Der Monat | März 2011

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Auch in kleinen Regionen werden Überlegungen angestellt, wie man unabhängig von Energiezukäufen werden könnte.

samtenergieverbrauch auf über 10 Prozent bis 2013, insbesondere durch die erweiterte Nutzung der heimischen Biomasse auch in Form von Biogas sowie durch die erweiterte Nutzung der Sonnenenergie. In einem «Ausblick bis 2013» wurde das mögliche Potenzial heimischer Energien am Gesamtverbrauch dargestellt, wobei der Nutzung des Wassers der Hauptanteil zukommt: Nach dieser Darstellung könnte mit Wasserkraft ein Anteil von 49,9 Prozent erreicht werden, Biogas würde 4,4 Prozent beitragen, Brennholz mit 13,6 Prozent, Wärme aus Blockheizkraftwerken 4,5 Prozent und thermische Sonnenkollektoren 3,6 Prozent. In dieser theoretischen Auflistung befindet sich das Projekt «Rheinkraftwerk» mit einem Anteil von 22,3 Prozent, das nach der Ablehnung der geplanten Rheinkraftwerke in den 1980er-Jahren aber wohl wenig Chancen auf Realisierung besitzt.

Die Alpen müssen energieautark werden

Nicht nur die Region Alpenrhein – Bodensee befasst sich mit der Frage der Autarkie von Energie. Die CIPRA fordert sogar kategorisch «Die Alpen müssen energieautark werden!» Die CIPRA hat festgestellt, dass überall «Energieregionen» entstehen, die ein gemeinsames, ehrgeiziges Ziel haben: Sie wollen sich vom Import fossiler Energie unabhängig machen! Für eine solche Zielsetzung gibt es laut CIPRA eine Reihe guter Gründe. Mit der Umstellung auf erneuerbare Energien und dem Verzicht auf Erdöl und Erdgas können Klima und Umwelt geschützt werden. Ein weiteres Argument sind stabile Preise und gesicherte Versorgung, denn die Erdöl- und Erdgasvorkommen ge-

hen einmal zu Ende, was für die Zukunft bedeutet, dass die Preise aufgrund der steigenden Förderungskosten ansteigen werden. Der Aufbau einer energieautarken Region hat laut CIPRA positive Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt, nicht zuletzt, weil erneuerbare Energien als Zukunftstechnologien gelten. Während beim Energie-Import das Kapital nach draussen fliesst, bleibt bei erneuerbaren Energien die Wertschöpfung in der Region. Im Hintergrundbericht «Energieautarke Regionen» hält die CIPRA aber auch fest, dass der Verkehr nicht ausgeblendet werden dürfe. Der hohe Energieverbrauch des Verkehrs könne jedoch durch raumplanerische Konzepte gesenkt werden, und zudem ebneten öffentlicher Verkehr und langsamere Mobilitätsformen wie zu Fuss oder per Fahrrad den Weg in die Energieautarkie. Und noch eines ist für die CIPRA wichtig: Nicht gegen die Natur! Energieautarkie darf nicht als Alibi zur Verbauung der letzten naturnahen Gewässer und zur grossflächigen Bestückung unberührter Landschaften mit Wind- und Solarenergie missbraucht werden! |

BAER – Bodensee-Alpenrhein Energieregion Bei diesem Projekt, das hauptverantwortlich vom Institut für Architektur und Raumentwicklung an der Universität Liechtenstein durchgeführt wird, werden die technologischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Bodensee-Region untersucht, sich selbst mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Informationen unter www.baernet.org

märz 2011


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