Blick Playoff Extra 2012

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Donnerstag, 1. März 2012

Playoff EXTRA

Meister

Männer! AchtSpielerverraten ihr Erfolgs-Geheimnis

So sehen Sieger aus: Josef Marha vom HCD.

SHEDDEN & DEL CURTO

Fotos: EQ Images, Patrick B. Krämer

DAS GROSSE STREITGESPRÄCH DIE VIERTELFINALS ZUG– BIEL DAVOS– ZSC LIONS FRIBOURG –LUGANO KLOTEN –BERN SEITE 4



PLAYOFF EXTRA

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Donnerstag, 1. März 2012

Meisterkampf: Lugano-Stürmer Sannitz (l.) gegen SCBScherwey.

Sowirdman So wird man Meister Und geht nicht baden...

Welche Klubs die meisten MEISTERSPIELER unter Vertrag haben

Genf-Servette verpasst Playoffs: Erst tauchten die Fans, dann das Team.

Erfahrung oder Unbekümmertheit? Defensive oder Offensive? Es gibt verschiedene Erfolgsrezepte. VON DINO KESSLER

efense wins championships» D wird sportübergreifend gefloskelt, wenn auf den Spielfeldern um

das Tafelsilber gestritten wird. Ist eine sattelfeste Defensive wirklich das einzige Rezept, um in den Playoffs alle zu schlagen? Was ist mit schönen Spielzügen, einem durchschlagskräftigen Powerplay, krachenden Checks oder ein paar alten Säcken mit viel Erfahrung? Passgirlanden machen nur Eindruck, wenn sie auf der Anzeigetafel Spuren hinterlassen. Das Powerplay? Die Boston Bruins gewannen letzte Saison den Stanley

Cup trotz einer Erfolgsquote von schrecklichen 11 Prozent (es gibt also Hoffnung für die ZSC Lions) – und krachende Checks teilt heute schon fast jedes Team aus. Bleibt die Erfahrung. Die Gebrüder Von Arx tragen an jedem zweiten Finger einen Meisterring. Beim HCD gibt es – ausser ein paar Rookies – keinen Spieler, der nicht mindestens einen Kübel in die Luft gestemmt hat. Im letzten Frühling waren die Bündner erfahren genug, um voll auf die Defensive zu setzen: Auf dem Weg zum 30. Meistertitel liess der HCD in 14 Spielen lächerliche 22 Tore zu – oder 1,57 pro Partie. Ein Rekord ist ein Rekord ist ein Rekord. Eine routinierte Mannschaft tut sich leicht damit, den Stellenwert der Defensive zu akzeptieren. Junge Spieler hingegen verhalten sich wie junge Hunde: Im Rudel wird das Spielzeug gejagt, wer es

Fotos: EQ Images

Klub 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Davos Bern ZSC Lions Lugano Fribourg Biel Zug Kloten

Anzahl Titel 57 30 21 13 12 9 9 9

Spieler mit Titel 24 17 13 9 9 7 5 5

keinen guten Goalie hast, kannst du alles andere vergessen. In unserem BLICK-Playoff-Extra einmal hat, will es nicht wieder verraten acht Spieler ihre Erfolgshergeben. Geheimnisse und erzählen, wie sie es Boston holte sich im letzten Jahr zum Titel geschafft haben. den Stanley Cup auch ohne viel Erfahrung. Nur zwei Spieler der IMPRESSUM PLAYOFF-EXTRA Bruins (Recchi, Thornton) hatten Redaktion, Produktion: die berühmteste Klubtrophäe der Daniel Leu (Leitung), Dino Kessler, Angelo Welt zuvor schon überreicht be- Rocchinotti, Stephan Roth, Nicole Vandenkommen – aber die Bruins liessen brouck, Albert Fässler, Bruno Hayoz Artdirector: Jürg Zuberbühler am wenigsten Gegentore zu. Auch Del Curtos HCD stand einst Fotoredaktion: Benjamin Soland, Kathi Bettels, Andrin Bosshard, Toto Marti, ohne Routine in einem Playoff- Markus Senn, Sven Thomann Final: 1998 verloren die jungen Korrektorat: Ringier Redaktions-Services Bündner den Final gegen den routi- BLICK Dufourstrasse 23, 8008 Zürich nierten EV Zug, bis zum ersten Titel Telefon 044 259 62 62 sollte es noch vier Jahre dauern. Telefax 044 259 66 65 Die Routine ist für den HCD im E-Mail blick@ringier.ch Frühling 2012 vor allem Mittel zum Internet www.blick.ch Zweck: Wenn andere verzweifeln, Chefredaktor: Ralph Grosse-Bley kramen Von Arx & Co. in den Sportchef: Felix Bingesser Erinnerungen: Ah, eine solche Geschäftsführerin: Caroline Thoma Leiter Werbemarkt: Situation haben wir auch schon Beniamino Esposito gemeistert. Herausgeber: Ringier AG, In letzter Konsequenz muss aber Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen auch ein Routinier vor einer Bin- Druck: Ringier Print Adligenswil AG senweisheit kapitulieren: Wenn du


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PLAYOFF EXTRA

EN D D E H -S Z V E U Z O T R U C L E -D D HC

Zug ist , t i r o v a F r e d basta!» Wer hat das bessere Blatt? Davos mit Del Curto (l.) oder Zug mit Shedden?

Der Meister-Poker beginnt! Doug Shedden, Trainer von Quali-Sieger Zug, und HCD-Coach Arno Del Curto über Favoriten, Trümpfe, Checks und Schwalben. VON DINO KESSLER (TEXT) UND PATRICK KRÄMER (FOTO)

Herr Del Curto, Herr Shedden: Wer hat die besseren Karten für die Playoffs? Doug Shedden: Davos, ganz klar. Vom Goalie über die Verteidigung bis zum Angriff – plus die Tatsache, dass der HCD Titelverteidiger ist. Ich glaube, da muss man nicht gross diskutieren. Del Curto möchte aber nie der Favorit sein … Arno Del Curto: Zug! Shedden: Keiner möchte Favorit sein. Del Curto: Zug. Wer die New York Rangers schlägt, kann die Favoritenrolle nicht einfach abgeben. Die Rangers sind ja Erster in der NHL, oder zumindest ganz weit vorne. Der Sieg gegen die Rangers, das war im Oktober – zählt das jetzt noch? Shedden: Ich habe dieses Spiel einmal als Vorlage in einer Videositzung gebraucht. Nur um zu zeigen, wie gut die Stimmung damals bei uns war. Ich denke allerdings, dass dieses Spiel in den Playoffs nicht mehr viel bedeutet.

Del Curto: Ich habe dieses Spiel schon erwähnt, um meine Spieler auf den EVZ einzustimmen. Zug ist hervorragend, aber nicht nur deswegen, die Leistungen in der Liga haben das bestätigt. Die Verteidigung ist besser, als geschrieben wurde. Der Grosse – wie heisst der nochmals? –, Wozniewski, der ist stark. Und Chiesa hat grosse Fortschritte gemacht, und und und ... Shedden: Als wir Diaz an die NHL verloren haben, dachten alle, unsere Verteidigung werde schrecklich schlecht sein. Aber Wozniewski, Chiesa, Helbling oder Fischer haben die Schlagzahl erhöht und die anderen mitgerissen. Aber wir könnten hier bis morgen Komplimente austauschen. Wer Genoni im Tor hat, Forster in der Abwehr und Reto von Arx im Sturm, der kann die Favoritenrolle nicht einfach so weiterreichen. Del Curto: Zug ist der Favorit, basta! Shedden: Wir hatten bis jetzt Glück mit Verletzungen. Da kann man nur hoffen, dass das so bleibt und nicht plötzlich ändert, wenns zählt. Letztes Jahr waren Holden und Brunner in der entscheidenden Phase verletzt, das haben wir gespürt.

Del Curto: Moment mal, wir machen hier einen gewaltigen Fehler. Wir reden nur von Zug und Davos. Acht Teams haben eine Chance auf den Titel, acht Teams. Shedden: Ich bin absolut einverstanden … Die Frage lautete aber nur, ob Zug oder Davos die besseren Karten hätten. Del Curto: Das ist mir egal, meine Antwort lautet: Acht Teams haben Chancen auf den Titel, acht! Welcher Aussenseiter hat Chancen? Del Curto: Aussenseiter? Sie nennen den SC Bern einen Aussenseiter? Den SCB nicht – aber Sie können ja nicht sieben Teams zu Favoriten stempeln, auch wenn Sie das möchten … Shedden: Von den acht Teams kann jedes mindestens eine Runde gewinnen, das auf jeden Fall. Del Curto: Die Viertelfinals werden wohl am interessantesten sein, am härtesten umkämpft.

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Shedden: Auf jeden Fall am gefährlichsten für die besser klassierten Teams, wie in der NHL. Du glaubst, du hast eine gute Saison – zack, da bist du in der ersten Runde schon draussen. Dann wars plötzlich eine Katastrophensaison. Kann man in den Playoffs einen schlechten Eindruck wegwischen? Oder anders gesagt: Kann plötzlich gut sein, was 50 Spiele lang schlecht war? Shedden: Grundsätzlich ist das immer möglich. Eigentlich spielen wir Eishockey, um in den Playoffs mit dabei zu sein, die Meisterschaft zu gewinnen. Darum versucht man auch alles, um erfolgreich zu sein.

Acht Teams haben Chancen auf den Titel, acht!»

Arno Del Curto (55)


Donnerstag, 1. März 2012

Ein Goalie, der plötzlich heiss ist, ein Tor im richtigen Moment – und schon hast du den Vorteil auf deiner Seite. Der Favorit beginnt zu Grübeln, verliert das Vertrauen. Aber es ist schon so: Wenn du regelmässig gewinnst, entwickeln sich die guten Gewohnheiten. Verlierst du oft, ist es umgekehrt. Aus dieser Spirale musst du erst mal rauskommen, und das geht nicht auf Knopfdruck. Dazu braucht es ein Ereignis. Del Curto: Klar, darum ist es auch nicht so schön, wenn du als QualiSieger in die Playoffs gehst. Du kannst ja nur verlieren. Wenn du Pech hast, schiesst der Gegner das erste Tor, und plötzlich läuft bei denen alles rund. Vielleicht hatten die in der Qualifikation ja nur Pech. Wenns nicht läuft, gehen die Pucks an den Pfosten und raus, wenns läuft, gehen sie eben an den Pfosten und rein.

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Doug Shedden, Sie haben ein paar Spieler, die unter Druck schon mal die Nerven verlieren. Wie bekommen Sie die in den Griff? Shedden: Sprechen Sie über Josh Holden? Sein Spiel lebt von der Intensität, allerdings darf er die Grenze nicht überschreiten. Anfang Saison hatte er Probleme damit, mittlerweile weiss er, dass er unter Beobachtung steht und sich entsprechend verhalten muss. Ausschliessen kann man das nie, aber ich kann es immer wieder ansprechen. Ich kann Spieler wie Holden, Ruefenacht, Chiesa oder Helbling nicht auf Knopfdruck in Chorknaben verwandeln, unser Spiel lebt ja auch von der Aggressivität. Ich kann verlangen, dass ein Faustschlag mit einem Lächeln quittiert wird – und nicht mit einem Vergeltungsschlag.

Wenn es zur Sache geht, stehen die Leute auf.» Doug Shedden (50)

Del Curto: Wegen Ruefenacht hatten wir mal grossen Ärger. Du (spricht Shedden an – die Red.) hast mir vorgeworfen, ich hätte gelacht, als ein Zuger Spieler liegen blieb. Ich habe gelacht, weil Ruefenacht dachte, er könne uns provozieren. Der kreuzte vor unserer Spielerbank auf und machte meine Spieler an, und dann auch noch mich. Aber das geht nicht. Danach haben wir das ja wieder aus der Welt geschafft. Ruefenacht geht Ihnen auf den Wecker? Del Curto: Ja, klar geht der mir auf den Wecker, darum macht er einen guten Job. Wäre er

mir egal, wäre er kein Gegner. Solche Spieler braucht es – ich hätte ihn aber lieber bei mir im Team. Shedden: Wie Beat Forster, der geht mir auch sehr auf den Sack, aber ich hätte ihn gerne in meiner Mannschaft. Das ist die Kunst solcher Spieler.

Wie gross ist der Unterschied zwischen Qualifikation und Playoffs, wenn wir über die Härte reden? Del Curto: Wenn ich an die NHL denke, ist der Unterschied riesig. Unglaublich hart wurde da während der gesamten Playoffs gespielt. Bei uns ist der Unterschied nur in den ersten Spielen da, danach flacht es wieder ab.

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Fotos: Toto Marti, Keystone

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PLAYOFF EXTRA Leiden an der Bande: Arno Del Curto (l.) und Doug Shedden.

Donnerstag, 1. März 2012

Vielleicht sollte man die NLA aufstocken. Lausanne rauf, dazu ein Walliser Team.»

Arno Del Curto

FORTSETZUNG VON SEITE 5

Warum? Del Curto: Weil wir in der Schweiz nie gelernt haben, mit harten Checks korrekt umzugehen. Keiner von uns. Ein harter, korrekter Check verursacht bei uns immer noch Hysterie, Erstaunen, Ärger. Warum? Weil die Spieler vielfach nicht wissen, wie sie einen Check absorbieren sollen. Spieler verhalten sich zum Teil grobfahrlässig, die Schuld trägt aber immer der Angreifer. Darum hört es nach den ersten Spielen auch wieder auf – wir können schlicht und einfach nicht damit umgehen. Stellen sie sich vor, Beat Forster teilt einen harten Check aus, einer fällt um – dann gibts im ganzen Land wieder einen Aufschrei. In der NHL weint aber keiner, wenn hart gespielt wird. Bei uns in den Stadien wird sofort gejammert, wenn einer umfällt. In einigen Stadien mehr als in anderen. Wir müssen in den Playoffs aber nicht nur schnell, technisch versiert, präzise und leidenschaftlich spielen, sondern auch hart. Sonst sind wir auf der internationalen Bühne bald weg vom Fenster. Wenn man das beherrscht, hat man einen Vorteil. Bei uns hat man aber manchmal das Gefühl, dass Checks gar nicht erlaubt sind, weil sofort gepfiffen und gewinselt wird. Shedden: Die Spieler wissen nicht, wie sie sich vor Checks schützen sollen. Das beginnt schon bei den Junioren, da bin ich absolut einverstanden. Wenn man gezielt ins Forechecking geht und die Verteidiger attackiert, verlieren sie erst die Nerven und dann den Puck. Das ist Strategie, das tut man bewusst. Ein Stürmer, der konsequent stört, provoziert irgendwann einen Fehlpass, weil der Verteidiger die Scheibe nur noch loswerden will.

Wie können wir dafür sorgen, dass in der Schweiz härter gespielt werden darf? Del Curto: Das könnten wir nur in Zusammenarbeit mit allen Involvierten erzielen. Wir wollen doch ein gutes Produkt verkaufen, oder? Da gehört die Härte einfach dazu. Warum gehen die Leute zum Eishockey? Auch deswegen. Aber wenn man da oben vorspricht, ist man doch gleich ein Querschläger. Und was ist mit den Schwalben? Das wird bei uns immer schlimmer. Spieler bleiben liegen, täuschen Verletzungen vor – und lachen dann, wenn der Gegner für nichts bestraft wird. Das gibt es in der NHL nicht, das ist verboten. Ich verbiete das meinen Spielern, es kommt aber trotzdem schon mal vor. Wenn wir uns verbessern wollen, dürfen wir uns aber nicht gegenseitig die Negativbeispiele vorwerfen, sondern müssen gemeinsam eine Lösung suchen. Shedden: Wenn es zur Sache geht, stehen die Leute auf, haben Spass. Haben Sie schon mal erlebt, dass die Leute davonlaufen, wenn geprügelt wird? Im Gegenteil. Aber die Schwalben sind tatsächlich ein Übel in unserer Liga.

Die Härte wird für die inflationäre Problematik mit den Hirnerschütterungen verantwortlich gemacht. Keine Lösung in Sicht? Del Curto: Das wollen wir nicht, wir wollen keine Verletzten. Auch da sehe ich die Problematik vor allem darin, dass viele Spieler nicht wissen, wie man einen Check korrekt annimmt, ohne sich dabei zu verletzen. Wie oft sieht man, dass sich ein Spieler im letzten Moment von einem Check wegdrehen will – und dann in einer

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schlechten Position erwischt wird? Viel zu oft. Dabei müsste er nur stehen bleiben, sich gross machen, dagegenhalten mit Körperspannung – und nichts passiert.

Was ist mit dem Tempo? Mit der Nulltoleranz wurden Behinderungen verunmöglicht, die Spieler haben mehr Tempo, die Energie, die sich in den Kollisionen entlädt, wird so immer grösser. Shedden: Das ist vollkommen korrekt. Die Verteidiger müssen die Pucks ausgraben, der Stürmer kommt in vollem Tempo, weil er nicht aufgehalten werden darf. Dazu kommt, dass die Spieler zum Teil Angst vor der Bande haben. Dabei ist die Bande dein bester Freund, wenn du nahe dran stehst. Wenn du einen Meter davon entfernt bist, wenn der Check kommt, natürlich nicht … Was machen Sie in den Playoffs anders? Shedden: Vieles. Del Curto: Nicht viel. Shedden: Wir passen unsere Vorgehensweise an. Je nach Gegner muss man entscheiden, wie man spielen will. Ob der Gegner Davos heisst oder Kloten, ist ja immer ein Unterschied. Man schaut sich das Powerplay an, das Boxplay, das ist bei jeder Mannschaft anders. Aber das «daily business» bleibt natürlich gleich, wir trainieren nicht plötzlich am Abend, nur weil die Playoffs beginnen.

Die Schwalben sind ein Übel in unserer Liga.» Doug Shedden

Was tun Sie, wenn es in den Playoffs plötzlich nicht mehr läuft? Del Curto: Das entscheide ich, wenns so weit ist. Vor ein paar Jahren brauchte ich mal einen Impuls, als wir gegen Zürich im Hintertreffen lagen. Ich glaube, wir lagen nach Siegen 1:3 zurück. Da habe ich Dino Wiesers Bruder Marc aus den Junioren geholt und die beiden zusammeninsForecheckinggeschickt, das hat der Mannschaft einen Kick verschafft. Danach haben wir die Serie gedreht und später den Titel geholt. Darum war Marc Wieser ein wichtiger Spieler für uns. Wird es einen Aufsteiger geben? Del Curto: Ich denke nicht. Shedden: Ich glaube nicht. Wer ist jetzt Letzter? Die Lakers? Die haben auch mit nur zwei Ausländern noch ein ziemlich gutes Team, ich glaube nicht, dass ein B-Klub besser ist. Del Curto: Vielleicht sollte man die NLA auf 14 Teams aufstocken. Lausanne rauf, dazu ein Walliser Team, vielleicht eine vereinigte Walliser Mannschaft. Da könnte man zwei Gruppen mit je sieben Teams machen, übers Kreuz spielen, Playoffs, fertig. Das gäbe dann auch wieder 50 Quali-Spiele. Die Fans denken, das ist zu viel. Selbst die Derbys ziehen nicht mehr überall … Del Curto: Doch, die Derbys ziehen. Wenn Genf gegen Fribourg spielt, ist der Teufel los. Und im Tessin geht das auch. Und Zug gegen Davos ist mittlerweile auch ein Derby. Und in Zürich? Del Curto: Naja, in Zürich vielleicht aktuell nicht mehr so wie früher. Aber das wird sich auch wieder ändern.


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PLAYOFF EXTRAPlayoff-Termine

Namen, Zahlen, Punkte

Donnerstag, 1. März 2012

Viertelfinals: 1.3., 3.3., 6.3., 8.3., 10.3., 13.3., 15.3. Halbfinals: 17.3., 20.3., 22.3., 24.3., 27.3., 29.3., 31.3. Final: 3.4., 5.4., 7.4., 9.4., 12.4., 14.4., 17.4.

Die grosse Statistik

letzten

Welche Quali-Sieger auch Meister wurden

JAHR QUALI-SIEGER MEIS TER 88/89 HC Lugano SC Bern 89/90 HC Lugano HC Lugano 90/91 SC Bern SC Bern 91/92 HC Fribourg SC Bern 2002: HC Davos – ZSC Lions 4:0 92/93 EHC Kloten 2:4 ano Lug HC – EHC Kloten s Davo 2003: HC 93/94 HC Fribourg EHC Kloten 2004: HC Lugano – SC Bern 2:3 94/95 EV Zug 4:1 EHC Kloten Lions ZSC – os 2005: HC Dav 95/96 SC Bern EHC Kloten 2006: HC Lugano – HC Davos 4:1 96/97 SC Bern SC Bern 4:3 Bern SC – 2007: HC Davos EV Zug s 2:4 97/98 EV Zug 2008: HC Genf-Servette – ZSC Lion 98/99 HC Ambri-Piotta HC Luga no 3:4 os Dav HC – 2009: Kloten Flyers 99/00 HC Lugano ZSC Lions 4:3 ette -Serv Genf HC – Bern SC : 2010 00/01 HC Lugano ZSC Lions 2011: HC Davos – Kloten Flyers 4:2 01/02 HC Davos HC Davos 02/03 ZSC Lions HC Lugano 03/04 HC Lugano SC Bern 04/05 HC Lugano HC Davos 05/06 SC Bern HC Lugano 06/07 HC Davos HC Davos 07/08 SC Bern ZSC Lions 08/09 SC Bern HC Davos 09/10 SC Bern SC Bern 10/11 HC Davos HC Davos

DIE PLAYOFF-FINALS

Topskorer Quali 2011/12

Name Tore/Assists Punkte Damien Brunner (Zug) 24/36 60 Julien Sprunger (Fribourg) 27/24 51 Jaroslav Bednar (Davos) 16/34 50 Petr Sykora (Davos) 21/28 49 Jeff Tambellini (ZSC) 23/22 45 Simon Gamache (Fribourg) 20/25 45 Tommi Santala (Kloten) 9/35 44 Byron Ritchie (Bern) 22/21 43 Benjamin Plüss (Fribourg) 15/27 42 Kurtis McLean (Tigers) 14/28 42

Jubiläum: 2011 holte der HCD seinen 30. Meistertitel.

Alle Schweizer Meister

1909 1910 1911 1912 1913 1916 1917 1918 1919

HC Bellerive Vevey HC La Villa, Ouchy Club des Patineurs de Lausanne HC Les Avants HC Les Avants HC Bern HC Bern HC Bern HC Bellerive Vevey

1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929

HC Bellerive Vevey HC Rosey-Gstaad EHC St. Moritz EHC St. Moritz HC Château-d’Oex HC Rosey-Gstaad HC Davos HC Davos EHC St. Moritz HC Davos

1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939

1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950

HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos Zürcher SC HC Davos HC Davos HC Davos

HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos HC Davos Zürcher SC HC Davos

1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959

1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969

EHC Arosa EHC Arosa EHC Arosa EHC Arosa EHC Arosa EHC Arosa EHC Arosa HC Davos SC Bern

1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979

HC Davos Zürcher SC EHC Visp HC Villars HC Villars SC Bern Grasshopper-Club EHC Kloten La Chaux-de-Fonds La Chaux-de-Fonds

La Chaux-de-Fonds La Chaux-de-Fonds La Chaux-de-Fonds La Chaux-de-Fonds SC Bern SC Bern SC Langnau SC Bern EHC Biel SC Bern

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989

EHC Arosa EHC Biel EHC Arosa EHC Biel HC Davos HC Davos HC Lugano HC Lugano HC Lugano SC Bern

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999

HC Lugano SC Bern SC Bern EHC Kloten EHC Kloten EHC Kloten EHC Kloten SC Bern EV Zug HC Lugano

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

ZSC Lions ZSC Lions HC Davos HC Lugano SC Bern HC Davos HC Lugano HC Davos ZSC Lions HC Davos SC Bern HC Davos

Foto: freshfocus

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PLAYOFF EXTRA

EV ZUG Gegen den ZSC musste Christen (l.) zuerst unten durch. Am Ende gabs den Titel.

Foto: Keystone

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DAS KADER TORHÜTER

30 Jussi Markkanen (36, Fi) 39 Sandro Zurkirchen (22)

VERTEIDIGER

70 2 72 31 36 56 37 19

Yannick Blaser (70) Alessandro Chiesa (25) Samuel Erni (20) Patrick Fischer (33) Andreas Furrer (29) Timo Helbling (30) Andy Wozniewski (31, USA) Patrick Zuber (20)

STÜRMER

96 Damien Brunner (25) 24 Duri Camichel (29) 61 Corsin Casutt (27) 7 Björn Christen (31) 27 Josh Holden (34, Ka) 10 Dominic Lammer (19) 15 Sven Lindemann (33) 8 Fabian Lüthi (22) 50 Glen Metropolit (37, Ka) 28 Patrick Oppliger (36) 11 Esa Pirnes (34, Fi) 22 Matthias Rossi (21) 9 Thomas Rüfenacht (27) 57 Fabian Schnyder (26) 12 Fabian Sutter (29) TRAINER Doug Shedden (50, Ka)

DER TRUMPF

Um bei der Jasssprache zu bleiben: Der EVZ hat genügend Trümpfe für einen «Matsch». Herausragend ist dabei Damien Brunner. Der Topskorer brilliert mit Spielwitz und wird angetrieben von seiner Spielfreude. Ob er nun an der Seite von Metropolit oder Holden stürmt – Brunner kann ein Spiel entscheiden.

DIE GEFAHR

In den letzten beiden Playoffs entpuppte sich Jussi Markkanen als Schwachstelle. Der finnische Goalie kam auf einen Gegentor-Schnitt von 3,9 (!) pro Match. Das ist zu hoch für einen Ausländer. Markkanen muss beweisen, dass er auch dem Playoff-Druck standhält. Nach dem Quali-Sieg wird in Zug der Final-Einzug erwartet.

Fleischplatte

Bushaltestelle ander

Zarte 16 war Björn Christen, als er mit dem SCB als Rookie Meister und deshalb in voller Montur in den Whirlpool geworfen wurde.

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Weil Thomas Vrabec zurückgetreten war, rutschte ich in jener Saison 1996/97 in die erste Mannschaft des SCB. Als Rookie war ich dabei, wie wir QualiSieger wurden. Und als Rookie durfte ich sogleich einen Meistertitel feiern. Gegen den ZSC lagen wir in der Viertelfinal-Serie 0:2 zurück – und haben sie noch gekehrt. Ich spielte an der Seite von Gates Orlando und schoss im fünften Match ein Tor. Als 16-Jähriger! Das war ein Highlight. Nicht so gut lief es für mich im Halbfinal gegen Lugano. Ich zog mir eine Hirnerschütterung zu, als ich mit dem Hinterkopf voll in die Bande geknallt bin. Ich hörte nur noch Glockengebimmel. Die Spielerbank musste ich suchen, und von Erzählungen her weiss ich, dass ich in der Garderobe meinen Platz nicht fand. Ich musste einige Spiele pausieren und kam im Final nur zu Teil-

einsätzen. Genial war aber, dass ich im entscheidenden Meisterspiel in Zug im letzten Einsatz auf dem Eis stand. Es war eine Riesengaudi. Nach dem Schlusspfiff stürmten die Fans aufs Eis. Meinen Helm hätte ich gerne behalten, aber er wurde mir weggerissen. Später sass ich mit Patrick Howald und Roberto Triulzi beim Stadion an der Bushaltestelle – in den Schlittschuhen und mit einer Fleischplatte. Zurück in Bern, wartete eine FanMasse in der Arena auf uns. Jeder Spieler wurde einzeln aufgerufen, das war für mich ein HühnerhautMoment. Weil ich ja Rookie war, wurde ich später noch in voller Montur in den neuen Whirlpool geworfen. Meine Karriere habe ich sozusagen mit einem Meistertitel gestartet. Ich konnte ihn mit meinen Idolen Rauch, Montandon, Fuchs, Tosio und Howald feiern und

wurde so ein Teil von ihnen. Zu Beginn der Saison hatte ich noch Ehrfurcht vor ihnen und scheute den Blickkontakt … Damals hatte ich beim SC Bern einen Ausbildungsvertrag und bekam pro Match 200 Franken Entschädigung. Als Meister-Rookie unterschrieb QUALI-BILANZ ich danach einen ZUG 3 Siege DreijahresverBIEL 1 Sieg trag. Das war ein tolles Jahr: MeisBISHERIGE PLAYOFFter mit dem SCB, DUELLE WM-Bronze mit ZUG 0 Siege der U18, und an BIEL 1 Sieg der U20-WM 1990 Viertelfinal 0:2 durfte ich auch noch dabei sein.»

FACTS &

AUFGEZEICHNET: NICOLE VANDENBROUCK


EHC BIEL

Mitdem

Donnerstag, 1. März 2012

Flugzeug,

ohne Alkohol ohneAlkohol

11

DAS KADER TORHÜTER

20 Reto Berra (25) 35 Marco Streit (36 )

VERTEIDIGER

7 8 5 27 96 42 33 40 95

Da ist das Ding! Steinegger präsentiert die Trophäe.

Joël Fröhlicher (29) Manuel Gossweiler (28) Marc Grieder (27) Anthony Huguenin (20) Clarence Kparghai (26) Tom Preissing (33, USA) Anthony Rouiller (18) Martin Steinegger (40) Thomas Wellinger (23)

Foto: Toto Marti

STÜRMER

Biel-Haudegen Martin Steinegger (40) feierte 2004 mit dem SCB den zweiten Meistertitel seiner Karriere. Der entscheidende Kick? Die Reise mit dem Flugzeug nach Lugano.

«

In den Playoffs können kleine Dinge über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wir vergeigten 2004 in der Finalserie gegen Lugano eine 2:0-Führung und mussten für das Entscheidungsspiel am Ostersamstag ins Tessin reisen. Dabei hatten wir Angst, QUALI-TOPSKORER dass wir aufZUG Damien Brunner grund der Rei(60 Punkte/1.) se-Staus am BIEL Alain Miéville Gotthard zu (34 Punkte/27.) spät ankommen würden. /11 2010 ON SAIS Deshalb hatZUG Halbfinal ten unsere BIEL Playouts KlubverantBLICK-TIPP wortlichen unmittelbar nach dem verlorenen h ier.c ring

FIGURES

4:1

nicole.vandenbrouck@

Heimspiel entschieden, die Reise mit einem Charter-Flug anzutreten. Nach dem Training am Morgen gings nach Bern-Belp und dann via Flugzeug ins Tessin. Als wir in Lugano-Agno landeten, war unser Teambus schon da und fuhr uns in die Resega. Vielleicht gab uns dieses Erlebnis den entscheidenden Kick. Als uns Marc Weber in der Verlängerung zum 4:3-Sieg schoss, brachen alle Dämme. Das grösste Problem: Wir hatten aus purem Aberglauben auf die Mitnahme von Alkohol verzichtet und mussten auf der Rückfahrt nach Bern einen Zwischenhalt einlegen. Das reichte dann aber bis nach Hause. Witzig war auch, dass AmbriFans an einer Brücke in der Leventina ein Leintuch mit dem Schriftzug ‹Grazie Berna› befestigten.

Als wir spät nachts in Bern ankamen, platzte die Allmend-Halle aus allen Nähten. Gemeinsam mit den Fans feierten wir bis in die frühen Morgenstunden und einen Tag später an der offiziellen Meisterfeier noch in der Innenstadt. Auch wenn die Chance auf einen Meistertitel in diesem Jahr mit Biel gering ist, hoffe ich trotzdem, dass wir Zug alles abverlangen können. Für die Favoriten ist die erste Runde immer die grösste Hürde. Mit Bern schied ich 2006 gegen Kloten und 2008 gegen Fribourg schon im Viertelfinal aus. Im Gegensatz zum EVZ haben wir nichts zu verlieren und können befreit aufspielen.» AUFGEZEICHNET: ANGELO ROCCHINOTTI

37 Eric Beaudoin (31, Ka) 71 Sébastien Bordelau (37, Ka) 14 Martin Chabada (34, Tsch) 93 Gianni Ehrensperger (26) 90 Florin Gerber (19) 52 Kevin Gloor (28) 92 Gaëtan Haas (20) 97 Adrien Lauper (24) 29 Kaj Leuenberger (20) 23 Alain Miéville (27) 21 Emanuel Peter (27) 18 Ahren Spylo (28, Ka) 94 Marco Truttmann (26) 12 Mathieu Tschantré (27) 48 Philipp Wetzel (26) 65 Marc Wieser (24) 6 Manuel Zigerli (22) TRAINER Kevin Schläpfer (42)

DER TRUMPF

Reto Berra ist in der Form seines Lebens. Mit Glanz-Paraden machte der Übergoalie das Bieler Playoff-Märchen überhaupt erst möglich. Dass der Zürcher auch dort für den entscheidenden Unterschied sorgen kann, bewies er 2009. Damals hexte er den HCD auf dem Weg zum Titel zu zwei Auswärtssiegen in Kloten.

DIE GEFAHR

Dass Alain Miéville mit neun Toren der Topskorer des Teams ist, verdeutlicht das grösste Manko der Seeländer – die Offensive. In der Quali hat Biel 114 Treffer erzielt – 22 weniger als die ZSC Lions, das zweitschwächste Offensiv-Team aller PlayoffTeilnehmer. Agiert Biel in den Playoffs ähnlich harmlos, dürfte die Hürde Zug kaum zu meistern sein.


PLAYOFF EXTRA

DAS KADER TORHÜTER

30 Leonardo Genoni (24) 1 Remo Giovannini (20)

VERTEIDIGER

26 29 91 27 6 7 57 78

René Back (29) Beat Forster (29) Robin Grossmann (24) Samuel Guerra (18) Tim Ramholt (27) Massimo Ronchetti (20) Lukas Stoop (22) Jan von Arx (34)

STÜRMER

87 Dario Bürgler (24) 20 Corsin Camichel (31) 94 Peter Guggisberg (27) 72 Lee Jinman (36, Ka) 97 Mathias Joggi (26) 16 Raphael Kuonen (19) 24 Josef Marha (35, Tsch) 21 Jan Neuenschwander (19) 69 Sandro Rizzi (33) 18 Gregory Sciaroni (22) 12 Peter Sejna (32, Slk) 22 Lukas Sieber (18) 11 Janick Steinmann (25) 37 Petr Sykora (33, Tsch) 17 Petr Taticek (29, Tsch) 32 Ramon Untersander (21) 83 Reto von Arx (35) 56 Dino Wieser (22) TRAINER Arno Del Curto (55)

DER TRUMPF

Er ist ein Verteidiger, der alles kann. Wenn es sein muss, stürmt Beat Forster nach vorne, dann kann ihn keiner aufhalten. Ansonsten verteidigt er den Raum vor dem HCD-Tor wie ein Höllenhund. Mit gnadenloser Härte. Mit seinen schon fast übermenschlichen Kräften müsste der 5-fache Schweizer Meister eigentlich in der NHL spielen.

DIE GEFAHR

Ist der HCD im Vollbesitz seiner Kräfte, ist der Titelverteidiger kaum zu bremsen. Doch Verletzungen hinterlassen auch bei den Davosern Spuren. Neben Peter Guggisberg (Knie, Saisonende) fallen zumindest vorerst auch Goalgetter Dario Bürgler (20 Treffer), Gregory Sciaroni und Josef Marha aus.

HC DAVOS

Nur keine Hektik

Foto: foto-net

12

Wenns brenzlig wird, sind Reto von Arx und der HCD am besten. So wie im Playoff-Final 2011 Playoff-Final gegen Kloten.

«

Als wir die ersten beiden Serien der Playoffs ohne Niederlage hinter uns gebracht hatten, war das eine völlig neue Situation für uns. Unsere vielgelobten Erfahrungen hatten wir in der Vergangenheit ja vor allem dann gemacht, als wir uns gegen Widrigkeiten durchsetzten. Also PlayoffSerien noch umdrehten, obwohl die Lage aussichtslos erschien. Oder in Entscheidungsspielen jeweils die Oberhand behielten, obwohl vieles – vielleicht auch nur die Tatsache, dass jede Serie einmal reissen muss – gegen uns sprach. Wir hatten im letzten Frühling viel Vertrauen in unsere Fähigkeiten, weil wir in der Zeit zwischen Weihnachten und Playoffs kaum eine Partie verloren hatten. Das haben wir mitgenommen, quasi als Reserve, um für schlechte Zeiten gerüstet zu sein. Obwohl es ja heisst, mit den Playoffs beginnt eine neue Zeitrechnung – mit einem Lauf in die Playoffs zu gehen, ist wohl nicht entscheidend, aber sicher kein Nachteil. Die beiden ersten Runden ohne Niederlage haben diese Eindrücke dann gar noch verstärkt. Wir erwarteten aber deshalb nicht, dass es im Final gegen die Kloten Flyers so weitergehen würde. Als wir dann zwei Spiele hintereinander gegen die Flyers verloren, zehrten wir nicht nur vom erwähnten Selbstvertrauen, sondern auch wieder von der Erfahrung vergangener Jahre. In sol-

Eine Handvoll Titel! 2011 wird Von Arx zum fünften Mal Meister.

chen Momenten ist es wichtig, dass innerhalb der Mannschaft keine Hektik aufkommt. Die Situation war nicht einfach: Wir hatten die ersten drei Spiele relativ knapp gewonnen. Dann holten die Flyers zum Gegenschlag aus, holten sich die Spiele vier und fünf – eine Situation, wie geschaffen für eine sensationelle Wende. Ohne die Gewissheit, es trotzdem schaffen zu können, ohne das gewachsene Selbstvertrauen wären wir vielleicht eingebrochen. Aber wir wussten: Wir können von den letzten zwei Spielen ganz bestimmt eines gewinnen.» AUFGEZEICHNET: DINO KESSLER

FACTS &

QUALI-BILANZ DAVOS 6 Siege ZSC LIONS 0 Siege

BISHERIGE PLAYOFF-DUELLE DAVOS 3 Siege ZSC LIONS 3 Siege 2000 Viertelfinal 1:4 4:0 2002 Final 2:4 l elfina Viert 4 200 4:1 2005 Final 2007 Viertelfinal 4:3 2:4 2008 Halbfinal


Donnerstag, 1. März 2012

ZSC LIONS

13

Aus dem Weg: Seger (r.) räumt die Luganesi zur Seite.

DAS KADER TORHÜTER

30 Lukas Flüeler (23) 31 Ari Sulander (43 )

VERTEIDIGER

5 22 4 43 3 27 18 15 11

Severin Blindenbacher (28) Luca Champerchioli (21 ) Patrick Geering (22) John Gobbi (30) Steve McCarthy (31, Ka) Cory Murphy (34, Ka) Daniel Schnyder (26) Mathias Seger (34) Andri Stoffel (27)

Tanzen mitden

Schlittschuhen

Foto: Keystone

STÜRMER

Ein wenig wehmütig erinnert sich Mathias Seger (34) an seinen ersten von drei Meistertiteln mit den ZSC Lions. Den ersten der Zürcher nach 39 Jahren.

«

Wenn ich mich an den Meistertitel 2000 zurückerinnere, denke ich ans Team. Wir hatten eine sehr gute Truppe: Peter Jaks, Dan Hodgson, Laurent Müller, Edgar Salis, Adrien Plavsic, Ari Sulander, Claudio Micheli, Michel Zeiter und so weiter ... Wir hatten eine ausgeQUALI-TOPSKORER zeichnete DAVOS Petr Sykora Mischung. (49 Punkte/4.) Doch vor i ellin Tamb ZSC LIONS Jeff allem hatten (45 Punkte/5.) wir einen enormen SAISON 2010/11 ZusamDAVOS Meister menhalt. ZSC LIONS Viertelfinal Wir hatten extrem viel BLICK-TIPP Spass zusammen. Nicht sporth

FIGURES

4:1

dino.kessler@ringier.c

lich, sondern auch menschlich hat es zusammengepasst. Wir haben uns auch neben dem Eis hervorragend verstanden. Wir vertrauten uns gegenseitig. Damals hat der Zusammenhalt in einer Mannschaft eine ganz andere Bedeutung gehabt. Doch die Zeiten haben sich geändert. Der Sport ist schnelllebiger und professioneller geworden. Es gibt mehr Spiele, und es wird mehr trainiert. Da bleibt nicht mehr so viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten neben dem Eis. Früher hatten wir alle die gleichen Interessen: Fussball, Eishockey und Rockmusik. Jetzt gibt es in einer Mannschaft so viele verschiedene Interessen. Die Gesellschaft hat sich so entwickelt, dass jeder sich selbst verwirklichen will. Der Zusammenhaltsgedanke ist heute nicht mehr so verbreitet.

Auf dem Weg zum Titel gab es nicht einen einzelnen entscheidenden Moment. Der Glaube, Meister werden zu können, war immer da. Und dann haben wir einen Lauf bekommen, nachdem wir den Viertelfinal gegen Davos gewonnen haben. Im Final haben wir dann im alten Hallenstadion das grosse Lugano besiegt und den ersten Meistertitel seit 39 Jahren geholt – Plavsic traf zehn Sekunden vor Schluss. Es war unglaublich, überwältigend. Die Begeisterung in der Stadt war enorm. Es gab eine Riesenparty. Legendär ist die Geschichte, als Zeiter in den Schlittschuhen auf einer Bar tanzte und hinterher den ganzen Schaden bezahlen musste.» AUFGEZEICHNET: STEPHAN ROTH

44 Andres Ambühl (28) 41 Chris Baltisberger (21 ) 71 Patrik Bärtschi (27) 39 Mark Bastl (31) 10 Cyrill Bühler (28) 12 Luca Cunti (22) 72 Blaine Down (29, Ka) 91 Ronals Kenins (20) 16 Juraj Kolnik (31, Slk) 7 Thibaut Monnet (30) 9 Domenico Pittis (37, Ka) 8 Sven Ryser (21) 84 Patrick Schommer (22) 19 Reto Schäppi (21) 14 Jeff Tambellini (27, Ka) 25 Tim Ulmann (24) 38 Thomas Ziegler (33) TRAINER Bob Hartley (51, Ka)

DER TRUMPF

Der Kanadier Jeff Tambellini war in der Qualifikation mit 45 Punkten der fünftbeste Skorer der Liga. Letzte Saison stand er mit Vancouver im Stanley-Cup-Final. Sein Wahnsinns-Sprint mit Rettungstat im NHL-Halbfinal gegen Nashville brachten ihm gar eine Folge im NHL-Spot «History will be made» ein.

DIE GEFAHR

Im Sommer kauften die ZSC Lions Nati-Verteidiger John Gobbi aus einem laufenden Vertrag in Genf und statteten den 30-Jährigen mit einem Rentenkontrakt bis 2015 aus. Doch der Tessiner war so schwach, dass er auch mal die Wolldecke fasste. Mit –5 hat er die schlechteste Plus-/ Minusbilanz aller Lions.


PLAYOFF EXTRA

HC FRIBOURG-GOTTERON Rauchzeichen: Jeannin (r.) mit Teamkollege Julien Vauclair 2006.

Fotos: Toto Marti

14

DAS KADER TORHÜTER

39 Cristobal Huet (36) 29 Simon Rytz (28)

VERTEIDIGER

2 3 42 3 61 25 5 44 55 82

Marc Abplanalp (27) Paul Barbezat (18) Michal Barinka (27, Tsch) Pierrick Beutler (18) Alain Birbaum (26) Franco Collenberg (26) Lukas Gerber (29) Shawn Heins (38, Ka) Romain Loeffel (20) Michael Ngoy (30)

STÜRMER

21 Dimitri Afanasenkow (31, Ru) 93 Cédric Botter (27 ) 15 Sandro Brügger (20) 89 Andrei Bykow (24) 23 Jan Cadieux (31) 96 Christian Dubé (34) 22 Simon Gamache (31, Ka) 57 Adam Hasani (22) 58 Sandy Jeannin (36) 27 Mike Knoepfli (29) 12 Silvan Lüssy (31) 13 Benjamin Plüss (32) 18 Pavel Rosa (34, Tsch) 88 Jewgeni Schirjajew (22) 86 Julien Sprunger (26) 17 Tristan Vauclair (27) TRAINER Hans Kossmann (49, Ka/Sz)

DER TRUMPF

Fast 20 Jahre nach seinem Vater Slawa wird Andrej Bykow zum wichtigsten Spieler für Fribourg-Gottéron. Der laufstarke und exzellente Techniker kann mit seiner Linie eine Partie alleine entscheiden. Wenn er aber ausfällt, sind seine Sturmpartner Benjamin Plüss und Julien Sprunger nur die Hälfte wert.

DIE GEFAHR

Torhüter Cristobal Huet hat schon in den letzten Playoffs versagt und war nicht einmal biederer Durchschnitt. Wie letztes Jahr baut Huet auch diese Saison seit Weihnachten gewaltig ab. Man darf gespannt sein, ob er zum Start in die Playoffs seine Form wieder findet. Sonst ist die Saison schnell vorbei.

Der Klick zum Titel «

Kleine Ereignisse können Meisterschaften entscheiden. Das hat Fribourg-Stürmer Sandy Jeannin (36) vor sechs Jahren mit Lugano am eigenen Leib erfahren.

Der letzte Meistertitel mit Lugano 2006 war der Höhepunkt meiner Karriere. Eine verrückte Sache mit einem Drehbuch, das kein Bestseller-Autor hätte besser schreiben können. Das Verrückteste an dem ganzen Drehbuch ist, dass ich es vom ersten Moment an vorausgesehen habe. Der Reihe nach. Als Zweiter der Qualifikation bekamen wir es mit Kantonsrivale Ambri zu tun. Wir waren klare Favoriten. Ein Ausscheiden hätte in der ganzen Schweiz Schadenfreude ausgelöst. Der Druck war so gross, dass wir fast daran zerbrachen. Ambri führte in der Serie mit 3:0, und im vierten Spiel waren wir fast schon ausgeschieden. Wir retteten uns in die Verlängerung. Als wir das

Siegestor schossen, sah ich den Meisterpokal schon vor mir. Diese Schlüsselszene war der Klick zum Erfolg. Eine verrückte Einbildung, aber von dieser Sekunde an lief alles für uns. Wir bodigten Ambri zwar nur mit Ach und Krach, aber dann im Halbfinal gegen Kloten (4:1) und im Final gegen Davos (4:1) gab es nie mehr Zweifel, wer Meister werden wird. Genau ein solches Erlebnis braucht es wieder, um diese Saison mein Team auf Meisterkurs zu bringen. Es ist ungewöhnlich für Fribourg-Gottéron, dass es schon zehn Spiele vor Ablauf der Quali für die Playoffs qualifiziert war. Das hatte man in den letzten Spielen nur zu gut gesehen. Der letzte Biss fehlte an allen Ecken und Enden. Ich hoffe, dass es wieder wie vor sechs

Jahren Klick macht und wir Meister werden. Nur ein Team, das den Fokus auf die Trophäe hat, kann Meister werden. Träumen ist in den Playoff Playoffss nicht erlaubt. Da zählen nur QUALI-BILANZ Emotionen, FRIBOURG 3 Siege SelbstvertrauLUGANO 1 Sieg en, Mut und BISHERIGE der absolute PLAYOFFWille zum Sieg. DUELLE Nur wer mehr FRIBOURG 0 Siege macht als der LUGANO 4 Siege Gegner, kann 1989 Viertelfinal 0:2 Meister wer2000 Viertelfinal 0:4 den.» 2001 Viertelfinal 1:4

FACTS &

AUFGEZEICHNET: BRUNO HAYOZ

2004 Viertelfinal 0:4


Donnerstag, 1. März 2012

HC LUGANO

15

Einmal Lugano, immer Lugano? Sannitz holte mit den Tessinern schon zwei Titel – Prost!

DAS KADER TORHÜTER

91 Benjamin Conz (20) 31 Michael Tobler (26 )

VERTEIDIGER

26 27 8 16 11 33 18 22 3

Hockey, essen, schlafen, Hockey ... Hockey... «

Beim HC Lugano bin ich gross geworden. Den Meistertitel 1999 erlebte ich quasi als Fan mit, und zwei Jahre später war ich selbst Teil der Mannschaft. Bereits 2003 nahmen wir den nächsten Anlauf zum Titelgewinn,doch gewinn, doch für mich war QUALI-TOPSKORER dies eine der FRIBOURG Julien Sprunger schlimmsten (51 Punkte/2.) Saisons. ar Bedn LUGANO Jaroslav Ich zog (50 Punkte/3.) mir im Herbst eine SAISON 2010/11 HüftverletFRIBOURG Viertelfinal zung zu LUGANO Playouts und war zehn MoBLICK-TIPP nate out. Damals war sogar nicht r.ch

FIGURES

3:4

angelo.rocchinotti@ringie

mal sicher, ob ich meine Karriere fortsetzen kann. Leider verbrachte ich wegen der vielen Physiotherapie-Stunden nur wenig Zeit mit der Mannschaft. Aber bei der Meisterfeier war ich natürlich trotzdem dabei. Und habe miterlebt, wie speziell ein Titelgewinn für ein Team und einen Klub sein kann. Am liebsten hätten wir dies natürlich gleich in der anschliessenden Saison wiederholt. Doch erst 2006 wurde uns bewusst, dass wir ein genug starkes Team haben, um es schaffen zu können. Einfach alles stimmte damals, und ich wollte unbedingt Grosses zum Titel beitragen. Playoffs sind ja so intensiv. Da gehts nur um Hockey, essen, schlafen, Hockey. Gegen Ambri lagen

STÜRMER

21 Jaroslav Bednar (35, Tsch) 15 Codey Burki (24, Ka) 40 Flavien Conne (31) 76 Hnat Domenichelli (36) 61 Mauro Jörg (21) 79 Oliver Kamber (32) 20 Diego Kostner (19) 53 Brett McLean (33, Ka) 14 Brady Murray (27) 7 Rob Niedermayer (37, Ka) 12 Leandro Profico (22) 2 Sébastien Reuille (31) 23 Kimmo Rintanen (38, Fi) 88 Kevin Romy (27) 38 Raffaele Sannitz (28) 94 Dario Simion (17) 48 Daniel Steiner (31) 82 Marty Sertich (29, USA) TRAINER Larry Huras (56, Ka)

DER TRUMPF Foto: Toto Marti

Als Lugano 2003 den Titel feierte, bangte Raffaele Sannitz (28) um seine Karriere. Drei Jahre später stemmte er die Trophäe in den Himmel.

Florian Blatter (27) Jordan Hendry (28, Ka ) Steve Hirschi (30) Lorenz Kienzle (23) Matteo Nodari (24) Petteri Nummelin (39, Fi) Dominik Schlumpf (20) Stefan Ulmer (31) Julien Vauclair (32)

wir im Viertelfinal in der Serie 0:3 zurück, haben sie noch gekehrt und schon damit bewiesen, dass wir ein Meisterteam waren. Danach waren wir wirklich überzeugt davon, den Titel gewinnen zu können. Wir waren eine eingeschworene Einheit. Keiner spielte für sich selbst, sondern alle für ihre Teamkollegen. Diese Emotionen in der Mannschaft sind für mich stärkere und speziellere Erinnerungen als die einzelnen Spiele. Aber natürlich war ich stolz darauf, im entscheidenden FinalMatch gegen den HC Davos das ‹game winning goal› geschossen zu haben. Und diese Meisterparty konnte ich dann so richtig geniessen.» AUFGEZEICHNET: NICOLE VANDENBROUCK

Nur sehr wenige Trainer wissen, wie man eine Mannschaft zum Titel führt. Seit 2001 wurden neben Larry Huras (ZSC, Lugano und Bern) nur Del Curto, Kreis und Ruhnke Meister. Huras ist in der Lage, auch hochtalentierte Spektakel-Stars zu solidem Arbeiter- und Playoff-Hockey zu (v)erziehen.

DIE GEFAHR

Lugano verfügt über viele KlasseSpieler. Doch die meisten von ihnen sind schon im fortgeschrittenen Alter. Da fragt sich, ob verletzungsanfällige Routiniers wie Petteri Nummelin (39), Kimmo Rintanen (38), Hnat Domenichelli (36) oder Topskorer Jaroslav Bednar (35) der Playoff-Belastung standhalten.


16

PLAYOFF EXTRA

DAS KADER TORHÜTER

66 Ronnie Rüeger (39) 84 Michael Flückiger (28 )

VERTEIDIGER

11 58 62 25 95 93 15 8 16 52

Sven Berger (24) Eric Blum (25) Félicien Du Bois (28) Micki DuPont (31, Ka) Christian Marti (28) Mirco Müller (16) Philippe Schelling (27) Nicholas Steiner (20 ) Duvie Westcott (34, Ka) Benjamin Winkler (35)

Unter

DER TRUMPF

Andere Spieler sind in dem Alter längst in Rente. Nicht so der schwedische NHL-Saurier und sechsfache Papi Michael Nylander (39). Er will im Spätherbst seiner Karriere seinen Status als Ausnahmekönner nochmals unter Beweis stellen, Klotens Gegner das Fürchten lehren und mit den Flyers Meister werden.

«

Geschafft! Zug wird 1998 erstmals Meister – auch dank Goalie Ronnie Rüeger.

Der Grat ist schmal zwischen Deppen und Helden. Im Halbfinal von 1998 standen wir gegen Ambri vor dem Aus, kämpften uns aber zurück und entschieden die enge Serie doch noch zu unseren Gunsten. Und Totgesagte leben bekanntlich länger. Genau solche Erfolgserlebnisse sind es, die ein Team stark machen. Finalgegner Davos hatte keine Chance und musste uns vor ihrem Heimpublikum nach sechs Spielen zum Titel gratulieren. Nicht der Favorit, sondern Aussenseiter Zug machte das Rennen. Es war dies der erste und bisher einzige Titel für die Zentralschweizer. Die Rückkehr aus dem Landwassertal werde ich nie vergessen. Den Car bestiegen wir in voller Hockey-Montur. In Sihlbrugg übernahm nachts um 2.00 Uhr eine Polizei-Eskorte das Kommando. Weit nach Mitternacht säumten Tausende die Strassen, jubelten uns zu. Die Eishalle Herti platzte aus allen Nähten. Die Begeisterung der Fans um den Kübel und seine Protagonisten kannte keine Grenzen. Man riss uns schier die Kleider vom Leib. Eine verständliche Euphorie. Endlich hatte das lange Warten auf den ersten Titel ein Ende. Medaille und Goaliemaske von damals haben in meiner Vitrine einen Ehrenplatz. Sie sind Zeugen der schönsten Momente in meinem Leben als Spitzensportler. Jeder Hockeyspieler träumt vom Titel, doch für viele erfüllt sich dieser Traum nie. Das Playoff ist halt kein Wunschkonzert, sondern ein Kampf um Sein oder Nichtsein. Es ist wie ein Puzzle, bei dem jedes Teilchen wichtig ist. Um Meister zu werden, braucht es QUALI-BILANZ zwar Talent und WettKLOTEN 2 Siege kampfglück, vor BERN 2 Siege allem aber mentale BISHERIGE Stärke. Wer nach PLAYOFF-DUELLE Siegen nicht abhebt, KLOTEN 4 Siege nach Niederlagen BERN 3 Siege schnell wieder auf1:3 1989 Halbfinal steht und sein eigenes 1992 Viertelfinal 0:3 Ego hinter die Interes3:0 1995 Halbfinal sen des Teams stellt, 3:0 1996 Final jubelt am Ende.» 2006 Viertelfinal 4:2

FACTS &

Foto: Eric Lafargue

DIE GEFAHR

Michael Nylander kann auch zum Risiko werden. Offenbar sieht sich der Schwede als Hockey-Gott, stellt das eigene Wohl in den Vordergrund und lässt andere für sich schuften. Dieses Star-Gehabe passt schlecht zu einer Teamsportart, bei der die Arbeit des Kollektivs über Erfolg und Misserfolg entscheidet.

1998 hexte Kloten-Goalie Ronnie Rüeger (39) den EV Zug zum ersten Titel der Klubgeschichte. An die Meisterfeier denkt er noch immer gerne zurück.

Polizeischutz

STÜRMER

44 Matthias Bieber (25) 13 Simon Bodenmann (23 ) 17 Arnaud Jaquemet (23) 71 Yannick Herren (21) 91 Denis Hollenstein (22) 10 Marcel Jenni (37) 36 Samuel Keller (21) 67 Romano Lemm (27) 41 Michael Liniger (32) 96 Lars Neher (19) 14 Niklas Nordgren (32, Sd) 92 Michael Nylander (39, Sd) 23 Tommi Santala (32, Fi) 22 Victor Stancescu (26) 19 Sebastian Sutter (21) 27 Roman Wick (26) TRAINER Anders Eldebrink (51, Sd)

KLOTEN FLYERS

AUFGEZEICHNET: ALBERT FÄSSLER

2010 Halbfinal 2011 Halbfinal

0:4 4:3


Donnerstag, 1. März 2012

SC BERN

17

DAS KADER TORHÜTER

39 Marco Bührer (32) 35 Olivier Gigon ( 32)

VERTEIDIGER

29 2 49 9 72 19 8 4 74 77

Philippe Furrer (26) Beat Gerber (29) Andreas Hänni (33) Martin Höhener (31) David Jobin (30) Geoff Kinrade (26, Ka) Joel Kwiatkowski (34, Ka) Dominic Meier (35 ) Johann Morant (25) Travis Roche (33, Ka)

STÜRMER

Das

89 Pascal Berger (22) 17 Christoph Bertschy (17) 97 Adrian Brunner (24) 27 Thomas Déruns (29) 17 Jean-Pierre Dumont (33, Ka) 20 Etienne Froidevaux (22) 51 Ryan Gardner (33) 24 Caryl Neuenschwander (28) 28 Martin Plüss (34) 26 Marc Reichert (31) 93 Byron Ritchie (34, Ka) 32 Ivo Rüthemann (35) 10 Tristan Scherwey (20) 92 Joël Vermin (20) 11 Jean-Pierre Vigier (35, Ka) TRAINER Antti Törmänen (41, Fi)

Auf dem Weg zum Titel 2010: Berger bezwingt Genf-Goalie Stephan.

Erfolgsmenü «

2010 war das Jahr der Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver. Dass kurz vor den Playoffs der Meisterschaftsbetrieb beinahe einen Monat lang ruhte, war eine Herausforderung. Wir nutzten die Zeit, um QUALI-TOPSKORER hart zu traiKLOTEN Tommi Santala nieren, und (44 Punkte/7.) reisten für BERN Byron Ritchie eine Luftver.) (43 Punkte/8 änderung in die LenzerSAISON 2010/11 heide. KLOTEN Final Während BERN Halbfinal des viertägigen Trainingscamps BLICK-TIPP setzte unser damaliger Coach Larry h

FIGURES

4:2

albert.faessler@ringier.c

Huras auf Team-Building. Einmal veranstalteten wir ein PedaloRennen auf dem Heidsee, was echt anstrengend war. Ein andermal spielten wir Beachvolleyball. Das Spezielle: Wir durften den Ball nie mit den Händen berühren, sondern mussten ihn mit einem gespannten Badetuch übers Netz schiessen. Das war wirklich cool. Natürlich nutzten wir die freien Abende, um gemeinsam in den Ausgang zu gehen. Wir hatten damals viel Spass und rückten als Mannschaft näher zusammen. Noch heute erzählen die Nati-Spieler, dass sie nach ihrer Rückkehr aus Kanada ein extrem motiviertes Team vorgefunden hätten. Ich bin der Meinung, dass Team-Building ein wichtiges Puzzle-Teil zum Meistertitel ist.

DER TRUMPF Foto: EQ Images

Für SCB-Stürmer Pascal Berger (22) ist klar: «Team-Building ist ein wichtiges Puzzle-Teil zum Titel.» Wird er dank einer Steinpilz-Suppe erneut Meister?

Auch in diesem Jahr nutzten wir die Nati-Pause im Februar für einen Team-Event. So musste das Team gemeinsam mit Trainer Antti Törmänen dem Betreuerstab ein Abendessen zubereiten. Eine Gruppe war für den Salat zuständig, eine andere für die Suppe. Die dritte Gruppe kochte Rinds-Entrecôte mit Gemüse und Kartoffelgratin. Die vierte backte zum Dessert Brownies. Und die fünfte Gruppe musste das Ganze servieren. Ich kann verraten: Meine Steinpilz-Suppe kam sehr gut an.» AUFGEZEICHNET: ANGELO ROCCHINOTTI

Beim SCB waren die Routiniers zu oft eine Enttäuschung. Zum Glück für die Berner trumpften junge Stürmer wie Joël Vermin (20), Pascal Berger (22), Christoph Bertschy (17) auf. Das jugendliche Trio schoss 37 Treffer – sechs mehr als die Oldies Martin Plüss, Ivo Rüthemann und Ryan Gardner zusammen.

DIE GEFAHR

Im Sommer wurde Antti Törmänen als Assistent von Larry Huras nach Bern geholt. Doch als der Kanadier Marc Lüthis Wunsch nach mehr Spektakel zum Opfer fiel, wurde er zum Chef. Der noch unerfahrene und nicht sehr temperamentvolle 41-jährige Finne muss die Halbfinals erreichen, damit sich sein Vertrag verlängert.


18

PLAYOFF EXTRA

PlayoutHalbfinttea–lsLakers Fotos: Toto Marti, Manuel Geisser

Genf-Serve Tigers – Ambri

Wichser: 2008 Meister mit den Lions, 2012 Playouts mit den Lakers.

Lakers-Stürmer Adrian Wichser (31) will mit viel Playoff-Erfahrung positiv durch die Playouts.

«PlaFyitofuürtsd»ie VON NICOLE VANDENBROUCK

A

ls Wichser Mitte November zunächst leihweise von den ZSC Lions zu den Lakers wechselte, zierte Rapperswil-Jona schon abgeschlagen das Tabellenende. Der Center wusste, worauf er sich eingelassen hatte. Doch ihm war es wichtiger, bei einem NLA-Team spielen zu können, das Vertrauen in ihn hat. Er sagte, «dass Rappi ein Team mit Charakter ist» und er am Obersee etwas bewegen will.

Dieser Charakter der Mannschaft sei nun auch für die Playouts entscheidend, betont Wichser. Selbst aber hatte der Stürmer in seiner doch schon 15 Jahre dauernden Hockey-Karriere erst einmal das «Vergnügen», sich durch die Playouts beissen zu müssen. 2006 segelten die ZSC Lions überraschend an der Playoff-Quali vorbei.

Nicht zu viele Gedanken

In Rapperswil-Jona dagegen starteten die Playout-Vorbereitungen

schon früh. «Ende Januar, Anfang Februar legte unser Trainer Harry Rogenmoser den Fokus schon auf die Playouts», so Wichser. Die Lakers trainierten so hart, dass sie in den verbleibenden Quali-Spielen nicht mehr das Gewünschte haben zeigen können. «Jetzt sind fitt für die Playouts», ist wir fi der Stürmer überzeugt. Jetzt müsse nur noch das Selbstvertrauen stetig ansteigen. Der letzte Sieg gegen Langnau sei deshalb sehr wichtig gewesen. Wichser geht positiv in diese Playout-Herausforderung und möchte dies auch aufs Team übertragen. «Selbst wenn es nicht sofort nach Wunsch laufen sollte, dürfen wir weder nervös werden noch mentale Energie verlieren oder uns zu viele Gedanken machen», mahnt Wichser. Auch diese Herausforderung wartet auf die Lakers.

Grosses Eishockey-Kino auf Teleclub

N

achdem alle Spiele der Quali übertragen wurden, sind auch alle Finals auf Teleclub live zu verfolgen. Teleclub überträgt alle Playoff-, Playout- und die Finalspiele der Liga-Quali. Alle

Spiele werden mit einem grossen Eishockey-Studio ab 19.15 Uhr begleitet – aus dem Hauptstudio in Volketswil oder direkt aus dem Stadion. Als Experte unterstützt Morgan Samuelsson das be-

währte Redaktionsteam. Neu werden alle Playoff-Spiele auch in HD produziert. Alle Entscheidungen, Analysen und Hintergründe – Playoff-Zeit auf Teleclub ist grosses Eishockey-Kino.

Donnerstag, 1. März 2012

Servette Nicht demoralisiert ie Servettiens haben D sich ausgekotzt auf ihrer

Jagd auf den letzten PlayoffPlayoff-Platz. Platz. Doch das Scheitern hat sie für die Playouts nicht demoralisiert. Die Genfer sind zu stolz, als dass sie nicht alle Kräfte freisetzen würden, um die Lakers zu bodigen. In der Calvinstadt wurde eine Leistungskultur aufgebaut. Das Ziel ist nun klar: dieser Saison so schnell wie möglich ein Ende setzen. Das wird ihnen gelingen, weil sie über den besseren Goalie verfügen, mehr Einschüchterungspotenzial in der Defensive und mehr Feuerkraft in der Offensive haben. N. V.

Ambri Schlag weggesteckt? ie Tessiner wurheftig den D durchgerüttelt. Mit

enormer Leidenschaft erkämpften sie sich zunächst Sieg um Sieg und standen auf Platz 4. Sie dürfen von den Playoffs träumen. Doch am 12. Oktober kassieren die Biancoblù einen Tiefschlag, von dem sie sich nicht mehr erholten: Trotz 4:0-Führung verlieren sie das Derby in Lugano noch (4:5 n.V.). Vier Tage später rutschen sie unter den Strich. Kurz darauf verlieren sie auch noch den Kanadier Kariya (Hirnerschütterung). Kann Ambri diese Schläge S. R. rechtzeitig wegstecken?

Tigers Wieder Playout-Könige wölf Jahre lang Z galten die Tigers als «unplay

offbar» – bis sie im letzten Frühling erstmals «grün» wurden. Nach dem sang- und sieglosen Ausscheiden gegen den SCB warten die Tigers jetzt halt auf den ersten Playoff-Sieg – mindestens bis nächste Saison. In den Playouts droht den Tigers keine grosse Gefahr – sie sind quasi der HC Davos der Relegationsrunde: meist mit dabei, immer siegreich. Mit dem Heimvorteil im Sack sollten die Tigers gegen Ambri schon in der ersten Runde alles klarmachen.


DIE PLAYOFFS UND DIE PLAYOUTS – LIVE AUF TELECLUB

© Keystone

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VOM ERSTEN BULLY BIS ZUM SUDDEN DEATH Teleclub ist Eishockey pur: Nur auf Teleclub erleben Sie alle Playoff- und Playout-Spiele der NLA live – auch in der einzigartigen Konferenzschaltung. Zusätzlich sehen Sie die Playoffs via Swisscom TV neu auch in HD. Darüber hinaus geniessen Sie die Ligaqualifikation und ausgewählte Spiele der NLB Playoffs. Begleiten Sie Ihr Team zum Meistertitel!

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