien, Litauen, Türkei und Ungarn: Stand 1.-4. Quartal 2010)

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ZIELE UND STRATEGIE Seit vielen Jahren verfolgen wir eine klare Strategie wertorientierten Wachstums. Im Zentrum steht dabei der „LeaderGedanke“, der Führungsanspruch in vielen Bereichen. Seine konsequente Umsetzung hat uns zu einem der größten Versicherungskonzerne in Zentral- und Osteuropa gemacht. Die Sicherheits- und Vorsorgebedürfnisse der Menschen zu erkennen und diesen mit spezifischen Versicherungslösungen zu begegnen, ist das Kerngeschäft der Vienna Insurance Group. In vielen Ländern der CEE-Region sind die Gesellschaften der VIG erste Anlaufstelle und bevorzugter Ansprechpartner in Fragen des Vermögensaufbaus und der Risikoabsicherung. Unternehmensziele Die VIG strebt langfristiges und kontinuierliches Prämienund Ertragswachstum an. Zwei Kernziele konkretisieren die übergeordnete Stoßrichtung für die künftige Unternehmensentwicklung: • Halten der Spitzenposition in Österreich • Ausbau der Versicherungsaktivitäten in der Wachstumsregion Zentral- und Osteuropa Wesentliche Prinzipien für die Erreichung der Ziele Die Entscheidung für CEE als Zentrum der Aktivitäten der Vienna Insurance Group in Kombination mit vier Managementprinzipien bilden die Grundpfeiler für das unternehmerische Handeln im Konzern. Auf sie vertraut die VIG bei der Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie.

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gut aufgehoben. In allen Konzernunternehmen werden hohe Anforderungen an Versicherungslösungen und Serviceniveau gestellt. Mit dem Einsatz von lokalem Management trägt die Vienna Insurance Group aber auch den spezifischen Gegebenheiten eines Landes Rechnung. Die Führungskräfte und Mitarbeiter vor Ort kennen die Besonderheiten des Marktes sowie die Sorgen und Wünsche der Menschen. Die Kombination von lokalem Wissen und der langjährigen Erfahrung der VIG im internationalen Umfeld stellt sicher, dass Produkte und Service der Versicherungsgesellschaften gleichermaßen kundennah und hochwertig sind. Besonders im Firmenkundengeschäft sind maßgeschneiderte und professionelle Versicherungslösungen für international agierende Kunden unerlässlich. Dafür hat die Vienna Insurance Group eine eigene VersicherungsPlattform, die Vienna International Underwriters (VIU), speziell für Geschäftskunden eingerichtet. Ihr umfassendes Netzwerk bietet in diesem Bereich länderübergreifend kompetente und individuelle Betreuung durch Experten in Österreich und der gesamten CEE-Region. Direkte Kommunikation und gegenseitiger Wissensaustausch prägen die Zusammenarbeit innerhalb des Konzerns. Führungskräfte und Mitarbeiter der Einzelgesellschaften diskutieren regelmäßig Best-Practice-Beispiele. Im Austausch innerhalb der Gruppe werden so – angepasst an die jeweiligen Marktbedingungen – Versicherungslösungen und Prozesse forciert, die den Nerv der Zeit und die Bedürfnisse der Kunden treffen.

Fokus CEE Mit Weitblick, Umsicht und Zielstrebigkeit hat die VIG vor zwei Jahrzehnten erfolgreich den Weg nach Zentral- und Osteuropa eingeschlagen. Dieselbe Mischung von Vorausschau und Traditionsbewusstsein, von Mut und Entschlossenheit ermöglicht der Gruppe heute, die starke Nachfrage nach Versicherungslösungen und die damit verbundenen vielfältigen Wachstumschancen der Region zu nutzen.

Mehrmarkenpolitik Die Mehrmarkenpolitik unterscheidet die Vienna Insurance Group wesentlich von anderen Marktteilnehmern der Region. Jede Konzerngesellschaft trägt ihre lokale Marke als Vornamen, ergänzt um den Familiennamen Vienna Insurance Group. So bleiben etablierte und gut eingeführte Marken, die bereits im Kundenbewusstsein verankert sind, bestehen. Zum einen stärkt deren Erhalt die Loyalität und das Engagement der lokalen Mitarbeiter und Manager. Zum anderen sind vorhandene Vertriebsbeziehungen mit einer bestehenden Marke leichter weiterzuführen.

Global denken – lokal lenken Die Kunden der Vienna Insurance Group sind in jeder Konzerngesellschaft und in jedem Markt mit ihren Anliegen

Jede Gesellschaft soll ihre individuelle Marke effektiv nutzen und aktiv Kunden gewinnen und binden. Erweist sich eine Marke im Wettbewerb nicht mehr als notwendig, werden

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE

Unternehmen gegebenenfalls auch fusioniert. Darüber hinaus achtet die VIG bei mehreren Gesellschaften in einem Land darauf, Effizienzpotenziale zu erschließen, die sich aus der Zusammenlegung von administrativen Bereichen ergeben. Multikanalvertrieb Der Multikanalvertrieb geht Hand in Hand mit der Mehrmarkenpolitik und entfaltet in diesem Zusammenspiel seine wahre Stärke. Die Vielzahl an Vertriebswegen sichert der Vienna Insurance Group optimalen Kundenzugang in allen Märkten und garantiert die Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen. Die Basis der Vertriebsstruktur bildet ein schlagkräftiger Außendienst in Form von angestellten Vertriebsmitarbeitern und Exklusivagenten. Darüber hinaus unterhält die VIG, abhängig von den Marktgegebenheiten, Partnerschaften zu Mehrfachagenten, Strukturvertrieben und Banken. Letztere gewinnen vor allem in der Lebensversicherung zunehmend an Bedeutung. Von dieser Entwicklung profitiert die Vienna Insurance Group ganz besonders, da sie mit der Erste Group einen starken Bankvertriebspartner an ihrer Seite hat.

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

Die Bedeutung der einzelnen Vertriebskanäle ist von Gesellschaft zu Gesellschaft verschieden. Wie wichtig ein Vertriebsweg in einem Markt ist, ist sowohl eine Frage der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Land als auch dessen versicherungswirtschaftlichen Entwicklungsstandes. Insgesamt gilt für alle Märkte, dass nur mit einem gut aufgestellten und engagierten Vertrieb das Geschäftspotenzial voll ausgeschöpft werden kann.

A

Diversifikation Die Vienna Insurance Group ist in einem Bereich tätig, der ein Grundbedürfnis der Menschen abdeckt: Sicherheit. Nicht nur den Kunden wird Sicherheit geboten, auch für sich selbst ist der Konzern bestrebt, durch gezielte Bewertung und möglichst große Streuung Risken zu begrenzen. So setzt die VIG auf breite Diversifikation in mehrfacher Hinsicht – nach Ländern, nach Vertriebswegen und nach Produkten. Besonders in der Veranlagung und Rückversicherung wird auf Qualität und eine entsprechende Risikostreuung geachtet.

WESENTLICHE PRINZIPIEN FÜR DIE ERREICHUNG DER ZIELE DER VIG

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Solide Finanzkraft Die VIG präsentiert sich als Versicherer mit starken Wurzeln, der sich rasch und flexibel an lokale Marktgegebenheiten anpasst. Die ausgezeichnete Kapitalausstattung und Aufstellung in den Ländern bilden die Grundlage für die hervorragende Positionierung der Vienna Insurance Group im internationalen Wettbewerb. Auf Basis der aktuell gültigen Solvenzbestimmungen beläuft sich die Eigenkapitalausstattung der VIG auf mehr als 200%. Obwohl das im Jahr 2009 gestartete Effizienzsteigerungsprogramm erfolgreich abgeschlossen werden konnte, wird in der VIG auch in Zukunft das Streben nach einer Verbesserung der internen Effizienz konsequent weiterverfolgt. Starke Partner – VIG und Erste Group VIG und Erste Group – sie sind führende Finanzdienstleister und fest in Zentral- und Osteuropa verankert. Doch die beiden verbindet weit mehr miteinander. Zwei entscheidende Schritte wurden bereits im Jahr 2008 getätigt, die eine Partnerschaft über das jeweilige Kerngeschäft hinaus auf lange Zeit begründeten: Zum einen erwarb die VIG sämtliche Versicherungsaktivitäten der Erste Group, zum anderen wurde eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Das auf 15 Jahre ausgelegte Kooperationsabkommen zwischen der VIG und der Erste Group, welches laufend ausgebaut wird, beinhaltet die Zusage beider Partner, die Produkte des anderen über das eigene Vertriebsnetz anzubieten. Konkret bedeutet das, dass die Gesellschaften der Erste Group Versicherungslösungen der Vienna Insurance Group vertreiben und die VIG im Gegenzug ausgewählte Bankprodukte der Erste Group an ihre Kunden heranträgt. Die verstärkte Erschließung des Vertriebes über den Bankschalter hat dazu geführt, dass die Vienna Insurance Group ihre Position in Österreich und in der CEE-Region im Bereich der Lebensversicherung stark ausbauen konnte. Die s Versicherungsgesellschaften entwickeln sich ausgezeichnet. In vielen Ländern zählt die VIG heute zu den wichtigsten Anbietern von Lebensversicherungsprodukten.

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FÜR UNS GIBT’S NUR EINE ERSTE


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

A

ERFOLGSFAKTOREN Die Vienna Insurance Group ist heute mit rund 25.000 Mitarbeitern in 24 Ländern erfolgreich tätig und in vielen davon Marktführer. Dieser Erfolg basiert auf mehreren Faktoren. Es sind zum einen unmittelbare Anforderungen des Versicherungsgeschäftes in Bezug auf Vertrieb, Produkte und Service. Für deren Erfüllung trägt jede einzelne Gesellschaft selbst Verantwortung. Zum anderen umfassen sie im Konzern geteilte und gelebte Grundhaltungen. Diese Faktoren sind für die Vienna Insurance Group auch in Zukunft entscheidend, um die Entwicklungspotenziale, speziell in CEE, gezielt zu nützen.

Anspruch, Leader zu sein

Große Kundennähe

Ausgezeichnete Marktkenntnisse

Umfassendes Produkt- und Serviceangebot

Breitest aufgestelltes Vertriebsnetz

Rasche Erkennung und Nutzung von Marktchancen

Enge Abstimmung zwischen Unternehmensspitze und Konzerngesellschaften

KO N Z E R N B E R I C H T 2 010 | V I E N N A I N S U R A N C E G RO U P

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EINDEUTIG EIN STARKER BÖRSEWERT Finanzstärke und eine solide Bilanzstruktur – seit jeher wichtige Grundpfeiler unseres Geschäftes. Zum Vorteil unserer Kunden, aber auch unserer Aktionäre. Unsere Börsenotierungen in Wien und Prag erleichtern uns den Zugang zum Kapitalmarkt. Das hat nicht zuletzt wichtige Impulse für unsere erfolgreiche Expansion gebracht.

DIE VIENNA INSUR ANCE GROUP


EIGENTÜMER UND KONTROLLE

AKTIE UND INVESTOR RELATIONS Internationale Aktienmärkte Nach einer durchwegs volatilen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2010 war die Kapitalmarktentwicklung im abgelaufenen Jahr insgesamt von einer positiven Stimmung gekennzeichnet. Zu Beginn des Jahres 2010 konnte sich kurzfristig die vielversprechende Entwicklung des Vorjahres nahtlos fortsetzen. Ab Ende Jänner veränderte sich jedoch die Kapitalmarktstimmung zusehends. Wachsende Sorgen über eine mögliche Wirtschaftsentwicklung mit einem zweiten Konjunkturtiefpunkt infolge sich verschlechternder wirtschaftlicher Vorgaben prägten ein herausforderndes Börseumfeld mit einer volatilen Seitwärtsbewegung. Erst zum Ende des 1. Quartals 2010 konnte sich ein vielversprechender Trend, bedingt durch überraschend gute Unternehmensergebnisse – insbesondere amerikanischer Finanzdienstleister – durchsetzen. Dies führte an den meisten Märkten zu vorläufigen Jahreshöchstständen. Danach rückten wieder die volkswirtschaftlichen Entwicklungen in den Vordergrund. Im Mittelpunkt des Investoreninteresses standen vor allem die Staatsverschuldungen einzelner südeuropäischer EU-Mitgliedsländer. So wurden an den Börsen innerhalb weniger Wochen die gesamten Jahresgewinne wieder abgegeben. Vor allem die Ratingherabstufungen der betroffenen Schuldnerländer führten bei den Investoren zu einer höheren Risikosensibilität. Erst durch das umfassende EU-Hilfspaket zur Refinanzierung der Staatsschulden dieser Länder konnte der Kursverfall an den Märkten gestoppt werden. Zusätzliche vielsprechende Unterstützung für eine Trendumkehr kam auch von der positiven Halbjahres-Berichtssaison der Unternehmen. Daher verzeichneten die Kapitalmärkte über die Sommermonate deutliche Kursanstiege. Weitere zuversichtliche Signale für einen nachhaltigen Börsenaufschwung kamen von der Konjunkturfront. In Europa zeichnete sich eine rascher als ursprünglich erwartete Erholung, maßgeblich angetrieben von Deutschland, der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Robuste Zuwächse zahlreicher Vorlaufindikatoren reflektierten dies. Vor allem starke Steigerungsraten bei den Auftragseingängen der Industrie sowie im Einzelhandel unterstützten die optimistische Stimmung. Auch der ifo-Geschäftsklimaindex konnte

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stark zulegen und liegt derzeit auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren. Der Aufwärtstrend war in weiterer Folge, bedingt durch die drohende Zahlungsunfähigkeit Irlands, vorübergehend unterbrochen. Das rasche Schnüren eines EU-Rettungsfonds half die Rückschläge wieder aufzuholen und das Börsejahr in der Nähe der Jahreshöchststände zu beenden. Der US-Börseindex Dow Jones Industrial konnte sich im vergangenen Jahr nachhaltig von der 10.000-PunkteMarke lösen und verzeichnete insgesamt mit 11% wieder ein zweistelliges Wachstum. Demgegenüber stehen Kursrückgänge von -5,8% beim europäischen Benchmarkindex Eurostoxx 50 sowie von -3,0% beim japanischen Leitindex Nikkei 225. Deutlich positiver performten die CEE-Börsen. Insgesamt konnte der in Euro berechnete CECE-Index um beinahe 16% zulegen. Dies ist vor allem auf bessere Wachstumsprognosen, niedrigere Staatsverschuldungen und geringere Staatsdefizite als in Westeuropa zurückzuführen. Die Wiener Börse Die Performance des ATX, des Leitindex der Wiener Börse, war im Jahr 2010 sehr erfreulich. Mit einem Kurszuwachs von 16,4% im Jahresvergleich konnte sich der Wiener Aktienmarkt besser als die meisten westeuropäischen Börseplätze entwickeln. Nachdem der Markt zu Beginn des Jahres in Übereinstimmung mit den internationalen Vorgaben Kursrückgänge hinnehmen musste, unterstützten ein freundliches globales Umfeld sowie wesentlich verbesserte wirtschaftliche Aussichten die starke Kurserholung. Die wachsende Sorge über eine mögliche Zahlungsunfähigkeit mancher südeuropäischer Länder sowie die Auswirkungen auf den CEE-Raum führten den ATX am 8. Juni 2010 zu einem Jahrestief von 2.216,84 Punkten. Über die Sommermonate konnte sich der ATX, unterstützt von einer positiven Berichtssaison, stabilisieren. Immer besser werdende konjunkturelle Daten verhalfen der Börse im Anschluss daran, trotz kurzfristiger Rückschläge aufgrund der Irlandkrise, zu einem mehrjährigen Jahreshoch von 2.941,63 am 29. Dezember 2010.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

VIG-Aktie Auch für Aktionäre der Vienna Insurance Group verlief das Börsejahr 2010 durchwegs zufriedenstellend. Insgesamt konnte die Aktie um rund 8% zulegen. Nach starken Kurszuwächsen zu Jahresbeginn aufgrund der hervorragenden Ergebnisentwicklung kam es im Anschluss daran in Übereinstimmung mit den internationalen Vorgaben zu einem Kursrückgang und führte die Aktie am 25. Mai 2010 zum Jahrestief von EUR 30,84.

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

VIG-Aktie im Überblick Erstnotiz (Wien) Erstnotiz (Prag) Anzahl Stammaktien Streubesitz ISIN Wertpapierkürzel Bloomberg Reuters Rating – Standard & Poor’s

A

17. Oktober 1994 5. Februar 2008 128 Mio. Stück rund 30% AT0000908504 VIG VIG AV / VIG CP VIGR.VI / VIGR.PR A+, stabiler Ausblick

Kennzahlen zur Aktie 2010

Das kontinuierlich wiederkehrende Vertrauen der Investoren in die rasche und nachhaltige Erholung der CEEVolkswirtschaften, ein freundliches Börseumfeld sowie die solide Ergebnisentwicklung verhalfen der Aktie zum Jahreshoch von EUR 40,97 am 11. Oktober 2010. Somit schaffte die Aktie innerhalb von fünf Monaten einen Kurszuwachs von rund 33%. Danach tendierte die Aktie seitwärts mit leicht negativer Tendenz und schloss per Jahresultimo mit EUR 38,90.

Höchstkurs Tiefstkurs Ultimokurs Marktkapitalisierung Dividendenvorschlag 2010 Durchschnittlicher Börseumsatz/Tag* Jahresperformance 2010

EUR EUR EUR EUR EUR EUR

40,97 30,84 38,90 4,98 Mrd. 1,00 4,5 Mio. +8,1%

* Einfachzählung

VIENNA INSURANCE GROUP (VIG) IM VERGLEICH ZUM ATX UND ZUM MSCI INSURANCE INDEX (IN EUR) JÄNNER 2010 BIS FEBRUAR 2011 Indexiert (Basis =100) 130 120 110 100 90 80 70 Jän 10 VIG

Feb 10 ATX

Mär 10

Apr 10

Mai 10

Jun 10

Jul 10

Aug 10

Sep 10

Okt 10

Nov 10

Dez 10

Jän 11

Feb 11

MSCI Insurance Index (in EUR)

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Liquidität Die Handelsumsätze der Vienna Insurance Group-Aktie an der Wiener Börse verzeichneten im Vorjahresvergleich einen leichten Rückgang. Mit rund 25 Mio. börsegehandelter Stück erreichte der Jahresumsatz 2010 einen Wert von mehr als EUR 1,1 Mrd. Dies entspricht einem durchschnittlichen Tagesumsatz von EUR 4,5 Mio. Die Gewichtung im Leitindex betrug im Februar 2011 6,7%.

ENTWICKLUNG DER DIVIDENDE JE AKTIE in EUR 2,00

2,00

1,50 1,10

Die Handelsumsätze an der Prager Börse stabilisierten sich im Jahr 2010 auf Vorjahresniveau. So erreichte die Liquidität der Aktie weiterhin bis zu 10% der Gesamttagesumsätze an beiden Börseplätzen. Die Aktie ist im PX, dem Prager Leitindex, vertreten.

1,00

0,90

1,00

0,82 0,66

0,50

0

Dividende Der Vorstand plant den Gremien für das Geschäftsjahr 2010 eine Erhöhung der Dividende von EUR 0,90 auf EUR 1,00 pro Aktie vorzuschlagen. Damit wird der kontinuierlichen Ertragssteigerung des Konzerns und der seit langem gepflogenen Dividendenpolitik, die die Ausschüttung von mindestens 30% des Konzerngewinns (nach Steuern und Minderheitsanteilen) vorsieht, voll Rechnung getragen. Dividendenzahltag ist gemäß vorläufiger Planung der 16. Mai 2011. ENTWICKLUNG DER GEWINNAUSSCHÜTTUNG in EUR Mio. 300 256,0

250 200 150

115,2

115,5

100

128,0

86,1 69,3

50 0 2005

2006

2007

2008

2009

2005 Dividende

2006 2007 Treuebonus

2008

2009

2010p

Kapitalmarktkommunikation Mit dem Ziel, das Vertrauen in die Vienna Insurance Group zu stärken, hat Investor Relations (IR) gemeinsam mit dem Management 2010 mehr Städte als je zuvor besucht, um den direkten Dialog mit Investoren und Analysten zu ermöglichen. Die IR-Aktivitäten umfassten insgesamt 13 aktiv von der VIG initiierte Roadshows in die wichtigsten Finanzzentren in Europa, Amerika und Kanada, fünf von der Wiener Börse mit österreichischen Investmentbanken organisierte Roadshows nach London, Tokio, Paris, Mailand und New York sowie die Teilnahme an elf internationalen Bankenkonferenzen. In knapp 300 Terminen standen der Vorstand und/oder Investor Relations bestehenden und potenziellen Investoren Rede und Antwort. Das Management präsentierte die Vienna Insurance Group auch im Rahmen einer von der Online-Zeitschrift Börse Express organisierten Retailroadshow und stand den Privatanlegern danach für Fragen zur Verfügung. Sämtliche bei den Roadshows und Bankenkonferenzen verwendete Präsentationsunterlagen sind auf www.vig.com/ir unter Events jederzeit zugänglich.

2010p

Großen Stellenwert in der Kommunikation nehmen auch die Finanzanalysten ein. Sie untersuchen und hinterfragen im Detail Unternehmen und deren Ergebnisse sowie jene Faktoren, die die zukünftige Entwicklung dieser wesentlich beeinflussen. Die Analysen und die daraus abgeleiteten

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE

Empfehlungen und Kursziele stellen für viele Investoren eine nicht unwesentliche Orientierungshilfe dar. Gemeinsam mit dem Börse Express zeichnete die Vienna Insurance Group Österreichs beste Analysten mit dem VIG Analyst Award aus. Auf der neu gestalteten Website der Vienna Insurance Group, die ganz auf die Konzernholding ausgerichtet ist, wurden auch die für den Kapitalmarkt relevanten Inhalte unter Investor Relations überarbeitet. Um den Besuchern der Website den direkten Zugriff zu relevanten Unterlagen zu ermöglichen, sind nun Aussendungstexte und die dazugehörigen Präsentationen direkt im Finanzkalender, der die Ergebnisveröffentlichungen sowie den Termin für die Hauptversammlung und den Dividendenzahltag ausweist, verknüpft. Das rasche Auffinden relevanter Unterlagen auf den IR-Seiten wird zusätzlich durch den so genannten Investor Kit erleichtert, in dem die jeweils aktuellen Dokumente in einer Liste übersichtlich zusammengefasst sind. Zusätzlich verweisen Links auf die entsprechenden Seiten im Internet, wo die Unterlagen auch für weiter zurückliegende Zeiträume abrufbar sind. Im Investor Kit findet der User auch ein neues, interaktives Servicetool: das Factsheet der Vienna Insurance Group. Es bietet einen schnellen Überblick über die VIG und enthält in kompakter Form Informationen zu Strategie, Management und Aktie sowie die wichtigsten Finanzdaten. In der Druckversion umfasst das Standard-Factsheet zwei Seiten, die in deutscher und englischer Sprache heruntergeladen werden können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Grafiken zu verschiedenen Kennzahlen aus mehreren Jahren oder Quartalen zu generieren.

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

AKTIONÄRSSTRUKTUR DER VIG

A ~30% Streubesitz

~70% Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group

GEOGRAFISCHE AUFTEILUNG STREUBESITZ

~3% Übrige

~26% Kontinentaleuropa

~19% UK und Irland

~25% Österreich

~27% Nordamerika

Wir laden Sie ein, das Factsheet der Vienna Insurance Group unter www.vig.com/factsheet einfach auszuprobieren!

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Analysen zur VIG-Aktie Als Folge der Finanzkrise gab es bei den Researchteams der Investmentbanken einige personelle Veränderungen. Besonders erfreulich für die VIG ist aber, dass es gelungen ist, die Anzahl der Finanzinstitute, die regelmäßig Analysen zur VIG veröffentlichen, zu steigern. So haben die Raiffeisen Centro Bank (RCB) und die UBS die Coverage der Vienna Insurance Group wieder aufgenommen. Die folgenden 16 Investmentbanken veröffentlichen aktuell Research zur VIG-Aktie: • • • • • • • • • • • • • • • •

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Atlantik Bank of America Merill Lynch CA Cheuvreux Citigroup Credit Suisse Deutsche Bank Erste Group Goldman Sachs HSBC JP Morgan Keefe, Bruyette & Woods Morgan Stanley Raiffeisen Centro Bank (RCB) Société Générale UBS UniCredit

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Finanzkalender der VIG* Hauptversammlung Ex-Dividenden-Tag Dividenden-Zahltag Ergebnis 1. Quartal 2011 Ergebnis 1. Halbjahr 2011 Ergebnis 1.-3. Quartal 2011 * Vorläufige Planung

Investor Relations VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe Investor Relations Team Schottenring 30 1010 Wien Tel.: +43 (0) 50 350-21919 E-Mail: investor.relations@vig.com

6. Mai 2011 16. Mai 2011 16. Mai 2011 17. Mai 2011 18. August 2011 15. November 2011


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT Transparenz und das Vertrauen unserer Stakeholder sind uns wichtige Anliegen und daher auch die Beachtung und Erfüllung der Bestimmungen des Österreichischen Corporate Governance Kodex. Der seit 2002 bestehende und mehrmals aktualisierte Österreichische Corporate Governance Kodex ist der Standard für gute Unternehmensführung und Unternehmenskontrolle in Österreich. Die darin enthaltenen Bestimmungen tragen wesentlich zur Stärkung des Vertrauens in den österreichischen Kapitalmarkt bei und der zu veröffentlichende Bericht der Unternehmen über die Einhaltung der Bestimmungen fördert ein hohes Maß an Transparenz. Die Vienna Insurance Group versteht Corporate Governance als einen kontinuierlichen Prozess, der sich aufgrund neuer Rahmenbedingungen und aktueller Tendenzen verändert und zum Vorteil des Konzerns und all seiner Anspruchsgruppen stetig weiterentwickelt werden muss. Ziel aller im Rahmen von Corporate Governance gesetzten Maßnahmen ist die Sicherstellung verantwortungsvoller, auf langfristige Wertsteigerung ausgerichtete Unternehmensführung bei gleichzeitig effektiver Unternehmenskontrolle. Die mit Mitte 2010 in Kraft getretene, neue Konzernstruktur der Vienna Insurance Group schafft in diesem Sinne klare Verantwortungsbereiche und ermöglicht die optimale Steuerung der Aktivitäten in Zentral- und Osteuropa. Die Vienna Insurance Group konzentriert sich als börsenotierte Konzernholding auf die länderübergreifende Führung und stellt so die effiziente und erfolgreiche Weiterentwicklung des Konzerns sicher. Im Rahmen gelebter Corporate Governance ist dem Vorstand, Aufsichtsrat und den Mitarbeitern der Vienna Insurance Group die Beachtung und Erfüllung der Regelungen des Österreichischen Corporate Governance Kodex ein wichtiges Anliegen. Anschließend sind das Bekenntnis der Vienna Insurance Group, die Erläuterungen zu den Abweichungen sowie alle Informationen zur Zusammensetzung, Arbeitsweise und Vergütung des Vorstandes und des Aufsichtsrates strukturiert und übersichtlich dargestellt.

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

Die Vienna Insurance Group bekennt sich zur Anwendung und Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex in der aktuellsten Fassung vom Jänner 2010. Die Regeln werden in die folgenden drei Kategorien unterteilt:

A

• Regeln, die auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen (Legal Requirement) • Regeln, die auf international üblichen Vorschriften basieren und deren Nichteinhaltung erklärt und begründet werden muss, um ein kodexkonformes Verhalten zu erreichen (Comply or Explain) • Regeln, die reinen Empfehlungscharakter haben, deren Nichteinhaltung weder offenzulegen noch zu begründen ist (Recommendation) Der Österreichische Corporate Governance Kodex ist sowohl über die Website der Vienna Insurance Group als auch auf der Website des Österreichischen Arbeitskreises für Corporate Governance öffentlich zugänglich. Die Vienna Insurance Group hält sämtliche „Legal Requirements“ des Österreichischen Corporate Governance Kodex dem Gesetz entsprechend ein. In drei „Comply or Explain“-Regelungen kommt es bei der Vienna Insurance Group zu Abweichungen, die nachfolgend erläutert werden: Regel 31: Für jedes Vorstandsmitglied werden die im Geschäftsjahr gewährten fixen und variablen Vergütungen im CorporateGovernance-Bericht einzeln veröffentlicht. Dies gilt auch dann, wenn die Vergütungen über eine Managementgesellschaft geleistet werden. Regel 51: Die im Berichtszeitraum gewährten Vergütungen für Aufsichtsratsmitglieder werden im Corporate-GovernanceBericht für jedes Aufsichtsratsmitglied einzeln veröffentlicht. Es werden grundsätzlich keine Stock-Option-Pläne für Aufsichtsratsmitglieder vorgesehen. Werden ausnahmsweise Stock-Option-Pläne gewährt, sind diese in allen Einzelheiten von der Hauptversammlung zu beschließen. Erklärung: Die Grundsätze der Honorierung der Mitglieder des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates werden veröffentlicht, ebenso die Gesamtbezüge aller Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Weder für Vorstands-

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mitglieder noch für Aufsichtsratsmitglieder gibt es StockOption-Pläne. Eine Veröffentlichung von individualisierten Vergütungsangaben der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder im Corporate-Governance-Bericht erfolgt mit Rücksicht auf das Recht der Privatsphäre der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates im Verhältnis zum vergleichsweise geringen Informationswert für Anleger nicht. Die Gesellschaft strebt an, die Gesamtheit der operativen Bezüge der Vorstandsmitglieder gleicher Ebene in ihren Nettoauswirkungen auch dann in etwa vergleichbar zu halten, wenn ein Vorstandsmitglied infolge Wahrnehmung von zusätzlichen operativen Funktionen im Ausland teilweise unterschiedlicher Besteuerung unterliegt. Ergebnis dieser Bestrebungen war es, dass einzelne Vorstandsmitglieder mit insgesamt geringeren Bruttobezügen als andere Vorstandsmitglieder ausgestattet wurden, sodass die Veröffentlichung von Einzelbezügen keine reale Aussagekraft hätte.

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Regel 41: Der Aufsichtsrat richtet einen Nominierungsausschuss ein. Bei einem Aufsichtsrat mit nicht mehr als sechs Mitgliedern (einschließlich Arbeitnehmervertretern) kann diese Funktion vom gesamten Aufsichtsrat wahrgenommen werden. Der Nominierungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung frei werdender Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Erklärung: Die Nachfolgeplanung wird aufgrund ihrer besonderen Wichtigkeit vom gesamten Aufsichtsrat wahrgenommen. Der Aufsichtsrat der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe hat daher keinen Nominierungsausschuss eingerichtet.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

Zusammensetzung des Vorstandes

A

Der Vorstand der Vienna Insurance Group setzt sich aus sechs Personen zusammen: Dr. Günter Geyer trat 1974 in die Wiener Städtische Versicherung ein und wurde 1988 in den Vorstand berufen. Seit 1. Juli 2001 ist er Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Vienna Insurance Group. In unterschiedlichen Positionen in Österreich und CEE gestaltete Dr. Günter Geyer den Aufstieg des Konzerns zur international erfolgreichen Versicherungsgruppe maßgeblich. Er übernahm unter anderem die Funktion des Vorstandsvorsitzenden der Union Versicherung und jener des Generaldirektors der Donau Versicherung. Am Aufbau der ersten Versicherungsgesellschaften des Unternehmens in Zentral- und Osteuropa war Dr. Günter Geyer unmittelbar beteiligt.

Dr. Günter Geyer Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender Geburtsjahr: 1943 Datum der Erstbestellung: 1988 Ende der laufenden Funktionsperiode: am Ende des Monats der o.HV 2012

Zuständigkeitsbereiche: Leitung des Konzerns, Strategische Planung, Public Relations, Marketing, Sponsoring, Rechtsfragen, Human Resources Länderverantwortung: Österreich (inkl. Zweigniederlassungen Italien und Slowenien), Slowakei Derzeit ausgeübte Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen konzernexternen Gesellschaften: Casinos Austria AG, Casinos Austria International Holding GmbH, Österreichische Verkehrsbüro Aktiengesellschaft, Regionalmedien Austria AG, Wien Holding GmbH

Dr. Peter Hagen ist seit 1. Juli 2004 Vorstandsmitglied. Zuvor leitete er unter anderem das Vorstandssekretariat und den Internationalen Bereich sowie die Rückversicherung des Konzerns. Von Jänner 1998 bis Dezember 2002 war Dr. Peter Hagen Vorstandsmitglied der zum Konzern gehörenden tschechischen und slowakischen Kooperativa-Gesellschaften, von November 2007 bis Dezember 2009 Generaldirektor-Stellvertreter und Vorstandsmitglied der Kooperativa pojišťovna, a.s. Seit 2008 ist Dr. Peter Hagen Generaldirektor der konzerneigenen Rückversicherung VIG RE, an deren Gründung und erfolgreichen Entwicklung er entscheidend mitwirkte. Per 1. Oktober 2009 wurde Dr. Peter Hagen der Titel „Generaldirektor-Stellvertreter“ der Vienna Insurance Group verliehen.

Dr. Peter Hagen Generaldirektor-Stellvertreter Geburtsjahr: 1959 Datum der Erstbestellung: 2004 Ende der laufenden Funktionsperiode: 30. Juni 2013

Zuständigkeitsbereiche: Kostenstruktur Konzern, Group IT/Back Office, SAP Smile Solutions, VIG RE, Projekt Internes Kapitalmodell (Projekt Solvency II) Derzeit ausgeübte Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen konzernexternen Gesellschaften: voestalpine AG, CEESEG Aktiengesellschaft, Wiener Börse AG

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Dr. Martin Simhandl begann seine Tätigkeit im Konzern 1985 in der Rechtsabteilung der Wiener Städtischen Versicherung. 1995 übernahm er die Leitung des Beteiligungsmanagements, 2003 die Koordination der Veranlagungstätigkeit im Konzern. Am 1. November 2004 wurde Dr. Martin Simhandl in den Vorstand des Unternehmens berufen.

Zuständigkeitsbereiche: Asset Management, Asset-Risk Management, Beteiligungsmanagement, Finanz- und Rechnungswesen Länderverantwortung: Deutschland, Liechtenstein, Türkei

Dr. Martin Simhandl, CFO Geburtsjahr: 1961 Datum der Erstbestellung: 2004 Ende der laufenden Funktionsperiode: 30. Juni 2013

Derzeit ausgeübte Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen konzernexternen Gesellschaften: Ringturmkapitalanlagen GmbH, Sparkassen Immobilien AG, Wiener Hafen Management GmbH

Ing. Martin Diviš ist seit 13. Juni 2009 Vorstandsmitglied. 1995 trat er in die Kooperativa pojišťovna, a.s., ein, wo er die Verantwortung für Marketing Communications des tschechischen Versicherers übernahm. Im Jahr 2005 wurde Ing. Martin Diviš in die Geschäftsleitung und ein Jahr später in den Vorstand der Kooperativa bestellt. Seit Mai 2008 ist er Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Gesellschaft.

Zuständigkeitsbereiche: Ertragssteuerung Kfz-Versicherung Länderverantwortung: Georgien, Tschechische Republik, Ukraine

Ing. Martin Diviš, MBA Geburtsjahr: 1973 Datum der Erstbestellung: 2009 Ende der laufenden Funktionsperiode: 30. Juni 2013

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Herr Ing. Divis übte keine Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen konzernexternen Gesellschaften aus.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

Franz Fuchs begann seine Karriere in der Versicherungswirtschaft als Aktuar. Als Spezialist für den Bereich Lebensversicherungen sowie Pensionskassen übte er vor seinem Eintritt in die Vienna Insurance Group führende Managementpositionen im internationalen Umfeld aus. Seit dem Jahr 2003 ist Franz Fuchs Vorstandsvorsitzender der Compensa Sach und Compensa Leben sowie Vorstandsvorsitzender der VIG Polska in Polen. Die Erstbestellung in den Vorstand der Vienna Insurance Group erfolgte mit 1. Oktober 2009.

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Zuständigkeitsbereiche: Ertragssteuerung Personenversicherung Länderverantwortung: Baltikum, Polen, Rumänien Franz Fuchs Geburtsjahr: 1953 Datum der Erstbestellung: 2009 Ende der laufenden Funktionsperiode: 30. Juni 2013

Derzeit ausgeübte Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen konzernexternen Gesellschaften: C-QUADRAT Investment AG

Seit 1. Jänner 2009 ist Mag. Peter Höfinger Vorstandsmitglied der Vienna Insurance Group. Davor war er Vorstandsdirektor in der Donau Versicherung. In diese trat Mag. Peter Höfinger 2003 ein. Bereits zuvor war er außerhalb des Konzerns mit Führungsaufgaben in Ungarn, der Tschechischen Republik und Polen betraut.

Zuständigkeitsbereiche: länderübergreifendes Firmen- und Großkundengeschäft, Vienna International Underwriters (VIU), Rückversicherung Länderverantwortung: Bulgarien, Montenegro, Russland, Serbien, Ungarn, Weißrussland

Mag. Peter Höfinger Geburtsjahr: 1971 Datum der Erstbestellung: 2009 Ende der laufenden Funktionsperiode: 30. Juni 2013

Derzeit ausgeübte Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen konzernexternen Gesellschaften: O.J.S.C. “Insurance Group MSK“, Insurance Company “MSK-Life“ Ltd.

Der Gesamtvorstand ist verantwortlich für die Agenden des Generalsekretariats, Group Controlling, Enterprise Risk Management/Solvency II, Aktuariat, Internal Audit sowie Investor Relations. Weiters sind zwei Stellvertreter für den Vorstand bestellt, die dann Mitglied des Vorstandes werden, sobald eine dauerhafte Verhinderung eines Mitgliedes des Vorstandes eintritt: Mag. Roland Gröll (Geburtsjahr: 1965) Dr. Franz Kosyna (Geburtsjahr: 1954)

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Zusammensetzung des Aufsichtsrates Präsident Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Wolfgang Ruttenstorfer Vorsitzender Geburtsjahr: 1950 Datum der Erstbestellung: 29. Juni 2010 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Komm.-Rat Dr. Karl Skyba Vorsitzender-Stellvertreter Geburtsjahr: 1939 Datum der Erstbestellung: 1992 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Abtprimas Propst Bernhard Backovsky Geburtsjahr: 1943 Datum der Erstbestellung: 2002 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Mag. Alois Hochegger Geburtsjahr: 1949 Datum der Erstbestellung: 2005 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Dipl.-Ing. Guido Klestil Geburtsjahr: 1941 Datum der Erstbestellung: 1992 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Hofrat Dkfm. Heinz Öhler Geburtsjahr: 1945 Datum der Erstbestellung: 2002 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Mag. Reinhard Ortner Geburtsjahr: 1949 Datum der Erstbestellung: 2007 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Gen.-Dir. Dr. Martin Roman Geburtsjahr: 1969 Datum der Erstbestellung: 29. Juni 2010 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014

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Dr. Johann Sereinig Geburtsjahr: 1952 Datum der Erstbestellung: 1992 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Mag. Dr. Friedrich Stara Geburtsjahr: 1949 Datum der Erstbestellung: 2002 Ende der laufenden Funktionsperiode: 2014 Unabhängigkeit des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe hat gemäß Regel 53 des Österreichischen Corporate Governance Kodex folgende Kriterien für die Unabhängigkeit festgelegt: • Das Aufsichtsratsmitglied ist in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstandes oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen. • Das Aufsichtsratsmitglied unterhält zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied so bedeutendem Umfang, dass dadurch seine Tätigkeit im Aufsichtsrat zum Nachteil der Gesellschaft beeinflusst wird. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat. Die Genehmigung einzelner Geschäfte durch den Aufsichtsrat gemäß § 95 Abs.5 Z.12 Aktiengesetz bzw. § 15 Abs.2 lit.l der Satzung führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig. Klargestellt wird, dass der Abschluss bzw. das Bestehen von Versicherungsverträgen mit der Gesellschaft die Unabhängigkeit jedenfalls nicht beeinträchtigt. • Das Aufsichtsratsmitglied ist in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen. • Das Aufsichtsratsmitglied ist nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft, in der ein Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

• Das Aufsichtsratsmitglied ist kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds oder von Personen, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden. Das Gremium des Aufsichtsrates ist dann als unabhängig anzusehen, wenn mindestens 50% der von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder die oben angeführten Kriterien für die Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitgliedes erfüllen. Alle von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder des Aufsichtsrates haben erklärt, dass sie gemäß den vom Aufsichtsrat festgelegten Kriterien als unabhängig anzusehen sind. Kein Mitglied des Aufsichtsrates ist Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von mehr als 10% oder vertritt dessen Interessen.

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

besonderen Dringlichkeit nicht bis zur nächsten ordentlichen Aufsichtsratssitzung aufgeschoben werden können. Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Wolfgang Ruttenstorfer 1. Stellvertreter: Dr. Johann Sereinig 2. Stellvertreter: Mag. Alois Hochegger 3. Stellvertreter: Mag. Reinhard Ortner Komm.-Rat Dr. Karl Skyba 1. Stellvertreter: Dipl.-Ing. Guido Klestil 2. Stellvertreter: Hofrat Dkfm. Heinz Öhler 3. Stellvertreter: Mag. Reinhard Ortner

PRÜFUNGSAUSSCHUSS (BILANZAUSSCHUSS) Der Prüfungsausschuss (Bilanzausschuss) ist für die gemäß § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben zuständig, nämlich:

Zur Steigerung der Effizienz der Aufsichtsratsarbeit und der Behandlung komplexer Sachverhalte hat der Aufsichtsrat aus seiner Mitte folgende qualifizierte Ausschüsse gebildet:

1. die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses; 2. die Überwachung der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, des Internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems der Gesellschaft; 3. die Überwachung der Abschlussprüfung und der Konzernabschlussprüfung; 4. die Prüfung und Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers), insbesondere im Hinblick auf die für die geprüfte Gesellschaft erbrachten zusätzlichen Leistungen; 5. die Prüfung des Jahresabschlusses und die Vorbereitung seiner Feststellung, die Prüfung des Vorschlags für die Gewinnverteilung, des Lageberichts und des Corporate-Governance-Berichts sowie die Erstattung des Berichts über die Prüfungsergebnisse an den Aufsichtsrat; 6. die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts sowie die Erstattung des Berichts über die Prüfungsergebnisse an den Aufsichtsrat des Mutterunternehmens; 7. die Vorbereitung des Vorschlags des Aufsichtsrates für die Auswahl des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers).

AUSSCHUSS FÜR DRINGLICHE ANGELEGENHEITEN (ARBEITSAUSSCHUSS) Der Arbeitsausschuss beschließt über Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen und wegen der

Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Wolfgang Ruttenstorfer 1. Stellvertreter: Dr. Johann Sereinig 2. Stellvertreter: Mag. Alois Hochegger 3. Stellvertreter: Mag. Reinhard Ortner

Folgende Mitglieder des Aufsichtsrates haben 2010 Aufsichtsmandate oder vergleichbare Funktionen in in- und ausländischen börsenotierten Gesellschaften ausgeübt: Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Wolfgang Ruttenstorfer CA Immobilien Anlagen AG OMV Petrom S.A. F. Hoffmann-La Roche AG Telekom Austria AG Dipl.-Ing. Guido Klestil austriamicrosystems AG Komm.-Rat Dr. Karl Skyba Flughafen Wien AG Die Ausschüsse des Aufsichtsrates:

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Komm.-Rat Dr. Karl Skyba 1. Stellvertreter: Dipl.-Ing. Guido Klestil 2. Stellvertreter: Hofrat Dkfm. Heinz Öhler 3. Stellvertreter: Mag. Reinhard Ortner

AUSSCHUSS FÜR VORSTANDSANGELEGENHEITEN (VERGÜTUNGSAUSSCHUSS) Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten befasst sich mit den Personalangelegenheiten der Vorstandsmitglieder. Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten entscheidet daher über den Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern und deren Bezüge und überprüft die Vergütungspolitik in regelmäßigen Abständen. Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Wolfgang Ruttenstorfer Komm.-Rat Dr. Karl Skyba

STRATEGIEAUSSCHUSS Der Strategieausschuss bereitet in Zusammenarbeit mit dem Vorstand und gegebenenfalls unter Beiziehung von Experten grundlegende Entscheidungen vor, die dann im Gesamtaufsichtsrat zu treffen sind. Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Wolfgang Ruttenstorfer 1. Stellvertreter: Dr. Johann Sereinig 2. Stellvertreter: Mag. Alois Hochegger 3. Stellvertreter: Mag. Reinhard Ortner Komm.-Rat Dr. Karl Skyba 1. Stellvertreter: Dipl.-Ing. Guido Klestil 2. Stellvertreter: Hofrat Dkfm. Heinz Öhler 3. Stellvertreter: Mag. Reinhard Ortner Im Jahr 2010 hat die Gesellschaft keine Verträge mit Mitgliedern des Aufsichtrates geschlossen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurft hätten. Arbeitsweise des Vorstandes und des Aufsichtsrates Vorstand Der Vorstand berät in grundsätzlich wöchentlichen Sitzungen den aktuellen Geschäftsverlauf, trifft im Rahmen dieser Sitzungen die notwendigen Entscheidungen und fasst die erforderlichen Beschlüsse. Die Mitglieder des Vorstandes befinden sich in ständigem gegenseitigem Informations-

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austausch untereinander und mit den jeweils zuständigen Abteilungsverantwortlichen. Bei der Führung des Konzerns wird der Vorstand durch die erweiterte Konzernleitung und das Senior Advisory Board unterstützt, diesen Gremien gehören international und fachlich auf Vorstandsniveau erfahrene Manager an. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat prüft sowohl als Ganzes als auch durch seine Ausschüsse sowie durch seinen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter regelmäßig die Geschäftsführung der Gesellschaft. Diesem Zweck dienen ausführliche Darstellungen und Erörterungen im Rahmen der Aufsichtsratsund Aufsichtsratsausschuss-Sitzungen sowie wiederholte Besprechungen insbesondere des Präsidiums des Aufsichtsrates mit den Mitgliedern des Vorstandes, welche anhand von geeigneten Unterlagen umfassende Erklärungen und Nachweise über die Geschäftsführung und die Finanzlage der Gesellschaft und des Konzerns erteilen. In den Aufsichtsratssitzungen und den Gesprächen mit dem Vorstand werden auch die Strategie, die Geschäftsentwicklung, das Risikomanagement, das Interne Kontrollsystem sowie die Tätigkeit der Internen Revision des Unternehmens diskutiert. Der Aufsichtsrat und der Prüfungsausschuss führen auch direkte Gespräche mit dem Abschluss- und Konzernabschlussprüfer, um sich über den Rechnungslegungsprozess und den Fortschritt der Prüfungstätigkeit zu erkundigen und zu hinterfragen, ob im Rahmen der Prüfung wesentliche Feststellungen gemacht wurden. Im Rahmen der Sitzungen zum Jahres- und Konzernabschluss werden die Prüfungsberichte gemeinsam mit den Prüfungsleitern eingehend diskutiert und erörtert. Weiters holt der Aufsichtsrat quartalsweise einen Bericht der internen Revision ein und lässt sich vom Vorstand die Organisation und Wirkungsweise des Risikomanagements und Internen Kontrollsystems erklären. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte vier Ausschüsse (Ausschuss für dringliche Angelegenheiten (Arbeitsausschuss), Prüfungsausschuss (Bilanzausschuss), Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten (Vergütungsausschuss) und Strategieausschuss) gebildet. Detaillierte Angaben dazu sind im Kapitel „Die Ausschüsse des Aufsichtsrates“ angeführt.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

Anzahl der Sitzungen des Aufsichtsrates sowie seiner Ausschüsse

Aktienoptionen oder ähnliche Instrumente sind nicht Bestandteil der Vergütung des Vorstandes.

Im Jahr 2010 fanden eine ordentliche Hauptversammlung und fünf Aufsichtsratssitzungen statt. Weiters wurden drei Sitzungen des Prüfungsausschusses abgehalten. Der Ausschuss für die Entscheidung von dringenden Angelegenheiten hat eine Sitzung abgehalten und wurde darüber hinaus schriftlich in sechs Angelegenheiten kontaktiert. Über alle in diesen Ausschüssen gefassten Beschlüsse wurde dem Aufsichtsrat jeweils in der darauf folgenden Aufsichtsratssitzung berichtet. Im Jahr 2010 wurden außerdem zwei Sitzungen des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten abgehalten. Kein Mitglied des Aufsichtsrates war weniger als die Hälfte der Aufsichtsratssitzungen anwesend.

Der Vorstand hat trotz des guten Ergebnisses des Jahres 2009 in Berücksichtigung der schwierigen Lage einzelner Gesellschaften und deren Kunden – nach dem Verzicht auf die variable Vergütung 2008 – auch auf seine Bonusansprüche für 2009 verzichtet, sodass im Jahr 2010 an den Vorstand kein Bonus ausgezahlt wurde.

Offenlegung von Informationen über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Vergütungsschema für Vorstandsmitglieder Die Vergütung des Vorstands berücksichtigt die Bedeutung der Unternehmensgruppe und die damit verbundene Verantwortung, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und das Marktumfeld. Der variable Vergütungsteil betont in mehrfacher Hinsicht das Erfordernis der Nachhaltigkeit; seine Erreichung hängt wesentlich von langfristigen, über ein einzelnes Geschäftsjahr hinausgehenden Leistungskriterien ab. Der erfolgsabhängige Entgeltteil ist betraglich nach oben maximiert und beträgt rund 40% des möglichen Gesamteinkommens. Seine Zuerkennung setzt die Bedachtnahme auf eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sowie der Unternehmensgruppe voraus. Werden bestimmte Ergebnis-Schwellwerte unterschritten, so gebührt dem Vorstand kein erfolgsabhängiger Entgeltteil. Selbst bei voller Zielerfüllung in einem Geschäftsjahr hängt die Zuerkennung der vollen variablen Vergütung im Sinne einer Nachhaltigkeits-Orientierung davon ab, dass auch im Folgejahr ein adäquates Ergebnis ausgewiesen wird.

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Der Standard-Anstellungsvertrag eines Vorstandsmitglieds der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe beinhaltet eine Pensionszusage in Höhe von maximal 40% der Bemessungsgrundlage (die Bemessungsgrundlage entspricht dem Standard-Fixgehalt) bei Verbleib im Vorstand bis zum 65. Geburtstag. Die Regelungen für Vorstandsmitglieder mit langjährigen Vordienstzeiten weichen insofern davon ab, als der Prozentsatz der Bemessungsgrundlage historisch bedingt höher ist (bis 55%) und Zuschläge bei vom Aufsichtsrat gewünschtem Verbleib im Vorstand nach Überschreitung der Altersgrenze zuerkannt werden. Die Pensionen gebühren standardmäßig nur dann, wenn entweder die Funktion des Vorstandsmitglieds ohne sein Verschulden nicht verlängert wird oder das Vorstandsmitglied aus Krankheits- oder Altersgründen in Pension geht. Die Vorstandsverträge der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe sehen, soweit nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen die Regelungen des Mitarbeiter- und Selbstständigen-Vorsorgegesetzes anzuwenden sind, einen Abfertigungsanspruch vor, der nach den Bestimmungen des Angestelltengesetzes in der Fassung vor 2003 in Verbindung mit den einschlägigen branchenspezifischen Regelungen ausgestaltet ist. Demnach können die Vorstandsmitglieder – gestaffelt nach Dienstzeiten – zwei bis zwölf Monatsentgelte an Abfertigung erhalten, bei Pensionierung bzw. Ausscheiden nach lang andauernder Krankheit mit einem Zuschlag von 50%. Bei Ausscheiden aus dem Vorstand auf eigenen Wunsch vor Erreichen der Pensionierungsmöglichkeit bzw. bei verschuldetem Ausscheiden aus dem Vorstand steht keine Abfertigung zu.

Das Leistungskriterium der variablen Vergütung des Jahres 2010 ist in diesem Sinne das Ergebnis vor Steuern der Jahre 2010 und 2011.

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Vergütungsschema für Aufsichtsratsmitglieder Gemäß den in der 16. ordentlichen Hauptversammlung am 25. Mai 2007 gefassten Beschlüssen gebührt den von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern des Aufsichtsrates eine Vergütung, die monatlich im Vorhinein zur Überweisung kommt. Aufsichtsratsmitglieder, die im Laufe eines Monates ausscheiden, erhalten für den betreffenden Monat noch die volle Vergütung. Neben dieser Vergütung gebührt den Aufsichtsratsmitgliedern für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Aufsichtsrats-Ausschusssitzungen ein Sitzungsgeld (Überweisung nach Sitzungsteilnahme). Die Gesamtvergütungen der Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen im Jahr 2010 TEUR 351 (2009: TEUR 366).

tionen einschließlich Stellvertreterinnen in der Gesellschaft, der heutigen VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe, von 10% 1992 auf 50% per 31. Dezember 2010 angestiegen ist. Unter anderem ist die Generalsekretärin der Konzernspitze Frau Mag.(FH) Sabine Stiller, und werden etwa die Bereiche Recht und Beteiligungsmanagement von Frauen geleitet.

Maßnahmen, die zur Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen gesetzt wurden

In der Führungsebene unmittelbar unter dem Vorstand stellen Frauen in den wichtigsten Unternehmen der Vienna Insurance Group in Europa rund 40%.

In der Vienna Insurance Group zeigt die konkrete Erfahrung, dass die konsequente Förderung von Frauen „ab Basis“, einschließlich der Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dazu führt, dass Frauen sukzessive sämtliche Führungsebenen erreichen. Dieser Prozess hat in den letzten rund 20 Jahren dazu geführt, dass der Anteil der Frauen an den vorstandsunmittelbaren Führungsfunk-

Frauen stellen heute rund 20% der obersten operativen Gremien (Vorstand) in den Unternehmen der Vienna Insurance Group in Europa. In manchen Gesellschaften ist der Anteil der Frauen im Vorstand deutlich höher, so etwa in der größten Einzelgesellschaft der Unternehmensgruppe, der Wiener Städtischen Österreich (40%).

Nicht wenige hochrangige Führungskräfte konnten sich im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Karriere im Jahr 2010 über die Geburt eines Kindes freuen, darunter je ein männliches und ein weibliches aktives Vorstandsmitglied österreichischer VIG-Gesellschaften.

Der Vorstand:

Dr. Günter Geyer

Dr. Martin Simhandl

Dr. Peter Hagen

Ing. Martin Diviš, MBA

Franz Fuchs

Wien, im März 2011

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Mag. Peter Höfinger



BERICHT DES AUFSICHTSRATES Der Aufsichtsrat berichtet, dass er sowohl als Ganzes als auch regelmäßig durch seine Ausschüsse sowie durch seinen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter Gelegenheit genommen hat, die Geschäftsführung der Gesellschaft umfassend zu überprüfen. Diesem Zweck dienten ausführliche Darstellungen und Erörterungen im Rahmen der Aufsichtsrats- und Aufsichtsratsausschuss-Sitzungen sowie wiederholte Besprechungen mit den Mitgliedern des Vorstandes, welche anhand von geeigneten Unterlagen umfassende Erklärungen und Nachweise über die Geschäftsführung und die Finanzlage der Gesellschaft und des Konzerns erteilten. In diesen Gesprächen wurden auch die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement, das Interne Kontrollsystem sowie die Tätigkeit der Internen Revision des Unternehmens diskutiert. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte vier Ausschüsse gebildet. Die Aufgaben und die Zusammensetzung der Ausschüsse sind auf der Webseite der Gesellschaft sowie im Corporate-Governance-Bericht nachzulesen.

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standsmitgliedern erörtert. Kein Mitglied des Aufsichtsrates war weniger als die Hälfte der Aufsichtsratssitzungen anwesend. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat sich durch die Einsichtnahme in geeignete Unterlagen, Gespräche mit dem Vorstand und Erörterung mit dem Abschlussprüfer ein ausreichendes Bild über den Rechnungslegungsprozess machen können und keinen Anlass für Beanstandungen gesehen. Weiters hat der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, des Internen Revisionssystems sowie des Risikomanagementsystems überprüft, indem Darstellungen über die Abläufe und Organisation dieser Systeme vom Vorstand, dem Abschlussprüfer und den unmittelbar mit diesen Aufgaben betrauten Personen eingeholt wurden. Der Prüfungsausschuss hat dem gesamten Aufsichtsrat über diese Überwachungstätigkeit berichtet und festgehalten, dass keine Mängel festgestellt wurden.

Im Jahr 2010 fanden eine ordentliche Hauptversammlung und fünf Aufsichtsratssitzungen statt. Weiters wurden drei Sitzungen des Prüfungsausschusses abgehalten. Der Ausschuss für die Entscheidung von dringenden Angelegenheiten hat eine Sitzung abgehalten und wurde darüber hinaus schriftlich in sechs Angelegenheiten kontaktiert. Über alle in diesen Ausschüssen gefassten Beschlüsse wurde dem Aufsichtsrat jeweils in der darauf folgenden Aufsichtsratssitzung berichtet. An drei Sitzungen des Prüfungsausschusses sowie drei Sitzungen des Aufsichtsrates, darunter jene, die sich mit der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie mit der Feststellung des Jahresabschlusses befasst, und an der Hauptversammlung hat der Abschluss- und Konzernabschlussprüfer, die PwC INTER-TREUHAND GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, teilgenommen. Im Jahr 2010 wurden außerdem zwei Sitzungen des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten abgehalten.

Um den Vorschlag des Aufsichtsrates für die Auswahl des Abschluss- bzw. Konzernabschlussprüfers vorzubereiten, hat sich der Prüfungsausschuss von der PwC INTERTREUHAND GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (PwC) Unterlagen betreffend die Befugnis zur Prüfung vorlegen lassen. Anhand eines schriftlichen Berichtes wurde festgestellt, dass keine Ausschlussgründe sowie Umstände, die Besorgnis einer Befangenheit begründen könnten, vorliegen. Weiters wurde eine nach Leistungskategorien gegliederte Aufstellung über die von der PwC für das vorangegangene Geschäftsjahr von der Gesellschaft erhaltenen Gesamteinnahmen verlangt und eingesehen sowie überprüft, dass die PwC in ein gesetzliches Qualitätssicherungssystem einbezogen ist. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat über die im Rahmen dieser Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse berichtet und hat dem Aufsichtsrat in der Folge der Hauptversammlung die PwC INTER-TREUHAND GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft für die Wahl zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer vorgeschlagen.

Im Aufsichtsrat und den Ausschusssitzungen wurden keine Tagesordnungspunkte ohne Teilnahme von Vor-

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat weiters den Jahresabschluss 2010, den Lagebericht und den

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE

Corporate-Governance-Bericht vom Vorstand erhalten, eingesehen und sorgfältig geprüft. Ebenso hat der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates den Konzernabschluss 2010 und den Konzernlagebericht einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Im Zuge dieser Prüfung wurde auch der Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverteilung erörtert und diskutiert. Als Ergebnis dieser Prüfung und Erörterung wurde einstimmig beschlossen, dem Aufsichtsrat die uneingeschränkte Annahme zu empfehlen. Über diese im Ausschuss gefassten Beschlüsse wurde dem Aufsichtsrat vom Ausschussvorsitzenden berichtet. In der Folge hat sich der Aufsichtsrat mit dem Jahresabschluss 2010 samt Lagebericht und Corporate-Governance-Bericht, dem Konzernabschluss 2010 samt Konzernlagebericht sowie dem vom Vorstand vorgelegten Vorschlag für die Gewinnverteilung befasst, eingehend erörtert und geprüft. Weiters wurden die von der PwC INTER-TREUHAND GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft erstellten Prüfungsberichte zum Jahresabschluss 2010 samt Lagebericht und Kon-

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

zernabschluss 2010 samt Konzernlagebericht vom Prüfungsausschuss sowie vom gesamten Aufsichtsrat eingesehen und gemeinsam mit der PwC INTER-TREUHAND GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft erörtert und eingehend diskutiert. Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der Aufsichtsrat erklärte, dass er den Prüfungsberichten des Abschluss- und Konzernabschlussprüfers nichts hinzuzufügen hat.

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Der Aufsichtsrat fasste daher nach eingehender Prüfungstätigkeit den einstimmigen Beschluss, den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zu billigen, den Lagebericht, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht nicht zu beanstanden sowie sich mit dem Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverwendung einverstanden zu erklären. Der Jahresabschluss 2010 ist somit gemäß § 96 Absatz 4 Aktiengesetz festgestellt.

Der Aufsichtsrat schlägt der Hauptversammlung vor, dass sie über die Gewinnverteilung gemäß dem Vorschlag des Vorstandes beschließe und dem Vorstand sowie dem Aufsichtsrat die Entlastung erteile.

Wien, im März 2011 Der Aufsichtsrat:

Komm.-Rat Dr. Wolfgang RUTTENSTORFER (Vorsitzender)

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EIN TEIL DES GROSSEN GANZEN Als einer der führenden Versicherungskonzerne in CEE sind wir uns unserer großen Verantwortung bewusst. Nur im Ausgleich der Interessen aller Stakeholder unseres Unternehmens finden wir eine solide Basis für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg. Dies geht weit über den Kreis unserer Kunden und Mitarbeiter hinaus. Deshalb leisten wir auch vielfältige Beiträge zu gesellschaftlichen Anliegen aller Art.

DIE VIENNA INSUR ANCE GROUP


RESSOURCEN UND VERANTWORTUNG

HUMAN CAPITAL

WIR WOLLEN …

Unsere Mitarbeiter sind vielfältig in ihren Talenten, Fähigkeiten und Bedürfnissen. Sie fachlich und persönlich zu fördern und sie darin zu unterstützen, ihr Können unter Beweis zu stellen und weiterzuentwickeln, ist unser Ziel als Arbeitgeber von rund 25.000 Menschen.

… der bevorzugte Arbeitgeber in der Versicherungsbranche sein

Die VIG erachtet die Förderung und Motivation ihrer Mitarbeiter als wichtig, um dem ständigen Wandel in der Geschäftswelt erfolgreich zu begegnen. Dabei setzt das Unternehmen auf höchste Anforderungen an Verhalten und Professionalität. Die Human Resources (HR) Aktivitäten sind eng an die Unternehmensstrategie der Vienna Insurance Group geknüpft. Vor diesem Hintergrund hat sich 2010 auch der Fokus in der Personalarbeit des Konzerns geändert: Neben dem zentralen Ziel Unternehmenswachstum wurde als weiterer Schwerpunkt die Steuerung von Veränderungsprozessen, die Unterstützung der Mitarbeiter im Umgang mit den damit verbundenen Auswirkungen und die Begleitung der Effizienzsteigerungsmaßnahmen bestimmt. Human Resources sorgt dafür, dass die Mitarbeiter der VIG die Veränderungen aufgrund schwieriger Marktverhältnisse bestmöglich mittragen.

Strategische Ziele 2010 > Mitarbeiterzufriedenheit trotz Veränderungsprozesse sichern > Talente binden und die besten Mitarbeiter an den richtigen Stellen einsetzen > Stärkung der Leistungskultur im Unternehmen > Fördern von wirtschaftlichem Denken und Austausch von Best Practices

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Career Calling ’10 Die VIG hat 2010 erneut an Österreichs größter Karrieremesse „Career Calling '10“ teilgenommen. Das vom zBp, dem Zentrum für Berufsplanung der Wirtschaftsuniversität Wien, organisierte Recruitingevent führt nationale und internationale Topunternehmen mit Studenten, Absolventen und Young Professionals aus Wirtschaft, Technik und Naturwissenschaft zusammen. 5.000 Besucher zählte die Karriereveranstaltung in diesem Jahr. Im Fokus des Auftritts stand die Vienna Insurance Group als Konzern. Allen Einzelgesellschaften wurde die Möglichkeit geboten, durch Imagebroschüren, Werbematerialien sowie Ausschreibungen zu vakanten Stellen am VIG-Messestand vertreten zu sein. Begleitet wurde der Messeauftritt von Schaltungen in Printmedien, z.B. im Karrieremagazin des zBp sowie im Messerondo der Tageszeitung „Der Standard“. Balkan Case Challenge (BCC) – Identifikation und Förderung von jungen Talenten Auf der Suche nach jungen Talenten mit internationalem Background und umfangreichen Sprachkenntnissen unterstützt die VIG jährlich die Balkan Case Challenge – einen Wettbewerb des World University Service (WUS) für talentierte Studenten aus zwölf Ländern Südosteuropas. Während des Wettbewerbs wird von den Studenten eine realitätsnahe Fallstudie ausgearbeitet und präsentiert. Die BCC ist eine einmalige Plattform, um mit jungen, engagierten Menschen aus dem Raum Südosteuropa in Kontakt zu treten. Vertieft wurden die Gespräche mit den besten Studenten der Region beim „Karrieretag Südosteuropa” der Wirtschaftskammer Österreich. … Talente identifizieren und gewinnen Interner Jobmarkt Es ist der Vienna Insurance Group ein besonderes Anliegen, qualifizierte und engagierte Mitarbeiter zu fördern und wichtige Positionen aus den eigenen Reihen zu besetzen. 2010 wurden knapp 25% der offenen Stellen an interne Bewerber vergeben. Mit dem internen Jobmarkt hat sich ein wichtiges Instrument der Mitarbeiterbindung im Unter-


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

nehmen etabliert, das Know-how innerhalb der Gruppe auf Dauer sichert und den Rekrutierungsaufwand niedrig hält. Durch die konzernweite interne Ausschreibung erhalten die lokalen HR-Manager Zugang zu einem umfangreichen Kandidatenkreis, den Mitarbeitern eröffnen sich interessante Karriereperspektiven auf internationaler Ebene. Karriereportal auf www.vig.com – Eingangsportal für Interessenten Im Rahmen der Neugestaltung der vig.com-Website wird seit dem Jahr 2010 erstmals im Bereich „Jobs & Karriere“ ein modernes System für den Rekrutierungs- und Selektionsprozess eingesetzt. Das Online-Recruitingtool vereinfacht den Informationsaustausch mit internen und externen Bewerbern und unterstützt die Vienna Insurance Group bei der Suche nach talentierten, motivierten Mitarbeitern. In Summe gingen auf diesem Weg seit März 2010 etwa 900 Bewerbungen ein.

| SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

… Mitarbeiter motivieren und binden

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Lernen und Weiterbildung Die Vienna Insurance Group ist davon überzeugt, dass Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen einen positiven und nachhaltigen Effekt auf die Mitarbeiterbindung haben. Vor diesem Hintergrund verfolgt sie im Bereich Training und Development einen strukturierten Ansatz. Eine Zukunftsvision der Vienna Insurance Group ist es, mit Hilfe eines konsistenten, multiperspektivischen Trainingsangebotes umfassende fachliche und persönliche Weiterbildung zu leisten. Die einzelnen Programme richten sich an unterschiedliche Anwendergruppen.

Die wie ein Baukastensystem aufgebaute VIG Corporate University ist eine Plattform für gruppenweite Initiativen und Aktivitäten zur Entwicklung von Management und Leadership Skills. Die VIG School of Business, welche sich insbesondere auf VIELFÄLTIGE Neben der Veröffentlichung aller aktuelden Aus- und Aufbau von fachlichem ENTWICKLUNGSlen Jobausschreibungen informiert die Wissen konzentriert, hat 2010 ihr AusbilWebsite im Bereich „Jobs & Karriedungsangebot erweitert. Zusätzlich zur MÖGLICHKEITEN re“ über die Personalstrategie des KonVIG Underwriting Academy wurden WeiFÜR RUND zerns sowie Rekrutierungsoffensiven terbildungsprogramme z.B. im Bereich und führt über eine Landkarte auch die Risk Management entwickelt und ange25.000 MITARBEITER Rekrutierungskontakte in den einzelnen boten. Konzerngesellschaften an. Um Interessenten echte Einblicke in ihr potenzielles neues Arbeitsumfeld zu bieten, werPerformance Development Dialogue (PDD) den Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen inklusive einem Im Jahr 2010 wurde mit der konzernweiten Umsetzung kurzen Statement zu ihren persönlichen VIG-Karriereeines ergebnisorientierten Führungs- und Entwicklungswegen präsentiert. instruments begonnen: dem Performance Development Dialogue, genannt PDD. Entwickelt im Jahr 2009, ist Welcome Day dieses strukturierte Mitarbeitergespräch ein wichtiger Neue Mitarbeiter der Vienna Insurance Group sollen sich in Schritt zur Stärkung einer Leistungskultur, in der die geihrem Arbeitsumfeld rasch einleben und wohlfühlen. Aus meinsamen Unternehmenswerte, Standards und Erwardiesem Grund wird für neu eingetretene Mitarbeiter der tungen hinsichtlich der Arbeitsleistung sowie angestrebte VIG Holding eine ganztägige Willkommensveranstaltung Verhaltensweisen zum langfristigen Unternehmenserfolg unter dem Motto "Herausforderungen, die verbinden – We beitragen. In die Pilotierungsphase wurden neben der VIG are family" abgehalten. Dort erhalten sie wichtige InformaHolding auch Teilbereiche zweier weiterer Gesellschaften tionen zur Gruppe, dem Versicherungsgeschäft sowie den in Österreich und in der Tschechischen Republik einbezoWerten der VIG und haben die Möglichkeit, sich mit Kollegen. In den kommenden drei Jahren ist geplant, den PDDgen auszutauschen und weitere Kontakte im UnternehProzess im gesamten Konzern umzusetzen. men zu knüpfen.

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Lead@VIG Eine Hauptaufgabe in der konzernweiten Personalarbeit war auch im Jahr 2010 die Rekrutierung und Weiterbildung künftiger Führungskräfte im Sinne eines effektiven Nachfolgemanagements. Zu Jahresbeginn wurden zunächst 500 Potenzial- und Leistungsträger identifiziert. Bei der anschließenden Konzeption der nächsten Schritte im Nachfolgemanagement lag das Hauptaugenmerk auf der Frage, wie Nachfolgerisiken strukturiert erkannt und gemanagt werden können, um die adäquate Besetzung von Schlüsselpositionen in den VIG-Gesellschaften und der Konzernholding dauerhaft zu sichern. Es wurden drei vordringliche Stoßrichtungen im Bereich Nachfolgemanagement fixiert, die im Jahr 2011 umgesetzt werden: • Human-Capital-Risikomanagement der Vorstandsfunktionen • Human-Capital-Risikomanagement der Holding • Schaffung eines eigenen Human-Capital-Risikomanagements pro VIG-Gesellschaft Staff Diagnostic VIG Staff Diagnostic ist ein gruppenweit standardisiertes Evaluierungsprogramm, das es ermöglicht, Mitarbeiterpotenziale zu identifizieren und zielgerichtet zu entwickeln. Die Analyse ist auf den jeweiligen Anwender abgestimmt. So wird DIVERSITÄT UND sichergestellt, dass die MitarbeiUNTERSCHIEDLICHE ter genau dort eingesetzt werden, wo sie ihre Fähigkeiten, ihre BEGABUNGEN Interessen und ihr Wissen optiALS VORTEIL mal nutzen können. VIG Staff Diagnostic hilft, Performance und Kompetenzen langfristig zu erhöhen und die Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Durch die einheitlichen Evaluierungen wird die Basis für eine professionelle gruppenweite Entwicklungs- und Karriereplanung geschaffen. Die Vienna Insurance Group führte im Jahr 2010 insgesamt über 100 Mitarbeiterevaluierungen in den Ländern Österreich, Polen, Rumänien, Kroatien, Mazedonien und Türkei durch. Schwerpunkte wurden im Vertrieb sowie auf Management-Ebene gesetzt.

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Gelebte Mobilität Ein international tätiges Unternehmen braucht auch international mobile Mitarbeiter. Die VIG ermutigt ihre Mitarbeiter, länderübergreifende Erfahrungen innerhalb der 24 Märkte des Konzerns zu machen. Auf diesem Weg fördert die VIG die Kooperation zwischen den Gesellschaften und Ländern. Im Jahr 2010 wurden die Mobilitätsprogramme für die Mitarbeiter der gesamten Gruppe weiter verfeinert. Ziel des Projektes war es, eine erhöhte Transparenz, einheitliche Richtlinien und Klarheit über Prozesse und Auswahlverfahren zu schaffen. Der Fokus lag auf Job-Rotationen. Das international ausgerichtete Training-on-the-job-Programm führt Nachwuchstalente in die Arbeitsprozesse, Richtlinien und Standards von relevanten Abteilungen der VIG Holding bzw. einer Konzerngesellschaft ein. Der Aufenthalt dauert zwischen zwei und zehn Monaten. Neben internationalen Einsätzen sind auch nationale Rotationen in der Konzernholding möglich. Das Ziel für 2011 ist es, die bestehenden Mobilitätsprogramme auf weitere Abteilungen und Gesellschaften auszudehnen und neue Maßnahmen zu forcieren. Diese umfassen „Wissenstransfer-Trips“ und „Internationale Projekteinsätze“. Konzipiert als kurze und intensive Aufenthalte, sollen sie die Zusammenarbeit und den Know-howTransfer innerhalb des Konzerns weiter stärken. … allen die gleiche Chance geben Diversität und Gleichbehandlung In der Vienna Insurance Group ist Diversität nicht nur ein Schlagwort, sondern wird ganz selbstverständlich auf täglicher Basis gelebt. Vielfalt und Individualität werden sowohl im Kontakt mit den Kunden als auch in der internen Zusammenarbeit als bereichernd erlebt und tragen maßgeblich zur laufenden Weiterentwicklung und Verbesserung der Produkte und internen Abläufe der VIG bei. Nicht zuletzt geht es in diesem größeren Zusammenhang auch um die Gleichbehandlung von Frau und Mann im Hinblick auf Entlohnung und Karrierechancen. Die VIG sieht daher die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für mehr Einkommenstransparenz als begrüßenswerten und positiven Schritt. Konkrete Zahlen und Fakten im Zusammenhang mit Frauenkarrieren in der VIG können dem Corporate-Governance-Bericht entnommen werden.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY Als international erfolgreicher Versicherungskonzern sehen wir uns in der Verantwortung, Rahmenbedingungen für eine lebenswerte Zukunft zu schaffen. Die ökonomischen Anliegen zu erfüllen und dabei die sozialen und ökologischen Belange nicht zu vernachlässigen, ist eine bedeutende Gestaltungsaufgabe für uns. Nur so werden wir unserer Grundhaltung gerecht, wertorientiert zu wachsen. Die VIG greift in ihrem geschäftlichen Tun und darüber hinaus gesellschaftspolitisch relevante Themen wie z.B. Pensions- oder Pflegevorsorge auf. Mit ihrem Engagement unterstützt sie die Menschen in ihrem Streben nach Sicherheit. Die Konzerngesellschaften initiieren einerseits im Austausch mit Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft Verbesserungen in der Vorsorgesituation in den jeweiligen Ländern. Andererseits erweitern sie ihr Produktangebot laufend, um es an die aktuellen Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen. Darüber hinaus werden ressourcenschonende Service- und Prozessinnovationen angestrebt. Es liegt im Interesse der Vienna Insurance Group, die Anliegen aller Stakeholder zu berücksichtigen und ihre Informationsbedürfnisse zu erfüllen. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat sich ein offener und partnerschaftlicher Dialog mit den Stakeholdern bewährt, um das Vertrauen in das Unternehmen zu festigen. Die Vienna Insurance Group lebt eine Unternehmenskultur der Wertschöpfung und Offenheit und bekennt sich zu einem respektvollen Umgang miteinander. Ein Bekenntnis, welches in den Werten des Konzerns verankert ist. Die Vienna Insurance Group nutzt das Potenzial, das in ihrer Vielfalt steckt, auch um durch die internationale Zusammenarbeit über Grenzen und Kulturkreise hinweg einen wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis zu leisten. 2010 in zwei Nachhaltigkeitsindizes gelistet VÖNIX Der erste österreichische Nachhaltigkeitsindex VÖNIX – VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex – setzt sich aus jenen börsenotierten österreichischen Unternehmen zusammen, die hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung

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führend sind. Mithilfe von öffentlichen Unternehmensinformationen, Fragebögen, Unternehmenskontakten, Medienberichten, Datenbanken usw. werden im Rahmen einer jährlichen Nachhaltigkeitsanalyse die Unternehmen anhand von rund 100 Kriterien bewertet. Die Aktie der VIG ist seit Mitte 2005 in diesem Index vertreten.

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FTSE4Good In die FTSE4Good-Indexreihe werden Unternehmen aufgenommen, die sich besonders auf dem Gebiet der Corporate Social Responsibility (CSR) engagieren. Der FTSE4Good-Index berücksichtigt Kriterien aus drei Bereichen: Aktivitäten in Richtung einer umweltbezogenen Nachhaltigkeit, Entwicklung positiver Beziehungen zu den Anspruchsgruppen und die Beachtung der Menschenrechte. Die Aktie der Vienna Insurance Group wurde Mitte 2007 in diesen globalen Index aufgenommen. Soziale Verantwortung Die VIG und ihr Hauptaktionär, die Wiener Städtische Wechselseitige, unterstützen im Rahmen von Kooperationen und durch gezielte Initiativen die Tätigkeit von Hilfsorganisationen vor allem in jenen Ländern Zentral- und Osteuropas, in denen die Konzerngesellschaften der VIG operativ tätig sind. Das Engagement soll nachhaltig wirken. Daher wird bei der Auswahl der geförderten Institutionen und Projekte auf die Zuverlässigkeit der Partnerorganisationen und auf einen wirksamen und dauerhaften Einsatz der Mittel geachtet. Im Fokus stehen dabei soziale Projekte, die sich dem Wohl bedürftiger Kinder annehmen und zu einer dauerhaften Verbesserung der Lebenssituation der Menschen beitragen. Drei Beispiele für gelebte soziale Verantwortung: Osteuropa-Kampagne der Caritas Die Caritas sammelt jedes Jahr im Februar für Straßenkinder und Sozialwaisen in den ärmsten Ländern Ost- und Südosteuropas Spenden. Die Kampagne steht unter dem Motto „Gemeinsam Wunder wirken“ und unterstützt über 100 Projekte etwa in Albanien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, der Slowakei und der Ukraine. Mit den Spenden werden Kinder mit Kleidern und Essen versorgt und Kosten für den Schulbesuch übernommen. Ziel ist es, dass die Kinder unabhängig von ihrer Herkunft Bildungschancen erhalten und einen Beruf erlernen können.

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Zweite Sparkasse Die Wiener Städtische, die größte Einzelgesellschaft der Vienna Insurance Group, ist seit dem Jahr 2007 Kooperationspartner der „Bank für Menschen ohne Bank“ und greift damit als erste Versicherung in Österreich das Thema Mikro-Versicherung auf. Die Zweite Sparkasse unterstützt Menschen, die in Not geraten sind und aufgrund einer schwierigen wirtschaftlichen Situation keinen Zugang zu Bankdienstleistungen mehr bekommen. Neben den angebotenen Bankprodukten erhalten alle Kontoinhaber ein Versicherungspaket der Wiener Städtischen. Der Basis-Versicherungsschutz besteht aus einer kostenlosen Rechtsberatung einmal im Quartal sowie einer Gratis-Unfallversicherung. Die im gemeinsamen Haushalt lebenden Kinder der Kontoinhaber sind bei der angebotenen Unfallversicherung automatisch mitversichert. Die Prämienzahlungen werden vom Hauptaktionär Wiener Städtische Wechselseitige übernommen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Haushaltsversicherung um nur EUR 3 Monatsprämie abzuschließen. Die Zweite Sparkasse ist mit Filialen in Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg, Wien, Villach und seit 2010 in Linz vertreten. In Niederösterreich, Oberösterreich und im Burgenland ist sie in den Filialen der regionalen Sparkassen präsent. Hospizverein Steiermark Der Hospizverein Steiermark begleitet schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige und setzt sich für eine umfassende Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft ein. Rund 700 Menschen sind ehrenamtlich aktiv und helfen Betroffenen sowie Angehörigen daheim, in Alten- und Pflegeheimen, in Krankenhäusern und auch in stationären Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Kulturelles Engagement Die VIG versteht Kunst und Kultur als wichtigen Teil der Lebensqualität einer Gesellschaft, für den es sich lohnt, Verantwortung zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund fördern die VIG, ihre Konzerngesellschaften und der Hauptaktionär Wiener Städtische Wechselseitige Kulturprojekte und Künstler.

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Beispiele für kulturelles Engagement: Ringturm.Kunst Seit den 1920er Jahren engagiert sich der Konzern im Bereich Kunst- und Künstlerförderung. Daraus entwickelte sich eine rege Sammeltätigkeit. Heute hat die Vienna Insurance Group in Österreich eine bemerkenswerte Kunstsammlung mit Schwerpunkt auf Malerei und Grafik von 1945 bis zur Gegenwart, die vorübergehend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. In der Sonderausstellung Ringturm.Kunst im Wiener Leopold Museum präsentierte die Vienna Insurance Group von Mitte Oktober 2010 bis Mitte März 2011 erstmals einen Querschnitt ihrer Sammlung. Unter den mehr als hundert gezeigten Kunstwerken finden sich u.a. Arbeiten von Irene Andessner, Christian Ludwig Attersee, Herbert Boeckl, Herbert Brandl, Robert Hammerstiel, Peter Kogler, Oskar Kokoschka, Josef Mikl, Eva Schlegel, Hubert Schmalix, Peter Weibel, Max Weiler und Otto Zitko. Dieses Projekt wurde durch den Hauptaktionär Wiener Städtische Wechselseitige ermöglicht. Web@rchiv Österreich Das 2008 initiierte Web@rchiv der Österreichischen Nationalbibliothek widmet sich der Sammlung und Archivierung des gesamten nationalen Webspace. Seit Juni 2010 ist das Web@rchiv Österreich öffentlich zugänglich. Das Projekt ermöglicht Lesern und Wissenschaftlern in der Zukunft, Webseiten aufzurufen, die im Live Web bereits verschwunden sind. Die Österreichische Nationalbibliothek bewahrt so nicht nur Gedrucktes, sondern auch im Internet veröffentlichte Inhalte für die Nachwelt. Dieses Engagement wurde im Rahmen des Maecenas-Kunstsponsoringpreises 2010 mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. The Morning Line Istanbul Die Vienna Insurance Group unterstützt die ThyssenBornemisza Art Contemporary (T-B A21) seit 2005. Die Stiftung ist Förderin zeitgenössischer Kunst. Sie gibt ungewöhnliche Projekte in Auftrag und fördert deren Verbreitung. Im Rahmen des Kunstprogrammes von Istanbul als europäische Kulturhauptstadt 2010 präsentierte die T-B A21 die Klang-Struktur „The Morning Line“. Die Installation


UNTERNEHMEN & STRATEGIE

von Matthew Richie und Aranda\Lasch erforscht das Wechselspiel unterschiedlicher künstlerischer und wissenschaftlicher Fachrichtungen wie Architektur, Musik oder Mathematik. Die VIG und die türkische Konzerngesellschaft Ray Sigorta waren Hauptsponsoren des Projektes. Ausstellungsreihe „Architektur im Ringturm“ Der vom bekannten Architekten Erich Boltenstern realisierte Ringturm, die Zentrale der Vienna Insurance Group, ist ein Ort der Begegnung und des Gedankenaustausches. Seit 1998 werden im Rahmen der Reihe „Architektur im Ringturm“ regelmäßig Architekturausstellungen gezeigt. Damit möchte der Hauptaktionär Wiener Städtische Wechselseitige die Architektur jener Länder, in denen die VIG vertreten ist, einem breiten Publikum bei freiem Eintritt zugänglich machen. Form & Energy. Architektur in_aus Österreich Im Jahr 2010 fand unter anderem die Ausstellung „Form & Energy. Architektur in_aus Österreich“ statt, welche sich Projekten mit klimaschonender Bauweise widmete. Damit unterstreicht die VIG, dass ihr Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung wichtige Anliegen sind. Der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen steht weltweit im Zentrum umweltpolitischer Ziele und baulicher Entwicklungen. Unter diesen Aspekten sind in Österreich technisch und gestalterisch modellhafte Anlagen und Initiativen entstanden. Die Ausstellung zeigte vom 27. Mai 2010 bis zum 2. Juli 2010 eine Auswahl zahlreicher Projekte aus dem letzten Jahrzehnt: umweltschonende Kraftwerke und Verkehrsbauten, erneuerbare Rohstoffe und moderne Klimatechnik im Wohn- und Siedlungsbau, nachhaltige Konzepte im Städtebau, in öffentlichen Gebäuden für Bildung, Kultur und Sport, innovative Baukunst für Handel und Industrie. Die rund 60 dargestellten Beispiele präsentierten Architektur, deren Errichtung und Betrieb in ökologischer Hinsicht höchsten Anforderungen entsprechen.

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Darüber hinaus waren im Jahr 2010 folgende Ausstellungen im Architekturzentrum zu sehen:

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19. März 2010 bis 30. April 2010 Iwan I. Leonidow – Architekt des russischen Konstruktivismus Die Ausstellung „100 Jahre Leonidow“ rückte das Lebenswerk von Iwan Leonidow, das im Kreis der russischen Konstruktivisten zu den avanciertesten gehört, in zahlreichen Rekonstruktionsmodellen, Plänen, Fotos und in aufwändig hergestellten Computerrekonstruktionen und Videomontagen in ein neues Licht. 13. Juli 2010 bis 17. September 2010 Tirana_ Planen Bauen Leben – Alltag in Albaniens Hauptstadt Mit dieser Ausstellung wurde ein weiteres südliches Stück „terra incognita“ Europas beleuchtet. Planen, Bauen und Leben in Tirana – Hauptstadt des wenig bekannten Albanien – wurde in der Ausstellung und Publikation thematisiert. 1. Oktober 2010 bis 12. November 2010 Das ganze Leben – Neue Architektur für Pflegewohnhäuser Die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen hat spezielle Bedürfnisse in Bezug auf ihre Wohnsituation. Die Ausstellung widmete sich der zukunftsweisenden Architektur moderner Pflegewohnhäuser in Wien, die diesen Anforderungen gerecht werden. 9. Dezember 2010 bis 18. März 2011 Bohuslav Fuchs – Architekt der Tschechischen Avantgarde Mit zahlreichen realisierten Bauten sowie mit städtebaulichen und regionalplanerischen Arbeiten war Bohuslav Fuchs Hauptvertreter des „Brünner Funktionalismus“. Die Ausstellung präsentierte eine Auswahl der ca. 40 wichtigsten Bauten in zahlreichen noch nie gezeigten Fotos und neu verfassten Texten.

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EINEN SCHRITT VORAUS Die Branche verändert sich – und wir uns auch! Wir haben unsere neue, zukunftsweisende Struktur erfolgreich umgesetzt und die Steuerung des Konzerns effizienter gestaltet. Laufend passen wir unsere Produkte den gewandelten Kundenbedürfnissen und Rahmenbedingungen des Marktes an und sind damit schon heute den Anforderungen von morgen gewachsen.

DIE VIENNA INSUR ANCE GROUP


VOM ALTWERDEN UND VORSORGEN

Die Überalterung der europäischen Gesellschaft hat unmittelbare Auswirkungen auf das Versicherungsgeschäft. In Diskussionen über die Zukunft von Lebens- und Krankenversicherung ist der kollektive Alterungsprozess allgegenwärtig. Die Pyramide von gestern, der Fliegenpilz von morgen? Höhere Lebenserwartung bei vergleichsweise niedriger Geburtenrate, eine schrumpfende Erwerbsbevölkerung, steigende Ausgaben für die Alterssicherung und dadurch Druck auf die öffentlichen Haushalte. Es ist eine komplexe Materie mit wechselseitigen Abhängigkeiten, einer Vielzahl von Akteuren und großem Handlungsbedarf. Der demografische Wandel ist kein rein europäisches Phänomen, doch sind die Gesellschaften hier besonders betroffen. Schon heute führen die Länder Europas beinahe unangefochten die Liste der Staaten mit dem höchsten Anteil der „Über-60-Jährigen“ an. Von kleinen Überseegebieten abgesehen, ist lediglich die Altersstruktur in Japan höher. Und die Verteilung wird sich laut EurostatPrognosen in den nächsten 50 Jahren weiter verschieben. In einigen zentral- und osteuropäischen Ländern werden die Enkel mehr als zehn Jahre älter werden als ihre Großeltern. Die Geburtenrate wird zwar in beinahe allen europäischen Ländern steigen, aber unter jener Marke von 2,1 Kindern je Frau bleiben, die für eine langfristig konstante Bevölkerungsentwicklung notwendig ist. Höhere Arbeitsmarktbeteiligung und Nettozuwanderung werden die Folgen einer schrumpfenden Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nur abmildern, aber nicht ausgleichen können. So werden 2060 um rund 25 Mio. weniger Menschen in der EU beschäftigt sein als heute. Reformbedarf im Pensions- und Gesundheitswesen Kommt es zu keiner Umgestaltung der Versorgungssysteme, führt die demografische Entwicklung im Großteil der europäischen Länder zu einem Sprung in den öffentlichen Ausgaben. Die Aufwendungen für Pensionen, medizinische Betreuung sowie Langzeitpflege nehmen zu. Angesichts der zu erwartenden Kostenexplosion geraten die Regierungen immer mehr unter Handlungsdruck. Denn je weiter der Alterungsprozess fortschreitet, desto stärker ist auch der Kostenanstieg und desto schwieriger lässt sich ein Strukturwandel umsetzen.

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An Reformen des Pensions- und Gesundheitssystems führt kein Weg vorbei. Diese werden ohne Anhebung des Renteneintrittsalters und Indexierung der Leistungen vermutlich nicht auskommen. Die Pensionen werden geringer angehoben werden als die Löhne und das relative Einkommen der Rentner wird in vielen Ländern signifikant zurückgehen. Was das staatliche Pensionssystem nicht mehr tragen kann, wird die private Vorsorge übernehmen müssen, sollen Lebensqualität und Lebensstandard auch im Alter erhalten bleiben. Der Anteil der Zusatzversorgungssysteme an der Altersversorgung wird sich deutlich erhöhen. Eine ähnliche Situation auch im Gesundheits- und Pflegebereich: Die Kosten für die medizinische Betreuung steigen, gleichzeitig nimmt die Bereitschaft und meist auch die Möglichkeit, Pflegeverantwortung zu übernehmen, ab. Denn die Veränderung in den Familienstrukturen, die höhere Erwerbsquote der Frauen und geografische Mobilität lassen immer weniger zu, dass Verwandte ihre Angehörigen pflegen. Private Vorsorge wird damit auch aus dem Aspekt einer möglichen Pflegebedürftigkeit zu einem noch wichtigeren Thema werden. Altes Europa, neue Herausforderungen für Versicherer Der demografische Wandel beeinflusst die Zukunft der Lebens- und Krankenversicherung der Vienna Insurance Group entscheidend. Vor allem unter den Jungen ist bereits ein starkes Bewusstsein dafür gereift, dass sie sich im Alter auf den Staat alleine nicht verlassen können. Immer mehr wissen nicht nur, dass sie selbst vorsorgen müssen, sondern tun es auch. Mit den Strukturveränderungen gehen auch Risiken für die Versicherungswirtschaft einher. Werden die Menschen älter, verlängert sich die Versicherungsdauer, womöglich wird eine intensivere medizinische Betreuung notwendig. Die von Versicherern zu erbringenden Leistungen steigen. Noch sind viele Fragen offen: Wer wird im Erwerbsleben Geld für die Zukunft zur Seite legen können? Wie gesund werden wir im Alter sein? Was wird der technologische Fortschritt bringen? Welchen Weg wird die Politik gehen? Es scheint, als würde der demografische Wandel die Versicherungswirtschaft noch länger beschäftigen.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE |

Boom der privaten Vorsorgelösungen der VIG Als führender Anbieter von Lebensversicherungsprodukten in CEE eröffnet die Vienna Insurance Group ihren Kunden umfangreiche Möglichkeiten zur privaten Vorsorge. Durch den Erwerb der s Versicherungsgruppe und neue, kundennahe Produkte hat die Gruppe in den letzten Jahren ihre Position auf den Lebensversicherungsmärkten in Österreich und CEE ausgebaut und gefestigt. Die besonders hohe Nachfrage im Jahr 2010 konnte die VIG nutzen, um konzernweit das Prämienvolumen in der Lebensversicherung zu steigern. Auch die Gründung von Lebensversicherungen in Mazedonien und Montenegro erfolgte mit dem Ziel, die langfristigen Wachstumschancen von Vorsorgeprodukten in CEE weiter zu erschließen.

SCHWERPUNKTTHEMEN

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Bereits im Jahr 2009 fiel mit der Erweiterung des Leistungsangebots in der Tschechischen Republik und in Polen der Startschuss für das private Krankenversicherungsgeschäft in CEE. Damit gehört die Vienna Insurance Group erneut zu den Vorreitern in einem Segment, in dem langfristig großes Geschäftspotenzial besteht. Schon früh wurde erkannt, dass Vorsorgeprodukte nicht nur für die Bereiche Pension und Gesundheit, sondern auch für den Fall der Pflegebedürftigkeit immer wichtiger werden. In dieser Überzeugung bieten die Konzerngesellschaften entsprechende Produkte an, derzeit vor allem in Österreich, wo die VIG klarer Marktführer im Pflegeversicherungsbereich ist.

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Die angeführten Zahlen zur demografischen Struktur der Europäischen Union sowie die entsprechenden Prognosen sind der europäischen Datenbank EUROSTAT (Stand: Januar 2011) und der Publikation: „The 2009 Ageing Report: Underlying assumptions and projection methodologies for the EU-27 Member States. European Economy 7/2008“ der Europäischen Kommission entnommen.

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MASSIVE BELASTUNG DURCH NATURKATASTROPHEN

Von Chile bis China, von Polen bis Pakistan: Das Jahr 2010 steht im Zeichen von schweren Erdbeben, Überschwemmungen und Temperaturrekorden. Diese geänderten Rahmenbedingungen stellen unter anderem auch Versicherungsunternehmen vor neue Herausforderungen.

Derzeit ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend auch in Zukunft fortsetzen wird. Daher gilt es, sich an diese geänderten Rahmenbedingungen anzupassen, indem alle Akteure gemeinsam daran arbeiten, Frühwarnsysteme zu entwickeln, den Hochwasserschutz zu fördern oder den Wasserverbrauch gezielt zu steuern.

Das Katastrophenjahr 2010 Die Aufzeichnungen des Rückversicherers Munich Re Versicherungen als Risikoexperten gefragt zeichnen ein düsteres Bild des vergangenen SchadenjahKerngedanke des Versicherungsgeschäftes ist es, die res. Durchschnittlich mehr als zwei Katastrophen täglich, finanzielle Lage von Personen und Unternehmen durch über eine viertel Million Tote, voraussichtliche GesamtLeistung im Schadensfall zu stabilisieren. Führen Wetterexschäden in Höhe von 130 Milliarden US-Dollar – die Fluttreme zu höheren Schäden, steigen die Kosten für deren schäden in Australien rund um den Jahreswechsel noch Versicherung. Durch die Bündelung der Risiken vieler nicht eingerechnet. Die diesjährige NaturkatastrophenEinzelner und die Nutzung von Diversifizierungseffekten bilanz ist einmal mehr eine traurige. Sowohl was die Schakönnen Versicherer Risiken besser tragen und Betroffene denshöhe als auch deren Anzahl betrifft, liegt 2010 über so vor den ruinösen Folgen jener seltenen, aber meist sehr dem Mittel der letzten zehn Jahre. Für zerstörerischen Ereignisse schützen. DER TREND die globale Versicherungswirtschaft Indem Risiken quasi mit einem Preisetizählt es zu den schadenintensivsten kett versehen werden, setzen VersicheZUNEHMENDER der letzten drei Jahrzehnte. rungsgesellschaften zudem Anreize, um WETTEREXTREME Schäden vorzubeugen und zu minimieren. In Zentral- und Osteuropa haben vor HAT SICH 2010 allem Hochwasser, Hagel, Stürme und Umgang und Lösungsansätze der VIG FORTGESETZT Schneedruck zu hohen Verlusten geDie Vienna Insurance Group ist Expertin führt. Die Vienna Insurance Group ist darin, Risiken zu analysieren und zu bedurch die starken Wetterextreme insbesondere in Polen werten. Als solche engagiert sie sich in der Entwicklung und in der Tschechischen Republik in einem außergevon Risikomanagementsystemen und in der Erarbeitung wöhnlich hohen Umfang belastet worden. So sind die von Maßnahmen zur Risikosenkung. Gemeinsam mit anSchadensleistungen gestiegen. deren Versicherern trägt die Vienna Insurance Group so dazu bei, Regionen in vielen Bereichen belastbarer und Geänderte Rahmenbedingungen handlungsfähiger gegenüber Naturkatastrophen zu maIn den letzten 30 Jahren ist die Zahl der zu beobachtenchen. den Wetterextreme stark gestiegen. Wetterkatastrophen, das sind Stürme wie Hurrikan Katrina oder Kyrill, ÜberDie Versicherungsgesellschaften der Vienna Insurance schwemmungen, wie wir sie 2010 in vielen Teilen der Welt Group bieten einerseits Kunden umfassende Deckung für erlebt haben, oder die Hitzewelle in Russland und die Schäden durch Naturkatastrophen wie Hochwasser, Waldbrände in Israel. Sturm und Schneedruck. Andererseits treffen sie selbst ausreichend Vorsorge für auftretende Leistungsfälle. Die Europa ist von den Klimaänderungen auf unterschiedliche Vienna Insurance Group analysiert die NaturgefahrenexArt und je nach Region unterschiedlich stark betroffen. posure ihrer Versicherungsportefeuilles mit den aktuellsten Mehr Temperaturextreme, weniger Niederschlag im Somverfügbaren Naturgefahrenmodellen und deckt ihre Expomer und eine höhere Hochwassergefahr werden das Klima sure bis deutlich oberhalb der modellierten 250-JahrZentral- und Osteuropas voraussichtlich auch weiterhinEreignisse bei den größten und renommiertesten Rückverprägen. Zudem sind eine erhöhte Waldbrandgefahr und sicherern ab. starke Schwankungen in den Ernteerträgen zu erwarten.

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE |

VIG im Umgang mit Naturkatastrophen > Umfassender Versicherungsschutz z.B. bei Hochwasser, Sturm und Schneedruck

SCHWERPUNKTTHEMEN

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Bei einem Unternehmen der Vienna Insurance Group versichert zu sein, bedeutet für die Kunden schnelle und unkomplizierte Hilfe im Schadensfall. Dieser erklärte Anspruch steht hinter vielen Initiativen im Service-Bereich, die von den Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group erfolgreich umgesetzt wurden. Die angebotenen Dienste reichen von der Online-Schadenmeldung über kompetente telefonische Betreuung bis hin zu Unwetterwarnservice und Tipps zur Schadenprävention.

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> Schnelle und unbürokratische Hilfe im Schadensfall > Enge Zusammenarbeit mit den größten Rückversicherern weltweit

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NEUGESTALTUNG DES KONZERNS

Wir entwickeln uns weiter, unsere Organisation auch. Die Änderungen in den Strukturen auf Konzern- und Gesellschaftsebene machen 2010 zu einem Jahr des Um- und Aufbruchs. Moderne Managementstruktur in Kraft Die Genehmigung durch die österreichische Finanzmarktaufsicht am 3. August 2010 setzte den Schlusspunkt in einem zukunftsweisenden Prozess, der im Jahr davor eingeleitet wurde. An dessen Ende steht ein gemeinsames Dach für die Einzelgesellschaften in Form einer Konzernholding und ein gestärktes Versicherungsgeschäft in Österreich; an dessen Beginn die gelungene Expansion nach Zentral- und Osteuropa. Die dynamische Entwicklung des Konzerns bildet den Hintergrund für die Entscheidung, die internationale Tätigkeit der Gruppe von den Aufgaben als österreichischer Marktführer zu trennen. NEU: NACH INNEN

VIG MEHR EINS, NACH AUSSEN NOCH STÄRKER.

Lag 2009 der Schwerpunkt der Umstrukturierung bei den organisatorischen Maßnahmen, rückten im Jahr 2010 die Beschlussfassungen der zuständigen Gesellschaftsgremien und Behörden in den Fokus. Unter den Aktionären der Vienna Insurance Group erlangte die neue Managementstruktur breite Zustimmung. Bei der Hauptversammlung Mitte des Jahres sprachen sie sich einstimmig für die Reorganisation aus. Nach der Abspaltung des operativen Versicherungsgeschäftes in Österreich betreibt die WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group als größte Einzelgesellschaft des Konzerns wie bisher das Schadenund Unfall-, Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft. Die börsenotierte Konzernholding trägt den Namen VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe und ist für die internationale Steuerung des Konzerns verantwortlich. Darüber hinaus übernimmt sie länderübergreifendes Rückversicherungs- und Firmengeschäft. Die wesentlichen Steuerungsfelder der Konzernholding umfassen insbesondere: • • • •

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IT-Koordination Veranlagungssteuerung Finanz- und Rechnungswesen Planung und Controlling

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• • • • • • • • • •

Internationale Personalentwicklung Internationales Aktuariat Risikomanagement Konzernrevision Investor Relations Public Relations Marketing Rückversicherung Länderübergreifendes Firmengeschäft Vienna International Underwriters (VIU)

Zudem wurden zwei Organisationseinheiten geschaffen, die sich speziell mit der Frage beschäftigen, wie die Ertragskraft des konzernweiten Personen- bzw. KfzVersicherungsgeschäftes langfristig gesichert werden kann. Außenauftritt im neuen Gewand Die Stärke eines führenden internationalen Versicherers vermittelt das im Zuge der Reorganisation neu gestaltete Konzern-Logo. Es betont die Innovationskraft und die Internationalität der Gruppe und rückt die Funktion der VIG als Konzernholding in den Vordergrund. Das Logo steht für die Zukunfts- und Ergebnisorientierung des Konzerns und erinnert darüber hinaus durch traditionelle Elemente an historische Wurzeln. Auf die Konzernholding und die Bedeutung der Vienna Insurance Group in Zentral- und Osteuropa ist auch der überarbeitete Internetauftritt ausgerichtet. Die KonzernWebsite www.vig.com bietet umfangreiche Informationen zur VIG: angefangen von der Geschichte und der Entstehung des Konzerns über Hinweise zur Aktie und zur kulturellen Verantwortung bis hin zu den internationalen Karrieremöglichkeiten. Ein neues Feature ist ein RSS-Feed, das Anwendern Aktualisierungen der Investor-Relationsund Public-Relations-Seiten übersichtlich anzeigt. Erhöhung des Anteils an der TBIH auf 100% Mit dem Erwerb des Minderheitenanteils von 40% der Kardan Financial Services B.V. an der TBIH Financial Services Group N.V. (TBIH) schließt die Vienna Insurance Group die vollständige Übernahme der TBIH erfolgreich ab. Die TBIH hält Mehrheitsanteile an Versicherungsgesellschaften in der Türkei, der Ukraine und in Georgien. Das Engagement der Vienna Insurance Group an der TBIH


UNTERNEHMEN & STRATEGIE |

besteht seit dem Jahr 2006. Bereits 2009 hat die Vienna Insurance Group die von der TBIH gehaltenen Anteile an deren Versicherungsgesellschaften in Albanien, Bulgarien, Kroatien und Mazedonien direkt übernommen. Durch die verstärkte Einbindung der Versicherungsaktivitäten der TBIH in die Vienna Insurance Group kann das Know-how des Konzerns zur Positionierung auf den jeweiligen Versicherungsmärkten noch besser genutzt werden.

SCHWERPUNKTTHEMEN

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Kroatien Mit der Verschmelzung der zwei Konzerngesellschaften Helios und Cosmopolitan Life hat die Vienna Insurance Group einen starken Anbieter von Lebens- und Nichtlebensversicherungen mit ausgedehntem Vertriebsnetz etabliert. Die fusionierte Gesellschaft mit dem Namen Helios Vienna Insurance Group bietet landesweit attraktive Lösungen für umfassenden Versicherungsschutz in allen Lebenslagen.

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Organisatorische Maßnahmen in den Ländern Ziele des Aktionsprogrammes erreicht Das im Jahr 2009 ins Leben gerufene zukunftsorientierte Effizienzsteigerungsprogramm mit Maßnahmen in mehreren Ländern schloss die Vienna Insurance Group 2010 erfolgreich ab. Die Einsparungen in der Gesamthöhe von rund EUR 100 Mio. wurden unter anderem durch die effiziente Nutzung von Synergien und durch Verbesserungen kundenrelevanter Prozesse erzielt. Unternehmensübergreifende Back-Office-Aktivitäten wurden forciert und auf weitere Bereiche ausgedehnt. Die 2009 initiierten Projekte wurden plangemäß umgesetzt. Beispielsweise nahmen die neu eingerichteten Service-Center der Wiener Städtischen mit 2010 ihre Tätigkeit auf. Durch die Zentralisierung der Ressourcen erfolgt die Schadensabwicklung jetzt noch kundenfreundlicher und wirtschaftlicher. Rumänien 2010 wurde die rumänische Gesellschaft Omniasig Leben verkauft. Die Vienna Insurance Group konzentriert sich in der Lebensversicherung nunmehr ausschließlich auf die Entwicklung der beiden Tochterunternehmen BCR Leben und Asirom, die in diesem Marktsegment ausgezeichnet positioniert sind. Albanien Seit Dezember 2010 ist die Interalbanian Teil der Vienna Insurance Group. Die Gesellschaft wurde 2004 gegründet und betreut als Nichtlebensversicherer vorwiegend Kunden in der Kfz-Sparte. Mit der Akquisition stärkt der Konzern seine Position als zweitgrößter Versicherer des Landes. In Albanien ist die Vienna Insurance Group neben der Interalbanian mit der Sigma tätig.

Montenegro und Mazedonien 2010 gründete die Vienna Insurance Group zwei Lebensversicherungsgesellschaften: in Montenegro die Wiener Städtische Podgorica, in Mazedonien die Winner-Life Skopje. Mit diesem Schritt erweitert der Konzern seine Präsenz in Zentral- und Osteuropa und erschließt neue Geschäftspotenziale in Märkten mit großen Entwicklungschancen. Den Vertrieb der Produkte starten beide Unternehmen 2011. Mit den zur Erste Group gehörenden Gesellschaften Erste Bank Podgorica bzw. Sparkasse Bank Makedonija Skopje haben sie starke Partner an ihrer Seite. Die Kooperation mit der Erste Group wird damit auf insgesamt zehn Länder ausgedehnt. Türkei Die Vienna Insurance Group hat mit der Dogan Sirketler Grubu Holding die Vereinbarung getroffen, einen weiteren Anteil von rund 10% am Sachversicherer Ray Sigorta zu erwerben. Die Transaktion wurde Anfang 2011 abgeschlossen. Mit diesem Schritt erhöht die Vienna Insurance Group ihr Engagement am aufstrebenden türkischen Versicherungsmarkt und bindet die Ray Sigorta noch stärker in das Konzernnetzwerk ein. Weißrussland Die weißrussische Gesellschaft Victoria wurde mit der Kupala als aufnehmende Gesellschaft Ende 2010 verschmolzen. Die fusionierte Gesellschaft tritt unter dem Namen SBA ZASO Kupala auf. Ziel war es, die Geschäftsbasis der Vienna Insurance Group in einem Markt zu festigen, der vor wichtigen Liberalisierungsschritten steht.

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VORBEREITUNG AUF SOLVENCY II

Aufgrund der Änderungen im Aufsichtssystem steht die Versicherungswirtschaft vor zahlreichen neuen Herausforderungen. Mit der Einrichtung einer eigenen Enterprise Risk Management-Abteilung und zahlreichen weiteren Maßnahmen sind wir jedoch bestens auf die Einführung von Solvency II vorbereitet. Ein neues europäisches Aufsichtssystem

QIS-Studien, Quantitative Impact Studies). Ziel dieser Studien ist die Überprüfung der Angemessenheit der vorgeschlagenen Bewertungsmethoden sowie deren Praktikabilität. Aufbauend auf den Ergebnissen wurden schließlich immer wieder Adaptierungen vorgenommen. Darüber hinaus bietet die Teilnahme an den Feldstudien Versicherungsunternehmen die Möglichkeit zur Vorbereitung auf die neue Regelung und intensiven Auseinandersetzung mit Solvency II.

Das Europäische Parlament und die europäischen Finanzminister haben sich 2009 nach langen Verhandlungen auf eine neue Rahmenrichtlinie für die Versicherungsaufsicht Eine Herausforderung für viele Versicherungsunternehmen in Europa geeinigt. Bei dieser unter dem Namen Angesichts dieser geänderten Regelungen, die bis Anfang „Solvency II“ bekannten Richtlinie handelt es sich um ein des Jahres 2013 von den EU-Mitgliedsstaaten umzusetneues europäisches Aufsichtssystem, welches eine grundzen sind, stehen die Versicherungsunternehmen vor neuen legende Reform des Versicherungsaufsichtsrechts mit sich Herausforderungen. Es ist davon auszugehen, dass die bringt. Ziel der neuen Regelung ist die Sicherstellung der Änderungen bei vielen Unternehmen zu höheren Kapitalfinanziellen Solidität von Versicherungs- und Rückversicheanforderungen führen werden. rungsunternehmen, um negativen Ereignissen standhalten zu können. Ein risikobasiertes System, welches vor allem Die VIG ist bestens vorbereitet auch qualitative Elemente berücksichtigt, soll das bisher statische System zur Bestimmung der EigenmittelausstatDer Vorstand der Vienna Insurance Group hat während des tung ablösen. Dabei sind ein besserer Schutz der VersiGeschäftsjahres 2009 ein konzernweites Projekt zur cherungsnehmer und die Stabilität der Finanzmärkte vorImplementierung von Solvency II auf Einzel- sowie Kongesehen. Darüber hinaus soll die neue zernebene eingerichtet, das zentral von Rahmenrichtlinie auch die Aufsicht von Österreich aus gesteuert wird. Unter AUFGRUND DES Versicherungsgruppen modernisieren. den derzeitigen Voraussetzungen und NEUEN AUFSICHTSauf Basis der letzten QIS-Ergebnisse ist Drei-Säulen-Ansatz die VIG auf Gruppen- und auf EinzelSYSTEMS GEWINNT Solvency II basiert auf einem Dreiebene auf die unter Solvency II erhöhten Säulen-Ansatz. Die erste Säule regelt die DAS RISIKOMANAGEMENT Eigenmittelanforderungen bestens vorquantitativen Anforderungen. Dabei wird bereitet. NOCH MEHR AN zwischen zwei Kapitalanforderungen BEDEUTUNG unterschieden: einerseits dem Solvency Änderungen im Risikomanagement Capital Requirement (SCR), welches die Aufgrund der Spaltung in Wiener regulatorische Solvenzkapitalanforderung beschreibt, und Städtische und Vienna Insurance Group Holding im andererseits dem Minimum Capital Requirement (MCR), Jahr 2010 sind Änderungen im Risikomanagement notwelches die regulatorische Untergrenze des zu haltenden wendig. Die bereits in der Wiener Städtischen verfolgten Solvenzkapitals darstellt. Die zweite Säule enthält die quagruppenspezifischen Aspekte des Risikomanagements litativen Anforderungen und betrifft das Governancewerden in der Vienna Insurance Group Holding neu eingeSystem des Unternehmens. Die dritte Säule umfasst bettet. Derzeit wird ein neues gruppenweites RisikomanaBerichterstattungspflichten an Aufsichtsbehörden sowie gement aufgebaut. Dazu wurde Anfang 2010 die AbteiOffenlegungspflichten. lung Enterprise Risk Management (ERM) eingerichtet. Diese ist mit dem gruppenweiten Risikomanagement QIS-Studien beauftragt und untersteht dem Gesamtvorstand. Als Für die Berechnung der zukünftigen SolvenzkapitalanforHauptziele werden die weitere Vereinheitlichung von Risiderungen wurden insgesamt fünf internationale quantikomanagementstrukturen und -prozessen sowie die ertative Auswirkungsstudien durchgeführt (so genannte folgreiche Umsetzung von Solvency II in der Vienna

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE |

Insurance Group verfolgt. Die gültige Risikopolitik wird konzernweit überarbeitet und ausgerollt. Weiters wird der gruppenweite Kommunikationsprozess hinsichtlich Risikomanagement vorangetrieben. Partielles Internes Modell An der Entwicklung und Implementierung eines partiellen Internen Modells wird im Zuge des Solvency II-Projektes sowohl auf Konzern- als auch auf Einzelebene intensiv gearbeitet. Es wird sichergestellt, dass in den Konzerngesellschaften die notwendigen Berechnungsmodelle und Berechnungsprozesse eingerichtet werden, um sowohl auf Einzelunternehmensebene als auch hinsichtlich der Gruppenberechnungen konsistente Werte ermitteln zu können. Im Zuge des Solvency II-Projektes wurde ein Methodenpapier erstellt, welches detailliert und aufbauend auf den technischen Spezifikationen der Finanzmarktaufsicht die gruppenweit anzuwendenden Berechnungs- und Bewertungsmethoden zur Ermittlung des Solvabilitätserfordernisses gemäß der Solvency II-Standardformel beschreibt. Das Solvabilitätserfordernis gemäß der Solvency IIStandardformel wird parallel zu den Ergebnissen aus dem von der Vienna Insurance Group angestrebten partiellen internen Modell zwei Jahre lang ermittelt. Qualitatives Risikomanagement Hinsichtlich der künftigen qualitativen RisikomanagementAnforderungen wird in der Vienna Insurance Group ein einheitliches Solvency II adäquates Governance-System etabliert, das alle notwendigen Funktionen (Risikomanage-

SCHWERPUNKTTHEMEN

| KONZERNLAGEBERICHT | KONZERNABSCHLUSS

ment, Compliance, Aktuarielle Funktion, Interne Revision) umfasst. Ein konzernweites System zur Risikoinventur wird implementiert. Ziel ist es, ein gruppenweit konsistentes und umfassendes Risikoreporting zu entwickeln, um die Risikosituation der Gruppe noch besser steuern und parallel dazu die Erfordernisse aus ORSA (Own Risk and Solvency Assessment) erfüllen zu können. Interne Kontrollsysteme gewährleisten die Einhaltung der sich aus dem Risikomanagement ergebenden Leitlinien und Vorgaben.

B

Umsetzung in der VIG > Gruppenweites Projekt zur Implementierung von Solvency II bereits seit 2009 eingerichtet > Das Enterprise Risk Management beschäftigt sich intensiv mit den Risikomanagementfragen des Konzerns > Neues, gruppenweites Risikomanagement im Aufbau > Derzeitige Arbeitsschwerpunkte im Hinblick auf Solvency II: Entwicklung und Implementierung eines partiellen Internen Modells, Etablierung eines einheitlichen Governance-Systems

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ZWEI NULL EINS NULL 2010 – das Jahr in Zahlen. Hinter uns liegt ein erfolgreiches Jahr. Wir haben unsere Strategie wirksam umgesetzt und sind weiter gewachsen – in CEE wie in Österreich. Auch für die Zukunft sind wir gut aufgestellt und können dabei auf unsere langjährigen und vielfältigen Erfahrungen bauen.

DIE VIENNA INSUR ANCE GROUP


PERFORMANCE 2010 (LAGEBERICHT)

GESCHÄFTSVERLAUF DES KONZERNS 2010 Die rund 50 zur Vienna Insurance Group gehörenden Versicherungsgesellschaften sind in der Schaden- und Unfallversicherung, der Lebensversicherung und in einigen Ländern auch in der Krankenversicherung tätig. Diese drei Versicherungssparten werden in der nach Geschäftsbereichen gegliederten Konzernberichterstattung erläutert. Zur übersichtlichen Darstellung der geografischen Geschäftsentwicklung im Konzern werden die 24 Länder, über die sich das Tätigkeitsgebiet des Konzerns erstreckt, in die sechs geografischen Segmente Österreich, Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Rumänien und Übrige Märkte gegliedert. Diese Einteilung weicht von der Darstellung im Vorjahr ab, die neben den einzeln angeführten Ländern eine Unterscheidung in Übrige CEE-Märkte und Sonstige Märkte kannte. Das neu eingeführte Segment Übrige Märkte fasst beide zusammen. So wird der fortschreitenden Diversifikation innerhalb des Konzerns Rechnung getragen. Die Märkte Russland und Weißrussland wurden im Jahr 2010 aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht in den Konsolidierungskreis der VIG einbezogen. Der Geschäftsstart in Montenegro erfolgt erst im Jahr 2011. Details zu den Änderungen zum Konsolidierungskreis können aus dem Anhang ab Seite 112 entnommen werden. Mit Wirkung vom 3. August 2010 wurde die Abspaltung des operativen Versicherungsgeschäftes in Österreich von den Holdingfunktionen des Konzerns rechtskräftig. Die WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group führt damit als größte Einzelgesellschaft des Konzerns so wie bisher das Schaden- und Unfall-, Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft in Österreich. Neben den üblichen internationalen Steuerungsaufgaben eines börsenotierten Konzerns widmet sich die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe dem Rückversicherungs- und internationalen Firmengeschäft. Diese Maßnahme hat jedoch auf den Konzernabschluss keine Auswirkungen. Zur Vermeidung von Doppelangaben wird in der Folge auf geeignete Angaben im Konzernanhang verwiesen. Die Entwicklung der wesentlichen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung werden auch in der Segment-

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berichterstattung im Anhang dargestellt. Die weiteren Angaben im Lagebericht sollen in der Folge diese Daten näher erläutern. Prämienvolumen Eine komprimierte Darstellung der Prämienentwicklung ist im Konzernanhang unter Punkt 28 Abgegrenzte Prämien enthalten. Im Jahr 2010 erwirtschaftete die Vienna Insurance Group ein Prämienvolumen von EUR 8.593,01 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um EUR 573,73 Mio. bzw. 7,2%. Von den verrechneten Bruttoprämien blieben EUR 7.870,92 Mio. im Eigenbehalt der Vienna Insurance Group, an Rückversicherungsgesellschaften wurden EUR 722,09 Mio. abgegeben. Zur Prämienentwicklung trug vor allem das deutliche Wachstum in der Tschechischen Republik (+9,6%) sowie in Polen (+36,4%) bei. In Österreich legten die Prämieneinnahmen um erfreuliche 4,3% zu. Insgesamt wurden im Jahr 2010 53,0% der Konzernprämien außerhalb Österreichs erwirtschaftet. In der Schaden- und Unfallversicherung betrug der Anteil der Gesellschaften außerhalb Österreichs 64,0%. Im Bereich der Lebensversicherung entfielen 45,0% der Prämien auf die Gesellschaften außerhalb Österreichs. PRÄMIENANTEIL NACH REGIONEN 2010

Österreich 47,0% (48,3%)

Außerhalb Österreichs 53,0% (51,7%) Werte für 2009 in Klammer


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

Die abgegrenzten Nettoprämien konnten um 8,5% von EUR 7.242,28 Mio. im Jahr 2009 auf EUR 7.860,37 Mio. im Jahr 2010 gesteigert werden. Die abgegrenzten Rückversicherungsabgaben beliefen sich auf EUR 722,80 Mio. Aufwendungen für Versicherungsfälle Eine komprimierte Darstellung der Aufwendungen für Versicherungsfälle ist im Konzernanhang unter Punkt 32 Aufwendungen für Versicherungsfälle enthalten. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle beliefen sich im Jahr 2010 abzüglich der Anteile der Rückversicherung (EUR 466,44 Mio.) auf EUR 6.541,35 Mio. Dies bedeutet eine Erhöhung von EUR 664,19 Mio. bzw. 11,3%, die vor allem auf die Auswirkungen eines schadenintensiven Naturkatastrophenjahres 2010 zurückzuführen sind. Betriebsaufwand Eine komprimierte Darstellung des Betriebsaufwands ist im Konzernanhang unter Punkt 33 Betriebsaufwand enthalten. Der Betriebsaufwand aller konsolidierten Gesellschaften der Vienna Insurance Group betrug im Jahr 2010 inkl. der Aufwendungen für den Versicherungsabschluss und abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen EUR 1.759,88 Mio. und verzeichnete somit einen Anstieg von 6,7% im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss betrugen im Jahr 2010 EUR 1.509,05 Mio. und haben sich somit im Vorjahresvergleich um 8,6% erhöht.

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

einer Erhöhung durch Naturkatastrophen – weiterhin unter der 100%-Marke. Die Combined Ratio errechnet sich aus allen versicherungstechnischen Aufwendungen und Erträgen, den Nettozahlungen für Versicherungsfälle inkl. der Nettoveränderung der technischen Rückstellungen gebrochen durch die abgegrenzte Nettoprämie im Bereich Schaden/Unfall. Finanzergebnis steigt um knapp 20% Eine komprimierte Darstellung des Finanzergebnisses (exkl. at equity bewertete Unternehmen) ist im Konzernanhang unter Punkt 29 Finanzergebnis enthalten. Im Jahr 2010 erreichte die Vienna Insurance Group ein Finanzergebnis von EUR 1.111,42 Mio. Hier konnte der Konzern die positiven Impulse des Finanzmarktes nutzen und verzeichnete ein Plus von 19,5% bzw. EUR 181,46 Mio. Einmal mehr bestätigt die Entwicklung die Richtigkeit der langfristig angelegten, konservativen Veranlagungspolitik, die der Konzern verfolgt.

C

Kapitalanlagen über EUR 28 Mrd. Eine komprimierte Darstellung der Kapitalanlagen ist im Konzernanhang auf Seite 135 enthalten. Die gesamten Kapitalanlagen der Vienna Insurance Group erreichten zum 31. Dezember 2010 EUR 28.159,52 Mio. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Zuwachs von EUR 2.265,47 Mio. bzw. 8,7%. STRUKTUR DER KAPITALANLAGEN 2010

Gewinn vor Steuern Im Jahr 2010 erzielte die Vienna Insurance Group einen Gewinn vor Steuern von EUR 507,79 Mio. Das entspricht einer Zunahme um EUR 66,54 Mio. bzw. 15,1% im Vergleich zum Jahr 2009.

Liegenschaften 14%

Darlehen 12%

Ergebnis je Aktie Beim Ergebnis je Aktie handelt es sich um eine Kennzahl, die den Konzernjahresüberschuss der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien gegenüberstellt. Im Jahr 2010 betrug das Ergebnis je Aktie EUR 2,97.

Sonstige 10%

Aktien 4%

Combined Ratio deutlich unter 100% Die Combined Ratio des Konzerns (nach Rückversicherung, ohne Berücksichtigung von Veranlagungserträgen) belief sich im Jahr 2010 auf 98,4% und lag damit – trotz

Anleihen 57%

Beteiligungen 3%

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In den Kapitalanlagen sind alle Grundstücke und Bauten der Vienna Insurance Group, alle Anteile an at equity konsolidierten Unternehmen und sämtliche Finanzinstrumente mit eingerechnet. Nicht berücksichtigt sind die Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung. Diese erhöhten sich im Jahr 2010 um 18,4% von EUR 4.628,45 Mio. auf EUR 5.478,60 Mio. Im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung verdoppelten sich die Kapitalanlagen per 31. Dezember 2010 nahezu auf EUR 8.217,81 Mio. (+98,8%). Die Zunahme resultiert aus der Neuallokation der Kapitalanlagen im Zuge der Spaltung. Die Kapitalanlagen in der Lebensversicherung beliefen sich auf EUR 18.947,06 Mio. (2009: EUR 20.883,64 Mio.). Im Bereich der Krankenversicherung stiegen die Kapitalanlagen der Vienna Insurance Group um 13,4% auf EUR 994,65 Mio. Eigenkapital Die Kapitalbasis der Vienna Insurance Group konnte im Jahr 2010 um 8,7% auf EUR 5.029,65 Mio. erhöht werden (2009: EUR 4.628,57 Mio.). Versicherungstechnische Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen betrugen zum 31. Dezember 2010 EUR 24.017,84 Mio. Somit hatte die Vienna Insurance Group Ende 2010 um 6,4% höhere versicherungstechnische Rückstellungen als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Die Deckungsrückstellung sowie die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle gliedern sich nach Geschäftsbereichen sowie Fälligkeiten wie folgt: Zusammensetzung Deckungsrückstellung

in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung für vertraglich garantierte Leistungen für zugeteilte und zugesagte Gewinnanteile Krankenversicherung Summe

80

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31.12.2010

31.12.2009

132 17.390.374

123 16.557.602

15.955.213

15.024.555

1.435.161 841.005 18.231.511

1.533.047 790.271 17.347.996

Fälligkeitsstruktur Deckungsrückstellung

in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

31.12.2010

31.12.2009

1.861.878

1.354.542

6.165.345

5.974.080

3.393.212 6.811.076 18.231.511

3.872.826 6.146.548 17.347.996

Zusammensetzung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung Krankenversicherung Summe

31.12.2010

31.12.2009

3.509.228 207.690 50.797 3.767.715

3.255.133 171.878 44.973 3.471.984

Fälligkeitsstruktur Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

31.12.2010

31.12.2009

1.654.431

2.026.591

1.060.852

802.774

288.767 763.665 3.767.715

250.131 392.488 3.471.984

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die versicherungstechnischen Rückstellungen im Vergleich zum Jahr 2009 um 8,6% auf EUR 4.638,88 Mio. Dieser Anstieg ist zu einem großen Teil auf die Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle infolge der Naturkatastrophen zurückzuführen. Die versicherungstechnischen Rückstellungen in der Lebensversicherung erhöhten sich zum 31. Dezember 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 5,7% auf EUR 18.456,68 Mio. In der Krankenversicherung nahmen die versicherungstechnischen Rückstellungen um 8,2% auf EUR 922,28 Mio. zu.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

Die versicherungstechnischen Rückstellungen der fondsund indexgebundenen Lebensversicherung erhöhten sich ebenfalls von EUR 4.376,16 Mio. im Jahr 2009 um 19,5% auf EUR 5.227,93 Mio. RoE (Return on Equity) Der RoE beschreibt das Verhältnis des Konzerngewinns zum durchschnittlichen Gesamteigenkapital der Vienna Insurance Group. Im Jahr 2010 erzielte der Konzern eine Eigenkapitalrentabilität (RoE) von 10,5% (2009: 10,0%).

GESCHÄFTSENTWICKLUNG IM DETAIL Konzernprämieneinnahmen Im Jahr 2010 entfielen 50,6% des Prämienvolumens auf die Schaden- und Unfallversicherung, der Bereich der Lebensversicherung legte deutlich zu und trug 45,5% zum Gesamtprämienvolumen des Konzerns bei. Aus der Krankenversicherung stammten 3,9% der Prämien.

| KONZERNABSCHLUSS

Verrechnete Prämien nach Geschäftsbereichen in EUR Mio.

Schaden/Unfall Leben Kranken Gesamt

2008

2009

2010

4.278,85 3.305,73 314,28 7.898,87

4.206,75 3.491,17 321,36 8.019,28

4.350,04 3.904,81 338,16 8.593,01

Verrechnete Prämien nach geografischen Segmenten in EUR Mio.

Cash Flow Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug im Jahr 2010 EUR 2.094,67 Mio. im Vergleich zu EUR 1.989,65 Mio. im Jahr 2009. Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf EUR -2.011,94 Mio. (2009: EUR -2.163,16 Mio.). Die größte Position des Cash Flow aus der Investitionstätigkeit stellte der Erwerb von jederzeit veräußerbaren Wertpapieren dar. Aus der Finanzierungstätigkeit der Vienna Insurance Group ergab sich im Jahr 2010 ein Cash Flow von EUR -191,77 Mio. (2009: EUR 2,65 Mio.). Am Ende des Jahres 2010 standen die Finanzmittel des Konzerns bei EUR 396,03 Mio. Insgesamt erhielt die Vienna Insurance Group im Jahr 2010 Zinsen und Dividenden in der Höhe von EUR 930,12 Mio.

KONZERNLAGEBERICHT

Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte* Gesamt

2008

2009

2010

3.755,72 1.419,73 605,60 795,14 608,22 714,46 7.898,87

3.874,15 1.603,29 628,38 548,26 606,66 758,54 8.019,28

4.041,14 1.756,54 647,87 747,69 528,05 871,72 8.593,01

C

* Übrige Märkte: Albanien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Georgien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mazedonien, Serbien, Türkei, Ukraine, Ungarn

Schaden- und Unfallversicherung Im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung erwirtschafteten die Gesellschaften der Vienna Insurance Group im Jahr 2010 Konzernprämien in der Höhe von EUR 4.350,04 Mio. (2009: EUR 4.206,75 Mio.). In der Schaden- und Unfallversicherung wurde somit ein Plus von 3,4% verzeichnet. Mit kräftigen Wachstumsraten trieben vor allem Polen und die Übrigen Märkte die positive Entwicklung in diesem Geschäftsbereich an. So verbuchten die polnischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group mit Prämieneinnahmen von EUR 559,44 Mio. ein Plus von 45,7%, in den Übrigen Märkten wurde im Vergleich zum Jahr 2009 ein um 11,9% höheres Prämienvolumen erzielt. Die Vienna Insurance Group in der Tschechischen Republik konnte die Prämieneinnahmen ebenfalls steigern: von EUR 975,52 Mio. auf EUR 1.004,35 Mio. Der Anteil der außerhalb Österreichs erwirtschafteten Prämien betrug in der Schaden- und Unfallversicherung 64,0%.

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PRÄMIENANTEIL NACH REGIONEN IN DER SCHADEN- UND UNFALLVERSICHERUNG 2010

Österreich 36,0% (37,3%)

PRÄMIENANTEIL NACH REGIONEN IN DER LEBENSVERSICHERUNG 2010

Österreich 55,0% (56,9%)

Außerhalb Österreichs 64,0% (62,7%) Werte für 2009 in Klammer

Prämienwachstum in der Lebensversicherung In der Lebensversicherung erwirtschafteten die Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group insgesamt verrechnete Prämien in der Höhe von EUR 3.904,81 Mio. Das entspricht einem Anstieg von 11,8% im Vorjahresvergleich. Hierbei entfiel auf die Konzerngesellschaften außerhalb Österreichs mit Prämieneinnahmen von EUR 1.758,11 Mio. ein Prämienplus von 16,8%. Damit ist der Anteil der Länder außerhalb Österreichs an den Konzernprämien in der Sparte Leben auf 45,0% angewachsen. Vor allem die s Versicherungsgesellschaften leisteten hier einen signifikanten Beitrag zur erfreulichen Entwicklung in diesem Segment. Die Gesellschaften der Vienna Insurance Group in der Tschechischen Republik nahmen EUR 752,19 Mio. an verrechneten Prämien aus dem Bereich der Lebensversicherung ein, das sind um 19,8% mehr als im Jahr 2009. Die slowakischen Gesellschaften trugen in diesem Geschäftsbereich EUR 340,89 Mio. (+15,5%) bei, die polnischen EUR 188,25 Mio. (+14,7%) und die rumänischen EUR 93,16 Mio. (+6,8%). Die Übrigen Märkte erwirtschafteten Prämien in der Höhe von EUR 383,62 Mio. und damit ein Plus von 15,7%.

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Außerhalb Österreichs 45,0% (43,1%) Werte für 2009 in Klammer

Krankenversicherung mit Prämienplus von 5,2% Auch in der Krankenversicherung, die derzeit in einem für die Gesamtprämien relevanten Umfang vor allem von der Wiener Städtischen in Österreich als einem der führenden Krankenversicherer betrieben wird, verzeichnete die Vienna Insurance Group mit verrechneten Prämien von EUR 338,16 Mio. ein Plus von 5,2%. Gewinn vor Steuern Im Jahr 2010 erreichte der Gewinn vor Steuern EUR 507,79 Mio., dies entspricht einer Steigerung von 15,1% im Vergleich zum Vorjahr. Das deutliche Plus, das trotz hoher Kosten durch Naturkatastrophen erzielt werden konnte, bestätigt die Strategie des Konzerns auf seinen Märkten. Gewinn vor Steuern nach Geschäftsbereichen in EUR Mio.

Schaden/Unfall Leben Kranken Gesamt

2008

2009

2010

414,23 102,40 24,17 540,80

238,86 177,77 24,62 441,25

222,72 248,46 36,61 507,79


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte* Gesamt

2008

2009

2010

344,33 107,45 4,99 26,11 57,46 0,46 540,80

247,49 122,91 23,01 27,42 24,19 -3,77 441,25

250,89 167,33 37,32 24,18 28,51 -0,44 507,79

* Übrige Märkte: Albanien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Georgien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mazedonien, Serbien, Türkei, Ukraine, Ungarn

Schaden- und Unfallversicherung Mit einem Ergebnisbeitrag von EUR 222,72 Mio. erzielte der Bereich der Schaden- und Unfallversicherung 43,9% des Gewinns der Vienna Insurance Group. Lebensversicherung In der Lebensversicherung erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn vor Steuern von EUR 248,46 Mio. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2009 eine Steigerung von 39,8%. Damit beläuft sich der Anteil der Lebensversicherung am Gesamtergebnis auf 48,9%. Krankenversicherung Die Krankenversicherung trug EUR 36,61 Mio. zum Konzerngewinn der Vienna Insurance Group bei. Mitarbeiter Insgesamt waren im Jahr 2010 25.006 Mitarbeiter bei der Vienna Insurance Group beschäftigt, das sind um 2,5% mehr als im Vorjahr. Der Anstieg der Mitarbeiter resultiert überwiegend aus der Erstkonsolidierung der auf Seite 113 des Konzernberichtes angeführten Unternehmen. Mitarbeiter nach Regionen

Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte* Gesamt

2008

2009

2010

6.341 4.883 1.793 1.522 4.239 4.615 23.393

6.368 4.972 1.650 1.578 5.088 4.730 24.386

6.493 4.913 1.572 1.902 4.383 5.743 25.006

* Übrige Märkte: Albanien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Georgien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mazedonien, Serbien, Türkei, Ukraine, Ungarn

| KONZERNABSCHLUSS

GEOGRAFISCHE SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Gewinn vor Steuern nach geografischen Segmenten in EUR Mio.

KONZERNLAGEBERICHT

ÖSTERREICH Mit einem Marktanteil von 24,1% ist die Vienna Insurance Group die größte Versicherungsgruppe in Österreich. Zu den österreichischen Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group zählen die Wiener Städtische Versicherung, die Donau Versicherung und die s Versicherung. Im Zuge des Erwerbs der s Versicherung im Jahr 2008 verkaufte die Vienna Insurance Group ihre Anteile an der BA-CA-Versicherung. VIG-Gesellschaften in Österreich WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

C

Leben und Nichtleben rd. 3.530 1. Rang rd. 14% rd. 140

Mit einem Marktanteil von über 14% und 1,3 Millionen Kunden ist die Wiener Städtische die größte Versicherungsgesellschaft Österreichs. Das Unternehmen ist in der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Lebensund Krankenversicherung tätig und bietet maßgeschneiderte Lösungen für private Lebenssituationen ebenso wie für den Gewerbe- und Firmenkundenbereich. Neun Landesdirektionen, rund 140 Geschäftsstellen, mehr als 3.500 Mitarbeiter, davon 2.000 Berater, ermöglichen eine persönliche Betreuung flächendeckend in ganz Österreich. Darüber hinaus ist die Wiener Städtische über Zweigniederlassungen in Italien und Slowenien vertreten. Im Jahr 2010 hat die Wiener Städtische zahlreiche Innovationen im Produkt- und Servicebereich auf den Markt gebracht. Im Rahmen der Limited Edition-Serie wurden neue indexgebundene Vorsorgeprodukte wie z.B. die „Limited Edition Garant 2010“ angeboten. Neuerungen gibt es auch im Bereich der Haushalts- und Eigenheimversicherung. Die Produktvariante für die kleine Geldbörse bietet für wenig Geld umfassenden Versicherungsschutz. Neu ist auch die inkludierte Deckung für erweiterte Elementargefahren wie z.B. Hochwasser. Mit dem Produkt TOP MED-Option bietet die Wiener Städtische vor allem

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jungen Menschen ein kostengünstiges Produkt für den Einstieg in die private Gesundheitsvorsorge mit Versicherungsschutz für Unfallfolgen und bei schweren Erkrankungen. Um die Serviceleistungen weiter zu verbessern, setzt die Wiener Städtische auf die vermehrte Nutzung neuer Technologien im Servicebereich. Mit dem neuen SchadenService-App können Schäden direkt über das Handy gemeldet werden. Mittels Schaden-SMS-Service werden Kunden zum aktuellen Stand der Bearbeitung ihres Schadenfalls auf dem Laufenden gehalten. Die neu gestaltete Unternehmens-Website bietet eine Vielzahl weiterer Services, die eine moderne und schnelle Kommunikation mit den Kunden ermöglichen. DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

1971 Leben und Nichtleben rd. 1.370 8. Rang rd. 4% rd. 80

Neben dem eigenen Vertriebsteam mit mehr als 800 Mitarbeitern im Außendienst arbeitet die Donau Versicherung mit rund 3.000 unabhängigen Versicherungsmaklern und -agenten zusammen. Die optimierten Verwaltungsabläufe und eine zukunftsweisende EDV-Unterstützung für ihre Vertriebspartner schaffen die Basis für einen umfassenden wie auch zeitnahen Top-Service für alle Kunden. In Italien ist die Donau über eine Zweigniederlassung tätig und hat dort ihre Position als Sachversicherer durch die Einführung der Kfz-Haftpflichtversicherung vervollständigt. Diese wurde am 10. November 2010 durch die italienische Aufsichtsbehörde genehmigt. Unmittelbar nach Zustellung des Genehmigungsbescheids wurde mit dem Verkauf begonnen. Seit Mai 2010 zählt auch die Krankenversicherung zum Produktportfolio der Donau. Damit steht nun ein noch breiteres Angebot für die Kunden zur Verfügung.

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Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition Leben: Marktanteil Leben:

2008 Leben und Nichtleben rd. 150 2. Rang rd. 12%

Die Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group ist seit 25 Jahren als Lebensversicherung am österreichischen Markt tätig. Die s Versicherung ist mit ihren Kundenlösungen im Bereich der privaten und betrieblichen Altersvorsorge und dem starken Netzwerk ihrer Vertriebspartner, insbesondere der Erste Bank und den österreichischen Sparkassen, der größte Bankenversicherer des Landes, und zählt in der Sparte Leben zu den führenden Lebensversicherungen am österreichischen Markt. Die vollständige Integration in die Retail-Strategie der lokalen Banken, in Verbindung mit maßgeschneiderten Produkten der Lebens- und Nichtlebensversicherung, sind seit vielen Jahren die Erfolgsfaktoren in der Zusammenarbeit mit der Erste Group. Im Mittelpunkt der Produktstrategie 2010 standen im Einmalerlagsbereich die indexgebundenen Garantieprodukte (s Garantie-Concept) und in der laufenden Prämie die klassische Privatpension sowie die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge (s Privat-Pension mit Prämien-Plus). Es ist der s Versicherung im Jahr 2010 – als erstem Versicherungsunternehmen am Markt – gelungen, das neue, gesetzlich vorgeschriebene Lebenszyklusmodell im Rahmen der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge auf den Markt zu bringen. Nicht nur Neukunden, sondern auch der weitaus überwiegende Teil der Bestandskunden haben die Möglichkeit des Umstieges auf das neue Lebenszyklusmodell wahrgenommen.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

Geschäftsverlauf 2010 in Österreich Prämienentwicklung Im Jahr 2010 erwirtschafteten die österreichischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group verrechnete Bruttoprämien in der Höhe von EUR 4.041,14 Mio. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 4,3%. Zu diesem Prämienvolumen trugen die Wiener Städtische Versicherung EUR 2.418,86 Mio., die Donau Versicherung EUR 710,69 Mio. und die s Versicherung EUR 901,08 Mio. bei. Auf die VIG Holding entfielen EUR 10,51 Mio. Die abgegrenzten Nettoprämien stiegen im Jahr 2010 um 4,9% von EUR 3.529,64 Mio. auf EUR 3.701,87 Mio. VERRECHNETE PRÄMIEN ÖSTERREICH in EUR Mio. 4.500

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

Aus der Krankenversicherung stammen Prämien in der Höhe von EUR 328,06 Mio. Das entspricht einer Steigerung von 2,1% im Vergleich zu 2009, wo die Prämieneinnahmen der Krankenversicherung bei EUR 321,36 Mio. lagen. Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen im Jahr 2010 verglichen mit dem Vorjahr von EUR 3.274,60 Mio. auf EUR 3.593,51 Mio. Das entspricht einer Erhöhung der Aufwendungen um 9,7%. Betriebsaufwand Der Betriebsaufwand der österreichischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group betrug im Jahr 2010 inkl. der Aufwendungen für den Versicherungsabschluss und abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen EUR 648,77 Mio. Dies bedeutet eine Zunahme von 7,0% im Vergleich zum Jahr 2009.

C

4.000

Gewinn vor Steuern von EUR 250,89 Mio. Im Jahr 2010 erreichte die Vienna Insurance Group in Österreich einen Gewinn vor Steuern von EUR 250,89 Mio. (2009: EUR 247,49 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Ergebnis somit um 1,4% gesteigert.

3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 2008 Leben

2009 Nichtleben

2010

Combined Ratio bei 97,2% In Österreich betrug die Combined Ratio (nach Rückversicherung, ohne Berücksichtigung von Veranlagungserträgen) im Jahr 2010 97,2% (2009: 96,0%).

Gesamt

Vienna Insurance Group in Österreich* in EUR Mio.

Von den verrechneten Prämien wurden EUR 1.566,38 Mio., das sind 38,8%, im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung erzielt. Im Vergleich zum Jahr 2009 bedeutet dies einen minimalen Rückgang von 0,1%.

Verrechnete Prämien Leben Nichtleben Gewinn vor Steuern

2008

2009

2010

3.755,72 1.872,36 1.883,36 344,33

3.874,15 1.985,43 1.888,72 247,49

4.041,14 2.146,70 1.894,44 250,89

* BA-CA Versicherung bis Mitte 2008 berücksichtigt; s Versicherung ab Mitte 2008 berücksichtigt.

Die Lebensversicherung trug mit EUR 2.146,70 Mio. 53,1% zum Prämienvolumen bei, wobei der Konzern in Österreich im Jahr 2010 insgesamt ein kräftiges Plus von 8,1% verzeichnete. Die Zunahme ist vorwiegend auf die starke Entwicklung im Bereich des Einmalerlagsgeschäftes zurückzuführen.

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TSCHECHISCHE REPUBLIK Die VIG ist in der Tschechischen Republik mit den drei Versicherungsgesellschaften Kooperativa pojišt’ovna, Česká podnikatelská pojišt’ovna (ČPP) und Pojišt’ovna České spořitelny (PČS) vertreten. Darüber hinaus hat Mitte 2008 die konzerneigene Rückversicherung VIG RE die Geschäftstätigkeit in Prag aufgenommen. Die Tschechische Republik ist mit rund 20% der gesamten Konzernprämien der größte CEE-Markt der VIG. Mit über 30% Marktanteil belegt die Vienna Insurance Group in der Tschechischen Republik den hervorragenden zweiten Rang. In der Lebensversicherung sind die Konzerngesellschaften der VIG führend. VIG-Gesellschaften in der Tschechischen Republik Kooperativa pojišťovna, a.s., Vienna Insurance Group Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

1990 Leben und Nichtleben rd. 3.800 2. Rang rd. 20% rd. 310

Die Kooperativa ist die größte Tochtergesellschaft der VIG außerhalb Österreichs und mit einem Marktanteil von über 20% die zweitgrößte Versicherung in der Tschechischen Republik. Seit nunmehr 20 Jahren bietet sie ihren Kunden attraktive Versicherungslösungen im Lebens- und Nichtlebensbereich. Rund 3.800 Mitarbeiter kümmern sich darum, dass sich private Versicherungsnehmer und Firmenkunden gleichermaßen rundum versorgt fühlen. In der Branche positioniert sich das Unternehmen als Innovationsführer und treibt mit Produktneuheiten die stetige Entwicklung der Versicherungslandschaft voran. So wurde im Jahr 2010 der Verkauf von KfzRechtsschutzversicherungen gestartet. Darüber hinaus zeichnen die Gesellschaft vor allem ihr breites Produktangebot und das starke, landesweite Vertriebsnetz aus. Vor diesem Hintergrund erhielt die Kooperativa auch im Jahr 2010 zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem wurde sie bereits zum dritten Mal in

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Folge zur „Versicherung des Jahres“ gekürt. Im Ranking der 100 besten tschechischen Unternehmen errang die Kooperativa den ausgezeichneten vierten Rang und ist damit der beste Finanzdienstleister in der Bewertung.

Česká podnikatelská pojišťovna, a.s., Vienna Insurance Group (ČPP) Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

2005 Leben und Nichtleben rd. 880 8. Rang rd. 4% rd. 320

Die ČPP ist die achtgrößte Versicherung in der Tschechischen Republik. Im Jahr 2010 feierte die Gesellschaft das 15-jährige Jubiläum ihrer Gründung. Über 880 Mitarbeiter in rund 320 Geschäftsstellen betreuen Kunden sowohl in Fragen der Lebens- als auch der Nichtlebensversicherung. Der Schwerpunkt der ČPP liegt im Bereich der KfzVersicherungen. Mit rund 970.000 versicherten Fahrzeugen zählt die ČPP in diesem Segment zu den führenden Versicherungsgesellschaften am Markt. Ihr Versicherungsangebot erweiterte die ČPP im Jahr 2010 um KfzRechtsschutzversicherungen. Im Wettbewerb der Versicherungsmakler hat die ČPP in der Produktkategorie Autoversicherung den 2. Rang und im Bereich Privatkundenversicherung den 3. Rang erzielt. Pojišťovna České spořitelny, a.s., Vienna Insurance Group (PČS) Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil:

2008 Leben und Nichtleben rd. 200 5. Rang rd. 6%

Seit dem Jahr 2008 gehört die PČS zur Vienna Insurance Group. Die Gesellschaft hat ihre Tätigkeit im Jahr 1992 begonnen. Der Schwerpunkt ihres Geschäftes liegt im Bereich der Lebensversicherungen, in dem sie die dritte Marktposition belegt. Hauptvertriebskanal der PČS ist die Česká spořitelna, die mit über 5 Mio. Kunden und rund 660 Geschäftsstellen die größte Bank gemessen an der Zahl ihrer Kunden in der Tschechischen Republik ist.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

Mit ihrem Lebensversicherungsprodukt „Flexi“ holte die PČS im Jahr 2010 erneut mehrere Titel. Im Rahmen des Wettbewerbs „Bank des Jahres 2010“ erzielte die Versicherungslösung den 2. Rang. Bei der Verleihung der „Zlatá koruna“, zu deutsch „Goldene Krone“, verteidigte die Gesellschaft den Sieg des letzten Jahres. „Flexi“ ist eines der meistverkauften Lebensversicherungsprodukte am Markt. Die Lösung für die ganze Familie verbindet den Spar- mit dem Versicherungsgedanken und kann der aktuellen Lebenssituation individuell angepasst werden.

3,0% gegenüber dem Vorjahr. Das Prämienvolumen im Bereich der Nichtlebensversicherung wurde zu rund 77% durch die Kooperativa erwirtschaftet.

Geschäftsverlauf 2010 in der Tschechischen Republik

Aufwendungen für Versicherungsfälle Für Versicherungsfälle wendeten die tschechischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group im Jahr 2010 EUR 1.123,98 Mio. und damit um EUR 124,45 Mio. mehr auf als 2009. Das entspricht einem Anstieg von 12,5%.

Prämiensteigerung um 9,6% Im Jahr 2010 erwirtschafteten die tschechischen Versicherungsgesellschaften der Vienna Insurance Group verrechnete Konzernprämien in der Höhe von EUR 1.756,54 Mio. (2009: EUR 1.603,29 Mio.) und erreichten damit eine Steigerung von 9,6%. Zu diesem Prämienvolumen trugen die Kooperativa EUR 1.105,91 Mio., die ČPP EUR 249,67 Mio., die PČS EUR 363,98 Mio. und die VIG RE EUR 36,98 Mio. bei. Das abgegrenzte Prämienvolumen stieg um 12,1% auf EUR 1.615,57 Mio. VERRECHNETE PRÄMIEN TSCHECHISCHE REPUBLIK

In der Lebensversicherung konnten die Prämieneinnahmen der Vienna Insurance Group in der Tschechischen Republik von EUR 627,77 Mio. auf EUR 752,19 Mio. im Jahr 2010 gesteigert werden. Mit einem Zuwachs von 19,8% im Vorjahresvergleich erwies sich die Lebensversicherung als Wachstumsmotor.

Betriebsaufwand Die tschechischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group verbuchten im Jahr 2010 inkl. der Aufwendungen für den Versicherungsabschluss und abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen einen Betriebsaufwand von EUR 395,44 Mio. und verzeichneten somit einen Anstieg von 10,1% im Vergleich zum Jahr 2009, als der Betriebsaufwand bei EUR 359,10 Mio. lag.

C

Kräftiges Plus bei Gewinn vor Steuern von 36,1% In der Tschechischen Republik steigerte der Konzern den Gewinn vor Steuern um ausgezeichnete 36,1% gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2010 trugen die tschechischen Gesellschaften somit EUR 167,33 Mio. zum Gesamtergebnis bei (2009: EUR 122,91 Mio.).

in EUR Mio. 2.000 1.750 1.500 1.250 1.000

Combined Ratio bei 93,3% Die Combined Ratio der Vienna Insurance Group in der Tschechischen Republik Group lag im Jahr 2010, vorrangig als Folge gestiegener Schadenfälle, mit 93,3% über dem Vorjahreswert von 91,2%.

750 500 250 0 2008 Leben

2009 Nichtleben

2010

Gesamt

In der Nichtlebensversicherung betrugen die Prämieneinnahmen im Jahr 2010 insgesamt EUR 1.004,35 Mio. (2009: EUR 975,52 Mio.). Dies entspricht einem Plus von

Vienna Insurance Group in der Tschechischen Republik* in EUR Mio.

Verrechnete Prämien Leben Nichtleben Gewinn vor Steuern

2008

2009

2010

1.419,73 436,97 982,76 107,45

1.603,29 627,77 975,52 122,91

1.756,54 752,19 1.004,35 167,33

* PČS seit Oktober 2008 berücksichtigt.

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SLOWAKEI

Komunálna poisťovňa, a.s. Vienna Insurance Group

Auf dem slowakischen Markt ist die Vienna Insurance Group mit drei Versicherungsgesellschaften aktiv. Zum Konzern zählen die Kooperativa poisťovňa, die Komunálna poisťovňa und die Poisťovňa Slovenskej sporitel’ne (PSLSP).

Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

Bereits 2009 war die Vienna Insurance Group zur Nummer 1 am Gesamtmarkt aufgestiegen. Diese Spitzenposition verteidigten die Konzerngesellschaften im Jahr 2010 erfolgreich und bauten ihre Führungsposition in der Lebensversicherung weiter aus.

Die Komunálna ist seit 2001 Teil der VIG. Die heutige Gesellschaft ist das Ergebnis der Fusion mit der Kontinuita im Jahr 2009. Über den eigenen Außendienst, aber auch über Kooperationspartner, Agenten, Makler- und Strukturvertriebe bietet die Gesellschaft ihren Kunden ein breites Spektrum an Lebens- und Nichtlebensversicherungen an. Die Komunálna zeichnet vor allem das effiziente und leistungsfähige Vertriebsnetz aus. In den einzelnen Sparten wie auch am Gesamtmarkt zählt sie zu den führenden Versicherungsgesellschaften des Landes.

In der Slowakei werden 7,5% des Gesamtprämienvolumens der Vienna Insurance Group erwirtschaftet. VIG-Gesellschaften in der Slowakei Kooperativa poisťovňa, a.s. Vienna Insurance Group Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

1990 Leben und Nichtleben rd. 1.150 2. Rang rd. 23% rd. 440

Die Kooperativa ist das älteste private Versicherungsunternehmen der Slowakei. Gegründet 1990, entwickelte sich die Kooperativa über die Jahre dynamisch zu einer der führenden Versicherungen am Markt. Ein Anteil von über 20% am gesamten Prämienvolumen macht sie zur zweitgrößten Versicherungsgesellschaft der Slowakei. Mit vielfältigen Produkten aus dem Lebens- und Nichtlebensbereich prägt die Kooperativa die Versicherungslandschaft und den Servicebegriff heute nicht weniger entscheidend als damals. Rund 600 angestellte Außendienstmitarbeiter und rund 1.800 externe Vertriebspartner beraten die Kunden in allen Versicherungsfragen. Im umfassenden Portfolio finden Privatpersonen ebenso wie Unternehmen den optimalen Versicherungsschutz gemäß ihren Bedürfnissen.

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2001 Leben und Nichtleben rd. 350 4. Rang rd. 7% rd. 80

Als Versicherer von Städten, Gemeinden und Unternehmen verbindet die Komunálna eine langjährige Partnerschaft mit dem Verein der Städte und Gemeinden (ZMOS). Gemeinsam initiieren und unterstützen sie zahlreiche Projekte im Kultur- und Sportbereich. Für ihr Engagement in der nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität in den Städten und Gemeinden der Slowakei wurde die Komunálna anlässlich des Vereinsjubiläums ausgezeichnet.

Poisťovňa Slovenskej sporiteľne, a.s. Vienna Insurance Group (PSLSP) Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition Leben: Marktanteil Leben:

2008 Leben rd. 50 9. Rang rd. 3%

Seit dem Jahr 2008 gehört die PSLSP zur VIG. Ihr Versicherungsgeschäft nahm die PSLSP Anfang 2003 auf. Heute zählt sie zu den Top-10-Lebensversicherungen der Slowakei. Hauptvertriebskanal der PSLSP ist die Slovenská sporiteľňa, die größte Kommerzbank in der Slowakei, mit rund 2,5 Mio. Kunden und fast 290 Filialen. Die PSLSP erreichte in der Kategorie „Versicherung des Jahres 2010“, eine Auszeichnung der Wirtschaftszeitschrift „Trend“, den vierten Rang.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

Geschäftsverlauf 2010 in der Slowakei Prämienentwicklung Die Vienna Insurance Group erzielte in der Slowakei im Jahr 2010 insgesamt verrechnete Konzernprämien in der Höhe von EUR 647,87 Mio. (2009: EUR 628,38 Mio.) und erzielte damit einen Zuwachs von 3,1%. Das abgegrenzte Prämienvolumen betrug EUR 594,38 Mio. Dies entspricht einem Plus von EUR 41,62 Mio. bzw. 7,5%. VERRECHNETE PRÄMIEN SLOWAKEI in EUR Mio. 700

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Aufwendungen für Versicherungsfälle (abzüglich der Rückversicherung) betrugen im Jahr 2010 in der Slowakei EUR 467,08 Mio. Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Erhöhung um 6,7%. Betriebsaufwand In der Slowakei verzeichnete die Vienna Insurance Group im Jahr 2010 einen Betriebsaufwand inkl. Aufwendungen für den Versicherungsabschluss und abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen von EUR 92,20 Mio. (2009: EUR 91,63 Mio.) und damit einen leichten Anstieg um 0,6%. Gewinn vor Steuern erneut deutlich gesteigert (+62,2%) Die drei Gesellschaften der Vienna Insurance Group in der Slowakei erhöhten im Jahr 2010 ihren Gewinn vor Steuern in der Höhe von EUR 23,01 Mio. auf EUR 37,32 Mio. Wie schon im Vorjahr erreichten die Gesellschaften damit eine überdurchschnittliche Steigerung von 62,2%. Dieser Erfolg gründet unter anderem in selektiverem Underwriting.

600 500 400 300

C

200 100 0 2008 Leben

2009 Nichtleben

2010

Gesamt

Combined Ratio bei 92,8% Die Combined Ratio der slowakischen Konzerngesellschaften war im Jahr 2010 mit 92,8% zwar leicht höher als im Vorjahr (2009: 90,8%), wies aber noch immer einen hervorragenden Wert auf. Vienna Insurance Group in der Slowakei*

Im Bereich der Nichtlebensversicherung betrug das in der Slowakei erwirtschaftete Prämienvolumen im Jahr 2010 EUR 306,98 Mio. (2009: EUR 333,36 Mio.). Der Rückgang im Prämienvolumen erklärt sich durch Maßnahmen zur Portfoliobereinigung sowie selektiveres Underwriting. Den größten Prämienbeitrag leistete die Kooperativa in Höhe von EUR 255,09 Mio., das entspricht einem Anteil von rund 83% an den slowakischen Gesamtprämien in der Nichtlebensversicherung.

in EUR Mio.

Verrechnete Prämien Leben Nichtleben Gewinn vor Steuern

2008

2009

2010

605,60 275,08 330,52 4,99

628,38 295,02 333,36 23,01

647,87 340,89 306,98 37,32

* PSLSP seit Oktober 2008 berücksichtigt.

In der Lebensversicherung konnten im Jahr 2010 die Prämieneinnahmen der slowakischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group um 15,5% auf EUR 340,89 Mio. (2009: EUR 295,02 Mio.) gesteigert werden.

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POLEN Die Vienna Insurance Group ist mit insgesamt sechs Gesellschaften und vier verschiedenen Marken auf dem polnischen Versicherungsmarkt tätig. Zu den Gesellschaften der Vienna Insurance Group zählen die Compensa Leben und Nichtleben, die Benefia Leben und Nichtleben, die InterRisk sowie die PZM. Im Jahr 2010 erwirtschafteten die Gesellschaften in Polen 8,7% der Konzernprämien der Vienna Insurance Group. VIG-Gesellschaften in Polen Compensa TU S.A. Vienna Insurance Group Compensa TU na Życie S.A. Vienna Insurance Group Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

2001 Leben und Nichtleben rd. 770 12. Rang rd. 2% rd. 80

Am polnischen Markt nutzen die Compensa Nichtleben und die Compensa Leben einen gemeinsamen, landesweiten Vertriebsapparat, der rund 80 Filialen und rund 360 Mitarbeiter im angestellten Außendienst umfasst. Die beiden Gesellschaften feierten im Jahr 2010 ihr 20-jähriges Bestehen. Die Compensa Nichtleben gründete Anfang 2010 eine Zweigniederlassung in Litauen und begann mit dem Vertrieb von Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen, privaten Unfall- sowie Rechtsschutzversicherungen. Von der Compensa Leben wurde im Jahr 2010 eine neue fondsgebundene Pensionsversicherung mit garantiertem Auszahlungsbetrag namens „Gwarancja Renta“ auf den Markt gebracht. Darüber hinaus profitieren die Kunden der Compensa Leben seit kurzem vom neuen Online-ServicePortal „My Compensa“, welches einen einfachen Zugang zu detaillierten Vertragsinformationen ermöglicht. Außerdem wurden im Jahr 2010 gleich zwei Manager der Compensa ausgezeichnet. Vorstandsvorsitzender Franz Fuchs erhielt vom Polish Business Club den Titel „EhrenBotschafter der polnischen Wirtschaft” und Vorstandsdirektor Ireneusz Arczewski wurde zum Spitzenmanager des Jahres gekürt.

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Benefia TU S.A. Vienna Insurance Group Benefia TU na Życie S.A. Vienna Insurance Group Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil:

2005 Leben und Nichtleben rd. 150 17. Rang rd. 1%

Die beiden Benefia-Gesellschaften feierten im Jahr 2010 ihr zehnjähriges Bestehen. Sie bieten ihren Kunden sowohl im Lebens- als auch im Nichtlebensversicherungsbereich ein umfangreiches Service auf dem polnischen Markt an. Der Vertrieb der Produkte der Benefia Leben erfolgt vor allem über Banken und Makler. Die Benefia Nichtleben ist hauptsächlich in der KfzVersicherungssparte tätig und vertreibt ihre Produkte erfolgreich über Vertriebskooperationen mit verschiedenen Autohändlern sowie Maklern und Agenten. Vom Polish Business Club erhielten die Benefia-Gesellschaften im Jahr 2010 die Auszeichnung „Gesellschaft des Jahres“. InterRisk TU S.A. Vienna Insurance Group Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition Nichtleben: Marktanteil Nichtleben: Geschäftsstellen:

2005 Nichtleben rd. 790 5. Rang rd. 5% rd. 50

Die polnische InterRisk ist sowohl im Kfz- als auch im NKS-Bereich erfolgreich am polnischen Versicherungsmarkt tätig. Der Vertrieb der Versicherungsprodukte erfolgt hauptsächlich über mehr als 2.500 Agenten und Makler. Darüber hinaus hat die Gesellschaft gemeinsam mit der Compensa und der TU PZM ein neues Service-Portal für Makler entwickelt, welches die Verwaltung von Kundendaten erheblich vereinfacht.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

Polski Zwiazek Motorowy TU S.A. Vienna Insurance Group (PZM) Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition Nichtleben: Marktanteil Nichtleben: Geschäftsstellen:

2007 Nichtleben rd. 200 21. Rang rd. 1% rd. 30

Die PZM ist vor allem im Bereich der Kfz-Versicherung sehr erfolgreich tätig. Das Produktportfolio der Gesellschaft setzt sich zu rund 90% aus Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungsprodukten zusammen. Im Jahr 2010 hat die PZM jedoch auch ein neues Haushaltsprodukt namens „Dom Max“ auf den Markt gebracht und wurde von der Academy of Polish Success mit Silber in der Kategorie Haushaltsversicherung ausgezeichnet. Geschäftsverlauf 2010 in Polen Hervorragendes Prämienplus von 36,4% Die Vienna Insurance Group erzielte in Polen im Jahr 2010 insgesamt verrechnete Konzernprämien in der Höhe von EUR 747,69 Mio. (2009: EUR 548,26 Mio.). Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Steigerung von 36,4%. Die Zunahme resultiert sowohl aus der Erstkonsolidierung der PZM als auch aus Marktanteilsgewinnen in der Schadenund Unfallversicherung. Das abgegrenzte Prämienvolumen belief sich im Jahr 2010 auf EUR 682,88 Mio. und lag damit um 37,6% höher als im Jahr 2009. VERRECHNETE PRÄMIEN POLEN

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

In der Nichtlebensversicherung wurde im Jahr 2010 ein Prämienvolumen von EUR 559,44 Mio. erwirtschaftet (2009: EUR 384,07 Mio.). Dies entspricht einem Zuwachs von 45,7% gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich der Lebensversicherung erhöhten die polnischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group die Prämieneinnahmen von EUR 164,19 Mio. im Jahr 2009 auf EUR 188,25 Mio. im Jahr 2010. Aufwendungen für Versicherungsfälle Im Jahr 2010 verbuchte die Vienna Insurance Group in Polen Aufwendungen für Versicherungsfälle in Höhe von EUR 454,85 Mio. (2009: EUR 282,28 Mio.). Dies bedeutet einen Anstieg der Aufwendungen für Versicherungsfälle (abzüglich der Rückversicherung) von EUR 172,57 Mio. Der deutliche Anstieg resultiert vor allem aus den Belastungen durch Naturkatastrophen, von denen die polnischen Gesellschaften im Jahr 2010 besonders stark betroffen waren.

C

Betriebsaufwand Die polnischen Gesellschaften verzeichneten im Jahr 2010 einen Betriebsaufwand von EUR 254,13 Mio. Dieser Aufwand wird inkl. der Aufwendungen für den Versicherungsabschluss und abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen berechnet. Somit nahm der Betriebsaufwand um 17,1% im Vergleich zum Vorjahr zu, wo er EUR 217,00 Mio. betrug. Gewinn vor Steuern von EUR 24,18 Mio. Die Gesellschaften in Polen erzielten im Jahr 2010 einen Gewinn vor Steuern in der Höhe von EUR 24,18 Mio.

in EUR Mio. 800

Combined Ratio über 100% In Polen belief sich die Combined Ratio, insbesondere bedingt durch die Schäden aus Naturkatastrophen, auf 105,0% (2009: 100,5%).

700 600 500 400

Vienna Insurance Group in Polen*

300

in EUR Mio.

Verrechnete Prämien Leben Nichtleben Gewinn vor Steuern

200 100 0 2008 Leben

2009 Nichtleben

2010

2008

2009

2010

795,13 381,68 413,45 26,11

548,26 164,19 384,07 27,42

747,69 188,25 559,44 24,18

* FinLife und Compensa Life 2008 verschmolzen, PZM seit 2010 berücksichtigt

Gesamt

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

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RUMÄNIEN Die Vienna Insurance Group ist mit vier Versicherungsgesellschaften auf dem rumänischen Markt aktiv. Neben der Omniasig und der Asirom gehören die BCR Nichtleben und die BCR Leben zum Konzern. Die Lebensversicherung Omniasig Leben wurde 2010 verkauft. Die Vienna Insurance Group in Rumänien ist mit einem Marktanteil von rund 27% die klare Nummer 1 unter den größten Versicherungsgruppen des Landes. Die rumänischen Gesellschaften tragen 6,1% zum Gesamtprämienvolumen des Konzerns bei. VIG-Gesellschaften in Rumänien Omniasig Vienna Insurance Group S.A. (Omniasig Nichtleben) Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition Nichtleben: Marktanteil Nichtleben: Geschäftsstellen:

2005 Nichtleben rd. 1.570 3. Rang rd. 14% rd. 200

Die Omniasig feierte im Jahr 2010 ihr 15-jähriges Bestehen. Zählte das Unternehmen bei der Gründung gerade einmal 10 Beschäftigte, betreuen heute mehr als 1.500 Mitarbeiter in rund 200 Geschäftsstellen Kunden im ganzen Land. Als reine Nichtlebensversicherung liegt ihr Geschäftsschwerpunkt in der Schaden- und Unfallversicherung und hier vor allem im Bereich der Kfz-Versicherung.

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wurde es vom rumänischen Finanzmarkt-Magazin Piata Financiara sogleich zum besten Versicherungsprodukt gewählt. Asigurarea Românească – Asirom Vienna Insurance Group S.A. Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

2007 Leben und Nichtleben rd. 1.560 6. Rang rd. 6% rd. 190

Seit dem Jahr 2007 gehört die Asirom zur VIG. Sie ist in den Segmenten Leben und Nichtleben am rumänischen Versicherungsmarkt tätig. Am Gesamtmarkt, aber auch in den einzelnen Versicherungssparten, zählt die Asirom zu den führenden Gesellschaften des Landes. Im Jahr 2010 wurden Verwaltung und Vertrieb der Gesellschaft erfolgreich reorganisiert. Zudem konnte die Zentralisierung im Back-Office-Bereich im Laufe des Jahres weiter vorangetrieben werden. SC BCR Asigurări Vienna Insurance Group S.A. (BCR Nichtleben) SC BCR Asigurări de Viaţă Vienna Insurance Group S.A. (BCR Leben) Mitglied der VIG seit: Tätigkeitsbereich: Mitarbeiter: Marktposition: Marktanteil: Geschäftsstellen:

2008 Leben und Nichtleben rd. 1.250 NL: 5. Rang / L: 2. Rang NL: rd. 7% / L: rd. 19% rd. 210

Das diversifizierte Vertriebsnetzwerk umfasst neben Außendienstmitarbeitern rund 11.000 Agenten und Makler sowie Leasingunternehmen und Banken als Kooperationspartner. Sie im Verkaufsprozess zu unterstützen, ist das Ziel des Internet-Portals, das Anfang 2010 in Betrieb genommen wurde. Der Einstieg auf www.omniasigonline.ro ermöglicht dem eigenen Außendienst sowie externen Vertriebspartnern Tarife online zu kalkulieren und Polizzen elektronisch auszustellen. Nach dem erfolgreichen Start im Bereich Kfz-Haftpflicht wurde das Portal um zusätzliche Produkte, etwa der Kfz-Kaskooder der Reisekrankenversicherung, erweitert.

Seit dem Zukauf sämtlicher Versicherungsaktivitäten der Erste Group im Jahr 2008 ist die BCR Versicherungsgruppe ein wichtiger Teil der VIG. 2001 trat die BCR Nichtleben als Tochter der Banca Comercială Română in den rumänischen Versicherungsmarkt ein. Sie vertreibt ihre Produkte über rund 160 Geschäftsstellen sowie über das landesweite Filialnetz der Banca Comercială Română . Im Jahr 2010 erweiterte die BCR Nichtleben ihr Angebot um das Produkt „Casco Plus“, das neben den üblichen Leistungen auch Pannenhilfe beinhaltet.

Mit der Haushaltsversicherung „Casa ta“ setzte die Omniasig Akzente am Markt. Erst kürzlich eingeführt,

Seit 2005 ist die BCR Leben mit innovativen Lebensversicherungsprodukten für Privatpersonen und mit Gruppen-

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

lebensversicherungen am rumänischen Markt präsent. In der kurzen Zeit ihrer Tätigkeit sicherte sie sich einen Platz unter den wichtigsten Lebensversicherern des Landes. Gemessen am Prämienvolumen ist die BCR Leben mittlerweile die zweitgrößte Versicherungsgesellschaft in dieser Sparte. Nicht nur die Kunden, auch die Experten der nationalen Finanzpresse konnte die BCR Leben 2010 erneut von sich überzeugen. Unter anderem wurde sie vom rumänischen Fachzeitschrift PRIMM zur Gesellschaft des Jahres in der Lebensversicherung gekürt. Das Magazin Piata Financiara zeichnete das Unternehmen in derselben Kategorie mit dem Titel „Versicherung des Jahres“ aus. Geschäftsverlauf 2010 in Rumänien Prämienentwicklung Die Vienna Insurance Group in Rumänien erwirtschaftete im Jahr 2010 verrechnete Prämien in der Höhe von EUR 528,05 Mio. (2009: EUR 606,66 Mio.). Im Zuge der ertragsorientierten Neustrukturierung des Portfolios im Bereich Nichtleben ergab sich insgesamt ein Rückgang von rund 13,0%. Das abgegrenzte Prämienvolumen betrug im Jahr 2010 EUR 480,63 Mio. VERRECHNETE PRÄMIEN RUMÄNIEN

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

In der Sparte Nichtleben wurden im Jahr 2010 Prämieneinnahmen von EUR 434,89 Mio. erzielt (2009: EUR 519,43 Mio.). Im Bereich der Lebensversicherung steigerten die rumänischen Gesellschaften der Vienna Insurance Group die Prämieneinnahmen – insbesondere getragen durch den Bankvertrieb – um 6,8% auf EUR 93,16 Mio. im Jahr 2010 (2009: EUR 87,23 Mio.). Aufwendungen für Versicherungsfälle Für Versicherungsfälle wendeten die rumänischen Gesellschaften EUR 324,69 Mio. (2009: EUR 385,54 Mio.) auf. Damit verzeichnete die Vienna Insurance Group in Rumänien im Jahr 2010 einen Rückgang der Aufwendungen für Versicherungsfälle (abzüglich der Rückversicherung) von 15,8% im Vergleich zum Vorjahr.

C

Betriebsaufwand Der Betriebsaufwand (inkl. der Aufwendungen für den Versicherungsabschluss und abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen) der Vienna Insurance Group in Rumänien betrug im Jahr 2010 EUR 152,20 Mio. (2009: EUR 171,52 Mio.). Gewinn vor Steuern auf EUR 28,51 Mio. gestiegen Im Vorjahresvergleich erhöhten die rumänischen Konzerngesellschaften den Gewinn vor Steuern um 17,9% auf EUR 28,51 Mio.

in EUR Mio. 700

Combined Ratio bei 101,1% Im Jahr 2010 lag die Combined Ratio in Rumänien bei 101,1% (2009: 99,3%).

600 500 400

Vienna Insurance Group in Rumänien*

300

in EUR Mio. 200

Verrechnete Prämien Leben Nichtleben Gewinn vor Steuern

100 0 2008 Leben

2009 Nichtleben

Gesamt

2010

2008

2009

2010

608,22 39,06 569,16 57,46

606,66 87,23 519,43 24,19

528,05 93,16 434,89 28,51

* Asirom seit 2008 berücksichtigt. BCR Leben und BCR Nichtleben seit 2009 berücksichtigt. Unita (inkl. Agras) nur bis Mitte 2008 berücksichtigt.

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ÜBRIGE MÄRKTE Das Segment Übrige Märkte umfasst die Länder Albanien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mazedonien, Serbien, Türkei, Ukraine, Ungarn und Georgien, welches erstmals in den Konsolidierungskreis aufgenommen wurde. Die Übrigen Märkte erwirtschafteten 10,1% der Konzernprämien. Albanien 2007 trat die VIG mit der Sigma Sh.a. in den albanischen Markt ein. Die Nichtlebensversicherung ist neben Albanien über eine Zweigniederlassung auch im Kosovo tätig. Mit dem Erwerb der Interalbanian Sh.a. Ende 2010 baut die Vienna Insurance Group ihre Marktposition weiter aus und setzt sich in der Kfz-Versicherung an die Spitze. Am Gesamtmarkt belegt der Konzern in Albanien den starken zweiten Marktrang. Bulgarien In Bulgarien ist die VIG mit der Bulstrad Vienna Insurance Group PLC (Bulstrad Nichtleben), der Bulstrad Life Vienna Insurance Group JSC (Bulstrad Leben) sowie der Bulgarski Imoti Non-Life Insurance Company AD vertreten. Mit rund 450 Mitarbeitern und einem Marktanteil von über 15% ist die Bulstrad Nichtleben das führende bulgarische Versicherungsunternehmen dieser Sparte. Der Schwerpunkt der Bulstrad Leben liegt bei klassischen Lebensversicherungen sowie Unfall- und Krankenversicherungsprodukten. Die Bulstrad Nichtleben und die Bulgarski Imoti haben ihre Schadensbearbeitung erfolgreich in die Gesellschaft VIG Services Bulgarien ausgelagert. Im Jahr 2010 wurden mehr als zehn neue Geschäftsstellen landesweit eröffnet, die für höchste Standards im Kundenservice stehen. Deutschland In Deutschland ist die VIG mit zwei Gesellschaften tätig, der Nichtlebensversicherung InterRisk Versicherungs-AG Vienna Insurance Group sowie der Lebensversicherung InterRisk Lebensversicherungs-AG Vienna Insurance Group. Die InterRisk-Gesellschaften sind reine Maklerversicherer. Die InterRisk Nichtleben ist auf das Unfall- und Haftpflichtversicherungsgeschäft sowie ausgewählte Sachversicherungsprodukte spezialisiert. Der Geschäfts-

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schwerpunkt der InterRisk Leben liegt bei Altersvorsorgeund Berufsunfähigkeitslösungen sowie Hinterbliebenenschutz. Estland, Lettland, Litauen Seit 2008 ist die Compensa Life Vienna Insurance Group SE, vormals Seesam Life Insurance SE, ein Mitglied der VIG. Gegründet wurde die Lebensversicherungsgesellschaft in der estnischen Hauptstadt Tallinn im Jahr 1993 und expandierte im Jahr 1999 nach Lettland und 2001 nach Litauen. Heute ist sie mit rund 20 Verkaufsstellen und 110 Mitarbeitern in allen drei Ländern erfolgreich. Mit der Gründung einer Zweigniederlassung der polnischen Konzerngesellschaft Compensa in Litauen erfolgte im Jahr 2010 der Vertriebsstart von Nichtlebensversicherungen auf dem baltischen Markt. Georgien In Georgien ist die VIG seit 2006 aktiv. Die beiden Versicherungsgesellschaften JSC “Insurance Company GPI Holding“ und International Insurance Company IRAO Ltd. wurden 2010 erstmals in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Die GPI ist mit bedarfsorientierten Lösungen in der Nichtlebensversicherung, unter anderem mit Krankenversicherungen, erfolgreich. Die IRAO hat ihren Schwerpunkt im Vertrieb von Kfz- und Industrieversicherungen und arbeitet intensiv am Aufbau ihres Privat- und Firmenkundenstamms. Um die regionale Präsenz zu verbessern, wurden 2010 drei neue Geschäftsstellen eröffnet. Am georgischen Versicherungsmarkt belegt der Konzern den ersten Rang. Kroatien Mit der Kvarner Vienna Insurance Group d.d., der Helios Vienna Insurance Group d.d. und der Erste osiguranje Vienna Insurance Group d.d. ist die VIG in Kroatien mit drei Gesellschaften tätig. Die Lebensversicherung Erste osiguranje feierte im Jahr 2010 ihr fünfjähriges Bestehen. Die Helios als Anbieter von Lebens- und Nichtlebensprodukten ging aus einer Verschmelzung der zwei Konzerngesellschaften Helios und Cosmopolitan Life zur Mitte des Jahres hervor. Für Privat- und Gewerbekunden bietet die Gesellschaft über ein breites Vertriebsnetz attraktive Versicherungslösungen an.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

Liechtenstein In Liechtenstein ist die VIG mit der Gesellschaft Vienna-Life Lebensversicherung AG Vienna Insurance Group vertreten. Die Vienna-Life ist ausschließlich in der Lebensversicherung tätig und konzentriert sich überwiegend auf index- und fondsgebundene Lebensversicherungen. Im Vordergrund stehen dabei individuelle Versicherungslösungen, die an die Bedürfnisse der Kunden angepasst sind. Mazedonien In Mazedonien ist die VIG mit der Winner-Vienna Insurance Group vertreten. Seit 2007 gehört die Nichtlebensversicherung zur Vienna Insurance Group, 2009 wurde ihr Name von Sigma auf Winner geändert. Mit der Gründung der Lebensversicherungsgesellschaft Winner-Life Vienna Insurance Group im Jahr 2010 dehnt die VIG ihr Engagement in Mazedonien aus. Der Vertrieb der Produkte ist über die zur Erste Group gehörende Sparkasse Bank Makedonija AD Skopje geplant. Serbien Seit dem Jahr 2003 ist die VIG auf dem serbischen Markt aktiv. Die Wiener Städtische osiguranje a.d.o. zählt sowohl im Lebens- als auch im Nichtlebensbereich zu den führenden Versicherungsunternehmen des Landes. Über 1.000 Mitarbeiter tragen in rund 50 Geschäftsstellen zum Erfolg des Unternehmens bei. Mit dem VIG Plaza in Belgrad wurde 2010 ein hochmodernes Bürogebäude fertig gestellt. Die neue Zentrale der Wiener Städtische osiguranje ist in drei Etagen des Objekts untergebracht, das Gewerberäume auf insgesamt 16.000 m² bietet.

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

Ukraine In der Ukraine ist die VIG mit vier Versicherungsgesellschaften tätig. Es sind dies die PJSC Insurance Company “Ukrainian Insurance Group” (UIG), die PJSC “UIC Kniazha Vienna Insurance Group“, die IC Globus und die PJSC “Jupiter Life Insurance Vienna Insurance Group“. Die drei Nichtlebensversicherer UIG, Kniazha und Globus sind vor allem in der Kfz-Versicherung tätig. Im Lebensversicherungsbereich ist die Vienna Insurance Group mit der Gesellschaft Jupiter vertreten. Sechs Jahre nach dem Markteintritt in die Ukraine nimmt die Vienna Insurance Group das bevölkerungsreiche Land in die Reihe ihrer nunmehr zehn Kernmärkte auf. Mit diesem Schritt strebt der Konzern den Ausbau der starken Position als eine der führenden Versicherungsgruppen auf dem ukrainischen Markt an. Ungarn Die VIG ist in Ungarn mit der Union Vienna Insurance Group Biztosító Zrt. und der Erste Vienna Insurance Group Biztosító Zrt. (ESB) vertreten. Die rund 240 Mitarbeiter der Union beraten und betreuen Privatpersonen und Unternehmen umfassend in allen Versicherungsfragen. Die Lebensversicherungsgesellschaft ESB ist seit 2008 Teil des Konzerns. Sie verkauft ihre Produkte über das Filialnetz der Erste Bank Hungary Nyrt.

C

Türkei Am türkischen Versicherungsmarkt ist die VIG mit der Ray Sigorta A.Ş. vertreten. Das Unternehmen wurde 1958 gegründet und ist im Nichtlebensbereich mit Schwerpunkt Kfz-Versicherungen aktiv. Rund 260 Mitarbeiter und über 800 Agenten und Makler sorgen für den optimalen Versicherungsschutz der Kunden. Um die Gesellschaft noch besser in den Konzern einzubinden, hat die VIG den Kauf eines weiteren Anteils in der Höhe von rund 10% vereinbart.

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Geschäftsverlauf 2010 im Segment Übrige Märkte Die Gesellschaften der Länder Russland und Weißrussland wurden noch nicht in den Konsolidierungskreis der Vienna Insurance Group miteinbezogen. Im Jahr 2010 wurden die georgischen Gesellschaften erstmals in den Konsolidierungskreis der Vienna Insurance Group aufgenommen. Prämienentwicklung Die Vienna Insurance Group erwirtschaftete im Segment Übrige Märkte im Jahr 2010 insgesamt verrechnete Konzernprämien in der Höhe von EUR 871,72 Mio. (2009: EUR 758,54 Mio.). Damit konnte unter Berücksichtigung von Effekten aus im Geschäftsjahr erfolgten Erstkonsolidierungen eine Steigerung von 14,9% erzielt werden. Die abgegrenzten Prämien beliefen sich auf EUR 785,04 Mio. (2009: EUR 672,19 Mio.) und nahmen somit um 16,8% im Vergleich zum Jahr 2009 zu. VERRECHNETE PRÄMIEN ÜBRIGE MÄRKTE

In der Lebensversicherung konnten im Jahr 2010 die Prämieneinnahmen der zum Segment Übrige Märkte gehörenden Gesellschaften der Vienna Insurance Group um 15,7% auf EUR 383,62 Mio. (2009: EUR 331,52 Mio.) gesteigert werden. Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Aufwendungen für Versicherungsfälle betrugen im Jahr 2010 EUR 577,24 Mio. (2009: EUR 497,63 Mio.). Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Erhöhung der Aufwendungen für Versicherungsfälle (abzüglich der Rückversicherung) um 16,0%. Betriebsaufwand Die Vienna Insurance Group verbuchten im Segment Übrige Märkte im Jahr 2010 einen Anstieg des Betriebsaufwandes von EUR 203,79 Mio. auf EUR 217,14 Mio. Dieser Aufwand rechnet sich inkl. der Aufwendungen für den Versicherungsabschluss und abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen. Gewinn vor Steuern In den Übrigen Märkten verzeichneten die Gesellschaften der Vienna Insurance Group im Jahr 2010 einen Verlust von EUR 0,44 Mio.

in EUR Mio. 900 800

Combined Ratio bei 107,2% Im Segment Übrige Märkte betrug die Combined Ratio der Vienna Insurance Group über 100%. Exakt belief sich die Combined Ratio auf 107,2% (2009: 105,9%).

700 600 500 400

Vienna Insurance Group in den Übrigen Märkten*

300

in EUR Mio. 200 100 0 2008 Leben

2009 Nichtleben

2010

Gesamt

Verrechnete Prämien Leben Nichtleben Gewinn vor Steuern

2008

2009

2010

714,47 300,58 413,89 0,46

758,54 331,52 427,02 -3,77

871,72 383,62 488,10 -0,44

* ESB Ungarn und ESO Kroatien seit Oktober 2008 berücksichtigt; Albanien, Estland, Lettland, Litauen und Mazedonien seit 2009 berücksichtigt; Georgien seit 2010 berücksichtigt.

Im Bereich der Nichtlebensversicherung stieg das in den Übrigen Märkten erzielte Prämienvolumen im Jahr 2010 auf EUR 488,10 Mio. (2009: EUR 427,02 Mio.). Damit wurde ein Plus von 14,3% gegenüber dem Vorjahr erreicht.

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 2. Februar 2011 erfolgte das Closing der Übernahme eines weiteren Anteils an der Ray Sigorta A.Ş. in der Höhe von rund 10% durch die Vienna Insurance Group. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen der VIG und der Dogan Sirketler Grubu Holding S.A. war bereits 2010 getroffen worden. Mit der Transaktion steigt der Anteil der Vienna Insurance Group am türkischen Nichtlebensversicherer auf rund 94,3%. Ende Februar 2011 bestätigte die Ratingagentur Standard & Poor's das bestehende „A+“-Rating mit stabilem Ausblick für die VIG Holding. Forschung und Entwicklung Die VIG geht keiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeit nach.

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

Die so dokumentierten Kontrollen werden im Prozessablauf angewendet, um sicherzustellen, dass mögliche Fehler in der Berichterstattung vermieden bzw. erkannt und korrigiert werden. Ziele des Jahresabschlussprozesses sind: • Vollständigkeit: Alle Geschäftsfälle der Berichtsperiode werden vollständig erfasst. • Bestand: Alle bilanzierten Aktiva und Passiva sind am Abschlussstichtag vorhanden. • Genauigkeit: Alle bilanzierten Geschäftsfälle betreffen den Zeitraum, auf den sich der Abschluss bezieht. • Bewertung: Alle Aktiva und Passiva bzw. Erträge und Aufwendungen wurden mit den ihnen nach den Rechnungslegungsvorschriften beizulegenden Werten erfasst. • Eigentum: Es erfolgt der ordnungsmäßige Ausweis von Rechten und Verpflichtungen. • Ausweis: Sämtliche Abschlussposten sind richtig dargestellt und offen gelegt.

C

Risikomanagement Das Risikomanagement der Vienna Insurance Group ist fest in der Führungskultur des Unternehmens verankert und baut auf einer klar definierten konservativen Risikopolitik, einer umfangreichen Risikoexpertise, einem entwickelten Risikoinstrumentarium und risikobasierten Vorstandsentscheidungen auf. Der detaillierte Risikobericht der Vienna Insurance Group befindet sich im Konzernanhang auf den Seiten 129-147.

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Rechnungslegungsprozess Die Dokumentation des Jahresabschlusserstellungsprozesses wurde gemeinsam mit einem Beratungsunternehmen vorgenommen, dabei wurde die Zusammenfassung der wesentlichen Kontrollen sowie die Darstellung der Verknüpfung des Prozesses und der Kontrollen mit den im Rahmen des Risikomanagements identifizierten Risiken erhoben.

Der Abschlussprozess umfasst die Zusammenführung aller Daten aus dem Rechnungswesen sowie der vorgelagerten Prozesse zum Jahresabschluss. Dieser wird dem zuständigen Bereichsleiter zur Kontrolle und weiteren Abstimmung mit dem Vorstand vorgelegt. Seitens des Vorstandes erfolgt die endgültige Freigabe des Abschlusses. Der Konzern hat ein internes Berichtswesen der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen eingerichtet. Die implementierten Abläufe und Kontrollen stellen sicher, dass alle erforderlichen Daten erfasst und verarbeitet werden. Zusätzlich beurteilt der Wirtschaftsprüfer regelmäßig die Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems, über die Ergebnisse wird dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates berichtet. Angaben nach § 267 Abs 3a in Verbindung mit § 243a UGB Hinsichtlich der Angaben wird auf Punkt 14 und Punkt 36 im Konzernanhang verwiesen.

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AUSBLICK 2011

Wirtschaftsentwicklung Österreich Für das Jahr 2011 erwarten das Institut für höhere Studien (IHS) und das Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), beides renommierte österreichische Forschungseinrichtungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften, einen Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes von 2,1% bzw. 2,2%. Damit dürfte sich die Wirtschaftsleistung nahezu analog zum Jahr 2010 entwickeln, für das die Institute ein Wachstum in Höhe von 1,9% bzw. 2,0% prognostizierten. Der Aufwärtstrend im Jahr 2010 erfasste insbesondere die österreichische Exportwirtschaft, die von der verbesserten Weltwirtschaftslage profitierte. Der Konsum der privaten Haushalte wird auch im Jahr 2011 stabilisierend auf das Wachstum wirken, aber nur wenig Dynamik aufweisen. Zu einer Erhöhung der Inflationsrate um 0,2 bzw. 0,4 Prozentpunkte dürften die steigenden Rohstoffpreise auf den Weltmärkten und die Anhebung ausgewählter indirekter Steuern führen. Die Berechnungen lassen zudem auf eine erneute Zunahme der Beschäftigung schließen. Da sich das Arbeitskräfteangebot ebenso ausweitet, wird die Arbeitslosenquote aber allenfalls minimal sinken. CEE In seinem Konjunkturausblick für den Euro-Raum geht das WIFO von einem gedämpften Wachstum in den kommenden Jahren aus, wohingegen für Zentral- und Osteuropa ein stärkerer Zuwachs erwartet wird. Das IHS rechnet ebenfalls mit einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in der CEE-Region. So soll die Wirtschaft etwa in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Kroatien im Jahr 2011 wieder an Fahrt aufnehmen bzw. die Entwicklung sich ins Positive kehren. Ein Blick auf das Gesamtbild macht klar, wie unterschiedlich sich die wirtschaftliche Situation in den einzelnen Ländern darstellt. Sah sich Rumänien laut IHSBerechnungen im Jahr 2010 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2% konfrontiert, verzeichnete die Slowakei einen Anstieg von rund 4%. 2011 dürften sich die Wachstumsraten der Länder Zentral- und Osteuropas wieder annähern.

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Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass sich der wirtschaftliche Aufholprozess der CEE-Region in den folgenden Jahren fortsetzen wird, wenngleich, so wird vermutet, nicht mehr in dem rasanten Tempo wie vor 2008. Jene Länder, in denen die Krise im Jahr 2010 noch stark nachwirkte, werden an Dynamik gewinnen, die Region sich auf lange Frist erholen. Versicherungsmarkt Österreich Das Assekuranzjahr 2010 fiel den vorläufigen Ergebnissen des Versicherungsverbandes Österreich (VVO) zufolge deutlich positiver aus als das vorangegangene. Das gesamte Prämienvolumen der österreichischen Versicherungsbranche stieg um rund 2%. Ein großer Teil des Zuwachses ist auf die erfreuliche Entwicklung einzelner Sparten der Schaden- und Unfallversicherung sowie auf das große Interesse an Einmalerlägen zurückzuführen. Dass der Lebensversicherungsmarkt im Jahr 2011 an die Dynamik des Vorjahres anschließen wird, ist unwahrscheinlich. Der zu befürchtende Rückgang im Einmalerlagsgeschäft dämpft die Erwartungen zum Prämienaufkommen in der Lebensversicherung im Jahr 2011. In der Schaden- und Unfallversicherung zeichnet sich für das Jahr 2011 eine mit 2010 vergleichbare Entwicklung ab, d.h. ein Prämienwachstum von rund 2%. Im Krankenversicherungsgeschäft ist von einer unveränderten Geschäftslage auszugehen. Für das Jahr 2011 wird in diesem Segment ein Anstieg des Prämienvolumens von 2,8% prognostiziert. Dabei bestünde angesichts der Prognosen zur demografischen Entwicklung, auch in Österreich, großer Bedarf an Pflegeversicherungen. Noch ist es aber nicht gelungen, das Bewusstsein der Bürger für diese Thematik in dem Maße zu schärfen wie beispielsweise für die private Pensionsvorsorge.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN |

KONZERNLAGEBERICHT

| KONZERNABSCHLUSS

CEE Im Rück- und Ausblick des Rückversicherer Swiss Re zum weltweiten Versicherungsmarkt sind für Zentral- und Osteuropa zwei unterschiedliche Entwicklungen auszumachen. Während das direkte Nichtlebensgeschäft im Jahr 2010 real geringfügig rückläufig war, erfuhr die Lebensversicherungssparte starken Aufwind. Für die kommenden Jahre ist vor allem in der Lebensversicherung mit hohen Wachstumsraten zu rechnen, aber auch das Nichtlebensgeschäft dürfte laut Swiss Re-Berechnungen zulegen, im Jahr 2011 um rund 4%.

Überarbeitung von IFRS 4

Das Potenzial der Lebensversicherung in CEE ist noch um ein Vielfaches höher, als dies in westlichen Märkten der Fall ist. Die Absicherung durch die staatlichen Pensionssysteme ist meist deutlich geringer als in Westeuropa. In dem Bewusstsein, selbst für die Zukunft vorsorgen zu müssen, steigt die Nachfrage nach Anspar- und Lebensversicherungsprodukten. Dieser Trend verstärkt sich mit wachsendem Einkommen, das Lebensversicherungsgeschäft gewinnt weiter an Bedeutung. In der Tschechischen Republik, in der Slowakei, in Polen oder in Ungarn spielt die Lebensversicherung bereits eine zentrale Rolle, andere Länder werden mit steigendem Wohlstandsniveau folgen.

Der veröffentlichte Entwurf wird die Bilanzierung von Versicherungsverträgen dem Grunde nach ändern. Obwohl in den Grundsätzen ähnlich wie Solvency II, muss doch erwartet werden, dass die Einführung dieses Standards für die Versicherungswirtschaft mit einem erheblichen zusätzlichen Umstellungsaufwand verbunden sein wird.

In den noch jungen Versicherungsmärkten eröffnet vor allem das Nichtlebenssegment Entwicklungsmöglichkeiten. Mit dem eigenen Auto entsteht zuallererst Bedarf an KfzVersicherungen. Zudem beginnen sich die Unternehmen der Region gegen die vielfältigen Risiken ihrer Geschäftstätigkeit abzusichern. Mit steigendem Wohlstand wird unter der Bevölkerung der Wunsch nach den eigenen vier Wänden sowie Schutz des erworbenen Eigentums dringlicher. Die Nachfrage nach Haushalts- und Eigenheimversicherungen nimmt zu.

Im Juli 2010 wurde ein Entwurf eines überarbeiteten IFRS 4 veröffentlicht. IFRS 4 beinhaltet die für die Bilanzierung von Versicherungsverträgen relevanten Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS). Nach Ablauf der Kommentierungsfrist behandelt das International Accounting Standards Board (IASB) die von Industrie, Regulatoren und Investorenseite eingebrachten Kommentare und arbeitet an einer Überarbeitung des Entwurfes.

C

Darüber hinaus ist zu bemängeln, dass diese Bilanzierungsregeln, so wie sie zurzeit im Entwurf vorliegen, sowohl hinsichtlich Darstellung des Konzernabschlusses, wie auch in Bezug auf die Auswirkungen auf die jährlichen operativen Ergebnisse (hohe Volatilität) beträchtliche Herausforderungen an den Bilanzleser mit sich bringen werden. Es ist geplant, dass ein endgültiger Standard des IFRS 4 mit Jahresmitte veröffentlicht werden soll. Vorbehaltlich der Anerkennung durch die EU wird angenommen, dass die neuen Bilanzierungsregelungen nicht vor 2013 in Kraft treten werden. Der Vorstand der Vienna Insurance Group verfolgt diese Entwicklungen und wird nach Veröffentlichung des endgültigen Standards zeitgerecht mit den Vorbereitungen für dessen Umsetzung beginnen.

Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Versicherungsmärkte Zentral- und Osteuropas auch in nächster Zeit stärker wachsen werden als jene Westeuropas. Das Aufholpotenzial ist in der gesamten Region nach wie vor groß. CEE bleibt ein Wirtschaftsraum mit Zukunft.

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Vienna Insurance Group – Ausblick Für das Jahr 2011 erwartet die Vienna Insurance Group eine Steigerung des Gewinns vor Steuern von rund 10% bei einer Zunahme des Prämienvolumens im niedrigen Prozentbereich. Zudem hat sich die VIG das Ziel gesetzt, die Combined Ratio auf rund 97% zu senken. Dies setzt voraus, dass es zu keiner deutlichen Verschlechterung der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen und zu keiner dramatischen Entwicklung bei den Schäden aus Naturkatastrophen kommt. Mit diesem Ergebnisausblick bekräftigt die Vienna Insurance Group den Anspruch, ihren Wachstumskurs fortzusetzen. Die Vienna Insurance Group hat sich für das kommende Jahr vorgenommen, die Marktposition des Konzerns in den einzelnen Ländern zu festigen bzw. auszubauen. Dazu wird die Vienna Insurance Group weiter an einer nachhaltigen Stärkung des Vertriebes arbeiten – gestützt auf die bewährte Mehrmarkenstrategie und die umfassenden Vertriebsnetzwerke in den jeweiligen Märkten. Alternative Verkaufsansätze und ein etablierter Bankenvertrieb ergänzen die klassischen Vertriebswege. Durch die Kooperation mit der Erste Group hat die Vienna Insurance Group bereits 2008 einen zusätzlichen Vertriebspartner gewonnen, der vor allem für die Lebensversicherungs-

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sparte von großer Bedeutung ist. Mit ihrem Bankenvertrieb konnten speziell die s Versicherungsgesellschaften 2010 ihre Potenziale im Lebensversicherungsbereich voll ausschöpfen und hohe Prämienzuwachsraten verzeichnen. Gerade beim Abschluss von Spar- und Investmentprodukten wenden sich Kunden gerne an den ihnen vertrauten Bankberater. Es ist davon auszugehen, dass die Bank als Vertriebskanal noch an Beliebtheit zulegen wird. Vor diesem Hintergrund wird die Vienna Insurance Group die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Erste Group im Jahr 2011 fortsetzen und intensivieren. Ein Ziel der Vienna Insurance Group ist außerdem der Ausbau des internationalen Firmengeschäftes sowie die Weiterentwicklung des selektiven und ertragsorientierten Underwritingansatzes. Darüber hinaus soll die überregionale Vernetzung des Underwriting- und Schadenmanagement-Know-hows durch die Unterstützung der Vienna International Underwriters weiter vorangetrieben werden. Auch nach Abschluss des Effizienzsteigerungsprogrammes prüft die Vienna Insurance Group ihre Kostenstruktur laufend auf Optimierungsmöglichkeiten. Insbesondere im Back-Office-Bereich bestehen in einigen Ländern noch Einsparpotenziale. Diese zu nutzen, ist ein erklärtes Ziel für das Jahr 2011.



KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS

INHALTSVERZEICHNIS KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS VIENNA INSURANCE GROUP AG WIENER VERSICHERUNG GRUPPE

PRIMÄRE FINANZINFORMATIONEN

Passiva

104 Konzern-Bilanz 106 Konzerneigenkapital 107 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 107 Im Eigenkapital erfolgsneutral erfasste Gewinne und Verluste 108 Konzern-Kapitalflussrechnung

167 14. Konzerneigenkapital 170 15. Nachrangige Verbindlichkeiten 171 16. Prämienüberträge 172 17. Deckungsrückstellung 173 18. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 174 19. Rückstellung für Prämienrückerstattung 175 20. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 176 21. Versicherungstechnische Rückstellungen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung 177 22. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 179 23. Sonstige Rückstellungen 180 24. Verbindlichkeiten 181 25. Steuerverbindlichkeiten aus Ertragssteuern 181 26. Übrige Passiva 181 27. Eventualschulden und -forderungen

KONZERNANHANG 109 Segmentberichterstattung 111 Grundsätze der Rechnungslegung und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 112 Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden 116 Klassifizierung von Versicherungsverträgen 117 Fremdwährungsumrechnung 118 Wertminderungen 119 Schätzungen 119 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für einzelne Posten des Jahresabschlusses 129 Risikoberichterstattung

Gewinn- und Verlustrechnung Aktiva 148 1. Immaterielle Vermögenswerte 150 2. Grundstücke und Bauten 150 3. Anteile an at equity bewerteten Unternehmen 151 4. Beteiligungen – Details 155 5. Ausleihungen und übrige Kapitalanlagen 157 6. Sonstige Wertpapiere 161 7. Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung 162 8. Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen 163 9. Forderungen 164 10. Steuerforderungen und Vorauszahlungen aus Ertragssteuern 165 11. Steuerabgrenzungen 166 12. Übrige Aktiva 166 13. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

10 2

KO N Z E R N B E R I C H T 2 010 | V I E N N A I N S U R A N C E G RO U P

182 28. Abgegrenzte Prämien 185 29. Finanzergebnis 193 30. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen 193 31. Sonstige Erträge 194 32. Aufwendungen für Versicherungsfälle 195 33. Betriebsaufwand 196 34. Sonstige Aufwendungen 196 35. Steueraufwand 197 36. Sonstige Angaben 198 37. Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers 198 38. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen 199 39. Leasinggeschäfte


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

VIENNA INSURANCE GROUP AG WIENER VERSICHERUNG GRUPPE Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRS) Berichtsperiode Vergleichsstichtag der Bilanz Vergleichsperiode der Gewinn- und Verlustrechnung Währung

31.12.2010 1.1.2010 – 31.12.2010 31.12.2009 1.1.2009 – 31.12.2009 EUR

D

KO N Z E R N B E R I C H T 2 010 | V I E N N A I N S U R A N C E G RO U P

10 3


KONZERN-BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 AKTIVA in TEUR A. Immaterielle Vermögenswerte I. Geschäfts- oder Firmenwerte II. Entgeltlich erworbene Versicherungsbestände III. Sonstige immaterielle Vermögenswerte Summe Immaterielle Vermögenswerte B. Kapitalanlagen I. Grundstücke und Bauten II. Anteile an at equity bewerteten Unternehmen III. Finanzinstrumente a) Ausleihungen und übrige Kapitalanlagen b) Sonstige Wertpapiere Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente* Summe Kapitalanlagen C. Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung D. Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen E. Forderungen F. Steuerforderungen und Vorauszahlungen aus Ertragssteuern G. Aktive Steuerabgrenzung H. Übrige Aktiva I. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Summe AKTIVA *

104

Inklusive Handelsbestand

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Konzernanhang

31.12.2010

31.12.2009

1.796.692 111.029 196.438 2.104.159

1.754.694 81.149 139.573 1.975.416

7, F

4.071.079 116.163 23.972.279 4.567.785 19.404.494 3.060.983 14.987.016 1.356.495 28.159.521 5.478.603

3.301.248 115.859 22.476.944 4.713.204 17.763.740 2.890.314 13.514.370 1.359.056 25.894.051 4.628.446

8, G 9, H 10, I 11, J 12, K 13

1.118.289 1.681.458 68.432 107.600 358.824 396.030

1.117.237 1.563.449 110.806 122.329 376.008 484.523

39.472.916

36.272.265

1 A B C

2,D 3+4 E 5 6


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

KONZERN-BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 PASSIVA in TEUR A. Eigenkapital I. Grundkapital II. Sonstige Kapitalrücklagen III. Kapitalrücklage aus Zuzahlungen auf Hybridkapital IV. Gewinnrücklagen V. Übrige Rücklagen VI. Minderheitenanteile Summe Eigenkapital B. Nachrangige Verbindlichkeiten C. Versicherungstechnische Rückstellungen I. Prämienüberträge II. Deckungsrückstellung III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle IV. Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung V. Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen Summe Versicherungstechnische Rückstellungen D. Versicherungstechnische Rückstellungen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung E. Nichtversicherungstechnische Rückstellungen I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen II. Sonstige Rückstellungen Summe Nichtversicherungstechnische Rückstellungen F. Verbindlichkeiten G. Steuerverbindlichkeiten aus Ertragssteuern H. Passive Steuerabgrenzung I. Übrige Passiva Summe PASSIVA

Konzernanhang

31.12.2010

31.12.2009

132.887 2.109.003 495.602 1.723.519 172.401 396.235 5.029.647 539.410

132.887 2.109.003 495.602 1.478.447 123.341 289.293 4.628.573 545.349

16, L 17, M 18, N 19, O 19, P 20, Q

1.223.337 18.231.511 3.767.715 65.444 701.858 27.975 24.017.840

1.120.066 17.347.996 3.471.984 54.150 559.140 24.921 22.578.257

21, R

5.227.930

4.376.160

22, S 23, T

309.801 247.718 557.519 3.675.373 64.170 127.399 233.628

298.402 200.949 499.351 3.137.795 112.351 160.035 234.394

39.472.916

36.272.265

14

15

24, U 25 11 26

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

D

105


KONZERNEIGENKAPITAL Entwicklung des Konzerneigenkapitals in den Geschäftsjahren 2010 und 2009 Grundkapital

in TEUR Stand am 1. Jänner 2009 Kapitalerhöhung / Ausgabe von Hybridkapital Änderungen Konsolidierungskreis / Beteiligungsquoten Gesamtergebnis Dividendenzahlung Stand am 31. Dezember 2009 Stand am 1. Jänner 2010 Änderungen Konsolidierungskreis / Beteiligungsquoten Gesamtergebnis Dividendenzahlung* Stand am 31. Dezember 2010 *

Sonstige Kapitalrücklagen

Kapitalrücklage aus Zuzahlungen auf Hybridkapital

Gewinnrücklagen

Übrige Rücklagen

Zwischensumme

Minderheitenanteile

Eigenkapital

132.887

2.109.003

245.602

1.423.144

-38.763

3.871.873

266.917

4.138.790

0

0

250.000

0

0

250.000

0

250.000

0 0 0 132.887

0 0 0 2.109.003

0 0 0 495.602

3.625 340.486 -288.808 1.478.447

0 162.104 0 123.341

3.625 502.590 -288.808 4.339.280

-966 27.894 -4.552 289.293

2.659 530.484 -293.360 4.628.573

132.887

2.109.003

495.602

1.478.447

123.341

4.339.280

289.293

4.628.573

0 0 0 132.887

0 0 0 2.109.003

0 0 0 495.602

20.520 379.752 -155.200 1.723.519

2.083 46.977 0 172.401

22.603 426.729 -155.200 4.633.412

80.738 31.586 -5.382 396.235

103.341 458.315 -160.582 5.029.647

Inklusive Auszahlung zur Bedienung des Hybridkapitals

Die oben angeführte Zwischensumme entspricht dem den Anteilseignern und anderen Kapitalgebern der Muttergesellschaft zugeordneten Eigenkapital. Der Anteil des Anteileigners an der unmittelbar im Eigenkapital der at equity bewerteten Unternehmen ausgewiesenen Veränderung beträgt TEUR 5.013 (TEUR -1.308). Zusammensetzung Übrige Rücklagen Unrealisierte Gewinne und Verluste Währungsrücklage Summe

Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen Investmentfonds Übrige Kapitalanlagen abzüglich: Rückstellung für latente Gewinnbeteiligung Latente Steuern Minderheitenanteile Summe

106

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

31.12.2010

31.12.2009

144.650 27.751 172.401

112.688 10.653 123.341

31.12.2010

31.12.2009

174.876 256.068 -20.474 262 410.732

154.664 176.539 -45.267 -19.377 266.559

-227.688 -36.828 -1.566 144.650

-119.299 -32.460 -2.112 112.688


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DEN ZEITRAUM VOM 1. JÄNNER 2010 BIS 31. DEZEMBER 2010 Konzernanhang in TEUR Prämien Verrechnete Prämien - Gesamtrechnung Verrechnete Prämien - Anteil Rückversicherer Verrechnete Prämien - Eigenbehalt Veränderung der Prämienabgrenzung - Gesamtrechnung Veränderung der Prämienabgrenzung - Anteil Rückversicherer Abgegrenzte Prämien - Eigenbehalt Finanzergebnis exklusive at equity bewertete Unternehmen Erträge aus der Kapitalveranlagung Aufwendungen aus der Kapitalveranlagung und Zinsaufwendungen Summe Finanzergebnis exklusive at equity bewertete Unternehmen Ergebnis aus Anteilen an at equity bewerteten Unternehmen Sonstige Erträge Aufwendungen für Versicherungsfälle Aufwendungen für Versicherungsfälle - Gesamtrechnung Aufwendungen für Versicherungsfälle - Anteil Rückversicherer Summe Aufwendungen für Versicherungsfälle Betriebsaufwand Aufwendungen für den Versicherungsabschluss Sonstige Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Rückversicherungsprovisionen Summe Betriebsaufwand Sonstige Aufwendungen Gewinn vor Steuern Steueraufwand Periodenüberschuss davon den Anteilseignern der VIENNA INSURANCE GROUP zuordenbar davon Anteile der Minderheiten am Periodenüberschuss Ergebnis je Aktie Unverwässerter = verwässerter Gewinn je Aktie (in EUR)

2010

2009

8.593.012 -722.092 7.870.920 -9.850 -704 7.860.366

8.019.281 -731.418 7.287.863 2.362 -47.946 7.242.279

1.704.332 -592.909 1.111.423 5.013 93.839

1.787.914 -857.949 929.965 -843 124.986

-7.007.787 466.439 -6.541.348

-6.338.424 461.266 -5.877.158

-1.509.051 -359.190 108.364 -1.759.877 -261.627 507.789 -94.539 413.250 379.752 33.498

-1.389.458 -370.177 110.212 -1.649.423 -328.560 441.246 -77.533 363.713 340.486 23.227

2,97

2,66

28

29

30 31 32

33

34 35

14

D

14

IM EIGENKAPITAL ERFOLGSNEUTRAL ERFASSTE GEWINNE UND VERLUSTE

*

31.12.2010

31.12.2009

in TEUR Periodenüberschuss +/- im Eigenkapital erfasste Währungsänderungen +/- Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten Steuern auf die im Eigenkapital erfassten Gewinne und Verluste*

413.250 13.721 38.515 -7.171

363.713 -7.276 211.149 -37.102

Summe Im Eigenkapital erfasster Gewinne und Verluste nach Steuern

458.315

530.484

davon den Anteilseignern der VIENNA INSURANCE GROUP zuordenbar davon Anteile der Minderheiten

426.729 31.586

502.590 27.894

Die Steuern resultieren ausschließlich aus nicht realisierten Gewinnen und Verlusten aus Zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten.

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

107


KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG VOM 1. JÄNNER 2010 BIS 31. DEZEMBER 2010 in TEUR Periodenergebnis Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen netto Veränderung der versicherungstechnischen Forderungen und Verbindlichkeiten Veränderung der Depotforderungen und -verbindlichkeiten sowie der Abrechnungsforderungen und -verbindlichkeiten Veränderung der sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten Veränderung bei Wertpapieren im Handelsbestand Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Kapitalanlagen Abschreibungen/Zuschreibungen aller übrigen Kapitalanlagen Veränderung Pensions-, Abfertigungs- und sonstige Personalrückstellungen Veränderung der aktivischen/passivischen Steuerabgrenzung exkl. Steuerverbindlichkeiten Veränderung sonstiger Bilanzposten Veränderung Geschäfts- und Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge sowie Berichtigungen des Periodenergebnisses Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus dem Verkauf von vollkonsolidierten und at equity konsolidierten Unternehmen Auszahlungen aus dem Erwerb von vollkonsolidierten und at equity konsolidierten Unternehmen Einzahlungen aus dem Verkauf von jederzeit veräußerbaren Wertpapieren Auszahlungen aus dem Erwerb von jederzeit veräußerbaren Wertpapieren Einzahlungen aus dem Abgang von bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapieren Auszahlungen aus dem Zugang von bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapieren Einzahlungen aus dem Verkauf von Grundstücken und Bauten Auszahlungen aus dem Erwerb von Grundstücken und Bauten Veränderung von Posten der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung Veränderung bei den übrigen Kapitalanlagen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit Kapitalerhöhung inkl. Zuzahlungen auf Hybridkapital Abnahme/Zunahme nachrangiger Verbindlichkeiten Dividendenzahlungen Einzahlungen und Auszahlungen aus sonstiger Finanzierungstätigkeit Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit Veränderung der Finanzmittel Stand der Finanzmittel am Anfang der Berichtsperiode Veränderung der Finanzmittel Konsolidierungskreisänderung Währungsdifferenzen innerhalb der Finanzmittel Stand der Finanzmittel am Ende der Berichtsperiode

davon Gemeinnützige Wohnbaugesellschaften Zusatzinformationen Erhaltene Zinsen Erhaltene Dividenden Gezahlte Zinsen Bezahlte Ertragssteuer Erwarteter Cash Flow der umklassifizierten Wertpapiere Effektiver Zinssatz der umklassifizierten Wertpapiere

108

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

2010

2009

413.250 1.759.443 -93.484

363.713 1.136.541 87.369

-33.059 182.731 27.453 -144.732 134.836 2.361 -18.803 -28.372 8.646 -115.603 2.094.667 21.825 -248.313 2.011.857 -3.179.061 430.831 -476.609 138.530 -348.116 -412.002 49.119 -2.011.939 0 -5.914 -160.582 -25.275 -191.771 -109.043

-59.297 66.492 119.625 -150.190 349.194 -39.758 -25.602 -199.481 41.966 299.075 1.989.647 65.170 -513.693 3.880.012 -5.320.268 218.360 -684.793 34.862 -237.903 -638.379 1.033.475 -2.163.157 250.000 39.859 -293.360 6.146 2.645 -170.865

484.523 -109.043 36.352 -15.802 396.030 106.073

619.327 -170.865 36.416 -355 484.523 55.129

747.433 182.683 58.744 160.582

726.043 158.000 79.178 192.714

50.062 5,41%

54.670 6,19%


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG KONZERN-BILANZ NACH GESCHÄFTSBEREICHEN AKTIVA in TEUR A. Immaterielle Vermögenswerte B. Kapitalanlagen C. Kapitalanlagen der fondsund indexgebundenen Lebensversicherung D. Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen E. Forderungen F. Steuerforderungen und Vorauszahlungen aus Ertragssteuern H. Übrige Aktiva I. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zwischensumme Aktive Steuerabgrenzung

Schaden/Unfall 31.12.2010 31.12.2009

Leben 31.12.2010 31.12.2009

Kranken 31.12.2010 31.12.2009

1.173.367 8.217.807

1.035.067 4.133.395

930.759 18.947.060

939.146 20.883.643

33 994.654

1.203 877.013

2.104.159 28.159.521

1.975.416 25.894.051

0

0

5.478.603

4.628.446

0

0

5.478.603

4.628.446

989.125 1.111.754

990.317 1.028.377

127.695 545.129

125.586 510.987

1.469 24.575

1.334 24.085

1.118.289 1.681.458

1.117.237 1.563.449

56.424 188.437

95.581 195.825

11.821 163.638

15.185 174.757

187 6.749

40 5.426

68.432 358.824

110.806 376.008

220.266 11.957.180

114.068 7.592.630

149.123 26.353.828

366.470 27.644.220

26.641 1.054.308

3.985 913.086

396.030 39.365.316 107.600

484.523 36.149.936 122.329

39.472.916

36.272.265

Summe AKTIVA

PASSIVA in TEUR B. Nachrangige Verbindlichkeiten C. Versicherungstechnische Rückstellungen D. Versicherungstechnische Rückstellungen der fondsund indexgebundenen Lebensversicherung E. Nichtversicherungstechnische Rückstellungen F. Verbindlichkeiten G. Steuerverbindlichkeiten aus Ertragssteuern I. Übrige Passiva Zwischensumme Passive Steuerabgrenzung Eigenkapital Summe PASSIVA

Gesamt 31.12.2010 31.12.2009

Schaden/Unfall 31.12.2010 31.12.2009

Leben 31.12.2010 31.12.2009

Kranken 31.12.2010 31.12.2009

Gesamt 31.12.2010 31.12.2009

314.339

263.987

224.571

281.362

500

0

539.410

545.349

4.638.882

4.271.345

18.456.683

17.454.165

922.275

852.747

24.017.840

22.578.257

0

0

5.227.930

4.376.160

0

0

5.227.930

4.376.160

348.554 3.084.129

263.642 740.835

176.237 532.774

200.376 2.273.956

32.728 58.470

35.333 123.004

557.519 3.675.373

499.351 3.137.795

40.389 59.778 8.486.071

77.734 51.028 5.668.571

11.769 173.036 24.803.000

28.193 183.080 24.797.292

12.012 814 1.026.799

6.424 286 1.017.794

64.170 233.628 34.315.870 127.399 5.029.647

112.351 234.394 31.483.657 160.035 4.628.573

39.472.916

36.272.265

D

Die zu jedem Geschäftssegment angegebenen Beträge wurden um die aus segmentinternen Vorgängen resultierenden Beträge bereinigt. Daher kann aus dem Saldo der Segmentaktiva und Segmentpassiva nicht auf das dem jeweiligen Geschäftsbereich zugeteilte Eigenkapital geschlossen werden.

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

109


SEGMENTBERICHTERSTATTUNG KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHEN UND REGIONEN GESCHÄFTSBEREICHE in TEUR Verrechnete Prämien Gesamtrechnung Abgegrenzte Prämien Finanzergebnis exkl. at equity bewerteten Unternehmen Ergebnis aus Anteilen an at equity bewerteten Unternehmen Sonstige Erträge Aufwendungen für Versicherungsfälle Betriebsaufwand Sonstige Aufwendungen Gewinn vor Steuern

REGIONEN in TEUR Verrechnete Prämien Gesamtrechnung Abgegrenzte Prämien Finanzergebnis exkl. at equity bewerteten Unternehmen Ergebnis aus Anteilen an at equity bewerteten Unternehmen Sonstige Erträge Aufwendungen für Versicherungsfälle Betriebsaufwand Sonstige Aufwendungen Gewinn vor Steuern

Schaden/Unfall 2010 2009

Leben 2010

2009

110

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

2009

Gesamt 2010

2009

4.350.042 3.644.326

4.206.749 3.457.660

3.904.807 3.875.751

3.491.171 3.463.959

338.163 340.289

321.361 320.660

8.593.012 7.860.366

8.019.281 7.242.279

172.949

162.903

919.742

751.685

18.732

15.377

1.111.423

929.965

5.253 61.697 -2.437.527 -1.046.793 -177.187 222.718

2.016 77.347 -2.257.201 -973.674 -230.194 238.857

-240 31.416 -3.821.224 -672.881 -84.100 248.464

-3.324 47.573 -3.347.086 -639.065 -95.977 177.765

0 726 -282.597 -40.203 -340 36.607

465 66 -272.871 -36.684 -2.389 24.624

5.013 93.839 -6.541.348 -1.759.877 -261.627 507.789

-843 124.986 -5.877.158 -1.649.423 -328.560 441.246

Österreich 2010

2009

Tschech. Republik 2010 2009

Slowakei 2010

2009

Polen 2010

2009

4.041.135 3.701.866

3.874.153 3.529.640

1.756.539 1.615.565

1.603.290 1.440.953

647.871 594.384

628.377 552.760

747.693 682.878

548.263 496.181

787.155

684.027

120.014

81.278

42.529

37.418

55.188

40.380

5.685 30.545 -3.593.508 -648.765 -32.094 250.884

-1.747 16.122 -3.274.595 -606.383 -99.577 247.487

-672 21.127 -1.123.980 -395.435 -69.287 167.332

904 20.758 -999.531 -359.101 -62.352 122.909

0 7.885 -467.082 -92.199 -48.202 37.315

0 24.348 -437.589 -91.633 -62.293 23.011

0 6.137 -454.848 -254.131 -11.041 24.183

0 3.802 -282.276 -216.999 -13.663 27.425

Rumänien 2010 in TEUR Verrechnete Prämien Gesamtrechnung Abgegrenzte Prämien Finanzergebnis exkl. at equity bewerteten Unternehmen Ergebnis aus Anteilen an at equity bewerteten Unternehmen Sonstige Erträge Aufwendungen für Versicherungsfälle Betriebsaufwand Sonstige Aufwendungen Gewinn vor Steuern

Kranken 2010

2009

Übrige Märkte 2010 2009

Gesamt 2010

2009

528.050 480.631

606.658 550.559

871.724 785.042

758.540 672.186

8.593.012 7.860.366

8.019.281 7.242.279

41.150

25.152

65.387

61.710

1.111.423

929.965

0 14.248 -324.686 -152.204 -30.626 28.513

0 22.470 -385.541 -171.520 -16.930 24.190

0 13.897 -577.244 -217.143 -70.377 -438

0 37.486 -497.626 -203.787 -73.745 -3.776

5.013 93.839 -6.541.348 -1.759.877 -261.627 507.789

-843 124.986 -5.877.158 -1.649.423 -328.560 441.246


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GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNG UND BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Allgemeines Die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe ist der führende österreichische Versicherungskonzern in Zentral- und Osteuropa und damit auch die größte börsenotierte Versicherungsgruppe Österreichs mit Sitz am Schottenring 30, 1010 Wien. Die Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group bezieht als oberste Muttergesellschaft die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe in ihren Konzernabschluss mit ein. Die Versicherungsgesellschaften der Vienna Insurance Group bieten qualitativ hochwertige Versicherungsdienstleistungen sowohl im Lebens- als auch im Nichtlebensversicherungsbereich in 24 Ländern Zentral- und Osteuropas an. Die Geschäftbereiche der Vienna Insurance Group sind die Schaden- und Unfallversicherung, die Lebensversicherung und die Krankenversicherung. Die Regionen der Vienna Insurance Group umfassen Österreich, die Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Rumänien und Übrige Märkte. Zur übersichtlicheren Darstellung wurden die Regionen Übrige CEE-Märkte und Sonstige Märkte zur neuen Region Übrige Märkte zusammengefasst. Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die beschriebenen Methoden wurden konsequent auf die dargestellten Berichtsperioden angewandt. Grundsätze der Rechnungslegung Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 245a UGB zu beachtenden unternehmensrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

KONZERNABSCHLUSS

nahme von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie von finanziellen Vermögenswerten und bestimmten Finanzschulden (einschließlich Derivaten), die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. Die Aufstellung von im Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlüssen – wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind – erfordert Schätzungen. Außerdem verlangt die Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Gesellschaft, dass das Management Annahmen trifft. Bereiche mit höheren Ermessensspielräumen oder höherer Komplexität oder Bereiche, bei denen Annahmen und Schätzungen von entscheidender Bedeutung für den Konzernabschluss sind, werden unter der Erläuterung auf Seite 119 aufgeführt. Beträge werden zum Zweck der Übersichtlichkeit gerundet und – soweit angegeben – in Tausend Euro ausgewiesen. Für Berechnungen werden dennoch die genauen Beträge einschließlich nicht dargestellter Ziffern verwendet, sodass dadurch Rundungsdifferenzen auftreten können. Neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen wurden und im Geschäftjahr erstmalig angewendet wurden Die neu anzuwendenden Regelungen (Standardänderungen, neue und geänderte Interpretationen), die im Geschäftsjahr erstmals verpflichtend anzuwenden waren, hatten keine oder keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss.

D

Standards, Interpretationen und Änderungen zu publizierten Standards, die noch nicht angewendet wurden Eine Reihe von Änderungen von Standards und Interpretationen sowie eine neue Interpretation und ein neuer Standard wurden bereits publiziert, aber wurden entweder von der Europäischen Union noch nicht übernommen oder sie wurden bereits von der Europäischen Union übernommen, sind jedoch für diesen Abschluss noch nicht verpflichtend anzuwenden. Die Auswirkungen dieser Regelungen auf den Konzernabschluss der Gesellschaft sind nicht wesentlich oder können noch nicht abschließend beurteilt werden und werden daher im Detail nicht dargestellt.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis des historischen Anschaffungskostenprinzips, mit der Aus-

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111


Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden Die Muttergesellschaft der Vienna Insurance Group ist die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe, Wien. In den Konzernabschluss werden alle Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss („Control Prinzip“) der Vienna Insurance Group stehen („Tochtergesellschaften“), im Wege der Vollkonsolidierung aufgenommen. Ein beherrschender Einfluss besteht, wenn die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe direkt oder indirekt in der Lage ist, die Finanz- und Geschäftspolitik des Tochterunternehmens zu bestimmen. Die Einbeziehung eines Tochterunternehmens beginnt mit der Erlangung des beherrschenden Einflusses und endet mit dessen Wegfall. Insgesamt werden 35 in- und 56 ausländische Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Tochterunternehmen, die aufgrund ihrer Bedeutung unwesentlich sind, wurden in den Konsolidierungskreis nicht einbezogen. Dabei handelt es sich insgesamt um 15 in- und 8 ausländische Unternehmen. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, auf die die Vienna Insurance Group einen maßgeblichen Einfluss hat, ohne jedoch Kontrolle auszuüben. Diese Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Im vorliegenden Konzernabschluss wurden vier in- und 14 ausländische Unternehmen at equity einbezogen. 23 Unternehmen wurden aufgrund ihrer unwesentlichen Bedeutung entsprechend den Bestimmungen des IAS 39 „Finanzinstrumen-

112

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

te“ als zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente behandelt und dementsprechend zu Zeitwerten bewertet. Voll beherrschte Investmentfonds („Spezialfonds“) wurden entsprechend den Bestimmungen des SIC 12 vollkonsolidiert. Nicht vollkonsolidiert werden Publikumsinvestmentfonds, an denen die Vienna Insurance Group die Mehrheit der Anteile hält, da sie auf derartige Publikumsfonds keinen beherrschenden Einfluss hat. Die erstmalige Einbeziehung einer Tochtergesellschaft erfolgt nach der Erwerbsmethode durch Zuordnung der Anschaffungskosten auf die zur erworbenen Gesellschaft gehörenden identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden. Die Anschaffungskosten entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt (date of exchange). Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten des Tochterunternehmens wird als Firmenwert angesetzt. Falls der beizulegende Zeitwert des übernommenen Nettovermögens über den Anschaffungskosten liegt (negative Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung), erfasst die Vienna Insurance Group nach nochmaliger kritischer Würdigung der Ansetzbarkeit und Bewertung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden den übersteigenden Betrag erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung.


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KONZERNABSCHLUSS

Im Jahr 2010 kam es zu folgenden Veränderungen des Konsolidierungskreises: Im Geschäftsjahr wurden folgende Gesellschaften endkonsolidiert: Endkonsolidierungen

Endkonsolidierungszeitpunkt

BULGARSKI IMOTI LIFE Insurance Company AD, Sofia Omniasig Asigurari de Viata SA, Bukarest

01.01.2010 01.01.2010

In der Berichtsperiode vom 1. Jänner 2010 bis zum 31. Dezember 2010 bezog die Vienna Insurance Group folgende Tochterunternehmen neu in den Konzernabschluss ein: Erweiterung des Konsolidierungskreises in Mio. EUR PJSC Insurance Company "Ukrainian Insurance Group", Kiev JSC "Insurance Company GPI Holding", Tiflis International Insurance Company IRAO Ltd., Tiflis Neuland gemeinnützige Wohnbau-Gesellschaft m.b.H., Wien** Polski Zwiazek Motorowy Towarzystwo Ubezpieczeń S.A. Vienna Insurance Group, Warschau Ray Sigorta A.Ş., Istanbul* Sozialbau gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft, Wien** TBIH Financial Services Group N.V., Amsterdam Urbanbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Stadterneuerungsges.m.b.H., Wien** VIG REAL ESTATE DOO, Belgrad

Anteil in %

Erstkonsolidierungszeitpunkt

Firmenwert

100,00 72,00 90,00 25,08 96,22 34,26 25,08 100,00 25,08 100,00

01.07.2010 01.07.2010 01.07.2010 01.01.2010 01.01.2010 01.07.2010 01.01.2010 01.07.2010 01.01.2010 01.01.2010

35,36 12,81 3,34 0,00 10,96 17,03 0,00 0,00 0,00 0,31

*

Die Anteile dieser Gesellschaft werden aufgrund der Übernahme der TBIH Financial Services Group N.V., Amsterdam, ab dem 2. Halbjahr 2010 nicht mehr quoten-, sondern vollkonsolidiert in den

**

Die Unternehmen der Sozialbau-Gruppe wurden aufgrund des beherrschenden Einflusses, der auf Syndikatsverträgen beruht, mittels Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.

D

Konzernabschluss einbezogen. Der hier ausgewiesene Firmenwert bezieht sich nur auf die im Zuge der Vollkonsolidierung miteinbezogene Gesellschaft.

Anzumerken ist, dass die Kaufpreisallokation der neu konsolidierten Unternehmen noch vorläufig ist und sämtliche Unternehmenskäufe mit Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalenten getätigt wurden.

Die Polski Zwiazek Motorowy TU S.A. Vienna Insurance Group, Warschau, wurde erstmals im 1. Quartal 2010 und die PJSC Insurance Company "Ukrainian Insurance Group", Kiev, erstmals im 3. Quartal 2010 im Wege der Vollkonsolidierung in den Konsolidierungskreis der Vienna Insurance Group aufgenommen. Die Ray Sigorta A.Ş., Istanbul, wurde bisher quotal in den Konzernabschluss miteinbezogen und ebenfalls im 3. Quartal 2010 zum ersten Mal vollkonsolidiert. Ende 2009 wurde das Versicherungsportfolio der BULGARSKI IMOTI LIFE Insurance Company AD, Sofia, welche per 1.1.2010 endkonsolidiert wurde, auf die

BULSTRAD LIFE VIENNA INSURANCE GROUP Joint Stock Company, Sofia, übertragen. Der Verkauf der Omniasig Asigurari de Viata SA, Bukarest, wurde Mitte 2010 rechtsgültig. Aufgrund des Verlustes der Beherrschung wurde die Omniasig Asigurari de Viata SA, Bukarest, per 1.1.2010 endkonsolidiert. Im 1. Halbjahr 2010 wurden außerdem die beiden kroatischen Gesellschaften Helios Vienna Insurance Group d.d., Zagreb, sowie Cosmopolitan Life Vienna Insurance Group d.d., Zagreb, verschmolzen. Die fusionierte Gesellschaft tritt unter dem Namen Helios, Zagreb, Vienna Insurance Group d.d. auf.

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Änderung der Konzernstruktur Mit Wirkung vom 3. August 2010 wurde die Abspaltung des operativen Versicherungsgeschäftes in Österreich von den Holdingfunktionen des Konzerns rechtskräftig. Die WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group führt damit als größte Einzelgesellschaft des Konzerns so wie bisher das Schaden- und Unfall-, Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft in Österreich. Neben den üblichen internationalen Steuerungsaufgaben

eines börsenotierten Konzerns widmet sich die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe dem Rückversicherungs- und internationalen Firmengeschäft. Bezüglich der in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 vollkonsolidierten und at equity erfassten Unternehmen wird auf Punkt 4 „Beteiligungen“ im Konzernanhang verwiesen.

Aufgrund der Erstkonsolidierung bzw. der Umstellung der Konsolidierungsmethode der angeführten Gesellschaften kommt es zu folgenden Zugängen (beruhend auf Meldedaten der jeweiligen Unternehmen): Bilanz in TEUR Immaterielle Vermögenswerte Kapitalanlagen Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen Forderungen (inkl. Steuerforderungen und Vorauszahlungen aus Ertragssteuern) Übrige Aktiva (inkl. aktive Steuerabgrenzung) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Summe AKTIVA

1.150 1.109.865 41.606 50.316 20.737 36.257 1.259.931

Eigenkapital Versicherungstechnische Rückstellungen Nichtversicherungstechnische Rückstellungen Verbindlichkeiten (inkl. Steuerverbindlichkeiten aus Ertragssteuern) Übrige Passiva (inkl. passive Steuerabgrenzung) Summe PASSIVA

395.546 147.064 16.253 697.976 3.092 1.259.931

Auf Basis der oben angeführten Meldedaten wurden im Zuge der Erstkonsolidierungen Kaufpreisallokationen durchgeführt, wobei übernommene Vermögenswerte und Schulden identifiziert, neu beurteilt und bewertet wurden. Diese Vorgehensweise führte zu einer zusätzlichen Erfassung von Vermögenswerten in Höhe von TEUR 108.300 und Schulden in Höhe von TEUR 16.588. Gewinn- und Verlustrechnung in TEUR Abgegrenzte Prämien Finanzergebnis Sonstige Erträge Aufwendungen für Versicherungsfälle Betriebsaufwand Sonstige Aufwendungen Gewinn vor Steuern

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84.034 17.782 2.500 -60.955 -27.356 -3.885 12.120


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KONZERNABSCHLUSS

Gemeinnützige Wohnbaugesellschaften In den Konzernabschluss der Vienna Insurance Group werden folgende gemeinnützige Wohnbaugesellschaften einbezogen:

• NEUE HEIMAT OÖ Gemeinnützige Wohnungs- und SiedlungsgesellschaftmbH, Linz • „Schwarzatal“ Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsanlagen GmbH, Wien

• Alpenländische Heimstätte Gemeinn. Wohnungsbauund Siedlungsgesellschaft m.b.H., Innsbruck • Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Heimstätte Ges.m.b.H., Wien • Gemeinnützige Industrie-Wohnungsaktiengesellschaft, Leonding • Gemeinnützige Mürz-Ybbs Siedlungsanlagen-GmbH, Kapfenberg

ab 2010: • Neuland gemeinnützige Wohnbau-Gesellschaft m.b.H., Wien • Sozialbau gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft, Wien • Urbanbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Stadterneuerungsgesellschaft m.b.H., Wien

Die Auswirkungen auf Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der neu einbezogenen Gesellschaften werden im Folgenden dargestellt:

Bilanz in TEUR Kapitalanlagen davon als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Übrige Aktiva Summe AKTIVA Eigenkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten Summe PASSIVA

Gewinn- und Verlustrechnung

in TEUR Erträge Aufwendungen Finanzergebnis Gewinn vor Steuern

Die Vollkonsolidierung der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften erfolgt aufgrund der Erfüllung des Kontrolltatbestandes durch weitreichende vertragliche Vereinbarungen. Sowohl die jährliche Gewinnausschüttung als auch der Zugriff auf das Vermögen der Gesellschaften unterliegen gesetzlichen Beschränkungen. Insgesamt beträgt der

Gemeinnützige Wohnbaugesellschaften 2010 721.604 652.648 31.461 753.065 195.737 15.281 542.047 753.065

D

Gemeinnützige Wohnbaugesellschaften 2010 57.065 -29.338 -10.887 16.840

Gewinn vor Steuern aller konsolidierten Wohnbaugesellschaften TEUR 56.512 (TEUR 37.351). Der Anteil aller gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften am Immobilienbestand der Vienna Insurance Group beträgt TEUR 2.815.639 (TEUR 2.027.123).

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Klassifizierung von Versicherungsverträgen Verträge, bei denen ein Konzernunternehmen ein signifikantes Versicherungsrisiko von einer anderen Partei (dem Versicherungsnehmer) übernimmt, indem es vereinbart, dem Versicherungsnehmer eine Entschädigung zu leisten, wenn ein spezifiziertes ungewisses künftiges Ereignis (das versicherte Ereignis) den Versicherungsnehmer nachteilig betrifft, werden als Versicherungsverträge im Sinne der IFRS behandelt. Es wird zwischen Versicherungsrisiko und Finanzrisiko differenziert. Finanzrisiko ist das Risiko einer möglichen künftigen Änderung eines bestimmten Zinssatzes, Wertpapierkurses, Preis- oder Zinsindexes, Bonitätsratings oder Kreditindexes oder einer anderen Variablen, vorausgesetzt, dass im Fall einer nicht finanziellen Variablen die Variable nicht spezifisch für eine Vertragspartei ist. Versicherungsverträge im Sinne der IFRS übertragen in vielen Fällen, insbesondere in der Lebensversicherung, auch Finanzrisiko. Verträge, in welchen nur unwesentliches Versicherungsrisiko auf das Konzernunternehmen von den Versicherungsnehmern übertragen wird, werden für Zwecke der Berichterstattung nach IFRS wie Finanzinstrumente behandelt („Finanzversicherungsverträge“). Derartige Verträge bestehen lediglich in untergeordnetem Ausmaß in der Personenversicherung. Sowohl Versicherungsverträge als auch Finanzversicherungsverträge können mit Vertragsbedingungen ausgestattet sein, die als erfolgsabhängige Überschussbeteiligung („Gewinnbeteiligung“, „Erfolgsabhängige Prämienrückerstattung“) zu qualifizieren sind. Als erfolgsabhängige Überschussbeteiligung gelten vertragliche Rechte, wonach die Versicherungsnehmer als Ergänzung zu garantierten Leistungen zusätzliche Leistungen erhalten, die wahrscheinlich einen signifikanten Anteil an der gesamten vertraglichen Leistung ausmachen und die vertraglich auf • dem Ergebnis eines bestimmten Bestandes an Verträgen oder eines bestimmten Typs von Verträgen beruhen, oder • den realisierten und/oder unrealisierten Kapitalerträgen eines bestimmten Portefeuilles von Vermögenswerten, die vom Versicherungsunternehmen gehalten werden, beruhen, oder

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• dem Gewinn oder Verlust der Gesellschaft, dem Sondervermögen oder der Unternehmenseinheit (z.B. Bilanzabteilung), die bzw. das den Vertrag im Bestand hält, beruhen. Verträge mit erfolgsabhängiger Überschussbeteiligung bestehen in der Vienna Insurance Group in allen Märkten, im Wesentlichen in der Lebensversicherung, in untergeordnetem Ausmaß auch in der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Krankenversicherung und werden gemäß IFRS 4 wie Versicherungsverträge behandelt. Die Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung besteht dabei im Wesentlichen in Form einer Beteiligung am jeweiligen adjustierten Rohüberschuss der Bilanzabteilung, ermittelt nach nationalen Rechnungslegungsvorschriften. Jene Beträge an Überschussbeteiligung bzw. Gewinnbeteiligung, die den Versicherungsnehmern bereits zugeteilt oder zugesagt wurden, werden im Posten Deckungsrückstellung ausgewiesen. Die im lokalen Jahresabschluss ausgewiesenen Beträge, die den Versicherungsnehmern in Zukunft im Wege der Überschussbeteiligung zugesagt oder zugeteilt werden, werden in der Bilanz im Posten „Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung“ ausgewiesen. Darüber hinaus wird der erfolgsabhängige Anteil, der sich aus Bewertungsdifferenzen der IFRS im Vergleich zu den lokalen Bewertungsvorschriften ergibt („latente Gewinnbeteiligung“), in der „Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung“ ausgewiesen. Der zur Bemessung der latenten Gewinnbeteiligung zur Anwendung kommende Satz beläuft sich in Österreich auf rd. 80% des Unterschiedsbetrages zwischen Wertansatz im lokalen Abschluss und Wertansatz im Abschluss nach IFRS. Entsprechend IFRS 4 wird von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, unrealisierte Gewinne und Verluste mit denselben bilanziellen Auswirkungen auf die Bewertung von versicherungstechnischen Rückstellungen, aktivierten Abschlusskosten und erworbenen Versicherungsbestandswerten wie realisierte Gewinne und Verluste darzustellen. Unrealisierte Netto-Gewinne führen demnach beim betreffenden Konzernunternehmen zu einer „Rückstellung für latente Gewinnbeteiligung“. Unrealisierte Netto-Verluste werden mit einer gegebenenfalls vorhandenen latenten Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung sowie Rückstellung für künftige Ge-


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winnverwendung verrechnet. Ein darüber hinaus verbleibender Aktivposten wird als „Abgrenzung aus Bewertungsdifferenzen betreffend die Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer“ ausgewiesen. Diese Abgrenzung wird nur insoweit angesetzt, als es auf Ebene des Konzernunternehmens sehr wahrscheinlich ist, dass dieser durch zukünftige Gewinne, an denen die Versicherungsnehmer partizipieren, ausgeglichen werden kann. Negative Bewertungsdifferenzen im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere haben im Vorjahr aufgrund der Kapitalmarktkrise bei drei Konzerngesellschaften zu einer aktiven Abgrenzung aus Bewertungsdifferenzen betreffend die Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer geführt. Da die Absicht bestand, die betreffenden Wertpapiere längerfristig zu halten, konnte davon ausgegangen werden, dass sich diese negativen Bewertungsdifferenzen zukünftig aufgrund von Wertsteigerungen wieder ausgleichen werden. Im laufenden Geschäftsjahr hat es jedoch keine aktive Abgrenzung aus Bewertungsdifferenzen gegeben. Ansatz- und Bilanzierungsmethoden von Versicherungsverträgen Die Vienna Insurance Group nimmt die Regelungen des IFRS 4 bezüglich der Bewertung von Versicherungsverträgen voll in Anspruch. Demnach werden für den Konzernabschluss nach IFRS die für den Konzernabschluss nach dem jeweiligen nationalen Recht zulässigen Wertansätze übernommen. Schwankungs- und Katastrophenrückstellungen werden nicht angesetzt. Es wurden keine Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsregeln gegenüber den jeweiligen nationalen Bewertungsvorschriften vorgenommen. In Einzelfällen werden die vom jeweiligen Versicherungsunternehmen lokal gebildeten Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im Konzernabschluss aufgrund entsprechender Analysen erhöht. Bei der Erstkonsolidierung der s Versicherungsgruppe in 2008 wurden die Bestimmungen von IFRS 4.31 zum 1. Juli bzw. 1. Oktober 2008 angewandt. Im Rahmen der Erstellung der Eröffnungsbilanz hat die Vienna Insurance Group im Bereich der Lebensversicherung vom Ausweiswahlrecht Gebrauch gemacht und die versicherungstechnischen Rückstellung, wie in IFRS 3 vorgesehen, zum Zeitwert angesetzt. Im Bereich der Unfallversicherung wird, da die Berechnung der technischen Rückstellungen nicht prospektiv erfolgt, der Zeitwert der bestehenden Verträge als Vermögenswert angesetzt.

KONZERNABSCHLUSS

Bezüglich Einzelheiten zur Bewertung der versicherungstechnischen Posten wird auf die Ausführungen zu den jeweiligen Posten verwiesen. Angemessenheitstest für Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen und aus Finanzversicherungsverträgen werden zu jedem Berichtszeitpunkt darauf getestet, ob die im Abschluss angesetzten Versicherungsverbindlichkeiten angemessen sind. Dabei wird auf Basis aktueller Schätzungen der jeweiligen Bewertungsparameter unter Berücksichtigung aller mit den Versicherungsverträgen zusammenhängenden zukünftigen Zahlungsströme untersucht, ob die angesetzten Verbindlichkeiten angemessen sind. Ergeben die Untersuchungen, dass der Buchwert der Versicherungsverbindlichkeiten unter Berücksichtigung aktivierter Abschlusskosten und/oder aktivierter Vertragsbestandswerte negativ sind, wird der gesamte Fehlbetrag sofort erfolgswirksam aufgeholt. Fremdwährungsumrechnung Transaktionen in Fremdwährung Die einzelnen Gesellschaften des Konzerns erfassen Geschäftsfälle in ausländischer Währung mit dem Devisenmittelkurs am Tag der jeweiligen Transaktion. Die Umrechnung der am Bilanzstichtag in Fremdwährung bestehenden monetären Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Euro erfolgt mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag. Daraus resultierende Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in der Berichtsperiode erfolgswirksam erfasst.

D

Umrechnung von Einzelabschlüssen in ausländischer Währung Grundsätzlich ist die funktionale Währung im Sinne der IFRS der außerhalb des Euroraumes gelegenen Tochtergesellschaften der Vienna Insurance Group die jeweilige Landeswährung. Die Umrechnung aller im Einzelabschluss ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden in Euro erfolgt mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit dem durchschnittlichen Devisenmittelkurs zum Monatsende im Berichtszeitraum umgerechnet. Seit dem 1. Jänner 2004 entstandene Fremdwährungsgewinne bzw. -verluste werden erfolgsneutral im Posten „Unterschiede aus der Fremdwährungsumrechnung“ im Eigenkapital erfasst.

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Nachfolgende Tabelle führt die für den Konzernabschluss relevanten Wechselkurse an: Bezeichnung

Albanischer Lek Britischer Pfund Bulgarischer Lew Estnische Krone Georgischer Lari Kroatische Kuna Lettische Lats Litauische Litas Mazedonische Denar Neue Türkische Lira Polnischer Zloty Rumänischer Leu Russischer Rubel Schweizer Franken Serbischer Dinar Tschechische Krone Ukrainische Griwna Ungarischer Forint US-Dollar Weißrussischer Rubel

Wertminderungen Bei Vermögenswerten wird anlassbezogen jeweils zumindest zum Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer (vorwiegend Firmenwerte) erfolgt eine solche Überprüfung jährlich. Gemäß der Konzernrichtlinie ist eine Wertminderung vorzunehmen, wenn der durchschnittliche Marktwert während der letzten sechs Monate ständig weniger als 80% der historischen Anschaffungskosten beträgt und/oder wenn der Marktwert zum Stichtag unter 50% der historischen Anschaffungskosten liegt. Da gemäß IFRS 3 (Business Combinations) aus Unternehmenszusammenschlüssen resultierende Firmenwerte nicht planmäßig abgeschrieben werden dürfen, führt die Vienna Insurance Group mindestens einmal jährlich Impairment-Tests durch. Zu diesem

118

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Währung

ALL GBP BGN EEK GEL HRK LVL LTL MKD TRY PLN RON RUB CHF RSD CZK UAH HUF USD BYR

Stichtagskurs 2010

Durchschnittskurs 2010

1 EUR ≙ 138,7700 0,8608 1,9558 15,6466 2,3500 7,3830 3,4528 0,7094 61,5050 2,0694 3,9750 4,2620 40,8200 1,2504 105,4982 25,0610 10,5731 277,9500 1,3362 3.972,6000

1 EUR ≙ 138,0475 0,8578 1,9558 15,6466 2,3562 7,2891 3,4528 0,7087 61,5260 1,9965 3,9947 4,2122 40,2629 1,3803 103,0431 25,2840 10,5201 275,4805 1,3257 3.941,9467

Zweck werden die Tochterunternehmen auf Ebene der Region getrennt nach Leben und Nichtleben zu einer wirtschaftlichen Einheit (CGU) zusammengefasst. Zu einem Impairment kommt es nur dann, wenn für die wirtschaftliche Einheit als Ganzes ein Abschreibungsbedarf besteht. Der Nutzungswert der wirtschaftlichen Einheiten wird unter Anwendung der ertragsorientierten Discounted Cash FlowMethode ermittelt. Für die Ermittlung des Ertragswertes werden die Planungsrechnungen für die nächsten drei Jahre herangezogen, Ertragswerte für den drei Jahre übersteigenden Zeitraum werden unter Zugrundelegung einer jährlichen Wachstumsrate extrapoliert. Für die Berechnung der Diskontierungssätze wird die durchschnittliche Jahresrendite von österreichischen Staatsanleihen, unter Berücksichtung des Branchen- und Marktrisikos, als Basiszinssatz verwendet.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Cash-Generating Units in % Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte

Diskontierungssätze 2010 2009 7,47 8,75 8,75 8,97 10,47 11,39

8,52 10,62 10,62 10,92 12,42 13,02

KONZERNABSCHLUSS

Langfristige Wachstumsrate 2010 2009 3 2-5 3 3 3-9 3 - 13

3 3 5 3 3-7 3 - 10

Bezüglich der Untersuchung von Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte wird auf den Abschnitt „Allgemeines zur Bilanzierung und Bewertung von Kapitalanlagen“ verwiesen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für einzelne Posten des Jahresabschlusses

Schätzungen

FIRMENWERTE (A) In der Bilanz ausgewiesene Firmenwerte resultieren im Wesentlichen aus der Anwendung der Erwerbsmethode bei Unternehmenserwerben seit dem 1. Jänner 2004 (Datum der Umstellung der Finanzberichterstattung auf IFRS). Bei Unternehmenserwerben vor dem 1. Jänner 2004 erfolgte eine direkte Verrechnung der Unterschiedsbeträge zwischen Anschaffungskosten und dem Wert des übernommenen Nettovermögens im Eigenkapital. Unter Anwendung des Wahlrechtes gemäß IFRS 1 erfolgte keine Anpassung dieser Bilanzierung.

Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert Ermessensbeurteilungen und die Festlegung von Annahmen über künftige Entwicklungen durch die Unternehmensleitung, die den Ansatz und den Wert der Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während des Geschäftsjahres wesentlich beeinflussen können. Bei den folgenden Positionen besteht ein nicht unerhebliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung von Vermögenswerten und Schulden im nächsten Geschäftsjahr führen können: • • • •

Versicherungstechnische Rückstellungen Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen Sonstige nichtversicherungstechnische Rückstellungen Zeitwerte von Kapitalanlagen, soweit diese nicht auf Börsenwerten oder sonstigen Marktpreisen beruhen • Firmenwerte • Wertberichtigungen zu Forderungen und sonstige (kumulierte) Wertminderungsaufwendungen • Aktive latente Steuern aus der Aktivierung von Verlustvorträgen Bezüglich der Sensitivitätsanalysen wird auf den Risikobericht verwiesen.

Immaterielle Vermögenswerte

D

Die Bewertung der Firmenwerte erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen. Bei Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ist der Firmenwert im fortgeschriebenen Beteiligungsbuchwert enthalten. ENTGELTLICH ERWORBENE VERSICHERUNGSBESTÄNDE (B) Entgeltlich erworbene Versicherungsbestände betreffen insbesondere die im Rahmen von Unternehmenserwerben nach dem 1. Jänner 2004 im Rahmen der Kaufpreisallokation angesetzten Vertragsbestandswerte unter Inanspruchnahme des Wahlrechts gemäß IFRS 4.31. Die dabei angesetzten Werte entsprechen den Unterschiedsbeträgen zwischen Zeitwert und Buchwert der übernommenen versicherungstechnischen Aktiva und Passiva. Die Abschreibung der Posten erfolgt entsprechend der Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen degressiv bzw. linear über maximal zehn Jahre.

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

119


Darüber hinaus wird in diesem Posten ein Versicherungsbestandswert aus dem Erwerb eines Versicherungsbestandes vor Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS ausgewiesen. Der Bestandswert konnte im IFRSAbschluss unverändert übernommen werden. Die Abschreibung erfolgt linear über maximal zehn Jahre.

16%igen rumänischen Körperschaftssteuersatzes. Weiters wurde im Lizenzpreisanalogieverfahren der „Tax Amortisation Benefit“ berücksichtigt. Der durchschnittliche Markenwert der beiden Verfahren wurde als Zeitwert der Marke in der Bilanz aktiviert. Kapitalanlagen

SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (C) Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Seitens der im Konsolidierungskreis befindlichen Unternehmen wurden keine immateriellen Vermögenswerte selbst erstellt. Alle immateriellen Vermögenswerte, mit Ausnahme der Marke „Asirom“, haben eine begrenzte Nutzungsdauer. Daher erfolgt eine planmäßige Abschreibung des immateriellen Vermögenswertes über den Zeitraum seiner Nutzung. Die Nutzungsdauern für die wesentlichen immateriellen Vermögenswerte betragen: Nutzungsdauer in Jahren Software Kundenstock (Neugeschäftswerte)

von

bis

3 5

15 10

Software wird nach der linearen Methode abgeschrieben. Die Abschreibung von im Rahmen von Unternehmenserwerben als immaterielle Vermögenswerte angesetzte erworbene Kundenstöcke („Neugeschäftswerte“) erfolgt ebenfalls linear. Der Zeitwert der aktivierten Markenrechte mit unbegrenzter Nutzungsdauer wurde unter Anwendung zweier Verfahren, der Lizenzpreisanalogie (Relief from Royalty Method) und der Mehrpreismethode (Incremental Cash Flow Method), ermittelt. Die Lizenzpreisanalogie errechnet den Wert der Marke aus künftigen, fiktiven Lizenzzahlungen, die das Unternehmen aufwenden müsste, wenn es die Marke von einem anderen Unternehmen zu marktüblichen Bedingungen lizenzieren würde. Die Lizenzzahlungen wurden mit Hilfe der in der Steuerpraxis anerkannten Knoppe-Formel errechnet. Bei der Mehrpreismethode ergibt sich der Markenwert durch künftige Ergebnisbeiträge, welche auf Grund der Marke generiert werden. Die Cash Flows, die sich durch die Anwendung der beiden oben genannten Methoden ergeben, wurden mit einem für Rumänien marktüblichen Diskontierungsfaktor abgezinst. Die Berechnung erfolgte unter Berücksichtigung des

120

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ALLGEMEINES ZUR BILANZIERUNG UND BEWERTUNG VON KAPITALANLAGEN Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Konzerns werden entsprechend den jeweiligen Bestimmungen der IFRS teilweise mit ihrem beizulegenden Zeitwert in die Bücher des Konzernabschlusses aufgenommen. Dies betrifft insbesondere einen wesentlichen Teil der Kapitalanlagen. Die beizulegenden Zeitwerte werden dabei mittels folgender Hierarchie ermittelt: • Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes von Finanzanlagen und -verbindlichkeiten beruht generell auf ihrem festgestellten Marktpreis oder auf dem von Brokern und Händlern gebotenen Preis (Level 1). • Handelt es sich um nicht notierte Finanzinstrumente oder ist ein Preis nicht ohne weiteres bestimmbar, wird der Zeitwert entweder aufgrund allgemein anerkannter Bewertungsmodelle, basierend auf Discounted Cash Flow-Verfahren, oder aufgrund der Einschätzung der Geschäftsleitung, welche Beträge unter den gegenwärtigen Marktbedingungen bei ordnungsgemäßer Verwertung erzielt werden könnten, bestimmt (Level 2). • Der beizulegende Zeitwert von bestimmten Finanzinstrumenten, insbesondere nicht börsenotierten derivativen Finanzinstrumenten, wird anhand von Preisfindungsmodellen bestimmt, die unter anderem den Vertrags- und den Marktpreis, deren Beziehung zueinander, den gegenwärtigen Wert, die Kreditwürdigkeit des Kontrahenten, die Volatilität der Zinsstrukturkurve sowie die vorzeitige Rückzahlung des Underlying berücksichtigen (Level 3). Der Gebrauch unterschiedlicher Preisfindungsmodelle und Annahmen kann zu unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich des Zeitwertes führen. Änderungen der Schätzungen und Annahmen, die der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes von Vermögenswerten in den Fällen zu Grunde liegen, in denen keine quotierten Marktpreise verfügbar sind, können Ab- und Zuschreibungen des Buchwertes der betreffenden Vermögenswerte und die


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Erfassung eines entsprechenden Aufwands bzw. Ertrags in der Gewinn- und Verlustrechnung erfordern. Sowohl für eigengenutzte als auch für fremdgenutzte Grundstücke und Bauten werden in regelmäßigen Abständen Liegenschaftsbewertungen großteils durch allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige für Hochbau- und Immobilienbewertung vorgenommen. Der Verkehrswert wird dabei basierend auf Sach- und Ertragswert mit einem überwiegend stichtagsbezogenen Ertragswertanteil ermittelt, in Ausnahmefällen wird das Substanzwertverfahren angewandt. Liegt der beizulegende Zeitwert unter dem Buchwert (Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen), liegt eine Wertminderung vor. Demzufolge wird der Buchwert erfolgswirksam auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben. Für das Feststellen einer Wertaufholung ist die gleiche Methode wie für eine Wertminderung anzuwenden. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anzeichen dafür vorliegen, dass eine Wertaufholung stattgefunden hat. Der Buchwert nach Wertaufholung darf den Buchwert nicht übersteigen, der sich (unter Berücksichtigung von Amortisationen oder Abschreibungen) ohne vorherige Wertminderung ergeben hätte. Die als Kapitalanlagen ausgewiesenen Finanzinstrumente werden regelmäßig auf Werthaltigkeit überprüft. Gegebenenfalls notwendige Wertminderungen auf den Zeitwert werden ergebniswirksam berücksichtigt, falls sich der Wert nachhaltig verringert und der entsprechende Posten der Kapitalanlagen nicht ohnehin zum beizulegenden Zeitwert unter erfolgswirksamer Erfassung der unrealisierten Gewinne und Verluste bewertet wird (erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente und Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung). Die Einschätzung betreffend die nachhaltige Wertminderung beruht auf der Beurteilung von Marktgegebenheiten, der Finanzlage des Emittenten und anderen Faktoren. Bezüglich Wertminderungen verweisen wir auf die Seite 118. Bezüglich Art und Ausmaß der sich aus Finanzinstrumenten ergebenden Risiken wird auf den Abschnitt „Risikoberichterstattung“ auf Seite 129 verwiesen.

KONZERNABSCHLUSS

GRUNDSTÜCKE UND BAUTEN (D) Im Posten Grundstücke und Bauten wird sowohl eigengenutztes als auch fremdgenutztes Immobilienvermögen ausgewiesen. Eigengenutztes und fremdgenutztes Immobilienvermögen wird mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten umfassen alle Kosten, die angefallen sind, um den Gegenstand an bzw. in seinen derzeitigen Ort und Zustand zu versetzen. Grundsätzlich werden für eigengenutzte Liegenschaften fremdübliche kalkulatorische Mieterträge in den Erträgen aus der Kapitalveranlagung erfasst; in gleicher Höhe werden im Betriebsaufwand entsprechende Mietaufwendungen erfasst. In späteren Perioden anfallende Kosten werden nur dann aktiviert, wenn sie zu einer wesentlichen Erhöhung der künftigen Nutzungsmöglichkeit des Gebäudes (z.B. durch entsprechende Ausbauten oder erstmalige Einbauten) führen. Die Abschreibung der Gebäude erfolgt linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer des jeweiligen Gegenstandes. Bei der Ermittlung der Abschreibungssätze werden folgende Nutzungsdauern angenommen: Nutzungsdauer in Jahren Gebäude

von

bis

20

50

D

FINANZINSTRUMENTE (E) Als Kapitalanlagen ausgewiesene Finanzinstrumente werden entsprechend den Bestimmungen des IAS 39 in folgende Kategorien unterteilt: • • • • •

Ausleihungen und sonstige Forderungen Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Die entsprechenden Kapitalanlagen werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die den

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

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beizulegenden Zeitwerten zum Zeitpunkt der Anschaffung entsprechen. Im Rahmen der Folgebewertung kommen bei Finanzinstrumenten zwei Bewertungsmaßstäbe zur Anwendung. Ausleihungen und sonstige Forderungen werden im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet. Die fortgeschriebenen Anschaffungskosten werden auf Basis des Effektivzinssatzes der jeweiligen Ausleihung ermittelt. Im Fall dauernder Wertminderung wird erfolgswirksam eine außerplanmäßige Abschreibung erfasst. Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente werden im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet. Die fortgeschriebenen Anschaffungskosten werden auf Basis des Effektivzinssatzes des jeweiligen Finanzinstrumentes ermittelt. Im Fall dauernder Wertminderung wird erfolgswirksam eine außerplanmäßige Abschreibung erfasst. Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente und erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente werden in der Bilanz mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Im Fall der zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente werden die Wertschwankungen des beizulegenden Zeitwertes direkt in den übrigen Rücklagen erfasst, ausgenommen Wertminderungen, die erfolgswirksam erfasst werden. Für erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente erfolgt keine gesonderte Ermittlung der fortgeführten Anschaffungskosten. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der weitaus überwiegende Teil der designierten Finanzinstrumente betrifft strukturierte Kapitalanlagen („hybride Finanzinstrumente“), die die Vienna Insurance Group in Ausübung von IAS 39.11A und IAS 39.12 der Kategorie „finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden“ zugeordnet hat. Strukturierte Kapitalanlagen werden dieser Kategorie zugeordnet, wenn die in den Trägervertrag (in der Regel Wertpapiere oder Ausleihungen) eingebetteten Derivate in keinem engen Zusammenhang mit dem Trägervertrag stehen und demzufolge nach IAS 39 ansonsten vom Trägervertrag zu trennen und anderenfalls gesondert zum Zeitwert bewertet werden müssten. Weiters werden in diesem Posten Anteile an verbundenen Unternehmen ausgewiesen, die unwesentlich sind und

122

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

dementsprechend nicht konsolidiert werden. Diese werden in Analogie zur Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten bewertet. Diese Bewertungsgrundsätze werden ebenso auf Anteile an assoziierte Unternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht at equity bewertet wurden, angewandt. Zur Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten wird auf die unten stehenden Erläuterungen zur Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumenten verwiesen.

Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 – „Umklassifizierung von finanziellen Vermögenswerten“ Im Oktober 2008 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 mit dem Titel „Umklassifizierung von finanziellen Vermögenswerten“. Der adaptierte Standard IAS 39 erlaubt die Umklassifizierung nicht derivativer finanzieller Vermögenswerte (mit Ausnahme von Finanzinstrumenten, die beim erstmaligen Ansatz nach der Fair-ValueOption bewertet wurden) aus den Kategorien „Handelsbestand“ und „zur Veräußerung verfügbar“, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: • Finanzinstrumente der Kategorien „Handelsbestand“ oder „zur Veräußerung verfügbar“ können in die Kategorie „Ausleihungen und sonstige Forderungen“ umklassifiziert werden, wenn sie beim erstmaligen Ansatz die Definition der Kategorie „Ausleihungen und sonstige Forderungen“ erfüllt hätten und das Unternehmen die Absicht und Fähigkeit hat, das Finanzinstrument auf absehbare Zeit oder bis zur Endfälligkeit zu halten. • Finanzielle Vermögenswerte aus der Kategorie „Handelsbestand“, welche die Definition von „Ausleihungen und sonstige Forderungen“ beim erstmaligen Ansatz nicht erfüllt hätten, können nur unter außergewöhnlichen Umständen in die Kategorien „bis zur Endfälligkeit gehalten“ oder „zur Veräußerung verfügbar“ umklassifiziert werden. Das IASB nannte die Entwicklung der Finanzmärkte im 2. Halbjahr 2008 als ein mögliches Beispiel für einen außergewöhnlichen Umstand. Die Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 traten rückwirkend mit 1. Juli 2008 in Kraft und wurden prospektiv vom Zeitpunkt der Umklassifizierung angewandt. Umklassifizierungen, die in der Vienna Insurance Group vor dem 1. November 2008 durchgeführt wurden, verwendeten den Zeitwert zum 1. Juli 2008.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Die Bewertung des Finanzinstrumentes hat zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) zum Zeitpunkt der Umklassifizierung zu erfolgen. Für Umklassifizierungen aus der Kategorie „Handelsbestand“ gilt, dass Gewinne oder Verluste aus Vorperioden nicht rückgebucht werden dürfen. Für Umklassifizierungen aus der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ gilt, dass frühere Gewinne oder Verluste, die in der Marktbewertungsrücklage erfasst wurden, zum Zeitpunkt der Umklassifizierung eingefroren werden. Die Marktbewertungsrücklage bleibt bei Finanzinstrumenten ohne fixe Laufzeit bis zum Zeitpunkt der Ausbuchung unverändert und wird erst dann erfolgswirksam erfasst, während sie bei Finanzinstrumenten mit fixer Laufzeit erfolgswirksam mittels Effektivzinsmethode über die Restlaufzeit aufgelöst wird. Dies gilt analog für die latente Gewinnbeteiligung. Die Ausbuchung von Finanzinstrumenten erfolgt, wenn die vertraglichen Rechte des Konzerns auf Cash Flows aus den Finanzinstrumenten auslaufen. Bezüglich der Erfassung von Wertminderungsaufwendungen wird auf den Abschnitt „Allgemeines zur Bilanzierung und Bewertung von Kapitalanlagen“ verwiesen. Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung (F) Die Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung dienen zur Bedeckung von versicherungstechnischen Rückstellungen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung. Die Erlebens- und Rückkaufsleistung dieser Verträge ist an die Wertentwicklung der entsprechenden Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung gebunden, die Erträge aus diesen Kapitalanlagen werden ebenfalls zur Gänze den Versicherungsnehmern gutgeschrieben. Dementsprechend tragen die Versicherungsnehmer das Risiko aus der Wertentwicklung der Kapitalanlagen der fondsund indexgebundenen Lebensversicherung. Die entsprechenden Kapitalanlagen werden in gesonderten Deckungsstöcken gehalten und separat von den sonstigen Kapitalanlagen des Konzerns verwaltet. Da den Wertänderungen der Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung gegengleich entsprechende Wertänderungen der versicherungstechnischen

KONZERNABSCHLUSS

Rückstellungen gegenüberstehen, wird bezüglich der Bewertung dieser Kapitalanlagen die Regelung in IAS 39.9 wahrgenommen. Die Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung werden demgemäß zum Zeitwert bewertet; Wertänderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen (G) Die Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen werden entsprechend der vertraglichen Bestimmungen bewertet. Bei der Bewertung der Anteile der Rückversicherer wird die Bonität des jeweiligen Vertragspartners berücksichtigt. Aufgrund der guten Bonität der Rückversicherer des Konzerns waren zu den Stichtagen 31.12.2010 und 31.12.2009 keine Wertberichtigungen bei den Anteilen der Rückversicherer erforderlich. Hinsichtlich der Auswahl der Rückversicherer verweisen wir auf die Erläuterungen im Kapitel „Risikoberichterstattung“. Forderungen (H) Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen betreffen insbesondere folgende Forderungen:

D

• Forderungen aus dem direkten Versicherungsgeschäft – an Versicherungsnehmer – an Versicherungsvermittler – an Versicherungsunternehmen • Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft • Sonstige Forderungen Forderungen werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungsaufwendungen für erwartete uneinbringliche Teile bilanziert. Forderungen an Versicherungsnehmer können außerdem zu Anschaffungskosten bewertet werden. In diesem Fall werden erwartete Wertminderungsaufwendungen aus uneinbringlichen Prämienaußenständen entweder auf der Passivseite der Bilanz im Posten „Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen“ (Stornorückstellungen) ausgewiesen oder mittels Wertberichtigung von der Prämienforderung abgezogen.

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Steuersätze

Steuern (I)+(J) Der Ertragsteueraufwand umfasst die tatsächlichen Steuern und die latenten Steuern. Bei direkt im Eigenkapital erfassten Transaktionen wird auch die damit zusammenhängende Ertragsteuer erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Die tatsächliche Steuer für die einzelnen Gesellschaften der Vienna Insurance Group errechnet sich aus dem steuerpflichtigen Einkommen der Gesellschaft und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt nach der „balance sheet liability method“ für alle temporären Unterschiede zwischen den Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden im IFRS-Konzernabschluss und deren bei den einzelnen Gesellschaften bestehenden Steuerwerten. Gemäß IAS 12.47 werden die latenten Steuern anhand der Steuersätze bewertet, die zum Zeitpunkt der Realisierung gültig sind. Weiters wird der wahrscheinlich realisierbare Steuervorteil aus bestehenden Verlustvorträgen in die Ermittlung einbezogen. Ausnahmen von dieser umfassenden Steuerabgrenzung bilden Unterschiedsbeträge aus steuerlich nicht absetzbaren Firmenwerten und mit Beteiligungen zusammenhängende latente Steuerunterschiede. Aktive Steuerabgrenzungen werden nicht angesetzt, wenn es nicht wahrscheinlich ist, dass der enthaltene Steuervorteil realisierbar ist. Der Ermittlung der Steuerabgrenzung wurden folgende Steuersätze zu Grunde gelegt:

Steuersätze

31.12.2010

31.12.2009

25 19 19 19 16 10 10 30 0 15

25 20 19 19 16 10 10 30 0 15

in % Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Albanien Bulgarien Deutschland Estland** Georgien

124

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31.12.2010

31.12.2009

20 15 20 15 0 10 20 25 19

20 15 20 20 10 10 20 25 20

in % Kroatien Lettland Liechtenstein* Litauen Mazedonien** Serbien Türkei Ukraine Ungarn *

Der Steuersatz beträgt in Liechtenstein ab 1.1.2011 einheitlich 12,5%.

**

Das Einkommen von ansässigen Gesellschaften unterliegt nicht der Einkommensteuer. Nur bestimme Zahlungen der Gesellschaft unterliegen einer 20%igen Ertragsteuer in Estland bzw. einer 10%igen Ertragsteuer in Mazedonien.

Übrige Aktiva (K) Die Bewertung sonstiger Vermögenswerte erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungsaufwendungen. Versicherungstechnische Rückstellungen PRÄMIENÜBERTRÄGE (L) Nach IFRS 4 in der derzeitigen Fassung können zur Darstellung der Zahlen aus Versicherungsverträgen die Zahlen, die nach den nationalen Grundsätzen in den Jahresabschluss aufgenommen werden, für den Konzernabschluss herangezogen werden. In Österreich wird bei der Berechnung des Prämienübertrages in der Schaden- und Unfallversicherung ein Kostenabschlag von 15% (in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 10%) berechnet, dies entspricht einem Betrag von TEUR 26.952 (TEUR 27.685). Eine darüber hinausgehende Aktivierung von Abschlussaufwendungen erfolgt nicht. Bei den Auslandsgesellschaften werden in der Schaden- und Unfallversicherung in der Regel die Abschlussprovisionen im Verhältnis der abgegrenzten Prämie zur verrechneten Prämie angesetzt. Zum Zwecke einer konzerneinheitlichen Darstellung werden diese aktivierten Abschlusskosten im Konzernabschluss ebenfalls als Kürzung des Prämienübertrages ausgewiesen.


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DECKUNGSRÜCKSTELLUNG (M) Die Deckungsrückstellungen im Geschäftssegment Lebensversicherung werden nach der prospektiven Methode als versicherungsmathematisch errechneter Barwert der Verpflichtungen (einschließlich der erklärten und zugeteilten Gewinnanteile und einer Verwaltungskostenrückstellung) abzüglich der Summe der Barwerte der zukünftig eingehenden Prämien berechnet. Der Berechnung werden Faktoren wie die voraussichtliche Sterblichkeit, Kosten und der Rechnungszinssatz zu Grunde gelegt. Die zur Berechnung der Deckungsrückstellung verwendeten Rechnungsgrundlagen entsprechen grundsätzlich den zur Kalkulation des jeweiligen Tarifs verwendeten Rechnungsgrundlagen, die für den gesamten Tarif und während der gesamten Laufzeit des Vertrages einheitlich angewendet werden. In Übereinstimmung mit IFRS 4 und den einschlägigen nationalen Rechnungslegungsvorschriften wird jährlich eine Überprüfung der Angemessenheit der Rechnungsgrundlagen vorgenommen (wir verweisen auf den Abschnitt „Angemessenheitstest für Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen“). Als Sterbetafeln werden in der Lebensversicherung grundsätzlich öffentliche Sterbetafeln der jeweiligen Länder verwendet. Weichen die aktuellen Sterblichkeitsannahmen zu Gunsten der Versicherungsnehmer von der Kalkulation des Tarifs ab, was zu einer entsprechenden Insuffizienz der gebildeten Deckungsrückstellungen führt, erfolgt eine entsprechende Auffüllung der Rückstellungen im Rahmen des Angemessenheitstests der Versicherungsverbindlichkeiten. Abschlusskosten werden in der Lebensversicherung im Wege der Zillmerung oder anderer versicherungsmathematischer Verfahren als Reduktion der Deckungsrückstellungen berücksichtigt. Durch Zillmerung entstehende negative Deckungsrückstellungen werden für österreichische Versicherungsunternehmen entsprechend den nationalen Vorschriften auf null abgeschrieben. Für Tochtergesellschaften des Konzerns, die ihren Sitz nicht in Österreich haben, erfolgt diese Nullsetzung nicht. Diese negativen Deckungsrückstellungen werden im Konzernabschluss im Posten Deckungsrückstellung ausgewiesen. Zur Berechnung der Deckungsrückstellungen werden folgende durchschnittliche Rechnungszinssätze angewendet: Zum 31.12.2010: 3,14% Zum 31.12.2009: 3,24%

KONZERNABSCHLUSS

Hinsichtlich der Behandlung der Deckungsrückstellung im Zuge der Erstkonsolidierung der s Versicherungsgruppe wird auf den Punkt „Ansatz und Bilanzierungsmethoden von Versicherungsverträgen“ verwiesen. Ebenso werden die Deckungsrückstellungen in der Krankenversicherung nach der prospektiven Methode als Differenz der versicherungsmathematisch berechneten Barwerte der zukünftigen Versicherungsleistungen abzüglich des Barwerts der künftigen Prämien ermittelt. Die zur Kalkulation der Deckungsrückstellung verwendeten Schadenhäufigkeiten stammen überwiegend aus Auswertungen des eigenen Versicherungsbestandes. Die verwendeten Sterbetafeln entsprechen in der Regel veröffentlichten Sterbetafeln. Zur Berechnung der Deckungsrückstellungen werden für den weitaus überwiegenden Teil des Geschäftes folgende Rechnungszinssätze angewendet: Zum 31.12.2010: 3,00% Zum 31.12.2009: 3,00% RÜCKSTELLUNG FÜR NOCH NICHT ABGEWICKELTE VERSICHERUNGSFÄLLE (N) Unter dem jeweiligen nationalen Versicherungsrecht und Vorschriften in Österreich nach UGB bzw. Versicherungsaufsichtsgesetz („VAG“) sind die Gesellschaften der Vienna Insurance Group verpflichtet, Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle für das jeweilige Geschäftssegment zu bilden. Die Rückstellungen werden für die dem Grund oder der Höhe nach noch nicht feststehenden Leistungsverpflichtungen aus bis zum Bilanzstichtag eingetretenen Versicherungsfällen sowie sämtliche hierfür nach dem Bilanzstichtag voraussichtlich anfallenden Regulierungsaufwendungen berechnet und grundsätzlich auf einzelvertraglicher Ebene gebildet. Die einzelvertraglich gebildeten Rückstellungen werden um pauschale Zuschläge für nicht erkennbare größere Schäden ergänzt. Eine Diskontierung wird, mit Ausnahme der Rückstellungen für Rentenverpflichtungen, nicht vorgenommen. Versicherungsfälle, die bis zum Bilanzstichtag entstanden und zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung nicht bekannt sind, und solche, die entstanden, aber noch nicht oder nicht im richtigen Ausmaß gemeldet sind, sind in den Betrag der Rückstellung einzubeziehen (Spätschadensrückstellungen, „IBNR“, „IBNER“). Für intern anfallende,

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D

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der Schadenregulierung verursachungsgerecht zuordenbare Kosten, werden gesonderte Rückstellungen für Schadenregulierungsaufwendungen gebildet. Von der Rückstellung werden einbringliche Regressforderungen abgezogen. Soweit erforderlich werden zur Berechnung der Rückstellungen aktuariell abgesicherte Schätzungsmethoden angewendet. Die Methoden werden stetig angewandt, wobei sowohl die Methoden als auch die zur Berechnung verwendeten Parameter laufend auf ihre Angemessenheit hin überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Die Rückstellungen werden beeinflusst von wirtschaftlichen Faktoren wie der Inflationsrate und von rechtlichen und regulatorischen Entwicklungen, die sich mit der Zeit verändern können. IFRS 4 in der derzeitigen Fassung sieht die Übernahme der nach den jeweiligen nationalen Vorschriften gebildeten Rückstellungen in den Konzernabschluss vor. RÜCKSTELLUNG FÜR ERFOLGSUNABHÄNGIGE PRÄMIENRÜCKERSTATTUNG (O) Die Rückstellungen für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattungen beziehen sich insbesondere auf die Segmente „Schaden- und Unfallversicherung“ und „Krankenversicherung“ und betreffen Prämienrückvergütungen in bestimmten Versicherungszweigen, die den Versicherungsnehmern bei schadenfreiem oder schadenarmem Vertragsverlauf vertraglich zugesichert werden. Die entsprechenden Rückstellungen werden auf einzelvertraglicher Basis gebildet; eine Diskontierung wird nicht vorgenommen. RÜCKSTELLUNG FÜR ERFOLGSABHÄNGIGE PRÄMIENRÜCKERSTATTUNG (P) In der Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung („ermessensabhängige Überschussbeteiligung“) werden jene Gewinnanteile ausgewiesen, die aufgrund der Geschäftspläne in den lokalen Abschlüssen den Versicherungsnehmern gewidmet wurden, die jedoch den Versicherungsnehmern am Bilanzstichtag weder zugeteilt noch zugesagt wurden. Darüber hinaus wird in diesem Posten sowohl der erfolgswirksame als auch der erfolgsneutrale Anteil, der sich aus Bewertungsdifferenzen der IFRS im Vergleich zu den lokalen Bewertungsvorschriften ergibt („latente Gewinnbeteiligung“), ausgewiesen. Wir verweisen auf den Abschnitt „Klassifizierung von Versicherungsverträgen“.

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SONSTIGE VERSICHERUNGSTECHNISCHE RÜCKSTELLUNGEN (Q) In den sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen werden insbesondere Stornorückstellungen ausgewiesen. Stornorückstellungen werden für Stornierungen von bereits verrechneten, aber seitens der Versicherungsnehmer noch nicht bezahlten Prämien gebildet und stellen somit eine passivisch ausgewiesene Wertberichtigung zu den Forderungen an Versicherungsnehmer dar. Die Rückstellungen werden auf Basis von Prozentsätzen der überfälligen Prämienforderungen gebildet. VERSICHERUNGSTECHNISCHE RÜCKSTELLUNGEN DER FONDS- UND INDEXGEBUNDENEN LEBENSVERSICHERUNG (R) Die versicherungstechnischen Rückstellungen der fondsund indexgebundenen Lebensversicherung bilden die Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern ab, die an die Wertentwicklungen und die Erträge aus den entsprechenden Kapitalanlagen gebunden sind. Die Bewertung dieser Rückstellungen erfolgt korrespondierend mit der Bewertung der Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung und auf Basis der beizulegenden Zeitwerte der jeweiligen als Referenzwerte dienenden Investmentfonds bzw. Indizes. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (S) PENSIONSVERPFLICHTUNGEN Die Pensionsverpflichtungen beruhen auf einzelvertraglichen Verpflichtungen und auf Betriebsvereinbarungen. Es handelt sich um leistungsorientierte Verpflichtungen. Die Bilanzierung dieser Verpflichtung erfolgt gemäß IAS 19. Dabei wird der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation – DBO) ermittelt. Die Ermittlung der DBO erfolgt nach dem Verfahren laufender Einmalprämien (projected unit credit method). Bei diesem Verfahren werden die auf Basis realistischer Annahmen ermittelten künftigen Zahlungen linear über jenen Zeitraum angesammelt, in dem die jeweiligen Anspruchsberechtigten diese Ansprüche erwerben. Die Berechnung des erforderlichen Rückstellungswertes erfolgt für den jeweiligen Bilanzstichtag durch Gutachten von Versicherungsmathematikern, die sowohl für den 31. Dezember 2009 als auch für den 31. Dezember 2010 vorliegen.


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Ein Unterschied zwischen dem auf Basis der zu Grunde liegenden Annahmen im Voraus ermittelten Rückstellungsbetrag und dem tatsächlich eingetretenen Wert („aktuarieller Gewinn/Verlust“) wird so lange nicht als Teil der Rückstellung erfasst, als dieser innerhalb von 10% der DBO am Periodenanfang liegt. Bei Übersteigen der 10%-Grenze erfolgt die Erfassung des diese Grenze übersteigenden Betrags verteilt über die durchschnittliche Restdienstzeit aller Mitarbeiter („Korridormethode“). Den Berechnungen zum 31. Dezember 2010 und 31. Dezember 2009 liegen folgende Annahmen zu Grunde: Annahmen Pension

2010

2009

Zinssatz Pensions- und Bezugssteigerungen Fluktuationsrate

4,25%

5%

Pensionsalter Frauen Pensionsalter Männer Lebenserwartung

2% 2,5% je nach Alter 0,5%-7,5% 0,5%-7% 62+ 62+ Übergangsregelung 62+ 62+ Übergangsregelung für Angestellte gemäß (AVÖ 2008-P) (AVÖ 2008-P)

die Ansprüche bis zu ihrem Höchstbetrag entstehen. Die Berechnung erfolgt für den jeweiligen Bilanzstichtag durch Gutachten eines Versicherungsmathematikers. Ein Unterschied zwischen dem auf Basis der zu Grunde liegenden Annahmen im Voraus ermittelten Rückstellungsbetrag und dem tatsächlich eingetretenen Wert („aktuarieller Gewinn/Verlust“) wird so lange nicht als Teil der Rückstellung erfasst, als dieser innerhalb von 10% der DBO am Periodenanfang liegt. Bei Übersteigen der 10%-Grenze erfolgt die Erfassung des diese Grenze übersteigenden Betrages verteilt über die durchschnittliche Restdienstzeit aller Mitarbeiter („Korridormethode“). Den Berechnungen zum 31. Dezember 2010 und 31. Dezember 2009 liegen folgende Annahmen zu Grunde: Annahmen Abfertigung Zinssatz Pensions- und Bezugssteigerungen Fluktuationsrate Pensionsalter Frauen Pensionsalter Männer

Ein Teil der direkten Leistungszusagen wird nach Abschluss eines Versicherungsvertrages gemäß § 18 f bis 18 j VAG als betriebliche Kollektivversicherung geführt. ABFERTIGUNGSVERPFLICHTUNGEN Aufgrund gesetzlicher Vorschriften, die durch kollektivvertragliche Vorschriften ergänzt werden, ist die Vienna Insurance Group verpflichtet, an alle Mitarbeiter in Österreich, deren Arbeitsverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begann, bei Kündigung durch den Dienstgeber oder zum Pensionsantrittszeitpunkt eine Abfertigungszahlung zu leisten. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und von dem bei Abfertigungsanfall maßgeblichen Bezug abhängig und beträgt zwischen zwei und 18 Monatsbezüge. Für diese Verpflichtung wird eine Rückstellung gebildet. Die Ermittlung der Rückstellung erfolgt nach der „projected unit credit method“. Dabei wird der Barwert der künftigen Zahlungen bis zu jenem Zeitpunkt angesammelt, in dem

KONZERNABSCHLUSS

Lebenserwartung

2010

2009

4,25%

5%

2% 2,5% je nach Alter 0,5%-7,5% 0,5%-7% 62+ 62+ Übergangsregelung 62+ 62+ Übergangsregelung für Angestellte gemäß (AVÖ 2008-P) (AVÖ 2008-P)

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Für alle nach dem 31. Dezember 2002 in Österreich begründeten Arbeitsverhältnisse zahlt die Vienna Insurance Group in Österreich monatlich 1,53% des Entgelts in eine betriebliche Mitarbeiter-Vorsorgekasse, in der die Beiträge auf einem Konto des Arbeitnehmers veranlagt und diesem bei Beendigung des Dienstverhältnisses ausbezahlt oder als Anspruch weitergegeben werden. Die Verpflichtung der Vienna Insurance Group in Österreich ist ausschließlich auf die Bezahlung dieser Beiträge beschränkt. Für dieses beitragsorientierte Versorgungsmodell ist daher keine Rückstellung zu bilden. Ein Teil der Abfertigungsverpflichtungen wurde an eine Versicherung ausgelagert. Dieser Auslagerung zufolge verlieren Teile der Abfertigungsverpflichtung den Charakter einer Defined Benefit Obligation (DBO).

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SONSTIGE NICHTVERSICHERUNGSTECHNISCHE RÜCKSTELLUNGEN (T) Sonstige nichtversicherungstechnische Rückstellungen werden angesetzt, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber einem Dritten aufgrund eines vergangenen Ereignisses besteht, es wahrscheinlich ist, dass diese Verpflichtung zu einem Abfluss von Ressourcen führen wird und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Die Rückstellungen werden mit jenem Wert angesetzt, der die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlichen Ausgabe darstellt. Unterscheidet sich der auf Basis eines marktüblichen Zinssatzes ermittelte Barwert der Rückstellung wesentlich vom Nominalwert, wird der Barwert der Verpflichtung angesetzt. Im Rahmen der sonstigen nichtversicherungstechnischen Rückstellungen werden auch Personalrückstellungen ausgewiesen, bei denen es sich nicht um Pensionsrückstellungen oder pensionsähnliche Verpflichtungen handelt. Dies betrifft insbesondere Rückstellungen für Jubiläumsgeldverpflichtungen. Die Bewertung der Jubiläumsgeldverpflichtungen erfolgt nach der bei der Abfertigungsverpflichtung dargestellten Berechnungsmethode und unter Anwendung derselben Berechnungsparameter. Die Korridormethode kommt nicht zur Anwendung. Der Ausweis der sonstigen Rückstellungen und der sonstigen Verbindlichkeiten wurde aufgrund der Veränderung des IAS 37 angepasst. (Nachrangige) Verbindlichkeiten (U) Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet. Dies betrifft auch Verbindlichkeiten aus Finanzversicherungsverträgen. Abgegrenzte Prämien* Die Prämienabgrenzungen (Prämienüberträge) werden grundsätzlich pro rata temporis ermittelt. In der fonds- und

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indexgebundenen Lebensversicherung erfolgt keine Prämienabgrenzung, da die gesamten in der Berichtsperiode verrechneten Prämien bei der Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung berücksichtigt werden. Die Veränderung der Stornorückstellung wird ebenfalls bei den abgegrenzten Prämien ausgewiesen. *

Die Ausnahmeregel des § 81 o Abs. 6 VAG wurde angewandt.

Aufwendungen für Versicherungsfälle Als Aufwendungen für Versicherungsfälle werden sämtliche Zahlungen an Versicherungsnehmer aus Schadensfällen, im Zusammenhang mit Versicherungsfällen stehende direkte Schadenregulierungsaufwendungen sowie interne Kosten, die verursachungsgerecht der Schadenregulierung zugeordnet werden, ausgewiesen. Ebenso werden Aufwendungen für die Schadenverhütung in diesem Posten ausgewiesen. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle werden um Erträge aus der Inanspruchnahme von vertraglich oder gesetzlich bestehenden Regressmöglichkeiten (dies betrifft insbesondere die Schaden- und Unfallversicherung) gekürzt. Weiters werden im Posten Aufwendungen für Versicherungsfälle die Veränderungen der versicherungstechnischen Rückstellungen, mit Ausnahme der Veränderung der Stornorückstellung, ausgewiesen. Betriebsaufwendungen Die Personal- und Sachaufwendungen des Konzerns werden verursachungsgerecht folgenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zugeordnet: • Aufwendungen für Versicherungsfälle (Schadenregulierungsaufwendungen) • Aufwendungen aus der Kapitalveranlagung (Aufwendungen für die Vermögensveranlagung) • Betriebsaufwendungen • Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen • Sonstige nichtversicherungstechnische Aufwendungen


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RISIKOBERICHTERSTATTUNG Die Kernkompetenz der Vienna Insurance Group ist der professionelle Umgang mit Risiken. Das primäre Geschäft des Konzerns besteht in der Übernahme von Risiken seiner Kunden im Rahmen verschiedener Versicherungspakete. Das Versicherungsgeschäft besteht aus der bewussten Übernahme diverser Risiken und deren profitabler Bewirtschaftung. Eine primäre Aufgabe des Risikomanagements ist es, die dauernde Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgen zu gewährleisten. Die Vienna Insurance Group ist neben dem versicherungstechnischen Risiko ihres Vertragsbestandes noch einer Reihe weiterer Risiken ausgesetzt. Diese Risiken werden anhand eines Risiko-Management-Prozesses identifiziert, analysiert und bewertet, berichtet, gesteuert und überwacht. Die Risikosteuerungsmaßnahmen sind Vermeidung, Verminderung, Diversifikation, Transfer und Akzeptanz von Risiken und Chancen. Das Gesamtrisiko des Konzerns kann in einzelne Risikokategorien unterteilt werden: Versicherungstechnische Risiken Der Risikotransfer von Versicherungsnehmern zum Versicherungsunternehmen stellt das Kerngeschäft der Vienna Insurance Group dar. Kreditrisiko Es beziffert den potenziellen Verlust, der durch die Verschlechterung in der Situation eines Vertragspartners, dem gegenüber Forderungen bestehen, entsteht. Marktrisiko Unter dem Marktrisiko versteht man das Wertänderungsrisiko von Investitionen durch unvorhergesehene Schwankungen von Zinskurven, Aktien- und Wechselkursen sowie das Risiko, das sich aus den Veränderungen des Marktwertes von Immobilien und Beteiligungen ergibt. Strategische Risiken Durch eine Änderung des wirtschaftlichen Umfeldes, der Rechtsprechung oder des regulatorischen Umfeldes können sich strategische Risiken ergeben.

KONZERNABSCHLUSS

Operationelle Risiken Sie können durch Unzulänglichkeiten oder Fehler in Geschäftsprozessen, Kontrollen oder Projekten entstehen, die durch Technologie, Mitarbeiter, Organisation oder durch externe Faktoren verursacht werden. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko besteht in der Abstimmung zwischen Kapitalanlagebestand und Versicherungsverpflichtungen. Konzentrationsrisiko Das Konzentrationsrisiko ist eine einzelne direkte oder indirekte Position oder eine Gruppe von verbundenen Positionen mit dem Potenzial, das Versicherungsunternehmen, Kerngeschäfte oder wesentliche Erfolgsgrößen substanziell zu gefährden. Konzentrationsrisiko wird verursacht durch eine Einzelnamenposition, durch eine Aggregation von Positionen über gemeinsame Besitzer, Garantiegeber, Manager oder durch Sektorkonzentrationen. Allgemeines Das zentrale Risikomanagement der Vienna Insurance Group definiert Rahmenrichtlinien für sämtliche Konzerngesellschaften. Für die Steuerung der jeweiligen Risken innerhalb der vorgegebenen Bandbreiten sind die Konzerngesellschaften selbst verantwortlich.

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Enterprise Risk Management (ERM) und die Festlegung einer Risikopolitik und -strategie durch die Geschäftsführung sind der Grundstein für ein effektives Risikomanagement. Ziel des ERM ist nicht die vollkommene Vermeidung von Risiko, sondern vielmehr die bewusste Übernahme von erwünschten Risiken bzw. die Setzung von Maßnahmen zur Kontrolle und gegebenenfalls auch zur Reduktion bestehender Risiken unter wirtschaftlichen Aspekten. Dieser Überlegung liegt die Annahme zugrunde, dass mit höherem Risiko höhere Erträge erzielt werden können. Somit stellt das Verhältnis von Ertrag zu Risiko eine wesentliche Größe dar, die optimiert wird. Auf den Ausbau und die laufende Optimierung des ganzheitlichen systematischen Risikomanagementprozesses für die Vienna Insurance Group sowie die Schaffung einer angemessen Risiko- und Kontrollkultur wird größter Wert gelegt. Transparente und nachvollziehbare Entscheidungen

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und Prozesse innerhalb des Unternehmens tragen dabei wesentlich zur Schaffung einer angemessenen unternehmensweiten Risikokultur bei. Jeder einzelne Mitarbeiter trägt zu einem effektiven Risikomanagement in der Vienna Insurance Group bei. Interne Richtlinien Eine Reihe interner Richtlinien regeln das Risikomanagement der Vienna Insurance Group. Versicherungstechnische Risiken werden in der Schaden- und Unfallversicherung hauptsächlich über versicherungsmathematische Modelle zur Tarifierung und zur Überwachung von Schadensverläufen sowie über die Richtlinien zur Übernahme von Versicherungsrisiken gesteuert. Die wichtigsten versicherungstechnischen Risiken in der Lebens- und Krankenversicherung sind vor allem biometrische Risiken, wie beispielsweise Lebenserwartung, Erwerbsunfähigkeit, Krankheit und Pflegebedürftigkeit. Zur Steuerung des versicherungstechnischen Risikos hat die Vienna Insurance Group Rückstellungen für die Erbringung zukünftiger Versicherungsleistungen gebildet.

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Auch für Geschäftssegmente mit rasch abzuwickelnden Schäden (z.B. Naturkatastrophen, Feuer, Technik, Transport, Sturm, Einbruch, Haushalt, Leitungswasser, Autokasko), bei denen die Anzahl der Rückversicherer größer ist, ist das bevorzugte Rating Standard & Poor’s „A“ oder höher. Nur in wenigen Einzelfällen werden auch – zeitlich begrenzt – Rückversicherer mit niedrigerem Rating akzeptiert. Weitere Maßnahmen Über Fair-Value-Bewertungen, Value-at-Risk (VaR)-Berechnungen, Sensitivitätsanalysen und Stresstests überwacht die Vienna Insurance Group die verschiedenen Marktrisiken des Wertpapierportfolios. Durch eine Abstimmung zwischen Kapitalanlagenbestand und Versicherungsverpflichtungen wird das Liquiditätsrisiko begrenzt. Auch die operationellen und strategischen Risiken, die durch Unzulänglichkeiten oder Fehler in Geschäftsprozessen, Kontrollen oder Projekten sowie durch eine Veränderung des Geschäftsumfeldes verursacht werden können, unterliegen einer ständigen Überwachung.

Rückversicherung Die Vienna Insurance Group begrenzt ihre mögliche Haftung aus dem Versicherungsgeschäft, indem sie einen Teil der übernommenen Risiken an den internationalen Rückversicherungsmarkt weitergibt. Dabei werden die Rückversicherungsabsicherungen auf eine Vielzahl verschiedener internationaler Rückversicherungsgesellschaften verteilt, die nach Einschätzung der Vienna Insurance Group über angemessene Bonität verfügen, um das aus der Zahlungsunfähigkeit eines Rückversicherers (Kreditrisiko) erwachsende Risiko zu minimieren. In der Geschichte der Vienna Insurance Group kam es bisher zu keinem bedeutenden Ausfall eines Rückversicherers. Das monetäre Limit pro Rückversicherer ist für jede Tochtergesellschaft individuell festgelegt.

Involvierte Stellen der Risikoüberwachung und der Risikosteuerung

Für Geschäftssegmente, in denen Schäden langfristig abgewickelt werden, insbesondere für Kfz-Haftpflicht und Allgemeine Haftpflicht, verwendet die Vienna Insurance Group als Rückversicherer Gesellschaften mit hervorragendem Rating (zumindest Standard & Poor’s-Rating „A“, bevorzugt „AA“ oder höheres Rating), welche mit größter Wahrscheinlichkeit auch langfristig bestehen werden.

RISIKOKOMITEE Durch die Spaltung und Gründung einer Holding befindet sich das sparten- und länderübergreifende Risikokomitee im Aufbau. Aufgabe des Risikokomitees auf Holdingebene ist die Unterstützung des ERMs in seinen Aufgaben sowie die Einbringungen der sparten- und länderübergreifenden Ideen und Gesichtspunkte.

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ENTERPRISE RISK MANAGEMENT (ERM) Die VIG Enterprise Risk Management Abteilung ist für das gruppenweite Risikomanagement sowie die Implementierung der europäischen Solvenzvorschrift (Solvency II) verantwortlich und unterliegt dem Gesamtvorstand. Das ERM unterstützt den Vorstand mit der Aktualisierung der zentralen Risikostrategie, der Risikoorganisation sowie anderen zentralen Risikomanagementthemen und -dokumenten. Weiters schafft das ERM ein Rahmenwerk für ein unternehmensweites Risikomanagement mit Kernprinzipien und -konzepten, einheitlicher Terminologie sowie klaren Anweisungen und Hilfestellungen.


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INTERNATIONALES AKTUARIAT Die versicherungstechnischen Risiken werden vom Internationalen Aktuariat, einem Team aus Versicherungsmathematikern, gesteuert. Dabei unterzieht es sämtliche Versicherungslösungen einer eingehenden versicherungsmathematischen Analyse, die sich auf alle Sparten des Versicherungsgeschäftes (Leben-, Kranken- sowie Schaden- und Unfallversicherung) bezieht. Stochastische Simulationen im Rahmen des ALM-Prozesses werden regelmäßig durchgeführt.

KONZERNABSCHLUSS

CONTROLLING Die betriebswirtschaftliche Entwicklung der in- und ausländischen Versicherungsunternehmen wird von der Controlling-Abteilung gesteuert und überwacht. Dies geschieht durch monatliche Berichte der Unternehmen an die Controlling-Abteilung sowie die Analyse von Plan- und Prognosezahlen.

RÜCKVERSICHERUNG Die Rückversicherung aller Konzerngesellschaften wird durch die in der Vienna Insurance Group eingerichtete zentrale Rückversicherungsabteilung gesteuert.

REVISION Die Betriebs- und Geschäftsabläufe, das interne Kontrollsystem sämtlicher operativer Unternehmensbereiche sowie die Funktionsfähigkeit und Angemessenheit des Risikomanagements werden von der Revision planmäßig überwacht. Die Interne Revision ist laufend tätig und berichtet dem Gesamtvorstand direkt.

VERANLAGUNGSRISIKOMANAGEMENT Das Veranlagungsrisikomanagement erstellt vierteljährlich Risikobudgets für den Veranlagungsbereich, deren Einhaltung wöchentlich überprüft wird. Die Einhaltung der Wertpapierrichtlinien und des unternehmenseigenen Limitsystems wird laufend überwacht. Zur Überwachung werden regelmäßig VaR-Berechnungen und Analysen sowie detaillierte Stresstests durchgeführt.

GROUP IT / BACK OFFICE Die VIG Group IT-Abteilung ist verantwortlich für das Koordinieren von IT Aufgaben auf Gruppenebene (IT-Strategie, Gruppenlösungen und Systeme hinsichtlich IT-Landschaft, IT-Governance, IT-Procurement und Controlling, IT-Sicherheit etc.) sowie für die Unterstützung der VIG-Tochtergesellschaften bei größeren IT-Projekten, der Entwicklung von gruppenweiten Richtlinien und gemeinsamen Stan-

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dards. Mit der Back-Office-Funktion koordiniert die Group IT die Kerngeschäftsprozessentwicklung des Versicherungsgeschäftes mittels einer ProzessmanagementMethodik innerhalb der VIG. Group IT wird dabei von der Betriebsorganisation Österreich mit externen Dienstleistungen aus dem Bereich IT und Telefonie unterstützt. Risiken der Geschäftstätigkeit Die Vienna Insurance Group ermittelt ihre versicherungstechnischen Rückstellungen mit Hilfe anerkannter aktuarieller Methoden und Annahmen. Diese Annahmen beinhalten Einschätzungen über die langfristige Zinsentwicklung, Kapitalanlagerenditen, die Allokation der Kapitalanlagen zwischen Aktien, Zinstiteln und anderen Kategorien, Überschussbeteiligungen, Sterblichkeits- und Krankheitsraten, Stornoquoten sowie über zukünftige Kosten. Der Konzern überwacht den tatsächlichen Eintritt dieser Annahmen und passt seine langfristigen Annahmen an, soweit Änderungen längerfristiger Natur sind. Garantieverzinsung Darüber hinaus hat die Vienna Insurance Group einen erheblichen Bestand an Verträgen mit garantierter Mindestverzinsung, zu denen Renten- und Kapitalversicherungen zählen. Im Rahmen bestehender Verträge garantiert die Vienna Insurance Group einen Mindestzinssatz im Durchschnitt von rund 3% p.a. Sollten die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf einem tieferen Stand als dem durchschnittlich garantierten Mindestzinssatz sein, könnte die Vienna Insurance Group gezwungen sein, die Rückstellungen für diese Produkte aus Eigenmitteln zu subventionieren. Schadensrückstellungen In Übereinstimmung mit der üblichen Branchenpraxis sowie den Anforderungen hinsichtlich Rechnungslegung und Aufsichtsrecht bilden die Gesellschaften der Vienna Insurance Group selbstständig in Zusammenarbeit mit dem Konzernaktuariat Schadensrückstellungen und Rückstellungen für Schadenregulierungskosten, die sich aus dem Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft ergeben. Rückstellungen beruhen auf Schätzungen darüber, welche Leistungen für diese Schäden und für die entsprechenden Schadenregulierungskosten anfallen. Diese Schätzungen wer-

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den sowohl auf Einzelfallbasis, beruhend auf den Tatsachen und Umständen, die zum Zeitpunkt der Rückstellungsbildung verfügbar sind, als auch im Hinblick auf bereits eingetretene, aber noch nicht oder nicht im richtigen Ausmaß an die Vienna Insurance Group gemeldete Schäden („IBNR“, „IBNER“) vorgenommen. Diese Rückstellungen stellen die angenommenen Kosten dar, die notwendig sind, um alle anhängigen bekannten Schäden und IBNRund IBNER-Schäden abschließend zu regeln. Schadensrückstellungen einschließlich IBNR- und IBNERRückstellungen können sich aufgrund einer Reihe von Variablen ändern, welche die mit einem Schaden verbundenen Gesamtkosten beeinflussen, wie etwa Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, Ergebnisse von Gerichtsverfahren, Veränderungen der Behandlungskosten, Reparaturkosten, Schadenhäufigkeit, Schadenhöhe und andere Faktoren wie Inflation oder Zinssätze. Zinsschwankungen Die Vienna Insurance Group ist einem Marktrisiko ausgesetzt, d.h. der Gefahr, aufgrund von Entwicklungen der Marktparameter Verluste zu erleiden. Die im Rahmen des Marktrisikos für die Vienna Insurance Group in erster Linie relevanten Parameter sind die Zinsen. Ohne Berücksichtigung der Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der Versicherungsnehmer bestehen die Kapitalanlagen im Versicherungsgeschäft der Vienna Insurance Group zu einem Großteil aus festverzinslichen Wertpapieren. Ein Großteil der Wertpapiere ist in Euro denominiert. Dementsprechend beeinflussen Zinsschwankungen in der Eurozone den Wert des Finanzanlagevermögens deutlich. Kursrisiko durch Aktien Die Vienna Insurance Group verfügt über einen Aktienbestand, der, auch durch Fonds durchgerechnet, bei 4% der Kapitalanlagen beträgt. Das Aktienanlagevermögen der Vienna Insurance Group beinhaltet unter anderem Beteiligungen an einer Reihe österreichischer Unternehmen sowie Aktienpositionen an anderen Unternehmen, deren Aktien vornehmlich an der Wiener Börse oder an Börsen in der CEE-Region notieren. Sollten sich die Aktienmärkte nach unten bewegen, so könnte dies zu Wertberichtigungen führen.


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Steuerrechtliche Rahmenbedingungen, die die Ertragsituation beeinflussen Änderungen des Steuerrechts können die Attraktivität bestimmter Produkte der Vienna Insurance Group beeinträchtigen, die gegenwärtig steuerliche Vorteile genießen. So kann die Einführung von Gesetzen, die Steuervorteile im Hinblick auf die Altersvorsorgeprodukte oder andere Lebensversicherungsprodukte des Konzerns reduzieren würden, die Attraktivität von Altersvorsorgeprodukten und sonstigen Lebensversicherungen erheblich verringern. Entwicklungen in Zentral- und Osteuropa Die Ausweitung und Entwicklung der Geschäftstätigkeit in den Staaten der CEE-Region ist ein zentraler Bestandteil der Strategie der Vienna Insurance Group. Die Vienna Insurance Group hat in diesen Ländern eine sehr starke Präsenz. Vorgegebene Risikoguidelines schaffen in allen CEE-Ländern ein einheitliches Verständnis für Risikomanagement. Durch das zentrale Risikomanagement der Holding wird die konsistente Risikosteuerung in der Gruppe verstärkt. Risiko durch Akquisitionen Die Vienna Insurance Group hat in der Vergangenheit eine Reihe von Unternehmen in Staaten Zentral- und Osteuropas erworben oder sich an diesen beteiligt. Akquisitionen bringen oftmals Herausforderungen hinsichtlich Unternehmensführung und Finanzierung mit sich, wie etwa:

• das Erfordernis der Integration der Infrastruktur des erworbenen Unternehmens einschließlich der Managementinformationssysteme und der Systeme zu Risikomanagement und Controlling • die Regelung offener rechtlicher, aufsichtsbehördlicher, vertraglicher oder arbeitsrechtlicher Fragen, die sich aus der Akquisition ergeben • die Integration von Marketing, Kundenbetreuung und Produktangeboten sowie • die Integration unterschiedlicher Firmen- und Managementkulturen Klimaveränderungen Die sich in den letzten Jahren verstärkt ereignenden Umweltkatastrophen wie Überschwemmungen, Vermurungen, Erdrutsche, Stürme etc. könnten durch generelle Klimaän-

KONZERNABSCHLUSS

derungen hervorgerufen worden sein. Es ist nicht auszuschließen, dass die Anzahl der auf diese Weise verursachten Leistungsfälle auch zukünftig ansteigen wird. Kreditrisiko – Kapitalanlagen In der Steuerung von Bonitätsrisiken wird unterschieden zwischen „liquiden“ bzw. „handelbaren“ Risiken (Anleihen und Aktien mit Börsenotierung) und „bilateralen“ Risiken wie zum Beispiel Termingelder, OTC-Derivate, Darlehen, Private Placements und Wertpapierdepots/Lagerstellen. Das Risiko aus ersteren wird mittels Rating- und Diversifizierungslimits auf Portfolioebene begrenzt. Es kommen nur Emittenten oder Kontrahenten in Frage, deren Bonität bzw. Zuverlässigkeit die Vienna Insurance Group einschätzen kann – sei es aufgrund eigener Analyse, aufgrund von Bonitätsurteilen/Ratings aus anerkannten Quellen, aufgrund eindeutiger Haftungen oder sei es durch Rückgriffsmöglichkeiten auf verlässliche Einlagensicherungsmechanismen. Kreditrisiko durch Rückversicherung Die Vienna Insurance Group verfolgt die Politik, einen Teil der übernommenen Risiken an Rückversicherungsgesellschaften weiterzugeben. Diese Gefahrenübertragung auf Rückversicherer befreit aber die Vienna Insurance Group nicht von ihren Verpflichtungen gegenüber dem Versicherungsnehmer. Daher ist die Vienna Insurance Group dem Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Rückversicherers ausgesetzt.

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Währungsrisiken Der Veranlagungsbereich nützt zur Diversifikation des Portfolios auch internationale Kapitalmärkte und in sehr geringem Ausmaß Fremdwährungen. Aufgrund des starken Engagements der Vienna Insurance Group in der CEE-Region entstehen trotz währungskongruenter Veranlagung auf lokaler Ebene Währungsrisiken auf Konzernebene. Konzentrationsrisiko Aufgrund interner Richtlinien und des Limitsystems der Vienna Insurance Group werden Konzentrationen auf das gewünschte Sicherheitsmaß begrenzt. Spartenübergreifende Komitees gewährleisten eine umfassende Sicht über alle wesentlichen Risiken.

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Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen Die Vienna Insurance Group unterliegt (versicherungs-) aufsichtsrechtlichen Vorschriften im In- und Ausland. Diese Vorschriften regeln unter anderem die: • Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen und Versicherungsgruppen • Zulässigkeit von Kapitalanlagen zur Sicherung von versicherungstechnischen Rückstellungen • Konzessionen der verschiedenen Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group • Marketingaktivitäten und den Vertrieb von Versicherungsverträgen und • Rücktrittsrechte der Versicherungsnehmer Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen können Umstrukturierungen erfordern und dadurch erhöhte Kosten verursachen. Kapitalanlagen Die Veranlagung der Kapitalanlagen des Konzerns erfolgt unter Berücksichtigung der Gesamtrisikolage nach der dafür vorgesehenen Strategie in festverzinsliche Werte (Anleihen, Darlehen/Kredite), Aktien, Immobilien, Beteiligungen sowie strukturierte Anlageprodukte. Die Strategie, die vom strategischen Anlageausschuss beschlossen wird, wird vom Chief Investment Officer der Vienna Insurance Group im Rahmen der Risikolimits umgesetzt. Bei der Festsetzung der Volumina und der Begrenzung der offenen Geschäfte sind der Risikogehalt der vorgesehenen Kategorien sowie Marktrisiken von wesentlicher Bedeutung. Die Kapitalanlagestrategie ist in Anlagerichtlinien festgelegt, deren Einhaltung laufend vom Veranlagungsrisikomanagement und von der internen Revision

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überprüft wird. Die Anlagerichtlinien werden zentral festgelegt und sind von allen Konzernunternehmen zu beachten, wobei für die Festlegung der Kapitalanlagestrategie zwischen Österreich, der CEE-Region und Deutschland/Liechtenstein unterschieden wird. Die Kapitalanlagestrategie für Österreich lässt sich wie folgt zusammenfassen: • Die Vienna Insurance Group betreibt eine langfristig angelegte, konservative Anlagepolitik. • Die Vienna Insurance Group setzt auf einen Asset-Mix zur Sicherstellung der dem langfristigen Verbindlichkeitsprofil entsprechenden Cash Flows und zur Schaffung nachhaltiger Wertsteigerungen durch Nutzung von Korrelations- und Diversifikationseffekten der einzelnen Asset-Klassen. • Das Veranlagungsmanagement erfolgt je nach AssetKlasse bzw. je nach Ausrichtung innerhalb der AssetKlassen entweder durch Eigen- oder Fremdmanagement. Die Entscheidung darüber erfolgt durch ein dafür eingerichtetes Gremium. • Das Marktrisikomanagement für Wertpapiere ist darauf ausgerichtet, das Risikopotenzial aus dem Einfluss von Kurs-, Zins- und Währungsschwankungen auf das Ergebnis und auf den Wert der Kapitalanlagen transparent zu machen und zu begrenzen. Die Begrenzung erfolgt einerseits durch Positionslimits und andererseits durch ein zweistufiges Limitsystem für das Risikopotenzial. • Die Marktentwicklung wird laufend überwacht und die Verteilungsstruktur des Portfolios aktiv angepasst. Das Anlageportfolio der Vienna Insurance Group weist einen direkt gehaltenen Anteil an festverzinslichen Wertpapieren und Darlehen von rund 70% auf. Der Aktienanteil beträgt rund 4%, der Immobilienanteil liegt bei rund 14%, jeweils gemessen am Buchwert des Gesamtanlageportfolios.


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KONZERNABSCHLUSS

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufteilung der Kapitalanlagen der Vienna Insurance Group zum 31. Dezember 2010 und zum 31. Dezember 2009, aufgeteilt nach den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung, Krankenversicherung und Lebensversicherung in TEUR: Zusammensetzung Kapitalanlagen Schaden/Unfall in TEUR Grundstücke und Bauten Eigengenutzte Grundstücke und Bauten Fremdgenutzte Grundstücke und Bauten Anteile an at equity bewerteten Unternehmen Ausleihungen Umklassifizierte Ausleihungen Sonstige Wertpapiere Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente umklassifiziert Staatsanleihen Covered Bonds Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen* Investmentfonds Andere Handelsbestand Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Derivate Andere Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Andere Andere Kapitalanlagen Guthaben bei Kreditinstituten Depotforderungen aus dem übernommenen Rückversicherungsgeschäft Übrige Summe *

31.12.2010 Leben

Kranken

Gesamt

31.12.2009 Gesamt

3.232.610 224.112 3.008.498 54.658 186.954 200.776 3.995.863 634.315 594.679 15.691 14.252 9.693 0

780.103 110.623 669.480 61.505 2.207.447 727.705 14.695.262 1.184.077 928.282 59.476 94.426 101.074 819

58.366 25.349 33.017 0 107.947 37.523 713.369 0 0 0 0 0 0

4.071.079 360.084 3.710.995 116.163 2.502.348 966.004 19.404.494 1.818.392 1.522.961 75.167 108.678 110.767 819

3.301.248 323.127 2.978.121 115.859 2.789.090 991.216 17.763.740 1.570.087 1.267.350 85.896 94.745 121.740 356

303.186 257.094 38.307 5.887 1.898 2.801.982 2.170.418 427.986 203.578 0 99.095 78.439

939.405 729.173 155.887 54.345 0 11.501.346 9.782.131 873.608 835.297 10.310 39.180 26.842

0 0 0 0 683.688 409.474 213.026 61.188 0 0 0

1.242.591 986.267 194.194 60.232 1.898 14.987.016 12.362.023 1.514.620 1.100.063 10.310 138.275 105.281

1.320.227 989.568 271.794 57.083 1.782 13.514.370 10.883.336 1.616.489 1.002.388 12.157 118.916 90.596

10.807 8.217 279 1.353

2.877 9.407 54 0

0 0 0 0

13.684 17.624 333 1.353

10.254 12.527 1 5.538

157.285 125.606

1.031.254 467.555

29.681 29.681

1.218.220 622.842

1.240.140 702.689

298 31.381 0 546.946 543.668

16.194 545.511 1.994 475.038 352.125

0 0 0 77.449 75.996

16.492 576.892 1.994 1.099.433 971.789

22.330 511.084 4.037 932.898 796.917

722 2.556 8.217.807

117.449 5.464 18.947.060

1.453 0 994.654

119.624 8.020 28.159.521

124.270 11.711 25.894.051

D

Beinhaltet Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und sonstige Beteiligungen.

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135


Fälligkeitsstrukturen und Ratingkategorien Fälligkeitsstruktur Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

Fälligkeitsstruktur Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente umklassifiziert in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

Ratingkategorien - Standard & Poor´s Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente in TEUR AAA AA A BBB BB und niedriger Kein Rating Summe

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009 179.233 590.785 487.026 561.348 1.818.392

118.755 614.884 506.884 329.564 1.570.087

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009 134.553 341.606 478.722 287.710 1.242.591

138.291 315.930 414.684 451.322 1.320.227

Zeitwert 31.12.2010 31.12.2009 180.011 593.183 534.206 578.382 1.885.782

119.097 630.953 528.206 332.180 1.610.436

Zeitwert 31.12.2010 31.12.2009 136.870 352.895 498.700 300.970 1.289.435

139.450 323.004 421.731 450.282 1.334.467

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009 129.005 293.481 2.409.248 69.508 159.259 482 3.060.983

119.279 391.593 2.110.115 160.469 99.767 9.091 2.890.314

Die Zusammensetzung der Bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinstrumente ist im Punkt „6. Sonstige Wertpapiere“ zu finden.

136

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Fälligkeitsstruktur Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente in TEUR ohne Fälligkeit

KONZERNABSCHLUSS

Zeitwert 31.12.2010 31.12.2009 2.854.425

2.713.058

431.028

1.490.648

mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren

2.658.158

2.473.528

mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren

4.167.188

3.513.899

4.876.217 14.987.016

3.323.237 13.514.370

bis zu einem Jahr

mehr als zehn Jahre Summe

Ratingkategorien - Standard & Poor´s Festverzinsliche zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente

Zeitwert 31.12.2010

31.12.2009

in TEUR AAA

3.073.192

2.633.489

AA

2.288.387

2.625.654

A

4.582.112

4.070.242

BBB

1.166.332

1.271.349

428.918

174.793

823.082 12.362.023

107.809 10.883.336

BB und niedriger Kein Rating Summe

Bei den Zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten entspricht der Bilanzwert dem Zeitwert.

Fälligkeitsstruktur Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente* in TEUR ohne Fälligkeit

Zeitwert 31.12.2010 31.12.2009 580.434

516.839

44.945

186.079

mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren

177.411

204.539

mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren

194.222

122.395

221.208 1.218.220

210.288 1.240.140

bis zu einem Jahr

mehr als zehn Jahre Summe *

D

Exklusive Handelsbestand

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137


Ratingkategorien – Standard & Poor´s Festverzinsliche erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente in TEUR AAA AA A BBB BB und niedriger Kein Rating Summe

Anleihen Der Anleihenanteil am Wertpapiervermögen der Vienna Insurance Group beträgt zum 31. Dezember 2010 rund 60% an den gesamten Kapitalanlagen. Unter Berücksichtigung des Anleihenteils der Investmentfonds ergibt sich ein Rententeil von knapp über 63%, gemessen an den gesamten Kapitalanlagen. Die Vienna Insurance Group managt ihr Anleiheportfolio aktiv anhand der Einschätzung der Zins-, Spread- und Bonitätsentwicklungen unter Berücksichtigung von Einzelemittenten-, Bonitäts-, Laufzeiten-, Länder-, Währungs- und auf das Emissionsvolumen bezogene Limits. Die Veranlagung in festverzinsliche Wertpapiere erfolgt fast ausschließlich währungskongruent; d.h. in jener Währung, in der die Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern bestehen. In Hinblick auf ihr Anleihenportfolio plant die Vienna Insurance Group keine Änderungen ihrer Anlagestrategie. Nach den Anlagerichtlinien des Konzerns für Österreich erfolgen Investitionen in Anleihen fast ausschließlich in Investment- Grade-Bonitäten mit einem Standard & Poor’s-Rating von AAA bis zu BBB. Anlagen in NichtInvestment-Grade-Bonitäten erfolgen nur in Einzelfällen nach einer entsprechenden Vorstandsentscheidung. Ziel ist eine möglichst breite Streuung der einzelnen Emittenten, die Vermeidung von Kumulationsrisiken, die Sicherstellung einer guten Durchschnittsbonität, die Kontrolle von Fremdwährungseinflüssen und die Veranlagung in mehrheitlich mittel- bis langfristige Laufzeiten. Aktien Gemessen am Buchwert des Gesamtanlageportfolios lag das Aktieninvestment der Vienna Insurance Group zum 31. Dezember 2010 bei 4%. Nach den Anlagerichtlinien für

138

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Zeitwert 31.12.2010 31.12.2009 60.477 100.351 507.318 25.082 22.099 12.796 728.123

67.674 99.294 582.357 29.733 11.640 2.587 793.285

Österreich erfolgt das Management nach dem „top-downAnsatz“ mit der Vorgabe, das mit Aktien verbundene Marktpreisrisiko durch Diversifizierung zu minimieren. Als Diversifikationsschlüssel dienen Märkte bzw. Regionen, Sektoren bzw. Branchen, Kapitalisierung (Large-, Mid-, Small-Caps), Zyklus (Value, Growth) sowie Bewertungsallokationen (fundamentale bzw. quantitative Modelle). Bei den Konzernunternehmen in den CEE-Staaten ist der Aktienanteil insgesamt sehr gering. Eine Risikostreuung innerhalb des Aktienportfolios der Vienna Insurance Group erfolgt über geografische Diversifikation. Neben Investitionen in solide internationale BlueChip-Werte befinden sich auch eine Reihe liquider Anteilspakete börsennotierter österreichischer Unternehmen im Portfolio. Für die Tochtergesellschaften in der CEERegion gelten sehr restriktive Veranlagungsvorschriften, sodass Aktien in ihren Portfolios keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Darlehen/Ausleihungen Die Darlehen der Vienna Insurance Group hatten zum 31. Dezember 2010 einen Buchwert von EUR 3.468,4 Mio. und zum 31. Dezember 2009 einen Buchwert von EUR 3.780,3 Mio. In der CEE-Region haben Anlagen in Darlehen und Kredite eine weitaus geringere Bedeutung. Darlehen erfolgen hier fast ausschließlich an eigene Immobilientochtergesellschaften.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Wertminderungen von Ausleihungen

Bruttobuchwert

Wertminderung

Nettobuchwert

Nutzung der Liegenschaften

in TEUR

Österreich

Nicht wertgeminderte Ausleihungen

Eigengenutzt 2.460.709

0

2.460.709

Wertgeminderte Ausleihungen Summe

161.332 2.622.041

119.693 119.693

41.639 2.502.348

Wertminderungen von umklassifizierten Ausleihungen

Bruttobuchwert

Wertminderung

Nettobuchwert

in TEUR Nicht wertgeminderte umklassifizierte Ausleihungen

961.733

0

961.733

Wertgeminderte umklassifizierte Ausleihungen Summe

12.568 974.301

8.297 8.297

4.271 966.004

Eine Bestandsanalyse und eine Restlaufzeitendarstellung des Darlehensportfolios der Vienna Insurance Group sind im Anhang unter Punkt 5 „Ausleihungen und übrige Kapitalanlagen“ beschrieben. Grundstücke und Bauten Das Immobilienportfolio der Vienna Insurance Group hatte zum 31. Dezember 2010 einen Buchwert von EUR 4.071,1 Mio. (Marktwert: EUR 4.584,8 Mio.) und zum 31. Dezember 2009 einen Buchwert von EUR 3.301,2 Mio. (Marktwert: EUR 3.715,7 Mio.). Das Immobilienportfolio im Direktbestand bzw. gehalten in Form von Beteiligungen dient in erster Linie zur Abbildung langfristiger Positionen im Versicherungsgeschäft mit hoher Inflationsresistenz und zur Schaffung stiller Reserven. Der Anteil des Immobilienportfolios am Gesamtanlageportfolio der Vienna Insurance Group liegt bei rund 14%. Die nachstehende Tabelle zeigt die Immobilieninvestitionen der Vienna Insurance Group zum 31. Dezember 2010 und zum 31. Dezember 2009 aufgeteilt nach Lage und Nutzungsart der jeweiligen Immobilien:

KONZERNABSCHLUSS

% des Immobilienportfolios 31.12.2010

31.12.2009

91,52

90,66

2,80

3,56

88,72 8,48

87,10 9,34

Eigengenutzt

6,04

6,23

Fremdgenutzt

2,44

3,11

Fremdgenutzt Andere Staaten

At equity bewertete Unternehmen Die Anteile an at equity bewerteten Unternehmen der Vienna Insurance Group hatte zum 31. Dezember 2010 einen Buchwert von EUR 116,2 Mio. und zum 31. Dezember 2009 einen Buchwert von EUR 115,9 Mio. Der Anteil der at equity bewerteten Unternehmen lag damit gemessen am Buchwert des Gesamtanlageportfolios zum 31. Dezember 2010 bei rund 0,4%. Die Vienna Insurance Group konzentriert sich überwiegend auf langfristige Beteiligungen in Versicherungsunternehmen oder in Unternehmen mit versicherungsnahen Tätigkeiten. Hingegen wurden in den letzten Jahren reine Finanzbeteiligungen außerhalb des Versicherungsportfolios in Konzentration auf das Kerngeschäft tendenziell abgebaut. In der CEE-Region hält die Vienna Insurance Group bisher nur wenige Finanzbeteiligungen, die in erster Linie der Unterstützung des operativen Versicherungsgeschäfts dienen.

D

Marktrisiko Die Vienna Insurance Group unterteilt das Marktrisiko in Zinsrisiko, Spreadrisiko, Aktienrisiko, Währungsrisiko, Immobilienrisiko und Beteiligungsrisiko. Die im Rahmen des Marktrisikos für die Vienna Insurance Group primär relevanten Parameter sind Zinsen, Spread und Aktienkurse. Über Fair Value-Bewertungen, VaR-Berechnungen, Sensitivitätsanalysen und Stresstests überwacht die Vienna Insurance Group die Marktrisiken. Entsprechend dem Versicherungsgeschäft und den Laufzeiten der Verbindlichkeiten der Vienna Insurance Group verfolgt die Zusammensetzung der Kapitalanlagen das Ziel der Deckung der versicherten Risiken.

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139


Zinsänderungs- und Aktienrisiko Im Anlagekonzept der Vienna Insurance Group dient das Anleihensegment primär der Sicherstellung langfristig stabiler Erträge. Derivative Produkte werden zur Verminderung des Anlagerisikos verwendet. Für Anleihen, die von Dritten gemanagt werden, wie zum Beispiel Investmentfonds, muss der Einsatz von derivativen Instrumenten in den entsprechenden Anlagenrichtlinien ausdrücklich geregelt sein. Das Aktiensegment dient der langfristigen Ertragssteigerung, der Diversifizierung und dem Ausgleich langfristiger Werterosion durch Geldentwertung. Die Vienna Insurance Group bewertet das Aktienrisiko unter dem Gesichtspunkt der Diversifikation im Gesamtportfolio und unter Berücksichtigung der Korrelation zu anderen kursrisikobehafteten Wertpapieren. Das ergebniswirksame Marktpreisrisiko wird durch die regelmäßige Berechnung des Value-at-Risk nach der Richtlinie „Anlage und Risikostrategie“ für Wertpapiere und durch Abgleich mit dem Limit relativ zum Risikobudget

kontrolliert. Die Ermittlung des Value-at-Risk erfolgt auf Basis einer täglichen Varianz-Kovarianz-Berechnung. Die Vienna Insurance Group schätzt die Varianzen und Kovarianzen statistisch aus den Marktdaten mit einer Historie von einem Jahr. Als Konfidenzniveau verwendet die Vienna Insurance Group 99%. Die Haltedauer ist auf 10 und 20 Tage festgelegt. Der jeweilige durchschnittliche Risikobeitrag von Aktien ist etwas kleiner als der Risikorentenbeitrag. Der Fremdwährungsrisikobeitrag entspricht nur einigen Prozentpunkten vom Gesamtrisiko. Die folgende Tabelle zeigt den VaR der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere für die Vienna Insurance Group. VaR Vienna Insurance Group

31.12.2010

in Mio. EUR 10 Tage Haltedauer 20 Tage Haltedauer Gesamte Risikokapazität 20 Tage VaR als % der Risikokapazität

228,1 322,6 969,0 33%

Kapitalmarkt Szenarioanalyse Die Analyse wird quartalsweise für alle Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group durchgeführt, um die Risikotragfähigkeit der Kapitalanlagen zu prüfen. Die folgende Tabelle zeigt die Belastungsparameter und die Auswirkung auf die Eigenmittel beim jeweiligen Szenario für den 31. Dezember 2010 (vor Berücksichtigung latenter Gewinnbeteiligung und latenten Steuern): Verringerung des Marktwertes von Aktien von Anleihen von Immobilien Marktwert Aktiva abzüglich Passiva (in Mio. EUR)

Szenario 1

Szenario 2

Szenario 3

Szenario 4

Szenario 5

-20% -5% -5% 3.635,86

-10% -3% -10% 3.997,88

-20% -5% 0% 3.865,10

-20% 0% -10% 4.313,69

0% -5% -10% 3.682,08

In Szenario 1 wird der Marktwert von Aktien, Anleihen und Immobilien gleichzeitig sehr stark verringert. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines solchen Extremszenarios ist sehr gering. Der Marktwert der Aktiva nach Stress ist immer noch deutlich höher als der Wert der Verbindlichkeiten, dies bestätigt das sehr gute Standard & Poor’s-Rating der Vienna Insurance Group.

140

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

Lebensversicherung Die nachstehende Tabelle zeigt eine Bestandsentwicklung der Kapital- (exkl. Risikoversicherung), der Risiko-, der Renten-, der Fonds- und indexgebundenen Versicherung, der Prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge und der Gesamtsumme. Kapitalversicherung Risikoexkl. versicherung Risikoversicherung Anzahl Vers. Anzahl Vers. Verträge summe Verträge summe Versicherungssumme in TEUR Stand 1.1.2010 3.089.020 Veränderungen Konsolidierungskreis -39.326 Zugänge

Rentenversicherung Anzahl Verträge

Vers. summe

Fonds- und indexgeb. Prämienbegünstigte Versicherung Zukunftsvorsorge Anzahl Verträge

Vers. summe

Anzahl Verträge

Vers. summe

Gesamt

Anzahl Verträge

Vers. summe

28.978.663

1.804.400

36.325.964

697.001

10.244.161

1.062.376

11.012.679

433.160

7.802.633

7.085.957

94.364.100

-140.412

-153.665

-519.377

-3.075

-6.061

0

0

0

0

-196.066

-665.850

271.012 3.021 274.033

2.035.660 159.545 2.195.205

687.903 1.915 689.818

5.967.498 6.156 5.973.654

32.666 0 32.666

606.476 100.545 707.021

339.993 790 340.783

2.904.536 96.482 3.001.018

35.150 0 35.150

1.118.338 318.207 1.436.545

1.366.724 5.726 1.372.450

12.632.508 680.935 13.313.443

104.714 -56.785

1.688.938 -1.003.271

70.844 -60.326

635.743 -1.038.997

29.183 -27.598

755.881 -825.395

41.632 -40.462

1.435.109 -1.038.246

2.445 -4.142

66.711 -298.053

248.818 -189.313

4.582.382 -4.203.962

47.929

685.667

10.518

-403.254

1.585

-69.514

1.170

396.863

-1.697

-231.342

59.505

378.420

durch Ablauf durch Tod

-126.965 -18.162

-771.811 -109.117

-360.266 -4.338

-2.236.275 -138.904

-21.373 -1.620

-298.854 -26.116

-8.274 -1.959

-113.353 -19.675

0 -436

0 -6.352

-516.878 -26.515

-3.420.293 -300.164

Summe Abgänge durch Fälligkeit Vorzeitige Abgänge

-145.127

-880.928

-364.604

-2.375.179

-22.993

-324.970

-10.233

-133.028

-436

-6.352

-543.393

-3.720.457

-16.172

-156.022

-61.215

-294.194

-4.050

-71.658

-8.587

-128.963

-1.177

-36.353

-91.201

-687.190

-35.094 -138.946

-321.816 -1.198.579

-84.226 -7.845

-1.142.909 -759.568

-6.020 -47.503

-89.824 -189.944

-25.488 -31.358

-370.749 -532.897

-535 -322

-9.064 -2.860

-151.363 -225.974

-1.934.362 -2.683.848

-62

-110.878

-6.299

-64.950

-12

-48.464

-8.422

-323.896

-733

-222.211

-15.528

-770.399

Neuproduktion Erhöhungen Summe Zugänge Änderungen

Änderungszugänge Änderungsabgänge Summe Änderungen Abgänge durch Fälligkeit

durch Nichteinlösung durch Storno ohne Leistung durch Rückkauf durch Prämienfreistellung Summe Vorzeitige Abgänge

-190.274

-1.787.295

-159.585

-2.261.621

-57.585

-399.890

-73.855

-1.356.505

-2.767

-270.488

-484.066

-6.075.799

Stand 31.12.2010

3.036.255

29.050.900

1.826.882

36.740.187

647.599

10.150.747

1.320.241

12.921.027

463.410

8.730.996

7.294.387

97.593.857

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

D

141


Sensitivitätsanalysen Embedded Value für das Lebensversicherungsgeschäft Der Embedded Value wird nach European Embedded Value Principles, die vom CFO-Forum am 5. Mai 2004 veröffentlicht wurden, ermittelt und am 31. März 2011 gesondert geprüft und veröffentlicht. Der Embedded Value setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: dem bereinigten Nettovermögen zum Marktwert sowie dem Wert des Versicherungsbestandes, welcher dem Barwert der ausschüttungsfähigen Gewinne nach Steuern abzüglich der Kapitalbindungskosten auf das Solvenzkapital entspricht. Ein Embedded Value ist demnach eine aktuarielle Bewertung des Unternehmenswertes unter der Annahme der Fortführung der derzeitigen Geschäftstätigkeit (going concern), schließt den Wert des zukünftigen Neugeschäftes jedoch explizit aus. Zusätzlich zum Embedded Value wird auch der Wertzuwachs bestimmt, der durch das in der Berichtsperiode gezeichnete Neugeschäft induziert wird. Die geschätzte Entwicklung zukünftiger Gewinne basiert auf „best estimate“-Annahmen, d.h. einer realistischen Einschätzung von ökonomischen und operativen Rahmenbedingungen auf Basis zukünftiger Erwartungen und historischer Beobachtungen, wobei zukünftiges Risiko durch die Verwendung stochastischer Modelle und einer expliziten Berechnung von Kapitalbindungskosten berücksichtigt wird. Bei der Berechnung des Embedded Value werden zahlreiche Annahmen über operative und ökonomische

142

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Rahmenbedingungen sowie weitere Faktoren, welche nicht alle der Kontrolle der Vienna Insurance Group unterliegen, getroffen. Obwohl die Vienna Insurance Group die getroffenen Annahmen als sinnvoll und vernünftig erachtet, können die zukünftigen Entwicklungen von den Erwartungen materiell abweichen. Daher stellt die Veröffentlichung des Embedded Value keine Garantie oder Gewährleistung dar, dass die diesem Wert zu Grunde liegenden zukünftig erwarteten Gewinne so realisiert werden. Die Aktionärsmarge wird unter Berücksichtigung der Überschüsse aus allen verfügbaren Ertragsquellen ermittelt, wobei in der Sparte Lebensversicherung für Österreich der am 20. Oktober 2006 veröffentlichten Gewinnbeteiligungsverordnung Rechnung getragen wird. Für die anderen Sparten und Märkte wird eine Gewinnbeteiligung gemäß der lokalen Praxis und den jeweiligen Aufsichtsbestimmungen angenommen. Die zukünftigen Gewinne werden auf Basis realistischer Annahmen für Kapitalerträge, Inflation, Kosten, Steuern, Storno, Sterblichkeit und anderer Kennzahlen projiziert. Die verwendete Zinskurve hängt von der Beurteilung der Risiken zur Realisierbarkeit zukünftiger Gewinne ab. Um eine Aussage über den Einfluss alternativer Zinskurven treffen zu können, wurde der Embedded Value zum 31. Dezember 2010 und der Wertzuwachs durch das Neugeschäft im Jahr 2010 mit einer um jeweils 1% erhöhten und reduzierten Zinskurve berechnet.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

Die internen Sensitivitäten werden in der folgenden Tabelle gezeigt: Sensitivitäten zum European Embedded Value der Lebensversicherung in Österreich zum 31.12.2010

Veränderung in % des Basiswertes

European Embedded Value Österreich Kursrückgang Aktien und Wertverlust Liegenschaften -10%

-3,97

Verschiebung Zinskurve +1%

11,21

Verschiebung Zinskurve -1%

-22,62

Verwaltungsaufwendungen +10%

-2,36

Verwaltungsaufwendungen -10%

2,33

Verbesserung Stornorate 10% Verschlechterung Stornorate 10% Verbesserung Sterblichkeit und Krankheit Kapitalversicherung +5% Verbesserung Sterblichkeit Rentenversicherung +5% Neugeschäftswert Österreich Verschiebung Zinskurve +1% Verschiebung Zinskurve -1%

0,88 -0,98 0,53 -0,14 35,96 -71,77

Verwaltungsaufwendungen +10%

-6,88

Verwaltungsaufwendungen -10%

6,35

Verbesserung Stornorate 10%

9,08

Verschlechterung Stornorate 10% Verbesserung Sterblichkeit und Krankheit Kapitalversicherung +5% Verbesserung Sterblichkeit Rentenversicherung +5%

-7,11 2,42 -1,06

D

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Schaden- und Unfallversicherungsrückstellungen Allgemeines Wenn Ansprüche von oder gegenüber Versicherungsnehmern geltend gemacht werden, werden alle Beträge, die ein Unternehmen im Segment Schaden- und Unfallversicherung der Vienna Insurance Group an den Anspruchsteller zahlt oder erwartet an diesen zahlen zu müssen, als Schäden und die Kosten der Nachforschungen, der Regelung und Verarbeitung dieser Versicherungsfälle als Schadenregulierungskosten („SRK‘‘) bezeichnet. Die Vienna Insurance Group hat nach Sparte, Deckungsumfang und Jahr für jedes Unternehmen im Konzern Rückstellungen für die Zahlung von Schäden und SRK aufgrund von Versicherungsfällen im Rahmen der Schaden- und Unfallversicherungspolizzen gebildet. Schäden und SRK können in zwei Kategorien unterschieden werden: Rückstellungen für bekannte, aber noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle und Rückstellungen für entstandene, aber noch nicht oder nicht im richtigen Ausmaß gemeldete Versicherungsfälle (,,IBNR‘‘, „IBNER“). Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle basieren auf Schätzungen zukünftiger Zahlungen, einschließlich der SRK-Aufwendungen dieser Versicherungsfälle. Diese Schätzungen erfolgen auf Basis des Einzelfalls, basierend auf den Tatsachen und Umständen, die erkennbar sind, wenn die Rückstellung gebildet wird. Die Schätzungen spiegeln das fundierte Urteil der Schadenbearbeiter des Konzerns, basierend auf allgemeinen Praktiken zur Bildung von Versicherungsrückstellungen und Kenntnis der Natur und des Wertes der jeweiligen Anspruchsart, wider. Diese Rückstellungen werden im Rahmen der normalen Abwicklung regelmäßig angepasst und stellen die erwarteten letztendlichen Kosten dar, die notwendig sind, um alle anhängigen, gemeldeten Versicherungsfälle abschließend auszugleichen, wobei Inflation und andere gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt werden, die die Höhe der notwendigen Rückstellungen beeinflussen können. Historische Entwicklungen bei den Verteilungsmustern und Schadenszahlungen, das Niveau gemeldeter und noch nicht abgewickelter Versicherungsfälle und die Art des Deckungsumfangs werden dabei berücksichtigt. Darüber hinaus können Gerichtsentscheidungen und wirtschaftliche

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Rahmenbedingungen die Schätzung der Rückstellungen sowie die letztendliche Anspruchshöhe ebenfalls beeinflussen. IBNR- und IBNER-Rückstellungen werden gebildet, um die erwarteten Kosten von Schäden auszugleichen, die bereits entstanden sind, den einzelnen Konzerngesellschaften aber noch nicht gemeldet wurden. Diese Rückstellungen, genau wie die Rückstellungen für gemeldete Versicherungsfälle, werden gebildet, um die erwarteten Kosten einschließlich der SRK-Aufwendungen zu begleichen, die notwendig sind, um diese Schäden abschließend zu regeln. Da zum Zeitpunkt der Reservestellung diese Schäden definitionsgemäß noch nicht bekannt sind, ermittelt der Konzern die IBNR- und IBNER-Verbindlichkeiten auf Basis historischer Schadenserfahrungen, angepasst um aktuelle Entwicklungen bei den schadenrelevanten Faktoren. Bei diesen Rückstellungen handelt es sich um Schätzungen, bei denen aktuarielle und statistische Vorhersagen über die erwarteten Kosten der abschließenden Regulierung dieser Versicherungsfälle getroffen werden. Die Analysen basieren auf den zum jeweiligen Zeitpunkt bekannten Tatsachen und Umständen sowie Erwartungen über die Entwicklung schadenhöhebestimmender, rechtlicher und/oder wirtschaftlicher Faktoren, wie der Rechtsprechung, Inflationsrate und Arbeitskosten. Diese Rückstellungen werden regelmäßig überprüft und überarbeitet, sobald zusätzliche Informationen bekannt werden und Versicherungsfälle tatsächlich gemeldet werden. Die Zeit, die notwendig ist, um von diesen Versicherungsfällen zu erfahren und diese zu regulieren, ist ein wichtiger Faktor, der bei der Bildung von Rückstellungen berücksichtigt werden muss. Einfach zu regulierende Versicherungsfälle, wie Sachschäden in der Kraftfahrzeugversicherung, werden innerhalb weniger Tage oder Wochen gemeldet und normalerweise innerhalb eines Jahres abgewickelt. Kompliziertere Versicherungsfälle, wie z.B. Personenschäden in der Kfz- oder der Allgemeinen Haftpflichtversicherung, benötigen üblicherweise längere Abwicklungszeiten (im Durchschnitt vier bis sechs Jahre, in Einzelfällen deutlich länger). Auch schwierige Versicherungsfälle, deren Regulierung regelmäßig von der Entscheidung oft langwieriger Rechtsstreitigkeiten abhängt, führen insbesondere in den Sparten Haftpflicht-, Unfall-, Bau- & Berufshaftpflichtversicherung zu erheblich längerer Abwicklungsdauer.


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Die letztendlichen Kosten der Schäden und SRK hängen von einer Reihe variabler Umstände ab. Im Laufe der Zeit, die zwischen der Meldung eines Anspruchs und der letztendlichen Abrechnung vergeht, kann eine Veränderung der Umstände die Anpassung gebildeter Rückstellungen nach oben oder unten notwendig machen. Zum Beispiel können Veränderungen im rechtlichen Umfeld, der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten und Veränderungen bei medizinischen Kosten, Kosten für Materialien zur Auto- und Hausreparatur und Stundensätze eine erhebliche Auswirkung auf die Kosten von Versicherungsfällen haben. Diese Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung von den Erwartungen – unter Umständen erheblich – abweicht. Die Schätzungen von Schadensrückstellungen werden unter Verwendung der neuesten dem Management zur Verfügung stehenden Informationen regelmäßig überprüft und aktualisiert. Etwaige Veränderungen bei der Schätzung von Rückstellungen spiegeln sich im Betriebsergebnis wider. Die konservative Rückstellungspolitik der Vienna Insurance Group dokumentiert sich diesbezüglich nicht zuletzt darin, dass die Abwicklung der Schadensrückstellung regelmäßig zu Abwicklungsgewinnen geführt hat.

KONZERNABSCHLUSS

Basierend auf den internen Verfahren des Konzerns ist die Geschäftsleitung aufgrund der ihr derzeit zur Verfügung stehenden Informationen der Ansicht, dass die Rückstellungen des Konzerns im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung angemessen sind. Die Bildung von Schadensrückstellungen ist jedoch von Natur aus ein unsicherer Prozess und dementsprechend kann keine Zusicherung dahingehend abgegeben werden, dass die Schäden letztendlich nicht von den anfänglichen Schätzungen des Konzerns abweichen. Entwicklung der Brutto-Schadensrückstellung Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Schadensrückstellung der Vienna Insurance Group zum Ende der jeweils angegebenen Jahre. Die Rückstellungen geben die Höhe der erwarteten Schäden aufgrund von Versicherungsfällen wieder, die aus dem laufenden und allen vorherigen Schadenjahren entstehen und die zum Bilanzstichtag noch nicht bezahlt sind, einschließlich der IBNR und IBNER.

Bei der Bewertung der in dieser Tabelle enthaltenen Informationen ist Vorsicht geboten, da jeder Betrag die Auswirkungen aller Änderungen aus den vorhergehenden Zeiträumen enthält. Die Umstände und Trends, die einen Einfluss auf die Haftung in der Vergangenheit hatten, können sich in Zukunft möglicherweise wieder ereignen und dementsprechend können aus den in dieser Tabelle angegebenen Informationen keine Rückschlüsse auf zukünftige Ergebnisse gezogen werden.

in TEUR Schadenreserve (inkl. Spätschadenreserve) seit der ursprünglichen Berichtsperiode Jeweils im aktuellen Jahr 1 Jahr später 2 Jahre später 3 Jahre später 4 Jahre später 5 Jahre später Schadenszahlungen seit der ursprünglichen Berichtsperiode 1 Jahr später 2 Jahre später 3 Jahre später 4 Jahre später 5 Jahre später

2010

2009

2008

2007

2006

2005

-3.610.091

-3.279.452 -2.032.889

-3.141.140 -1.878.678 -1.352.583

-2.901.833 -1.710.827 -1.246.441 -915.394

-2.616.372 -1.634.263 -1.158.154 -867.463 -691.913

-2.369.237 -1.456.634 -1.119.135 -817.169 -657.711 -531.942

-943.217

-890.737 -1.262.167

-841.765 -1.207.066 -1.660.597

-734.086 -1.091.020 -1.506.135 -2.002.726

-701.351 -1.045.292 -1.450.940 -1.954.215 -2.666.398

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D

145


Rückversicherung Die Vienna Insurance Group begrenzt ihre Haftung aus dem Versicherungsgeschäft, indem sie – soweit erforderlich – einen Teil der übernommenen Risiken an den internationalen Rückversicherungsmarkt weitergibt. Innerhalb der Vienna Insurance Group werden nur zum Teil Risiken ausländischer Konzerngesellschaften rückversichert, die wiederum auf Konzernebene an Rückversicherer weitergegeben werden. Rückversicherungsrichtlinie Die Rückversicherungsrichtlinie der Vienna Insurance Group wird zwischen der zentralen Rückversicherungsabteilung und dem für Rückversicherung verantwortlichen Vorstand jährlich während der Entwicklung der Rückversicherungsstrategie für das nächste Geschäftsjahr festgesetzt. Die Rückversicherungsrichtlinie verpflichtet jede Konzerngesellschaft, unter Einbindung der zentralen Rückversicherungsabteilung eine für ihre lokale Gesellschaft angemessene Rückversicherungsdeckung zu gestalten. Durch die Rückversicherungsrichtlinie geregelt sind die nachstehenden Punkte: RÜCKVERSICHERUNG IST VORAUSSETZUNG FÜR DIE ZUSAGE VON VERSICHERUNGSSCHUTZ Fachabteilungen dürfen eine verpflichtende Zusage zur Versicherung eines Risikos nur dann abgeben, wenn von externen Rückversicherern ausreichend Rückversicherungsschutz bereits zugesichert wurde. EIGENBEHALTE Konzernweit ist festgelegt, dass auf PML-Basis (probable maximum loss) maximal EUR 50 Mio. für das erste Naturkatastrophenschadenereignis ins Risiko gestellt werden, EUR 20 Mio. für jedes weitere Ereignis. Der konzernweite maximale Eigenbehalt je Einzelschaden beträgt weniger als EUR 5 Mio. AUSWAHL DER RÜCKVERSICHERER – STREUUNG Die Vienna Insurance Group und ihre Konzerngesellschaften verteilen ihre Rückversicherungsabsicherung auf eine Vielzahl verschiedener internationaler Rückversicherungsgesellschaften, die über angemessene Bonität verfügen, um

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das aus der Zahlungsunfähigkeit eines Rückversicherers erwachsende Risiko zu minimieren. In der Geschichte der Vienna Insurance Group kam es bisher zu keinem bedeutenden Ausfall eines Rückversicherers. AUSWAHL DER RÜCKVERSICHERER – RATING Für Geschäftssegmente, in denen Schäden langfristig abgewickelt werden, insbesondere für Kfz-Haftpflicht, Allgemeine Haftpflicht und Luftfahrt, verwendet die Wiener Städtische als Rückversicherer Gesellschaften mit hervorragendem Rating (zumindest Standard & Poor’s-Rating „A“, bevorzugt „AA“ oder höheres Rating), welche mit großer Wahrscheinlichkeit auch langfristig bestehen werden. Auch für Geschäftssegmente mit rasch abzuwickelnden Schäden (z.B. Naturkatastrophen, Feuer, Technik, Transport, Sturm, Einbruch, Haushalt, Leitungswasser, Autokasko), bei denen die Anzahl der Rückversicherer größer ist, ist das bevorzugte Rating Standard & Poor’s „A“ oder höher. Nur in wenigen Einzelfällen werden auch – zeitlich begrenzt – Rückversicherer mit niedrigerem Rating akzeptiert. GESTALTUNG DER RÜCKVERSICHERUNGSPROGRAMME Rückversicherungsdeckungen können – sofern wirtschaftlich vertretbar – von jeder Konzerngesellschaft individuell bei externen Rückversicherern gekauft werden. Falls der Einkauf individueller Rückversicherungsverträge je Konzerngesellschaft nur zu unwirtschaftlichen Konditionen erfolgen kann, strebt die Vienna Insurance Group so weit wie möglich eine gemeinsame Platzierung von Rückversicherungsverträgen zur Abdeckung von Risiken aus der Deckung von Naturkatastrophen, Sachsparten, Unfall, Luftfahrt und Kfz-Haftpflicht gemäß Grüne-Karte-Abkommen an. Falls Rückversicherungsverträge von Konzerngesellschaften im Rückversicherungsmarkt nur zu unwirtschaftlichen Konditionen eingekauft werden können, tritt die Vienna Insurance Group teilweise selbst als Rückversicherungsgesellschaft auf. Derartige konzerninterne Rückversicherungsübernahmen werden, wenn aus Sicherheitsgründen nötig, durch Retrozession ebenfalls an den Rückversicherungsmarkt weitergegeben. Im Folgenden werden die Richtlinien des Rückversicherungsschutzes der Wiener Städtischen dargestellt. Bei allen anderen Konzerngesellschaften liegen die Eigenbehalte unter jenen der Wiener Städtischen.


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KONZERNABSCHLUSS

Rückversicherungsschutz am Beispiel der Wiener Städtischen

Solvency II

NATURKATASTROPHEN Die Wiener Städtische versichert Schäden, die durch Naturkatastrophen wie Stürme, Hagel, Überschwemmungen oder Erdbeben entstehen. Naturkatastrophenschäden werden im Eigenbehalt durch die Rückversicherungsdeckung der Wiener Städtischen auf EUR 18,5 Mio. für das erste Schadenereignis und EUR 4,5 Mio. für jedes weitere Ereignis beschränkt.

Der Vorstand der Vienna Insurance Group hat während des Geschäftsjahres 2009 ein konzernweites Projekt zur Implementierung von Solvency II auf Einzel- sowie Konzernebene eingerichtet, das zentral von Österreich aus gesteuert wird.

FIRMENKUNDENGESCHÄFT Im Firmenkundengeschäft beschränken überwiegend proportionale Rückversicherungsabgaben einen maximalen Nettoschaden der Wiener Städtischen auf EUR 3 Mio. Sowohl die Auswirkung einzelner Großschäden, zum Beispiel durch Feuer, als auch eine erhöhte Schadenfrequenz können durch diese Rückversicherungsstruktur abgesichert werden. PRIVATKUNDENGESCHÄFT Das Privatkundengeschäft besteht aus grundsätzlich stabil verlaufenden Versicherungsbeständen mit kalkulierbaren Ergebnissen, welche vor allem durch eine stabile Schadenfrequenz geprägt sind. Die Frequenzschäden werden daher nur bei exponierten Sparten, zum Beispiel bei Sturmversicherungen, mit einem gezielten Einsatz proportionaler Rückversicherung zur Reduktion der Auswirkungen auf den Eigenbehalt rückversichert. Die Auswirkungen der wenigen zu erwartenden Großschäden auf den Eigenbehalt werden durch nichtproportionale Rückversicherung abgesichert. Der maximale Nettoschaden der Wiener Städtischen beträgt auch in diesem Geschäftssegment zwischen EUR 1,0 und 2,0 Mio. je nach Sparte.

Die Neustrukturierung der Gruppe (Abspaltung des österreichischen Versicherungsgeschäftes in die Wiener Städtische) hatte auch zum Ziel, Konzernfunktionen in der Vienna Insurance Group Holding zu bündeln. Somit wurden auch Risikomanagementaktivitäten als Konzernfunktion festgelegt. Solvency II wird als Konzernprojekt zentral vorangetrieben. An der Entwicklung und Implementierung eines partiellen Internen Modells wird im Zuge des Solvency II-Projektes sowohl auf Konzern- als auch auf Einzelebene intensiv gearbeitet. Es wird sichergestellt, dass in den Konzerngesellschaften die notwendigen Berechnungsmodelle und Berechnungsprozesse eingerichtet werden, um sowohl auf Einzelunternehmensebene als auch hinsichtlich der Gruppenberechnungen konsistente Werte ermitteln zu können. Im Zuge des Solvency II-Projektes wurde ein Methodenpapier erstellt, welches detailliert und aufbauend auf den technischen Spezifikationen der Finanzmarktaufsicht die gruppenweit anzuwendenden Berechnungs- und Bewertungsmethoden zur Ermittlung des Solvabilitätserfordernisses gemäß der Solvency II-Standardformel beschreibt. Das Solvabilitätserfordernis gemäß der Solvency IIStandardformel wird parallel zu den Ergebnissen aus dem von der Vienna Insurance Group angestrebten partiellen Internen Modell zwei Jahre lang ermittelt.

D

Hinsichtlich der künftigen qualitativen RisikomanagementAnforderungen wird in der Vienna Insurance Group ein einheitliches Solvency II adäquates Governance System etabliert, das alle notwendigen Funktionen (Risikomanagement, Compliance, Aktuarielle Funktion, Interne Revision) umfasst.

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ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNABSCHLUSS 1. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Zusammensetzung in TEUR Geschäfts- oder Firmenwerte Entgeltlich erworbene Versicherungsbestände Sonstige immaterielle Vermögenswerte Erworbene Software Übrige Summe

Entwicklung des Geschäfts- oder Firmenwertes in TEUR Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibung zum 31.12. der Vorjahre Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Zugänge Abgänge Wertminderungen Buchwert zum 31.12. Kumulierte Abschreibung zum 31.12. Anschaffungskosten

Buchwerte der Cash-Generating Units in TEUR Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte Summe

Nichtleben 31.12.2010 31.12.2009 3 95.419 24.010 118.399 399.444 286.775 924.050

3 118.148 0 107.438 399.444 252.037 877.070

31.12.2010

31.12.2009

1.796.692 111.029 196.438 58.617 137.821 2.104.159

1.754.694 81.149 139.573 49.420 90.153 1.975.416

31.12.2010

31.12.2009

1.781.697 -27.003 1.754.694 1.269 1.755.963 40.729 0 0 1.796.692 27.426 1.824.118

1.423.860 -7.771 1.416.089 348 1.416.437 357.488 -114 -19.117 1.754.694 27.003 1.781.697 Leben

31.12.2010

31.12.2009

301.716 303.840 111.257 4.612 69.192 82.025 872.642

301.716 303.840 111.257 4.612 69.192 87.007 877.624

Die Entwicklung der Firmenwerte resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb und Anteilserhöhungen der im Kapitel „Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden" dargestellten Tochterunternehmen. Bezüglich der Annahmen für den Wertminderungstest wird auf die Ausführungen im Punkt „Wertminderungen“ in den Grundsätzen der Rechnungslegung und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwiesen.

148

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Entwicklung des erworbenen Versicherungsbestandes in TEUR Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibung zum 31.12. der Vorjahre Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Planmäßige Abschreibungen Wertminderungen Buchwert zum 31.12. Kumulierte Abschreibung zum 31.12. Anschaffungskosten

KONZERNABSCHLUSS

31.12.2010

31.12.2009

188.177 -107.028 81.149 319 81.468 57.959 0 -8.318 -20.080 0 111.029 118.866 229.895

155.531 -87.962 67.569 71 67.640 31.123 -377 921 -15.758 -2.400 81.149 107.028 188.177

Der entgeltlich erworbene Versicherungsbestand resultiert aus dem Erwerb von Bestandsportfolien und der im Rahmen der Akquisition der im Kapitel „Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden“ dargestellten Versicherungsunternehmen erworbenen Werte. Entwicklung der erworbenen Software in TEUR Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibung zum 31.12. der Vorjahre Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Planmäßige Abschreibungen Buchwert zum 31.12. Kumulierte Abschreibung zum 31.12. Anschaffungskosten

Entwicklung der übrigen immateriellen Vermögenswerte in TEUR Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibung zum 31.12. der Vorjahre Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Planmäßige Abschreibungen Wertminderungen Buchwert zum 31.12. Kumulierte Abschreibung zum 31.12. Anschaffungskosten

31.12.2010

31.12.2009

143.267 -93.847 49.420 276 49.696 26.634 -1.828 413 -16.298 58.617 110.585 169.202

123.352 -77.328 46.024 -55 45.969 20.337 -1.516 1.136 -16.506 49.420 93.847 143.267

31.12.2010

31.12.2009

150.867 -60.714 90.153 823 90.976 56.570 -1.811 60 -7.974 0 137.821 68.553 206.374

149.430 -30.171 119.259 287 119.546 812 -20 64 -12.249 -18.000 90.153 60.714 150.867

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D

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2. GRUNDSTÜCKE UND BAUTEN Entwicklung in TEUR Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibung zum 31.12. der Vorjahre Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Umgliederungen Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Planmäßige Abschreibungen Wertminderungen Buchwert zum 31.12. Kumulierte Abschreibung zum 31.12. Anschaffungskosten

davon Grundstücke Der Zeitwert der Liegenschaften beträgt zum 31.12.

Fremdgenutzt 31.12.2010

Eigengenutzt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

4.141.123 -1.163.002 2.978.121 2.782 2.980.903 -1.500 298.420 -94.695 624.843 -96.976 0 3.710.995 1.444.576 5.155.571

437.395 -114.268 323.127 4.382 327.509 -7.066 49.696 -2.971 6.067 -11.726 -1.425 360.084 127.696 487.780

4.578.518 -1.277.270 3.301.248 7.164 3.308.412 -8.566 348.116 -97.666 630.910 -108.702 -1.425 4.071.079 1.572.272 5.643.351

4.273.228 -1.182.817 3.090.411 -2.024 3.088.387 -15 237.903 -29.430 102.670 -97.572 -695 3.301.248 1.277.270 4.578.518

648.978

71.289

720.267

521.556

4.075.449

509.307

4.584.756

3.715.692

Die Veränderungen des Konsolidierungskreises resultieren im Wesentlichen aus der Einbeziehung der Sozialbau gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft (TEUR 263.077), der Neuland gemeinnützige Wohnbau-Gesellschaft m.b.H. (TEUR 157.276) und der Urbanbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Stadterneuerungsgesellschaft m.b.H. (TEUR 206.996). Die Mieteinnahmen aus fremdgenutzten Grundstücken und Bauten betragen TEUR 347.005, indessen belaufen sich die betrieblichen Aufwendungen auf TEUR 123.057.

3. ANTEILE AN AT EQUITY BEWERTETEN UNTERNEHMEN Entwicklung in TEUR Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Buchwert zum 1.1. Veränderungen Konsolidierungskreis Anteiliges Periodenergebnis von at equity bewerteten Unternehmen Buchwert zum 31.12.

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31.12.2010

31.12.2009

115.859 115.859 0 304 116.163

119.651 119.651 -4.963 1.171 115.859


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KONZERNABSCHLUSS

4. BETEILIGUNGEN – DETAILS Am 31. Dezember 2010 bestanden Beteiligungen an folgenden Unternehmen: Verbundene Unternehmen und Beteiligungen VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe

Firma Vollkonsolidierte Unternehmen "Grüner Baum" Errichtungs- und Verwaltungsges.m.b.H., Wien "Schwarzatal" Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsanlagen GmbH, Wien Alpenländische Heimstätte Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft m.b.H., Innsbruck Anděl Investment Praha s.r.o., Prag arithmetica Versicherungs- und Finanzmathematische Beratungs-GmbH, Wien Asigurarea Românească - ASIROM Vienna Insurance Group S.A., Bukarest BENEFIA Towarzystwo Ubezpieczeń Na Życie S.A. Vienna Insurance Group, Warschau BENEFIA Towarzystwo Ubezpieczeń S.A. Vienna Insurance Group, Warschau Blizzard Real Sp. z o.o., Warschau BML Versicherungsmakler GmbH, Wien Bulgarski Imoti Asistans EOOD, Sofia Bulgarski Imoti Non-Life Insurance Company AD, Sofia BULSTRAD LIFE VIENNA INSURANCE GROUP JSC., Sofia BULSTRAD VIENNA INSURANCE GROUP PLC., Sofia Business Insurance Application Consulting GmbH, Wien Businesspark Brunn Entwicklungs GmbH, Wien CAME Holding GmbH, Wien CENTER Hotelbetriebs GmbH, Wien CAPITOL, a.s., Bratislava Česká podnikatelská pojišťovna, a.s., Vienna Insurance Group, Prag COMPENSA Holding GmbH, Wiesbaden Compensa Life Vienna Insurance Group SE, Tallinn Compensa Towarzystwo Ubezpieczeń Na Życie S.A. Vienna Insurance Group, Warschau Compensa Towarzystwo Ubezpieczeń S.A. Vienna Insurance Group, Warschau DBR-Liegenschaften GmbH & Co KG, Stuttgart DBR-Liegenschaften Verwaltungs GmbH, Stuttgart Deutschmeisterplatz 2 Objektverwaltung GmbH, Wien DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group, Wien Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Heimstätte Gesellschaft m.b.H., Wien Erste osiguranje Vienna Insurance Group d.d., Zagreb ERSTE Vienna Insurance Group Biztosító Zrt., Budapest Gemeinnützige Industrie-Wohnungsaktiengesellschaft, Leonding Gemeinnützige Mürz-Ybbs-Siedlungsanlagen-GmbH, Kapfenberg Helios Vienna Insurance Group d.d., Zagreb Gesundheitspark Wien-Oberlaa Gesellschaft m.b.H., Wien IC Globus, Kiev

Sitzland

Anteil am Kapital (%)1)

Eigenmittel (TEUR)

Letzter Jahresabschluss

Österreich

100,00

-77

2010

Österreich

55,00

92.808

2010

Österreich Tschech. Republik Österreich Rumänien

94,00 100,00 100,00 99,10

80.869 27.888 385 71.264

2010 2010 2010 2010

Polen Polen Polen Österreich Bulgarien Bulgarien Bulgarien Bulgarien Österreich Österreich Österreich Österreich Slowakei Tschech. Republik Deutschland Estland

100,00 100,00 100,00 100,00 99,91 99,91 95,11 97,08 100,00 100,00 100,00 80,00 100,00 98,39 100,00 100,00

21.249 16.739 -269 775.189 214 -1.362 5.037 19.886 2.175 1.911 28.249 -945 643 84.194 19.635 7.026

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010

Polen Polen Deutschland Deutschland Österreich Österreich

99,89 100,00 100,00 100,00 100,00 99,24

47.501 41.748 11.140 23 3.415 153.288

2010 2010 2010 2010 2010 2010

Österreich Kroatien Ungarn Österreich Österreich Kroatien Österreich Ukraine

99,59 95,00 95,00 55,00 55,00 100,00 100,00 80,00

121.680 7.477 5.286 189.595 78.036 22.234 28.518 5.479

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

D

151


Verbundene Unternehmen und Beteiligungen VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe Sitzland

Firma International Insurance Company IRAO Ltd., Tiflis InterRisk Lebensversicherungs-AG Vienna Insurance Group, Wiesbaden InterRisk Towarzystwo Ubezpieczeń S.A. Vienna Insurance Group, Warschau InterRisk Versicherungs-AG Vienna Insurance Group, Wiesbaden Joint Stock insurance company WINNER Vienna Insurance Group, Skopje JSC "Insurance Company GPI Holding", Tiflis KÁLVIN TOWER Immobilienentwicklungs- und Investitionsgesellschaft m.b.H., Budapest Kapitol pojišťovací a finanční poradenství, a.s., Brünn KOMUNÁLNA poisťovňa, a.s. Vienna Insurance Group, Bratislava KOOPERATIVA poisťovňa, a.s. Vienna Insurance Group, Bratislava Kooperativa pojišťovna, a.s., Vienna Insurance Group, Prag Kvarner Vienna Insurance Group dioničko društvo za osiguranje, Rijeka Kvarner Wiener Städtische Nekretnine d.o.o., Zagreb LVP Holding GmbH, Wien MAP Bürodienstleistung Gesellschaft m.b.H., Wien NEUE HEIMAT Oberösterreich Gemeinnützige Wohnungs-und SiedlungsgesmbH, Linz NEUE HEIMAT Oberösterreich Holding GmbH, Linz Neuland gemeinnützige Wohnbau-Gesellschaft m.b.H., Wien OMNIASIG VIENNA INSURANCE GROUP S.A., Bukarest Passat Real Sp. z o.o., Warschau PFG Holding GmbH, Wien PFG Liegenschaftsbewirtschaftungs GmbH & Co KG, Wien PJSC Insurance Company "Ukrainian Insurance Group", Kiev Poisťovňa Slovenskej sporiteľne, a.s. Vienna Insurance Group, Bratislava Pojišťovna České spořitelny, a.s.,Vienna Insurance Group, Pardubice Polski Zwiazek Motorowy Towarzystwo Ubezpieczeń S.A. Vienna Insurance Group, Warschau PJSC "Ukrainian Insurance Company Kniazha Vienna Insurance Group", Kiev PJSC "JUPITER LIFE INSURANCE VIENNA INSURANCE GROUP", Kiev PROGRESS Beteiligungsges.m.b.H., Wien Projektbau GesmbH, Wien Projektbau Holding GmbH, Wien Ray Sigorta A.Ş., Istanbul S.C. BCR Asigurări de Viaţă Vienna Insurance Group S.A., Bukarest S.C. BCR Asigurări Vienna Insurance Group S.A., Bukarest SECURIA majetkovosprávna a podielová s.r.o., Bratislava Senioren Residenz Fultererpark Errichtungs- und Verwaltungs GmbH, Innsbruck Senioren Residenz Veldidenapark Errichtungs- und Verwaltungs GmbH, Innsbruck SIGURIA E MAHDE VIENNA INSURANCE GROUP Sh.A., Tirana Sozialbau gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft, Wien Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group, Wien TBI BULGARIA AD, Sofia TBIH Financial Services Group N.V., Amsterdam UNION Vienna Insurance Group Biztosító Zrt., Budapest

152

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Anteil am Kapital (%)1)

Eigenmittel (TEUR)

Letzter Jahresabschluss

Georgien Deutschland Polen Deutschland

90,00 100,00 99,97 100,00

3.171 21.678 63.627 39.740

2010 2010 2010 2010

Mazedonien Georgien

100,00 72,00

2.931 8.217

2010 2010

Ungarn Tschech. Republik Slowakei Slowakei Tschech. Republik

100,00 100,00 100,00 100,00 98,39

1.914 9.240 34.946 239.221 539.473

2010 2010 2010 2010 2010

Kroatien Kroatien Österreich Österreich

98,75 98,75 100,00 100,00

13.104 194 563.900 44.764

2010 2010 2010 2010

Österreich Österreich Österreich Rumänien Polen Österreich Österreich Ukraine

99,81 100,00 25,08 99,10 100,00 89,23 100,00 100,00

95.632 19.741 22.165 114.262 2.048 134.801 67.749 10.583

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010

Slowakei Tschech. Republik

95,00 95,00

24.251 109.576

2010 2010

Polen Ukraine Ukraine Österreich Österreich Österreich Türkei Rumänien Rumänien Slowakei

96,22 99,99 95,55 60,00 90,00 90,00 94,26 91,31 95,93 100,00

11.393 10.858 1.999 14.006 22.677 21.348 24.892 18.114 15.443 48.469

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010

Österreich

100,00

-4.145

2010

Österreich Albanien Österreich Österreich Bulgarien Niederlande Ungarn

66,70 87,01 25,08 95,00 100,00 100,00 100,00

9.798 11.667 180.534 501.414 26.134 133.595 34.466

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

Verbundene Unternehmen und Beteiligungen VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe Sitzland

Anteil am Kapital (%)1)

Eigenmittel (TEUR)

Letzter Jahresabschluss

Österreich Liechtenstein Tschech. Republik Serbien Tschech. Republik Serbien Österreich Österreich Österreich Serbien

25,08 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00

75.934 12.030 116.022 -245 4.589 6.092 807.484 796.987 881.708 11.901

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010

Österreich Österreich

100,00 100,00

1.470 381.777

2010 2010

Tschech. Republik Tschech. Republik Großbritannien Tschech. Republik Tschech. Republik Österreich Tschech. Republik Tschech. Republik Tschech. Republik Tschech. Republik Tschech. Republik Österreich Tschech. Republik Tschech. Republik Österreich Tschech. Republik Österreich Tschech. Republik

100,00 100,00 100,00 100,00 30,00 33,00 100,00 72,43 100,00 86,65 100,00 29,97 100,00 75,06 10,04 100,00 60,00 100,00

1.650 516 606 13 11.839 48.802 1.200 7.559 414 4.173 1.724 34.399 4.679 3.443 513.333 777 32.904 6.150

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010

Montenegro Österreich Österreich Österreich Polen Österreich Österreich Österreich

100,00 50,00 25,00 25,00 100,00 44,00 100,00 100,00

gegründet 2010 651 2009 12.192 2009 127.686 2009 506 2009 111 2009 59 2009 781 2009

Russland

25,00

7.212

2009

Österreich Albanien Österreich

100,00 75,00 36,57

391 3.677 143.245

2009 2009 2009

Firma Urbanbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Stadterneuerungsgesellschaft m.b.H., Wien Vienna-Life Lebensversicherung AG Vienna Insurance Group, Bendern VIG RE zajišťovna, a.s., Prag VIG REAL ESTATE DOO, Belgrad VLTAVA majetkovosprávní a podílová spol.s.r.o., Prag Wiener Re akcionarsko društvo za reosiguranje, Belgrad WIENER STÄDTISCHE Beteiligungs GmbH, Wien WIENER STÄDTISCHE Finanzierungsdienstleistungs GmbH, Wien WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group, Wien Wiener Städtische Osiguranje Akcionarsko Društvo za Osiguranje, Belgrad Wiener Verein Bestattungs- und Versicherungsservice Gesellschaft m.b.H., Wien WPWS Vermögensverwaltung GmbH, Wien Equity konsolidierte Unternehmen AIS Servis, s.r.o., Brünn Benefita, a.s., Prag Česká Kooperativa Londýn Ltd., London ČPP Servis, s.r.o., Prag CROWN-WSF spol. s.r.o., Prag Gewista-Werbegesellschaft m.b.H., Wien Global Expert, s.r.o., Pardubice HOTELY SRNÍ, a.s., Prag KÁMEN OSTROMĚŘ, s.r.o., Ostroměř KIP, a.s., Prag KOORDITA, a.s., Ostrava-Hrabova Medial Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H., Wien Mělnická Zdravotní a.s., Prag Sanatorium Astoria, a.s., Karlovy Vary Sparkassen Immobilien AG, Wien (Konzernabschluss) SURPMO a.s., Prag TECH GATE VIENNA Wissenschafts- und Technologiepark GmbH, Wien UNIGEO, a.s., Ostrava-Hrabova Nicht konsolidierte Unternehmen Wiener Städtische životno osiguranje Podgorica a.d., Podgorica AREALIS Liegenschaftsmanagement GmbH, Wien Beteiligungs- und Immobilien GmbH, Linz Beteiligungs- und Wohnungsanlagen GmbH, Linz CAPITOL Sp. z o.o., Warschau Central Point Insurance IT-Solutions GmbH, Wien DIRECT-LINE Direktvertriebs-GmbH, Wien EXPERTA Schadenregulierungs- Gesellschaft m.b.H., Wien Geschlossene Aktiengesellschaft Strachowaja kompanija "MSK-Life", Moskau HORIZONT Personal-, Team- und Organisationsentwicklung GmbH, Wien Interalbanian Sh.a., Tirana Österreichisches Verkehrsbüro Aktiengesellschaft, Wien

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

D

153


Verbundene Unternehmen und Beteiligungen VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe Sitzland

Firma Palais Hansen Immobilienentwicklung GmbH, Wien PFG Liegenschaftsbewirtschaftungs GmbH, Wien Private Joint-stock company "VAB Life", Kiev Renaissance Hotel Realbesitz GmbH, Wien RISK CONSULT Sicherheits- und Risiko-Managementberatung Gesellschaft m.b.H., Wien Senioren Residenz gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH, Wien V.I.G. ND, uzavřený investiční fond a.s., Prag VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG, Wien SBA ZASO "Kupala", Minsk Vienna Insurance Group Polska Spółka z organiczoną odpowiedzialnością, Warschau Vienna International Underwriters GmbH, Wien 1)

154

Eigenmittel (TEUR)

Letzter Jahresabschluss

Österreich Österreich Ukraine Österreich

43,26 74,64 100,00 40,00

23.042 45 1.408 493

Österreich Österreich Tschech. Republik Österreich Weißrussland

35,00 100,00 100,00 23,56 98,26

482 2009 913 2009 gegründet 2010 49.593 2009 1.111 2009

Polen Österreich

100,00 100,00

Der Anteil am Kapital entspricht dem Beherrschungsverhältnis vor Berücksichtigung etwaiger Minderheitenanteile.

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Anteil am Kapital (%)1)

6.673 68

2009 2009 2009 2009

2009 2009


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

5. AUSLEIHUNGEN UND ÜBRIGE KAPITALANLAGEN Ausleihungen und Übrige Kapitalanlagen in TEUR Ausleihungen Umklassifizierte Ausleihungen Zwischensumme Übrige Kapitalanlagen Summe

Entwicklung der Ausleihungen gesamt in TEUR Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibung zum 31.12. der Vorjahre Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Umgliederungen Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Zuschreibungen Abschreibungen Wertminderungen Buchwert zum 31.12. Kumulierte Abschreibung zum 31.12. Anschaffungskosten

Zusammensetzung der Ausleihungen in TEUR Darlehen an nicht konsolidierte verbundene Unternehmen Darlehen an Unternehmensbeteiligungen Hypothekendarlehen Polizzendarlehen und -vorauszahlungen Sonstige Ausleihungen an Darlehensnehmer der öffentlichen Hand an Kreditinstitute an sonstige gewerbliche Darlehensnehmer an Privatpersonen übrige Summe Zeitwerte

31.12.2010

31.12.2009

2.502.348 966.004 3.468.352 1.099.433 4.567.785

2.789.090 991.216 3.780.306 932.898 4.713.204

31.12.2010

31.12.2009

3.848.823 -68.517 3.780.306 -144 3.780.162 -7.009 570.254 -701.361 -107.777 1.436 -1.561 -65.792 3.468.352 127.990 3.596.342

4.006.501 -12.286 3.994.215 -1.610 3.992.605 -25.850 335.597 -460.344 2.405 0 0 -64.107 3.780.306 68.517 3.848.823

D

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009 47.889 53.119 355.522 50.259 1.995.559 187.541 1.570.013 225.008 11.338 1.659 2.502.348 2.792.486

199.501 37.557 290.503 54.329 2.207.200 226.511 1.673.743 292.025 12.316 2.605 2.789.090 2.912.565

Die Position Übrige Kapitalanlagen besteht im Wesentlichen aus Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 971.789 (TEUR 796.917) und Depotforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft in Höhe von TEUR 119.624 (TEUR 124.270).

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

155


Zusammensetzung der umklassifizierten Ausleihungen in TEUR Sonstige Ausleihungen an Kreditinstitute an sonstige gewerbliche Darlehensnehmer übrige Summe Zeitwerte

Fälligkeitsstruktur der Ausleihungen in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

Fälligkeitsstruktur der umklassifizierten Ausleihungen in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009

748.682 35.887 181.435 966.004 1.042.257

768.712 35.666 186.838 991.216 1.029.833

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009 77.079 241.040 483.160 1.701.069 2.502.348

160.925 256.946 521.233 1.849.986 2.789.090

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009 10.007 120.655 282.784 552.558 966.004

15.685 70.597 362.529 542.405 991.216

Der Zeitwert zum Umgliederungszeitpunkt der Ausleihungen, umklassifiziert aus der Kategorie Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente, betrug im Jahr 2008 TEUR 1.037.036.

156

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

6. SONSTIGE WERTPAPIERE Entwicklung

in TEUR Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibung zum 31.12. der Vorjahre Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Umgliederungen Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Erfolgswirksam erfasste Bewertungsänderungen Erfolgsneutral erfasste Bewertungsänderungen Wertminderungen Buchwert zum 31.12. Kumulierte Zu-/Abschreibung zum 31.12. Anschaffungskosten

Bis zur Endfälligkeit gehalten gesamt 31.12.2010 31.12.2009

Handelsbestand 31.12.2010

31.12.2009

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 31.12.2010 31.12.2009

2.907.377

2.365.092

-17.063

-18.031

2.890.314 121.653 3.011.967 0 476.609 -430.837

2.347.061 27.544 2.374.605 13.056 684.793 -218.094

13.514.370 24.521 13.538.891 -9.138 3.429.472 -1.958.686

11.707.295 -564 11.706.731 -45.918 5.320.269 -3.641.892

118.916 -1.268 117.648 0 334.768 -317.861

287.271 3.320 290.591 -136.525 206.673 -263.865

1.240.140 7.210 1.247.350 -3.443 223.552 -274.583

1.230.068 1.550 1.231.618 -27.746 280.341 -277.347

3.244

35.954

-163.625

-256.810

0

19.584

16.810

7.153

0

0

37.661

0

3.720

4.083

8.554

26.121

0 0 3.060.983

0 0 2.890.314

153.256 -40.815 14.987.016

616.141 -184.151 13.514.370

0 0 138.275

0 -1.625 118.916

0 -20 1.218.220

0 0 1.240.140

13.440 3.074.423

17.063 2.907.377

Zusammensetzung Bis zu Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente in TEUR Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Summe

Zur Veräußerung verfügbar 31.12.2010 31.12.2009

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009 1.522.961 75.167 108.678 110.767 819 1.818.392

1.267.350 85.896 94.745 121.740 356 1.570.087

Zeitwert 31.12.2010

31.12.2009

1.603.869 73.718 111.096 96.236 863 1.885.782

1.308.099 82.826 104.898 114.251 362 1.610.436

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

D

157


Zusammensetzung Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente umklassifiziert

Fortgeführte Anschaffungskosten 31.12.2010 31.12.2009

in TEUR Staatsanleihen Covered Bonds Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Summe

986.267 194.194 60.232 1.898 1.242.591

989.568 271.794 57.083 1.782 1.320.227

Zeitwert 31.12.2010

31.12.2009

1.026.839 200.644 60.191 1.761 1.289.435

1.003.266 271.891 57.536 1.774 1.334.467

Der Zeitwert zum Umgliederungszeitpunkt der Bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinstrumente, umklassifiziert aus der Kategorie Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente, betrug im Jahr 2008 TEUR 1.393.784. Zusammensetzung Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente

Zeitwert 31.12.2010 31.12.2009

in TEUR Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen* Investmentfonds Aktienfonds Rentenfonds Hedgefonds Immobilienfonds Gemischte Fonds Andere Summe *

12.362.023 5.318.168 1.460.616 1.180.573 3.067.648 1.335.018 1.514.620 1.100.063 65.474 318.475 143.459 157.695 414.960 10.310 14.987.016

10.883.336 3.974.336 1.467.781 1.046.732 3.060.627 1.333.860 1.616.489 1.002.388 35.278 306.666 144.268 171.908 344.268 12.157 13.514.370

Beinhaltet Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und sonstigen Beteiligungen TEUR 657.444 (TEUR 639.708).

Stand der unrealisierten Gewinne und Verluste bei Zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten in TEUR Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen Investmentfonds Andere Summe

Zeitwert 31.12.2010

31.12.2009

12.362.023 1.514.620 1.100.063 10.310 14.987.016

10.883.336 1.616.489 1.002.388 12.157 13.514.370

Unrealisierte Gewinne Verluste 31.12.2010 31.12.2010 505.787 272.864 53.033 262 831.946

-330.911 -16.796 -73.507 0 -421.214

Unrealisierte Gewinne Verluste 31.12.2009 31.12.2009 341.343 203.631 25.075 354 570.403

-186.679 -27.092 -70.342 -19.731 -303.844

Bei den Zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten entspricht der Bilanzwert dem Zeitwert. Die unrealisierten Gewinne und Verluste stellen den Unterschiedsbetrag zwischen fortgeführten Anschaffungskosten und Zeitwerten dar.

158

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Zusammensetzung Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente*

Zeitwert 31.12.2010 31.12.2009

in TEUR Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Aktienfonds Rentenfonds Hedgefonds Immobilienfonds Gemischte Fonds Derivate Andere Summe *

KONZERNABSCHLUSS

728.123 119.806 26.548 31.952 484.904 64.913 30.176 594.516 68.747 508.036 0 576 17.157 333 3.347 1.356.495

793.285 175.918 33.180 23.680 505.588 54.919 32.584 523.611 18.253 486.116 91 85 19.066 1 9.575 1.359.056

Inklusive Handelsbestand

Zusammensetzung der Buchwerte von Staatsanleihen in TEUR Staatsanleihen Österreich Deutschland Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte

Bis zur Endfälligkeit gehalten gesamt 31.12.2010 31.12.2009

0,75% 1,04% 74,63% 7,08% 6,88% 2,71% 6,91%

0,28% 1,71% 74,64% 5,53% 5,60% 3,64% 8,60%

Zur Veräußerung verfügbar 31.12.2010 31.12.2009

25,21% 7,96% 9,03% 9,82% 13,35% 1,91% 32,72%

27,61% 10,27% 7,47% 7,78% 11,39% 1,27% 34,21%

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 31.12.2010 31.12.2009

28,65% 7,45% 62,88% 1,02% -

22,94% 33,51% 41,54% 2,01%

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D

159


Zuordnung der zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente zu einem Level der Bewertungshierarchie in TEUR Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen Investmentfonds Sonstige Wertpapiere Handelsbestand Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Derivate Sonstige Wertpapiere Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Sonstige Wertpapiere Summe

Level 1

Zeitwerte derivativer Finanzinstrumente in TEUR Futures Sonstige strukturierte Produkte Summe

Level 3

31.12.2010

31.12.2009

31.12.2010

31.12.2009

31.12.2010

31.12.2009

10.003.737 8.727.047 489.690 776.937 10.063 120.869 87.875 13.684 17.624 333 1.353

8.184.075 7.051.911 347.057 773.183 11.924 112.669 84.349 10.254 12.527 1 5.538

4.576.903 3.413.512 843.448 319.943 0 0 0 0 0 0 0

5.006.669 3.716.487 1.060.977 229.205 0 0 0 0 0 0 0

406.376 165.832 238.017 2.280 247 17.406 17.406 0 0 0 0

323.626 114.938 208.455 0 233 6.247 6.247 0 0 0 0

692.327 113.908 484 576.893 1.042 10.816.933

640.622 124.930 571 511.084 4.037 8.937.366

515.407 499.411 15.996 0 0 5.092.310

593.993 573.191 20.802 0 0 5.600.662

10.486 9.523 12 0 951 434.268

5.525 4.568 957 0 0 335.398

Entwicklung der dem Level 3 zugeordneten Finanzinstrumente

in TEUR Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Umgliederungen Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Erfolgswirksam erfasste Bewertungsänderungen Erfolgsneutral erfasste Bewertungsänderungen Wertminderungen Buchwert zum 31.12.

Level 2

Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente

Handelsbestand

31.12.2010

Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente 31.12.2010

323.626 0 323.626 -10.661 248.831 -128.467 -20.449 0 254 -6.758 406.376

5.525 14 5.539 2.979 1.806 -2.256 0 2.418 0 0 10.486

6.247 0 6.247 0 40.463 -29.303 0 -1 0 0 17.406

Zeitwert 31.12.2010 0 333 333

31.12.2010

31.12.2009 1 0 1

Die Zeitwerte für derivative Finanzinstrumente beinhalten sowohl die Rechte als auch die Verpflichtungen aus zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Geschäften. Wie im Vorjahr dienen die derivativen Finanzinstrumente auch im laufenden Geschäftsjahr zur Absicherung des bestehenden Währungsrisikos.

160

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KONZERNABSCHLUSS

7. KAPITALANLAGEN DER FONDS- UND INDEXGEBUNDENEN LEBENSVERSICHERUNG Zusammensetzung in TEUR Investmentfonds Strukturierte Anleihen Aktien Bankguthaben Summe

Fondsgebunden 31.12.2010

Indexgebunden 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

4.103.092 0 0 48.252 4.151.344

51.274 1.269.207 3.602 3.176 1.327.259

4.154.366 1.269.207 3.602 51.428 5.478.603

3.700.809 863.658 23.407 40.572 4.628.446

31.12.2010

31.12.2009

3.941.939 102.518 132.085 760.431 541.630 5.478.603

3.496.722 96.696 55.673 305.312 674.043 4.628.446

Der Bilanzwert entspricht dem Zeitwert. F채lligkeitsstruktur in TEUR ohne F채lligkeit bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu f체nf Jahren mehr als f체nf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

D

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161


8. ANTEILE DER RÜCKVERSICHERER AN DEN VERSICHERUNGSTECHNISCHEN RÜCKSTELLUNGEN Zusammensetzung

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

102.410 4 875.336 9.080 2.295 989.125

7.130 107.499 13.002 0 64 127.695

16 1.373 80 0 0 1.469

109.556 108.876 888.418 9.080 2.359 1.118.289

112.837 111.062 885.114 4.438 3.786 1.117.237

Buchwert zum 1.1.

Währungsänderungen

Dotierungen

Verwendung/ Auflösung

Veränderungen Konsolidierungskreis

Buchwert zum 31.12.

112.837 111.062

821 -79

77.885 10.600

-98.065 -12.707

16.078 0

109.556 108.876

885.114

14.244

540.107

-566.014

14.967

888.418

4.438 3.786 1.117.237

117 -47 15.056

8.514 943 638.049

-3.989 -2.323 -683.098

0 0 31.045

9.080 2.359 1.118.289

31.12.2010

31.12.2009

396.213 357.254 123.592 241.230 1.118.289

577.744 249.449 132.825 157.219 1.117.237

in TEUR Prämienüberträge Deckungsrückstellung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen Summe

Entwicklung

in TEUR Prämienüberträge Deckungsrückstellung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen Summe

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

162

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KONZERNABSCHLUSS

9. FORDERUNGEN Zusammensetzung in TEUR Versicherungstechnische Forderungen aus dem direkten Versicherungsgeschäft an Versicherungsnehmer an Versicherungsvermittler an Versicherungsunternehmen Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft Nichtversicherungstechnische Sonstige Forderungen Summe

Zusammensetzung Sonstige Forderungen in TEUR Forderungen aus Finanzdienstleistung und Leasing Anteilige Zinsen und Mieten Forderungen Finanzamt und Vorauszahlungen (exkl. Ertragssteuern) Forderungen an Mitarbeiter Forderungen aus Verkäufen von Kapitalanlagen Forderungen an Hausverwaltungen Forderungen aus Fremdschadenverrechnung Ausstehende Zinsen und Mieten Forderungen aus Grüne-Karte-Kautionen Forderungen aus sonstigen Kautionen Forderungen aus Vorauszahlungen Forderungen aus Annuitätenzuschüssen Forderungen aus Finanzierungsbeiträgen Forderungen aus Gebühren aller Art Forderungen im Rahmen der sozialen Sicherheit Übrige Forderungen Summe

Fälligkeitsstruktur

in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

877.466 720.554 541.373 126.258 52.923

170.180 163.140 148.056 14.746 338

12.135 12.135 10.938 237 960

1.059.781 895.829 700.367 141.241 54.221

946.191 831.304 657.391 140.221 33.692

156.912 234.288 234.288 1.111.754

7.040 374.949 374.949 545.129

0 12.440 12.440 24.575

163.952 621.677 621.677 1.681.458

114.887 617.258 617.258 1.563.449

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

30 74.019

4.159 341.969

0 10.212

4.189 426.200

1.378 398.369

22.223 2.619 756 10.282 13.576 5.818 699 16.948 3.923 2.159 8.735 132 78 72.291 234.288

5.082 674 425 211 252 5.854 0 459 1.744 0 0 96 0 14.024 374.949

68 0 0 29 0 550 0 0 0 0 0 0 0 1.581 12.440

27.373 3.293 1.181 10.522 13.828 12.222 699 17.407 5.667 2.159 8.735 228 78 87.896 621.677

25.767 2.325 1.982 12.045 21.710 9.393 752 11.510 5.128 2.040 8.273 151 0 116.435 617.258

Versicherungstechnische 31.12.2010

Nichtversicherungstechnische 31.12.2010

Gesamt

Gesamt

31.12.2010

31.12.2009

930.579 129.202 0 0 1.059.781

596.162 5.008 4.532 15.975 621.677

1.526.741 134.210 4.532 15.975 1.681.458

1.520.392 24.305 4.792 13.960 1.563.449

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

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Entwicklung der fälligen Prämienforderungen aus dem Versicherungsgeschäft

31.12.2010

in TEUR Buchwert zum 1.1. Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Veränderung Wertberichtigungen/ Impairment Buchwert zum 31.12.

831.304 3.048.288 -2.941.285 8.437 -50.915 895.829

10. STEUERFORDERUNGEN UND VORAUSZAHLUNGEN AUS ERTRAGSSTEUERN Zusammensetzung in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung Krankenversicherung Summe

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr Summe

164

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

31.12.2010

31.12.2009

56.424 11.821 187 68.432

95.581 15.185 40 110.806

31.12.2010

31.12.2009

59.368 9.064 68.432

96.751 14.055 110.806


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KONZERNABSCHLUSS

11. STEUERABGRENZUNGEN Die angesetzten aktiven und passiven latenten Steuern betreffen temporäre Unterschiedsbeträge der in der folgenden Tabelle angeführten Bilanzposten (die Unterschiedsbeträge wurden bereits mit den anzuwendenden Steuersätzen bewertet). Anzumerken ist, dass die latenten Steuern, soweit zulässig, auf Ebene des Steuersubjekts saldiert werden und dementsprechend in der Bilanz unterschiedliche Salden entweder aktivisch oder passivisch ausgewiesen werden. Zusammensetzung in TEUR Immaterielle Vermögenswerte Kapitalanlagen Forderungen und übrige Aktiva Verlustvortrag Unversteuerte Rücklagen Versicherungstechnische Rückstellungen Nichtversicherungstechnische Rückstellungen Verbindlichkeiten und übrige Passiva Summe Saldo latente Steuern

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr Summe

Aktive 31.12.2010

Passive 31.12.2010

Aktive 31.12.2009

Passive 31.12.2009

26.133 57.778 2.867 48.444 0 196.728 37.666 4.361 373.977

18.871 170.449 19.071 0 45.474 128.793 4.021 7.097 393.776 19.799

6.094 70.609 3.783 53.103 0 74.887 37.503 11.775 257.754

1.417 86.130 7.445 0 33.061 156.956 8.718 1.733 295.460 37.706

Aktive 31.12.2010

Passive 31.12.2010

Aktive 31.12.2009

Passive 31.12.2009

1.502 106.098 107.600

1.485 125.914 127.399

1.348 120.981 122.329

1.757 158.278 160.035

D

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165


12. ÜBRIGE AKTIVA Zusammensetzung in TEUR Sachanlagen und Vorräte Anzahlungen für Projekte Andere Vermögenswerte Aktive Rechnungsabgrenzung Summe

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

71.194 1.277 40.453 75.513 188.437

15.325 0 122.890 25.423 163.638

439 1.617 4.127 566 6.749

86.958 2.894 167.470 101.502 358.824

71.515 130 182.357 122.006 376.008

31.12.2010

31.12.2009

114.706 70.734 50.421 122.963 358.824

79.674 259.675 13.860 22.799 376.008

31.12.2010

31.12.2009

241.840 -170.325 71.515 866 72.381 34.345 -4.885 6.917 -21.800 86.958 193.158 280.116

230.072 -155.403 74.669 -367 74.302 30.744 -15.999 3.380 -20.912 71.515 170.325 241.840

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

Entwicklung der Sachanlagen und Vorräte in TEUR Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibung zum 31.12. der Vorjahre Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Zugänge Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis Planmäßige Abschreibungen Buchwert zum 31.12. Kumulierte Abschreibung zum 31.12. Anschaffungskosten

13. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zusammensetzung in TEUR Laufende Guthaben bei Kreditinstituten Kassen und Schecks Summe

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

218.480 1.786 220.266

148.872 251 149.123

26.641 0 26.641

393.993 2.037 396.030

482.816 1.707 484.523

Bei Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente handelt es sich um Geldbestände und täglich fällige Finanzmittel.

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KONZERNABSCHLUSS

14. KONZERNEIGENKAPITAL Hybridanleihe Emissionsdatum

Aushaftendes Volumen (TEUR)

Laufzeit in Jahren

12.06.2008

250.000

unbegrenzt

22.04.2009

250.000

unbegrenzt

Verzinsung in %

Zeitwert

bis 12.09.2018 8% p.a., danach variabel bis 12.09.2018 8%p.a., danach variabel

Zusammensetzung der Minderheitenanteile in TEUR Unrealisierte Gewinne und Verluste Anteile am Gesamtergebnis Übrige Summe

245.100 245.100

31.12.2010

31.12.2009

1.566 31.601 363.083 396.250

2.112 27.894 259.287 289.293

Ergebnis je Aktie Gemäß IAS 33.10 ist das unverwässerte Ergebnis je Aktie „mittels Division des den Stammaktionären des Mutterunternehmens zustehenden Ergebnisses (Zähler) durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der innerhalb der Berichtsperiode in Umlauf gewesenen Stammaktien (Nenner) zu ermitteln“. Ergebnis je Aktie Jahresüberschuss Anzahl der Aktien Gewinn je Aktie

2010 EUR Stk. EUR

379.752.000 128.000.000 2,97

2009 EUR Stk. EUR

340.486.000 128.000.000 2,66

D

Da es weder im Jahr 2009 noch in der aktuellen Berichtsperiode potenzielle Verwässerungseffekte gab, entspricht der unverwässerte Gewinn je Aktie dem verwässerten Gewinn je Aktie. Konzerneigenkapital Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 132.887.468,20. Es ist eingeteilt in 128.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Stimmrecht, wobei jede Stückaktie am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Der Vorstand ist bis längstens 28. Juni 2015 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft – allenfalls in mehreren Tranchen – um Nominale EUR 66.443.734,10 durch Ausgabe von 64.000.000 auf Namen oder Inhaber lautende Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Über den Inhalt der Aktienrechte, den Ausschluss der Bezugsrechte und die sonstigen Bedingungen der Aktienausgabe entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates. Dabei können auch Vorzugsaktien ohne Stimmrecht ausgegeben werden, die den Rechten aus bereits bestehenden Vorzugsaktien gleichstehen. Die Ausgabepreise von Stamm- und Vorzugsaktien können verschieden hoch sein. Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung am 29. Juni 2010 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28. Juni 2015 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 2.000.000.000,00, auch unter Ausschluss der Bezugsrechte, auszugeben und den Inhabern von Wandelschuldverschreibungen Wandlungsrechte auf bis zu 30.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Stimmrecht nach Maßgabe der vom Vorstand festzulegenden Wandelschuldverschreibungsbedingungen zu gewähren. Das

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Grundkapital ist demnach gemäß § 159 Abs. 2 Z 1 Aktiengesetz um bis zu EUR 31.145.500,36 durch Ausgabe von bis zu 30.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Stimmrecht bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als Inhaber von auf der Grundlage des Hauptversammlungsbeschlusses vom 29. Juni 2010 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen von dem ihnen eingeräumten Bezugs- oder Umtauschrecht Gebrauch machen. Bislang hat der Vorstand keinen Beschluss über die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen auf Grundlage der am 29. Juni 2010 erteilten Ermächtigung gefasst. Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung am 29. Juni 2010 weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates einmalig oder mehrmals auf den Inhaber lautende Gewinnschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 2.000.000.000,00, auch unter Ausschluss der Bezugsrechte, auszugeben. Bislang hat der Vorstand auf Grundlage dieser Ermächtigung keinen Beschluss über die Ausgabe von Gewinnschuldverschreibungen gefasst. Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung am 24. April 2009 ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1 Z 4 und 8 AktG im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß auf den Inhaber lautende eigenen Stückaktien während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert darf nicht niedriger als maximal 50% unter und nicht höher als maximal 10% über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der dem Rückerwerb vorhergehenden zehn Börsetage betragen. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder auf eine sonstige gesetzlich zulässige, zweckmäßige Art erfolgen. Bislang hat der Vorstand von dieser Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht. Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2010 keine eigenen Aktien. Auf Grundlage der von der Hauptversammlung am 16. April 2008 erteilten Ermächtigungen wurden am 12. Juni 2008 Gewinnschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von EUR 250.000.000,00 (1. Tranche) und am 23. April 2009 Gewinnschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von EUR 250.000.000,00 (2. Tranche) begeben. Die Gewinnschuldverschreibungen notieren an der Wiener Börse. Bis zum 12. September 2018 betragen die Zinsen 8% p.a. (Festzinssatz), danach werden die Gewinnschuldverschreibungen variabel verzinst. Ab dem Zeitpunkt der variablen Verzinsung ist die Anleihe durch die Gesellschaft vierteljährlich kündbar. Die Gesellschaft hat am 12. Jänner 2005 die Ergänzungskapitalanleihe 2005-2022 gemäß § 73c Abs. 2 VAG im Gesamtnennbetrag von EUR 180.000.000,00 begeben. Während der ersten 12 Jahre ihrer Laufzeit (fixe Zinsperiode) betragen die Zinsen 4,625% p.a. des Nennbetrages, danach wird die Anleihe variabel verzinst. Ebenfalls am 12. Jänner 2005 hat die Gesellschaft die Ergänzungskapitalanleihe 2005 gemäß § 73c Abs. 2 VAG im Gesamtnennbetrag von EUR 120.000.000,00 begeben. Die Laufzeit dieser Anleihe ist nicht begrenzt. Während des ersten Jahres ihrer Laufzeit betragen die Zinsen 4,25% p.a. des Nennbetrages, danach wird die Anleihe variabel verzinst. Die Feststellung der Gesetzmäßigkeit gemäß § 73b Abs.2 Zif.4 VAG durch den Wirtschaftsprüfer ist erfolgt.

168

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Ausschüttung in EUR Stammaktien Summe

KONZERNABSCHLUSS

Je Aktie 2010

Insgesamt 2010

0,90 0,90

115.200.000 115.200.000

Gewinnverteilungsvorschlag Die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe hat das Geschäftsjahr 2010 mit einem Bilanzgewinn von EUR 200.852.110,42 abgeschlossen. Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung wird nachstehende Gewinnverwendung vorgeschlagen: Die 128 Mio. Aktien erhalten eine Dividende von EUR 1,00 je Aktie. Als Auszahlungstag und Ex-Tag dieser Dividende wird der 16. Mai 2011 bestimmt. Insgesamt erfolgt daher eine Ausschüttung von EUR 128.000.000,00. Der nach der Ausschüttung verbleibende Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2010 in der Höhe von EUR 72.852.110,42 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Bereinigte Eigenmittel Die gemäß § 86h Abs. 5 VAG anzugebenden bereinigten Eigenmittel betragen ohne Abzug der Schwankungsrückstellung zum 31.12.2010 TEUR 3.519.602. Die um die Schwankungsrückstellung reduzierten bereinigten Eigenmittel belaufen sich auf TEUR 3.233.794. Die Berechnung der bereinigten Eigenmittel erfolgte vor Berücksichtigung der Minderheitenanteile.

D

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15. NACHRANGIGE VERBINDLICHKEITEN Bei den Nachrangigen Verbindlichkeiten handelt es sich um Ergänzungskapitalanleihen folgender Unternehmen der Gruppe: Emittierendes Unternehmen

Aushaftendes Volumen (TEUR)

Laufzeit in Jahren

VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe

12.01.2005

171.000

17

VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe

12.01.2005

120.000

unbegrenzt 1)

WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group

20.04.2009

100.000

unbegrenzt 2)

15.04.+21.05.2004

4.500

unbegrenzt 3)

4,95% p.a.

4.638

01.07.1999

3.500

unbegrenzt 4)

4,95% p.a.

3.504

01.03.1999

16.640

unbegrenzt 5)

4,90% p.a.

16.357

02.04.2001

7.500

bis 02.04.2011 7)

6,25% p.a.

7.568

02.07.2001

20.500

unbegrenzt

5)

6,10% p.a.

24.337

15.11.2003

28.200

unbegrenzt 5)

4,95% p.a.

27.960

30.06.2006

41.400

unbegrenzt 5)

4,75% p.a.

39.639

24.04.2007

4.223

23.04.2012 8)

BUBOR + 50 Basispunkte

4.223

22.12.2010

21.947

unbegrenzt 6)

5,05% p.a.

DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group S.C. BCR Asigurări Vienna Insurance Group S.A. Kooperativa pojišt´ovna, a.s., Vienna Insurance Group Summe

539.410

Verzinsung in %

Zeitwert

Emissionsdatum

Erste 12 Jahre: 4,625% p.a.; danach variabel Erstes Jahr: 4,25% p.a.; danach variabel 12 Monate EURIBOR + 300 Basispunkte

156.260 103.656 100.000

20.373 508.515

1)

Das Recht auf ordentliche und außerordentliche Kündigung durch die Inhaber ist ausgeschlossen. Eine ordentliche Kündigung durch die Emittentin ist erst mit Wirkung des 12. Jänner 2017 vorgesehen.

2)

Diese kann sowohl von den Inhabern als auch von der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe erstmals am 31. Dezember 2027 unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von

3)

Diese kann sowohl von den Inhabern als auch von der DONAU erstmals am 31. Dezember 2009 unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 5 Jahren und zum 31. Dezember jedes folgenden Jahres ganz

4)

Diese kann sowohl von den Inhabern als auch von der DONAU erstmals am 1. Juli 2002 unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 5 Jahren und zum 1. Juli jedes folgenden Jahres ganz oder in

5)

Eine Kündigung ist nur unter Beachtung einer Kündigungsfrist von mindestens 5 Jahren möglich, es sei denn, die vorzeitige Rückzahlung wird von der österreichischen Versicherungsaufsichtsbehörde

6)

Eine Kündigung ist nur unter Beachtung einer Kündigungsfrist von mindestens 5 Jahren möglich.

7)

Diese sind bereits gekündigt.

8)

Das Recht auf ordentliche und außerordentliche Kündigung von beiden Seiten ist ausgeschlossen.

5 Jahren ganz oder in Teilbeträgen gekündigt werden. oder in Teilbeträgen gekündigt werden. TEUR 1.000 wurden bereits per 31. Dezember 2014 gekündigt. Teilbeträgen gekündigt werden. TEUR 1.000 wurden bereits per 1. Juli 2015 gekündigt. genehmigt.

Zinsen auf die Ergänzungskapitalanleihen gelangen nur insofern zur Auszahlung, als die Zinsen im nationalen Jahresüberschuss des Unternehmens gedeckt sind. Die Zinsen sind aber jedenfalls im Aufwand enthalten.

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UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

16. PRÄMIENÜBERTRÄGE Zusammensetzung in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung Krankenversicherung Summe

Entwicklung in TEUR Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Dotierungen Verwendung/Auflösung Veränderungen Konsolidierungskreis Buchwert zum 31.12.

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren Summe

31.12.2010

31.12.2009

1.057.346 151.235 14.756 1.223.337

956.953 161.158 1.955 1.120.066

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

956.953 12.535 969.488 995.831 -974.379 66.406 1.057.346

161.158 1.251 162.409 96.155 -103.787 -3.542 151.235

1.955 33 1.988 2.137 -4.037 14.668 14.756

1.120.066 13.819 1.133.885 1.094.123 -1.082.203 77.532 1.223.337

1.030.712 -326 1.030.386 1.009.474 -1.024.810 105.016 1.120.066

31.12.2010

31.12.2009

1.111.590 81.121 30.626 1.223.337

1.059.475 52.896 7.695 1.120.066

D

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171


17. DECKUNGSRÜCKSTELLUNG Zusammensetzung in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung für vertraglich garantierte Leistungen für zugeteilte und zugesagte Gewinnanteile Krankenversicherung Summe

Entwicklung in TEUR Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Dotierungen Verwendung/Auflösung Übertrag von Prämienrückerstattung Veränderungen Konsolidierungskreis Buchwert zum 31.12.

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

Deckungsrückstellung Lebensversicherung in TEUR Direktes Geschäft Vertragliche Leistungen Zugeteilte Gewinnanteile Zugesagte Gewinnanteile Indirektes Geschäft Vertragliche Leistungen Summe

Deckungsrückstellung Krankenversicherung in TEUR Direktes Geschäft Einzelversicherung Gruppenversicherungen Indirektes Geschäft Summe

172

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

31.12.2010

31.12.2009

132 17.390.374 15.955.213 1.435.161 841.005 18.231.511

123 16.557.602 15.024.555 1.533.047 790.271 17.347.996

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

123 7 130 22 -20 0 0 132

16.557.602 65.570 16.623.172 2.242.761 -1.475.937 59.722 -59.344 17.390.374

790.271 -3 790.268 49.639 0 0 1.098 841.005

17.347.996 65.574 17.413.570 2.292.422 -1.475.957 59.722 -58.246 18.231.511

16.861.965 9.385 16.871.350 2.129.662 -1.832.026 72.544 106.466 17.347.996

31.12.2010

31.12.2009

1.861.878 6.165.345 3.393.212 6.811.076 18.231.511

1.354.542 5.974.080 3.872.826 6.146.548 17.347.996

31.12.2010

31.12.2009

17.280.689 15.849.531 1.416.856 14.302 109.685 109.685 17.390.374

16.331.683 14.798.636 1.518.525 14.522 225.919 225.919 16.557.602

31.12.2010

31.12.2009

839.632 665.607 174.025 1.373 841.005

789.030 626.832 162.198 1.241 790.271


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

18. RÜCKSTELLUNG FÜR NOCH NICHT ABGEWICKELTE VERSICHERUNGSFÄLLE Zusammensetzung in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung Krankenversicherung Summe

Entwicklung Schaden-/Unfallversicherung in TEUR Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Veränderungen Konsolidierungskreis Dotierung der Reserve für Schadensfälle des laufenden Jahres für Schadensfälle der Vorjahre Vewendung/Auflösung der Reserve für Schadensfälle des laufenden Jahres für Schadensfälle der Vorjahre Übrige Änderungen Buchwert zum 31.12.

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

31.12.2010

31.12.2009

3.509.228 207.690 50.797 3.767.715

3.255.133 171.878 44.973 3.471.984

31.12.2010

31.12.2009

3.255.133 -2.258 3.252.875 53.310 1.958.012 1.801.500 156.512 -1.725.378 -399.544 -1.325.834 -29.591 3.509.228

3.173.890 2.639 3.176.529 118.405 1.821.020 1.684.889 136.131 -1.860.244 -549.008 -1.311.236 -577 3.255.133

31.12.2010

31.12.2009

1.654.431 1.060.852 288.767 763.665 3.767.715

2.026.591 802.774 250.131 392.488 3.471.984

D

Eine detaillierte Darstellung der Brutto-Schadensrückstellung ist im gleichnamigen Punkt im Risikobericht zu finden.

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19. RÜCKSTELLUNG FÜR PRÄMIENRÜCKERSTATTUNG Zusammensetzung in TEUR Schaden-/Unfallversicherung davon erfolgsabhängig davon erfolgsunabhängig Lebensversicherung davon erfolgsabhängig davon erfolgsunabhängig Krankenversicherung davon erfolgsunabhängig Summe davon latente Gewinnbeteiligung Lebensversicherung erfolgswirksam erfolgsneutral

Entwicklung Lebensversicherung in TEUR Rückstellung für Prämienrückerstattung Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Zuführung/Auflösung Veränderungen Konsolidierungskreis Übertrag in Deckungsrückstellung Summe Latente Gewinnbeteiligung Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Buchwert zum 1.1. Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten Ergebniswirksame Umbewertungen Buchwert zum 31.12. Rückstellung für Prämienrückerstattung inkl. latente Gewinnbeteiligung

Entwicklung Krankenversicherung in TEUR Rückstellung für Prämienrückerstattung Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Buchwert zum 1.1. Zuführung/Auflösung Summe

174

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

31.12.2010

31.12.2009

49.576 197 49.379 702.766 701.661 1.105 14.960 14.960 767.302 456.264 228.576 227.688

38.555 197 38.358 559.786 558.943 843 14.949 14.949 613.290 333.247 213.950 119.297

31.12.2010

31.12.2009

226.539 0 226.539 80.419 -734 -59.722 246.502

246.654 -202 246.452 52.770 -139 -72.544 226.539

333.247 333.247 108.391 14.626 456.264

102.752 102.752 427.243 -196.748 333.247

702.766

559.786

31.12.2010

31.12.2009

14.949 14.949 11 14.960

14.840 14.840 109 14.949


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Fälligkeitsstruktur der erfolgsabhängigen Prämienrückerstattung in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

Fälligkeitsstruktur der erfolgsunabhängigen Prämienrückerstattung in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren Summe

KONZERNABSCHLUSS

31.12.2010

31.12.2009

164.861 295.941 128.584 112.472 701.858

104.797 208.024 156.376 89.943 559.140

31.12.2010

31.12.2009

65.402 42 65.444

54.150 0 54.150

31.12.2010

31.12.2009

22.600 4.618 757 27.975

20.581 3.741 599 24.921

20. SONSTIGE VERSICHERUNGSTECHNISCHE RÜCKSTELLUNGEN Zusammensetzung in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung Krankenversicherung Summe

Die Sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen die Stornorückstellungen. Entwicklung in TEUR Buchwert zum 31.12. Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Dotierungen Verwendung/Auflösung Veränderungen Konsolidierungskreis Buchwert zum 31.12.

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren Summe

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

20.581 -83 20.498 10.410 -8.308 0 22.600

3.741 -47 3.694 3.653 -2.729 0 4.618

599 0 599 158 0 0 757

24.921 -130 24.791 14.221 -11.037 0 27.975

23.444 -157 23.287 20.408 -19.049 275 24.921

31.12.2010

31.12.2009

25.374 1.174 1.427 27.975

23.395 82 1.444 24.921

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D

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21. VERSICHERUNGSTECHNISCHE RÜCKSTELLUNGEN DER FONDS- UND INDEXGEBUNDENEN LEBENSVERSICHERUNG Zusammensetzung in TEUR Fondsgebundene Lebensversicherungsverträge Indexgebundene Lebensversicherungsverträge Summe

Entwicklung in TEUR Buchwert zum 31.12. des Vorjahres Währungsänderungen Buchwert zum 1.1. Dotierungen Verwendung/Auflösung Veränderungen Konsolidierungskreis Buchwert zum 31.12.

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

176

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

31.12.2010

31.12.2009

3.924.029 1.303.901 5.227.930

3.450.961 925.199 4.376.160

31.12.2010

31.12.2009

4.376.160 9.314 4.385.474 1.173.481 -330.450 -575 5.227.930

3.346.773 3.843 3.350.616 1.400.491 -386.207 11.260 4.376.160

31.12.2010

31.12.2009

113.478 375.615 1.278.049 3.460.788 5.227.930

119.448 319.852 802.290 3.134.570 4.376.160


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

22. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN Zusammensetzung in TEUR Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen Rückstellungen für Abfertigungsverpflichtungen Summe

Entwicklung Pensionsverpflichtungen in TEUR Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. des Vorjahres Unrealisierte Gewinne/Verluste Planvermögen Rückstellung zum 1.1. Entnahme für Pensionszahlungen Zuführung zur Rückstellung Verminderung der Verpflichtung Veränderungen Konsolidierungskreis Rückstellung zum 31.12. Kumulierte unrealisierte Gewinne/Verluste Planvermögen Barwert der Verpflichtung (DBO) per 31.12.

Entwicklung Abfertigungsverpflichtungen in TEUR Barwert der Verpflichtung (DBO) zum 31.12. des Vorjahres Unrealisierte Gewinne/Verluste Planvermögen Rückstellung zum 1.1. Entnahme für Abfertigungszahlungen Zuführung zur Rückstellung Verminderung der Verpflichtung Veränderungen Konsolidierungskreis Rückstellung zum 31.12. Kumulierte unrealisierte Gewinne/Verluste Planvermögen Barwert der Verpflichtung (DBO) per 31.12.

31.12.2010

31.12.2009

224.812 84.989 309.801

224.490 73.912 298.402

31.12.2010

31.12.2009

560.222 -6.207 -329.525 224.490 -21.616 35.537 -15.341 1.742 224.812 12.020 340.172 577.004

567.442 -19.808 -318.236 229.398 -21.248 37.505 -21.165 0 224.490 6.207 329.525 560.222

31.12.2010

31.12.2009

139.753 -2.597 -63.244 73.912 -5.152 14.560 -3.246 4.915 84.989 -14.216 63.290 134.063

140.733 -9.323 -22.648 108.762 -11.171 12.475 -36.154 0 73.912 2.597 63.244 139.753

D

In den Gewinn- und Verlustrechnungen des Berichtszeitraums und des Vergleichszeitraums des Vorjahres wurden folgende Beträge erfasst: Zusammensetzung der Zuführung zur Pensionsrückstellung in TEUR Laufender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Realisierte versicherungsmathematische Gewinne (-) bzw. Verluste (+) Summe

2010

2009

8.219 27.371 -53 35.537

7.300 30.242 -37 37.505

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

177


Zusammensetzung der Zuführung zur Abfertigungsrückstellung in TEUR Laufender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Realisierte versicherungsmathematische Gewinne (-) bzw. Verluste (+) Summe

2010

2009

7.840 6.714 6 14.560

5.292 7.186 -3 12.475

Der laufende Dienstzeitaufwand und die versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste werden in der Gewinnund Verlustrechnung in Analogie zum laufenden Personalaufwand aus Gehältern ausgewiesen. Der Zinsaufwand wird in den Aufwendungen für Kapitalanlagen ausgewiesen. Planvermögen in TEUR Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen Rückstellungen für Abfertigungsverpflichtungen

Entwicklung Planvermögen Pensionsverpflichtungen in TEUR Planvermögen Pensionsverpflichtungen zum 1.1. Erwarteter Ertrag aus Planvermögen Beiträge Zahlungen aus Planvermögen Aufwand Planvermögen Veränderungen Konsolidierungskreis Planvermögen Pensionsverpflichtungen zum 31.12.

Entwicklung Planvermögen Abfertigungsverpflichtungen in TEUR Planvermögen Abfertigungsverpflichtungen zum 1.1. Erwarteter Ertrag aus Planvermögen Beiträge Zahlungen aus Planvermögen Aufwand Planvermögen Planvermögen Abfertigungsverpflichtungen zum 31.12.

178

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

31.12.2010

31.12.2009

340.172 63.290

329.525 63.244

31.12.2010

31.12.2009

329.525 13.239 15.341 -22.854 3.152 1.769 340.172

318.236 12.729 21.165 -22.587 -18 0 329.525

31.12.2010

31.12.2009

63.244 3.325 3.246 -6.561 36 63.290

22.648 2.999 36.154 -6.613 8.056 63.244


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

23. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Zusammensetzung in TEUR Rückstellung für Jubiläumsleistungen Sonstige Personalrückstellungen Rückstellung für Kundenbetreuung und Marketing Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten Rückstellung für Bestandspflegeprovision Übrige Rückstellungen Summe

Entwicklung

in TEUR Rückstellung für Jubiläumsleistungen Sonstige Personalrückstellungen Rückstellung für Kundenbetreuung und Marketing Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten Rückstellung für Bestandspflegeprovision Übrige Rückstellungen Summe

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

8.335 4.693 26.032 2.822 0 178.758 220.640

7.975 1.709 1.865 4.220 203 9.200 25.172

1.906 0 0 0 0 0 1.906

18.216 6.402 27.897 7.042 203 187.958 247.718

15.814 5.243 26.488 4.511 132 148.761 200.949

Buchwert zum 1.1.

Veränderungen Konsolidierungskreis

Währungsänderungen

Verbrauch

Auflösung

Dotierungen

Buchwert zum 31.12.

15.814 5.243

1.036 265

57 228

-363 -1.778

-3.383 -1.155

5.055 3.599

18.216 6.402

26.488 4.511 132 148.761 200.949

0 -29 0 11.886 13.158

3 197 20 4.123 4.628

-10.464 -366 -76 -39.345 -52.392

-15.812 -99 0 -20.275 -40.724

27.682 2.828 127 82.808 122.099

27.897 7.042 203 187.958 247.718

Die Übrigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für staatliche Verpflichtungen TEUR 102.008, aus Rückstellungen für EDV-Kosten TEUR 18.079 und aus Rückstellung für Werbung und Sponsoring TEUR 2.255 zusammen. Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

31.12.2010

31.12.2009

130.233 39.177 1.932 76.376 247.718

88.297 37.723 1.858 73.071 200.949

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

D

179


24. VERBINDLICHKEITEN Zusammensetzung in TEUR Versicherungstechnische Verbindlichkeiten aus selbst abgeschlossenem Geschäft gegenüber Versicherungsnehmern gegenüber Versicherungsvermittlern gegenüber Versicherungsunternehmen aus Finanzversicherungsverträgen Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft Depotverbindlichkeiten aus in Rückversicherung gegebenem Geschäft Nichtversicherungstechnische Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Andere Verbindlichkeiten Summe

Zusammensetzung Andere Verbindlichkeiten in TEUR Steuerverbindlichkeiten (exkl. Ertragssteuern) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit Verbindlichkeiten an Hausverwaltungen Verbindlichkeiten an Mitarbeiter Anleiheverbindlichkeiten Verbindlichkeiten für Urlaubsguthaben Verbindlichkeiten für variable Gehaltsbestandteile Verbindlichkeiten für Rechts- und Beratungsaufwand Verbindlichkeiten für offene Eingangsrechnungen Verbindlichkeiten für derivative Geschäfte Verbindlichkeiten aus Leasing Verbindlichkeiten aus Kautionen Verbindlichkeiten aus Abgaben und Gebühren Verbindlichkeiten aus Bauverträgen Finanzierungsverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus rückzahlbaren Annuitätenzuschüssen Verbindlichkeiten aus Grundstücksverkehr Verbindlichkeiten aus Käufen von Kapitalanlagen Übrige Verbindlichkeiten Summe

180

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

507.114

307.010

6.438

820.562

867.092

412.526 285.296 113.927 13.303 0

190.858 143.779 46.672 156 251

3.929 3.590 0 339 0

607.313 432.665 160.599 13.798 251

670.284 504.572 144.024 21.510 178

93.920

10.798

1.056

105.774

87.579

668 2.577.015 983.880 1.593.135 3.084.129

105.354 225.764 98.750 127.014 532.774

1.453 52.032 34.002 18.030 58.470

107.475 2.854.811 1.116.632 1.738.179 3.675.373

109.229 2.270.703 833.365 1.437.338 3.137.795

Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

45.591

7.565

289

53.445

69.211

12.155 1.397 13.318 1 16.289 13.484 3.142 55.334 12.551 489 15.862 9.573 18.829 1.250.445

1.932 1.760 5.184 11.740 5.499 7.237 558 1.160 11.441 365 1.312 181 20 27.192

645 290 1.230 0 0 0 8 0 0 0 0 0 0 0

14.732 3.447 19.732 11.741 21.788 20.721 3.708 56.494 23.992 854 17.174 9.754 18.849 1.277.637

12.433 5.346 12.835 1.905 22.977 22.808 2.743 33.829 3.193 2.027 12.887 9.579 16.756 1.004.660

58.428 14.053 2.000 50.194 1.593.135

102 7.206 218 36.342 127.014

0 590 0 14.978 18.030

58.530 21.849 2.218 101.514 1.738.179

53.344 2.881 0 147.924 1.437.338


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Fälligkeitsstruktur

in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren mehr als fünf Jahre bis zu zehn Jahren mehr als zehn Jahre Summe

KONZERNABSCHLUSS

Versicherungstechnische 31.12.2010

Nichtversicherungstechnische 31.12.2010

Gesamt

Gesamt

31.12.2010

31.12.2009

764.477 20.785 1.751 33.549 820.562

508.077 282.940 260.198 1.803.596 2.854.811

1.272.554 303.725 261.949 1.837.145 3.675.373

1.160.210 471.483 186.915 1.319.187 3.137.795

31.12.2010

31.12.2009

40.389 11.769 12.012 64.170

77.734 28.193 6.424 112.351

31.12.2010

31.12.2009

55.173 8.997 64.170

112.254 97 112.351

25. STEUERVERBINDLICHKEITEN AUS ERTRAGSSTEUERN Zusammensetzung in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Lebensversicherung Krankenversicherung Summe

Fälligkeitsstruktur in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren Summe

26. ÜBRIGE PASSIVA Zusammensetzung in TEUR Passive Rechnungsabgrenzung Sonstige Passiva Summe

D Schaden/Unfall 31.12.2010

Leben 31.12.2010

Kranken 31.12.2010

Gesamt 31.12.2010

Gesamt 31.12.2009

54.660 5.118 59.778

172.570 466 173.036

11 803 814

227.241 6.387 233.628

232.253 2.141 234.394

27. EVENTUALSCHULDEN UND -FORDERUNGEN Rechtsstreitigkeiten Die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe und ihre Konzerngesellschaften sind an einer Anzahl von Rechtsstreitigkeiten beteiligt, die aus ihrem gewöhnlichen Geschäftsgang herrühren. Unter Beachtung der für diese Rechtsstreitigkeiten gebildeten Rückstellungen ist das Management der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe der Ansicht, dass sich aufgrund dessen keine wesentlichen Auswirkungen auf das Geschäft oder auf die konsolidierte Finanzlage der Vienna Insurance Group ergeben werden. Deckungsprozesse Die Gesellschaften der Vienna Insurance Group sind in ihrer Eigenschaft als Versicherungsunternehmen an mehreren gerichtlichen Verfahren als beklagte Partei beteiligt, beziehungsweise wurden ihnen Klagen angedroht. Daneben gibt es

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

181


Verfahren, in denen die Gesellschaften der Vienna Insurance Group zwar keine Parteistellung haben, deren Ausgang sie aber aufgrund von Vereinbarungen mit anderen Versicherern über die Beteiligung an Schadensfällen berühren kann. Für alle Schadensfälle wurden nach Ansicht der Vienna Insurance Group entsprechend der gesetzlichen Regelungen ausreichende, am Streitwert bemessene Rückstellungen gebildet. Außerbilanzielle Verbindlichkeiten Die nachstehende Tabelle enthält außerbilanzielle Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2008, 2009 und 2010. Geschäftsjahr zum 31. Dezember

2008

2009

2010

in Mio. EUR Haftungen und Haftungsübernahmen Patronatserklärungen

5,1 13,9

4,9 14,2

15,4 25,1

Die Haftungen und Haftungsübernahmen ebenso wie die Patronatserklärungen bestanden in den einzelnen Geschäftsjahren insbesondere im Zusammenhang mit Krediten von Beteiligungsunternehmen. Es bestehen keine außerbilanziellen Finanzierungsstrukturen über speziell dafür vorgesehene Gesellschaften (Special Purpose Vehicles oder „SPV's“) oder ähnliche gesellschaftsrechtliche Konstrukte. 28. ABGEGRENZTE PRÄMIEN Nach Segmenten stellen sich die verrechneten und die abgegrenzten Prämien im Berichtszeitraum 2010 und im Vergleichszeitraum des Jahres 2009 wie folgt dar: Verrechnete Prämien in TEUR GESAMTRECHNUNG Direktes Geschäft Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte Indirektes Geschäft Verrechnete Prämien ANTEIL RÜCKVERSICHERER Verrechnete Prämien - Eigenbehalt

182

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Schaden/Unfall 2010

Leben 2010

Kranken 2010

Gesamt 2010

4.291.811 1.557.447 966.425 302.678 560.709 434.216 470.336 58.231 4.350.042 -685.471 3.664.571

3.890.620 2.146.311 738.383 340.890 188.253 93.158 383.625 14.187 3.904.807 -35.968 3.868.839

338.088 327.983 0 0 0 0 10.105 75 338.163 -653 337.510

8.520.519 4.031.741 1.704.808 643.568 748.962 527.374 864.066 72.493 8.593.012 -722.092 7.870.920


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Abgegrenzte Prämien in TEUR GESAMTRECHNUNG Direktes Geschäft Indirektes Geschäft Abgegrenzte Prämien ANTEIL RÜCKVERSICHERER Abgegrenzte Prämien - Eigenbehalt

Verrechnete Prämien in TEUR GESAMTRECHNUNG Direktes Geschäft Österreich Tschechische Republik Slowakei Polen Rumänien Übrige Märkte Indirektes Geschäft Verrechnete Prämien ANTEIL RÜCKVERSICHERER Verrechnete Prämien - Eigenbehalt

Abgegrenzte Prämien in TEUR GESAMTRECHNUNG Direktes Geschäft Indirektes Geschäft Abgegrenzte Prämien ANTEIL RÜCKVERSICHERER Abgegrenzte Prämien - Eigenbehalt

KONZERNABSCHLUSS

Schaden/Unfall 2010

Leben 2010

Kranken 2010

Gesamt 2010

4.271.476 58.773 4.330.249 -685.923 3.644.326

3.897.085 14.894 3.911.979 -36.228 3.875.751

340.860 74 340.934 -645 340.289

8.509.421 73.741 8.583.162 -722.796 7.860.366

Schaden/Unfall 2009

Leben 2009

Kranken 2009

Gesamt 2009

4.136.939 1.544.579 933.909 329.509 384.007 518.610 426.325 69.810 4.206.749 -697.565 3.509.184

3.476.586 1.984.660 613.962 295.019 164.190 87.233 331.522 14.585 3.491.171 -33.203 3.457.968

321.276 321.276 0 0 0 0 0 85 321.361 -650 320.711

7.934.801 3.850.515 1.547.871 624.528 548.197 605.843 757.847 84.480 8.019.281 -731.418 7.287.863

Schaden/Unfall 2009

Leben 2009

Kranken 2009

Gesamt 2009

D 4.133.007 68.125 4.201.132 -743.472 3.457.660

3.483.542 15.659 3.499.201 -35.242 3.463.959

321.225 85 321.310 -650 320.660

7.937.774 83.869 8.021.643 -779.364 7.242.279

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

183


Verrechnete Prämien Schaden-/Unfallversicherung in TEUR Direktes Geschäft Unfallversicherung Landfahrzeug-Kaskoversicherung Schienenfahrzeug-Kaskoversicherung Luftfahrzeug-Kaskoversicherung See- und Flussschifffahrt-Kaskoversicherung Transportgüterversicherung Feuer- und Elementarschädenversicherung Sonstige Sachschädenversicherungen Frachtführerversicherung Luftfahrzeug-Haftpflichtversicherung See- und Flussschifffahrt-Haftpflichtversicherung Allgemeine Haftpflicht Haftpflichtversicherung für Landfahrzeuge mit eigenem Antrieb Kreditversicherung Kautionversicherung Versicherung für verschiedene finanzielle Verluste Rechtsschutzversicherung Beistandsleistung-Reiseversicherung Zwischensumme Indirektes Geschäft See-, Luftfahrt- und Transportversicherung Sonstige Versicherungen Zwischensumme Summe Verrechnete Prämien in Schaden-/Unfall

Gesamtrechnung

Anteil Rückversicherer

Eigenbehalt

Gesamtrechnung

2010

2010

2010

2009

316.935 958.309 1.895 5.335 7.285 45.079 716.786 406.985 5.766 4.824 3.021 374.972 1.244.248 168 20.144 94.363 47.546 38.150 4.291.811

-5.020 -14.888 -474 -4.606 -4.048 -26.753 -190.780 -113.978 -1.416 -4.217 -1.079 -46.889 -161.624 -12 -8.184 -37.609 -293 -2.890 -624.760

311.915 943.421 1.421 729 3.237 18.326 526.006 293.007 4.350 607 1.942 328.083 1.082.624 156 11.960 56.754 47.253 35.260 3.667.051

294.247 1.009.687 1.730 7.054 8.120 37.046 716.492 369.337 5.446 5.984 2.472 365.366 1.153.327 3.747 14.296 71.020 46.890 24.678 4.136.939

4.041 54.190 58.231 4.350.042

-1.537 -59.174 -60.711 -685.471

2.504 -4.984 -2.480 3.664.571

894 68.916 69.810 4.206.749

Die abgegrenzten Prämien im indirekten Geschäft der Schaden- und Unfallversicherung von TEUR 9.504 (TEUR 68.125) sowie der Lebensversicherung von TEUR 3.443 (TEUR 15.659) wurden teilweise um ein Jahr zeitversetzt in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen.

184

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Verrechnete Prämien - Direktes Geschäft Lebensversicherung in TEUR Laufende Prämien Rentenversicherungen Lebenslängliche Todesfallversicherungen Er- und Ablebensversicherungen Erlebensversicherungen Ablebensversicherungen Terme-Fixe-Versicherungen Fondsgebundene Versicherungen Indexgebundene Versicherungen Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge Einmalprämien Rentenversicherungen Lebenslängliche Todesfallversicherungen Er- und Ablebensversicherungen Erlebensversicherungen Ablebensversicherungen Terme-Fixe-Versicherungen Fondsgebundene Versicherungen Indexgebundene Versicherungen Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge Summe Verrechnete Prämien direkt in Leben davon aus: Verträge mit Gewinnbeteiligung Verträge ohne Gewinnbeteiligung Verträge fondsgebundene Versicherung Verträge indexgebundene Versicherung

KONZERNABSCHLUSS

2010

2009

2.217.268 276.357 60.672 574.396 136.477 189.145 90.300 545.376 11.510 333.035 1.673.352 103.857 21.960 295.514 218.860 90.251 312 621.200 319.577 1.821 3.890.620 3.890.620 1.761.365 296.736 1.501.433 331.086

2.144.078 185.202 51.991 679.022 212.710 180.506 101.534 407.309 15.262 310.542 1.332.508 102.367 17.723 273.109 268.040 85.042 482 353.202 229.781 2.762 3.476.586 3.476.586 1.889.031 268.697 1.073.815 245.043

Bezüglich der Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung verweisen wir auf die jeweiligen Einzelabschlüsse. Verrechnete Prämien - Gesamtrechnung Krankenversicherung in TEUR Direktes Geschäft Einzelversicherungen Gruppenversicherungen Indirektes Geschäft Gruppenversicherungen Summe Verrechnete Prämien in Kranken

2010

2009

338.088 102.993 235.095 75 75 338.163

321.276 225.258 96.018 85 85 321.361

D

29. FINANZERGEBNIS Zusammensetzung Erträge in TEUR Laufende Erträge Erträge aus Zuschreibungen Erträge aus dem Abgang von Kapitalanlagen Summe

Schaden/Unfall 2010

Leben 2010

Kranken 2010

Gesamt 2010

447.370 12.669 72.732 532.771

942.303 69.013 116.466 1.127.782

38.020 862 4.897 43.779

1.427.693 82.544 194.095 1.704.332

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

185


Zusammensetzung Erträge

in TEUR Eigengenutzte Grundstücke und Bauten Fremdgenutzte Grundstücke und Bauten Ausleihungen Umklassifizierte Ausleihungen Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente umklassifiziert Staatsanleihen Covered Bonds Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen Investmentfonds Andere Wertpapiere Finanzinstrumente im Handelsbestand Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Derivate Andere Wertpapiere Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Andere Wertpapiere Übrige Kapitalanlagen Fonds- und indexgebundene Lebensversicherung Summe

davon Unternehmensbeteiligungen

186

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Laufende Erträge

Erträge aus Zuschreibungen

Gesamt

2010

Gewinne aus Abgang von Kapitalanlagen 2010

2010 13.022 256.009 145.369 51.504 87.550 70.016 3.518 8.073 5.883 60 52.341 42.651 7.124 2.507 59 633.020 557.972 210.535 66.804 55.298 146.801 78.534 42.113 32.230 705 4.509 3.914 2.452 0 1.462 232 357 0 6 34.612 18.759 1.917 1.481 222 11.973 3.166 357 11.291 4.205 118.478 31.279 1.427.693

0 0 187 1.249 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 37.661 37.661 3.975 0 623 24.778 8.285 0 0 0 4.273 1.572 462 1.110 0 1.753 592 300 56 39.174 24.134 165 3.561 24 19.786 598 70 6.591 8.379 0 0 82.544

324 40.774 36.065 382 504 29 0 189 282 4 0 0 0 0 0 85.591 35.336 13.124 6.302 1.726 11.365 2.819 46.065 4.190 0 5.953 1.834 1.553 0 281 466 163 3.490 0 9.685 7.360 741 0 1 5.052 1.566 2 1.111 1.212 0 14.817 194.095

13.346 296.783 181.621 53.135 88.054 70.045 3.518 8.262 6.165 64 52.341 42.651 7.124 2.507 59 756.272 630.969 227.634 73.106 57.647 182.944 89.638 88.178 36.420 705 14.735 7.320 4.467 1.110 1.743 2.451 1.112 3.790 62 83.471 50.253 2.823 5.042 247 36.811 5.330 429 18.993 13.796 118.478 46.096 1.704.332

11.508

0

46

11.554

2010


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Zusammensetzung Ertr채ge in TEUR Laufende Ertr채ge Ertr채ge aus Zuschreibungen Ertr채ge aus dem Abgang von Kapitalanlagen Summe

KONZERNABSCHLUSS

Schaden/Unfall 2009

Leben 2009

Kranken 2009

Gesamt 2009

177.507 11.505 155.041 344.053

1.132.041 55.917 195.191 1.383.149

41.335 3.137 16.240 60.712

1.350.883 70.559 366.472 1.787.914

D

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

187


Zusammensetzung Erträge

in TEUR Eigengenutzte Grundstücke und Bauten Fremdgenutzte Grundstücke und Bauten Ausleihungen Umklassifizierte Ausleihungen Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente umklassifiziert Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen Investmentfonds Andere Wertpapiere Finanzinstrumente im Handelsbestand Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Derivate Andere Wertpapiere Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Andere Wertpapiere Übrige Kapitalanlagen Fonds- und indexgebundene Lebensversicherung Summe

davon Unternehmensbeteiligungen

188

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Laufende Erträge

Erträge aus Zuschreibungen

Gesamt

2009

Gewinne aus Abgang von Kapitalanlagen 2009

2009 11.936 204.917 168.804 43.051 69.750 53.863 3.767 7.062 5.046 12 53.425 42.057 8.899 39 2.366 64 591.972 508.454 164.130 60.974 53.476 150.665 79.209 43.210 39.484 824 7.383 6.815 5.578 0 1.237 321 244 0 3 44.580 20.354 2.704 2.101 40 12.757 2.752 41 21.783 2.402 128.629 26.436 1.350.883

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6.669 6.669 816 0 4.058 994 801 0 0 0 5.872 3.318 1.996 32 1.290 2.104 424 0 26 58.018 40.462 4.523 1.439 0 23.510 10.990 151 13.025 4.380 0 0 70.559

2.681 3.210 12.698 1.464 577 0 0 550 27 0 0 0 0 0 0 0 288.161 79.431 12.710 9.241 11.831 36.279 9.370 190.838 5.214 12.678 32.653 4.584 3.610 0 974 1.109 175 26.785 0 11.128 1.415 43 0 0 1.258 114 7.322 1.070 1.321 0 13.900 366.472

14.617 208.127 181.502 44.515 70.327 53.863 3.767 7.612 5.073 12 53.425 42.057 8.899 39 2.366 64 886.802 594.554 177.656 70.215 69.365 187.938 89.380 234.048 44.698 13.502 45.908 14.717 11.184 32 3.501 3.534 843 26.785 29 113.726 62.231 7.270 3.540 40 37.525 13.856 7.514 35.878 8.103 128.629 40.336 1.787.914

47.443

0

95.865

143.308

2009


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Zusammensetzung Aufwendungen in TEUR Abschreibungen von Kapitalanlagen Währungsänderungen Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen Zinsaufwendungen Personalrückstellung Fremdkapitalzinsen Übrige Aufwendungen Summe

KONZERNABSCHLUSS

Schaden/Unfall 2010

Leben 2010

Kranken 2010

Gesamt 2010

151.220 3.010 6.630 74.149 4.550 69.599 124.813 359.822

89.509 -8.240 30.905 33.855 18.909 14.946 62.011 208.040

9.846 16 1.595 6.252 4.550 1.702 7.338 25.047

250.575 -5.214 39.130 114.256 28.009 86.247 194.162 592.909

D

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

189


Zusammensetzung Aufwendungen

190

2010

2010

Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 2010

in TEUR Eigengenutzte Grundstücke und Bauten Fremdgenutzte Grundstücke und Bauten Ausleihungen Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Nachrangige Anleihen Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen Investmentfonds Finanzinstrumente im Handelsbestand Anleihen Staatsanleihen Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Derivate Andere Wertpapiere Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Andere Wertpapiere Übrige Kapitalanlagen Fonds- und indexgebundene Lebensversicherung Summe

13.151 96.976 67.353 0 0 0 0 0 40.815 25.054 16.415 0 0 0 8.639 10.586 5.175 553 45 34 0 11 474 3 0 31 30.640 11.568 2.358 0 12 5.907 3.291 4.981 5.793 8.298 1.087 0 250.575

0 0 -58 -3.622 -3.590 0 -29 -3 -1.872 -2.334 -2.616 243 41 0 -2 80 382 4.697 -32 -32 0 0 0 11 4.718 0 -629 -612 -36 0 -1 -575 0 -14 -3 0 -3.730 0 -5.214

147 88 113 511 508 0 3 0 23.443 9.482 1.297 372 1.729 3 6.081 8.796 5.165 5.713 81 80 1 0 319 5 5.308 0 4.342 1.005 81 192 0 606 126 0 485 2.852 190 4.583 39.130

13.298 97.064 67.408 -3.111 -3.082 0 -26 -3 62.386 32.202 15.096 615 1.770 3 14.718 19.462 10.722 10.963 94 82 1 11 793 19 10.026 31 34.353 11.961 2.403 192 11 5.938 3.417 4.967 6.275 11.150 -2.453 4.583 284.491

davon Impairment davon Unternehmensbeteiligungen

109.075 6.364

0 0

0 2.923

109.075 9.287

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P

Abschreibungen von Kapitalanlagen

Währungsänderungen

Gesamt

2010


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Zusammensetzung Aufwendungen in TEUR Abschreibungen von Kapitalanlagen Währungsänderungen Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen Zinsaufwendungen Personalrückstellung Fremdkapitalzinsen Übrige Aufwendungen Summe

KONZERNABSCHLUSS

Schaden/Unfall 2009

Leben 2009

Kranken 2009

Gesamt 2009

80.545 1.090 30.507 31.222 12.665 18.557 37.786 181.150

305.369 -4.384 156.588 84.116 20.290 63.826 89.775 631.464

5.319 -13 26.431 7.117 5.236 1.881 6.481 45.335

391.233 -3.307 213.526 122.455 38.191 84.264 134.042 857.949

D

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

191


Zusammensetzung Aufwendungen

in TEUR Eigengenutzte Grundstücke und Bauten Fremdgenutzte Grundstücke und Bauten Ausleihungen Umklassifizierte Ausleihungen Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen Investmentfonds Andere Wertpapiere Finanzinstrumente im Handelsbestand Anleihen Staatsanleihen Unternehmensanleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Derivate Andere Wertpapiere Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Anleihen Staatsanleihen Covered Bonds Unternehmensanleihen Anleihen von Finanzinstituten Nachrangige Anleihen Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere Investmentfonds Andere Wertpapiere Übrige Kapitalanlagen Fonds- und indexgebundene Lebensversicherung Summe

davon Impairment davon Unternehmensbeteiligungen

Abschreibungen von Kapitalanlagen 2009

Währungsänderungen

Gesamt

2009

Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 2009

12.336 85.931 54.561 9.546 0 0 0 0 0 190.820 33.134 181 0 3.835 16.031 13.087 68.296 81.456 7.934 3.414 2.518 1.903 615 144 114 0 638 31.897 27.998 3.753 289 0 18.127 5.829 0 2.942 957 2.728 0 391.233

0 0 -2.491 0 -1.544 -1.547 2 0 1 808 -1.003 -873 -121 -9 0 0 1.172 639 0 -82 -82 -82 0 0 0 0 0 175 118 119 3 -4 0 0 -4 61 0 -173 0 -3.307

149 310 467 10.450 311 299 0 12 0 104.860 26.071 4.817 1.181 116 694 19.263 26.408 46.735 5.646 80.722 1.544 445 1.099 55 13 79.110 0 5.578 1.619 29 1 146 1.084 359 0 910 3.049 0 10.679 213.526

12.485 86.241 52.537 19.996 -1.233 -1.248 2 12 1 296.488 58.202 4.125 1.060 3.942 16.725 32.350 95.876 128.830 13.580 84.054 3.980 2.266 1.714 199 127 79.110 638 37.650 29.735 3.901 293 142 19.211 6.188 -4 3.913 4.006 2.555 10.679 601.452

258.237 32.466

0 0

0 1.565

258.237 34.031

2009

Die Zinsaufwendungen und die Übrigen Aufwendungen resultieren aus Positionen der Passivseite bzw. dem Geschäftsbetrieb und können daher keiner Anlageklasse direkt zugeordnet werden.

192

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

KONZERNABSCHLUSS

30. ERGEBNIS AUS AT EQUITY BEWERTETEN UNTERNEHMEN Zusammensetzung

Schaden/Unfall 2010

Leben 2010

Kranken 2010

Gesamt 2010

5.253 5.253

-240 -240

0 0

5.013 5.013

Schaden/Unfall 2009

Leben 2009

Kranken 2009

Gesamt 2009

2.016 0 2.016

-3.324 0 -3.324

0 465 465

-1.308 465 -843

in TEUR Laufendes Ergebnis Summe

Zusammensetzung in TEUR Laufendes Ergebnis Gewinne aus Abgang von Kapitalanlagen Summe

31. SONSTIGE ERTRÄGE Zusammensetzung in TEUR Sonstige versicherungstechnische Erträge Sonstige nichtversicherungstechnische Erträge Summe

Schaden/Unfall 2010

Leben 2010

Kranken 2010

Gesamt 2010

35.195 26.502 61.697

18.893 12.523 31.416

725 1 726

54.813 39.026 93.839

Die Sonstigen Erträge resultieren im Wesentlichen aus TEUR 12.544 Vergütungen für erbrachte Dienstleistungen, TEUR 10.776 Auflösung sonstiger Rückstellungen, TEUR 10.250 Gebühren und Steuererträgen aus Rückversicherungsverträgen, TEUR 10.022 Währungskursänderungen, TEUR 9.344 Auflösung der Wertberichtigung zu Forderungen und TEUR 7.358 Provisionserträgen. Zusammensetzung in TEUR Sonstige versicherungstechnische Erträge Sonstige nichtversicherungstechnische Erträge Summe

Schaden/Unfall 2009

Leben 2009

Kranken 2009

Gesamt 2009

57.443 19.904 77.347

36.409 11.164 47.573

2 64 66

93.854 31.132 124.986

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

D

193


32. AUFWENDUNGEN FÜR VERSICHERUNGSFÄLLE Zusammensetzung

Gesamtrechnung 2010

Anteil Rückversicherer 2010

Eigenbehalt 2010

in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Aufwendungen für Versicherungsfälle Zahlungen für Versicherungsfälle Veränderungen der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Zwischensumme Veränderung der Deckungsrückstellung Veränderung der sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen Aufwendungen für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung Gesamtbetrag der Leistungen

2.720.484 120.302 2.840.786 2 789 35.769 2.877.346

-439.416 5.007 -434.409 -1 969 -6.378 -439.819

2.281.068 125.309 2.406.377 1 1.758 29.391 2.437.527

Lebensversicherung Aufwendungen für Versicherungsfälle Zahlungen für Versicherungsfälle Veränderungen der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Zwischensumme Veränderung der Deckungsrückstellung Veränderung der sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen Aufwendungen für die erfolgsunabhängige und erfolgsabhängige Prämienrückerstattung Gesamtbetrag der Leistungen

2.547.082 33.631 2.580.713 1.178.280 1.056 87.569 3.847.618

-22.793 -4.798 -27.591 1.228 -31 0 -26.394

2.524.289 28.833 2.553.122 1.179.508 1.025 87.569 3.821.224

220.768 -1.097 219.671 51.680 11.472 282.823

-100 17 -83 -143 0 -226

220.668 -1.080 219.588 51.537 11.472 282.597

7.007.787

-466.439

6.541.348

Krankenversicherung Aufwendungen für Versicherungsfälle Zahlungen für Versicherungsfälle Veränderungen der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Zwischensumme Veränderung der Deckungsrückstellung Aufwendungen für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung Gesamtbetrag der Leistungen SUMME

194

K O N Z ERNBERICH T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E GR O U P


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

Zusammensetzung

KONZERNABSCHLUSS

Gesamtrechnung 2009

Anteil Rückversicherer 2009

Eigenbehalt 2009

in TEUR Schaden-/Unfallversicherung Aufwendungen für Versicherungsfälle Zahlungen für Versicherungsfälle Veränderungen der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Zwischensumme Veränderung der Deckungsrückstellung Veränderung der sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen Aufwendungen für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung Gesamtbetrag der Leistungen

2.594.037 71.049 2.665.086 5 4.959 31.299 2.701.349

-449.672 9.428 -440.244 0 1 -3.905 -444.148

2.144.365 80.477 2.224.842 5 4.960 27.394 2.257.201

Lebensversicherung Aufwendungen für Versicherungsfälle Zahlungen für Versicherungsfälle Veränderungen der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Zwischensumme Veränderung der Deckungsrückstellung Veränderung der sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen Aufwendungen für die erfolgsunabhängige und erfolgsabhängige Prämienrückerstattung Gesamtbetrag der Leistungen

2.479.617 12.863 2.492.480 896.110 -388 -25.141 3.363.061

-24.819 1.346 -23.473 7.472 26 0 -15.975

2.454.798 14.209 2.469.007 903.582 -362 -25.141 3.347.086

214.134 684 214.818 47.941 11.255 274.014

-1.007 -19 -1.026 -117 0 -1.143

213.127 665 213.792 47.824 11.255 272.871

6.338.424

-461.266

5.877.158

Schaden/Unfall 2010

Leben 2010

Kranken 2010

Gesamt 2010

626.057 180.604 122.911 929.572

368.307 68.649 116.369 553.325

6.574 12.375 7.205 26.154

1.000.938 261.628 246.485 1.509.051

116.660 101.322 217.982 -100.761 1.046.793

53.928 73.114 127.042 -7.486 672.881

7.592 6.574 14.166 -117 40.203

178.180 181.010 359.190 -108.364 1.759.877

Krankenversicherung Aufwendungen für Versicherungsfälle Zahlungen für Versicherungsfälle Veränderungen der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Zwischensumme Veränderung der Deckungsrückstellung Aufwendungen für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung Gesamtbetrag der Leistungen SUMME

D

33. BETRIEBSAUFWAND Zusammensetzung in TEUR Aufwendungen für den Versicherungsabschluss Provisionsaufwand Anteilige Personalaufwendungen Anteilige Sachaufwendungen Zwischensumme Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Anteilige Personalaufwendungen Anteilige Sachaufwendungen Zwischensumme Erhaltene Rückversicherungsprovision Summe

K ONZER NB ER I C H T 2 0 1 0 | V I E NNA I NS U R A NC E G R OU P

195


Zusammensetzung in TEUR Aufwendungen für den Versicherungsabschluss Provisionsaufwand Anteilige Personalaufwendungen Anteilige Sachaufwendungen Zwischensumme Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Anteilige Personalaufwendungen Anteilige Sachaufwendungen Zwischensumme Erhaltene Rückversicherungsprovision Summe

Schaden/Unfall 2009

Leben 2009

Kranken 2009

Gesamt 2009

576.273 161.189 110.662 848.124

349.757 61.267 106.056 517.080

6.016 10.666 7.572 24.254

932.046 233.122 224.290 1.389.458

112.562 115.118 227.680 -102.130 973.674

52.501 77.451 129.952 -7.967 639.065

5.945 6.600 12.545 -115 36.684

171.008 199.169 370.177 -110.212 1.649.423

Schaden/Unfall 2010

Leben 2010

Kranken 2010

Gesamt 2010

136.889 40.298 177.187

64.968 19.132 84.100

338 2 340

202.195 59.432 261.627

34. SONSTIGE AUFWENDUNGEN Zusammensetzung in TEUR Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen Sonstige nichtversicherungstechnische Aufwendungen Summe

Die Sonstigen Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus TEUR 51.998 Wertberichtigungen (ausgenommen Kapitalanlagen), TEUR 23.600 versicherungstechnischen Steuern, TEUR 18.690 Währungsverlusten, TEUR 18.476 Vermittlungsaufwand, TEUR 16.916 Abschreibungen von Versicherungsbestand und Kundenstock, TEUR 12.504 sonstigen Beiträgen und Gebühren, TEUR 7.753 Schadenverhütung und TEUR 6.410 Depotzinsen. Zusammensetzung in TEUR Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen Sonstige nichtversicherungstechnische Aufwendungen Summe

Schaden/Unfall 2009

Leben 2009

Kranken 2009

Gesamt 2009

155.829 74.365 230.194

81.432 14.545 95.977

2.386 3 2.389

239.647 88.913 328.560

2010

2009

137.269 -14.123 123.146 -28.607 94.539

100.417 -4.264 96.153 -18.620 77.533

35. STEUERAUFWAND Zusammensetzung in TEUR Tatsächliche Steuern Periodenfremde tatsächliche Steuern Summe tatsächliche Steuern Latente Steuern Summe

196

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Überleitungsrechnung in TEUR Erwarteter Steuersatz in % Gewinn vor Steuern Erwarteter Steueraufwand Korrigiert um Steuereffekte aus: steuerfreien Beteiligungserträgen nicht abzugsfähigen Aufwendungen steuerlich außer Ansatz bleibenden Erträge Steuern aus Vorjahren Änderungen von Steuersätzen Verlustvortragsanpassung und sonstige steuerliche Auswirkungen Effektiver Steueraufwand Effektiver Steuersatz in %

KONZERNABSCHLUSS

2010

2009

25% 507.789 126.947

25% 441.246 110.312

-11.036 30.023 -38.912 -14.124 -13.306 14.947 94.539 18,6%

-9.146 13.161 -11.237 -4.264 -14.451 -6.842 77.533 17,6%

Als Konzernsteuersatz wird der Ertragsteuersatz der Muttergesellschaft VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe verwendet. Verlustvorträge iHv TEUR 16.379 (TEUR 45.376) werden nicht angesetzt. Passive latente Steuern iHv TEUR 36.828 (TEUR 41.017) werden ergebnisneutral über die Neubewertungsrücklage gebucht. Dieser Betrag stellt die latente Steuer auf die Abweichung der zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente dar. 36. SONSTIGE ANGABEN Mitarbeiterstand Österreich Außendienst Innendienst Außerhalb Österreichs Außendienst Innendienst Summe

Personalaufwand in TEUR Löhne und Gehälter Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen Aufwendungen für die Altersvorsorge Gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben und Aufwendungen sowie Pflichtbeiträge Sonstige Sozialaufwendungen Summe

davon Außendienst davon Innendienst Von den Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen entfallen auf Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte sowie übrige Mitarbeiter

2010

2009

6.493 2.875 3.618 18.513 10.373 8.140 25.006

6.368 2.965 3.403 18.018 10.101 7.917 24.386

2010

2009

417.148 18.140 -912 141.733 15.097 591.206

369.328 12.681 -527 128.413 15.349 525.244

251.415 339.791

224.571 300.673

1.550 15.678

1.343 10.811

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D

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Bezüge des Aufsichtsrates und des Vorstandes (brutto) in TEUR Vergütungen an Aufsichtsratsmitglieder Gesamtbezüge an frühere Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene Vorsorge für künftige Pensionsansprüche für Vorstandsmitglieder Vergütungen an aktive Vorstandsmitglieder

2010

2009

351 keine 535 3.092**

366 4.264* 1.002* 3.072***

*

Werte Vorjahr vor erfolgter Spaltung

**

Daten des Jahres 2010 verstehen sich bezogen auf Vorstandsmitglieder bzw. Aufsichtsratsmitglieder ab erfolgter Spaltung (3.8.2010), jedoch für das gesamte Jahr 2010 (rückwirkend ab 1.1.2010).

***

Vorjahreswert bezogen auf denselben Personenkreis, für den auch die Werte 2010 ausgewiesen werden. Unter Einbeziehung von Vorstandsmitgliedern der heutigen WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group – vor erfolgter Spaltung – beträgt der Vorjahreswert der Vergütungen an aktive Vorstandsmitglieder TEUR 4.238.

Der Vorstand hat trotz des guten Ergebnisses des Jahres 2009 in Berücksichtigung der schwierigen Lage einzelner Gesellschaften und deren Kunden – nach dem Verzicht auf die variable Vergütung 2008 – auch auf seine Bonusansprüche für 2009 verzichtet, sodass im Jahr 2010 an den Vorstand kein Bonus ausgezahlt wurde. Der Vorstand des Jahres 2010 bestand ab Inkrafttreten der Spaltung (3.8.2010) aus sechs Personen, deren Bezüge seit Beginn des Jahres dargestellt werden. Bei den vollkonsolidierten Unternehmen betrug die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer (einschließlich Reinigungspersonal) 25.006 (24.386). Davon waren 13.248 (13.066) in der Geschäftsaufbringung mit einem Personalaufwand von TEUR 251.415 (TEUR 224.571) und 11.758 (11.320) im Betrieb mit einem Personalaufwand von TEUR 339.791 (TEUR 300.673) tätig.

37. HONORARE UND DIENSTLEISTUNGEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer belaufen sich auf TEUR 661 (TEUR 496) und gliedern sich in folgende Tätigkeitsbereiche: Zusammensetzung in TEUR Prüfung des Konzernabschlusses Prüfung des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens Andere Bestätigungsleistungen Übrige Honorare Summe

2010

2009

163 41 366 91 661

163 191 42 100 496

38. BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Nahestehende Unternehmen und Personen Nahestehende Unternehmen stellen einerseits die in Punkt 4 aufgelisteten verbundenen Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen dar. Weiters sind die Vorstände und Aufsichtsräte der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe und deren nahe Angehörige als nahestehende Personen zu qualifizieren. Die Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group hält die Mehrheit der Stimmrechte an der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe. Aufgrund der dadurch gegebenen Beherrschung handelt es sich daher ebenfalls um ein nahestehendes Unternehmen.

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KONZERNABSCHLUSS

Den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden in den Berichtsperioden keine Kredite und Haftungen gewährt. An den beiden Stichtagen 31. Dezember 2010 und 31. Dezember 2009 bestanden ebenfalls keine Kredite und Haftungen. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen Der Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group werden seitens des Konzerns Büroräumlichkeiten entgeltlich zur Verfügung gestellt. Weiters werden sonstige Leistungen (z.B. Buchhaltungsleistungen) seitens des Konzerns erbracht. Mit konsolidierten verbundenen Unternehmen bestehen vor allem konzerninterne Rückversicherungsbeziehungen in untergeordnetem Ausmaß sowie Finanzierungen im Liegenschaftsbereich und Leistungsverrechnungen (Buchhaltung, Personalgestellung, Datenverarbeitung u.ä.). Mit nicht konsolidierten verbundenen und assoziierten Unternehmen bestehen vor allem Finanzierungen und Leistungsverrechnungen.

Offene Posten am Ende der Berichtsperiode in TEUR Forderungen Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft Sonstige Forderungen Zwischensumme Andere Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft Sonstige Verbindlichkeiten Zwischensumme Summe Ausleihungen gegenüber verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen Ausleihungen gegenüber Unternehmensbeteiligungen

31.12.2010

31.12.2009

50 22.829 22.879

5.833 16.653 22.486

-862 -70.029 -70.891 -48.012 48.273 25.277

-3.234 -68.332 -71.566 -49.080 199.501 37.557

D

39. LEASINGGESCHÄFTE Die Central Point Insurance IT-Solutions GmbH ist eine Gesellschaft, die eine EDV-Gesamtlösung für Finanzdienstleistungsunternehmen und eine Vertragsverwaltungssoftware für Versicherungsunternehmen gemeinsam mit der SAP Österreich GmbH und anderen externen Partnern an die Bedürfnisse der einzelnen Nutzer anpassen, diese Software an deren EDV-System anbinden und ein entsprechendes Nutzungsrecht an der Software einräumen. Fälligkeitsstruktur der Zahlungen in TEUR bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren

31.12.2010

31.12.2009

34.257 113.870

40.671 117.977

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Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2010 aus folgenden Personen zusammen:

Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr 2010 aus folgenden Personen zusammen:

Vorsitzender: Präsident Komm.-Rat Dkfm. Klaus Stadler (bis 29.6.2010) Präsident Komm.-Rat Dr. Wolfgang Ruttenstorfer (ab 29.6.2010)

Vorsitzender: Dr. Günter Geyer

Vorsitzender-Stellvertreter: Komm.-Rat Dr. Karl Skyba Mitglieder: Abtprimas Propst Bernhard Backovsky Mag. Alois Hochegger Dipl.-Ing. Guido Klestil Senator Prof. Komm.-Rat Walter Nettig (bis 29.6.2010) Hofrat Dkfm. Heinz Öhler Mag. Reinhard Ortner Dr. Martin Roman (ab 29.6.2010) Dr. Johann Sereinig Mag. Dr. Friedrich Stara Arbeitnehmervertreter (bis Inkrafttreten der Spaltung am 3.8.2010): Peter Grimm Brigitta Kinast-Pötsch Franz Urban Gerd Wiehart Peter Winkler Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates erhielten im Geschäftsjahr 2010 keine Vorschüsse und Kredite. Bei Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates hafteten am 31. Dezember 2010 keine Kredite aus. Haftungen für Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates bestanden am 31. Dezember 2010 nicht.

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Mitglieder: Ing. Martin Diviš Dr. Christine Dornaus (bis 3.8.2010) Franz Fuchs Dr. Hans-Peter Hagen Dr. Judit Havasi (bis 3.8.2010) Mag. Peter Höfinger Mag. Robert Lasshofer (bis 3.8.2010) Erich Leiß (bis 3.8.2010) Dr. Martin Simhandl

Vergütungsschema für Vorstandsmitglieder: Der Vorstand der Gesellschaft führt den Konzern Vienna Insurance Group. Darüber hinaus werden teilweise weitere Aufgaben in verbundenen bzw. nahestehenden Unternehmen übernommen. Die Vergütung des Vorstands berücksichtigt die Bedeutung der Unternehmensgruppe und die damit verbundene Verantwortung, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und das Marktumfeld. Der variable Vergütungsteil betont in mehrfacher Hinsicht das Erfordernis der Nachhaltigkeit; seine Erreichung hängt wesentlich von langfristigen, über ein einzelnes Geschäftsjahr hinausgehenden Leistungskriterien ab. Der erfolgsabhängige Entgeltteil ist betraglich nach oben maximiert und beträgt rund 40% des möglichen Gesamteinkommens. Seine Zuerkennung setzt die Bedachtnahme auf eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens so-


UNTERNEHMEN & STRATEGIE | SCHWERPUNKTTHEMEN | KONZERNLAGEBERICHT |

wie der Unternehmensgruppe voraus. Werden bestimmte Ergebnis-Schwellwerte unterschritten, so gebührt dem Vorstand kein erfolgsabhängiger Entgeltteil. Selbst bei voller Zielerfüllung in einem Geschäftsjahr hängt die Zuerkennung der vollen variablen Vergütung im Sinne einer Nachhaltigkeits-Orientierung davon ab, dass auch im Folgejahr ein adäquates Ergebnis ausgewiesen wird. Das Leistungskriterium der variablen Vergütung des Jahres 2010 ist in diesem Sinne das Ergebnis vor Steuern der Jahre 2010 und 2011. Aktienoptionen oder ähnliche Instrumente sind nicht Bestandteil der Vergütung des Vorstandes. Der Vorstand hat trotz des guten Ergebnisses des Jahres 2009 in Berücksichtigung der schwierigen Lage einzelner Gesellschaften und deren Kunden – nach dem Verzicht im Vorjahr – nun auch auf seine Bonusansprüche für 2009 verzichtet. Der Vorstand des Jahres 2010 bestand ab Inkrafttreten der Spaltung aus sechs Personen, deren Bezüge seit Beginn des Jahres dargestellt werden. Der Standard-Anstellungsvertrag eines Vorstandsmitglieds der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe beinhaltet eine Pensionszusage in Höhe von maximal 40% der Bemessungsgrundlage (die Bemessungsgrundlage entspricht dem Standard-Fixgehalt) bei Verbleib im Vorstand bis zum 65. Geburtstag. Die Regelungen für Vorstandsmitglieder mit langjährigen Vordienstzeiten weichen insofern davon ab, als der Prozentsatz der Bemessungsgrundlage historisch bedingt höher ist (bis 55%) und Zuschläge bei vom Aufsichtsrat gewünschtem Verbleib im Vorstand nach Überschreitung der Altersgrenze zuerkannt werden.

KONZERNABSCHLUSS

Die Pensionen gebühren standardmäßig nur dann, wenn entweder die Funktion des Vorstandsmitglieds ohne sein Verschulden nicht verlängert wird oder das Vorstandsmitglied aus Krankheits- oder Altersgründen in Pension geht. Die Vorstandsverträge der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe sehen, soweit nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen die Regelungen des Mitarbeiter- und Selbstständigen-Vorsorgegesetzes anzuwenden sind, einen Abfertigungsanspruch vor, der nach den Bestimmungen des Angestelltengesetzes in der Fassung vor 2003 in Verbindung mit den einschlägigen branchenspezifischen Regelungen ausgestaltet ist. Demnach können die Vorstandsmitglieder – gestaffelt nach Dienstzeiten – zwei bis zwölf Monatsentgelte an Abfertigung erhalten, bei Pensionierung bzw. Ausscheiden nach lang andauernder Krankheit mit einem Zuschlag von 50%. Bei Ausscheiden aus dem Vorstand auf eigenen Wunsch vor Erreichen der Pensionierungsmöglichkeit bzw. bei verschuldetem Ausscheiden aus dem Vorstand steht keine Abfertigung zu. Von den Aufwendungen (liquide Ansprüche und Vorsorge für künftige Ansprüche) für Abfertigungen und Pensionen in der Höhe von insgesamt TEUR 17.228 (2009: TEUR 12.154) entfallen im Jahr 2010 TEUR 1.550 (2009: TEUR 1.343) auf Abfertigungs- und Pensionsaufwendungen (liquide Ansprüche und Vorsorge für künftige Ansprüche) für leitende Angestellte gemäß § 80 Abs. 1 AktG und ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene sowie auf Vorsorge für künftige Abfertigungs- und Pensionsansprüche für Vorstandsmitglieder.

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Den Mitgliedern des Vorstandes flossen im Jahr 2010 für ihre Tätigkeit Vergütungen in der Höhe von TEUR 3.092 zu (2009: TEUR 3.072 bezogen auf denselben Personenkreis; unter Einbeziehung von Vorstandsmitgliedern der heutigen Wiener Städtischen Versicherung AG Vienna Insurance Group – vor erfolgter Spaltung – TEUR 4.238).

Infolge der Spaltung sind derzeit keine Bezüge früherer Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft bzw. von Hinterbliebenen auszuweisen; soweit solche Ansprüche bestanden, wurden sie im Zuge der Spaltung in die Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group übertragen, in deren Geschäftsbericht 2010 Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder (einschließlich der Hinterbliebenen) ausgewiesen werden.

Der Vorstand:

Dr. Günter Geyer

Dr. Peter Hagen

Ing. Martin Diviš, MBA

Dr. Martin Simhandl

Franz Fuchs Wien, 14. März 2011

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Mag. Peter Höfinger


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BESTÄTIGUNGSVERMERK Bericht zum Konzernabschluss Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe (vormals VIENNA INSURANCE GROUP Wiener Städtische Versicherung AG), Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2010 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010, die Konzerngesamtergebnisrechnung, die Konzernkapitalflussrechnung und die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2010 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Buchführung Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 245a UGB und § 80b VAG anzuwendenden Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen. Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschluss-

KONZERNABSCHLUSS

prüfung sowie der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.

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Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt. Prüfungsurteil Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2010 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr

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vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2010 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzenden Bestimmungen des § 80b VAG i.V.m. § 245a UGB.

schluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Aussagen zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernab-

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 14. März 2011 PwC INTER-TREUHAND GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Günter Wiltschek Wirtschaftsprüfer

Eine von den gesetzlichen Vorschriften abweichende Offenlegung, Veröffentlichung und Vervielfältigung im Sinne des § 281 Abs. 2 UGB in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form unter Beifügung unseres Bestätigungsvermerks ist nicht zulässig. Im Fall des bloßen Hinweises auf unsere Prüfung bedarf dies unserer vorherigen schriftlichen Zustimmung.

204

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KONZERNABSCHLUSS

ERKLÄRUNG DES VORSTANDES Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Die Erklärung für den Jahresabschluss der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe wird im Geschäftsbericht dieser Gesellschaft abgegeben. Der Vorstand:

Dr. Günter Geyer Generaldirektor, CEO Vorstandsvorsitzender

Dr. Peter Hagen

Dr. Martin Simhandl

Generaldirektor-Stellvertreter,

CFO

Vorstandsmitglied

Vorstandsmitglied

D

Ing. Martin Diviš, MBA

Franz Fuchs

Mag. Peter Höfinger

Vorstandsmitglied

Vorstandsmitglied

Vorstandsmitglied

Wien, 14. März 2011 Zuständigkeitsbereiche des Vorstandes: Dr. Günter Geyer: Leitung des Konzerns, Strategische Planung, Public Relations, Marketing, Sponsoring, Rechtsfragen, Human Resources; Länderverantwortungen: Österreich (inkl. Zweigniederlassungen Italien und Slowenien), Slowakei Dr. Peter Hagen: Kostenstruktur Konzern, Group IT/Back Office, SAP Smile Solutions, VIG RE, Projekt Internes Kapitalmodell (Projekt Solvency II) Dr. Martin Simhandl: Asset Management, Asset-Risk Management, Beteiligungsmanagement, Finanz- und Rechnungswesen; Länderverantwortungen: Deutschland, Liechtenstein, Türkei Ing. Martin Diviš, MBA: Ertragssteuerung Kfz-Versicherung; Länderverantwortungen: Georgien, Tschechische Republik, Ukraine Franz Fuchs: Ertragssteuerung Personenversicherung; Länderverantwortungen: Baltikum, Polen, Rumänien Mag. Peter Höfinger: länderübergreifendes Firmen- und Großkundengeschäft, Vienna International Underwriters (VIU), Rückversicherung; Länderverantwortungen: Bulgarien, Montenegro, Russland, Serbien, Ungarn, Weißrussland

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GLOSSAR

Abgegebene Rückversicherungsprämien Anteil der Prämien, die dem Rückversicherer dafür zustehen, dass er bestimmte Risiken in Rückdeckung übernimmt. Abgegrenzte Prämien Jener Teil der verrechneten Prämien, der auf das Geschäftsjahr entfällt. Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital Anteile am Eigenkapital verbundener Unternehmen, die nicht von Unternehmen des Konzerns gehalten werden. Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis Anteile am Jahresergebnis, die nicht dem Konzern, sondern Konzernfremden, die Anteile an verbundenen Unternehmen halten, zuzurechnen sind. ALM (Asset- und Liability-Management) ALM ist die Umsetzung strategischer Entscheidungen unter simultaner Berücksichtigung der Aktiva und Passiva zur Erreichung optimaler Unternehmensergebnisse und damit die Voraussetzung für die Ermittlung und die Steuerung des notwendigen Risikokapitals, der Kongruenz zwischen Aktiva und Passiva (Duration-, Cash Flow- und Ertrags-Matching) und für die Optimierung der Veranlagung und der Rückversicherung. Assets Under Management Die Summe der Kapitalanlagen, bewertet zu Zeitwerten, die der Konzern mit Verantwortung für die Wertentwicklung dieser Anlagen managt. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb im Eigenbehalt werden in Aufwendungen für den Versicherungsabschluss, Sonstige Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb, abzüglich der Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben, gegliedert. Die Aufwendungen für die Schadenerhebung, Schadenverhütung und Schadenbearbeitung (Schadenregulierungsaufwendungen) bzw. für die Erbringung der Versicherungsleistung (Regulierungsaufwendungen) werden im Posten Aufwendungen für Versicherungsfälle ausgewiesen.

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Aufwendungen für Versicherungsfälle Setzen sich aus den Zahlungen für Versicherungsfälle, den Zahlungen für Schadenerhebung, Schadenregulierung und Schadenverhütung und aus der Veränderung der zugehörigen Rückstellungen zusammen. Barwert Augenblicklicher Wert eines in der Zukunft liegenden Geldbetrages, wird durch Abzinsung mit einem bekannten Zinssatz errechnet. Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere Diese Wertpapiere (Held to Maturity) umfassen Forderungspapiere, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen und können. Sie werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die den beizulegenden Zeitwerten zum Zeitpunkt der Anschaffung entsprechen. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet. Im Fall dauernder Wertminderung wird erfolgswirksam eine außerplanmäßige Abschreibung erfasst. Bruttoinlandsprodukt (BIP) Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft. Alle im Inland (von Inländern und Ausländern) in einer bestimmten Periode erzeugten Güter und Dienstleistungen werden zu laufenden Preisen (Marktpreisen) oder konstanten Preisen (Preisen eines bestimmten Basisjahres) bewertet. Bei der Bewertung zu konstanten Preisen werden Preissteigerungen herausgerechnet, um die Entwicklung unabhängig von der Inflation betrachten zu können. Das BIP zu konstanten Preisen wird auch reales BIP genannt. Brutto/Netto In der Versicherungsterminologie bedeuten „brutto/netto“ vor bzw. nach Abzug der Rückversicherung („netto“ wird auch „für eigene Rechnung“ genannt). Im Zusammenhang mit Erträgen aus Beteiligungen wird der Begriff „netto“ dann verwendet, wenn von den Erträgen die entsprechenden Aufwendungen (z.B. Abschreibungen und Verluste aus dem Abgang) bereits abgezogen wurden. Damit zeigen die Erträge (netto) aus Beteiligungen das Ergebnis aus diesen Anteilen.


Cash Flow Kennzahl zur Aktien- bzw. Unternehmensanalyse, die den Zufluss bzw. Abfluss liquider Mittel während einer Abrechnungsperiode darstellt. Die Berechnung des Cash Flows ergibt sich im Wesentlichen aus der Addition von Jahresüberschuss, Abschreibungen, Veränderungen der langfristigen Rückstellungen, Ertrags- und Einkommensteuern. CEE (Central and Eastern Europe) Die Vienna Insurance Group definiert „CEE“ als all jene Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas, in denen der Konzern tätig ist. Dazu gehören: die Tschechische Republik, die Slowakei, Polen, Rumänien, Albanien, Bulgarien, Estland, Georgien, Kroatien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Montenegro, Russland, Serbien, Slowenien, die Türkei, die Ukraine, Ungarn und Weißrussland. Es wird darauf hingewiesen, dass Abweichungen zu anderen CEE-Definitionen anderer Unternehmen, Finanzinstitutionen (z.B. IWF, OECD, WIFO, IHS) etc. bestehen können. Combined Ratio (netto) Wenn alle Posten der Gewinn- und Verlustrechnung, die zum Ergebnis vor Steuern führen, mit Ausnahme des Ergebnisses aus der Kapitalveranlagung sowie der abgegrenzten Bruttoprämien selbst zu den abgegrenzten Bruttoprämien ins Verhältnis gesetzt werden, ist das Ergebnis die Combined Ratio. Liegt diese unter 100%, erwirtschaftet die Gesellschaft einen Überschuss aus dem technischen Teil des Geschäftes. Diese Kennzahl wird nur für die Schaden- und Unfallversicherung berechnet. Da die Rückversicherungsanteile bei der Berechnung berücksichtigt sind, ergibt sich eine Netto-Combined Ratio. Deckungsrückstellung Nach mathematischen Grundsätzen errechnete Rückstellung für künftige Versicherungsleistungen in der Lebens- und Krankenversicherung. Wird in der Krankenversicherung auch als Alterungsrückstellung bezeichnet. Depotforderung, Depotverbindlichkeit Forderung des Rückversicherungsunternehmens an den Erstversicherer. Im Rahmen der Rückversicherungsabgabe werden Prämien und Schadenanteile des Rückversicherers zu Sicherungszwecken beim Erstversicherer einbehalten. Depotverbindlichkeit werden analog behandelt.

Derivative Finanzinstrumente (Derivate) Finanzkontrakte, deren Werte von der Kursentwicklung eines zu Grunde liegenden Vermögensgegenstandes abhängen. Eine Systematisierung derivativer Finanzinstrumente kann nach dem Bezug auf die ihnen zu Grunde liegenden Vermögensgegenstände (Zinssätze, Aktienkurse, Wechselkurse oder Warenpreise) vorgenommen werden. Wichtige Beispiele für derivative Finanzinstrumente sind Optionen, Futures, Forwards und Swaps. Direktes Geschäft Versicherungsgeschäft, bei dem eine direkte Rechtsbeziehung zwischen Versicherer und Versicherungsnehmer besteht. Eigenkapitalverzinsung vor Steuern (Return on Equity, RoE) Verhältnis von Gewinn vor Steuern zu durchschnittlichem Eigenkapital aus dem Stand am Jahresanfang und Jahresende. Einmalerlag Besondere Prämienzahlungsart in der Lebensversicherung. Ein (hoher) Betrag wird zu Beginn als Einmalprämie einbezahlt. Enterprise Risk Management (ERM) Risiko- und Chancenmanagement. Die Aufgaben des ERM bestehen in der Identifikation, Bewertung, Analyse und Steuerung von Chancen und Risiken.

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Equity-Methode Nach dieser Methode werden die Anteile an assoziierten Unternehmen bilanziert. Der Wertansatz entspricht grundsätzlich dem konzernanteiligen Eigenkapital dieser Unternehmen. Im Fall von Anteilen an Unternehmen, die selbst einen Konzernabschluss aufstellen, wird jeweils deren Konzerneigenkapital entsprechend angesetzt. Im Rahmen der laufenden Bewertung ist dieser Wertansatz um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen fortzuschreiben, die anteiligen Jahresergebnisse werden dabei dem Konzernergebnis zugerechnet und bezahlte Gewinnausschüttungen abgezogen.

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Ergebnis je Aktien (normal/verwässert) Kennzahl, die den Konzernjahresüberschuss der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien gegenüberstellt. Das verwässerte Ergebnis je Aktie bezieht ausgeübte oder noch zur Ausübung stehende Bezugsrechte in die Berechnung der Anzahl der Aktien sowie in den Jahresüberschuss mit ein. Die Bezugsrechte entstehen aus der Ausgabe von Schuldverschreibungen für Wandlungsrechte und Optionsrechte zum Erwerb von Anteilen. Erste Group Diese Bezeichnung steht im Geschäftsbericht für den Konzern Erste Group Bank AG. Erträge aus Kapitalanlagen und Zinsenerträge Die Erträge aus Kapitalanlagen und Sonstige Zinsenerträge setzen sich aus Erträgen aus Beteiligungen (davon verbundene Unternehmen), Erträgen aus Grundstücken und Bauten, Erträgen aus sonstigen Kapitalanlagen, Erträgen aus Zuschreibungen, Gewinnen aus dem Abgang von Kapitalanlagen sowie Sonstigen Erträgen aus Kapitalanlagen und Zinsenerträgen zusammen. Fair Value Wert eines Wertpapiers, der mit einem theoretischen Preismodell unter Berücksichtigung kursbestimmender Einflussfaktoren berechnet wird. Finanzergebnis Erträge und Aufwendungen für Kapitalanlagen sowie Zinsen. Darunter fallen z.B. Erträge aus Wertpapieren, Darlehen, Liegenschaften und Unternehmensbeteiligungen oder auch Bankzinsen sowie die aus dem Finanzbereich resultierenden Aufwendungen wie die planmäßigen Abschreibungen aus Liegenschaftsbesitz, außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren Börsekurs bei Wertpapieren, Bankspesen u.a.m. Fondsgebundene und indexgebundene Lebensversicherung Versicherungen, bei denen die Kapitalveranlagung auf Risiko des Versicherungsnehmers erfolgt. Die Kapitalanlagen dieses Bereiches werden zu Zeitwerten bewertet; die versicherungstechnischen Rückstellungen werden in Höhe der Kapitalanlagen ausgewiesen.

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Gewinnbeteiligung Siehe Prämienrückerstattung (erfolgsabhängig). Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen enthalten die vom Unternehmen erwirtschafteten Gewinne, soweit sie nicht als Dividende ausgeschüttet wurden. IAS International Accounting Standards (Internationale Rechnungslegungsgrundsätze). IFRS International Financial Reporting Standards (Internationale Grundsätze zur Finanzberichterstattung). Seit 2002 gilt die Bezeichnung IFRS für das Gesamtkonzept der vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten Standards. Bereits verabschiedete Standards werden weiter als International Accounting Standards (IAS) zitiert. Indirektes Geschäft Versicherungsgeschäft, bei dem das Unternehmen als Rückversicherer tätig wird. Kapitalflussrechnung Darstellung der Bewegungen von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten während eines Geschäftsjahres mit einer Gliederung in drei Bereiche: laufende Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit, Finanzierungstätigkeit. Ziel ist es, Informationen über die Finanzkraft des Unternehmens zu erhalten. Kernmärkte Überbegriff für die zehn VIG-Märkte Österreich, Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Ungarn und Ukraine. KGV Kennzahl zur Beurteilung von Aktien. Beim Kurs-GewinnVerhältnis (KGV) wird der Kurs je Aktie in Relation zu dem im Vergleichzeitraum gegebenen oder erwarteten Gewinn je Aktie gesetzt. Wird als Vergleichszeitraum ein Jahr definiert, errechnet sich das KGV aus Jahresultimokurs im Verhältnis zum Gewinn je Aktie in diesem Jahr.


Konsolidierung Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses durch das Mutterunternehmen werden der Jahresabschluss des Mutterunternehmens und die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen zusammengefasst. Dabei werden konzerninterne Kapitalverbindungen, Zwischenergebnisse, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen saldiert. Marktkapitalisierung Unter Börsenwert oder Marktkapitalisierung versteht man den Wert einer Aktiengesellschaft auf der Grundlage der Multiplikation des aktuellen Börsenkurses mit der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien. Marktwert Wert eines Aktivpostens der Bilanz, der auf dem Markt durch dessen Veräußerung an Dritte erzielbar ist. Nichtleben Zur Nichtlebensversicherung (auch unter Sachversicherung bekannt) zählen die Schaden- und Unfallversicherung sowie die Krankenversicherung. Optionen Derivative Finanzinstrumente, bei denen der Käufer berechtigt, aber nicht verpflichtet ist, den zugrunde liegenden Vermögensgegenstand zu einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt für einen vorab festgelegten Preis zu erwerben (Kaufoption) oder zu veräußern (Verkaufsoption). Hingegen ist der Verkäufer der Option zur Abgabe bzw. zum Kauf des Vermögensgegenstandes verpflichtet und erhält für die Bereitstellung des Optionsrechts eine Prämie. Organisches Wachstum Als organisches Wachstum wird das Wachstum eines Unternehmens bezeichnet, das aus eigener Kraft erfolgt. Das Wachstum resultiert also nicht durch Zukäufe dritter Unternehmen. Personenversicherung Umfasst die Lebens-, Kranken- und Unfallversicherung.

Prämienrückerstattung (erfolgsabhängig) Vom Erfolg der betreffenden Versicherungssparte abhängige Beteiligung der Versicherungsnehmer am Gewinn der Sparte (in der klassischen Lebensversicherung verpflichtend vorgeschrieben). Prämienrückerstattung (erfolgsunabhängig) Vertraglich eingeräumte Rückvergütung von Prämien an den Versicherungsnehmer. Prämienüberträge Die Teile der verrechneten Prämien, die über den Jahresabschlussstichtag vorgeschrieben wurden und somit nicht Ertrag des Geschäftsjahres sind. Sie dienen zur Deckung von Verpflichtungen, die nach dem Bilanzstichtag entstehen. Rating Rating ist die Beurteilung von Versicherungsunternehmen oder -produkten durch eine Ratingagentur. Die Beurteilung erfolgt mittels Vergabe einer Art Benotung. Diese wird durch Symbole dargestellt und enthält mehrere Klassen. Sie ist dem Schulnotensystem sehr ähnlich. Rückversicherung Ein Versicherungsunternehmen versichert einen Teil seines Risikos bei einem anderen Versicherungsunternehmen.

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Schadensrückstellung Rückstellung für bereits eingetretene, aber noch nicht abgewickelte Schäden. Schäden können in zwei Kategorien unterschieden werden: Rückstellungen für bekannte, aber noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle und Rückstellungen für entstandene, aber noch nicht oder nicht im richtigen Ausmaß gemeldete Versicherungsfälle (,,IBNR‘‘, „IBNER“). Segmentberichterstattung Darstellung des Konzernabschlusses nach Geschäftsbereichen Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung und nach Regionen.

Prämie Vereinbartes Entgelt für die Übernahme eines Risikos durch ein Versicherungsunternehmen.

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Solvency II Solvency II ist eine grundlegende Reform des Versicherungsaufsichtsrechts in Europa, insbesondere der Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen. Mit Solvency II sollen Methoden zur risikobasierten Steuerung der Gesamtsolvabilität von Versicherungsunternehmen geschaffen werden. Das bisher statische System zur Bestimmung der Eigenmittelausstattung wird durch ein risikobasiertes System ersetzt, welches über die bisherigen Eigenmittelbestimmungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes hinausgeht und besonders auch qualitative Elemente (z.B. internes Risikomanagement) berücksichtigt. Spätschäden Schäden, die im Abschlussjahr gemeldet wurden, sich aber im Vorjahr ereignet haben. Jährlich zum Bilanzstichtag wird eine Reserve für Schäden gebildet (= Spätschadenreserve), die das Abschlussjahr betreffen, aber erst im Folgejahr gemeldet werden. Standard & Poor’s Standard & Poor’s ist eine international renommierte Ratingagentur. Sie analysiert und bewertet unter anderem Unternehmen, Staaten und Anleihen. Die Einstufung erfolgt anhand einer eigenen Skala, die im Bereich der Finanzkraft-Ratings von Versicherern von der höchsten Kategorie AAA bis zur niedrigsten Bewertung CC reicht. Die Ratings können durch das Hinzufügen eines „Plus“- oder „Minus“-Zeichens modifiziert werden. Stresstest Bei Stresstests handelt es sich um eine spezielle Form der Szenarioanalyse. Ziel ist es, eine quantitative Aussage über das Verlustpotenzial von Portfolios bei extremen Marktschwankungen treffen zu können. UGB Unternehmensgesetzbuch ab 1. Jänner 2007 (bis 31. Dezember 2006 Handelsgesetzbuch = HGB)

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Underwriter Der Underwriter ist im Bereich des Versicherungswesens für die Risikoprüfung zuständig und ist bevollmächtigt zur Zeichnung von Risiken. Er schätzt die Schadenswahrscheinlichkeit und -höhe möglichst genau ein, berechnet Versicherungsprämien und legt Vertragsklauseln fest. VAG Versicherungsaufsichtsgesetz, regelt das Organisationsund Aufsichtsrecht für Versicherungsunternehmen. Value at Risk (VaR) Das Value at Risk-Konzept ist ein Verfahren, das zur Berechnung des Verlustpotenzials aus Preisänderungen der Handelsposition angewandt wird. Die Berechnung dieses Verlustpotenzials, das unter Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit (z.B. 98%) angegeben wird, wird auf der Basis marktorientierter Preisänderungen vorgenommen. Verbundene Unternehmen Als verbundene Unternehmen gelten das Mutterunternehmen und deren Tochterunternehmen, soweit das Mutterunternehmen beherrschenden Einfluss auf die Geschäftspolitik des Tochterunternehmens ausüben kann. Dies ist unter anderem dann der Fall, wenn das Mutterunternehmen direkt oder indirekt über mehr als die Hälfte aller Stimmrechte verfügt, wenn vertragliche Beherrschungsrechte bestehen oder die Möglichkeit existiert, die Mehrheit der Vorstandsmitglieder oder anderer Leitungsorgane des Tochterunternehmens zu bestimmen (§ 244 UGB). Verrechnete Prämien Die verrechneten Prämien im direkten Geschäft umfassen die vorgeschriebenen Prämien ohne Einbeziehung der Versicherungs- und Feuerschutzsteuer zuzüglich der Nebenleistungen der Versicherungsnehmer, vermindert um die im Geschäftsjahr stornierten Prämien. Im indirekten Geschäft entsprechen die verrechneten Prämien den von den Vorversicherern zur Verrechnung mitgeteilten Prämien. Im Mitversicherungsgeschäft entsprechen die verrechneten Prämien jedes Mitversicherers dem auf ihn entfallenden Prämienanteil.


Versicherungsaufsicht Die Versicherungsaufsichtsbehörde (VAB) ist Teil der Finanzmarktaufsicht (FMA), die seit April 2002 als unabhängige Behörde eingerichtet worden ist. Die Beaufsichtigung erstreckt sich über private Versicherungsunternehmen mit Sitz in Österreich. Versicherungsdichte Versicherungsprämien pro Kopf und Jahr, Indikator für den versicherungswirtschaftlichen Entwicklungsstand eines Landes. Versicherungsleistungen (netto) Aufwendungen (nach Abzug der Rückversicherung) für Versicherungsfälle.

Volatilität Schwankungen von Wertpapier-, Devisenkursen und Zinssätzen. Wiener Städtische Bezeichnung für die größte Einzelgesellschaft der Vienna Insurance Group mit Versicherungsgeschäft in Österreich, die WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group. Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente Die Zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente (Available for Sale) enthalten diejenigen Wertpapiere, die weder bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen noch für kurzfristige Handelszwecke erworben wurden. Sie werden mit dem Marktwert am Bilanzstichtag angesetzt.

Versicherungstechnische Rückstellungen Bestehen aus der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle, der Deckungsrückstellung, dem Prämienübertrag, den Rückstellungen für die erfolgsabhängige und die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung, der Schwankungsrückstellung und den sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen. Vienna Insurance Group (VIG) Bezeichnung für die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe. Grundsätzlich ist mit Vienna Insurance Group (VIG) der Konzern in seiner Gesamtheit gemeint. Bezieht sich eine Aussage ausschließlich auf die Aktivitäten der Konzernholding, wird der Begriff um den Zusatz „Holding“ erweitert.

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ADRESSEN DER KONZERNGESELLSCHAFTEN

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ÖSTERREICH VIENNA INSURANCE GROUP AG

A-1010 Wien

Wiener Versicherung Gruppe

Schottenring 30

WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group

A-1010 Wien

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A-1010 Wien Schottenring 15

+43 (0) 50 330 70000

donau@donauversicherung.at www.donauversicherung.at

A-1010 Wien Wipplingerstraße 36-38

+43 (0) 50100 75400

sag@s-versicherung.at www.s-versicherung.at

WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG

I-00147 Rom

+39 (0) 6 510 70 11

wiener@wieneritalia.com

Vienna Insurance Group

Via Cristoforo Colombo 112

DONAU Versicherung AG

I-20139 Mailand

Vienna Insurance Group

Via Bernardo Quaranta 45

Vienna Insurance Group Sparkassen Versicherung AG Vienna Insurance Group

+43 (0) 50 350 20000

info@vig.com www.vig.com

+43 (0) 50 350 20000

Schottenring 30

kundenservice@staedtische.co.at www.wienerstaedtische.at

Italien (Zweigniederlassung) www.wieneritalia.com +39 (0) 2 897569 1

info@donauassicurazioni.it www.donauassicurazioni.it

Slowenien (Zweigniederlassung) WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG

SI-1000 Laibach

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Masarykova 14

+386 (0) 1 300 17 00

info@wienerstaedtische.si www.wienerstaedtische.si

TSCHECHISCHE REPUBLIK Kooperativa pojišt’ovna, a.s.,

CZ-110 01 Prag 1

Vienna Insurance Group

Templová 747

Česká podnikatelská pojišt’ovna, a.s.,

CZ-140 21 Prag 4

Vienna Insurance Group

Budejovická 5

Pojišťovna České spořitelny, a.s.,

CZ-530 02 Pardubice

Vienna Insurance Group

Nám. Republiky 115

VIG RE zajišt’ovna, a.s.

CZ-110 02 Prag 1

+420 221 000 111

info@koop.cz www.koop.cz

+420 261 02 2170

pojistovna@cpp.cz www.cpp.cz

+420 466 051 522

pojistovnacs@pojistovnacs.cz www.pojistovnacs.cz

+420 221 715 505

Klimentská 46

info@vig-re.com www.vig-re.com

SLOWAKEI Kooperativa poišt’ovna, a.s.

SK-816 23 Bratislava

Vienna Insurance Group

Štefanovičova 4

Komunálna poišt’ovna, a.s.

SK-811 05 Bratislava

Vienna Insurance Group

Štefánikova 8

Poisťovňa Slovenskej sporiteľne, a.s.

SK-832 68 Bratislava 3

Vienna Insurance Group

Tomášikova 48

+421 (0) 2 572 99 198

info@koop.sk www.koop.sk

+421 (0) 2 482 105 01

info@kpas.sk www.kpas.sk

+421 (0) 2 4862 9300

pslsp@pslsp.sk www.pslsp.sk

POLEN

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Compensa TU na Życie S.A.

PL-02-342 Warschau

Vienna Insurance Group

Aleje Jerozolimskie 162

Compensa TU S.A.

PL-02-342 Warschau

Vienna Insurance Group

Aleje Jerozolimskie 162

InterRisk TU S.A.

PL-00-668 Warschau

Vienna Insurance Group

ul. Noakowskiego 22

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+48 22 501 6100

centrala@compensazycie.com.pl www.compensa.pl

+48 22 501 6100

centrala@compensa.com.pl www.compensa.pl

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sekretariat@interrisk.pl www.interrisk.pl


LAND

ADRESSE

Benefia TU na Życie S.A.

PL-01-793 Warschau

Vienna Insurance Group

ul. Rydygiera 21

Benefia TU S.A.

PL-01-793 Warschau

Vienna Insurance Group

ul. Rydygiera 21 A

Polski Zwiazek Motorowy TU S.A.

PL-02-342 Warschau

Vienna Insurance Group

Aleje Jerozolimskie 162 A

TELEFON +48 22 525 11 11

E-MAIL/INTERNET-ADRESSE centrala@benefia.pl www.benefia.pl

+48 22 544 14 70-71

centrala@benefia.pl www.benefia.pl

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centrala@pzmtu.pl www.pzmtu.pl

RUMÄNIEN Omniasig

RO-011 862 Bukarest

Vienna Insurance Group S.A.

B-dul Aviatorilor, Nr. 28,

+40 (0) 21 231 50 40

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Sector1 Asigurarea Românească – Asirom

RO-020 912 Bukarest

Vienna Insurance Group S.A.

Carol I Nr. 31-33, Sector 2

SC BCR Asigurări de Viaţă

RO-011 843 Bukarest

Vienna Insurance Group S.A.

Rabat no 21, Sector 1

SC BCR Asigurări

RO- 011 886 Bukarest

Vienna Insurance Group S.A.

Str. Grigore Mora, Nr. 23,

+40 (0) 21 601 1300

pr@asirom.com.ro www.asirom.com.ro

+40 (0) 21 206 90 40

office@bcrasigviata.ro www.bcrasigviata.ro

+40 (0) 21 405 74 20

office@bcrasig.ro www.bcrasigurari.ro

Sector 1

WEITERE MÄRKTE ALBANIEN Sigma Sh.a.

AL-Tirana

+355 (0) 42 258 254

Rruga: Komuna e Parisit

info@sigma-al.com www.sigma-al.com

Pall. Lura, P.O.B. 1714 Interalbanian Sh.a

AL-Tirana

+355 4 2229578

www.interalbanian.com

+359 (0) 2 985 66 10

public@bulstrad.bg

D

Rr. Sulejman Delvina, Zayed Business Center

BULGARIEN Bulstrad

BG-1000 Sofia

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Positano Square 5

Bulstrad Life

BG-1301 Sofia

Vienna Insurance Group JSC

Sveta Sofia Street 6

Bulgarski Imoti

BG-1408 Sofia

Non-Life Insurance Company AD

Balsha Str. 8

www.bulstrad.bg +359 (0) 2 915 30 10

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+359 (0) 2 915 87 87

office@bulgarskiimoti.bg www.bulgarskiimoti.bg

DEUTSCHLAND InterRisk Versicherungs-AG

D-65203 Wiesbaden

Vienna Insurance Group

Karl-Bosch-Straße 5

InterRisk Lebensversicherungs-AG

D-65203 Wiesbaden

Vienna Insurance Group

Karl-Bosch-Straße 5

+49 (0) 611 27 87-0

info@interrisk.de www.interrisk.de

+49 (0) 611 27 87-0

info@interrisk.de www.interrisk.de

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ADRESSE

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ESTLAND Compensa Life

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Roosikrantsi 11

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GEORGIEN JSC Insurance Company GPI Holding

GE-0171 Tiflis

+995 (0) 32 505 111

Kostava Str. 67 International Insurance Company

GE-0162 Tiflis

IRAO Ltd.

A. Kazbegi Str. 46

info@gpih.ge www.gpih.ge

+995 (0) 32 949 111

office@irao.ge www.irao.ge

KROATIEN Kvarner

HR-1000 Zagreb

Vienna Insurance Group d.d.

Slovenska Ulica nr. 24

Helios

HR-10000 Zagreb

Vienna Insurance Group d.d.

Poljicka 5, P.P. 304

Erste osiguranje

HR-10000 Zagreb

Vienna Insurance Group d.d.

Miramarska 23

+385 (0) 1 371 86 00

kontakt@kvarner-vig.hr www.kvarner-vig.hr

+385 (0) 1 7899 000

osiguranje@helios.hr www.helios.hr

+385 (0) 62 37 2700

kontakt@erste-osiguranje.hr www.erste-osiguranje.hr

LETTLAND Compensa Life

LV-1004 Riga

Vienna Insurance Group SE

Vienibas gatve 87h

+371 6760 6939

info@compensalife.lv www.compensalife.lv

Zweigniederlassung

LIECHTENSTEIN Vienna-Life Lebensversicherung AG

LI-9487 Bendern

Vienna Insurance Group

Industriestraße 2

+423 235 06 60

office@vienna-life.li www.vienna-life.li

LITAUEN Compensa

LT-09320 Vilnius

Vienna Insurance Group SE

Lvovo g. 25

+370 85271 1414

info@compensalife.lt www.compensalife.lt

Zweigniederlassung

MAZEDONIEN WINNER

MK-1000 Skopje

Vienna Insurance Group

Mitropolit Teodosij

+389 (0) 232 316 31

winner@winner.mk www.winner.mk

Golloganov 28/1 WINNER-Life

MK-1000 Skopje

Vienna Insurance Group

Mitropolit Teodosij Golloganov 28/1

MONTENEGRO

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Wiener Städtische

ME-81000 Podgorica

životno osiguranje Podgorica a.d.

Bulevar Revolucije 50/1

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KONTAKTE VIENNA INSURANCE GROUP

VIG Generalsekretariat Mag. (FH) Sabine Stiller Tel.: +43 (0) 50 350-21062 E-Mail: sabine.stiller@vig.com

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VIG Internal Audit Dr. Herbert Allram Tel.: +43 (0) 50 350-21070 E-Mail: herbert.allram@vig.com

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VIG Investor Relations Mag. Thomas Schmee Tel.: +43 (0) 50 350-21900 E-Mail: thomas.schmee@vig.com VIG Public Relations Mag. Alexander Jedlicka Tel.: +43 (0) 50 350-21029 E-Mail: alexander.jedlicka@vig.com

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VIG Asset-Risk Management Mag. Bernhard Reisecker Tel.: +43 (0) 50 100-75439 E-Mail: bernhard.reisecker@vig.com VIG Beteiligungsmanagement MMag. Sonja Raus Tel.: +43 (0) 50 350-21953 E-Mail: sonja.raus@vig.com

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ANSCHRIFT · HINWEISE · IMPRESSUM

HINWEISE Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen des Managements der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte „Erwartung“ oder „Ziel“ oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zur Drucklegung des Geschäftsberichtes vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zu Grunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden. Unser Ziel war es, den Geschäftsbericht möglichst leicht und flüssig lesbar zu halten. Deswegen wurde auf Schreibweisen wie „KundInnen“, „MitarbeiterInnen“ usw. verzichtet. Selbstverständlich sind in den Texten immer Frauen und Männer, ohne jegliche Diskriminierung, gleichwertig gemeint. Internetseite – Online-Bericht Der Geschäftsbericht steht in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung und kann in beiden Sprachen auch als PDF-Datei von unserer Internetseite (www.vig.com) unter Investor Relations heruntergeladen werden.

Redaktionsschluss: 28. Februar 2011

ANSCHRIFT VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe Schottenring 30 1010 Wien Telefon: +43 (0) 50 350 350

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IMPRESSUM: Herausgeber und Medieninhaber: VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe Firmenbuch: 75687 f DVR-Nummer: 0016705

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Investor Relations Mag. Thomas Schmee Tel.: +43 (0) 50 350-21900 E-Mail: thomas.schmee@vig.com Generalsekretariat Mag. (FH) Sabine Stiller Tel.: +43 (0) 50 350-21062 E-Mail: sabine.stiller@vig.com

Konzeptidee: be.public Werbung Finanzkommunikation GmbH Vorstandsfotos: Udo Titz Interviewfotos: Ian Ehm

Projektkoordination: Mag. Petra Ringler Projektteam: Petra Edlinger, MSc (WU), Roland Fuhry, Mag. Zuzana Gajdosova, Mag. (FH) Nina Higatzberger, MMag. Nina Kahl Inhouse produziert mit FIRE.sys

Lektorat: Texterei, Mag. Dagmar Jenner Druck: Gutenberg GmbH, Wiener Neustadt 17PG001/VIG10

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