Blick Extra "Spengler-Cup 2011"

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SpenglerCup SpenglerCup EXTRA

HC DAVOS

INTERVIEW MIT GOALIE GENONI SEITE 4

Fotos: Kilian J. Kessler, Sven Thomann, Keystone

Genoni «DerSpass «Der Spass Kanada-Crack Kwiatkowski

TEAM CANADA

DER NACKTE WAHNSINN SEITE 7

kommtnicht kommt nicht

zukurz» zu kurz»


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SPENGLER CUP EXTRA

Moderne Tradition WÜRTH BEGEISTERT Das Verkaufsprogramm von Würth umfasst im Kerngeschäft über 100'000 Produkte. Von Schrauben, Schraubenzubehör über Dübeln und Werkzeuge bis hin zu chemisch-technischen Produkten: Profis rüsten sich bei uns aus. Doch Würth bietet mehr als „nur”

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FASZINATION SPENGLER CUP

Willkommen sind sie alle. Hockeyfans, Cüplitrinker – und sogar die Nörgler, die den Rest des Jahres das Turnier in die ewigen Jagdgründe wünschen. VON DINO KESSLER

istorie, Tradition, Fortschritt. Der Spengler Cup schreibt seit H 88 Jahren Geschichte. Das älteste

Klubturnier des Welteishockeys ist ein Aushängeschild für die Schweiz – und für das Schweizer Eishockey. Kein anderes Klubformat der Welt kann für sich beanspruchen, im Mutterland des Eishockeys einen Platz im TVKalender zu haben. Während Jahrzehnten war nur schon die Tradition allein Grund genug, dass die Massen zwischen Weihnachten und Neujahr nach Davos strömten. Traditionen sind etwas Schönes, etwas Griffiges. Jeder kann sich an etwas festhalten, Hoffnung schöpfen im Bewährten, in Erinnerungen kramen.

Der Spengler Cup ist für den Schweizer Sportkosmos genauso wichtig wie ein Eidgenössisches Schwingfest. Traditionen hier, Traditionen dort. Und trotzdem fest mit dem Wandel der Zeit verbunden: Popularität – das ist das Urteil der Massen. Modern wohl, aber nicht vergesslich.

Laufsteg für die Eitlen

Im Dunstkreis des Spengler Cups findet heute jeder seine Befriedigung: Sport auf hohem internationalem Niveau, weil kein Spieler von Format halbherzig zur Sache geht. Bierseligkeit, wenn sie gefragt ist. Ein roter Teppich für die höhere Gesellschaft, die damit zum Ereignis wird. Das Nachtleben im Pöstli für das Après-Forechecking. Eine Plattform für Fachsim-

peleien, die meistens wohl simpel, aber selten punktgenau vom Fach sind. Ein Laufsteg für die Eitlen, die sich das Turnier ohne sich selbst gar nicht vorstellen können. Willkommen sind alle, sogar die, die den Rest des Jahres wie die Unken rufen und das Turnier in die ewigen Jagdgründe wünschen. Wären sie nicht da, hätten sie wohl recht. Trotzdem muss der Spengler Cup, das Format und der Profit, ein Diskussionsthema sein. Die Meisterschaft ruht zwischen Weihnachten und Neujahr, dafür gehört den Klubs ein schönes Stück vom Kuchen. Bevor der Kuchen verzehrt wird, muss er aber erst gebacken werden. Die Zutaten sind bekannt: Historie, Tradition, Fortschritt.

Der Spengler Cup lebt: Auch nach 88 Jahren ist das Turnier noch immer ein Publikumsmagnet.

IMPRESSUM SPENGLER CUP-EXTRA Redaktion, Produktion: Daniel Leu (Leitung), Dino Kessler, Angelo Rocchinotti, Stephan Roth, Nicole Vandenbrouck, Marcel Hauck Artdirector: Jürg Zuberbühler Fotoredaktion: Benjamin Soland, Kathi Bettels, Andrin Bosshard, Toto Marti, Markus Senn, Sven Thomann Korrektorat: Ringier Specter BLICK Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Telefon 044 259 62 62 Telefax 044 259 66 65 E-Mail blick@ringier.ch Internet www.blick.ch Chefredaktor: Ralph Grosse-Bley Sportchef: Felix Bingesser Geschäftsführerin: Caroline Thoma Leiter Werbemarkt: Beniamino Esposito Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen Druck: Ringier Print Adligenswil AG


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SPENGLER CUP EXTRA

23. Dezember 2011

HC DAVOS

«Del Curto versteht nichts von Goalies»

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HC Davos

Wie stark sind Sie als Goalie mit Del Curto konfrontiert? Nicht sehr stark, er fokussiert sich mehr auf die Spieler. Natürlich spürt er genau, wenn bei mir etwas nicht in Ordnung ist, aber es ist nicht so, dass wir jeden Tag Einzelgespräche führen. Ist alles in Ordnung, arbeiten wir Goalies vorwiegend mit Marcel Kull. Del Curto sagt, er verstehe nichts von Goalies. Er versteht nichts von Torhütern, ich nichts von Feldspielern – da

DAS KADER

TORHÜTER Leonardo Genoni (24) Reto Berra (24, Biel)

können wir uns in Ruhe lassen. Im Training werden ja vielfach Spezialsituationen behandelt, zum Beispiel das Powerplay. Vor der Vertragsverlängerung gab es Spekulationen, dass Sie aus Studiengründen ins Unterland ziehen wollen. Ich verfolge seit einem Jahr ein Fernstudium in Betriebswirtschaft, das dauert im Idealfall noch drei Jahre. Dafür haben wir die perfekte Lösung gefunden: Ich darf jeweils am Montag um die Mittagszeit Feierabend machen. Dann fahre ich nach Zürich zum Unterricht. Ist das nicht zu anstrengend für einen Profi? Nein, das ist ja nur ein Abend pro Woche. Nur ab und zu muss man sich schon einen Ruck geben. Es ist allerdings auch eine Ablenkung und bietet eine Zukunftsperspektive. Mit Simon Bodenmann (Kloten, die Red.) und Lukas Flüeler (ZSC Lions, die Red.) sind noch zwei Berufskollegen mit dabei, da kann man sich austauschen, plaudern, den Horizont erweitern. Eigentlich wären auch Thomas Bäumle und Marc Schulthess (Ambri, die Red.) für den Kurs eingetragen, aber die beiden habe ich nun schon länger nicht mehr gesehen (schmunzelt).

3.00

Gegründet: 1921 Erfolge: 30-facher Schweizer Meister Trainer: Arno Del Curto (55, Sz) Spengler-Cup-Bilanz: 81 Teilnahmen, 14 Siege

Foto: Toto Marti

Leonardo Genoni, Sie sind seit fünf Jahren in Davos und haben eben für drei Jahre verlängert. Bei jedem anderen Klub hätten Sie schon mindestens zwei Trainer erlebt, was macht Del Curto anders? Leonardo Genoni: Ich glaube, Arno ist fest mit dem HC Davos verwachsen. Er ist ein Hauptgrund dafür, dass Spieler nach Davos kommen und hierbleiben wollen. Wer sich einsetzt und dazu etwas lernen will, kann sich auf die Rückendeckung Del Curtos verlassen. Für mich ist Goalietrainer Marcel Kull allerdings die Bezugsperson im Tagesgeschäft.

Quote

DER KLUB

HCD-Meistergoalie, Student, Zürcher. Leonardo Genoni (24) hat viele Ziele – eines davon ist die NHL. VON DINO KESSLER (TEXT) UND KILIAN J. KESSLER (FOTOS)

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23. Dezember 2011

VERTEIDIGER René Back (29) Beat Forster (28) Robin Grossmann (24) Tim Ramholt (27) Lukas Stoop (21) Ramon Untersander (20) Jan von Arx (33)

Leonardo Genoni: Der HCD-Goalie bringt die

Was ist Ihr Ziel? gegnerischen Stürmer oft zum Verzweifeln. Das Ziel ist erst einmal der Bachelor, dann sehe ich folgen, da hat es mich aus den weiter. Einen Abschluss zu haben, Schuhen gefegt. Mir wird schon ist sicher nicht verkehrt. beim Anblick einer Spritze unwohl. Es gibt allerdings auch noch andere Gründe dafür, meine Gibt es beim HCD auch noch beiden Brüder und ich haben in andere Spieler, die in der Freizeit jungen Jahren die Schattenseiten die Schulbank drücken? Hm, mal sehen. Ich glaube, derzeit miterlebt. Unser Vater muss stännicht. Einzelne denken wohl, ein dig erreichbar sein und ist viel Studium vertreibe den Spass. Aber unterwegs. Sie studieren ebenfalls bei mir kommt der Spass nicht zu nicht Medizin, sondern Rechtswiskurz, ich kann trotzdem auch mal senschaft und Wirtschaft. auf die Skipiste. Aber es gehört dazu, dass man sich regelmässig Haben Sie irgendwelche Laster? dem Studium widmet, um den Spielen, Zigaretten, Alkohol? Anschluss nicht zu verlieren. Ich bin ein miserabler Pokerspieler, weil mir die Geduld fehlt. Früher bin ich manchmal vor der PlaystaWarum studieren Sie Wirtschaft tion gesessen, mittlerweile steht und werden nicht ein berühmter die seit einem Jahr still. In den AusArzt wie Ihr Vater Prof. Dr. med. gang gehe ich selten, trinke dann Michele Genoni, der Chefarzt für aber auch mal ein paar Bier. AllerHerzchirugie ist? Diese Antwort fällt mir sehr leicht: dings nicht so lange, bis es drausIch kann kein Blut sehen. Ich konn- sen schon wieder Tag wird. te mal eine Operation live mitverWEITER SEITE 6

Genoni über den Spengler Cup: «Eine grosse Chance, sich zu beweisen und zu präsentieren.»

STÜRMER P. Brendl (30, Tsch, Lakers) Dario Bürgler (24) R. Earl (26, USA, Salzburg) Peter Guggisberg (26) Fadri Holinger (18) Mathias Joggi (25) Raphael Kuonen (19) Josef Marha (35, Tsch) Anton Ranov (17) Sandro Rizzi (33) Gregory Sciaroni (22) Peter Sejna (32, Slk) Lukas Sieber (17) Janick Steinmann (24) Petr Sykora (33, Tsch) Petr Taticek (28, Tsch) Reto von Arx (35) Dino Wieser (22) Lukas Willi (19)


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SPENGLER CUP EXTRA FORTSETZUNG VON SEITE 5 Wer macht denn so was? Das habe ich vergessen. Im Endeffekt zählt ausschliesslich die Leistung auf dem Eis, wenn die stimmt, werden auch keine Fragen gestellt.

LEONARDO GENONI

mich. Erst in dieser Zeit merkte ich, welchen Aufwand meine Eltern damals betrieben haben. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Aber sonst? Gut, man sieht die Kumpels von früher nicht mehr so oft, in Zürich hats mehr Restaurants, mehr Geschäfte – aber in Davos lässt es sich schon sehr gut leben. Schauen Sie sich nur um (zeigt auf den Neuschnee, der in der Sonne glitzert, die Red.), es ist einfach schön, und hier oben ist das perfekte Winterszenario fast garantiert, das gibs in Zürich nicht. Ich bin schon gerne hier.

TEAM CANADA

Eine Wette

Welche Verhältnisse sprechen Sie an? Es gibt einen Kern von FührungsperArno Del Curto ist seit 1996 Trainer beim sonen, darum herum werHC Davos – und fünffacher Meister. den Anpassungen vorgenommen, letztlich ergibt sich ein Welche Bedeutung hat der Gesamtbild, das für Erfolg bürgt. Spengler Cup für Sie? Als Jonas Hiller in die NHL ging, hat Es ist für uns Spieler eine Chance, Del Curto Reto Berra und mich aus auf entsprechend höherem Niveau Zürich geholt – zwei junge Goalies gegen sehr gute Gegner anzutreten. ohne Erfahrung. Das erforderte viel Das ist internationales Eishockey – Mut, aber zuletzt ist die Rechnung also eine grosse Chance, sich zu aufgegangen. Del Curto ordnet dem beweisen und zu präsentieren. Mit Erfolg fast alles unter, wer damit der angepassten Regel bezüglich nicht leben kann, spürt von selbst, Verstärkungsspielern (neu sind nur dass er es hier in Davos nicht packen noch drei pro Team erlaubt, die wird. Aber ich glaube, Arno weiss Red.) bleibt der Charakter der schon vor einem Transfer, wer in Mannschaften im Grossen und sein Schema passt. Ganzen bestehen. Grundsätzlich wurden Modus und Format zuWie sieht das aus? kunftstauglich gemacht, das war Die Anforderungen sind entspre- sehr wichtig für das Turnier. Eine chend hoch. Der Knackpunkt ist der zweite Schweizer Mannschaft steiEinsatz, die Hingabe. Aufgeben darf gert zudem das nationale Publikumsman nicht, aber wer sich Mühe gibt interesse, die Kloten Flyers haben ja und sich verbessern will, bekommt eine grosse Fanbasis. Rückendeckung, auch in schwierigen Zeiten. Was halten Sie von den Diskussionen, die es um den Fortbestand Beim HCD werden Ausfälle mit des ältesten Klubturniers der Junioren kompensiert. Bei andeWelt gab? Ich bin ehrlich gesagt froh, musste ren Teams wird sofort nach ich nicht daran teilnehmen. ArguErsatz gesucht. Was denkt man mente für verschiedene Ansichten als Spieler? Für uns ist das ganz natürlich. Die sind zweifellos da, da wurde es jungen Spieler gewinnen so Ver- sicher ein paar Mal sehr laut. Letzttrauen und Sicherheit. Ein Beispiel: lich geht es darum, dass alle Ich hatte Reto von Arx oder Josef Beteiligten irgendwie zu ihrem Marha früher nur im TV gesehen. Recht kommen. Aber als ich hierher kam, war es die natürlichste Sache der Welt, dass Sie gingen mit 19 von Zürich nach man sofort dazugehört. Da fühlt Davos. Haben Sie damals etwas man sich aufgehoben. Und die jun- vermisst? gen Spieler dürfen bei Arno Fehler Zu Beginn hatte ich etwas Mühe, machen und müssen keine Angst weil ich zum ersten Mal von zu Haudavor haben. Sie werden allerdings se wegging. Selbst kochen, waschon gefordert und damit auch schen, den Haushalt besorgen – das gefördert. Junge Spieler werden bei war etwas grundlegend Neues für

Team

Team Canada

Quote

3.00

SCB-Verteidiger Joel Kwiatkowski (34) will im internationalen Schaufenster des Spengler Cups die Leute beeindrucken.

Aber vielleicht nicht mehr lange? Sie haben eine NHLKlausel in den neuen Vertrag schreiben lassen? Das stimmt, obwohl das wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen wäre. Arno Del Curto würde mich auch ohne die Klausel in die NHL ziehen lassen, wenn ein entsprechendes Angebot käme. Aber er meinte, wir sollten die Klausel in den Vertrag schreiben, um ganz sicher zu sein.

VON NICOLE VANDENBROUCK

ür das Team Canada ist der SpengF ler Cup nicht bloss eine organisierte Weihnachtsparty in Davos. «Wenns

um Hockey geht, nehmen wir Kanadier alles ernst», weiss Joel Kwiatkowski, «wir sind stolz auf unser Hockey.» Daher entsendet Hockey Canada vornehmlich Trainer-Grössen in die Schweiz, denen ein NLACoach (Doug Shedden) assistiert. Vor Jahresfrist war es NHL-Legende Mark Messier (50), heuer ist es Mark Crawford (50), Stanley-CupSieger mit Colorado 1996. In jenem Jahr wurde Kwiatkowski als damals 19-Jähriger von den Dallas Stars in der achten Runde gedraftet. Der Verteidiger spielt nach 2010 zum zweiten Mal mit dem Team Canada am Spengler Cup. Und weiss um seine Chance: Kwiatkowskis Vertrag beim SC Bern läuft nach dieser Saison aus. Das Traditionsturnier in Davos ist ein internationales Schaufenster, «in dem ich die Leute beeindrucken kann und will», sagt der begeisterte Hobby-Gitarrist. Nach der durchzogenen letzten Saison war der Start in die aktuelle

Warum wollen Sie denn unbedingt in die beste Liga der Welt wechseln? Ich sage es so: Aus dem einstigen Traum ist mittlerweile ein Ziel geworden. Es ist allerdings noch etwas zu früh für mich, denke ich. An der letzten WM (in der Slowakei 2011, die Red.) war ich zum Beispiel nur die Nummer zwei (hinter Servette-Keeper Tobias Stephan, die Red.) – bis ich wirklich für die NHL bereit bin, muss also noch einiges geschehen. Wann erreichen Sie denn 100 Prozent? Gibt es das überhaupt, den fertigen Goalie? Nein, das ist wohl gar nicht möglich. Als Spieler ist man immer in einem Lernprozess, das Spiel verändert sich ja sehr rasch, man muss sich anpassen, permanent Umstellungen vornehmen. Ein gutes Beispiel ist Klotens Goalie Ronnie Rüeger. Der hat vor kurzem sein 1000. Spiel in der NLA gemacht. Im Blick gabs dazu ja eine wunderbare Fotoserie, da konnte man ihn als 18-jährigen Goalie bei Kloten sehen. Wer hätte damals gesagt, Ronnie sei ein fertiger Goalie? Bis zum heutigen Zeitpunkt musste er sich mehrere Male den Entwicklungen anpassen, seinen Stil wieder und wieder umstellen. Das ist bewundernswert und zeigt, dass man nie ein fertiger Goalie ist.

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macht ihn gut

«Del Curto versteht nichts von Goalies»

Meisterschaft kein Selbstläufer. Bern war von seinem Back nur wenig überzeugt und versuchte ihn gar noch loszuwerden. «Da hatte ich keine grosse Hoffnung auf eine gute Saison für mich», erinnert sich Kwiatkowski. Der 95-kg-Abwehrbrocken machte zu Beginn hauptsächlich als Strafenkönig auf sich aufmerksam. Erst seine Frau brachte ihn auf den richtigen Weg – mit einer Wette! Sie wettete mit ihm, dass er es nicht schaffe, fünf Spiele in Serie keine Strafe zu kassieren. Weil Kwiatkowski dies im ersten Match schon verbockte, bat er seinen Schatz um eine zweite Chance. Sie willigte ein, erhöhte die Dauer aber auf zehn Partien. Immerhin gings darum, ob sich der Familienvater ein Motorrad anschaffen darf. Doch Kwiatkowski biss sich durch und schaffte sogar elf straffreie Spiele. Und hat erkannt: Wenn er seine Qualitäten aufs Eis bringt, hilft er der Mannschaft mehr als auf der Strafbank. Dass ihn das Team Canada erneut nach Davos berufen hat, ist für Kwiatkowski ein Beweis, dass man dort von seinen defensiven Stärken überzeugt ist.

30.84% Der begeisterte HobbyGitarrist Kwiatkowski hat nach einem mässigen Start zur Form gefunden. Fotos: Sven Thomann, Keystone (2)

Was macht den HCD aussergewöhnlich – oder aussergewöhnlich erfolgreich? Diese Frage habe ich mir auch gestellt, als ich nach Davos kam. Ich glaube, dass beim HCD einfach die Perspektiven stimmen und die Verhältnisse perfekt aufeinander abgestimmt sind.

uns auch zwei Minuten vor Spielschluss noch aufs Eis gestellt, sogar wenn noch etwas auf dem Spiel steht – mit diesem Vertrauen lernen junge Spieler dann, den Druck zu meistern.

Schon beim letztjährigen Spe die Ehre zuteil, fürs Team Canngler Cup kam Kwiatkowski (M.) ada zu verteidigen.

DAS TEAM

Gegründet: 1910 Trainer: Marc Crawford (50, Ka) Assistent: Doug Shedden (50, Zug) Spengler-Cup-Bilanz: 28 Teilnahmen, 11 Siege

DAS KADER

TORHÜTER Jake Allen (31, Peoria, AHL) Marty Turco (36) VERTEIDIGER Ryan Parent (24, Chicago, AHL) Joel Kwiatkowski (34, SCB) Cory Murphy (33, ZSC) Jordan Hendry (27, Lugano) Derrick Walser (33, Lakers) Shawn Heins (38, FR) Travis Roche (33, SCB) STÜRMER Mark Hartigan (34, Lakers) Joël Perrault (28, Ambri) Byron Ritchie (34, SCB) Pascal Pelletier (28, Tigers) Brett McLean (33, Rockford AHL) Kurtis McLean (31, Tigers) Jeremy Williams (27, Salzburg) Stacy Roest (37, Lakers) Rico Fata (31, Servette) J.P. Vigier (35, SCB) Eric Beaudoin (31, Biel) Glen Metropolit (37, Zug) Brandon Reid (30, Lakers) Blaine Down (29, ZSC)


SPENGLER CUP EXTRA

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Die schönsten Geschenke!

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gleichzeitig zum besten Verteidiger, Topskorer und Spieler des Turniers gewählt.» 2009 beendete Mike Pellegrims seine Karriere. Wie es sich für ihn gehört mit einem Meistertitel – dem österreichischen. Seitdem arbeitet er als Coach. Als Co-Trainer der Grizzly Adams Wolfsburg will er nun auch am Spengler Cup erfolgreich aufreten. «Die Zuschauer dürfen sich auf uns freuen. Wir spielen attraktives, modernes Eishockey.» Für Pellegrims ist es nicht die erste Teilnahme am Spengler Cup. «1997 verpassten wir mit den

STÜRMER Colin Beardsmore (33) Patrick Davis (25, USA) Matt Dzieduszycki (31, Ka) Sebastian Furchner (29) Tyler Haskins (25, USA) Christoph Höhenleitner (28) Kai Hospelt (26) Andre Huebscher (22) David Laliberte (25, Ka) John Laliberte (28, USA) Vincenz Mayer (21) Norm Milley (31, Ka) Stephen Werner (27, USA)

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Als Belgier wurde Mike Pellegrims (43) früher in der HockeySzene oft belächelt. Doch der Co-Trainer der Grizzly Adams Wolfsburg hat mehr zu bieten als viele seiner Kollegen.

ike Pellegrims muss lachen. «Ja, das stimmt. Meine Karriere als Spieler ist weltrekordverdächtig!» Gleich in fünf Ländern wurde er Meister. Wie das «Who is Who des Eishockeys» liest sich sein Palmarès aber nicht: Zweifacher belgischer Meister mit Olympia Heist op den Berg. Niederländischer Meister mit Ijshockey Club Utrecht. Französischer Meister mit Brest Albatros Hockey. Dreifacher deutscher Meister mit den Adler Mannheim. Und zu guter Letzt, im Alter von 41 Jahren, auch noch österreichischer Meister mit dem EC Klagenfurter AC. «Meine Laufbahn ist schon sehr aussergewöhnlich», sagt Pellegrims. «Sie ist vergleichbar mit einer Leiter. Stufe für Stufe bin ich nach oben geklettert.» Angefangen hat seine Karriere unspektakulär. Mit sechs Jahren stand er in Antwerpen 1985: Pellegrims (Mitte) sitzt dem erstmals auf dem Eis. Ein belgischen Radio Rede und Antwort. Jugendtrainer sprach ihn an und lud ihn zum Training ein. So betonter. In Holland waren wir wurde aus dem jungen Mike ein Halb-Profis.» Im Winter arbeitete Hockeyspieler. er als Eislauflehrer, im Sommer Reich werden konnte er damit in als Bademeister. In Frankreich wurde Pellegrims Belgien nicht. «Es gab ein bisschen Geld für die Ausrüstung. Mehr 1993 schliesslich Profi. Erstmals nicht!» Der Liga-Alltag war gewöh- konnte er von seinem Beruf leben. nungsbedürftig. «Damals bestand Die Liebe zu seiner Heimat blieb. die Liga nur aus fünf Mann- Selbst als er später in Deutschland schaften. Wir mussten deshalb dreimal Meister wurde, spielte er dauernd gegen die gleichen Teams noch immer für die belgische Nati. spielen.» «Das war jeweils speziell. Wir Mit 18 zog es Pellegrims nach spielten in der C-Gruppe, und ich Holland. «Das war ein Aufstieg, war meinen Mitspielern und denn die Liga war ausgeglichener Konkurrenten deutlich überleund das Spiel schneller und körper- gen. An einer WM wurde ich mal

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Gegründet: 1934 Erfolge: 5-facherSchweizer Meister Trainer: Anders Eldebrink (51, Sd) Spengler-Cup-Bilanz: 2 Teilnahmen

DAS KADER

TORHÜTER Michael Flückiger (27) Ronnie Rüeger (38)

Fotos: Reuters, EQ Images

VERTEIDIGER Sven Berger (23) Alain Birbaum (26, Fribourg) Eric Blum (25) Félicien Du Bois (28) Micki DuPont (31, Ka) Christian Marti (18) Philippe Schelling (26) Nicholas Steiner (20) Duvie Westcott (34, Ka) Benjamin Winkler (34) STÜRMER Matthias Bieber (25) Simon Bodenmann (23) Yannick Herren (20) Denis Hollenstein (22) Arnaud Jacquemet (23) Marcel Jenni (37) Steve Kellenberger (24) Sam Keller (20) Michael Liniger (32) Niklas Nordgren (32, Sd) Vojtech Polak (26, Tsch) Tommi Santala (32, Fi) Victor Stancescu (26) Sebastian Sutter (20) Samuel Walser (19) Roman Wick (26)

HC VITKOVICE STEEL

Ein Mann

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Alles bene bei

eit 1982 und Dukla Jihlava hat kein tschechischer Verein mehr S den Spengler Cup gewonnen. Dies

Flyers-Verteidiger Beni Winkler kehrt an den Ort des Glücks zurück. it dem Bündner Kurort verbinden Beni Winkler (34) speziM elle Erinnerungen. Dreimal gewann

der Verteidiger mit dem HCD den Meistertitel und den Spengler Cup. Zudem lernte er 2005 seinen Schatz Manuela kennen, als er mit einem kaputten Kreuzband, Innenband und Meniskus im Spital lag. «Sie war Stationssekretärin und fragte die Patienten jeweils nach dem Essen», erinnert er sich. Schliesslich wurde aus Patient und Stationssekretärin ein Liebespaar. Er brachte Tochter Nina (12) in die Ehe, sie Xenia (19). Seit 2008 und seiner Rückkehr zu den Flyers wohnen sie gemeinsam in Küsnacht ZH. Dass Winkler noch einmal am prestigeträchtigsten Klubturnier Europas spielen darf, hätte er sich damals nicht träumen las-

Familienbande: Lily (vorne), Xenia, Manuela, Beni und Nina (v. l.).

Manuela die Wehen einsetzten. Mit einem Zwischenhalt schafften wirs gerade noch rechtzeitig ins Spital. Ich habe bis Spielbeginn höchstens drei Stunden geschlafen.» Manuela wird sich die Spiele ihres Gatten in Davos ohne Lily anschauen. «Sie ist zu jung und hätte nichts davon. Wir brauchen unser Baby auch nicht zu präsentieren»,

Keine Zukunftssorgen

Zum ersten Mal wird heuer Lily – das erste gemeinsame Kind – dabei sein. Der Wonneproppen ist acht Monate jung. Das Licht der Welt erblickte sie am 12. April. Genau an dem Tag, als Kloten den Final gegen Davos verlor. «Wir waren am Vorabend kaum im Bett, als bei

Team

Quote

HC Vitkkovice Steel 8.00

Hart, härter, Marek Malik! Für den Spengler Cup kehrt der ehemalige Abwehrbrocken von Genf-Servette in die Schweiz zurück.

Beni! sen. Manuela – eine waschechte Davoserin – freuts umso mehr: «Ich bin eine Heimweh-Bündnerin.» Anders als vor vier Jahren, logieren sie nun im Hotel. «Während meiner Zeit in Davos wohnte ich in einer schlecht isolierten Altbauwohnung in der Nähe der Eishalle. In der Altjahreswoche herrschte immer Ramba-Zamba. Da kam es schon mal vor, dass ich am Morgen vor meinem Hauseingang jemand schlafend vorgefunden habe», erzählt Winkler.

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aus Stahl

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VON ANGELO ROCCHINOTTI (TEXT) UND BENJAMIN SOLAND (FOTO)

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SPENGLER CUP EXTRA

Spengler-Cup-Final 2004: HCD-Winkler gegen Tomas Netik von Sparta Prag.

betont Papa Winkler und fügt an: «Ihre Grosseltern leben in Davos. Sie wären böse, wenn sie sich nicht um Lily kümmern dürften.» Während Xenia und Nina bei Benis Schwiegereltern oder Kolleginnen übernachten dürfen, teilt sich Lily das Hotelzimmer mit Mama und Papa. Müssen sich die Flyers-Spieler also Sorgen machen, dass sie nachts auf Trab gehalten werden? «Sie schläft durch» beruhigt Beni. «Sie kann aber schon mal wütend werden, wenn sie nicht bekommt, was sie will.» Am Spengler Cup kann Beni Winkler auch Werbung in eigener Sache machen. Sein Vertrag in Kloten läuft im Frühjahr aus. Sorgen braucht er sich aber nicht zu machen. Erste Interessenten aus der NLA haben sich bereits gemeldet.

will Vitkovice bei seiner zweiten Teilnahme nach 1980 (Rang 2) ändern. Das Markenzeichen der drittgrössten Stadt Tschechiens sind die Stahlwerke. Der Klub wurde 2003 nach einem Sponsor umbenannt und heisst seither Vitkovice Steel – Stahl. An den Vizemeister aus der Extraliga hat Davos keine guten Erinnerungen. Als die Bündner in der Saisonvorbereitung gegen Vitkovice spielten (1:3), nahm Coach Arno Del Curto im letzten Drittel auf der Tribüne Platz. Aus Wut? «Nein. Ich war ganz ruhig und habe dies aus Spass gemacht. Ich wollte die Jungs nur mal alleine spielen sehen.»

Bei Vitkovice ragt ein Spieler heraus: Marek Malik (36). In der Saison 2009/10 führte der AbwehrHüne (1,98 Meter, 105 Kilogramm) Genf-Servette in den Playoff-Final.

Darum ist Malik in New York Kult

Zur Kultfigur avancierte der ehemalige NHL-Crack (756 Spiele) 2006 bei den New York Rangers. Im denkwürdigsten Penaltyschiessen der NHL – die Entscheidung fiel gegen Washington erst im 30. Versuch – beförderte Malik den entscheidenden Penalty zwischen den eigenen Beinen durch ins Tor. Ein Malheur unterlief ihm in Genf. Im Halbfinal gegen Zug schoss er an den Schlittschuh des eigenen Goalies, der den Puck ins Tor ablenkte. ANGELO ROCCHINOTTI

Teilt aus und steckt ein: Malik (links) gegen Klotens Stancescu.

DER KLUB

Gegründet: 1928 Erfolge: Tschechoslowakischer Meister 1952 und 81, tschechischer Vize-Meister 1997, 02, 10 Trainer: Mojmir Trlicik (47, Tsch) Spengler-Cup-Bilanz: 2 Teilnahmen, Zweiter 1980

DAS KADER TORHÜTER Roman Malek (34) Filip Sindelar (32)

VERTEIDIGER Tomas Kudelka (24) Marek Malik (36) Ctirad Ovcacik (27) Petr Puncochar (28) Denis Rehak (26, Slk) Adam Sedlak (20) Karol Sloboda (28, Slk) Pavel Trnka (35) Tomas Voracek (21) STÜRMER Jiri Burger (34) Michal Hlinka (20) Radim Hruska (27) Peter Huzevka (35, Slk) Jan Kana (21) Tomas Kana (24) Lukas Klimek (25) Petr Pohl (25) Lukas Pabiska (27) Petr Strapac (22) Juraj Sykora (28, Slk) Roman Szturc (22) Ondrej Sedivy (22) Juraj Stefanka (35, Slk) Viktor Ujcik (39)


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SPENGLER CUP EXTRA

Jetzt mit Sporttip auf den Spengler Cup Sieger wetten! Team

Dinamo Riga

Alle Sieger

1988: Rappi-Spieler Rautakallio (Nummer 5) im Spiel gegen Olten.

Quote

4.00

1925

Schicke Jungs: Die Mannschaft des HC Davos tritt beim Spengler Cup im feinen Zwirn an.

auf einen Blick

DER KLUB

DAS KADER

TORHÜTER Christopher Holt (26, Ka) Maris Jucers (24)

Fotos: Keystone

VERTEIDIGER Oskars Cibulskis (23) Guntis Galvins (25) Rodrigo Lavins (37) Sandis Ozolins (39) Arvids Rekis (32) Jekabs Redlihs (29) Krisjanis Redlihs (30) Kristaps Sotnieks (24) STÜRMER Janis Andersons (25) Girts Ankipans (36) Roberts Bukarts (21) Martins Cipulis (31) Andris Dzerins (23) Martins Karsums (25) Niclas Lucenius (22, Fi) Jamie Lundmark (30, Ka) Gints Meija (24) Ville Nieminen (34, Fi) Aleksandrs Nizivijs (35) Ainars Podzins (19) Mikelis Redlihs (27) Jakub Sindel (25, Tsch) Janis Sprukts (29) Juris Stals (29) Fredrik Warg (32, Sd)

DINAMO RIGA

Rocky kehrt zurück

Riga-Coach Rautakallio – alias Rocky – bezeichnet den Spengler Cup als das Fest des Jahres. VON ANGELO ROCCHINOTTI

it St. Petersburg, Dinamo Minsk und Dynamo M Moskau gewannen in den

letzten drei Jahren stets die Vertreter aus der KHL das Turnier. Auch deshalb wird von Dinamo Riga bei der Spengler-Cup-Premiere Grosses erwartet. Der Coach, der seit dieser Saison die Letten betreut, ist in der Schweiz bestens bekannt: Pekka Rautakallio (58) spielte Ende der 80er-Jahre für Rapperswil-Jona. Später führte er die St. Galler als Trainer in die NLA und coachte auch Bern, die ZSC Lions und Ambri. In der NHL (258 Spiele für Atlanta und Calgary) nannten sie den ehemaligen Verteidiger «Rocky». Rautakallio war der erste Finne, der in der NHL in einem Allstar-Game auftrat.

Rautakallio: «Ich freue mich riesig auf die Rückkehr in die Schweiz.»

Auf dem Twitter-Profil des Finnen steht: «Wie Sie wissen, bin ich der beste Eishockey-Coach. Ich arbeite hart mit Dinamo Riga. Seien Sie geduldig – die Siege werden kommen.» Darauf angesprochen, sagt Rautakallio lachend: «Ich habe davon gehört. Aber da hat sich jemand unter meinem Namen

registriert. Ich habe keine Zeit für solche Dinge und würde nie behaupten, dass ich der Beste bin.» Dies wäre wohl auch etwas übertrieben. Riga, das seit der Klubgründung 2008 auf russische Spieler verzichtet, startete miserabel in die Saison. Nach neun Spielen und nur einem Sieg belegte das Team den letzten Platz in der WesternConference. Mittlerweile konnten sich die Letten aber im Mittelfeld etablieren. «Der Start war hart. Doch nun haben wir einen Weg gefunden und hoffen, am Spengler Cup gut abzuschneiden und den Schwung mitnehmen zu können. Ich freue mich riesig auf die Rückkehr in die Schweiz. Das Turnier ist das Fest des Jahres. Klar, dass wir da gewinnen wollen.» Mit den Vorjahressiegern aus der KHL könne man Riga aber nicht vergleichen. «Schauen Sie sich nur mal St. Petersburg an. Die haben ein Budget von 37 Millionen Euro. Wir stehen bei 12 Millionen und haben ein schmaleres Kader.»

SPIELPLAN

Gruppe Torriani 26.12. Kloten Flyers – Dinamo Riga (Spiel 1) 27.12. GA Wolfsburg – Verlierer Spiel 1 28.12. Gewinner Spiel 1 – GA Wolfsburg

15.00 15.00 15.00

Gruppe Cattini 26.12. Team Canada – HC Vitkovice Steel (Spiel 2) 27.12. HC Davos – Verlierer Spiel 2 28.12. Gewinner Spiel 2 – HC Davos

20.15 20.15 20.15

Vor-Halbfinals 29.12. 2. Gruppe Torriani – 3. Gruppe Cattini (1) 15.00 29.12. 2. Gruppe Cattini – 3. Gruppe Torriani (2) 20.15 Halbfinals 30.12. 1. Gruppe Cattini – Sieger Vor-Halbfinal 1 15.00 30.12. 1. Gruppe Torriani – Sieger Vor-Halbfinal 2 20.15

1950

Diavoli Rossoneri schlägt Davos und gewinnt den Spengler Cup.

1964

Der EV Füssen holt den Sieg, im Bild Schweiz – Spartak Prag.

1970

HCD-Goalie Ambühl streckt sich vergeblich – Tor für MoDo.

Final 31.12. Sieger Halbfinal 1 – Sieger Halbfinal 2 12.00 2 SF AUF LIVE SPIELE ALLE

2006

Fotos: RDB (4), Keystone

Gegründet: 2008 Erfolge: PlayoffViertelfinal in der KHL Saison 2010/11 Trainer: Pekka Rautakallio (58, Fi) Spengler-Cup-Bilanz: 0 Teilnahmen

Fünf Jahre ohne Sieg: Der HC Davos holte sich 2006 den 14. und bis heute letzten Titel.

1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Oxford University Berliner SC Oxford University Berliner SC HC Davos Berliner SC LTC Prag LTC Prag Oxford University LTC Prag/Oxford University HC Davos Diavoli Rossoneri Milano Diavoli Rossoneri Milano HC Davos LTC Prag HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos Zürcher SC Zürcher SC LTC Prag LTC Prag LTC Prag Diavoli Rossoneri Milano HC Davos EV Füssen Inter Milano Inter Milano Ruda Hvezda Brünn HC Davos HC Davos ACBB Paris ACBB Paris ACBB Paris Sparta Prag Sparta Prag EV Füssen Dukla Jihlava Dukla Jihlava Lokomotive Moskau Dukla Jihlava Lokomotive Moskau SKA Leningrad SKA Leningrad Slovan Bratislava Slovan Bratislava Slovan Bratislava Tschechoslowakei Olympia Sowjetunion B SKA Leningrad Dukla Jihlava Krilija Sowjetow Moskau Spartak Moskau Spartak Moskau Dukla Jihlava Dynamo Moskau Team Canada Spartak Moskau Team Canada Team Canada USA Selects Spartak Moskau Spartak Moskau ZSKA Moskau Team Canada Färjestads BK Färjestads BK Team Canada Team Canada Team Canada Team Canada Kölner Haie HC Davos HC Davos Team Canada Team Canada HC Davos Metallurg Magnitogorsk HC Davos Team Canada Dynamo Moskau Dynamo Minsk SKA St. Petersburg


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SPENGLER CUP EXTRA

23. Dezember 2011

Vierer-Bande

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23. Dezember 2011

FRAUENPOWER

Ohne sie läuft am Spengler Cup nichts: Denise Zimmermann, Marianne Wellinger, Reni Wildi und Marianne Good sorgen dafür, dass sich die starken Männer aufs Hockey konzentrieren können. ick fallen die Flocken über Davos vom Himmel. Wenige D Tage vor dem Start zum Spengler

Cup präsentiert sich das Landwasser-Tal als weisse Märchen-Landschaft. Passend also, dass in der Altjahrswoche vier Feen in stundenlanger Arbeit dafür sorgen, dass jeder sein Ticket oder seinen HCDSchal bekommt, ins Hotel gefahren wird oder durch einen Kaffee vor dem Einschlafen bewahrt wird. Aus einer echten EishockeyFamilie stammt Denise Zimmermann. Nach 30 Jahren in Davos ist sie längst zur waschechten Einheimischen geworden. Der Mann spielte Hockey, die Söhne bei den Junioren ebenfalls. Klar, dass da auch Denise selber für den HCD aktiv werden musste. Sie ist für den gesamten Ticket-Bereich verantwortlich. Nicht nur am Spengler Cup, das ganze Jahr. Und im Sommer werden die Beine hochgelagert? «Denkste», sagt Zimmermann und lacht. «Eine ruhige Zeit gibt es nicht. Im Sommer läuft zum Beispiel der ganze Vorverkauf.»

Täglich an der Front

Das gleiche gilt für Marianne Wellinger. Sie kümmerte sich bereits bei Davos Tourismus um das Ticketing, wechselte dann zum HCD, als dieser den Billett-Verkauf selber übernahm. Ausserdem steht sie täglich im Fanshop an der Front. Langweilig wirds auch da nie. Dennoch gibts klare Spitzenzeiten. Der Spengler Cup gehört dazu, die Tage nach einem Meistertitel – und davon gibts in Davos bekanntlich genügend – ebenfalls. «Da stehen die Leute bis auf die andere Seite des Vorplatzes», erzählt Wellinger. «Da brauchen wir jeweils sogar Sicherheitspersonal, um für Ordnung zu sorgen.» Nicht wegen allfälliger Hooligans.

«Aus Gründen der Sicherheit, damit nicht plötzlich zu viele Leute in den Shop drängen.»

Familienangelegenheit

Dieses Problem kennt Reni Wildi nicht. Sie hat es eher mit der feinen Elite als mit der Masse zu tun. Wildi ist VIP-Fahrerin, karrt meist Sponsoren in Davos durch die Gegend. «Vom Hotel in die Eishalle oder zu einem Sponsorenessen in ein Restaurant», erklärt sie. Ganz selten könne es auch mal vorkommen, dass sie jemanden zum Shoppen chauffieren müsse. Wildi schaut auf die tanzenden Flocken aus dem Bündner Nachthimmel. «Man muss sich schon sicher fühlen beim Fahren. Gerade auch auf Schnee.» Das ist nicht jeder Frau gegeben. Allerdings ist der Job bei Wildis eine Familienangelegenheit. Nach der Frühschicht gibt Reni die Autoschlüssel an ihren Mann weiter, der die zweite Tagesschicht übernimmt.

etreuerin Marianne Vier gewinnt! Ticketing-Chefin Denise Zimmermann (o. l.), Medienb erin Reni Wildi. Good (o. r.), Fanshop-Verkäuferin Marianne Wellinger (u. l.) und VIP-Fahr

Davos statt Karibik

Im gut gelaunten Frauen-Quartett ist Marianne Good das schwarze Schaf. Erstens kommt sie nicht aus Davos, sondern aus dem Sarganserland, wohnt jetzt in Landquart. Im Tal unten. Und zweitens – ein echtes Sakrileg – ist sie als eingefleischter Fan des EHC Arosa aufgewachsen. Heute besucht sie zwar fast jedes HCD-Heimspiel, doch das Herz schlägt für den EV Zug. «Ich habe sogar ein von Dino Kessler signiertes Shirt des EVZ zu Hause», sagt sie und lacht schelmisch. Während des Spengler Cups serviert sie im Mediencenter den Journalisten Suppe, Sandwiches und – am wichtigsten – Kaffee. Weihnachtszeit und Festtage mag sie eigentlich nicht. «Zum Glück habe ich hier etwas zu tun. Sonst würde ich in die Karibik abdüsen.» Zum Glück für die Journalistenschar aus aller Welt tut sie es nicht.

Foto: EQ Images

VON MARCEL HAUCK (TEXT) UND BENJAMIN SOLAND (FOTOS)


Mit Können und Leidenschaft zum Erfolg. Bis Teamwork und Ausdauer Spitzenleistungen ermöglichen. Bis sich Anerkennung in Begeisterung verwandelt. Erleben Sie sportliche Höhepunkte wie den Spengler Cup Davos, den wir seit über 25 Jahren als Partner unterstützen. Bis Sie von der Nachhaltigkeit unseres Engagements überzeugt sind, dürfen Sie sich auf eines verlassen:

26. – 31. Dezember 2011

Wir werden nicht ruhen www.ubs.com/sponsoring

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