herbst screeen

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sprechstunde doktor stutz

Ausgabe XIII Herbst 2010 www.doktorstutz.ch

Po-Gymnastik F체r sie und ihn

Wechseljahre Wahrheit 체ber Hormone

Suva Zukunftsstudie

Sport ist Emotion Daniel Mahrer

Psychologie Die Seele im 21. Jahrhundert

Haus채rztin Zeit ist Gesundheit

Erziehung Schwierige Kinder

Ueli Beck Der grosse Abschied


Auch Schmerzen können DAFALGAN ODIS

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Schmelztabletten für unterwegs gegen Schmerzen und Fieber.

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Dies ist ein Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.


editorial Liebe Leserinnen Liebe Leser Darf ich mich vorstellen? Ich heisse Jan, bin 21 Jahre alt und der drittälteste Sohn in der Familie. Wie alle meine Geschwister habe ich eine Aufgabe. Ich betreue die Internetseite von meinem Papi. Die Sprechstunde Doktor Stutz ist ein Familienbetrieb. Janina, meine jüngste Schwester, macht die Post, Jasmine lernt Damenschneiderin und wird mit der Seide, die wir in Bangkok gekauft haben, die Innendekoration unseres neuen Fernsehstudios einrichten. Julian, mein jüngerer Bruder, hat in Lugano eine Ausbildung als Sportmasseur begonnen. Ich selber studiere an ETH Zürich Bewegungswissenschaften und Sport. Joel kommt nach fünf Jahren in Bangkok zu uns zurück und baut seine Firma für Animationen und Trickfilme aus. Und Jonathan macht zum Abschluss seines Theologiestudiums ein Fremdjahr in Kairo und lernt Arabisch und Syrisch. Er ist wahrscheinlich der Gescheiteste von uns und hat deshalb für unser Magazin seinen ersten grossen Artikel verfasst, zusammen mit dem Tübinger Psychoanalytiker Dr. Rainer Funk zum Thema «Schwierige Kinder oder schwierige Zeiten?». Ich verstehe zwar nicht ganz alles. Mein Papi meint aber, sein Text sei genial. Schauen Sie selber, ob das wirklich stimmt. Auf jeden Fall finden Sie in diesem Heft genug Stoff, der Ihnen etwas zu sagen hat. Weil ich die meisten Artikel online stelle, kenne ich den Inhalt. Eigentlich ist Gesundheit etwas ganz Einfaches: viel weniger am Computer rumhängen, die Lust an der Bewegung, am Sport und am Spielen wiederentdecken, sich nicht zu viel ärgern, sondern gelassen bleiben. Den Augenblick leben und sich auch mal mit weniger zufriedengeben. Geniessen Sie dieses Magazin – für Ihre Gesundheit!

Liebe Grüsse

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Der Rat des Apothekers

Wallwurz bei Sportverletzungen Prellungen und Verstauchungen kommen beim Sport immer wieder vor. Kein Problem mit der Dr. Andres Wallwurz Salbe. Fussballer, Velofahrer, Skater und viele andere clevere Sportler haben immer eine Tube dabei. Dr. Rudolf Andres, Apotheke Stadelhofen

Es kann auf jedem Waldweg passieren: Vater, Mutter und Kinder sind auf Velotour. Plötzlich – kracks – fliegt der Jüngste über die Lenkstange. Er hat eine Wurzel übersehen und ist mit seinem Bike ungebremst hineingedonnert. Jetzt liegt er am Boden. Sein Arm tut weh. Grosse Aufregung. Der Vater schimpft, die Mutter kramt in ihrem Rucksack. Sekundenschnell zaubert sie die Dr. Andres Wallwurz Salbe hervor, eilt ihrem Sohn zu Hilfe. Zuerst trägt sie Wallwurz Salbe auf, dann legt sie einen Verband darüber. Eine halbe Stunde später sitzt die ganze Familie in der Notaufnahme. Der Notfallarzt wirft einen Blick auf den Arm. «Gebrochen», sagt er. «Gut gemacht, dass Sie Eisspray aufgesprüht haben, wir können sofort operieren!», lobt er die Mutter. «Das war kein Eisspray, das war Dr. Andres Wallwurz Salbe», korrigiert sie. Der Arzt schaut auf. «Kein Eisspray?» – «Kein Eisspray!» – «Und wie sagten Sie? Dr. Andres was?» – «Dr. Andres Wallwurz Salbe.» Der Arzt kann’s fast nicht glauben. Der gebrochene Arm ist kaum geschwollen. «Beeindruckend», sagt er anerkennend und eilt Richtung Operationssaal.

Natürlich für Weltmeister und Hobbysportler

Wirkt natürlich bei Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen.

Solche und ähnliche Geschichten im Zusammenhang mit der Dr. Andres Wallwurz Salbe gibt es viele. Ob es sich bei den Helden der Berichte um angehende Weltmeister oder Hobbysportler handelt, macht keinen Unterschied. Hauptsache, die Salbe wirkt auf natürliche Weise. Dass die Dr. Andres Wallwurz Salbe nicht stinkt, keine Ribeli macht und beim Einreiben sofort einzieht, sind weitere überzeugende Argumente. Denn eines ist klar: Mit Verletzungen beim Sport muss man leben. Da beisst man einfach auf die Zähne. Aber Flecken auf dem T-Shirt oder auf den Fussballershorts,

das geht gar nicht. Und stinken wie frisch aus dem Erkältungsbad – sorry, aber wie uncool ist das denn!

Wallwurz, mit Potenzial fürs Siegerpodest Wallwurz ist wegen seiner abschwellenden, schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung sehr beliebt. Und dies auf ganz natürliche Weise. Viele Velofahrer, Fussballer, Wanderer, Nordic Walker, Triathleten und andere Sportler haben die Dr. Andres Wallwurz Salbe entdeckt. Etwas Pflanzliches bei Prellungen, Quetschungen und Verstauchungen, das schnell und zuverlässig wirkt, ist genau das Richtige. Schliesslich gibt es auch noch ein Leben ausserhalb vom Sport. Wenn schon wegen Verletzung ausscheiden, dann wenigstens schmerzfrei zuschauen.

Ein Wort an die Fernsehsportler Falls Sie zu jenen gehören, die lieber zuschauen als selber Sport treiben, auch gut. Das überlassen wir Ihnen. Ein Schutz vor Verletzungen ist das allerdings nicht. Die meisten Unfälle passieren bekanntlich im Haushalt. Eine Tube Dr. Andres Wallwurz Salbe im Haus hat schon vielen gute Dienste geleistet. Prellungen, Verstauchungen und Quetschungen kann man sich auch beim Fensterputzen oder beim Stolpern über den Hund einfangen. Ausserdem bewährt sich die abschwellende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung von Wallwurz auch bei rheumatischen Schmerzen und Gelenkproblemen. Ganz ohne Ribeli und Gestank.

Die Salbe, die, pharmazeutisch betrachtet, ein Gel ist, zieht sofort ein, stinkt nicht und macht keine Ribeli.


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inhalt

Gesundheitstipps........................................6 Po-Gymnastik...........................................10

Meine Gesundheit Auf Schritt und Tritt..................................26

Pneumokokkenimpfung.............................58 Lichttherapie............................................60 Schwierige Kinder?................................... 64 Immuntherapie..........................................68 Die Wahrheit über Hormone......................70 Meine Schönheit.......................................74

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Keine Chance dem Winterspeck................34 Abonnements

Diabetes

Jahresabo (4 Ausgaben nach Hause geliefert): MediService AG Abo-Sprechstunde Ausserfeldweg 1 4528 Zuchwil Tel. 0848 80 70 71 E-Mail: abo@mediservice.ch

Einen Schritt voraus.................................36 Blutzuckerdetektiv....................................38 Wenn das Bein nervt.................................41 Mit Diabetes leben....................................46

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Schlaganfallbehandlung...........................40 Der Defi.....................................................48 Mein Gewicht............................................42

Leben und Sterben Ueli Becks Abschied..................................50

Magazin für Ihre Sicherheit.......................76 Krebs-Schicksal........................................82 Magenbrennen..........................................86 Zahnmagazin............................................88 Sport ist Lebensgefühl..............................96 Hüftprothesen.........................................102 Leserangebote........................................104

Psychologie Das moderne Leiden an sich selbst........106

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Die Hausärztin Zeit ist Gesundheit.................................112

Impressum Verantwortlicher Herausgeber Dr. med. Samuel Stutz Inseraten-Annahme Tamas Media GmbH Martin Tamas Müllerstrasse 70 8004 Zürich info@tamasmedia.ch Telefon +41 (0)43 317 91 38

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Layout, Produktion

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Printed Matter

Adrian Ochsner Müllerstrasse 70 8004 Zürich a.ochsner@printedmatter.ch 3-D-Grafiken, Illustrationen Joel Stutz, joelstutz@hotmail.com Zusammenarbeit Novartis Pharma Schweiz AG, sanofi-pausteur MSD, Schweizerische DiabetesGesellschaft (SDG), Bayer, MSD

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gesundheitstipp

Die Pflanze des Lichts Was tun, wenn das Wetter aufs Gemüt schlägt? Johanniskraut ist der pflanzliche Stimmungsaufheller für trübe Tage. Nieselregen, wolkenverhangener Himmel, kurze, trübe Tage – die dunkle Jahreszeit hat uns fest im Griff und schlägt vielen aufs Gemüt. Düstere Gedanken machen sich breit – und vergehen häufig wieder ganz von selbst. Doch bei jedem Fünften halten sich solche Stimmungstiefs. Sie fühlen sich antriebslos, demotiviert oder werden durch Ihren Alltag gar überfordert. Was können Sie dagegen tun? Etwas vom Besten ist tägliche Bewegung an der frischen Luft, sei es am Morgen oder über Mittag. Untersuchungen zeigen, dass sich körperliche Aktivität direkt auf die menschliche Psyche auswirkt, antriebssteigernd und stimmungsaufhellend wirkt. Weshalb also nicht dem garstigen Wetter trotzen? Eine weitere, ebenfalls bewährte und wissenschaft-

lich erprobte Massnahme ist die Einnahme eines Johanniskrautpräparates. Die «Pflanze des Lichts» ist für ihre ausgleichende Wirkung bekannt und eignet sich als natürlicher, gut verträglicher Stimmungsaufheller für die Psyche. Ebenso entfaltet Johanniskraut eine beruhigende Wirkung und wird erfolgreich bei Spannungszuständen, innerer Unruhe und Ängstlichkeit eingesetzt. Johanniskraut, das auch in Europa vorkommt, wächst an trockenen und sonnigen Standorten. Geerntet wird dann, wenn die Pflanze blüht, also rund um den 24. Juni, dem Johannistag. Passend also zum Auftrag, sommerliche Wärme und Helligkeit zu verbreiten und das Gleichgewicht im Gemüt wieder herzustellen. |

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gesundheitstipp

Vorbeugen mit Lebertran Weshalb erkälten sich Eskimos nur sehr selten? Weil sie Lebertran von klein auf nehmen. Lebertran ist ein dünnes, hellgelbes Öl, das durch nachhaltigen Fischfang aus der Leber von Heilbutt, Kabeljau, Dorsch und Schellfisch gewonnen wird. Seit nahezu 200 Jahren gilt dieses Öl durch den reichen Anteil an natürlichem Vitamin A und D als die gesunde Kraft aus dem Meer. Da Vitamin A vom menschlichen Körper gar nicht und Vitamin D nur bei täglicher und genügender Sonneneinstrahlung selbst gebildet werden kann, müssen beide Vitamine mit der Nahrung aufgenommen werden. Vitamin D ist wichtig für den Knochen und die Muskulatur. Es fördert den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und beugt Osteoporose vor. Weiter dient Vitamin D der Erkältungsprophylaxe. Eine grosse US-Studie mit knapp 19 000 Teilnehmern belegt, dass das Erkältungsrisiko bei niedrigen VitaminD-Werten um ein Drittel erhöht ist. Auch das in Lebertran enthaltene Vitamin A hat eine wesentliche Bedeutung bei der Vorbeugung von Erkältungen. Wenn die Erreger, die in der Hauptsache durch die Nase in den Organismus eindringen, auf trockene Schleimhäute treffen, können sie ungehindert ins Immunsystem gelangen. Ausreichend Vitamin A sorgt für feuchte Schleimhäute, deren Schleim und Flimmerhärchen die Viren abtransportieren.

Welch grossen vorbeugenden Effekt die Einnahme von Lebertran hat, zeigen die Eskimos. Trotz ihrer fett- und eiweissreichen Ernährung und enorm hohen Cholesterinwerten leiden sie praktisch nicht an Herz-, Hirn- oder anderen Durchblutungskrankheiten und haben praktisch keine Erkältungen. Untersuchungen zeigten, dass dies an der Einnahme des kalten Extrakts der Fischleber, also Lebertran, lag. |

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Helsana informiert:

Mit Helsana optimal und dabei gespart Koordinierte Versorgung nützt allen Wenn ein medizinischer Ansprechpartner nötige Behandlungen koordiniert, wird Patienten wirksamer geholfen – gleichzeitig sinken die Gesundheitskosten. Das ist der Grundgedanke von sogenannten Managed-Care-Produkten wie Benefit-Plus. Wer auf das neue Versicherungsmodell setzt, ist optimal versorgt und wird mit einem Prämienrabatt belohnt.

Die Qualität im Schweizer Gesundheitswesen ist im internationalen Vergleich sehr gut. Nur ist das Versorgungssystem überdurchschnittlich teuer: Auf der Rangliste der Länder, die pro Kopf am meisten ausgeben, liegt die Schweiz auf dem dritten Rang. Dies spüren die Versicherten im eigenen Portemonnaie, wenn die Krankenkassenprämien steigen. Mit alternativen Versicherungsmodellen wie Benefit-Plus sparen Versicherte Geld. Sie werden belohnt, weil sie sich bei Gesundheitsfragen immer an denselben Arzt wenden. Er kennt die Krankengeschichte, sieht die Zusammenhänge und überweist den Patienten an die richtigen Spezialisten. Der koordinierende Arzt vermeidet Leerläufe, was wiederum die Gesundheitskosten senkt.

Viele Behandlungen, wenig Nutzen Steigende Kosten im Gesundheitswesen haben einerseits damit zu tun, dass in gewissen Bereichen eine medizinische Überversorgung besteht. Zum Beispiel bietet fast jeder Kanton mit Ausnahme der Spitzenmedizin eine medizinische Vollversorgung an – häufig fehlt der Wettbewerb, was die Kosten in die Höhe treibt. Andererseits sind über 20 Prozent aller Patienten Behandlungen ausgesetzt, die ihnen keinen nennenswerten Nutzen bringen. Unter anderem,

weil Ärzte und Spitäler oft gar nicht wissen, wo und wie ihre Patienten schon behandelt wurden. Zudem nimmt die Schweizer Bevölkerung immer mehr und teurere Leistungen in Anspruch. Denn mit der medizinischen und technologischen Entwicklung sind auch die Behandlungsmöglichkeiten gewachsen.

Mit Benefit-Plus bereit für die Zukunft Um die Ausgaben in den Griff zu bekommen und die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Spitälern zu optimieren, befinden sich unter dem Stichwort Managed Care gegenwärtig innovative Modelle in der politischen Diskussion. Durch gezielte Anreize sollen Versicherte animiert werden, solche Modelle abzuschliessen. Helsana setzt bereits seit über zehn Jahren auf alternative Versicherungsmodelle und ist mit dem Produkt BenefitPlus bestens für die Zukunft gerüstet.


betreut Prämienrabatt – so profitieren Sie Benefit-Plus-Versicherte können einen Arzt auswählen, mit dem Helsana einen Vertrag abgeschlossen hat. Oder sie entscheiden sich für die telemedizinische Gesundheitsberatung. Der gewählte Arzt ist für den Patienten dann immer erste Anlaufstelle. Versicherte profitieren von einem Rabatt von 15 bis 20 Prozent.

Ein einziger Arzt als Ansprechpartner bietet eine effizientere Betreuung. Er behält den Überblick und überweist den Patienten bei Bedarf an den richtigen Spezialisten oder ins Spital. Das verhindert Mehrspurigkeiten: Einem Patienten mit Rückenschmerzen kann etwa besser geholfen werden, wenn er sich zuerst an den Vertrauensarzt oder an die telemedizinische Gesundheitsberatung wendet statt direkt an einen Orthopäden. Die Ursache für die Schmerzen können vielfältig sein. Weil der Vertrauensarzt die Vorgeschichte kennt, weiss er am besten, ob die Beschwerden von einem Orthopäden, einem anderen Facharzt, medi-

kamentös oder von einem Physiotherapeuten behandelt werden müssen.

Hohe Auswahlkriterien für Ärzte Bei Benefit-Plus nehmen gut 2300 Ärzte teil, mit denen Helsana einen Vertrag abgeschlossen hat. Es gelten hohe Auswahlkriterien. Die Ärzte sind in der ganzen Schweiz verteilt, aber nicht in jeder Region gleichmässig vertreten. Zudem steht als erste Anlaufstelle die telemedizinische Gesundheitsberatung von Medgate zur Verfügung. Die ärztliche Ansprechperson bespricht mit dem Patienten dann das weitere Vorgehen zuerst am Telefon.

Weitere Informationen zu Benefit-Plus: www.helsana.ch/benefitplus

Diese Ärzte stehen zur Verfügung: www.helsana.ch/hausarztliste


po-gymnastik

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hinter Wer kennt sie nicht – die Unzufriedenheit mit der Problemzone Po: zu dick, zu dünn, zu gross, zu flach, zu breit, zu schlaff… Wir zeigen, wie Sie Ihrer Wunschvorstellung vielleicht einen kleinen Schritt näherkommen.

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po-gymnastik

M Der Stuhl als Massstab: Achten Sie darauf, dass das Becken nicht nach vorne kippt. 10 x pro Bein.

an kann nicht behaupten, dass er zu wenig Aufmerksamkeit erhält: Er bekommt schon mal einen sanften Klaps oder einen kräftigen Tritt und ist auch im Bereich der Erotik nicht gerade von geringer Bedeutung. Auch regt er unsere Phantasie immer wieder an, wenn es um kreative Schimpfwörter geht: unser Hintern. Das Gesäss besteht aus den Sitzbeinen des Beckens als knöcherner Grundlage, den Gesässmuskeln und ausgeprägten Fettpolstern, vor allem unter der Haut. Der grosse Gesässmuskel ist nach dem Kaumuskel der stärkste Skelettmuskel des menschlichen Körpers und ermöglicht als Strecker des Hüftgelenks überhaupt erst das Gehen und Stehen. Ausser der aufrechten Haltung erlaubt das Gesäss dank seiner Fettpolster auch längeres Sitzen. Es stellt nach dem Bauch das grösste Fettdepot dar. Die Gesässbacken bestehen zu rund einem Drittel bis weit über die Hälfte aus Fett, was somit – nebst dem Geschlecht und dem allgemeinen Ernährungszustand – für die Form und Grösse des Allerwertesten verantwortlich zeichnet.

Bauch- und Gesässmuskulatur gut anspannen und diese Übung abwechselnd 10 Mal pro Bein wiederholen.

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po-gymnastik

Unzufrieden – was nun? Es gibt zwei Körperregionen, welche bei den meisten Menschen die grösste Unzufriedenheit auslösen und auch immer wieder Anlass geben, Fragen zum Training zu stellen: Die erste Zone ist der Bauch, die zweite das Gesäss und die äussere Oberschenkelmuskulatur. Es empfiehlt sich, ein spezifisches Übungsprogramm für diese Regionen zu machen und dabei den folgenden Grundsatz nicht zu vergessen: Nur bei Reduktion des gesamten Körperfettanteils können längerfristig die vorhandenen Problemzonen verändert werden. Ein parallel durchgeführter und kontrollierter allgemeiner Gewichtsverlust ist Voraussetzung für den Erfolg.

Das Trainingsprogramm für den Po Irène Wyss, Leiterin Physiotherapie und Sport­physiotherapie der Hirslanden Sportklinik Birshof, stellt Ihnen ein spezifisches Übungsprogramm zur Kräftigung der Gesässund der Beinmuskulatur vor. Das Programm besteht aus 15 unterschiedlichen Übungen, mit denen Sie verschiedene Muskelgruppen der Gesäss- und Oberschenkelregion trainieren können. Idealerweise machen Sie diese Übungen 2- bis 3- mal pro Woche während 20 Minuten.

Das Bein gegen leichten Widerstand nach oben drücken, Gesäss- und Bauchmuskulatur dabei anspannen. Übung langsam ausführen, pro Bein 5 Wiederholungen.

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Zum Programm gehört auch ein gezieltes und regelmässiges Ausdauertraining für den allgemeinen Gewichtsverlust. Es sollte 2- bis 3-mal wöchentlich während 30 bis 45 Minuten erfolgen. Für ein solches Training der Ausdauer und der Aktivierung des Stoffwechsels eignen sich folgende Sportarten hervorragend: Walking, Nordic Walking, Fahrradfahren und Schwimmen. Dabei wird die Bein- und Gesässmuskulatur zusätzlich beansprucht. Beim Ausdauertraining in einem lockeren Bereich sollten Sie sich an ein angenehmes «Sprechtempo» halten, das heisst, während des Trainings sollten Sie mit jemand noch ohne Schwierigkeiten plaudern können. Um verschiedene Trainingsreize zu setzen, lohnt es sich, die Bewegungsformen zu wechseln, das heisst, unterschiedliche Sportarten auszuüben.

Knie anbeugen und das Becken nach oben bewegen. 10 mal pro Bein wiederholen.

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Bei dieser Übung darauf achten, dass Körper und Bein eine Linie bilden. 10 Wiederholungen pro Bein.

Hier ist Kraft gefragt: Aufstützen und das Bein abspreizen – super effektiv! 10 mal pro Seite. Achtung: Rücken gerade halten!

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po-gymnastik

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Auch wenn Sie den Erfolg nicht sofort sehen und Ihnen Ihre Lieblingshose nicht sofort wieder einwandfrei passt: Bleiben Sie dran. Nach einem regelmässigen Training von acht bis zwölf Wochen werden erste Erfolge sichtbar. Also: Kneifen Sie sich in den Hintern! |

Diese Übung fordert die gesamte Po-Muskulatur: Aufstützen und Bein anwinkeln. Strecken, wieder anwinkeln, dann seitlich abspreizen.

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Hier ist noch mehr Kraft gefragt: Aufstützen und das Bein nach vorne und dann gestreckt abspreizen. 10 mal pro Seite.

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Auch Ausdauer gehört zum Training, z. B. mit Seilspringen.

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Keine Zeit für Verstopfung

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Sind Sie lieber aktiv und unternehmenslustig statt gehemmt und verstopft? Dann gibt es wirksame pflanzliche Hilfe.

Stärkt die Oberschenkel. Pro Bein 10 mal wiederholen.

Zeit ist Leben. Mehr Zeit zu haben für Freunde, Familie und sich selber ist Lebensqualität, eine gute Work-Life-Balance das Gebot der Stunde. Verlieren Sie deshalb keine wertvolle Zeit mit Warten, wenn Sie verstopft sind. Falsche Scham, über das Problem zu sprechen, und hartnäckige Vorurteile verhindern, dass den Betroffenen schnell geholfen wird. Dabei gibt es wirksame Hilfe aus der Natur. Senna, eine der wissenschaftlich bestuntersuchten Arzneipflanzen, ist ein natürliches, mildes Abführmittel. Es beschleunigt die Tätigkeit des Dickdarms und hemmt die Wasserrückresorption. Die Wirkung setzt nach acht bis zwölf Stunden ein. Wer das rein pflanzliche Präparat am Abend einnimmt, wird schon am nächsten Morgen erleichtert. Die Inhaltsstoffe, die Sennoside, können durch das Verdauungssystem nicht aufgenommen werden, so dass sie im Dickdarm ihre Wirkung entfalten. Das erklärt den zuverlässig abführenden Effekt und die ausgezeichnete Verträglichkeit.

Midro Tee und Midro Tabs sind pflanzliche Abführmittel, rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich und wirken gezielt gegen Verstopfung. Ihre Senna-Extrakte sind standardisiert, werden nicht ins Blut aufgenommen und sind daher sehr schonend. Lesen Sie die Packungsbeilage.

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Zu zweit macht’s gleich noch mehr Spass: Durch das Verschieben der Hände mit etwas Druck ist hier Kraft und Gleichgewicht gefragt.

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Bein gegen den leichten Widerstand Richtung Po ziehen. Dabei Gesäss- und Bauchmuskulatur gut anspannen.

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Sanfte, präzise und sichere Liposuction

Fettabsaugung: Nur beim Spezialisten! Prof. Dr. Roland Böni leitet das Center for Liposuction in Zürich.

Prof. Böni, Sie führen in Ihrem Center ausschliesslich Fettabsaugungen durch. Weshalb?

Liposuction ist eine Präzisionstechnik. Sie erfordert einen geübten Blick für die harmonischen Proportionen des Körpers und ein perfekt eingespieltes Team. Wir verfügen über jahrelange Erfahrung und führen Fettabsaugungen mehrmals täglich durch – ein Garant für erstklassige Resultate.

Wer führt die Operationen durch?

Ich führe sämtliche Beratungen selber durch und nehme jede Liposuction vom Anfang bis zum Ende persönlich vor; unsere Patienten werden also für den Eingriff nicht an einen weniger erfahrenen Arzt weitergereicht. Allein in den letzten fünf Jahren habe ich über 5’000 Liposuctionen durchgeführt.

Ihr Center wendet eine neuartige Methode an. Was zeichnet diese aus?

Die Technik, verschiedentlich auch Bodystyling, Liposculpture oder Lipoforming genannt, wurde von einem Dermatologen in den USA entwickelt. Dabei verbinden wir die Vibrationsmethode mit einer schmerzfreien Lokalnarkose-Technik. Wie zahlreiche wissenschaftliche Studien beweisen, ist diese Kombimethode der sicherste und wirksamste Liposuctions-Eingriff.

Was macht Ihre Technik anderen Methoden überlegen?

Anderswo, zum Beispiel bei der Wasserstrahl-Liposuction, werden noch immer dicke Kanülen eingesetzt, die zu Schädigungen des Gewebes und einer unharmonischen Körpersilhouette führen können. Wir jedoch verwenden flexible, leicht vibrierende Mikrokanülen, die das Fett sanft und gewebeschonend absaugen. Zudem sorgen sie für einen Liftingeffekt, so dass die Haut sich der neuen Silhouette perfekt anpasst.

Welche Vorteile bietet die lokale Anästhesie?

Vollnarkosen, wie sie bei Liposuctionen anderswo noch immer angewendet werden, bergen ein Sicherheitsrisiko. In lokaler Betäubung hingegen wird der Körper kaum belastet, und unsere Patienten können gleich nach dem Eingriff nach Hause gehen. Nur in lokaler Anästhesie kann der Patient stehen. Dadurch lassen sich Körperproportionen optimal erkennen und die Silhouette harmonisch gestalten. Auch sind Dellenbildungen wesentlich besser vermeidbar. Links: Vor der Behandlung. Rechts: 6 Wochen nach der Liposuction an Hüfte, Oberschenkelinnenund -aussenseiten

An welchen Körperstellen lässt sich Fett entfernen?

Mit unserer Methode korrigieren wir alle «klassischen» Problemzonen wie Bauch, Hüften und Reiterhosen. Auch kleinere und kleinste Fettdepots an Oberarmen, Knien, Waden und Knöcheln behandeln wir mit sehr grossem Erfolg. Männer lassen sich häufig eine verweiblichte Brust oder das Doppelkinn bei uns absaugen.

Tauchen die Fettpolster nach einer Liposuction nicht mehr auf?

Nein, das Resultat an den behandelten Stellen ist dauerhaft, da sich anstelle der entfernten Fettzellen keine neuen bilden können.

Zu welchen Preisen bieten Sie in Ihrem Center Liposuctionen an?

Wir gelten nicht nur in der Schweiz, sondern auch international als Kompetenzzentrum für Fettabsaugungen. Trotzdem profitieren unsere Patienten von sehr vorteilhaften Preisen, da wir Liposuctionen ambulant und in lokaler Betäubung durchführen: Die Absaugung an einer mittelgrossen Zone ist bereits für unter 4’000 Franken erhältlich. Die Erstberatung ist kostenlos. Prof. Dr. Roland Böni ist Lehrbeauftragter der Universität Zürich und Mitglied der American Society for Liposuction Surgery. Telefon 043 211 37 37 www.WhiteHouseCenter.ch

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Etwas für starke Männer: Bein seitlich anheben dabei Körper gerade halten.

Das Bein gegen den Widerstand nach hinten drücken. Übung langsam ausführen, 5 mal pro Bein.

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Zeigen Sie Energie! Aber Vorsicht: Keine zu ruckartigen Bewegungen.

FRISCH ZUBEREITET. Zartes Alaska-Seelachsfilet, überbacken mit einer Sauce aus natürlich guten Zutaten – ohne Geschmacksverstärker und Farbstoffe.

Mehr Kochideen auf www.findus.ch


Tiefkühlprodukte – Frische mit Genuss Bettina Husemann Ernährungswissenschafterin, Nestlé Schweiz

Tiefkühlkost bietet uns eine grenzenlose Vielfalt und reicht von Fisch, Fleisch über Tiefkühlpizza bis hin zu Früchten und Gemüse. Doch ist Tiefkühlkost wirklich frisch und gesund? Knackig hellgrüne Erbsen, sattgrüner Spinat – was aus dem Tiefkühler kommt, ist Natur, Frische, Geschmack pur! Tiefgefrieren ist eine Konservierungsmethode, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Rasche Verarbeitung und schnelles Tiefgefrieren sind entscheidende Faktoren, die garantieren, dass die Qualität der Produkte optimal erhalten bleibt. So werden Früchte und Gemüse direkt nach der Ernte bei Temperaturen von bis zu –40°C schockgefrostet, Fisch wird noch auf dem Schiff eingefroren. Ziel ist es, das Wachstum von Bakterien zu verhindern und wichtige Vitamine und Nährstoffe zu erhalten. Dies gelingt, indem die Temperatur auf –18°C gesenkt wird.

Kälte schützt Vitamine Das Tiefgefrieren von Lebensmitteln hat mehrere Vorteile: Das Aussehen der Speisen, ihre Vitamine und Nährstoffe bleiben erhalten. Wer tiefgefrorene Lebensmittel optimal lagert und zubereitet, muss nicht mit Qualitätsverlusten rechnen, auch wenn die Produkte nicht sofort verbraucht werden. Im Gegenteil, tiefgefrorene Früchte und Gemüse können mehr gesundheitsfördernde Stoffe enthalten als frische Lebensmittel. Denn diese gelangen meist erst einige Tage nach der Ernte in den Verkauf. So hat zum Beispiel marktfrischer Spinat nach drei Tagen Lagerung schon die Hälfte seines Vitamin-C-Gehalts verloren. Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Auswahl an frischen Früchten und Gemüse nicht so vielfältig. Tiefkühlgemüse und -früchte sind daher eine ideale Wahl. Zur Herstellung von Tiefkühlkost werden weder Konservierungsmittel noch Farbstoffe benötigt, die Kälte verhindert die Entwicklung

Vitamin C als «Frische-Marker» Um Frische und Qualität eines Lebensmittels zu beurteilen, wird der Gehalt an besonders empfindlichen Vitaminen verglichen. Für Früchte und Gemüse gilt Vitamin C als ein ausgezeichneter «Frische-Marker». Bei –18° C bleibt der Vitamin-C-Gehalt über Monate konstant. Selbst nach 12 Monaten ist er in tiefgefrorenem Gemüse praktisch unverändert. Ganz anders sieht es bei Gemüse aus, das im Kühlschrank gelagert wird. Hier am Beispiel von Erbsen: Bei 4° C sind nach 14 Tagen nur noch 76 Prozent des Vitamin C Gehalts vorhanden. Bei Zimmertemperatur, also +20° C sogar nur noch 36 Prozent des Ursprungsgehalts.

Erhalt von Vitamin C in Erbsen

(Gehalt in %)

% 100 80

* 60

40

20 0 0 Tage

* * Ende der Messung, da erhebliche Qualitätseinbussen

4 Tage 7 Tage

14 Tage

Quelle: Studie des dti (Deutsches Tiefkühlinstitut)

von Keimen und den Verderb von Lebensmitteln. So frisch wie tiefgekühltes Gemüse aussieht, ist es also tatsächlich auch.

Keine Zeit zum Kochen? Neben dem hohen Nährstoffgehalt bietet Tiefkühlkost noch einen anderen entscheidenden Vorteil: Wer keine Zeit zum Gemüseschneiden und zum Kochen hat, der kann mit Tiefkühlkost schnell schmackhafte und ausgewogene Mahlzeiten zubereiten. Ein ausgewogenes Mittagessen könnte zum

4 Monate

12 Monate Lagerdauer


PUBLI-REPORTAGE

Beispiel aus tiefgefrorenem Fisch mit Gemüse und Reis bestehen. Fisch eignet sich gut zur Tiefkühlung: Wie auch bei Fleisch und Geflügel kommt es bei Fisch zu fast keinem Vitamin- und Mineralstoffverlust, da die darin enthaltenen Vitamine A und D und die Mineralien durch das Einfrieren nicht beeinflusst werden. Tiefkühlkost bietet also eine reiche Auswahl an unbegrenzt leckeren Möglichkeiten, die gut kombinierbar und reich an wertvollen Inhaltsstoffen sind. Und das Beste ist – Tiefkühlkost, insbesondere Tiefkühlgemüse, hat immer Saison!

Tipps für den Umgang mit Tiefkühlprodukten Einkauf Tiefkühlprodukte erst am Ende des Einkaufs aus dem Tiefkühlregal holen. Achten Sie darauf, dass die Ware sauber gelagert und gut verpackt ist.

Transport Für den Transport nach Hause eine Isoliertasche verwenden. Möglichst schnell wieder in einen Tiefkühler einlagern oder sofort verarbeiten, um die Kühlkette nicht zu unterbrechen.

Lagerung Lagertemperatur von –18° C oder kälter einhalten. Tipp: Kontrollieren Sie regelmässig das Haltbarkeitsdatum Ihres Vorrats an Tiefgekühltem! Zu lange gelagerte Tiefkühlprodukte bleiben zwar hygienisch einwandfrei, aber ihr Geschmack ist nicht mehr optimal.

Auftauen und Zubereitung Bei den meisten Tiefkühlprodukten ist separates Auftauen nicht notwendig. Gemüse, Kartoffelspezialitäten, Snacks oder Pizzas zum Beispiel können Sie direkt aus dem Gefrierfach nehmen und unaufgetaut zubereiten. An- oder aufgetaut werden müssen aber grössere Fleisch-, Fisch- und Geflügelstücke sowie Produkte, die ohne Erhitzen verzehrt werden, wie zum Beispiel Torten, geräucherter Fisch und Früchte. Dabei gilt: Tierische Lebensmittel nicht bei Zimmertemperatur oder auf der Heizung, sondern langsam im Kühlschrank auftauen lassen. So wird ein schnelles Wachstum von Keimen verhindert.

Schlemmerfilet Bordelaise mit Broccoli-Wildreis Zartes Alaska-Seelachs-Schlemmerfilet an köstlicher Kräutersauce mit knackig-grünem Broccoli an einem Wildreismix. Für 2 Personen Zutaten: 1 Pack FINDUS Schlemmerfilet Bordelaise 125 g Natur-/Wildreis-Mischung 300 g FINDUS Broccoli 3 EL Sonnenblumenkerne 100 g Kräuterbutter Kräuter nach Belieben zum Garnieren

1. Schlemmerfilet und Wildreis-Mischung nach Packungsanleitung zubereiten. 2. Broccoli für 3 Minuten in kochendes Wasser geben. 3. Sonnenblumenkerne auf ein Stück Alufolie legen und 5 Minuten im Ofen backen. 4. Die Reismischung abschütten, gut abtropfen lassen, mit dem Broccoli und den Sonnenblumenkernen mischen. 5. Kräuterbutter in dünne Scheiben schneiden und auf Reis schmelzen lassen. 6. Reis mit Kräutern garnieren und zu den Schlemmerfilets servieren.


meine gesundheit

Im 端ppig spriessenden Schulgarten gedeiht unter anderem herrlich duftender Lavendel.

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meine gesundheit

Kneipp-Pfad, Barfussweg, Kr채utergarten, Boxsack. Ja selbst WC-Rollen stehen im Solde der Gesundheit. Besuch bei einem Hauswart, der Gesundheit lebt.

auf

schritt und tritt sprechstunde doktor stutz

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meine gesundheit

Im Aufenthaltsraum kann jeder seinen Frust am Boxsack abreagieren.

Brennnesseln werden als Nutzpflanzen im Schulgarten angebaut.

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Gesundheit in all ihren Formen begegnet dem Besucher der Berufsschule für Gesundheitsund Krankenpflege Zug schon am Eingang. «Wir sind auf dem Weg zu einer gesundheitsfördernden Schule», heisst es auf einem Schild. Noch konkreter wird es in der Toilette. «Herren bitte absitzen!» und «Wir sammeln die leeren Kartonrollen vom WC-Papier. Bitte auf dem Spülkasten deponieren. Besten Dank, der Hauswart.» Diesen Hauswart wollen wir kennenlernen, der sofort auf einen Artikel reagierte,

wonach in der Regel nur Hausfrauen und Pöstler das tägliche Soll von 10 000 Schritten erreichen. «Ich bringe es auf rund 14 000 Schritte, und das jeden Tag», schrieb Othmar Meier in einem energischen Mail. Schnell wird klar: Seine Schule lehrt nicht nur, sondern lebt Gesundheit. Das beginnt mit den kreativen Möglichkeiten, die Pausen im Schulbetrieb anders zu verbringen als mit Rauchen. Mitten im Aufenthaltsraum hängt ein Boxsack. Die Boxhandschuhe liegen unmittelbar daneben und laden jeden gestressten Schüler dazu ein, sich den Stress und den Frust von der Seele zu hauen. Ein Tischtennistisch und ein Trampolin sind da, alle möglichen Spiele, ein Fahrradergometer. Draussen kann man Tischfussball oder Federball spielen, einen Kneipp-Pfad durchlaufen, sich im Kräutergarten bedienen, in den Pausenapfel beissen oder auch nur sich auf einer grossen Wiese ausruhen. Selbst ein Ruheraum steht zur Verfügung. Gesundheit erleben und Eigenverantwortung übernehmen. Das sind hier in Zug wichtigste Ziele für die Ausbildung von jun-

gen Pflegefachleuten. Erlebniswochen in den Bergen, um Wanderwege zu bauen, oder im Tierpark Goldau, um Mauern und Zäune herzurichten, gehören dazu. Auch im Leitungsteam spürt man Gesundheit förmlich. Der gegenseitige Umgang ist geprägt von Respekt vor der Individualität und Kreativität des anderen. Alle gehören dazu, der Hauswart und die Sekretärin. Sie alle können Gesundheitspunkte sammeln, indem Sie möglichst leicht umsetzbare Vorschläge für mehr Gesundheit im Alltag machen können. Dass Othmar Meier, auch mit 56 noch so gut «zwäg» ist, liegt vor allem daran, dass er täglich sehr viel für seine Gesundheit tut. Sein Schrittzähler zeigt ihm jeden Tag an, ob er sich genügend bewegt. Mit gegen 15 000 Schritten befindet er sich weit über dem schweizerischen Durchschnitt. Überraschend ist das nicht. «Ich bin den ganzen Tag in Bewegung.» Sein Körper dankt es ihm. Blutdruck normal, Zucker normal, Cholesterin normal. Auch dem Rauchen hat er vor Jahren ein für allemal abgeschworen. «Zehn Jahre lang habe ich geraucht, bis ich eines Tages mit dem Atmen Mühe hatte und einen starken Husten bekam. Dann war Schluss.» Wie bringt man jungen Menschen Gesundheit näher, ohne Verbote und Zwangsmassnahmen? Meier: «Das geht nur, wenn die Erwachsenen ein Vorbild sind und Gesundheit in ihrem Leben erfahrbar machen. Was zählt, sind zum Beispiel alternative Angebote anstelle der Zigarettenpause.» Bleibt nur noch die Frage, was mit den leeren Kartonrollen geschieht, die der liebenswürdige, vollgesunde Hauswart von seinen Mitarbeitern und Schülern sammeln lässt. Eine Behindertenwerkstatt macht aus Holz, Wachs, einem Docht und ebendiesen Rollen sauber verarbeitete und sehr praktische Anfeuerhilfen für Cheminées und Grill. | Kneippkur auf dem Schulhof.


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genügsam Sie hat keine Erde, kaum Wasser und ist der Hitze des Sommers und Schnee und Eis ausgesetzt. Und blüht doch in ihrer ganzen Pracht. Die Blume im Fels.

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Auf einer Wanderung in den Tessiner Bergen sah ich die gelbe Blume. Seither lässt sie mich nicht mehr los. Eine kleine Kluft im kargen Fels genügt ihr, um zu leben und zu gedeihen. Auch den nächsten Winter wird sie wieder überstehen. Sie ist mir zum Sinnbild geworden. Sie will mir etwas sagen: «Schau mich an. Ich brauche fast nichts und bin doch schön. Ich habe nicht viel zu bieten und bin doch stolz. Ich bin alleine und bin doch erfüllt.» Ist diese Blume nicht Sinnbild für ein Leben, das wir kaum noch kennen? Fernab der grossen Menschenströme, des hektischen Geschäftslebens und der dröhnenden Freizeitgesellschaft mit ihren lauten Tönen und grellen Farben. Irgendwo da unten kämpfen die Menschen um den besten Platz an der Sonne, auch wenn es nur für ein paar Stunden ist. Hier oben braucht man das alles nicht. Wenn ich eine Weile stillstehe, ist es so, als wolle mir diese Blume etwas ins Ohr flüstern: «Komm zu mir, da ganz oben in den Bergen, setz dich zu mir. Vergiss den Kummer und den Ärger. Sie machen dich nur krank. Lass alles fahren, was dich tagein, tagaus und oft auch noch nachts beschäftigt. Es ist gar nicht so wichtig, wie du meinst. Ich habe so viele Stürme, so viele Gewitter, so viele Winter überstanden. Sie haben mir nichts antun können. Und du? Du machst dir Sorgen wegen nichts. Du schaust voller Gram zurück und voller Angst nach vorne. Blick wie ich nicht in den Abgrund, sondern nur hinauf zum Licht, zur wärmenden Sonne. Und wenn sie einmal nicht scheint, dann kommt sie bestimmt am nächsten oder übernächsten Tag. Schau den Felsen an, der mir Heimat und Unterschlupf bietet. Er ist Millionen Jahre alt. Was ist Dein kurzes Leben im Vergleich zu dieser Zeit? Du kommst und gehst wieder. Ich dagegen bleibe und harre hier aus. Ich bin nur einfach da. Wenn ich hin und wieder ein paar Regentropfen bekomme, bin ich glücklich. Mehr brauche ich nicht.» Ich denke oft an die gelbe Blume da oben irgendwo in den Tessiner Bergen. Der Gedanke an sie schenkt mir Gelassenheit. Es ist gut, so wie es ist. Und er macht mich demütig, weil ich nur eine ganz kurze Weile auf dieser Welt als Wanderer unterwegs bin. Vielleicht begegnen Sie bei Ihrer nächsten Wanderung dieser Blume. Richten Sie ihr einen ganz lieben Gruss von mir aus uns sagen Sie ihr, ich komme im nächsten Sommer wieder. |


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Keine Chance dem Winterspeck Nach dem Sommer kommen meistens wieder die Kilos. Hier erfahren Sie, wie Sie die Kalorienfalle im Herbst und Winter geschickt umgehen können. Vielleicht gehören Sie zu jenen Menschen, die den Sommer mit einer neuen Leichtigkeit angegangen sind. Statt nur zu faulenzen, bräunen und sich jede Menge nutzloser Kalorien einzuverleiben, haben Sie festgefahrene Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten geändert. Es waren nur wenige, aber die haben es gebracht. Seit langem bewegte sich der Zeiger auf der Waage nicht weiter nach oben. Nein, Sie haben sich bewegt. Und Sie haben das gespürt. Schon die paar Kilos weniger taten Ihnen gut, dem Körper und dem Wohlbefinden. Ihre Gelenke trugen weniger schwer und auch Ihr Gemüt. Vielleicht haben sich sogar Ihr Blutdruck und Ihr Blutzucker zum Guten hin verändert. Sie sind ein bisschen stolz auf sich, und das zu Recht. Inzwischen hat sich der Sommer verabschiedet. Die Tage sind kürzer geworden, und der Herbst hat Einzug gehalten. Bald kommen die trüben Tage mit dem vielen Grau und dem Nebel. Die Sonne macht sich rarer. Vielen schlägt der Mangel an Licht und an Farben aufs Gemüt und verleitet sie zu übermässiger Kalorienaufnahme. Die Aufnahme von Fett und Zucker hellt die Stimmung auf, besonders in der lichtarmen, kalten Jahreszeit. Was liegt näher, als mit Essen alle negativen Gefühle, jeden Frust, jede Anspannung, jeden Anflug von Langeweile und Einsamkeit zu verscheuchen. Wechseln Sie auf ein Antidepressivum ohne jegliche Nebenwirkung, auf Bewegung und Sport, möglichst in der freien Natur. Wer sich im Freien bewegt, führt sich auch automatisch die täglich notwendige Lichtdosis zu, welche unsere innere Uhr benötigt. Viel wirksamer als die meistgepredigte gleichförmige Belastung sind unregelmässige, in der Intensität wechselnde Aktivitäten – und zwar hinsichtlich des Kalorienverbrauchs als auch für die Fitness. Also lieber immer wieder minutenweise das Gehtempo verschärfen und etwas mehr ins Schnaufen und Schwitzen kommen und dazwischen eine erholende Gehpause einschalten, als im stets gleichen Trott das Gehpensum abzuspulen. Jede Muskelaktivität verbrennt Ka-

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lorien. Jede kleine Portion körperliche Aktivität zählt genauso wie jede Trainingseinheit. Wenn es Ihnen gelingt, die Bewegung wieder einzuführen, die Sie zuvor aus dem Alltag verbannt haben, haben Sie schon einen ganz grossen Schritt für eine bleibende Gewichtsreduktion – oder -stabilisierung – getan. War es in Urzeiten noch sinnvoll, sich im Sommer und Herbst genügend Fettreserven für den kargen, bedrohlichen Winter anzulegen, erweist sich der Winterspeck in Zeiten von ständig verfügbarem, billigem Food als Bumerang. Kommen dann noch die Festtage mit ungezügelter Völlerei dazu, ist der Schrecken im Januar ob der zusätzlichen Kilos gross. Mit ein paar wenigen Tricks lässt sich dieser Kalorienfalle aber ohne weiteres entkommen. Im Vordergrund stehen jetzt Nahrungsmittel, die gut sättigen, viel Fasern und Wasser, aber möglichst wenige Kalorien enthalten. Versuchen Sie, den Fettkonsum auf weniger als 70 Gramm Fett pro Tag zu b e s c h r ä n ke n . Ein Big Mac zum Beispiel enthält bereits 25 Gramm Fett, eine Tafel Sc hokolade sogar 35

…mehr •• Bewegung im Alltag •• gezielte körperliche Aktivität •• Wasser trinken •• natürliche, unbehandelte Lebensmittel •• Entspannung, Genuss und Lebensfreude …weniger •• leere Kalorien •• Zucker und Fett •• stark verarbeitete Lebensmittel •• zwischendurch essen •• Stress und Hektik


mein gewicht

Gramm. Ein pflanzlicher Fettbinder, der die Fettaufnahme im Darm reduziert, kann Sie dabei unterstützen. Je verarbeiteter ein Lebensmittel ist, desto mehr nutzlose Fett-Kalorien hat es im Allgemeinen. Dazu gehören Saucen, Fertiggerichte, Pizzas, Würste, vollfette Milchprodukte, Gebäck, Süssigkeiten usw. Je naturbelassener dagegen ein Nahrungsmittel ist, desto gesünder ist es. Das gilt auch für das Wasser. In der Schweiz haben wir das beste Hahnenwasser der Welt. Trinken Sie jeden Tag zwei Liter davon. Ganz wichtig ist, dass Sie Ihren Körper daran gewöhnen, zwischendurch auch mal nüchtern zu bleiben. Forscher der ETH Zürich haben bewiesen, dass die vor allem von Ernährungsberaterinnen propagierten drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten den Insulinspiegel andauernd hochjagen und den Einbau von Fett in die Depots fördern. Zudem wird der Körper träge, so dass er nicht mehr die geringste Lust auf Bewegung verspürt. |

Wer gegen Diabetes kämpft, verliert. Wer damit lebt, gewinnt!

DEUTSCHSCHWEIZER DIABETIKERTAG Samstag, 20. November 2010 | 8.30 -12.30 Uhr Inselspital, Bern | Auditorium Ettore Rossi

PROGRAMM 08.30 09.15 09.20 09.55 10.30 11.00

Kaffee und Gipfeli Eröffnung/Begrüssung Was ist Diabetes Diabetes verhüten Pause Diskriminierung & soziale Ungerechtigkeiten 11.40 Podiumsdiskussion 12.30 Verabschiedung

Podium moderiert von

Patrick Rohr

Prof. G. A. Spinas Prof. P. Diem Prof. R. Lehmann Dr. med. H.U. Iselin Patrick Rohr Prof. G. A. Spinas

ANMELDUNG Es ist keine Anmeldung notwendig, ORGANISATOR Schweiz. Diabetes-Stiftung in Zusammenarbeit mit LifeScan | MSD | NovoNordisk, KONTAKT Schweiz. Diabetes-Stiftung | Rütistrasse 3 A | 5400 Baden | info@diabetesstiftung.ch | www.diabetesstiftung.ch

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Dem Zucker einen Schritt voraus ie läuft dem Diabetes weit davon, zehn Kilometer täglich. S Immer dabei: ihr persönlicher Motivator und Coach, der in die Hosentasche passt. Bra Laufen, Schwimmen, Schlafen, Yoga. Das sind die Fixpunkte im Tagesablauf von Alice Ringold im Sommer. Yoga, Schwimmen, Schlafen, Laufen die leicht modifizierte Reihenfolge im Winter. Wobei Schlafen in diesem Programm Mittagsschlaf bedeutet. Ausreden, sich nicht zu bewegen, hat Alice Ringold zwar auch auf Lager. Aber sie lässt sie nicht gelten. Nur zu gut weiss sie, wie wunderbar sich Bewegung auf Gesundheit und Psyche auswirkt. «Wenn man die eigene Trägheit einmal überwunden hat, geht’s wie von selbst! Und der Lohn dafür ist gewaltig», beschwört die 75-Jährige aus Matzingen, die in der warmen Jahreszeit schon bei Sonnenaufgang unterwegs ist. «Es ist irrsinnig schön. Niemand ist da, nur die Natur und ich. Ich gehe einfach in meinem Tempo», sagt sie. Erst im vergangenen Mai hat sie mit dem Laufen begonnen. Seit sie in «Sprechstunde Doktor Stutz» den Schrittzähler entdeckte, ist sie täglich auf den Beinen. Ihre Botschaft: Es ist nie zu spät, damit anzufangen. Früher fand sie das Glück dieser Erde auf dem Rücken von Durchlaucht und Kislany, ihren beiden Pferden. Die Arbeit mit ihnen war zwar auch Training. Aber anders. Heute benutzt sie ausschliesslich ihre eigenen Beine. Spürt ihren Körper inmitten der Natur. «Mein Ziel ist nicht, so alt wie möglich zu werden, sondern so gesund wie möglich alt zu werden», sagt sie und ist derart flott unterwegs, dass sie jeweils am Mittwoch schon das Wochen-Soll an Kilometern erreicht hat. «Dann erscheint auf dem Display das kleine Männchen und macht ‹hurra!›», sagt sie und ergänzt: «Vor 30 Jahren wollte mir mein Mann schon einen Schrittzähler kaufen, doch ich schmunzelte damals ungläubig, denn ich dachte, das sei doch nur eine Spielerei.» Heute weiss sie: Das Laufen mit diesem Schrittzähler steckt an. Und 36

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ist gesund. Wer sich regelmässig bewegt und seinen Kreislauf auf Touren bringt, tut das Ursprünglichste für seine Gesundheit, was man nur tun kann. Der Körper trägt die Selbstheilungskräfte in sich. Man muss sie nur aktivieren. Die Bequemlichkeit überwinden. Rechtzeitig. Und immer wieder. Davon ist Alice Ringold überzeugt. Sie selber ist zwar gesund, doch ohne Fleiss kein Preis. «Ich gehe zu Fuss einkaufen, fahre nicht mehr mit dem Auto in die Kirche, steige häufig eine Busstation früher aus und bewältige die Reststrecke aus eigener Kraft.» Und er, der Schrittzähler, ihr Motivator und persönlicher Coach, ist immer dabei. Jeder Schritt zählt. 15 477 Schritte am Montag. 14 831 am Dienstag, 12 028 am Mittwoch und 16 226 am Donnerstag. Schon drei Bekannte haben sich von dieser Bilanz begeistern lassen und führen nun selber Buch. Und dann wollte sie auch einem ihrer Bekannten, der an Diabetes erkrankt ist, eine Freude machen. «Ich schenke dir den Schrittzähler, wenn du mir versprichst, ihn auch zu benutzen», hatte sie enthusiastisch eröffnet. «Er lehnte ab. Lieber Zigaretten rauchen und ein Cocktail von verschiedenen Pillen zu sich nehmen, jeden Tag. Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Ich war enttäuscht!» Alice Ringold weiss, wie gut heutige Medikamente gegen Diabetes wirken, dass die neusten nicht mehr dick machen, und wie vernünftig es ist, überhaupt etwas gegen seinen Diabetes zu tun, wenn auch nur medikamentös. Aber die 75-Jährige weiss auch, wie wichtig Bewegung für Diabetiker ist, ergänzend zur medikamentösen Therapie, egal ob bei Tabletten oder Insulin. Weil dadurch der Zucker verstoffwechselt wird und sich der Diabetes verbessert. Zudem reguliert genügend Bewegung

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ja auch noch Blutdruck, Cholesterin und Übergewicht. Was gibt es Besseres? Alice Ringold ist keine Missionarin, beileibe nicht. Aber es funkelt in ihren Augen, wenn sie sagt: «Ich kann nur alle auffordern, bewegt euch. Egal ob zur Vorbeugung oder wenn ihr schon Diabetes habt!» Und wer nur das geringste Risiko für Diabetes hat, sollte einmal im Jahr den Blutzucker messen lassen. In der Apotheke, bei einer der regionalen Diabetes-Gesellschaften oder beim Arzt. Und dann selber etwas tun. Zum Beispiel mit «Bravissimo», der Aktion von «Sprechstunde Doktor Stutz», Bayer Diabetes Care und der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft. Mitmachen ist gratis, und man kann sogar etwas gewinnen. Teilnahme unter www.diabetesgesellschaft.ch oder www.doktorstutz.ch. |


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Der 10-Minuten-Check Seien Sie Ihr eigener Blutzucker-Detektiv und machen Sie mit beim 10-Minuten-Check! Bis Mitte Dezember in Ihrer Apotheke oder bei Beratungsstellen der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft. In Zusammenarbeit mit

Und so geht’s: Beantworten Sie zuerst die sieben einfachen Fragen des Risiko-Tests. Sie finden ihn im Internet auf doktorstutz.ch, diabetesgesellschaft.ch oder bayerdiabetes.ch. Oder als Broschüre bei den Diabetesgesellschaften. Aber nicht schummeln! Zeigt der Test ein leicht erhöhtes, mittleres, hohes oder sehr hohes Risiko, bedeutet das noch nicht, dass Sie krank sind. Es ist eine erste Standortbestimmung für Sie und Ihren Stoffwechsel.

Zuerst: der Risiko-Test Bevor Sie den 10-Minuten-Check in Ihrer Apotheke oder bei den teilnehmenden Beratungsstellen der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft in Angriff nehmen, sollten Sie für sich die sieben Fragen des Risiko-Tests beantworten. Der Test stammt aus Finnland und ist in der Schweiz anerkannt. Er zeigt sofort, ob Sie ein erhöhtes Risiko haben und damit ein Kandidat oder eine Kandidatin für den 10-Minuten-Check sind. Wichtig: Beantworten Sie die Fragen offen und ehrlich.

Sie sollten in diesem Fall bei der nächsten Gelegenheit einen Blutzucker-Test machen: unseren 10-Minuten-Check! Ihr Apotheker, Ihre Apothekerin, die Fachberaterinnen und Fachberater bei den regionalen Diabetes-Gesellschaften sowie Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin helfen Ihnen gerne weiter. Der Check tut nicht weh. Stecken Sie den Kopf nicht in den Sand. Nur wer seine Werte kennt, kann bei Bedarf handeln. Je früher, desto besser. Wussten Sie, dass man einen beginnenden Diabetes noch ganz ohne Medikamente abwenden kann? In der Schweiz leben mehr als 350 000 Menschen mit zu hohen Blutzuckerwerten. Die Dunkelziffer ist hoch. Viele Menschen haben einen zu hohen Blutzucker und wissen nichts davon. Das ist fatal, denn Diabetes

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– wie man zu hohe Blutzuckerwerte medizinisch nennt – verursacht auf die Dauer grosse Schäden. Mit der richtigen Behandlung lassen sich Spätfolgen verhindern oder weit hinauszögern. Kennen Sie Ihren BlutzuckerWert schon? Sie denken vielleicht, das ist nicht nötig, weil Sie sich gesund fühlen. Sie mögen Recht haben. Vielleicht ist bei Ihnen alles in Ordnung. Vielleicht aber auch nicht. Einen zu hohen Blutzucker spüren Sie am Anfang nicht. Spätere klare Merkmale wie ungewöhnlich hoher Durst, häufiges Wasserlassen, rascher Gewichtsverlust, Müdigkeit, Sehstörungen, Juckreiz oder schlechte Wundheilung werden häufig anderen Ursachen zugeschrieben. Packen Sie die Gelegenheit und den Blutzucker-Detektiv beim Schopf! Einfach beim nächsten Besuch in der Apotheke oder wenn Sie in der Nähe einer

Schweizerische Diabetes-Gesellschaft Association Suisse du Diabète Associazione Svizzera per il Diabete

Fragen zum Blutzucker-Detektiv? Das Team Bayer Diabetes Care steht Ihnen von Montag bis Freitag, jeweils von 8.30 bis 16.45 Uhr über die Diabetes-Hotline 044 465 83 55 für Auskünfte zur Verfügung. Oder schreiben Sie an info@bayerdiabetes.ch.

Der 10-Minuten-Check in der Apotheke. Tut nicht weh und bringt Licht in den Blutzuckerstoffwechsel.


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Diabetesberatungsstelle sind. Ab sofort und bis Mitte Dezember. Es ist so einfach! Wenn der gemessene Wert relativ hoch ist, können Sie das Messgerät für ein paar Tage ausleihen und zu Hause weitermessen. In Kürze haben Sie ein genaues Profil, das Ihnen Klarheit verschafft über den Blutzucker und einen möglichen Diabetes. Alle teilnehmenden Messstellen für den 10-Minuten-Check auf www.doktorstutz.ch |

Andrea Botomino, Dr. phil. II, eidg. dipl. Apothekerin und Teammitglied von Bayer Diabetes Care.

Roman Henning Mankell «Mittsommermord» Die Polizeiarbeit erscheint Kommissar Wallander als Kampf gegen Windmühlen, seine Freundin hat ihn verlassen, er kann den Tod seines Vaters nicht verwinden, und dann erkrankt er auch noch an Diabetes und muss eine strenge Diät einhalten, was ihm aber nicht gelingt. Erhältlich unter www.bayerdiabetes-shop.ch

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schlaganfallbehandlung

Im Notfall Schlag auf Schlag Allumfassend, interdisziplinär, ohne Zeitverlust: Nur so kann ein Schlaganfall erfolgreich behandelt werden. Rund um die Uhr. Seit diesem Jahr auch im «Comprehensive Stroke Center» des Kantonsspitals Aarau. 12 000 Fälle pro Jahr, mehr als 30 am Tag. Allein in der Schweiz. Mit dieser Zahl an Schlaganfällen müssen die Spitäler fertigwerden. Ohne Vorankündigung, von einer Sekunde auf die andere, denn Schlaganfall ist kein Wahleingriff. Traurige Realität heute: Nur ein Bruchteil aller Patienten gelangt rechtzeitig in ein spezialisiertes Zentrum, wo sie gemäss internationaler Richtlinien hingehörten. Der Grund ist einfach: Es gibt noch zu wenige solcher «Comprehensive Stroke Center» in der Schweiz. Schlaganfall ist nicht gleich Schlaganfall. Hinter der Diagnose verbirgt sich eine Erkrankung der Blutgefässe mit verschiedenen Ursachen und Ausprägungen. Ein erfahrenes Team mit guter Vernetzung in unterschiedlichen Disziplinen ist gefordert, muss in kürzester Zeit zusammenspannen, von der raschen Notfall-Einweisung über die Diagnosestellung bis hin zur Behandlung, denn neben Fachkompetenz ist Geschwindigkeit das Wichtigste. Alles muss beinahe gleichzeitig abgeklärt werden, jeder Schritt sitzen. «Time is brain» – Zeit ist Gehirn, lautet die Losung. 80 bis 85 Prozent der Schlaganfälle sind auf Hirninfarkte, also auf verstopfte Blutgefässe zurückzuführen. Der Rest hat seine Ursache in einer Hirnblutung. Bei Verstopfung durch Blutgerinnsel ist klar: Die Sauerstoffversorgung des Gehirns darf nicht lange unterbrochen sein. Die Hirnzellen können nur einige wenige Stunden überleben. Kommt es in dieser Zeit nicht zu einer Verbesserung der Durchblutung oder zur Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefässes, sterben ganze Hirnareale ab. Nicht sofort, aber sehr schnell, und die Zeit rinnt dahin. Es entsteht zuerst ein leicht geschädigtes Gebiet, eine sogenannte Penumbra, die noch überlebensfähige Zellen enthält. Je mehr Zeit bis zur Behandlung verstreicht, desto kleiner wird diese Penumbra und desto schlechter stehen die Chancen für den Patienten, den Schlaganfall schadlos zu überstehen oder ihn überhaupt zu überleben. Auch bei Hirnblutungen sind

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die ersten Stunden sehr wichtig. Die Blutung könnte sich ausdehnen und weiteres Hirngewebe zerstören. Bleibende Behinderungen beim Gehen und Reden, aber auch Demenz und Tod sind mögliche Folgen des Schlaganfalls. Selbst Epilepsien und Depressionen können auftreten. Bei Verdacht auf Schlaganfall ist es deshalb besser, den Patienten sofort in ein «Stroke-Center» mit einer «Comprehensive Stroke Unit» zu überführen, selbst wenn es etwas weiter weg liegt. Der Zeitverlust wird durch Kompetenz und Routine meist mehr als wettgemacht. Das Kantonsspital Aarau verfügt als eines der wenigen Spitäler in der Schweiz über solch ein umfassendes Die Überwachungsstation mit Stroke Unit im KantonsSchlaganfall-Zentrum, das spital Aarau ist eines der wenigen Hirnschlagbehandalle relevanten Kriterien erlungszentren der Schweiz, das die internationalen füllt. Es ist rund um die Uhr Standards und die Kriterien der Schweizer Hirnschlageinsatzbereit. Bildgebende gesellschaft für ein «Comprehensive Stroke Center» Verfahren wie Computererfüllt. Die Leitung haben Prof. Ulrich Buettner, Chefarzt Tomographie und MagnetNeurologie, und Dr. Hansjörg Hungerbühler, Leitender Resonanz-Tomographie, Arzt Neurologie, inne. welche zur Diagnostik unabwww.ksa.ch dingbar sind, ermöglichen erst gezielte Eingriffe wie die medikamentöse und mechanische Auflösung von Gefässverstopfungen – im Fachjargon als Thrombolysen bzw. mechanische Reperfusion bezeichnet. Ebenso können neurochirurgische und gefässchirurgische Eingriffe sofort durchgeführt werden. Ein Anfang, denn zwölf solcher Zentren braucht die Schweiz, damit 80 statt bisher nur 25 Prozent aller Schlaganfallpatienten in der Akutphase optimal behandelt werden können. |


diabetes

Wenn das Bein nervt Früher oder später werden die meisten Diabetiker von Gefäss- und Nervenproblemen geplagt. Dr. Doris von Muralt, Allgemeinmedizin in Worb, sagt, was man dagegen tun kann. Weshalb kommt es bei Diabetes zu Schädigungen der Nerven und der Blutgefässe? Selbst bei gut eingestelltem Blutzucker kommt es über die Jahre zur Schädigung von Blutgefässen. Oxidativer Stress und eine chemische Reaktion zwischen dem Zucker und den Eiweissmolekülen, die eine niederschwellige, aber andauernde Entzündung auslösen, spielen eine Rolle. Dabei werden besonders die kleinsten Blutgefässe, welche die Nerven versorgen, geschädigt. Die Häufigkeit dieser diabetischen Neuropathie ist nicht genau bekannt, es wird aber vermutet, dass sie bei längerer Krankheitsdauer bei rund 50 Prozent aller Diabetiker auftritt. Welche Symptome sind typisch für die diabetische Polyneuropathie? Nervenschädigungen können überall auftreten, häufig jedoch sind die peripheren Nerven in den Beinen, seltener in den Armen, betroffen. Symptome sind meist Empfindungsstörungen mit Kribbeln, Taubheitsgefühl in den Unterschenkeln und den Füssen oder auch brennende oder stechende Schmerzen, die vor allem nachts auftreten. Bei diabetischer Polyneuropathie kann auch verminderte Schmerzempfindlichkeit vorkommen. Sie ist besonders gefährlich, weil sich der Patient verletzen kann, ohne dass er es merkt, was schliesslich zu gefürchteten Wundgeschwüren an den Füssen führt, dem diabetischen Fuss. Diabetiker sollten ihre Füsse deshalb regelmäs­sig auf Druckstellen, Rötungen und kleine Wunden hin untersuchen. Und wie spürt man eine Schädigung der Blutgefässe? Durch den erhöhten oxidativen Stress und die unterschwellige Entzündung in den Gefässen sind Diabetiker auch

besonders gefährdet für Arteriosklerose. Sie führt zur Veränderung der Gefässwände und zur Verengung der Arterien. Arteriosklerose findet im ganzen Körper statt, Symptome treten jedoch häufig zuerst an den Beinen auf. Hier handelt es sich um die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit, auch Schaufensterkrankheit genannt. Durch die verengten Blutgefässe werden die Muskeln zu wenig mit Sauerstoff versorgt. Bei Belastung, zum Beispiel beim Gehen, kann das zu Schmerzen führen, die meist bei einer Gehpause wieder aufhören. In einem späteren Stadium können auch Ruheschmerzen auftreten. Wie lassen sich diese Schädigungen verhindern? Bei der Vorbeugung steht die Einstellung des Blutzuckers an erster Stelle. Zusätzlich kommt der Behandlung von erhöhtem Blutdruck und Blutfetten als Risikofaktoren für Diabetes und Arteriosklerose eine grosse Bedeutung zu. Da oxidativer Stress und niederschwellige Entzündungsvorgänge eine zentrale Rolle spielen, eignen sich antioxidative und antientzündliche Massnahmen zur Prävention. Die Basis dazu ist eine Veränderung des Lebensstils. Das bedeutet: Vermeiden von pro-oxidativen Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, psychischem Stress, Schlafmangel. Gleichzeitig Stärken von antioxidativen Faktoren: ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse, Obst und ungesättigten Fettsäuren, regelmässige, moderate Bewegung, ausreichende Regenerationsphasen. Was kann man tun, wenn man solche Beschwerden schon hat? Zusätzlich zu vorbeugenden Massnahmen können bei diabetischer Polyneu-

ropathie Antiepileptika, Antidepressiva und Schmerzmittel eingesetzt werden. Auch Akupunktur und Physiotherapie können positive Effekte haben. Bei der Schaufensterkrankheit ist Gehtraining eine der wirksamsten Massnahmen. Auch vom pflanzlichen Medikament Padma 28 konnte eine Wirkung nachgewiesen werden. Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem tibetischen Vielstoffgemisch gemacht? Ich setze Padma 28 häufig bei arteriosklerotischen Erkrankungen wie Schaufensterkrankheit oder Angina pectoris ein, aber auch bei anderen Durchblutungsstörungen und Störungen der Mikrozirkulation. Hier hilft das Präparat sehr gut, zum Beispiel bei Kribbeln, kalten und schmerzenden Händen und Füssen, Angina-pectorisBeschwerden oder Wadenkrämpfen. Ausserdem habe ich mit Padma 28 auch sehr gute Erfahrungen bei Krampfadern und schmerzenden, geschwollenen Beinen gemacht. Aufgrund dieser Erfahrungen setze ich es auch bei Diabetikern zur Vorbeugung von Folgeerkrankungen ein. Wie muss man sich diese Wirkung vorstellen? Die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass das aus verschiedenen Pflanzen zusammengesetzte Präparat Padma 28 vielfältige Wirkungsweisen zu haben scheint. Eine Reihe von Studien zeigt eine Wirkung bei der arteriellen Verschlusskrankheit. Weiter hat Padma 28 auch entzündungshemmende und antioxidative Effekte. In der Summe ergibt sich eine durchblutungsfördernde Wirkung, die sich sowohl auf das arterielle wie auch das venöse Gefässsystem und die Mikrozirkulation auswirkt. |

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In die Wüste mit den Kilos 30 Kilo hatte der Architekt Ivan Sboarina vor sechs Jahren abgenommen. Und das Erstaunliche: Sein Traumgewicht kann er bis heute halten. Das Erfolgsrezept. Während des Studiums hatte er nur seine Ausbildung im Kopf. Sport machte er kaum. Auf die Ernährung achtete er auch nicht. Es kam, wie es kommen musste, knüppeldick. Satte 92 Kilo brachte er auf die Waage. Und das bereits im Alter von 22 Jahren. «Obwohl meine Mitmenschen immer wieder mal spöttelten, tat ich so, als hätte ich gar kein Übergewicht und belog mich selber», sagt Ivan Sboarina. «Erst als ich immer mehr Probleme mit dem Rücken und den Knien bekam, mich oft sehr müde fühlte und kaum mehr in die Kleider passte, entschloss ich mich, etwas zu unternehmen. Über Bekannte hörte ich vom PreCon Konzept und startete bei einem aufs Abnehmen spezialisierten Arzt das Programm.» «Als Erstes musste ich meine Essgewohnheiten ändern. Anstatt einer fettreichen Küche und den vielen Snacks zwischendurch habe ich gelernt, mich auf drei Mahlzeiten zu beschränken. Zum Frühstück nahm ich jeweils einen PreCon Shake, mittags einen Riegel, und abends kochte ich mir eine ausgewogene Mahlzeit. Ich gewöhnte mich sehr schnell an den neuen Rhythmus und nahm von da an stetig ab. 30 Kilo weniger waren es am Schluss.» Nach diesem überwältigenden Erfolg hiess es nun, das neue Traumgewicht von 66 Kilo zu halten. «Ich gebe zu, ich hatte Angst, wieder zuzunehmen, sobald ich die PreconDiät absetzte. Weil ich aber in der Zwischenzeit gelernt hatte, bewusster einzukaufen sowie gesünder zu kochen und mich ausgewogener zu ernähren, blieb ich schlank und rank.» Und noch ein Wunder geschah, das ihm half, sein Gewicht bis zum heutigen Tag auf tiefem Niveau zu stabilisieren. Ivan Sboarina wurde vom Bewegungsmuffel zum leidenschaftlichen Ausdauerathleten. «Früher hätte ich nie gedacht, dass Sport einmal ein fester Bestandteil meines Lebens wird, dies, obwohl ich als Architekt beruflich sehr engagiert bin. Zuerst begann ich mit Bergwanderungen, bis sie zur Gewohnheit wur-

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den. Später kam der Laufsport dazu, dann begann ich mit Triathlon, und im letzten Frühjahr nahm ich an einem der härtesten Rennen der Welt teil, dem Marathon des Sables in Marokko.» Ohne seine Kilos von früher rannte Ivan während sieben Tagen durch die Sahara. Total 150 Kilometer, die längste Tagesetappe 82 Kilometer lang. Im Rucksack alle Fertigmahlzeiten für die ganze Woche, ein 10-Liter-Wasserkanister, Schlafsack, Ersatzkleider und Notfallmedikamente – nach den Wettkampfregeln selbstversorgend und ohne jegliche fremde Hilfe. Klingt das nicht alles ein bisschen zu sehr nach Märchen? «Nein», wendet Ivan Sboarina entschieden ein. «Man muss sich nur ein Ziel setzen, es hartnäckig verfolgen, ohne allzu hart mit sich selber zu sein, bei Angehörigen und Freunden Unterstützung einholen und sich auch nicht scheuen, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und einfach nie aufgeben.» |

Vom Bewegungsmuffel zum leidenschaftlichen Ausdauerathleten.

Ausgewogene Ernährung fängt beim Einkauf an. Eine grosse Auswahl frischer Produkte auf dem Wochenmarkt macht es einfach, gesund einzukaufen.

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Mit Diabetes lässt es sich hervorragend leben Peter Wyss macht einen Riesenjob als Maschinen-Ingenieur, fährt Motorrad, fliegt Gleitschirm, geht joggen oder carven und spritzt nebenbei sechsmal am Tag Insulin. Erkrankt bin ich im Frühling 1998, als ich 18 Jahre alt war. Ich hatte extrem Durst und verlor massiv an Gewicht. Ich hatte damals keine Ahnung, was das sein könnte. Die Diagnose Diabetes Typ 1 wurde erst ein paar Monate später in Spanien in den Ferien gestellt. Zu meiner Überraschung hat mich diese Krankheit ziemlich kaltgelassen. Ich kam von Anfang an mit allem, was es für ein Leben mit Diabetes braucht, sei es Insulinspritzen, Blutzuckerkontrolle oder Ernährungsanpassungen, gut zurecht. Natürlich gibt es immer wieder Rückschläge, die man meistern muss. Am wichtigsten ist einfach, die Krankheit ohne Wenn und Aber zu akzeptieren. Ändern kann man ohnehin nichts. Also kommt alles auf einen möglichst guten Umgang mit Diabetes an. Im Sommer fahre ich Motorrad, gehe joggen und wandern und fliege ab und zu mit meinem Gleitschirm. Im Winter liebe ich es, zu carven. Zusätzlich spiele ich Squash und Badminton. Ich bin gelernter Maschinenzeichner und habe nach der Lehre Maschinenbau studiert. Nach dem Ingenieursabschluss schloss ich ein Studium zum Projektmanager ab und arbeite heute als stellvertretender Entwicklungsleiter bei einer Firma, die für Grosskunden spezielle Verpackungsmaschinen herstellt. Überraschenderweise hat mich mein Diabetes nie bei meinen Hobbys oder am Erreichen eines persönlichen Ziels gehindert. Auch die Beziehung zu meiner Partnerin wird nicht beeinflusst. Im Berufsleben war Diabetes nie ein Thema. Alle wissen von meiner Krankheit, und für alle ist es normal. Wichtig ist einfach Offenheit. Durch einen Medienbericht wurde ich auf MediService aufmerksam. Weil ich das Konzept sehr interessant fand, bestellte ich dort schon bald mein erstes Medikament.

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diabetes

Heute ordere ich alle drei Monate meinen gesamten Bedarf an Insulin und allem, was zum Spritzen und Blutzuckermessen dazugehört. Da ich wenig Zeit habe, finde ich es äusserst praktisch, dass MediService mir die Medikamente per Post dorthin schickt, wo ich sie gerne haben möchte. Das Spritzen bereitet mir keine Mühe. Viermal am Tag spritze ich mir Insulin, wo ich gerade bin, sei es unterwegs, im Büro oder im Restaurant. Das ist eine Sache von ein paar Sekunden. Ich ernähre mich ganz normal und halte keine speziellen Diäten ein. Ich schaue lediglich darauf, dass meine Fett- und Kohlenhy­ drat-Zufuhr unter Kontrolle bleibt, wie das im Rahmen einer gesunden Ernährung ohnehin der Fall sein sollte. Ich verzichte grundsätzlich auf Süssgetränke sowie stark gesüsste Produkte. Die meisten Nahrungsmittel sind auch ohne bzw. mit stark reduziertem Zuckergehalt erhältlich. Ich trinke mindestens eineinhalb Liter Wasser am Tag, gelegentlich auch einmal ein kohlensäurehaltiges Mineralwasser von Valser. Dazu kommt noch

mindestens ein Liter künstlich gesüsstes oder ungesüsstes Getränk wie Cola light oder zero. Mit Zucker gesüsste Getränke sind für mich tabu. Auch zuckerhaltige Fruchtsäfte oder Sirupe sind problematisch. Mit Fruchtzucker gesüsste Getränke trinke ich hingegen gerne, jedoch nur in moderaten Mengen. Da ich viel unterwegs bin, ist das mit den Einkäufen so eine Sache. All die Getränke lasse ich mir von Valser-Service nach Hause liefern. So habe ich immer rechtzeitig Nachschub und spare sehr viel Zeit. Mit den heutigen Möglichkeiten lässt es sich mit Diabetes hervorragend leben. Ich hatte nie das Gefühl, dass meine Lebensqualität nach dem Ausbruch des Diabetes schlechter geworden ist. |

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das herz

Die Raststätte mit dem Defi Gehen viele Menschen bei Ihnen aus und ein? Dann beschaffen Sie wie die Autobahnraststätte Luzern-Neuenkirch einen Defi. Ohne ihn sind Sie bei einem Herzstillstand fast chancenlos. Ein ganz normaler Mittwoch im Herbst 2009 auf der Autobahnraststätte Luzern-Neuenkirch. Es ist früher Nachmittag, als Beatrice Stammler vom Trendshop Route 66 zu den Toilettenanlagen im Untergeschoss gerufen wird. Ein älterer Mann liegt bewusstlos auf der Treppe. Obwohl sofort die Ambulanz gerufen wird und die herbeigeeilten Mitarbeiter von der Raststätte ihr Möglichstes tun, kann der eintreffende Notarzt nur noch den Tod des italienischen Durchreisenden feststellen. Er war mit seiner Frau unterwegs nach Luxemburg, doch ein Herzstillstand beendete seine Reise abrupt. Den Helfern stand kein Defibrillator zur Verfügung, und trotz sofortiger Alarmierung traf professionelle Hilfe nicht rechtzeitig ein, um das Leben des Mannes zu retten. Ein plötzlicher Herzstillstand oder eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung kann jeden treffen, Jung oder Alt, jederzeit und überall. Eine realistische Überlebenschance besteht nur bei sofortiger Herzmassage und Einsatz eines Defibrillators. Beide Massnahmen sind notwendig, um das Opfer vor dem plötzlichen Herztod zu bewahren. Dabei sinkt die Überlebenschance mit jeder Minute um 10 Prozent. Das war auch der Grund, warum Dölf Ambauen, Leiter des technischen Dienstes auf der Raststätte, und Adrian de Souza, Manager des Hotels Holiday Inn Express, bereits zu diesem Zeitpunkt die Anschaffung von Defis für die Raststätte geplant hatten. Die Vorführung eines Defi im Rahmen der regelmässigen Nothelferkurse brachte sie auf die Idee, die Installation eines Lebensrettungsgerätes zu prüfen. Der tragische Vorfall gab den endgültigen Ausschlag. Doch reicht die Anschaffung eines Defi, um in einer Notsituation ein Menschenleben zu retten? «Nein», sagt Dölf Ambauen, der verschiedene Defis genauer evaluiert hat. «Wenn ein Mensch leblos vor einem liegt, ist jede und jeder erstmal überfordert. In

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Die A2-Raststätte LuzernNeuenkirch ist für den Herznotfall gerüstet: Mirto Meyer von PanGas AG Healthcare (Mitte) übergibt Dölf Ambauen, Leiter Technischer Dienst (links), und Adrian de Souza, General Manager Holiday Inn Express, den neuen AEDPowerheart-Defibrillator.


das herz

einer solchen Ausnahmesituation muss ein Defi schnell und unkompliziert eingesetzt werden können.» Genau aus diesem Grund hat man sich auf der Raststätte Luzern-Neuenkirch für den Powerheart entschieden. Ein Gerät, das ohne jegliche Vorkenntnisse bedient werden kann. Sofort nach dem Öffnen des Deckels übernimmt das Gerät die Führung und sagt dem Helfer Schritt für Schritt, was er zu tun hat. Adrian de Souza, der die Nothilfe-Ausbildung der Mitarbeiter auf der Raststätte Luzern-Neuenkirch organisiert, geht noch weiter. «Wichtig ist, dass unsere Leute ohne Angst und sofort

reagieren können. Deshalb lassen wir sie auch im praktischen Umgang mit den neuen Defis ausbilden.» Rund 40 Mitarbeiter wurden bis heute schon geschult, um den Reisenden rund um die Uhr noch mehr Sicherheit bieten zu können. Dies obwohl man mit dem Powerheart nichts falsch machen kann, kontrolliert er doch selbständig den Herzrhythmus, bestimmt die notwendige Stromstärke und erkennt sogar, wenn das Opfer einen Herzschrittmacher trägt. So ist in jedem Fall sichergestellt, dass nur ein Stromstoss abgegeben wird, wenn es auch wirklich nötig ist. |

Eine der bestbewerteten Raststätten Europas. Bis zu 8 000 Reisende verkehren täglich auf der Raststätte Luzern-Neuenkirch.

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Der Umgang mit dem Powerheart ist kinderleicht. Trotzdem ist es wichtig, den Ernstfall zu üben.

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Heute überleben nur gerade fünf Prozent der Menschen einen plötzlichen Herzstillstand. Meistens tritt er in den eigenen vier Wänden auf. Deshalb kommen professionelle Retter meistens zu spät. Für eine erfolgreiche Wiederbelebung braucht es zwingend einen Defi. 80 Prozent der Patienten mit Herzstillstand können durch eine unverzügliche Defibrilla­ tion gerettet werden. Mit jeder Minute sinkt die Erfolgsquote. Deshalb ist die Installation

von Defi-Geräten an Orten wichtig, wo sich viele oder Herzinfarkt-gefährdete Menschen aufhalten. Dieses Gerät ist eines der intelligentesten, die es gibt. Sobald Sie den Deckel öffnen, haben Sie alles im Griff. Untersuchungen grosser Universitäten haben gezeigt, dass selbst völlig ungeschulte Menschen damit eine Wiederbelebung wie Profis durchführen können. |

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abschied Am 27. August hรถrte Ueli Beck nach langer, schwerer Krankheit auf zu atmen. Wenige Wochen vor seinem Hinschied durften wir ihn ein letztes Mal besuchen.

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Hier fühlte er sich wohl: auf der Bühne, in einer kleinen, aber feinen Rolle als Heilsarmist in der erfolgreichen Wiederaufführung der «Kleinen Niederdorfoper».

Am 15. Dezember 2010 wäre er 80 Jahre alt geworden. «Schauen Sie mich doch an. So alt wie ich aussehe, werde ich nie», scherzte Ueli Beck, Schauspieler und Radiomoderator der ersten Stunde, als er uns im Sommer in seiner geräumigen Wohnung in einer ruhigen Zürcher Vorortsgemeinde empfing. «So, wie es mir geht, kann ich am Abend nur noch draussen auf dem Bänkli sitzen», fuhr er mit einem für ihn typischen Lächeln fort und zeigte auf die Dachterrasse. Eigentlich hatte Ueli Beck nichts mehr zu lachen, gesundheitlich wenigstens. Kaum etwas blieb ihm in den letzten paar Jahren erspart. Im Jahr 2005 fing das Elend an. Zuerst mit der Lunge und dann mit dem Herz. Sieben Operationen in Vollnarkose, und das im Zeitraum von nur eineinhalb Jahren wegen einer lebensbedrohlichen Erweiterung der Hauptschlagader direkt beim Herz. Eine schwere Infektion, langwierige Wundheilungsstörungen, ein Bruch in der Bauchwand, mit dem Resultat, dass sich eines Tages plötzlich der Dünndarm sichtbar vorwölbte. «Jetzt habe ich im Bauch ein gros­ ses Netz, damit das Ganze besser hält. Aber auch dieser Eingriff gelang erst im zweiten Anlauf.» Eigentlich Grund genug, um mit dem Schicksal zu hadern. «Was will ich meiner Jugend und der Gesundheit nachtrauern. Rückgängig machen kann ich nichts», stellte Ueli Beck nüchtern fest. Man glaubte es ihm. Er nahm alles, wie es war, ohne Wenn und Aber, ohne «hätte ich doch» oder «beim nächsten Mal würde ich». Vorwürfe waren nicht seine Sache, Selbstvorwürfe auch nicht. «Wenn man in diesem Alter noch lebt, sollte man einfach nur dankbar sein.» Geraucht hatte er, ein halbes Leben lang. «Mit 16 habe ich angefangen, weil damals fast alle rauchten und es irgendwie da-

Sauerstoff-Tankstellen Mehr Mobilität für Flüssigsauerstoff-Patienten in der Schweiz. Die Lungenliga eröffnet sieben zusätzliche Tankstellen in Bahnhöfen und Kliniken. Damit wird das schweizweite Netz auf 17 Zapfstellen ausgebaut. Die Versorgung ist kostenlos und ermöglicht den Betroffenen mehr Mobilität. Durch den grösseren Aktionsradius können die Patienten die Abwärtsspirale von Beschwerden und sinkender körperlicher Aktivität durchbrechen. Alle Infos über Standorte: www.tankstellen.lungenliga.ch.

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zugehörte. Gedanken über mögliche Folgen hat sich damals niemand gemacht.» Die fast 50-jährige Raucherkarriere sollte schwerwiegende Folgen haben. Ueli Beck erkrankte an der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD, ein Schicksal, das jeden zweiten Raucher irgendwann in seinem Leben trifft. «Ich bekam immer mehr Mühe, genügend Luft zu bekommen. Am Anfang kam das schleichend, bis ich auf der Riederalp ein einschneidendes Erlebnis hatte. Zum 70. Geburtstag erhielt ich von meinen Kindern eine Einladung für ein verlängertes Wochenende. Eine Wanderung stand auf dem Programm. Ich wollte laufen wie die anderen. Plötzlich bekam ich keine Luft mehr. Jemand gab mir einen Kraftriegel, was das Atmen nur noch weiter erschwerte. Zu viert oder fünft musste man mich tragen. Schliesslich alarmierten sie Art Furrer, um mich mit einem Elektrotöff zu holen. Es war das erste entsetzliche Erlebnis mit meiner Lunge.» Ueli Beck hörte zwar auf zu rauchen, dennoch war die Funktion seiner Lunge

schon fast zur Hälfte futsch. Schliesslich war er auf Sauerstoffzufuhr angewiesen, auch in der Nacht. Zu Hause hatte er einen grossen Tank, der regelmässig gefüllt wurde. Für unterwegs brauchte er einen Rollator oder einen Stock. Schon das Tragen von leichten Gegenständen brachte ihn ausser Atem. Grosse Sprünge lagen nicht mehr drin. «Das stinkt mir schon. Ich hätte nie gedacht, dass es mit dem Rauchen so blöd herauskommt. Hätte ich das gewusst, hätte ich viel früher aufgehört zu rauchen. Aber was soll dieses ‹hätte›. Ich kann es ja nicht ändern. Einer meiner Schulkollegen ist Arzt. Er raucht wie ein Bürstenbinder, obwohl er genau weiss, welche Gefahren damit verbunden sind. Und wenn ich meine Geschichte einem Schauspielerkollegen erzähle, zündet er bei der nächsten Gelegenheit eine Zigarette an und raucht, als wenn nichts gewesen wäre.» Zum Nichtraucher bekehren mochte Ueli Beck niemanden. Dazu fehlte im das Sendungsbewusstsein. Wichtig war ihm einzig,

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dass jeder Raucher oder Ex-Raucher die Zeichen einer beginnenden COPD ernst nimmt, bevor weite Teile der Lunge unwiderruflich zerstört sind. Noch besser ist, spätestens ab 40 jedes Jahr vom Hausarzt die Lungenfunktion messen zu lassen, um möglichst früh die richtige Therapie einzuleiten. Er selber brauchte im fortgeschrittenen Stadium der COPD jede Menge Medikamente. Dazu kamen Mittel gegen das Vorhofflimmern und seine ständigen Rückenschmerzen, bedingt durch einen instabilen Wirbel. «Ich muss so zwäg sein, dass ich vom nächsten Januar an noch drei Monate lang in der ‹Kleinen Niederdorfoper› mitspielen kann. Die Vorstellungen in diesem Jahr waren ein derart riesiger Erfolg, dass wir sie noch einmal machen. Ich spiele den Heilsarmisten, der das schöne Lied singt: ‹Leib und Seele, Leib und Seele, sind beim Christenmenschen eins.› Es ist zwar keine grosse Rolle, aber eine schöne. 1953 wurde die ‹Niederdorfoper› zum ersten Mal am Schauspielhaus gespielt. 1959 war ich zum ersten Mal dabei, in der Rolle eines Rekruten. Die Vorstellung im nächsten Jahr wird mein Abschied von der Bühne sein. Wenn ich so aufhören kann, bedeutet mir das sehr viel, auch wenn mich das in meinem Zustand körperlich unheimlich fordern wird. Hoffentlich geht es dennoch ohne Sauerstoff und ohne Rollator», fügte er augenzwinkernd an. Diese eine letzte Rolle durfte Ueli Beck nicht mehr spielen, zumindest nicht auf dieser Welt. Was kommt wohl nach dem grossen Abschied von der Bühne? «Das Leben wird weitergehen, wenigstens für ein paar Jahre», hoffte er noch im Sommer. «Das grosse Loch wird nicht kommen, so wenig es nach meinem Abgang beim Radio kam. Die Welt verändert sich, ich mich auch. Alles hat seine Zeit. Meine ist wohl irgendwann gekommen, auch wenn man das selber kaum merkt. Als mein Sohn 30 wurde, habe ich erst realisiert, dass ich schon über 60 bin, um es sofort wieder zu vergessen beziehungsweise zu verdrängen. Später wurde ich 65, ein paar Jahre später 70. Wären nicht all diese gesundheitlichen Einschränkungen, würde ich nicht denken, ich sei alt.» An der Haustür klingelte es. Die Katze sprang auf, der Hund bellte. Es war der Sauerstoffmann, der den Tank nachfüllen musste, damit es für die letzten paar Wochen noch reichte. Für Ueli Beck war die Zeit gekommen, von hier zu gehen, etwas früher, als er wohl dachte. Doch er war bereit. Er war ein Feiner, hat seine Frau gesagt. |

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Die Lungenkrankheit COPD Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD kommt es zu einer fortschreitenden Zerstörung des Lungengewebes. Mit Abstand wichtigste Ursache ist Zigarettenrauchen. Aber auch immer mehr Landwirte sind betroffen. Hauptsymptome sind Husten, Auswurf und Atemnot. Die chronische Entzündung zieht den ganzen Körper in Mitleidenschaft, führt zu einem massiv erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko, Untergewicht und muskulärer Schwäche. Die Lebensqualität leidet zunehmend, und der Aktionsradius wird enger, viele Betroffene werden depressiv. Durch den Trainingsmangel reduziert sich die körperliche Belastbarkeit weiter, schliesslich kommt es zu einem verhängnisvollen Muskel- und Knochenabbau. In der Schweiz muss mit fast einer halben Million COPD-Patienten gerechnet werden. Jeder zweite Raucher bekommt eine COPD, wenn er nicht vorher an einer anderen raucherbedingten Krankheit stirbt. Nur etwa 15 Prozent der COPDPatienten haben nie geraucht. Atemwegsinfektionen durch Viren und Bakterien beschleunigen das Fortschreiten der Erkrankung. Deshalb sollten COPD-Patienten regelmässig Grippe- und Pneumokokken-Impfungen machen lassen. Raucher verdrängen die Symptome und banalisieren den «Raucherhusten», weil sie Angst haben, mit den Zigaretten aufhören zu müssen, oder weil sie denken, es werde von alleine besser, sobald sie später einmal aufhören, was nicht stimmt. Körperliche Leistungseinbussen werden als Altersbeschwerden oder als schlechte Kondition fehlinterpretiert. Typisch ist das Vermeidungsverhalten vieler Raucher mit beginnender COPD. Anstatt der Treppe wird der Lift benutzt, körperliche Anstrengungen, die Atemnot verursachen könnten, werden unterlassen. Die jahrelange Verdrängung hat schwerwiegende Folgen: Eine rechtzeitige Diagnose und Therapie wird verunmöglicht, für den Gasaustausch dringend benötigtes Lungengewebe geht unwiderruflich verloren. Auch der Arzt getraut sich oft nicht, das heikle Thema anzusprechen, weil die Motivation zum Rauchstopp viel Engagement und Geduld erfordert. Deshalb kommt es zwischen Arzt und Patient leicht zu einer unheiligen Allianz, zu einem unausgesprochenen Agreement, das Rauchen und seine Folgen nicht zu thematisieren. Um die Diagnose COPD nicht zu verpassen, ist es zwingend nötig, alle Raucher und Ex-Raucher über 40 einmal im Jahr einem einfachen, aber hochsensiblen Lungenfunktionstest beim Hausarzt zu unterziehen. Unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie der COPD ist ein sofortiger, kompletter Rauchstopp. Je früher er erfolgt, desto erfolgreicher ist er. Spontan gelingt er allerdings pro Jahr nur einem bis zwei Prozent der Raucher. Mit einem ärztlichen Programm und medikamentöser Unterstützung erhöhen sich die Erfolgsraten nach einem Jahr auf 30 bis 40 Prozent. Wichtigste Medikamentengruppe sind lang wirksame bronchienerweiternde Mittel, die möglichst früh im Krankheitsverlauf eingesetzt werden sollen. Beim neusten Vertreter dieser Substanzklasse setzt die Wirkung innert Minuten ein und hält über 24 Stunden an, so dass nur eine Anwendung pro Tag nötig ist. CortisonPräparate zur Inhalation sollten dagegen erst später eingesetzt werden. Um dem Patienten zu helfen, die bronchienerweiternden Mittel korrekt anzuwenden und einen maximalen Effekt zu erzielen, gibt es Inhalationsgeräte mit Rückmeldemechanismus. Die bronchienerweiternden Mittel verzögern die Verschlimmerung der Krankheit und senken das Sterblichkeitsrisiko sowie die Anzahl Spitalaufenthalte. Ein Rehabilitationsprogramm verbessert die Ausdauerleistung und die Lebensqualität. Neben der stationären gibt es immer mehr ambulante Angebote. Im Gegensatz zur kardialen hat die pulmonale Reha allerdings noch viel zu wenig Fuss gefasst, obwohl sie für eine wirksame Therapie der COPD zwingend ist. Sauerstofftherapie ist neben dem Rauchstopp die einzige lebensverlängernde Massnahme. Optimal ist eine möglichst lückenlose Versorgung während 24 Stunden. Neben dem Sauerstoffkonzentrator für immobile Patienten ist heute der Flüssigsauerstoff für mobile Patienten Standard. Er ermöglicht eine ausreichende Versorgung für unterwegs und bei körperlicher Belastung.


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Ein Muss Nur ein Bruchteil der Menschen mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit COPD sind gegen Pneumokokken geimpft, obwohl sie stark gefährdet sind. Ein Appell. Wie schwerwiegend sind durch Pneumokokken verursachte Lungenentzündungen? Meldepflicht besteht nur für schwere Pneumokokken-Infektionen. Alle leichten und mittelschweren Infektionen werden gar nicht erfasst. Deshalb sind wir auf Schätzungen angewiesen. Wir gehen in der Schweiz von rund 1000 schweren Fällen pro Jahr aus. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Insgesamt sind Pneumokokken mit Abstand der häufigste Erreger von Lungenentzündungen. Wenn jemand wegen einer durch Pneumokokken verursachten Lungenentzündung hospitalisiert werden muss, beträgt die Sterblichkeit etwa zehn Prozent. Pneumonien sind in industrialisierten Ländern weltweit eine der häufigste Ursache für Hospitalisationen. Allein in Europa kosten sie rund 10 Milliarden Euro pro Jahr. Eine einzige Lungenentzündung kostet bei stationärer Behandlung zwischen 1300 und 2500 Euro. Fazit: Pneumokokkenbedingte Pneumonien sind in jeder Hinsicht ein gravierendes Problem.

Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die Pneumokokkenimpfung für Personen jeden Alters mit erhöhtem Risiko für eine Pneumokokkenerkrankung: •• Patienten mit chronischen Herz-LungenKrankheiten •• Diabetes mellitus des Erwachsenen •• Niereninsuffizienz •• HIV-Infektion •• Fehlende oder funktionsuntüchtige Milz •• Immunsuppression •• Bestehendes oder geplantes InnenohrImplantat •• Missbildungen der Schädelbasis •• Alle Kleinkinder bis zwei Jahre sowie Personen ab 65

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Wie gefährlich sind Pneumonien für Menschen mit der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD? Pulmonale Vorerkrankungen sind ein bekannter Risikofaktor für Lungenentzündungen. Ein höheres Risiko haben insbesondere Menschen mit COPD, aber auch Asthmatiker. Zudem steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. COPD-Patienten sind deshalb gleich doppelt gefährdet, einmal wegen ihrer Grundkrankheit, dann wegen ihres meist fortgeschrittenen Alters. Weil es bei der Lungenkrankheit COPD zu strukturellen Veränderungen kommt, werden die natürlichen Abwehrmechanismen gegen Viren und Bakterien geschwächt. Das hat eine viel grössere Empfindlichkeit von COPD-Patienten gegenüber Pneumonien zur Folge. Kommt es dann zur Infektion, wird der durch die COPD ohnehin beeinträchtigte Gasaustausch noch zusätzlich erschwert. Das verschlechtert den Zustand des ganzen Organismus und sorgt für ein erhöhtes Sterberisiko. In der Medizin nennen wir eine akute Verschlechterung Exazerbation. Sie sind bei der COPD das grosse Problem, weil sie die Betroffenen in Lebensgefahr bringen und eine Spitalweinweisung nach sich ziehen können. Auch bei Asthmatikern verursachen PneumokokkenPneumonien mehr Krankheitsattacken. Welche anderen Erkrankungen werden durch Pneumokokken verursacht? Mittelohrenentzündungen sind das Gros der Pneumokokken-Infektionen. Davon sind vor allem kleine Kinder betroffen. Dann kommen die Lungenentzündungen mit ihren unter Umständen septischen Verläufen, das heisst Übertritt der Erreger in die Blutbahn. Und schliesslich kommt die Pneumokokken-Meningitis, die häufig Folgeerscheinungen nach sich zieht oder sogar tödlich ausgehen kann. Man muss wissen, dass Pneumo-

Dr. Sebastian R. Ott, Oberarzt an der Universitätsklinik für Pneumologie, Inselspital Bern


pneumokokkenimpfung

kokken überall vorkommen und den Nasen-Rachen-Raum natürlicherweise besiedeln. 60 Prozent der Kleinkinder und 30 Prozent der Erwachsenen sind Träger von Pneumokokken, ohne dass sie erkrankt sind. Problematisch wird es erst, wenn es zu einer Schwächung des Immunsystems kommt, entweder örtlich im Nasen-Rachen-Raum oder im ganzen Körper. Dann können die Pneumokokken aggressiv werden und Krankheiten verursachen. Ein typischer Wegbereiter für Pneumokokken-Infektionen sind virale Infekte. Das heisst, ein an und für sich banales Erkältungs- oder Grippevirus kann den Pneumokokken Tür und Tor für eine schwerwiegende Infektion öffnen. Deshalb ist die kalte Jahreszeit mit ihren vielen Erkältungen und Grippeinfektionen eine besondere Gefährdung für jeden Menschen mit COPD. Was spricht für die Pneumokokkenimpfung? Es gibt zwei grosse Gruppen, die von dieser Impfung profitieren. Da sind einmal die Kleinkinder, die man so früh wie möglich impfen sollte. Sie profitieren

in hohem Ausmass. Seit es die Pneumokokkenimpfung gibt, sind insbesondere schwere Verläufe stark zurückgegangen. Die zweite Gruppe sind Menschen über 65, besonders jene mit Vorerkrankungen jeglicher Natur. Die wichtigste Gruppe sind hier COPD- und Herzpatienten. Für einen COPD-Patienten ist die Pneumokokkenimpfung somit dringend zu empfehlen. Nur ein Bruchteil der besonders gefährdeten Menschen ist jedoch geimpft. Woran liegt das? Das ist tatsächlich ein trauriges Phänomen. Das hat mit der generellen Gleichgültigkeit gegenüber Impfungen zu tun, aber auch mit der völlig falschen Vorstellung, Impfungen seien nur etwas für Kinder. Wir müssen vermehrt an die Bevölkerung, aber auch an die Hausärzte appellieren, dass es keinen Sinn macht, Millionen für Antibiotika und Spitaleinweisungen auszugeben, wenn man die Menschen mit einer Impfung schützen kann, die zudem noch von den Kassen zurückerstattet wird. Wie lange hält die Wirkung einer Pneumokokkenimpfung an? Die Wirkung erstreckt sich über mehrere Jahre, im Gegensatz zur Grippeimpfung, die jedes Jahr wiederholt werden muss, weil sich das Virus immer wieder verändert. |

Pneumokokken sind Bakterien, die schwere Infektionen verursachen. Bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen und Personen mit chronischen Grundleiden können sie besonders gefährlich werden. Weltweit sterben pro Jahr etwa zwei Millionen Menschen an einer durch Pneumokokken verursachten Infektion. Trotz Antibiotika tritt die Hälfte dieser Todesfälle bereits innerhalb der ersten 48 Stunden ein. Pneumokokken können zu ganz verschiedenen Krankheiten führen: Lungen-, Hirnhaut-, und Mittelohrenentzündungen sowie Nasennebenhöhlen-Infektionen.

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Müdigkeit, Kraftlosigkeit, mangelndes Inter­ esse, Heisshunger auf Kohlenhydrate und vermehrtes Schlafbedürfnis. Das sind die typischen Zeichen einer Winterdepression. Es ist noch nicht lange her, als die offizielle Psychiatrie die Existenz dieser Form der Depression angezweifelt hat. Heute weiss man ,weshalb. Die Betroffenen kamen kaum je in

Hier hilft Lichttherapie •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• ••

Saisonale und nicht saisonabhängige Depressionen Bulimie Prämenstruelle Depression Schwangerschafts- und Wochenbett-Depression Chronische Depression Manisch-depressive Störungen Depression nach Schlaganfall Schlafstörungen im Alter Alzheimer Verfrühter oder verspäteter Nachtschlaf Schichtarbeit Jetlag Parkinson Schleudertrauma Borderline-Störungen

die Klinik und entgingen so den wachsamen Augen der führenden Anstaltspsychiater. In Tat und Wahrheit leiden bis zu zehn Prozent der Bevölkerung Jahr für Jahr an einer mehr oder weniger stark ausgeprägten jahreszeitlich bedingten Depression. Auch die Behandlung der saisonalen Depression hatte es am Anfang schwer. Die Verfechter der Lichttherapie wurden belächelt. Mittlerweile ist die Studienlage so klar, dass die Lichttherapie eine anerkann-

Nicht alle Geräte sind geeignet Die deutsche Stiftung Warentest hat verschiedene Lichttherapiegeräte für den Heimgebrauch unter die Lupe genommen. Darunter auch einige Geräte, die in der Schweiz erhältlich sind. Gute Eigenschaften wurden unter anderem dem Profi-Gerät Davita und Vilux, dem Gerät für zu Hause, attestiert. Die beiden Lichtquellen zeichnen sich durch ihre besonders hohen Beleuchtungsstärken aus. Sie erlauben eine kurze Therapiedauer in einem für den Anwender komfortablen Abstand zum Gerät und gestatten die Ausführung von anderen Tätigkeiten. Alle Geräte lassen sich einfach und sicher bedienen und sind wartungsfrei.

te Behandlungsform der Winterdepression ist und von der Grundversicherung sogar teilweise übernommen wird. Aber nicht nur bei der saisonalen Depression ist die Lichtdusche die Therapie der Wahl. Bei unzähligen weiteren Depressionsformen und anderen Krankheiten mit Stimmungs- und Schlafstörungen schätzen die Patienten die Therapie aufgrund ihrer geringen oder sogar fehlenden Nebenwirkungen und dem raschen Wirkungseintritt schon in der ersten Behandlungswoche. Allerdings muss die Lichttherapie wie jedes Medikament täglich angewendet werden, und das über die ganzen Wintermonate. Die beste Wirkung wird erreicht, wenn in den frühen Morgenstunden direkt nach dem Aufstehen behandelt wird. Nötig ist eine genügend starke Lichtquelle mit 2000 bis 10 000 Lux. Der Patient schaut täglich aus einem halben Meter Abstand für 30 bis 60 Minuten in die Lampe. Wichtig ist, dass das Licht auf die Netzhaut fällt, wobei man nicht direkt in die Lichtquelle schauen muss. Wellness-Geräte vom Warenhaus mit Lichtstärken von 1000 Lux sind wirkungslos. Zum Vergleich: Mit einer gewöhnlichen Bürobeleuchtung werden lediglich 50 bis 500 Lux erreicht. Auch wer mehrere Stunden vor diesem Licht sitzt, erzielt keine Wirkung. Eine natürliche und kostenlose Alternative zur Lichttherapie ist ein stündiger Spaziergang im Freien über Mittag. Selbst an einem bedeckten Wintertag beträgt die Helligkeit 2000 bis 3000 Lux. Bei strahlend schönem Wetter in den Bergen oder am Meer wird gar eine Lichtstärke von 100 000 Lux erreicht. Keine Alternative ist dagegen das Solarium. Eine Wirkung bei Winterdepression hat das Solarium nicht – im Gegenteil. Während bei Therapieleuchten die schädlichen UV-Strahlen herausgefiltert werden, ist man ihnen im Solarium voll ausgesetzt. |

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cool&klug

Schwierige Kinder – oder schwierige Zeiten? Mobilität statt Verwurzelung, Kontakte statt Beziehungen – Dr. Rainer Funk, Psychoanalytiker und Nachlassverwalter von Erich Fromm, über Verlockungen und Gefahren für Ich-orientierte junge Menschen. Pünktlich zur Wandersaison hat sich die Werbung mit verlockenden Produkten in unsere Wohnzimmer eingeschlichen – mit Erfolg. Auf den Wanderpfaden sind die modischen Bergausrüstungen nicht mehr zu übersehen, die mit Sicherheit eine gute Figur machen, für die man aber tief ins Portemonnaie greifen musste. Das ist nur eines von vielen Beispielen, wie die Konsumgüterindustrie nicht nur Bedürfnisse befriedigt, sondern selber Bedürfnisse erzeugt, einen neuen Lifestyle schafft und Erlebniswelten herstellt. An ihren Emotionen darf jeder teilhaben. Jeder darf dazugehören. Jeder darf von sich das Bild eines erfahrenen Alpinisten abgeben, sei es nur, um einen halbstündigen Weg zum nächstliegenden Picknick-Platz in Angriff zu nehmen. Was zählt, ist das Gefühl, sich einen Lebensstil angeeignet zu haben. Noch offensichtlicher zeigt sich die Sehnsucht dazuzugehören bei den technischen Innovationen der letzten Jahre. Der Mensch im Zeitalter der Kommunikation ist vernetzt. Die elektronischen Medien haben es möglich gemacht, den Reiz der Entgrenzung von Raum und Zeit zu erleben. Vor allem Jugendliche werden davon angesprochen. Via Facebook und SMS pflegen sie Kontakte weit über die Grenzen ihres unmittelbaren Bekanntschaftskreises hinaus. Der Mensch von heute ist mobil. Er sprengt die Grenzen des vertrauten Lebensraumes zwischen Elternhaus und Schule und steht vor einer ihm offenen Welt. Unterwegssein wird zum neuen Zuhause. Die Freizeit bietet Möglichkeiten, neue Grenzerlebnisse auszuprobieren, nach dem Motto «nach uns die Sintflut». Alles, was möglich ist, ist o.k. Die Nacht wird zum Tag und der Tag zur Nacht. «Selbstbestimmung» wird zum Leitbegriff. Die modernen Formen von Kommunikation ermöglichen es einem heranwachsenden Menschen, die eigene Lebenswelt nach eigenen Vorstellungen zu

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schaffen. Das gilt für die Freizeit und den Alltag wie auch für die Lebensführung insgesamt. Die Vielfalt an möglichen Bildungswegen und die Ausdifferenzierung der Berufswelt stellen Jugendliche schon früh vor wichtige Weichenstellungen. Lebensläufe werden nicht mehr vorgegeben, sondern werden selbst bestimmt. Dabei soll, ja muss das eigene Leben als Erfolgsstory inszeniert werden. Brüche und Scheitern sind darin nicht vorgesehen. All das führt zur Bildung einer neuen Charakterorientierung des Menschen. Ich verwende dazu den Begriff des «Ich-orientierten Menschen». Er kennt grundsätzlich nur eine Antriebskraft für sein Handeln: das entgrenzte Ich. Alte Massstäbe und Werte, welche der Generation unserer Eltern noch Orientierung gaben, werden aufgebrochen. Der Ich-orientierte Mensch lebt in einer dauernden Aufbruchstimmung. Die eigene Lebenswelt soll immer aufs Neue gestaltet, der Moment des Augenblickes mit Erlebnissen und starken Emotionen gefüllt werden. Dieses Gefühl der Entgrenzung will natürlich geteilt werden. Das ist ein genauso wichtiger Aspekt: Spontan und grenzen-los sein, aber nur im Verbund. Ein Wir-Gefühl soll entstehen. Alleine ist es uninteressant. Also gibt man die eigenen Befindlichkeiten auf der Pinnwand von Facebook preis und veröffentlicht Bilder – als Beweis des gemeinsamen Spasses beim letzten Ausgang. Im Grunde genommen macht der Ich-orientierte Mensch aus der Not eine Tugend: Die Orientierungslosigkeit und Anonymisierung, die mit der Globalisierung und Technisierung unseres Alltags gekommen ist, wird attraktiv. In einer Welt, in der Flexibilität als oberstes Gebot gilt, sind einschränkende Bindungen kontraproduktiv. Kollegialität statt Freundschaft, Kontakt statt Beziehung scheint die Einstellung zu sein, die unter


cool&klug

Buchtipp Rainer Funk, «Ich und Wir. Psychoanalyse des postmodernen Menschen», München (dtv 24444) 2005.

Rainer Funk, «Der entgrenzte Mensch. Warum ein Leben ohne Grenzen nicht frei, sondern abhängig macht», Gütersloh (Gütersloher Verlagshaus) Januar 2011.

solchen Bedingungen «nützlich» ist. Das Attribut «nützlich» will ich bewusst verwenden. Kontaktfreude ist letztlich zweckgebunden. Man pflegt Bekanntschaften für den Spass auf der Partymeile, fürs Bett, oft um einfach nicht allein zu sein. Beziehung im Sinne von Verbindlichkeit und Uneigennützigkeit scheint dagegen altmodisch zu tönen. Treue, Verpflichtung, Rücksichtnahme und Langatmigkeit schrecken ab. Nicht von ungefähr können Ich-orientierte Menschen das Auseinandergehen von Beziehungen in der Regel gut verkraften, schnell können sie es akzeptieren, den Kontakt auch als «Freunde» aufrechtzuerhalten, wenn dies in Aussicht steht. Der Gedanke, sich lebenslänglich an einer Person zu binden und sich ihr zu fügen, wird mit grosser Mühe und mit Verlegenheit erwogen. Stattdessen kann man beim Ichorientierten Menschen oft einen Zynismus beobachten, mit dem er über alles Gegebene und Überlieferte hinwegsehen und es sogar der Lächerlichkeit preisgeben kann. Das Streben nach Ich-Orientierung gibt es meiner Ansicht nach in zwei Varianten: einer aktiven und einer passiven. Der aktive Ich-Orientierte will aus Eigeninitiative einen neuen Lebensstil schaffen. Der passive IchOrientierte wählt sich einen Lifestyle, den Musikstil oder die Events, die zu ihm passen. Besonders für den passiven Ich-Orientierten ist es wichtig, im Verbund sein zu können, denn nur im Wir-Gefühl spürt er sich selber. Gemeinsam sind den beiden die bisher beschriebenen Charakterzüge, die je nachdem anders akzentuiert sind. Ich-orientierte Menschen sind Macher-Typen, sie sind besonders gut als Manager oder Gruppenleader geeignet. Was anders gemacht werden kann, ist attraktiver als Anspassung an die Gegebenheiten. Nichts ist für ihn so abschreckend wie Monotonie und Langeweile. Auch im Gefühlsleben lassen sich typische Züge ablesen. Sie konsumieren Gefühle, diejenigen, die von den medialisierten Lovestorys inszeniert werden. Man schwelgt in Sentimentalitäten. Grosse Emotionen zum Mit-Fühlen bietet die bunte Presse schliesslich in grosser Menge. Vergessen gehen dabei die ureigensten Gefühle. Dies gilt besonders für negative Selbstgefühle. Die Mentalität des Macher-Typs lässt es nicht zu, sich Schwachheit einzugestehen. Das Gefühl von Passivität und Ohnmacht wird durch ständige Ablenkung unterdrückt. Das Schicksal als Instanz des Unvorsehbaren und des Ungewissen wird als Existenzbedrohung wahrgenommen. Der Ich-orientierte Mensch

fühlt sich hingegen dazu gezwungen, gegen jegliche Art von Einschränkung rebellieren zu müssen, um ein Bild eines souveränen Menschen von sich geben zu können. Auch hier erweisen sich das Handy oder der Zugriff aufs Internet als einfache Mittel zur Unterdrückung der Erfahrung von Endlichkeit: Um das Gefühl von Trennung, Trauer oder einfach des Alleinseins zu vermeiden, verspricht man sich, über die vielen Kontakte die nötige Aufmerksamkeit und Liebeszuwendung zu finden. Es gibt auch durchaus sublimere Abwehrmechanismen im Verhalten eines Ich-orientierten Menschen. Auf Affekte von Angst oder Schuld reagiert er mit kontraphobischem Verhalten. So verkehrt er Schamgefühle ins Gegenteil. Er gibt sich schamlos und inszeniert nach aussen Selbstbewusstsein und Erhabenheit. Dieses Verhalten lässt sich ins Unendliche steigern. Je grösser die Grenzerfahrungen, die einem das Leben zumutet, desto verstörter scheinen die Abwehrmechanismen zu sein. Am heutigen Umgang mit dem Älterwerden und mit dem Tod lässt sich das einfach einsehen. Der Tod wird entweder verdrängt oder von der Filmbranche banalisiert. Ja, schliesslich ist schon als solches das Streben nach Entgrenzung und nach Dominanz ein Kompensationsmechanismus für den Mangel an Beziehungen und Orientierung. Das eigentliche Problem liegt aber tiefer, vor allem beim fehlenden Bewusstsein solcher Ich-Schwächen. Auch die Abhängigkeit von den technischen Mitteln zur Entgrenzung von Raum und Zeit bleibt unbewusst. Umso bedrohlicher erlebt man einen Ausfall des Handys oder des iPods auf offener Strasse. Das Gefühl der Orientierungslosigkeit und des Aufgeschmissenseins wird kaum stärker empfunden als in solchen Momenten. Es ist die Unfähigkeit, mit Begrenzungen umzugehen. Schliesslich ist es das Leben selber, welches ein Prozess von Wachstum und Verfall ist und uns dazu auffordert, diese Spannung auszuhalten. So gehören Abschiednehmen und Abgrenzung genauso zu einer gesunden Entwicklung der menschlichen Psyche wie Identifikation und Bindung. Oft gehen sie sogar Hand in Hand. Das müssen Menschen von Kindheit an lernen. Wenn Eltern zu Partnern, Interessenvertretern in der Schule oder zur Wunschkiste des Kindes werden, wird ein Kind kaum lernen, mit Aggressionen und Konflikten umzugehen. Ein Kind, das zwischen Mein und Dein unterscheiden und zwischen Erlaubtem und

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Unerlaubtem unterscheiden kann, hat oft Erfahrungen von Widerstand und Ungehorsam durchmachen müssen. Wenn es hingegen nie mit Grenzen umgehen musste, wird sich dies in seiner Lebenseinstellung einprägen. Ähnliches gilt auch für die Jugend. In allen Lebensbereichen machen wir diese Erfahrung: Wer sich bindet, nimmt gleichzeitig von dem Abschied, was ihn bisher prägte oder ihm noch als mögliche Option zur Wahl offenstand. Man entscheidet sich für einen ganz bestimmten Beruf, für eine ganz bestimmte Person. Reifen und neue Ressourcen entdecken kann man nicht, wenn man noch alle Lebensoptionen vor sich offen hat, sondern wenn man einen bestimmten Weg eingeschlagen hat.

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Der Aufruf zu einem begrenzten Leben wird oft als reaktionär missverstanden. Grenzen machen schliesslich Angst, sie drohen die uns so liebe Autonomie und Entscheidungsfreiheit zunichtezumachen. Wer so denkt, muss sich aber fragen: Ist ein ichorientiertes Leben in der Lage, einen Umgang mit den Zweideutigkeiten des Lebens zu ermöglichen? Unweigerlich zeigen sich Ambivalenzen im Leben, darum ist es mit reinen Ablenkungsmanövern nicht getan. Freiheit ereignet sich nicht jenseits der Grenzerfahrungen, sondern im Umgang mit diesen. Freiheit muss eingeübt und erlernt werden. |

Die Themen dieser Ausgabe: Arbeit. ErAnhaltspunkte bei der täglichen mit unInvestition ziehung ist eine riesige Auf jeden klarem und offenem Ausgang. Engagement Fall verdient das gewaltige um ihre Kinder von Eltern in der Sorge Beachtung und von uns allen viel mehr weites Feld. Mit Respekt. Erziehung ist ein machen Sie alles diesen zehn Grundsätzen richtig:

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Hin und wieder einmal «gamen» ist durchaus ok. Zeigen Sie Interesse dafür, was Ihre Kinder spielen. Warum nicht auch einmal mitspielen?

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«Klartext», Primarlehrerin Beatrice Kleeb. als Laufunterlage. Später wird er zur Steigerung gedreht. Die Schülerinnen und Schüler laufen vorwärts oder rückwärts auf der Linie mit oder ohne schulischen Auftrag.

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Erziehung» späUnd weil man «verpasste möchte ich Ihter nicht nachholen kann, Mut machen, nen, liebe Mütter und Väter, Kinder lieben beide Hände zu gebrauchen. bärenstarke Eltern! ■

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Das Jonglieren mit den Tüchern oder später mit den Bällen kann von allen gelernt werden. Egal, ob motorisch geschickt oder eher ungeschickt, mit ein wenig Übung und Fleiss ist das Jonglieren für alle machbar. Einmal gelernt, kann man es nicht mehr verlernen. Es ist deshalb eine Fähigkeit fürs Leben und kann überall auch zur Meditation eingesetzt werden. Eduard Buser: «Verbindet man das Jonglieren mit dem Gleichgewichtssinn, ist der ganze Körper gefordert. Werden mit diesen Bewegungsformen auch noch schulische Aufgaben verbunden, ist die mehrfache Belastung des Gehirns garantiert. Jonglierend auf der Wippe stehen und noch mathematische Aufgaben lösen oder Texte lesen, ist eine grosse Herausforderung. Seit kurzem weiss man, dass sich täglich Nervenzellverbindungen und auch ganze Gehirnregionen ein Leben lang erneuern können. Diese Erkenntnis hat die Gehirnforschung revolutioniert. Jetzt muss sie auch Eingang in den Schulalltag finden.» Mehrkanaliges Lernen – motorisch, emotional und kognitiv – führt zu besseren Lernleistungen. Lerninhalte werden nachhaltig in den Gehirnarealen abgespeichert und

sind schneller, vor allem sicherer wieder zu finden. Neuronale Faktoren regen das Wachstum von Nervenzellen an. Die Anzahl der neuronalen Verbindungen vermehrt sich. Motorische, koordinative Fähigkeiten steigern die Konzentrationsfähigkeit. Die Gedächtnisentwicklung braucht einen Nervenwachstumsfaktor, dessen Bildung durch Bewegung auffällig erhöht wird. Solche neurotrope Faktoren bewirken eine stärkere Vernetzung der Nervenzellen im Gehirn.

«Wenn Eltern nicht erziehen, sind Kinder chancenlos», Peter Angst.

Man nimmt es dem Primarlehrer aus Biberist ab, wenn er mit Begeisterung erklärt: «Spannen und Entspannen, bewegen und ruhen, sich konzentrieren und wieder zerstreuen – das Pendeln zwischen diesen beiden Polen gilt als Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden – und für schulischen Erfolg. Bewegung im Unterricht ermöglicht ein solches Pendeln. Das Auf- und Abgehen beim Auswendiglernen, die gestische Begleitung beim Erlernen von neuen Vokabeln und Liedern, das Balancieren von Stäben mit Farben auf Französisch, das Üben von Dialogen auf Rollen, das Sprechen von mathematischen Aufgaben auf einem Balken, das Musizieren in Bewegung, das Lesen von Texten mit wechselnden Abständen, die Arbeit mit Tüchern und Jonglierbällen und vieles mehr tragen zu einer mehrfachen Belastung des Gehirns bei. Lerninhalte werden doppelt codiert und im Gehirn besser verankert. Je vielfältiger

«Du hast nur ein Leben», Bist du spielsüchtig?

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«Gestresste Kinder? Schwierige Kinder?», Dr. med. R.-I. Hassink. «5-Punkte-Plan», Was Eltern für ihre Kinder tun können.

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immuntherapie

Bis zu zehn Infektionen pro Jahr Atemwegsinfektionen sind eines der grössten gesundheitlichen Probleme von Kindern. Dabei gäbe es wirksame Hilfe. Welche Rolle spielen Atemwegsinfektionen in der Kinderarztpraxis und im Spital? Atemwegsinfektionen bei Kindern sind ein grosses Problem, und zwar weltweit. In der Schweiz leidet über die Hälfte der Kinder, die in die Notfallstation eines Kinderspitals oder in eine Kinderarztpraxis gebracht wird, an einer akuten Infektionskrankheit, wobei diejenigen der oberen und unteren Atemwege mit Abstand am häufigsten sind. In Entwicklungsländern verlaufen diese Infektionen oft sehr schwer oder sogar tödlich, weil die medizinische Versorgung unvergleichlich schlechter ist, was Diagnose und Therapie und was die Prävention anbelangt. Wie verlaufen solche Atemwegsinfektionen bei uns? Am häufigsten sind Schnupfen, Halsweh, grippeähnliche Bilder, Husten und Bronchitis. Erwachsene und Jugendliche erkranken durchschnittlich 2- bis 5-mal im Jahr, Kleinkinder und Kinder 5- bis 10-mal. Meistens haben diese Patienten auch Fieber. Bei uns sind die gefürchteten Komplikationen Lungenentzündung, Asthmaanfall und Mittelohrenentzündung. Die wichtigsten Symptome sind: • für Lungenentzündung: hohes Fieber, rasche Atmung und Husten • für Asthmaanfall: Atemnot mit «Giemen und Pfeifen», besonders bei erschwertem Ausatmen • für Mittelohrentzündung: Fieber, Ohrenweh und allgemeines Kranksein Welche Erreger sind für diese Atemwegsinfektionen verantwortlich? Mit Abstand am häufigsten Viren, die sogenannten respiratorischen Viren, zum Beispiel Rhino-, Adeno-, Respiratory-Syncytial-, Parainfluenza- und eigentliche InfluenzaViren und viele andere. Die bakteriell bedingten Atemwegsinfektionen wie Lungenentzündung, Mittelohrenentzün-

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dung und Nasennebenhöhlen-Entzündung sind in den meisten Fällen Komplikationen von ursprünglich viralen Infektionen der Atemwege, sogenannte Superinfektionen. Die häufigsten Bakterien sind Pneumo-, Strepto- und Staphylokokken und Mykoplasmen. Gibt es Kinder, die gehäuft an solchen Atemwegsinfektionen leiden? Säuglinge und Kinder erkranken deutlich häufiger an Atemwegsinfektionen als ältere Kinder beziehungsweise Erwachsene. Erhöhte Exposition, verminderte Immunantwort und die Einwirkung von Schadstoffen sind die drei wichtigsten Erklärungen. Unter erhöhter Exposition versteht man, dass sich Kinder bei vielen Gelegenheiten anstecken können, zum Beispiel in der Familie, in der Kinderkrippe und im Kindergarten. Entscheidend ist die körperliche Nähe der Kleinkinder zu ihren Kontaktpersonen. Bei Kindern spielt auch eine gewisse Unreife beziehungsweise das noch fehlende Gedächtnis des Immunsystems eine Rolle; oft stellen die Infektionen mit diesen Krankheitserregern Erstkontakte dar, und oft wurden auch noch keine Impfungen gemacht. Gehäufte Atemwegsinfektionen sind leider oft auch die Folge von Passivrauchen und Feinstaub-Exposition. Was macht man bei einer Atemwegsinfektion? In welchen Fällen sollte man zum Kinderarzt? Wann ins Spital? Wann braucht es Antibiotika? Im Vordergrund steht zunächst die symptomatische Behandlung, das heisst genügend Flüssigkeit, bei Bedarf Fieberbekämpfung sowie Verzicht auf körperliche Anstrengungen und natürlich eine vernünftige Isolation, um Ansteckungen zu reduzieren, das heisst Verzicht auf Kinderkrippe, Kindergarten oder Schule. Wenn hohes Fieber, schlechter Allgemeinzustand, erschwerte und besonders auch beschleunigte Atmung, beim Ein- und oder Ausatmen deutlich hörbare Atemge-

Prof. Urs B. Schaad, ehemaliger Chefarzt Pädiatrie am UniversitätsKinderspital beider Basel


immuntherapie

räusche, Atemnot sowie Blauverfärbung oder sogar Bewusstseinsveränderungen auftreten, muss das Kind sofort zum Kinderarzt oder ins Kinderspital. Je nach Krankheitsbild und den Resultaten seiner Untersuchungen wird der Kinderarzt dann entscheiden, ob eine antibiotische Behandlung nötig ist. In der Schweiz ist der Anteil von zu häufigen beziehungsweise zu raschen Antibiotika-Therapien stark rückläufig. Die junge Ärztegeneration hat gelernt, die Frage «Antibiotika ja oder nein» besser zu beurteilen, und gibt deutlich weniger Antibiotika als früher. Welche therapeutischen Optionen gibt es bei wiederholten Atemwegsinfektionen? Im Vordergrund stehen Hygiene wie Händewaschen und die Reduktion von Kontakten mit erkrankten oder infizierten Personen. Dazu kommt wenn immer möglich die Vermeidung von Schadstoffen wie Passivrauchen und Feinstaub. Zur Stärkung der Immunabwehr bewähren sich gesunde Ernährung, im Säuglingsalter vor allem Muttermilch, und die Schutzimpfungen gegen Grippe und Pneumokokken. Eine weitere Möglichkeit ist die unspezifische Immunstimulation.

werden im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Im Mai 2010 konnte ich an einem internationalen Kongress in Nizza eine kürzlich in acht europäischen Ländern durchgeführte, von mir geleitete Studie mit Broncho-Vaxom bei 400 Kindern vorstellen. Die Therapie wurde ausgezeichnet vertragen. Der Effekt – Reduktion von Anzahl sowie Schwere und Dauer der Atemwegsinfektionen im Vergleich zum Vorjahr – wurde bestätigt. In welchen Fällen ist eine Immuntherapie bei Kindern und Erwachsenen anzeigt? Wenn die Atemwegsinfektionen zu einer grossen Belastung werden, was die Anzahl als auch die Schwere anbelangt. Dies aus Sicht der Patienten und ihrer Eltern. Sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene profitieren von der vorsorglichen, unspezifischen Immuntherapie, die kaum je Nebenwirkungen hat und sehr kosteneffizient ist. |

Wie funktioniert die unspezifische Immuntherapie? Die unspezifischen Immunstimulation wird mit Bestandteilen von respiratorischen Infektionserregern, sogenannnte Antigenen gemacht. Die entsprechenden Medikamente stehen als Kapseln oder Flüssigkeit zur Verfügung. Die Antigene werden über spezielle Zellen im Darm aufgenommen, gelangen in die Blutbahn und vermögen im sogenannten lympha-tischen Gewebe, besonders in den Lymphknoten, die verschiedenen Achsen der Immunabwehr zu stimulieren. Dadurch kommt es zur Bereitstellung von Abwehrstoffen und Abwehrzellen, die in die Schleimhäute der Atemwege gelangen, wo sie die Infektionserreger abwehren. Verschiedene Studien bei Kindern und Erwachsenen konnten zeigen, dass sich die vorbeugende Behandlung mit einem dieser Präparate – namentlich Broncho-Vaxom – in den drei Monaten unmittelbar vor der Erkältungszeit bewährt. Sowohl Anzahl als auch Schwere und Dauer der Luftwegsinfektionen

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wechseljahre

Die Wahrheit über Hormone Noch vor ein paar Jahren wäre Privatdozent Dr. Alexander Römmler als Ketzer gebrandmarkt worden. Heute zeigt er mit einem bemerkenswerten Buch den Ausweg aus dem «Hormon-Dilemma» der Frau.

Privatdozent Dr. Alexander Römmler

Dr. med. Alexander Römmler, «Die Wahrheit über Hormone», SüdwestVerlag, 2. Auflage

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Dieses Buch bringt jede Leserin und jeden Leser in Wallungen. Was der renommierte Münchner Gynäkologe und Privatdozent Dr. med. Alexander Römmler über die gängige Hormonersatzbehandlung schreibt, ist Medizin- und Kollegenschelte in Reinkultur: «Eine Hormonersatztherapie in Tablettenform ist eine überdosierte Medikamententherapie, welche die natürlichen Östrogenverhältnisse keineswegs wiederherstellt. Sie ist medizinisch unnötig und risikobehaftet.» Wie bitte? Genau das wird doch mit Hunderttausenden von Frauen nach der Menopause gemacht, in der Meinung, man würde ihnen etwas Gutes tun. Auch wenn in jüngster Vergangenheit gross angelegte Studien die Hormonersatzbehandlung in Zweifel gezogen haben, sind die meisten Gynäkologen wieder zur Tagesordnung übergegangen und verordnen ihren Patientinnen munter Hormonpillen, wie wenn nichts geschehen wäre. Für Römmler ist die wissenschaftliche Datenlage klar: Die klassische Hormonersatztherapie in Tablettenform geht mit inakzeptablen Risiken wie Thrombosen und Brustkrebs einher und ist ein unstatthafter Menschenversuch, der schleunigst eingestellt werden muss. Zwei wesentliche Argumente führt der ausgewiesene Hormonspezialist auf. Erstens seien die verwendeten Östrogene und Gestagene, das heisst Gelbkörperhormone, nicht natürlich, das heisst körperidentisch, sondern synthetisch. Und zweitens müssten sie wegen der Passage durch die Leber so hoch dosiert werden, dass sie und ihre Abbauprodukte den weiblichen Organismus überschwemmen und ihm dadurch langfristigen Schaden zufügen, sei es am Brustgewebe oder an den Blutgefässen. Allein das Thromboserisiko sei unter der oralen Hormonersatzbehandlung schon im ersten Anwendungsjahr um 300 bis 400 Prozent erhöht. Wer nun glaubt, Römmler warne grundsätzlich vor einer Hormontherapie und plädiere für eine neue Natürlichkeit, täuscht sich. «Keine Angst vor den richtigen Hormonen!»,

lautet sein Credo. Richtig sei, nur noch natürliche beziehungsweise körperidentische Ös­trogene und Gestagene zu verwenden und die Östrogene über die Haut entweder als Pflaster oder Gel zuzuführen. Dazu genügten kleinste Mengen Östrogene, weil mit diesem Anwendungsprinzip die Leber umgangen, das heisst geschont wird. Im Vergleich zur oralen Gabe könnten bei der transdermalen Darreichung 20- bis 80-fach niedrigere Tagesdosierungen verwendet werden. Nebenwirkungen und Risiken wie bei der Einnahme von Hormon­tabletten seien nicht zu befürchten, was durch zahlreiche Vergleichsstudien bewiesen sei. Römmler im O-Ton: «Bei Frauen, die Östrogene über die Haut zuführen, ist das Thromboserisiko nachgewiesenermassen nicht höher als ohne Östrogenersatz. Ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht nur, wenn

Das Wichtigste in Kürze Transdermales Östrogen •• Die Leber wird umgangen und damit geschont •• 20- bis 40-fach niedrigere Tagesdosis als mit Tabletten •• Geringere Risiken und Nebenwirkungen als bei Tabletten •• Das Thromboserisiko ist nicht höher als ohne Östrogenersatz

Progesteron – das Allroundhormon Natürliches Progesteron hat für die Altersmedizin eine grosse Bedeutung: •• Schutzeffekte an Gebärmutter und Brust •• Beruhigende, angstlösende und schlaffördernde Wirkung •• Gefässaktiv, antiödematös •• Schutz vor Osteoporose •• Hautschutz •• Körperidentisches Progesteron kann intramuskulär, über die Haut oder in Tablettenform verabreicht werden


wechseljahre

die Östrogene alleine oder mit synthetischen, das heisst künstlichen Gestagenen oral eingenommen werden.» Weil die Hormonersatzbehandlung eine der meistdiskutierten Fragen der modernen Medizin ist, bringen wir die Kernaussage des Buches nochmals auf den Punkt: Transdermal angewendetes körperidentisches Östrogen in Kombination mit natürlichem Progesteron in einer Tageskapsel führt zu keiner Erhöhung des Brustkrebs- und des Thromboserisikos. Dieses Behandlungskonzept ist nicht neu, sondern schon seit geraumer Zeit auch der Geheimtipp von erfahrenen Schweizer Gynäkologen. Wer sich in den einschlägigen Fachkreisen regelmässig umhört, merkte schon seit geraumer Zeit, dass die führenden Frauenärzte zwar immer noch öffentlich die orale Hormonersatzbehandlung gegen alle neu aufgetauchten wissenschaft­ lichen Zweifel verteidigten, hinter vorgehaltener Hand ihren eigenen Frauen aber nur noch transdermale Präparate verabreichten. Weshalb nicht den Wechseljahren ihren normalen Lauf lassen und abwarten, bis die störenden Symptome von alleine verschwinden? Auch hier tischt Privatdozent Dr. Römmler stichhaltige Argumente auf: «Wenn die Östrogene in den Wechseljahren unter normale Schwellenwerte sinken, treten als Erstes akute Entzugssymptome auf, erst später entwickeln sich degenerative Folgeerkrankungen. Ein asymptomatischer Zustand stellt eine trügerische Ruhe dar. Der Östrogenmangel besteht ja fort, er ist chronisch geworden, was fatale Auswirkungen auf den ganzen Organismus hat. Denn damit fehlt dem Körper ein wichtiger natürlicher Faktor zum Erhalt und zur Regeneration der Gewebe und ihrer Funktionen. Der altersbedingte Verfall kann sich verschlimmern, degenerative Beschwerden und Alters­erkrankungen treten verstärkt auf. Dazu zählen äusserlich das Erschlaffen der Haut und ein geringeres Haarwachstum, innerlich die Trockenheit der Schleimhäute, der Abbau an Knorpel, Knochen und Bändern, das Schrumpfen von Organen, das Ansetzen von Fett, die Zunahme von Bluthochdruck, die Entwicklung einer Arteriosklerose mit Risikozunahme eines Herzinfarktes und Schlaganfalls, aber auch die Abnahme

vieler emotionaler und geistiger Funktionen bis hin zur dramatischen Entwicklung einer Altersdemenz.» Fakt ist: In den Wechseljahren steigt die Häufigkeit von Arztbesuchen und Selbstmedikation sowie der verordnete Medikamentenkonsum drastisch an. Rund ein Fünftel der Frauen benötigtBeruhigungs- oder Schlafmittel sowie Psychopharmaka. Im weiteren Verlauf kommen noch viele Medikamente zur Bekämpfung von diversen Alters­ beschwerden hinzu. Was heisst hier also «natürlich»? «‹Natürliche› Wechseljahre sind behandlungsbedürftig», stellt Dr. Römmler klipp und klar fest. «Der altersbedingte Verfall durch Hormonmangel muss nicht mehr als unvermeidlich hingenommen werden. Die Beschwerden und Abbauvorgänge sind alles andere als gesund. Natürlich gilt auch in den Wechseljahren: Wer gesund lebt, sich vernünftig ernährt, viel Sport treibt und auf sein Gewicht achtet, tut schon sehr viel, um altersbedingten Beschwerden vorzubeugen. Das reicht aber nicht aus. Wer klug ist, wartet nicht, bis sich die Verschleisserscheinungen bemerkbar machen, sondern beugt rechtzeitig vor.» «‹Endlich über den Wechsel hinweg› ist eine trügerische Ruhe. Deshalb ist es vernünftig, gleich zu Beginn der ersten Wechseljahrsymptome den Hormonmangel behandeln zu lassen und nicht zu warten, bis die daraus resultierenden Probleme therapiert werden müssen. Wenn die lästigen Entzugserscheinungen der Wechseljahre verschwunden sind, heisst das lediglich, dass der Körper sich dem Mangel angepasst hat und keinen Alarm mehr meldet – das Östrogendefizit besteht jedoch weiterhin. Viele Frauen begeben sich erst in ärztliche Betreuung, wenn organbezogene und meist schmerzhafte Symptome in Erscheinung treten. Damit wurden kostbare Jahre zur Prävention der Beschwerden vertan.» Der Münchner Gynäkologe warnt eindringlich vor jeglicher Ideologie: «Ein Östrogenmangel ist nicht mit den oft flüchtigen klimakterischen Beschwerden abgetan, die sich meist von alleine zurückbilden. Viel bedeutsamer sind die degenerativen Folgeerkrankungen. Diese gesundheitlich wichtigen Konsequenzen werden leider auch heute noch vielen Frauen

nicht genannt. Die Wechseljahre und ihre Folgen sind weder erstrebenswert noch gesund.» Die Liste der Vorteile einer richtig angewendeten und dosierten Hormonersatzbehandlung ist lang. Urogenitale Beschwerden wie trockene Schleimhäute oder Schmerzen beim Verkehr werden gebessert. Dasselbe gilt für trockene Augen, Mund und Rachen sowie ar­throtische und arthritische Beschwerden. So ist nachgewiesen, dass durch eine Östrogengabe das Risiko für Hüftarthrose um fast 40 Prozent und am Knie um fast 60 Prozent gesenkt werden kann. Weitere Argumente sind eine Osteoporoseprävention mit massiver Senkung des Frakturrisikos, Schutz von Herz und Kreislauf, Verlangsamung von Hautalterung und Haarausfall, Risikoreduktion für Insulinresistenz, Diabetes, Schlafstörungen, Depressionen, Hörverlust und Altersdemenz. Kurz: Überall im Körper wird das altersbedingte Schrumpfen der Gewebe gebremst. Das gilt übrigens auch für die Abnahme der Muskelmasse und die Zunahme des Fettgewebes vor allem in den Problemzonen der Frau. Gemäss Dr. Römmler falle es den meisten Frauen mit einer transdermalen Hormonersatztherapie viel leichter, abzunehmen. Zum Schluss kommt noch der Warnfinger. Dr. Römmler: «Nur mit einer exakten Hormonbestimmung kann festgestellt werden, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt und eine Substitution erforderlich ist. Hormone sollen nur dann verschrieben werden, wenn tatsächlich ein Mangel vorliegt. Die Dosierung muss individuell angepasst und immer wieder überprüft werden. Der behandelnde Arzt sollte viel Erfahrung haben und den aktuellen Stand der Hormonforschung kennen. Ohne Verlaufskontrollen sind Hormongaben gefährlich. Steigen zum Beispiel die Östrogenspiegel zu stark an, können Wassereinlagerungen erfolgen, so dass beispielsweise die Ringe nicht mehr an die Finger passen oder die Augenlider geschwollen sind. Häufig nimmt auch das Körpergewicht zu. Die Schilderung solcher Nebenwirkungen durch zu hohe Östrogenspiegel unter oraler Einnahme tragen dazu bei, dass viele betroffene Frauen eine Behandlung durch Hormone nicht in Betracht ziehen oder bald wieder absetzen.» |

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Venenklinik Bellevue informiert

Zeit für Krampfadern Sommerstress und geschwollene Beine sind vergessen. Der Herbst bringt Beruhigung. «Genau der richtige Zeitpunkt zur Abklärung von Krampfadern», sagt Venenspezialist Dr. Jürg Traber.

Dr. Jürg Traber, Chefarzt und Direktor Venenklinik, Kreuzlingen

Warum müssen Krampfadern überhaupt behandelt werden? Dr. Traber: «In erster Linie geht es nicht um kosmetische Faktoren, sondern um die Gesundheit der Betroffenen. Wer zu lange mit der Behandlung von Krampfadern wartet, riskiert die Verschlimmerung des Leidens, was bis zum offenen Bein führen kann.» Laut Schätzungen wird rund ein Drittel aller Erwachsenen in unseren Breiten im Verlaufe ihres Lebens mit einer Venenerkrankung konfrontiert, die sie behandeln lassen müssen. Tendenz steigend.


Immer schonendere Operationsmethoden kommen zum Einsatz. Mit möglichst kleinen und wenigen Schnitten werden die defekten Stammvenen behandelt, häufig mit Wärme verschweisst. Laser, Radiowellen oder Wasserdampf haben im Vergleich zur klassischen Venenchirurgie an Bedeutung gewonnen, obwohl die Versicherungen bei der Rückerstattung der Behandlungskosten je nachdem zurückhaltend sind. Dr. Traber:

Venenklinik Bellevue Brückenstrasse 9 8280 Kreuzlingen Telefon 071 678 22 66 www.venenklinik.ch info@venenklinik.ch

So bleiben Venen gesund •• gesunde, ballaststoffreiche Ernährung •• ausreichend trinken (Säfte/Tee) •• Sauna und Sonnenbäder mit Mass •• langes Stehen und Sitzen vermeiden •• viel Bewegung (Ausdauersport) •• Kompressionsstrümpfe auf langen Reisen

«Jedes Verfahren hat seine spezifischen Vorund Nachteile. An Bedeutung gewonnen hat die Verödung von Krampfadern. Insbesondere als zusätzliche oder begleitende Therapieform.» Bei den neuen Methoden wird das Verödungsmittel mit Luft aufgeschäumt, was die Kontaktzeit mit der Vene erhöht und die Wirkung verstärkt. Wiederholt taucht die Frage nach dem Thrombose-Risiko auf. Dr. Traber: «Die Angst ist nicht gerechtfertigt. Bei korrekter Nachbehandlung mit einem medizinischen Kompressionsstrumpf ist ein guter Thromboseschutz gewährleistet. Da die kranken Venen ausgeschaltet sind, ist der venöse Rückfluss nach der Operation deutlich besser und die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation klein.» Nach Abschluss der Kompressionsbehandlung – je nach Verfahren einige Tage bis einige Wochen – kann man sich wieder ganz unbeschwert und ohne Strumpf bewegen. Dr. Traber:

«So gut wie nach dem Eingriff haben die Venen in all den Jahren zuvor schon lange nicht mehr funktioniert!» Können Krampfadern zurückkommen? Dr. Jürg Traber: «Wenn Krampfadern nach einer korrekten Untersuchung operativ behandelt werden, ist nicht damit zu rechnen. Zwar gibt es Rückfälle, bei denen die Natur einen üblen Streich spielt und statt dem Heilungsprozess eine Neubildung von Krampfadern auslöst. Aber das ist bei weitem nicht so häufig, wie gesagt wird.»


meine schönheit

Jeder dritte ist ein Mann Doppelkinn, verweiblichte Brust, dicke Oberarme: Prof. Dr. Roland Böni erklärt eine neue, schonende Methode, um Fett an kleinen Stellen abzusaugen.

Prof. Dr. Roland Böni

vorher

Wer an Fettabsaugen denkt, stellt sich meistens eine Behandlung für feste oder sogar übergewichtige Menschen vor. Dabei ist Fettabsaugung inzwischen eine geeignete Behandlung für normalgewichtige oder sogar schlanke Personen, die sich an einer oder wenigen kleinen Zonen ihres Körpers stören. Zu uns kommen viele Patienten, die nur kleine Verbesserungen ihrer Körpersilhouette wünschen, wie beispielsweise die Innenseiten der Knie, Rückenpartien, wo der BH einschneidet, Oberarme, Doppelkinn oder auch die Fesseln. Das sind typischerweise Problemzonen, die mit zunehmendem Alter auftreten und sich weder mit Sport noch Diäten bekämpfen lassen. Eine neue Methode zur Behandlung solcher kleiner Zonen stammt aus den USA und wird Microsuction genannt. Sie ist erst seit kurzem dank der Entwicklung feinster gewebeschonender Mikrokanülen möglich. Weil die moderne Fettabsaugung heute in lokaler Betäubung erfolgt, sind die Kosten deutlich gesunken. Wo früher ein Anästhesist und ein Spitalaufenthalt nötig waren, findet die Liposuction mittlerweile ambulant statt. Das heisst, der Patient kann gleich im

Anschluss an die Behandlung wieder nach Hause. Ich werde oft gefragt, ob man an den abgesaugten Stellen wieder zunehmen kann. Die Antwort ist klar: Die Fettzellen, welche entfernt wurden, können vom Körper nicht mehr neu gebildet werden. Man kann also davon ausgehen, dass man an den behandelten Stellen nicht mehr zunimmt. Ein sehr häufiger kleiner Eingriff ist die Entfernung des Doppelkinns. Früher gab es nur das Facelifting. Heute kann man mit der Microsuction ein ästhetisch sehr zufriedenstellendes Resultat in nur einer Stunde erzielen. Eine Behandlung hat zur Folge, dass der Patient oder die Patientin nach dem Eingriff schlanker, dynamischer und somit auch jünger wirkt. Noch bis vor einigen Jahren war die Liposuction ein Eingriff, den mehrheitlich Frauen in Anspruch nahmen. Der Anteil an Männern steigt jedoch kontinuierlich. Mittlerweile ist jeder dritte Patient ein Mann. Die häufigsten Problemzonen beim Mann sind Bauch, Hüfte und eine verweiblichte Brust. Sie kommt bei Männern jeden Alters vor. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um eine Vermehrung des Fettgewebes, seltener auch um eine Vergrösserung der Brustdrüse. Weder Training noch Diäten können diese Brüste verkleinern. Bei den Nachkontrollen sehe ich jeweils, wie viel selbstbewusster und maskuliner sich diese Männer wieder fühlen. Behandlungen kleinerer Zonen können bereits ab 4000 Franken gemacht werden. Wer sich für Fettabsaugen interessiert, sollte darauf achten, dass der Chirurg über langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der Liposuction in lokaler Betäubung verfügt. |

8 Wochen nach der Behandlung

Prof. Dr. Roland Böni White House Center for Liposuction Mommsenstrasse 20 8044 Zürich Telefon 043 211 37 37 www.WhiteHouseCenter.ch

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magazin Für Ihre Sicherheit

implantierbare 24-stundenkommunikaton und ich-ags

zukunftsstudie Wie arbeiten wir in 20 Jahren? Wie sieht unsere Freizeit Edouard Currat, Mitglied der Geschäftsleitung der Suva und Leiter des Departements Gesundheitsschutz

Liebe Leserinnen und Leser Schon heute verändert sich die Welt um uns herum rasend schnell. Das Tempo wird sich noch verschärfen, in der Berufswelt und in der Freizeit. Immer weniger Menschen werden eine feste Anstellung haben, sondern selbständig tätig sein. Die moderne Kommunikationstechnik wird unseren Alltag noch mehr bestimmen. Das zeigt die grosse Zukunftsstudie der Suva. Wir wollen uns den neuen Herausforderungen stellen und die Menschen auch in den nächsten 20 Jahren vor Unfall- und Gesundheitsrisiken aller Art schützen, gleichgültig, wo und wie sie leben und arbeiten. Lesen Sie den spannenden Bericht über implantierbare 24-StundenKommunikation und Ich-AGs. Um den Schutz der Bevölkerung geht es auch im zweiten Artikel. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass das Edelgas Radon eine noch wichtigere Ursache für Lungenkrebs ist, als man bisher gedacht hat. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit möchten wir Sie daher über die Möglichkeiten informieren, sich zu Hause und am Arbeitsplatz vor den gesundheitlichen Gefahren von Radon zu schützen. Herzlich Edouard Currat

aus? Im Auftrag der Suva entwickelten führende Zukunftsexperten Szenarien, die aufhorchen lassen.

Die Zukunftsstudie 2029 im Auftrag der Suva hat Trends und Entwicklungen aufgespürt, die in naher Zukunft zu neuen oder veränderten Unfall- und Gesundheitsrisiken führen können, die aber auch neue Präventionsmöglichkeiten eröffnen. Das wichtigste vorweg: Die Experten sind sich einig, dass das tägliche Leben immer komplexer und komplizierter wird. Nicht alle werden es schaffen, mit den neuen Herausforderungen zurechtzukommen. Viele Menschen werden Unterstützung brauchen, sei es in Form von Coaching, durch Computer oder sogar Roboter. Wie kommt das? Die Kommunikationsdichte und die Anzahl Kommunikationspartner werden stetig zunehmen. Die Informations- und Kommunikationstechnologie wird unseren Alltag noch mehr beherrschen. Die Optimisten unter den Forschern gehen sogar davon aus, dass sich die nächste Generation die Kommunikationstechnik in den Körper implantieren lässt. Sicher ist, dass sich die Welt und das tägliche Leben noch weiter beschleunigen. Die technische Beschleunigung, aber auch der rasche soziale Wandel und das schnellere Lebenstempo führen dazu, dass die Welt um uns herum zu rasen scheint. Zur Beschleunigung kommt noch die Flexibilisierung dazu, und zwar in Beruf und Freizeit. Dem Erwerbstätigen wird auf allen Stufen mehr unternehmerische Verantwortung aufgebürdet. Er muss sein eigenes Portfolio aus Talenten und Erfahrungen schärfen. Im Vordergrund steht die Fähigkeit jedes Einzelnen, seine Einzigartigkeit in einem harten Wettbewerb auf den Arbeitsmarkt zu tragen. Deshalb wird der Leistungsdruck in Unternehmen zwangsläufig zunehmen.


Auf der anderen Seite werden deutlich weniger Erwerbstätige eine feste Anstellung haben, sondern selbständig sein, als Tagelöhner im Informationszeitalter. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit werden zunehmend verwischt. Grund dafür ist ein vermehrtes Arbeiten von zu Hause aus, aus Cafeterias, Pärken und ähnlichem. Genau terminierte Arbeit wird abnehmen oder ausgelagert werden. Es wird immer mehr Jobs geben, bei denen man nicht genau weiss, wann man arbeiten muss. Die Menschen werden aber auch bei der Arbeit einfordern, was in der Freizeit selbstverständlich ist: Spass, Selbstverwirklichung, soziale Kontaktchancen und Souveränität etwa bezüglich Zeiteinteilung. Das ist aber nur die eine Seite. Ich-AGs führen zu neuen Gesundheitsrisiken. Heimarbeiter arbeiten vermehrt isoliert und überarbeiten sich öfter, weil sie abends oder nachts, an Wochenenden und an Feiertagen tätig sind. Mangelnde Arbeitszeitkon­ trolle führt aufgrund von ständiger Verfügbarkeit und Erreichbarkeit zu stressbedingten Krankheiten, aber auch zu ungesunder Ernährung und zu sozialen Problemen mit der Familie oder dem Partner. Infolge der Verdichtung der Arbeitsprozesse kommt es zu einer Auflösung der Grenzen zwischen Beruf und Freizeit. Die Beschleunigung und die Flexibilisierung werden zu einem Anstieg von Beschleunigungskrankheiten wie Depressionen und Burnout sowie sozialer Desintegration führen. Vorherrschendes Symptom wird das Gefühl von Zeitknappheit, des Gehetztseins und von Stress werden. Aufgrund des höheren Stressniveaus und des Gefühls der Überforderung werden psychosoziale und psychosomatische Erkrankungen die grösste Gefahr unter den Berufserkrankungen werden und wichtiger sein als Lärm, Staub oder Maschinen. Die Technik hilft uns zwar, viele Dinge schneller zu erledigen. Technologie tritt denn auch mit dem Versprechen an, Zeit zu sparen. Ein E-Mail ist schneller verfasst und schneller beim Empfänger als ein Brief. Allerdings resultiert daraus selten ein spürbarer Zeitgewinn, weil sich gleichzeitig auch der soziale Wandel beschleunigt und von ihm mehr als aufgebraucht wird. Die Halbwertszeit von Wissen und Erfahrungen im sozialen Geschehen verkürzt sich laufend. Dinge werden schneller erledigt, gleichzeitig bearbeitet, Pausen eingespart usw. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer kann sich gerade mal elf Minuten einer Aufgabe widmen, bevor er von einem E-Mail oder einem Anruf unterbrochen wird. Untersuchungen zeigen, dass nach einer Unterbre-

chung die betreffende Person nicht sofort wieder zur ursprünglichen Tätigkeit zurückkehrt, sondern in der Regel zuerst zwei andere Dinge erledigt. Im Schnitt dauert das 25 Minuten. Erst nach weiteren acht Minuten konzentriert sich jemand wieder auf die ursprüngliche Aufgabe – und kann dann gerade mal drei Minuten arbeiten, bis die nächste Unterbrechung folgt. Diese ständigen Unterbrechungen zehren nicht nur an der Substanz jedes Einzelnen, sondern richten auch enormen wirtschaftlichen Schaden an. In den Unternehmen führen die immer grösser werdenden Belastungen zu höheren Fluktuationsraten. Das «Corporate-Memory» schwindet. Erfahrungen in Betrieben – inklusive solcher zur Vermeidung von Berufskrankheiten und Unfällen – werden kleiner. Durch wachsende soziale Ungleichheit in der Gesellschaft verstärken sich schichtspezifische Erkrankungen. So ist das Diabetesrisiko in unteren gesellschaftlichen Schichten bis zu sechs Mal höher als bei sozial besser gestellten. Aufhorchen lässt auch


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modepillen die Prognose der Experten, dass erwerbstätige Menschen deutlich schneller altern werden als die Gesamtbevölkerung. Zu rechnen sei mit der Zunahme von Verschleisserkrankungen und psychosozialen Störungen wie Rückenproblemen, Allergien und Burnout. Zudem würden diese Gesundheitsprobleme angesichts der immer flexibleren und schnelleren Arbeitswelt früher auftreten. Die Zukunftsstudie 2029 zeigt noch weitere Entwicklungen auf. In westlichen Gesellschaften kommt es zur Teenagerisierung. Junge Menschen entziehen sich möglichst lange grosser Verantwortung, zum Beispiel einer Familiengründung, während die neu Pensionierten in eine zweite Teenager-Phase eintreten. Deshalb werden sich die Freizeitaktivitäten künftiger Senioren jenen der Jugend angleichen, was eine steigende Zahl von Unfällen zur Folge haben wird. Insbesondere bei jungen Menschen komme es zu einer eigentlichen «Glücksjagd». Sie würden Anspruch erheben auf ein gelungenes Leben und hätten dazu das Zappen als Lebensstil verinnerlicht. Sie zappen die Partner, die Arbeitswelt, den Beruf und den Arbeitgeber. Ihre Berufswerte gleichen den Freizeitwerten. Sie wollen Entdeckungen machen, etwas erleben, Spass haben und ihre Grenzen ausloten. Damit sei aber ein zunehmender psychologischer Stress verbunden. Um ihren eigenen und denjenigen der Gesellschaft zu entsprechen, komme es zum Phänomen des «Human Performance Enhancement», also der Steigerung der menschlichen Leistungsfähigkeit. Deshalb werde die Medikamentisierung von Menschen in anspruchsvollen und stressigen Berufen stetig zunehmen. Sie werden vermehrt zu frei erhältlichen und unbekannten Medikamenten zum Beispiel aus dem Internet greifen, die ihnen helfen, mehr Leistung zu erbringen und Stress und Druck auszuhalten. Im Vordergrund stehen LifestyleMedikamente, die Aufmerksamkeit, Konzentration, Entscheidungsfreude, aber auch Stimmungen regulieren. Aufgrund der Wechselwirkungen der verschiedenen Wirkstoffe können nicht nur weitgehend unbekannte und rätselhafte Gesundheitsstörungen entstehen. Es besteht auch die Gefahr, dass die körperliche und seelische Gesundheit labiler wird und auf Dauer zu lebensbedrohenden Krankheiten führt.

ritalin&co Ritalin ist die Modepille der Leistungsgesellschaft. Innert zehn Jahren haben sich die Verkäufe verachtfacht. Bei ADHS-Patienten dämpft es die Impulsivität und Ablenkbarkeit. Bei Gesunden geht es um eine Steigerung der Performance, der Effizienz und der intellektuellen Produktivität. Konzentration und Denkfähigkeit werden verbessert, die Müdigkeit verschwindet. Der Neuro-Inhancer Ritalin fokussiert die Wahrnehmung und ordnet die Gedanken. Ritalin gilt auch als die kleine Schwester des Kokains, als Droge der Vernunft. Deshalb ist es bei Studenten, Geschäftsleuten, Forschern und selbst bei Ärzten sehr beliebt und hat die früher oft verwendeten Antidepressiva und Betablocker inzwischen abgelöst, stellen Mediziner im New England Journal of Medicine fest. Unter Studienkollegen wird der Konsum von Ritalin oft unverhohlen zugegeben: «Ohne Ritalin hätte ich keinen Schulabschluss», schreibt ein anonymer User in einem Forum. Der Konsum von leistungssteigernden Präparaten ist längst keine vorübergehende Modeerscheinung mehr, sondern gehört für viele Studenten zum Uni-Alltag. Ritalin wird zudem mehr und mehr in der Partyszene verwendet, weil es nicht nur die geistige, sondern auch die körperliche Leistungsbereitschaft steigert. Ritalin wirkt dort, wo sich das postmoderne Selbst in der Leistungsgesellschaft als defizitär erlebt. Das Psychostimulans verführt aber auch zu Selbstüberschätzung. Es beseitigt alle Zweifel, auch solche an sich selbst. Bei Überdosierung kommt es zu einer Reihe von Nebenwirkungen wie Schlafproblemen, Hypernervosität, Bauchschmerzen, Anorexie oder Irritabilität. In extremen Fällen sogar zu Psychosen. Besonders gefährlich ist die Kombination des Lifestyle-Medikamentes mit Alkohol oder Drogen. Die Wirkung lässt sich kaum voraussagen und kann zum Kreislaufkollaps führen. Die meisten Anwender erhalten die Droge ganz legal von ihrem Arzt, als Mittel zur Behandlung des ADHS, an dem angeblich auch ein bis vier Prozent der Erwachsenen leiden.


interview

affektverflachung und depressionen Dr. Michael Schaub, Fachpsychologe für Psychotherapie FSP und Forschungsleiter am Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung der Universität Zürich

Was macht Ritalin bei gesunden Menschen? Bei sogenannt gesunden Menschen – wobei dies genauer definiert werden müsste – bewirkt Ritalin wie bei ADHSPatienten eine Konzentrations- und Aufmerksamkeitssteigerung, allerdings nicht in gleichem Ausmass. Unter Ritalin kann sich jemand nicht besser, sondern über einen längeren Zeitraum konzentrieren. Für unsere Leistungsgesellschaft typische Beschwerden wie Überarbeitung und Müdigkeit werden vorübergehend gelindert. Unlängst hatte ich eine Studentin in Therapie, die sich für die bevorstehenden Zwischenprüfung gezwungen sah, bei ihrem Hausarzt Ritalin zu verlangen – das er dann allerdings nicht verschrieb –, weil nach ihrer Wahrnehmung über zwei Drittel ihrer Kolleginnen dies auch täten und so der Notendurchschnitt nach oben gedrückt würde. Da mindestens ein Drittel bei der Prüfung aufgrund der Quoten durchfallen müsse, sei es fatal, wenn man kein Ritalin nehme. Ich habe ihr gesagt, dass dies ein Trugschluss ist. Wenn sie ausgeschlafen sei und mit einer gesunden Nervosität an die Prüfung gehe, brauche sie Ritalin gar nicht. In ihrem Fall sei es eine Frage der richtigen Prüfungsvorbereitung mit einem klugen Lernplan und angemessenen Pausen zwischen den Lernsequenzen.

Sind medikamentös induzierte Leistungssteigerung, Erhöhung der Konzentration und Aufmerksamkeit wirklich erstrebenswert? Solange Medikamente zur Leistungssteigerung auch ohne ärztliche Verschreibung zugänglich sind – sei es über Kontakte an Partys, Internetshops usw. – trägt letztlich jeder Einzelne die Verantwortung, ob er sich diesem Phänomen der Leistungsgesellschaft beugen und seine Gesundheit aufs Spiel setzten will. Aus ärztlicher Sicht sollte von dieser nicht indizierten Verschreibung von Medikamenten zur Leistungssteigerung auf jeden Fall abgeraten werden, zumal Ritalin dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt. Zudem sollten Ärzte ihre Patienten unbedingt darauf hinweisen, Ritalin nicht an Dritte weiter­zugeben. Welches sind mittel- und langfristige Gefahren des fokussierten Bewusstseins und Denkens? Amphetamine wie Ritalin bergen ein psychisches und physisches Abhängigkeitspotential. Das heisst, es kommt zu Toleranz- und Entzugsphänomenen und einem Konsumverlangen. Deshalb untersteht Ritalin auch dem Betäubungsmittelgesetz. Bei fortgesetzter Einnahme solcher Medikamente zur persönlichen Leistungssteigerung ohne medizinische Indikation – wie z.B. zur Vorbereitung von Prüfungen – stellen sich Erschöpfungszustände ein, wenn nicht gleich wieder nachgeworfen wird. Dass fortgesetzte mittel- und längerfristige Einnahme auch zu depressionsartigen Zuständen mit Sinn- und Ich-Krisen führen kann, liegt auf der Hand. Länger andauernder Schlafentzug birgt diverse Risiken bis hin zu Amne­sien und deliranten Zuständen. Aber auch kurzfristige Interaktionen mit Alkohol und Kokain führen nicht nur zu Selbstüberschätzung, sondern auch zu einer Reihe anderer Risiken wie Entwässerung, Unfallgefahr, Alkholabhängigkeit usw. Nicht zu vergessen ist die Gefahr von

Ritalin, aufgrund seiner appetitzügelenden Wirkung Untergewicht zu verursachen. Was passiert mit der emotionalen Entwicklung, mit Gefühlen wie Traurigkeit, wenn jemand zur Leistungssteigerung systematisch Substanzen wie Ritalin nimmt? Das ist schwierig, zu beantworten. Vermutlich erzeugen solche Substanzen bei gesunden Menschen eine Herabsetzung der Reizschwelle und dadurch auch eine gesteigerte Öffnung gegenüber Gefühlen. Wenn aber Ritalin zur Steigerung von Konzentration bei der Arbeit ohne soziale Kontakte eingesetzt wird, fällt dies vermutlich weg. Bei mittelund längerfristigem Konsum kann Ritalin zu depressionsartigen Symptomen und somit auch zu Affektverflachung führen. Ist das gewöhnliche Denken nicht auch ein Schutzschild? Evolutionsbiologisch ist das sicher so. Allerdings würden Befürworter von leistungssteigernden Substanzen wie Ritalin argumentieren, dass in den letzten 150 bis 200 Jahren und insbesondere seit dem Computerzeitalter der Mensch sich nicht so schnell ändern kann und deshalb in gewissen Fällen nachgeholfen werden sollte. Die Geburtsstunde der Einnahme von Amphetaminen in Pillenform liegt in der Militärfliegerei: Dort hat niemand gefragt, ob dies gesund sei oder nicht, Hauptsache der militärische Langstreckeneinsatz konnte besser gewährleistet werden. Letztlich befinden wir uns also auch in der Grundsatzdiskussion zwischen den Fronten Natur und Kultur. Welche anderen Bedürfnisse werden unter Neuroenhancement vernachlässigt? Soziale und zwischenmenschliche, aber auch künstlerische Bedürfnisse.


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radon

gefahr aus dem untergrund Mit Radongas setzt sich jemand spätestens dann auseinander, wenn er ein Haus baut oder bezieht. Wenige, aber wichtige Kenntnisse reichen, um die Gesundheit zu schützen. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Neue Grenzwerte Das Bundesamt für Gesundheit plant, die Grenzwerte für Radon bis 2014 zu senken und so an die neuen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO anzupassen. Grund sind neue wissenschaftliche Erkenntnisse, wonach Radon ein wichtiger Lungenkrebs erzeugender Stoff ist. Aufgrund der neuen internationalen Normen rät das BAG, den Wert von 300 Bq/m3 in Wohn- und Aufenthaltsräumen nicht zu überschreiten und bei Sanierungen, Renovationen und Neubauten ein möglichst tiefes Niveau anzustreben, das heisst einen Wert unter 100 Bq/m3.

Was ist Radon? Radon ist ein radioaktives Edelgas und kommt im Erdboden vor. Hier entsteht es aus dem Zerfall von Uran, welches natürlicherweise in unterschiedlichen Mengen überall im Erdboden vorhanden ist. Da sich Radonatome nicht binden, bewegen sie sich als Radongas frei herum, steigen durch Felsen und Lockergestein bis zur Oberfläche auf und verbreiten sich in die Aussenluft. Wie gefährlich ist Radon? Radongas ist unsichtbar, geschmack- und geruchlos. Während es im Freien keine Gefahr für den Menschen darstellt, kann es problematisch werden, wenn es sich in Wohnräumen konzentriert. Die eigentliche Gefahr für den Menschen stellt die Strahlung dar, die vom Radon und insbesondere von seinen weiteren Zerfallsprodukten – Blei, Polonium und Wismut – ausgesendet wird. In Innenräumen haften diese Zerfallsprodukte an Gegenständen, Staubpartikeln und feinsten Schwebeteilchen, sogenannten Aerosolen. Diese lagern sich beim Einatmen im Lungengewebe ab und bestrahlen es. In der Schweiz ist Radon für etwa 60 Prozent der Strahlenbelastung der Bevölkerung verantwortlich und nach dem Rauchen der häufigste Lungenkrebserreger mit jährlich 200 bis 300 Opfern. Weitere beeinträchtigende Wirkungen durch Radongas wie zum Beispiel Übelkeit, Atembeschwerden, Schweissausbrüche oder sogar genetische Schäden sind nicht bekannt. Welche Gebäude sind besonders anfällig? Gebiete mit erhöhtem Risiko finden sich in der Jurakette sowie in den Kantonen Graubünden

und Tessin – aber Radon kann überall vorkommen. Grundsätzlich bestimmen zwei Faktoren die Menge an Radongas, die in ein Gebäude eindringen kann: der Gehalt an Uran im Erdboden und die Durchlässigkeit des Kellerbodens und der Kellerwände. Entscheidend ist der Druckunterschied zwischen Untergrund und Innenraum: Wenn warme Luft im Gebäude aufsteigt – besonders in der Heizperiode –, ergibt sich in den untersten Stockwerken ein kaum spürbarer Unterdruck. Als Folge der entstehenden Sogwirkung wird Radongas aus dem Untergrund durch undichte Stellen ins Innere gesaugt – vorwiegend in den Keller und in die unteren Bereiche des Hauses. Aber Vorsicht: Jedes Haus ist ein Einzelfall. Häuser gleicher Bauart im selben Quartier können durchaus völlig verschiedene Radonkonzentrationen aufweisen. Wie kann man Radongas messen? In Gebäuden wird die Radonkonzentration mit Radon-Dosimetern erfasst. Diese werden während rund drei Monaten – am besten im Winterhalbjahr – in den untersten bewohnten Räumen des Hauses plaziert. Die Fach- und Informationsstelle Radon des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) führt eine Liste von anerkannten Messstellen. Bei diesen kann man kostengünstig RadonDosimeter anfordern. Welche Grenz- und Richtwerte gibt es? Gemäss Strahlenschutzverordnung liegt der Grenzwert für Wohn- und Aufenthaltsräume übers Jahr gemittelt bei 1000 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³). Wird er überschritten, müssen bauliche Massnahmen ergriffen werden. Bei Sanierungen


sowie bei Um- und Neubauten gilt ein Richtwert von 400 Bq/m³. Man geht davon aus, dass in der Schweiz rund 5000 Wohngebäude den Grenzwert von 1000 Bq/m³ überschreiten und über 30 000 Gebäude den Richtwert von 400 Bq/m³.

• Das Radon aus dem Wohnbereich abführen – zum Beispiel durch eine Zwangsbelüftung. Eine natürliche Lüftung genügt meistens nicht. Für eine Sanierung sollten in jedem Fall Fachleute beigezogen werden.

Wie geht man bei Überschreiten des Grenzwertes vor?

Wenn das Gebäude saniert werden muss, dann steigt doch die Miete?

Falls in Wohn- und Aufenthaltsräumen die Radongaskonzentration über dem Grenzwert von 1000 Bq/m³ liegt, muss das Gebäude saniert werden. Die Radongaskonzentration sollte unter 400 Bq/m³ gesenkt werden. Zur Reduktion des Radon­ gehaltes in bestehenden Gebäuden muss man: • Unterdruck im Innern vermeiden – zum Beispiel durch Einpumpen von Luft in den Keller. • Den Radoneintritt vom Untergrund her hemmen – zum Beispiel durch eine Verbesserung der Abdichtung im Untergeschoss. • Die Ausbreitung im Wohnbereich unterbinden – zum Beispiel durch eine luftdichte Kellertüre.

Nein, die Sanierung eines radonbelasteten Hauses ist keine Wertvermehrung und kann somit nicht auf den Mietzins überwälzt werden. Nach Art. 256 OR hat der Vermieter die allgemeine Pflicht, ein vermietetes Objekt in einem tauglichen Zustand zu übergeben.

Radon am Arbeitsplatz Die Suva führt seit 1967 Radonmessungen an möglicherweise exponierten Arbeitsplätzen durch, nämlich im Tunnelbau, in Stollen oder in der Uhrenindustrie. Hier gilt ein Grenzwert von 3000 Bq/m3, gemittelt über einen Monat. In Militäranlagen ist nur in unbelüfteten Bereichen mit erhöhten Radonkonzentrationen zu rechnen, wo sich aber keine ständigen Arbeitsplätze befinden. Auch im Untertagebau haben die Messungen gezeigt, dass die Radonbelastung höchstens sehr kurzfristig erhöht ist, weil wegen Abgasen, Staub und Feuchtigkeit ohnehin eine starke Lüftung erforderlich ist. In Wasserwerken ergaben die Abklärungen der Suva, dass die Brunnenmeister und Wasserwarte ebenfalls nur kurzzeitig erhöhten Radonkonzentrationen ausgesetzt sind, aber den Expositionsgrenzwert nicht überschreiten. An den meisten übrigen Arbeitsplätzen sind die Menschen einer geringeren Radonbelastung ausgesetzt als zu Hause, einerseits dank baulichen Gegebenheiten und andererseits, weil oft Klima- und Lüftungsanlagen für einen höheren Luftaustausch sorgen.

Was machen Bund und Kantone? Das BAG koordiniert die Radon-Massnahmen auf nationaler Ebene. Es hat zu diesem Zweck siw «Fach- und Informationsstelle Radon» eingerichtet. Die Strahlenschutzverordnung hat auch den Kantonen konkrete Aufgaben gestellt. • Sie sorgen dafür, dass auf ihrem Gebiet genügend Radongas-Messungen durchgeführt werden. • Sie bestimmen aufgrund der Messungen, welche Gebiete als «Radon-Gebiet» zu bezeichnen sind. • Sie erlassen Bauvorschriften, damit Grenzund Richtwerte eingehalten werden. • Sie ordnen auf Gesuch hin Messungen oder Sanierungen an. • Sie sorgen dafür, dass in Radon-Gebieten auch öffentliche Gebäude gemessen und saniert werden.

Radon-Dosimeter

Was ist am wichtigsten? Es gibt viele Beispiele für erfolgreiche Massnahmen bei Neubauten und Sanierungen, bei denen mit vertretbaren Aufwand Radongas erfolgreich bekämpft werden konnte. Dem Radonproblem sind wir also nicht hilflos ausgeliefert. Das Thema soll jedenfalls mit dem Architekten besprochen werden, um spätere Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Mehr Infos unter www.ch-radon.ch. Unter anderem finden Sie hier eine Suchmaschine, die es Ihnen ermöglicht, das Radonrisiko in jeder Gemeinde zu ermitteln. www.ch-radon.ch


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Peter Schmid mit einer von ihm gestalteten Skulptur.

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krebs

Geplatzter Darm, Lebermetastasen, Lungenembolie Noch vor ein paar Jahren hätte ein Patient solche Schicksalsschläge niemals überlebt. Peter Schmid über die Diagnose Krebs, moderne Tumormittel und eine gesunde Portion Verdrängung.

Auf seine Gesundheit geachtet hat Peter Schmid nie speziell. Bis auf eine Beinvenenthrombose war er auch nie ernsthaft krank. Die Thrombose rührte von einer offensichtlichen Thromboseneigung in der Familie – der Vater starb mit 54 an einer Lungenembolie ,und auch bei seinem Bruder bildeten sich venöse Blutgerinnsel – und vermochte ihn deshalb nicht sonderlich zu beunruhigen. Was aber vom Dezember 2009 an geschah, hätte sich der 62-jährige Ingenieur aus Nidau bei Biel nie in seinen schlimmsten Träumen vorstellen können. «Ich bekam plötzlich immer stärkere Bauchschmerzen. Zuerst dachte ich, es handle sich um eine Erkältung der Blase. Als ich dann endlich einmal zum Hausarzt ging, waren meine Blutwerte so schlecht, dass er mich sofort ins Spital einwies.» Von diesem Augenblick an ging alles sehr schnell. Weil sich sofort herausstellte, dass der Darm geplatzt war, blieb nicht mal mehr Zeit für eine ordentliche Abklärung mit Darmspiegelung, geschweige denn für eine Einverständnis-Erklärung. Bei der Notoperation zeigten sich eine komplette Vereiterung weiter Abschnitte des Dickdarms sowie ein grosser Dickdarmtumor. «Mein Leben hing an einem dünnen Faden. Die Ärzte sagten zu meiner Frau und mir, man müsse nun jeden Tag nehmen, wie er kommt.» Da fast der ganze Dickdarm entfernt werden musste, erhielt der Vater zweier erwachsener Töchter vorübergehend einen künstlichen Darmausgang. Kaum war dieser lebensrettende Eingriff überstanden, kam die nächste gesundheit-

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Das könnte ich nicht verantworten Wie häufig ist Darmkrebs? In der Schweiz gibt es jedes Jahr 3500 neue Fälle. In 30 bis 40 Prozent sind schon bei der Diagnosestellung Ableger, das heisst Metastasen, vorhanden. 1500 Menschen sterben jedes Jahr an diesem bösartigen Tumor. Wie haben sich die Heilungschancen in den letzten Jahren entwickelt?

Prof. Dr. med. Markus Borner, Chefarzt Onkologie Spitalzentrum Biel, und Leitender Arzt Onkologie, Inselspital Bern

Gelingt es im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen, Darmkrebs früh zu diagnostizieren, sind die Heilungschancen exzellent. In fortgeschrittenen Stadien ist es heute möglich, das Rückfallrisiko nach der Operation mit Chemotherapie um 40 Prozent zu senken. Inoperable Metastasen können mit modernen Anti­ tumormitteln so verkleinert werden, dass sie operiert werden können. Alles in allem gelang es durch diese Fortschritte, die Heilungsraten um mindestens zehn bis zwanzig Prozent zu verbessern. Und selbst wenn keine Heilung möglich ist, beträgt die mittlere Überlebenszeit heute zwei bis drei Jahre. Vor 20 Jahren lag sie bei fünf Monaten. Das ist ein enormer Fortschritt. Was bringen die neuen, biologisch aktiven Krebsmedikamente wirklich? Wie kommt es, dass die Krankenkassen immer wieder versuchen, diese Medikamente nicht zu bezahlen? Diese guten Überlebens- und Heilungsraten sind nur möglich, wenn alle neu registrierten Medikamente dem Arzt zur Verfügung stehen. Sie wurden ja zugelassen, gerade weil sie eine Lebensverlängerung gezeigt haben. Nicht jeder Patient profitiert im gleichen Umfang. Einige sehr viel, andere gar nicht. Wir wissen leider nicht im voraus, welche Patienten welchen Nutzen haben. Die Tatsache, dass einige Patienten sehr viel profitieren, zeigt, dass ein wichtiges Wirkprinzip entdeckt wurde. Auch in der Krebsmedizin wird nicht an einem Tag das Rad und am nächsten der Düsenjet erfunden. Alle Schritte dazwischen sind auch nötig. Kommt dazu, dass klinische Studien zur Austestung von Krebsmedikamenten sehr kostspielig sind. Weil die modernen, biologisch hochaktiven Medikamente teuer sind, verstecken

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sie die Krankenkassen häufig hinter Formalismen. In einigen Kantonen versucht man sogar mit Expertenkommissionen, den Einsatz von neuen Medikamenten zu erschweren. Die modernen Krebsmedikamente machen nur ein Prozent aller Gesundheitsausgaben aus. Das sollte man sich immer wieder mal vor Augen führen. Für uns Ärzte ist der Nutzen eines Medikaments im Vergleich zu möglichen Nebenwirkungen und Risiken wichtig. Von den Kosten für einen Patienten dürfen wir uns nicht leiten lassen. Das würde unweigerlich dazu führen, dass der Wert eines Menschenlebens in Franken und Rappen berechnet würde. Ich könnte das nicht verantworten. Welches sind die wirksamsten Massnahmen, um Darmkrebs zu verhüten? Möglichst abwechslungsreich und nicht immer dieselben angeblich gesunden Dinge essen. Viel Nahrungsfasern aufnehmen. Um die 50 eine Dickdarmspiegelung machen lassen. Von grossem Vorteil ist auch ein aufmerksamer Hausarzt, der die ganze Familiengeschichte kennt. |

Dickdarmsspiegelung Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, nimmt mit steigendem Alter zu. Männer erkranken im Durchschnitt mit etwa 65, Frauen mit 70 Jahren. Symptome können Blutbeimengungen beim Stuhlgang, Stuhlunregelmässigkeiten wie Durchfall wechselnd mit Verstopfung, Schmerzen oder Gewichtsverlust sein. Diese Symptome sind jedoch unspezifisch und treten oft sehr spät oder überhaupt nicht auf. Weil Dickdarmkrebs im Frühstadium fast immer geheilt werden kann, lohnt es sich, ihn möglichst früh zu entdecken, bevor er Beschwerden oder möglicherweise schon Ableger macht. Nach dem Hautkrebs ist er derjenige bösartige Tumor, der am besten für die Früherkennung zugänglich ist. Wichtigste Untersuchung ist die Darmspiegelung. In einigen Ländern wird sie mit grossem Erfolg im Rahmen von ScreeningProgrammen durchgeführt. In der Schweiz ist diese Vorsorgeuntersuchung jedem einzelnen überlassen.


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Im heimischen Atelier in Nidau.

liche Katastrophe, eine Lungenembolie auf beiden Seiten. «Mein Mann bekam bei der kleinsten Anstrengung unsägliche Atemnot», erinnert sich seine Frau Christine. «Ich hätte zur Arbeit fahren müssen. Mir war aber überhaupt nicht wohl, und ich rief deshalb auf die Notfallstation an. Ich weiss nicht, was passiert wäre, wenn ich einfach so aus dem Haus gegangen wäre.» Was war passiert? Eine schwere, beidseitige Lungenembolie, zurückzuführen auf die familiäre Belastung und die Krebskrankung, brachte Peter Schmid erneut in eine lebensgefährliche Situation. Eine Thromboseprophylaxe hatte er zwar erhalten, jedoch war sie im Nachhinein betrachtet offensichtlich zu wenig lang und zu wenig wirksam. Ein schwerwiegendes Problem ging angesichts des lebensgefährlichen Darmdurchbruchs und der Lungenembolie beinahe vergessen: Schon bei der Diagnose zeigte sich, dass der Dickdarmtumor bereits in der Leber metastasierte. Das war auch der Grund, weshalb Peter Schmid von Anfang an nicht nur chirurgisch, sondern auch onkologisch betreut wurde. Prof. Markus Borner, Chefarzt Onkologie am Spitalzentrum in Biel, verabreichte ihm die Antitumormittel Eloxatin, Xeloda und Avastin. Die drei Substanzen sollen die Metastase in der Leber so aushungern, dass sie operiert werden kann. Peter Schmid verträgt alles sehr gut. Einzig die Krankenkasse hatte das Gefühl, die Mittel seien zu teuer, bis Prof. Borner einen geharnischten Brief schrieb und die Therapie vehement verteidigte. «Ich vertraue meinen Ärzten ganz. Sie wissen, welche Therapie für mich am besten

ist. So, wie es aussieht, kann man meine Krebserkrankung trotz Metastasierung in der Leber heilen. So etwas ist bis vor kurzem noch undenkbar gewesen.» Zu viele Gedanken macht sich Peter Schmid ohnehin nicht. «Ich nahm die Diagnose so, wie sie kam, und schaute vor allem vorwärts. Bis heute habe ich eine gesunde Portion Verdrängung. Ich kann und mag nicht jeden Morgen an Krebs denken.» Das war nicht immer so. «Nach dem Darmdurchbruch sah mein Mann sehr schlecht aus», sagt seine Frau. «Wir mussten ihm erst einen Schupf geben, damit er wieder ass. Heute muss ich sagen: Er hat die Krebserkrankung sehr gut verdaut.» Trotz anfänglichen Bedenken spricht das Ehepaar ganz offen über Krebs. Und hat damit nur gute Erfahrungen gemacht. Peter Schmid arbeitet noch zwanzig Prozent. Die freie Zeit nutzt er für seine Familie und für sein Hobby, das Malen und Modellieren. Figuren aus Gips oder Zement macht er aus Leidenschaft, und zwar nicht wie viele andere erst im Alter, sondern seit frühester Jugend. «Wenn ich etwas gestalte, dann ahme ich nicht etwas Bestehendes nach, sondern gebe etwas Ausdruck, das von innen kommt.» Ein kleines Atelier hat er in Nidau, ein grösseres in der Provence, wo er zusammen mit seiner Frau bis fünf Mal pro Jahr hinfährt. |

Peter Schmid, von Beruf Ingenieur, vor einem Sammlerstück: Einem alten Messinstrument.

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Das Feuer löschen Magenbrennen verdirbt das Leben am Tag und raubt den Schlaf in der Nacht. Dr. Andreas Müller über alles, was Sie zum Magen wissen sollten, und einen Feuerlöscher, der richtig löscht.

Dr. Andreas Müller, Gastroenterologe, Gastrozentrum Hirslanden, Zürich

Saures Aufstossen kennt fast jeder. Passiert manchmal, ist aber völlig ungefährlich. Wer hingegen immer wieder unter Magenbrennen und saurem Aufstossen leidet, ist ein geplagter Mensch. Wie ein Feuer, das bis in die Speiseröhre flammt, fühlt es sich an. Ein Schmerz, der das Leben zur Hölle macht. Und auch gefährlich werden kann, weil die empfindlichen Schleimhäute durch die Magensäure angegriffen werden. Bisher bekämpfte man das Brennen mit Medikamenten, die den Brand einigermassen in Schach hielten, das Feuer aber nicht löschten. Seit einiger Zeit gibt es rezeptfrei in der Apotheke sogenannte Protonenpumpenblocker, die dem Feuer den Sauerstoff entziehen und es so vollends zum Verschwinden bringen. Hat jeder Mensch Magenbrennen?

Dr. Andreas Müller: Ja, viele Menschen haben Magenbrennen, das ist normal. Aber die Intensität ist von Mensch zu Mensch verschieden. Es gibt nach meiner Erfahrung drei Typen: Typ 1 steht unter massivem Stress und erzeugt dadurch mehr Säure im Magen. Dadurch kommt es auch zu mehr Magenbrennen. Typ 2 ist eher übergewichtig und das Fett drückt auf den Bauch. Dadurch entsteht ebenfalls mehr Magenbrennen. Schliesslich Typ 3, der So wirkt der Blocker normalgewichtig sein kann, Über Millionen winziger Säurepumpen fliesst die aber zu Ess- und TrinkexzesMagensäure in den Magen. Mit ihrer Hilfe wird die sen neigt. Es gibt auch MenNahrung in ihre Bestandteile aufgespalten. Magensäure schen, bei denen der untere hat einen pH-Wert von 1,5 bei nüchternem Magen und Speiseröhrenmuskel nicht 2 bis 4 bei vollem Magen, ist also stark ätzend. Wird mehr richtig schliesst und zu viel Magensäure produziert, können Magenbrennen so die Säure immer wieder und saures Aufstossen die Folge sein. Gefahr droht nach oben in die Speiseröhre auch für die Speiseröhre, denn sie ist dem Säureangriff gelangt und saures Aufstoschutzlos ausgeliefert. Abhilfe schafft der Protonenssen auslöst. pumpenblocker. Er hemmt jenes Enzym, das für die Schadet scharfes Essen dem Freisetzung der Säure im Magen verantwortlich ist. Magen? Die Säureproduktion wird reduziert, und die Beschwerden lassen nach. Zur Nahrungsverdauung bleiben Es gibt keine scharfen Lenoch genügend Magensaft und Enzyme vorhanden. bensmittel oder Gewürze, die dem Magen Schaden zu-

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führen bzw. das Magenbrennen verstärken. Mit einer einzigen Ausnahme: Chili führt zu vermehrtem saurem Aufstossen. Wie ist es mit Kohlensäure in den Getränken? Eigentlich ist Kohlensäure günstig, da sie die Verdauung anregt und möglicherweise auch die Passagezeit der Speisen verkürzt wird. Kohlensäure begünstigt allerdings auch die Übersäuerung des Magens. Hilft ein Aperitif dem Magen beim Verdauen? Dem Aperitif wird eine appetitsteigernde Wirkung zugesprochen. Es gibt dazu aber keine wissenschaftlichen Daten. Es ist eher wahrscheinlich, dass der Alkohol des Aperitifs den Menschen entspannt, so dass er mehr Freude am Essen hat. Und womöglich auch mehr isst. Welche Rolle spielt Alkohol für die Magensäure? Der Magen ist sehr tolerant gegenüber den meisten Nahrungsmitteln inklusive des Alkohols. Der Alkohol hat wahrscheinlich früher den Menschen geholfen, um die sehr stark verunreinigte Nahrung zu desinfizieren. Leider bewirken Wein und Bier eine Entspannung des unteren Speiseröhrenmuskels. Genau das kann zu mehr Magenbrennen führen. Hilft Milch bei Magenbrennen? Milch kann unterstützend helfen, vor allem bei nächtlichem Magenbrennen als Notfallmassnahme. Viel effektvoller sind aber die seit Jahrzehnten bekannten Protonenpumpenblocker, die erst seit kurzem rezeptfrei in der Apotheke zu haben sind. Sie haben eine langanhaltende Wirkung. Also doch besser Medikamente nehmen. Bisher konnten in Apotheken nur Antazida wie zum Beispiel Riopan Gel rezeptfrei gekauft werden. Sie helfen vor allem in


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der Akutphase von Magenbrennen oder saurem Aufstossen und binden die überschüssige Säure. Das Gel bildet ausserdem einen Schutzfilm im Magen, und das Brennen lässt rasch spürbar nach. Besser – und in einer zweiten Phase wirksamer – sind aber die Protonenpumpenblocker wie Pantozol Control. Sie setzen therapeutisch an der eigentlichen Ursache an und hemmen die Säureproduktion im Magen. Wann nehme ich das eine und wann das andere Medikament? Antazida wirken vor allem in der Akutphase sehr gut und schnell, das heisst in den kritischen Stunden. Protonenpumpenblocker sind aber eigentlich das bessere Medikament, weil sie bei der Ursache, also der Magensäureproduktion ansetzen. Es dauert zwar etwas, bis die Wirkung spürbar ist, denn der Magen ist ja noch voll Säure. Der Protonenpumpenblocker lässt sich aber mit dem Antazidum gut kombinieren. Das Antazidum kann die Säure, die noch im Magen ist, rasch neutralisieren. Einen Protonenpumpenblocker sollte man idealerweise mindestens ein paar Tage lang einnehmen, damit sich der Magen erholt und die nächste Magenbrennen-Attacke hinausgezögert wird. Beiden Wirkstoffgruppen ist gleich: Wenn sich nach zwei Wochen ununterbrochener Einnahme keine Besserung einstellt, sollte in jedem Fall der Arzt aufgesucht werden. Und wenn nach mehrfacher erfolgreicher Behandlung erneut Symptome auftreten, ist ebenfalls ein Arztbesuch angezeigt. Ist es aus medizinischer Sicht ein Problem, dass ein rezeptpflichtiges Medikament auf einmal rezeptfrei erhältlich ist? Nein, die Anwendungsvorschriften haben sich dadurch ja nicht verändert. Und aus meiner Erfahrung sind die Nebenwirkungen der Protonenpumpenblocker gering. Wir kennen diese Produkteklasse seit über 20 Jahren. Besonders Pantozol Control hat den Vorteil, dass keine wesentlichen Interaktionen mit anderen Medikamenten bekannt sind. Gerade diejenigen Menschen, die nachts wegen Magenbrennens erwachen und das Gefühl haben, ein Feuer verbrenne ihre Speiseröhre, haben Freude am Protonenpumpenblocker, weil er langanhaltend wirkt und 1 Tablette pro Tag reicht. |

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Implantate sind die beste Lösung Durch jahrelanges Tragen von Zahnprothesen wird der Kiefer dünner und dünner. Die Folge ist ein schlechter Halt der Prothesen.

Dr. med. dent. Wolfgang Prinz

Zahnimplantate und Knochenaufbauten – zwei Begriffe, die immer noch grossen Respekt einflössen. Nur schon der Gedanke an Behandlungen direkt am Knochen verursacht bei vielen Menschen Ängste, die oft nur schwer abgebaut werden können. Dabei verhelfen Zahnimplantate zu Lebensqualität und Lebensfreude, die kaum noch für möglich gehalten wurde. Astrid Schnellmann musste im Alter von 40 Jahren fast alle Zähne ziehenlassen. Abhilfe schaffen sollten im Oberkiefer eine Vollprothese und im Unterkiefer eine Brücke. Durch das jahrelange Tragen der Prothesen bildete sich der Knochen so stark zurück, dass der Halt der Prothesen trotz Haftmitteln nur von kurzer Dauer war. Genussvoll in einen Apfel oder in ein knuspriges Brötli zu beissen – daran war schon lange nicht mehr zu denken. Weil dieser Zustand auf Dauer nicht tragbar war, überwand sie ihre Angst vor der anstehen-

Das Bodensee Implantat Zentrum BIZ in Goldach hat sich neben den üblichen zahnmedizinischen Eingriffen auf die Implantologie spezialisiert. Dr. Wolfgang Prinz ist aktives Mitglied der European Association for Osseointegration, der International Associaton of Dental Research und der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie und an internationalen Studien zur Weiterentwicklung dentaler Implantate beteiligt. Zweijährige Ausbildung zum Master of Science in dentaler Implantologie. Bodensee Implantat Zentrum BIZ Klinik St. Georg, Klosterstrasse 19, 9403 Goldach Telefon 071 277 56 58, www.zahnprinz.ch info @ zahnprinz.ch

Bei Zahnimplantaten rät Dr. Wolfgang Prinz, besonders auf die Qualitätsmerkmale des Zahnarztes zu achten. Hinweise sind unter anderem Ausbildungsnachweise wie Master of Science, Oralchirurg und Kursnachweise. Der Eingriffs-/Operationsraum sollte hinsichtlich Hygienestandards den aktuellsten Vorschriften entsprechen. Oft ist für die Bestandesaufnahme ein 3-D-Röntgenverfahren zu empfehlen. Falls neben den Implantaten vorgängig ein Knochenaufbau notwendig ist, sollte beides aus einer Hand angeboten werden. Auch sichert ein seriöser Zahnarzt Garantieleistungen zu.


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Dr. Wolfgang Prinz überzeugte Astrid Schnellmann dank einer ausführlichen Beratung von den Vorteilen der Zahnimplantate mit vorgängiger Knochentransplantation.

den Behandlung und suchte Rat bei Dr. Wolfgang Prinz im Bodensee Implantat Zentrum. Er konnte sie von den Vorteilen der Zahnimplantate überzeugen und räumte alle Bedenken aus. Die Untersuchungen zeigten, dass beim Unterkiefer vier Zahnimplantate und ein All-on-4-Konzept genügten. Im Oberkiefer jedoch hatte sich der Knochen schon so stark zurück gebildet, dass mit einem kleinen Knochenstück vom Becken der Kiefer wieder aufgebaut werden musste. Der ganze Eingriff dauerte nur drei Stunden. Schon am nächsten Tag konnte die Patientin wieder nach Hause. Drei Monate später, als der Kiefer verheilt war, wurden die Implantate eingesetzt. Was noch vor Jahren unvorstellbar war, ist heute Tatsache. Die Angst vor Zahnärzten hat Astrid Schnellmann endgültig verloren. Die Zahn­ implantate inklusive Knochentransplantation würde sie jederzeit ohne Zögern wiederholen. Sie hat die volle Beisskraft wiedererlangt und hat keinerlei Bedenken mehr vor harten Speisen.

Astrid Schnellmann ist rundum zufrieden mit ihren Zahnimplantaten.


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Grenzenlos Gibt es Limiten für Implantate bei alten Menschen? «Nein. Was zählt, ist, wie gut jemand drauf ist», sagt Prof. Dr. Regina Mericske-Stern. Die heutige Alterszahnmedizin orientiert sich oft am Geriatriepatienten im Krankenhaus oder Pflegeheim. Dabei lebt der grösste Teil älterer Menschen selbständig im eigenen Haushalt. Aufgrund neuer Studien wird die Mundgesundheit respektive die erkrankte Mundhöhle in direkten Zusammenhang mit dem Allgemeinzustand gebracht und besonders bei älteren Menschen als medizinisches Problem angesehen. Infektionen wie Parodontitis und die plaquebeladene Mundhöhle belasten den gesamten Organismus. Die Frage stellt sich: Können wir beim älteren Menschen mit Hilfe von Implantaten Mundgesundheit und Funktion und damit die allgemeine Gesundheit und die Lebensqualität erhalten oder sogar verbessern? Klar ist: Der Anteil alter Menschen wird in naher Zukunft weiter zunehmen, und ihre Ansprüche werden auch im Bereich der Zahnmedizin höher werden, obwohl oder gerade weil sie in ihrer Jugend noch kaum von der Prävention profitieren konnten. Grundsätzlich versucht man, auch beim alten Menschen die Zähne zu erhalten. Ein Achtzigjähriger sollte noch 20 eigene Zähne haben. Absolut gesehen nimmt die totale Zahnlosigkeit ab und verlagert sich ins höhere Lebensalter. Wenn auch ältere Menschen nicht mehr so häufig zahnlos sind, ist ihr Zahnbestand dennoch reduziert. Der Restzahnbestand alter Menschen weist im Vergleich zum Prof. Dr. Regina Mericske-Stern, Direktorin der Klinik für Zahnärztliche Prothetik an der Universität Bern, Spezialistin für rekonstruktive Zahnmedizin und Mitglied von zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften. Universität Bern, Klinik für zahnärztliche Prothetik, Freiburgstrasse 7, 3010 Bern Telefon 031 632 25 86 www.zmk.unibe.ch/proth

gesunden jugendlichen Gebiss viele Nischen auf, die eine Reinigung erschweren. Karies, vor allem Zahnhalskaries, wird bei älteren Menschen zum grössten Risiko für den Zahn. Tatsache ist, dass trotz regelmässiger Betreuung und guter Pflege bei älteren Menschen immer wieder Behandlungen nötig werden. Frontzähne mit dünnen Zahnhälsen brechen ab, alte rezementierte Rekonstruk­ tionen sind nicht mehr zu halten, Pfeilerzähne entwickeln plötzlich und in kurzer Zeit eine tiefe Wurzelkaries. Die einfache Teilprothese wird immer noch als kostengünstiges und zweckmässiges Mittel der Wahl angesehen. Aber stimmt das wirklich? Studien mit positiven Resultaten zur Teilprothetik sind rar. Vielmehr wird auf Probleme wie Karies, Entzündungen in der Mundhöhle sowie Abneigung gegen die Teilprothesen mit ungenügendem Halt und mangelhafter Funktion hingewiesen. Zudem gibt es eine Reihe von technischen Problemen: Strategisch wichtige Zähne stehen oft ungünstig oder fehlen, eine gute Stabilität ist nur bedingt möglich. Zahnlose Kieferabschnitte werden mit der Zeit schmaler und schmaler und sind nur mit einer dünnen Mundschleimhaut bedeckt, was sich in schlechtem Tragkomfort und in Schmerzen äussert. Die Alterszahnmedizin kommt deshalb nicht umhin, sich in Zukunft intensiv mit der Implantologie zu befassen. Immer wieder wird als Argument gegen Implantate im Alter ins Feld geführt, dass die Mundhygiene älterer Menschen oft ungenügend sei und allgemeinmedizinische Probleme einen chirurgischen Eingriff riskant machen. Dabei hat ein Zahnersatz mit Implantaten gerade im Alter viele Vorteile. Eine Langzeituntersuchung mit einer Beobachtungsdauer von 10 bis 24 Jahren hat ergeben, dass die Überlebensrate der Implantate rund 95 Prozent beträgt. Die Studie hat auch gezeigt, dass bei diesen alten Menschen die Nachsorge gewährleistet war und sie sogar beim Eintritt ins Pflegeheim oft erhalten werden konnte.

Die Planung von Implantaten muss speziell beim älteren Menschen detailliert und konzis sein, damit invasive Chirurgie vermieden oder wo nötig voraussagbar und machbar wird. Mehr Aufwand bei Diagnose und Planung führt zu weniger Aufwand bei der Behandlung. Es sollen möglichst einfache Verankerungsstrukturen mit Titangerüsten und Kunststoffprothesen gewählt werden. Damit diese Ziele erfüllt werden können, sind moderne Hilfsmittel und computergestützte Verfahren sinnvoll. Sie erhöhen die Passgenauigkeit der Werkstücke und reduzieren technische Komplikationen. Wenn Zähne gezogen werden müssen, ist die Sofortimplantation in Erwägung zu ziehen. Denn der Ersatz eines einzelnen Zahnes oder nur weniger Zähne mittels einer abnehmbaren Prothese führt oft zu einer Überkonstruktion. Implantate sind die schnellste und einfachste Lösung, um eine Krone oder kleine Brücke einzusetzen. In einem stark reduzierten Restgebiss verbessern Implantate die Abstützung, die Stabilität und das Design einer abnehmbaren Prothese. Im zahnlosen Unterkiefer wird die Prothese auf zwei bis drei Implantaten verankert. Im zahnlosen Oberkiefer kann eine Stegprothese auf vier Implantaten montiert werden. Wir Zahnärzte müssen auf die Situation vorbereitet sein, dass in naher Zukunft einfache und komplexe Rekonstruktionen mit Hilfe von Implantaten sogar bei gebrechlichen, kranken und dementen Patienten an der Tagesordnung liegen. Altern lässt sich nicht aufhalten, aber es ist stark vom individuellen Verhalten und von der Lebensweise abhängig. Deshalb gibt es auch keine absolute Altersgrenze für Implantate. Wichtig ist, dass ältere Menschen zu einem Zeitpunkt zahnärztlich behandelt werden, an dem ihr Allgemeinzustand noch gut ist, sich der Patient ein Implantat noch zutraut. Das Hinausschieben notwendiger Behandlungen führt nur zu einer Häufung von Problemen und kompliziert die Massnahmen zu einem späteren Zeitpunkt.


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Überwältigende Akzeptanz Schablonengeführte Einzelzahnimplantate sind gross im Kommen. Rolf Kufus schildert seine Erfahrungen. In der Patientenschaft einer Prophylaxe-orientierten Qualitätszahnarztpraxis kommt es selten zum Verlust von ganzen Zahngruppen oder gar allen Zähnen eines Kiefers oder Kieferteils. Viel häufiger haben wir den Verlust eines oder zweier einzelner Zähne zu beklagen. Die Ursache sind meistens Risse als Spätfolgen von grossflächigen Amalgam- oder Kunststofffüllungen oder von Wurzelbehandlungen, die zu Wurzelspaltung und Verlust des jeweiligen Zahnes führen. Kirschen-, Oliven- und andere Steine haben beim Draufbeissen auch eine sehr destruktive Wirkung. Für die Wiederherstellung empfehlen wir häufig Titanimplantate, also eine Art Dübel, den wir in den Knochen schrauben, um darauf eine Zahnkrone – in der Regel aus Keramik – zu befestigen, nachdem das Implantat im Knochen eingewachsen ist. Die Gründe liegen auf der Hand. Die beiden Nachbarzähne, die heute bei sehr vielen Menschen noch weitgehend intakt sind, müssen nicht wie bei einer Brückenrekonstruktion beschädigt werden. Die mechanische Belastung wird nicht auf die Nachbarzähne übertragen.

Wo ist die Kehrseite? Die Anatomie unseres Schädels erlaubt nicht überall, beliebig irgendwelche Schrauben hineinzudrehen. Da ist im Oberkiefer die Kieferhöhle und im Unterkiefer der Kanal des grossen Unterkiefernerves, die es zu schonen gilt. Schon länger bestehende chronische Entzündungen vor der endgültigen Entfernung des Zahnes können den zahntragenden Knochen so abgebaut haben, dass nach der Extraktion Defekte übrigbleiben, die ein sicheres Einschrauben des Implantates erschweren. In der konventionellen Implantologie wird anhand eines zweidimensionalen Röntgenbildes und der Erfahrung des Behandlers ein ungefähres Vorgehen geplant. Die eigentliche Operation verläuft so, dass zunächst das Zahnfleisch genügend vorsichtig vom Kiefer abgehoben wird. Der Zahnarzt muss sich dann anhand der sichtbaren Anatomie und der Röntgenbilder ein Bild vom Inneren des Kieferareals und allenfalls Probebohrungen machen, um zu seiner endgültigen Bohrung zu kommen, in welche das Implantat eingeschraubt wird. Sorgfältiges Vernähen schliesst die ganze Operation ab.

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Analoges Schnittbild: Knochen mit Schablone

Chirurgieschablone mit Bohrer

Die schablonengeführte Implantologie geht ganz anders vor. Aus einem speziellen strahlenreduzierten CT wird auf dem Computer ein präzises dreidimensionales Modell des jeweiligen Kiefers erzeugt, das – virtuell – beliebig von innen und aussen, von allen Seiten betrachtet, in verschiedenen Ebenen geschnitten werden kann, so dass der Chirurg die möglichst beste Position, das beste Implantat hinsichtlich Grösse, Form, Gewinde und Schraubverbindung auswählen kann. Kieferhöhlenumbauten können sehr häufig vermieden werden. In schwierigen Fällen kann er die Planung auch mit Experten via Internet diskutieren und so zu einem sicheren Entscheid kommen, alles virtuell, bevor auch nur ein Schnitt gemacht wurde. Aus der Computerplanung wird nun eine verbindliche Bohrschablone erzeugt. Die eigentliche Operation geht nun wie folgt vor sich: Die Schablone wird im Mund plaziert. Durch die Schablone hindurch wird ein kreisrundes kleines Stück Zahnfleisch ausgestanzt, anschliessend wird mit einer Bohrung das Implantatbett präpariert und das Implantat eingeschraubt. Eine Abformung kann sofort erfolgen, weil das Zahnfleisch nicht vernäht werden muss . Das Montieren einer kleinen Schutzschraube schliesst die Operation ab. Eine Sitzung zur Entfernung der Fäden entfällt. 4 bis 12 Wochen später wird in einer weiteren Sitzung die inzwischen im Labor angefertigte Krone montiert. Bis anhin war die schablonengeführte Implantologie eher den eher komplizierten und

ausgedehnten Fällen vorbehalten, weil sich der Aufwand für die Fertigung der Schablone und deren Anpassung im Munde nicht lohnte. Die Einfachheit, Sicherheit, Vorhersagbarkeit des schablonengeführten chirurgischen Eingriffes, der praktisch immer komplikationslose nachoperative Verlauf und die Tatsache, dass wir im weitaus grössten Umfang ein oder zwei Zähne zu rekonstruieren haben, hat mich aber so angespornt, dass wir ein Verfahren entwickelt haben, eine Einzelzahnschablone herzustellen und in wenigen Minuten im Munde anzupassen. Inzwischen haben wir 200 Implantate rein computernavigiert geplant und eingesetzt, die weitaus meisten Fälle waren Einzelzahnversorgungen. Die Akzeptanz bei unseren Patienten ist überwältigend. Interessierten Kollegen gebe ich gerne Auskunft.

Rolf Kufus Zahnärzte Löwenstrasse 2 8001 Zürich 044 215 60 60 zahnarzt@kufus.ch


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Das Meisterwerk

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Zahntechniker Christoph Andres zeigt, wie Zahnimplantate selbst in sehr schwierigen Situationen möglich sind und einen hohen Tragkomfort gewähren. Im vorliegenden Fall hätte es früher nur eine einzige Möglichkeit gegeben: eine Prothese mit unschönen silberfarbenen Klammern oder eine zementierte Brücke. Dabei hätten vier gesunde Zähne beschliffen und überkront werden müssen. Die hier angewandte

1 Die Implantate werden gesetzt. Sie werden nun nach und nach einwachsen und sich komplett mit dem Knochen verbinden.

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Methode ist nicht nur günstiger, sondern vermittelt dem Patienten das Gefühl, wieder eigene Zähnen zu besitzen. Verlorengegangene Zahnsubstanz kann mit Keramik imitiert werden und dadurch werden unschöne Kronen vermieden.

Während der Einheilzeit wird die Lücke mit einer provisorischen Prothese versorgt.

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Wenn die Implantate fest verwachsen sind, wird eine Negativform der Situation gemacht. Die genaue Position der Implantate wird mit Hilfe von speziellen Abdruckpfosten ermittelt und im zahntechnischen Labor auf ein Gipsmodell übertragen. Das Gipsmodell wird mit einem Scanner eingelesen und digitalisiert. Nun kann der Techniker am Computer die entsprechenden Abutments erarbeiten und sie als Datei nach Schweden in das Fräscenter schicken. Vier Tage später trifft der Rohling im Labor ein und kann bearbeitet und angepasst werden. Die Ästhetik wird nun durch den Zahntechniker bestimmt. Anhand eines speziell für den Patienten erstellten Farbmusters wird mit Keramikmasse Farbe und Form aufgetragen und bei 740 °C bis 780 °C in mehreren Vorgängen gebrannt.

7 Die fertige Arbeit kann nun im Mund auf die Implantate aufgeschraubt werden.

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Zahnbelag muss täglich entfernt werden, sonst macht er die Zähne krank. Seitenzahnkaries, Entzündungen und Parodontitis können sich ungehemmt entwickeln – bis zum Zahnausfall. Dies alles zu verhindern ist einfach: Zahnärzte empfehlen, täglich einmal die Zahnzwischenräume zu reinigen, am besten abends vor dem Zähneputzen. Das entfernt den Zahnbelag zwischen den Zähnen. Die kritischen Stellen sind nicht nur für die Zahnbürste, sondern meistens sogar für Zahnseide unerreichbar. Denn Zahnseide spannt sich über diese konkaven Stellen, die es eigentlich zu putzen gilt. Für Frontzähne kann Zahnseide jedoch sehr gut geeignet sein.

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Gewinnen ist einfach, verlieren dagegen schwer. Daniel Mahrer 端ber Geschwindigkeitsrausch, Gelenke und Schulsport.

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bewegung und sport

Er gewann Abfahrten in Val d’Isère und in Garmisch, er siegte auf der berüchtigten Streiff in Kitzbühl. Heute, 14 Jahre nach dem Rücktritt vom Spitzensport, verspricht er, Erlebnisse und Emotionen in den Alltag zu transferieren, und bietet dazu für Firmen und Privatpersonen Events auf Ski, Bikes und Motorrädern an. Daniel Mahrer, 48, bezeichnet die Abfahrt als Leidenschaft und Emotion pur. «Abfahrt ist Lebensgefühl, Geschwindigkeitsrausch bis zu 140 Kilometer pro Stunde, millimetergenaues Kurvenfahren, steilste Hänge bis zu 85 Prozent und Sprünge jenseits der 70 Meter», sagt der Vater zweier Kinder. «Kontrolliertes Risiko und Feingefühl, der Fahrer in perfekter Symbiose von Strecke und Material. Zieldurchfahrt mit sauren Beinen, völlig ausgepumpt, der Blick auf die Uhr. Wenn alles passt, ein Bild für die Ewigkeit, wenn du als Sieger auf dem obersten Treppchen stehst. Emotionale Momente, die nicht zu beschreiben sind.» Und was ist mit der Angst? Gibt es sie, oder gibt es sie nicht? «Jeder Abfahrer hat Angst, sonst überlebt er nicht. Angst ist die natürliche Bremse, die ihn vor Stürzen und Verletzungen schützt. Angst gehört zur Abfahrt, zum Fahren am Limit. Wer nicht bereit ist, ans Limit zu gehen und diese Angst zu besiegen, gewinnt kein Rennen.» Den Übergang ins normale Berufsleben hat Daniel Mahrer problemlos geschafft. «Der Abschied vom Rennsport fiel mir nicht schwer, da ich beruflich sofort auf eigenen Beinen stehen konnte.» Die vielen Siege und die mindestens so zahlreichen Niederlagen möchte er nicht missen. Sie haben ihn fürs Leben geprägt. «Niederlagen verarbeiten zu können und wieder aufzustehen, ist etwas vom Wichtigsten im Sport und im Leben. Gewinnen kann jeder, das ist einfach. Verlieren ist viel schwieriger, weil man in der Niederlage einsam ist. All diese Erfahrungen helfen mir heute, Sport in seiner ganzen Faszination an andere weiterzugeben.» Mahrer ist ein Spätzünder. Erst mit neun stand er zum ersten Mal auf den Ski. Da-

nach ging es steil nach oben. Acht Weltcupsiege und 24 Podestplätze. Eine stolze Bilanz. Ohne Schweiss ging das nicht. Zwei Stunden Kraftraum, und das jeden Tag, sieben Mal die Woche. Wie hält man das durch? Indem man sich immer das Ziel vor Augen führt, den Sieg. «Bei einer Abfahrt wirken gigantische Kräfte. Ohne eine sehr gute Muskulatur überlebt man die vielen Kurven und Kompressionen nicht. Knorpelschäden, kaputte Menisken und abgerissene Bänder sind nur einige der schlimmen Folgen, wenn man die Kräfte nicht auffangen kann.» Er selber hatte während der ganzen Karriere Glück. «Für einen Abfahrer hatte ich nur Bagatellverletzungen. Von allem anderen blieb ich verschont.» Eine kürzlich durchgeführte MRI-Untersuchung bestätigte, dass Mahrers Knorpel noch immer so glatt ist wie ein Kinderpo. 96 Kilo brachte Mahrer in seinen besten Zeiten auf die Waage. Jetzt sind es immerhin noch 92. Noch heute hat er Muskelpakete wie ein Weltmeister. Und das soll auch so bleiben. Mit viel Skifahren, Biken und etwas Kraftraum. Überhaupt liege ihm die Gesundheit sehr am Herzen. Deshalb schaut er auch auf die Ernährung, ohne dabei zum Fanatiker zu werden. «Heute schaffe ich es, zwanglos an einer Bäckerei vorbeizukommen. Früher war das nicht so.» Und wie hatte er es mit Doping und Nahrungszusätzen? Doping nein, Nahrungsergänzung ja. «Doping spielt im Skisport zum Glück kaum eine Rolle. Was wir genommen

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Tipps und Üb

Der Tipp Es lohnt sich, schon früh etwas für die Beweglichkeit der Gelenke zu tun. Neben geeigneten Übungen ist ein Nahrungsergänzungsmittel empfehlenswert, das die Gelenkflüssigkeit mit Glucos­ amin und Chondroitin versorgt, den Bestandteilen des Bindegewebes, der Bänder und der Gelenkknorpel. Menschen mit erhöhtem Risiko für eine Abnutzung der Gelenke – dazu zählen vor allem Breiten- und Freizeitsportler – sollten auch ohne Symptome ein bis zwei Mal im Jahr eine dreimonatige Kur mit einem geeigneten Nahrungsergänzungsmittel machen.


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haben, waren Vitaminpräparate, Magnesium, Eiweiss und am Schluss der Karriere von Amerika die ersten Knorpelschutzpräparate mit Glucosamin und Chondroitinsulfat, die inzwischen im Sport breit angewendet werden.» Die Entwicklung im Skisport macht Mahrer Sorgen. «Es ist wie überall im Leben. Es braucht Rücksicht und richtige Selbsteinschätzung. Aber genau hier mangelt es heute. Die meisten Verletzungen, die ich beobachte, kommen von Zusammenstössen, weil die Leute schneller fahren, als es ihre körperlichen Limiten erlauben, und vor allem, weil sie nicht richtig schauen, sondern den Grind am Boden haben. Ich muss es leider sagen: Die heutigen Ski sind fast zu gut für die Menschen.» Wenn Mahrer mit einer Gruppe von Kunden unterwegs ist, hat sich eine Art von Fahrern als ziemlich problematisch erwiesen: «Am schlimmsten von allen sind die Ärzte, weil sie sich vollkommen überschätzen. Oft fahren sie wie die Irren und sind kaum mehr zu stoppen. Ich weiss nicht, woher das kommt. Mir ist das ein Rätsel.»

Die immer schlechter werdende körperliche Verfassung der meisten Zeitgenossen macht dem ehemaligen Spitzenathleten Angst. «Man muss sich nur einmal im Flughafen oder im Bahnhof umschauen, dann merkt man, wie erschreckend schlecht ein Grossteil der Leute körperlich dran ist. Hier müssten die Krankenkassen unbedingt ansetzen. Es ist eine Katastrophe, wie man vielerorts die Sportstunden in der Schule reduziert hat oder wie lieblos viele Primarlehrer und -lehrerinnen Sportunterricht geben. Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit war die junge Generation körperlich so degeneriert. SMS, Facebook und Nintendo fordern mehr und mehr ihren Tribut. Ich habe Angst, wie sich das in zehn bis zwanzig Jahren auswirkt.» Seine zwei eigenen Kinder sind dagegen mit Bewegung gross geworden. Überhaupt zieht sich Bewegung durch das ganze Leben der Familie Mahrer. Spitzensportler hingegen muss niemand werden. «Diese Entscheidung liegt allein bei den Kindern selber. Drängen will ich niemand. Das schlimmste, was Eltern tun können, ist ihnen den eigenen Willen aufzudrängen.»|

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Handarbeit Wussten Sie, dass die häufigste Fraktur der Handgelenksbruch ist? Erfahren Sie, wie diese Verletzung vor 100 Jahren behandelt wurde und welche Methode heute die besten Resultate bringt. Der Bruch des Handgelenks beschäftigt die Ärzte schon seit Jahrhunderten. Alle Altersgruppen sind betroffen, besonders jedoch Kinder und ältere Menschen. Typischer Unfallmechanismus ist ein Sturz auf das überstreckte oder seltener gebeugte Handgelenk. Am häufigsten bricht die handgelenksnahe Speiche, wobei die Bruchlinie sogar durch das Gelenk verlaufen kann. Bei älteren Menschen wird die Situation meistens noch durch eine Osteoporose erschwert. Bei jüngeren Patienten liegt viel eher eine hohe Gewalteinwirkung vor, die im Extremfall die Gelenkfläche in Trümmer legen sowie Handwurzelknochen, Handgelenksdiskus und Bänder in Mitleidenschaft ziehen kann. Typische Zeichen für einen Bruch des Handgelenks sind Schmerzen, Schwellung, Bluterguss und eine von aussen sichtbare Fehlstellung. Häufig reicht schon die klinische Untersuchung, um die Verdachtsdiagnose zu stellen. Bestätigt wird sie im Röntgenbild. In den letzten 100 Jahren sind unzählige Behandlungsmethoden beschrieben worden. Entscheidend für die Wahl der geeigneten Therapie ist die exakte Analyse des Knochenbruchs im Röntgenbild und dessen Einteilung in Stadien. Es gibt eine ganze Reihe von Kriterien, die es zu berücksichtigen gilt: Ausmass und Richtung der Achsenabweichung des gelenktragenden Hauptfragmentes, die Verkürzung der Speiche im Vergleich zur benachbarten Elle, die Gelenkbeteiligung, Anzahl und Lokalisation der Knochenfragmente, Ausmass der Osteoporose, eventuelle Zusatzverletzungen und schliesslich die Stabilität der Fraktur mit der zu erwartenden Prognose. Auch Alter, Beruf, Hobby sowie die Ansprüche des Patienten an die Funktion seines Handgelenks sollten für die Wahl der Behandlungsstrategie in die Überlegungen einbezogen werden. Bereits 1814 hatte der irische Chirurg Abra­ ham Colles beschrieben, wie man Knochen-

brüche ohne Operation behandeln kann. Die damaligen Grundsätze «Einrenken, Festhalten, Üben» sind noch heute gültig. Das Ziel, einen Handgelenksbruch so zu stabilisieren, dass eine sofortige Bewegungstherapie möglich ist, kann ohne Operation häufig nicht zufriedenstellend erreicht werden da nach einer Speichenfraktur in den meisten Fällen eine mehrwöchige Ruhigstellung im Gips notwendig ist. Konservativ behandelte Speichenbrüche sind häufig instabil und kippen gelegentlich trotz Gipsschienung über Wochen in die alte Fehlstellung zurück, was zu Verkürzung, chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkung führt. Das ist ein Grund, weshalb immer häufiger operative Methoden zur Stabilisation des Speichenbruchs gewählt werden. Deshalb

Dr. Bernhard Angly, Handzentrum Hirslanden Klinik Birshof

Handgelenks-Trümmerfraktur nach Leitersturz aus 5 Metern Höhe

Computertomografie: Sicht der Trümmerfraktur von vorne

Sicht der Trümmerfraktur von der Seite


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Handzentrum Hirslanden Klinik Birshof •• Allgemeine Handchirurgie •• Eingriffe zur Wiederherstellung der Handfunktion mit nachfolgender ergotherapeutischer Handrehabilitation (Rheumachirurgie, Trauma, Tumor) •• Periphere Nervenchirurgie •• Traumatologie und Behandlung von Traumafolgen der Hand, des Handgelenks und des Vorderarms •• Mikrochirurgie •• Diagnostische Sonographie •• Sonographisch gesteuerte Infiltrationen der Hand •• Dynamische Untersuchung der Handgelenkkinematik •• Endoprothetik (Langfinger, Daumen, Handgelenk)

Sicht von vorne auf die beidseits der Speiche festgeschraubten Platten

Hirslanden Klinik Birshof Reinacherstrasse 28 4142 Münchenstein Telefon 061 335 26 13 handzentrum.birshof@hirslanden.ch www.hirslanden.ch/birshof

ist die konservative Behandlung und Gipsruhigstellung nur noch beim unverschobenen, nicht verkürzten, stabilen Frakturtyp ohne Gelenksbeteiligung die Therapie der Wahl. Die meisten anderen Frakturmuster erfordern eine Operation. Es gibt eine ganze Reihe von möglichen Verfahren. Eines davon ist die Bohrdrahtosteosynthese. Dabei wird die Fraktur verdrahtet. Trotz ständiger Verfeinerung der Methode hat sie einige Nachteile: ungenügende Stabilisation, Verletzungs- und Infektionsrisiko durch das Einbringen der Bohrdrähte. Heute wird das Verfahren nur noch bei Kindern regelmässig angewandt. Der Fixateur externe ist eine Stabkonstruktion, die äusserlich angebracht und über Schrauben im Knochen verankert wird. Das «Gestänge» wird von den Patienten in der Regel schlecht toleriert. Zudem kommt es oft zu komplexen Schmerzsyndromen sowie zu steifen Handgelenken. In der heutigen Zeit hat der Fixateur nur noch bei offenen oder Trümmerfrakturen sowie bei schwerverletzten Unfallopfern als überbrückende Massnahme seine Berechtigung. Therapie der Wahl ist heute die Plattenosteosynthese. Die Versorgung von Frakturen mit Platten und Schrauben wurde schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts versucht. Der Durchbruch gelang erst durch die Gründung des AO-Institutes in Davos 1958 und der systematischen Weiterentwicklung. Die Prinzipien der AO haben bis heute weltweit ihre Gültigkeit. Wesentliche Fortschritte brachten die winkelstabilen Titanimplantate und Schrauben mit speziellem Gewinde, mit denen die Abkippung des Bruchs und Lockerung der Schrauben auch im osteoporotischen Knochen zuverlässig vermieden werden kann. Bei sorgfältiger Operation durch einen geübten Handchirurgen sind die Risiken minimal. Eine nachträgliche Verschiebung oder eine ausbleibende Heilung kommt sehr selten vor. Die Resultate der winkelstabilen Plattenosteosynthese sind beim Handgelenksbruch derart überzeugend, dass auch bei nur geringgradig verschobenen Frakturen eine Operation, unabhängig vom Alter des Patienten, empfohlen werden muss. Das anatomisch korrekt wiederhergestellte Handgelenk kann mit diesem Plattentyp zuverlässig gehalten und eine sofortige Bewegungstherapie ermöglicht werden.


orthopädie

Hüftprothesen und Medienrummel Nach dem Rückzug einer speziellen Form von Hüftgelenksersatz sind viele Patienten verunsichert. Orthopädie-Chefarzt Dr. Richard Herzog klärt auf.

Dr. Richard Herzog, Chefarzt Orthopädie, Luzerner Kantonsspital, Wolhusen

Typisches Bild nach Oberflächenersatz des Hüftgelenks

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Der Verschleiss des menschlichen Gelenks, die Arthrose, beschäftigt die Chirurgen schon seit rund 200 Jahren. Sie verursacht nicht nur Schmerzen, sondern auch zunehmende Bewegungseinschränkung mit entsprechender Behinderung, speziell, wenn die Beine betroffen sind. Bereits 1822 wurden erste Operationen durchgeführt, wobei das kaputte Gelenk kurzerhand entfernt wurde. Mit dem Resultat, dass die Schmerzen mit der Zeit verschwanden und eine gewisse Restbeweglichkeit verblieb. 1890 wurde zum ersten Mal durch Themistoteles Gluck ein künstlicher Gelenkteil in Form von Elfenbein implantiert. Im vergangenen Jahrhundert wurden darauf zahlreiche Implantate aus Metall speziell für die Hüfte entwickelt. Erst in den sechziger Jahren konnten Prothesen hergestellt werden, die auch über Jahre eine hohe Verschleissfestigkeit und Haltbarkeit aufwiesen. In der Folge wurden die Implantate und die Implantationstechniken immer besser. Heute darf man von einer Hüftprothese eine Haltbarkeit von 15 bis 20 Jahren erwarten. Die Qualität eines Implantates misst man anhand grosser Kollektive oder Implantatregister, indem man den Zeitpunkt bis zum Wechsel erfasst. Heute gibt es Hüftprothesen

mit 20-Jahres-Ergebnissen von annährend 90 Prozent. Das heisst, 90 von 100 Patienten haben ihr Erstimplantat nach 20 Jahren immer noch. Das bedeutet aber auch, dass zehn Prozent der Implantate gewechselt werden mussten, sei dies wegen Verschleisses, Lockerung, Infekts oder auch wiederholter Ausrenkungen. Eine Standard-Hüftprothese besteht aus einer Pfanne und einem Kopf. Der künstliche Kopf wird über einen Metallschaft im Oberschenkelknochen verankert. Bei der Erstoperation wird der knöcherne Hüftkopf mitsamt Schenkelhals «geopfert». Durch das Versenken des Schaftes im Markraum kommt es zu einem weiteren Verlust von Knochensubstanz. Dieser Knochen ist für immer verloren. Auch bei einem allfälligen Lockerungsprozess und entsprechender Wechseloperation muss mit einem zusätzlichen Knochenverlust gerechnet werden. Dem Erhalt des Knochenlagers kommt deshalb eine hohe Bedeutung zu. Aufgrund der gestiegenen Ansprüche der Patienten an die Lebensqualität, aber auch der besseren Ergebnisse, müssen immer häufiger Hüftprothesen schon bei sehr jungen Menschen eingesetzt werden. Ein Vierzigjähriger muss also selbst bei einem guten Implantat damit rechnen, dass er mindestens ein bis zwei Prothesenwechsel über sich ergehen lassen muss. Die Haltbarkeit, aber auch die Funktion, wird mit jedem Wechsel schlechter. Deshalb ist es sehr wichtig, schon beim ersten Eingriff möglichst viel Knochen zu sparen. Anstelle der konventionellen Schaftprothese wurde zu diesem Zweck der Oberflächenersatz entwickelt. Dabei wird der Hüftkopf lediglich mit einer Krone überzogen. Der natürliche Hüftkopf und Schenkelhals bleibt erhalten. Am Becken wird lediglich eine dünne Metallschale eingesetzt. Muss dieses Implantat einmal ersetzt werden, reicht es, den Schenkelhals und den Hüftkopf zu entfernen. Erst jetzt kommt eine Schaftprothese zum Einsatz.


orthopädie

Dieser sogenannte Oberflächenersatz spart nicht nur Knochensubstanz, sondern hat auch eine enorm hohe Funktionalität. Ein junger Patient kann damit fast jeden Sport machen, den er sich wünscht. Weil diese Art von Prothese sehr anatomisch ist, werden die auf den Knochen einwirkenden Kräfte fast normal weitergeleitet. Das hat den grossen Vorteil, dass sich der Knochen praktisch nicht verändert und eine gute Qualität behält. Neben diesen bestechenden Vorteilen hat das Implantat wie alle Dinge auf dieser Welt auch Nachteile. Einer davon ist die Bruchgefahr des Schenkelhalses. Gefährdet ist man zumeist während der ersten sechs Monate nach dem Eingriff. Durch eine gefässschonende Zugangstechnik und eine selektive Patientenauswahl kann dieses Risiko jedoch deutlich minimiert werden. Da es sich um eine sogenannte Metallpaarung handelt, das heisst, ein Metallkopf gleitet gegenüber einer Metallpfanne, kann auch Metallabrieb entstehen. In geringen Konzentrationen wird dieser Metallabrieb vom Körper problemlos toleriert. Kommt es jedoch zu erheblichem Metallabrieb, kann das zu lokalen entzündlichen Reaktionen und Schmerzen führen. Die Firma DePuy hat ihren ASR-Oberflächenersatz vom Markt genommen, weil nach fünf Jahren eine erhöhte Revisionsrate festgestellt werden musste. Die Ergebnisse unterscheiden sich jedoch von Klinik zu Klinik sehr stark. Die sorgfältige Auswahl der Patienten sowie der Operationstechnik sind bei diesem Implantat absolut entscheidend. In geübten Händen handelt es sich um ein hervorragendes Produkt. Man könnte das Implantat mit einem Ferrari vergleichen: ein tolles Auto, für den Neulenker jedoch schwierig zu manövrieren. Durch den grossen Medienrummel wurden viele Patienten mit künstlichem Hüftgelenk verunsichert. In der Schweiz wurden bisher nur sehr wenige Oberflächenersatzprothesen verwendet, speziell das vom Markt genommene Implantat ASR. In den Ländern, in denen die erhöhten Revisionsraten festgestellt wurden, sind Oberflächenersatzprothesen sehr populär und werden fast jedem Patienten implantiert, der das wünscht. In der Schweiz wird die Indikationsstellung äusserst sorgfältig durchgeführt, und die Operation wird nur von wenigen Chirurgen angeboten, die über langjährige Erfahrung verfügen. Alle betroffenen Patienten werden von ihrem behandelnden Arzt kontaktiert und untersucht. |

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Vom modernen Leiden an sich selbst Starke Veräusserlichung, verletzliches Selbstbild, biografische Brüche. Prof. Daniel Hell zeichnet die Seele der Menschen im 21. Jahrhundert.

Prof. Daniel Hell, Leitender Arzt an der Privatklinik Hohenegg in Meilen

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Die Kriterien für psychische Krankheiten haben sich im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrfach geändert. Zuerst galt der Verstoss gegen geltende Normen als krank, dann mangelhaftes Anpassungsvermögen und heute gestörtes Wohlbefinden. Psychische Störungen sind nicht einfach natürliche Tatsachen, sondern hängen von kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen ab. Sie entscheiden letztlich, wo die Grenzen zwischen gesund und krank gezogen werden. Im Verlauf der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das starre Ordnungsdenken, das bis anhin die Gesellschaft prägte, durch tiefgreifende Kriegserfahrungen und soziale Umwälzungen erschüttert. Gleichzeitig wurde die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu meistern, immer wichtiger. Gesundheit wurde fortan nicht mehr mit einer stabilen Ordnung, sondern mit flexibler Anpassung gleichgesetzt. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts rückte ein drittes Kriterium in den Vordergrund. Anstelle von Ordnung und Anpassung entschied nun vermehrt das Befinden der Menschen über Krankheit oder Gesundheit. Damit bekommt das individuelle Erleben Vorrang vor jedem anderen Kriterium. Konsequenterweise werden Befindlichkeitsstörungen wie Verstimmungszustände vor der Menstruation oder Schüchternheit, die früher als normal angesehen wurden, zu behandlungsbedürftigen Krankheiten. Auch leichtere depressive Verstimmungen erhalten Krankheitswert. Für die Entwicklung der Psychiatrie in den letzten Jahrzehnten sind auch tiefgreifende Veränderungen des Arbeitsmarktes wichtig. War die Arbeitswelt vor 50 Jahren noch stark von der Industrialisierung geprägt und damit der Arbeiter vor allem körperlich gefordert, sind heute über 70 Prozent der Menschen in Dienstleistungsbetrieben tätig und dank Computerisierung und Flexibilisierung vor allem mental und emotional gefordert. Entsprechend hat die öffentliche Wahrnehmung psychischer Probleme in den letzten Jahren stark zugenommen. Heute

sind viel mehr Menschen durch emotionalen und psychischen Stress herausgefordert als durch körperliche Überforderung. Zudem hat die lokale Verwurzelung vieler Menschen zugunsten einer globalen Orientierung abgenommen und die Vereinzelung beziehungsweise der Verlust an tragenden Bindungen zugenommen. Es ist deshalb kaum überraschend, dass psychische Störungen heute viel häufiger diagnostiziert und behandelt werden. Selbst bei

Buchtipp «Welchen Sinn macht Depression? Ein integrativer Ansatz», Prof. Daniel Hell, Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg, 15. Auflage 2009

«Seelenhunger – der fühlende Mensch und die Wissenschaft vom Leben», Prof. Daniel Hell, Hans Huber Verlag Bern, 2. Auflage 2003 Überarbeitete Taschenbuchausgabe: «Seelenhunger – Vom Sinn der Gefühle», Herder Spektrum, Freiburg, 2. Auflage 2009

«Die Wiederkehr der Seele – Wir sind mehr als Gehirn und Geist», 2. Auflage Herder Freiburg 2010


psychologie

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psychologie

Emotionaler und psychischer Stress Der heutige Mensch befindet sich in einer aussergewöhnlichen Situation. Er bewegt sich in einem bis anhin unvorstellbaren Ausmass in einer von ihm technisch geprägten, zum Teil sogar virtuellen Welt. Dabei ist er mit einer zeitlichen Beschleunigung konfrontiert, wie sie frühere Generationen nicht gekannt haben. Zudem muss er sich an ständige Umstellungen, Neuerungen und Weiterentwicklungen am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum anpassen. Diese gesellschaftlich bedingte Herausforderung verursacht vor allem mentalen und psychischen Stress, während körperliche Anstrengungen dank modernen Techniken und Fortbewegungsmitteln abnehmen. Gleichzeitig herrscht kulturell die Meinung vor, dass die geforderte Anpassung eine Aufgabe jedes einzelnen Individuums sei und nicht an grössere Gemeinschaften oder soziale Gruppen delegiert werden könne. Die moderne Sozialisa­tion lehrt den Menschen, sich im Gegensatz zu früher weniger als Teil einer sozialen Gruppe denn als Einzelperson mit individueller Verpflichtung zu Autonomie und Selbstverwirklichung zu sehen. Dieser verinnerlichte Anspruch, sein Leben als Selbstunternehmer zu führen, kann besonders Menschen überfordern, die infolge ihrer Disposition oder Biografie über kein gefestigtes Selbstwertgefühl verfügen. Diese Menschen laufen Gefahr, bei nicht mehr zu bewältigendem Stress sich selber in Frage zu stellen. Sie schämen sich, den geltenden Wertvorstellungen eines sich selbst behauptenden Individuums nicht entsprechen zu können. Sie erkranken gehäuft an Störungen, die mit Erschöpfung und Selbstüberlastung zu tun haben, wie beispielsweise Burnout, Depression oder auch Angststörungen. Bei Depressionen ist bekannt, dass Menschen, die infolge genetischer oder vor allem biografischer Bedingungen Stressoren weniger abfedern können, ein grösseres Erkrankungsrisiko tragen.

Das Selbst Der heutige Mensch ist stärker als in früheren Generationen auf sich selbst gestellt. Damit bekommt aber auch das Selbstbild, das heisst die Vorstellung, die ein Mensch

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von sich selber hat, eine besondere Bedeutung. Frühere Generationen konnten ihr Schicksal noch vermehrt mit anderen Menschen teilen, weil sie eine starke Zugehörigkeit zu ihrer Familie, zu ihrer Schicht oder sogar zur Klasse hatten. Diese sozialen Bindungen sind in der heutigen Zeit eines forcierten Individualismus und Neoliberalismus geringer geworden. Damit ist ein Mensch aber auch leichter in seinem Selbstbild verletzbar. Er hat seinen Selbstwert immer neu unter Beweis zu stellen, sowohl vor sich selber wie vor Mitmenschen. Gelingt ihm dies nicht, fühlt er sich in seinem Selbstwert herabgesetzt und in seinem Selbstbild verletzt. Das ist gleichsam der Preis für seine grössere Freiheit und Unabhängigkeit.

Biografische Brüche Infolge der höheren Individualisierung sind heute die Lebensläufe nicht mehr im gleichen Mass vorgegeben, wie das noch in früheren Generationen der Fall war. Der einzelne Mensch hat eine viel grössere Wahlfreiheit. Diese Befreiung von – sei es durch die soziale Schicht oder die Familie – vorgegebenen Bahnen führt aber auch zu vermehrten Umstellungen und Brüchen im Leben. Schon heranwachsende Kinder sind vermehrt mit eingreifenden Lebensveränderungen konfrontiert, etwa durch die Zunahme von Trennungen, Scheidungen, häufigen Ortswechseln und grösserer sozialer Mobilität. Auch der erwachsene Mensch kann sich kaum mehr auf konstante Verhältnisse einstellen, was Konsequenzen für seine Identitätsbildung hat. Mit dem Zusammenhang von Selbstbild, Selbstsicherheit und Sozialverhalten hat sich besonders die Bindungsforschung beschäftigt. Ihre Ergebnisse lassen sich so zusammenfassen: Wer als Kind früh verunsichert worden ist oder sich bei seinen Eltern beziehungsweise Erziehungspersonen nie ganz geborgen fühlte, reagiert auf spätere Trennungen und Verluste besonders unsicher und ängstlich. Treten schwere Störungen der frühen Ich-Entwicklung auf, kann das die Identitätsbildung erschweren und zu Störungen wie der BorderlinePersönlichkeitsproblematik führen.

Die Aussenperspektive Die moderne Sozialisation ist stärker als in früheren Zeiten auf das äusserlich

Beobachtbare ausgerichtet. Dem inneren Erleben, also dem Fühlen, Empfinden und Spüren, wird in Schule und Ausbildung oft weniger Aufmerksamkeit geschenkt, auch weil es nicht in gleicher Weise messbar ist wie das sichtbare Verhalten und die überprüfbare Leistung. Diese Tendenz zur Visualisierung und Veräus­ serlichung zeigt sich auch in Medien wie Fernsehen und Internet und den empirisch geprägten Wissenschaften. Wo aber der innere Raum eines Menschen, die Erlebensseite, weniger gepflegt und gefördert wird, kann der Mensch vermehrt zum Spielball äusserer Einflüsse werden. Zugleich steigt das Risiko der Selbstüberforderung, wenn sich Menschen ausschliesslich nach dem äusseren Bild und weniger nach dem inneren Erleben richten. Die zentrifugalen Kräfte sind dann stärker als die zentripetalen. Selbsterleben und Selbstbild driften auseinander. In der Psychiatrie zeigt sich dieses Phänomen in einer Zunahme von Gefühlsblindheit, der sogannten Alexithymie, und Identitätsproblemen. Deshalb versucht man heute vermehrt, nicht nur medikamentöse Hilfen anzubieten, sondern auch das bewusste Erleben zu stärken, um der Selbstverlorenheit vieler psychisch kranker Menschen entgegenzuwirken. Selbst die Verhaltenstherapie schreckt heute nicht mehr vor der Anwendung von Meditationsmethoden zurück, um den achtsamen Umgang der Menschen mit ihren eigenen Gefühlen und Gedanken zu fördern.


psychologie

der Berentung haben psychische Ursachen die früher dominierenden Krankheiten des Bewegungsapparates überholt. Auch die Art der seelischen Störung hat durch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen einen Wandel durchgemacht. Die häufigsten Störungen der Moderne sind geprägt von sogenannten Problemen des Selbst. Dazu zählt ein verletztes

Selbstwertgefühl. Emotionale Überforderungen führen als sogenannte Stresserkrankungen zu Burnout, Depression und Angststörungen. Dahingegen kann eine verminderte Ich-Stärke infolge vieler biografischer Brüche unter Stress zu Identitätsstörungen wie beispielsweise Borderline-Persönlichkeits- und Essstörungen mit gestörtem Körper- oder Selbstbild führen. Die Tendenz zu solchen Problemen wird noch dadurch verstärkt, dass im Zusammenhang mit dem ausserordentlichen technisch-wissenschaftlichen Fortschritt die Ausrichtung nach dem äusserlich Sichtbaren und Materiellen das Selbstverständnis vieler Menschen prägt. Damit erhöht sich aber auch das Risiko, dass die innerseelische Entwicklung, besonders die Reifung

der Emotionalität, zu kurz kommt und dass moderne Menschen mangels seelischer oder gemeinschaftlicher Verankerung auf äussere Demütigungen oder Arbeits- und Liebesverlust besonders stark reagieren. Psychische Störungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in der medizinischen Praxis. Zum Beispiel sind 10 bis 20 Prozent der Patienten, die einen Allgemeinarzt oder Internisten aufsuchen, depressiv. Bei vorsichtigen Schätzungen ist davon auszugehen, dass ein Drittel bis zur Hälfte der Menschen einmal im Leben eine psychische Störung durchmacht. Umso wichtiger sind therapeutische Hilfen. Dazu zählen Psychotherapie und medikamentöse Behandlungen, die besonders im akuten Stadium Linderung verschaffen. Aber auch Vorbeugung ist vonnöten. Sie fokussiert sich vor allem auf die leibseelische Entwicklung der mental immer stärker beanspruchten Menschen, nämlich ein Aufwachsen mit möglichst sicheren Bindungen an Beziehungspersonen sowie eine Kultur, die nicht nur auf Konkurrenz basiert, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen in Schule, Sport und Arbeitswelt fördert. |

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die hausärztin

Zeit ist Gesundheit Überforderung und Vereinsamung. Die Zürcher Hausärztin Dr. Elisabeth Müller sagt, woran die Mehrheit ihrer Patienten wirklich krankt. Wer den Arzt aufsucht wegen gebrochener Finger, Brechdurchfalls oder nicht heilender Verletzungen, leidet an etwas, das man gezielt angehen kann. Diese Patientengruppe stellt einen erstaunlich kleinen Anteil meiner Klienten dar. Die grosse Mehrheit berichtet über unspezifische, häufig nicht eindeutig lokalisierbare Leiden. Im Laufe der Jahre ist mir klar geworden, dass für viele Patienten der Arzt selber ein Antibiotikum oder vielmehr ein Antibobotikum darstellt. Dabei geht es weniger um vermutete magische Heilkräfte des Mediziners, als ihm oder ihr das Herz auszuschütten. Das allein tut so gut, dass die Kopfschmerzen, Verspannungen, Magengrimmen, Hautausschläge und die anderen unspezifischen Bobolis zumindest vorübergehend schwächer werden oder sogar ganz verschwinden. Die Gründe für diese Beschwerden führe ich auf zwei gesellschaftliche Entwicklungen zurück, die nur im ersten Moment konträr wirken: Überforderung und Vereinsamung. Die Parallelen sind jedoch augenfällig: Der beruflich oder gesellschaftlich überforderte Mensch ist nicht mehr in der Lage, den Anforderungen mittels der eigenen Möglichkeiten Herr zu werden oder sich die nötigen Ressourcen zu beschaffen. Überforderung engt ein, macht Angst, führt zum Rückzug und kann krank machen und zu Vereinsamung führen. Die gewissermassen von aussen aufgezwungene berufliche Überforderung ist jedoch nur eine Komponente. Selbstauferlegte gesellschaftliche oder soziale Zwänge haben nicht weniger verheerende Folgen. Berufliche Überforderung können wir alle gut nachvollziehen. Ich habe eine Aufgabe zu lösen, jedoch mangelt es mir an Zeit, Ausbildung oder Erfahrung. Diese Situation ist banal, alltäglich und eigentlich unproblematisch. Mann oder Frau macht einen Soll-Ist-Vergleich, hält fest, welche Ressourcen fehlen, wie sie beschafft werden

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können, was das Ganze «kostet» und sorgt für die Herstellung des Gleichgewichts zwischen Anforderung und Bewältigungskapazität. Eine klassische unternehmerische, wissenschaftliche oder auch sportliche Situationsanalyse. Problematisch wird die Sache erst – und das ist heute häufig der Fall –, wenn die Überforderung nicht sichtbar werden darf. Oder die überforderte Person meint, dass diese nicht sichtbar werden dürfe. Mit der Ölkrise 1973/74 nahm die Stetigkeit in der Wirtschaftsentwicklung ab. Die Unternehmen versuchten jedoch mehrheitlich bis in die neunziger Jahre, eine kalkulierbare, kontinuierliche Personalpolitik zu betreiben. Das ist heute anders. Der individuelle Arbeitsplatz scheint heute ständig in Frage gestellt. Selbst in der Schweiz, wo die Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich minimal ist. Deshalb wagt der Arbeitnehmer seine Überforderung nicht offen anzusprechen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Zeitdruck, Selbstzweifel, offene oder versteckte Vorwürfe und die schiere Angst vor dem Arbeitsplatzverlust lähmen, verstärken den Teufelskreis und machen krank. Ohne direkte medizinische Ursache. Die Belastung auch jener Menschen nimmt zu, die ihr Zeitmanagement grundsätzlich im Griff haben. In der Ausbildung wird dem angehenden Vorgesetzten gezeigt, wie man belastbare Mitarbeiter zu höherer Leistung animieren kann und soll. Das ist nicht von vorneherein falsch. Viele Menschen laufen unter Druck und durchaus mit Vergnügen zu Höchstleistungen auf. Leute beispielsweise, deren Beruf das Verkaufen ist – gleichgültig, ob es sich dabei um Konsum- oder Investitionsgüter handelt –, leben von jeher mit Umsatz-, Preis- oder Margendruck. Entweder sind das hoch belastbare Menschen, oder sie haben gelernt, damit zu leben. Heute gibt es zunehmend Unternehmen, die sämtlichen Mitarbeitern


die haus채rztin

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Kafi Mümpfeli Wehntalerstrasse 286 8046 Zürich Telefon 043 811 36 42 www.muempfeli.ch kafi@muempfeli.ch Liebe Besucherin, lieber Besucher Herzlich willkommen im kleinen und feinen Kafi Mümpfeli. Bei uns erwarten Sie süsse Mümpfeli statt saftige Preise, frisch gemahlener Kaffee statt grob gehobeltes Personal und saisonale Gerichte statt exotische Gedichte. Ob ein knuspriges Gipfeli am Morgen, ein saftiger Braten am Mittag oder ein fruchtiger Kuchen am Abend. Bei uns finden Sie zu jeder Tageszeit das passende Gericht. Geniessen Sie auch unsere täglich wechselnden Mittagsmenus – preiswert und gluschtig. Das Quartierkafi Mümpfeli bietet Platz für Jung und Alt und verwöhnt Sie mit feinen Speisen zu erschwinglichen Preisen. Kommen Sie herein, und fühlen Sie sich wohl. Wir freuen uns auf Sie. Ihr Mümpfeli-Team Öffnungszeiten Montag – Freitag 6–19 Uhr Samstag 7 –19 Uhr Sonntag 8 –19 Uhr

Leistungsvorgaben machen, deren Arbeit also in qualitativer und quantitativer Hinsicht messbar machen. Menschliche Arbeit und Leistung war jedoch nur einigermassen präzis messbar, als sie noch physischer Natur war. Wer zwei Bäume in einer Stunde zersägte, war doppelt so leistungsfähig wie jemand, der in der gleichen Zeit nur einen Baum verarbeiten konnte. Die Schweiz ist eine Dienstleistungsgesellschaft. Viele Dienstleistungen sind nicht im mathematischen Sinn messbar, die von den oft weichen Messkriterien abhängig gemachten Saläre und Beförderungen jedoch sehr wohl. Zudem ist das Zeitalter der vom Einzelkämpfer erbrachten Leistung weitgehend Geschichte. Die meiste Arbeit wird im Team erbracht. Wer wie viel im Team zum Gesamtergebnis beisteuert, ist häufig schlecht messbar. Hier kann sich eine weitere krankmachende Frustration einschleichen: Ein schlecht durchdachtes oder gar manipuliertes Leistungssystem belohnt und bestraft nicht selten die falschen Leute. Die laufenden Boni-Diskussionen liefern dazu reichlich Anschauungsmaterial. Das ist kein Plädoyer für die Verabschiedung von Leistungs- und Qualitätsdenken. Gerade als Ärztin stehe ich voll zu diesen Tugenden. Als Ärztin ist mir jedoch auch klar, dass Physis und Psyche des Menschen eine enorme Bandbreite aufweisen können. Jeder Mensch hat eine Umgebung, in der er oder sie im Optimum arbeitet. Die Mitarbeit im Kafi Mümpfeli ist ein Element, mit dem Patienten, die ihr Gleichgewicht verloren haben, dazu zurückfinden können. |

Hilft bei Kopfweh, Zahn- und Rückenschmerzen

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Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz, www.wild-pharma.com

Ab 13. Dezember gibt’s wieder Gesundheit

Die nächste Ausgabe Sprechstunde Doktor Stutz ist ab 13. Dezember kostenlos in jeder Poststelle am Schalter erhältlich, unter anderem mit folgenden Themen: Winterplausch für die ganze Familie mit vielen Gesundheitstipps, die Therme, die Krux mit den guten Vorsätzen, die andere Weihnachtsgeschichte, Blutdruckpass zum gratis bestellen, cool&klug, Streitkultur für Paare, das Krebsschicksal. Plus EXTRA-Heft zum Thema Mann&Frau.


Bluter Bluter

brauchengute Freiheit. brauchen Ideen.

Damit sich Hämophilie-Patienten frei und sicher bewegen können, müssen viele Dieinnovative Fortschritte in der Hämophilie-Therapie dersich, letzten Jahregezielte zeigen: Entwicklungen zusammenwirken. Es zeigt dass durch Auch wenn viel mangetan die werden Betroffenen nicht heilen gibt es viele Wege, Forschung kann, um Blutern mehrkann, Freiheit zu ermöglichen.

ihnen das Leben mit der Krankheit zu erleichtern.

www.haemophilie.org

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Schnüren Sie sich die Schuhe, solange Sie noch problemlos nach unten kommen. Regelmässige Bewegung hält fit und fördert Ihr Wohlbefinden. Die Helsana-Trails sind ideal für tägliches Training – zum Walken und Joggen. Erfahren Sie mehr auf www.helsana.ch/trails


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