Free be Investor 63

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NR. 3406/63

FREITAG, 04. DEZEMBER 2015

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be INVESTOR Vorsorge(n)

Schwerpunkt Vorsorge: Beim Thema Zukunft der Pensionen dreht sich Österreich im Kreis. Zwar wissen wir, dass die Jungen die Last nicht mehr schultern werden können, dennoch wird weitergewurstelt - eine Bestandsaufnahme. Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX OPEC-TREFFEN IN WIEN

ZUMTOBEL

Heute entscheidet sich künftige Förderpolitik

Langfristige Liquidität wurde sichergestellt umtobel hat ihren bestehenden Konsortialkreditvertrag, der im Oktober 2016 fällig geworden wäre, frühzeitig refinanziert. Mit diesem Schritt konnte der Lichtkonzern eigenen Angaben zufolge seine langfristige Liquidität zu günstigen Konditionen sicherstellen. Der neue Konsortialkreditvertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren, mit Verlängerungsmöglichkeit um weitere zwei Jahre, und einem maximal ausnutzbaren Rahmen von 300 Mio Euro. Der Kreditvertrag sieht eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio Euro vor. Der Vertrag wurde bei einem Syndikat von sieben Banken unter Führung der Commerzbank, Raiffeisen Bank International und der UniCredit Bank Austria platziert. „Ich freue mich sehr, dass wir mit dem neuen Kreditvertrag unsere Finanzierung über einen langen Zeithorizont sichern können“, so Zumtobel-CFO Karin Sonnenmoser. Mehr unter http://goo.gl/8o1xpC <

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Das OPEC-Treffen findet in Wien statt

Foto: apa

ie Ölminister der Organisation erdölexportierender Länder beraten heute in Wien über die weitere Förderpolitik des Kartells. Kurz vor dem Treffen sorgten zwar widersprüchliche Signale für Bewegung am Ölmarkt. Viele Experten halten es jedoch für wahrscheinlich, dass die Organisation aus zwölf Staaten ihr bisheriges Förderziel von 30 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag beibehält. Die tatsächliche Produktion lag zuletzt allerdings deutlich darüber. Das hat zu einem Rückgang des Ölpreises beigetragen. Freitagfrüh betrug der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Jänner 44,11 USDollar (41,3 Euro), ein Fass der amerikanischen Sorte WTI kostete 41,36 Dollar. Damit bewegten sich die Preise weiter in der Nähe ihrer Tiefststände während der Wirtschaftskrise 2008/09, obwohl sie zuletzt wieder leicht zulegten. Am Donnerstag war der Preis für ein Barrel Brent um 3,18 Prozent gestiegen. Die OPEC, einst das 'Kartell' der einflussreichsten Ölländer, liefert heute 'nur mehr' etwa ein Drittel des weltweiten Erdöls, besitzt aber rund drei Viertel der Reserven. Dadurch hat die Organisation erheblichen Einfluss auf die internationalen Rohöl- und indirekt auch auf viele Fertigproduktpreise. Das Kartell wurde 1960 von Saudi-Arabien, dem Iran, dem Irak, Kuwait und Venezuela gegründet. Heute hat die OPEC zwölf Mitgliedsländer. Indonesien soll zudem als 13. Mitglied wieder aufgenommen werden. Das Land fördert etwa eine Million Barrel täglich und würde damit zu den kleineren OPEC-Produzenten gehören. Es war bereits von 1962 bis 2009 in der OPEC aktiv. Besonders mächtig in der OPEC ist Saudi-Arabien. Mehr unter http://goo.gl/4F6jlj <

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Meldungen in Kürze Die wichtigsten Meldungen zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.

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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von Andritz, conwert, Lenzing, Zumtobel, Strabag, Palfinger, Porr und Buwog im Fokus der Analysten. Mehr unter

http://goo.gl/2snTYH

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Immofinanz Russia beauftragt ECE für das Golden Babylon in Moskau. Immofinanz Russia hat die ECE mit dem Management, der Vermietung und dem Marketing des Shopping-Centers Golden Babylon in Moskau-Rostokino beauftragt. Das 2009 eröffnete Center hat eine

Mietfläche von 165.000 qm und beherbergt über 450 Shops. Ankermieter sind ein Okey Hypermarkt, ein Stockmann Warenhaus, MediaMarkt, alle Inditex-Konzepte, H&M sowie ein Kino, ein Foodcourt und ein Baumarkt. Direkt am unmittelbar an einer Hauptmagistrale Moskaus gelegenen Center stehen rund 5000 Parkplätze zur Verfügung.

Mehr unter http://goo.gl/Tpo7dh

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Julius Meinl verkauft steirisches Landgut. Der nunmehr in Prag ansässige Banker Julius Meinl trennt sich von seinem Landgut Lehenshofen im steirischen Pöllau. Laut "Kleiner Zeitung" (Freitagsausgabe) hat der Premium-Immobilienanbieter Engel & Völkers den Wohnsitz mit insgesamt 130 Hektar Land auf seiner Angebotsliste stehen. Das "adelige Anwesen im Herzen der Steiermark mit Eigenjagd" wird um 12,5 Mio. Euro angeboten.

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ATXglobalplayers Dieser Index der Wiener Börse umfasst alle Unternehmen im prime market, die mindestens 20 % ihres Umsatzes außerhalb Europas erwirtschaften: Global Player aus Österreich, deren Aktien zu langfristigem Vermögensaufbau und ausgewogenem Veranlagungsmix dazugehören. Näheres über die Wiener Börse AG unter: www.wienerborse.at

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Es handelt sich um eine Marketingmitteilung, die nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.

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EDITORIAL

VON HARALD FERCHER HARALD.FERCHER@BOERSE-EXPRESS.COM

Augen zu und durch - der Kanon der Ahnungslosen ien ne va plus - nichts geht mehr. Es ist erst drei Tage her, da erklärte der Leiter der Pensionskommission im Sozialministerium, der Verfassungsrichter Rudolf Müller: „Ich hätte nichts dagegen, wenn die Pensionskommission aufgelöst wird. Das Gremium ist zur politischen Spielwiese verkommen, auf der eine sachliche Diskussion unter Experten nicht mehr möglich ist.“ Auslöser war einmal mehr das politische Hickhack im Gremium, welches verhinderte, dass das sogenannte Mittelfrist-Gutachten zur Entwicklung der Pensionskosten von der Pensionskommission abgesegnet wird.

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Seit Jahren umstritten. Die Kommission ist seit Jahren umstritten, da in ihr kaum unabhängige Experten sitzen sondern vor allem Vertreter von Parteien und Interessensgruppen wie Kammern und Gewerkschaft. Das niederschmetternde Urteil des Verfassungsrichters: „In Wahrheit braucht man gar keine Kommission.“ Schon sein Vorgänger Bernhard Schwarz war an dem Gremium verzweifelt. Er meinte 2011, nachdem sich die Kommission zu keinen Empfehlungen für Pensionsmaßnahmen durchringen konnte: Es sei schwierig, zu konkreten Ergebnissen zu kommen, da es so unterschiedliche Interessenslagen gebe. „Papageien würden das selbe bringen“, nur kämen sie vielleicht teurer, so der Kommissionschef damals fatalistisch. Papageien würden das selbe bringen. Ein Satz der treffender nicht formuliert werden kann, um die mittlerweile schon lähmende Debatte über die Zukunft unserer Pensionen zu beschreiben. Gebetsmühlenartig wird da von Arbeiterkammer und Gewerkschaften wiederholt, dass das österreichische Pensionssystem gut abgesichert ist und jeder, der diese Behauptung der Kämmerer auch nur in Frage stellt, wird als Panikmacher oder gar Feind des Umlagepensionssystems abqualifiziert. Ähnliches widerfuhr auch den Autoren der sogenannten Mercer-Studie, die es gewagt hatten die Nachhaltigkeit des österreichischen Pensionssystems in Frage zu stellen - siehe unser fünfseitiger Schwerpunkt zum Thema (die Studie selbst finden Sie hier: http://bit.ly/1IsxkJa). Augen zu und durch. Wenn es um das Thema Pensionen geht hält sich die Mehrzahl der österreichischen Politiker an die Devise: Augen zu und durch, oder hinter mir die Sintflut. Die Ahnungslosigkeit mit der manche österreichischen Politiker an das Thema herangehen wird nur noch übertroffen von der Vielstimmigkeit des Kanons mit dem das Thema kommentiert wird. Da kann es dann

schon einmal vorkommen, dass die ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende Renate Anderl die Mercer-Studie mit folgenden Worten kommentiert: „Die Mercer-Studie schafft nichts anderes als Verunsicherung. Was wir aber jetzt brauchen, sind alternsgerechte Arbeitsplätze sowie ein Bonus-Malus-System, damit Frauen auch eine Chance haben bis zum Pensionsantritt in Beschäftigung zu bleiben. Die Wirtschaft muss daher ihre Blockadehaltung so rasch wie möglich aufgeben“, „Die Armut hat heißt es in einer Aussendung von ihr. Und der Pensionistensich in allen verbands-Generalsekretär AnOECD-Ländern dreas Wohlmuth assistiert: von den Alten „Die Studie von Mercer und Agenda-Austria ist äußerst zu den Jungen durchsichtig. Hier werden verschoben.“ Äpfel mit Birnen verglichen, Ängste geschürt und damit die Werbetrommel für spekulative, risikoreiche Pensionsvorsorge-Produkte gerührt. Das ist verantwortungslos. (...) Auch die Bezeichnung der Agenda Austria, dass das staatliche Pensionssystem ‚defizitär‘ sei, zeigt die Geisteshaltung des Instituts. Pensionen sind keine Defizite, sie sind erworbene Ansprüche, sind die Gegenleistungen für bezahlte Beiträge. Die Pensionen werden finanziert durch Beiträge der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und des Staates. Der Staatszuschuss zu den Pensionen ist eine Ausgabe des Staates wie z.B. für Sicherheit oder Bildung und KEIN DEFIZIT!!!“ Na dann! Wer bisher der Meinung war, dass zu hohe Staatsausgaben zu Defiziten führen, ist jetzt eines Besseren belehrt worden, oder? Ein Mischsystem? Doch zurück zum eigentlichen Thema. Der deutsche Pensionsexperte Bert Rurüp meint, dass ein perfektes Pensionssystem immer aus einer Mischung aus Umlageverfahren und kapitalgedeckten System bestehen sollte (siehe Bericht im Blattinneren). Ein Vorschlag, der in der österreichischen Diskussion rund um die Zukunft der Pension, die weiterhin in erster Linie mit ideologischen Scheuklappen geführt wird, wohl nicht allzu viele Anhänger finden wird. Dennoch ist Idee mehr als eine Überlegung wert. Fakt ist jedenfalls, dass sich dringend etwas tun muss, denn sonst könnte sich der Generationenkonflikt auch in Österreich verschärfen. Ohnehin gehören die Jungen schon jetzt zu den großen Verlierern der Krise. Nicht nur dass sie die explodierten Staatsschulden irgendwann zurückführen müssen, hält die OECD in ihrem Bericht „Pension at a Glance 2015“ (http://bit.ly/1HJEl8r) fest, dass sich in allen OECD-Ländern die Armut von den Alten zu den Jungen verschoben hat. Zu jenen Jungen, die künftig unsere Pension finanzieren sollen. Womit?

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SCHWERPUNKT VORSORGE

Pensionssystem auf dem Prüfstand: Es reicht, aber wie lange noch? Gebetsmühlenartig raten Experten aus dem In- und Ausland jedes Jahr zu Pensionsreformen. Eine internationale Studie hat Österreich kürzlich einmal mehr schlechte Noten ausgestellt. Die Kritik an der Studie folgte wie nahezu immer auf den Fuß. er neueste Ageing Report der Europäischen Kommission birgt kein Geheimnis in sich: Die EU-weite Geburtenrate kann mit der steigenden Lebenserwartung nicht Schritt halten.

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Resultat. Der Bevölkerungsanteil älterer Menschen in der EU wächst. Im Jahre 2060 wird der Anteil der 65 bis 79-jährigen von 13,3 (2013) auf 16,6 Prozent zunehmen, derjenige der über 80-jährigen sogar von 5,1 auf 11,8 Prozent. Der erwerbstätige Teil der Menschen, also 15 bis 64-jährige, wird hingegen sinken und zwar von 66 auf 56,6 Prozent. Das bedeutet, „Der dritte Faktor ist dass nicht mehr vier Ardie Achillesferse im beitende auf einen Penheimischen Pensionssionisten kommen, wie system, wie der niedderzeit, sondern nur mehr zwei (siehe Grafirige Wert für die ken 1-3).

Nachhaltigkeit zeigt....”

Drohen uns griechische Verhältnisse? Demonstration gegen Pensionskürzungen in Athen. Foto: APA/AFP/LOUISA GOULIAMAKI

1. Demographische Entwicklung in der EU

Problem. Wenn alles beim Alten bleibt, stehen wir also bei den Pensionen eines Tages vor einer gigantischen Finanzierungslücke. Noch dazu brauchen wir mehr Pensionen, denn wir leben ja länger. Dieses Dilemma scheint allen Beteiligten klar zu sein. Nun stellen sich Experten die Frage, mit welchem Pensionssystem man dem Dilemma erfolgreich begegnen kann. Hier dauert die Diskussion weiter an. Je nach politischer Richtung gibt es dabei immer wieder den einen oder anderen Lösungsansatz - und die eine oder andere Studie zur Untermauerung. Mercer. So hat sich etwa erst im Oktober, wie jedes Jahr, das Beratungsunternehmen Mercer zu Wort gemeldet. Die Studie analysiert und bewertet die Pensionssysteme von 25 Ländern in Hinsicht auf drei Fragen: 1.) Ist die Höhe der Pensionen angemessen? (Adequacy oder Angemessenheit) 2.) Wie vertrauenswürdig sind die Möglichkeiten einer privaten

EU im Jahr 2060: Mehr und ältere Menschen....

Quelle: EU-Kommission

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SCHWERPUNKT Pensionsvorsorge? (Integrity oder Integrität) und 3.) Ist das jetzige System auch in der Zukunft finanzierbar, also nachhaltig (Sustainability oder Nachhaltigkeit)? Das Ergebnis wird im sogenannten Mercer Global Pension Index 2015 dargestellt. Und es ist, bezogen auf Österreich, jedenfalls stark verbesserungswürdig: Im Ranking liegt das heimische Pensionssystem nur auf Platz 18, also im unteren Drittel (siehe dazu Tabelle „Pensionssysteme im Vergleich). Nachhaltigkeit. An der Spitze liegt, wie im Vorjahr, Dänemark. Länder wie Schweden, Finnland oder Irland, die ebenfalls deutlich besser abschneiden als Österreich, weisen in allen drei genannten Aspekten gute Werte auf: Die Höhe der Pensionen kann sich sehen lassen, die private Vorsorge ist gut geregelt und die längerfristige Finanzierung ist solid. „Der dritte Faktor ist die Achillesferse im heimischen Pensionssystem, wie der niedrige Wert für die Nachhaltigkeit zeigt – hier liegt überhaupt nur Italien noch schlechter.”, schreibt der Thinktank

Agenda Austria zu der Studie. Kritik. Kritik an der Studie kam einmal mehr aus der Arbeiterkammer: Agenda Austria sei ein wirtschaftsliberales PR Institut und Mercer ein Unternehmen, das u.a. zu betrieblicher Altersvorsorge berät. Kein Wunder also, dass die finanzielle Nachhaltigkeit des österreichischen Pensionssystems, das vor allem auf der staatlichen Säule basiert, nicht gegeben ist, merken die Kritiker Erik Türk und David Mum von der AK an. „Der schlechte Wert für Österreich liegt u.a. darin, dass für Mercer

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SCHWERPUNKT VORSORGE

Welches Pensionssystem braucht Österreich? Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Für Spängler IQAM Invest kommen viele Herausforderungen auf zukünftige Pensionssysteme zu. Bei einem Investment Seminar liess man den Pensionsexperten Bert Rürup über Lösungsansätze referieren. er Ageing Report der Europäischen Kommission zeigt eines ganz deutlich: Die altersabhängigen Sozialausgaben werden in den nächsten Jahren steigen. Wenn sich in Österreich und Deutschland nichts am Pensionssystem verändert, dann wächst der Anteil der Sozialausgaben am BIP im Jahre 2060 auf 35,1 bzw. 28,4 Prozent an.

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Reformen. „Das sind unglaubliche Zahlen.” merkt Josef Zechner an. Für den Professor am Institute for Finance, Banking and Insurance der Wirtschaftsuniversität Wien und Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung bei Spängler IQAM Invest muss es daher Reformen geben. „Bei einem Zins von

Null ist der Zinseszinseffekt nicht so toll.”

Systeme. Laut Zechner ergibt sich daher die Frage, mit welchem Pensionssystem die prognostizierten Schwierigkeiten besser gemeistert werden: mit einem Umlageverfahren, bei dem die Pensionen direkt aus den laufenden Beiträgen der Erwerbstätigen finanziert werden; oder mit einem kapitalgedeckten Vorsorgesystem, bei dem die Beiträge angespart, verzinst oder in andere Anlageformen investiert werden, um im Leistungsfall ausgezahlt zu werden. Unterschiede. „Der wichtigste Unterschied der beiden Systeme ist: Das Umlageverfahren greift immer nur auf die nationalen Lohneinkommen zurück. Das Kapitaldeckungssystem hat die Möglichkeit, durch die Anlage von Beiträgen im Ausland, ausländische Wertschöpung zur Finanzierung heimischer Pensionsansprüche zu instrumentalisieren.” Der deutsche Pensionsexperte Bert Rürup kennt die Feinheiten der beiden Verfahren und hat das österreichische Umlageverfahren lange beobachtet. Er glaubt Lösungen für die Zukunft gefunden zu haben, räumt dabei aber auch mit althergebrachten Weisheiten auf.

Ein gutes Pensionssystem ist eine Mischung aus Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren - sagt Experte Bert Rürup. Foto: .Spängler IQAM Invest

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SCHWERPUNKT Rendite. Auch wenn es aus diesem und weiteren Unterschieden zunächst scheint, als wäre das Kapitaldeckungssystem dem Umlageverfahren überlegen, verweist Rürup auf die derzeit verschwindend geringe Kapitalmarktrendite. „Wenn heute irgendwo auf der Welt ein Pensionssystem eingeführt werden soll, käme man mutmaßlich nicht auf die Idee ein kapitalgedecktes Verfahren einzusetzen. Bei einem Zins von Null ist der Zinseszinseffekt nicht so toll.”

Löhne in Prozent des Volkseinkommens: 1970 - 2014

Mischsystem. Laut Rürup sollte ein perfektes Pensionssystem immer aus einer Mischung aus Umlageverfahren und kapitalgedeckten System bestehen. Man hätte so die Möglichkeit unterschiedliche Risiken auszubalancieren. „Wo genau das optimale Mischverhältnis liegt, weiß man nicht. Was ich aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sagen kann, ist, dass der Anteil der kapitalgedeckten Pensionen in Deutschland mit rund 17,2 Prozent relativ bescheiden ist.” Quelle: Bert Rürup - Umlage und Kapitaldeckung: Die verfreundeten Geschwister

Botschaft. In Österreich sind sogar nur ca. 3,5 Prozent der ausbezahlten Pensionen kapitalgedeckt „und das bei einer Kapitaleinkommensquote von etwa 33 bis 35 Prozent”. „Andere Länder, die so hohe Kapitaleinkommen haben, wie die Niederlande, die Schweiz oder Norwegen, haben Mischfinanzierungssysteme.”, ist daher Rürups Botschaft an Österreich.

Rückgang. Auch weil, so Rürup, in fast allen entwickelten Industrieländern ein tendenzieller Rückgang der Lohnquote (Anteil der Löhne am Volkseinkommen - siehe Grafik oben) und somit der Finanzierungsbasis im Umlageverfahren - feststellbar ist.

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BELOG VON BE24.AT VON MONIKA ROSEN VICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATE BANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

ach einer längeren Schwächephase hat der Euro gestern, im Kielwasser der EZB Sitzung, fast 3 Prozent zum Dollar zugelegt. Das war die stärkste Tagesbewegung seit 2009. Die gestrige geldpolitische Lockerung der EZB war teilweise als enttäuschend empfunden worden. Offenbar hatten sich viele erwartet, dass die Notenbank das monatliche Anleihenkaufprogramm aufstocken werde. Im Moment spricht vieles für einen starken Dollar, mittel- bis langfristig sollte sich der Euro jedoch erholen. Wir erwarten daher keine dauerhafte Unterschreitung der Parität zwischen Euro und US-Dollar. - Die Entwicklung des Wechselkurses US-Dollar zu Euro folgt zwar langfristig ökonomischen Faktoren, kurzfristig spielen jedoch Erwartungen einen dominierende Rolle. - Derzeit spricht vor allem die Zinsentwicklung (steigende Zinsen in den USA, niedrige Zinsen im Euroraum) für eine – zumindest kurzfristige – weitere Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro. - Dies könnte auch eine geraume Zeit 2016 noch wesentlich den US-Dollar stützen. - Allerdings ist der US-Dollar derzeit fundamental überbewertet, und die USA haben deutliche Leistungsbilanzdefizite. - Gleichzeitig hat der Euroraum Überschüsse in der Leistungsbilanz, zudem setzt die Wirtschaft im Euroraum ihren Erholungskurs weiter fort. - Im Verlauf von 2016 könnten daher auch die Renditen im Euroraum zu steigen beginnen, auch wenn die EZB zumindest bis 2017 Staatsanleihen kaufen will. - Wenn die Zinsdifferenz am Kapitalmarkt zu den USA kleiner wird, die Zinserwartungen also im Euroraum zumindest für längere Laufzeiten steigen, dann spricht einiges für eine leichte Erholung des Euro und Annäherung an den „fairen“ Wert, der zwischen 1,25 und 1,20 liegen dürfte. < Der Autorin auf Twitter folgen:@Monika_Rosen

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AKTIEN & INDIZES KURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 12:59 X

ATX Andritz Buwog CA Immo conwert Erste Group Bank Flughafen Immofinanz Lenzing Post OMV

2455.80 / 0.07% ATX Prime 1248.41 / -0.03% Kurs €

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48.59 18.71 16.95 13.39 28.33 86.80 2.31 73.38 33.91 26.91

-0.25 -1.42 -0.82 0.45 0.68 -0.23 -1.07 -0.29 -0.28 1.17

49754 27541 113842 40786 294935 994 780093 5071 20934 162258

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Raiffeisen Bank Int. RHI Schoeller-Bleckmann Telekom Austria UNIQA Verbund Vienna Insurance Group voestalpine Wienerberger Zumtobel

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14.79 18.32 54.25 5.10 8.36 13.08 25.89 29.86 16.64 21.36

-0.37 -0.35 0.87 -0.31 -1.10 -0.68 0.62 0.30 0.27 -1.00

173691 16734 8446 59730 349148 35543 78679 177206 166003 32505

Kurs €

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BEX Kurs €

Agrana Amag ams AT+S Bene bwin.party C-Quadrat Century Casinos DO&CO EVN FACC Flughafen Frauenthal HTI Kapsch TrafficCom

88.00 32.15 35.63 14.36 1.40 1.44 44.98 4.01 93.00 9.99 7.31 86.80 10.90 0.90 36.80

-2.09 -1.03 -0.79 0.07 -7.89 -2.97 1.52 0.00 -0.10 -1.56 -0.23

-0.53

174 1521 1193 24644 50 489 110 6624 1313 40183 4486 994 800 640 3275

Ausgewählte Werte Kurs €

Atrium Brain Force CAT oil Meinl Airports Porr Teak Holz

3.86 3.35 7.58 0.01 26.99 0.08

Diff. %

-0.34 -1.32 -3.17 0.00 -0.77 0.00

KTM Mayr-Melnhof Palfinger Pankl Polytec Rosenbauer s Immo Sanochemia Semperit Strabag SW Umwelttechnik UNIQA Valneva Warimpex Wolford

125.95 107.85 25.90 27.80 7.60 70.80 8.09 1.54 31.52 23.35 6.30 8.36 3.74 0.74 22.91

-2.57 -0.38 -1.17 -0.21 0.15 2.80 2.01 0.86 -1.10 -1.32 -0.93

123 2006 1566 100 929 1283 6394 10063 2943 2869 105 349148 2528 10500 272

Impressum BÖRSE EXPRESS / INVESTOR EXPRESS Styria Börse Express GmbH, Berggasse 7/7, 1090 Wien www.boerse-express.com PHONE 01/236 53 13 EMAIL redaktion@boerse-express.com ABO www.boerse-express.com/abo GESCHÄFTSFÜHRER Robert Gillinger (gill) LEITUNG PROJEKT- & MEDIENMANAGEMENT Michael Ruben Minassian REDAKTION (Leitung) Mag. Harald Fercher (hf), Mag. Christa Grünberg (cg), Paul Christian Jezek (pj), Michael Plos, MA (mp), Mag. (FH) Christine Petzwinkler, Dr. Christoph Rohrmoser (cr) STÄNDIGE GASTKOMMENTATOREN Nora Engel-Kazemi, Franz Gschiegl, Walter Kozubek, Wolfgang Matejka, Peter Rietzler, Monika Rosen, Alois Wögerbauer TECHNISCHE LEITUNG DI Josef Chladek TECHNIK Thomas Zehetbauer CHARTS TeleTrader, Kursdaten ohne Gewähr BEZUG Diverse Aboformen unter www.boerse-express.com/abo Gerichtsstand ist Wien. HINWEIS Fur die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemachten Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/ Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem fur das Trading-Depot. Der Börse Express ist ausschliesslich fur den persönlichen Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nur nach schriftlicher Genehmigung. VOLLSTÄNDIGES IMPRESSUM www.boerse-express.com/impressum MEDIENEIGENTÜMER

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