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09 St. Martin

ABSCHIED UND WILLKOMMEN

Gheorghe Zdrinia, Peter Bernd (Pastoralraumleiter) und Stephan Schmitt (von links) während dem Festgottesdienst.

Fotos: Niklaus Baschung STEPHAN SCHMITT GEHT ALS PFARRER IN DER PFARREI ST. MARTIN, PIETERLEN, IN PENSION. GHEORGHE ZDRINIA TRITT SEIN AMT ALS PFARREIVERANTWORTLICHER AN.

Während elfeinhalb Jahren war Stephan Schmitt als Pfarrer in der Pfarrei St. Martin tätig. Zum Abschied war ein Freudenfest geplant, doch danach sei ihm nicht zumute, wie er während dem Festgottesdienst im Ökumenischen Zentrum Pieterlen erklärte. «Der aktuelle Krieg in der Ukraine und die Hunderttausenden von Flüchtlingen stimmen mich sehr traurig.» Und bezogen auf den zuvor gelesenen Bibeltext (Lk 4, 1–13), in dem Jesus nach einer vierzigtägigen Fastenzeit in der Wüste vom Teufel versucht wird, führte der Pfarrer aus, dass der Teufel im Menschen drinnen sei und immer dort wirke, wo Menschen andere Menschen zerstören. Die Themen Gerechtigkeit und Freiheit prägten den Anlass und Stephan Schmitt wies darauf hin, dass auch in der Schweiz Menschen stigmatisiert und etwa als Linke bezeichnet werden, wenn sie sich für diese Werte einsetzen. Unter den 150 angemeldeten Gästen war auch eine ukrainische Familie anwesend, die gerade zuvor aus ihrem Land fliehen musste und in Pieterlen eine Obhut gefunden hat. Mit grossem Applaus wurde die Familie willkommen geheissen. Nicht von ungefähr lautet das Leitbild der Pfarrei St. Martin: «Leben teilen».

Trost und Versöhnung strahlten die gemeinsam gesungenen Lieder aus, etwa «Pilger sind wir Menschen» mit dem Vers: «Gottes Volk kann siegen, über Hass und Streit. Stärker als Gewalttat ist Gerechtigkeit.» Die Musiker und Musikerinnen Gigliola Di Grazia (Orgel/Klavier), Beda Mast (Flöte) und Junko Otani Mast (Klarinette) begleiteten die Gemeinde. Wehmut kam bei den Dankesworten von Elisabeth Kaufmann, Kirchgemeinderatspräsidentin der röm.-kath. Kirchgemeinde Pieterlen, Lengnau, Meinisberg auf. Sie dankte Stephan Schmitt für sein grosses Engagement und hob seinen Einsatz für Jugendliche und die Ökumene hervor, sein Flair für gemeinschaftsbildende Anlässe wie Pfarreireisen, etwa nach Rom und, als ausgebildeter Orgelspieler, seine Liebe zur Musik. Mit warmen Worten wurde Gheorghe Zdrinia begrüsst, der bereits zuvor im Pastoralraum Biel-Pieterlen gewirkt hat, nun aber als Pfarreiverantwortlicher intensiver in der Pfarrei St. Martin engagiert sein wird. Als offener, fröhlicher Mensch, der mit seiner Freundlichkeit einen guten Zugang zu den Pfarreimitgliedern finde, sei er in der Pfarrei herzlich willkommen.

Feststimmung kam schliesslich doch auf, als die Mitglieder des Kirchgemeinderates den Gästen ein grosszügiges Apéro servierten.

Niklaus Baschung

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