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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 034 I 173. Jahrgang I Dienstag, 30. April 2019

Acht Lektionen

Mit Spitalclown

Hundekurse: Der Regierungsrat hat seine unkomplizierte neue Regelung vorgestellt. > Seite 3

Rund 40 Gäste am Infoabend zum Spital in der Mülibar in Hausen. > Seite 4

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Velobörse 59 Fahrräder fanden am Anlass der Voba in Affoltern einen neuen Platz. > Seite 4

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Existenzängste Das auf dem Dorfplatz Ottenbach geplante Café mit Bäckerei erhitzt die Gemüter. > Seite 7

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Pro und Kontra Meinungen und Argumente zur Spitalfrage, Podiumsgespräche und Lesermeinungen. > Seiten 4/5/8

Für eine attraktive Region Letztes Jahr hatte der Pilotanlass stattgefunden, nun führte die Standortförderung das Format «Netzwerk Politik» ein und lud zu einem Workshop. 29 Gemeinde- und sechs Kantonsratsmitglieder nahmen teil. Es ging um Fragen der Lastenverteilung zwischen Kanton und Gemeinden, aber auch um den Stellenwert des Säuliamts. ................................................... > Bericht auf Seite 3

Mitreissende Brass-Musik

Rund 700 Menschen demonstrierten am Samstagmittag in Affoltern fürs Spital Affoltern. (Bild Martin Platter)

«Drei mal Ja – fürs Spital!»

Am kommenden Samstag, 4. Mai, führt der Musikverein Maschwanden in der Mehrzweckhalle sein traditionelles Jahreskonzert durch – wie gewohnt mit Festwirtschaft und Tombola. Zur Aufführung gelangt im Anschluss ein breitgefächertes, unterhaltsames Abendprogramm, das für jeden Geschmack etwas bietet. ................................................... > Veranstaltungshinweis auf Seite 10 anzeigen

Friedlicher Demonstrationszug durch Affoltern Rund 700 Spitalbefürworter und -befürworterinnen zogen am Samstagmittag mit Transparenten und Megafonen vom Spital Affoltern zum Kasino und skandierten Ja-Parolen für die bevorstehende Abstimmung. Bereits am Vorabend hatten sich Spitalbefürworter und -gegner im Kasinosaal ein Wortgefecht geliefert. ................................................... von martin platter Mit der temporären Rückkehr des Winters übers Wochenende ist die Stimmung um das Spital Affoltern keineswegs abgekühlt. Rund 700 Personen haben sich am Samstagmittag in

einem Demonstrationszug vom Spital zum Stadthaus lautstark für ein dreifaches Ja für die Spitalvorlagen eingesetzt. 700 Menschen: Die gleiche Anzahl Werktätige, die ihren Job verlieren würde, entschlösse sich eine Mehrheit des Säuliämtler Stimmvolkes gegen die Abstimmungsvorlagen. Vor dem Kasino bekräftigten mehrere Redner, weshalb das Spital in Affoltern erhalten bleiben müsse. Von Einzigartigkeit war die Rede, von Solidarität, auch von Menschlichkeit und Nähe zwischen den Patienten und dem Pflegepersonal, die das Spital Affoltern biete. Krankenpflegefachfrau Sonja Friedrich drückte es so aus: «Bei uns sind Patienten in erster Linie Menschen und nicht einfach Diagnosen.» David Koller, der Präsident des Vereins «Ja zum Spital Bezirk Affoltern», konnte dem Verdikt des Regierungsrates,

dass das Spital Affoltern nicht versorgungsrelevant sei, nichts abgewinnen. Er sagte, isoliert betrachtet, könne man das auch von den Spitälern Uster, Limmattal oder Wetzikon behaupten. In Affoltern gehe es aber um weit mehr als ums Spital. Ein ganzes Netzwerk für die Gesundheitsversorgung und -ausbildung würde bei einer Ablehnung zerschlagen.

Spital als eigener Wirtschaftskreislauf Martin Diethelm, der Leiter der ZKB Affoltern, betonte die Wichtigkeit des Spitals als grösster Arbeitgeber im Bezirk: «Das Spital ist ein eigener Wirtschaftskreislauf im Säuliamt, von dem viele KMUs profitieren. Das führt auch dazu, dass Affoltern Lebensmittelpunkt bleibt und nicht zu Schlafregion verkommt.»

Rüstige Veteranen in Bonstetten

3. Säuliämtler Oldtimer-Traktorentreffen im Gibel Rund 80 Veteranen wurden am Samstag im Gibel in Bonstetten im Rahmen des 3. Säuliämtler Oldtimer-Traktorentreffens präsentiert – darunter Raritäten aus den 40er- und 50er-Jahren, allesamt in Hunderten von Stunden restauriert und mit Stolz einem zahlreich erschienenen Publikum präsentiert. Legendäre Marken wie Hürlimann und Bührer waren zu sehen, aber auch ein Gefährt, das nur zwei Mal hergestellt wurde: der Meili FD66, Eigentum von Gibel-Areal-Besitzer Ruedi Hedinger. (-ter.) ................................................... > Bericht auf Seite 6

Bestaunt: der über 70-jährige Hürlimann D100. (Bild Werner Schneiter)

Langzeitpflegefachfrau Ina Otzen fragte in die Menge, was wohl mit den rund 100 Patienten bei einer allfälligen Ablehnung des Spitals geschieht. «Stellen wir die dann vors Stadthaus?», fragte sie rhetorisch. Oft seien das Patienten, die sich nicht mehr wehren könnten, über deren Köpfe hinweg abgestimmt werde. Für Kantonsrat Daniel Sommer ist das Spital nicht die Welt, aber die Nabelschnur zu Welt. Seine beiden Kinder seien in Affoltern zur Welt gekommen. Diese wohl bewegendste Erfahrung in seinem Leben möchte er auch künftigen Generationen in Affoltern ermöglichen. Sommer: «Was wir uns künftig leisten wollen, ist eine Frage der Priorität. Für mich gehört das Spital in der Region dazu.» ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 5

Zürich Marathon: erfolgreiches Duo Das Wetter lud nicht unbedingt zu ausgiebigen sportlichen Aktivitäten ein: Zu den frischen Temperaturen hatte sich Regen angekündigt. Dennoch gingen am vergangenen Sonntag unzählige Läuferinnen und Läufer aus dem Bezirk Affoltern am Zürich Marathon an den Start. Unter den Teilnehmenden in der Mixed Staffel waren auch Désirée Huber und Roman Hofstetter aus Bonstetten. Désirée Huber startete als Staffelläuferin mitten im Feld. Und bereits nach 33 Minuten 57 konnte sie ihren Lebenspartner auf seinen 12.7 Kilometer langen Weg schicken. ................................................... > Bericht auf Seite 15


Schiessvereine

Katze vermisst

Wir vermissen seit dem 23. April 2019 unseren Kater Romeo. Romeo ist schwarz und trägt ein oranges Halsband. Offensichtlich ist er in Rifferswil unbemerkt in ein Fahrzeug geschlichen und hat sich dann nach Knonau/Uttenberg chauffieren lassen. Für Infos zu unserem Romeo sind wir sehr dankbar und unter 079 744 09 55 jederzeit erreichbar. Vielen Dank für die Mithilfe!

Übersetzübungen des Militärs, Reussbrücke Obfelden Die Schweizer Armee teilt mit Schreiben vom 14. März 2019 mit, dass sie an der Reuss in Obfelden vom 6. bis 10. Mai 2019 Übersetzübungen durchführen wird. Es muss mit Lärmbelästigungen gerechnet werden. Besten Dank für Ihr Verständnis. Gemeinderat Obfelden

Feldschützenverein Bonstetten Schiessen im Schützenhaus Lochenfeld Oblig. Bundesübung Do., 2. Mai 2019

18.00 – 20.00

Freiwillige Übung und Jungschützenkurs Mo., 6. Mai 2019

18.00 – 20.00

Freiwillige Übung mit Nachbarsektionen Mi., 15. Mai 2019

Eidg. Feldschiessen Fr., 17. Mai 2019 17.30 – 20.00 Freiwillige Übung und Jungschützenkurs Mi., 22. Mai 2019

Gemeindeverwaltung: Öffnungszeiten und Pikettdienst am Tag der Arbeit Die Büros der Gemeindeverwaltung und die Abfallsammelstelle Pünten bleiben am Mittwoch, 1. Mai 2019

Öffnungszeiten Affoltern am Albis Die Stadtverwaltung bleibt am Mittwoch, 1. Mai 2019 (Tag der Arbeit), geschlossen. Ab Donnerstag, 2. Mai 2019, sind wir gerne wieder für Sie da.

18.00 – 20.00

18.00 – 20.00

Eidg. Feldschiessen Fr., 24. Mai 2019 17.30 – 20.00 Eidg. Feldschiessen Sa., 25. Mai 2019 Freiwillige Übung und Jungschützenkurs Di. 28. Mai 2019

9.00 – 12.00 13.30 – 16.00

Wenn die Sonne des Lebens untergeht, dann leuchten die Sterne der Erinnerung

Traurig nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter und Grossmama

Gertrud Frei-Jooss 29. April 1930 – 24. April 2019

Nach einem erfüllten Leben hat sie uns kurz vor Erreichen des 89. Geburtstages verlassen. Traurig, aber in tiefer Dankbarkeit nehmen wird Abschied. Peter Frei Christian und Barbara Frei mit Nicola, Nils und Jana Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Anstelle von Blumenspenden bitten wir um Unterstützung des Alterspflegeheims Sonnenberg, Affoltern am Albis, Postkonto 80-7664-4, mit Vermerk Gertrud Frei. Traueradresse: Christian Frei, Alte Hedingerstrasse 44d, 8910 Affoltern am Albis

18.00 – 20.00

Oblig. Bundesübung Mo. 17. Juni 2019 18.00 – 20.00

geschlossen. Pikettdienst Bestattungsamt: 8.00 – 10.00 Uhr, Bossardt Bestattungen AG, Telefon 044 710 99 70 Störungen Wasserversorgung: 044 701 80 72, wenn keine Antwort 044 701 80 76

30. April 2019 Stadtverwaltung Affoltern am Albis

Todesfälle

Tag der Arbeit, 1. Mai 2019 Affoltern am Albis Die Büros der Gemeindeverwaltung sind am Tag der Arbeit, 1. Mai 2019, geschlossen. Für die Anmeldung von Todesfällen ist die Bossardt Bestattungen AG unter der Nummer 044 710 99 70 zu erreichen. Die Abfallsammelstelle an der Vorderen Zelglistrasse 2 ist am 1. Mai 2019 ebenfalls geschlossen. Gemeindeverwaltung Hedingen

Am 24. April 2019 ist in Affoltern am Albis ZH gestorben:

Gertrud Elisabeth Frei geb. Jooss geboren am 29. April 1930, wohnhaft gewesen in Affoltern am Albis ZH. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Bestattungsamt Affoltern am Albis

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Bezirk Affoltern

Unkomplizierte neue Regelung der Hundekurse Mit grossem Mehr haben sich die Stimmberechtigen am 10. Februar dagegen ausgesprochen, die Ausbildungspflicht für Hundehalter und Hunde im Kanton Zürich abzuschaffen. Künftig soll jede Person, die erstmals einen Hund hält, eine kurze, zwei Lektionen umfassende theoretische Hundeausbildung absolvieren. In der praktischen Ausbildung sollen die Hundehalterinnen und -halter in sechs Lektionen das tiergerechte und sichere Halten und Führen des Hundes lernen. Die Pflicht zur praktischen Ausbildung gilt – unabhängig von der Rasse und davon, ob früher bereits ein Hund gehalten wurde. (ki.)

Dienstag, 30. April 2019

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«Ist es denn schlecht, eine Randregion zu sein?» Workshop der Standortförderung mit Mitgliedern der Gemeinde- und Kantonsräte

wir gratulieren Zur eisernen Hochzeit 65 Jahre sind morgen Mittwoch, 1. Mai, Margrit und Edwin RothacherPretali in Wettswil miteinander verheiratet. Wir gratulieren herzlich zum eisernen Hochzeitsjubiläum und wünschen den beiden ein schönes Fest.

Zur goldenen Hochzeit Ein Ehepaar feiert am Donnerstag, 2. Mai, seine goldene Hochzeit. Margrit und Reinhold Ernst Nussberger-Haldenstein in Affoltern wünschen wir alles Gute und noch viele freudige Erlebnisse zu zweit.

Zum 80. Geburtstag Morgen Mittwoch, 1. Mai, dürfen wir Jean-René Favre-Cormier in Obfelden zu acht Lebensjahrzehnten gratulieren. Ihm wünschen wir viel Freude, einen schönen Festtag und alles Gute im neuen Lebensjahr.

Von rechts: die Kantonsräte Ronald Alder (GLP), Hannah Pfalzgraf (SP), Daniel Sommer (EVP), Thomas Schweizer (Grüne), Arianne Moser (FDP) und Martin Haab (SVP); links Standortförderer Johannes Bartels. Es ging um Fragen der Lastenverteilung zwischen Kanton und Gemeinden, um den Stellenwert des Säuliamts als Randregion, wenn etwa der Kanton den öffentlichen Verkehr plant – und: wie sich denn unsere Region positionieren könne und wolle. Nach einem erfolgreichen Pilotanlass letztes Jahr, führte nun die Standortförderung das Format «Netzwerk Politik» ein und lud zu einem Workshop. Es kamen 29 Gemeinde- und sechs Kantonsratsmitglieder, jede Gemeinde war vertreten, es gab mehrere Diskussionsrunden.

Forderungen nach fairer Lastenverteilung

Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A. Geschäftsführerin: Barbara Roth Chefredaktor: Thomas Stöckli redaktion@affolteranzeiger.ch Redaktion: Livia Häberling Stefan Schneiter Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 25 470 Beratung und Verkauf Inserate: Elisabeth Zipsin/ Christine von Burg Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 inserat@weissmedien.ch Spezial- und Sonderseiten: Kaspar Köchli Telefon 058 200 57 14, M 079 682 37 61 kaspar.koechli@chmedia.ch Tarife: www.affolteranzeiger.ch Annahmeschluss Inserate: Dienstagausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen Abonnementspreise: ¼ Jahr Fr. 79.– ½ Jahr Fr. 97.– 1 Jahr Fr. 170.– Aboservice: abo@affolteranzeiger.ch Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Eine widmete sich dem brennenden Thema, wie die Lastenverteilung zwischen Kanton und Gemeinden – es geht um Sozial-, Bildungs- und Gesundheitskosten – fairer gestaltet werden müssten. Dass hier Korrekturbedarf herrsche, darüber war man sich einig. Konkrete Vorschläge wurden zu Papier beziehungsweise zu Flipchart gebracht. Vielleicht ein erster Schritt zu einer Reform auf kantonaler Ebene? Eine entsprechende Strategie konnte in diesem Format aber noch nicht entwickelt werden. Bedacht wurde ausserdem die Frage, wie notfalls die Zürcher Planungsgruppe Knonauer Amt (ZPK) auf politischer Ebene unterstützt werden könnte, denn sie arbeitet an Themen von höchstem Interesse: Öffentlicher Verkehr und Regionalplanung. Gerade in diesen Bereichen fühlen sich unsere Gemeinden mehrheitlich seitens Kanton bloss als Randregion wahrgenom-

Beteiligungen der AZ Medien AG auf www.chmedia.ch

men. Die ZPK wird übrigens an ihrer Delegiertenversammlung vom 15. Mai über ihre Arbeit informieren.

Am liebsten eine nicht-marginalisierte Randregion Mit der Eigenschaft als Randregion scheint es so eine Sache zu sein. Heisst Randregion, dass unsere Interessen beim Kanton eher als marginal angesehen werden? Dann hätten wir lieber das politische Gewicht einer Flughafenregion. «Aber ist es denn schlecht, eine Randregion zu sein?», fragte Christoph Lüthi, Gemeindepräsident

Staatsangehörigkeit in Polizeimeldungen nennen Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat einen Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Bei Polizeimeldungen sind die Nationalitäten anzugeben». Die im Mai 2018 eingereichte Volksinitiative sieht vor, dass bei Polizeimeldungen zu Straftaten von «Tätern, Tatverdächtigen und Opfern Alter, Geschlecht und alle Nationalitäten bekannt gegeben» werden sollten. Gleichzeitig verlangt der Initiativtext, dass auf Anfrage auch der Migrationshintergrund involvierter Personen bekannt zu geben ist, sofern dieser verfügbar ist.

Orientierungen der Bevölkerung in Bezug auf Täterinnen und Täter, Tatverdächtige sowie Opfer neben dem Alter und dem Geschlecht standardmässig auch die Staatsangehörigkeit zu nennen. Im Gegensatz zur Volksinitiative verzichtet der Gegenvorschlag allerdings darauf, bei Polizeimeldungen auf Nachfrage hin Angaben zu einem Migrationshintergrund bei Schweizern und Schweizerinnen und zu Doppelbürgerschaften vorzuschreiben.

Ohne Migrationshindergrund

Grundlage des Gegenvorschlags bildet die heutige Praxis der Kantonspolizei Zürich. Sie entspricht auch den Empfehlungen der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten. (ki.)

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, www.chmedia.ch

Netzwerk Politik: die Diskussionsplattform für Kantons- und Gemeinderäte. (Bilder zvg.)

Der Regierungsrat unterbreitet dem Kantonsrat einen Gegenvorschlag zur Initiative. Dieser sieht vor, bei

Heutige Praxis als Grundlage

von Rifferswil. Dies war eine Kernfrage der Diskussionsrunde über die Zukunft und Positionierung unserer Region. Die Stichworte, die hier höchste Zustimmung erfuhren – «naturnahe, grüne Region»; «Arbeiten, wo man wohnt»; «Stärkung regionaler Produkte» – können durchaus als Charakteristika einer positiv verstandenen, starken Randregion gelesen werden. Die Standortförderung nimmt sich jedenfalls dieser Sache an, denn die Frage ist wichtig: wie kann und will unsere Region mit ihren Stärken die Chancen nutzen und die Gefahren meiden, welche uns das Umfeld mitsamt Mega-

trends bereithält? Das Stichwort einer «eTech-Region» ist bereits mehrfach gefallen, einer Region, die für ökologische Innovation steht. «Fortsetzung folgt!», konnte der Standortförderer Johannes Bartels am Schluss, nach einem verdienten Apéro riche, in Aussicht stellen, denn das «Netzwerk Politik» stiess in diesem Format auf Zustimmung: es solle als pragmatisch ausgerichtete Diskussionsplattform weitergeführt werden. Und sehr ermutigend waren die Statements der Kantonsrätinnen und -räte: Sie seien gerne für Anliegen seitens der Gemeinderäte ansprechbar. (pd.)

Nationalratswahlen: Vorschläge bis am 8. August Der Regierungsrat hat die Vorschriften für die Durchführung der Erneuerungswahl der 35 Zürcher Mitglieder des Nationalrats vom 20. Oktober festgelegt. Bis am Donnerstag, 8. August, um 16 Uhr können Wahlvorschläge beim Statistischen Amt eingereicht werden. Parteien und weitere Interesanzeige

sierte können die Formulare sowie die Details zur Einreichung beim Statistischen Amt (wahlen@statistik.ji.zh.ch) oder über das Internet (www.wahlen.zh.ch) beziehen. Am 20. Oktober findet auch der erste Wahlgang für die beiden Zürcher Mitglieder des Ständerates statt. (ki.)


Bezirk Affoltern

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Dienstag, 30. April 2019

Wie das Spital Affoltern sein Überleben sichern will Ernster Informationsanlass mit clownesken Einlagen in der Mülibar in Hausen Zum etwas anderen Infoabend lud die Mülibar in Hausen. BK-Präsident Stefan Gyseler und Chefarzt Matthias Wiens vom Spital Affoltern informierten über Herausforderungen und Zukunftschancen des Spitals Affoltern. Ein Spitalclown lockerte den Anlass auf. ................................................... von stefan schneiter Es war keine kontradiktorische Veranstaltung im Hinblick auf die Abstimmung vom 19. Mai, die am vergangenen Donnerstagabend in der Mülibar in Hausen stattfand. Dass die rund 40 Gäste hinter dem Spital Affoltern und dessen Weiterbestand stehen, wurde gleich zu Beginn des Abends klar, als Spitalclown und Pfleger Patrick Hofer die Anwesenden zu einem stimmlichen Warm-up einlud. Auf seine Frage «Was stimmt ihr ab zum Spital Affoltern?» schallte ihm ein einstimmiges kräftiges «Jaa» entgegen. Gastgeber Aschi Rutz von der Mülibar fungierte denn auch nicht als Moderator, sondern gab die Runde gleich für Fragen frei. Zu diesen bezogen der Präsident der Betriebskommission (BK), Stefan Gyseler, Chefarzt Matthias Wiens wie auch der ebenfalls

Bürgerrechtsgesetz in Vernehmlassung Eingebürgerte Personen sind besser in den Arbeitsmarkt integriert und weniger von staatlicher Unterstützung abhängig als nicht Eingebürgerte mit vergleichbarem Migrationshintergrund. Dies zeigt eine Untersuchung des Schweizerischen Nationalfonds. Auf den 1. Januar 2018 verschärfte der Bund die Anforderungen für die Erteilung des Schweizer Bürgerrechts erheblich. Die Zürcher Gemeinden setzen das neue Bürgerrecht seither erfolgreich um. Für eine Totalrevision des kantonalen Bürgerrechtsgesetzes (KBüG) reichte die Zeit nicht aus. Dieser Schritt wird nun nachgeholt. Gemäss Kantonsverfassung dürfen die Chancen auf eine Einbürgerung nicht vom Wohnort abhängig sein. Deshalb bringt das KBüG eine Vereinheitlichung der Gebühren. Vorgesehen ist zweitens ein kantonal anerkannter Grundkenntnistest. Drittens soll künftig in jeder Gemeinde nur noch ein Organ über Einbürgerungsgesuche entscheiden: entweder die Gemeindeversammlung oder der Gemeinderat. (ki.)

anwesende BK-Vizepräsident Jürg Burger Stellung. In der Folge war viel Grundsätzliches zur generellen Gesundheitsversorgung heute und zur spezifischen Situation des Spitals Affoltern zu hören. Jürg Burger erläuterte, wie sich die Spitalfinanzierung von der früheren Gemeinds- zur kantontalen Aufgabe verlagert hat. Die Langzeitpflege hingegen liegt nach wie vor bei den Gemeinden. Die zweite massive Änderung sei, so Burger, dass bei Operationen mehr und mehr der Grundsatz «ambulant statt stationär» laute. Überspitzt formuliert, kann man laut Burger sagen, dass heute Patienten sozusagen «blutig» aus dem Spital entlassen würden. Den Trend zur ambulanten Behandlung hingegen begrüsst Matthias Wiens absolut. «Ein Mensch, der zuhause sein kann, soll zuhause sein». In Holland etwa funktioniere dieses System hervorragend.

Ambulanten Bereich ausbauen Diese Verlagerung zur ambulanten Behandlung geht natürlich auch am Spital Affoltern nicht spurlos vorbei. «Wir wissen, dass wir uns von einigen stationären Leistungen werden trennen müssen», sagte Stefan Gyseler. So etwa kommt das Spital Affoltern mit seinen 280 Geburten pro Jahr nicht mehr auf

Chefarzt Matthias Wiens (links) und Stefan Gyseler (rechts) informierten bei Barbeleuchtung über die Spitalzukunft, Spitalclown Patrick Hofer sorgte für unterhaltsame Zwischeneinlagen. (Bild Stefan Schneiter) die erforderlichen Fallzahlen von 400 bis 500, die der Kanton fordert, um einen Leistungsauftrag zu erteilen. Darum möchte Affoltern künftig ein Geburtshaus für konventionelle Geburten einrichten, Risikogeburten und Kaiserschnitte dafür ins Triemli oder ins Kantonsspital Zug verlegen. Der ambulante Bereich soll in Affoltern ausgebaut werden. Damit hoffe man, so Gyseler, die rund 6500 Menschen aus dem Säuliamt, die sich 2018 nicht

zur ambulanten Behandlung nach Affoltern begaben, zurückzuholen. Sodann möchte man in Affoltern auch ein Dialysezentrum aufbauen, um so Leuten mit Nierenerkrankungen den Weg nach Zug oder ins Triemli zu ersparen.

Schwächen und Stärken Tatsache sei, «und da müssen wir nichts schönreden», erklärte Gyseler,

«Es Velo, bitte!» 59 Fahrräder fanden an der Voba-Velobörse in Affoltern einen neuen Platz

W

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Spital 3 x Nein Am 26.4. sagte Spitalpräsident Gyseler im Kasino Affoltern, (alles auf Tonband dokumentiert), bei einem Nein beim Zweckverband (also dem Beibehalten des demokratischen Zweckverbandes) gäbe es ein «Dahindümpeln», «ein Sterben auf Raten», das Spital werde geschlossen. So frivol argumentiert er gegen die Mitsprache der Bevölkerung und versucht in freundlichster Stimmlage uns Angst zu machen. Auch weigert er sich, unsere Fragen zu beantworten. Was hat der Mann zu verstecken?

Taugt das Modell fürs tägliche «Velöle»? Der Testfahrer machte jedenfalls einen vergnügten Eindruck.

Dieser Herr weiss: Besser man dreht vor dem Kauf am Rad, statt nachher, wenn das Ding nicht fährt wie gewünscht.

Mit Verlaub, da fragen wir uns lieber, ob wir den richtigen Spitalpräsidenten haben und stimmen Nein. Er sagt auch, viele Gemeinderäte (50 %) wollten aussteigen. Deshalb eine klare Lektion: 3 x Nein und somit die Oberhand behalten. Gemeinderäte können wir auswechseln, das Spital nicht. www.verein-zweckverband.ch

dass Affoltern bei der Hotellerie gegenüber andern Spitälern hinterherhinke. Vier-Bett-Zimmer seien nicht mehr zeitgemäss. «Das Essen aber ist gut bei uns. Und frische Bettwäsche gibts auch immer!», fügte der Spitalclown, der ernsten Thematik eine heitere Note eingebend, dazu ein. In Affoltern verfolgt man laut Gyseler eine Strategie in drei Schritten: Als Erstes die Abstimmung vom 19. Mai 2019 gewinnen, danach einige vom Kanton vergebene Leistungsaufträge bis im Sommer 2021 erhalten. In einem dritten Schritt folgt dann das Neubauprojekt für ein modernisiertes Spital zu gewinnen. Gyseler sprach hierzu von einer Investitionssumme von 110 Millionen Franken. Gyseler und Wiens hoben im Hinblick auf die Zukunft die Stärken Affolterns hervor, die bei der Akutgeriatrie und Palliative Care liegen.«Da sind wir im Kanton Zürich wirklich führend», sagte Wiens. Generell richtet Affoltern seine Strategie auf eine wohnortnahe Grundversorgung aus, die heute schon, wie Gyseler hervorhob, mit der engen Zusammenarbeit von Spital, Hausärzten, Spitex, Heimen und Physiotherapiepraxen im Säuliamt enorm gut funktioniere. Darum herum sollen die Angebote in der Inneren Medizin und der Chirurgie ausgebaut werden.

114 Velos warteten auf neue Besitzerinnen und Besitzer. 59 wurden verkauft, 15 werden in den nächsten Tagen mit einer Hilfsorganisation nach Afrika exportiert. (Bilder Livia Häberling)

enn es an einem Samstag regnet, reiben sich Ladenbetreiber gern die Hände: ideales Shopping-Wetter! Blöd nur, wenn der «Shop» kein Dach hat. Am Samstag fand die Velobörse der Vereinigung Obere Bahnhofstrasse (Voba) zum neunten Mal statt, und dieses Jahr hatten die Veranstalter Pech. Der eine oder die andere dürfte bei diesem nasskalten Wetter zu Hause geblieben sein, und so war das Besucheraufkommen nicht ganz so gross wie erhofft. Doch die Wildentschlossenen, die Velo-Fans, die kamen trotzdem. Entweder, um selber eines in den Verkauf zu geben, oder um ein neues Gefährt anzuschaffen. Bereits kurz nach 8 Uhr drehten die ersten Fahrerinnen und Fahrer ihre Runden. Stimmt die Grösse? Funktionieren die Bremsen? Passt es? Bis zum Ende des Tages passte es 59 Mal. Wie bei jener Dame aus Zwillikon, die ursprünglich ein «Bahnhofsvelo» für ihren Sohn kaufen wollte. Dann aber funkte es auf der Probefahrt derart heftig, dass sie das Fahrrad kurzerhand für sich selbst kaufte. Im Angebot waren nicht nur Kindervelos in allen Farben und Grössen, sondern auch Vintage-Modelle oder E-Bikes, ein Veloanhänger und eine Dachträgervorrichtung. Bei einem Modell gabs einen Babysitz gratis dazu, bei anderen Stützräder oder Ersatzpneus. Und das war noch nicht mal das ganze Angebot, wie sich beim Smalltalk zeigte: Ein Mann wandte sich an zwei Damen, fragte: «Und ihr sind au wäg eme Velo da?» Und als die eine antwortete: «Ja, wäg was dänn suscht?» meinte er schulterzuckend: «Jä, es hät au Manne da.» Anders gesagt: Die Velobörse war auch dieses Jahr ein Treffpunkt. Wer sich eher für Raritäten oder Handgemachtes interessierte, kam am Kofferraummarkt auf seine Kosten, und wer Hunger hatte, liess sich am Grillstand eine Wurst brutzeln. Bis am Abend fanden 59 Velos einen neuen Platz. 15 nichtverkaufte Velos wurden gespendet, sie werden in den nächsten Tagen von einer Hilfsorganisation abgeholt und nach Afrika transportiert. (lhä)


Bezirk Affoltern

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Pro und Kontra zum Spital Affoltern Kontradiktorisches Gespräch der Standortförderung Knonauer Amt Am Freitagabend stellten sich die prominentesten Spitalbefürworter und -gegner den brennenden Fragen. Dabei gab sich Stefan Gyseler überraschend angriffig, Clemens Grötsch eher wortkarg, Bertram Thurnherr verfahrenstechnisch versiert und Michael Buik optimistisch. ................................................... von martin platter Bei Moderator Bernhard Schneider hatte sich im Vorfeld der Veranstaltung eine längere Schlange gebildet. Das Publikum am Freitagabend im Kasino war aufgefordert, ihm die Fragen an die vier Podiumsteilnehmer aufzugeben. Das Podium war hochkarätig besetzt mit den beiden Befürwortern Spitaldirektor Michael Buik und Stefan Gyseler, Präsident der Spitalbetriebskommission, und den zwei Spitalgegnern Clemens Grötsch, Stadtpräsident von Affoltern und einstiger Spitalbetriebskommissionspräsident, sowie Bertram Thurnherr, Alt-Gemeindepräsident von Hedingen und 2013 als Mitglied der Spitalbetriebskommission noch glühender Verfechter einer Spital-AG.

Einstieg ohne Umschweife Schneider begann die Fragerunde ohne Umschweife: «Was geschieht mit dem Spital, wenn das Stimmvolk Nein sagen würde zur Auflösung des Zweckverbandes?» Gyseler: «Es würde ein Chaos geben. Denn die beiden Gemeinden Bonstetten und Hedingen sind bereits ausgetreten.» Thurnherr stimmt Gyseler zu und ergänzt: «Etwa die Hälfte der Gemeinderäte sind für ein Nein.» Grötsch: «Wir werden dann im Stadtrat wieder an die Arbeit gehen und nach einer Lösung suchen.» Gyseler hakte bei Grötsch nach: «Was würde Affoltern konkret tun?» Grötsch: «Ich kann die Frage nicht beantworten.» Schneider: «Wieso hat man mit der Abstimmung vom 19. Mai nicht gewartet bis die Spitalliste des Kantons mit den neuen Leistungsaufträgen bekannt ist?» Gyseler: «Mit dem Austritt von Hedingen und Bonstetten aus dem Zweckverband wurden wir gezwungen, rasch zu handeln.» Thurnherr: «Die Abstimmung hätte eigentlich schon vor einem Jahr stattfinden sollen. Damals war auch die Spitalliste noch nicht so heiss diskutiert wie heute. Schade finde ich, dass das Jahr relativ schlecht genutzt verstrich. Es wurde beispielsweise keine Vernehmlassung in den Gemeinden zu den Spitalvorlagen vorgenommen.» Damals sass auch Grötsch noch in der Betriebskommission. Deshalb wurde die Frage an ihn gerichtet: Hat die damalige Betriebskommission das Geschäft verschlafen? Grötsch: «Wir waren damals nur zu fünft in der Betriebskommission. Die Entscheide fielen oft 3:2.» So habe er sich geweigert, in einen Abstimmungskampf zu ziehen. Kräftemässig habe sich seither allerdings nicht viel geändert. Gyseler hakte nach: «Bertram, ihr habt es 2013 anzeige

Auf der Bühne standen Michael Buik, links, Stefan Gyseler, Clemens Grötsch und Bertram Thurnherr, rechts, Red und Antwort, moderiert von Bernhard Schneider, Mitte. (Bild Martin Platter) schon verschlafen, wolltet dem Stimmvolk ohne Strategie für das Spital ein neues Bettenhaus schmackhaft machen.» (Spontanapplaus aus dem Publikum.)

Die Chancen packen Thurnherr: «Wir sollten uns auf heute konzentrieren.» Das führte zur nächsten Frage Schneiders an Thurnherr: «Woher der Gesinnungswandel um 180 Grad vom Spitalbefürworter zum Spitalgegner?» Thurnherr: «Weil sich uns 2013 die Situation noch komplett anders präsentierte. Die Spitalliste war noch kein Thema. Ebenso das Investitionsvolumen von 100 Mio. Franken. Auch der Trend von der stationären zur ambulanten Behandlung aus Kostengründen war noch nicht so dringlich wie heute.» Grötsch: «Es ist nicht so, dass in der Zwischenzeit der Hammer vom Himmel fiel. Wir könnten uns einigen auf ein Ambulatorium ohne Bettenhaus.» Worauf sich Michael Buik in die Diskussion einschaltete: «Ein Ambulatorium alleine ist kein Thema. Wir haben jetzt die Chance, von den Fehlern der umliegenden Spitäler zu profitieren und eine für Affoltern massgeschneiderte Lösung auszuarbeiten.» Gyseler zu Grötsch: «Ihr werdet es nicht schaffen, wie angekündigt bis 2020 eine medizinische Permanence dem Betrieb zu übergeben. Uns wirft man immer vor, wir hätten keine Strategie. Dabei haben wir im Gegensatz zu euch bereits einen gut funktionierenden Betrieb.» Grötsch: «Ich gehe davon aus, dass das Spital Affoltern auch nach 2020 noch läuft – wenn man sich auf die Altersmedizin konzentriert.» Buik ergänzt: «Zum Basispaket Notfall gehört zwingend die Chirurgie und die Innere Medizin – und das rund um die Uhr.»

Stellen würden abgebaut Schneider: «Was geschieht, wenn das Spital Affoltern von der Spitalliste gestrichen wird?» Buik: «Davon ist nicht auszugehen. Es zeichnet sich ab, dass die Psychiatrie – eine Stärke am Spital Affoltern – aufgewertet werden wird. Zudem wird die Bevölkerung älter. Deshalb ist auch nicht davon auszugehen, dass die Palliative Care geschlossen wird.» Schneider: «Was geschieht,

wenn die Bevölkerung für die Auflösung des Zweckverbandes aber gegen die beiden Nachfolgeorganisationen stimmt?» Gyseler: «Wenn der Zweckverband liquidiert werden soll, und die Bevölkerung das Spital und die Langzeitpflege nicht mehr will, muss die Delegiertenversammlung des Spitalzweckverbandes die Liquidation des Spitals bestätigen und nach Ablauf der Rekursfristen einen Liquidations-Ausschuss bestimmen, der in einem Submissionsverfahren Boden und Immobilien veräussert und den Ertrag anteilsmässig den Gemeinden zukommen lässt.» Die akut Pflegebedürftigen müssten auswärts gegeben werden. Grötsch: «Wir wollen das Seewadel neu bauen. Da möchten wir nicht auch noch mit 22 bis 39 Prozent – je, nachdem, wie viele Gemeinden letztlich mitmachen – Anteilseigner vom Sonnenberg sein.» Gyseler: «Auch für uns steht fest, dass mit dem geplanten Umbau des Angebotes künftig nicht mehr alle 720 Stellen erhalten werden können. Der Stellenabbau soll aber nicht mit Entlassungen, sondern mit natürlicher Fluktuation und Altersabgängen kompensiert werden. Wir wollen kein betreutes Wohnen im Alter anbieten, benötigen im Bezirk aber die 320 Pflegeplätze, die wir jetzt haben.» Thurnherr: «Es gäbe Investoren, die den Betrieb Sonnenberg übernehmen würden. Ohne Sonnenberg hätten wir im Amt eindeutig zu wenig Pflegeplätze. Da sind nun die 13 Gemeinden gefragt, die ihre Langzeitpflege organisieren müssen. Stellt sich die Frage, ob das künftig die vorgelegte Interkommunale Anstalt oder eine private Organisation erledigt.» Gyseler: «Wieso redet ihr beiden (Grötsch und Thurnherr) eigentlich nicht miteinander? Das würde doch einen Sinn ergeben. Der eine will bauen (Seewadel) und der andere einen privaten Investoren bringen.» Thurnherr: «Ich verstehe den Stadtrat von Affoltern, dass er den Sonnenberg nicht will.» Schneider: «Wie würde Affoltern bei einer allfälligen Liquidation vorgehen?» Grötsch: «Jetzt machen wir zuerst die Pflege, dann schauen wir weiter…» Schneider: «Würde eine Langzeitpflege ohne Spital überhaupt funktionieren?» Thurnherr: «Das ginge problemlos.» Buik: «Das geht – aber ohne

den Mehrwert des nahen Spitals, der Spezialisten wie Akutgeriater bereithält.» Grötsch: «Es braucht einen Hausarzt, der zugeteilt ist.» Schneider: «Wer kann die Aktien der gemeinnützigen Spital-AG kaufen?» Gyseler: «Nach einer fünfjährigen Sperrfrist die anderen Gemeinden innerhalb der gAG. Nur wenn die nicht wollen, kann sich ein privater Investor einkaufen. Dazu braucht es allerdings den Segen des Stimmvolkes.» Schneider: «Wie sieht es bei der interkommunalen Anstalt aus?» Thurnherr: «Eine Gemeinde kann nach vierjähriger Sperrfrist ihr Dotationskapital nur an andere Gemeinden innerhalb der Anstalt veräussern. Das Kapital wandelt sich dann zu einem zinslosen Darlehen.»

Ein Ja kostet zunächst nichts Schneider: «Was kostet ein dreifaches Ja das Stimmvolk?» Gyseler: «Das kostet die Stimmbürgerinnen und -bürger zunächst gar nichts. Es geht darum, dem Regierungsrat zu zeigen, dass wir zu unserem Spital stehen und auf die Spitalliste wollen. Wir brauchen die gAG als Institution, damit wir die Gesuche für Leistungsaufträge beantragen können. Sind wir auf der Spitalliste, gehts ums neue Bettenhaus für rund 110 Millionen Franken. Dazu gibts nochmals eine Abstimmung. Würde sie angenommen, brauchen wir eine Kapitalerhöhung für rund zehn Millionen Franken. Der Rest wäre Fremdgeld, für das unter Umständen von den Gemeinden gebürgt werden muss.» Thurnherr: «Über das Risikokapital stimmen wir jetzt schon ab. Es würde künftig 18 Millionen betragen.» Gyseler: «Mit einem Ja geht das Kreditlimit an die gAG über. Im bisherigen Zweckverband haben die Gemeinden unlimitiert für das Spital gebürgt. Neu wäre die maximale Bürgschaft 18 Millionen für alle teilnehmenden Gemeinden zusammen.» Grötsch: «Derzeit müssten etwa 29 Millionen ins Spital investiert werden. Wir haben Respekt, dass sich der Anteil für Affoltern erhöhen wird, wenn weitere Gemeinden aussteigen.» Gyseler: «Die 57 Millionen Franken Investitionsbedarf, die wir für die bestehende Bausubstanz errechnet haben, würden mit dem Neubau des Bettenhauses selbst-

verständlich nicht noch einmal zusätzlich anfallen.» Schneider: «Wieso wird die Jahresrechnung 2018 nicht vor der Abstimmung dem Stimmvolk präsentiert?» Buik: «Zu verbergen haben wir nichts. Die Rechnung fällt rund 1,3 Millionen Franken besser aus als budgetiert. Wir weisen ein Defizit von 470 000 Franken aus, anstelle der prognostizierten Minus von 1,8 Millionen.» Schneider: «Was würde geschehen, wenn das Stimmvolk drei Mal Ja sagen würde, das Spital aber dennoch von der Spitalliste gestrichen würde? Ginge eine Permanence dennoch?» Gyseler: «Für eine Permanence braucht es keine Spitalliste.» Buik: «Ein dreifaches Ja hätte eine positive Signalwirkung auf Ärzte und Patienten.» Grötsch: «Ich halte das für Wunschdenken.» Gyseler: «So lange diese Abstimmung wie ein Damoklesschwert über dem Spital hängt, ist die Verunsicherung bei Belegschaft, Patienten und deren Angehörigen bestimmt grösser.» Buik: «Was mich stört ist, dass im Zusammenhang mit dem Spital immer so Defizit- und Risikoorientiert kommuniziert wird. Niemand sagt, dass das Spital auch einen grossen Wert für die Region hat.» Thurnherr: «Ich halte die ganze Angstmacherei, dass ohne Spital die Gesundheitsversorgung im Säuliamt zusammenbrechen wird, für übertrieben. Auch die Arbeitsmodelle, wie Hausärzte praktizieren, werden laufend moderner. Ärzte schliessen sich zusammen und gründen Gemeinschaftspraxen. Es kann auch Teilzeit gearbeitet werden, was Ärztinnen und Ärzten mit Familien entgegenkommt. Es besteht kein Grund zur Besorgnis.»

Zweifel an der Einschätzung des Regierungsrats Es beginnen die spontanen Fragen direkt aus dem Publikum. Ein Votant ist überzeugt, dass ein dreifaches Ja ein klares Signal an den Regierungsrat ist. Er bezweifelt, ob die von der Stadt Affoltern angedachte Permanence gehen wird. Nicht mal im Hauptbahnhof Zürich habe es rund um die Uhr funktioniert. Grötsch: «Ich habe nie einen 24Stunden-Betrieb in Aussicht gestellt. Wir machen Öffnungszeiten. Der Rest der Zeit könnten zum Beispiel das Limmattal Spital übernehmen.» Wie sieht es mit der Versorgungsrelevanz des Spitals Affoltern aus? (Der Regierungsrat hat diese bezweifelt.) Thurnherr und Grötsch geben dem Regierungsrat recht. Gyseler hält dagegen: «Der Regierungsrat bezeichnet vermutlich nur das Kinder- und das Unispital als systemrelevant. Isoliert betrachtet sind auch die Spitäler in Uster, Wetzikon und sogar im Limmattal für den Kanton nicht versorgungsrelevant. Für unsere Region ist das Spital Affoltern aber sehr wohl wichtig.» Woher nimmt Affoltern die Ärzte für die geplante Permanence? Grötsch: «Die finden wir dann schon.» (Gelächter im Saal) Was geschieht, wenn auch das Stimmvolk in Affoltern für sein Spital stimmt? Grötsch: «Wir haben keinen Krieg und werden Lösungen im Sinne des Volkswillens ausarbeiten.»


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Dienstag, 30. April 2019

Vierrädrige Veteranen – zum Teil schöner als fabrikneu Bestaunte Raritäten beim 3. Säuliämtler Oldtimer-Traktorentreffen in Bonstetten Sie sehen aus wie fabrikneu, nachdem sie in Hunderten von Stunden restauriert worden sind: Traktoren-Veteranen zogen am Samstag im Gibel in Bonstetten viele Interessierte an. ................................................... von werner schneiter Stumpenrauchend sitzt Urs Müller, OK-Präsident des 3. Säuliämtler Oldtimer-Traktorentreffens, auf dem Sitz seines Bührers BD3, Jahrgang 1950. Als gelernter Baumaschinen-Mechaniker hat er das Juwel mit dem legendären Markennamen auf Vordermann gebracht. Wie viele Freizeitstunden er dafür aufgewendet hat? «Keine Ahnung», sagt er. Es dürften Hunderte gewesen sein. Fünf solcher Oldtimer hat er in den letzten 15, 20 Jahren restauriert – aus purer Freude an alter Technik, rein mechanischer, versteht sich. Digital, das war noch vor wenigen Jahren ein «Fremdwort». Es ist der Reiz, ein solches Gefährt in den Urzustand zurückzuführen: Beim Bührer, der zuvor Förster Fritz Scheidegger gehörte, ist ihm das zweifellos gelungen – auch dank technischen Geschicks, herrührend von seinem Beruf. Urs Müller musste auch an die Drehbank, um nicht mehr erhältliche Bestandteile selbst herzustellen – Lagerbüchsen und Bolzen beispielsweise. Den Wert eines solchen Oldtimers will Müller nicht beziffern. «Damit kauft man mindestens einen Kleinwagen.»

Raritäten aus den 40er- und 50er-Jahren Über den Geldwert eines solchen Oldtimers wird kaum gesprochen unter Oldtimer-Traktoren-Freunden. Die Freude an solchen Maschinen, die in den 40er- und 50-Jahren über die Felder fuhren, überwiegt bei Weitem. Und der Stolz darüber, ein besonders seltenes Modell zu besitzen, wie etwa Ruedi Hedinger, auf dessen Gelände die Ausstellung stattfand. Er besitzt einen Meili FD66, von denen nur gerade zwei Exemplare hergestellt wurden. Bestaunt werden konnten auch andere Raritäten, ein Lindner junior, der Lanz D Jahrgang 1958 von Agnes Hedinger, der Hürlimann D100, Jahrgang 1948 von Jakob Hedinger oder der Wäwe 1957 von Xaver Glogner, der auch als Flugzeugschlepper diente.

Stolz auf eine legendäre Marke: OK-Präsident Urs Müller hat den Bührer in aufwändiger Arbeit restauriert. (Bilder Werner Schneiter)

Gut 40 Mitglieder Die Trakorefründe Säuliamt haben mit ihrem Treffen in Bonstetten den Oldtimer-Fans am Samstag eine grosse Freude bereitet. Die Gruppierung, in der nicht nur Bauern mitmachen, zählt gut 40 Mitglieder und trifft sich regelmässig zu gemeinsamen Ausflügen. Urs Müller sagt: «Manche dieser restaurierten Traktoren sehen besser aus als die damals fabrikneuen Exemplare.» anzeige

Klein, aber fein: Der Lindner junior.

Davon gibts nur zwei Exemplare: Der Meili FD66 von Ruedi Hedinger.


Bezirk Affoltern

Dienstag, 30. April 2019

Konkurrenz der Backstuben In Ottenbach erhitzt das geplante Café mit Bäckerei/Konditorei auf dem Dorfplatz die Gemüter. «Albis-Beck» möchte die ortsansässige Bäckerei Rimann zum Mitmachen bewegen, derweil sich die Kreativen fragen, was aus den Ideen geworden ist, die anlässlich des Zukunftstages für das Lokal entwickelt wurden. ................................................... von christine häusermann Armin Heller, Geschäftsleiter der Landi Albis suchte eine Möglichkeit, den Geschäftszweig «Albis-Beck» weiter auszubauen und fand diese im alten Postgebäude Ottenbach. Ein Café mit Bäckerladen/Take-away auf dem Dorfplatz an guter Lage. Bei schönem Wetter können die Gäste draussen Kaffee trinken, im Blickfeld der stattliche «Engel», das schönste Gebäude am Ort. Laufkundschaft, die auf dem Heimweg vom Bus noch ein Brot kaufen oder mit den Kollegen ein Feierabend-Bier trinken will. Familien, die am Samstag gemeinsam brunchen möchten, der Platz belebt sich wieder, die Generationen mischen sich, weil auch Junge gerne einen Kaffee an einem belebten Ort trinken. Die Räume hat die Gemeinde Ottenbach von der Post gekauft, als die Postfiliale geschlossen wurde, um mehr Gestaltungsmöglichkeiten für den künftigen DorfplatzUmbau zu haben. Ein seriöser Mieter mit einem attraktiven Projekt, um den Platz zu beleben, ein paar Arbeitsplätze mehr, eigentlich eine WinWin-Situation.

Auf Kooperation ausgelegt In der Volg-Filiale Ottenbach, die von der Landi Albis geführt wird, werden die Backwaren ihres Betriebes «AlbisBeck» bereits jetzt verkauft. In Ottenbach gibt es aber seit Generationen auch die Dorfbäckerei an der Muristrasse. Zwischen beiden Betrieben hat sich eine gute Zusammenarbeit entwickelt, auch die Bäckerei Rimann liefert ihr Brot von Montag bis Mittwoch, wenn ihr Laden geschlossen ist, in die Volg-Filiale. An einer attraktiven Konkurrenz auf dem Dorfplatz, wird diese aber kaum Freude haben. Das dachten sich sowohl der Gemeinderat als auch Armin Heller und sie suchten nach Wegen, die Bäckerei Rimann mit ins Boot zu holen, damit beide von dem geplanten Projekt profitieren könnten. Im Dezember habe er die Rimanns kontaktiert und die Idee skizziert, erzählt Armin Heller. Die Rimanns hätten Interesse signalisiert. Auch mit Bilijana Krstanovic, Wirtin vom Restaurant Post hätte er geredet.

Den Mut wieder gefunden: Rolf und Béatrice Rimann in ihrer Bäckerei, die sie auch die nächsten Jahre noch führen wollen. (Bild ch) Ein neues Café am Dorfplatz habe sie nicht als bedrohliche Konkurrenz betrachtet. Im März habe er der Familie Rimann dann Konzept und Pläne vorgestellt, die nun am Donnerstag, 24. April, an der Generalversammlung der Landi Albis vorgestellt und von den Mitgliedern genehmigt wurden. Von Seiten der Landi Albis würde man das Projekt nun gerne realisieren.

Existenzängste der Bäckersfamilie «Kein Auge haben wir zugetan.» Béatrice Rimann redet sich ihre Sorgen von der Seele. Und ihr Mann Rolf meint: «Da haben wir 33 Jahre lang die Bäckerei selber geführt, durch viele Tiefs und Hochs, die Qualität immer hochgehalten und jetzt soll ich hier ganz dicht machen und mein Brot nur noch auf dem Dorfplatz verkaufen.» Ein «No-go» für den Bäckermeister, der bereits im Pensionsalter ist, sein Geschäft aber die nächsten fünf, sechs Jahre weiterführen will, bis auch seine Frau das AHV-Alter erreicht hat. «Das habe ich ihr in die Hand versprochen und das ziehe ich auch durch», meint er vehement. Die beiden sind in den letzten vier Wochen durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen, wie sie sagen. Klar, nach dem ersten Gespräch mit Armin Heller signalisierten sie Interesse, die bisherige Zusammenarbeit lief ja sehr gut. Platt wären sie dann gewesen, als er beim zweiten Treffen im März bereits das ganze Konzept mit den detaillierten Plänen ausgebreitet habe mit der Bedingung, dass sie ihren Laden schliessen müssten. Seine Brote würde er gemäss dem Konzept der Landi Albis zwar in der eigenen Backstube an der Muristrasse herstellen, der Verkauf würde aber ausschliesslich im Ladenlokal am Dorfplatz stattfinden. Nach diesem Gespräch wären sie völlig gelähmt gewesen: «Wir haben beide geweint, so elend war uns», erzählt Béatrice Rimann. Sie fühlten sich überfahren

und hatten den Eindruck, dass sie sich selber verkaufen sollten. Dann haben sie einen externen Berater zugezogen, der ihnen Mut machte und ihnen auch ein Zukunftsszenario als weiterhin eigenständige Bäckerei aufzeigte: Sie hätten eine 1A-Qualität, treue Kundschaft, die ihnen die Stange halte, obschon sie die Ladenöffnungszeiten letztes Jahr auf Donnerstag bis Sonntag beschränkt hätten, Parkplätze direkt vor dem Laden.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein Nach der Ankündigung des Projekts im Dorfbulletin Ottebächler fragten sich manche Einwohner, wozu es eine zweite Bäckerei auf dem Dorfplatz braucht? Warum konkurriert der Gemeinderat das einheimische Gewerbe mit Steuergeldern, fragt ein besorgter Einwohner in einem Leserbrief an den «Anzeiger». Eine Teilnehmerin der Zukunftswerkstatt, zu der der Gemeinderat vor einem Jahr eingeladen hat, fühlt sich nicht ernst genommen: «Da haben wir doch ganz viele Ideen zusammengetragen, was man mit dem ehemaligen Postgebäude machen könnte, insbesondere auch im Hinblick auf kulturelle Treffpunkte und jetzt geht der Gemeinderat hin und vermietet es einfach der sichersten Geschäftsidee. Warum holen sie überhaupt unsere Meinungen ein?» Allerdings ist nachvollziehbar, dass der Gemeinderat eher grünes Licht für ein handfestes Projekt gibt als für Luftschlösser, die erst jemand umsetzen muss. Wie auch immer die Sache ausgeht – vielleicht finden sich die beiden Partner ja doch noch – es ist gut, dass Rolf und Béatrice Rimann wieder positiver in die Zukunft blicken und sich auf ihre Stärke besinnen, mit der sie die letzten 33 Jahre ihre Bäckerei erfolgreich geführt haben. Wer möchte schon auf ihr knuspriges Brot verzichten!

Auf Stimmenfang für Synodensitz Mit der preisgekrönten Klosterkirche der Kappeler Fasnachtswagenbaugruppe Leemättler hat sich Urs Stettler am Samstag in Affoltern auf Stimmenfang für die am 19. Mai anstehende Wahl in die Synode der reformierten Kirche des Kantons begeben.

plötzlich das Modell der Kappeler Klosterkirche zwischen der eingerüsteten Apotheke und dem «Fust» erblickte. Gerne wäre Synodenkandidat Urs Stettler mit dem Blickfang bis vors Kasino vorgefahren. Doch der Markt und die Velobörse verhinderten sein Ansinnen. Stettler ist einer von sieben Kandidierenden, die sich die fünf BezirksDa staunte noch mancher Passant, der sitze in der Synode der reformierten am Samstag auf der Oberen Bahnhof- Kirche des Kantons Zürich haben aufstrasse in Affoltern flanierte – und stellen lassen. Er sagt: «Bisher vertrat Pfarrer Christof Menzi das Oberamt in der Synode. Da Menzi jedoch in zwei Jahren pensioniert wird und dann in einen anderen Kanton wegziehen möchte, hat er sich nicht mehr aufstellen lassen. Plakativer geht nicht: Urs Stettler mit dem Modell der Kloster- Der Wegzug hätte den Rücktritt mitkirche auf Stimmenfang für die Synode. (Bild Martin Platter)

ten in der Legislatur unumgänglich gemacht, denn es gilt die Wohnortpflicht. Das hat mich dazu bewogen, anstelle von Christof zu kandidieren.»

«Mauergeschichte abgeschlossen» Stettler findet, dass nur schon wegen der Klosterkirche in Kappel und der bevorstehenden Sanierung und Ergänzung der Klosterdomäne wieder ein Kappeler in die Synode gehört. Der pensionierte Schreiner hat die nötige Zeit, den christlichen Glauben und die Lust dazu. Er macht keinen Hehl daraus, dass er sich im Komitee gegen den geplanten Ringmauerbau auf der Kloster-Domäne stark gemacht hat. Die «Ex-Muros»-Initiative kam jedoch nicht zustande, da am Ende 200 Unterschriften zu wenig zusammenkamen. «Die Mauergeschichte ist damit für mich abgeschlossen», kommentiert Stettler, ehe er sich der nächsten Passantin zuwendet, um für seine Kandidatur zu weibeln. (map.)

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EVP sagt 3x Ja zum Spital Affoltern Differenzierte und engagierte Argumente haben die Parolenfindung der EVP Bezirk betreffend der Spitalvorlagen vom 19. Mai geprägt. Dass immer ein Haar in der Suppe zu finden ist, hat sich dabei auch in dieser Diskussion gezeigt. Trotzdem hat sich die in dieser Sache dringend nötige, ganzheitliche Betrachtung der Bedeutung des Spitales für unsere Region durchgesetzt. Eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung ist wertvoll und zentral für ein funktionierendes Zusammenspiel mit den Hausärzten und anderen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Gerade die rund um die Uhr gewährleistete Notfallversorgung ist von einem unschätzbaren Wert. Zudem kann der drohende Verlust von vielen Arbeitsstellen und Ausbildungsplätzen nicht ohne Weiteres kompensiert werden. Dabei kann insbesondere das überdurchschnittlich hohe Engagement aller Mitarbeitenden als grosser Pluspunkt des Spitales gewichtet werden. Auch an den Erhalt der Standortattraktivität des Knonauer Amtes leistet das Spital Affoltern einen immens wichtigen Beitrag. Es kann in niemandes Interesse sein, dass das Säuliamt zur Schlaf-Region ohne jegliche Angebote und Dienstleistungen wird. Um in einem leider wettbewerbsgeprägten Umfeld bestehen zu können, benötigt

das Spital Affoltern dringend neue rechtliche Strukturen. Die EVP nimmt dabei mit Genugtuung zur Kenntnis, dass auch in den neuen Rechtsformen die öffentliche Hand zu hundert Prozent das Sagen hat. Damit für die Zukunft des Bezirks die Chance auf ein wirtschaftlich erfolgreich betriebenes und menschennahes Spital erhalten bleibt, empfiehlt die EVP 3x Ja zu den Spitalvorlagen.

2x Ja zu den nationalen Vorlagen Mit der Übernahme der Änderung der EU-Waffenrichtlinie ins Schweizer Waffenrecht werden der traditionelle Waffenbesitz und das Schiesswesen in der Schweiz nicht infrage gestellt. Mit der Anpassung der Waffenrichtlinie kann die Schweiz Mitglied im Schengen-Abkommen bleiben und hat damit weiterhin Zugang zur essenziell wichtigen internationalen Verbrechensbekämpfung. Parole: Ja. Durch die neue Steuervorlage (Staf) mit den Umsetzungsgesetzen in den Kantonen werden die Unternehmen massiv steuerlich entlastet. Im gleichen Masse soll jedoch auch die AHV gestärkt (finanziert) werden. Die Steuerreform ist ausgewogen, stärkt die Unternehmen in der Schweiz und erhält die Schweiz konkurrenzfähig. Parole: Ja. EVP Bezirk Affoltern

Man ist nie völlig frei Gleich zwei Leserbriefe (von Herrn Bortoluzzi und Herrn Montemitro) wehren sich mit Blick auf die Abstimmung vom 19. Mai gegen das Diktat des Auslandes. Dies fügt sich in den Souveränitätsdiskurs ein, der zurzeit etwas von der Klima- und der Spitaldiskussion überschattet wird, aber vor den Wahlen sicher wieder aufkommt. Zum Ersten ist die Schweiz souverän, weil wir – mit Ausnahme der Bestimmungen des zwingenden Völkerrechtes – in unserer Verfassung unser Rechtssystem frei gestalten können. Die sogenannten Kompetenzkompetenz, also das Recht, die eigene Gesetzgebung zu bestimmen, macht die Souveränität aus. Zum Zweiten ist die Schweiz nicht souverän, wenn man darunter versteht, dass sie ihre Gesetze unabhängig von den Interessen anderer Länder festsetzen kann, ohne dadurch Nachteile zu erleiden. Dies war schon immer so, namentlich in dem von den Nationalisten beschworenen 19. Jahrhunderts, wo die Schweiz angeblich ihr Schicksal frei gestaltete. Die Niederlassungsfreiheit für Juden musste zum Beispiel auf Druck von Frankreich und der USA gewährt werden, die vollständige Eingliederung von Neuenburg in die Eidgenossenschaft kam nur mithilfe Frankreichs gegen Preussen zustande.

Bei der Steuervorlage werden wir uns tatsächlich dem Druck der Oecd, bei der Waffenvorlage dem Druck der EU beugen. Bei der Steuervorlage haben wir aber keine Wahl. Gewähren wir Holding- und Domizilgesellschaften keine Privilegien mehr, ohne die Steuern zu senken, werden viele wegziehen. Gewähren wir die Privilegien weiter, werden die Oecd-Staaten diese Gesellschaften doppelt besteuern, dann werden sie auch wegziehen. Bei den Waffen werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Schengen herausgeworfen, wenn wir den ausgehandelten Kompromiss nicht annehmen. Die Schützenverbände sagen zwar, man könne Schengen neu aushandeln, das ist aber whistling in the dark, das sagte man uns auch schon beim Flughafenvertrag mit Deutschland und es hat seither keinen neuen Vertrag gegeben. Es geht also bei diesen Abstimmungen nicht darum, ob wir etwas unter dem Druck des Auslands tun – das müssen wir immer wieder – sondern ob sich das, was wir als Gegenleistung kriegen, lohnt. Es ist wie im Familienleben: Die Familie kann frei bestimmen, wo sie wohnen will, den Mietzins setzt aber der Vermieter fest und beschränkt so die Souveränität der Familie. Man ist nie völlig frei. Hans Hegetschweiler, Hedingen

Vom Nutzen vollkommen überzeugt Leben retten – mit neuestem Defibrillator, «Anzeiger» vom 16. April. Ich bin von der Nützlichkeit der Defibrillatoren vollkommen überzeugt. Der Kantonsrat hat – anders als der Kanton Wallis – am 1. März vor genau neun Jahren eine flächendeckende Versorgung mit Defibrillatoren unter anderem aus Kostengründen abgelehnt. Am Freitag, 1. März, habe ich nach dem Tennisspielen im Clubhaus des TC Wettswil einen Herzinfarkt mit zwei Herzstillständen erlitten. Dank dem beherzten Handeln meiner Kolleginnen und Kollegen und dem Defi-

brillator konnte mich die Notfallequipe ins Triemli bringen, wo mir sofort ein Stent eingepflanzt wurde. Der Arzt der Intensivstation erklärte meiner Frau, als ich nach zwei Tagen aus dem künstlichen Koma ohne Hirnschäden erwacht bin, ich hätte ein zweites Leben geschenkt bekommen. Dafür bin ich Gott dankbar. In der Rehabilitationsklinik Seewis konnte ich mich von diesem Ereignis erholen. Ja, Gott tut heute noch Wunder; denn bereits nach fünf Minuten können Hirnschäden eintreten. Er hat die Gebete der vielen Christen erhört und mich wiederhergestellt. Hans Peter Häring, Wettswil


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Dienstag, 30. April 2019

Spital: Erfahrungen, Fragen und Zweifel Palliative-Abteilung erhalten Als freiwillige Mitarbeiterin von Wabe (Wachen und Begleiten) lernte ich die Villa Sonnenberg (Palliativ-Abteilung des Spitals) kennen und schätzen. Für viele schwerkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen ist sie eine grosse Hilfe in einer schwierigen Zeit. Die «Villa» ist eine Perle in unserem Gesundheitssystem, die aber ohne Spital nicht existieren kann. Darum: Werfen wir diese Perle nicht vor die Säue – auch wenn wir im Säuliamt leben! Darum drei Mal Ja! Margrit Buchschacher, Knonau .........................................................................

Das Spital Affoltern bewegt – auch an der Diskussion vom vergangenen Freitag im Kasinosaal. (Bild Martin Platter) Persönliche Beweggründe für drei Mal Ja zum Spital Affoltern Seit 45 Jahren wohne ich, bis vor einem Jahr mit meinem leider verstorbenen Mann zusammen, in Wettswil. Das Säuliamt gefiel uns und wir wollten hier wohnen. Bereits im letzten Jahrtausend war ich zweimal, allerdings geplant, stationär hospitalisiert. Schon damals war sowohl die ärztliche wie pflegerische Betreuung sehr gut und auch einfühlsam. Das neue Jahrtausend meinte es gesundheitsmässig nicht so gut. Mit dem Notruf 144 musste ich im Sommer 2006 mitten in der Nacht zu Hause abgeholt werden, damit die Behandlung im Notfall des Spitals Affoltern sofort erfolgen konnte. Es handelte sich nicht etwa um eine Bagatelle! Zwar erforderte meine damalige stationäre Hospitalisierung nur drei Tage. Wie bereits früher, durfte ich neben medizinischer und pflegerischer guter Versorgung, auch viel Verständnis für meine prekäre Lage erfahren. Im Spätherbst 2016, nach vier Tagen undefinierbarem Unwohlsein mit schlecht einzuordnenden Schmerzen, entschieden wir, am Sonntagabend den diensthabenden Notarzt in Affoltern aufzusuchen. Die Aerztin dort stellte nach Untersuchungen mit Röntgenaufnahmen fest, dass eine sofortige Überweisung ins Spital Affoltern unumgänglich sei. Also brachte mich mein Mann in den Notfall des Bezirksspitals. Dort wurde ich erneut eingehend untersucht. Nach Rücksprache mit dem Triemli stand bereits vor Mitternacht eindeutig fest, dass ich an Krebs erkrankt war. Einer umgehenden Operation musste ich sehr bedrückt zustimmen. Bereits am Tag danach erfolgte die grosse Operation im Spital in Affoltern. Die OP-Ärztin stellte es mir zuvor frei, dass sie mich, wenn gewünscht, auch ins Triemli überweisen könne. Ich entschied mich für unser Spital und bin von meinem damaligen Entscheid noch immer überzeugt, dass er richtig war. Alle Ärzte, ob bei der Operation oder der anschliessenden medizinischen Betreuung und das vielseitige Pflegepersonal gaben immer ihr Bestes und meinem Entscheid recht. Meine Hospitalisierung war lange und nur, wer selbst dies erlebt hat, weiss, was das heisst. Immer wieder, bei den belastenden Begleiterscheinungen und nicht nur nachts, wenn ich nicht schlafen konnte, durfte ich ein paar tröstende Worte in Anspruch nehmen. Hilfe und einfühlsames Verständnis waren stets zugegen. Manchmal fühlte ich mich als Teil einer grossen Familie. Ja, unser Spital ist noch immer sehr menschlich! Und wer schätzt nicht Menschlichkeit? Wegen meiner Histamin-Intoleranz (herrührend von einer Fischvergiftung im Sommer 2006) war auch die Spitalküche sehr gefordert. Auch die Onkologie möchte ich nicht unerwähnt lassen. Sie wird von Spezialärzten des Triemli-Spitals und dem speziell dafür ausgebildeten Pflegepersonal des Bezirksspitals fachlich und liebevoll sehr gut betreut. Aus Überzeugung, dass der Verlust

des Bezirksspitals immens wäre und auch als Dank für all die dort erfahrene Hilfe stimme ich am 19. Mai, stimmen sie mit mir: Ja zur Auflösung des Zweckverbandes Spital Affoltern, Ja zur Gründung einer Interkommunalen Anstalt (IKA) Langzeitpflege, Ja zur Interkommunalen Vereinbarung (IKV) zur Gründung der Gemeinnützigen AG Spital und Beteiligung der Gemeinden am Aktienkapital. Elisabeth Danuser, Wettswil .........................................................................

Spital; lassen wir uns da überfahren? Die Leserbriefe und anderen Beiträge der Spitalbefürworter werden immer länger und immer gleichlautender. Und die Plakate immer grösser. Man kann dagegen wenig ausrichten. Aber man kann auf die Vernunft der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zählen. Ein Spital im Bezirk wäre zwar «nice to have», ist aber gemäss Regierungsrat völlig überflüssig und wird bei aller Zahlenakrobatik nie rentieren. Wir sind auch ohne Spital Affoltern schon rundherum überversorgt. Wir zahlen das über die kantonalen Steuern und Krankenkassenprämien. Jetzt sollen wir noch mehr Gelder aus den Gemeinden einschiessen. Also lassen wir das und lassen da Neues entstehen, eine Kantonsschule etwa oder gar ein Technologiezentrum einer Hochschule, ein Gesundheitszentrum, was auch immer. Das Gelände ist jedenfalls für öffentliche Aufgaben gesichert, auf lange Zeit. Den Stimmbürgern ist es aufgetragen, den Gemeindefinanzen Sorge zu tragen und nicht Geld in wirre Projekte zu stecken. Die Arbeitsplätze werden erhalten bleiben, wenn auch anders. Also stimmen wir ab und lassen uns dabei nicht durch eine anscheinend übermächtige Propagandawalze überfahren! Dieter Jann, Hedingen .........................................................................

Herr Hoppler Sechs Leserbriefe haben Sie, als ehemaliger Gemeinderat und Delegierter im Zweckverband Spital Affoltern, bereits gegen das Weiterbestehen des Bezirksspitals Affoltern geschrieben. Ich nehme an, dass sie als Mitglied einer Kollegialbehörde, im Zweckverband die Meinung des Gemeinderates mit gleicher Vehemenz vertreten haben, das heisst immer für das Spital eingetreten sind. Was hat Sie denn dazu bewogen, Ihre Meinung um 180 Grad zu ändern und heute als dezidierter Gegner aufzutreten? Im Zeitraum als Ihr dritter Lesebrief veröffentlicht worden ist, fand in Aeugst eine vorberatende Gemeindeversammlung statt, welche die Abstimmungsempfehlungen an die Stimmberechtigten zu beschliessen hatte. Das Resultat kennen Sie bestimmt, Drei Mal Ja mit überwältigender Mehrheit und nur je eine Gegenstimme bei der IKA Langzeitpflege

und der IKV Gemeinnützige AG Spital Affoltern. Sie hätten anlässlich dieser Gemeindeversammlung die beste Gelegenheit gehabt, den Anwesenden, welche sie dereinst als Gemeinderat gewählt hatten, Ihre Argumente darzulegen und auch Fragen zu beantworten. Leider sind Sie nicht anwesend gewesen, haben lieber drei weitere Leserbriefe verfasst. Den Letzten als Plan B bezeichneten, ein Luftschloss, wie mit viel Fantasie die Gesundheitsversorgung im Säuliamt irgendwann aussehen könnte, allerdings wie mir scheint, ziemlich realitätsfremd. Sind Sie sich überhaupt im Klaren, welche Konsequenzen es hätte, wenn die Stimmberechtigten im Säuliamt Ihrer Empfehlung ein Mal Ja und zwei Mal Nein folgten? Mit grosser Wahrscheinlichkeit wäre bis Ende 2019 das gesamte Gesundheitssystem liquidiert und ihr «Könnte-Projekt (Plan B)» zu diesem Zeitpunkt, im besten Fall noch in der Projektierungsphase. Können Sie dies allen Ernstes verantworten, wessen Interessen vertreten Sie denn wirklich? Ich empfehle weiterhin drei Mal Ja, denn damit vergeben wir uns nichts und Kosten verursacht diese Lösung vorerst auch keine. Heinz Scheidegger, Aeugst .........................................................................

Die kleinen Gemeinden würden ausgeschaltet Die RPK Affoltern empfiehlt ein Nein zum Spital und ein Nein zur Langzeitpflege. Eigentlich hätte sie auch zur Auflösung des Zweckverbands Nein sagen müssen. Fehlen am 19. Mai die nötigen Ja, bleibt der Zweckverband bestehen. Und Affoltern kann weiterhin mitreden. Die verschiedenen Vorwürfe an Stadtpräsident Clemens Grötsch sind nicht berechtigt. Er hat korrekt gehandelt und die Stimmbürger – nicht nur die Affoltermer! – offen und ehrlich über die finanziellen Zusammenhänge und die drohenden Gefahren orientiert. Bekanntlich möchten sieben Gemeinderäte das Spital erhalten. Die anderen sieben sehen dagegen keine Zukunft. Und alle 14 wollen den Zweckverband auflösen! Es könnte aber sein, dass eine oder beide Zusatzvorlagen (Spital-AG und Pflegezentrum-Anstalt) keine Zustimmung finden. Die Spital-Befürworter beachten nicht, dass in diesem Fall die Liquidation des Zweckverbands bis zum 31. Dezember zu erfolgen hätte. Besonders schlimm wäre es für die kleinen Ämtler Gemeinden (Maschwanden, Knonau, Kappel und Rifferswil), würden tatsächlich alle drei Vorlagen angenommen. Sie würden vollends an die Wand gefahren. Ihre finanziellen Anteile sind fast unbedeutend, sodass sie in den neuen Organisationen zu Statisten verkämen. Und das Bedauerliche: Über diese unguten Konsequenzen wurde bisher nie gesprochen. Folgende Zahlen und Vergleiche mögen das verdeutlichen. Im heutigen Spital-Zweckverband sind

alle 14 Gemeinden gleich stark. Es handelt sich um 14 Stimmen. Das entspricht 7,14 % je Gemeinde, sei es klein Maschwanden oder gross Affoltern. Um die Mehrheit zu haben, braucht es heute 8 von 14 Stimmen, bzw. respektable 57,14 %. Dazu können die vier kleinsten Gemeinden die Hälfte, 28,57 %, beisteuern! In den beiden neuen Organisationen zählen die prozentualen Eigentums-Anteile. Die vier kleinsten Gemeinden kämen zusammen nur noch auf 8,9 %. Fast 70 % ihrer jetzigen Stimmkraft ginge ihnen verloren! Die vier grössten Gemeinden (Affoltern, Bonstetten, Obfelden, Wettswil) kämen neu auf 52 %. Sie könnten somit die übrigen 10 Gemeinden überstimmen. Da könnte kaum mehr von Solidarität unter den Ämtlern gesprochen werden. Nein zur Auflösung des Zweckverbands in mindestens einer (Klein-) Gemeinde. Hans Rudolf Haegi, Affoltern a. A. .........................................................................

solches zu veröffentlichen, bestärkt mich eine Pflegefachfrau von der Langzeitpflege gegen jeden Nostalgieverdacht vehement: «Woll, schrib das, ich underschriebe! Mir chönd eusne Lüt e Heimet büte, vor allem, wänns eus scho känned ...». Es war im Januar 1977, als mir, der neuen Pfarrpraktikantin, die Stationsleiterin zum ersten Besuch auf der medizinischen Abteilung verhalf. Sie kam gleich selbst mit und stellte mich einer alten Frau vor, die, wie sie erzählte, lebenslang als Bauernmagd gedient hatte. In Mettmenstetten. Das ist meine Heimatgemeinde! Wir «dorfen» zu dritt, während die Schwester Frau Kessler vom Aspli die Füsse wäscht und pflegt, – die Füsse, die so viele Schritte für andere gemacht haben. Ich fühle mich von Stund an auf diesem Boden daheim, nicht nur wegen Mettmenstetten. Wie lange das zurückliegt –, und gerade zufällig heute, am Tag der Fusswaschung, am Gründonnerstag, wird mir diese Begegnung gegenwärtig! Hat sie, wie so vieles andere, Zukunftswert?

Dorf-Spital – Spital-Dorf - unverzichtbar: Seelsorge-Erfahrungen

Elisabeth Studer-Weiss (Gemeindepfarrerin in Affoltern von 1978 bis 2004 mit Schwerpunkt Spitalseelsorge bis 1991) .........................................................................

Es ist spät abends, auf der Pflegestation, am Bett eines sterbenden Mannes. Seine Frau besucht ihn schon lange fast täglich. Ihre Kräfte sind aufgezehrt. Sie muss für eine oder zwei Stunden nach Hause, um sich auszuruhen. Dann kommt sie wieder, zur letzten Nachtwache bei ihrem Mann. Dass sie nach einer jahrzehntelangen Lebensgemeinschaft bis zuletzt bei ihm bleiben konnte, erfüllt sie mit Dank und Genugtuung, solange sie lebt. Es ist in diesem Sinne lebenswichtig. Die Erfahrung steht für unzählige andere, meine eigene eingeschlossen. Die Nähe des Spitals bedeutet in solchen Situationen alles, distanzmässig sowie im Sinne von vertraut. Die umliegenden Spitäler sind sehr oft und für viele BesucherInnen einfach (fast) unerreichbar. Vor allem für alte und gehbehinderte Angehörige und ihre Nächsten, Patienten, HeimbewohnerInnen, ist das «Heimspital» jenseits von allen Renditefragen schlicht unbezahlbar kostbar. Aber auch in viel alltäglicheren Situationen leben die Beziehungen zwischen Kranken, Heimbewohnern, Angehörigen und Freunden und auch die Beziehungen von ihnen allen zu Pflegenden und Ärzten und umgekehrt – von der familiären Nähe des Bezirksspitals. Es kommt mir auch nach über 40 Jahren beruflicher und nachberuflicher Seelsorge-Tätigkeit trotz allem Wandel als regionales «Dorfspital» oder «Spital-Dorf» vor. Die Dorf- und Krankengeschichten gehen von Bett zu Bett oder rund um den Kaffeetisch. Da gibt es (fast) keine Patientengeheimnisse. Das «Dorfen» – so sagt man berneroberländisch – oder «prichte mitenand» ist Medium seelsorgerlicher Anteilnahme unter Patienten, Heimbewohnern und ihren BesucherInnen. Sie kennen einander von früher oder haben sich (näher) kennengelernt in den Häusern des Spitals. Es ist da ein Netz von zusammenhängenden Lebensgeschichten gewachsen, gerade durch die Verletzlichkeit unseres Lebens. Wer wollte diese Permanenz zerreissen? «Grüezi Herr Studer – känned Sie mich no? Ich ha doch scho Ihre Vater pflägt im Seewadel ...» Wie wurde es mir leicht und warm ums beklommene Herz, bei dieser Begrüssung im Haus Rigi, auf der letzten Lebensstation meines Mannes. Die pflegende Bezugsperson kenne ich schon lange. Es ist ebenfalls gemütserheiternd, wenn ein eingegipster Bauer auf der Chirurgie lachend erzählt: «De Tokter hät gseit: so bisch wieder emal vom Chriesibaum abegheit…». Der Tokter kennt seine(n) Stammkunden im «Heimspital». Ja, das war früher. Vorbei… Oder?... Im grossen Zweifel,

Vier vereint unterwegs gegen das Spital Affoltern Ich habe mir die Mühe gemacht und alle diesjährigen Ausgaben des «Anzeigers» (4. Januar bis 26. April) nach Leserbriefen und Forum-Beiträgen zur Spitalabstimmung durchforstet. Es folgt keine wissenschaftlich-statistische Auswertung, vielmehr der Hinweis auf das Zusammenspiel von vier Eiferern. Was zeichnet diese aus: Sie treten verbissen-fanatisch auf und versuchen unentwegt, mir als Stimmbürger des Bezirks Affoltern mit dem Hammer einzutrichtern, gegen das bestehende Spital zu stimmen. Ich stolpere also in fast jeder Leserbriefspalte über mindestens einen dieser politischen Eiferer. Kopf der erbitterten Spitalgegner ist Bertram Thurnherr aus Hedingen, der in der beobachteten Zeitspanne ganze 11 Mal eine Breitseite gegen das kommunal verankerte Spital im Anzeiger platzieren konnte. Er tut dies im Zusammenspiel mit Peter Hoppler aus Aeugst (7 Mal), Peter Ackermann (6 Mal) und Hermann Brütsch (4 Mal), beide aus Affoltern. Kulminationspunkt ist die Ausgabe 22 vom 19. März, in der alle vier auf derselben Seite das Spital schlechtreden. Zum Vergleich: Einzelne Spitalbefürworter bringen es auf maximal drei Zuschriften. Das Spiel der vier Eiferer: Sie werfen sich gerne den Ball zu und prangern Fehler von Spitalverantwortlichen und Behördenvertreter in der Vergangenheit an. Ob sie sich mitmeinen? Immerhin war Thurnherr selber mal Mitglied in der Betriebskommission des Spitals, Hoppler Spitaldelegierter. Sprechen tun sie aber mit Vorliebe von attraktiven Alternativen und von rosigen Zukunftsaussichten nach der erfolgten Schliessung des Spitals. Was uns da letztendlich entgegenweht, ist der eisige Wind von Privatisierung, Rendite, Alleingang und Entsolidarisierung. Es ist genau der Geist dieser vier Eiferer, dem wir am 19. Mai entgegentreten müssen, liebe Säuliämtlerinnen und Säuliämtler. Das Spital, die Wirtschaft, die Politik sollen für den Menschen da sein und nicht umgekehrt. Im Bezirk Affoltern sind nicht Alleingänge gefragt, sondern das solidarische Zusammenstehen. Setzen wir also ein Zeichen (3 x Ja) und eröffnen damit dem gut funktionierenden und vernetzten Spital eine Chance, die es in einem zweiten Schritt erst noch erfolgreich wahrzunehmen gilt! Aschi Rutz, Hausen a. A.


Gewerbe/Dienstleistungen

Mit «Gäste-Loge»

WB bleibt auf Kurs

Die Ämtler Morgarten-Loge sucht im Jubiläumsjahr der Odd Fellows die Öffentlichkeit. > Seite 11

Der Ämtler Erstligist wurde seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte United Zürich sicher. > Seite 13

Dienstag, 30. April 2019

-

9

Finalplatz im Weltcup Die Bonstetterin Petra Klingler klettert in Chongqing auf den vierten Rang. > Seite 15

«Bim Nosi in Zwillike wirsch eifach heller!» Das sagt Christoph nach seinem kürzlichen Besuch der über 300 Quadratmeter grossen Ausstellung im 2. Obergeschoss der Noserlight AG an der Ottenbacherstrasse 25 in Zwillikon – offen von Montag bis Samstag.

Tatkräftiger Jungunternehmer mit beeindruckendem beruflichem Werdegang: Ismet Bektashi bietet mit seinem Start-up IB2 Metallbau an der Zürcherstrasse 70 in Hedingen Beratung, solides Handwerk und hohe Qualität. (Bild kb.)

Von der Planung bis zum Service Hedingen: IB2 – Metallbau Die IB2 Metallbau an der Zürcherstrasse 70 in Hedingen ist ein Start-up im besten Sinne des Wortes: Der Metallbauer und Metallbau-Konstrukteur Ismet Bektashi startet damit durch. Mein Navi irrt offenbar; es führt mich über das Ziel «Hedingen, Zürcherstrasse 70» hinaus. Zumindest ist es weit unzuverlässiger als Ismet Bektashi, der mich freundlich strahlend und winkend an den richtigen Ort lotst. Diese Zuverlässigkeit, die Freundlichkeit und Offenheit des gelernten Metallbauers und Metallbau-Konstrukteurs allerdings sind es nicht allein, welche sein Start-up IB2 Metallbau ausmachen. Beim Jungunternehmer mit hervorragendem beruflichem Werdegang zählen Ideen, Fachwissen, solides Handwerk und hohe Qualität genauso wie auch Flexibilität und freundlicher Service.

Metallbauarbeiten: Breites Spektrum Dank umfassender Fachkompetenz in der Metallverarbeitung kann Ismet Bektashi ein breites Spektrum an massgeschneiderten Lösungen für Gewerbe, Industrie und Privatpersonen anbieten. «Ich kann, auch dank meines ausgesprochen guten Netzwerkes, praktisch alle Metallbauarbeiten realisieren. So freue ich mich genauso über Klein- und Kleinstaufträge von Privatpersonen wie über etwas Grösseres von der öffentlichen Hand, Gewerbe oder Industrie», bestätigt der 29-Jährige. Die Vielfalt dessen, was er von der Pike auf gelernt habe, wolle er sich nämlich auch in der Selbstständigkeit bewahren. Und diese hat, wie geschrieben, eindrucksvolle Breite und Tiefe. Kunststück, der gelernte Metallbauer und Metallbau-Konstrukteur hat ebenfalls schon als Chefmonteur, Planer, Werkstatt- und Projektleiter seinen Mann gestanden. Fachkundig erdachte und erstellte Erzeugnisse und Dienstleistungen sind seit je seine Passion. Seine Treppen, Balkongeländer, Zäune oder raffinierte

Torkonstruktionen überzeugen durch Individualität, Wohlgestalt und Bedienungsfreundlichkeit. Dies, weil er ein Auge für das Detail und ebenso für das Besondere hat.

Container für das GZ Heuried in Zürich – komplettes Projektangebot Wenn Ismet Bektashi von seinem Schritt in die Selbstständigkeit sowie über den gelungenen Start seiner IB2 Metallbau GmbH erzählt, spricht er immer wieder von Glück. Mag sein, dass dies eine Rolle spielte, als er die Werkstatteinrichtung von einem pensionierten Metallbauer übernehmen konnte. Aber, dass er als Selbstständiger die Container für die Entsorgungsstelle des GZ Heuried konstruieren und bauen konnte, basiert doch unmittelbar darauf, dass er Grün Stadt Zürich zuvor als Projektleiter beim Zaunbau überzeugt hatte. Bestechend wie einleuchtend dürfte dabei auch die Tatsache sein, dass er ein komplettes Projektangebot «aus einer Hand» anbieten kann. Ismet Bektashi liefert alles – von der umfassenden Beratung, über Planung, Fertigung und Montage, bis hin zum individuell abgestimmten Serviceangebot. Das nennt sich Rundum-Unterstützung und -Begleitung für die Kunden. Bei seinem Schritt in die Selbstständigkeit darf Ismet Bektashi auf grossen Rückhalt in der Familie zählen. Seine Eltern, seine Freundin und seine Geschwister stehen voll hinter ihm. Zwillingsbruder Ismail, der sich ab Sommer ebenfalls zum MetallbauKonstrukteur ausbilden lässt, ist denn auch im Firmennamen IB2 (die 2 steht für Zwillinge) bereits verankert. Durchaus ein gutes Zeichen für die junge Firma, welche, wie Ismet Bektashi abschliessend festhält, ausschliesslich Metallbauarbeiten fertigen und liefern will, die durch Kreativität, Individualität und Qualität rundum überzeugen. (kb.) IB2 Metallbau GmbH, Zürcherstrasse 70, Hedingen, E-Mail: ismet.bektashi@IB2-metallbau.ch, Telefon 079 931 25 75, Web: www.IB2-metallbau.ch.

Die Ausstellung des Kompetenzzentrums für energieeffiziente Beleuchtungssysteme und innovatives Design hat ihn tief beeindruckt: «Die vielfältige und umfassende Auswahl an Leuchten, Lampen und Systemen aller Stilrichtungen und für jeden Geldbeutel zeigt, was an Beleuchtung für den Innen- und Aussenraum alles möglich und verfügbar ist. Da wirst du tatsächlich ein bisschen heller – genauso wie der Schauraum herrlich lichtdurchflutet ist, aber auch, weil man – dank der exzellenten individuellen Beratung – sogar einiges bezüglich Energiesparen dazulernt.»

«Bruchsch Liecht? Dä Nosi hät’s!» Tatsächlich sind die kompetenten Mitarbeitenden in der grosszügig ausgelegten Ausstellung praktisch durchwegs Experten. Bei ihnen gehen Fachkompetenz und Fingerspitzengefühl sowie Sachverstand und Erfahrung Hand in Hand. Den Kunden, die sich in der grosszügig eingerichteten Ausstellung zum Thema Licht inspirieren lassen wollen, stehen sie beratend zur Seite und unterstützen bei der Wahl

Modernes LED-Tech-Design und golden-warmes Licht. (Bild zvg.) der richtigen Produkte. Hier findet man stets die neusten Produkte und diese in einer überaus breiten Auswahl. Egal, ob aussen oder innen, für den Wohnbereich, das Arbeitszimmer, für Ausstellungs- und Verkaufsräume, Büro, Werkstatt oder Produktionshalle bei der Noserlight AG gibt es Lichtlösungen, die jedem Kundenwunsch entsprechen, egal wie ausgefallen dieser auch sein mag.

«Dä Nosi weiss meh!» Noserlight ist selbstverständlich auch schon seit beinahe zwanzig Jahren immer auf dem aktuellsten LED-Wissensstand. Denn Licht ist heute längst nicht mehr gleich Licht. Seine Nut-

zung wird von energieeffizienter, wirtschaftlicher, gleichsam leistungsfähiger LED-Lichttechnik und genauso von formschönen Lösungen bestimmt. Es versteht sich, dass das Zwilliker Lichtkompetenzzentrum daher auch der exakt richtige Partner für individuell abgestimmte LED-Beleuchtungen ist. Hier weiss man genau – meist sogar schon lange, bevor ein Trend aufkommt –, was zukunftsorientierte Lösungen sind. Bei der Noserlight AG bedeutet Licht mehr als lediglich die Abwesenheit von Dunkelheit. Hier wird Licht – dank grosser Auswahl und umfassender, persönlicher Beratung – zum Erlebnis. (pd.) Noserlight AG, Zwillikon, www.noserlight.ch.

Alles Bio-Knospe im Götschihof

Traditioneller Mai-Verkauf am 4. Mai im Aeugstertal Die nun als Bio-Knospe-Betrieb zertifizierte Götschihof-Gärtnerei im Aeugstertal lädt zum traditionellen Mai-Verkauf ein. Natur pur in der zur Stiftung Solvita gehörenden Götschihof-Gärtnerei im Aeugstertal: Nach einer Umstellungszeit für die Böden und dem Aufbau des Biobetriebes ist nun die Gärtnerei nach den Richtlinien der Bio-Knospe zertifiziert worden. Es sind strenge Regelungen, die es hier einzuhalten gilt.

Die ganze Wertschöpfungskette wird von einer unabhängigen Stelle regelmässig überprüft. Die Schädlingsbekämpfung erfolgt nicht mit chemischen Mitteln, sondern mit sogenannten Nützlingen, aber auch Kulturführung, Licht, Abstände und anderes mehr sorgen für Bio-Qualität. Ausserdem müssen Setzlinge zu mindestens 90 Prozent aus Schweizer Produktion stammen. «Die Anforderungen sind sehr hoch», sagt Ines Strahl, Leiterin der Götschihof-Gärtnerei. Auch die

Grosses Angebot in Bio-Qualität: Ines Strahl, Leiterin der Götschihof-Gärtnerei, im Gewächshaus. (Bild Werner Schneiter)

verwendete Erde stammt aus dem eigenen Kompost und zählt ebenso zum Wertschöpfungskreislauf auf dem Areal, auf dem sich auch Vögel, Nützlinge und Insekten heimisch fühlen. «Gelebte Biodiversität» nennt es Ines Strahl. Oder authentisches BioGärtnern, an dem die zu betreuenden Mitarbeitenden sowie Lehrlinge teilhaben. Und das heisst unter anderem: Es wird von Hand Unkraut gejätet. In der Götschihof-Gärtnerei wachsen nicht nur mehrere Dutzend Sommerkulturen wie Geranien oder Margeriten, sondern auch Bio-Gemüsesetzlinge, zudem Tomatensorten wie die Klassiker «Berner Rose» oder «San Marzano». Unter den über 20 Sorten finden sich auch weniger bekannte und aussergewöhnliche – allesamt aber krankheitstolerante, robuste Sorten. «Wir setzen nicht auf Höchsterträge, sondern auf Qualität, authentisches Aroma und Geschmack», ergänzt Ines Strahl. Nachhaltigkeit findet im Götschihof ihre Fortsetzung mit der laufenden Verbesserung der Standards sowie mit dem Aufbau eines Therapiegartens für Bewohnerinnen und Bewohner. «Auf das freue ich mich ganz besonders», sagt Ines Strahl, seit acht Jahren Leiterin der Götschihof-Gärtnerei. (-ter.) Mai-Verkauf in der Götschihof-Gärtnerei am Samstag, 4. Mai, 8 bis 16 Uhr. Kaffee und Kuchen inklusive. www.solvita.ch


Veranstaltungen

10

Dienstag, 30. April 2019

Zwischen Renaissance und Barock

Ensemble Rosa Mundi in Bonstetten Am Samstag, 4. Mai, spielen Darina Ablogina (Traversflöte) und John Martling (Theorbe) um 19 Uhr in der reformierten Kirche Bonstetten. Das 2017 in der Schola Cantorum Basiliensis (SCB) gegründete Ensemble Rosa Mundi erforscht das Gesangsund Instrumentalrepertoire des Übergangs zwischen Renaissance und Barock. Dabei wird untersucht, wie die Laute in den Traditionen verschiedener Länder zusammen mit Querflöte verwendet werden können. Für das Bonstetter Publikum wird das Ensemble Rosa Mundi Stücke des französischen Barocks des

18. Jahrhunderts für Basso continuo und Traversflöte von berühmten Hofkomponisten der damaligen Zeit wie M. Lambert, J. Hotteterre, M. Blavet, J. Ch. de la Barre sowie J. S. Bach und G. Händel spielen. (pd.)

Die Vielfältigkeit der Brass-Musik entdecken

Frühlingskonzert des MV Maschwanden

Ensemble Rosa Mundi mit Darina Ablogina und

Darina Ablogina und John Martling sind am Samstag in der reformierten Kirche Bonstetten zu Gast. (Bild zvg.)

John Martling, Samstag, 4. Mai, 19 Uhr, reformierte Kirche Bonstetten.

Der Musikverein Maschwanden lädt zum Jahreskonzert. (Bild zvg.)

Ortsmuseum Zwillikon: Facelifting in der Spielzeugsammlung Im Ortsmuseum Zwillikon gibt es seit Kurzem einen TanteEmma-Laden zu bestaunen. Am kommenden Samstag, 4. Mai, bietet sich Gelegenheit für einen Besuch. Das Museum hat von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Die Schenkung eines «VerkäuferliLadens» war Anlass für das Museumsteam, die Spielzeugsammlung aufzufrischen, die Wand neu zu streichen und passende Fotos von Kindern aus der eigenen, reichen Fotosammlung neu auszustellen. So finden sich unter anderem Kaufläden von Maggi-Produkten, Kochherde aus verschiedenen

Epochen und einige Puppen, frühere Lieblinge von Museumsbesuchern. Einige Spielsachen stehen zum Spielen zur Verfügung. Ein Besuch mit Kindern lohnt sich also immer, denn es gibt für Gross und Klein viel zu entdecken. (UG) Neu in der Sammlung: der Tante-Emma-Laden. (Bild zvg.) Das Museum ist jeweils am 1. Samstag im Monat

Führungen mit Gruppen im Museum oder ein Orts-

geöffnet, das nächste Mal am Samstag, 4. Mai,

rundgang in Affoltern sind auf Voranmeldung jeder-

von 10 bis 16 Uhr, an der Ottenbacherstrasse 79

zeit möglich: Telefon 044 761 77 42 (Ursula Grob)

in Zwillikon gleich neben dem Volg. Besuche und

oder Hansruedi Huber (044 761 81 76).

Der Musikverein Maschwanden führt am Samstag, 4. Mai, in der Mehrzweckhalle das traditionelle Jahreskonzert durch. Für das bevorstehende Jahreskonzert hat der Musikverein Maschwanden ein abwechslungsreiches, unterhaltsames und breitgefächertes Programm einstudiert. Ob Branchenkenner oder als Musikneuling: Alle, die am Jahreskon-

zert dabei sind, können sich überraschen lassen und dabei die Vielfältigkeit der Brass-Musik entdecken. Wer Glück hat, räumt mit wenigen Losen gleich die grosse Tombola ab. Festwirtschaft, Bar und Kaffeestube sorgen am Samstag, 4. Mai für das leibliche Wohl der Gäste. Ab 18.30 Uhr wird Nachtessen serviert. Konzertbeginn ist um 20.15 Uhr. Eintritt frei. (pd.)

Allwetterplatz wird nicht eingeweiht Für den 11. Mai hätte die Stadt Affoltern zur Einweihung ihres neuen Allwetterplatzes eingeladen. Der Festakt wurde nun allerdings abgesagt: Niemand habe die Einladung angenom-

men, heisst es aus der Immobilienabteilung: «Somit müssen wir den geplanten Anlass mit dem FC Affoltern und der LV Albis aufgrund von mangelnden Teilnehmern absagen.» (tst.)

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Veranstaltungen

Eine «Gäste-Loge» für Interessierte

Die Odd Fellows suchen die Öffentlichkeit Die Odd Fellows feiern dieses Jahr ihr 200-jähriges Bestehen. Die Ämtler Morgarten-Loge lädt ernsthaft Interessierte zu einer «Gäste-Loge» ein.

in ihren Alltag geben. Dazu gehören die Förderung der eigenen Persönlichkeit, ethisches und humanistisches Denken und Handeln sowie die Pflege der Freundschaft. Die Odd Fellows sind konfessionell und politisch neutral. Aufnahme findet jeder, der sich zu den Grundsätzen des Ordens und den Gesetzen des Staates bekennt und bestrebt ist, danach zu handeln. Die Logen-Sitzungen finden alle 14 Tage statt. Zum festen Ritual gehört jeweils auch ein Referat. (tst.)

Das 200-Jahre-Jubiläum nehmen die Odd Fellows zum Anlass, die Gedanken des Ordens der breiten Bevölkerung bekannt zu machen und dabei aufzuzeigen, dass ihre Grundwerte wie Achtsamkeit, Respekt und Toleranz mehr denn je zeitgemäss sind. In der Schweiz zählen die Odd Fellows rund 1300 Mitglieder, die in zwei Weitere Infos unter www.oddfellows-zug.ch. Frauen- und 25 Männerlogen organisiert sind. An einer «Gäste-Loge» will die Ämtler MorgartenLoge, die zwar in Baar domiziliert ist, deren Mitglieder aber hauptsächlich aus dem Knonauer Amt stammen, ernsthaft Interessierten Einblick in ihre Gepflogenheiten und Freie Plätze hat auch die Ämtler Morgarten-Loge. (Bild zvg.)

«Ich habe den Himmel gegessen» Am Samstag, 4. Mai, wird in der Klosterkirche Kappel ein Musik-Theater über das Leben der Benediktinerin und Dichterin Silja Walter aufgeführt. Die junge, erfolgreiche Lyrikerin Silja Walter begibt sich auf eine Reise ins Innere. Hinter den Mauern des geschlossenen Klosters Fahr beginnt die Geschichte einer grossen Leidenschaft.

Sie hinterfragt die Hierarchien, die strengen Regeln, rebelliert – und bleibt dennoch. Auf wenigen Quadratmetern lebt sie konsequent ihre Suche nach dem «Absoluten». Die Erforschung der «anderen Wirklichkeit» führt sie bis an die Ränder ihres Daseins. «Ich habe den Himmel gegessen» ist ein Monolog mit Liedern. Die Sängerin und Schauspielerin Christine Lather hat Silja Walters Lyrik und Texte zu einem Theaterabend verflochten. Das Stück lässt das Leben der Dichterin und Nonne gegenwärtig werden und wird von den Kompositionen von Felix Huber getragen. (pd.) Musiktheater «Ich habe den Himmel gegessen», Samstag, 4. Mai, 20 Uhr, Klosterkirche Kappel. Ticket (30/25 Franken) sind an der Abendkasse (ab 19 Uhr) erhältlich. Flyer mit Programmdetails und weitere Informationen unter Telefon 044 764 88 10, per E-Mail info@klosterkap-

Die Nonne Silja Walter und Christine Lather. (Bild zvg.)

pel.ch oder auf www.klosterkappel.ch.

Nicolai Burchartz in der Kafimüli Stallikon Am Freitag, 10. Mai, sorgt der Singer- und Songwriter Nicolai Burchartz in der Kafimüli für einen stimmungsvollen Abend. Seine neue CD «Geschafft – bis hierher und noch weiter!» ist im Juli 2018 erschienen. Nun reist er mit diesen Songs sowie seiner Hündin Frida durch ganz Deutschland und die Schweiz und gibt bevorzugt «Sofa-Konzerte» an Spielorten wie Wohnzimmern oder Kunstgalerien – und jetzt auch in der Stalliker Kafimüli! (pd.) Freitag, 10. Mai, Kafimüli Stalikon, Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn Konzert 20 Uhr. Eintritt Konzert: 10 Franken, Der Familienclub bietet ab 18.30 Uhr hausgemachte Wähen und Salate sowie Getränke an.

Nicolai Burchartz. (Bild zvg.)

Dienstag, 30. April 2019

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Marienkäferhaus selbst bauen Ein Anlass des Natur- und Vogelschutzvereins Bezirk Affoltern Solche Gäste lädt man gerne in seinen Garten ein: Marienkäfer sehen hübsch aus, gelten als Glücksbringer und zeigen einen ungeheuren Appetit auf Blattläuse. Grund genug, ein gemütliches Marienkäferhaus selbst zu bauen, vielleicht als Muttertagsgeschenk? Marienkäfer benötigen bei nasskaltem Wetter und im Winter einen geeigneten Unterschlupf nahe bei ihrer Futterquelle. Ein Marienkäferhaus ist dafür eine optimale Lösung und es schützt zudem vor Fressfeinden. Am besten wird es in der Nähe von mit Blattläusen befallenen Pflanzen platziert, da Marienkäfer und ihre Larven gerne Unmengen davon verzehren. Der Hauseingang sollte in südöstliche Richtung schauen und das Haus sollte sich an einem sonnigen oder halbschattigen, wind- und regengeschützten Platz befinden. Übrigens, auch andere Nützlinge wie Ohrwürmer schätzen dieses Quartier. Wichtig ist, dass das Marienkäferhaus auch im Winter draussen bleibt, denn die Marienkäfer überwintern natürlicherweise draussen an einem geschützten Ort.

Gotschinella, Himmelgüegeli Marienkäfer sind sympathisch. Kein Wunder tragen sie im Volksmund viele verschiedene Namen. Im Kanton Zürich nennt man sie gemäss ZüriSlängikon Anketierli, Gotschinella, Glücks-Chäferli, Anketrinli, Herrgottetierli oder Himmelgüegeli. In der Schweiz leben rund 80 verschiedene Marienkäferarten. Der bekannteste ist wohl der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata). Man kennt von ihm ganz verschiedene Formen, was auch für andere Arten typisch ist. Er kann rot sein und zwei schwarze Punkte aufweisen, aber es gibt auch

Marienkäfer sind sowohl hübsch anzusehen wie auch sehr nützlich, um Blattläuse zu bekämpfen. (Bild zvg.) schwarze Tiere mit zwei roten Punkten und viele mögliche Zwischenformen mit mehreren schwarzen oder roten Flecken können auftreten. Die meisten Marienkäfer warnen Fressfeinde mit ihren rot-schwarzen oder gelb-schwarzen Flecken oder Punkten. Wird es gefährlich, sondern sie zu ihrem Schutz eine giftige gelbliche Flüssigkeit ab. Neben den bereits erwähnten Blattläusen fressen Marienkäfer und ihre Larven vor allem auch Schildläuse, aber zum Beispiel auch Wanzen, Spinnmilben, Käfer- und Blattwespenlarven. Sie vertilgen bis zu 50 Blatt- oder Schildläuse am Tag. Marienkäfer-Weibchen legen auf Pflanzen mit solchen «Futtertieren» bis zu 400 Eier ab, aus denen nach fünf bis acht Tagen Larven schlüpfen. Nach 30 bis 60 Tagen und mehrmaligem Häuten ist die Entwicklung zum Marienkäfer abgeschlossen. Eine zweite Generation Marienkäfer schlüpft im Juli oder August und überwintert, um im Frühling ihre Eier abzulegen. Einige Marienkäferarten sind stark gefährdet. Die Gründe dafür sind viel-

fältig. Bekannt ist, dass Marienkäfer empfindlich auf Gifte reagieren. Übrigens werden alle Gartennützlinge von Gärten magnetisch angezogen, in denen auf den Einsatz von Gift verzichtet wird und die vor allem mit einheimischen Pflanzen bepflanzt sind. Auch ein wenig Laissez-faire hilft, bieten ihnen doch Holzhaufen oder liegengelassenes Laub einen guten Lebensraum. Der Natur- und Vogelschutzverein des Bezirks Affoltern (Nvba) lädt zum Selberbauen und Bemalen eines Marienkäferhauses ein. Auch Kinder in Begleitung Erwachsener sind herzlich willkommen. Die Häuschen werden unter fachkundiger Leitung aus einem vorgefertigten Set zusammengebaut. Handwerkliche Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. (pd.) Marienkäferhaus selbst bauen am Samstag, 11. Mai , 14 bis 16 Uhr, Vereinshaus des Nvba, Giessenstrasse 18, Affoltern, Kosten: 15 Franken. Infos und Anmelden: Heide Keller, Telefon 044 776 61 71, heidekeller@gmx.ch.

Der Bio-Setzlingsverkauf in Rossau ist gestartet

Samstagsverkauf im Werk- und Wohnhaus zur Weid Das Werk- und Wohnhaus zur Weid (WWW) in Rossau hat seine traditionellen Setzlingsverkaufswochen gestartet. Zusätzlich findet am Samstag, 4. Mai, von 8.30 bis 16 Uhr der grosse Samstagsverkauf statt. Auch das Weid-Kafi hat an diesem Tag ganztags geöffnet. Ueli Häusler, Leiter der WWW-Gärtnerei, und sein Team haben unzählige Setzlinge im Treibhaus vorbereitet. Dort warten rund 40 verschiedene Tomatensorten, unter anderem auch ein grosser Teil Pro-Spezie-Rara darauf, ausgewählt, gekauft und gepflanzt zu werden. Als Besonderheit dieses Jahres schwärmt Häusler von den verschiedenen Wildtomatensetzlingen. Diese haben ihren ursprünglich intensiven Geschmack bewahrt. Voller Stolz präsentiert der Gärtner auch seinen grossen Tisch mit 80 Sorten Chili: Habanero-Chili-Pflanzen etwa für alle, die es besonders scharf mögen. Doch auch wer auf milde Chilis steht, kommt in der Weid auf seine Rechnung. Aber es stehen nicht nur diese Nachtschattengewächse zum Verkauf, sondern auch verschiedene Kürbisse, Zucchini und eine Vielzahl

Ueli Häusler, der Leiter der WWW-Gärtnerei, und sein Team haben unzählige Setzlinge im Treibhaus vorbereitet. (Bild zvg.) anderer Gemüsespezialitäten wie Melonen, Gurken, Auberginen, Kohlrabi, Salate und eine ganze Palette an verschiedenen Kräutern. Alles natürlich in Bio-Qualität. Ausserdem besteht wie jedes Jahr die Möglichkeit, die fri-

schen Salate und verschiedenen Gemüse direkt im Weidladen zu kaufen. Für einen besonderen Einkaufstag lädt die Weid auch mit einer Vielzahl von Spiel- und Grillplätzen in einer einmaligen Atmosphäre ein. (pd.)


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Sport

Dienstag, 30. April 2019

13

WB bleibt auf Kurs nach Höherem Fussball 1. Liga: FC Wettswil-Bonstetten – FC United ZH 2:1 (2:0) Der FC Wettswil-Bonstetten wurde seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte United Zürich sicher, wenn auch viel zu knapp. ................................................... von kaspar köchli WB war gewarnt. Vor drei Wochen tat es sich gegen Schlusslicht Mendrisio schwer und erreichte bloss ein torloses Unentschieden. Nun gastierte im Moos das zweitletztklassierte United Zürich. Dessen Präsident Zanini meinte im Vorfeld der Partie schmunzelnd: «Unsere entscheidenden, sogenannten Sechspunkte-Spiele sind jene gegen die Tabellennachbarn Gossau und Mendrisio; aber jeder Punkt zählt im Kampf gegen den Abschied, so würden wir auch gerne Zählbares Gegnern aus dem oberen Drittel abnehmen.»

WB gelingt Traumtor Die Teams beschnupperten sich eine Viertelstunde lang. Kurz darauf setzte der wiedergenesene WB-Torjäger Lugo mittels Kopfball den ersten sehr gefährlichen Akzent, im Gegenzug scheiterte Gaststürmer Petrovic am aufmerksamen Torsteher Baumgartner. Als hätte man nach 20 Minuten einen Kippschalter betätigt, dominierten ab sofort die Heimischen das Geschehen. Die Zuschauer kamen nun in den Genuss kombinatorisch gelungener Ballstafetten und WB näherte sich dem Erfolg immer schneller. Dzelili drang nach einem Energieanfall vom Flügel her unaufhaltbar in den Fünfmeterraum vor, doch sein kluger Rückpass

konnte nicht verwertet werden. Später faustete der ansonsten untadelige United-Goalie Diaw im Stil eines Preisboxers viel zu kurz ab, Marjanovics Geschoss blieb darauf in der vielbeinigen Abwehr hängen. Und dann folgte das WB-Highlight des Tages. Heinis Outeinwurf in den Strafraum wurde von Peter per Kopf zu Lugo weitergeleitet, der bediente technisch raffiniert seinen Sturmpartner Capone und dieser vollstreckte sehenswert mit einem Hocheckschuss zum Führungstreffer. Die Rotschwarzen lehnten sich danach aber nicht zurück, im Gegenteil. Nach einer Cornerdoublette wurde das 2:0 noch knapp verfehlt, kurz darauf wurde es aber durch Lugo nach gefühlvoller Flanke von Heini Tatsache. Beinahe kam es noch besser für das jetzt brillant aufspielende WB, aber Diaw lenkte ein Geschoss Dzelilis pantherhaft und mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Die Schlussaktion in Hälfte eins gehörte United, als Dzaferi aus guter Position den Ball über das Tor drosch.

Anschlusstreffer aus dem Nichts WB blieb nach Wiederanpfiff konzentriert und drückte weiterhin nach vorn. Eine einzige Aktion stellte aus dem Nichts heraus alles auf den Kopf. Nach einem Flankenball hinter die Abwehrkette stand plötzlich Marques mutterseelenallein im Strafraum. Er liess sich nicht zweimal bitten und brachte mit dem Anschlusstreffer seinem Team wieder den Glauben an den Erfolg zurück (68. Minute). Obschon United jetzt mehrheitlich den Ball vorantrieb, blieb WB ungefährdet; die Abschlüsse der Stadtzür-

Die schönste Aktion des Spiels vollendet Capone sehenswert zum WB-Führungstreffer. (Bild Kaspar Köchli) cher waren zu hektisch und unpräzis. Das Heimteam verpasste es in der Folge, mit einem weiteren Treffer den Sieg endgültig sicherzustellen. Dem 3:1 am nächsten kam der eingewechselte Zoller mit seiner fulminanten Direktabnahme. Sie wurde vom besten United-Akteur Diaw mirakulös entschärft, und so durften die Gäste, in deren Reihen Trainer Dzaferi überraschend selbst mittat, bis zum Schluss auf einen Luckypunch hoffen. Tatsächlich musste Baumgartner, WBs Mann

mit den Handschuhen, auf dem glitschigen Terrain noch nach einem tückisch getretenen Ball tauchen, ehe der ausgezeichnete Unparteiische Ljatifi der fairen Partie mit drei Pfiffen ein Ende setzte. Fazit: WB brachte die drei budgetierten Punkte relativ sicher ins Trockene, auch wenn das Resultat höher hätte ausfallen müssen. Trainer Oswald meinte: «Wir verpassten die Vorentscheidung und mussten wiederum bis zum Schluss hart fighten.» WB

steht jetzt mit satten 46 Punkten aus 22 Spielen an dritter Stelle. In den abschliessenden vier Spielen werden die Weichen, welche zwei Teams in Aufstiegsspielen um die Promotion kämpfen dürfen, endgültig gestellt. Sportplatz Moos, 125 Zuschauer, WB – United 2:1 (2:0). Baumgartner, Studer, Todzi, Brüniger, Heini (85. Rüegger); Peter, Mollet, Marjanovic (59. Zoller), Dzelili (53. Miljkovic); Capone (77. Schneebeli), Lugo. 33. Capone 1:0, 39. Lugo 2:0; 68. Marques 2:1.

Interclub-Fieber auf dem Ättenberg Der TC Wettswil startet mit 15 Teams in die Saison 2019 Mit der Rekordzahl von 15 Teams nimmt der Tennisclub Wettswil am kommenden Wochenende die Interclub-Saison in Angriff. Aushängeschild ist die 1. Herrenmannschaft, die erstmals in der Nationalliga C spielt. Auch in anderen Kategorien sind starke Teams am Start, die berechtigte Aufstiegsambitionen haben. Seit der TC Wettswil im Winter über zwei clubeigene Traglufthallen verfügt, gehören Trainingsprobleme für die Interclubmannschaften weitgehend der Vergangenheit an. Ein Vorteil der aktuellen Konstellation besteht darin, dass das ganze Jahr auf Sand trainiert werden kann und somit die kurzfristige Umstellung auf einen anderen Belag im Frühling entfällt. Insbesondere für gute Wettkampfspieler ist dieser Aspekt nicht unerheblich. Wie die rege Beteiligung an den offenen Turnieren zeigte, die der TC Wettswil in diesem Winter und Frühling durchführte, sind diese Bedingungen nicht nur für Clubmitglieder, sondern auch für externe Turnierspieler attraktiv (siehe Kasten).

Erneut Daviscup-Atmosphäre? Noch in bester Erinnerung ist die dramatische Stimmung beim Aufstiegsspiel der 1. Mannschaft im letzten Jahr, das gegen einen auf dem Papier stärkeren Gegner in überzeugender Manier gewonnen wurde. Wer damals dabei war, freut sich bereits auf weitere Höhepunkte dieser Art. Allerdings sind das spielerische Niveau und der Aufwand, der von vielen Clubs bei den Aktiven auf NLC-Stufe betrieben wird,

Hallenplätze für alle Wer auch im Winter auf Sand spielen möchte, findet im TC Wettswil die ideale Möglichkeit dazu. Die Traglufthallen können auch von Nichtmitgliedern gemietet werden. Die Hallensaison dauert von Oktober bis April. Fixplatzmieter erhalten drei Gratisstunden zusätzlich. Informationen unter www.tcwettswil.ch.

keine Überraschung. Dasselbe gilt für die 1.-Liga-Senioren, die von den Jungsenioren neu in diese Alterskategorie gewechselt haben. Angesichts der Spielstärke des Teams ist ein Aufstieg in die NLC bei einer günstigen Konstellation kein Ding der Unmöglichkeit. Mit einem Aufstieg liebäugeln darf auch die 2.-Liga-Herrenmannschaft der Aktiven, in der die jugendlichen Nachwuchshoffnungen des TCW zum Einsatz kommen.

Das Aufstiegsteam in die NLC. Weiterhin dabei sind (von rechts): Daniel Kesseli, Guido Baumann (Trainer), Adi Schalbetter, Dominique Gilli, Andy Sinn und Thibault Gagnaux. Nicht mehr dabei sind (von links): Josef Prix und Dominik Recek. (Bild BK)

sehr hoch. Da der TC Wettswil in dieser Hinsicht vergleichsweise kleine Brötchen bäckt, wäre der Klassenerhalt bereits ein grosser Erfolg. Captain Guido Baumann versucht, dieses Ziel mit dem Kern der letztjährigen Mannschaft zu erreichen, die gezielt durch Neuzugänge ergänzt wurde. Reine «Eigengewächse», die im TC Wettswil sämtliche Juniorenstufen durchlaufen haben, sind Dominique Gilli (R1), Adi Schalbetter (R4) und Daniel Kesseli (R4). Schon seit einigen Jahren zum Team gehören Thibault Gagnaux (R4),

Kevin Urech (R5) und Andy Sinn (R4), dessen Klassierung allerdings nicht sehr aussagekräftig ist. Er spielte über Jahre erfolgreich US-College-Tennis und war in der Schweiz N3 klassiert. In dieser Saison werden der Stalliker Tom Cecchetto (N4) sowie Domen Gostincar (N4) und Daniel Sardu (R4) die Mannschaft zusätzlich verstärken.

Mehrere Teams mit Aufstiegschancen Auch die 1. Damenmannschaft des TCW verfügt über ein beachtliches

Potenzial. Sina Dürst und Fabienne Gilli konnten sich klassierungsmässig verbessern (auf R3 bzw. R4), und mit Martina Kindler (R4) steht eine weitere Spielerin an der Schwelle zur R3-Klassierung. Das Erreichen der Aufstiegsrunde muss als Ziel deshalb ohne Frage ins Auge gefasst werden. Für die 2.-Liga-Mannschaft der Jungsenioren, die mit Robert Knop, Tomasz Andys und Peter Künti drei Spieler mit einer R4-Klassierung in ihren Reihen hat, ist die Aufstiegsrunde Pflicht und ein Aufstieg wäre

Ein Sieger steht schon fest Für die weiteren Teams dürften die Aufstiegstrauben etwas zu hoch hängen, auch wenn man sich natürlich gerne eines Besseren belehren lässt. Ein Sieger, der bereits vor dem ersten Spiel feststeht, ist Ludwig Ochsner: Der Routinier verblüfft seine Gegner in der Kategorie 65+ auch im Alter von 83 Jahren noch mit jugendlich anmutender Spritzigkeit und Spielwitz. (BK) Die TCW-Teams 2019. Herren: NLC, 2. Liga, 3. Liga; 35+ 2. Liga, 35+ 3. Liga; 45+ 1. Liga, 45+ 3. Liga; 55+ 1. Liga, 55+ 3. Liga; 65+ 3. Liga. Damen: 1.Liga, 2. Liga; 30+ 3. Liga; 40+ 3. Liga; 50+ 1. Liga.



Sport

Dienstag, 30. April 2019

15

Mit dem Laufen kommt die Motivation Das garstige Wetter machte den Zürich Marathon zu einem besonderen Erlebnis Regen bei vier Grad Celsius: Wer hat Lust, morgens um 8 Uhr 30 bei solchen Bedingungen zu starten, wenn der Wetterbericht später Aufhellungen verspricht? Doch die Anmeldung gilt und so startete der Zürich Marathon am Sonntagmorgen pünktlich in der Reihenfolge der mutmasslichen Schlusszeit. Und im Nachhinein sorgen die widrigsten Bedingungen meist für die prägendsten Erlebnisse.

ten, je nach dem, in welchem Teil des Feldes man gestartet war, war noch nicht erkennbar, ob es für das Podest reichte. Doch bald war klar, dass die Teilnahme an der Siegerehrung geplant werden konnte: Mit 2:44:25 erreichte das Team den 2. Rang.

Gute Resultate der Ämtler Läufer Auch beim Einzelrennen über 42.195 Kilometer wurden einige gute Resultate erzielt. Schnellster Ämtler war Ruedi Stauffacher aus Aeugst in 3 Stunden 10 Minuten 09. Schnellste Frau war die Mettmenstetterin Ursi Hegglin mit einer Zeit von 3 Stunden 23 Minuten 44 Sekunden. Top-Ten-Ergebnisse erreichten Margrit Herzog, Ottenbach, als 6. ihrer Kategorie und Jérôme Hadorn, Hedingen, mit dem 7. Rang. Eine besondere Aufgabe hatte René Ippel, Bonstetten, der als Tempomacher nicht eine möglichst gute Zeit erreichen, sondern möglichst präzis unter 4 Stunden 15 im Ziel eintreffen musste. Dies gelang mit 4 Stunden 14 Minuten 15 ausgezeichnet.

................................................... von bernhard schneider Dieses Jahr erreichten 24 Ämtlerinnen und Ämtler das Ziel des Zürich Marathons innerhalb der vorgegebenen Zeit von fünfeinhalb Stunden als Einzelläuferinnen und Einzelläufer. Hinzu kamen zahlreiche weitere beim City-Run über 10 Kilometer sowie Mitglieder von Staffel-Teams.

Motivation des Teams Unter zahlreichen guten Resultaten von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Bezirk Affoltern sticht der Podestplatz in der Mixed Staffel von Désirée Huber und Roman Hofstetter aus Bonstetten hervor. Désirée Huber startete als Staffelläuferin mitten im Feld, denn Staffeln und Einzellauf begannen das Rennen gleichzeitig. Ihre Strecke von 8 Kilometern legte sie zügig in 33 Minuten 57 zurück. Ihr Weg führte vom Start bei der Rentenanstalt über den General-Guisan-Quai und die Bellerivestrasse zum Wendepunkt beim Bahnhof Tiefenbrunnen und zurück via Hauptbahnhof zum Start-Ziel-Bereich. Bereits nach 33 Minuten 57 konnte sie ihren Lebenspartner, Roman Hofstetter, auf seinen 12.7 Kilometer langen Weg schicken. Im Gespräch mit dem «Anzeiger» analysiert Roman Hofstetter, wie er

Resultate der Ämtlerinnen und Ämtler: Ruedi Stauffacher, Aeugst, 24. M50, 03:10:09; Ursi Hegglin, Mettmenstetten, 13. W30, 03:23:44; André Ochsner, Obfelden, 185. M30, 03:27:19; Andy Rhyn, Mettmenstetten, 68. M50, 03:29:59; Roland Jud, Obfelden, 74. M50, 03:32:20; Susanne Müller, Stal-

Kälte und Regen sind vergessen: Axel Weisheit und Diana Tageldin aus Aesch feiern mit den Teamkollegen aus Bonstetten, Désirée Huber und Roman Hofstetter, den 2. Rang in der Mixed Staffel. (Foto zvg.)

likon, 31. W30, 03:36:18; Konrad Schärer, Hedingen, 129. M45, 03:40:34; Jérôme Hadorn, Hedingen, 7. M18, 03:44:26; Tim Müller, Bonstetten, 123.

seine persönliche Bestzeit von 3 Minuten 35 pro Kilometer über diese Strecke realisieren konnte. Als Erstes erwähnt er den Team Spirit, der ihn motiviert hat, alles zu geben. Auf der Fahrt nach Zürich hätten er und seine Partnerin sich vor allem Fragen gestellt, zuerst natürlich, weshalb sie sich den Lauf bei diesem Wetter antun. Doch klar, der Start stand nicht in Frage, aber sind sie genügend fokussiert auf das Rennen? Welche Kleidung sollen sie wählen? Haben sie sich richtig ernährt? Stimmt die Vorbereitung?

Roman Hofstetter entschied sich, wie gewohnt im kurzen Dress zu laufen, wie meist ergänzt mit Kompressionsstrümpfen, die bei kühlen Temperaturen auch vor Verletzungen schützen. Zum Frühstück gab es Reiswaffeln mit viel Konfitüre, vor dem Start einen halben Liter isotonisches Getränk. Auf dem Weg zum zweiten Wechsel zwischen Winkel und Herrliberg musste er sich zuerst durch Trauben von Einzelläufern kämpfen, bis er ab dem Bellevue-Platz weitgehend freie Bahn hatte. In der Euphorie vergass er, den geplanten Gel nach sechs

Petra Klingler in China wieder im Final

Kilometern zu nehmen, was sich aber nicht als dramatisch herausstellte, denn für 46 Minuten 36 reichten die Kohlenhydratvorräte in seinen Muskeln vollumfänglich aus. Er legte in seiner Kategorie die zweite Ablösung klar am schnellsten zurück und erreichte unter sämtlichen Staffeln die viertbeste Zeit. Vor dem Ziel wartete er mit den beiden Läuferinnen auf den Schlussläufer des Teams, zusammen mit nur drei weiteren Staffeln. Dies liess auf einen Spitzenplatz hoffen – aber angesichts der unterschiedlichen Startzei-

M20, 03:46:21; Hannu Korhonen, Mettmenstetten, 145. M40, 03:47:55; Kirstin Frick, Rifferswil, 26. W40, 03:52:28; Claudia Keller, Affoltern, 71. W30, 03:55:17; Franco Gambarara, Affoltern, 73. M55, 03:57:46;

Davis

Pauls,

Wettswil,

04:10:49; Antoine Villard, Affoltern, 177. M50, 04:13:47; René Ippel, Bonstetten, 179. M50, 04:14:15, (Tempomacher), Beat Fraefel, Affoltern, 49. M60, 04:18:39; Margrit Herzog, Ottenbach, 6. W60, 04:19:50; Ruedi Notz, Bonstetten, 95. M55, 04:25:58; Ljubomir Milivojevic, Wettswil, 100. M55, 04:27:26; Andreas Buzzi, Stallikon, 111. M55, 04:38:05; Esther Kägi, Hausen, 74. W40, 04:40:45.

Zwei Säuliämtler OL-Erfolge im Elsass

Drei-Tage-OL in Mulhouse und Belfort

Am vergangenen Wochenende fanden in Chongqing der dritte Boulder-Weltcup und der zweite Speed-Weltcup der Saison statt. In China mit am Start war auch Petra Klingler. Am Schluss reichte es für die Bonstetterin nicht ganz aufs Podest.

Das Elsass ist vor allem bekannt für gutes Essen, wer schon dort gewesen ist, weiss, dass es auch eine wunderschöne Natur zu bieten hat. Da sind es vor allem die attraktiven Rebberge sowie pittoreske Dörfer, die ins Auge fallen. Doch daneben gibt es viele Hügel, die sich gegen die Vogesen hin zu eigentlichen Bergen auswachsen, dazwischen immer wieder kleine und grössere Täler. Ideal zum Wandern, aber auch zum OL-Laufen. Dies ist auch in der Schweiz bekannt, weshalb viele OL-Begeisterte an Ostern zum Drei-Tage-OL nach Mulhouse und Belfort fuhren, ein internationaler Anlass mit rund 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, der alle zwei Jahre stattfindet. Der Prolog ging am Karfreitag über die Bühne an einem ganz besonderen Ort: dem Ecomusée bei Mulhouse, vergleichbar mit dem Ballenberg in der Schweiz. Da galt es zwischen ehrwürdigen Zeitzeugen und vielen Zuschauern den schnellsten Weg zu finden, eine ebenso knifflige wie sportliche Aufgabe. In den folgenden drei Tagen ging es in die Wälder nördlich von Belfort, ein eher vertrautes OL-Gelände, weshalb die aus dem Süden angereisten Läuferinnen und Läufer gleich gute Chancen hatten. Und dies zahlte sich

Nahe am Podest Im Final musste sich Klingler beim ersten Boulder mit der Zone begnügen und beim zweiten gab es gar nichts Zählbares. Doch Klingler kämpfte weiter und holte sich den dritten Boulder im zweiten Versuch. Beim vierten konnte sie sich dann noch eine weitere Zone gutschreiben lassen. Damit erreichte sie den vierten Rang und war bereits wieder nahe am Podest. (pd.)

Petra Klingler verpasste das Podest in Chongqing knapp. (Archivbild David Schweizer) Boulder – Auszug aus der Rangliste Damen:

Speed – Auszug aus der Rangliste Damen:

1. Rang: Janja Garnbret (SLO); 2. Akiyo Noguchi (JPN);

1. Rang: Song Yi Ling (CHN); 2. Aleksandra Rudzinska

3. Jessica Pilz (AUT); 4. Petra Klingler .

(POL); 3. Iuliia Kaplina (RUS); 33. Petra Klingler .

M45,

M50, 03:59:59; Mehdi Korti, Stallikon, 205. M40,

Die Bonstetterin klettert in Chongqing auf den vierten Platz

Bereits in der Qualifikation zeigte Petra Klingler eine starke Leistung. Sie konnte vier der fünf Boulderprobleme im ersten Versuch lösen und konnte sich damit problemlos für den Halbfinal qualifizieren. Dort toppte Klingler zwei von vier Boulderproblemen und erreichte insgesamt drei Zonen. Das reichte, um sich für den Final der besten sechs Athletinnen zu qualifizieren.

202.

03:59:43; Thomas Vögtle, Mettmenstetten, 150.

für zwei Säuliämtlerinnen in der Kategorie Damen 70 aus. Yvette Zaugg aus Aeugst und Lucia Hasler aus Bonstetten konnten ihre Mitbewerberinnen auf Distanz halten, sie belegten im Schlussklassement die Ränge 1 und 2. Dabei hatte es der Schlusslauf in sich, denn im sogenannten Jagdstart laufen die Teilnehmer in jenen zeitlichen Abständen los, mit denen sie sich in den beiden ersten Läufen von ihren Konkurrenten distanziert hatten. Weil dies vielfach nur wenige Minuten sind und der Schlusslauf besonders anspruchsvoll ist, kommt es immer wieder zu aufregenden Zweikämpfen, die die beiden Säuliämtlerinnen zugunsten unserer Region entscheiden konnten. Wer sich ebenfalls in dieser faszinierenden Sportart einmal bewähren will, für den führt die OLG Säuliamt am Samstag, 11. Mai einen «OL für Alle» durch. Besammlungsort ist das Schützenhaus Bonstetten (oberhalb des Gartencenters Guggenbühl), gestartet wird zwischen 12 und 14 Uhr auf vier unterschiedlich langen und schwierigen Bahnen. Zudem wird ein Walking-OL sowie für die Kleinsten ein Schnürli-OL angeboten. (pd.) Weitere Infos zum Lauf auf www.olg-saeuliamt.ch.


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Verantwortung für unser Gesundheitssystem Für ein funktionierendes Gesundheitssystem in unserem Bezirk ist unser Spital sehr wichtig. Die Hausärzte werden in Zukunft nur noch beschränkt den Notfalldienst sicherstellen können. Das Schliessen der Palliativ-Station und der Akutgeriatrie kann nicht kompensiert werden. Aerzte und Fachleute aus dem Gesundheitsbereich überzeugen uns mit ihren Argumenten mehr als Laien mit schwammigen Argumenten und Konzepten, die kaum realisiert werden können. Es braucht zusetzen.

3 x JA

um die eingeschlagene Strategie um-

Reto Brönnimann FDP, Jürg Burger FDP, Stefan Gyseler FDP, Sibylle Gloor FDP, Nadia Hausheer FDP, René Hess FDP, Charles Höhn FDP, Silvia Mally FDP, Arianne Moser FDP, Ruedi Müller FDP, Edi Waldesbühl FDP, Ronald Weisbrod FDP


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